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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen schönen guten Tag.
Beim Mittagsschonal begrüßt Sie als Redakteur Karl Jakowski kurz die Schlagzeilen der Beiträge, die Sie dann nach den Nachrichten bis 13 Uhr hören können.
Nationalpark Hohe Tauern.
SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer fordert für das Kraftwerk Osttirol ein unabhängiges Gutachten.
Das Kraftwerk könnte, so Fischer, auch ohne den Einschluss der Umballfälle gebaut werden.
Der SPÖ-Klubobmann lehnt die bisherigen Gutachten der Energiewirtschaft ab.
Pressekonferenz von Wirtschaftsbund-Generalsekretär Schüssel zur Budget-Spar-Diskussion.
Abschluss des PLO-Kongresses in Alschier.
Wir analysieren die Beschlüsse der PLO und bringen dazu auch Reaktionen aus Israel.
Bisher noch keine Lösung bei der Flugzeugentführung nach Malta.
Libysche Luftpiraten halten 159 Menschen, darunter 45 Kinder, bereits 60 Stunden als Geiseln fest.
Essen und Wasser werden knapp.
und neuer Bericht über Lebensweise und Probleme der österreichischen Jugend.
Die Kulturredaktion informiert gegen Ende des Mittagsjournals über schwere Attacken von Schriftstellern in Jugoslawien gegen die Parteiführung und berichtet über die Aufführung des österreichischen Films Der stille Ozean bei den Berliner Filmfestspielen.
Zu Beginn dieses Programms hören Sie jetzt die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Georg Schalk-Ruber und Sprecher Wolfgang Riemerschmidt.
Österreich.
Der Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin, Professor Hans Krupp, stellt in einem Gutachten der österreichischen Budget- und Wirtschaftspolitik im internationalen Vergleich ein gutes Zeugnis aus.
Das Gutachten ist gestern in Wien präsentiert worden.
Professor Hans Krupp ist Kandidat für den Posten des Wirtschaftsministers in einer allfälligen SPD-dominierten Regierung nach den kommenden Wahlen.
Zurzeit berät er SPD-Kanzlerkandidat Hans-Jochen Vogel.
Die österreichische Wirtschaftspolitik sei erfolgreich gewesen, sagte der Sachverständige im Morgenjournal, auch wenn es Österreich relativ leicht gehabt habe, da die Last der Inflationsbekämpfung von der Bundesrepublik Deutschland getragen worden sei.
Zur Frage der Staatsschulden sagte Professor Krupp, die österreichischen Schulden seien international gesehen in einem niedrigen Bereich.
Der Staat müsse die Wirtschaft ankurbeln.
Vor sozialistischen Betriebsrätinnen in Wien erklärte ÖGB-Präsident Anton Benja, es sei unmöglich, 60 Milliarden Schilling einzusparen und gleichzeitig Arbeitsplätze zu schaffen, wie dies von der ÖVP für den Fall versprochen werde, dass sie nach der Nationalratswahl die Regierung stellen sollte.
Benja begründete seine Ansicht damit, dass man für die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen Geld brauche.
Käme es aber zu den von der Volkspartei vorgeschlagenen Ausgabenkürzungen des Staates, könnten wichtige Bauvorhaben nicht durchgeführt werden, was eine Verringerung des beschäftigten Standes zur Folge hätte.
Bürgermeister Leopold Graz nahm vor allem zu den kommenden Gemeinderatswahlen in Wien Stellung.
Er sagte, die Vorstellungen der ÖVP in ihrem Programm für Wien seien so unrealistisch, dass niemand wissen könne, was die Volkspartei nach den Wahlen wirklich tun wolle.
Die Wiener Freiheitliche Partei will für die Gemeinderatswahlen am 24.
April einen äußerst sparsamen Wahlkampf führen.
Der Landeswahlleiter der Wiener Freiheitlichen und stellvertretende Landesparteiobmann Hilmar Cabas sagte heute, das FPÖ-Werbebudget in Wien sei mit etwa 6 Millionen Schilling dotiert.
Es sollen keine Wahlgeschenke verteilt werden.
Schwerpunkt des freiheitlichen Wahlkampfes in der Bundeshauptstadt soll nach den Worten von Cabas der direkte Kontakt mit den Bürgern sein.
Die Verhandlungen über die Besetzung des Bürgermeisters der steirischen Hauptstadt Graz wurden heute fortgesetzt.
Bürgermeister Alexander Götz erklärte, die Freiheitliche Partei werde bei der Wahl des neuen Bürgermeisters ÖVP-Vizebürgermeister Hasibar unterstützen.
Götz schlug dabei eine Halbzeitlösung vor, behielt sich aber vor, erst nach zweieinhalb Jahren zu entscheiden, ob er Alfred Stingl von der SPÖ unterstützen werde.
Vizebürgermeister Stengel erklärte dazu, eine Teilung des Bürgermeisteramtes komme für ihn nicht in Frage.
Nach dem Wahlergebnis vom 23.
Jänner verfügt keine der Parteien über eine Mehrheit.
Die österreichischen Forstbetriebe und Waldbauern haben im vergangenen Jahr um mehr als vier Prozent weniger Holz produziert als 1981.
Wie dazu der Präsident des Hauptverbandes der Wald- und Forstbetriebe, Heinrich Orsini-Rosenberg, erklärte,
haben die Forstbetriebe mit jedem Festmeter Holz, der geschlägert wurde, massive Verluste hinnehmen müssen.
Der Export österreichischen Holzes ist im vergangenen Jahr mengenmäßig um 7%, wertmäßig aber um 17% zurückgegangen.
Damit wird deutlich, dass die Preise für österreichisches Holz im Ausland stark gesunken sind.
Für heuer erwartet die Forstwirtschaft keine wesentliche Änderung der schwierigen Situation.
Das Institut für Jugendkunde präsentierte heute in Wien einen neuen österreichischen Jugendbericht.
Darin wird versucht, verschiedene Lebensbereiche der jungen Generation sachlich darzustellen.
Autoren sind drei Soziologen, ein Kinderfacharzt, ein Jurist und ein Betriebswissenschaftler.
Sie gelangen grundsätzlich zu der Ansicht, dass die Welt, in der Österreichs Jugendliche aufwachsen, nicht eine, wie manchmal in Schlagzeilen dargestellt, Skandalwelt randalierender Halbwüchsiger, Drogensüchtiger und Aussteiger ist.
Sie ist nach Ansicht der Experten aber auch kein sorgloses Paradies, das manche Eltern ihren Kindern durch materiellen Wohlstand schaffen wollen.
Im Kapitel »Jugend und Recht« der Studie wird darauf hingewiesen, dass es mangelnde Information und eine gewisse Scheu vieler Jugendlicher vor Institutionen und Behörden gibt.
Die Rauschgiftfrage wird als ein nicht spezifisch die Jugend betreffendes Problem bezeichnet.
Nach einer Drei-Parteien-Einigung über die entsprechende Materie erhält Österreich ein modernes Arzneimittelgesetz.
Es soll am 2.
März im Nationalrat beschlossen werden.
Gesundheitsminister Steirer sprach im Morgenjournal von einem Jahrhundertgesetz und von einem österreichischen Wunder, dass nämlich das Gesetzeswerk noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden kann.
Der Kernpunkt ist ein verbesserter Schutz des Patienten.
Neben der Aufklärungspflicht gegenüber den Patienten ist auch für bestimmte Personengruppen wie Kinder, Schwangere oder psychiatrische Patienten ein zusätzlicher Schutz verankert.
Eine wesentliche Neuerung ist auch die Trennung von Gebrauchs- und Fachinformation.
So wird in Zukunft der sogenannte Beipackzettel für den Patienten verständlich, die wichtigsten Informationen über Wirkungen und eventuelle Nebenwirkungen des Medikaments enthalten.
Im Messepalast in Wien findet von heute bis Samstag die dritte österreichische Wissenschaftsmesse statt.
Sie dient nicht allein dem Erfahrungsaustausch der Forschungseinrichtungen untereinander, sondern besonders auch dem Kontakt der Wissenschaft zur Öffentlichkeit.
Insgesamt präsentieren mehr als 600 Wissenschaftler etwa 300 Forschungsprojekte.
Zum ersten Mal gibt es auch eine internationale Beteiligung.
Saudi-Arabien, Großbritannien.
In der saudi-arabischen Hauptstadt Riyadh setzen heute die Erdölminister mehrerer OPEC-Länder ihre Beratungen über den Ölpreis fort.
Nach der Preissenkung für nigerianisches Öl um 5,5 Dollar pro Fass zu 159 Liter ist der Ölpreis weltweit unter Druck geraten.
Allgemein wird erwartet, dass zumindest die OPEC-Länder am persischen Golf den Ölpreis senken werden.
In diesem Sinn äußerte sich auch der saudi-arabische Erdölminister Jamani.
Auf den sogenannten Spot-Märkten, den freien Märkten in Rotterdam, London und New York, hat das Geschäft in den vergangenen Wochen explosionsartig zugenommen.
Großbritannien, das vergangene Woche den Preis für sein Nordseeöl gesenkt hat, wird den Ölpreis möglicherweise schon bald neuerlich verringern.
Algerien
Der palästinensische Nationalrat, das Exilparlament der PLO, hat seine Tagung in Algier beendet und eine politische Grundsatzresolution verabschiedet.
In der Erklärung wird der Friedensplan der Arabischen Liga angenommen, die Nahostinitiative Präsident Reagans wird abgelehnt.
Reagans Lösungsvorschläge bieten nach Ansicht der PLO keine dauerhafte Regelung des Palästinenser-Problems.
Der amerikanische Nahostplan berücksichtige nicht die Rechte der Palästinenser, besonders nicht das Recht auf Gründung eines eigenen, unabhängigen Palästinenser-Staates, erklärt die PLO.
Als PLO-Chef Yasser Arafat, der in Algier als Vorsitzender des PLO-Exekutivausschusses bestätigt wurde, hat die USA beschuldigt, Israel bei der Invasion des Libanon direkt unterstützt zu haben.
Malta.
Zweieinhalb Tage nach der Entführung eines libyschen Verkehrsflugzeuges nach Malta zeichnet sich noch immer kein Ende der Geiselaffäre ab.
Die Maschine vom Typ Boeing 727 mit 159 Passagieren an Bord steht nach wie vor auf dem maltesischen Flugplatz.
Die Luftpiraten, sie bezeichnen sich selbst als libysche Dissidenten, haben ihre Forderung nach Treibstoff für das Flugzeug fallen gelassen.
Sie verlangen jetzt nur noch sicheres Geleit nach einer möglichen Freilassung ihrer Geiseln und die Zusicherung eines Landes, sie aufzunehmen.
Die Regierung in Washington will die durch das Gift Dioxin verseuchte Ortschaft Times Beach im Bundesstaat Missouri für umgerechnet mehr als 500 Millionen Schilling kaufen und die Einwohner umsiedeln.
Vor etwa zwölf Jahren hatte ein Altölhändler dioxinhaltigen Schlamm aus einer Chemiefabrik mit Öl vermischt und damit die Straßen von Times Beach besprüht, um Staub zu binden.
Seither erkrankten immer wieder Menschen an Dioxinvergiftung.
Die Bewohner von Times Beach mussten ihre Häuser verlassen und leben zurzeit in Hotels oder Wohnwagen.
Die Wetterlage.
Das mächtige Hochmeerzentrum über Österreich bestimmt weiterhin das Wetter im Alpenraum.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Meist heiter, nur im Osten zeitweise Durchzug von stärkeren Wolkenfeldern.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen minus 7 bis minus 1 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 15 bis minus 5 Grad.
Örtlich auch darunter.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag.
Meist sonnig, nur im Osten zeitweise auch stärkere Bewölkung.
Schwachwindig.
Tageshöchstwerte minus 5 bis plus 2 Grad.
Auf den Bergen weitere Frostabschwächung.
Die Vorschau auf übermorgen Freitag.
Im Osten regional Hochnebel, sonst bei aufgelockerter Bewölkung zeitweise sonnig.
Kalt.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, wolkig, 0° Windstill.
Eisenstadt, stark bewölkt, minus 2° Nordwind, 10 km in der Stunde.
Linz, heiter, minus 5° Südostwind, 15 km.
Salzburg, wolkenlos, 0° Nordwest, 5.
Innsbruck, wolkenlos, minus 2° Windstill.
Pregenz, wolkenlos, minus 6° West, 3.
Graz, heiter, minus 4° Südostwind, 2 km.
Und Klagenfurt, wolkenlos, minus 6° Westwind, 3 km in der Stunde.
Jetzt zwölf Minuten nach zwölf zum Thema Nationalpark Hohe Tauern.
Auch nach mehr als zehnjährigen Diskussionen über dieses Thema gibt es in Österreich immer noch keinen überregionalen Nationalpark Hohe Tauern im Gebiet von Tirol, Salzburg und Kärnten.
Dieses Projekt ist bislang an den stark divagierenden Ansichten der Energiewirtschaft auf der einen, der Naturschützer auf der anderen und schließlich und endlich der Bevölkerung der betroffenen Gebiete auf der dritten Seite gescheitert.
Das größte Problem ist derzeit die Frage, wie die Vorstellungen der Energiewirtschaft über ein geplantes Speicherkraftwerk im Osttiroler Dorfertal mit den Bemühungen der Naturschützer zur Bewahrung der Landschaft am Südhang von Großglockner und Großvenediger vereinbart werden können.
Der Klubobmann der SPÖ und Präsident der Naturfreunde, Heinz Fischer, will nun die Diskussion über diese Frage durch eine Forderung an die Energiewirtschaft neu beleben.
Mit ihm sprach Markus Sommersacher.
Herr Klubobmann Dr. Fischer, im vergangenen Sommer hat es Gespräche gegeben in Heiligenblut und die daran Teilnehmenden haben sich darauf geeinigt, dass man bei der Planung des Kraftwerks Dorfertal Matrai auf die Umballfälle so gut wie verzichten sollte.
Inzwischen ist wieder ein halbes Jahr vergangen und Sie haben schon damals gemeint, Sie fordern jetzt die Energiewirtschaft auf, zumindest bis Weihnachten Alternativplanungen für das Kraftwerk vorzulegen.
Diese Alternativplanungen sind nicht an die Öffentlichkeit gedrungen.
Wir sehen sie derzeit den Stand der Diskussion um die Realisierung des überregionalen Nationalparks Hohe Tauern im Licht dieser Gespräche von Heilig Blut im heurigen Sommer.
Die Energiewirtschaft hat sogenannte Alternativen vorgelegt, von denen aber alle Beteiligten einschließlich der Energiewirtschaft selbst wissen, dass sie nicht realisierbar sind.
Es geht darum, das Kraftwerk zu bauen, wenn es energiewirtschaftlich notwendig ist, aber einen Nationalpark zu errichten, der diesen Namen Nationalpark auch verdient.
Und da ist es notwendig, wenigstens ein Ökosystem an Gletscher
Wasser und Gletscherbach zu erhalten und das Schönste davon ist die obere Insel einschließlich des Umbaltales.
Und es muss der Energiewirtschaft daher klar sein und ich hoffe, dass es ihr von Tag zu Tag mehr klar wird, dass sie neben ihren ökonomischen Berechnungen, neben dem Denken in Kilowattstunden, das sicher seine Berechtigung hat,
auch ein Denken in immateriellen Werten und in der Erhaltung von Natur, Landschaft und Ökosystemen Platz greift.
Und wenn es aus dem Kreis der Energiewirtschaft selbst, aus welchen Gründen auch immer, keine Bemühungen geben sollte, Alternativen zu finden, die ökonomisch vertretbar sind und dennoch dieses eine Ökosystem der Umbaufälle schont,
Dann wird man Fachleute suchen, außerhalb des Bereichs der Energiewirtschaft, die uns solche Varianten berechnen und vorlegen.
Und dann wird die Energiewirtschaft und auch, was mindestens so wichtig ist, die Öffentlichkeit, insbesondere auch die Tiroler Landesregierung, zu solchen neuen Varianten Stellung zu nehmen haben.
Mit anderen Worten, Sie suchen ein unabhängiges Gutachten, ein Gutachten, das nicht von Seiten der Energiewirtschaft kommt, aus dem hervorgehen soll, dass man das Kraftwerk Dorfertal Mattrei sinnvoll bauen kann, ohne
Einbeziehung der Umwahlfälle.
Habe ich Sie richtig verstanden?
Ich möchte Varianten erarbeitet wissen von Leuten, die nicht von vornherein Interesse an bestimmten Resultaten haben.
Und hier sind wir sehr offen.
Ich kann mir so wohl vorstellen, dass man die Energieverwertungsagentur einschaltet.
Ich kann mir vorstellen, dass man unsere wissenschaftlichen Hochschulen dafür heranzieht.
Ich habe sogar auch mit dem
Präsidenten der Arbeiterkammer Kontakt aufgenommen, die auch ein kleines Institut errichtet haben, weil es mir darauf ankommt, dass sich Leute den Kopf zerbrechen, was die beste Variante unter Berücksichtigung ökonomischer Gesichtspunkte, aber auch unter Berücksichtigung Umwelt
mäßiger Gesichtspunkte ist, ohne dass die von vornherein nachweisen wollen, dass das, was man im Jahr 1974 ausgerechnet hat, auch im Jahr 1983 die beste und sogar die einzige aller möglichen Lösungen ist.
Nun ist das Ganze inzwischen ein bisschen erschwert worden, insofern als in Tirol der Entwurf für ein eigenes Landesgesetz für einen Nationalpark im Gebiet Osttirol vorgelegt wurde.
Landeshauptmann Wallnöfer hat diesen Entwurf vorgelegt und in diesem Entwurf steht drin,
dass zwar auf der einen Seite die Südflanke des Großbenedikters in die Kernzone des Nationalparks gebracht werden sollte, also nicht angetastet werden sollte für fremdenverkehrswirtschaftliche Einrichtungen wie zum Beispiel Sommerskilauf, dass aber auf der anderen Seite die obere Isl, sprich die Umballfälle, nicht in die Kernzone hineinkommen sollen, dass die nur in der Vorzone sein sollen und damit zugänglich wären für eine energiewirtschaftliche Nutzung.
Ja, dieser Entwurf hat einen Pluspunkt und einen Minuspunkt.
Ich begrüße es, dass es überhaupt einen Entwurf gibt als einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Nationalpark.
Ich begrüße es, dass die Vernunft gesiegt hat.
in Bezug auf die Nicht-Erschließung des Großvenedigers.
Und ich bedauere es, dass das Problem der oberen Isel darin noch nicht vernünftig geregelt ist.
Aber ich glaube letzten Endes, dass der Gedanke eines Nationalparks und der Gedanke der Bewahrung der Umballfälle ja nicht von Monat zu Monat schwächer wird, sondern im Gegenteil.
von Monat zu Monat mehr Zustimmung findet.
Sie sehen, dass zum Beispiel im Kamptal in Niederösterreich sich jetzt auch eine Variante durchgesetzt hat und von allen einschließlich des niederösterreichischen Landeshauptmanns begrüßt wird, obwohl er das vor einem halben Jahr noch als unmöglich bezeichnet hätte.
Und das, was dem niederösterreichischen Landeshauptmann in diesem Rahmen möglich war, nämlich zu einer besseren Einsicht zu kommen, das wird in Tirol dann sicher auch möglich sein.
SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer fordert also für das Kraftwerk Osttirol-Dorfertal ein unabhängiges Gutachten.
Das Kraftwerk könnte, so Fischer, auch ohne den Einschluss der Umballfälle gebaut werden.
Seit rund 60 Stunden steht jetzt schon auf dem Flughafen von Valletta auf der Insel Malta ein entführtes libysches Verkehrsflugzeug.
Die Luftbeiraten, ihre Zahl ist nicht genau bekannt, Meldungen sprechen von drei bis sechs Entführern.
Die Luftbeiraten halten
159 Fluggäste, darunter 45 Kinder als Geiseln fest.
Ihre Forderung an die maltesische Regierung, das Flugzeug aufzudanken, wurde bisher von Ministerpräsident Mintow abgelehnt.
Er steht in Verhandlungen mit den Entführern, die Geiseln freizulassen.
Mintow hat bereits vor zehn Jahren eine Flugzeugentführung einer KLM-Maschine auf Malta mit der Aufgabe der Entführer beenden können.
Heute Morgen gab es nun Meldungen, dass die Luftpiraten aufgeben dürften, wenn sie sicheres Geleit nach der Freilassung der Geiseln und die Einreiseerlaubnis eines Staates erhalten.
Doch derzeit steht das Flugzeug nach wie vor auf dem Flughafen von Valletta und an Bord der Maschine werden Essen und Wasser knapp.
Im Flugzeug befinden sich ja nach wie vor 159 Menschen, darunter 45 Kinder.
Die maltesische Regierung gab bis jetzt keine Erlaubnis, Verpflegung an Bord zu bringen.
Ich bin jetzt telefonisch mit einer Mitarbeiterin der Deutschen Welle auf Malta verbunden.
Guten Tag.
Guten Tag.
Frau Falson-Satucci, was ist der letzte Stand bei dieser Flugzeugentführung?
Haben nun die Luftpiraten nachgegeben oder ist alles noch bei Malta?
Der letzte Stand der Flugzeugentführung gemäß den maltesischen Radionachrichten um 11 Uhr ist der, dass die Flugzeugentführer ihre Forderung von gestern aufgegeben haben,
nach Marokko fliegen zu dürfen, nachdem aufgetankt wurde.
Sie verlangen nunmehr, nachdem sie Geiseln und Besatzung freilassen würden, dass die maltesische Regierung unter Premierminister Dormintow, der auch die Verhandlungen mit den Entführern vom Tower aus am Airport führt, ihnen freies Geleit in ein selbst zu erwählendes Land
ermöglichen werden.
Und wir warten jetzt auf die nächsten Nachrichten, die in 13 Uhr sein werden.
Aber zur Stunde kann man eben nur das sagen, was ich eben bereits erzählt habe, dass man nicht weiß, wird die maltesische Regierung auf diesen Vorschlag eingehen und werden auch diese drei libyschen Luftgeraden damit einverstanden sein.
Die 159 Menschen, darunter 45 Kinder, sind nun schon mehr als 60 Stunden an Bord dieser libyschen Maschine.
Die Lebensmittel werden knapp.
Warum erlaubt die Maltesische Regierung nicht, Verpflegung an Bord zu bringen?
Darüber gibt es hier keine Mitteilungen.
Man kann einfach nur annehmen, dass die Maltesische Regierung auf diese Art und Weise diese libyschen Entführer zum Rückzug bewegen will und sie sozusagen ausruhen möchte.
Kinder.
Es sind auch schwangere Frauen darunter, angeblich auch viele ältere Menschen, die geistig krank sind, die sehr wahrscheinlich auch vor allem durch den Schock bedingt dringend ärztliche Hilfe brauchen.
Aber das alles ist bis zur Stunde noch nicht geschehen.
Keine Nahrung, kein Wasser und keine ärztliche Medizin.
Man kann eben nur vermuten, dass die Regierung unter Dominos die Luftgeraden
Wie ist die Situation überhaupt am Flughafen?
Die Situation am Flughafen ist so, dass das Flugzeug auf einem Hangar außerhalb der normalen Abflüge steht.
Es sind wohl erst dann einige Flüge gestartet und auch gelandet, sodass der normale Flugverkehr wohl
was denke ich, verständet sich sehr viele maltesische Schaulustige, die sorglich mit Verpflegung und Fernrohren und so weiter am Flughafen eingefunden haben, obwohl man überhaupt nicht sehen kann, an dem nur das geschlossene Flugzeug.
Das Wetter ist für Malta relativ kalt für Februar.
Kalt heißt hier für den Süden, dass die Mittagstemperaturen 12 bis 13 Grad plus nicht überschreiten.
Dazu ein
Kalter, ziemlich kalter Nordwind, ein bedeckter Himmel und das bedeutet dann natürlich auch, dass das Innere des Flugzeuges trotzdem auch relativ kalt sein muss.
Recht herzlichen Dank für diese Informationen nach Valletta, auf Wiederhören.
Bisher also noch keine Lösung bei der Flugzeugentführung nach Malta.
Die libyschen Luftberaten halten 159 Menschen, darunter 45 Kinder, bereits 60 Stunden als Geiseln fest.
Essen und Wasser werden knapp.
Die maltesische Regierung erlaubt nicht, dass Verpflegung an Bord gebracht wird.
Nun zur PLO-Tagung in Al-Shir.
Nach Film hin und her hat der palästinensische Nationalrat gestern Abend eine Grundsatzresolution über die künftige PLO-Politik verabschiedet.
Das Exilparlament der PLO hat den Friedensplan der Arabischen Liga, auch Feesplan genannt, angenommen, aber die Nahostinitiative von US-Präsident Ronald Reagan abgelehnt.
Die Ablehnung des Reagan-Planes wurde damit begründet, dass er keine dauerhafte Lösung des Palästinenser-Problems biete.
Der Vorsitzende der PLO, Yassir Arafat, wurde wieder als Vorsitzender des 14-köpfigen Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation bestätigt.
Hans Benedikt analysiert im Folgenden die Beschlüsse des PLO-Exilparlaments.
PLO-Chef Yassir Arafat hatte sich für diesen Kongress des PLO-Nationalrats zwei Aufgaben gestellt.
Er hat eine davon provisorisch gelöst und die andere auf die lange Bank der internationalen Nahostpolitik geschoben.
Arafats erste Aufgabe bestand darin, die PLO, die seit ihrer Vertreibung durch die israelische Armee im Libanonkrieg über die arabische Welt verstreut ist, als politische und militärische Organisation der Palästinenser am Leben zu erhalten, also ihre endgültige Zersplitterung und damit den Verlust ihres Mandats als Alleinvertretung des palästinensischen Volkes zu verhindern.
Das ist Arafat insofern gelungen, als er die verschiedenen, miteinander rivalisierenden Machtgruppen der Gemäßigten und der Radikalen im neu gewählten Exilparlament der PLO in ihrem Nationalrat erneut als Koalition verankern und auf ein Programm zur Erringung der nationalen Unabhängigkeit der Palästinenser einschwören konnte.
Der Begriff Kampf um nationale Unabhängigkeit ist jedoch nur eine Sammelideologie.
Ihr Wortlaut ist so einfach und so allgemein formuliert,
weil Arafat damit etwas ausdrücken wollte, was von jeder dieser miteinander oft tief verfeindeten Machtgruppen unterschrieben werden konnte, wiederum im Sinn der Erhaltung der PLO als Organisation.
Und genau das ist das Provisorium dieser Koalitionseinheit.
Denn was Arafat auf diesem Kongress nicht erreicht hat und was folglich auf die lange Bank der internationalen Nahostpolitik geschoben wurde, ist ein präzises, detailliertes Aktionsprogramm,
für einen gemeinsamen politischen Kurs zur Unabhängigkeit.
Der PLO-Kongress hatte die Wahl zwischen zwei internationalen Nahost-Friedensplänen.
Der von der Arabischen Liga als Grundmodell vorgegebene Plan des saudi-arabischen Königs Fahed, der sogenannte Fahed-Plan, vereint die Maximalvorstellung von einem PLO-Staat in Westjordanien und im Gazastreifen mit einer Sicherheitsgarantie für alle Nahoststaaten, einschließlich Israels.
also auch eine Anerkennung Israels durch die PLO.
Diese Maxime eines PLO-Staats stößt jedoch auf den Widerstand nicht nur Israels, sondern auch seiner Schutzmacht, der Vereinigten Staaten.
Präsident Ronald Reagan hat deshalb einen Kompromissplan angeboten, der die palästinensische Staatsidee ausklammert und durch die Idee einer Föderation der jetzt israelisch besetzten Palästinenser Gebiete mit dem Königreich Jordanien ersetzt.
Yassir Arafat und seine PLO-interne Hausmacht, die Al-Fatah, haben diese Kompromissidee zur Grundlage von Verhandlungen mit Jordaniens König Hussein gemacht.
Es ging darum, die im Abkommen von Camp David angebotene palästinenser Autonomie in eine Autonomie innerhalb des Königreichs Jordanien umzusetzen.
Natürlich ist auch diese Idee mit alten inarabischen Feindschaften etwa aus der Vertreibung der PLO aus Jordanien im September 70 belastet.
Aber was für Reagan so attraktiv war, hier bot sich zum ersten Mal eine Verhandlungspartnerschaft mit Jordanien und der PLO gegenüber den USA und Israel an.
Sie hat jedoch in diesem PLO-Kongress in Algier nicht Fuß gefasst.
Die Opposition, zumeist aus dem radikalen Lager, hat den Reagan-Plan abgelehnt, eben weil Reagan einen PLO-Staat ausschließt.
Im Abschlusskommuniqué ist allerdings eine Formulierung enthalten, die eine Kompromissmöglichkeit andeutet.
Der Reagan-Plan wird als nicht annehmbar bezeichnet.
Das heißt, die Ablehnung wäre vielleicht gar nicht endgültig, wenn Reagan seinen Plan so ändern würde, dass er für die PLO annehmbar wäre.
Das kann sich nur auf die Staatsidee beziehen, etwa im Sinn des gemäßigten Arafat-Lagers, das zwar grundsätzlich auf einer Staatsgründung besteht, sie jedoch nur als Zwischenlösung bis zu einer Föderation mit dem Königreich Jordanien sieht.
Das kann eine neue Verhandlungsstrecke eröffnen.
Vorausgesetzt Reagan kann seinerseits die israelische Regierung entsprechend beeinflussen.
Und das bleibt auch im Hinblick auf mögliche Neuwahlen in Israel vorläufig eine unbekannte in der Palästinensischen Union.
Hauptgegner der PLO ist ja nach wie vor die israelische Regierung unter Menachem Begin.
Sie sieht ja in der PLO eine Terrororganisation und lehnt jede Verhandlung mit Arafat über die Gründung eines Palästinenserstaates ab.
Mögliche Gebiete für einen Palästinenserstaat könnten das von Israel besetzte Westjordanland und der Gaza-Streifen sein.
Welche Reaktionen gibt es nun in Israel zu den PLO-Beschlüssen in Al-Shir?
Hören Sie Moshe Meisels.
Offizielle Kreise in Jerusalem bezeichneten heute die Beschlüsse des palästinensischen Nationalrates in Algier als einen Kompromiss zwischen Yasser Arafat und der extremen Ablehnungsfront.
Der Sprecher des Außenministeriums erklärte, dass mit diesen Beschlüssen die Illusionen Washingtons und europäischer Staaten bezüglich eines Sieges der sogenannten gemäßigten Linie Arafat wie eine Seifenblase geplatzt seien.
Die Beschlüsse von Algier zeigen keinerlei Bereitschaft zur Anerkennung des Regenplanes und Israels und haben König Hussein kein Mandat zu Verhandlungen im Namen der PLO über den zukünftigen Status des Westjordanlandes und Gazastreifens erteilt, wurde in Jerusalem erklärt.
Sie halten weiter an der militärischen Option der Palästinenser fest, lehnen das Camp David Abkommen als Grundlage für weitere Verhandlungen strikt ab
stellen sich hinter die Beschlüsse der Gipfel-Konferenz von Fez und den russischen Brezhnev-Plan zur Lösung des Nahost-Konflikts und bestätigen, dass die PLO die einzige legitime Vertreterin des palästinensischen Volkes in Friedensverhandlungen bildet.
Damit ist Arafat weitgehender Militantenhaltung der von Syrien und Libyen geförderten arabischen Ablehnungsfront entgegengekommen.
und hat die Aussichten auf eine Zustimmung der PLO zur Erneuerung des Nahostfriedensprozesses unter amerikanischer Ägide erheblich erschwert.
So Jerusalem, während die israelische Presse und Opposition und die Bürgermeister im Westjordanland und Gazastreifen und die Presse in Ostjerusalem heute einen anderen Ton anschlagen.
Die israelische Presse erklärt im Allgemeinen, dass die Beschlüsse von Al-Jir einen wichtigen Wegweiser für die zukünftige Politik der PLO bilden.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Konferenzen des Palästinensischen Nationalrates ist es Arafat gelungen, einen pragmatischen politischen Plan zur Beilegung des Nahostkonflikts durch die PLO durchzubringen.
Die israelische Presse weist darauf hin, dass die Beschlüsse von Al-Jir den Regenplan nicht in Bausch und Bogen abgelehnt und die Türe für eine weitere amerikanische Initiative und Vermittlung offengelassen haben.
Sie haben auch eine Einschaltung Husseins in dem Friedensprozess nicht abgelehnt.
und sogar die Form der zukünftigen Verbindung zwischen einem palästinensischen Staat und Jordanien als Konföderation festgelegt.
Die Opposition der israelischen Arbeiterparteien sieht in den Beschlüssen von Algier eine Öffnung für die von ihr propagierten jordanischen Option mit Einschaltung König Husseins in den Friedensprozess und Schaffung eines palästinensisch-jordanischen Staates.
Die Bürgermeister im Westjordanland und Gazastreifen gaben heute ihrer Befriedigung über die Beschlüsse von Algier Ausdruck.
Der Bürgermeister von Bethlehem, Elias Fretsch, bezeichnete sie als historische Entwicklung, die die Fortsetzung des politischen Weges sicherstellt.
Der Hauptpunkt in den Beschlüssen sei die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit König Hussein auf dem Wege zu einer friedlichen Lösung des Konflikts und die Betonung der besonderen Verbindungen mit Jordanien.
Die arabische Presse in Ost-Jerusalem weist insbesondere auf die Erklärung Arafat-Zin, dass nach dem militärischen Kampf nun der politische Kampf folge.
Damit wurden die Weichen für die Einschaltung Jordaniens in den Friedensprozess gestellt, ohne dass die PLO in irgendeiner Weise auf ihre Vertretung des palästinensischen Volkes oder auf einen palästinensischen Staat als Ziel dieses Prozesses verzichtet hat.
Nachdem in Jerusalem Meldungen eingetroffen sind, dass König Hussein sich aufgrund der Beschlüsse von Algier in Kürze in die Friedensverhandlungen einschalten wird, hat Ministerpräsident Begin eine außerordentliche Kabinettssitzung einberufen, um die Ernennung von Mosche Arends zum neuen Verteidigungsminister zu beschleunigen.
Arends soll bereits nächste Woche sein neues Amt antreten.
Auch die Berufung Sharon
In den Ministeriellen Sicherheitsausschuss soll das Kabinett für die Möglichkeit der Erneuerung der Friedensbehandlungen unter amerikanischer Ägide und Einschaltung Jordaniens stärken.
Dreieinhalb Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Was können Sie noch bis 13 Uhr im Mittagsjournal hören?
Wir berichten von einer Pressekonferenz von Wirtschaftsbund Generalsekretär Schüssel zur Budgetspardiskussion, über einen neuen Bericht über die Lebensweise und Probleme der österreichischen Jugend, über schwere Attacken von Schriftstellern in Jugoslawien gegen die Parteiführung und über die Aufführung des österreichischen Filmes Der stille Ozean bei den Berliner Filmfestspielen.
Sparen war heute wieder einmal das Thema einer Veranstaltung der ÖVP.
Die große Oppositionspartei hat ja, wie bekannt für den Fall, dass sie an einer nächsten Regierung beteiligt sein sollte, ein großes Sparprogramm angekündigt.
Nicht weniger als 60 Milliarden Schilling Staatsausgaben will die ÖVP in den nächsten Jahren einsparen bzw.
sinnvoller verwenden.
40 Milliarden von diesen so gewonnenen 60 Milliarden sollen, so die ÖVP-Pläne, wieder ausgegeben werden und 90.000 Arbeitsplätze schaffen.
Die Volkspartei ist wegen dieser Pläne von der SPÖ heftig angegriffen worden.
Diese Einsparungen, so hieß es von der SPÖ, würden mehr als 100.000 Arbeitsplätze kosten.
Heute hat sich nun wieder ein ÖVP-Politiker des Spargedankens angenommen.
Der Generalsekretär des Wirtschaftsbundes, Wolfgang Schüssel, hat diesmal den Spieß sozusagen umgedreht und den Finanzminister gefragt, wo sparen Sie, Herr Finanzminister?
So jedenfalls der Titel der heutigen Veranstaltung, von der jetzt Irmgard Bayer berichtet.
Sparen, ja oder nein, das große Wahlkampfthema, stand also auch hier wieder im Mittelpunkt.
ÖVP-Wirtschaftsbundgeneralsekretär Schüssel hielt der Regierung ein ganzes Sündenregister an Versäumnissen bei möglichen Einsparungen bei den Staatsausgaben vor.
Seit 1970 hätten SPÖ-Regierungsmitglieder selbst immer wieder von der Notwendigkeit und der Möglichkeit von Einsparungen gesprochen, aber sich damit regierungsintern dann nie durchgesetzt.
Kreisky, Salcher und Sozialminister Tallinger hätten zum Beispiel selbst immer wieder von der Notwendigkeit beim Bremsen bei den Sozialausgaben gesprochen.
Das gleiche gelte für die Beamteneinsparungen bis hin zum von der SPÖ besonders kritisierten ÖVP-Sparprogramm für die Bundesbahnen.
Auch das, so Schüssel, stütze sich auf ÖBP-interne Berechnungen.
Fazit, alles was die ÖVP einsparen will, hätten auch SPÖ-Politiker für gut und notwendig bezeichnet.
Wirtschaftsbund Generalsekretär Schüssel.
Nun, meine Damen und Herren, ich frage daher die sozialistische Regierung, ob all das
was sie dem ÖVP-Wirtschaftskonzept vorwirft, auch an Vorwürfen gegenüber den eigenen Regierungsmitgliedern aufrechterhalten wird.
Und wenn Blecher, wenn Sinovac sagen, mit diesem Konzept sei ein Kompromiss, mit dieser Partei, die das vorschlägt, sei keine Koalition möglich,
Da muss man eigentlich den geschäftsführenden Parteiobmann Karl Blecher fragen, wie er dann eigentlich eine innerparteiliche Koalition mit den Herren Greisky, Salcher, Sekanina, Dallinger aushält, die alles das auch schon vorgeschlagen haben, was im MOK-Grafpapier längst drinnen steht.
Weil der Finanzminister nicht energisch genug spare, drohe allein für heuer ein Budgetdefizit von 90 Milliarden Schilling, 40 Milliarden mehr als von Salcher zugegeben, so Schüsselweiter.
Und er verlangte daher vom Finanzminister Auskunft, wie er denn für 1983 mit dem Budget über die Runden kommen will, ohne neue Belastungen zu bringen.
So wie der Finanzminister für das Budget 83 kalkuliert habe, könne sich die Rechnung ohne zusätzliche oder vorgezogene Belastungen – Schüsselheld zum Beispiel die Einführung der Quellensteuer nach den Wahlen rückwirkend noch für das Jahr 1983 möglich – nicht ausgeben.
Der Wirtschaftsbund-Generalsekretär in Anspielung auf ein SPÖ-Wahlplakat
Redlichkeit vor den Wahlen würde bedeuten, auf diesen Widerspruch, der sich ausschließlich aus den Aussagen sozialistischer Spitzenpolitiker ergibt, aufzuklären.
Soviel von der ÖVP und damit zurück zum Funkhaus.
Berichterstatterin war Irmgard Bayer.
Probleme der Jugendlichen, vor allem die Themen Alkohol, Drogen, Randalierertum und Gewalt, standen heute im Mittelpunkt einer Pressekonferenz im Presseclub Concordia.
Das österreichische Institut für Jugendkunde, eine überparteiliche Vereinigung, präsentierte heute den österreichischen Jugendbericht, der im Verlag Jugend und Volk herausgekommen ist.
Wichtigster Teil dieses Berichts ist allerdings die Frage der Jugendarbeitslosigkeit, die im ersten Teil von Herbert Wappnegg vom Jugendreferat der Arbeiterkammer zusammengestellt wurde.
Vom Presseclub Concordia berichtet Jürgen Jungwirth.
Auf den ersten Blick würde man im Jugendbericht auf Probleme des Alkohol- und Drogenkonsums eingehen wollen.
Wie eine Untersuchung des Ludwig-Boltzmann-Instituts ergab, bezeichnet sich nur ein Viertel aller 16- bis 19-Jährigen als abstinent.
Zum Thema Rauschgift kann man eine Untersuchung heranziehen, die vor zwei Jahren in Wien gemacht wurde.
Fast 3.015 bis 17-jährige Schüler wurden befragt.
Zehn Prozent gaben an, zumindest einmal Erfahrungen mit Rauschgift gemacht zu haben.
Viel bedrohlicher erscheint jedoch das Schreckgespenst der Jugendarbeitslosigkeit, vor allem bei Lehrlingen.
Für diese Gruppe sollte die Ausbildung meist auch eine Erwerbstätigkeit sein.
Mag.
Herbert Wapneck beschäftigt sich mit diesem Problem im ersten Teil des Jugendberichts.
Das eine Problem ist, dass nicht zwangsläufig die Betriebe, welche eine Berufsausbildung anbieten, übereinstimmen mit den Betrieben, die später ausgebildete Fachkräfte beschäftigen.
Das heißt, es kann auch in der Berufsstruktur sich da durchaus eine nicht unbedeutende Diskrepanz ergeben.
Und es ist also nicht gesagt, dass der Jugendliche in dem
Schwerpunkt der Studie ist es dann, die Wurzeln der Jugendarbeitslosigkeit auszuloten.
im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit sicherlich mit dem Problem zu kämpfen, dass vor allem in den jetzt schon etwas älteren Jahrgängen immer größere Gruppen in das Arbeitsleben hineintreten.
Das heißt, es ist zum einen einmal die demografische Situation, zum anderen ist es die allgemeine wirtschaftliche Lage, die sich natürlich auch bei den Jugendlichen auswirkt, aber wir müssen auch
eine Klarstellung treffen, nämlich, dass es im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit in Österreich ganz wesentliche Unterschiede zu den meisten westlichen Industriestaaten gibt.
In den meisten westlichen Industriestaaten sind die Jugendlichen länger arbeitslos, sind die Arbeitslosenraten bei den Jugendlichen überproportional, sind
mehr jugendliche Arbeitslose als es ihrem Anteil an den Beschäftigten entsprechen würde.
Die größten Probleme mit Lehrstellensuchenden hat man in der Steiermark, in Oberösterreich und in Wien, wobei man in der Bundeshauptstadt durch ein Sonderförderungsprogramm unter Mithilfe von Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern einiges besser machen konnte.
Mag.
Herbert Wapneck zieht den Schluss.
Eine Schlussfolgerung für den Sektor der Jugendbeschäftigung ist, dass es sinnvoll ist, Sondermaßnahmen zur Förderung der Berufsausbildung Jugendlicher zu setzen, dass die Effizienz am besten gewährleistet werden könnte durch eine Form der Förderung, die einerseits solche Betriebe, die zwar Facharbeiter beschäftigen, aber keine ausbilden,
entsprechend an den Ausbildungskosten beteiligt und andererseits solche Betriebe, die eine qualifizierte Berufsausbildung zur Verfügung stellen, mit Hilfe von Fondsmitteln unterstützt.
einen wesentlichen Beitrag zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit im Bereich der Lehrberufsausbildung leisten könnte.
Ein zweiter wichtiger Punkt, der sich vor allem in letzter Zeit ergeben hat, ist, dass Maßnahmen, die darauf abzielen, Stammbelegschaften übermäßig zu schützen,
und etwa den Abgang in verschiedenen Bereichen, sei es der öffentliche Dienst, sei es Privatwirtschaftsbetriebe, nicht zu ersetzen, natürlich besonders die Jugendlichen treffen würden und zu einem raschen Ansteigen der Jugendarbeitslosigkeit führen würden.
Eine Antwort auf das Leitmotiv der Elterngeneration, unsere Kinder sollen es einmal besser haben und ob es die heutige Jugend tatsächlich viel besser hat, ob dieser Wunsch realisiert werden konnte, kann allerdings auch der Jugendbericht nicht geben.
Die Fronten an der Kulturszene Jugoslawiens verhärten sich, denn nun sind die seit geraumer Zeit schwelenden Spannungen zwischen der Parteiführung des Bundes der Kommunisten und Schriftstellern sowie Journalisten offen ausgebrochen.
Letztere sind Ziel eines immer heftiger werdenden Trommelfeuers an Kritik und
Eingriffen der Partei.
Noch ist die von der Partei vom Zaun gebrochene Polemik um das Theaterstück Kolumbiaca im vollen Gange, das im Westen Jugoslawiens preisgekrönt wurde, in den östlichen Regionen hingegen als konterrevolutionär abgesetzt wurde, was so eine Art West-Ost-Gefälle der kulturellen Schaffensfreiheit andeutet.
Und schon zeichnet sich eine neue Kraftprobe zwischen Schriftstellern und der Partei ab.
Hören Sie näheres von Gustav Kalupa.
Das im Jugoslawischen Schriftstellerverband gebildete Komitee zum Schutz der künstlerischen Freiheit hat die Parteiführung des Machtmissbrauchs besichtigt und aufgefordert, dem Feldzug gegen die Intellektuellen ein Ende zu setzen.
Indem in der einflussreichen Literaturzeitschrift Knizhevne Novene veröffentlichten Aufruf, wird die Parteiführung noch des Amtsmissbrauchs unter fortlaufenden Beleidigung der Presseorgane in Jugoslawien geziehen.
Als prominentestes Opfer wird der serbische Schiffssteller Dobritsa Čašić genannt, dessen Buch Stvarno i Magoče auf den Index gesetzt wurde.
Da das Schicksal des Buches, dessen Titel sinngemäß Realität und Möglichkeit lautet, zieht Kreise durch ganz Jugoslawien.
Überflüssig zu erwähnen, dass die erste Auflage von 10.000 Exemplaren dank des ungewollten Reklamefeldzuges der Politruks in Handumdrehen vergriffen war,
forderte es jetzt in Verlagen, in Druckereien, unter Rezidenten, im Buchhandel, ja selbst in Zeitungen in der Rubrik Buchbesprechungen seine Opfer.
Eine andere vom Presserichter beschlagnahmte Dokumentation zum Schicksal des verfämten serbischen Schriftstellers Gojko Djoko ist dem selbstverlagten Autoren Zapis erschienen.
Die vor aller Öffentlichkeit brüskierte jugoslawische Parteiführung hat ihre Disziplinarmaschinerie deshalb in Gang gesetzt.
Nachdem bereits 1968 aus der Partei wegen serbischer Nationalismus gefeuerten Dobritsa Djosic folgen jetzt Direktoren diverser Verlage und andere.
Ob die Schriftsteller und ihre Ungehorsamkeitskampagne zum Stillstand gebracht werden können, scheint allerdings fraglich.
Zu viele Autoren verschiedenster Nationalitäten in ganz Jugoslawien sind in letzter Zeit mit der Partei in Konflikt geraten und ihre Publikationen auf den Index gesetzt worden.
Da spricht kaum für das Ansehen, geschweige denn Autorität der einzigen politischen Kraft im Staate.
Die Schriftsteller wehren sich gegen Etikettierungen als Nationalisten und verweisen darauf, dass sie aus ihren nationalen Kulturen und der Geschichte ihrer Völker schöpfen, womit sie letztlich ihren literarischen Beitrag zum Vielvölkerstaat Jugoslawien leisten.
Die Partei dagegen kritisiert, dass sie die geltende marxistisch-leninistische Ideologie und ihre jugoslawische Spielart
den Selbstverwaltungssozialismus missachten.
Die Literaten haben die Rezententen auf ihrer Seite, wohl auch die öffentliche Meinung.
Jedenfalls in Belgrad, wo Vationen eines in die Tausende gehenden Publikums, wer der Autorenlesung des Buches NOSCH, zu deutsch Das Messer, für den Autor Draschkowitsch zeigten, wo die Sympathien liegen.
Er war ebenfalls von der Partei wegen nationalistischer Abweichungen getadelt worden.
Die Kulturen und nationales Erbe können sich nur langsam vermischen, plädierte die in Belgrad erscheinende Wochenzeitschrift Ninn für die kritisierten Schriftsteller, weshalb auch sie von der Parteiführung wieder angeschossen wurde.
Nun zum Golfkrieg.
In den vergangenen Tagen wurden von den verschiedensten Seiten die Bemühungen verstärkt, den seit Herbst 1980 tobenden Krieg zwischen Irak und Iran zu beenden.
Selbst die Konfliktparteien deuteten ihre Bereitschaft zu einem Waffenstillstand und einem Verzicht auf bisher verbittert gehaltene Positionen an.
Vor diesem Hintergrund hofft auch das Internationale Rote Kreuz, sich nunmehr um die zigtausenden Kriegsgefangenen des Golfkrieges kümmern zu können.
Marion Lorenz informiert näher.
Seit einigen Tagen hegen politische Beobachter wieder Hoffnung, dass mit der Beilegung des Golfkrieges wenigstens ein Krisenherd im Nahen Osten erlischt.
Schon am Wochenende war bekannt geworden, dass der Vermittlungsversuch zwischen Iran und Irak durch den algerischen Außenminister Ebrahimi offensichtlich Fortschritte machte.
Gestern forderte der Weltsicherheitsrat zudem beide Streithähne zu einem Waffenstillstand auf.
Beide Parteien haben signalisiert, dass sie bereit seien, die Kampfhandlungen zu beenden und sich auf die alten internationalen Grenzen zurückzuziehen.
Offen bleiben allerdings noch Fragen der Entschädigung und der Wiedergutmachung an den Iran.
Man muss vielleicht kurz in Erinnerung rufen, dass der irakische Präsident Saddam Hussein 1980 den Krieg gegen den Iran begonnen hatte, aus der Angst heraus, die iranische Revolution der fanatischen Schiiten könnte auf sein Land übergreifen.
Hussein hatte wohl gehofft, durch den Krieg Ayatollah Khomeini im Iran zu stürzen.
Genau das ist aber nicht passiert.
Vielmehr konnte der viel größere Iran die militärische Initiative an sich reißen und insbesondere im vergangenen Jahr in den Irak einbrechen.
Diese fast dreijährigen Kämpfe haben die wirtschaftlichen und menschlichen Reserven beider Länder so sehr aufgezehrt, dass beide Parteien die Ungewinnbarkeit des Krieges vor Augen nun damit Schluss machen wollen.
In den letzten Monaten hatte der Iran sogar 13-jährige Kinder an die Front geschickt.
Der Irak auf der anderen Seite erhält Unterstützung von Saudi-Arabien und den Golfstaaten in Milliardenhöhe, weil diesen Öl-Ländern der fanatische Rumäni ein Dorn im Auge ist.
In Genf nun bereitet das internationale Komitee vom Roten Kreuz die Rückführung aller Kriegsgefangenen vor.
Das IKRK ist die einzige Organisation der Welt, die völkerrechtlich dazu befugt ist, in Kriegs- und Krisensituationen den Schutz der Humanität zu gewährleisten.
Im Golfkrieg kämpfen die Delegierten allerdings mit enormen Schwierigkeiten, die insbesondere vom Iran ausgehen.
Gerade nach den Großoffensiven des letzten Jahres nahm der Iran zigtausend irakische Soldaten gefangen.
Die offiziellen Listen sprechen von 50.000 Kriegsgefangenen im Iran, aber nur 5.000 im Irak.
In Wirklichkeit, so vermutet das Rote Kreuz in Genf, ist die Zahl aber noch wesentlich höher.
Laut internationalem Völkerrecht muss die Partei, die Kriegsgefangene macht, deren Namen und Internierungsorte dem Heimatland und dem Roten Kreuz mitteilen.
Das Rote Kreuz hat dann das Recht, alle Kriegsgefangenen zu besuchen, ohne Zeugen zu sprechen und den Zustand der Lager zu überprüfen.
Der Iran hat diese Zusagen allerdings monatelang torpediert.
Die Delegierten konnten ihre Rechte nicht wahrnehmen.
In der Zeit, als das IKRK praktisch ausgesperrt war, haben die Iraner angeblich 1500 Iraker umgebracht.
Sicher ist auf jeden Fall, dass sie die Besuche der Genfer Delegierten noch immer erschweren und die Kriegsgefangenen bei Verhören foltern.
Das Problem bei einem eventuellen Kriegsende liegt in der Rückführung aller Gefangene.
Das Rote Kreuz befürchtet, dass der Iran nicht alle gefangengehaltenen Soldaten zurückgibt, sondern mehrere tausend als Arbeitskräfte in dem ja ziemlich ausgebluteten Land behält.
In Iran und Irak sind die Delegationen des IKRK erheblich verstärkt worden.
Es werden Lastwagen organisiert, die die Soldaten in ihre jeweilige Heimat zurückbringen sollen.
Das Rote Kreuz drängt aber im Moment hinter den Kulissen darauf, dass bei den algerischen Verhandlungen die Rechte der Kriegsgefangenen mit einbezogen werden, d.h.
vollständige Namenslisten ausgetauscht werden, die die Rückführung aller gefangenen Soldaten gewährleisten.
Zehn Minuten vor 13 Uhr ein Filmbericht im Mittagsjournal.
Vier Jahre nach Peter Patzaks Kinofilmdebüt »Kassbach« wird im offiziellen Wettbewerb der internationalen Filmfestspiele in Berlin heuer wieder ein österreichischer Erstlingsfilm gezeigt.
»Der stille Ozean« nach dem gleichnamigen Roman von Gerhard Roth.
Dieser Film, im Auftrag der Fernsehanstalten ORF und ZDF gedreht, bedeutet das Regie-Debüt des Wieners Xaver Schwarzenberger, der als Kameramann der letzten Fassbinder-Filme sehr bekannt geworden ist.
Die Darsteller sind Hanno Böschl, Maria Emo, Bert Breit und Marie-France Bissier.
Hören Sie dazu den folgenden Beitrag von Karin Bauer.
Als ein indirektes künstlerisches Vermächtnis Fassbinders kann man den neuen österreichischen Film der Stille Ozean bezeichnen.
Die beiden Wiener, Xaver Schwarzenberger und Hanno Pöschl, von Rainer Werner Fassbinder für seine letzten Filme entdeckt, haben gemeinsam ein Filmwerk geschaffen, das es verdient, dem im vergangenen Jahr verstorbenen Filmemacher gewidmet worden zu sein.
Xaver Schwarzenberger war der Kameramann der Filme Berlin Alexanderplatz, Lili Marleen, Lola, Die Sehnsucht der Veronika Voss und Carell.
Inwiefern der plötzliche Tod von Rainer Werner Fassbinder für Schwarzenberger ausschlaggebend war, selbst als Regisseur einen Film zu drehen?
Das war eigentlich der beste Schritt überhaupt, nach seinem Tod, anstatt mit irgendjemand anderem zu arbeiten, einfach selber was zu machen.
Ich habe den Film auch ihm gewidmet.
Ist es nicht eine große Herausforderung, gleichzeitig Kamera und Regie zu machen?
Also wenn das ein übersichtlicher Stoff ist, ohne irgendwelchen
Massenszenen oder so Sachen, dann ist das eigentlich die ideale Situation.
Es fällt weg die potenzielle Verständigungsschwierigkeit mit dem Kameramann.
Also ich kann mich sozusagen selbst weder betrügen noch austricksen oder nicht verstehen oder mir nicht zuhören.
Also da fällt eine Riesenfehlerquelle weg.
Ich habe das ideal gefunden.
Der stille Ozean wurde in schwarz-weiß gedreht.
Welche Gründe sprachen dafür?
Erstens mal, ich mag Schwarz-Weiß besonders gern.
Ich würde eigentlich fast jeden Film Schwarz-Weiß machen.
Dann wollte ich 35mm drehen.
Das hätte wohl auch mit Farbe gemeinsam starke Verteilung betreut.
Das heißt, es war auch ein wirtschaftlicher Grund.
Es ist aber kein Abstrich, sondern es ist der Idealzustand, den ich mag.
Hanno Pöschl, der im letzten Fassbinder-Film Carell die schwierige Aufgabe einer Doppelrolle übernommen hatte, spielt im stillen Ozean die beherrschende Rolle des Arztes Ascher, der wegen einer missglückten Operation seinen Beruf aufgibt, aufs Land zieht und dort Abstand von seinen Problemen sucht.
Wie Hanno Pöschl diese Filmfigur sieht,
Vom Charakter her vielleicht ein bisschen so wie der Rot, ein bisschen unsicher.
Die Figur hat auch so eine latente Aggression, die er nicht bewältigen kann, die er aber auch nicht wirklich auslebt, obwohl er also dieses Exil wählt, große Sehnsucht hat nach seiner Frau, dass ihm die Einsamkeit, die selbstgewählte Einsamkeit, sehr stark zu schaffen macht.
also kaum fertig wird damit, was ja auch zu diesen Selbstmordgedanken führt, die er aber dann bewältigt und die Angst, in der er ist, lässt dann nach und er sieht halt wieder Hoffnung, um weiterzuleben und das ist jetzt unheimlich schön, glücklich zu werden.
Gerhard Roth, der Autor des 1980 erschienenen Romans Der stille Ozean, hat auch am Drehbuch mitgearbeitet.
Inwiefern sich Roman und Film gleichen, erklärte uns Gerhard Roth am Telefon.
Der Unterschied zwischen dem Film und dem Buch, der meistens nicht schwerwiegend ist, erklärt sich aus einer notwendig unterschiedlichen Arbeitsweise von Literatur und Film.
Der Film muss vieles von dem, was ich in Romanfiguren
innen abspielt, also Reflexionen, Erinnerungen, psychologische Prozesse sichtbar machen.
Er muss in relativ rasch begreifbare Bilder umsetzen, also das Innere einer Figur nach außen kehren.
Das hat dann im Drehbuch einem Vergleich zum Roman vergröberte Typologie der Figuren zufolge.
Und es ist dann die Aufgabe der Schauspieler, diesen Unterschied wieder auszugleichen.
In meinem Roman gibt es weiters mehr Figuren als im Film.
Das ist eine Frage der Ökonomie.
Und es haben einzelne Figuren, wie die Witwe, im Film eine andere Funktion als in der literarischen Vorlage, ohne dass aber das Grundlegende des Romans dadurch angetastet würde.
Dazu kommt, dass der Film Beschreibungsbilder des Romans, also Landschaftsbeschreibungen, Personenbeschreibungen, automatisch transportiert.
Der Film ist also auf jeden Fall schneller.
Ich glaube, dass in der Verfilmung durch Xaver Schwarzenberger diese Probleme erkannt und im Sinne des Romans und eines künstlerischen Films
Die Welturaufführung von Xaver Schwarzenbergers Film der Stille Ozean findet am 27.
Februar im Rahmen der Berliner Filmfestspiele statt.
Am 5.
März wird dieser Streifen im ersten Programm des österreichischen Fernsehens am 21.
März im ZDF gezeigt.
Fünf Minuten vor eins ist es jetzt.
Ich verabschiede mich jetzt von den Hörern von Ö3.
Dort gibt es jetzt eine Sportübertragung und wir in Ö1 setzen das Mittagsschonal fort und zwar mit den Schlussnachrichten.
Österreich.
Nach Angaben von Innenminister Lanz sind die Beratungen über zwei wesentliche Änderungen des Staatsbürgerschaftsgesetzes abgeschlossen.
Wie Lanz bei einer Konferenz sozialistischer Betriebsrätinnen in Wien erklärte, sollen in Zukunft Ausländer bei einer Heirat mit Österreichern erst dann die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten, wenn sie eine bestimmte Zahl von Jahren in Österreich leben und gewisse Jahre verheiratet sind.
Mit dieser Bestimmung soll vermieden werden, sagte der Innenminister wörtlich, dass mit Frauen ein Handel getrieben werde, wie dies bei der Polen-Flüchtlingswelle der Fall war.
Finanzminister Salcher hat gestern Abend in Wien eine Studie des deutschen Wirtschaftsforschers Hans-Jürgen Krupp über die Budgetpolitik Österreichs im internationalen Vergleich präsentiert.
Wie Krupp darin ausführte, sei die österreichische Regierung gut beraten, den gegenwärtigen Kurs der Konjunkturstützung fortzusetzen.
Allerdings werde unter den zurzeit weltwirtschaftlichen Bedingungen auch Österreich zunächst mit einer höheren Arbeitslosenzahl leben müssen, meint der deutsche Experte.
Zu Budgetfragen und den Sparvorschlägen der Volkspartei nahm heute bei einer Pressekonferenz in Wien der Generalsekretär des ÖVP-Wirtschaftsbundes Wolfgang Schüssel Stellung.
Schüssel sagte unter anderem, alles, was die ÖVP einsparen wolle, sei auch schon von Sozialisten vorgeschlagen worden, nur habe es die Regierungspartei nie verwirklicht.
Wenn Spitzenfunktionäre der SPÖ sagten, eine Koalition mit der ÖVP sei wegen des Einsparungsprogramms nicht möglich, so frage er Schüssel, wie bei den Sozialisten eine innerparteiliche Koalition trotz divergierender Ansichten möglich sei.
Die Welt, in der Österreichs Jugendliche aufwachsen, ist nicht die Skandalwelt der randalierenden Halbwüchsigen, Drogensüchtigen und Aussteiger.
Sie ist aber ebenso wenig ein sorgloses Paradies, das manche Eltern ihren Kindern durch materiellen Wohlstand schaffen wollten.
Dies ist die Kernaussage eines Jugendberichtes, den das Österreichische Institut für Jugendkunde heute in Wien präsentiert hat.
Verfasser der Studie sind drei Soziologen, ein Kinderfacharzt, ein Jurist und ein Betriebswissenschaftler.
Heute in einer Woche soll im Nationalrat ein modernes Arzneimittelgesetz beschlossen werden, über das sich die drei Parlamentsparteien jetzt geeinigt haben.
Kern des Gesetzes ist nach Angaben von Gesundheitsminister Steirer ein verbesserter Schutz des Patienten.
Ein zusätzlicher Schutz ist auch für bestimmte Personengruppen wie Kinder, Schwangere oder Patienten in psychiatrischer Behandlung vorgesehen.
Außerdem wird im neuen Arzneimittelgesetz eine Aufklärungspflicht gegenüber den Patienten verankert, indem der sogenannte Beipackzettel für den Laien verständlich abgefasst werden muss.
SPÖ-Club Obmann Fischer hat heute ein unabhängiges Gutachten über Alternativplanungen der Energiewirtschaft zum Osttiroler Kraftwerk im geplanten Nationalpark Hohe Tauern verlangt.
Nach den Vorstellungen Fischer sollte ein solches Gutachten entweder von einer Energieverwertungsagentur, von den Hochschulen oder von der Arbeiterkammer, nicht aber von der Energiewirtschaft erstellt werden.
Großbritannien.
Der fast fünf Wochen dauernde Streik in der britischen Wasserversorgung ist nach einer Einigung zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern heute beendet worden.
Gestern Abend haben sich die Parteien nach mehr als zehnstündigen Verhandlungen darauf geeinigt, die Löhne der etwa 29.000 Bediensteten der Wasserwerke und Kläranlagen um durchschnittlich 11 Prozent zu erhöhen.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Meist sonnig.
Nur im Osten teilweise auch wolkig.
Nachmittagstemperaturen minus sieben bis minus ein Grad.
In wenigen Sekunden wird es jetzt 13 Uhr.
Eine Stunde Mittagsinformation ist beendet.
Karl Jokowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.
Einblendung: Alexander Schwarzenberg, Hanno Pöschl, Gerhard Roth
Mitwirkende:
Baur, Karin [Gestaltung]
, Schwarzenberger, Xaver [Interviewte/r]
, Pöschl, Hanno [Interviewte/r]
, Roth, Gerhard [Interviewte/r]
Datum:
1983.02.23 [Sendedatum]
Ort:
Berlin, Westberlin [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik Österreich
;
Kultur
;
Film
;
Literatur
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten