Mittagsjournal 1980.07.12

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Untertitel der Amara.org-Community
    Eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren.
    Bruno Berger meldet sich aus dem Studio des Mittagsschurnals.
    Auch heute geht unsere Berichterstattung über den Skandal rund um das allgemeine Krankenhaus weiter.
    Wir bringen weitere Einzelheiten aus dem Rechnungshof Bericht, vielleicht einige Anmerkungen im Voraus.
    Millionenaufträge wurden ausgepackelt, immer die gleichen Firmen und Personen haben einander die Gelder zugeschoben, der Aufsichtsrat war überfordert.
    Dazu, das waren also einige Anmerkungen, Details dann nach den Nachrichten.
    Die weiteren Schlagzeilen unserer Berichterstattung, Abschluss der Konferenz der Europäischen Demokratischen Union in Salzburg, Trend zu Freizeitzentren, wir stellen die Frage im Journal, hat dies Zukunft oder ist es ein Pleitegeschäft?
    Im Journal zu Gast ist heute der Bergsteiger Peter Habeler.
    Wir sprechen mit ihm über die Philosophie des Bergsteigens.
    Und im Kulturteil schließlich pannen wir ein Interview mit dem Maler Hubert Arathim.
    Soweit also die Programmübersicht.
    Jetzt folgen die Nachrichten.
    Verantwortlicher Chef vom Dienst heute Mittag ist Ferdinand Olbert, Sprecherin Angelika Kofler.
    VATIKAN Nach Abschluss seines zwölftägigen Besuches in Brasilien ist Papst Johannes Paul II.
    am Vormittag nach Rom zurückgekehrt.
    Er wurde auf dem Flughafen Fiumicino vom italienischen Ministerpräsidenten Cossigo und von zahlreichen Kardinälen empfangen.
    Während seiner Rundreise durch Brasilien hat das Oberhaupt der Katholikin wiederholt die Notwendigkeit sozialer Reformen unterstrichen und die Wohlhabenden aufgefordert, die Rechte der Armen und Unterdrückten mehr zu beachten.
    Johannes Paul II.
    sprach sich jedoch gegen die politische Aktivität von Priestern aus.
    Inzwischen ist der Papst auch nach Spanien eingeladen worden.
    Ein Termin für die Reise steht noch nicht fest.
    Iran, Großbritannien.
    Nach der Aufdeckung eines geplanten Staatsstreiches in Iran sind zahlreiche Offiziere verhaftet worden.
    Wie die Teheraner Presse berichtet, wurde im Zusammenhang mit dem Putschversuch auch der ehemalige Stabschef der iranischen Luftwaffe General Bagheri festgenommen.
    Die Pläne für den Staatsstreich wurden am vergangenen Donnerstag von Staatspräsident Bani Sadr aufgedeckt.
    Die Iran-Korrespondentin der Londoner Zeitung Daily Express ist des Landes verwiesen worden.
    Die Journalistin hat eine Reportage über eine Demonstration iranischer Frauen gemacht und war anschließend verhaftet und mehr als 24 Stunden lang verhört worden.
    Schweiz.
    Die Eltern des aus der Geiselhaft in Iran freigelassenen amerikanischen Vizekonsuls Queen sind heute früh in der Universitätsklinik von Zürich mit ihrem Sohn zusammen getroffen.
    Sie erklärten, die behandelnden Ärzte hätten sich optimistisch über die Heilungschancen Queens geäußert.
    Der 28-jährige amerikanische Diplomat dürfte an einem Blutgerinnsel im Gehirn leiden.
    Sowjetunion.
    Der afghanische Verteidigungsminister Rafi hat in einer von der sowjetischen Parteizeitung Bravda wiedergegebenen Stellungnahme erklärt, den Truppen seiner Regierung sei ein schwerer Schlag gegen muslimische Rebellen in Afghanistan gelungen.
    Nach Darstellung des Ministers kämpfen die Moslems nur noch in schwachen und isolierten Einheiten.
    Banditen und Saboteure versuchten die afghanische Bevölkerung durch nächtliche Sabotageakte einzuschüchtern, sagte Rafi.
    Die Ausgangssperre in Kabul und in anderen Städten Afghanistans wird nach Angaben des Ministers aufrechterhalten.
    Jordanien In Amman findet zurzeit eine Sondersitzung der Außenminister von mehr als 40 islamischen Ländern statt.
    Auch die Palästinensische Befreiungsorganisation ist vertreten.
    Der jordanische König Hussein hat die islamischen Staaten zur Geschlossenheit und zum gemeinsamen Vorgehen aufgerufen, um die von Israel besetzten arabischen Gebiete zu befreien.
    Belgien.
    PLO-Chef Arafat hat die Nahost-Erklärung der europäischen Gemeinschaft als unzureichend und zu vage zurückgewiesen.
    In einem Interview für die belgische Zeitung Morgen meinte Arafat, die EG-Stellungnahme spiegle nur die amerikanische und israelische Erpressung wider.
    In ihrer Erklärung hatten die EG-Staaten die Beteiligung der PLO an den Nahost-Friedensverhandlungen, nicht aber die Errichtung des palästinenser Staats verlangt.
    Österreich Die dritte Jahreskonferenz der EDU, der Europäischen Demokratischen Union, wird heute in Salzburg beendet.
    Bei der Tagung sind 21 christlich-demokratische und konservative Parteien vertreten.
    Am Vormittag standen Familien- und Wirtschaftspolitik sowie die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit im Mittelpunkt der Diskussion.
    Gestern hat die EDU die sowjetische Intervention in Afghanistan scharf verurteilt und den Rückzug der Roten Armee aus diesem Land als Voraussetzung für die Fortsetzung der Entspannungspolitik gefordert.
    Die Diskussion über die mögliche Einführung einer Quellensteuer auf Bankgutamt-Zinsen geht weiter.
    ÖVP-Wirtschaftssprecher Graf meinte in einer Presseaussendung, es sei bedauerlich, dass sich Finanzminister Androsch mit seiner Ablehnung dieser Steuern nicht durchsetzen könne.
    Der Generalsekretär des ÖVP-nahen Akademikerbundes, Melis, erklärte, die fortgesetzte Beunruhigung und Verunsicherung von Sparern könnte Österreich in eine wirtschaftspolitische Sackgasse führen.
    Der freiheitliche Sozialsprecher Haider kritisierte unkontrolliertes und unüberlegtes Erfinden neuer Steuern durch die Regierung und urgierte die Vorlage eines Sparkonzeptes.
    Der sozialistische Abgeordnete Braun schließlich warf der ÖVP Panikmache um die Quellensteuer auf Bankzinsen vor.
    Gesundheitsminister Salcher hat heute die Vorlage des neuen Arzneimittelgesetzes für das kommende Jahr angekündigt.
    Das Gesetz soll unter anderem eine verbesserte Kennzeichnungsvorschrift enthalten und die Anforderungen an die Qualität von Arzneimitteln verschärfen.
    Im Einzelnen ist daran gedacht, jedem Medikament getrennte Beipacktexte für Ärzte und Patienten beizulegen.
    Gegen eine neue Atomvolksabstimmung hat sich heute der Wiener Landesausschuss der sozialistischen Jugend ausgesprochen.
    Die Partei-Organisation kritisiert in einer Aussendung insbesondere eine Äußerung von Gewerkschaftspunktpräsident Bennier, wonach sich um die Frage weiterer Kernkraftwerke seine Nachfolger kümmern sollten.
    Diese Äußerung sei für einen sozialistischen Spitzenfunktionär mehr als verwunderlich, meinte die Wiener Sozialistische Jugend.
    USA
    Im Kernkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg ist die erste Phase der Säuberung jenes Reaktorblockes, der seit dem Unfall im März 1979 stillgelegt ist, abgeschlossen worden.
    Das restliche radioaktive Kryptogas wurde dien der Atmosphäre abgelassen.
    Die Behörden teilten mit, die Strahlungskonzentration sei niedriger als erwartet gewesen.
    Die zweite Etappe der Säuberung wird etwa in einem Monat beginnen.
    Dabei soll zum ersten Mal seit dem bisher schwersten Störfall in der Geschichte der friedlichen Nutzung der Kernkraft versucht werden, in das verseuchte Gebäude einzudringen.
    Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology haben ein künstliches Gewebe entwickelt, das als Ersatz für Haut und Adern eingesetzt werden kann.
    Als Ausgangsmaterial dienen Zellen des Empfängers, daher gibt es keine Abstossungsprobleme.
    Das künstliche Gewebe hat keine Schweißdrüsen und Haare wie die natürliche Haut, wird aber rasch von Blutgefäßen durchsetzt.
    Der Einsatz in der Humanmedizin steht kurz bevor.
    Die Entführung eines Verkehrsflugzeuges ist heute früh auf dem Flughafen von Seattle unblutig beendet worden.
    Der 17-jährige Luftpirat wurde von Agenten des Bundeskriminalamtes festgenommen, nachdem er die Maschine verlassen hatte, um in ein bereitgestelltes Fluchtauto zu steigen.
    Der Flugzeugentführer hatte behauptet, in einem Aktenkoffer eine Sprengladung mit sich zu führen.
    Bereits gestern hatte er nach Verhandlungen mit der Polizei alle 52 Passagiere und zwei der sieben Besatzungsmitglieder freigelassen.
    Der Jugendliche hatte während der zehn Stunden dauernden Flugzeugentführung immer wieder seine Forderung geändert.
    Unter anderem verlangte er einen Fallschirm, um über dem Meer abzuspringen.
    Die Behörden nehmen an, dass der Luftpirat geistesgestört ist.
    Philippinen
    Auch auf dem Flughafen von Manila endete heute früh eine Flugzeugentführung mit der Überwältigung des Luftpiraten.
    Der Mann, der von der amerikanischen Regierung ein Lösegeld in Höhe von 6 Millionen Dollar verlangt hatte, wurde von Angehörigen einer Spezialeinheit überwältigt.
    Vor dem Sturm der Polizisten auf das Flugzeug war es nach längeren Verhandlungen gelungen, die Freilassung aller Fluggäste zu erreichen.
    Österreich.
    Wie erst heute bekannt wurde, haben Beamte der Kriminalpolizei und der Zollfahndung am vergangenen Mittwoch auf dem Flughafen Wien-Schwächert einen Rauschgiftschmuggelversuch aufgedeckt.
    Bei einer Kontrolle fand sich in den präparierten Schuhen eines Reisenden aus Syrien ein halbes Kilogramm Heroin im Schwarzmarkt wert von etwa 1,5 Millionen Schilling.
    Der Mann, der an Bord einer Kursmaschine aus Damaskus gekommen war, wurde festgenommen.
    Die Wetterlage?
    Über dem Alpenraum lagert sich ein in großer Höhe verankertes kleinräumiges Tiefdruckgebiet.
    Es verlagert sich unter Abschwächung ostwärts.
    In der Folge greift eine neue Störung von Westen auf unser Bundesgebiet über.
    Die Aussichten bis morgen früh.
    Im Süden wechselnd aufgelockert, mitunter auch gering bewölkt.
    Am Mittag örtlich Schauerbildungen, sonst meist reichliche Bewölkung und gebietsweise Niederschläge.
    Mäßiger in freien Lagen lebhafter Wind aus West bis Nordwest.
    Nachmittagstemperaturen 16 bis 23 Grad.
    Die Tiefstwerte der kommenden Nacht 8 bis 13 Grad.
    Die Aussichten bis morgen, von einzelnen längeren Auflockerungen im Süden abgesehen, veränderliche Bewölkung und wiederholt vor allem an der Alpen-Nordseite Aufkommen von Strichregen, vorherrschend Westwind.
    Tageshöchsttemperaturen 16 bis 22 Grad.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien bedeckt leichter Regen, 16 Grad, Nordwestwind 15 Kilometer pro Stunde.
    Eisenstadt stark bewölkt, 17 Grad, Nordwest 15 Kilometer pro Stunde.
    Linz bedeckt Regen, 14 Grad, West 15 Kilometer pro Stunde.
    Salzburg stark bewölkt, 12 Grad, Wind stille.
    Innsbruck bedeckt 14°C Windstille.
    Bregenz bedeckt 15°C Südostwind 3 km pro Stunde.
    Graz stark bewölkt 16°C Süd 5 km pro Stunde und Klagenfurt stark bewölkt 17°C Südost 3 km pro Stunde.
    Das also waren die Meldungen und der ausführliche Wetterbericht im Samstag-Mittag-Journal.
    Ein Zeitvergleich 12.11 Uhr.
    Im Schmiergeld-Skandal rund um das allgemeine Krankenhaus stehen wahrscheinlich schon in Kürze neue Verhaftungen bevor.
    In den letzten Tagen war bekannt geworden, dass nicht nur beim AKH, sondern auch bei anderen Großprojekten Schmiergelder geflossen sind.
    Im Gespräch sind dabei die UNO City in Wien, der Adelberg Tunnel, die Wiener Wirtschaftsuniversität und einiges andere mehr.
    Bei allen diesen Projekten tauchen, soweit es die Schmiergeldvorwürfe betrifft, immer wieder dieselben Personen und immer wieder dieselben Konten in Lichtenstein auf.
    Die Staatsanwaltschaft hat daher ein Rechtshilfeersuchen an die lichten steinischen Behörden gerichtet, um weiteres Licht ins Dunkel zu bringen.
    Aber schon allein vom Umfang und von der Größe des Projekts bleibt das allgemeine Krankenhaus in Wien im Mittelpunkt der Diskussion.
    Neben dem Korruptionsverdacht bleiben auch sachliche Mängel bei diesem Bau bestehen, wie sie der Rechnungshof in seinem jüngsten Rohbericht aufgedeckt hat.
    Wir haben heute im Morgenjournal daraus unter anderem die Kritik am Aufsichtsrat der Baugesellschaft zitiert und die kostenintensiven Verflechtungen zwischen den einzelnen Firmenkonstruktionen zwischen Anbietern und Vergebern dargestellt.
    Der Bericht des Rechnungshofes ist wie gesagt eine Rohfassung zu der die Betroffenen jetzt Stellung nehmen müssen.
    Allerdings auch nach solchen Stellungnahmen zum Kontrollamtsbericht über das AKH war die Prüfungsbehörde bei ihren Vorwürfen geblieben.
    Es ist anzunehmen, dass dies beim Rechnungshof in den wesentlichen Punkten auch der Fall sein wird.
    Hören Sie weitere Einzelheiten von Johannes Fischer und Leopold Esterle.
    Der Rechnungshof hatte die Aufgabe, den zentralen Vergabevorgang von 120 Millionen Schillingen an die Arbeitsgemeinschaftsbetriebsorganisation nachzuprüfen.
    Er zeichnete dabei, vielleicht noch schärfer als der Kontrollamtsbericht der Gemeinde Wien, die Überforderung sowohl der Politiker als auch des verantwortlichen Aufsichtsrates gegenüber den vielfach verflochtenen Firmenkonstruktionen nach.
    Manchmal bis zum Fünffachen überhöhte Angebote mussten da akzeptiert werden.
    Millionenbeträge wurden für Leistungen bezahlt, für die der Rechnungshof nur teilweise Nachweise finden konnte.
    Firmen konnten zu Arbeiten beginnen, obwohl sie noch keine Verträge hatten.
    Andere Firmen wiederum konnten ihr Angebot vor einer Entscheidung mit allen anderen Angeboten vergleichen.
    Interventionen des sogenannten Stacher-Teams nach der Rechnungshofdiktion Wilfling, Winter, Bauer und Rumpold waren an der Tagesordnung.
    Ein kleiner Kreis von Personen im Dunstkreis der immer wieder gleichen Firmen und Firmenkonstruktionen hatte praktisch die meisten Fäden in der Hand.
    Der eigentlich kontrollierende Aufsichtsrat konnte in vielen Fällen nunmehr längst vorher Abgemachtes nachträglich absegnen.
    Es würde den Rahmen eines solchen Berichtes sprengen, alle Einzelheiten aufzuzählen.
    Es seien hier nur stellvertretend für viele einige erwähnt.
    Zum Beispiel Erstellung eines Gutachtens über die Wäscheversorgung im allgemeinen Krankenhaus.
    1977 wurde die gemeindeeigene Firma Odelga damit beauftragt.
    Auf Vorschlag übrigens ihres späteren Geschäftsführers und früheren Beraters der Geschäftsgruppe 4 im Wiener Rathaus, dem jetzigen Untersuchungshäftling Wilfling.
    Erster Kostenvoreinschlag 985.000 Schilling.
    Nachträglich wurde die Rechnung auf 600.000 Schilling handschriftlich korrigiert und im endgültigen Vertrag dann auf 834.000 Schilling ausgebessert.
    Wo hier bei Preisdifferenzen von fast einer halben Million Schilling die Preisangemessenheit der Kalkulation war, blieb dem Rechnungshof schleierhaft.
    Nähere Informationen über eine etwaige Überprüfung der Preisangemessenheit oder Kalkulationsunterlagen über das schließlich vereinbarte Honorarausmaß konnten dem Rechnungshof nicht vorgewiesen werden.
    Wie schlecht die Zusammenarbeit zwischen den künftigen Benutzern des Krankenhauses und den Erbauern funktionierte, geht aus einer anderen Passage hervor.
    1976 sollte eine Arbeitsgemeinschaft, an der auch wieder die Ökodata teilnahm, eine Studie über den laufenden Betrieb des Krankenhauses erstellen.
    Patientenfrequenz, Personalausstattung, Leistungsfähigkeit.
    Der Rechnungshof stellte mit Befremden fest, dass seitens des Betreibers des Allgemeinen Krankenhauses Daten über Ambulanzfrequenzen, Personal und Raumausstattung nicht zur Verfügung gestellt werden konnten.
    Dass ein Krankenhaus ohne ausreichende Information über das beschäftigte Personal oder ohne Aufschreibungen über die gerätemäßige Ausstattung geführt wird, scheint dem Rechnungshof kaum verständlich.
    Bezahlt wurden die Firmen zwar prompt, allerdings in diesem konkreten Fall, wie in vielen anderen, ohne ausreichende Prüfung.
    Der Rechnungshof hielt dies für Bedenklich, denn weder Tageshonorar noch Nebenkostensatz waren bei der Beauftragung bekannt.
    Welche Zentralfigur der jetzige U-Häftling und frühere Stacherberater Wilfling bei der Vergabe von Millionenaufträgen gespielt hat, geht aus zahlreichen Dokumenten hervor.
    Da wird zum Beispiel nur in Gedächtnisnotizen vom Vorstand festgehalten, dass auf Interventionen Wilflings die Firma Odelga bei bestimmten Aufträgen mit zu beteiligen war.
    Da weist der Rechnungshof mehrmals darauf hin, wie problematisch Wilflings Position einerseits als Vertreter der Gemeinde und andererseits als Vertreter der Firma Odelga bei Vergabenmann eben dieselbe Firma war.
    Wilfling war auch jener Mann, der nachweislich immer wieder eine sogenannte Planungsphilosophie ins Treffen geführt hat, die jedes andere Angebot als jenes der Firmen Ökodata, Odelga usw.
    praktisch ausschloss.
    Vor der Gründung der eigentlichen Planungsgesellschaft wurde über die sogenannte Aufteilung des Kuchens verhandelt.
    Immer wieder zwischen den praktisch gleichen Personengruppen.
    Die auch übrigens gemeinsam 1977 zu einer Reise nach Südafrika aufbrachen.
    Angeblich zur Besichtigung dortiger Spitäler.
    Teilnehmer die Herren Winter, Schweiger, Bauer, Rumpold, Wilfling und Spann.
    Über die Ergebnisse schreibt der Rechnungshof,
    Aus dem schriftlichen Reisebericht des Vorstandes war nicht zu entnehmen, inwieweit die gesetzten Ziele tatsächlich erreicht wurden.
    Es entstand vielmehr der Eindruck, dass die Ergebnisse, die von der Reise festgehalten wurden, zum Allgemeinwissen von Krankenhausmanagern gehören müssten und diese Erkenntnisse durchaus auch aus der üblichen Fachliteratur zu schöpfen gewesen wären.
    Allerdings viel gravierender als solche Fehler schienen dem Rechnungshof die schon bekannten Vergabepraktiken bei den Millionenaufträgen, die Verteilung des Kuchens, die nicht erwiesene tatsächliche Leistung einzelner Subunternehmer auf diversen Kanalinseln und nicht zuletzt die teilweise bis völlige Überforderung des Aufsichtsrates bei den Aufgaben der Kontrolle.
    Erst diese vom Rechnungshof und vom Kontrollamt schon vorher aufgedeckten Faktoren scheinen erst jenes Umfeld geschaffen zu haben, in dem einer der größten Schmiergeldskandale Österreichs möglich wurde.
    Das also waren einige Streiflicht aus dem Rechnungshofbericht zum Thema AKH.
    Und wir bleiben dabei, denn natürlich gehen auch die österreichischen Zeitungen ihre Meinungen dazu ab.
    In Kommentaren und Leitartikeln.
    Wir zitieren daraus aus Wahl der Zitate heute Hans Langsteiner.
    Unter dem Titel »Das 11.
    Gebot« schreibt Thomas Korherr in der Presse zu den grundsätzlichen Aspekten der sich ausweitenden Wiener Spitalsaffäre.
    Was in diesen Tagen in Wien aufgedeckt wird, ist mehr als eine Summe von Bestechungsfällen.
    Das Scheinwerferlicht wird auf einen Aspekt heimischer Moral gelenkt, der es verdient, ausgeleuchtet zu werden.
    Jetzt auf einmal kommen immer mehr Leute und sagen, mein Gott, in der Bauwirtschaft ist das immer schon so gewesen und nicht nur in dieser.
    Wer gut fahren wolle, müsse eben gut schmieren, sagen sie.
    Und ihr Kopfschütteln gilt weniger der vermeintlichen oder tatsächlichen Korruption selbst, als vielmehr der Tatsache, dass das elfte Gebot übertreten würde.
    Du sollst dich nicht erwischen lassen.
    Zum selben Thema formuliert Manfred Scheuch in der Sozialistischen Arbeiterzeitung einige persönlich gehaltene Anmerkungen zur Spitalsaffäre.
    Als Normalbürger möchte ich Antwort auf die Frage, inwieweit das Schmieren, für das es, wenn es nicht im Verhältnis Firmen, öffentliche Hand, sondern zwischen Privaten geschieht, nur feinere Namen gibt, durch begünstigende Gesetze abgesichert, ja womöglich steuerlich gefördert ist.
    Ich erwarte Antwort auf die Frage, in welcher Weise die öffentliche Hand sich, fliegt einmal ein Bestechungsskandal auf, vor Firmen schützen kann, die sich solcher Praktiken bedienen.
    Und falls jemand sagt, dass Schmieren eben allgemein üblich ist, so wage ich anzumerken, dass dies Diebstahl am Arbeitslohn der Beschäftigten ist und dass die Apologeten, die Verherrlicher dieses Systems, wenigstens aufhören sollten, von der Leistungsgesellschaft zu reden.
    Nach diesem Zitat aus der Sozialistischen Arbeiterzeitung ein Blick in das neue Volksblatt der ÖVP, wo Peter Klar ebenfalls einige Wünsche an die Untersucher der Affäre aufzählt.
    So unmoralisch, so schäbig, so unkorrekt es auch sein mag, mithilfe von Provisionen Aufträge für sich und seine tausenden Arbeiter und Angestellten an Land zu ziehen.
    Unmoralischer, schäbiger, unkorrekter ist es, diese Provisionen zu kassieren.
    Und am unmoralischesten, schäbigsten und unkorrektesten ist es, andere für eine AFTA-Provision zum Provisionennehmen zu drängen.
    Hier gehört hineingestochen.
    Diese Sumpfblasen müssen zum Platzen gebracht werden.
    Mögliche Motive für das soeben auch im ÖVP-Organ Neues Volksblatt kommentierte Korruptionsunwesen untersucht Hans Rauscher im Kurier am Beispiel der Wiener Spitalsmanager Winter und Schweiger.
    Winter und Schweiger gehören ebenso wie andere Zentralfiguren des Skandals, vor allem Wilfling, zu einem bestimmten Typus.
    Tüchtige Technokraten, flotte Aufsteiger, Klasseburschen.
    Eher aufgrund ihrer sozialen Herkunft, nicht irgendwelcher ideologischen Überzeugungen, stehen sie der SPÖ nahe.
    Die angenehmen Begleiterscheinungen einflussreicher Positionen nutzen sie bis zum Letzten aus.
    Jetzt sind sie dran.
    Am Trog nämlich.
    So kommen die Arbeitsessen in Animierbumsen, die Studienreisen ins Ausland, die falschen Kilometergeldabrechnungen zustande.
    Alles auf Spesen natürlich.
    Das ist die kleine Korruption.
    Die große folgt fast automatisch.
    Denn sie sind ja noch keine Neureichen.
    Sie wollen es erst werden.
    Zum Abschluss noch ein Zitat aus den Salzburger Nachrichten, wo Gerold Christian grundsätzlich anmerkt,
    In Österreichs Innenpolitik scheint es da und dort Mode geworden zu sein, anders zu reden als zu handeln.
    Auf einem so aufgelockerten Boden kann es nicht wundern, wenn Skandale wuchern.
    Das allgemeine Krankenhaus ist dafür nur ein Symptom.
    Verbal bekennen sich alle bei offiziellen Anlässen und im Kontakt mit ausländischen Freunden zum rot-weiß-roten Österreich.
    Manche singen die Bundeshymne mit.
    Bei den Worten Land der Berge denken sie aber an jenen faulen Sumpf, in dem ihre kriminellen Geschäfte blühen.
    nicht verwinden konnte, nach Wien durchzutelefonieren.
    Der Grund, ganz kurz für Sie, meine Damen und Herren, in der österreichischen Botschaft wurde eine Bombendrohung bekannt, aus der österreichischen Botschaft.
    Und Ferdinand Hennerbichler hat in Teheran recherchiert.
    Welche Ergebnisse haben Ihre Recherchen ergeben, Herr Hennerbichler?
    Ja, Bruno Berger, ich beginne zunächst einmal die Fakten zu schildern.
    In Teheran ist heute ein Hochhaus an einem großen Boulevard, der heißt Takht-e Jamshid.
    über der amerikanischen Botschaft, und das ist vielleicht nicht das Unbrisante daran, nach zwei Bombendrohungen vorübergehend geschlossen wurden.
    In diesem Gebäude, also in dem Hochhaus, sind sowohl die österreichische als auch die schwedische Botschaft und ein iranisches Versicherungsunternehmen untergebracht.
    Alle übrigen früheren Mieter sind in der Zwischenzeit wegen der revolutionären Lage aus diesem Hochhaus schon ausgezogen.
    Der Verwalter des Hochhauses erhielt gegen 10 Uhr Lokalzeit, also das ist so um 7.30 Uhr österreichische Sommerzeit, einen Anruf von einem bisher unbekannten Mann, der in iranischer Sprache androhte, in diesem Gebäude, also in dem Hochhaus, seien drei Bomben versteckt und die würden in 10 Minuten hochgehen.
    Daraufhin ließ der österreichische Botschafter Dr. Johann Plattner die Botschaft räumen
    und übersiedelte zunächst einmal mit sieben weiteren Botschaftsangehörigen in das nahegelegene österreichische Kulturinstitut.
    Die schwedische Botschaft, die ich vorhin erwähnte, war zu diesem Zeitpunkt personell nicht betroffen, weil sie nämlich am heutigen Samstag geschlossen hält.
    Polizei und Pasturans, Pasturans sind Wächter der islamischen Revolution, die durchsuchten zunächst einmal das Hochhaus, konnten jedoch zunächst keine Sprengkörper entdecken.
    Das diplomatische Personal der österreichischen Botschaft kehrte daraufhin nach etwa einer halben Stunde vom Kulturinstitut, in der Nähe also, wieder in die Amtsräume der Botschaft zurück und nahm ihre Arbeit wieder auf.
    Nach einer weiteren halben Stunde erhielt der Hausverwalter des Gebäudes neuerlich einen Droh-Anruf.
    Wieder war ein Börser am Apparat und er sagte mit sehr ähnlicher Stimme wie der erste Anrufer,
    Die drei Bomben würden nun sofort gezündet und nachdem er das gesagt hatte, legte er auf.
    Die österreichische Botschaft wurde in der Folge zum zweiten Mal evakuiert.
    Abermeinige Durchsuchungen brachten aber vorderhand weder kein Ergebnis.
    Polizei und Basturant am Ort ließen jedoch das ganze Hochhaus zunächst einmal aus Sicherheitsgründen vorübergehend schließen, weil man ja wirklich nicht wusste, ob es hier ernst wird oder nicht.
    Und der österreichische Botschafter schloss auch formal die Amtsräume der österreichischen Botschaft.
    Kurz vor 12 Uhr Lokalzeit teilten dann sowohl Polizei als auch Pasturans mit, sie hätten im Hochhaus doch zwei Bomben gefunden und hätten sie auch bereits entschärft.
    Ob noch ein weiterer Sprengkörper, wie hier angekündigt ein dritter, im Gebäude versteckt ist, das lässt sich zur Stunde im Augenblick nicht sagen.
    Die Motive sowohl der Bombenlegungen als auch der Attentatsdrohungen, die sind zur Stunde ebenfalls nicht klar.
    Tatsache ist jedenfalls, dass sich alle Drohungen immer nur gegen das Gebäude und nicht gegen eine oder gegen alle zwei ausländischen Botschaften richteten.
    Das betroffene Hochhaus übrigens gehörte früher mal einem Iraner.
    Es wurde dann aber nach der islamischen Revolution
    im Frühjahr 1979 verstaatlich.
    Herr Ennerbichler, wer könnte denn nun ein politisches Interesse haben, wenn wir jetzt etwas in Spekulative abgleiten?
    Also, wenn wir uns im Klaren sind, dass wir alles, was wir jetzt sagen, nicht gesichert abstützen können und dass wir Spekulationen verbreiten, dann würde ich einmal damit beginnen zu sagen,
    dass es natürlich Leute geben könnte, die verärgert darüber sein könnten, dass sie etwa in Österreich kein Einreisevisa bekommen haben.
    Auf der anderen Seite politisch könnten all jene Kreise daran interessiert sein, zumindest die Österreicher und die Schweden mitzutreffen, die dagegen sind.
    dass sich ja die Österreicher und die Schweden eher freundlich gegenüber dem Iran verhalten haben in der jüngsten Vergangenheit, dass jedenfalls Österreich und Schweden zum Beispiel sich nicht beteiligt hat an Boykottdrohungen und an vielen Dingen mehr.
    Und schließlich aus rein militärischen oder strategischen Gründen könnten wir sicher gemeinsam davon ausgehen, dass es für Leute, die ein Interesse daran haben, dass ein Hochhaus
    unmittelbar an der Ecke der amerikanischen Botschaft strategisch enorm interessant wäre, sollte dieses Haus total leer sein, weil man ja von dort einen totalen Einblick in den Campus der amerikanischen Botschaft, also auf das Botschaftsgelände der amerikanischen Botschaft hat.
    Herr Hennerbichler, dann könnten wir zusammenfassend sagen, wahrscheinlich keine direkte politische Implikation, was die österreichische Botschaft betrifft, keine Hinweise, dass es gegen die österreichische Diplomatisch-Vertretung gerichtet ist.
    Danke, Herr Hennerbichler, für diese Informationen aus Teheran und auf Wiederhören.
    Auf Wiederhören, Bruder Berger.
    Ja und in der Zwischenzeit ist es 12 Uhr und 28 Minuten geworden, zwei Minuten vor halb eins.
    Eine kurze Programmübersicht, was wir heute noch planen bis zum Sendeschluss um 13 Uhr.
    Wir richten von der Konferenz der Europäischen Demokratischen Union in Salzburg.
    Wir analysieren den Trend zu Freizeitzentren.
    Die Fragestelle lautet hier
    Hat er Zukunft oder ist es ein Pleitegeschäft?
    Im Journal zu Gast ist heute der Bergsteiger Peter Habeler.
    Und im Kulturteil planen wir schließlich ein Interview mit dem Maler Hubert Arati.
    Und nun ausführlich auf Schluss.
    Gestern bei Salzburg geht ja heute die Sitzung der Europäischen Demokratischen Union zu Ende.
    Es ist dies eine Vereinigung christdemokratischer, konservativer und liberaler Parteien Europas.
    Die wichtigsten Themen der Beratungen Sicherheitspolitik in Europa, internationale Wirtschaftspolitik, damit verbunden die Erweiterung der europäischen Gemeinschaft und schließlich Familienpolitik.
    Mit einem abschließenden Bericht aus Salzburg meldet sich nun Barbara Kudnow-Kalergi.
    Die konservativen und christdemokratischen Parteien rücken enger zusammen.
    Heute haben die 21 in Glessheim vertretenen Parteiführer eine ganze Reihe von Resolutionen verabschiedet, die die gemeinsamen Ideen der nichtsozialistischen politischen Kräfte in Europa ausdrücken sollen.
    Der wiedergewählte EDU-Präsident, der ÖVP-Chef Alois Mock, hat vor wenigen Minuten auf einer Pressekonferenz gesagt, diese Konferenz sei die wichtigste EDU-Konferenz bisher, denn die neue Arbeitsgemeinschaft habe damit gezeigt, dass sie nicht nur diskutieren kann, sondern auch gemeinsam handeln.
    Außerdem wollen die EDU-Parteien sich erweitern, sie wollen die italienischen Christdemokraten und die belgischen Christdemokraten neu hinzunehmen und auch ihre Fühler nach Übersee ausstrecken, nach Kanada und nach Neuseeland.
    Unter den Resolutionen ist eine Solidaritätserklärung mit den USA, ein Ja zur Erweiterung der EG um Portugal, Spanien und Griechenland, aber mit der gleichzeitigen Auflage, die Entscheidungsstrukturen der Gemeinschaft zu verbessern, wenn mehr Mitglieder dazukommen.
    Die EDU-Parteien wollen mehr für die Familienpolitik tun und sie wollen die Jugendarbeitslosigkeit vor allem durch gezielte Förderung von Ausbildungsplätzen in der Wirtschaft senken.
    Ein wichtiges Thema hat heute die Frage gebildet, wie wollen die bürgerlichen Parteien in Zukunft mit ihren sozialistischen und sozialdemokratischen Gegnern verfahren.
    Dazu Alois Mock.
    Dort wo sich linke Parteien eindeutig zu demokratischen Grundsätzen bekennen,
    beziehungsweise konkrete Ziele anstreben, die mit unseren Ideen sind, soll es durchaus bei unterschiedlicher ideologischer Ausgangsposition die Möglichkeit der Zusammenarbeit geben.
    Dort, wo rein marxistische Konzeptionen vertreten werden oder autoritäre Strukturen verwirklicht werden sollen, gibt es nur politische Gegnerschaft.
    Die Labour Party in Großbritannien ist in der Analyse und in der Diskussion der EDU als marxistischen Positionen sehr nahe bezeichnet worden, auch die holländischen Sozialisten, die SPD als teils teils und die SPÖ als demokratisch.
    In der Frage der Entspannung treten die bürgerlichen Parteien deutlich kürzer und vorsichtiger als ihre sozialdemokratischen Gegner.
    Sie wollen zwar nicht grundsätzlich Nein sagen zur für Herbst vorgesehenen Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Madrid, aber sie wollen nur hingehen, wenn die Sowjetunion sich aus Afghanistan zurückzieht.
    Zu einem interessanten Spezialthema hat einer der interessantesten Teilnehmer der Konferenz gesprochen, Lord Soames, bis vor kurzem der Vorsitzende, der Gouverneur Großbritanniens in Zimbabwe, Rhodesien.
    Und er hat zur Frage des Einflusses der Sowjetunion in Afrika ein eher optimistisches Bild gezeichnet.
    Ich glaube, sagt Lautsoms, dass ihr Einfluss dort im Schwinden ist.
    Aus der Zimbabwe habe ich nur Mosambik besucht und ich habe keinen Zweifel darüber, dass dort der Präsident und sein Volk auf den Westen schauen, weil sie sich von dort Hilfe erwarten.
    Laut Lautsoms ist Mosambik von der ökonomischen Hilfe der Sowjetunion enttäuscht.
    Auch Präsident Mugabe aus Zimbabwe weiß das und das Resultat ist, dass es heute in Zimbabwe überhaupt keinen sowjetischen Einfluss gibt.
    Laut Soms sieht in ganz Afrika große Chancen für eine verstärkte politische und wirtschaftliche Rolle Europas.
    Er wird sich übrigens auch in der nächsten Phase der EDU-Arbeit mit Afrika beschäftigen und der Konferenz einen Bericht darüber vorlegen.
    Andere Schwerpunkte für die künftige Arbeit soll die Medienfrage sein, die Kulturpolitik, die Wahlkampftaktik und als eines der wichtigsten Themen das Verhältnis der bürgerlichen Parteien zu den Gewerkschaften.
    Die Pressekonferenz in Glessheim dauert zurzeit noch an.
    Ich gebe damit wieder zurück ans Funkhaus.
    Barbara Kufenhofer-Kalerge war das aus Salzburg und wir beschäftigen uns jetzt im Folgenden ein wenig mit dem Thema Freizeitzentren einer neuen Branche im Fremdenverkehr.
    Das Freizeitzentrum Happyland in Klosterneuburg hat die Hoffnungen der Erbauer und Finanziers nicht erfüllt, es ist im Konkurs.
    Die Baukosten von 250 Millionen Schilling lagen weit über dem Voranschlag, die Bauzeit wurde nicht eingehalten und schließlich kamen statt der erwarteten 1200 Besucher täglich nur etwa 500.
    Zudem war fast kein Eigenkapital zur Verfügung, alles wurde auf Kredit gebaut.
    Hauptfinancier ist die Hyperbank Niederösterreich, die nun wahrscheinlich das Zentrum übernehmen muss.
    Dass die Gemeinde Kosterneuburg das Zentrum um jährlich 7 Millionen Schilling pachten wird, steht noch nicht fest, wird aber kolportiert.
    Ist Happyland ein Einzelfall oder hat diese Art des Freizeitmarktes in Österreich generell wenig Chancen?
    Diesen Fragen ging Hans Vockenhuber im folgenden Bericht nach.
    Ob sie Happyland oder Acapulco heißen, City Center oder Römerbad Klein Kirchheim, Freizeitzentren schießen aus dem Boden.
    Die Pleite des Zentrums Happyland in Klosterneuburg scheint der Branche selbst keinen allzu großen Schrecken eingejagt zu haben.
    Man hat Erklärungen für den Schiffbruch.
    Zu wenig Eigenkapital, falsche Erwartungen bei der Besucherzahl, möglicherweise nicht idealer Standort oder zu wenig effektives Management.
    Die Angelegenheit jedenfalls liegt vorerst beim Handelsgericht.
    Ob die Happyland-Pleite ein lokales Ereignis bleibt oder symptomatisch für die junge Branche wird, kann natürlich erst die Zukunft zeigen.
    Die Optimisten jedenfalls bauen weiter.
    Begründet ist dieser Optimismus auf den von Soziologen berechneten Zyklen unserer Wohlstandsgesellschaft, etwa Fresswelle, Wohnungswelle und Autowelle.
    Derzeit rollt die Freizeitwelle auf uns zu oder besser gesagt hat uns bereits erreicht.
    Teils ist es das Ansehen in der Gesellschaft, teils Sorge um die Gesundheit und teils natürlich auch der normale Bewegungsdrang oder die Flucht aus dem täglichen Trott, die den urbanisierten Bürger zum Sportler werden lassen.
    Sportliche Hobbys sind in, besonders in gepflegter Umgebung.
    Die Werbung tut das irre dazu und die dynamische Erfolgsgeneration begreift Lebensqualität in erster Linie als Unterhaltung, Sport und Spiel.
    Dies alles bietet das Freizeitzentrum gehobener Klasse.
    Kernpunkt ist meist ein Schwimmbad mit Sauna und Massage, drum gruppieren sich Tennisplatz oder Tennishallen, Squash, Eislaufplatz, Fitnessraum und natürlich Restaurant und Bar.
    Kosten je nach Ausstattung zwischen 150 und 400 Millionen Schilling.
    Täglicher Besucherbedarf, um rentabel zu sein, um die 1000.
    Angesprochen sollen werden leicht überdurchschnittlich verdienende Angestellte oder Selbstständige, die es sich leisten können, aber finanziell oder gesellschaftlich nicht in der Lage sind, exklusiven Clubs beizutreten.
    Über die Zukunftsaussichten der Freizeitzentren gibt es natürlich die unterschiedlichsten Meinungen.
    Manchen scheinen die Investitionen zu hoch, in Österreich nicht hereinzubringen.
    Anderen sind diese Zentren wiederum zu klein.
    Sie glauben eher an amerikanische Modelle der Superlative.
    Zu ihnen gehört auch Baumeisteringenieur Robert Rogner aus Villach, der in der Touristikbranche mit seinen Feriendörfern für Aufsehen gesorgt hat.
    Meines Erachtens
    hat ein Freizeitzentrum nur ab einer gewissen Größenordnung einen Sinn.
    Die Freizeitzentren, die in Österreich geplant sind, die ich kenne, halte ich alle für zu klein, um rentabel zu sein.
    Ich halte ein Freizeitzentrum erst dann rentabel, wenn mindestens etwa 30 bis 40 Hauptattraktionen in seinem Freizeitzentrum beinhaltet sind.
    Man muss rechnen, 30, 40 Hauptattraktionen.
    Mit einer Attraktion müssen Sie an Kosten rechnen, von ungefähr 20 bis 30 Millionen.
    Wenn Sie etwa 20 haben, heißt das, Mindestinvestitionen nur in die Attraktionen zwischen 400 und
    Über das Maß von Freizeitzentren hinaus geht ein Plan, im Seewinkel im Burgenland einen internationalen Touristikpark nach Art der amerikanischen Disney World zu errichten.
    Um dieses 7 bis 10 Milliarden Schilling-Projekt ist es in letzter Zeit aber wieder etwas still geworden.
    Die Mickey Maus zieht vorläufig nicht ins Burgenland.
    Im Journal zu Gast
    Heute Peter Habela.
    Er ist das Aushängeschild, sozusagen das Paradepferd der österreichischen extremen Alpinistik der Gegenwart.
    Bekannt und berühmt wurde der Tiroler Habela vor allem durch die Gipfelbezwingung des Mount Everest ohne Sauerstoff zusammen mit Reinhold Messner.
    Es gibt wohl keinen der international bekannten und gefürchteten Bergriesen der Welt, den Habela nicht bezwungen hätte.
    Seine jüngste Expedition, die Besteigung des höchsten Berges Nordamerikas, des 6193 Meter hohen Mount McKinley in Alaska.
    Der moderne Alpinismus scheint keine Grenzen mehr zu kennen, weder in der Gefährlichkeit der Tour noch in der Zahl jener, die sich ausgelöst durch einen Boom im Bergsteigergeschäft in die Berge wagen.
    Wir besuchten Peter Habeler nach seiner Rückkehr aus Alaska in seinem Geburts- und Wohnort Meierhofen im Zillertal.
    Mit ihm sprachen Manfred Gabriele vom Studie Tirol und Markus Sommersacher.
    Herr Habeler, Sie gelten als eine der Galleonsfiguren des modernen, extremen Alpinismus.
    Von manchen werden Sie angesehen als Narr, von anderen wieder als Idol.
    Wie sehen Sie sich selbst?
    Ja, diese Frage ist sicher nicht leicht zu beantworten.
    Es ist bei mir das Bergsteigen also bei weitem kein Sport mehr, sondern es ist viel, viel mehr.
    Es ist auch nicht eine Lebensanschauung.
    Es ist eine Tätigkeit, bei der ich mich einfach wohlfühle.
    Ich weiß, ich kann beim Bergsteigen sehr viel mehr, als ich in einer
    anderen Tätigkeit machen kann und spüre auch, dass man noch vorläufig jedenfalls, wie lange das geht, das weiß man nicht, so viel Kraft hat, dass man sich auch an den höchsten Bergen und an vielleicht schwierigen Routen noch immer bewähren kann.
    Und darüber hinaus aber ist es mein Beruf.
    Ich bin in der außergewöhnlich glücklichen Lage und ich bin mir darüber ganz, ganz im Klaren, das Hobby mit dem Beruf zu vereinen zu können.
    Ich habe als sehr junger Bub, als 10-Jähriger, 11-Jähriger schon mit dem Bergsteigen begonnen.
    Natürlich damals waren es leichte Touren und mehr oder weniger Gletscheranstiege, die in unserem Bereich lagen.
    Aber das hat sich gesteigert.
    Ich kann nicht einmal mehr sagen, was der Anlass oder der Grund gewesen wäre, wieso es dann einfach eben
    zu diesem sogenannten extremen Alpinismus gekommen ist, wo man dann tatsächlich schon oft am Limit geht, sei es am Mount Everest oder sei es auch irgendwo an anderen schweren Bergen gewesen, wo man tatsächlich also nicht immer weiß, wie einem geschieht, wo aber dann
    vielleicht auch mit Hilfe eines guten Partners und mit ein bisschen Selbstüberwindung, mit ein bisschen Mut vielleicht und auch mit einem Mut zum Risiko es doch dann geschafft wird.
    Und vor allem der Mut zum Risiko, ich möchte das jetzt vielleicht nicht falsch interpretiert wissen, ist ja doch etwas, was dem heutigen
    Menschen sehr, sehr häufig fehlt und ihm abgeht.
    Dass er ein bisschen was riskiert, einfach um dann doch eine gewisse Befriedigung darüber zu spüren.
    Und es ist für mich einfach irgendetwas, also das Schönste überhaupt, was man sich vorstellen kann.
    Man hat hier noch die Möglichkeit, ich möchte jetzt nicht unbedingt von den Weltbergen sprechen, auch bei uns im Gebirge irgendwie frei zu sein.
    Also nicht immer einem gewissen Reglement folgend das zu tun, was einem vorgeschrieben wird, sondern man kann einfach seinen Weg suchen, man kann einmal wandern auch und das ist eine äußerst kurzweilige und nebenbei noch, glaube ich, doch sehr gesunde Tätigkeit.
    fühlen Sie sich wohl, weil Ihnen das Bergsteigen Wohlstand verschafft hat, weil Sie Expeditionen zu Bergen der Welt kommerziell auswerten und damit im Nachhinein doch recht schön davon leben können.
    Wandern Sie also noch unter dem Aspekt, eine Wanderung nicht kommerziell ausnutzen zu können?
    Ja, ich möchte nur hier
    den Borg zitieren, der jetzt das Turnier in Wimbledon gewonnen hat.
    Ich bin hundertprozentig überzeugt, im Moment, wo er den Schläger in der Hand hat, sicher nicht an sein Preisgeld denkt.
    Er hätte gar nicht die Zeit, er hat auch gar nicht die Muße dazu.
    Es freut ihn einfach, Tennis zu spielen und es freut ihn wahrscheinlich, und man kann das auch sehen, gut
    und vielleicht auch besser Tennis zu spielen als andere.
    Und es geht mir auch so.
    Sicherlich, wenn man also Bergsteigen als Beruf macht,
    sich das Geld damit verdienen müssen.
    Es ist das Wort Vermarktung immer wieder auch in dem Zusammenhang gefallen.
    Aber es ist eine klare Sache, dass ich doch versuchen kann und es auch soll, vor allem wenn ich natürlich Familie habe, dass ich aus diesem Bergsteigen irgendetwas heraushole.
    Sei es aus irgendeiner Beratertätigkeit oder sei es eben mit Bergtouren und Expeditionen.
    Und man darf ja nicht vergessen, dass es aber immer wieder ein gewisses Engagement braucht, um dann auch damit Geld zu verdienen.
    Wenn jemand auf Expedition geht und er fotografiert nicht, weil er zu faul ist oder weil es ihm zu kalt ist, weil er die Finger nicht mehr bewegen kann, dann wird das halt bedeuten, dass er weniger Vorträge machen kann.
    Und man darf vielleicht auch nicht vergessen die Wirkung, die man möglicherweise auf junge Leute hat, die ja öfters wirklich nicht mehr wissen, was sollen sie eigentlich machen, was sollen sie tun.
    Und hier sehe ich, möchte nicht unbedingt jetzt nur vom Bergsteigen reden, besonders im Sport eine ganz immens wichtige Tätigkeit, wo man ihnen tatsächlich nur ein bisschen, wo man sie mit etwas motivieren kann, wo sie etwas tun, was sie von anderen gefährlicheren Sachen vielleicht wegbringen könnte.
    Sie sind zu einem Vorbild im Bergsteigen geworden, zu einem Vorbild vor allem seit der Besteigung des Hidden Peak mit Reinhold Messner.
    Sie haben den sogenannten Westalpenstil, also das klassische Klettern, in das Himalaya Klettern oder Bergsteigen eingebunden.
    Sie haben einen Weg gezeigt, wie man in Form einer kleinen Expedition die höchsten Berge der Welt besteigen kann.
    In kleinen Seilschaften, ohne großen finanziellen und materiellen Aufwand.
    Und sie locken damit wahrscheinlich sehr viele Bergsteiger, die sich bisher nicht zugetraut hätten, einen Bergriesen zu besteigen, zum Beispiel in den Himalaya.
    Sind sie damit nicht ein gefährliches Vorbild?
    Ja, das kann man von zwei Gesichtspunkten her betrachten.
    Es mag sicherlich einen gewissen Kreis geben, die sich aus falschem Ehrgeiz auch und vielleicht auch, weil wir das so vorpraktiziert haben, an etwas wagen, was ihnen zu groß ist, zu hoch ist.
    Aber auf der anderen Seite muss man doch sagen, wir haben wahrscheinlich auch Leuten geholfen, die vielleicht mehr können, als sie glauben.
    Es gibt ja sehr viele Zauderer und Zögerer, die also einfach doch die technischen Fähigkeiten schon hätten, aber sich aus irgendeinem Grund nicht getrauen.
    Und die aber dann spüren, Herrgott, wenn die zwar das können und mit einer dermaßen leichten Ausrüstung und ohne viel Technik, probieren wir es halt.
    Und ich glaube nicht, dass wegen der Besteigung, die also Messner und ich da gemacht haben, mehr Leute im Gebirge umgekommen sind.
    Ich glaube es nicht.
    Ich möchte noch einmal zurückkommen zu einem Aspekt, der zuerst in einer Frage angeklungen ist, nämlich dem Aspekt der Expeditionen, der exotischen Expeditionen.
    Für mich als Mitteleuropäer ergibt sich die Frage, was ist eigentlich der besondere Reiz solcher Expeditionen?
    Sie stehen ja in einem krassen Widerspruch zu einem Bergsteigen, wie es zum Beispiel hier, wenn ich hinausschaue beim Fenster, in Meierhofen möglich wäre.
    Es ist, nachdem die Flüge, sei es nach Südamerika oder nach Nepal, relativ billig sind, nicht immer positiv.
    Das heißt also deshalb nicht immer positiv, weil sehr viele Bergsteiger dorthin fahren, die nicht unbedingt dorthin gehörten.
    Nur auf der anderen Seite, das Wodexpedition würde bedeuten, etwas Neues tun, etwas Neues sehen.
    Und viele Bergsteiger kennen halt den Ostalpenraum, kennen die Westalpen, kennen, weiß Gott, einige Touren dort und möchten halt einmal, weil sie Fotos sehen, weil ja sehr viel davon gesprochen wird, auch einmal nach Südamerika oder nach Nepal.
    Und es ist kein Problem.
    Sie brauchen ja körperlich auch nicht, weiß Gott, wie dazu geeignet zu sein, glauben sie.
    Und sie suchen auch noch ein gewisses Abenteuer.
    Nur ist es mit dem Abenteuer so, dass
    Ich muss jetzt wieder sagen, dass viele Menschen, die das Abenteuer wollen, mit dem Abenteuer eigentlich nicht mehr fertig werden.
    Sie glauben, es gibt eine gewisse Zeltlager-Romantik, eine gewisse Pfadfinder-Romantik, wenn man da nach Nepal fährt und da irgendeinen Trick mitmacht, und so einfach ist das aber gar nicht.
    Wenn es drüben drei Wochen regnet, dann wissen Sie, dann sind Sie unwirsch und Sie können auch sich nicht darauf einstellen, dass man also nicht immer um fünf oder sechs Uhr abends das Essen bekommt.
    Ich möchte damit sagen, dass sie einfach nicht mehr mit dem Abenteuer fertig werden.
    Soweit zum exotischen Aspekt.
    Sind Sie eigentlich persönlich damit zufrieden, dass auch bei uns in den letzten Jahren ein derartig rapider
    ein rapides Ansteigen der Zahl der Bergsteiger vor sich gegangen ist.
    Ich kann mich erinnern, aus den Worten meines Vaters herauszuhören, dass es vor 50 Jahren gang und gäbe war, bergzusteigen.
    Damals müssen offenbar viele Leute bergsteigen gewesen sein.
    Wie ich jung war, also vor 20 Jahren,
    Da sind wenig Leute Bergsteigen gewesen.
    Heute, seit etwa fünf Jahren, ist wieder ein echter Run auf die Berge.
    Was auch mit sich bringt, dass gewisse Bergsteiger-Industrien zu einer Beeinträchtigung der Landschaft schon führen.
    Sehen Sie das auch so.
    Die Bergsteigerindustrie ist nicht der Verschandler des Gebirges.
    Im Gegenteil, der Alpenverein versucht immer, ganz vehement und richtig, das zu stoppen.
    Er versucht auch, die Vermarktung von Hütten zu stoppen.
    Das werden also doch eher sehr häufig Fremdenverkehrsfachleute tun.
    Österreich ist, und man kann es reden wie man will, eben ein Gebirgsland.
    Und Österreich lebt unter anderem auch natürlich vom Fremdenverkehr, von den Devisen, die, mögen es auch Bergsteiger sein, eben da hereingebracht werden.
    Und Sie haben ja sehr richtig dazu bemerkt, früher ist man sehr viel berggestiegen, sehr viel mit Bergführern berggestiegen.
    Und jetzt wird vornehmlich eben aus dem deutschen Raum, natürlich aus der Bundesrepublik, werden diese Wanderwellen, die wir ja aber schon hereinholen.
    Und da tritt man natürlich in ein ganz heißes Eisen.
    Aber es ist, irgendwo muss man halt da einen Kompromiss oder ein Happy Medium, wie man so sagt, finden.
    Also ich muss hier als
    Bergführer doch sagen, wir möchten also die Berge, so soll es auch sein, für jeden offen halten.
    Geht es nicht aber immer um das gefährliche Erlebnis oder um die gefährliche Sucht nach dem Erlebnis Gipfelsieg.
    Vielleicht gestaffelt der Flachländer aus Holland oder aus Deutschland wird sich mit einem Sieg, einem Gipfelsieg in den Tiroler Kalkkögeln oder in den Lienzer oder Südtiroler Dolomiten zufriedengeben.
    der mit den Bergen in Mitteleuropa im Alpenraum aufwachsende will eben nach Nepal, weil dahinter die Sucht steht, mit einem 5000er im Gepäck zurückzukommen und sich damit brüsten zu können.
    Höher oben gewesen zu sein, als es die breite Masse der Mitteleuropäer allein schon aus topografischen Gründen kann.
    Ich möchte nicht immer sagen, aber doch sehr häufig, dass man, genau wie Sie schon gesagt haben, dass man sich brüstet.
    das Bergsteigen bei uns schon sehr häufig aus Prestigegünden gemacht, nicht?
    Der Bergsteiger zählt vielleicht als irgendwie harter Bursche und wenn es, besonders im Management, sieht man ja heutzutage sehr viele junge Leute, die eine gewisse Schlagkräftigkeit haben und die es dann schon modern finden, dass man bergsteigt.
    Und die dann, weil sie auch die finanziellen Möglichkeiten haben, nach Nepal fahren und vielleicht nur aus dem Grund, dass sie sagen können, ha Gott, ich bin da oben gewesen, ich bin also wesentlich weit oben gewesen, wie andere auch.
    Das also war ein bisschen Bergsteiger-Philosophie im Journal.
    Im Journal zu Gast Peter Haberler, Interviewer Manfred Gabrielli und Markus Sommersacher.
    Und nun Kulturthemen im Mittagsschornal.
    Heute Nachmittag wird eine Ausstellung des österreichischen Malers Hubert Aratim zum Thema Transfigurationen eröffnet.
    Unüblicher Ort der Ausstellung, das Servitenkloster Maria Hilferberg in Guttenstein.
    Mit Hubert Aratim sprach Brigitte Hofer.
    Hubert Arathym, Sie haben in den letzten Jahren kaum in Österreich gearbeitet, vorwiegend in den Ländern des fernen Ostens, und diese Aquarelle, Ölbilder und Tapisserien, die da alle zum Thema Mensch entstanden sind, haben Sie zum Teil schon in einigen Ausstellungen gezeigt.
    Zuerst war Ausstellung am 20.
    Dezember 1979 in Israel, die sehr gut war, und dann bin ich sofort zu den Philippinen gefahren, um in Manila am 18.
    März meine
    letzte Ausstellung zu machen, die schon eine Vorbereitung für Gutenstein war.
    Wie kommt ein österreichischer Künstler zu einer Ausstellung in Manila?
    Wie wird das organisiert?
    Da muss ich sagen, es ist schon ein Gang in den Dschungel, aber ein sehr schöner Gang.
    Ich war schon einige Mal auf den Philippinen, immer für mehrere Monate, und habe diesmal mit dieser Ausstellung gar nicht gerechnet.
    Denn ich bin hingefahren, um eine Kapelle für Gutenstein entwürfe zu machen.
    Und zugleich ein Kreuz aus schwarzem Ebenholz.
    Die Philippinen haben das schönste Holz der Welt.
    Und dieses Kreuz wird den Zentralpunkt dieser Kapelle bilden.
    Die Kapelle in Gutenstein?
    In Gutenstein.
    Und die Philippinen waren so interessiert, es ist ja ein erstkatholisches Land, das enorme
    Beziehung zum Kreuz des Magellan hat, für die Philippinen war es etwas ganz Außergewöhnliches, dass ein Kreuz von ihnen nach Europa kommt.
    Und das musste ich auf Wunsch von Kardinal Sinn, dem Erzbischof von Manila, zeigen.
    Und dieses Kreuz soll ja jetzt ein Zentralpunkt in Ihrer kommenden Ausstellung sein.
    Ja, ein Raum ist in diesem wunderschönen Kloster, Servitenkloster in Guttenstein, ist der sogenannte Todesraum oder Grabesraum.
    Dort sind die Entwürfe für die Kapelle und zugleich indische Aquarelle, die ich im Benares gemacht habe, über die Todesrieten des Verbrennungsplatzes der Leichen.
    Diese Ausstellung, die jetzt im Servitenkloster in Gutenstein zu sehen sein wird, wieso ist die dorthin transferiert worden?
    Das ist mein Geburtsort und ich bin, ich fühle mich schon sehr ausgezeichnet, dass es gerade dort sein kann, an diesen Orten der Kindheit, wo meine Eltern gelebt haben.
    Das Servitengloster Marchberg ist kein Prunkkloster, sondern hat etwas Intimes und mir doch auch sehr Vertrautes.
    Und es war mir ein großer Wunsch, das gerade dort zu machen, sodass die Ausstellung nicht eine irgendwie Exhibition ist.
    Diese Ausstellung wird ja auch dann in einem Gesprächsbildband, wie Sie das nennen, festgehalten.
    Ja, ich hoffe, wir haben da einen nicht ganz allgemeinen Weg gefunden, ein Mittelding zwischen Biografie und Katalog auf unkonventionelle Art, eine Art Beleg im Bilden.
    Und während dieser Ausstellung wird es ja Gutensteiner Soireen geben, für die Sie ein buntes Programm zusammengestellt haben?
    Das ist ein Intimfestival.
    Die Ausstellung dauert ja verhältnismäßig lange, bis Ende September.
    Wir hoffen, die Kapelle noch vorher anwählen zu können.
    Und da es bekanntlich in Wien in der Sommerzeit ziemlich langweilig ist, habe ich die Freunde gebeten, sich jeweils am Samstagabend im Klostergarten zu produzieren.
    Und da die Freunde sehr gute Freunde sind.
    habe ich das Jahr von Erich Plucher, Helmut Qualtinger, Paulus Manker, René Klementschitz, André Heller, Michael Helter und so weiter.
    Das war Brigitte Hofer im Gespräch mit Hubert Arathim.
    Mit Carlo Goldoni's DINA ZWEI HERREN beginnen heute Abend die zwanzigsten Komödienspiele im Schloss Borcia im Spital an der Trau.
    Aus anfangs unbeachteten Sommerspielen hat sich in den letzten Jahren ein viel beachtetes und besuchtes Komödienspektakel entwickelt.
    Zur heutigen Premiere gibt Reinhard Lorenz vom Landestudio Kärnten einen Vorbericht.
    Spital, ein Festival gegen die Langeweile, so stand es im August 1977 in der französischen Renommee-Schrift Le Figaro zu lesen.
    Mit dem Diener zweier Herren heute Abend will Intendant Herbert Wochens diesem Grundsatz mit aller Kraft treu bleiben.
    HC Artmann hat das Stück für Spital in seiner besonderen Art und Weise übersetzt und bearbeitet.
    Die Szenen sprühen von Witz und sind vor allem in Sprachwendungen der heutigen Zeit gebracht worden.
    HC Artmann ist ja seit 20 Jahren dabei und hat in den Jahren Porzias, Fedot, Marivaux, La Biche und allen anderen bekannten Komödienklassiker der romanischen Szene übersetzt.
    Ein jener zweier Herren allerdings wird von Experten als besonders gelungen bezeichnet.
    Die Geschichte ist bekannt.
    Das Turiner Pärchen Beatrice und Florindo kommen auseinander, weil Florindo den Bruder Beatrices im Duell getötet hat.
    Er muss fliehen, sie eilt dem Geliebten in Männerkleidung nach.
    Das Verwechslungsstück strebt dem Höhepunkt zu, als Trofaldino in einem Gasthaus zum Diener beider Liebenden wird und weil er doppelten Lohn erhält, natürlich keinerlei Interesse zeigt, die beiden einander näher zu bringen.
    Das Ensemble in Porcia, es ist seit Jahren in den Grundrollen gleich geblieben, muss auch in diesem Jahr das hohe Tempo, das Wochens vorgibt, beibehalten.
    Den Trofaldino spielt Alexander Grill, die Beatrice gibt Elfriede Schüsseleder.
    Im folgenden Szenenausschnitt löst sich die Verwirrung auf.
    Herr Raldina, gib mir deine Hand.
    Warum soll sie gerade dir die Hand geben?
    Weil, Signor Pantalone, weil ich...
    Signor Florindos und Signorina Beatrice, zwei Diener in einer Gestalt!
    soweit Alexander Grill im Szenenausschnitt.
    Im Renaissance-Schloss Portier werden in diesem Jahr gleich vier Stücke geboten.
    Neben dem erwähnten Diener zweier Herren stehen noch der Finanzmann von Alain-René Léage, Philipp Hafner, der Furchtsame und Ludwig Holberg, Jeppe von Berg auf dem Programm.
    Der Wochenz und seine Mitstreiter HC Artmann und Matthias Krall wollten noch einige Jahre beim Thema bleiben.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1980.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
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    Wetterbericht
    Datum: 1980.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Rechnungshofbericht über AKH
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medizin ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inlandspresseschau - AKH-Skandal
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.12 [Sendedatum]
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    Bombendrohung gegen das Hochhaus, indem sich die österreichische Botschaft in Teheran befindet
    Mitwirkende: Hennerbichler, Ferdinand [Gestaltung] , Berger, Bruno [Moderation]
    Datum: 1980.07.12 [Sendedatum]
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    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Abschluss der EDU-Konferenz Salzburg
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    Mitwirkende: Coudenhove-Kalergi, Barbara [Gestaltung] , Mock, Alois [Interviewte/r] , Soames, Arthur Christopher John [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.12 [Sendedatum]
    Ort: Schloß Kleßheim [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Freizeitzentren - Pleiten oder Zukunftsbranche?
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    Mitwirkende: Vockenhuber, Hans [Gestaltung] , Rogner, Robert [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Sport ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Im Journal zu Gast: Peter Habeler zum modernen Alpinismus
    Interview: Peter Habeler
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung] , Gabrielli, Manfred [Gestaltung] , Habeler, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Sport ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Eröffnung der Ausstellung des Malers Hubert Aratym in Gutenstein
    Interview: Hubert Aratym
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Aratym, Hubert [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.12 [Sendedatum]
    Ort: Gutenstein, Servitenkloster am Mariahilfberg [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Kultur ; Bildende Kunst ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Komödienspiele Porcia mit Carlo Goldonis "Diener 2er Herren"
    Einblendung: Szene mit Alexander Grill, Elfriede Schüsseleder
    Mitwirkende: Lorenz, Reinhard [Gestaltung] , Grill, Alexander [Interpret/in]
    Datum: 1980.07.12 [Sendedatum]
    Ort: Spittal an der Drau [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1980.07.12
    Spieldauer 00:57:07
    Mitwirkende Berger, Bruno [Moderation]
    Glück, Luis [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1980.07.12 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-800712_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    Aufnahme endet 00:56:32, Schlussmeldungen fehlen
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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt