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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsschonal, das heute folgende Themen hat.
Sitzung des Ministerrates mit dem anschließend üblichen Pressefoyer und dabei ging es auch um das Budget 87, das sehr provisorisch erstellt wird, da es ja kein Parlament mehr gibt, das es beschließen könnte.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf fordert Kanzler Branitzki auf, klar zu sagen, ob er sich nach einem möglichen Wahlverlust ein Fangnetz in der Nationalbank aufbaue.
In Oberösterreich ist der oberste Drogenfahnder verhaftet worden.
Er soll in eine Rauschgiftaffäre verwickelt sein.
Und wie steht es um den Ausbau im Bereich der Seilbahnwirtschaft in Österreich?
Die Schlagzeilen aus dem Ausland, Zusammenfassung und Analyse der Reaktionen auf das Reagan-Gorbatschow-Gespräch in Reykjavik, der jüdische Schriftsteller Elie Wiesel hat den Friedensnobelpreis für seinen Einsatz um die Menschenrechte zugesprochen bekommen und Stand der Terrorfahndung in der Bundesrepublik Deutschland.
Im Kulturteil hören Sie noch ein Gespräch mit Peter Hänisch über sein neues Buch Pepe Brohaska Prophet.
Zu Beginn aber die Meldungsübersicht, die Helmut Koller zusammengestellt hat.
Es liest Wolfgang Riemerschmidt.
USA, Sowjetunion.
Das Ergebnis des Gipfeltreffens der Supermächte in Reykjavik wird von beiden Seiten nun optimistisch eingeschätzt.
Präsident Reagan sprach in einer Fernsehrede von Fortschritten, auch wenn konkrete Ergebnisse ausgeblieben seien.
Besonders erwähnte der Präsident, dass das Gespräch Abrüstungsvereinbarungen näher als je zuvor gerückt habe.
Reagan schlug vor, die Genfer Rüstungskontrollverhandlungen fortzusetzen und bekräftigte die Einladung an Parteichef Gorbatschow zu einem Besuch der Vereinigten Staaten.
Die sowjetische Regierungszeitung Izvestia veröffentlichte heute einen Kommentar des Journalisten Alexander Bovin, in dem es heißt, das Treffen Reagan-Gorbachev sei aus sowjetischer Sicht keine Zeitverschwendung gewesen.
Bovin vertritt die Meinung, die Gespräche hätten gezeigt, dass auch die schwierigsten Probleme der Abrüstung gelöst werden könnten.
Zugleich gebrauchte der Kommentator allerdings den Begriff einer verpassten Chance.
In Bukarest sind die Außenminister des Warschauer Paktes zusammengetreten, um die Lage nach der Begegnung in Reykjavik zu erörtern.
Der sowjetische Außenminister Schewadnatze wird seine Ressortkollegen näher informieren.
Unterdessen verlauterte aus Washington, dass Schewadnatze mit dem amerikanischen Außenminister Schulz möglicherweise aus Anlass des Wiener KSZE-Folgetreffens im November neue Verhandlungen führen wird.
Japan.
Außenminister Peter Jankowitsch hat während seines Besuches in Tokio das Ergebnis von Reykjavik als Enttäuschung gewertet.
Jankowitsch sagte, es bedürfe nun zusätzliche Anstrengungen, um neuen Spannungen in den Ost-West-Beziehungen entgegenzuwirken.
Besonderer Bedeutung komme dabei der Wiener KSZE-Tagung zu.
Norwegen
Der Friedensnobelpreis 1986 ist heute in Oslo dem jüdischen Philosophen und Schriftsteller Elie Wiesel zuerkannt worden.
Wiesel stammt aus Rumänien und lebt jetzt in den Vereinigten Staaten.
Das Nobelpreiskomitee begründet seine Wahl damit, dass der Schriftsteller ein Leben lang versucht habe, die Gleichgültigkeit gegenüber Leiden anderer Menschen zu überwinden.
Das Wirken Wiesels steht unter dem Motto »Nie wieder Holocaust«.
Der Friedensnobelpreis ist mit umgerechnet knapp 4,2 Millionen Schilling dotiert.
Österreich ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat in seiner heutigen Pressekonferenz die SPÖ im Allgemeinen sowie Bundeskanzler Voranitzki und Zentralsekretär Keller neuerlich scharf angegriffen.
Für die Zeit nach der Wahl, sagte Graf, den Oppositionsparteien müssten wirksame Kontrollrechte im Parlament eingeräumt werden.
Zum künftigen Verhältnis zwischen den Großparteien, sagte Graf, die ÖVP wolle sich an die Spitze einer breiten Zusammenarbeit stellen, in die die Sozialisten eingeschlossen und von der niemand ausgeschlossen sein soll.
Graf verbannt diese Erklärung mit der wörtlichen Kritik.
Die SPÖ habe den österreichischen Kahn in den Dreck gefahren.
Sie müsse daher helfen, ihn wieder herauszuziehen.
In Wien werden heute die Lohnverhandlungen für die Metallindustrie fortgesetzt.
Vor dieser dritten Gesprächsrunde haben sich die verhärteten Standpunkte nicht angenähert.
Die Arbeitnehmer fordern eine Erhöhung der Kollektivvertragslöhne um 6,5% und der Istlöhne um 4,5%.
Die Arbeitgeber haben kein Gegenangebot vorgelegt.
Umstritten sind die Auswirkungen der Arbeitszeitverkürzung.
Die Belegschaft im Festwerk Kindberg arbeitet seit Anfang der Woche wieder im Vollbetrieb.
Auslösendes Moment war, dass die Verkaufsverhandlungen über 45.000 Tonnen Ölfeldrohre mit der Sowjetunion positiv abgeschlossen wurden.
Das Werk ist bis Jahresende ausgelastet.
Für das Rohrwerk waren ursprünglich sechs Wochen Kurzarbeit angesetzt.
Jetzt erklärte der Betriebsrat, die Belegschaft sei mit einem blauen Auge davongekommen.
Im Oktober wird mit der Sowjetunion über Aufträge für 1987 weiter verhandelt.
Israel
Der für heute geplante Ämtertausch zwischen Ministerpräsident Shimon Peres und Außenminister Yitzhak Shamir wird sich nach jüngsten Meldungen um mindestens 24 Stunden verzögern.
Nach Angaben eines führenden Parteifunktionärs sind Meinungsverschiedenheiten zwischen der Arbeiterpartei von Peres und dem konservativen Likud-Blog Shamirs über die Verteilung der Ressorts in dem neuen Kabinett entstanden.
Der Generalsekretär der Arbeiterpartei, Uzib Aram, sagte, seine Partei widersetze sich Plänen Shamirs, den früheren Finanz- und Justizminister Jezak Modaj wieder in das Kabinett aufzunehmen.
Modaj war im vergangenen Juli von Peres zum Rücktritt gezwungen worden, weil er ihn wiederholt beleidigt hatte.
Der vorgesehene Ämterwechsel zwischen Peres und Shamir ist Teil einer 1984 getroffenen Koalitionsvereinbarung zwischen der Arbeiterpartei und dem Likud-Block.
Frankreich.
Die Nationalversammlung in Paris hat mit 288 gegen 281 Stimmen einen Misstrauensantrag der Sozialisten gegen die Regierung des Ministerpräsidenten Jacques Chirac abgewiesen.
Chirac hatte die Vertrauensfrage gestellt, um den letzten Teil einer Wahlrechtsreform beschleunigt durchführen zu können.
Unter anderem müssen die Wahlkreise neu eingeteilt werden, weil dies nach der Rückkehr Frankreichs zum Mehrheitswahlrecht notwendig ist.
Bundesrepublik Deutschland.
Das neue Kernkraftwerk Brockdorf an der Unterelbe gibt nach einem Bericht des saarländischen Rundfunks ab heute Strom an das Verbundnetz ab.
Die Anlage wurde vor einer Woche in Betrieb genommen.
Trotz des wiederholten Protests von Atomgegnern hatte die Landesregierung von Schleswig-Holstein zuvor die endgültige Betriebsgenehmigung erteilt.
El Salvador.
Der mittelamerikanische Staat wurde gestern Abend im Bereich der Hauptstadt San Salvador von dem bisher schwersten Nachbeben nach dem Erdbeben vom vergangenen Freitag erschüttert.
Das Nachbeben führte zu panikartigen Szenen unter der Bevölkerung.
Die Stromversorgung wurde zeitweise unterbrochen.
Neue Opfer oder Schäden soll es aber nicht gegeben haben.
Der Präsident von El Salvador, José Napoleón Duarte, teilte zuletzt mit, das Erdbeben vom Freitag habe mindestens 1.000 Menschenleben gefordert.
Mehr als 30.000 Familien seien obdachlos geworden.
Japan.
Ein Erdbeben wurde heute früh auch im Nordosten Japans registriert.
Es erreichte die Stärke 5,3 auf der internationalen Richterskala.
Die Erdstöße wurden auch in Tokio verspürt.
Über mögliche Opfer oder Schäden liegen keine Meldungen vor.
Die Wetterlage.
Das hochüber Osteuropa bleibt für den Alpenraum wetterbestimmend.
Die Aussichten bis morgen früh.
Allgemein heiter oder wolkenlos.
Mäßiger bis lebhafter Wind aus Südost bis Südwest.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 19 Grad.
In Föhnlagen bis 22 Grad.
Frühwerte 2 bis 10 Grad.
Die Aussichten für morgen?
Vor allem im Süden länger anhaltende Nebelfelder, sonst meist sonnig.
Mäßiger Wind aus Südost bis Südwest.
Tageshöchsttemperaturen 15 bis 19 Grad, in Föhntälern auch darüber.
Weiterhin gutes Bergwetter.
Temperatur in 2000 Meter Höhe um 8 Grad, die Frostgrenze liegt bei 3500 Meter.
Die Vorschau auf übermorgen Donnerstag, Fortbestand des herbstlichen Schönwetters.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien wolkenlos, 17 Grad, Südostwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkenlos, 17 Grad, Südostwind 20 Kilometer.
St.
Pölten, Heiter 17 Grad, Linz, Heiter 16, Südostwind 15 Kilometer.
Salzburg, Heiter 18 Grad, Innsbruck, Heiter 18, Westwind 10 Kilometer.
Bregenz heiter 14 Grad, Nordwind 10 Kilometer in der Stunde, Graz wolkenlos 14 Grad und Klagenfurt stark bewölkt durch Bodennebel.
8 Grad.
Soweit also Nachrichten und Wetterbericht im Mittagsjournal.
Es ist jetzt 12 Uhr und 10 Minuten.
Im Ministerrat stand heute das Budget 1987 auf der Tagesordnung.
Die Vorgangsweise rund um dieses Budget ist ja durch die vorgezogenen Neuwahlen relativ ungewohnt.
Die scheidende Regierung muss aber dem Nationalrat einen Budgetentwurf zuleiten, auch wenn dieser nicht mehr darüber beraten kann, damit nämlich am 1.
Jänner kommenden Jahres zumindest ein Budgetprovisorium in Kraft treten kann.
Aus dem Bundeskanzleramt berichten Erich Aichinger und Roland Adrovica.
Die vorgezogenen Neuwahlen haben heuer für das Budget, jene Verausplanung, was der Staat im nächsten Jahr einnimmt und ausgibt, eine so einmalige Situation geschaffen, dass sich selbst der gelernte Jurist nur mühsam zurechtfindet.
Die Verfassung sieht nämlich vor, dass die Bundesregierung dem Nationalrat bis spätestens zehn Wochen vor Ablauf des Finanzjahres einen Budgetentwurf vorzulegen hat.
Das geschieht heute.
Verfassungsmäßiger Endtermin wäre der 22.
Oktober gewesen.
Übrigens, um solche Endtermine einhalten zu können, wurden vor 20 bis 30 Jahren in der Zeit der Großen Koalition auch dann und wann die Zeiger der Uhren angehalten, wenn sich ÖVP und SPÖ über einzelne Positionen im Budget nicht einigen konnten.
Zurück zur aktuellen Situation.
Da der Nationalrat aufgelöst ist, kann auch kein Gesetzesbeschluss über ein Bundesfinanzgesetz für 1987 mehr zustande kommen.
Die Verfassung sieht für einen solchen Fall ein Budgetprovisorium vor.
Es gelten die Ausgabenansätze des Entwurfes 1987, also gar keines Gesetzes, für jeden Monat ein Zwölftel, höchstens vier Monate lang.
Rein theoretische Annahme, Koalitionsverhandlungen nach der Wahl dauern länger als vier Monate, dann gelten Zwölftelsummen, allerdings wieder vom Finanzgesetz 1986 berechnet.
Vollends kompliziert einen rechtlichen Überblick, dass nach jahrelangen Verhandlungen heuer im April ein neues Haushaltsrecht beschlossen wurde, dessen wesentliche Bestimmungen mit 1.
Jänner 1987 in Kraft treten.
Ab diesem Zeitpunkt fällt ersatzlos die Auflage, dass der Inhalt des Budgetentwurfs nicht vor Beginn der Beratung im Nationalrat veröffentlicht werden darf.
Beginn der Beratung ist jahrelang interpretiert worden, das ist die Budgetrede.
Mangels Nationalrat gibt es aber keine Budgetrede des Finanzministers, es sei denn, man hätte eine Sondersitzung einberufen.
besteht streng juristisch genommen Veröffentlichungsverbot, müsste streng genommen das Budgetprovisorium vertraulich von der Verwaltung vollzogen werden.
Völlig unpraktikabel.
Bedacht hat die jetzige Situation beim Formulieren des Gesetzestextes offenbar niemand.
Absolut zu diesem verwirrenden juristischen Bild passend heute das äußere Bild bei der Regierungssitzung.
Die Kabinettsmitglieder erhielten nummerierte Exemplare des Budgetentwurfs, sagten Ja dazu, dann wurden die Exemplare wieder eingesammelt.
Sie werden heute Nachmittag dem Parlament zugeleitet.
Bundeskanzler Franz Franitzski zeigte rund um diese Vertraulichkeitsproblematik, dass wo ein politischer Wille ist, auch ein Weg da ist.
Der Formalvorgang ist jetzt so, dass diese Vorlage heute Nachmittag dem Parlament zugeleitet wird und es ist mit den Klubs über Einstimmung darüber erzielt worden, dass dann auch
Das Vertraulichkeitsprinzip, das ja nach herrschender Rechtslage noch für dieses Budget gilt, nicht mehr eingehalten werden muss.
Konkrete Zahlen für das neue Budget gibt es bis dahin also noch nicht.
Bundeskanzler Wranitzki sagte allerdings, das Defizit werde etwa 5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen.
Zum Inhaltlichen erklärte der Regierungschef, dass das Wachstum der Ausgaben spürbar unter dem Wachstum des Sozialproduktes liege, dass es keine Vermehrung bei den Beamtenposten und Einsparungen bei den Dienstwegen gebe.
Erschwert wurde die Budgeterstellung laut Wranicki durch Agrarausgleichszahlungen, durch die finanziellen Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, durch den Einnahmenentfall wegen der kommenden Lohnsteuersenkung und durch den Wegfall der Zinsertragssteuer.
Bei den Ermessensausgaben sei so gut gespart worden, wie es nur ging, meinte Wranitzki weiter.
Allerdings müssen zukünftige Regierungen jedoch auch gewisse gesetzliche Budgetverpflichtungen in Frage stellen, um langfristig eine Senkung des Nettodefizits auf den angestrebten Wert 3% des Bruttoinlandsproduktes zu erreichen.
So will der Kanzler also zum Inhaltlichen und dann zu diesen gesetzlichen Budgetverpflichtungen weiter.
Es wird
sehr großer politischer Anstrengungen bedürfen, dieses Ziel auch zu erreichen, weil die Gesetze ja, die diese Ausgaben festgelegt haben, seinerzeit immer unter Berücksichtigung politischer Anliegen durchgeführt worden sind.
Also diese Anliegen werden daher bei den einzelnen Ausgabenkategorien in den Hintergrund zu treten haben.
Heißt das, dass es Ihrer Meinung nach in der nächsten Gesetzgebungsperiode zum Beispiel bei den Pensionsversicherungen Leistungskürzungen geben müsste, zumindest für die Leute, die noch nicht in Pension sind?
Nein, das meine ich nicht.
Man soll sich auch nicht jetzt zu einseitig auf die Sozialversicherung konzentrieren.
Es sind viele andere Bereiche natürlich auch notwendig, in diese Maßnahmen einbezogen zu werden.
Wir verhandeln ja bereits sozusagen im Vorfeld das Marktordnungsgesetz für 1988.
Es ist das Konzept Neue Bahn des Verkehrsministers dazu erstellt worden unter anderem um finanzielle Entlastungen im ÖBB-Bereich zu erzielen.
Und so werden die einzelnen Ausgabenkategorien in diesen nächsten Jahren durchgegangen werden.
Und es ist gleich notwendig bei der Gelegenheit anzumerken,
dass eine solche notwendige Aufgabe der Budgetkonsolidierung natürlich es mit sich bringt, dass bestimmte Zahlungen dann, die heute aus dem Bundesbudget geleistet werden, verkürzt werden müssen.
Wünschen Sie sich für diese Bewältigung dieser großen Aufgaben eine große Koalition?
Eine große Koalition, das liegt auf der Hand.
Wünschen Sie sich, oder?
Wir stehen mitten im Wahlkampf und Sie wissen, dass wir uns bemühen, stärkste Partei des Landes zu werden.
Je stärker wir werden können, umso eher wird es uns gelingen, dann die Regierungspolitik auch in diese Richtung hin zu bestimmen.
Was sicherlich notwendig ist, ist in diesen wichtigen politischen Fragen die breitestmögliche politische Einigung zu finden, was nicht notwendigerweise auf eine bestimmte Regierungskonstellation hinweist.
Die etwa 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, von denen der Bundeskanzler einleitend gesprochen hat, würden drobgerechnet an die 76 Milliarden Schilling-Netto-Defizit für das Budgetprovisorium bedeuten.
Frage an Finanzminister Ferdinand Latziner, stimmt diese Zahl nicht wahr?
Sie wissen, dass ich an diese Vereinbarung gebunden bin.
Das gibt es noch heuer daher, keine Stellungnahme zu ziffern, die jetzt genannt werden.
Ich bitte um Verständnis dafür, dass wir das vor den Clubs, bevor das die Clubs bekommen, nicht sagen können.
Aber von der Größenordnung her jawohl.
Ist das ein Sparbudget, Herr Finanzminister, das Sie da jetzt vorgelegt haben?
Es ist ein Budget, bei dem
dass Augenmaß darauf verwendet wurde, dass auf der einen Seite gespart wird, aber auf der anderen Seite die Prioritäten der Wirtschaftspolitik in Österreich, das heißt Beschäftigung, das heißt Strukturwandel und hier insbesondere der Akzent auf weitere Fortschritte bei Forschung und Entwicklung, durchaus erkennbar sind.
Soviel vom Ministerrat zum neuen Budget, rund um das es eine ziemlich einmalige juristische Situation gibt.
Wir geben damit zurück an das Funkhaus.
Wie an jedem Dienstag veranstaltete auch heute der Generalsekretär Michael Graf sein sogenanntes Pressefrühstück.
Und das Journalistengespräch war geprägt vom Datum 23.
November.
Manfred Steinhober informiert Sie.
Ganz in Wahlkampfstimmung gab sich heute ÖVP-Generalsekretär Michael Graf.
Gleich als Einleitung eine Aufforderung an Kanzler Franitzki.
Wenn die SPÖ schon plakatieren lasse, dass die Österreicher eine ehrliche Politik wollen, dann müsse der Kanzler den Wählern erklären, ob er sich für den Fall der Wahlniederlage ein Fangnetz bei der Nationalbank spanne.
Dieses Fangnetz sieht so ein Bericht der Wochenpresse so aus, dass Franitzki zuerst Nationalbank-Generaldirektor und dann, nach Erlangung der Pensionsberechtigung, Nationalbank-Präsident werden könnte.
Graf's Kommentar?
Wenn sich der Bundeskanzler wirklich ein solches Fangnetz in der Nationalbank mit einem 3,5-Millionen-Bezug geknüpft hat für den Fall seiner Wahlniederlage, dann wissen die Wähler am 23.
November ganz genau, wie sie abstimmen sollen.
Nämlich mit einem Stimmzettel für die ÖVP.
Damit wählen sie den Alois Mock zum Bundeskanzler und den Franz Franitzski zum Bankdirektor.
Ich glaube, zwei durchaus gute Personalentscheide.
Zweites Thema, die Steuerreform.
Hier gibt es ja den SPÖ-Vorschlag, nach der Wahl mehrere Varianten zur Abstimmung vorzulegen.
Graf hat keinen Einwand gegen eine Volksabstimmung, stellt sich allerdings eine ganz andere Vorgangsweise vor.
Nach der Wahl muss dann die neue Regierung ein konkretes Reformgesetz auf dem Boden der geltenden Verfassung ausarbeiten.
Das kann dann ruhig, wir sind ja für die direkte Demokratie, einer Volksabstimmung unterzogen werden.
Aber eine Volksbefragung besonderer Art mit mehreren Varianten einer Steuerreform zum Ankreuzeln für den Wähler, ein Institut, das es in der Verfassung nicht gibt, wird es bei dieser Steuerreform nicht geben.
Wir sind bereit, die direkte Demokratie auszubauen.
Wir sind aber nicht bereit, beim Steuerthema den Sozialisten die Flucht aus der Verantwortung zu ermöglichen.
Keine Volksabstimmung, also über mehrere Varianten einer Steuerreform.
wenn es nach der ÖVP geht.
Dafür eine ganze Reihe von Oppositionsrechten.
Graf legte einen Katalog von Verfassungsänderungen vor, die den, wie er sagte, hoffentlich zwei Oppositionsparteien des nächsten Parlaments zugute kommen sollen.
Demnach sollen in Zukunft auch kleinere Gruppen im Parlament Untersuchungsausschüsse einsetzen oder Sonderprüfungsaufträge erteilen, dringliche Anfragen und Initiativanträge stellen können.
Wie weit diese Reform konkret gehen soll, also welche Zahl von Abgeordneten für die Ausübung der Minderheitsrechte ausreichen soll, das ließ sich Graf allerdings nicht entlocken.
Soviel von der ÖVP, ich gebe zurück ans Studio des Mittagschanals.
Reporter war Manfred Steinhuber.
In einigen Tageszeitungen waren heute meist eingerahmte Notizen über einen Arbeitskonflikt in den Druckereien zu finden.
Die Ankündigungen bezogen sich auf mögliches späteres Erscheinen der Tageszeitung.
Die amtliche Wiener Zeitung befürchtete sogar weiße Seiten.
Hintergrund dafür sind festgefahrene Kollektivvertragsverhandlungen, in denen es um weitere Arbeitszeitverkürzungen geht.
Nicht ganz so hart geht es bei den Metallern zu.
Hier sind die Kollektivvertragsverhandlungen über Lohnerhöhungen zurzeit festgefahren.
Eine weitere Verhandlungsrunde bei den Metallern findet heute Nachmittag statt.
Aber hören Sie näheres von Herbert Hutar.
Die Setzer und Drucker waren in der österreichischen Arbeitslandschaft die ersten, die die 38-Stunden-Woche mit ihren Arbeitgebern ausgehandelt hatten.
Der Grund war der rasante technische Fortschritt im grafischen Gewerbe.
So haben die Tageszeitungen zu einem Großteil bereits vom alten Bleisatz auf den Lichtsatz oder gar den Computersatz umgestellt.
Das bedeutete ein komplettes Umkrempeln bei der Herstellung von Zeitungen, aber auch von anderen Druckerzeugnissen.
Die Gewerkschaft Druck und Papier sieht die seit 1.
April 1985 gültige 38-Stunden-Woche aber nur als ersten Schritt an.
Mit erstem Jänner 87 tritt ein neuer Kollektivvertrag in Kraft und da will die Gewerkschaft bereits einen fix und fertigen Stufenplan für die Einführung der 35-Stunden-Woche in den nächsten Jahren haben.
Die Kollektivverträge im grafischen Gewerbe laufen fünf Jahre.
Die Unternehmenseite habe, so berichtet die Gewerkschaft, dieser Forderung ein kategorisches Nein entgegengesetzt, aber nicht nur das, auch die Arbeitsbedingungen sollen, so die Arbeitnehmervertreter, verschlechtert werden.
So soll die Überstundenentlohnung reduziert, Schichtlöhne abgebaut und die Entlohnung an Sonn- und Feiertagen sowie in der Nacht soll geringer werden.
Schmutzzulagen sollen abgebaut werden und schließlich soll auch die Heimarbeit von Unternehmen verlangt werden, beispielsweise an elektronischen Textverarbeitungsgeräten.
All das hat die Gewerkschaft dazu Maßnahmen veranlasst, die Ende vergangener Woche beschlossen wurden.
Die Leistung von Überstunden wird verweigert, ebenso werden Verschiebungen von Arbeitszeiten nicht mehr akzeptiert.
Die Gewerkschaft hat beschlossen, dass den Arbeitnehmervertretern jeweils in den einzelnen Betrieben zu überlassen.
Empört sind die Druckereiunternehmer ihrerseits, weil sie sich trotz der sozialpolitischen Vorreiterrolle der Branche in der Frage der Arbeitszeitverkürzung nun einem Forderungspaket gegenübersehen, das die Kosten um mindestens 20 Prozent erhöht.
Das kategorische Nein bezieht sich auf die weitere Arbeitszeitverkürzung, bevor noch die anderen Branchen nachgezogen haben.
Es bezieht sich auf eine Erhöhung des Überstundenzuschlages von 50 auf 75 Prozent sowie auf die Bezahlung einer sechsten Urlaubswoche.
Über alles andere kann man selbstverständlich reden, meinen die Unternehmer.
Von einer Sozialdemontage kann keine Rede sein, aber bei einem Forderungspaket dieses Ausmaßes, wie es die Gewerkschaft hervorgelegt hat, wird es den Unternehmen wohl auch erlaubt sein, Gegenvorschläge einzubringen.
Der Abbruch der Verhandlungen ist, so die Arbeitgeberseite, ungerechtfertigt und provoziert.
Hart auf hart geht es aber nicht nur im grafischen Gewerbe, sondern auch in der Papier- und Pappe-verarbeitenden Industrie.
Die Hefte, Schreibblocks ebenso erzeugt wie Plastiksäcke, Wellpappe und anderes Verpackungsmaterial.
Auch hier hat die Elektronik Einzug gehalten.
Schreibblocks beispielsweise kommen schon fix und fertig zu 25 Stück verpackt aus der Maschine.
Wo früher zehn Leute zu tun hatten, sind es jetzt nur mehr zwei oder drei.
Hier soll die 38-Stunden-Woche erkämpft werden, ebenfalls durch Verweigerung der Überstunden.
Bei den Metallen geht es um die Löhne und indirekt ebenfalls um die Arbeitszeitverkürzung.
Die Unternehmer stehen auf dem Standpunkt, dass die bereits beschlossene Arbeitszeitverkürzung ab 1.
November auf 38,5 Wochenstunden einer Lohnerhöhung um 3,9 Prozent gleichkommt.
Sie lehnen daher eine Erhöhung der Istlöhne ab und haben bisher auch noch kein Angebot über eine Erhöhung des Kollektivvertrags, also der Mindestlöhne, gemacht.
Die Gewerkschaft hat eine Erhöhung der Ist-Löhne um viereinhalb und eine Erhöhung der Kollektivvertragslöhne um sechseinhalb Prozent gefordert.
Den Standpunkt der Unternehmer bezeichnet die Gewerkschaft als untragbar.
Die 3,9 Prozent sind bereits abgegolten, meinen die Gewerkschafter, da sie einer flexibleren Arbeitszeit zugestimmt haben.
Und damit seien die Unternehmer durchaus in der Lage, diese 3,9 Prozent hereinzuwirtschaften.
Ob die Unternehmer heute Nachmittag ein Gegenangebot machen, ist noch unklar.
Es ist damit zu rechnen, dass sie bestenfalls die Kollektivvertragslöhne um 1,7 Prozent, also um die Inflationsrate, erhöhen wollen.
Herbert Huter informiert es über Kollektivvertragsverhandlungen in den Gewerkschaften Druck und Papier und bei der Metaller Gewerkschaft.
Aus Linz wird ein spektakulärer Fall in der Drogenfahndung gemeldet, aber kein Erfolg der Polizei, sondern ein Erfolg, wenn man so möchte, einer internen Untersuchungskommission.
Man hat nämlich einen Gruppenleiter der Drogenfahndung unter dem Verdacht, in eine Rauschgiftaffäre verwickelt zu sein, festgenommen.
Nähere Informationen aus Oberösterreich von Klaus Huber.
Gestern Abend wurde ein 54-jähriger Gruppenführer des Suchtgiftreferats von seinen eigenen Kollegen verhaftet.
Eine große Belastung für die Linzer Kriminalpolizei.
Denn der Verhaftete versieht seit ca.
30 Jahren seinen Dienst bei der Polizei.
Seit neun Jahren ist er Gruppenführer und damit einer der wichtigsten Männer im Suchtgiftreferat.
Der Name des Beamten wird noch nicht veröffentlicht, da eine Ausweitung der Affäre nicht auszuschließen ist.
Und sollte er glimpflich davon kommen, sei es sogar möglich, dass er hier in Linz wieder einmal Dienst versehen werde.
Allerdings eine eher theoretische Spekulation.
Denn der verhaftete Suchtgiftfahnder hat sich mehr als disziplinäre Verstöße zu Schulden kommen lassen, wie Polizeidirektor Rudolf Mittalena erklärte.
Nachdem ein Hoft- und Hausturchsuchungsbefehl des Landesgerichtes Linz vorliegt,
ist das keine Disziplinarangelegenheit mehr, sondern ein gerichtsanhängiges, müsste ich sagen, Verbrechen.
Ins Rollen gekommen ist diese Affäre durch Kollegen des Verhafteten.
Es gab Andeutungen und Gerede in der Bundespolizeidirektion Linz.
Dies führte zu einer gerichtlichen Untersuchung und gestern zu einer Hausdurchsuchung.
Im privaten Keller des Beamten fand man Suchtgift im Wert von rund 100.000 Schilling.
Nämlich 267,5 Gramm Haschisch und 796,45 Gramm Cannabis-Harz.
Außerdem auch verbotene Waffen, einige Springmesser und mehrere Totschläger, Morgensterne.
Der Mann hatte als Referatsgruppenführer die Aufgabe, nach Abschluss einschlägiger Prozesse die beschlagnahmten Gegenstände vom Gericht abzuholen und in der Polizeidirektion lagern bzw.
vernichten zu lassen.
Das tat er nicht.
Er trug sie heim und versteckte sie im Keller.
Polizeidirektor Mitterlehner?
Versteckt?
Naja, offen sind die Sachen sicher nicht gelegen.
Sie waren sicherlich versteckt.
Der Beamte hat diese Gegenstände auch nicht freiwillig von vornherein herausgegeben.
Als Begründung für das Horten von Suchtgift und verbotenen Waffen gab der Verhaftete an, er habe lediglich vergessen, die Gegenstände abzuliefern und hätte dies sicher später nachgeholt.
Dass er keinen Missbrauch getrieben habe, gehe daraus hervor, dass er nichts veräußert habe.
Tatsächlich ergaben die ersten Überprüfungen, dass etwa vom Suchtgift nichts fehlt.
Dennoch können die Kriminalpolizisten nicht ausschließen, dass sich die Affäre ausweiten wird.
Der Verhaftete wird heute Nachmittag eingehend vernommen werden.
Für die Zukunft wird die Linzer Polizei neue Sicherheitsvorkehrungen einführen, damit auch eine Vertrauensperson wie ein hochgestellter Beamter keine Möglichkeit mehr hat, beschlagnahmte Gegenstände für sich privat zu horten oder gar zu verkaufen.
Ein Bericht von Klaus Huber vom Landesstudio Oberösterreich.
Es ist jetzt 12 Uhr und 29 Minuten, eine Minute vor halb eins Zeit für uns einen Blick auf das Programm für die zweite Journalhälfte zu machen.
Die Schlagzeilen dazu, die Beiträge kommen vornehmlich aus dem Ausland.
Zusammenfassung und Analyse der Reaktionen auf das Reagan-Gorbatschow-Gespräch in Reykjavik.
Der jüdische Schriftsteller Elie Wiesel hat den Friedensnobelpreis für seinen Einsatz um die Menschenrechte zugesprochen bekommen.
Stand der Terrorfahndung in der Bundesrepublik Deutschland?
Und wie steht es denn um den Ausbau im Bereich der Seilbahnwirtschaft in Österreich?
Im Kulturteil hören Sie dann ein Gespräch mit dem Autor Peter Henisch über sein neues Buch Pepi Prohaska Prophet.
Vor all dem aber noch ein Programmhinweis in eigener Sache.
Journal Panorama.
Die Österreicher argumentieren erst an einer ganz gesicherten Position.
Wir sind der Bauer des sichersten Kernkraftwerkes der Welt.
Und diese Wasserkraftwerke, die ganze Region ruinieren, die exportieren wir nach Ungarn.
Aber der Herr Strauß, der größte Wiederaufbereiter aller Zeiten,
Werner Schneider mit seinem neuen Kabarettprogramm doppelt besetzt in der Münchner Lachen Schießgesellschaft und Werner Schneider über seinen soeben erschienen Erzählband Abschied vom Karpfen.
Heute, 18.30 Uhr, Programm Österreich 1, Journal Panorama.
Ein großer Block ist die Schönfärberei der Sprache.
Das ist auch etwas, wo man vieles nachweisen kann, wenn einfach die Dinge nicht mehr beim Namen genannt werden, wo also ganze Trusts sich überlegen, wie kann man
eine Bombe bezeichnen, damit sich keiner mehr davor fürchtet.
Oder Bombardierung heißt im Pentagon Luftunterstützung, nicht?
Oder, das heißt eben so, ein Krieg ist ein Verteidigungsfall oder eine Polizeiaktion.
In der Ökonomie kennt man das schon lange, Kündigungen heißen Freistellungen.
Schulden hören auf den charmanten Namen Zusatzfinanzierung und so weiter.
Und das muss man jetzt halt dann weiter denken.
Das endet bei mir also damit, dass ich vorschlage, Waldsterben als forstliche Flurbereinigung.
Es ist jetzt 12.31 Uhr.
Auch am heutigen zweiten Tag nach dem Scheitern des Gipfeltreffens von Reykjavík ist das das beherrschende Thema der internationalen Politik.
In Ost und West wird jetzt informiert und analysiert.
Gestern sprach der amerikanische Außenminister George Shultz mit den NATO-Verbündeten in Brüssel.
Heute findet eine Außenministertagung des Warschauer Paktes in Bukarest statt.
In der Nacht auf heute hat der amerikanische Präsident Reagan das amerikanische Volk und die Welt mit seiner Beurteilung von Verlauf und Ende der Konferenz vertraut gemacht, nachdem Generalsekretär Gorbatschow das bereits am Sonntagabend in Reykjavik in einer anderthalbstündigen Pressekonferenz getan hatte.
Woran der Gipfel gescheitert ist, weiß man seit Sonntag an den drei Buchstaben STI.
Wie es im Ost-West-Verhältnis weitergehen wird, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen.
Hören Sie einen Bericht von Roland Machatschke.
Ronald Reagan, der selbst von sich sagt, er sei immer ein Optimist, dokumentierte das heute Nacht sehr deutlich.
In seiner Fernsehansprache war er gleichsam das Gegenteil von seinem Außenminister George Shultz, dem am Sonntag die Aufgabe zugefallen war, die Welt über den Misserfolg des Gipfels zu unterrichten und der dieser Pflicht mit düsterer Melancholie nachgekommen war.
Wir haben in Island Fortschritte erzielt, meinte Reagan.
Die amerikanische Seite habe die großzügigsten Abrüstungsangebote in der Geschichte gemacht und wir sind so nahe wie nie zuvor an einem Abkommen, das zu einer sicheren Welt ohne Atomwaffen führen könnte.
Die Schuld am Scheitern wird, wie zu erwarten, jeweils der anderen Seite zugeschoben.
So schreibt die sowjetische Nachrichtenagentur TASS heute in einem Kommentar, dass die USA durch ungebrochene Großmachtambitionen eine historische Chance vergeben hätten.
Untersprecher des sowjetischen Außenministeriums, Gnadi Gerasimov, brachte die sowjetische Auffassung über die Ursache des Fehlschlags auf den Punkt.
Die Amerikaner seien nicht bereit gewesen, die SDI-Forschung auf Versuche im Laboratorium zu beschränken.
Moskau glaube zwar nicht, dass das Projekt einer weltraumgestützten Raketenabwehr funktionieren könne.
SDI sei ein schlechter Traum.
Aber man wollte sich gegen den technologischen Durchbruch rückversichern, der mit der SDI-Forschung möglicherweise verbunden sei.
Der Nachdruck, den die Sowjets auf SDI legen, ihre Bereitschaft, dafür hunderte von Sprengköpfen auf Mittelstreckenraketen und die Hälfte ihres Bestands an Langstreckenraketen zu opfern, all das bekräftigt Ronald Reagan in seiner Auffassung, auf dem richtigen Weg zu sein.
Er sagte heute Nacht, die Tatsache, dass die Sowjets nach dem Abbruch der Genfer Rüstungskontrollgespräche im Gefolge der NATO-Nachrüstung
wieder an den Verhandlungstisch zurückgekehrt sein, sei nur SDI zu verdanken.
Und aus demselben Grund sei Gorbatschow auch nach Island gekommen.
SDI hält der amerikanische Präsident für den Schlüssel zu einer Welt ohne Atomwaffen.
Und auch er spricht das Wort Versicherung aus.
So wie sich Moskau gegen technische Durchbrüche im Zusammenhang mit SDI rückversichern will, betrachtet Reagan SDI als Versicherungspolizei, dass die Sowjetunion ihr in Reykjavik gemachten Versprechungen einhalten wird.
Was das für Versprechen waren und ob sie nach diesem Ende des Gipfels für Moskau noch verbindlich sein könnten, führte Reagan nicht näher aus.
Trotz Reaganschen Optimismus und trotz Gorbatschows Versicherung bei seiner Pressekonferenz in Reykjavik, lasst uns nicht verzweifeln und ich bin optimistisch, herrscht ungeteilte Freude nur bei den Falken auf beiden Seiten.
Von den amerikanischen Rüstungsbefürwortern weiß man es, weil sie mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg halten, dass die Zustimmung Reagans für sie ein Ausverkauf aller Grundsätze gewesen wäre und von den Militärs in Moskau kann man es annehmen.
Der Rest der Welt trauert einer vergebenen Chance nach.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Atomrüstung hätten bereits aufgestellte Waffen verschrottet werden können.
Besonders betroffen muss man in Europa sein, denn auf dem Boden jenes Kontinents, auf dem in diesem Jahrhundert bereits zwei Weltkriege ausgefochten wurden, wird jetzt der Aufbau von Atomwaffen möglicherweise weitergehen.
Politisch könnte Reykjavík eine Rolle bei den kommenden Wahlen in der Bundesrepublik Deutschland spielen, wo die Sozialdemokraten das Verhältnis zur NATO überprüfen wollen.
Es bleibt abzuwarten, ob die stiller gewordenen Friedensbewegungen in Europa jetzt wieder Auftrieb bekommen werden.
Neue Bedeutung wird die KSZE-Nachfolgekonferenz erhalten, die im November in Wien beginnen wird.
Wenn Schulz und Schewatnazi zur Eröffnung hierher kommen, was noch nicht entschieden ist, dann wird es sicherlich ein persönliches Treffen geben.
Die Konferenz wird auch offiziell und in ihren Randbegegnungen ein Forum für die Meinung der anderen 33 Teilnehmer darstellen, der neutralen und nicht paktgebundenen ebenso wie der jeweiligen Verbündeten der Supermächte, denen ungeachtet ihrer Paktverpflichtungen alles daran liegt, die Drohung eines ungebremsten Weiterrüstens und die Gefahr, dass ihre Länder wieder Schauplatz eines Weltkriegs werden, verringert zu sehen.
Trost bietet aber derzeit nur die seit Sonntag von Washington und Moskau fast beschwörend bekundete Versicherung, man habe das Gespräch nicht abgebrochen.
Was allerdings daraus werden kann, wenn beide weiter aneinander vorbeireden, bleibt abzuwarten.
Eine Analyse von Roland Machatschke.
Das Norwegische Nobelinstitut hat heute knapp nach 11 Uhr den Friedensnobelpreisträger des Jahres 1986 bekannt gegeben.
Es ist der in den USA lebende jüdische Schriftsteller Elie Wiesel.
Wiesel, der in den Vernichtungslagern DNS-Zeit überlebte, wurde vom Verleihungskomitee als Vorkämpfer für die Menschenrechte in der Nachkriegszeit gewürdigt.
Der Friedensnobelpreis ist mit umgerechnet 4,2 Millionen Schilling dotiert und war im vergangenen Jahr an die Gruppe internationaler Ärzte für die Verhinderungen des Atomkrieges gegangen.
Wie in Oslo bekannt wurde, lagen dem Auswahlgremium heuer insgesamt 56 Vorschläge für Einzelpersonen als Preisträger und 26 für Organisationen vor.
Den Beitrag über den neuen Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel hat Michael Kerbler gestaltet.
die aus meinem Leben eine siebenmal verriegelte lange Nacht gemacht hat.
Nie werde ich diesen Rauch vergessen.
Nie werde ich die kleinen Gesichter der Kinder vergessen, deren Körper vor meinen Augen als Spiralen zum blauen Himmel aufstiegen.
Nie werde ich die Flammen vergessen, die meinen Glauben für immer verzehrten.
Nie werde ich das nächtliche Schweigen vergessen, das mich in aller Ewigkeit um die Lust am Leben gebracht hat.
Nie werde ich das vergessen.
Und wenn ich dazu verurteilt wäre, so lange wie Gott zu leben.
Nie.
Als ihn, den damals 15-jährigen Elischa, die Amerikaner aus dem KZ Buchenwald befreiten, da schwor sich der schmächtige Junge, das Unbeschreibliche immer wieder zu beschreiben.
Eli Wiesel hatte als einziger seiner Familie die Konzentrationslager der Nazis überlebt.
Seine Stationen waren Birkenau, Auschwitz und Buchenwald.
Wiesel, er wurde vor 59 Jahren im damals ungarischen Städtchen Siget in Siebenbürgen geboren, verarbeitete die bestürzenden Erlebnisse seiner Jugendjahre, indem er sie zu Papier brachte.
Er veröffentlichte 27 Bücher, teilweise in französischer, teils in englischer Sprache, publizierte zahlreiche Erzählungen, Essays und Aufsätze.
Auch seine bekannte Romantheologie Nacht, Morgengrauen, Tag und der jüngste Roman Der fünfte Sohn befassen sich mit dem Phänomen des Holocaust.
Wiesel versucht den Weg des jüdischen Volkes, die schicksalhafte Verstrickung in immer wiederkehrendes Leid nachzuzeichnen, aber gleichzeitig zu zeigen, dass im Leid Hoffnung, eine Chance, eine Antwort liegt.
Elie Wiesel ist in den 40 Jahren seit seiner Befreiung aus Birkenau ein Literat von Weltruf geworden, ein Mann, der sich stets für die Menschenrechte einsetzte und sich dabei nicht scheute, sich mit den Mächtigen anzulegen.
So vor etwa einem Jahr, als der amerikanische Präsident Ronald Reagan einen Besuch in der Bundesrepublik Deutschland mit einer Geste der Versöhnung mit den geschichtlichen Erben der schwerlastenden Vergangenheit des Dritten Reiches zu setzen beabsichtigte.
Als bekannt wurde, dass diese Geste auf dem Soldatenfriedhof von Bitburg stattfinden sollte, einem Friedhof, auf dem nicht ausschließlich Wehrmachtsangehörige begraben sind, sondern auch SS-Mitglieder, nutzte Elie Wiesel die Überreichung der Goldmedaille des US-Kongresses dazu, Ronald Reagan, der anwesend war, vor dem Bitburg-Besuch zu warnen.
Elie Wiesel, Vorsitzender des Holocaust-Komitees, beschwor den Präsidenten bei einer Zeremonie im Weichenhaus.
Dieser Platz ist nicht Ihr Platz.
Ihr Platz ist auf der Seite der Opfer der SS.
Mit dieser Aufforderung wurde Wiesel auch in Europa einem größeren Publikum bekannt.
Er stand mit einem Mal an der Spitze des Protests amerikanischer Juden, die den amerikanischen Präsidenten davon abbringen wollten, Opfer und Täter gleichzusetzen.
Und auch Wiesel selbst hat in seinen Büchern und Reden immer wieder klargemacht, dass er einen scharfen Trennungsstrich zieht.
Nämlich jenen zwischen Schuldigen und Unschuldigen, zwischen Opfern und Tätern, zwischen den Schuldigen und den unschuldigen Söhnen und Töchtern.
Eli Wiesel, wörtlich?
Wir Juden glauben nicht an die Kollektivschuld.
Doch obwohl wir Juden nicht an die Kollektivschuld glauben,
müssen wir es wieder und wieder in Erinnerung rufen, nur die Mörder sind schuldig, nur die Schuldigen sind verantwortlich.
Ihre Söhne und ihre Töchter sind es nicht.
Wir müssen aber auch an das Symbol erinnern, die SS.
Wir Juden glauben an Symbole.
Symbole sind wichtig.
Für uns ist die SS das Symbol des Totalitarismus, der Diktatur.
Dachau war kein Lager für die Juden.
Es begann als Lager für Nichtjuden, für alle, die gegen Hitler gekämpft haben.
Und es gab Deutsche, die gegen Hitler gekämpft haben, die den Mut und den Anstand hatten, gegen Hitler zu kämpfen.
Und dafür in Dachau
Wie heißt es in der Würdigung des Nobelkomitees?
Elie Wiesel hat sich in einer Epoche, in der Gewalt, Unterdrückung und Rassismus immer noch die Welt beherrschen, als einer der wichtigsten geistigen Führer ausgezeichnet.
Elie Wiesel ist der Friedensnobelpreisträger 1986.
Und Michael Kerbler gestaltete diesen Beitrag über ihn.
Seit vergangenem Freitag steht Bonn und die Bundesrepublik Deutschland wieder im Zeichen des Terrors.
Die Ermordung des Diplomaten Gerold von Braunmühl hat die unseligen Zeiten der Anschläge gegen Schleyer wieder auferstehen lassen.
Die Rote Armee Fraktion hat sich zu diesem jüngsten Mordanschlag bekannt, aber das ist schon das Einzige, was die Polizei im Moment sagen kann.
Denn Fahndungsergebnisse liegen nur äußerst spärlich vor, trotz eines Großeinsatzes der Polizei, wie Elisabeth Lodl berichtet.
Terrorfahndung in Bonn.
Noch immer fahndet die deutsche Polizei erfolglos nach den Mördern des 51-jährigen Leiters der politischen Abteilung des Bonner Außenamtes, Gero von Braunmühl.
130 Hinweise aus der Bevölkerung sind bisher eingegangen.
Doch es gibt keine heiße Spur.
Experten des Bundeskriminalamtes analysieren den sechs Seiten langen Bekennerbrief, der eine Stunde nach dem kaltblütigen Mord in unmittelbarer Nähe des Tatortes gefunden worden war.
Und in dem Brief
bekennt sich ein Kommando Ingrid Schubert zu der Tat.
Ingrid Schubert war eine Terroristin der ersten Generation der RAF, die sich 1977 in ihrer Zelle erhängt hatte.
Der Brief war übrigens auf der gleichen Maschine geschrieben worden wie jener, der nach dem Mordanschlag auf den Siemens-Manager Kurt Beckert im Juli in Strasslach bei München gefunden worden war.
Experten des Bundeskriminalamtes sehen in dem Schreiben mögliche Querverbindungen zu anderen westeuropäischen Terrorgruppen wie etwa der französischen Action Direct, denn immer wieder wird die revolutionäre Front in Westeuropa zitiert.
Aber auch Verbindungen zu arabischen Terroristen scheinen möglich.
Denn den Schwerpunkt des Briefes bildet der europäisch-arabische Dialog, der Nahostkonflikt und der Angriff der USA auf Libyen.
Die Terroristen mussten auch genaue Kenntnis der inneren Struktur des Außenamtes in Bonn haben, denn von Braunmühl war ein hochrangiger Beamter, der nie in der Öffentlichkeit auftrat.
Doch seine Mörder wussten, dass er als Vertreter der Bundesregierung im politischen Komitee der Europäischen Zusammenarbeit und innerhalb der Westeuropäischen Union tätig war.
Mit ihrem Anschlag zielten die Terroristen wieder auf ein Opfer, das in jenen politisch, militärisch und industriellen Bereich gehörte, gegen den sich alle Anschläge der letzten Zeit gerichtet hatten.
Gegen den MTU-Aufsichtsratsvorsitzenden Zimmermann zu Beginn des Vorjahres und gegen den Siemens-Manager Kurt Beckert im Juli.
Auf 20 bis 25 Personen schätzen die Behörden den harten Kern der Terrorszene.
jene Kommandoebene, die für die Mord- und Bombenanschläge verantwortlich ist.
Doch ihnen zugerechnet wird noch eine weitere Gruppe von 200 militanten Anhängern und etwa 2000 Sympathisanten.
Und immer mehr scheint sich der Verdacht zu erhärten, dass eine durchgehende Verbindung zwischen den RAF-Terroristen der 70er Jahre und der Terrorszene der 80er Jahre besteht.
Und hier scheint nicht zuletzt eine der beiden Mordwaffen weitere Hinweise zu liefern.
Denn von Braunmühl wurde höchstwahrscheinlich mit der gleichen Waffe ermordet, mit der im Oktober 1977 Arbeitgeberpräsident Hans Martin Schleyer erschossen worden war.
Zwei Schüsse stammen aus einem Revolver vom Typ Smith & Wesson.
Anhand der auf den Projektilen eingravierten Laufspuren hatten Experten diese Übereinstimmung festgestellt.
Die Waffe befindet sich also schon seit mehr als neun Jahren im Besitz der Terroristen.
Vier Millionen D-Mark, umgerechnet etwa 28 Millionen Schilling, wurden jetzt zur Ergreifung der Täter ausgesetzt.
Gefahndet wird auch nach zwei Frauen aus der Terrorszene der 70er Jahre.
Nach Inge Vieth und Sigrid Sternebeck.
Inzwischen wurden die Sicherheitsvorkehrungen in der Bundesrepublik verschärft.
Denn 150 Personen, darunter 30 Politiker, gelten als gefährdet.
Ein Beitrag von Elisabeth Ludl.
Es ist jetzt 12.46 Uhr wieder zurück nach Österreich.
Wenn auch draußen noch die milde Herbstsonne scheint, so sind Österreichs Seilbahn- und Liftbesitzer bereits mit den letzten Vorbereitungen für die kommende Wintersaison beschäftigt.
In sechs oder sieben Wochen starten ja in vielen Orten die Wedelwochen, das heißt, wenn genug Schnee überhaupt dafür vorhanden sein sollte.
In einigen Gebieten, wie etwa in Lech am Adelberg, ist man davon in den Tallagen nicht ganz so abhängig, da dort eine der größten Beschneiungsanlagen unseres Landes existiert.
Anlagen dieser Art werden von Naturschützern immer wieder als umweltzerstörende Beeinflussung angesehen.
Wie ja der Bau jedes Liftes überhaupt, da er ja auch den Bau von Skipisten nach sich zieht.
Und damit sind wir bereits bei der wichtigsten Frage überhaupt, um die es im folgenden Beitrag geht.
Hat unser Land nicht schon genügend mechanische Aufstiegshilfen, um auch weiterhin in der internationalen Tourismuskonkurrenz erfolgreich mithalten zu können?
Hans-Christian Unger versucht eine Antwort.
Finanzierungsschwierigkeiten der Seilbahngesellschaften durch immer zurückhaltendere Kreditvergaben der öffentlichen Hand, immer langwierigere behördliche Genehmigungsverfahren, nicht zuletzt durch den Einfluss der Umweltschützer und Raumplaner und schließlich die zunehmende Tendenz, nur mehr Ersatzinvestitionen vorzunehmen und keine Neuerschließungen von Skiregionen zu betreiben.
Auf diese drei Gründe führt die prominente oberösterreichische Seilbahnfirma Traunstein Werkstätten ihren kürzlich eingetretenen Konkurs zurück.
Ein Beispiel dafür, dass der Boom, der zu einer zunehmenden Vertratung unserer Landschaft geführt hat, zumindest im Hinblick auf die gesamtösterreichische Entwicklung vorbei ist.
Zwar hat sich in den letzten zehn Jahren die Zahl der Seilbahnen sowie Sessel und Schlepplifte von 3000 auf 3900 erhöht, aber ausschlaggebend dafür waren die ersten Jahre dieses Zeitraums, in denen oft 200 neue Aufstiegshilfen und mehr pro Saison ihren Betrieb aufnahmen.
Inzwischen hat sich der Trend gewandelt.
Größtenteils werden veraltete Anlagen durch komfortablere mit höherer Beförderungsleistung ersetzt, um Wartezeiten abzubauen, und neue Lifte meist nur mehr dort errichtet, wo innerhalb eines bereits erschlossenen Skiraums oder zwischen zwei Regionen zusätzliche Verbindungen hergestellt werden.
Für viele Umweltschützer ist nebenbei gesagt bereits das schlimm genug.
Abgesehen von den schon in Bau befindlichen Anlagen am Kärntner Wurtenkäs, die trotz heftigsten Protests der Naturschützer in Angriff genommen wurden, ist bis zur Stunde kein neuer Plan zur Erschließung einer derzeit noch unberührten Region bekannt.
So hat sich in den letzten drei Jahren der Gesamtbestand an Bahnen jeder Art in ganz Österreich nur um vier erhöht.
Und heuer laufen nur 16 Projekte an, wobei der überwiegende Teil auf Ersatzinvestitionen entfällt.
In den Jahren zuvor waren es noch jeweils 20 bis 30 Bauprojekte gewesen.
Nach Ansicht des Österreichischen Instituts für Raumplanung ist der Tritt auf die Bremse des Seilbahnbaus durchaus vernünftig.
Seit Mitte der 70er Jahre hat sich das Angebot an Beförderungskapazität extrem erhöht, und zwar um rund 230 Prozent.
Das hat aber nichts daran geändert, dass im Verhältnis zu den ständig gestiegenen Angebot an mehr und schnelleren Liften die Nächtigungszahlen gesunken sind.
Das heißt, die Quantität an Bahnen allein bringt längst nicht mehr jenen Gästezuwachs, wie er früher zu verzeichnen war.
Heute schaut nämlich der Gast verstärkt auf das richtige Preis-Leistungs-Angebot, will auch andere Sporteinrichtungen wie etwa eine Tennishalle im Ort vorfinden.
Und für viele Wintergäste ist ja auch das Langlaufen von Bedeutung geworden.
Trotz dieser wichtiger gewordenen Faktoren glaubt aber der Fachverband der Seilbahnen, zumindest nichts von der neuerdings zitierten Skimüdigkeit feststellen zu können.
Und er stützt sich dabei ebenfalls auf Daten der Raumplaner.
Hinkt zwar, wie bereits gesagt, das Nächtigungsaufkommen stark hinter der zunehmenden Beförderungskapazität nach, so hat sich die Benützungsfrequenz des einzelnen Gastes doch deutlich erhöht.
Verzeichnete man vor zehn Jahren noch neun Fahrten pro Übernachtung, so sind es in der Saison 84-85 13 gewesen.
Einer der Gründe dafür eben nicht zuletzt die leistungsfähiger gewollten Anlagen, an denen man kürzer als früher warten muss.
Geben also die Daten des Raumplanungsinstituts Anlass, ein Ende des Seilbahn-Booms vorherzusagen, so bleibt die Frage offen, ob nicht der Bürger, vor allem natürlich der Skifahrer, noch mehr Lifte wünscht.
Das Resultat einer aktuellen Umfrage des Gallup-Instituts im Auftrag der Seilbahnwirtschaft?
Die überwiegende Mehrheit der Österreicher hält die Regionen für ausreichend erschlossen.
Die Gruppe der Wintersportler kann sich aber da und dort noch einen Ausbau vorstellen.
Am positivsten zum Seilbahnbau eingestellt sind natürlich die Einwohner in den Wintersportorten.
Über die Wünsche entschieden wird allerdings auf Landes- und Bundesebene.
Ein Bericht von Hans-Christian Unger.
Es ist jetzt 12.51 Uhr, neun Minuten vor 13 Uhr.
Unser Beitrag der Kulturredaktion steht jetzt auf dem Programm.
»Pepi Prohaska – Prophet« ist der Titel des neuesten Romans des Wiener Schriftstellers Peter Hänisch, der jetzt im Salzburger Residenzverlag erschienen ist.
Auf 351 Seiten, es ist sein bisher größtes Buch, schildert der Autor die Geschichte des philosophierenden Propheten und Poeten Pepi Prohaska
und beleuchtet gleichzeitig die politische Entwicklung der Zweiten Republik.
Über das neue Buch von Peter Henisch, zu dessen bekanntesten Büchern die kritische Biografie seines Vaters, die kleine Figur meines Vaters, oder der Roman Der Mai ist vorbei zählt, hat nun Brigitte Hofer und Walter Gellert den folgenden Beitrag gestaltet.
dass Peter Hänisch ein kritischer Betrachter gesellschaftlicher Phänomene ist, hat er in all den Jahren, in denen er nun schriftstellerisch tätig ist, bewiesen.
Gleichgültig, ob es sich dabei um seine Lieder, seine Gedichte oder seine Prosaarbeiten handelt.
Der 43-jährige Wiener Autor, der in Wien
einige Monate im Jahr aber auch in der Toskana lebt, hat nun mit seinem neuesten Prosawerk ein Buch geschrieben, das man einen Schelmenroman nennen könnte.
Vor dem Hintergrund der Zweiten Republik bringt ein Erzähler namens Engelbert dem Leser das seltsame Leben des Pepi Prohaska nahe, der da fast ein Prophet ist, ein hochstapler, heiliger und philosophierender Poet, der Diogenes vom Laaberg, wie es auch heißt.
Pepi Prohaska, das ist ein Mensch, der so gar nicht für das sogenannte normale Leben geschaffen ist, der in der Gemeinschaft versagt und der als Fußballer schon gar keine Zukunft vor sich hatte.
Und wenn der falsche Prophet Pepi just an dem Tag verschwindet, an dem der Papst Wien besucht, dann hat der Leser nicht nur die Geschichte eines Außenseiters miterlebt, er hat auch einiges über die in der Nachkriegszeit heranwachsenden jungen Menschen in Österreich erfahren.
Unsere Kindheit war eine Kindheit zwischen den Ruinen, steht da zu lesen.
Die ließen zwar frei und Fantasieräume, aber dass uns mit dem Wiederaufbau auch die verbaut werden sollten, konnten wir Kinder damals noch nicht ahnen.
Peter Henisch im Gespräch mit Brigitte Hofer zu den Reaktionen auf diesen seinen bisher letzten Roman.
Soweit ich es bisher beurteilen kann, ist das Medienecho überaus erfreulich und das Echo der Leserschaft, etwa bei den wenigen Lesungen, die ich bisher gemacht habe, ebenso.
Was gut ankommt, ist die Konzentration auf eine greifbare Figur, deren innere Ironie
glaube ich, kaum missverstanden wird als eine bloße Affirmative, als Versuch, sich durchzuwurschteln.
Das wäre eine oberflächliche Betrachtungsweise.
Worauf man sich einlassen muss, ist etwas
überkandideltes Stil des Beppe Prohaska-Biografen Engelbert, in dem natürlich die Person als solche bereits charakterisiert wird und ich habe manche Sätze ganz bewusst so geschrieben, dass man sie vielleicht auch zwei oder dreimal lesen muss.
Ich hoffe nicht nur mit wachsendem Unmut, sondern auch mit wachsendem Amüsement und irgendwann fällt hoffentlich der Groschen.
Es ist ja auch so, dass dadurch eine Brechung erfolgt, die ein bisschen Distanz von Ihnen zu dieser Figur des Pepe Prohaska schafft.
Sonst wäre es ja vielleicht so, dass man Sie zu sehr identifiziert mit der Figur.
Die bloße Identifikation des Pepe Prohaska mit dem Peter Hennisch wäre sicherlich falsch.
Ich habe früher autobiografisch in dem Sinn geschrieben, dass ich die Wirklichkeit als Beleg der Wahrheit ausgewiesen habe.
Jetzt ist die autobiografische Wirklichkeit ein Spielmaterial, von dem ich abhebe.
Und von dem her, glaube ich, komme ich in vieler Hinsicht auf ein höheres Niveau.
Es ist ja auch eine sehr kritische Liebeserklärung an Wien, oder?
Ja, ich lebe gern in Wien, obwohl ich auch gern ein paar Monate im Jahr in wärmere Gegenden ziehe.
Ich habe nie zu den Autoren gehört, die behauptet haben, Wien tötet jede Inspiration.
Mir ist es nie so gegangen.
Allerdings war ja mein Wien immer das Perifere Wien.
Es ist kein Wien-Buch im einengenden Sinn, sondern Wien ist der Mikrokosmos, die anscheinend kleine Welt, in der sich der Große widerspiegelt.
Toskana, in der er vier Monate jährlich verbringt, soll übrigens der Schauplatz des nächsten Romanes sein, den Peter Hänisch seinen Lesern präsentieren möchte.
Und der Autor liest übrigens heute Abend im Rahmen einer Veranstaltung des literarischen Quartiers der alten Schmiede im Studentencafé in der Berggasse 5 in Wien aus seinem eben vorgestellten Roman Pepi Prohaska Prophet.
Beginn der Lesung ist übrigens 19 Uhr.
Das noch als zusätzlicher Hinweis zu diesem Beitrag von Brigitte Hofer und Walter Gellert und wir schließen jetzt dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr mit Kurzmeldungen.
Der Friedensnobelpreis 1986 wird an den in den USA lebenden jüdischen Schriftsteller Elie Wiesel verliehen.
Das Nobelpreiskomitee begründete die Auszeichnung damit, Elie Wiesel habe in einer von Gewalt und Rassismus beherrschten Welt ein Leben lang versucht, die Gleichgültigkeit gegenüber Leiden anderer Menschen zu überwinden.
Der aus Rumänien stammende Schriftsteller hat für die Massenmorde in den Konzentrationslagern des Dritten Reiches den Begriff Holocaust geprägt.
USA, Sowjetunion.
Das Ergebnis des Gipfeltreffens der Supermächte in Reykjavik wird nun von beiden Seiten optimistischer als unmittelbar nach Abschluss eingeschätzt.
Präsident Reagan sprach in einer Fernsehrede von Fortschritten, auch wenn konkrete Ergebnisse ausgeblieben seien.
In der sowjetischen Regierungszeitung Izvestia heißt es, die Begegnung Reagan-Gorbatschow sei keine Zeitverschwendung gewesen.
In Bukarest erörtern zurzeit die Außenminister der Mitgliedsländer des Warschauer Paktes den Ausgang des Treffens von Reykjavik.
Der sowjetische Außenminister Schewadnatze wird möglicherweise mit seinem amerikanischen Kollegen Schulz anlässlich des KSZE-Folgetreffens im November in Wien Gespräche führen.
Dies wurde aus Washington bekannt.
Österreich.
Der Ministerrat hat sich heute mit dem Budget für das kommende Jahr befasst.
Bedingt durch die Auflösung des Nationalrates kann nur ein Budget-Provisorium wirksam werden.
Soweit sich bisher absehen lässt, wird das Defizit etwa 76 Milliarden Schilling betragen.
Es gilt das Vertraulichkeitsprinzip, daher sind konkrete Daten noch nicht bekannt.
Finanzminister Latziner bestätigte jedoch eine Summe in dieser Größenordnung.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat Bundeskanzler Franitzki aufgefordert, klar zu sagen, ob er sich für den Fall einer Wahlniederlage der SPÖ ein Fangnetz in der Nationalbank spanne.
Zum künftigen Verhältnis zwischen den Großparteien sagte Graf in einer Pressekonferenz, die Volkspartei wolle sich an die Spitze einer breiten Zusammenarbeit stellen, in der die Sozialisten eingeschlossen und von der niemand ausgeschlossen sein solle.
Der ÖVP-Generalsekretär verband diese Erklärung mit der wörtlichen Kritik.
Die SPÖ habe den österreichischen Karren in den Dreck gefahren.
Sie müsse daher helfen, ihn wieder herauszuziehen.
In Wien beginnt heute die dritte Runde der Lohnverhandlungen für die Metallindustrie.
Die Arbeitnehmer fordern eine Erhöhung der Kollektivvertragslöhne um 6,5% und der Istlöhne um 4,5%.
Umstritten sind die Auswirkungen der Arbeitszeitverkürzung.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend, sonnig und mild.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 19 Grad, in Föhnladen bis 22 Grad.
Mit diesen gleichbleibend schönen Wetteraussichten verabschiedet sich Herbert Dobrowolny im Namen des Teams des heutigen Mittagschanals.