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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, beim Mittagjournal begrüßt Sie als Redakteur Karl Jokowski kurz unser geplantes Programm für diese Mittagstunde.
Drei Königstreffen der ÖVP im salzburgischen Mariaplein.
Die einzige Oppositionspartei im Parlament bespricht ihre politische Arbeit für die nächsten Monate.
Umweltschützer wollen Baumschlägerungen beim Albaner Hafen in Wien verhindern.
Erste Verhaftungen.
Amerikanische Nahostpolitik, innenpolitischer Druck auf Präsident Reagan, seine Politik gegenüber Syrien zu ändern, nimmt zu.
Terror gegen Terror sorgt in Israel für innenpolitische Auseinandersetzungen.
Die amerikanische Währung, der US-Dollar, weiterhin an den Devisenbörsen stark.
Wir untersuchen, warum der Dollar im alten Glanz strahlt.
Und die Kulturredaktion berichtet über den Südtiroler Schriftsteller Norbert Kasa.
Seine Werke wurden jetzt erstmals ins Italienische übersetzt.
Nach den Nachrichten geben wir eine ausführliche Vorschau auf das Wetter für das verlängerte Wochenende und informieren auch über die Schneeverhältnisse in Österreichs Wintersportzentren.
Erster Programmpunkt sind jetzt die Nachrichten verantwortlicher Redakteurs Rainer Warnecke und Sprecher Josef Wenzl-Chnatek.
Österreich.
Bundeskanzler Sinovac ist von den geplanten Kündigungen bei den Steyr-Daimler-Puchwerken nicht überrascht.
Sinovac sagte vor sozialistischen Gewerkschaftern in Wien, er sei seit langem über den geplanten Personalabbau unterrichtet gewesen und mit der Unternehmensleitung, den Betriebsräten und der Führung der Kreditanstalt in ständigem Kontakt gestanden.
In Verhandlungen werde nun versucht werden, ein spezifisch auf Steyr abgestimmtes neues Arbeitszeitmodell zu entwickeln.
Dies, meinte Sinowatz, werde aber nur dann möglich sein, wenn alle Partner Verständnis für die Gesamtproblematik aufbringen und ein vernünftiger Ausgleich zwischen betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten und sozialen Anliegen gefunden werden kann.
Der Bundeskanzler hob hervor, dass er sich wegen der aktuellen Schwierigkeiten bewusst für Steyr als Tagungsort für die kommende Regierungsklausur entschieden habe.
Eine Regierung, betonte er, dürfe sich vor der Realität nicht verstecken und schwierige wirtschaftliche Entwicklungen nicht einfach ignorieren.
Der Bundesobmann der Arbeitsgemeinschaft für die verstaatlichte Industrie in der Volkspartei, Anton Wiemersberger, hat die Kündigungen bei Steyr-Daimler-Puch als typisches Beispiel für die Auswirkungen halbherziger, zaudernder und verfehlter Politik der Koalitionsregierung bezeichnet.
Wiemersberger kritisiert, dass sich die SPÖ etwa in der Frage der Rüstungsproduktion von einigen realitätsfernen Jungsozialisten habe treiben lassen.
Betroffen seien nun die Arbeiter.
Wenn man von der Rüstungsproduktion abgehen wolle, meint Wimmersberger, dürfe dies nicht abrupt gestehen, sondern langfristig und mit klarem Konzept für Ersatzproduktionen.
Durch die Umstrukturierung des VEW-Werkes Judenburg sind die bisherigen Betriebsratsobmänner Horst Squarza für die Arbeiter und Bernhard Hirner für die Angestellten ohne Mandat.
Auf dem Standort des Werkes bestehen derzeit vier Betriebe.
Der Großteil des Werkes gehört nun zur Voestalpine.
Hirner hat bereits die Tätigkeit als Voestangestellte aufgenommen.
Squarza befindet sich zurzeit im Krankenstand, will aber die angebotene Stelle als Ausbildner in den Voestlehrwerkstätten annehmen.
Skwarca sagte in einem ORF-Interview, er wolle auch wieder für den Betriebsrat kandidieren, wenn dies von der Belegschaft und den zuständigen Gremien der Gewerkschaft und der SPÖ gewünscht werde.
Die Situation im Gebiet des Alberner Hafens in Wien, wo Umweltschützer die Rodung des Auwaldes im sogenannten Sauhaufen verhindern wollen, hat sich im Verlauf des Vormittags etwas entschärft.
Am frühen Morgen haben etwa 50 Arbeiter unter dem Schutz der Polizei mit einer groß angelegten Holzschlägerungsaktion begonnen.
Eine Gruppe von rund 40 Umweltschützern versucht sie daran zu hindern.
Die Demonstranten haben sich vor Lastfahrzeuge gelegt und sind auf Bäume geklettert.
Die Polizei hat drei Personen festgenommen, die jedoch in der Zwischenzeit wieder freigelassen worden sind.
Das gesamte Gebiet ist von der Polizei abgeriegelt.
Die Wiener Hafengesellschaft beansprucht den sogenannten Sauhaufen als Schüttgutdeponie.
Nahe Ostern.
Nach den gestrigen israelischen Luftangriffen auf Ziele im Ostlibanon hat die Untergrundorganisation Volksfront für die Befreiung Palästinas Generalkommando Racheakte angekündigt.
Ein Sprecher der Gruppe drohte mit Anschlägen auf amerikanische Einrichtungen im Nahen Osten.
Die jüngsten israelischen Militäraktionen dürften fast 100 Menschenleben und 400 Verletzte gefordert haben.
Unter den Opfern sollen zahlreiche Frauen und Kinder sein.
Im Südlibanon ist in den heutigen Morgenstunden neuerlich ein Anschlag auf die israelischen Besatzungstruppen verübt worden.
Bei der Explosion eines Sprengsatzes auf der Hauptstraße östlich der Stadt Sidon wurde ein israelischer Soldat verletzt.
Die Bombe detonierte in dem Augenblick, als ein israelischer Militärkonvoi die Straße passierte.
Tunesien.
Nach den schweren Unruhen der vergangenen Tage ist zwischen der Regierung in Tunis und dem Gewerkschaftsverband grundsätzliche Einigung über eine Erhöhung der Mindestlöhne erzielt worden.
Damit soll ein Ausgleich für die gestiegenen Brotpreise geschaffen werden, die der unmittelbare Anlass für den Aufruhr im ganzen Land waren.
Ein von der Gewerkschaft angedrohter Generalstreik konnte damit vorerst abgewendet werden.
Der Ausnahmezustand und die nächtlichen Ausgangssperren sind weiterhin in Kraft.
In den meisten Teilen Tunesiens hat sich die Situation weitgehend beruhigt.
Die Unruhen haben mindestens 25 Menschenleben gefördert.
Nach Ansicht von Diplomaten in Tunis bedrohen die Ausschreitungen den vor kurzem von der Regierung eingeleiteten Liberalisierungsprozess.
In offiziellen Erklärungen werden sogenannte feindliche Elemente und Arbeitslose beschuldigt, die Gewalttätigkeiten inszeniert zu haben.
Sowjetunion.
Außenminister Andrei Gromyko hat neuerlich die Bereitschaft Moskaus unterstrichen, die Genfer Abrüstungsgespräche wieder aufzunehmen, sollte der Westen zum Stand vor der Stationierung der neuen amerikanischen Mittelstreckenwaffen zurückkehren.
Bei einem Besuch des DDR-Außenministers Oskar Fischer in Moskau richtete Gromyko scharfe Angriffe gegen die USA, betonte aber, die Sowjetunion wolle sich bei der bevorstehenden Abrüstungskonferenz in Stockholm für einen Abbau der internationalen Spannungen einsetzen.
USA.
Nach einem amerikanischen Pressebericht testet die Sowjetunion zur Zeit vier neue Typen von Marschflugkörpern.
Die Fachzeitschrift Aviation, Vegan, Space Technology berichtet, die nuklearen Sprengköpfe der Marschflugkörper könnten das amerikanische Luftabwehrsystem durchbrechen.
Die Regierung in Washington betrachte die neuen sowjetischen Waffen als ernsthafte Bedrohung.
Die Vereinigten Staaten prüfen daher angeblich bereits Möglichkeiten zur Modernisierung ihres Luftabwehrsystems.
Nicaragua.
Der Hafen von Potosí im Golf von Fonseca ist nach den Worten von Außenminister Miguel Descoto von Regierungsgegnern angegriffen worden.
Descoto sagte, dabei sei ein Vierschiff getroffen worden.
Die Nationalität der angreifenden Flugzeuge sei nicht bekannt, sie seien jedoch zu Stützpunkten nach Honduras zurückgekehrt.
Die Regierung in Managua hat in diesem Zusammenhang ein Protestschreiben an Honduras gesandt.
Frankreich
Bei neun schweren Zusammenstößen zwischen Streikenden und arbeitswilligen Beschäftigten des Automobilwerkes Talbot bei Paris sind heute nach Angaben der Unternehmensleitung 35 Menschen verletzt worden.
Etwa 100 Arbeiter verhinderten die für sieben Uhr früh geplante Produktionsaufnahme, indem sie arbeitswillige Kollegen mit Steinern und Metallteilen bewarfen.
Diese gingen ihrerseits mit Metallstangen gegen die Streikenden vor.
Der Arbeitskampf, der sich gegen die angekündigte Entlassung von fast 2000 Beschäftigten richtet, dauert bereits mehr als drei Wochen.
Bereits am Montag waren bei Handgreiflichkeiten in dem Werk mindestens 30 Personen verletzt worden.
Italien.
Im Zusammenhang mit dem Entführungsfall Bulgari-Kalissoni hat die Polizei fünf Männer festgenommen.
Vier von ihnen sind nach Angaben der Sicherheitskräfte Schafherden aus Sardinien.
Anna Bulgari, Mitbesitzerin einer internationalen Kette von Juweliergeschäften, und ihr Sohn Giorgio Kalissoni waren am 19.
November entführt und am Heiligen Abend freigelassen worden, nachdem die Juweliersfamilie vermutlich ein Jösegeld von etwa 50 Millionen Schilling bezahlt hatte.
Die Entführer hatten dem jungen Mann ein Ohr abgeschnitten.
USA.
Das Museum of Modern Art in New York bleibt wegen Umbauarbeiten bis zum Mai geschlossen.
Die Ausstellungskapazität des Gebäudes soll verdoppelt werden.
Während des Umbaus befindet sich ein Teil der Bestände auf Wanderausstellungen, der Rest wurde eingelagert.
Auch nach dem Umbau wird das Museum of Modern Art, eine der umfangreichsten Sammlungen moderner Kunst, seinen Besitz nicht vollständig präsentieren können, wohl aber einen erheblich größeren Teil als bisher.
Und jetzt gleich zur ausführlichen Wetterprognose fürs verlängerte Wochenende.
Bei mir hier im Studio ist Karl-Michael Belcredi von unserer Wetterredaktion.
Herr Belcredi, vielleicht beginnen wir mit dem Wetter, wie es derzeit in Österreichs Landeshauptstädten ist.
Ja, grüß Gott.
Über den Alpen schneit es noch.
Die Bewölkung, vor allem nördlich der Alpen, geht aber allmählich zurück.
Es wird
Aufgelockert bewölkt und sonnig.
Wien wolkig, 4 Grad Nordwest, 25 Kilometer in der Stunde.
Das sind die Werte der Zentralanstalt.
Eisenstadt stark bewölkt, 4 Grad Nordwest, 30, Spitzen bis 50.
Linz sonnig, 2 Grad Nordwest, 30 Kilometer in der Stunde.
Salzburg stark bewölkt, Schneefall, dort schneit es vor allem.
Um 0 Grad, Westwind 10 Kilometer in der Stunde.
Innsbruck stark bewölkt, 1 Grad, kaum windig.
Bregenz bedeckt, 0°, Graz stark bewölkt, minus 1°, Klagenfurt stark bewölkt, minus 1°, Nordwest 10 Stundenkilometer, das ist noch nebelartige Bewölkung.
Allgemein kann man aber sagen, dass heute Nachmittag noch die Bewölkung abnehmen wird.
Was können nun die Österreicher für die nächsten Tage erwarten?
Ja, an sich ein gutes Winterwetter, Schnee kommt diese und nächste Woche immer wieder Schnee, vor allem im Gebirge überwiegend, an der Alpennordseite und im Zentralalpenraum.
Der Süden bekommt weniger Schnee.
Die Temperaturen im Flachland um die Null-Grad-Grenze, die schwankt zwischen Bodennähe und 500, über 500 Meter Minustemperatur.
Dort bleibt also der Schnee auch liegen.
Das ist ganz wichtig für die Skifahrer.
Man gibt aber nicht nur das Wetter für die Skifahrer, sondern auch die Fußgänger.
Unten geht der Schnee dann wieder weg.
Sonne im Süden vor allem.
Dort ist es am schönsten und zwischendurch überall wird die Bewölkung auflockern, aber dann wieder zumachen im Süden bleibt es.
Schön.
Der Wind, eine starke Nordwestströmung, ein Garant für den flotten Wetterablauf.
Derzeit weht in großer Höhe ein Orkan in 9.000 Meter minus 50 und 220 Stundenkilometer.
In 3.000 Meter immerhin noch um minus 10 und 50 Stundenkilometer.
Darf ich zusammenfassen das Wetter konkret?
Freitag
Nach teils klarer, kalter Nacht in windgeschützten Lagen Nebel, sonst Sonne, später von Westen wieder Schnee.
Auch unten wird es ein bisschen schneien, also morgen Nachmittag.
Samstag Schneeschauer an der Alpen-Nordseite vor allem.
Null-Grad-Grenze am Boden, im Gebirge recht stürmisch, Schneeverfrachtungen, da muss man bei Touren aufpassen, vielleicht werden schon die ersten Lawinen abgehen.
Am meisten Sonne im Süden, Sonntag im Norden der Alpen, Schneeschauer im Süden.
Schön, also keine wesentliche Änderung.
Herr Belgrede, das milde Weihnachtswetter bei uns scheint also zu Ende zu sein.
Kann man sagen, dass jetzt die Kältewelle, die seit dem 17.
Dezember Kanada, die USA und auch Mexiko heimgesucht hat, dass diese Kältewelle langsam zu Ende geht und auch zu uns kommt?
Das kann man nicht sagen, aber es gibt Zusammenhänge.
Da gibt es darüber verschiedene Theorien.
Es gibt, soviel ich weiß, eine Theorie, wonach 18 bis 20 Tage, also rund drei Wochen nach einer großen Kältewelle in Kanada es auch bei uns kälter wird.
Diese Theorien sind nicht richtig untermauert.
Tatsächlich wird die Temperatur
so verändert auf ihrer Reise über den Atlantik, dass sie, wenn wir in eine südliche Strömung hereinkommen in Europa, sogar zu einer Erwärmung führen kann in Europa.
Es gibt Zusammenhänge zwischen der Kälte über der kanadischen Platte und der zu uns später, etwa nach drei Wochen kommenden Kälte.
Die sind aber nicht bewiesen.
Man muss ja nur bedenken, dass diese Wettersituationen drüben in sich geschlossen sind und teilweise nur übergehen.
Also die Situation ist viel zu kompliziert.
Tatsächlich ist aber, warum es bei uns kälter wird, ist einfach die, dass die Zugbahnen der Thieves, also der Zyklonenfamilien, im Norden jetzt zu uns näher nach dem Süden kommen.
Das hat ein gewisser Van Bebber, ein holländischer Meteorologe entdeckt, der hat die Zugbahnen der Zyklonen beschrieben.
Das heißt, wir waren um die Weihnachtszeit noch sehr stark unter Hocheinfluss vom Süden her.
Jetzt kommen von Norden herunter die Zugbahnen der Tiefs.
Also der Winter aus dem Norden kommt näher und deswegen wird es bei uns kälter.
Und diese Kaltfronten, die werden uns auch die ganze nächste Woche erhalten bleiben?
Ja, der Trend ist ziemlich eindeutig.
Auch für nächste Woche.
Wir nähern uns sogar der Hochwintersituation, die ja erst Anfang Februar einsetzt.
Nächstes Wochenende kann man also schon mit einer zusätzlichen weiteren kräftigen Abkühlung rechnen.
Welche Bedingungen die Skifahrer in den Wintersportgebieten vorfinden, das hat Manfred Kronsteiner recherchiert.
Noch gestern hatte man in Skigebieten Westösterreichs gemeint, die Schneeprognosen seien stark übertrieben gewesen.
Das änderte sich in der vergangenen Nacht mit einem Schlag.
Teilweise sind die Schneeverhältnisse so hervorragend, dass sie dem Lawinenwarndienst schon wieder bedenklich erscheinen.
Denn die letzten Tage haben insgesamt den Nordalpen 50 bis 80 Zentimeter, den Zentralalpen 15 bis 25 Zentimeter und den Südalpen 20 bis 40 Zentimeter neue Schnee gebracht.
Auf der verharschten Altschneedecke können somit Lawinen und Schneebretter entstehen, vor allem an Süd- und Osthängen.
Auch hochgelegene Verkehrswege könnten bald gefährdet sein.
Vorarlberg ist gewissermaßen schneemäßig aus dem Schneider.
Arlbergs Hochtanberg, der hintere Prägenzerwald, verzeichneten in den letzten 24 Stunden zwischen 50 und 80 cm Neuschnee.
Auch in Lagen unter 1200 Metern, wo bisher nur spärlich weiße Pracht vorhanden war, sind die Pistenverhältnisse jetzt gut.
In Tirol schneit es zurzeit je nach Region stark unterschiedlich.
Zufrieden ist man im östlichen Bereich Nordtirols.
Sogar im Raum Kuffstein, der bisher eine Insel winterlichen Grüns war, liegen bereits 17 Zentimeter neue Schnee.
Auch Kitzbühel hat ausreichend Schnee.
So gut wie alle Wintersportgebiete Tirols sind voll in Betrieb, die meisten Abfahrten bis ins Tal hinunter benützbar.
In Salzburg ist die Skischaukel St.
Johann-Waggerein-Flachau wieder voll in Betrieb.
Im 50-Kilometer-Umkreis rund um die Stadt Salzburg schneit es weiterhin.
Enttäuschend ist die Lage allerdings in Abtenau mit 10 Zentimetern Schneelage.
In Oberösterreich zeigt man sich zufrieden, was die Pisten anbelangt.
Im Salzkammergut hat es in der vergangenen Nacht 20 Zentimeter Neuschnee gegeben.
Obertauern, Gosau, Ebensee, Feuerkogl, all diese Gebiete sind ausreichend weiß.
Im Mühlviertel hingegen bleibt es apper.
In der Steiermark herrschen starke regionale Unterschiede.
130 Zentimeter Schnee liegen auf der Taubblitzalm, in der Ramsau 30 bis 70.
In Mariazell gibt es nur 5 Zentimeter Schnee, auf der Bürgeralm immerhin 30.
Die Lifte in den Hochlagen sind auch in der Steiermark alle in Betrieb.
In Niederösterreich kann man jetzt in Lackenhof Skifahren und langlaufen, ebenso wie in Buchenstuben und auf dem Hochkarl, das allerdings zurzeit von einer wahren Nebelsuppe verdüstert ist.
Annaberg ist zurzeit ohne Liftbetrieb.
Dafür sind in Kärnten alle Lifte in Betrieb.
Die Schneeverhältnisse liegen generell zwischen 40 cm und 1,20 m.
Überwiegend sind also die österreichischen Schneeverhältnisse akzeptabel bis ausgezeichnet.
Die Fremdenverkehrsbranche kann aufatmen.
17 Minuten nach 12 ist es jetzt.
Im Mittelpunkt der internationalen Politik steht derzeit der Nahe Osten, die Krise in und um den Libanon.
Die Lage ist nach wie vor verworren.
Auf der einen Seite fliegt die israelische Luftwaffe schwere Angriffe gegen schiitische Stellungen im libanesischen Bekaa-Tal.
Mehr als 100 Menschenleben sollen diese Aktionen in einem Gebiet gefordert haben, das bisher stets durch ein umfassendes System von Luftabwehrstellungen mit Raketen sowjetischer Bauart gesichert worden ist.
Syrische Soldaten haben in diesem Gebiet die Oberhand.
Auf der anderen Seite bahnt sich jetzt zum ersten Mal eine Annäherung zwischen den Vereinigten Staaten und Syrien an.
Syriens Präsident Assad hat nämlich überraschenderweise beim Besuch des schwarzen US-Bürgerrechtskämpfers Jesse Jackson, dem Bewerber für die demokratische Präsidentschaftskandidatur, die Freilassung des amerikanischen Marinefliegerleutnants Goodman angeordnet.
Goodman und Jackson sind inzwischen in die USA zurückgekehrt und vom Präsident Reagan empfangen worden.
In der amerikanischen Öffentlichkeit und im Washingtoner Kongress verstärkt sich indessen der Druck auf den Präsidenten, seine Libanon-Politik zu ändern.
Franz Köstler informiert.
Jesse Jackson ist der umstrittene Held.
Während ihn selbst seine politischen Gegner, allen voran der Präsident selbst, notgedrungen feiern, um ihm im Wahljahr nicht ungeteilt Publizität und Prestige zu überlassen, sind sich die meisten Kommentatoren in der Presse einig, dass diese Art von Privatdiplomatie
die Stellung eines Landes nicht gerade stärkt, vor allem nicht in einer so verfahrenen Situation, wie sie im Libanon herrscht.
Doch selbst die heftigsten Kritiker können ihm nicht in Abrede stellen, dass er nicht unwesentlich dazu beigetragen hat, die erstarrten Fronten wieder in Bewegung zu bringen.
Präsident Regenhardt, wie er gestern beim Empfang für den befreiten Piloten Goodman und Jesse Jackson sagte, die Gelegenheit ergriffen, um Präsident Assad von Syrien zu globalen Verhandlungen über den Libanon aufzufordern.
Ja, er sei sogar bereit, Assad persönlich zu treffen.
Eine Antwort aus Syrien liegt freilich noch nicht vor.
Schon in den nächsten Tagen soll Sonderbotschafter Ramsfeld nach Damaskus reisen, um die syrischen Absichten zu sondieren.
Vorsichtig weist das Außenministerium darauf hin, dass die Gespräche zwischen den gegnerischen Parteien im Libanon in den letzten Tagen bedeutende Fortschritte gemacht hätten.
Es könnte sich schon bald eine Einigung abzeichnen,
Präsident Jemael könnte seinen Einflussbereich, der jetzt kaum über Beirut hinausreicht, auf die Hälfte des Landes ausdehnen, die weder von Israel noch von Syrien direkt kontrolliert ist.
Als Gegenleistung würde den gegnerischen Parteien größerer politischer und wirtschaftlicher Einfluss zugesichert werden.
Ohne Zustimmung Syriens jedoch können dessen libanesische Verbündete kaum einwilligen.
Sollte dieser Plan aber trotzdem in Erfüllung gehen,
könnte die amerikanischen Marines endlich schrittweise abgezogen werden.
Dass sie abgezogen werden müssen, darüber scheint sich inzwischen eine Mehrheit des amerikanischen Kongresses einig zu sein.
Die Mehrheit der Bevölkerung ist es allen Meinungsumfragen zufolge schon längst.
Die Frage ist, wann und unter welchen Umständen.
Noch während Jackson auf dem Rückflug aus Damaskus war, haben die ausschlaggebenden Politiker beider Parteien der Libanon-Politik des Präsidenten das Vertrauen entzogen.
Charles Percy, der republikanische Vorsitzende des mächtigen Außenpolitischen Ausschusses des Senats, sieht die Marines nicht mehr als überparteiliche Friedensgruppe, sondern als Kampftruppe mitten im libanesischen Bürgerkrieg.
Er fordert den sofortigen Rückzug.
Noch vor der Wiederaufnahme der Parlamentsarbeiten in 14 Tagen will er den Ausschuss zu einer Sondersitzung einberufen.
Ähnlich die Position Tibor Nils, des demokratischen Sprechers des Repräsentantenhauses,
Wenn sich nicht bald erkennbare politische Fortschritte einstellten, werde das Repräsentantenhaus des Ermächtigungsgesetzes widerrufen, dass dem Präsidenten bis März des nächsten Jahres freie Hand gibt.
Mit großer Aufmerksamkeit verfolgt man in Washington das Verhalten der Italiener und Franzosen, die trotz aller offiziellen Erklärungen bereits den Weg des schrittweisen Rückzugs eingeschlagen zu haben scheinen.
Einem derart massiven Druck wird Präsident Reagan kaum lange widerstehen können.
Sein Ziel, die amerikanischen Truppen erst nach vollendeter Mission, d.h.
nach Wiederherstellung der Souveränität des Libanons abzuziehen, scheint immer mehr infrage gestellt zu sein.
Seit Wochen häufen sich die Gerüchte, die amerikanische Regierung finde sich immer mehr damit ab, die Teilung des Libanons hinzunehmen.
Das wäre der zugegebene Fehlschlag der Libanon-Politik des Präsidenten.
Aber zur Stunde steht nur eines fest.
Die amerikanische Libanon-Politik steht vor einer Wende.
Wohin sie führen wird, ist genauso ungewiss, wie die derzeitige Situation unhaltbar geworden ist.
Und jetzt nach Israel, dem Hauptverbündeten der USA im Nahen Osten.
Die Israelis führen ja in den letzten Wochen und Tagen immer wieder Vergeltungsanschläge gegen die verschiedensten politischen Gruppen im Libanon durch, die ihrer Meinung nach als Terrorgruppen zu bezeichnen sind
und Anschläge auf israelische Einrichtungen im Libanon und in Israel verübten.
Im Dezember gab es in Israel Anschläge gegen christliche und muslimische Einrichtungen von einer Gruppe Terror gegen Terror.
Zu diesen Anschlägen gab es heute in der israelischen Parlament eine innenpolitische Diskussion.
Der israelische Innenminister Burg gab im Parlament eine Erklärung ab.
Moshe Meisels informiert näher.
Der israelische Innen- und Polizeiminister Dr. Josef Burg wies im Parlament entschieden die Anschuldigungen der Opposition zurück, dass die Polizei und der Sicherheitsdienst der Terrorgruppe, die sich TNT, Terror gegen Terror, nennt und ihre Angriffe auf christliche und muslimische Ziele richtet, Schützenhilfe erteilt, indem sie sie aus politischen Gründen nicht fassen wollen.
Die Opposition erklärte, alle Anzeichen zeugen dafür, dass eine jüdische Untergrundbewegung, bestehend aus religiösen Siedlern im Westjordanland tätig ist, die Anschläge auf christliche Kirchen und Klöster, auf Moscheen und auf arabische Bewohner durchführt.
Im Dezember folgten zehn Granatenanschläge, die letzten auf eine Moschee in Hebron und ein Hotel in Tiberias, dessen Besitzer der Missionärtätigkeit verdächtigt werden.
Er erklärte, dass die Polizei und die Sicherheitsdienste nicht genügend tun, um die Attentäter zu suchen und zu fassen, obwohl die TNT-Untergrundbewegung in sämtlichen Fällen die Verantwortung für sie auf sich genommen hat.
Wahrscheinlich wollen die Behörden aus politischen Gründen nicht gegen die radikalen Siedler vorgehen, die die friedliche Koexistenz zwischen Juden und Christen und Moslems stören.
Der Innen- und Polizeiminister erklärte dazu,
Die israelischen Behörden ergreifen weitgehende Maßnahmen, um die Attentäter zu finden und vor Gericht zu stellen.
Drei Personen, die sich als Mitglieder der TNT-Organisation identifizierten, wurden bereits im Jahre 1973 verhaftet.
Fünf Jahre später wurde eine weitere Gruppe gefasst.
In letzter Zeit scheint diese Gruppe ihre Tätigkeit wieder aufgenommen zu haben.
Es scheint sich jedoch um keine organisierte Bewegung, sondern um vereinzelte Fanatiker zu handeln, die sich hinter diesem Decknamen verbergen.
Wie verlautet handelt es sich bei den anonymen Anrufen nach den Terroranschlägen, die sich zur Verantwortung der TNT-Bewegung für sie bekennen, um einen Mann mit amerikanischem Akzent unter den extremen fanatischen Siedlern im Westjordanland
Und in der jüdischen Verteidigungsliga von Rabbina Meir Kahane befinden sich mehrere religiöse Einwanderer aus Amerika.
Einer von ihnen hatte seinerzeit versucht, die Felsendome Moschee in der Jerusalemer Altstadt zu sprengen.
Die Vertreter der jüdischen Stadt Ziriat Arba bei Hebron leugnen energisch, dass die Attentäter aus ihren Reihen kommen.
wie die Aktionen der TNT-Gruppe, die nur die Spannungen zwischen Juden, Christen und Arabern erhöhen und jeden Versuch eines friedlichen Zusammenlebens torpedieren.
Die stellvertretende Rechtsberaterin der Regierung, Judith Karp, die seinerzeit eine Untersuchung über die Rechtsordnung im Westjordanland geleitet und in ihrem Bericht die Polizei und Militärbehörden beschuldigt hat, zweierlei Recht gegenüber den jüdischen Wielern und arabischen Bewohnern anzuwenden,
hat sich in einem Schreiben an den israelischen Justizminister Moshe Nitzin darüber beklagt, dass sich seit ihrem Bericht nichts an der Situation auf diesem Gebiet geändert hat.
Die Polizei und Militärbehörden gehen weiterhin nicht effektiv gegen jüdische Siedler vor, die arabische Bewohner angreifen.
In vielen Fällen werden diese nicht vor Gericht gestellt und die Untersuchungen gegen sie eingestellt.
In vielen Fällen kooperieren die Siedler nicht mit den israelischen Behörden,
um ihre Untersuchungen zu erschweren.
Der Justizminister erwiderte Frau Karp, die Regierung beschäftige sich derzeit mit ihrem Bericht und mit ihren Vorschlägen, um die Situation auf diesem Gebiet zu verbessern.
Mosche Meisels hörten Sie aus Israel.
Auch unser nächster Beitrag steht in Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt.
Der Kurs des amerikanischen Dollars gegenüber den anderen wichtigen Währungen Europas und Asiens ist auch heute am Tag nach dem Dollar-Höchststand seit zehn Jahren stabil hochgeblieben.
Um die Mittagszeit wurde der Dollar im Devisen-Mittelkurs mit 19 Schilling 67 Groschen gehandelt.
Auch in Frankfurt lag der Wechselkurs der amerikanischen Leitwährung auf Vortagsniveau.
Der amerikanische Dollar erstrahlt also wieder im alten Glanz.
Noch vor fünfeinhalb Jahren sah sich die amerikanische Regierung und die Notenbank mit der Möglichkeit konfrontiert, die westliche Währung Nummer 1 als Leitwährung im internationalen Geschäft zu verlieren und an die deutsche Mark abzutreten.
Das Blatt hat sich gewendet.
Seit einigen Jahren geht es wieder aufwärts.
Der Dollar ist härter geworden.
Über Hintergründe und Auswirkungen dieser Entwicklung informiert den folgenden Beitrag Michael Kerbler.
Der Zeitpunkt, an dem man für einen US-Dollar wieder eine 20 Schilling-Note auf den Tisch legen muss, ist in greifbare Nähe gerückt.
Tokio, Frankfurt und Wien melden, dass der amerikanische Dollar weiter fest bleibt und damit alle Voraussetzungen gegeben sind, dass der Wert der amerikanischen Währung etwa gegenüber dem österreichischen Schilling weiter steigt.
Die Gründe für den Aufschwung der amerikanischen Währung sind zahlenreich.
Sie sind entweder mit dem Rechenstift nachvollziehbar oder psychologischer Natur.
Einer der wohl wichtigsten Gründe dafür, dass sich der amerikanische Dollar wieder zur unbestrittenen Leitwährung des Westens mausern konnte, liegt in der Wirtschafts- und Finanzpolitik der Reagan-Administration.
Diese will die amerikanische Wirtschaft um jeden Preis ankurbeln.
Und sie kurbelt den Wirtschaftsaufschwung auch mit Hilfe von im Ausland geborgten Geld an.
Die Vereinigten Staaten werden heuer zwei bis drei Prozent ihres Bruttonationalprodukts an Krediten aufnehmen müssen, um ihr Wirtschaftswachstum in der Größenordnung von vier bis fünf Prozent finanzieren zu können.
Der Staat legt also Anleihen oder auch Bundesschatzscheine auf, die sich durch einen hohen Zinssatz auszeichnen.
Dadurch ist es für ausländische Kapitalanleger interessant geworden, ihr Geld in den USA anzulegen.
So mancher europäischer Investor steht vor der Entscheidung, sein Geld mit Risiko in ein Unternehmen seines Landes zu stecken, das sich mit bestenfalls 4% verzinst, oder es risikolos am amerikanischen Geldmarkt mit 9, 10 oder 11% Zinsen anzulegen.
Damit ist auch gleich ein großer Nachteil eines zu harten und, wie verschiedentlich gemeint wird, einer überbewerteten amerikanischen Währung aufgezeigt.
Ein hoher Dollarkurs ist eine Barriere für eine wirtschaftliche Gesundung in vielen Staaten der Welt, nicht nur in Europa, sondern auch in den Staaten der Dritten Welt.
Ein zweiter wichtiger Faktor, weshalb der Dollar wieder am Weg zur allmächtigen Währung ist, liegt in der Spekulation.
Viele Geldanleger gehen nicht mehr davon aus, wie viel der Dollar tatsächlich wert ist, sondern davon, was andere glauben, wie viel die Währung wert ist.
Das führt zu einer Art Herdentrieb der Spekulanten, zu einer Überbewertung des Dollars, zu einer Dollar-Oss.
Die beiden erstgenannten Gründe, hohes Zinsniveau und Spekulation, sind in politische Rahmenbedingungen einzubetten.
Die USA haben zweifellos durch ihren Wirtschaftskurs und durch einen Gewinn an Glaubwürdigkeit in der Außenpolitik an Vertrauen gewonnen.
Dieses Vertrauen stärkt auch den amerikanischen Dollar.
Nebeneffekte wie israelische Bombardements im Libanon, die zu einer Verschärfung der Nahostkrise führen, tragen außerdem dazu bei, dass verunsicherte arabische Geldanleger verstärkt die Flucht in den Dollar antreten.
Das führt zusätzlich zu einer Stärkung der amerikanischen Währung, was wiederum dazu beiträgt, dass Geldanleger, die bislang einen Teil ihrer Kapitalreserven in D-Mark oder Schweizer Franken angelegt haben, zum höher verzinsten amerikanischen Dollar überwechseln.
Dass die amerikanische Währung in der ersten Jännerwoche noch zusätzlich an Attraktivität gewonnen hat, hat auch mit Bilanzoperationen der multinationalen Konzerne zu tun.
Es ist nicht unüblich, dass diese Konzerne vor Jahresende aus dem Dollar in nationale Währungen gehen, um zum Bilanzstichtag 31.
Dezember hohe Inlandsgeldreserven vorzuweisen.
Nach Jahreswechsel geht man dann wieder in die amerikanische Währung zurück.
Soweit zu den Ursachen, die zum starken Dollarkurswechselanstieg beitrugen.
Einer der Nachteile, die aus einem zu harten Dollar entstehen, wurden bereits genannt.
Wichtige wirtschaftliche Maßnahmen wie Investitionen werden verhindert.
Aber auch für den amerikanischen Markt hat ein zu teurer Dollar Nachteile.
Er verteuert nämlich die Exporte amerikanischer Produkte.
Zu teure Produkte verkaufen sie schwerer und bringen damit als negative Auswirkung eine Gefahr für die amerikanischen Arbeitsplätze mit sich.
Amerikanische Arbeitsmarktexperten schätzen, dass der wieder an Stärke gewonnene US-Dollar dafür verantwortlich ist, dass in den zurückliegenden beiden Jahren in den USA eine Million Arbeitsplätze verloren gingen.
Für die Regierung Reagan und die amerikanische Notenbank wird 1984 eine Gratwanderung bringen.
Einerseits den Dollarkurs stabil zu halten, die Geldmenge, die im Umlauf ist, nicht auszuweiten, weil sonst die Inflationsrate steigt.
Auf der anderen Seite die Arbeitslosenrate zumindest auf dem gegenwärtigen Niveau einzufrieren.
So vorteilhaft also auf den ersten Blick für die amerikanische Wirtschaft ein starker Dollar zu sein scheint, zu viel des Guten, kann auch schaden.
Zwei Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Was können Sie noch bis 13 Uhr im Mittagsjournal hören?
Drei Königstreffen der ÖVP im salzburgischen Mariaplein.
Die einzige Oppositionspartei im Parlament bespricht ihre politische Arbeit für die nächsten Monate.
Umweltschützer wollen Baumschlägerungen beim Albaner Hafen in Wien verhindern.
Erste Verhaftungen.
Und die Kulturredaktion berichtet über den Südtiroler Schriftsteller Norbert Kaser.
Seine Werke wurden jetzt erstmals ins Italienische übersetzt.
Im Wallfahrtsort Mariaplein in der Nähe von Salzburg hält heute und morgen die einzige Oppositionspartei im Parlament, die ÖVP, ihr sogenanntes Drei-Königstreffen ab.
Nicht nur der gesamte Parteivorstand, sondern auch die von der ÖVP gestellten Landeshauptleute bzw.
Stellvertreter nehmen an diesem traditionellen Treffen teil.
Vor der Klausur war zu erfahren, dass man unter anderem eine klare Haltung der Partei in Sachen Donaukraftwerk Heimburg erarbeiten will.
Ferner soll von Maria Plein aus der ÖVP Startschuss für die österreichweiten Arbeiterkammerwahlen im Frühjahr gegeben werden.
Es berichtet Johannes Fischer.
Optimismus und Pessimismus zugleich prägt das wirtschaftspolitische Bild 1984 der einzigen Oppositionspartei im heimischen Parlament bei ihrer zweitägigen Landeshauptleitkonferenz hier im frisch verschneiten Mariaplein bei Salzburg.
Optimismus, weil nach Ansicht der ÖVP ein Wirtschaftsaufschwung 1984 praktisch vor der Tür steht.
Pessimismus, weil, so die ÖVP-Meinung, das Maßnahmenpaket der Bundesregierung Wachstum eher Gefährde und Arbeitslosigkeit ansteigen lasse.
Für Parteichef Alois Mock, der leicht verspätet aus der Tiroler Wildschönau hier in Salzburg eingetroffen ist, ist die jüngste Kündigungswelle bei Steyr ein lehrreiches Beispiel.
Gerade die Ereignisse, die in den letzten Tagen gemeldet worden sind,
Der bedauerliche Misserfolg der Rettung von Niklasdorf, die bevorstehende Kündigung oder die Kündigung in Steyr von 900 Leuten, alles das bestärkt mich, dass wir der Aufgabenstellung, wieder Arbeitsplätze zu schaffen durch eine forcierte Investitionspolitik, Vorrang geben müssen vor anderen Problemen, die sicherlich auch Aktualität haben.
Wir haben damit eine Chance bekommen, dass in der Bundesrepublik Deutschland und in den Vereinigten Staaten, ich darf hinzufügen Länder und Regierungen, über die man sich von sozialistischer Seite bis vor kurzem noch lustig gemacht hat und an deren Wirtschaftspolitik man nicht geglaubt hat, doch ein Wirtschaftsaufschwung kommt, der sich
in Europa bemerkbar macht, im gesamten OECD-Raum noch stärker bemerkbar macht und der auch uns in Österreich eine gewisse Chance gibt, wenn wir eine richtige Politik machen.
Das heißt eine Politik, die in jeder Hinsicht investitionsfreundlich ist.
Das Belastungspaket, das mit 1.
Jänner in Kraft getreten ist, ist genau das Gegenteil.
Hier wird Wirtschaftswachstum gemindert.
Hier wird die Inflation erhöht, hier werden Arbeitsplätze vernichtet.
Im gesamten OECD-Raum haben wir eine Wirtschaftswachstumsrate voraussichtlich von rund dreieinhalb Prozent.
Für uns dürfte es nur zwischen ein und eineinhalb Prozent liegen.
Das heißt, wir könnten, wenn wir eine wirtschaftsfreundliche und investitionsfreundliche Politik machen würden, sicherlich besser darstellen, als das heute der Fall ist.
Und der VPschf Mock nennt neben dieser generellen Kritik speziell dann für die Kündigungen in Steyr auch noch andere Gründe.
Ich möchte auch sagen, dass natürlich eine Ursache darin liegt, in diesem wirklich verantwortungslosen Vorgehen im Zusammenhang mit der Tatsache, dass die Bundesregierung seinerzeit dem Konzern, dem Steuerkonzern, Wissen hat lassen, wenn gewisse Waffen produziert werden, können sie exportiert werden.
Das hat der Herr Außenminister wissen lassen, der Herr Minister Rösch, der Herr Bundeskanzler.
Und dann mussten die Steirerwerke ihre Produkte ungefähr eineinhalb, zwei Jahre auf die Haltestelle mit enormen Verlusten an Zinsen und Kapitalverlusten.
Soweit also alles MOG zu den Kündigungen in Steyr.
Die ÖVP, so MOG weiter, werde sich verstärkt im Jahr 1984 dem Problem der Jugendarbeitslosigkeit widmen und hier Initiativen setzen, vor allem aber verstärkte Investitionsförderungen verlangen.
Arbeitsplätze und die Diskussionen darüber gibt es auch im Bereich des Umweltschutzes.
Man hat vor dieser Konferenz der ÖVP ja eine Entscheidung der Partei in Sachen Heimburg und möglicherweise auch in Sachen Zwentendorf erwartet.
Hier bremste Mock allerdings alle Spekulationen ein.
Er werde sicher hier keine Entscheidung über die Haltung der Partei in Sachen Heimburg oder Zwentendorf fällen.
Möglicherweise seien diese Themen aber Diskussionsthema bei einem Gespräch zwischen Alois Mock und Bundeskanzler Sinowaz am kommenden Montag.
Bei einem anderen Umweltschutz-Verwandten-Thema, dem Nationalpark Hohe Tauern, soweit er Salzburg betrifft, zeigte sich heute Salzburgs Landeshauptmann Haslauer, der bei der Pressekonferenz ebenfalls anwesend war, empört über eine Absage vom Gesundheitsminister Kurt Steirer, vorerst keinen Staatsvertrag zwischen Bund und Salzburg in Sachen Nationalpark Hohe Tauern abschließen zu wollen.
Haslauer?
Das ist ein eklatanter Verstoß gegen die grundsätzliche Übereinkunft, die wir vor zwei Jahren getroffen haben.
Und wir haben uns daran gehalten, ich bedauere es sehr, dass völlig gegen alle Erwartungen nochmal der Gesundheitsminister das abgelehnt hat, noch dazu, wo ich noch im Herbst Gelegenheit gehabt hatte, mit meinem Gesundheitsminister darüber zu reden, ihn zu informieren, wie weit wir mit unseren Beratungen über das Nationalparkgesetz sind, und ihm schon damals angekündigt habe, dass ich, sobald der Beschluss vorliegt, nun konkrete Verhandlungen über den Abschluss
eines solchen Staatsvertrags nach Artikel 15a verlangen werde.
Der Bund hätte hier beim Nationalpark Hohe Tauern vor allem finanzielle Hilfestellung geben sollen, will dies aber offenbar erst dann realisieren, wenn alle drei beteiligten Länder im Nationalpark, nämlich Tirol, Salzburg und Kärnten ein Nationalparkgesetz verabschiedet haben.
Soviel von der ersten Pressekonferenz des Landeshauptleute treffen Sie der ÖVP in Mariaplein bei Salzburg und damit zurück ins Studio.
Drei Königstreffen der ÖVP in Mariaplein.
ÖVP-Chef Alois Mock spricht sich für eine forcierte Investitionspolitik aus, um Arbeitsplätze zu sichern und zu erhalten.
Das Belastungspaket der Regierung ist genau das Gegenteil, sagt der ÖVP-Chef.
Es vernichtet Arbeitsplätze.
Keine Entscheidung der ÖVP gab es über das Donaukraftwerk Hainburg und das Atomkraftwerk Zwentendorf.
Als einen Paukenschlag für die nächstwöchige Klausur der Regierung in der alten oberösterreichischen Industriestadt Steyr sehen viele Zeitungen die Ankündigung der Steyrer Werke an, im nächsten Monat fast 900 Arbeitnehmer zu entlassen.
Die Betriebsleitung der Steyrer Daimler Puch AG, ein Konzernbetrieb der Kreditanstalt Bankverein, begründet ihren spektakulären Schritt mit einem offensichtlich längerfristigen Marktverfall bei Lastkraftwagen.
Außerdem, so die Steirer Werke, sei die bisher praktizierte Kurzarbeit finanziell nicht länger aufrechtzuerhalten.
Die Kündigung in den Steirer Werken wird auch von den heutigen Tageszeitungen in große Aufmachung gebracht und auch zahlreiche Kommentatoren beschäftigen sich mit diesem Thema.
Auszüge daraus hat Fritz Pessater zusammengestellt.
Auch politische Hintergründe hinter der Ankündigung der Steyr-Werke vermutet Hans Rauscher im Kurier.
Der Verdacht liegt nahe, dass hier mit echten Problemen politisch gepokert wird.
Steyr gehört der CA.
Dort sitzt Hannes Androsch, der sich von der Bundesregierung finanzielle Hilfe für die Problembetriebe des CA-Konzerns, dazu gehört auch Steyr-Daimler-Puch, erwartet.
Androsch Nachfolger Salcher ist nicht begeistert.
Da hagelt es knapp vor der Klausur Kündigungen.
Nun zähle man zwei und zwei zusammen.
Weniger ein Kommentar als eine Analyse der Probleme, die die Einführung der 35-Stunden-Woche bei den Steuerwerken mit sich bringen würde, findet sich in den heutigen oberösterreichischen Nachrichten.
Eine faktische 35-Stunden-Woche hatte es für viele Beschäftigte des Werks durch die Einführung der Kurzarbeit ja bereits gegeben.
Gestern schlug der Betriebsrat die generelle Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit vor.
Heinz Ambrosic in den Oberösterreichischen Nachrichten spricht in diesem Zusammenhang von einem 35-Stunden-Jammer.
Auch bei Unterauslastung gibt es überbeschäftigte Bereiche, wie etwa die Entwicklungsabteilung, die mehr denn je nach neuen Produkten suchen muss.
Auch der Verkauf muss verstärkt ausschwirren, um wenigstens ein paar Aufträge zu ergattern.
In diesen Bereichen die Arbeitszeit zu reduzieren, würde die Orders weiter zurückgehen lassen.
Die Produktion wäre noch weniger ausgelastet, die 30-Stunden-Woche stände in der Folge vor der Tür.
Andere Probleme mit der Verkürzung der Arbeitszeit nach Meinung des Redakteurs der oberösterreichischen Nachrichten?
Nach Abteilungen und Betrieben differenzierte Arbeitszeiten einzuführen, würde nicht nur den Betriebsablauf, sondern auch das soziale Gefüge empfindlich stören.
Derjenige, der 40 Stunden arbeitet, fragt sich, warum der andere nur 35 Stunden arbeitet und 40 bezahlt bekommt.
Ohne Lohnausgleich hingegen fühlt sich der 35-Stunden-Arbeiter benachteiligt.
Und noch einen Nachteil sieht Heinz Ambrosic in der Einführung der 35-Stunden-Woche.
Akkordarbeiter steigern bei Arbeitszeitverkürzung ihre Produktivität, damit sie keinen Lohnausfall haben.
So wird der Sinn der Kurzarbeit, eine Senkung der Produktion oder gleiche Produktion mit mehr Arbeitskräften, zum Unsinn.
Positiv zur möglichen Einführung der 35-Stunden-Woche bei Steier Daimler Buch ist hingegen die kommunistische Volksstimme, wobei sie jedoch betont, dass die Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnverlust eingeführt werden müsste.
Ein zusätzlicher Lohnverzicht träfe nicht nur die Steier-Arbeiter, sondern hätte große Auswirkungen auf alle anderen Arbeiter und Angestellte in Österreich.
Das Modell Steier könnte zum Präzedenzfall werden, nicht nur für sogenannte Problembetriebe, sondern auch für Gewinnbringende.
Gerald Höchtler im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt geht kritisch auf die bei Steyr bisher praktizierte Kurzarbeit ein.
Was die Steyr-Werke angeht, hat selbst die Regierung noch im Sommer nicht unbedingt mit Nachdruck gehandelt.
Erst hat man alle Möglichkeiten der Kurzarbeit ausgeschöpft, also mit Kübeln das Feuer bekämpft, statt gleich den kompletten Löschzug auffahren zu lassen.
Lehre für die Zukunft könnte sein, dass man nicht mehr von Einzelfall zu Einzelfall fünf Minuten vor oder nach zwölf die Feuerwehr alarmiert, sondern dass man endlich den alten Ärztespruch vom Vorbeugen, das besser ist als Heilen, in die Praxis umsetzt.
Zwei Minuten vor dreiviertel eins ist es jetzt.
Die großflächige Abholzung von Wäldern für im weitesten Sinne technisch-industrielle Projekte ist praktisch in ganz Europa längst zu einer politisch brisanten Frage geworden.
Die Zusammenstöße, etwa in der Bundesrepublik Deutschland, zwischen Umweltschützern und der Polizei rund um den Bau der Startbahn Wesp am Frankfurter Flughafen nahmen manchmal fast bürgerkriegsartige Ausmasse an.
Soweit ist es natürlich in Österreich noch lange nicht, aber jetzt hat auch Wien seinen Konflikt zwischen Ordnungsmacht und Baumschützern.
Es geht um den sogenannten Sauhaufen.
Das ist ein Auwaldgebiet im Osten des Wiener Stadtgebietes zwischen dem Alberner Hafen und der Donau.
Die Wiener Hafenbetriebsgesellschaft beansprucht dieses Gebiet, um ihr Schüttmaterial loszuwerden, das bei der Erweiterung der Hafenbecken anfällt.
Die Umweltschützer sind entschlossen, quasi als Generalprobe für Hainburg, den Auwald zu retten.
Einige von ihnen haben daher mit Beginn der Rodungsarbeiten vor etwa einer Woche wiederholt die gefährdeten Bäume erklettert, um die Abholzungstrupps zu behindern.
Heute an den frühen Morgenstunden kam es dann zu ersten Zusammenstößen und Verhaftungen durch ein Großaufgebot der Polizei.
Rainer Pilzig vom Landesstudio Wien berichtet über die Hintergründe.
Rettet den Sauhaufen!
Das ist schon seit über vier Jahren der Leitspruch mehrerer Wiener Naturschutz- und Umweltinitiativen.
Neue Bürgerinitiativen gesellten sich im Laufe der Jahre zu den Aktivisten, um für dieses oder gegen andere Umweltprobleme im Bezirk oder in der Bundeshauptstadt zu demonstrieren.
Der Sauhaufen ist ein Teilgebiet der Albaner Auen am rechten Donauufer an der östlichen Stadtgrenze von Wien.
Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde das Albaner Hafenbecken angelegt.
Seit damals ist das Gebiet als sogenanntes Verkehrsband gewidmet.
Das bedeutet größtmögliche planerische Freiheit.
1978 legte der Wiener Hafen sein erstes Ausbaukonzept vor.
Vom in Stadten eh gelegenen Freudenauer Hafen sollte umweltbelastende Einrichtungen in den Albaner Hafen umgesiedelt werden.
Ein zweites Hafenbecken war geplant und der großzügige Ausbau für Warenumschlagshallen und Schüttgutflächen.
Das rief die Naturschützer auf den Plan.
Nach Demonstrationen wurde ein zweites Hafenkonzept erstellt, das Ende 1981 fertiggestellt wurde.
Zu diesem Zeitpunkt verzichtete der Wiener Hafen bereits auf ein zweites Hafenbecken und damit auf die Schleifung des im Hafenbereich gelegenen Friedhofs der Namenlosen.
Den Umweltinitiativen war das aber nicht genug.
Sie forderten, dass die gesamten Auwälder östlich und westlich des alten Hafenbeckens unter Naturschutz zu stellen seien.
Der Hafen beanspruchte aber damals, so wie heute, einige Hektar zur Errichtung von Warnumschlagplätzen.
Das Becken müsse ausgebaut werden, wurde argumentiert, um die Europa-Kehne gefahrlos ins Becken schleusen zu können.
Nur so könne der Hafenplatz Wien gegenüber den Ostblockhefen in Konkurrenz bleiben.
Proteste und Aktionen der Umweltschützer, die sich zunehmend an das Wiener Rathaus um Unterstützung wandten, nahmen zu.
Als es im Industrieansiedelungsgebiet Neualbern einige hundert Meter entfernt zu Baumschlägerungen kam, waren Demonstrationen an der Tagesordnung.
Eine Unterschriftensammlung zur Erhaltung der Auen wurde eingeleitet.
Für den Herbst 1983 versprach der Wiener Umweltstadtrat Peter Schieder ein Hafen-Hearing, an dem die Gemeinde Wien, der Hafen und die verschiedenen Umweltinitiativen teilnehmen sollten.
Erzielt wurde ein Kompromiss.
Der zur Stadt gelegene Auwald Schneidergrund samt blauem Wasser bleibt erhalten und wird unter Naturschutz gestellt.
Der Friedhof der Namenlosen bleibt erhalten.
Der Hafen ändert seine Ausbaupläne neuerlich, braucht aber den stromabwärts gelegenen Auwald Sauhaufen zur Betriebserweiterung.
So der Stand nach dem Hafenheering im Oktober 1983.
Die Initiativen erklärten im Nachhinein, der Kompromiss sei keiner.
Der Sauhaufen müsse erhalten bleiben.
Am Mittwoch der Vorwoche begann der Hafen mit der Rodung eines drei Hektar großen Teils des Sauerhofens für eine Schüttgutdeponie.
Aus den Umweltschützern wurden Baumbesetzer.
Die Aktion Rettet die Aue erklärte die Bäume unbedingt erhalten zu wollen.
Dem Hafen sollte aber kein wirtschaftlicher Schaden erwachsen.
Deshalb der Vorschlag, den Schüttgutablageplatz auf einer benachbarten freien Fläche zu errichten.
Das lehnte der Hafen als unwirtschaftlich ab, wegen der größeren Entfernung vom Hafenbecken und weil Speditionsfirmen bereits Verträge für diese Fläche hätten.
Ein Gespräch beim Wiener Umweltstadtrat verlief am Dienstag ergebnislos.
Der Umweltstadtrat verwies auf den im Oktober geschlossenen Kompromiss.
Die Baumbesetzungen seien Privatrechtsstreit.
Der sollte gestern zwischen Hafen und Umweltschützern beigelegt werden.
Drei Monate Rodungsstopp bis genügende Unterschriften zur Einleitung einer Volksbefragung über das weitere Schicksals des Sauerhoffens gesammelt sein, war die Forderung der Umweltschützer.
Die Rodung von drei Hektar Waldes im Sauhaufen und ein Jahr Schutz für die restlichen vier Hektar war das Gegenangebot des Hafens.
Die Umweltschützer lehnten ab.
Daraufhin veranlasste der Hafen heute bei Morgengrauen die Räumung.
Knapp 50 Mann Rodungsmannschaft fuhr mit Bulldozern auf, unterstützt durch Einsatzgruppen der Polizei.
Die Umweltschützer hatten von der Blitzaktion aber erfahren und warfen sich vor die Lastautos der Holzfäller.
Von der Polizei entfernt erkletterten sie Bäume im Au-Gebiet, um so ein letztes Mal gewaltfrei gegen die Rodung zu demonstrieren.
Es kam zu einigen Festnahmen.
Rodungstrupps besetzten darauf, unterstützt von der Polizei den Wald und fällten im Lauf des Vormittags alle Bäume, außer denen, auf denen Umweltschützer nun in weiten Lichtungen saßen.
Gegen Mittag wurde die Aktion von der Aktionsgruppe »Rettet die Au«
nachdem ein Holzfäller verletzt worden war, mit dem Hinweis abgebrochen, dass zumindest die Arbeiter nicht gefährdet sein sollen.
Elf Minuten vor eins, ein Kulturbericht im Mittagssjournal.
Fünf Jahre nach seinem frühen Tod ist jetzt die Anerkennung des Südtiroler Lyrikers Norbert Casar auch international erfolgt.
Seit ungefähr zwei Wochen liegt eine Übertragung der wichtigsten Gedichte Casars ins Italienische vor, die erste Übersetzung seines Werkes in eine Fremdsprache, eine Fremdsprache, die er selbst allerdings als zweisprachig aufgewachsener Südtiroler hervorragend beherrschte und bei seinen Gedichten auch öfter benutzte.
Die Übertragung ins Italienische ist mehr als eine Übersetzung, sie ist eine Nachdichtung, erschienen in einem Südtiroler Verlag, vertrieben aber in ganz Italien.
Noch wichtiger für eine breite Bekanntheit Casas, diesmal im deutschen Sprachraum, dürfte der Fernsehfilm sein, der derzeit unter dem Titel »Eingeklemmt« gerade fertiggestellt wird.
In diesen Tagen wurden die letzten Szenen in Südtirol abgedreht.
Schon Ende Februar soll der Film bei den Filmfestspielen in Berlin gezeigt werden.
Ein Bericht unseres Südtirol-Korrespondenten Reinhard Frauscher.
Der Südtiroler Dichter Norbert Konrad Kaser wurde nicht alt.
Er starb 31-jährig im Herbst 1978 an Leberzirrhose.
Trotz seines kurzen Lebens gilt er als der wichtigste Schriftsteller Südtirols nach dem Kriege.
So bezeichnet ihn die renommierteste deutsche Wochenzeitung, die Zeit, als einen großen Dichter.
Seine ersten Gedichte schrieb Kaser mit 20.
Gedichte waren seine Stärke.
Sie gelten als mustergültig für eine moderne, bleibende Form.
In knappen, oft sehr verkürzten Formulierungen, voll Bitternis und Melancholie, schreibt er kritisch über sich und seine Umgebung.
Gedichte und Kurzprosa sind seit seines Lebens nur in Anthologien und Zeitungen erschienen.
Die beiden Bücher, die es von Kaser und über Kaser gibt, sind erst nach seinem Tode herausgekommen.
Vor zwei Wochen kam auch die erste italienische Nachdichtung seiner Lyrik in die Buchhandlungen.
Sie stammt von dem Bozner Mittelschulprofessor Giancarlo Mariani, der als erster auch die Geschichten von Wilhelm Busch ins Italienische übertragen hat.
Fünf Jahre nach seinem Tode ist Casas literarische Qualität unumstritten.
Als er noch lebte, war er aber beim offiziellen Südtirol verfemt.
Geboren und aufgewachsen als arme-Leute-Sohn in der Kleinstadt Bruneck, scheitert er an der Matura, unterrichtet zwischendurch als Aushilfslehrer, ist arbeitslos, ein Vagant und ein Trinker.
Später, bei Literaturkennern schon bekannt, erhält er noch einmal eine Chance.
In Vlaas, einem Weiler eine halbe Stunde oberhalb von Bozen, bekommt er eine Stelle als Aushilfslehrer in der damals noch dreiklassigen Volksschule.
Verschafft hat sie ihm Dr. Siegfried Bauer, damals Direktor der Bozener Schulbehörde und Förderer CASAS.
Man müsste eigentlich mit Ernst Bloch sagen, es war trüb um ihn von Anfang an.
Einmal der Versuch, dreimal die Matura zu machen, die starken, heftigsten politischen Reaktionen auf seinen Vortrag über den Kulturbetrieb in Südtirol anlässlich 69 bei der Tagung der Südtiroler Volksschülerschaft.
persönliche Schwierigkeiten und Misserfolgserlebnisse, die Schwierigkeit zu publizieren.
Er wusste, dass er gut schreiben konnte und er fand einfach niemand, der seine Texte publiziert hätte.
Und dann ist er hier sicher in eine gewaltige Isolierung hineingedrängt worden, hat sich selbst hineingedrängt und hat sich über einen unmäßigen Weinkonsum auch immer mehr zugrunde gerichtet.
Dann war es eigentlich nur mehr ein Ablaufen,
ein Pilgern von Hospiz zu Hospiz und dann eben das Ende, das ihn auch sicher selbst überrascht hat.
In Vlaas, rund um die Volksschule und das Wirtshaus, werden in diesen Tagen die letzten Szenen für einen Fernsehfilm gedreht, der das Leben des Norbert C. Kaser darstellt.
Dieses erste 60 Minuten lange filmische Porträt soll den Südtiroler Dichter einem breiteren, literarisch nicht so beschlagenen Publikum näher bringen.
Auftraggeber sind die größte deutsche Rundfunkanstalt, der WDR und der Reisender Bozen.
Auch der ORF wird den Film ausstrahlen.
Drehbuchautor und Regisseur dieses Films ist der Südtiroler Filmemacher Ivo B. Micheli.
Er hat, wie die meisten Mitwirkenden an diesem Film, Kaser selbst gekannt.
Aber was ich machen möchte, ist keine Biografie, sondern einige, sagen wir mal, Stationen seines Lebens, das möchte ich erzählen, und die Leidenschaften eines Dichters, der hier in Südtirol gelebt hat und geschrieben hat.
Und teilweise wird dieser Film dokumentarisch aufgebaut durch Erzählungen von Freunden, die ihn gekannt hatten.
Und teilweise durch eine Fiktion, die ich darstelle mit der Hilfe eines Schauspielers, der Andrea Emery heißt.
Norbert C. Kaser hat kein leichtes Leben gehabt.
Und er hat sich das Leben auch nicht leicht gemacht.
Dem Klischee des Dichters, der an sich leiden muss, um schreiben zu können, hat er die Südtiroler Dimension verliehen.
Sensibler als er hat keiner das Südtirol der letzten Jahre verarbeitet.
In Vlaas, auf dem Dschögglberg, ist eines seiner wenigen romantischen Gedichte entstanden.
Kaserfreund und jetzt Nachlassverwalter Klaus Gaspary hat es in einem Brief Kasers gefunden.
Die Kirche ist schwarz geboren und die Nacht hat sich drauf zum Schlafen gelegt.
die Nacht, gesiebt vom weißen Schneestreifen, den es ja auch die Farb genommen hat.
Nimm Mantel, Hut und Schuh und Licht, geh hinaus und verhilf den Flocken zu Glanz.
Zum Abschluss der ausführlichen Mittagsinformation hören Sie jetzt noch einige Meldungen.
Österreich.
Bundeskanzler Sinovac versicherte heute, die Industriestadt Steyr sei bewusst und in voller Kenntnis, um die geplanten Kündigungen bei den Steyr-Werken als Tagungsort für die erste Arbeitstagung der Bundesregierung gewählt worden.
Die gestrige Ankündigung der Unternehmensleitung, mit 31.
Jänner 895 Mitarbeiter kündigen zu müssen, sei für ihn und die Bundesregierung nicht überraschend gekommen, sagte Sinovac.
In Verhandlungen solle nun versucht werden, ein spezifisch auf Steyr abgestimmtes neues Arbeitszeitmodell zu entwickeln.
Der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Ratzenböck vertrat heute die Ansicht, einen Großteil der Schuld an den bevorstehenden Kündigungen in den Steuerwerken hätten die Verhinderer von Waffengeschäften des Werkes.
Ratzenböck erinnerte dabei an die vor mehreren Jahren boykottierten Panzerverkäufe nach Chile.
Der Präsident der oberösterreichischen Handelskammer, Rudolf Trauner, warf der Unternehmensleitung vor, nicht zeitgerecht umstrukturiert zu haben.
Die Probleme mit den Waffengeschäften seien vorhersehbar gewesen, meinte Trauner.
Der Chef der Oberösterreichischen Arbeiterkammer, Fritz Freischlag, kritisierte, dass die Kündigungen nur Arbeitnehmer betreffe, nicht aber auch Werksmanager.
Die ÖVP hält heute und morgen unter Vorsitz von Bundesparteiobmann Alois Mock in Mariaplein in Salzburg ihr traditionelles Dreikönigstreffen ab.
Im Mittelpunkt der zweitägigen Beratungen stehen die Auswirkungen des Maßnahmenpakets der Regierung und die Vorbereitungen für die Arbeiterkammerwahlen im kommenden April.
Außerdem sollen Möglichkeiten erörtert werden, um die positiven internationalen Wirtschaftstendenzen für Österreich nutzbar zu machen.
Mock betonte, es sei notwendig, eine verstärkte Investitionspolitik zu betreiben, um damit Arbeitsplätze zu schaffen.
Der ÖVP-Chef kritisierte in diesem Zusammenhang das Maßnahmenpaket, das, wie er sagte, in erster Linie Arbeitsplätze vernichte und Investitionen bremse.
Frankreich
Die Direktion der Automobilwerke Talbot hat heute angekündigt, dass sie die Lohnzahlungen für die Beschäftigten im Betrieb von Poissy bei Paris morgen einstellen wird.
In einem Kommuniqué der Talbot-Direktion heißt es, wegen der anhaltenden Zwischenfälle auf dem Werksgelände sei man dazu gezwungen, die Fabrik zu schließen.
Das Personal wurde aufgefordert, morgen nicht zur Arbeit zu erscheinen.
Die Unternehmensleitung führt ferner an, die letzte Überlebenschance für das Werk in Poissy sei die, wie es wörtlich heißt, Vertreibung verantwortungsloser Agitatoren, die mehr als 10.000 Arbeitsplätze gefährdeten.
In dem Werk Poissy ist es heute frühneuerlich zu schweren Zwischenfällen gekommen, bei denen 35 Personen verletzt wurden.
Polen.
In der Nähe von Warschau findet zur Stunde das gestern angekündigte Zusammentreffen des Partei- und Regierungschefs Wojciech Jaruzelski mit dem Primas der katholischen Kirche Polens, Erzbischof Josef Glemp, statt.
Dabei soll unter anderem das Schicksal der inhaftierten ehemaligen Führer der Verbotenen Gewerkschaft Solidarität gesprochen werden.
Sowjetunion.
In der Autostadt Togliatti an der Volga hat sich vor einiger Zeit eine schwere Umweltkatastrophe ereignet, deren Folgen offenbar noch immer nicht beseitigt sind.
Die Moskauer Pravda schreibt dazu heute, nach einem Unfall in einer Stickstofffabrik hätten die Bäume in den Kiefernwäldern der Umgebung die Nadeln verloren.
Die Luftverschmutzung rufe große Besorgnis hervor.
Nicht ein einziges Unternehmen habe eine Abfallbeseitigung, prangert die Pravda an.
Die Mülldeponie der Stadt sei für 90.000 Einwohner angelegt.
Doljati hat inzwischen 580.000 Einwohner.
USA.
Für die Filmindustrie Hollywoods hat das vergangene Jahr alle Rekorde gebrochen.
Insgesamt flossen im Jahre 1983 mehr als 3,7 Milliarden Dollar in die amerikanischen Kinokassen.
Den größten Einspielerfolg erzielte der Film die Rückkehr der Jedi-Ritter.
Der Erfolg von Steven Spielbergs E.T.
des Jahres 1982 konnte allerdings nicht übertroffen werden.
Zum Abschluss nun noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Veränderlich, im Süden teilweise sonnig, an der Alpennordseite strichweise noch Schneefall.
Nachmittagstemperaturen heute zwischen minus ein und plus fünf Grad.
In wenigen Sekunden wird es 13 Uhr.
Eine Stunde Mittagsinformation ist beendet.
Karl Jokowsky verabschiedet sich für Redaktion und Technik.
Interview: Förderer Siegfried Bauer, Drehbuchautor und Regisseur Ivo Micheli
, Einblendung: Freund und Nachlassverwalter Klaus Gasperi liest ein Gedicht
Mitwirkende:
Frauscher, Reinhard [Gestaltung]
, Bauer, Siegfried [Interviewte/r]
, Micheli, Ivo [Interviewte/r]
, Gasperi, Klaus [Interviewte/r]
Datum:
1984.01.05 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik Österreich
;
Medizin
;
Medien und Kommunikation
;
Literatur
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Gedichte, Kurzprosa, Fernsehfilm über das Leben von Norbert C. Kaser
,
Nachrichten