Mittagsjournal 1980.07.11

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Untertitel der Amara.org-Community
    Eine recht angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
    Beim Mittagsschonal begrüßt Sie recht herzlich Udo Bachmeier.
    Das geplante Programm in der Zeit bis 13 Uhr.
    Die Weiterentwicklung im AKH-Skandal dürfte nun weitere Kreise gezogen haben.
    Schmiergeldaffären sind auch beim Bau der UNO-City nicht ausgeschlossen.
    In einem weiteren Beitrag aus Österreich befassen wir uns mit der Bilanz der Vereinigten Edelstahlwerke.
    Zentrales Thema aus dem Ausland ist die Freilassung einer der seit acht Monaten im Iran festgehaltenen Geiseln.
    Der 28-jährige Vizekonsul Richard Queen wird demnächst auf dem Luftweg in Zürich eintreffen.
    Republikanisches Wahlprogramm für die US-Präsidentenwahl vorgelegt.
    Reagan gegen die gesetzliche Gleichberechtigung von Mann und Frau.
    Im Kulturbereich informieren wir Sie unter anderem über die Ausstellung »Das Handwerk des Buchbinders in Vergangenheit und Gegenwart« im Museum für Angewandte Kunst.
    Nicht zu vergessen dann noch die ausführliche Wetterprognose gleich nach den Nachrichten.
    Für die Meldungen verantwortlich ist als Chef vom Dienst Fedor Holi und gelesen werden Sie von Peter Fichner.
    Iran.
    Eine der in Teheran seit acht Monaten festgehaltenen Geiseln, der amerikanische Vizekonsul Richard Quinn, ist heute Morgen freigelassen worden und dürfte innerhalb der nächsten Stunde an Bord einer Swiss Air Maschine in Zürich eintreffen.
    Die Anordnung für die Freilassung des Diplomaten gab Religionsführer Khomeini, der in diesem Zusammenhang von einer humanitären Geste sprach.
    Quinn leidet angeblich an psychischen Störungen, die im Iran nicht entsprechend behandelt werden können.
    Ein Sprecher der Schweizer Botschaft in Teheran sagte am Vormittag, die Störungen des Patienten seien möglicherweise von einem Gehirntumor ausgelöst worden.
    Es gilt als wahrscheinlich, dass der amerikanische Diplomat von Zürich aus zu einem amerikanischen Stützpunkt in Frankfurt gebracht wird.
    Richard Quinn konnte in Teheran vor Besteigen des Flugzeugs eine kurze Stellungnahme gegenüber der amerikanischen Rundfunkgesellschaft CBS abgeben.
    Quinn sagte, er habe ein kleines Problem mit dem Gehirn gehabt.
    Er glaube, es sei ein Virus.
    Jetzt fühle er sich allerdings schon besser.
    Österreich.
    In seiner Funktion als Präsident der EDU, der Europäischen Demokratischen Union, eröffnete heute ÖVP-Bundesparteiobmann Alois Mock die dritte Konferenz der EDU auf Schloss Klessheim bei Salzburg.
    Dieser Union gehören christlich-demokratische, konservative und liberale Parteien Europas an.
    Bei der Klessheimer Tagung werden vor allem Fragen der Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und die Erweiterung der europäischen Gemeinschaft besprochen.
    Prominente Teilnehmer sind unter anderem CSU-Chef Franz Josef Strauß, der Vorsitzende der CDU Helmut Kohl, sowie der Führer der britischen Konservativen Lloyd-Somes.
    ÖVP-Obmann Mock wurde am Vormittag von den Delegierten einstimmig wieder zum Präsidenten der EDU gewählt.
    Die dem ÖGB angehörenden 15 Gewerkschaften haben im vergangenen Jahr durch ihre unentgeltliche Rechtsschutztätigkeit für Arbeiter, Angestellte und öffentlich Bedienstete mehr als 479 Millionen Schilling an vorenthaltenen Geldern erkämpft.
    Die Streitfälle bezogen sich vor allem um Lohn- oder Gehaltsdifferenzen, Überstundenbezahlungen, Abfertigungen, Sonderzahlungen und Ansprüchen nach dem Insolvenz-Entgeltsicherungsgesetz.
    Nach Angaben des ÖGB-Pressedienstes erreichte die Gewerkschaft der Privatangestellten mit 244 Millionen Schilling mehr als die Hälfte der erkämpften Summe.
    Im Gegensatz zu Innenminister Lanz ist die ÖVP der Überzeugung, dass eine bessere und wirksamere Bewaffnung der Exekutivbeamten im Interesse der allgemeinen Sicherheit erforderlich ist.
    Dies betont der ÖVP-Sicherheitssprecher Lichal heute im Pressedienst seiner Partei.
    Lichal bezeichnet es als bedauerlich und unverständlich, dass der Innenminister auf eine bessere Bewaffnung der Exekutive verzichten will und meint, hier werde am falschen Platz gespart.
    Lichal betont in diesem Zusammenhang, dass heute die meisten bewaffneten Verbrecher über bessere Waffen verfügen als die Exekutive.
    Die österreichische Caritas wird sich an Hilfsaktionen für die notleidenden Flüchtlinge in Somalia beteiligen.
    Aus österreichischen Spendengeldern werden als erste Hilfe etwa 40 Tonnen Trockenmagemilch sowie Vitaminpräparate in das Katastrophengebiet geschickt.
    Für die medizinische Versorgung wird die Anschaffung geländegängiger Fahrzeuge finanziert.
    Nach offiziellen Angaben wurden bis Mitte Mai in den betroffenen Gebieten rund 700.000 Flüchtlinge in Lagern registriert.
    Außerhalb der Lager lebt etwa eine Million Flüchtlinge.
    Sie brauchen dringend intensive medizinische Versorgung.
    Internationale Ärzte-Teams arbeiten bereits an Ort und Stelle.
    Jugoslawien Die Benzinpreise in Jugoslawien sind ab heute erhöht worden.
    1 Liter Superbenzin kostet 10 Schilling 8 Groschen, 1 Liter Normalbenzin 9 Schilling 12, 1 Liter Dieseltreibstoff 7 Schilling 32.
    Für einen Benzingutschein, der 43 Schilling 50 kostet, bekommt man etwa 5 Liter Super- oder Normalbenzin bzw.
    6 Liter Diesel.
    Israel.
    Drei junge Araber sind heute in der Nähe des Flüchtlingslagers in Hebron durch eine Bombe getötet worden.
    Die israelische Polizei vermutet, dass der Sprengkörper beim Zusammensetzen explodierte.
    Einer der Getöteten lebte in dem Flüchtlingslager, die beiden anderen konnten noch nicht identifiziert werden.
    Über das Lager wurde eine Ausgangssperre verhängt.
    Thailand.
    Aus Bangkok werden schwere Zusammenstöße zwischen rivalisierenden antikommunistischen Khmer-Gruppen in einem grenznahen kambodschanischen Flüchtlingslager gemeldet.
    Das Lagerkrankenhaus ging dabei in Flammen auf.
    Es gab mindestens 100 Tote und zahlreiche Verletzte.
    Thailändische Truppen haben das Lager umstellt, um einen Massenausbruch der Flüchtlinge zu verhindern.
    Frankreich.
    In der kommunistischen Pariser Zeitung L'Humanité bestätigt der afghanische Regierungschef Kamal den Weiterverbleib sowjetischer Truppen in Afghanistan.
    Kamal spricht in diesem Interview neuerlich von nicht näher definierten Provokationen und Eingriffen in die inneren Angelegenheiten Afghanistans.
    Zum angeblichen Abzug einiger Sowjeteinheiten vermerkte Kamal, dass ihre Anwesenheit in Afghanistan nicht mehr erforderlich gewesen sei.
    Brasilien.
    Heute Nachmittag wird Papst Johannes Paul II.
    seine Brasilienreise beenden.
    Letzte Station ist Manaus, die Hauptstadt der Amazonas-Region.
    In einer Ansprache vor der Kathedrale setzte sich der Papst besonders für die Rechte der Indianer, der Ureinwohner Brasiliens, ein.
    Er forderte für diese Volksgruppe ein Leben in Würde und Freiheit.
    Vor seinem Rückflug wird Johannes Paul den einzigen touristischen Abstecher seiner Reise machen, eine kurze Fahrt auf dem Amazonas-Fluss.
    Japan.
    Der ehemalige Landwirtschaftsminister Suzuki soll Nachfolger des Mitte Juni verstorbenen Ministerpräsidenten Ohira werden.
    Ein Sprecher der regierenden liberal-demokratischen Partei erklärte heute, zweiführende Mitbewerber um das Amt hätten heute ihre Kandidatur zurückgezogen.
    Der Präsident der liberal-demokratischen Partei ist auch Anwärter auf den Posten des Ministerpräsidenten.
    Suzuki wird als einziger zur Wahl des Parteipräsidenten vorgeschlagen werden.
    Der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Otaiba, hat sich heute in Tokio gegen eine weitere Erhöhung des Ölpreises in den nächsten Monaten durch die Mitgliedsländer der OPEC, der Organisation Erdöl-Exportierender Staaten, ausgesprochen.
    Otaiba hat in den vergangenen Tagen mit der Regierung in Tokio und japanischen Geschäftsleuten konferiert.
    Der Ölminister kritisierte, dass zwischen den OPEC-Mitgliedern keine Übereinstimmung herrsche.
    Für den nächsten OPEC-Gipfel in Bagdad erhofft Otaiba eine langfristige Strategie für einen einheitlichen Rohölpreis.
    USA.
    Ein amerikanischer Bundesrichter hat die Entschädigungsansprüche dreier Versicherungsgesellschaften gegenüber dem Iran bestätigt.
    Diese Gesellschaften hatten stellvertretend für alle im Iran verstaatlichten amerikanischen Versicherungsunternehmungen die Klage bei diesem Gericht eingebracht.
    Eine Entschädigungssumme ist zwar noch nicht festgelegt worden, doch verfügte der amerikanische Bundesrichter, dass von den in den USA eingefrorenen iranischen Bankguthaben mindestens 35 Millionen Dollar zurückbehalten werden.
    Nach Angaben einer überlebenden Zeugin hat einer der Organisatoren der illegalen Einreise von salvadorianischen Staatsbürgern in die USA in der Wüste von Arizona vier Frauen umgebracht, bevor er selbst ums Leben kam.
    Wie die Überlebende berichtet, haben die vier Frauen den Menschenschmucker gebeten, sie wegen der unerträglichen Qualen zu töten.
    Der Mann ist eines der mindestens 13 Opfer, die den Todesmarsch durch die Wüste nicht überlebt haben.
    14 Personen konnten gerettet werden.
    Griechenland.
    Der Nordwesten Griechenlands ist in der vergangenen Nacht wieder von starken Erdbeben erschüttert worden.
    Die Erdstöße erreichten die Stärke 5,4 auf der neunteiligen Richterskala, richteten aber keine weiteren Schäden an.
    Tausende Menschen haben die Nacht in Zelten im Freien verbracht.
    In der vergangenen Woche wurde dieses Gebiet von mehr als 250 Erdstößen erschüttert.
    an die Nachrichten und nun sitzt neben mir Dr. Hufnagel von der Hohen Warte.
    Herr Dr. Hufnagel, wie immer an diesem Freitag, wie immer an einem Freitag hier bei uns an diesem Ort, stellt sich die Frage, wann kommt endlich der Sommer?
    Nun, an diesem Wochenende ist sicherlich mit keinem hochsommerlichen Schönwetter zu rechnen.
    Es bleibt nach wie vor unbeständig und die Ursache dafür sind Störungen, die ständig vom Atlantik auf den Kontinent geführt werden, Niederschläge bringen und damit auch kühle Luft heranführen.
    Ein ähnlicher Wetterablauf ist auch an diesem Wochenende zu erwarten.
    Morgen wird unter schwachem Zwischenhocheinfluss eine kurze Besserungsphase eintreten.
    Bei aufgelockerter Bewölkung ist zumindest zeitweise auch mit sonnigem Wetter zu rechnen und die Tagestemperaturen werden etwa Werte zwischen 19 und 25 Grad erreichen.
    Wahrscheinlich in der Nacht zum Sonntag zieht bereits die nächste Störung durch, bringt starke Bewölkung, Niederschläge, die unter Umständen wieder mit Gewittern verbunden sein können.
    Der Wind frischt immer wieder ziemlich stark auf, vor allem im Wiener Gebiet und die Temperaturen werden am Sonntag dann nur Werte zwischen 17 und 23 Grad erreichen.
    Der Sonntag wird wahrscheinlich noch mit starker Bewölkung und auch Strichregen beginnen.
    Tagsüber dürfte dann allmählich wieder die Bewölkung auflockern.
    Im Gesamten also sicherlich kein hochsommerliches Wetter, kaum geeignet zum Baden, eventuell für Ausflüge und kleinere Touren.
    Herr Dr. Hufnagel, gerade jetzt zu Beginn der Urlaubssaison, wir sind ja eigentlich schon mittendrin, stellt sich natürlich umso mehr die Frage, wann wird es besser?
    Gibt es da eine Möglichkeit der Voraussage für den Juli noch?
    Nun, solche Vorhersagen sind eigentlich nicht möglich.
    Man sollte, wenn man Meteorologe ist, seine Weisheit sozusagen auf fünf Tage beschränken.
    Was darüber hinausgeht, ist viel zu unsicher und könnte unter Umständen mehr Schaden als Nutzen bringen.
    Und deswegen kann ich auch nicht sagen, wie der Juli weitergehen wird.
    Unmittelbar steht jedenfalls kein hochsommerliches Schönwetter bevor.
    Dazu müsste sich die Großwetterlage zunächst grundlegend umstellen.
    Also noch einmal kurz gesagt, am kommenden Wochenende wird es veränderlich sein, meistens regnerisch und nur zum Teil Aufheiterungen geben.
    Das ist richtig, meist regnerisch ist vielleicht etwas übertrieben.
    Ja, da können wir noch ein bisschen hoffen.
    Wenn Sie jetzt bitte die Messwerte von 12 Uhr uns lesen.
    Wien stark bewölkt, 20° Westwind mit 20 kmh.
    Eisenstadt stark bewölkt, 20° Nordwest 10 kmh.
    Linz bedeckt, 15° West 15 kmh.
    Salzburg stark bewölkt, 15° bei Windstille.
    Innsbruck stark bewölkt, 18° Nordwest Wind 5 kmh.
    Bregenz bedeckt, 12° West Wind 3 kmh.
    Graz stark bewölkt, 19 Grad Windstille, Klagenfurt stark bewölkt, Gewitter 15 Grad, Nordostwind 3 Kilometer pro Stunde.
    Danke vielmals Herr Dr. Hufnagel, dass Sie ins Studio gekommen sind.
    Auf Wiedersehen.
    Bitte sehr.
    Nun weiter mit der politischen Berichterstattung im Mittagsschonal.
    Nach der jüngsten Entwicklung in der Affäre um das Wiener Allgemeine Krankenhaus scheinen nun weitere Verhaftungen bevorzustehen.
    Die besondere Wendung im Zusammenhang mit dem AKH-Skandal seit gestern, die Affäre dürfte sich auch auf den Bau der UNO-City ausgeweitet haben.
    Auch hier sollen laut Zeitungsmeldungen Schmiergelder geflossen sein.
    Nach diesen Informationen sollen auch andere Großbauprojekte betroffen sein.
    Nun zum Thema AKH wird es heute Nachmittag ein Gespräch unter vier Augen zwischen Bundeskanzler Greisky und dem Vorsitzenden des AKH-Untersuchungsausschusses, dem ÖVP-Obmann Steger geben.
    Hören Sie Johannes Fischer.
    Der Schmiergeld-Skandal rund um das Allgemeine Krankenhaus in Wien dehnt sich nun nach jüngsten Unterlagen der Untersuchungsbehörden auf mehrere Großbauprojekte in der Bundeshauptstadt aus.
    Neben dem allgemeinen Krankenhaus kommt auch Wiens internationaler Renommierbau, die UNO-City am Wiener Donaupark, in die Schusslinie.
    Allerdings wird hier in der Staatsanwaltschaft festgehalten, dass der bisherige Umfang an Schmiergeldern eher als begrenzt zu bezeichnen ist.
    Die Untersuchungsbehörden haben unter anderem festgestellt, dass es neben den bereits sattsam bekannten Geldkonten in Lichtenstein auf die Firmennamen GEPROMA und Plantech noch ein drittes Konto gibt, auf das, soweit jetzt jedenfalls bekannt ist, Schmier- oder Provisionsgelder im Zusammenhang mit der UNO City geflossen sind.
    Es soll sich dabei um eine ebenfalls schon recht bekannte Firma handeln, nämlich Knoblich Licht, deren Geschäftsführer Sefcik sich in Untersuchungshaft befindet.
    Der Betrag, der für eine Auftragsvergabe nach Lichtenstein überwiesen wurde, soll aber kleiner als eine Million Schilling sein.
    Die Staatsanwaltschaft nimmt aber an, dass aufgrund der bereits bekannten Geldströme auch beim Bau der UNO-City unter Umständen mehr gezahlt worden ist, als man bis jetzt feststellen kann.
    Die Untersuchungsbehörden haben ein Rechtshilfeersuchen nach Lichtenstein gerichtet und Ermittlungen eingeleitet.
    Ex-AKH-Direktor Winter war übrigens zum Zeitpunkt des UNO-City-Baues und der damaligen Provisionszahlungen noch Beamter der MA 34.
    Die Behörden vermuten, dass hinter Winter noch andere Personen stehen.
    Sektionschef Weitz aus dem Finanzministerium beim Bau der UNO-City auch im Vorstand der Baugesellschaft IAKW zu den Schmiergeldvorwürfen.
    Ich kann zum Thema Aufklärung im derzeitigen Stadium nur Folgendes sagen, dass nicht erst seit Veröffentlichung in einer Tageszeitung die IHKW mit allen Kräften bemüht ist, Untersuchungsrichter und Staatsanwalt bei der Aufklärung allfälliger Verdachtsmomente auch im Bereich UNO-City zu unterstützen.
    Die Untersuchungsbehörden haben durchblicken lassen, dass es sich vorerst bei der UNO-City um eine einzige Firma und um einen einzigen Auftrag handeln soll.
    Es ist die bekannte Firma Knoblich-Licht, deren Geschäftsführer Sefcik in Untersuchungshaft derzeit sitzt.
    Er soll einen Betrag unter einer Million Schilling auf ein Schweizer oder lichtensteinsches Konto überwiesen haben.
    Inwieweit war die Firma Knoblich-Licht seinerzeit bei der UNO-City beschäftigt?
    Nach meiner Information, nach meiner Erinnerung war Gnoblich-Licht überhaupt nicht in einem direkten Vertragsverhältnis zur IAKW, zur Baugesellschaft der ONU-City, sondern nur als Subunternehmer, also ein Vertragsverhältnis gab es nicht.
    Sie sind an sich bei beiden Bauprojekten, nämlich Allgemeines Krankenhaus in Wien und UNO-City sehr an haupt- oder sehr verantwortlicher Stelle beteiligt gewesen.
    Jetzt scheint es bei beiden jedenfalls zu gewissen Schmiergeldaffären gekommen zu sein.
    War man da vielleicht in der Auswahl der Persönlichkeiten, der Direktoren und so weiter zu leichtgläubig oder zu gutgläubig,
    war man bei der Auswahl vielleicht nicht ganz, ist da vielleicht nicht ganz korrekt vorgegangen worden?
    Also ich muss auch nur das in den Rahmenstellen einer nicht korrekten Auswahl mit Entschiedenheit zurückweisen.
    Ich kann nur feststellen, dass bei der Auswahl der Personen für den Vorstand der IAKW seinerzeit das Optimum nach unserer Auffassung und dies heute nicht anders gefunden worden ist, was sich ja auch erwiesen hat an dem Erfolg, zeitgerecht fertiggestellt und Baukosten
    um fast eine Milliarde unterschritten und keine Vorfälle, die in den Bereich der AKP selbst hineinreichen, die anzugreifen wären.
    Gehen wir noch ganz kurz zum allgemeinen Krankenhaus.
    Wie war da die Auswahl der Direktoren?
    Wer hat zum Beispiel den Direktor Winter für die AKP vorgeschlagen?
    Es war durch den Syndikatsvertrag geregelt, wer
    ein Vorschlagsrecht hatte.
    Die Stadt Wien hatte ein Vorschlagsrecht für den medizin- und haustechnischen Bereich.
    Das war der Bereich des Diplom-Ingenieur Winter und für den kaufmännischen Bereich
    Das ist der Vorstandsdirektor Schweiger und seitens des Bundes wurde vorgeschlagen, Ingenieurparts für den Hochbaubereich.
    Das heißt, die Diplomatie in der Winter wurde vorgeschlagen von der Stadt Wien, von wem konkret?
    Darüber bin ich nicht informiert, da habe ich keine nähere Information, wie es zu dem Vorschlag gekommen ist.
    Sie wissen nicht, welcher der Stadträte oder welcher der verantwortlichen Leute in Wien vorgeschlagen wurde?
    Nein, nein.
    Und das ist auch außerhalb des Bereiches, weil das Bereich ist bei der
    AKP festzustellen, wer wen dort ist.
    Es war der Syndikatspartner und Mitaktionär Stadt Wien hat nominiert.
    Wie die interne Meinungsbildung zustande gekommen ist, ist mir nicht bekannt.
    Soweit Themenkreis Unocity.
    Im Bereich des allgemeinen Krankenhauses wird mit einigem Interesse die Einvernahme von Diplom-Kaufmann Armin Rumpold erwartet.
    Gegen ihn haben sich, wie es heißt, Verdachtsmomente erhärtet.
    Rumpold, Mieteigentümer der Firma ÖkoData, gemeinsam mit dem früheren Geschäftsführer der Androsch-Firma Consultatio, soll nach Angaben der Behörden an den ehemaligen Bereichsleiter der Wiener Spitäler und jetzigen Untersuchungshäftling Wilfling zweieinhalb Millionen Schilling auf dessen Aufforderung hin bezahlt haben.
    Wilfling soll aber nach Ansicht der Behörden nicht die gesamte Summe erhalten haben.
    Wer den Rest erhielt, wird derzeit noch geprüft.
    Armin Rumpold war zum damaligen Zeitpunkt Ökodata-Geschäftsführer innerhalb der ABO und Ökodata war zugleich jene Firma im ABO-Firmenkonsortium, die die größten Aufträge erhalten hat.
    Im Fall Wilfling steht überhaupt generell fest, dass im Zusammenhang mit der Beratung von ABO-Provisionen geflossen sein sollen.
    Der Obmann des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses, FPÖ-Chef Norbert Steger, wird nach seinen Angaben heute Nachmittag Bundeskanzler Kreisky über die bisherigen Ergebnisse des Ausschusses und über mögliche Weiterungen informieren.
    Möglicherweise kommt bei diesem Gespräch auf Fragen, auch Fragen aufs Tapet, die Hinweise auf eine eventuelle Parteienfinanzierung geben könnten.
    Den Untersuchungsbehörden liegen entsprechende handschriftliche Aufzeichnungen von Ex-Direktor Winter vor.
    Soweit mein Bericht und damit wieder zurück zum Studio.
    Soviel zu den Themenkreisen UNO-City und AKH.
    Wir schließen gleich an mit der Inlandspresse-Schau.
    Die Zitate hat heute Hans Langsteiner ausgewählt.
    Die jüngste Entwicklung in der Wiener Spitalsaffäre, nämlich die Aufdeckung von Querbezügen zum UNO-City-Projekt, findet aus Termingründen in den heute erschienenen Zeitungen erst spärlichen Niederschlag.
    Einer der wenigen Kommentare zu diesem Aspekt findet sich in den Salzburger Nachrichten.
    Geschmiert wurde, so vermuten die Justizbehörden, aufgrund von Indizien, nicht nur beim 50 Milliarden Schilling teuren AKH, sondern auch bei der 8,4 Milliarden Schilling teuren UNO-City.
    Was Kenner der österreichischen Szene schon oft vermuteten, scheint sich leider zu bewahrheiten.
    Das nämlich auch in Österreich.
    Die Korruption nicht fehlt.
    Jetzt laufen die Korruptionsfäden bei öffentlichen Großprojekten immer über dieselben Personen, Gesellschaften und Firmen.
    Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass sich in diesem Spinnennetz von Schmiergeldzahlungen und anderen Gesetzesverletzungen noch andere Personen fangen werden.
    Mit dem grundsätzlichen politischen Aspekt der soeben in den Salzburger Nachrichten kommendierten Korruptionsaffäre setzt sich Walter Kunz im sozialistischen oberösterreichischen Tagblatt so auseinander.
    Nun gibt es für den Politiker besondere Maßstäbe.
    Er ist der Letzte, der mit Nachsicht rechnen darf und kann.
    Was man aber von Politikern, besonders von Sozialistischen erwarten kann, ist ein eiserner Besen.
    Gestützt auf persönliche Integrität, die ihn unangreifbar macht, hat er dem leisesten Verdacht nachzugehen, die geringfügigste Unregelmäßigkeit ans Tageslicht zu ziehen und ohne Ansehen der Person durchzugreifen.
    Überall gibt es Kontrolle.
    Der Politiker hat aber dafür zu sorgen, dass die Kontrolleure kontrolliert werden, der Korruption, die es immer gab, möglichst wenig Ansatzpunkte zu lassen.
    Bringt er das nicht zur Wege, wäre er gut beraten, wenn er den Hut nimmt.
    Mit einem anderen Thema als das sozialistische oberösterreichische Tagblatt befasst sich das neue Volksblatt der ÖVP.
    Martin Stieglmeier geht dort auf die gestern vom SPÖ-Parteivorstand beschlossene Einsetzung einer parteiinternen Kommission zur Quellensteuer-Diskussion ein.
    Man liest
    Seltsam, dass die Regierung über etwas diskutiert, wofür bisher immer Hannes Androsch zuständig war.
    So etwas nennt man Abhalfterung.
    Bei den Sozialisten ist es eine Diskussion.
    Umgekehrt.
    Der Bundeskanzler ist doch zweifellos für die Politik der Regierung verantwortlich.
    Auch für die Wirtschaftspolitik.
    Nun soll eine Kommission feststellen, ob er Recht hat.
    Das hat der SPÖ-Parteivorstand beschlossen.
    Auch das ist eine Diskussion und nicht etwa der Ausdruck dafür, dass die Partei nicht mehr voll und ganz hinter Kreisky steht.
    Denn streiten, das tun nur die anderen.
    Meint Martin Stieglmeier ironisch im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
    Zum Thema Quellensteuer auf Bankguthabenzinsen liest man schließlich auch bei Erwin Zankl in der Grazer Kleinen Zeitung,
    So simpel wie der Kanzler die Quellensteuer auf Sparbuchzinsen darstellt, ist der Steuerzahler wahrlich nicht.
    Er spürt die Last der Steuern und Abgaben, die bereits 40 Prozent des Sozialprodukts ausmachen.
    Er reagiert deswegen sauer, wenn ihm zugemutet wird, nicht nur Steuer zahlen zu müssen, wenn er sein Geld verdient und wenn er es ausgibt, sondern auch dann, wenn er es spart.
    Ja, das war die Inlandspresseschau, zusammengestellt hat sie Hans Landsteiner.
    Die Zeit ist nun 12 Uhr und 24 Minuten.
    Wir bleiben weiterhin in Österreich mit unserer Berichterstattung.
    Die Vereinigten Edelstahlwerke haben heute als letztes Stahlunternehmen in Österreich ihre Bilanz für das Jahr 1979 vorgelegt.
    Wichtigste Punkte im Geschäftsjahr 1979 waren die Konzentration der Auslandsvertretungen der Vereinigten Edelstahlwerke und die Verwirklichung eines Strukturverbesserungsprogrammes.
    Neben den Fragen zur Bilanz wurden nach Vorlage des Geschäftsergebnisses auch die Problemkreise Fusionierung der VEW mit der Mutterfirma Voest Alpine und Sanierung des Edelstahlunternehmens durch weitere Finanzhilfe von Seiten des Bundes oder der Voest Alpine erörtert.
    Hören Sie folgenden Direktbericht von Michael Kerbler.
    VEW und ein schwerer Weg aus der Krise.
    Der Edelstahlkonzern, durch Fusion dreier Edelstahlfirmen zustande gekommen, kämpft praktisch vom Tag ihrer Gründung an mit der Flaute am internationalen Stahlmarkt, mit der Konkurrenz aus Billiglohnländern und innerbetrieblichen Strukturproblemen.
    Letztere sind hausgemachte Probleme.
    An mehreren Standorten wurden bislang ein und dieselben Produkte erzeugt.
    So mancher Standort, der schon längst dem Rechenstift zum Opfer gefallen war, wurde durch den Eingriff der Regional- und Bundespolitiker wieder zum Leben erweckt.
    Die VEW-Führung hat nach langem Tauziehen etwa im vergangenen Jahr erste kräftige strukturverändernde Maßnahmen gesetzt.
    Das VEW-Werk Judenburg oder richtiger Teile dieses Werkes werden nun stufenweise stillgelegt.
    All diese Probleme spiegeln sich in der Bilanz des Jahres 1979 wieder, die die Führungsmannschaft der VEW, voran Generaldirektor Adolf Bayer, heute Vormittag der Öffentlichkeit präsentierte.
    Wohl die wesentlichste Aussage, trotz besserer Umsätze im Vorjahr und einem Bundeszuschuss von nicht weniger als 200 Millionen Schilling, musste im Vorjahr erneut ein Verlust von an die 360 Millionen Schilling hingenommen werden.
    Welche Schritte sind notwendig, um das Edelstahlunternehmen aus der Krise zu führen, fragten bei der Bilanzpressekonferenz die Wirtschaftsjournalisten das VEW-Führungsteam.
    Und wie viele Millionen oder gar Milliarden Schilling, laut Finanzkonzept der VEW, werden zur Sanierung des Konzerns vorerst heuer notwendig sein.
    bei diesem Finanzierungskonzept davon ausgegangen, dass man zumindest die Eigenkapital-, Eigenmittelausstattung der VEW auf den Schnitt der westeuropäischen Edelstahlindustrie anheben sollte.
    Das würde
    Bestand heute eine Eigenmittelzuführung von zusätzlich zu den uns von der Bundesregierung zugesagten 800 Millionen von 1,6 Milliarden bedeuten.
    Insgesamt werden also
    per Ende dieses Jahres, 80, eine Eigenmittelzuführung von etwa 2,4 Milliarden notwendig.
    Die Diskussion über die Strukturbereinigung wird gegenwärtig von den Überlegungen überschattet, wer nun wohl den notwendigen Milliardenbetrag aufbringen soll.
    Der Chef der VEW Mutter, VÖST-Alpine Generaldirektor Heribert Abfalter erklärt, auf Finanzierungsunterstützung für die VEW angesprochen.
    Die VÖST ist nicht in der Lage, Verluste in diesem Umfang abzudecken, da sie mit den eigenen Strukturproblemen genug beschäftigt ist und genug engagiert ist.
    Wir hoffen, dass die Bundesregierung sowie in den übrigen Staaten Europas
    jene Mittel zur Verfügung stellt, um die VEW die notwendige Sanierung zu ermöglichen.
    Eine weitere Sanierung der VEW wird notwendig sein, nachdem der Substanzverzehr der letzten fünf Jahre sehr beachtlich war.
    Den Ausweg aus dem VEW-Dilemma sieht der Generaldirektor aller verstaatlichter Industrieunternehmer, Oskar Grünwald, in einer Bevorrangung des Strukturverbesserungskonzepts.
    IAG-Chef Grünwald lässt aber auch durchklingen, dass bei aller Diskussionsbereitschaft nicht an eine Fusionierung VÖST-Alpine mit VEW gedacht werden soll.
    Ich glaube, dass die gegenwärtige
    Situation VEW als Tochtergesellschaft der Förster Alpine, dass das funktionieren müsste.
    Solche oder sehr ähnliche Konstruktionen gibt es auch bei anderen Stahlkonzernen.
    Ich glaube, dass man damit durchaus leben kann.
    Produktionen werden nicht rentabler, wenn man sie fusioniert, sondern sie müssen
    aus sich heraus durch bessere Produktion, durch mehr Investitionen rentabel werden.
    Auch der Generaldirektor der Vereinigten Edelstahlwerke, Bayer, ist gegen eine Fusion.
    Eine Fusion?
    Ja, das würde ich schon sagen.
    Bitte, man soll mir ein Beispiel in Westeuropa zeigen, wo ein Edelstahlwerk mit einem Massenstahlwerk voll fusioniert wurde.
    Gibt's nicht.
    Es gibt eine Menge
    Edelstahl doch der Gesellschaften von Massenstahlwerken.
    Aber eine volle Fusion halte ich für schlecht.
    Es würde eine weitere Schwerfälligkeit des Unternehmens bedeuten.
    Und das Edelstahlgeschäft geht ja ganz andere Wege wie das Massenstahlgeschäft.
    Nein, ich glaube auch, dass ernsthaft niemand an eine volle Fusion denkt in Österreich.
    Das glaube ich nicht.
    Bis zur Klärung, ob Fusion ja oder nein und wer nun wie viel, wann und in welchen Abständen der VEW Geld zur Verfügung stellen soll, gilt es für die Unternehmensleitung ihr Strukturverbesserungskonzept, sprich den Einsparungsplan durchzuziehen.
    Sparen werden die VEW auch bitter notwendig haben, will man für das laufende Jahr den Verlust, den es auch heuer geben wird, weiter verringern.
    Damit zurück zum Studio des Mittagsschornals.
    Soviel von Michael Kerbler zu den Plänen und zur Bilanz der Vereinigten Edelstahlwerke.
    12 Uhr 30 halb 1 ist es nun genau.
    Wir informieren Sie in der Zeit bis um 13 Uhr noch über folgende Themen.
    Über die Freilassung einer der im Iran festgehaltenen US-Geiseln.
    über das republikanische Wahlprogramm für die Präsidentenwahl im Herbst und aus dem Kulturbereich über eine Ausstellung das Handwerk des Buchbinders in Vergangenheit und Gegenwart im Museum für Angewandte Kunst.
    Nun weiter mit Auslandsberichterstattung.
    Nach längerer Zeit löst dieser Tage wieder eine Schlagzeile die andere ab über neue Ereignisse im Iran.
    Standen gestern noch Berichte über massive Meinungsverschiedenheiten zwischen Revolutionsführer Khomeini und dem gemäßigten Präsidenten Bani Sadr über die Zusammensetzung und Funktion der Revolutionsgerichte im Mittelpunkt des Interesses, so ließ heute eine Meldung aufhorchen, wonach zum ersten Mal seit acht Monaten eine der im Iran festgehaltenen Geiseln freigelassen würde.
    Das hat sich nun tatsächlich bewahrheitet.
    Der 28-jährige Vizekonsul Richard Queen wird aus Teheran kommend in Zürich ankommen.
    Queen war auf Anordnung Komenis aus gesundheitlichen Gründen freigelassen worden.
    Es berichtet Ernst Dolus.
    Der 28-jährige Richard Queen ist, wie Augenzeugen berichten, ein großer, robust aussehender Mann, der äußerlich von guter Kondition scheint.
    Er wurde heute früh mit einem Krankenwagen unter der Bewachung von Mitgliedern der Revolutionskomitee und der studentischen Geiselnehmer zum Flughafen Merabat gebracht.
    Dort bestieg er ohne Hilfe zusammen mit dem Schweizer Geschäftsträger Markus Kaiser, der die amerikanischen Interessen im Iran wahrnimmt, kurz nach 9 Uhr Ortszeit, halb 7 Uhr deutscher Zeit, die Boeing 707 der Swiss Airflug Nr.
    363 nach Zürich.
    Für ihn ging damit die achtmonatige Zeit als Geisel in den Händen der Studenten
    die der Linie Ayatollah Khomeinis folgen, zu Ende.
    Er ist die erste der 53 Geiseln, die nach der Entlassung von 13 Schwarzen und Frauen Mitte November letzten Jahres in die Freiheit entlassen wurde.
    Der Grund dafür sind schwere seelische Schäden, die der junge Mann, der erst fünf Monate vor der Geiselnahme seinen Dienst als Vizekonsul in Teheran angetreten hatte, während der Gefangenschaft davongetragen hat.
    Er lag schon mehrere Wochen in einem Teheraner Krankenhaus,
    bis die Ärzte entschieden, dass er in Teheran nicht adäquat behandelt werden könne, sondern dass eine medizinische Behandlung im Ausland erforderlich sei.
    Die Geiselnehmer haben daraufhin Ayatollah Khomeini um eine Entscheidung gebeten.
    Dieser hat befohlen, dass Richard Green aus humanitären Erwägungen seinen Eltern zurückgegeben werden soll, damit diese über die weitere Behandlung entscheiden können.
    Doch Richard Green ist ein Einzelfall.
    Keineswegs kann man aus seinem Schicksal eine Aufweichung der starren Haltung der Geiselnehmer
    und des Revolutionsführers in der Geiselfrage herausließen.
    So war auch die Entscheidung in den Eltern zurückzugeben, eine Entscheidung ganz nach den Regeln des Korans für die Behandlung hilfsbedürftiger und kranker.
    Offiziell sind die verbleibenden 49 Geiseln, mit Ausnahme der seit 4.
    November im Außenministerium festgehaltenen drei, auf 16 Städte im Iran verteilt.
    Wahrscheinlicher aber scheint nach allen verfügbaren Informationen, dass bis zu 20 Geiseln noch in der amerikanischen Botschaft untergebracht sind,
    15 bis 20 in verschiedenen Gefängnissen in Teheran und der Rest auf mehrerer Städte verteilt ist.
    Vor einigen Tagen erst wurden wieder einige Geiseln aus den Städten Arak, Mahalat und Najafabad an andere unbekannte Orte verlegt.
    Seit der amerikanischen Befreiungsaktion im April wurden keine Besucher mehr zu ihnen vorgelassen.
    Dennoch ist bekannt, und das beweist auch das Beispiel des heute entlassenen Richard Queen, es geht ihnen körperlich gut.
    Doch steht zu befürchten, dass nach acht Monaten Ungewissheit und Geiselhaft dieser Fall nicht der einzige von seelischen Depressionen und Gemütskrankheiten sein wird.
    Von einer endgültigen Lösung der Geiselfrage scheint man noch weit entfernt.
    Zuerst muss das Parlament in Teheran über eine Regierung entscheiden, dann erst kann es sich dem Geiselproblem zuwenden.
    Da aber im bevorstehenden Fastenmonat Ramadan jede öffentliche Tätigkeit auf wenige Stunden am Tag beschränkt ist, muss man mit weiteren Verzögerungen rechnen.
    Unter den Abgeordneten des Parlaments gibt es nach einer in Teheran veröffentlichten Zeitungsumfrage eine Mehrheit dafür, dass die Geiseln auf jeden Fall als Spione vor Gericht gestellt werden sollen.
    Auch wenn sie danach abgeschoben werden sollten, bedeutet dies sicherlich, dass sie noch bis nach der amerikanischen Präsidentenwahl im November im Iran bleiben müssen.
    Sie hörten Ernst Tolus.
    Vielleicht werden wir noch die Möglichkeit haben, im Laufe der Sendung über die Ankunft der US-Geisel in Zürich zu berichten.
    Nun weiter in die USA.
    Gott sei Dank kann nur einer von beiden gewählt werden, so der Ausspruch.
    eines in der Weltpresse zitierten New Yorker Taxifahrers befragt nach seinem Kommentar zu den Wahlchancen von Carter und Reagan bei der US-Präsidentenwahl im Herbst.
    Seit es auch einen dritten Kandidaten gibt, den unabhängigen Präsidentschaftskandidaten Anderson, scheint dieser Satz jetzt doch ziemlich anfechtbar geworden zu sein.
    Denn so chancenlos dürfte Anderson doch nicht sein, wie man noch vor Monaten angenommen hatte.
    Umso mehr bemühen sich im Wahlkampf die Demokratische Partei für Katar und die Republikaner für Reagan Stimmung zu machen.
    So soll in der nächsten Woche in Detroit, dem Wahlparteitag der Republikaner, das bereits veröffentlichte Wahlprogramm vorgelegt werden.
    Ein Wahlprogramm, das deutlich die Handschrift des ehemaligen Westernhelden Reagan trägt.
    Ein Programm, das sogar manche Parteifreunde Reagans überrascht.
    So hat sich der politische Rechtsaußen Reagan als Anführer der konservativen Programmkommission gegenüber den Liberalen in seiner Partei durchgesetzt, etwa gegen die Forderung nach gesetzlicher Gleichstellung von Mann und Frau in den USA und gegen die Aufnahme der Menschenrechte in die Verfassung.
    Klaus Emmerich informiert.
    Ronald Reagan lässt sich für die Frühstücksshow des amerikanischen Fernsehens kauend und beim Milchkonsum ablichten, während er in seinem Heimatstaat Kalifornien in Urlaub macht.
    Und im ferneren Detroit, der gestürzten Automobilmetropole, macht sich seine Partei handfest an Politik.
    Keine Aufnahme der Menschenrechte und des vor 40 Jahren bereits verfochtenen Gleichheitsgrundsatzes für Mann und Frau in die amerikanische Verfassung.
    Verbot der Abtreibung als Verfassungsauftrag.
    Weniger Staatseinfluss auf die Familie, einschließlich Erziehung.
    10% weniger Steuern.
    Weniger Sozialstaat.
    Mehr Freiheitsrechte für den Einzelnen.
    Mehr Bewegungsspielraum für die amerikanische Wirtschaft, weniger Einfuhrmöglichkeiten für das Ausland, vor allem für die Westeuropäer und die Japaner.
    Amerika wieder als Führungsmacht des Westens nach dem Motto Frieden durch Stärke.
    In fünf Jahren umgerechnet 1.300 Milliarden Schilling mehr für die Rüstung gegen ein Rüstungsbegrenzungsabkommen für Atomraketen unter dem Stichwort SALT II mit der Sowjetunion.
    Stationierung der Neutronenbombe in Europa, Entwicklung eines neuen amerikanischen Langstreckenbombers und keine amerikanische Hilfe für die Palästinenser.
    Zu diesem harten Programm der Republikaner schreibt die angesehene, dem liberalen Ostküstenestablishment zuschreibende New York Times jetzt
    Nostalgie ist in der Tat eine machtvolle politische Kraft in diesem Land, aber, so die Zeitung weiter, diese Nostalgie bringe der Regierung nicht mehr Anhaltspunkte als alte illustrierten Titel.
    Es überrascht nicht nur ausländische Beobachter, mit welcher durchschlagenden Konsequenz konservatives Gedankengut die größte Demokratie unter den westlichen Industriestaaten momentan erfasst.
    Für das politische Gespür des sonst so siegessicheren Ronald Reagan spricht zwar, dass er sich in dieser hintergründigen gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung in seiner The Grand Old Party zurückhält, also als künftiger Präsidentschaftskandidat dieser Republikaner ungerührt über die emsigen amerikanischen Medien verbreiten lässt.
    Es finde innerhalb dieser Partei der Republikaner ein stiller Krieg statt zwischen ganz rechts, rechts und liberal.
    Dazu pflegen politische Handwerker auch im Falle der amerikanischen Parteiprogramme, die in der neuen Welt Plattform heißen, gelassen und abgeklärt anzufügen, Papier sei geduldig und zwischen den Worten Vorwahlen und den Taten danach stünden weltend.
    Bezeichnend für die hochlaufende Wahlpropaganda ist, was Regens eigene Tochter, eine gutaussehende Durchschnittsamerikanerin, zur Frage der Gleichberechtigung live im Fernsehen zu berichten weiß.
    Ihr Vater versuche ihr zwar klar zu machen, dass es für die Frauen wichtiger sei, in den Gesetzen und der Verwaltungspraxis der einzelnen Staaten handfeste Gleichberechtigungsmöglichkeiten der Erziehung, des Berufs oder der Bezahlung zu erhalten und nicht irgendetwas in die Verfassung zu schreiben.
    Darauf stellt dann auch die republikanische Plattform von Detroit jetzt ab, was unter anderem zum Rücktritt der stellvertretenden Parteivorsitzenden Mary Cripps beigetragen hat.
    Hürregens Tochter ist aber ebenso typisch amerikanisch, dass sie dem gleichen Fernsehen anvertraut, dann doch dafür zu sein, die Gleichberechtigungsfrage in die amerikanische Verfassung aufzunehmen.
    Wie viel und tiefschichtig das Thema Menschenrechte und den republikanischen Gesichtspunkten der tatsächlichen oder vermeintlich betriebenen Unterminierung der traditionellen amerikanischen Familie durch die Demokraten ist, zeigt auch diese Fragestellung.
    Soll ein weltbekanntes Herrenmagazin
    Frauenrechtlerinnen, wie seit 15 Jahren weiter, finanziell reichlich unterstützen?
    Diese Frage zeigen, weil eine amerikanische Nachrichtensendung eine Doppelinterviewzeit wird.
    Die dort beteiligte Frauenrechtler bietet übrigens die Antwort schuldig.
    Anders das Washington Establishment.
    Dort, wo der Patriotismus im eigenen Land überrascht heißt es mehr und mehr, die Reise geht nach rechts, gleichgültig, ob der nächste amerikanische Präsident Reagan, Carter oder
    Berichterstatter war Klaus Emmerich.
    Wenige Wochen sind erst seit dem Tod des jugoslawischen Staatspräsidenten und Parteichefs Josip Broz Tito vergangen.
    In dieser Zeit hat das Regime zumindest vorläufig erstaunliche Stabilität unter der Führung des Nachfolgerkollektivs bewiesen.
    Der Erschöpfer des sozialistischen Jugoslawien aber ist in dieser Zeit bereits zum legendären Helden geworden.
    Diesen Eindruck hat man jedenfalls, wenn man den ununterbrochenen Strom der Bilger beobachtet, die aus allen Landesteilen zu Titos Grab kommen.
    Gustav Kalupa.
    Der Besuch des albanischen Außenhandelsministers Nedin Hoxha, eines Vetters des albanischen Staats- und Parteichefs, ist der erste Besuch eines albanischen Ministers in Belgrad seit 32 Jahren.
    1948 löste sich Albanien nach dem Bruch Titos mit Stalin aus der engen politischen Bindung mit Jugoslawien, das es auch als revisionistisch verurteilte, um später mit der revisionistischen Sowjetunion unter Khrushchev zu brechen und aus dem östlichen Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe
    sowie dem Militärbündnis des Warschau-Paktes aufzutreten.
    Im Paradeschritt lösen sich die Ehrenwachen des Grabe-Bataillons Tito am Grabe ihres verstorbenen obersten Befehlshabers ab.
    Soldaten in Heldern und Waffenrücken, die zur lebzeiten Marschall Titos für seine Sicherheit sorgten, ist jetzt der Wachtdienst an seinem Grabe anvertraut.
    Der weiße Marmorblock mit der Aufschrift Josip Broz Tito 1893 bis 1980 im Blumenhaus seiner ehemaligen Residenz in Berga der Nobelviertel Berlin
    ist zum Wallfahrtsort des sozialistischen Jugoslawien geworden.
    Soeben schreitet eine Abteilung von Brigadieren das Ruhmitkarree, das Ditos Grabmal, ein.
    Die Burschen und Mädels in verschwitzten, olivgrünen Uniformen waren kaum aufzutreten.
    Sie sind direkt von ihrer Baustelle an der Autobahn Belgrad hierhergekommen, wo sie freiwilligen Arbeitsdienst leisten.
    Es ist ein Rest aus der Nachkriegszeit, da Dito die arbeitsfähige Bevölkerung zum Aufbau des zerstörten Landes mobilisierte,
    und gleichzeitig ein Symbol für die Geltlichkeit von Titos Ideen auch in der Nach-Tito-Ära.
    Unzählige Menschen sind seit Titos Ableben am 4.
    Mai an der Grabstätte vorbeigezogen.
    Sie wirkt im Vergleich zu den wuchtigen Mausoleum-Lenins in Moskau, Georges Dimitropes in Sofia oder dem Gottwald von Pfeilsberg in Prag eher bescheiden und vor allem menschlicher.
    Täglich treffen hier neue Besucher aus allen Teilen des Nawents ein,
    in ziemlich langen, schweigenden Kolonnen an der letzten Ruhestätte Titos vorbei.
    Der Besuchestrom wird nur kurz angehalten, wenn eine offizielle Delegation zur Kranzniederlegung eintritt.
    Kein hoher Besucher aus dem Ausland verabsäumt, dem Schöpfer des sozialistischen Jugoslawien die letzte Erde zu erweisen.
    Der unkontrollierte Ansturm von zahllosen Trauernden und Schaulustigern aus Montenegro, Bosnien oder Slowenien
    ist unterdessen einem ausgeklügelten Besuchersystem gewichen.
    Für jede Teilrepublik des Vielvölkestaates sind Besuchstage und Besuchstunden bestimmt, meist so, dass Betriebsverlegschaften, Schulplätzen und Dorfgemeinschaften gleich wieder die weite Heimreise antreten können.
    Der Verband der sozialistischen Werktätigen ist für die Organisation kollektiver Besucher zuständig.
    Noch gleich das Gelände im Nobelviertel der Linie um die Grafstätte zieht durch eine Baustelle.
    Es wird nach wie nach umgestaltet.
    Das Tito-Museum und Teile seiner ehemaligen Residenz in der Užička 15 werden seinem Tito-Gedächtniskomplex ausgebaut und dann für die Bevölkerung freigegeben werden.
    Der Jahrmarktrummel mit Verkaufsbuden von Souvenirs und Würstelständen ist zwar noch nicht völlig eingedämmt, nimmt aber doch würdige Reformen an.
    Unterdessen wurde der provisorische Zugang durch die Parkanlagen der Residenz Titos gesperrt
    und ein eigener kürzeter Weg für Besucher zum Grab Maltidos angelegt, von wo sich ein weiter Blick auf Belgrad bietet.
    Ja, meine Damen und Herren, Sie werden es sicher gehört haben, wir müssen uns noch entschuldigen für den Beginn dieses Beitrags, denn da sind uns zwei Kaluba-Beiträge etwas durcheinander geraten.
    Über die am Beginn des Beitrags angesprochenen jugoslawisch-albanischen Gespräche werden wir Sie dann im Abendjournal informieren.
    Nun werden wir die Kulturberichte im Mittagsjournal vorziehen, denn wir erwarten erst gegen Ende des Journals voraussichtlich einen Bericht über die Ankunft der einen US-Geisel in Zürich.
    Zunächst aber jetzt der erste Kulturbericht.
    Im Museum für Angewandte Kunst in Wien ist von heute bis einschließlich 31.
    August eine Ausstellung, das Handwerk des Buchbindens in Vergangenheit und Gegenwart zu sehen.
    Die Schau ist in Zusammenarbeit mit dem Austrian Crafts Council entstanden und ist zugleich ein Beitrag für den 9.
    Internationalen Kongress, der in der Zeit vom 7.
    Juli natürlich bis zum 1.
    August in Wien stattfindet.
    Mit Dr. Hanna Egger, der Leiterin der Bibliothek und Kunstblättersammlung des Museums, führt die Karin Bauer das folgende Gespräch über die Ausstellung.
    Frau Dr. Egger, welche Zeit war für den Buchbinder besonders interessant?
    Wann sind die besten oder wertvollsten Bucheinbände entstanden?
    Nun, welche Zeit für den Buchbinder besonders interessant war, lässt sich schwer entscheiden.
    Denn seit dem beginnenden 16.
    Jahrhundert, als durch die Reformation und den Humanismus ein großer Bindeauftrag da gewesen ist, galt es sehr rasch, diesen zu erfüllen und dem nachzukommen.
    Daher war damals bereits eine sehr bedeutende Epoche der Buchbinderei, wenn gleich durch die rasche Auftragsfolge man weniger Wert auf eine wirklich exakt durchgeführte künstlerische Gestaltung legte.
    Dies begann erst mehr in der Mitte des 16.
    Jahrhunderts durchzudringen und kam vor allem von Italien und Frankreich her, wo nämlich Jean Grollier und Thomas Mahieu oder Maioli den Ton angaben.
    die für sich und ihre Freunde prachtvollste Einbände herstellen ließen und damit der Qualität des Bucheinbandes eine vollkommen neue Richtung gaben.
    Bei Jean Corollier und bei Thomas Maioli geht es darum, dass versucht wird, einerseits mit einem besonders feinen Leder zu arbeiten.
    Es wurde dazu meistens das sehr
    feine und sehr kostbare Marokkanleder verwendet, in das dann mit feinsten Linien, Arabesken und sehr schönen Stempeln die Muster eingetragen worden sind, natürlich alle Hand vergoldet, was die Kostbarkeit des Einbandes wesentlich gehoben hat.
    Diese beiden Bibliophilen nun haben wesentliche Impulse auch an verschiedenen Königshäuser gegeben, so an den englischen und an den französischen Königshof.
    Und einer unserer interessantesten Einbände ist der von Heinrich II.
    aus Frankreich, den er für sich und seine Geliebte Diana von Portier anfertigen hat lassen, mit den Mondsicheln, dem Zeichen der Diana seiner Geliebten, in einer sehr schönen Ausführung.
    oder auch ein Einband, der durchaus wiederum den Linien von Grollier nachfolgt, für etwa den siebten Tudor.
    Weiterhin die Einbände für das französische Königshaus selber, wobei wir Einbände von Heinrich IV.
    hinauf bis Ludwig XV.
    besitzen, was sehr interessant ist, dass an unsere Bibliothek von so zahlreichen Mitgliedern des französischen Königshauses Einbände gekommen sind.
    Der zweite Teil der Ausstellung beinhaltet den modernen Bucheinwand und da haben Sie, glaube ich, über 70 Künstler in der ganzen Welt angeschrieben, um Exponate zu bekommen.
    Wie war das Echo in der Welt und was ist hierher gekommen?
    Es haben von den über 70 Angeschriebenen mehr als 40 geantwortet, was ich für eine sehr starke Beteiligung erachte.
    Und es sind auch wirklich interessante Exponate zu uns gekommen.
    Wobei sich deutlich zwei Gruppen unterscheiden.
    Eine Gruppe, die versucht, den Bucheinband in einer eher traditionellen Weise, aber unter Berücksichtigung von höchster technischer Perfektion weiterzuführen.
    Und eine andere Gruppe, die sich mehr dem Experimentellen zuwendet und damit mehr das Künstlerische sprechen lässt.
    Da haben wir von dem berühmten englischen Buchbinder und wohl einem der tonangebenden Künstler dieses Zweiges des Kunstgewerbes heute überhaupt, von Philip Smith, der eine ganz neue Art der Lederbehandlung für sich selbst herausgefunden hat.
    Es ist ein Buch über die Sonnette von Shakespeare, wo in einer Art Vixierbild am Einband Shakespeare's Portrait erscheint.
    Unter den anderen Engländern möchte ich vor allem David Sellers nennen, dessen Einband in Memoriam Lord Tennyson sehr interessant ist.
    Denn er schuf zu diesem Einband eine Kassette, die, da das Buch in Memoriam ist, letztlich ein Grabstein darstellt und erst durch das Öffnen des Grabsteines dringt man zu dem Buch vor, das selbst wieder Motive aus dem Grab aufnimmt.
    oder James Brockman, dessen Buch Beauty and Deformity, sich völlig von den bisher üblichen Materialien, nämlich Leder, entfernt und ausschließlich mit Plexiglas, Stahlrahmen, Solarzellen, Batterien und ähnlichem arbeitet.
    Ein kunstvolles Gebilde und Wirrwarr von Drähten und technischen Details und drückt man irgendwelche Knöpfchen, Leuchten, Lichter auf,
    als Zeichen der zerfallenden Einheit, die auf der Rückseite des Einbandes als die Schönheit mit einem sehr hübschen nackten Mädchen als Vexilbild gezeigt ist.
    Von der Kultur wieder zur rauen Weltpolitik.
    Ich hoffe, jetzt haben wir Glück mit dem angekündigten Bericht aus Zürich.
    Eine der im Iran festgehaltenen US-Geißeln ist, wie Sie ja vielleicht schon wissen, freigelassen worden über die Ankunft des Amerikaners in Zürich.
    Eine Reportage nun von Stefan Dabatschnig.
    Die 28-jährige Geisel Richard Queen ist soeben mit dem Swissair Kurs 363 aus Teheran hier in Zürich-Kloten eingetroffen.
    Bekanntgegeben wurde nicht viel.
    Peter Reuss, der Presseattaché der amerikanischen Botschaft hier in der Schweiz, gab bekannt, dass er vorerst in Zürich untersucht werden soll, vermutlich am Zürcher Kantonsspital, und zwar auf seinen Gesundheitszustand.
    eventuell hier operiert werden soll und nachher in die Vereinigten Staaten ausgeflogen werden soll.
    Die Familie ist unterrichtet.
    Sie kommt hier in die Schweiz.
    Genaueres ist über den Gesundheitszustand von Richard Queen noch nicht bekannt.
    Er wurde
    direkt aus dem Flugzeug in eine Ambulanz verladen.
    Er war völlig unbeweglich, auf der Bahre zu sehen, trug einen Bart und eine Brille.
    Mehr aus dem Kopf war von ihm nicht zu sehen.
    Im Moment ist eine Pressekonferenz im Gang.
    Die Pressekonferenz dauert noch an.
    Sie hat eben begonnen und damit zurück.
    Danke Stefan Dabatschnig aus Zürich.
    Und jetzt weiter mit dem zweiten angekündigten Kulturbeitrag.
    Im Heidensaal des Schlosses Esterhazy wird morgen sowie am 13., 19. und 20.
    Juli die Oper Infidelita Delusa, die vereitelte Untreue von Josef Heiden, aufgeführt.
    Derzeit laufen die Proben auf Hochtour.
    Die Aufführung wird von Professor Wilhelm Sommer einstudiert und geleitet.
    Das Bühnenbild stammt von Friedrich Klein.
    Szenisch wird das Stück von Karl-Heinz Trobisch von der Grazer Oper betreut.
    Franz Tschank vom Landesstudio Burgenland gestaltete dazu den folgenden Beitrag.
    Zunächst etwas zur Geschichte dieser Oper.
    Sie wurde am 26.
    Juli 1773 zum Namenstag der verwitweten Fürstin Maria Anna Luise Esterházy in Esterháza in Ungarn das erste Mal aufgeführt.
    Im September desselben Jahres sagte Kaiserin Maria Theresia, die das Schloss besuchte und zu deren Ehren die Oper wieder aufgeführt wurde, wenn ich eine gute Oper hören will, gehe ich nach Esterháza.
    Nun, von Esterhazer nach Eisenstadt.
    Bereits im Vorjahr wurde in der burgenländischen Landeshauptstadt mit der Aufführung von Heidenopern und zwar mit belohnter Treue begonnen.
    Schon diese Inszenierung war der Beginn der Renaissance von Heidenmusik in Bezug auf das Heidenjahr 1982, in dem sich Heidens Geburtstag zum 250.
    Mal jährt.
    Veranstalter der diesjährigen Opernaufführungen sind die Freistaat Eisenstadt und das Land Burgenland, die sich die Kosten von rund 450.000 Schilling teilen.
    Über die Zukunft der Heidenpflege in Eisenstadt sagt der Bürgermeister Kurt Korbatitsch.
    Ja, Eisenstadt wurde im Vorjahr wie die Gemeinden Mörbisch, Forchtenstein und Cobersdorf aufgenommen als vierte Festspielgemeinde des Burgenlandes im Hinblick auf das Heidenjahr 1982, in dem
    die Heidenfestspiele stattfinden sollen, anlässlich des 250.
    Geburtstages Josef Heiden.
    Bis dahin soll in Eisenstadt die Kongresshalle, die auch für Konzertveranstaltungen auf dem Areal der jetzigen Stadthalle gebaut wird, fertig sein.
    Und darin sollen auch die Heidenfestspiele zum Großteil abgewickelt werden.
    Das Werk selbst wurde nach dem Buch des Italieners Coltellini komponiert, das Haydn allerdings in Österreich leicht ändern ließ.
    Es handelt von einem Bauernmädchen, das sich durch Schlauheit einen reichen Freier angeht.
    Die musikalische Leitung hat Professor Wilhelm Sommer.
    Er hat Musik aus der Oper La contadina di spirito von Giovanni Paisiello mitverarbeitet.
    Das Zeitgefühl unserer Zeitgenossen ist ganz anders als vor 200 Jahren.
    Unsere Menschen heutzutage haben ja nicht die Geduld, Arjen anzuhören, die acht bis zehn Minuten dasselbe aussagen.
    Es war damals gar nicht üblich, dass die Handlung weitergeht in den Arjen oder in Ensembles.
    Und das verträgt eben das Publikum heute nicht.
    Deswegen habe ich mich bemüht, eine Story zu machen.
    und die Handlung auch so gefällig weiterzubringen, dass das auch ein animiertes Publikum von Urlaubern genießen kann.
    Als Solisten konnten die Damen Duschek, Nentwig, Mecherer und die Herren Wendler, Martin, Lokasowski, Olbert und Zettl als Orchester die Schlosskapelle Eisenstadt gewonnen werden.
    Nicht vorgesehen war in der Urfassung der Oper die Verwendung eines Chores.
    Der Chor singt eben Teile von Paisiello aus dieser Oper.
    Es sind also etwa 60 bis 70 Prozent Musik von Haydn aus Infidelita di Lusa und circa 30 Prozent von Paisiello
    Und auch ein bisschen habe ich Anleihen gemacht bei Haydn aus anderen Stücken, also zum Beispiel aus einem Streichquartett oder aus einer Sinfonie, so 4 mal 8 Akte, damit ich so Schwung bekomme in die Sache.
    Abschließend noch ein Probenmitschnitt der Oper Infidelita Delusa, die in dem Schloss Esterhazy in Eisenstadt Premiere hat.
    Auch da schaffst du, wenn du möchtest, du, was die Welt alles teilt.
    Und wenn ich es jubel, wie ein Herr, wie ein Mann, wie ein Mann, wie ein Mann, wie ein Mann, wie ein Mann,
    Nach dieser musikalischen Kostprobe nun noch einmal zu Peter Fichner ins Nachrichtenstudio.
    Iran, Schweiz.
    Eine der amerikanischen Geiseln, die seit acht Monaten festgehalten werden, ist nun freigelassen worden.
    Es ist der 28-jährige Vizekonsul Richard Quinn, der angeblich an psychischen Störungen leidet, die im Iran nicht entsprechend behandelt werden können.
    Quinn ist vor kurzem in Zürich gelandet.
    Iran.
    Auf einem Luftwaffenstützpunkt im Iran sind mehrere Teilnehmer der jüngsten Verschwörung hingerichtet worden.
    Dies gab der Revolutionsrat offiziell über den Rundfunk bekannt.
    Präsident Banisadr hat zu dem Putschversuch erklärt, die Verschwörer hätten beabsichtigt, eine Luftwaffengarnison zu besetzen.
    Weiter sei geplant gewesen, den früheren Ministerpräsidenten Bahtia wieder an die Macht zu bringen.
    Banisadr beschuldigte auch den Irak, die Verschwörung mitorganisiert zu haben.
    Österreich.
    Der Vorsitzende des Parlamentarischen Ausschusses zur Klärung der Vorgänge um den Neubau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses, FPÖ-Obmann Steger, wird am Nachmittag in dieser Angelegenheit ein Gespräch mit Bundeskanzler Kreisky führen.
    Der Vorsitzende des Aufsichtsrates der AKPE, Sektionschef Weiz, er war auch Vorsitzender des Aufsichtsrates der IAKW, wies heute Vorwürfe angeblicher Schmiergeldzahlungen zurück.
    Unter anderem sagte er, die Firma Knobloch-Licht sei bei der Unocity nur als Subunternehmen tätig gewesen.
    Für die Bestellung von Direktor Winter bei der AKPE ist laut Weiz die Stadt Wien verantwortlich.
    In Salzburg ist heute eine zweite GIGE-Konferenz der EDU, der Europäischen Demokratischen Union, eröffnet worden.
    Ihr gehören christlich-demokratische, konservative und liberale Parteien der Mitte an.
    Eröffnet wurde die Konferenz von ÖVP-Bundesparteiobmann Mock, der Vorsitzender der EDU ist.
    Die dem ÖGB angehörenden 15 Gewerkschaften haben im Jahr 1979 für Arbeiter, Angestellte und öffentlich Bedienstete mehr als 479 Millionen Schilling an vorenthaltenen Geldern erkämpft.
    Die Streitfälle bezogen sich vor allem auf Lohn- und Gehaltsdifferenzen über Stundenzahlungen, Abfertigungen und Sonderzahlungen.
    Im Gegensatz zu Innenminister Lanz ist die ÖVP der Überzeugung, dass eine bessere und wirksamere Bewaffnung der Exekutivbeamten im Interesse der allgemeinen Sicherheit erforderlich sei.
    ÖVP-Sicherheitssprecher Lichal bezeichnete es als bedauerlich und unverständlich, dass der Innenminister auf eine bessere Bewaffnung der Exekutive verzichten will.
    Lichal erklärt, hier werde am falschen Platz gespart.
    Israel.
    Drei junge Palästinenser wurden heute in der Nähe eines Flüchtlingslagers bei einer Bombenexplosion getötet.
    Ein israelischer Militärsprecher sagte, der Sprengkörper sei detoniert, als die drei Männer die Bombe zusammensetzen wollten.
    USA.
    Das Außenministerium in Washington hat einen Bericht zur Situation in Afghanistan veröffentlicht.
    Es wird für möglich gehalten, dass die sowjetischen Besatzungstruppen noch zwei oder drei Jahre in dem zentralasiatischen Land stationiert bleiben müssen, um den Sieg gegen die Widerstandskämpfer zu erringen.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1980.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wettervorschau auf Wochenende
    Mitwirkende: Hufnagl, Felix [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Entwicklung im AKH-Skandal, mögliche Ausweitung auf Errichtung der UNO-City
    Einblendung: Sektionschef im Finanzministerium Walter Waiz
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung] , Waiz, Walter [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medizin ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: AKH-Skandal, Quellensteuer
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medizin ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz - VEW (Vereinigte Edelstahl Werke) legt Bilanz vor
    Einblendung: VEW-Generaldirektor Adolf Baier, VÖEST-Generaldirektor Heribert Apfalter, ÖIAG-Generaldirektor Grünwald
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung] , Baier, Adolf [Interviewte/r] , Apfalter, Heribert [Interviewte/r] , Grünwald, Oskar [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    US-Geisel Richard Queen wegen Krankheit aus der iranischen Geiselhaft entlassen
    Mitwirkende: Dohlus, Ernst [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    USA - Republikanisches Wahlprogramm für die US-Präsidentenwahlen
    Mitwirkende: Emmerich, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Titos Grab als Zielpunkt für Pilgerfahrten
    Einblendung: Hintergrundgeräusche an Titos Grab
    Mitwirkende: Chalupa, Gustav [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: 2 Beiträge vermengt, 1. Teil über Besuch von albanischem Handelsminister, 2 Teil über Titos Grab , Nachrichten
    Ausstellung "Das Handwerk des Buchbinders" im Museum für angewandte Kunst
    Interview: Hanna Egger
    Mitwirkende: Baur, Karin [Gestaltung] , Egger, Hanna [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.11 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Museum für Angewandte Kunst (MAK) [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Kultur ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ankunft der US-Geisel Richard Queen am Flughafen Zürich
    Mitwirkende: Tabacznik, Stefan [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Oper "L'Infedelta Delusa" - "Die vereitelte Untreue" von Joseph Haydn im Schloss Esterházy in Eisenstadt
    Einblendung: Eisenstadts Bürgermeister Kurt Korbaditsch, Wilhelm Sommer, Probenausschnitt
    Mitwirkende: Tschank, Franz [Gestaltung] , Korbaditsch, Kurt [Interviewte/r] , Sommer, Wilhelm [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.11 [Sendedatum]
    Ort: Eisenstadt [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1980.07.11
    Spieldauer 00:59:23
    Mitwirkende Bachmair, Udo [Moderation]
    Dobrovolny, Herbert [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1980.07.11 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-800711_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Ende mitten unter Kurzmeldungen
    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt