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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Grüß Gott meine Damen und Herren, hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsschonal des aktuellen Dienstes.
Für die nächsten 60 Minuten stehen Beiträge mit folgenden Schlagzeilen auf dem Programm.
Die Belegschaftsvertreter der Chemie Linz sind zu einer Unterredung mit Kanzler Wranicki zusammengekommen, um gegen die Aufteilung des Betriebes zu protestieren.
Erste Streitverhandlung im sogenannten Tschernobyl-Prozess in Wien.
Die Leiterin der Katastrophenhilfe österreichischer Frauen, Kofler, hat als Privatperson die Sowjetunion wegen möglicher Strahlenfolgen geklagt.
Im Burgenland beginnt der Landtagswahlkampf.
Der ÖVP-Obmann Franz Sauerzopf gab heute eine Pressekonferenz und er nahm dabei auch zu einem geplanten Volksbegehren gegen den Machtmissbrauch Stellung.
Und der neue Chef der österreichischen Fremdenverkehrswerbung, Klaus Lukas, stellte sich ebenfalls den Journalisten.
Aus dem Ausland berichten wir über die zeitweise Schließung der Nuklearfabrik Nukem bei Hanau, über Giftgasexperimente in Großbritannien, über einen Amnesty International Bericht über Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien, die Zahl der dort Verschwundenen steigt, und über eine Zeitungspremiere in der Sowjetunion.
In der Regierungszeitung Izvestia wurden erstmals über den Psychiatriemissbrauch Artikel in der UdSSR geschrieben.
Die Kultur informiert sie dann über einen Schwerpunkt beim karintischen Sommer.
Man widmet sich Komponistenportraits.
Erster Programmpunkt sind wie immer die Nachrichten.
Für Sie ist Christian Auer verantwortlich.
Gelesen werden die Meldungen von Maria Piefel.
Österreich.
Der ägyptische Außenminister und stellvertretende Ministerpräsident Ahmed Megid ist am Vormittag mit Außenminister Vizekanzler Mok zu einem Arbeitsgespräch zusammengetroffen.
Als wichtigste Themen der Unterredung gelten neben bilateralen Fragen die Situation im Nahen Osten und am Persischen Golf.
MOK und MEGID unterzeichnen heute auch ein neues Kulturabkommen zwischen Österreich und Ägypten.
Der ägyptische Gast wird während seines Aufenthaltes in Wien auch mit Bundespräsident Waldheim, Bundeskanzler Franitzki und Innenminister Blecha zusammentreffen.
Ein Bürgerparlament der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien hat gestern Abend die Zunahme antisemitischer Tendenzen beklagt und sich besorgt über das politische Klima geäußert.
Ohne Gegenstimme wurde eine Resolution verabschiedet, in der gesetzliche Schritte gegen den Antisemitismus verlangt werden.
Die für den Schulunterricht zuständigen in Staat und Kirche werden zu entsprechenden Maßnahmen aufgerufen.
An die Mitarbeiter der Medien wird appelliert, sich der Verantwortung für die Meinungsbildung in Österreich bewusst zu werden.
Drei Monate vor den bürgerländischen Landtagswahlen hat der Landesobmann der ÖVP, Franz Sauerzopf, ein sogenanntes Volksbegehren gegen Machtmissbrauch vorgestellt, das sich gegen ein Landesgesetz zur Postenvergabe richtet.
Nach der burgenländischen Landesverfassung sind bis 24.
August 15.000 Unterschriften einzuholen, um eine Volksabstimmung abhalten zu können.
Die ÖVP will so ein eigenes Objektivierungsprogramm zur Postenvergabe verwirklichen.
Nach einem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes verstößt eine Bestimmung des Weingesetzes über die Bundeskellereiinspektoren gegen das bundesstaatliche Prinzip der Verfassung.
Der Verfassungsgerichtshof wendet sich vor allem dagegen, dass das Weingesetz die Bundeskellereiinspektoren direkt dem Landwirtschaftsminister unterstellt und damit die Zuständigkeit des Landeshauptmanns ausschaltet.
Eine andere Bestimmung des Weingesetzes wurde dagegen vom Verfassungsgerichtshof bestätigt.
Der Verkauf von Wein in Kartons bleibt verboten.
Der Betriebsrat des Förstwerkes Zeltweg hat wegen geplanter Kündigungen für heute eine Betriebsversammlung einberufen.
Nach Angaben der Belegschaftsvertretung steht die Kündigung von 91 Arbeitern und 35 Angestellten im Werk Zeltweg fest.
Der Betriebsrat hatte bereits vor einer Woche angekündigt, nach der Betriebsversammlung eigene Maßnahmen zu ergreifen und die Kündigungen nicht ohne Widerspruch hinnehmen zu wollen.
Südkorea.
Staatspräsident Chan Doo-hwan hat erwartungsgemäß seine Regierung umgebildet.
Der bisherige Regierungschef Lee Heng-ki und der insgesamt 23 Minister und acht der insgesamt 23 Minister wurden abgelöst.
Sie gehören der Regierenden Demokratischen Gerechtigkeitspartei an.
Neuer Ministerpräsident ist der 70-jährige pensionierte Luftwaffengeneral Kim Jong-il.
Die Kabinettsumbildung gilt als erster Schritt zur Erschaffung einer neutralen Übergangsregierung, die die bevorstehende Präsidentenwahl überwachen soll.
Philippinen.
Die Sicherheitsbehörden haben neuerlich Putschpläne gegen die Regierung von Staatspräsidentin Corazon Aquino aufgedeckt.
Nach offiziellen Angaben wurden vier Verschwörer festgenommen, unter ihnen ein Armee-Major.
Sie sollen vorgehabt haben, den gestürzten Diktator Ferdinand Marcos wieder an die Macht zu bringen.
Unter anderem planten sie angeblich einen Überfall auf den Flughafen von Manila sowie eine Geiselnahme von Flugpassagieren, um Präsidentin Aquino zum Rücktritt zu zwingen.
USA.
Präsident Reagan war offenbar über die Verwendung von Geldern aus dem amerikanisch-iranischen Waffengeschäft für sogenannte verdeckte Aktionen informiert.
Dies geht aus einem Memorandum des früheren Sicherheitsberaters John Poindexter hervor, das dem Kongressausschuss zur Untersuchung der Iran-Contra-Affäre vorliegt.
Der Vorsitzende des Ausschusses betonte allerdings, die Unterlagen bewiesen nicht, dass Reagan von den Zahlungen an die nicaraguanischen Rebellen gewusst habe.
Poindexter wird voraussichtlich morgen vor dem Ausschuss aussagen.
Indien.
In der Hauptstadt Neu-Delhi hat die Wahl des Staatspräsidenten begonnen.
Nahezu 4700 Abgeordnete zum Unionsparlament und zu den 25 Regionalparlamenten bestimmen einen Nachfolger für den 71-jährigen Präsidenten Sail Singh, dessen fünfjährige Amtszeit am 24.
Juli endet.
Drei Bewerber kandidieren für das höchste Amt im Staat.
Die Wahl des bisherigen Vizepräsidenten, einem Kandidaten der regierenden Kongresspartei, gilt allgemein als sicher.
Von der Stimmenverteilung erwartet man sich Aufschluss über die innerparteiliche Machtposition von Ministerpräsident Rajiv Gandhi, da damit gerechnet wird, dass ein Teil der Kongressabgeordneten für einen Oppositionskandidaten stimmen wird.
Das endgültige Wahlergebnis wird am Donnerstag vorliegen.
China.
Der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl ist in Peking von Ministerpräsident Zhao Ziyang empfangen worden.
Kohl und Zhao einigten sich auf einen weiteren Ausbau der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Bonn und Peking.
Morgen ist eine Begegnung des deutschen Kanzlers mit Deng Xiaoping, dem sogenannten starken Mann Chinas, vorgesehen.
Kul will der chinesischen Führung aktive Unterstützung für ihren Kurs der Wirtschaftsreformen und der Öffnung gegenüber dem Westen anbieten.
Österreich.
Beim Absturz eines Segelflugzeuges im Gebiet des Ahornkogels in der Obersteiermark ist der 47-jährige Pilot der Maschine ums Leben gekommen.
Das Flugzeug war gestern von Öplan im Bezirk Lietzen ausgestartet und galt als vermisst.
Zwei Bundesheerhubschrauber, die zur Suche aufstiegen, fanden schließlich am Vormittag das Wrack.
Der ÖAMTC verlangt angesichts der Verkehrsunfälle vom Wochenende den raschen Ausbau der sogenannten Sparautobahnen.
Die Kraftfahrerorganisation weist darauf hin, dass in den vergangenen zwei Tagen fünf Menschen bei Unfällen auf Halbautobahnen ums Leben gekommen sind.
Der ÖAMTC fordert nun, dass derartige Strecken zu vollwertigen Autobahnen mit Mittelleitschienen ausgebaut werden.
Nun zur Wetterlage.
Nach dem Durchzug einer Gewitterstörung nimmt im Alpenraum der Hochdruckeinfluss wieder zu.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Westen meist heiter, sonst bei teils aufgelockerter, teils starker Bewölkung einige gewittrige Regenschauer.
Gegen Abend auch im Westen lokal Gewitterbildungen.
Nachmittagstemperaturen 21 bis 26 Grad, im Westen bis 29 Grad.
Frühtemperaturen 12 bis 18 Grad.
Die Aussichten für morgen Dienstag.
Im Süden stärker bewölkt und einzelne gewittrige Regenschauer.
Im übrigen Bundesgebiet meist sonnig.
Am Nachmittag auch hier lokal Gewitterbildungen.
Tageshöchsttemperaturen im Süden 21 bis 25, sonst 24 bis 29 Grad.
Eine Vorschau bis Freitag.
Fortbestand des warmen Sommerwetters mit lokalen Gewitterbildungen, vor allem am Nachmittag.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien-Heiter 23°, Eisenstadt stark bewölkt 25°, St.
Pölten wolkig 23°, Linz stark bewölkt 21°, Salzburg stark bewölkt 22°, Innsbruck-Heiter 26°, Bregenz-Heiter 24°, Graz wolkig 26° und Klagenfurt wolkig 24°.
Soweit Nachrichten unter der Wetterberichte im Mittagsjournal.
Es ist 12 Uhr und 10 Minuten.
Seit 25 Jahren werden in Großbritannien militärische Kampfstoffe an Menschen getestet.
Mit dieser Meldung überraschte am Wochenende die britische Zeitung Mail on Sunday ihre Leser.
Und das Verteidigungsministerium in London bestätigte diese Meldung umgehend.
Rund 200 der menschlichen Versuchskaninchen wurden jährlich im Versuchszentrum der britischen Armee in Porton Down Chemikalien ausgesetzt, die zur Herstellung von Nervengasen dienen.
Dass die bezahlten Freiwilligen dabei zu Schaden gekommen sein könnten, wird vom britischen Verteidigungsministerium allerdings bestritten.
Die eingesetzten Dosen der Chemikalien seien dafür zu niedrig gewesen, heißt es.
Aber hören Sie näheres von Gottfried Zmeck aus London.
Das Londoner Verteidigungsministerium bestätigte heute, dass gelegentlich Tests mit Giftgas durchgeführt werden.
Dies geschehe seit 25 Jahren.
Dabei handele es sich um Substanzen, die vermutlich der Warschauer Pakt einsetzen würde.
Man experimentiere also nicht zu Angriffszwecken, sondern um gegebenenfalls die eigenen Truppen schützen zu können, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.
Dies war die Reaktion auf einen Zeitungsbericht vom Wochenende, wonach rund 200 Mitglieder der britischen Armee freiwillig als Versuchskaninchen für mögliche Auswirkungen von Giftgas verwendet werden.
Die Versuche reichen von Tests verschiedener Schutzanzüge und Masken gegen Angriffe mit chemischen Waffen bis hin zur Verabreichung kleinster Dosen bestimmter Substanzen, um die Wirksamkeit von Gegenmitteln zu prüfen.
Einzelheiten über die verwendeten Gase wollte das Verteidigungsministerium nicht nennen, bestätigte aber, dass es sich dabei auch um Substanzen handle, die das Nervensystem angreifen und beispielsweise Lähmungserscheinungen zur Folge haben können.
Die Versuchspersonen, die rund 2000 Schilling für 14 Tage erhalten, stünden unter permanenter medizinischer Kontrolle und bisher habe es noch keine Gesundheitsschäden gegeben, lautet die offizielle Auskunft.
Die Versuche finden in Anlagen in Porton Down in Wiltshire statt.
1957 stellte Großbritannien die Produktion chemischer Waffen ein, die letzte derartige Fabrik wurde geschlossen.
Man zerstörte alle vorhandenen Waffen, darunter auch Nervengase.
Die jetzt verwendeten Substanzen seien nur in Größenordnungen vorhanden, wie sie für Labors üblich sind, heißt es im Verteidigungsministerium.
Dr. John Henry, ein Giftspezialist eines Londoner Krankenhauses, sagte dazu, die in Frage kommenden Nervengase seien bereits in kleinsten Mengen tödlich.
Ein Nadelstich in die Haut würde genügen.
Allerdings könne man sie vergleichsweise sicher handhaben, wenn man die einzelnen Komponenten trennt.
Auch die Entwicklung von Gegenmitteln sei daher relativ einfach.
Die Labour-Opposition will sich mit den offiziellen Erklärungen der britischen Regierung nicht zufrieden geben.
Martin O'Neill, ein verteidigungspolitischer Sprecher seiner Partei, kündigte an, dieses Thema zum Gegenstand einer Debatte heute im Unterhaus zu machen.
Er fordert von Verteidigungsminister George Younger, Einzelheiten über die bei den Versuchen verwendeten Gase zu veröffentlichen.
Außerdem müsse der Verteidigungsminister im Detail erläutern, welche Maßnahmen die Versuchspersonen tatsächlich vor langfristigen Gesundheitsschäden schützten.
Diese Menschen, so sagte der Labour-Politiker, würden auf unverantwortliche Weise einem hohen Risiko ausgesetzt.
Kein anderer NATO-Staat, auch nicht die USA, so sagte Martin O'Neill, würden ihre Soldaten zu Versuchszwecken in eine derartig gefährliche Lage bringen.
Weber will schließlich auch die politische Dimension dieser Sache ansprechen.
Die Frage lautet, wie glaubwürdig die Bemühungen der britischen Regierung sind, alle chemischen Waffen weltweit zu ächten, wenn sie selbst dann Versuche damit unternimmt.
Großbritannien unterzeichnete nämlich 1972 die Konvention, die die Produktion biologischer Gifte für militärische Zwecke verbietet.
Das Verteidigungsministerium begegnet diesem Vorwurf mit dem Hinweis, dass es sich dabei, wie gesagt, nur um Versuche handle, sich von einem möglichen Angreifer zu schützen.
Die Experimente dienten keinen offensiven Zwecken.
Mehr als diese offiziellen Stellungnahmen werde es aus Sicherheitsgründen auch in der Unterhausdebatte heute Nachmittag nicht zu hören geben.
Soviel von Gottfried Zmeck.
Die Nuklearfabrik Nukem in Hanau, das ist für die bundesdeutschen Grünen nicht nur ein Reibepunkt, sondern das war auch ein auslösendes Moment dafür, dass die rot-grüne Koalition in Hessen in Brüche ging.
Um die Sicherheit bei Nukem ging es auch in einer Untersuchung, die das hessische Umweltministerium nun fertiggestellt hat.
Und so unrecht dürften die Grünen mit ihren Warnungen und Befürchtungen gar nicht gehabt haben, denn in dem Katalog ist von 30 bis 40, wörtlich zum Teil recht deftigen, Sicherheitsmängel die Rede, die die Firma verbessern müsse.
Die Kosten dafür gehen in die Millionen Mark und betreffen vornehmlich die Bereiche Brandschutz und Elektrotechnik.
Für den neuen Umweltminister, den CDU-Mann Karl-Heinz Weimar, mag Nukem ein nicht gerade angenehmer Einstieg in sein Amt gewesen sein, dennoch scheint er Erfolge für sich verbuchen zu können, denn die Presse und auch hier die Linke jubelt den Mann hoch.
Roland Adrovice hat mit Weimar gesprochen und den folgenden Beitrag gestaltet.
Die Firma Nukem müsste eigentlich NuChem heißen, für Nuklearchemie nämlich.
Doch das hätte, wie der Pressesprecher der Firma sagt, zu sehr nach EuNuch geklungen und so hat man das Unternehmen vor mehr als 20 Jahren eben NuChem getauft.
Gemeinsam mit den beiden Schwesterfirmen Alchem und Reaktor Brennelement Union bildet NuChem die sogenannte Hanauer Nuklearindustrie, die immer wieder die Medien in der Bundesrepublik beschäftigt.
Im Gewerbegebiet von Hanau wird vor den Toren Frankfurts ein Großteil der Brennelemente für die bundesdeutschen Kernkraftwerke erzeugt.
Nukem reichert Uran für den Hochtemperaturreaktor an, Alkem hantiert mit dem extrem gefährlichen Plutonium und die Reaktor-Brennelement-Union, kurz RBU genannt, versorgt 80% der deutschen Atomkraftwerke mit Brennstäben.
Gültige atomrechtliche Genehmigungen gibt es praktisch für keines der Unternehmen.
Sie operieren auf der umstrittenen rechtlichen Basis sogenannter Vorab-Zustimmungen.
Die Hanauer Nuklearbetriebe liegen genau in der Einflugschneise des riesigen Frankfurter Rhein-Main-Flughafens.
Atomgegner beschwören immer wieder die Apokalypse eines Flugzeugabsturzes.
Dazu kommt noch, dass die Firmen selbst immer wieder durch kleinere Zwischenfälle ihren Kritikern Munition liefern.
So wurden bei Nukem geringe Mengen des Superstrahlers Plutonium gefunden.
Einige Arbeiter mussten sich wochenlang auf Strahlenschäden untersuchen lassen.
Bei der RBU wurden vor kurzem in einem Säckchen 25 Kilogramm Urantabletten entdeckt, die man jahrelang vergessen hatte.
Seit der Machtübernahme von CDU und FDP in Hessen ist nach dem grünen Minister Joschka Fischer nun der CDU-Mann Karl-Heinz Weimar für Umweltschutz zuständig.
Außerdem hat er im Gegensatz zu Fischer auch die Zuständigkeit für Atomanlagen erhalten.
Der 37-jährige ehemalige Zehnkämpfer und Rechtsanwalt verkörpert nach allgemeiner Ansicht einen Politikertyp der neuen Art.
Er hat die Konfrontation mit der Atomlobby nicht gescheut, Nuke muss nun für mindestens drei Wochen seinen Betrieb einstellen, um mehr Sicherheit zu schaffen.
Frage an den neuen Minister, wie kommt es, dass ein Angehöriger einer atomfreundlichen Partei mehr schafft als eine rot-grüne Regierung?
Ich denke, dass das zusammenpasst.
Wir sagen, dass die Kernenergie notwendiger Bestandteil unserer Energieversorgung ist und auch in Zukunft sein soll.
Das bedingt aber auch, dass wir das höchstmögliche Maß an Sicherheit gewährleisten können.
Und ich habe mich in dieser Frage nur nach rechtem Gesetz verhalten, dass ich diesen Sicherheitsstandard in Hanau erreichen will.
Gibt es hier in Hanau nicht nur Nukem, auch Alkem, das das Plutonium verarbeitet?
Und es gibt eine weitere Firma, die RBU, da hat man etwa 25 Kilogramm Uran-Tabletten gefunden, die jahrelang vergessen wurden, in einem Behälter.
Wie darf so etwas, wie kann so etwas möglich sein?
Es ist eine schlimme Sache, dass unsere Sicherheitsphilosophie, nämlich dass auch der Brennstoffkreislauf völlig überwacht wird, übrigens auch von den internationalen Behörden,
dass dort offensichtlich ein Loch war.
Und ich habe ja angemessen, glaube ich, darauf reagiert, indem ich sofort eine Sonderprüfung dort, eine unangemeldete Sonderprüfung dort vorgenommen habe, bei allen Betrieben.
Ich kann sagen nach der Sonderprüfung, dass wir keine Beanstandung vorgefunden haben und insoweit bin ich zwar entsetzt über den Vorfall, aber ich kann sagen, im Moment liegt uns kein Anhaltspunkt dafür vor, dass das die Regel wäre oder öfters vorkommt oder wie auch immer.
Die Grünen sehen die Entwicklung bei Nuke mit gemischten Gefühlen.
Einerseits sind sie erfreut über mehr Sicherheit, andererseits sind für sie die Maßnahmen des neuen Ministers nur halbherzig.
Sie möchten die Nuklearbetriebe zur Gänze loshaben.
Dennoch müssen sie sich die Frage gefallen lassen, ist es nicht peinlich für die Grünen, dass ein CDU-Minister mehr erreicht als sein Vorgänger der Grüne Joschka Fischer.
Chris Poppel, umweltpolitischer Sprecher der Grünen im Hessischen Landtag dazu.
Es ist nicht peinlich für die Grünen, es ist allenfalls peinlich für eine sozialdemokratische Landesregierung, die hier 40 Jahre an der Macht war und die es hat dort schludern lassen.
Wir haben als Grüne immer wieder gefordert, Stilllegung von Nukem, also keine halbherzigen Schritte.
Es gibt im Fall Nukem nur eine wirklich einschneidende Sicherheitsmaßnahme, es ist die Totalstilllegung und das Wegschaffen der Uranvorräte.
Denn denken Sie dran, ein Flugzeugabsturz,
wäre die Katastrophe in den Raum Hanau und diese Gefahr zum Beispiel durch das, was Weimar jetzt vorhat, nicht ausgeräumt.
Bei der Firma Nucrim schließlich ist man dem neuen Minister für seine Auflagen keineswegs böse.
Man ist ihm sogar dankbar, nun auf einmal alle Maßnahmen durchführen zu können.
Außerdem betrachtet man eine atomfreundliche Landesregierung, die schlussendlich die Hanauer Nuklearbetriebe ordentlich genehmigen will, als Segen.
Einer der drei Nucrim-Geschäftsführer, der Österreicher Peter Jelinek-Fink.
Das ist sicherlich so.
Das Wichtigste dabei ist, dass er uns zugesagt hat, dass er unser Neubau, die sogenannte Nukem Neu, die auch schon seit vielen Jahren durch die Gazetten geht, dass er das Genehmigungsverfahren für diesen Neubau beschleunigen wird und zwar so rasch wie irgend möglich, sodass wir hoffen, dass wir Ende 89 mit einer völlig neuen Fabrik, die dann die modernste ihrer Art auf der Welt sein wird, in Betrieb gehen können.
Das heißt, die freudigen Kommentare der linken Presse sind dann eigentlich aus deren Sicht sinnlos?
Man kann einem Journalisten nicht sagen, dass viele Kommentare sinnlos sind.
Das meint der deutsche Umweltminister in Hessen, der CDU-Mann Weimar.
Mit noch mehr gezielten Freizeit- und Sportangeboten als bisher will die österreichische Fremdenverkehrswerbung Gäste in unser Land holen.
Und da zunehmend jeder Fremdenverkehrsbetrieb oder jeder Ort als Einzelkämpfer im weltweiten Tourismusgerangel auf verlorenen Posten steht,
wird Österreichs Nationale Fremdenverkehrsorganisation in Hinkunft sogenannte Angebotsgruppen formieren helfen und für eine Koordinierung der Aktivitäten sowie für ein gemeinsames Auftreten dieser Gruppen auf den Auslandsmärkten sorgen.
Dieses Konzept ist der erste Teil einer umfassenden Umstrukturierung der Fremdenverkehrswerbung.
Und Details daraus hat heute Vormittag im Rahmen einer Pressekonferenz der neue Chef der österreichischen Fremdenverkehrswerbung Klaus Lukas vorgestellt.
Hans-Christian Unger weiß Details.
Österreich ist vor allem im Sommer längst nicht mehr jenes Land, in das man ein paar Wochen lang auf Ferien kommt.
Diese Position hat uns, wie allen anderen Alpenregionen, längst der Süden abgenommen.
Dafür hat sich in den letzten Jahren deutlich gezeigt, dass der ausländische Gast zwar nach wie vor gerne nach Österreich kommt, um aber dann hier seinen Zweiturlaub mit ganz gezielten Freizeit-, Sport- und Erholungsaktivitäten zu verbringen.
das geänderte Reiseverhalten konkreter jetzt von Klaus Lukas, dem Geschäftsführer der österreichischen Fremdenverkehrswerbung, skizziert.
Es besteht vor allem in der deutlichen Tendenz zu kürzeren Urlauben, zu Zweit-, Dritt- und überhaupt Kurzreisen.
Dieser Gast bevorzugt höher qualifizierte Hotels.
Er gehört einer höheren Sozialschicht an.
Seine Tagesausgaben sind höher als jene des Langzeiturlaubers.
Der Zweit-, Dritt- und Kurzreisende hat konkrete Vorstellungen und Wünsche über die Gestaltung seines Urlaubs.
Kurzreisen bedeutet also Neigungstourismus.
Damit die Fremdenverkehrsbetriebe dieses Potenzial der Kurzreisen stärker ausschöpfen können, halten wir es für sinnvoll und notwendig, das Angebot analog den Vorstellungen und Wünschen dieser Gäste zu strukturieren und zu präsentieren.
Kampagnen, die dieser Zielsetzung entsprechen, hat es natürlich schon mehrere gegeben.
Erinnert sei hier nur an Aktionen wie Wanderbares Österreich, Tennisland Österreich oder das Beste aus Küche und Keller.
Mit der künftigen Schaffung sogenannter Angebotsgruppen geht aber die Fremdenverkehrswerbung über ihre Funktion als bloßer nationaler Tourismuswerber hinaus, weil sie in Hinkunft den Fremdenverkehrsbetrieben direkt ihre Unterstützung angedeihen lässt.
Ohne selbst Mitglied zu sein, wird die Fremdenverkehrswerbung zu Kooperationen auf Vereinsbasis aufrufen, in denen die einschlägig tätigen Fremdenverkehrsunternehmen und allfällige interessierte Sponsoren schlagkräftig im Ausland auftreten können.
Die Organisationen, die in den nächsten Wochen und Monaten auf die Beine gestellt werden sollen.
Multitennis Austria, in der sich Tennishotels und Tenniscamps zu überregionaler Zusammenarbeit und maßgeschneiderten Angeboten zusammenfinden sollen.
Dann Golf Green Austria mit einer ähnlichen Zielsetzung.
Dann ein Verein, Vino Veritas Austria, in dem sich heurigen Lokale, Restaurants mit Winotheken, Weinfestveranstalter und schließlich die Weinorte quer durch Österreich selbst gemeinsam in Angeboten präsentieren werden.
Und schließlich noch Reitarena Austria als Werbe- und Marketingkooperation für den Verkauf des heimischen Reiterurlaubs.
Also alles in allem für den Gast überschaubare, zielorientierte Offerte, die über die Fremdenverkehrswerbung ins Ausland gelangen werden und die vor allem auch solchen Betrieben etwas bringen sollen, die zwar schon derzeit über das entsprechende Freizeitangebot verfügen, es aber kommerziell kaum voll nützen können, weil sie in einer touristisch schwachen Region liegen.
Das Ganze mit dem volkswirtschaftlichen Ziel, durch das Hereinbringen von ausgabefreudigen Gästen die Wertschöpfung im Fremdenverkehr zu erhöhen.
Im Zuge der heutigen Pressekonferenz ist natürlich wieder nicht die Frage ausgespart geblieben, inwieweit sich die Affäre Waldheim und die daraus entstandene Antisemitismusdiskussion auf das Image unseres Landes und in weiterer Folge bisher auf den Fremdenverkehr ausgewirkt haben.
Dazu Geschäftsführer Klaus Lukas.
Aufgrund von vielen Gesprächen mit unseren Kollegen im Ausland sind wir eher zu der Auffassung gekommen, dass der Imagerückgang nicht zu großen Einbußen im Tourismus geführt hat.
Das kann man nicht verallgemeinen.
Es gibt gewisse Gegenden,
wo das nicht ganz so stimmt, wie ich es jetzt gesagt habe.
Also ich glaube zum Beispiel, dass in Holland sehr wohl ein Rückgang im Reiseverkehr auf dieses Problem mit zurückzuführen ist.
Und man kann also auch nicht ganz darüber hinwegsehen, dass im Osten der Vereinigten Staaten gewisse Facetten zumindest betroffen sind.
Aber im Großen und Ganzen, glaube ich, können wir unsere budgetären Mittel als solche, die ja sehr beschränkt sind und die wir sehr gezielt einsetzen müssen, das heißt, genau in die Richtung, dass wir mehr Touristen bzw.
mehr Devisen aus dem Tourismus kommen, können wir diese Devisen nicht
in defensiver Hinsicht zu einer Aufmöbelung unseres Images einsetzen.
Um Österreichs Image ganz allgemein wieder aufzubessern, dafür sind ja bekanntlicher Maßen ebenfalls Bemühungen im Gang, in denen die Fremdenverkehrswerber aber nur am Rande eingebunden sind.
Ein Beitrag von Hans-Christian Unger.
Im Burgenland findet am 4.
Oktober die Landtagswahl statt, was in der politischen Praxis bedeutet, dass trotz der Urlaubszeit der Wahlkampf langsam auf Touren kommt.
Im Moment lautet ja die Mandatsverteilung im burgenländischen Landtag 20 Sitze für die Sozialisten, 16 für die Volkspartei.
Der burgenländische ÖVP-Obmann Franz Sauerzopf ist nun angetreten, um bei den Wahlen im Oktober die absolute Mehrheit der SPÖ zu brechen.
Und eines der Wahlversprechen Sauerzopfs lautet, bei einem Wahlsieg die Parteibuchwirtschaft im Burgenland abzuschaffen.
Diesem Ziel will Sauerzopf jetzt mit einem zusätzlichen Hilfsmittel näher kommen und zwar mit einer Volksabstimmung über ein kürzlich von der SPÖ-Mehrheit im Landtag beschlossenes Objektivierungsgesetz zur Postenvergabe.
Dieses Gesetz zementiert für Sauerzopf nur bestehende Missstände.
Die von der burgenländischen ÖVP initiierte Volksabstimmung dagegen wäre die erste Volksabstimmung in Österreich über ein Landesgesetz, Gisela Hopfmüller berichtet.
Volksbegehren auf Landesebene hat es in Österreich schon etliche gegeben.
Eine Volksabstimmung über ein Landesgesetz noch nie.
Das Burgenländische Volksabstimmungsgesetz aus dem Jahr 1981 gibt nun die Möglichkeit, eine solche Volksabstimmung einzuleiten, wenn 15.000 Wahlberechtigte per Unterschrift das verlangen.
Und so will die ÖVP Burgenland jetzt mit dem Sammeln der Unterschriften für eine Volksabstimmung gegen Machtmissbrauch beginnen.
Der Anstoß ist, wie der burgenländische ÖVP-Chef Franz Sauerzopf erläutert, das Ende Juni im Landtag beschlossene Gesetz zur Objektivierung der Postenvergabe für den Landesdienst.
Das Gesetz sieht zwar die Einrichtung einer Objektivierungskommission vor, der je
drei Dienstnehmer und Dienstgebervertreter angehören.
Doch den Vorsitz soll der Landesamtsdirektor führen.
Und der tut, so Sauerzopf, nur das, was sein Chef, also Landeshauptmann Kehry, will.
Die ÖVP verlangte einen unabhängigen Vorsitzenden, bekam aber für diese Forderung eine Abfuhr.
Das Rote-Parteibuch-Gesetz darf nicht in Kraft treten, sagt Sauerzopf.
Die Forderung nach Abschaffung der Parteibuchwirtschaft ist ihm ein primäres Anliegen.
Sauerzopf weiter, die SPÖ will gar keine Änderung des gegenwärtigen Zustands.
Landeshauptmann Kehre, der bei einer Regierungssitzung vor zwei oder drei Wochen zu mir, weil ich ihm darauf hingewiesen habe, dass da wieder ein Unrecht vorliegt, gesagt hat, seit genau 23 Jahren, seit ich Landeshauptmann bin, gibt es in Burgenland keine Parteibuchwirtschaft mehr.
Der glaubt daran, das ist ja das Schlimme.
Kehre hat in einer
Jugendbroschüre Unser Burgenland 1987 gesagt, ich zitiere wörtlich, zu den Objektivierungsrichtlinien kehre.
Dafür kann ich mich nicht begeistern, weil jeder von uns, wie wir hier sitzen, ist ganz anders.
Wen sollen wir jetzt beauftragen, uns zu objektivieren?
Das wird nicht möglich sein.
Letzten Endes mündet das in einer Kommission, in der eine Partei die Mehrheit hat und damit sind wir genau dort, was ich nicht will.
Wir streben keinen Proporz an, nimmt Sauerzopf mögliche Kritik vorweg, und malt in grellen Farben und anhand vieler Beispiele das Bild vom Burgenländer, der zum Untertan verurteilt ist.
Zwei der sauerzopfschen Beispiele.
Der Sohn Landeshauptmann Kehris sei nach sechsjähriger Dienstzeit als Lehrer Direktor geworden.
Oder bei den Baubezirksämtern gibt es nur SPÖ-Mitglieder.
Sauerzopfs Prognose ist trotzdem,
Die Ära Kerry ist zu Ende.
Eines der Wesensmerkmale der Ära Kerry ist diese konsequente, rücksichtslose Parteibuchwirtschaft.
Uns ist auch bewusst,
dass manche Burgenländer Angst haben werden, hier zu unterschreiben, weil ja die örtlichen Funktionäre sagen werden, ist schon gut, du unterschreibst da und wenn du das nächste Mal kommst mit deiner Tochter oder mit deinem Sohn, dann weißt eh, welche Antwort du von uns kriegst.
Diese Brutalität liegt vor allem auf der unteren Funktionärebene.
Trotzdem laden wir alle Burgenländer ein, hier
aus Zivilcourage und aus Selbstbehauptungsinteresse mitzutun.
Und wenn ihm jemand die Frage stellt, wie sieht's denn mit der Parteibuchwirtschaft in anderen, etwa ÖVP-regierten Bundesländern aus, dann sagt Sauerzopf... Wenn das beliebte Beispiel Niederösterreich gebracht wird, die niederösterreichischen Sozialisten haben erstens... Ich möchte einmal grundsätzlich sagen, schlechte Beispiele sind für mich kein Präjudiz.
Sauerzopf ist sicher, bis zum 24.
August die notwendigen 15.000 Unterschriften beisammen zu haben.
Dann hat die Landesregierung noch maximal acht Wochen Zeit zur Durchführung der Volksabstimmung.
Dass diese also noch vor dem Termin der Landtagswahl, also am 4.
Oktober, stattfindet, ist eher unwahrscheinlich.
Das war ein Beitrag von Gisela Hopfmüller.
Untertitelung.
Es ist 12.32 Uhr, zwei Minuten nach halb eins.
Sie hören das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes, kurz die Schlagzeilen der Beiträge, die noch bis zum Ende unseres Programms zu hören sind.
Die Belegschaftsvertreter der Chemie Linz sind zu einer Unterredung mit Kanzler Wranicki zusammengekommen, um gegen die Aufteilung des Betriebes zu protestieren.
Erste Streitverhandlung im sogenannten Tschernobyl-Prozess in Wien.
Aus dem Ausland berichten wir über eine Zeitungspremiere in der Sowjetunion.
In der Regierungszeitung Izvestia wurde erstmals über den Psychiatriemissbrauch in der UdSSR geschrieben und die Kultur informiert über einen Schwerpunkt beim karintischen Sommer.
Bevor wir zu den angekündigten Beiträgen im Mittagschanal kommen, nur noch ein Hinweis auf unsere Abendsendung ab 18.30 Uhr.
Journal Panorama.
Antisemitismus.
Seit einigen Monaten hat dieser Begriff seinen festen Platz in der aktuellen tagespolitischen Auseinandersetzung in Österreich.
Gibt es ihn tatsächlich, schon wieder oder noch immer?
Wie tritt er zu Tage, wenn überhaupt und warum?
All diese Fragen waren gestern Abend Gegenstand einer engagierten Diskussionsveranstaltung, zu der die israelitische Kultusgemeinde eingeladen hatte, ins jüdische Gemeindezentrum in der Wiener Seitenstettengasse.
Eine Diskussion, in der sich sowohl persönlich erlebte Vergangenheit als auch gegenwärtige politische Realität in Österreich widerspiegelte.
Wir stehen sozusagen moralisch im Jahr 1945.
Der Wiederaufbau der Häuser hat zwar stattgefunden, der Wiederaufbau der Sälen offenbar überhaupt nicht.
Und daher verstehe ich es, dass versucht wird, das Ganze zu verkleinern, zu verharmlosen und auf einzelne wenige Fragen aufzuhängen.
Wie zum Beispiel auf die Frage, was hat ein bestimmter Oberleutnant am Balkan gesehen oder nicht gesehen und gemacht oder nicht gemacht?
Wäre das die Frage, dann wäre es leicht.
Wir haben beschlossen, nicht mehr zu schweigen und ganz klar und deutlich zu sagen, wer ein Azizimit ist.
Denn wenn nicht jetzt, wann dann?
Und wenn nicht wir Juden, dann wer?
Der Ansemitismus, den wir hier begegnen, ist in letzter Zeit nicht bloß geschmacklos.
In Wirklichkeit beweist er vielmehr, dass manche erst jetzt auf den Geschmack gekommen sind.
Er ist, der politisch kalkulierte Ansemitismus, eine Droge,
die angewendet worden ist für das Volk, als Opium für das Volk in einem Wahlkampf, um zu gewinnen.
Und wie bei jeder Droge muss die Dosis von Mal zu Mal erhöht werden, um den Rauschzustand noch einmal erreichen zu können.
Der Bundespräsident hat, wenn auch für Verspätung, so doch wiederholt, sich gegen jede Form des Antisemitismus ausgesprochen.
Bis heute hat er aber versäumt,
von jenen seinen Wahlhelfer, die erstmalig in der Zweiten Republik antisemitische Gefühle für politische Zwecke geweckt haben, auf Distanz zu gehen.
Wortmeldungen beim sogenannten Bürgerforum im Jüdischen Gemeindezentrum in Wien.
Eine ausführliche Zusammenfassung der Veranstaltung hören Sie heute Abend um 18.30 Uhr, Programm Österreich 1 im
Jetzt ist es 12.36 Uhr.
Vor dem Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien fand heute Vormittag die erste Streitverhandlung im sogenannten Tschernobyl-Prozess statt.
Geklagt hat die Bundesleiterin der Katastrophenhilfe österreichischer Frauen, Traude Kofler, als Privatperson.
Beklagt ist die Sowjetunion.
Frau Kofler möchte diesen Prozess sozusagen als Testprozess für alle Österreicher verstanden wissen, die der radioaktiven Strahlung nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl ausgesetzt waren.
Worum es im Einzelnen bei diesen Verfahren geht und weshalb es heute nach der ersten Streitverhandlung natürlich noch kein abschließendes Urteil gibt, das erläutert dem folgenden Erich Eichinger, der sich die heutige Verhandlung angehört hat.
Es lässt sich an wie eines jener Verfahren, von dem der alte Juristenwitz meint, es werde wohl bis zum jüngsten Gericht dauern.
Denn selbst wenn im heute begonnenen Feststellungsprozess letztlich ein Urteil ergehen sollte, wie es die Klage will, nämlich, die Union der sozialistischen Sowjetrepubliken haftet Frau Traude Kofler für alle Schäden, die ihr aus dem nuklearen Ereignis in Tschernobyl oder SSR am 25.
April 1986 entstehen,
was in den Sternen steht, bekäme Frau Kofler nicht mehr als den Ersatz der Prozesskosten.
Und erst in einem zweiten Prozess könnten konkrete Schäden, etwa durch Zuerkennung von Schmerzensgeld oder einer Rente, abgegolten werden, aber auch da nur für sie persönlich.
Doch einstweilen ist noch nicht einmal das Stadium der juristischen Vorspiele so richtig überwunden.
So war es zu Beginn des Jahres nicht gelungen, der Sowjetunion überhaupt die Klage zuzustellen.
Weder der sowjetischen Botschaft in Wien, noch dem Ministerrat in Moskau.
Die Folge, ein Kurator, jemand, der die beklagte Partei Sowjetunion auf ihre Gefahr und Kosten vertritt, wurde durch Einschaltung in der Amtlichen Wiener Zeitung ermittelt.
Kosten, wie man heute erfuhr, 2.566 Schilling 80 Groschen.
Als Dolmetsch für russisch-beeideten Rechtsanwalt gibt es laut Anwaltsverzeichnis in Wien keinen.
So fiel die Wahl auf den in serbokroatischer Sprache Korrespondierenden des russischen mächtigen Anwalt Herbert Michner.
Prompt war im Vorfeld das erste Streitthema vorhanden.
Wie hoch ist der Streitwert des Verfahrens, nachdem sich, Randbemerkung, auch die Anwaltskosten orientieren, anzusetzen?
Kofler-Anwalt Heinrich Wille wollte 61.000 schädigen.
60.000 genügen, um das Verfahren bis in die dritte Instanz zum obersten Gerichtshof zu bringen.
Kurator Michner, sozusagen im Namen der Sowjetunion, wollte eine Milliarde Schilling.
Möglicherweise auch, um weitere Kläger abzuschrecken.
Heute am ersten Verhandlungstag wurde darüber ein wenig gefeilscht.
Frau Koflers Rechtsvertretung, bei Feststellungsklagen gibt es immer einen niedrigen Streitwert.
Sowjetanwalt Michner, ein Billigstprozess mit Publizität ist eines Kulturstaates wie Österreich unwürdig.
Schließlich sei die Klägerin, die Vorsitzende der Katastrophenhilfe österreichischer Frauen, Kofler, privat eine vermögende Frau.
Es sei verwunderlich, dass sie den Wert ihrer Gesundheit nicht höher als 61.000 Schilling ansetze.
Richterbeschluss schließlich, der Streitwert beträgt 300.000 Schilling.
Zweite juristische Zwischenrunde.
Kann die Sowjetunion überhaupt in Österreich geklagt werden?
Die Klage behauptet ja.
Sie habe hier Gebäude und Grundstücke.
Drei Eigentumswohnungen in Wien 4, zwei in Wien 18, eine in Wien 19, ein Grundstück in Wien 18, eines in Kaltenleutgeben bei Wien.
Die entsprechenden Grundbuchsauszüge wurden vorgelegt.
Vereinfacht formuliert, ist die Klage damit heute abgeblitzt.
Der Richter meint, bei allen Liegenschaften sei nicht ausgeschlossen, dass sie hoheitlichen und nicht privatwirtschaftlichen Zwecken dienten, sodass eine Exekution nicht möglich wäre.
Und schon gar nicht gäbe es einen theoretischen Zugriff etwa auf Eigentum wie zum Beispiel Flugzeuge der sowjetischen Fluggesellschaft Aeroflot.
Sie sei eine selbstständige Rechtspersönlichkeit.
Richterspruch, es ist also keine örtliche Zuständigkeit gegeben.
Dass die Klägerin Traude Kofler dagegen Rekurs ergreifen wird, liegt nahe.
Argument, sonst könnte nie ein ausländischer Staat geklagt werden.
Wenn das Oberlandesgericht anders als die erste Instanz entscheiden sollte, würde allein die Behandlung der Zuständigkeitsfrage vor dem obersten Gerichtshof mindestens bis Mitte nächsten Jahres dauern.
Bis dahin hat wahrscheinlich auch Sowjetkurator Michner schon das Gesetzbuch der Ukraine in Händen,
dessen Fehlen er bei der heutigen Verhandlung als Argument nannte, dass er auch wenn es verlangt sein sollte, sich derzeit inhaltlich noch nicht äußern könnte.
Jedenfalls stehe ihm wegen der wörtlich Riesenarbeit, ausländisches Recht studieren zu müssen, ein erhöhtes Honorar zu.
Erich Eichinger informiert es über den ersten Tag des sogenannten Tschernobyl-Prozesses und wenn der Juristenwitz stimmen sollte, dass dieser Prozess bis zum jüngsten Tag dauert, dann wird das sicher ein Thema sein, das noch mehrfach im Journal auftauchen wird.
12.41 Uhr, wir kommen wieder ins Ausland und hier gleich in die Sowjetunion.
Die Moskauer Regierungszeitung Izvestia hat am Wochenende in einer langen Reportage erstmals über den Missbrauch der Psychiatrie in der UdSSR berichtet.
Erstmals wird zugegeben, dass gesunde, aber unbequeme Kritiker wegen Schizophrenie in psychiatrischen Anstalten behandelt wurden.
Die sowjetische Psychiatergesellschaft war wegen ihrer Praxis im Westen wiederholt kritisiert worden.
1983 verließ sie den Weltverband für Psychiatrie, weil ihr wegen des Vorwurfs der missbräuchlichen Verwendung der Psychiatrie zur Ausschaltung Andersdenkender der Ausschluss drohte.
Aber hören Sie näheres von Friedrich Orta.
Lange Zeit hat es dieses Thema für die sowjetischen Medien überhaupt nicht gegeben.
Über Geisteskranke durfte nicht berichtet werden und über den Missbrauch der Psychiatrie schon gar nicht.
Wenn jetzt die Regierungszeitung Verfehlungen aufdeckt und die Ausarbeitung eines Gesetzes vorschlägt, das eine Kontrolle der Psychiater vorsieht, so ist das sicher ein weiteres Beispiel für Gorbatschows Politik der Glasnost.
Ob sich die Haftbedingungen in den Anstalten aber tatsächlich bessern werden und der Psychiatrie-Terror aufhört, bleibt abzuwarten.
Betroffene, wie der im vergangenen April nach jahrelanger Haft in die Schweiz emigrierte Arzt Anatoly Koryagin, glauben das nicht.
Koryagin berichtete, dass weiterhin Psychopharmaka in hohen Dosen gespritzt würden.
Koryagin war 1981 verhaftet worden, weil er den Kollegen im Westen den Missbrauch der Psychiatrie zu politischen Zwecken geschildert hatte.
Seit Anfang Jänner dieses Jahres gab es in der Sowjetunion, soweit dem Weltverband der Psychiatrie bekannt ist, keine weiteren Fälle von Verhaftungen aus politischen oder religiösen Gründen.
Auch keine neuen Fälle von Zwangshospitalisierungen in psychiatrische Kliniken wurden publik.
Der Artikel in der Esvestia mit dem Titel »Schutzlos« berichtet von zwei konkreten Fällen der jüngsten Zeit.
In einem Fall beschwerte sich die Mathematiklehrerin Zoya Petrovna mit Nachdruck bei der Krankenhausleitung über die ihrer Meinung nach unzureichende Behandlung ihres Krebsleidens.
Sie wurde in die Psychiatrie überwiesen.
Zwei Jahre dauerte es, bis das Gesundheitsministerium sich ihres Falles annahm und die auf paranoide Schizophrenie lautende Diagnose annullierte.
Diese Diagnose hatten Ärzte gestellt, die die Frau nie untersucht hatten.
In einem zweiten Fall hatte sich eine Frau mit Namen Anna Ivanovna mehrfach über Nachbarn beschwert, die sie ihrer Meinung nach gestört hätten.
Sie erhielt eine Vorladung zur Polizei, die Polizei schickte sie zum Psychiater und der konstatierte prompt Schizophrenie.
Die Izvestia nahm sich ihres Falles an.
Eine auf Betreiben der Zeitung eingesetzte Medizinerkommission kam zum Schluss, die Frau sei zwar krank, ihre Internierung jedoch nicht gerechtfertigt.
Das sind zwei Fälle, über die erstmals in einer sowjetischen Zeitung berichtet wird.
Die Internationale Vereinigung gegen die politische Verwendung der Psychiatrie schätzt die Zahl der Opfer des politischen Psychiatriemissbrauchs in der Sowjetunion auf 3500.
Nach diesem Beitrag von Friedrich Orte kommen wir jetzt um dreiviertel eins wieder zurück nach Österreich.
Vor dem Bundeskanzleramt in Wien demonstrierten heute rund 200 Betriebsräte und Werksangehörige der Chemie Linz AG gegen die Pläne, den staatlichen Chemiekonzern weiter aufzusplitten.
Die Belegschaftsvertreter wehren sich dagegen, dass im Kernbereich der Chemie Linz disparten Düngemittel und Pflanzenschutz sowie Spezialkhemikalien getrennt werden.
Per 1.
Jänner wurden bereits die Ausgliederung der sparte Kunststoffen mit einer Zweidrittelmehrheit der ÖMV beschlossen und die Austria-Tabak-Werke sollen sich mehrheitlich am Pharma-Bereich beteiligen.
Hier gibt es aber noch Bewertungsschwierigkeiten.
Die ÖAG will die ATW-Beteiligung durchziehen.
Die Chemie Linz hat 1986 mit dem Rekordverlust von 1,1 Milliarden Schilling abgeschlossen.
Die Zahl der Beschäftigten sank von 6400 auf etwas mehr als 6200 ab.
Aber hören Sie näheres von Herbert Huthar.
Kurz nach 11 Uhr trafen hier auf dem Wiener Ballhausplatz die vier Autobusse mit den etwa 200 Betriebsräten und Belegschaftsvertretern ein.
Transparente wurden entrollt.
Für eine einheitliche Belegschaft war da zu lesen dann Umstrukturierung ja, weitere Zerschlagung nein.
Keine Vermehrung der Vorstände und für Forschung und Entwicklung.
Der Betriebsrat tritt dafür ein, dass die beiden Bereiche Düngemittel und Pflanzenschutz einerseits sowie Spezialkhemikalien andererseits nicht getrennt werden, nachdem die Bereiche Kunststoff und Pharma bereits ausgegliedert worden sind.
Dreierlösung nennt das der Betriebsrat im Gegensatz zu der von der IAG angestrebten Führerlösung, also mit Aufteilung von Agrar- und Spezialkhemikalien neben Kunststoff- und Pharmabereich.
Die Betriebsräte wollten den Bundeskanzler und Minister Streicher von der Dreierlösung überzeugen.
Arbeiterbetriebsratsobmann Eduard Gargitter.
Das wird davon abhängig sein, ob nicht ein Kompromiss zustande kommt, weil es könnten ja andere Maßnahmen auch ergriffen werden, dass trotzdem die Agrarkhemikalen und die Spezialkhemikalen beieinander bleiben, aber durch Proficenter den Vorstellungen von verschiedenen Managern der ÖAG doch genüge geleistet wird.
Kritische Äußerungen gibt es gegenüber der Verstaatlichen Holding ÖAG.
Die ÖAG ist zu uns so säumig gewesen, denn wir haben verlangt, dass beide Modelle aufgestellt werden, sowohl die Viererlösung als auch die Dreierlösung und erst dann, wenn diese beiden Modelle
genauestens überprüft werden, wird darüber entschieden, ob die 3 oder die 4er-Lösung.
Wir sind überrumpelt worden.
Vorige Woche haben wir die Mitteilung bekommen, dass in der kommenden Aussichtsratssitzung am 15. die Dinge schon gelaufen sind.
Und deswegen sind wir vor den 15. hier beim Bundeskanzler, um unseren Standpunkt noch klar und deutlich vorzubringen, um eventuelle Schwierigkeiten, die natürlich für beide Seiten unangenehm sind, zu vermeiden.
Sie haben also kein Vertrauen zur ÖAG als Vertreterin des Eigentümers?
Die OIAG hat hier die Vorstellungen aufgrund des Papiers, des Regierungspapiers oder der Vorstellungen des Koalitionsabkommens durchzuführen und hier gibt es natürlich auf beiden Seiten Falten.
Es gibt also Falten sowohl auf der einen Seite der Regierung und auf der anderen Seite.
Reprivatisierung, Sie wissen ja alle diese Schlagworte.
Und die OERG hat ihre Manager und diese Manager sind der Meinung oder glauben, dass Allheilmittel sei eben die Führerlösung.
Wir haben bis jetzt ja immer Verständnis gezeigt für verschiedene Umstrukturierungsveränderungen.
Daher sehen wir nicht ein, warum diese Vorstellung, die nicht
teurer ist als die andere, weil auch hier keine zusätzlichen Gesellschaften gebraucht werden oder Teilhaber, wie zum Beispiel bei der ATW im Zusammenhang mit der Pharma oder beim Kunststoffbereich im Zusammenhang mit der Petrochemie, ÖMV.
Hier sehen wir nicht ein, warum das hier mit der Begründung, ja, wenn wir eines Tages einen Partner suchen, ist es besser, wenn eine Viererlösung kommt.
Pünktlich um 11.30 Uhr wurden die Chemie Linzwerker dann von Bundeskanzler Franz Franitzki und Verstaatlichtenminister Rudolf Streicher empfangen.
Das Gespräch ist vor wenigen Minuten zu Ende gegangen.
Bundeskanzler Franitzki betonte sein Prinzip, nicht in die Unternehmen hineinregieren zu wollen, tritt aber dafür ein, dass jede nur mögliche Gesprächsbasis genutzt werden soll, weil ja jede Lösung gemeinsam auch von den Belegschaftsvertretern getragen werden muss.
Und im Übrigen, sagte der Kanzler, die verstaatlichen Betriebsräte seien keineswegs so unflexibel, wie dies in der Öffentlichkeit oft den Anschein habe.
Arbeiterbetriebsratsobmann Gargitta erklärte nach dem Gespräch mit dem Ergebnis zufrieden zu sein.
Es gebe Hoffnung für die sogenannte Dreierlösung.
Soweit mein Bericht aus dem Bundeskanzleramt und damit zurück zu Herbert Dobrowolny.
Das war ein Beitrag von Herbert Hutter.
Es ist jetzt 12 Uhr und 50 Minuten und wir kommen zu unserem Kulturbericht im Mittagschanal.
Schon zur Tradition geworden ist es, dass der karintische Sommer im Rahmen seines Veranstaltungsprogramms zeitgenössische Komponisten in Komponistenportraits vorstellt.
In den vergangenen Jahren waren dies Gottfried von Einem, Ernst Krennegg und Ivan Eröd.
Heute setzt man diese Reihe mit einer Serie von Konzerten und Gesprächen fort, die einem der bedeutendsten lebenden französischen Musikern gewidmet ist, nämlich Jean-François Seix.
Dieser Komponist, der heuer seinen 75.
Geburtstag feiert, hat Kammermusik, Ballette, Oratorien, Klavierwerke und Filmmusiken geschrieben.
Im Gegensatz zu vielen anderen zeitgenössischen Komponisten verlässt Franz X nicht den Boden der Tonalität.
So, dass es auch durchaus möglich sein kann, die von ihm erfundenen Melodien nachzupfeifen, sicher eine Rarität in der zeitgenössischen Musik.
Aber auch ernste Musik kann unterhaltend sein.
Das ist das Credo von Jean-Franz X, dem der folgende Bericht von Helga Ripper gewidmet ist und der zu Beginn ein Musikbeispiel hat.
... Musik ...
Es ist ein Erinnerung an meine Jugend, als ich ein kleiner Junge war.
Als kleiner Junge musste Jean Francais so viele langweilige Konzerte ertragen, so dass er beschloss, sollte er jemals komponieren, so werde er keine langweilige Musik schreiben.
Musik habe Vergnügen zu bereiten, womit er freilich ein Vergnügen gemeint hat, das auch höchsten geistigen und ästhetischen Ansprüchen standzuhalten vermag.
Jean-François Aix, geboren in Le Mans, der Stadt des 24-Stunden-Rennens, vollendete heuer sein 75.
Lebensjahr.
Seit frühester Jugend vom Komponieren besessen, begann er seine Studien am Konservatorium, das sein Vater leitete.
Täglich musste er mehr als vier Stunden Klavier spielen.
Mit 14 beherrschte er die Technik, heute spielt er sehr ungern.
Gestern allerdings setzte er sich spontan mit seiner Tochter ans Klavier und spielte Schubert als Verbeugung vor dem, den er über alles verehrt.
Untertitel der Amara.org-Community
Jean Françaix hatte eine besondere Vorliebe für die französische Literatur des 16. und 17.
Jahrhunderts.
Fasziniert von den Versen La Fontaine, komponierte er ein musikalisches Märchen für einen Rezitator und Orchester.
Für die österreichische Erstaufführung beim karintischen Sommer konnte Sonja Sutter als Erzählerin gewonnen werden.
Schon stürzte sie wie tot zu Boden.
Tiefe Nacht breitete sich in ihr aus.
Amor hatte Unheil geahnt.
Musik ohne Schwere zu komponieren, dieser von Jean Francaix erhobene Anspruch, wird in seinem Oeuvre Realität, ohne in Wiederholungen oder schöpferische Selbstgenügsamkeit zu verfallen.
Seine Stilmittel bleiben dabei immer durchsichtig und überschaubar.
Er bewegt sich immer im tonalen Bereich.
Faszinierend sind der Erfindungsreichtum und die raffinierte Differenziertheit der Rhythmik.
In seinem Barock Duo für Kontrabass und Harfe gehen Hase und Karpfen ein Bündnis ein, wie Jean Francaix versichert, ein Beweis für die Sinnlosigkeit des Klassenkampfes.
Damit die Bläser sich nicht länger darüber beschweren, zu dritt fünf Streichern ausgeliefert zu sein, komponierte Jean Françaix ein Stück für Bläser und Streichquintett.
Ein schwieriges Unterfangen, wenn man bedenkt, dass zum Beispiel eine Oboe zweimal mehr Klangvolumen hat als eine Violine, ein Horn dreimal mehr als ein Cello.
Franz Ecks Musik hört sich anders an als das was man so leicht hinunter zeitgenössischer Musik versteht.
Seine Kompositionen haben Eigenschaften die jedenfalls in dieser Ausgewogenheit selten geworden sind.
Esprit, Charme und Humor.
Und wir schließen jetzt vier Minuten vor 13 Uhr die ausführliche Berichterstattung mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Der Betriebsrat des Fürstwerkes Zeltweg hat wegen geplanter Kündigungen für heute eine Betriebsversammlung einberufen.
Nach Angaben der Belegschaftsvertretung steht die Kündigung von 91 Arbeitern und 35 Angestellten im Werk Zeltweg fest.
Drei Monate vor den burgenländischen Landtagswahlen hat der Landesobmann der Volkspartei, Franz Sauerzopf, eine Unterschriftenaktion gegen Machtmissbrauch vorgestellt.
Diese Aktion richtet sich gegen ein Landesgesetz zur Postenvergabe.
Nach der burgenländischen Landesverfassung sind bis zum 24.
August 15.000 Unterschriften einzuholen, um eine Volksabstimmung abhalten zu können.
Die Bundesleiterin der Katastrophenhilfe österreichischer Frauen, Traude Kofler, hat in ihrem Zivilrechtsprozess gegen die Sowjetunion wegen des Reaktorunfalls von Tschernobyl eine Niederlage erlitten.
Das Wiener Gericht hat sich in der ersten Streitverhandlung unzuständig erklärt.
Die Vertreter Koflers haben angekündigt, Rekurs zu erheben.
Die Klubobfrau der grün-alternativen Parlamentsfraktion, Freda Meisner-Blau, hat die bisherige Arbeit des Vorsitzenden der Waldheim-Historiker-Kommission, Hans Rudolf Kurz, kritisiert.
Meisner-Blau meinte, der schweizer Jurist könne zwar noch keine endgültige personelle Zusammensetzung der Kommission nennen, wolle aber trotzdem bis November einen Arbeitsbericht vorlegen.
Kein ernstzunehmender Wissenschaftler könne innerhalb von vier Monaten eine derart umfangreiche Arbeit erledigen.
Freda Massner-Blau forderte die Aufnahme des Russell-Tribunalpräsidenten Wladimir Dedija in die Historikerkommission.
Der Außenminister und stellvertretende Ministerpräsident Ägyptens, Ahmed Megid, ist mit Außenminister Vizekanzler Mok zu einem ersten Arbeitsgespräch zusammengetroffen.
Als wichtigste Themen wurden bilaterale Fragen sowie die Situation im Nahen Osten und am Persischen Golf genannt.
Anlässlich des Besuches Megids in Wien wird ein neues Kulturabkommen zwischen Österreich und Ägypten unterzeichnet.
Südkorea.
Staatspräsident Chan Doo-hwan hat erwartungsgemäß seine Regierung umgebildet.
Regierungschef wurde der frühere Luftwaffengeneral und Botschafter in Washington, Kim Jong-il.
Die Umbesetzung gilt als erster Schritt zur Schaffung einer neutralen Übergangsregierung, die die bevorstehende Präsidentenwahl überwachen soll.
Philippinen.
Die philippinischen Sicherheitsbehörden haben neuerlich Putschpläne gegen die Regierung von Staatspräsidentin Corazon Aquino aufgedeckt.
Vier Verschwörer wurden festgenommen.
Sie wollten angeblich den früheren Diktator Ferdinand Marcos wieder an die Macht bringen.
USA.
Präsident Reagan war offenbar über die Verwendung von Geldern aus dem amerikanisch-iranischen Waffengeschäft informiert.
Dies geht aus einem Memorandum des früheren Sicherheitsberaters John Poindexter hervor.
Poindexter wird voraussichtlich morgen vor dem Kongressausschuss zur Untersuchung der Iran-Contra-Affäre aussagen.
Indien.
In Neu-Delhi hat die Wahl des Staatspräsidenten begonnen.
Etwa 4700 Abgeordnete zum Unionsparlament sowie zu den 25 Regionalparlamenten bestimmen eine Nachfolge für den 71-jährigen Präsidenten Sail Singh.
Die fünfjährige Amtszeit des Präsidenten endet am 25.
Juli.
Nun noch die Wetteraussichten bis heute Abend.
Im Westen meist heiter, sonst unterschiedlich bewölkt und lokale Gewitterbildungen.
Nachmittagstemperaturen 22 bis 29 Grad.
Und damit sind wir am Ende von 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.