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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Sie hören das Mittag-Journal, eine Stunde Information.
Als Redakteur im Studio begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Das geplante Programm, österreichische Innenpolitik im Wahlkampf, Kanzlerkandidat, ÖVP-Chef Mock, gibt im Schloss Belvedere in Wien eine Erklärung ab.
Bei den Grün-Alternativen halten die Personaldiskussionen an.
Differenzen im Wiener Bereich zwischen Fredermeißner Blau und Linkslinken, wie sie sagt.
Landwirtschaftsminister Schmidt äußert sich zu Problemen der Schafzucht.
In der Steiermark beginnen heute die größten Bundeswehrmanöver in der Geschichte der Zweiten Republik.
Ausland, ein ehemaliger israelischer Kerntechniker enthüllt, Israel besitzt Atomwaffen.
Das Land wäre somit sechste Atommacht.
Darüber hinaus erfahren Sie Details über sowjetische und amerikanische Atom-U-Boote, die in den Weltmeeren kreuzen.
Geplant ist auch eine Analyse des OPEC-Plans, die Ölförderung weiter zu kürzen.
Ein Bericht über einen Astronautenkongress in Innsbruck sowie eine Abschlussbilanz der Frankfurter Buchmesse vervollständigen das Programm.
Das jetzt mit Nachrichten, redigiert von Fedor Holi, beginnt.
Es liest Wolfgang Rimmerschmidt.
Österreich.
ÖVP-Obmann Alois Mock hat heute zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Erklärung zur Lage der Nation abgegeben.
In den Mittelpunkt seiner Rede im Marmorsaal des Belvedere stellte Mock ein, wie er sagte, Auseinanderklaffen zwischen privaten Tugenden und öffentlicher Moral.
Mock sagte, es bestehe eine Kluft, etwa zwischen persönlicher Sparsamkeit und öffentlicher Verschwendung oder zwischen Verantwortung des Einzelnen und Verantwortungsflucht der Regierenden.
Ein Neubeginn für Österreich, so MOK, erfordere eine Erneuerung der Grundlagen des politischen und gesellschaftlichen Handelns.
Unter der Bezeichnung Bollwerk Steiermark haben heute im steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet die bisher größten Bundeswehrmanöver der Zweiten Republik begonnen.
Bis 18.
Oktober werden insgesamt etwa 33.000 Soldaten und mehr als 5.000 Fahrzeuge an der Übung teilnehmen.
Der Großteil der Soldaten ist zur Zeit im Anmarsch auf die Steiermark.
Die Bundesbahnen haben für den Truppentransport 148 Sonderzüge bereitgestellt.
Im Raumzeltweg hat als Auftakt eine Übung der Flieger und der Fliegerabwehr begonnen.
Ziel des Manövers Bollwerk-Steiermark ist die Erprobung des Raumverteidigungskonzeptes.
Zu den Übungen werden militärische Beobachter aus 34 Ländern erwartet.
Das überparteiliche Kuratorium Rettet den Wald hat eine Übersicht über die offiziellen Waldschadensstatistiken in Europa veröffentlicht.
Demnach sind in Europa etwa 11 Millionen Hektar Wald schwer geschädigt.
Den größten Anteil an kranken Waldbeständen weisen Luxemburg und die Bundesrepublik Deutschland auf.
Österreich liegt mit etwa 27 Prozent geschädigter Waldfläche im Mittelfeld der europäischen Länder.
Das Kuratorium rettet den Wald, weist allerdings darauf hin, dass die offiziellen Angaben aus Ostblockstaaten vermutlich nicht das tatsächliche Ausmaß der Waldschäden wiedergeben.
Bundesrepublik Deutschland.
Bei den Kommunalwahlen in Niedersachsen haben gestern die Koalitionsparteien CDU und FDP deutliche Verluste hinnehmen müssen.
SPD und Grüne konnten beträchtliche Gewinne verbuchen.
Die CDU blieb allerdings stärkste Partei.
Sie erreichte nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 46,1 Prozent der Stimmen.
Das ist ein Minus von 4,4 Prozent.
Die SPD kam auf 39,2 Prozent und gewann damit 3,1 Prozentpunkte dazu.
Die Grünen erreichten 3,7 Prozent, ein Plus von 2,4 Prozentpunkten.
Die Freien Demokraten kamen auf 4,2 Prozent der Stimmen und verloren damit ein Vierzehntel Prozentpunkte.
Frankreich Der heutige dritte Tag des Frankreich-Besuches von Papst Johannes Paul II.
steht ganz im Zeichen des Priestertums.
In den Morgenstunden reiste der Papst nach Dardieu, wo vor 200 Jahren der Prediger Jean-Marie Vianney, der spätere Pfarrer von Arx und Schutzpatron der katholischen Priester geboren wurde.
Am Nachmittag will Johannes Paul in dem Wallfahrtsort Aach seinen Gottesdienst feiern.
Der Papst trifft am Abend mit französischen Bischöfen sowie Pastoral- und Priesterräten zusammen.
Polen
Der Erzbischof von Mailand, Kardinal Carlo Maria Martini, ist zum neuen Vorsitzenden des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen gewählt worden.
An der Vollversammlung der Jahressitzung des Rates in Warschau haben 30 Vertreter von 20 Bischofskonferenzen in Europa teilgenommen.
Kardinal Martini löst in seiner neuen Funktion den englischen Kardinal George Basil Hume ab.
USA, Sowjetunion.
Das sowjetische Atom-U-Boot, in dem am vergangenen Freitag ein Brand ausgebrochen war, ist von einem sowjetischen Frachtschiff in Schlepptau genommen worden.
Der Frachter steuert nach Angaben aus Washington direkten Kurs nach Nordosten in Richtung Sowjetunion.
Das Feuer dürfte gelöscht sein.
Bei dem Zwischenfall, etwa 900 Kilometer nordöstlich der Bermudas,
sind nach sowjetischen Meldungen drei Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen.
Das U-Boot, das vermutlich Atomraketen an Bord hat, dürfte schwerer beschädigt worden sein als ursprünglich angenommen.
Außenminister Schulz hat unterdessen Berichte aus Moskau bestätigt, wonach keine radioaktive Strahlung frei geworden ist.
Vereinte Nationen Der Weltsicherheitsrat in New York setzt heute seine Beratungen über den Krieg am Persischen Golf fort.
Die Sitzung ist auf Antrag des Iraks und mehrerer arabischer Staaten einberufen worden.
Begründet wurde der Antrag mit dem Argument, die vom Iran angekündigte Großoffensive bedrohe die Sicherheit in der gesamten Golfregion.
Die Regierung in Teheran hat am Wochenende mitgeteilt, man wolle irakische Grenzstädte 48 Stunden lang unter Dauerbeschuss nehmen.
Nahe Osten.
Die proiranische Untergrundorganisation Islamischer Heiliger Krieg hat die Freilassung von 17 arabischen Häftlingen in Kuwait gefordert.
Im Austausch dafür will die Organisation drei französische Geiseln freilassen, die sich in ihrer Gewalt befinden.
Einer westlichen Nachrichtenagentur in Beirut wurde heute eine Videokassette übermittelt, auf der die drei Franzosen an die Regierung in Paris appellieren, alle erforderlichen Maßnahmen zu ihrer Befreiung zu ergreifen.
USA.
Der sowjetische Regimekritiker Yuri Orlov will sich auch im Westen weiterhin für die Menschenrechte in der Sowjetunion einsetzen.
Nach seiner Ankunft in New York, sagte Orlov, er wolle auch seine Forschungen wieder aufnehmen.
Der 62-jährige Physiker hatte zuletzt mehr als zwei Jahre in der Verbannung in Sibirien gelebt.
Vor kurzem erhielten er und seine Frau aufgrund einer Vereinbarung zwischen Washington und Moskau die Ausreisegenehmigung.
Das Ehepaar traf gestern Abend in New York an.
Die Wetterlage.
Im Alpenraum bleibt der Hochdruckeinfluss erhalten.
Über Nordeuropa hinwegziehende Störungsausläufer können den Norden und Osten des Bundesgebietes mit Wolkenfeldern streifen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Süden teilweise beständiger Nebel, sonst meist heiter.
Nur im Norden und Osten mitunter Durchzug von Wolkenfeldern.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 19 Grad.
Frühwerte 2 bis 10 Grad.
Die Aussichten für morgen Dienstag.
Vor allem im Süden teilweise beständiger Nebel, sonst vielfach sonnig, nur im Nordosten mitunter Durchzug von Wolkenfeldern.
Schwacher bis mäßiger Wind.
Frühtemperaturen 2 bis 10 Grad, Tageshöchstwerte 15 bis 20 Grad.
Das Wetter bis Freitag.
Vor allem im Süden teilweise beständiger Nebel, sonst weitgehend sonnig.
Der traditionsreiche Marmorsaal des Wiener Belvederes bildet zur Zeit den Rahmen für eine Rede von ÖVP-Chef Alois Mock, die als Erklärung zur Lage der Nation bezeichnet wird.
Spitzenpolitiker der ÖVP, Aktive und Frühere, auch Vertreter von ausländischen Botschaften, nehmen an der Veranstaltung teil.
Mocks ursprünglich wie alljährlich für Jänner geplante Erklärung
hat der ÖVP-Kanzlerkandidat angesichts der vorverlegten Nationalratswahlen ebenfalls vorgezogen.
Es berichten Erich Aichinger und Ernest Hauer.
Neuer Anfang für Österreich, neuer Patriotismus, neues Staatsverständnis, neue Gründungsdynamik, Wende zum Besseren.
Das sind die programmatischen Begriffe, wie sie alles MOPS, Erklärung zur Lage der Nation, kennzeichnen.
Die Würfel sind gefallen, lautete sein erster Satz.
Am 23.
November werde gewählt und damit gehe eine Ära sozialistischer Regierungen zu Ende.
Der Zeitgeist habe sich gewendet, die Züge liefen in eine andere Richtung.
MOX-Bilanz über die Jahre sozialistisch dominierter Regierungen.
Eine Kluft habe sich aufgetan zwischen privaten Tugenden und öffentlicher Moral.
Bestehende Freiräume wurden zunehmend eingeengt.
Abhängigkeiten gezielt herbeigeführt.
Der Staatseinfluss dehnte sich aus auf Kosten der Freiheit.
Nicht Bürger waren gefragt, sondern Untertanen.
Nicht kritisches Urteil, sondern pauschale Zustimmung.
Nicht mehr die Wahrheit, sondern der Schein.
Nicht mehr das Handeln, sondern das Verkünden.
Aber um welchen Preis?
Auf der Strecke blieben dabei die Staatsfinanzen, die Sicherheit der Arbeitsplätze, das Gebot öffentlicher Sparsamkeit und vor allem der österreichische Steuerzahler.
Die sozialistische Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik sei gescheitert.
Österreich sei international von der Überholspur auf die Kriegsspur geraten.
Ein zweiter Wiederaufbau sei notwendig.
Grundlagen der Erneuerung müssten unter anderem auch eine neue Freiheit für den Einzelnen sein.
In der Wirtschaftspolitik sei neue Entschlossenheit notwendig, sagte Mock.
Der Weg zurück zur Vollbeschäftigung.
ist nur dann offen, wenn die Wirtschaftspolitik grundlegend reformiert, ein neues, großes Reformwerk in Angriff nimmt.
Wir sind bereit, dieses Reformwerk im Interesse Österreichs durchzuführen und endlich wieder Kraft an die Stelle von Schwäche, Hoffnung an die Stelle von Mutlosigkeit und Perspektiven an die Stelle von Kurzsichtigkeit zu setzen.
Österreich brauche eine ganze Reihe von Offensiven, wie der ÖVP-Obmann formulierte.
Eine Beschäftigungsoffensive, eine Leistungs-, eine Mittelstands-, eine Industrieoffensive.
Zwei schon bekannte Konzepte nannte Mottan als wesentliche Bestandteile der wirtschaftspolitischen Wende.
Den Steuerreformplan und die Sanierungsvorschläge der ÖVP für die Verstaatlichen.
Für die verstaatlichte Industrie gelte, dass Steuerzahler, Beschäftigte und Manager verunsichert seien.
Nun müsse Klarheit geschaffen werden über den Finanzbedarf.
Diese Kapitalhilfe dürfe nicht nur auf Kosten des Steuerzahlers aufgebracht werden.
Auch Eigenleistungen der öffentlichen Hand, des Konzerns und der Betriebe müssten herangezogen werden.
Vor allem der obersteirische Industrie- und Wirtschaftsraum soll jetzt einer steuerlich begünstigten Unternehmenszone erklärt und durch zusätzliche Maßnahmen gefördert werden.
Ansonsten sind steuerliche Forderungen eher auf der Abschussliste des ÖVP-Obmanns.
Das Steuerreformkonzept sieht ja die Streichung eines Großteils der Ausnahmebestimmungen für Lohn- und Einkommenssteuerzahler vor.
Dafür soll es dann nur mehr drei Steuerstufen und dabei noch eine deutliche Entlastung geben.
Gleich hohe Einkommen sollen tatsächlich gleich hoch besteuert werden, sagte Mock.
Dies erhebe auch die Steuermoral und fördere die Steuerehrlichkeit.
Und auch die Unternehmungen würden, so Mock, für den Wegfall von Begünstigungen Verständnis haben.
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass der Großteil der österreichischen Unternehmen auf bürokratische Förderungsaktionen künftig verzichten kann, wenn man den auf ihnen innenlastenden Steuerdruck entscheidend verringert.
Wie insgesamt unser Ziel lautet, mehr Wirtschaftsbetriebe und weniger Zuschussbetriebe, mehr Initiativen und weniger Direktiven, mehr Autonomie,
und weniger Bürokratie.
Mehr Markt, so Alois Mock, weiter sei der einzige Garant eines wirtschaftlichen Aufschwungs in Österreich, das beginne auch der politische Gegner zu verstehen.
Er, Mock, verbürge sich dafür, dass ab 23.
November ein Weg der neuen Freiheit mit mehr Wahlmöglichkeiten, mehr Mitentscheidung gegangen werde.
Privatisierung wird in den kommenden Jahren kein Lippenbekenntnis sein.
Schlussfolgerung MOX, besser wirtschaften heißt auch die Umwelt besser schützen können.
Schon in mehreren seiner Reden zur Lage der Nation habe er angesichts des Waldsterbens Initiativen zur Einschränkung der Luftverschmutzung verlangt, von einem Luftreinhaltegesetz bis zur Sanierung der größten Luftverschmutzer.
Für zwei Nationalparks tritt MOK ein, die Hohentauern und die Donauauen östlich von Wien.
Ohne sinnvollen Kompromiss zwischen den Anliegen der Naturschützer, des Fremdenverkehrs und der Energiewirtschaft wäre dies nicht gehen.
MOK generell, noch sei die Demokratie in Österreich intakt, trotz Affären, Skandalen, egoistischen Profitstrebens und eiskalter Redeverstöße.
Noch ist unser demokratisches System bei den Bürgern
kreditwürdig, wenn auch viele, sehr viele falsche Wechsel in Umlauf gebracht wurden.
Aber auch politisches Vertrauen hat seinen Kreditrahmen, der nicht ständig überzogen werden kann.
Auch politisches Vertrauen braucht seine Deckung, muss stets aufs Neue aktiviert und gepflegt werden.
So wie die Geduld der Gläubiger irgendwann zu Ende geht,
darf auch der Langmut der Bürger nicht überstrapaziert werden.
Wer glaubt, meine Damen und Herren, dass er ohne Partei nichts ist, wer die Partei vor das Land und das Parteibuch an die Stelle der Leistung setzt, soll sich daher nicht wundern, wenn ihm die Wähler das Vertrauen entziehen.
Und ÖVP-Chef Alois Mock dann weiter nach einer der häufigen langen Applauspassagen?
Die politischen Parteien werden gut beraten, das Unbehagen aufrechter Bürger ernst zu nehmen, die ihre Karriere der eigenen Leistung, ihren Erfolg, der persönlichen Tüchtigkeit, ihren Arbeitsplatz, der beruflichen Qualifikation und ihre Wohnung der eigenen Initiative verdanken und auch verdanken wollen.
oder wie es ein führender Journalist dieses Landes kürzlich formulierte, was Österreich dringend benötige, sei die Rückkehr zur Ehrlichkeit, Rückkehr zur Sauberkeit im Wirtschaftsleben und Anstand in der Politik und vor allem auch die Selbstbescheidung in der Politik.
Ich habe dem nichts hinzuzufügen.
Es ist für mich eine Bestätigung meiner These, dass ein Aufbruch
zu traditionellen Werten und Tugenden im ideellen Bereich längst überfällig ist.
Vordringliche Aufgabe einer so mockwörtlich von ihm geführten Regierung werde es sein, jeglichem Missbrauch politischer Einflussmöglichkeiten unbeugsam zu begegnen.
Der Wähler muss wieder das Gefühl haben, Bürger und nicht Untertan, Partner und nicht Bittsteller, Teilnehmer und nicht passiver Zuschauer zu sein.
Das wörtlich ist Teil meiner Regierungsphilosophie.
Eine Wahlrechtsreform, die das Listensystem auflockert, soll kommen.
Die Einbringung von Volksbegehren soll erleichtert.
Das Instrument der Volksbefragung soll in der Verfassung verankert werden.
So mock weiter.
Gefragt sei ein neuer Patriotismus, in dem Österreich vor den Parteien, das Dienen vor dem Verdienen, die Berufung vor dem Beruf und das Staatsinteresse vor dem persönlichen Interesse steht.
Demut, Hingabe an die Sache und die Pflichten des Amtes, nur eine Politik auf solcher Grundlage werde die Menschen wieder begeistern.
Ein gutes Volk, Millionen redlicher, fleißiger und begabter Bürger, soll nach dem 23.
November wieder eine bessere Regierung erhalten.
Jeden an ihn erteilten Auftrag zur Regierungsbildung werde er auf jeden Fall als Auftrag für eine Regierungspartnerschaft auffassen.
Fußnote MOX, auch einer erheblich gestärkten Volkspartei werde es nicht leicht fallen, die absolute Mehrheit zu erringen.
fast logischer Schluss einer Rede, die immer wieder eingestreute Formeln, wie ich als Bundeskanzler werde, ich enthielt.
Und diesen Schluss, Sie haben es, meine Damen und Herren, an der geänderten Akustik im Hintergrund des Saales gehört, dass ÖVP-Obmann Alois Mock soeben mit seiner Rede zu Ende war, diesen Schluss setzen wir ungekürzt, zeitversetzt, nur wenig zeitversetzt, an den Schluss unserer Berichterstattung.
Nur mehr wenige Wochen trennen uns vom Tag der Entscheidung.
Am 23.
November werden die österreichischen Wählerinnen und Wähler Bilanz über die Arbeit der sozialistischen Koalitionsregierung ziehen.
Was aber viel wichtiger ist, am 23.
November werden sie mit ihrer Stimme den Kurs bestimmen, den das Startschiff in Zukunft nehmen wird.
Ich vertraue dem österreichischen Wähler, den Frauen und Männern unseres Landes.
Ich erhoffe mir von Ihnen ein deutliches Zeichen, indem Sie jene parteizuführende Kraft machen, die sagt, so kann es nicht weitergehen.
Wir brauchen einen neuen Anfang, eine Wende zum Besseren.
Meine Damen und Herren, wir streben nach Verantwortung, ich bekenne mich dazu, weil wir etwas für das Land und noch mehr aus dem Land machen wollen.
Nicht mit Eloquenz, sondern mit Kompetenz werden wir dieses Land regieren.
Liebe Österreicherinnen und Österreicher, ich werde ein Kanzler der Sparsamkeit und des Augenmaßes.
aber auch der Initiative und des Mutes zum Neuen sein.
Ein Kanzler der wirtschaftlichen Erneuerung, des Aufbruchs, ein Kanzler des neuen Anfangs.
Mit Ihrer Unterstützung werden wir es schaffen.
Mit Ihrem Vertrauen werde ich ein Kanzler für alle Österreicher sein.
Es lebe unser Vaterland, die Republik Österreich.
Das war der Schluss der Rede Alois Mox.
Ich beende die Berichterstattung hier im Mamasaal des Oberen Belvedere und gebe zurück an das Studio des Mittagsschonals.
Die Erklärung Alois Mox im Wiener Belvedere haben Ernest Hauer und Erich Eichinger zusammengefasst.
Bei den österreichischen Grünalternativen, denen große Chancen auf einen Einzug in den Nationalrat eingeräumt wird, gehrt es wieder.
Die oft beschworene Einigung aller Grünen und alternativen Gruppierungen ist neuerlich von Personaldebatten überschattet.
Anlass ist die turbulent verlaufene Landesversammlung der Wiener Grünen, bei der Freda Meisner-Blau am Samstag zwar als Listenführerin anerkannt wurde, jedoch nicht zur Spitzenkandidatin für die Bundeshauptstadt bestimmt worden ist.
Meisner-Blau, die am Samstag einen Kreislaufkollaps erlitten hat und seither im allgemeinen Krankenhaus liegt, spricht von einem Putsch aus dem links-linken Eck, von dem sie sich distanziert.
Roland Adrowitzer bringt einen Überblick über die Lage.
Während in den kranken österreichischen Wäldern die grünen Blätter immer weniger werden, hat nun ein kräftiger Herbststurm die mühsame zielte Grundsatzeinigung der diversen Grün- und Alternativgruppen wieder arg zerzaust.
Am Samstag hat in Wien, wie erwähnt, eine turbulente Landesversammlung der Grünen und Alternativen stattgefunden, bei der Friedermeister Blau nicht, wie in den anderen Bundesländern, zur Spitzenkandidatin, sondern nur zur Wiener Listenführerin bestellt worden ist.
Die ersten drei Listenplätze in Wien besetzen die Universitätsassistentin Andrea Komloschi, die Journalistin Erika Fischer und Günter Nenning.
Friedermeister Blau wirft ihren Widersachen vor, extra Leute für diese Versammlung mobilisiert zu haben, die aus dem extrem linken Eck kämen und bisher nie an Grün-Versammlungen teilgenommen hätten.
Man habe versucht, ihren Namen zu missbrauchen, um ihre bisherigen Wähler für Ziele anzusprechen, mit denen sie sich nicht identifizieren könne.
Sie wird da nicht mitmachen, erklärt die grüne Ex-Präsidentschaftskandidatin, die morgen wieder aus dem Allgemeinen Krankenhaus entlassen werden wird.
Die Ereignisse des Samstags aus Meisner-Blau-Sicht hören sich so an.
Folgendes ist passiert.
Eine Wiener kleine Gruppe hat Frau Andrea Komluschi aufgestellt.
Die hat unter anderem vertreten, die möchte ins Parlament gehen, um dort den Kapitalismus abzuschaffen.
Und nun muss ich sagen, dass das wirklich entweder politische Naivität ist oder einfach ein totales Missverständnis, was parlamentarische Arbeit in der Republik Österreich heißt.
Und ich nicht bereit bin, diese Art Aussagen oder Intentionen oder politische Absichten
unter meinem Namen zu decken, worauf ich erklärt habe, dass ich durchaus einsehe, dass es vielleicht eine Liste Komloschi-Fischer-Nenning gibt.
Das ist in bester Ordnung und in einer Demokratie üblich und akzeptabel.
Das ist aber ganz bestimmt nicht.
Diese Inhalte, vorgebracht von den genannten Menschen, unter einer Liste Freder Meisner-Blau gibt.
Es wird eine Liste Freder Meisner-Blau geben.
Sie wird kandidieren, aber sie wird für mich
von politisch respektablen und vernünftigen und zukunftsträchtigen Menschen getragen werden.
Das heißt, auch Günter Nenning zählt nicht mehr zu Ihren Wiener Getreuen demnach?
In dem Augenblick, in dem er diese Art, diese Gedanken, diese Politik vertritt, kann ich ihn einfach auch nicht mehr dazuzählen, so liest die Friedermeister-Blau.
Nun ist Frau Komlowski am Samstag gewählt worden von einer Mehrheit.
Sie haben gegen sie kandidiert.
Warum erkennen Sie dieses demokratische Ergebnis nicht an?
Das war kein demokratisches Ergebnis.
Das war eine vororganisierte Angelegenheit.
Wir haben nicht mobilisiert.
Die andere Seite hat mobilisiert.
Das wurde unter Gejohle und Geschreie, die mich absolut im Stil an die Innsbrucker Geschehnisse um Herrn Haider erinnert haben und mich sehr erschreckt haben, manifestiert.
Und das sind durchaus nicht meine Wähler oder unsere Wähler oder die Menschen gewesen.
auf die wir für eine Erneuerung in unserer Republik zählen dürfen.
Die Widersacher meisten Applaus weisen die Vorwürfe der Paradegrünen entschieden zurück.
Das Wiener Spektrum der Grün-Szene sei eben größer als das in anderen Bundesländern, sagt Andrea Komloschi, sentimentiert extra Personen für die Versammlung am Samstag mobilisiert zu haben und spricht von einem Missverständnis.
Die Versammlung ist von allen Partnern der grünen alternativen Einigung beschickt worden.
Es waren dort die Mitglieder der alternativen Liste, der Vereinten Grünen, der Bürgerinitiative Parlament,
Und von all diesen Gruppierungen ist sie anerkannt worden.
Und nicht zuletzt von Freda Meisner-Blau, die sich ja auf genau dieser Versammlung auch der Wahl gestellt hat.
Sie sagt, dort seien Leute gewesen, die nie vorher bei Versammlungen waren.
Das sei sozusagen ein Putsch kommunistischer und linkslinker Gruppen gewesen, um sie dort zu verhindern.
Also Sie weisen zurück, dass Sie und andere Vertreter aus dem ganz linken Eck kommen?
Schauen Sie, ich bin seit Jahren in der Alternativbewegung tätig.
Ich glaube, dass diese Begriffe wie links und rechts eigentlich der derzeitigen Situation wirklich nicht mehr entsprechen.
Ich glaube, dass es wichtig ist, uns mit den Fragen, die anstehen im Bereich Ökologie, Wackersdorf, die tschechischen Kraftwerke, Friedensfragen, mit denen zu beschäftigen.
Und solche Links-Rechts-Sachen glaube ich wirklich, dass aus einer Schublade kommen, die der heutigen Zeit nicht mehr angemessen ist.
Wenn Frau Meisner-Blau dabei bleibt, dass es mit Ihnen keine Zusammenarbeit geben kann, mit Ihnen und Ihren wichtigsten Mitarbeitern, was ist dann?
Gibt es dann in Wien zwei Grüne Listen, die kandidieren?
Nein, in Wien wird es nicht zwei Grüne Listen geben, die kandidieren.
Ich bin zuversichtlich, dass diese Einigung mit Frau Meisner-Blau klappen wird.
Ich kenne Frau Meisner-Blau persönlich nicht sehr gut, aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns in den nächsten Tagen zusammenreden können und da eine Einigung erzielen können.
Meisner-Blau meinte dazu dezidiert, sie sehe keine Chance auf einen Kompromiss.
Sie legt Wert auf die Feststellung, dass es sich bei dieser Auseinandersetzung um keine interne Streitigkeit im Grünen-Lager handele, sondern um Widerstand gegen den Versuch einer linken Unterwanderung der Grün-Szene.
Aber auch Teile der bisher einigen Grün-Szene wollen nun nicht mehr mitmachen.
Die Niederösterreichische Landesversammlung der Vereinten Grünen hat beschlossen, bei den bevorstehenden Wahlen keine der wahlwerbenden Gruppen zu unterstützen.
Die Begründung, die Zusammensetzung der Spitzenkandidaten gewähre nicht das Vertreten eigener Inhalte.
Meisten Applaus, Reaktion darauf, die sind nur böse, weil ihr Spitzenkandidat nicht durchgekommen ist.
Morgen jedenfalls wird in Linz neuerlich nach grüner Harmonie gesucht werden.
Die Wiener Ereignisse vom vergangenen Samstag waren diesem Vorhaben wohl alles andere als förderlich.
Probleme in der Wiener Grünszene, Roland Adrovice hat berichtet.
Jetzt ins Ausland.
Israel verfügt nicht nur seit Jahren über Atomwaffen, wie weltweit immer wieder vermutet wurde, sondern ist sogar die sechste Atommacht der Welt.
Das behauptet zumindest die angesehene Londoner Zeitung Sunday Times in einem groß aufgemachten Artikel vom vergangenen Sonntag.
Als Beweis führt das Wochenmagazin das Zeugnis eines Technikers an, der acht Jahre lang in der streng geheimen Atomanlage tief in der Erde unterhalb des israelischen Kernforschungszentrums Dimona in der Wüste Negev gearbeitet hat.
Die Regierung in Israel hat bis jetzt jede Stellungnahme zu diesem Bericht verweigert.
Ein Kabinettsprecher bestätigte lediglich, dass der von der Sunday Times angeführte Kronzeuge tatsächlich bis letzten Herbst Angestellter der israelischen Atomenergiekommission gewesen ist.
Hören Sie Einzelheiten von Raimund Löw.
Offiziell handelt es sich bei der Ende der 50er Jahre mit französischer Hilfe gebauten Anlage von Dimona in der Wüste Negev um ein reines Kernforschungszentrum.
Der 26 Megawatt-Reaktor ist in den 60er Jahren mehrmals von amerikanischen Experten überprüft worden.
Ihre Schlussfolgerung war stets gewesen, es handelt sich um eine Anlage zur rein friedlichen Erforschung der Kernenergie.
Wenn es wahr ist, was die Londoner Wochenzeitung Sunday Times in ihrer gestrigen Ausgabe berichtet, dann wurden sie gründlich getäuscht.
Denn die wirkliche Bestimmung von Dimona liegt danach in sechs streng geheimen Untergrundstockwerken des Gebäudes verborgen.
In einem unterirdischen Gebäudekomplex namens Machon 2 soll sich eine geheime Wiederaufbereitungsanlage befinden, in der aus abgebrannten Uranbrennstäben das zur Bombenherstellung notwendige Plutonium produziert wird.
Insgeheim soll der Reaktor von Dimona zu einer Kapazität von 150 Megawatt ausgebaut worden sein, was den Israelis Stoff nicht nur für einige wenige, sondern für 100 bis 200 Atombomben geben würde.
Und genau das ist die These der Sunday Times.
Die Geheimdienstschätzungen von 10 oder 20 Atomwaffen in den Händen der israelischen Militärs seien viel zu tief.
Man müsse mit 100 bis 200 Atombomben rechnen.
Jede soll über eine Sprengkraft von mindestens 20 Kilotonnen verfügen, was etwa der Zerstörungskraft der Bombe von Nagasaki gleichkommt.
Da im Komplex Machon 2 auch Materialien wie Lithium, Tritium und schweres Wasser produziert würden, vermutet die Sunday Times, dass Israel auch Wasserstoffbomben mit tausendfacher Sprengkraft besitzt und sogar Neutronenbomben herstellen kann.
Damit wäre Israel nach China, Frankreich und Großbritannien
mit je zwischen 300 und 700 Atomsprengköpfen die sechste Atommacht der Welt.
Grundzeuge für diese Angaben ist ein heute in Australien lebender, 31-jähriger israelischer Kerntechniker namens Mordechai Wanunu, der acht Jahre lang in dem unter Dimona gelegenen Geheimbunker Mahon 2 gearbeitet hat.
Wanunu belegt seine detaillierten Angaben mit über 60 Farbfotos, die er im Komplex geschossen haben will.
Er war im vergangenen November zusammen mit 180 anderen Mitarbeitern entlassen worden, unter anderem deshalb, weil seine freundschaftlichen Kontakte mit Palästinensern den israelischen Sicherheitsbehörden unangenehm aufgefallen waren.
Der Bericht des ehemaligen israelischen Atomtechnikers ist namhaften amerikanischen und britischen Atomwissenschaftlern vorgelegt worden, denen er im Großen und Ganzen glaubwürdig erschien.
Trotzdem gibt es auch Zweifel.
Man fragt sich, wie ein kleiner Angestellter derartige Bewegungsfreiheit haben konnte, frei zu fotografieren.
Unsicher gilt auch, ob es wirklich möglich ist, einen 26-Megawatt-Reaktor unter voller Geheimhaltung auf 150 Megawatt hinaufzufrisieren.
Allerdings liegt die letzte amerikanische Kontrolle von Dimona im Jahre 1969 und Israel ist dem Atomsperrvertrag nicht beigetreten.
Obwohl es keine Hinweise dafür gibt, dass Israel je eine Bombe getestet hat und israelische Regierungsstellen stets versichert haben, nicht als erste Atomwaffen in die Nahostregion einführen zu wollen, galt Israel seit Jahren ebenso wie Indien, Pakistan oder Südafrika als Land, das im Geheimen über Atomwaffen verfügt.
Das zwischen der Stadt Beersheba und Sodom in der Wüste Negev gelegene Forschungszentrum von Dimona gehört zu den am besten bewachten Sicherheitsanlagen von Israel.
Es wird von Infanterie- und Hubschrauberpatrouillen gesichert, Raketbatterien schützen den Luftraum in einem weiten Umkreis.
Während des Sechstagekrieges von 1967 soll hier ein israelischer Kampfflieger von der eigenen Luftabwehr abgeschossen worden sein.
Die Sunday Times will auch wissen, dass es auch schon einmal eine Situation gegeben hat, in der die israelischen Atomwaffen einsatzbereit gemacht wurden.
Als die israelischen Truppen in den ersten Tagen des Yom Kippur-Krieges von 1973 in Bedrängnis waren, soll die damalige Ministerpräsidentin Golda Meir einen entsprechenden Befehl gegeben haben.
Israelische Stellen haben bis jetzt nur bestätigt, dass der von der Sunday Times zitierte Kronzeuge wirklich jahrelang im Kernkraftzentrum Dimona gearbeitet hat.
Am üblichen Dementi von Berichten über israelische Atombomben will man nichts ändern.
Ministerpräsident Peres hat erst kürzlich erklärt, dass es für sein Land sehr wohl von Nutzen sei, wenn ihm in der Öffentlichkeit, so Peres wörtlich, der Besitz gewisser Abschreckungswaffen zugeschrieben werde.
Ein Bericht von Raymond Löw.
Israel ist also, wie schon lange vermutet wurde, eine Atommacht.
Das hat ein ehemaliger israelischer Kerntechniker enthüllt.
Wir bleiben beim Stichwort Atom.
Das sowjetische Atomunterseeboot, das am Freitag im Atlantik 800 Kilometer östlich der Bermuda-Inseln in Brand geraten war, ist, wie soeben gemeldet, gesunken.
An Bord war nur noch ein Teil der Besatzung, etwa 60 Mann wurden evakuiert.
Nach sowjetischen Angaben hat der Unfall drei Menschenleben gefordert.
Offizielle sowjetische Stellen haben die USA frühzeitig informiert und auch relativ rasch über die Nachrichtenagentur TASS eine Meldung über den Unfall ausgesandt.
Aufklärungsflugzeuge der amerikanischen Luftwaffe haben über der Unglücksstelle keine erhöhte Radioaktivität gemessen.
Sie haben allerdings beträchtliche Schäden am Rumpf des U-Bootes festgestellt, die auf eine heftige Explosion hindeuten.
Das U-Bootunglück im Atlantik hat wieder einmal daran erinnert, dass sowjetische und amerikanische Unterseeboote mit Atomantrieb und Atomraketenbewaffnung in allen Weltmeeren kreuzen.
Mehr von Roland Machatschke.
Die Sowjetunion hat die größte Flotte an Unterseebooten mit Atomraketen.
Nach Angaben des amerikanischen Verteidigungsministeriums belief sich ihre Zahl zuletzt auf 62 moderne Boote mit 928 Raketen, von denen die meisten mit Mehrfachsprengköpfen ausgerüstet sind.
Der SALT I-Vertrag aus dem Jahr 1972 gestatte der Sowjetunion und den USA je 950 U-Boot-gestützte Raketen.
Im strategischen Denken der beiden Supermächte nimmt diese Waffe einen besonderen Rang ein.
U-Boot-Raketen sind zwar nicht so leistungsfähig wie die landgestützten Interkontinentalraketen und sie haben auch nicht die gleiche Zielgenauigkeit.
Aber sie sind nach dem derzeitigen Stand der Technik die am schwersten zu verwundenden Atomwaffen.
Die U-Boote können dank ihrem Atomantrieb monatelang unter Wasser bleiben und sich weitgehend der Ortung entziehen.
Bei der Reichweite ihrer Raketen spielt es wenig Rolle, ob sie tausend Kilometer weiter oder näher von einem feindlichen Ziel entfernt sind.
Auch zum Abfeuern der Raketen müssen sie nicht auftauchen.
Einzige Erfordernis ist eine möglichst präzise Ortsbestimmung.
Sie geschieht heute fast ausschließlich mithilfe der Satellitennavigation, sodass das U-Boot nur eine Sendeantenne aus dem Wasser zu strecken braucht.
Aus diesem Grund sind sie im strategischen Arsenal die sogenannten Zweitschlagswaffen.
Wenn in einem nuklearen Schlagabtausch beide Seiten ihre landgestützten Interkontinentalraketen abgefeuert oder zerstört haben, könnten ausreichend viele U-Boote übrig bleiben, um dem Angreifer einen vernichtenden Vergeltungsschlag zu erteilen.
Deshalb unternehmen beide Seiten große Anstrengungen, um das Aufspüren von U-Booten zu verbessern.
So wusste Washington unmittelbar nach dem Unfall auf dem sowjetischen U-Boot, was passiert war.
Über den gesamten Atlantik sind Unterwasserhorchgeräte verteilt, die zwar Schwierigkeiten mit leise fahrenden Booten haben könnten, nicht aber mit dem Lärm, der durch Explosion, Brand und die Reaktionen der Mannschaft verursacht werden.
Da die Nachschublinien zwischen Nordamerika und Europa im Fall eines Ost-West-Konflikts überaus sensibel sind, hat die amerikanische Marine etwa zwischen Norwegen, Island und Grönland eine Kette von Unterwassermikrofonen ausgelegt, über die sich jede Schiffsbewegung verfolgen lässt.
Die Sowjetunion hat einige Jahre später als die USA mit ihrem Programm atomgetriebener U-Boote begonnen.
Das erste, die Leninsky-Komsomolets, lief 1958 von Stapel.
Der Grund für die Verzögerung?
Die sowjetischen Planer glaubten zunächst nicht hundertprozentig an den Wert der neuen Waffe und dann war die Reaktortechnik der Sowjets nicht so fortgeschritten wie die amerikanische.
Aber auch eine Serie von Unfällen, zum Teil mit Austritt radioaktiver Strahlung, konnte das Programm nicht entscheidend behindern.
1970 sank ein sowjetisches U-Boot vor Spanien.
1972 und Anfang der 80er Jahre mussten havarierte Boote abgeschleppt werden.
Aber auch die USA haben schon einmal ein Atom-U-Boot verloren.
1963 sank die Thrasher mit 129 Mann an Bord im Atlantik.
Bei dem havarierten sowjetischen Boot vor den Bermudas handelt es sich nach amerikanischen Angaben um ein Fahrzeug der Yankee-Klasse.
Das sind nicht die modernsten Boote.
Sie sind älter als die Klassen Delta und Taifu.
Wenn es ein Yankee 1 U-Boot war, dann dürften sich 16 SSN 6 Raketen an Bord befinden, die jede zwei Atomsprengköpfe tragen kann.
Die Reichweite dieser Raketen beträgt 3000 Kilometer.
Nach Angaben amerikanischer Experten besteht keine Gefahr, dass diese Raketen unbeabsichtigt abgefeuert werden können oder durch Brand oder sogar Explosion auf dem Schiff selbst detonieren.
Informationen von Roland Machatschke.
12.38 Uhr zurück nach Österreich.
In der Steiermark haben heute die Herbstübungen 86 des Bundesheeres begonnen.
Rund 23.000 Soldaten, mehrheitlich Milizsoldaten, werden in den kommenden zwölf Tagen an diesem Manöver teilnehmen.
Österreichs Milizarmee, die in den letzten 15 Jahren nach dem Schweizer Vorbild aufgebaut wurde, umfasst derzeit 200.000 Mann.
Das sind jene Soldaten, die ihren Grundwehrdienst in sechs Monaten abgeleistet haben und den Rest ihres Wehrdienstes in Truppenübungen abdienen.
Ein Ziel der heute in der Steiermark angelaufenen Raumverteidigungsherbstübungen ist es,
die Einsatzfähigkeit des österreichischen Militärs unter Beweis zu stellen.
Über das größte Bundeswehrmanöver seit Bestehen der Zweiten Republik informiert Sie Gerhard Koch.
Steiermark, Brücke und Bollwerk, so lautet der Titel der steirischen Landesausstellung 86.
Und seit heute Vormittag trifft auch die zweite Hälfte dieses Titels voll und ganz auf die grüne Mark zu.
In den kommenden zwölf Tagen werden rund 23.000 Soldaten, darunter 18.000 Milizsoldaten, an der Raumverteidigungsherbstübung 86 teilnehmen.
Truppenverbände aus ganz Österreich wurden zu diesem Monstermanöver herangezogen.
Sie sollen das österreichische Verteidigungskonzept, die Raumverteidigung in die Praxis umsetzen.
Dieses Konzept sieht unter anderem vor, die wichtigsten geografischen Räume, die sogenannten Schlüsselzonen, grob gesprochen das Alpenvorland zu verteidigen und dadurch das übrige Staatsgebiet so lange wie möglich zu sichern.
Dieses betont defensive Konzept soll etwaige Feindnationen von einem Durchmarsch durch Österreich abschrecken.
Soweit zum Hintergrund der Herbstübungen 86.
Derartige Großübungen hat es in Österreich bisher zweimal gegeben.
1979 im niederösterreichischen Alpenvorland und 1982 im Großraum Kufstein.
Im Unterschied zu diesen Übungen soll das heurige Manöver eine Zusammenfassung einzelner Gefechtsübungen in Form einer Ausbildungsübung sein.
Das heißt, der taktische Zusammenhang steht zugunsten der Ausbildung im Hintergrund.
Das bedeutet getrennte und zum Teil in keinem Zusammenhang stehende Übungsräume.
So wird zum Beispiel im Bereich Eichfeld-Murboden und auf der PAK bis zum 10.
Oktober eine Flieger- und Fliegerabwehrübung durchgeführt.
Ziel dieser Übung ist es einerseits Einsatz- und Feldflugplätze im Gelände zu errichten und zu betreiben und andererseits diese Flugplätze durch gezielten Einsatz von Fliegerabwehrgeschützen zu sichern.
Parallel dazu ist die Kaserne St.
Michael bei Leoben das Zentrum einer Mobilmachungsübung.
Dabei sollen Alarmierungs- und Mobilmachungsabläufe überprüft werden.
Diese beiden Übungen werden zur Vorphase der Herbstübung 86 gezählt.
Die Hauptphase ist durch eine Verteidigungsübung vom 9. bis zum 17.
Oktober gekennzeichnet.
Sie wird im Oberen Murtal und im Salzburger Lungau in Szene gehen.
Geübt wird der Abwehrkampf unter Ausnützung des eigenen, bekannten Geländes und das Zusammenwirken verschiedener Waffengattungen.
Dazu kommt noch der Stellungsausbau unter Zeitdruck.
Neben der Verteidigungsübung werden die Soldaten auch versuchen, ein Sanitätsversorgungsnetz in diesem Raum aufzubauen.
Im freien Gelände und auf dem Truppenübungsplatz Seetal wird es während der Hauptphase mehrere Gefechtsschießen unter Einsatz von Jagdbombern geben.
Ebenfalls vom 9. bis zum 17.
Oktober werden die nördliche Oststeiermark und die Fischbacher Alpen im Mittelpunkt einer Raumsicherungsübung stehen.
In diesem Bereich sollen Beobachtungs- und Meldepunkte errichtet werden.
Auch das Aktivieren von Geländesperren und das Durchführen von Hinterhälten und Störaktionen sind für diese Raumsicherungsübung geplant.
Soweit zu den einzelnen Übungen der kommenden Tage.
Die Übungsleitung wird vom Chor Kommando 1 wahrgenommen.
Übungsleiter ist Chor Kommandant Eduard Falli.
Auch im Ausland stoßen die Raumverteidigungsherbstübungen 86 auf Interesse.
Denn neben Bundespräsident Kurt Waldheim und Mitgliedern der Bundesregierung werden auch ausländische Militärattachés und Fachjournalisten in der Steiermark erwartet.
Noch ein Hinweis für die Autofahrer, da auch 5000 Räder und Panzerfahrzeuge an der Übung teilnehmen, kann es im Manövergebiet zu Verkehrsbehinderungen kommen.
Das Bundesheer bietet um besondere Vorsicht, vor allem bei schlechtem Wetter und auf den Nebenstraßen.
Bundesheer Manöver in der Steiermark, es berichtete Gerhard Koch.
Im Gegensatz zum Getreide- oder Milchüberschuss gibt es Bereiche der landwirtschaftlichen Produktion, wo Österreich immer noch zu wenig produziert und daher große Mengen im Ausland kaufen muss.
Ein Beispiel dafür ist die Schafzucht.
Dieser Bereich würde als weiteres Einkommen für viele Bauern das Überleben sichern.
Trotzdem funktioniert die Schafproduktion in Österreich weiter nicht zufriedenstellend.
Heute gibt es im Landwirtschaftsministerium zum Thema Schafzucht eine große Enquete mit mehr als 100 Teilnehmern.
Dabei sollen neben den Bauern auch der Lebensmittelhandel und die Genossenschaften zu Wort kommen.
Am Vormittag hat Landwirtschaftsminister Erich Schmidt eine Pressekonferenz dazu gegeben.
Ich rufe Wolfgang Fuchs.
Das Schafezüchten ist für viele Bauern immer noch ein arme-Leute-Geschäft.
Sie halten lieber Rinder oder Schweine, erzeugen Milch oder Fleisch und bekommen dafür zu wenig Geld.
Denn bei den klassischen Produktionsarten sitzt Österreich ohnehin auf Milchseen, Butterbergen oder Fleischhalden.
Und daher sind in diesem Bereich die Preise im Keller.
Auf alternative Produktionen umzusteigen, das wagen die meisten Bauern aber nicht.
Zwar hat sich die Zahl der Züchter in den vergangenen 15 Jahren deutlich erhöht, doch unter den Newcomern sind leider seltener gestandene Bauern, viel öfter Rechtsanwälte, Zweithausbesitzer oder gar juristische Personen, also Firmen.
Sie haben das Geschäft erkannt und züchten Schafe, an den Bergbauern fließt so der Geldstrom wieder einmal vorbei.
Und bei Schaffleisch nimmt der Absatz noch dazu ständig zu.
Wir Österreicher essen im Jahr derzeit pro Kopf erst 0,6 Kilogramm Lamm- oder Schaffleisch, aber mit steigender Tendenz.
Wir hinken, wie fast immer, hinter einer Entwicklung in Westeuropa nach.
In Frankreich isst man beispielsweise 4 Kilogramm pro Kopf und Jahr, in Italien gar 7,5 Kilogramm.
Sollten wir nur ein bisschen aufholen, so braucht der Markt zusätzlich zehntausende Schafe, die aber jetzt schon fehlen, wie der niederösterreichische Züchter und Vorkämpfer für ein Umdenken, Franz Grenthaler-Weiß.
Das wird nicht importiert wegen der Qualität, sondern es wird importiert wegen der Nachfrage.
So schlecht ist unsere Qualität auch wieder nicht.
Aber bitte meine Damen und Herren, die Ziffern, die ich Ihnen jetzt sage, die stimmen.
Und es ist eine Importsteigerung von 1970.
bis 1985 von sage und schreibe 603% Ziffern vom Statistischen Zentralamt.
Umgerechnet haben wir 100.000 Lämmer voriges Jahr importieren müssen.
Da springt keine Geiß weg.
Das ist die Ziffer.
Und auch Landwirtschaftsminister Erich Schmidt ist an einer raschen Änderung der Situation interessiert.
Zu viel Geld rinnt in Exportstützungen bei Milch, Butter, Getreide oder Fleisch und die Alternativen bleiben ungenutzt.
Es ist zwar etwas geschehen in den vergangenen Jahren, aber zu wenig.
Das entscheidende ist, wir haben seit 1970 in etwa den Schafbestand verdoppelt.
Das entscheidende ist, dass sich die Schafe
Haltendenbetriebe sich wesentlich erhöht haben.
Entscheidend ist, dass wir im Schnitt eine recht gute Deckungsquote haben, aber das soll überhaupt nicht verniedlichen und das soll überhaupt nicht überdünschen, dass wir
wesentliches an Chancen sowohl für den Inlandsmarkt, ich würde auch sagen für den Exportmarkt natürlich haben.
Das soll auch nicht überdünchen, dass teilweise es nicht mit der Qualität, teilweise es nicht mit der Angebotstruktur im Verlauf des Jahres zusammenpasst, sondern hier muss viel geschehen.
Ziel des Ministers ist es, drei Dinge zu erreichen.
Erstens muss, wie bei vielen anderen landwirtschaftlichen Produktionen auch, das Marketing verbessert werden.
Die Handelsketten klagen, sie bekämen einfach keine inländische Ware zu Gesicht.
Der Wiener Markt beispielsweise wird fast ausschließlich von ausländischer Ware bestritten.
Die Importe kommen nicht mehr wie in den 70er Jahren tiefgekühlt aus Neuseeland, sondern heute vor allem gekühlt, aber eben nicht gefroren aus Ungarn, der Tschechoslowakei und Schottland.
Der Slogan, Österreichs Schaffleisch sei frischer als frisch, dieser Slogan hat an Wert verloren.
Zweiter Punkt, die Beratung der kleinen Bauern muss besser werden.
Ihnen will man in Zukunft erklären, wie sie billig erstklassiges Fleisch produzieren können.
Und drittens, die Qualität muss über das ganze Jahr hinweg besser werden.
Zu alte Schafe, die zu spät für die Fremdenverkehrssaison und zu früh für Weihnachten im Herbst irgendwann von der Alm kommen, lassen sich eben nicht verkaufen.
10.000 Stück gehen so jährlich in den Export nach Italien mit Subventionen von 1,3 Millionen Schilling.
Eine absurde Situation, wenn man bedenkt, dass 100.000 Stück jährlich eingeführt werden müssen.
Soweit mein Bericht von der Enquete und dazu zurück ins Funkhaus.
Danke Wolfgang Fuchs.
In Innsbruck hat heute Vormittag der 37.
Kongress der Internationalen Astronautischen Vereinigung begonnen.
Bis zum kommenden Freitag sollen in Vorträgen, Diskussionen und Plenardebatten aktuelle Fragen der Raumfahrt behandelt werden.
Etwa 1000 Delegierte nehmen an dieser Tagung teil.
Näheres von Markus Sommersacher.
Aus österreichischer Sicht bietet der heute angelaufene Kongress vor allem einen Ansatzpunkt.
Nach jahrelanger Assoziation mit der Europäischen Raumfahrtorganisation, ESA, tritt Österreich am 1.
Januar 1987 als Vollmitglied der ESA bei.
Ein Schritt, den Wissenschaftsminister Dr. Heinz Fischer, der den Kongress hier in Innsbruck heute eröffnete, so sieht.
Das bringt uns die gleichen Vorteile, die die Schweiz und Norwegen und andere europäische
Staaten bewogen haben, dieser Organisation beizutreten, nämlich einen intensiven wissenschaftlichen Gedankenaustausch in einem äußerst wichtigen Bereich moderner Technologien und darüber hinaus die Möglichkeit der konkreten Mitarbeit bei den ESA-Programmen, bei den ESA-Raumfahrts- und Technologieprogrammen
und die Garantie, dass ein sehr großer Teil, nämlich über 90 Prozent der Mittel, die wir für die Durchführung dieser Programme ausgeben, in Form von Aufträgen an die österreichische Wirtschaft und an österreichische Unternehmungen zurückfließen.
Das heißt, Sie rechnen also schon mit einer Umwegrentabilität, wenn man das so nennen will, auch auf kommerzieller Basis?
Es gibt eine solide Absicherung auf kommerzieller, industrieller Basis, die das Ganze so attraktiv macht, dass auch die Bundeswirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung das aus ökonomischen Gründen unterstützen.
Und dazu kommt die wissenschaftliche Ausbeute und die verstärkte internationale Zusammenarbeit, die mir eben so wichtig sind.
Etwa 150 Millionen Schilling sind es, die sich Österreich 1987 den Beitritt zur ESA kosten lassen wird.
Gut angelegtes Geld, sagt Fischer, und weist auf die schon bestehenden Zulieferungen österreichischer Firmen für Raumfahrtprojekte, wie zum Beispiel die Erzeugung des sogenannten Raumfensters durch die Planseewerke in Reutte in Tirol hin.
Auch der Generalsekretär der ESA, Professor Reimar Lüst, lässt keine Zweifel daran, dass der Beitritt Österreichs zur ESA keine Einbahnstraße sein wird, von der etwa nur ein Teil profitieren würde.
Vor allem vom Institut der Akademie in Graz erwartet sich die ESA wichtige Beiträge bei Forschungsprojekten über die Magnetosphäre und obere Atmosphäre, sagt Lüst.
Soviel zum Beitritt Österreichs zur ESA.
Was den Kongress selbst hier in Innsbruck betrifft, so wäre es vermessen, einen Überblick über die Vielfalt der zur Debatte stehenden Themen zu geben zu versuchen.
Wie konkret und aktuell politisch diese Themen aber sind oder sein können, dürfte sich schon morgen zeigen, wenn unter der Leitung von Außenminister Peter Jankowitsch in einem speziellen Arbeitskreis über rechtliche Probleme der Raumfahrt gesprochen werden soll.
Auch etwa über das amerikanische Weltraumprogramm SDI, obwohl ESA-Generalsekretär Lüst die friedlichen Aspekte der Raumfahrt im Vordergrund des Kongresses gesehen haben will.
In der Konvention ist ausdrücklich festgelegt, dass die ESA für ausschließlich friedliche Zwecke da ist.
Bisher habe ich immer gesagt, dafür sorgen schon die Schweden und die Schweizer.
Und wenn die Österreicher da sind, werden die ganz sicher ebenso klar dieses Sagen, wie es ja auch eben in der Eröffnung noch einmal der Minister Fischer betont hat.
so dass der Hauptakzent des hiesigen Kongresses auf die friedliche Ausnutzung und die friedlichen Möglichkeiten des Welttraums liegen wird.
Militärische Fragen werden sowieso nicht in seinem Kongress offen erörtert werden.
Die Frankfurter Buchmesse 1986 geht heute zu Ende, natürlich mit Erfolgsmeldungen, wie die von mehr als 4% Zuwachs der Verlage.
Das bedeutet weiter für die Statistik fast 7000 Verlage, ca.
320.000 ausgestellte Buchtitel, davon ungefähr 92.000 Neuerscheinungen.
Das Spezialthema der Buchmesse lautete heuer übrigens Indien, Wandel in Tradition.
Brigitte Hofer hat den folgenden Bericht gestaltet.
Die letzten Bücher werden aus den Regalen genommen.
Bis Mittag konnte man sie heute hier verbilligt kaufen.
Erfolgsmeldungen überall, obwohl diese Buchmesse sicher nicht als Messe der Rekorde bezeichnet werden kann.
Besucher waren merklich weniger.
Laut Statistik fast 4000 Menschen weniger als im Vorjahr.
Den Grund dafür suchen die Verantwortlichen momentan noch beim extrem schönen Wochenendwetter.
Österreich hat Bücher aus 111 Verlagen präsentiert, zum Teil am österreichischen Gemeinschaftsstand, zum Teil an ziemlich kostenaufwendigen Einzelständen.
Doch die Verleger sagen, es lohnt sich.
Zum Beispiel Hans Pollack vom Zscholnay Verlag.
Es ist ein Fenster zur Welt.
Und es ist die internationale Buchmesse, wo Sie Verleger, Autoren, Buchhändler, Agenten aus der ganzen Welt treffen.
Auch der Residenzverlag kann sich über Publikum nicht beschweren.
Verlagsleiter Jochen Jung.
Wir haben viele zärtliche, liebevolle Blicke auf unseren Büchern Ruhn gesehen und viele sind hereingekommen, haben die Bücher in die Hand genommen.
Und was mich nicht gewundert hat, besonders ansprechend hat man den großen Band mit HC Artmanns Fotos und neuen Texten gefunden.
Ein Buch, auf das der Verlag sehr stolz ist.
Sehr gerne hat man in die Gedichte von Alfred Kolleritsch Augenlust hineingesehen, die in diesem Herbst erschienen sind.
Und sehr viel Neugier hat auch der Band von Fritz Mautner geweckt.
Das ist mit Büchern, die geklaut werden.
Man ist immer sehr glücklich, wenn ein Buch geklaut wird, denn das heißt nichts anderes, als dass jemand sich für dieses Buch interessiert hat.
Vor zehn Jahren war die Atmosphäre der Buchmesse überhaupt anders.
Demonstrationen, Aktionen, engagierte Diskussionen gehörten da dazu.
Und auch der deutsche Bundeskanzler wäre damals wahrscheinlich nicht so gemütlich, ganz kurz, durch die Hallen spaziert.
Wenn Sie beispielsweise in den letzten zwei, drei Jahren, das zeigt sich hier sehr deutlich, eine gewaltige Zunahme von historischen Titeln sehen, sehen Sie ja die Renaissance der Geschichte.
Vor zehn Jahren hat man uns
durch irgendwelche unsinnige, falsche Propheten erklärt, Lyrik sei tot.
Wenn Sie jetzt vorbeigehen, finden Sie Lyrikbände.
Wenn Sie hier durchgehen, haben Sie einen Seiz von Kraft des kulturellen Lebens.
Trotz körperlicher Schöpfung bei den meisten Teilnehmern spürt man oft noch Begeisterung.
Besonders, wenn sich finanzieller Erfolg klar abzeichnet.
Beim kleinen Greno-Verlag aus Nördlingen zum Beispiel, von dem auf dieser Messe wegen seines ungewöhnlichen, teils klassischen, teils ästhetisch heutigen Programms viel gesprochen wurde.
Die Literatur ist unverändert ein Abenteuer.
Wir machen hier nur Bücher ohne Gebrauchswert, die nur für Fantasie, für Traum, für Illusion und Anregung sich im Leben zu behaupten auch sein können.
Das Publikum, das sich nur mehr träge durch die sieben grossen Hallen der Frankfurter Buchmesse 1986 schiebt, scheint zufrieden.
Ich finde es sehr interessant, die Auswahl sehr erlesen.
Ich war größtenteils im amerikanischen Teil, im English Speaking Book Teil, weil ich aus Amerika komme.
Aber ich fand das Indien-Gebäude auch sehr interessant und die Auswahl wieder, wie immer, sehr groß.
Wie immer.
Wenig Neues, viel Altes, viel Bekanntes.
Ganz schön, weil man immer viel Poster und Comics abstauben kann.
Es ist zu viel.
Die Augen.
Die Seele ist betroffen.
Sehr schön.
Sehr gut.
Ich bin eigentlich zu dieser indischen Ausstellung gekommen.
Das hat mich sehr gut gefallen.
Eindrücke von der Frankfurter Buchmesse.
Ein Hinweis jetzt auf unsere heutige Abendsjournalbeilage.
Journal Panorama.
Der Mensch soll also in dieser Welt Ziel sein und nicht Werkzeug.
Die Staaten, die sozialen Organisationen, die politischen Parteien sollen dem Menschen dienen und nicht er ihnen.
Das sagte der 64-jährige polnische Historiker Wladyslaw Bartoszewski gestern in der Frankfurter Paulskirche in seiner Dankesrede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels.
Der engagierte Katholik und leidenschaftliche Pazifist, der zurzeit als Gastprofessor in München lehrt, erhielt den mit ungerechnet rund 175.000 Schilling dotierten Preis für seinen unermüdlichen Einsatz für Völkerversöhnung und gegen Gewalt.
Kein Volk, kein Staat, keine Regierung und keine Partei besitzt ein Patent für Humanismus, Menschlichkeit und Edelmut, auch nicht für fehlerfreies Handeln.
Aber es ist auch niemand in der heutigen Welt dazu verurteilt, für immer die Unterdrückung als Form der Machtausübung zu akzeptieren.
Eine gekürzte Fassung der Rede Wladyslaw Bartoszewskis anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in Frankfurt hören Sie heute in Österreich 1 ab circa 18.30 Uhr im
Nächster und letzter Programmpunkt des Mittagsschonals, jetzt ein Nachrichtenüberblick.
USA, Sowjetunion.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Washington ist das sowjetische Atom-U-Boot, in dem am Freitag ein Brand ausgebrochen ist, gesunken.
Das U-Boot wurde seit gestern von einem sowjetischen Frachter abgeschleppt, der Kurs von den Bermudas nach Nordosten in Richtung Sowjetunion nahm.
Zunächst erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, das havarierte U-Boot habe Probleme, flott zu bleiben.
Nun wurde offiziell bekannt gegeben, dass das U-Boot gesunken sei.
Österreich.
ÖVP-Obmann Alois Mock hat heute zum zweiten Mal in diesem Jahr im Marmorsaal des Belvedere in Wien eine sogenannte Erklärung zur Lage der Nation abgegeben.
In den Mittelpunkt seiner Rede stellte er das Auseinanderklaffen zwischen privaten Tugenden und öffentlicher Moral.
Er betonte, ein Neubeginn für Österreicher fordere eine Erneuerung der Grundlagen des politischen und gesellschaftlichen Handelns.
Der Landesparteivorstand der SPÖ Burgenland hat heute Vormittag den SPÖ-Vorsitzenden Fred Sinowatz als Listenführer der burgenländischen Sozialisten für die Nationalratswahl vorgeschlagen.
Auf den nächsten Plätzen folgen die Schuldirektorin Evelyn Messner aus Oberwart sowie die bisherigen Nationalratsabgeordneten Josef Peck und Elli Zipser.
Die Nationalratsabgeordneten Heinz Kapaun und Alois Gossi sind nicht mehr auf der Liste.
Unter dem Motto »Bollwerk Steiermark« haben heute im steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet die größten Bundeswehrmanöver in der Geschichte der Zweiten Republik begonnen.
Ziel des Manövers ist die Erprobung des Raumverteidigungskonzeptes.
Das überparteiliche Kuratorium Rettet den Wald hat eine Übersicht über die offiziellen Waldschadensstatistiken veröffentlicht.
Dem nachweisen in Europa, Luxemburg und die Bundesrepublik Deutschland den größten Anteil an kranken Waldbeständen auf.
Österreich liegt mit etwa 27 Prozent geschädigter Waldfläche im Mittelfeld der europäischen Länder.
In der Übersicht weist das Kuratorium darauf hin, dass die offiziellen Angaben aus Ostblockländern vermutlich nicht das tatsächliche Ausmaß der Waldschäden wiedergeben.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Süden zum Teil beständige Nebelfelder, sonst heiter bis wolkig.
Eine Stunde Information aus dem Mittagsschonalstudio war das.