Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1984.01.09
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittagsjournal am Beginn der ersten vollen Arbeitswoche nach den Feiertagen vom Jahreswechsel begrüßt Sie Werner Löw.
Folgende Themen heute auf dem Programm unserer Mittagsinformation.
Ein Treffen heute Vormittag zwischen Bundeskanzler Sinovac und Oppositionschef Mock.
Zwei Hauptthemen der Unterredung, die unter vier Augen stattfand, waren vermutlich die drohenden Kündigungen bei Steyr und das Kraftwerksprojekt Einburg.
Zu beiden Bereichen dann auch noch eigene Beiträge zum Thema Steyr, nämlich eine Pressekonferenz von Steyr-Generaldirektor Malzacher.
Den Bericht darüber erwarten wir gegen Ende des Journals.
Und zum Thema Hainburg, die heutige Inlandspresseschau.
Außerdem versuchen wir derzeit noch eine Stellungnahme der kleinen Regierungspartei, der FPÖ, zu diesen und anderen aktuellen innenpolitischen Fragen zu erhalten.
Aus dem Ausland der aktuelle Stand im Arbeitskonflikt bei Talbot.
Nach den jüngsten gewaltsamen Zusammenstößen in diesem französischen Automobilwerk versucht man jetzt auch die entstandenen politischen Scherben zu kitten.
Dann ein Bericht über die jüngsten Aktivitäten der italienischen Mafia und schließlich eine weitere Folge in unserer Mittagsschanalserie über die wirtschaftliche Lage in verschiedenen europäischen Ländern.
Heute dran ist Großbritannien.
Im Kulturteil dann die aktuelle Szene der Wiener Kleinbühnen.
Da gibt es nicht nur einige interessante Premieren, sondern auch Änderungen im Subventionssystem.
Soweit also die knappe Programmvorschau.
Jetzt gleich aber zu den Nachrichten.
Verantwortlicher Nachrichtenredakteur ist Ferdinand Olbert und Sprecher ist Josef Wenzel-Knatik.
Nahe Ostern.
Die Chancen für eine Lösung des Libanon-Konfliktes scheinen sich zu verbessern.
Die Außenminister des Libanons, Syriens und Saudi-Arabiens dürften bei ihrer Konferenz in Riyad Fortschritte erzielt haben.
Im Mittelpunkt der Gespräche stehen dabei die Wiederaufnahme der libanesischen Nationalen Versöhnungskonferenz und ein Sicherheitsplan für Beirut.
Dieser Plan sieht unter anderem Pufferzonen zwischen der libanesischen Armee, den christlichen Milizen und den von Syrien unterstützten Drosen und schiitischen Moslems vor.
In Washington erklärte ein hoher Beamter des Außenministeriums, die Haltung Syriens im Libanon-Krieg habe sich positiv verändert.
Dadurch könnte sich die Lage in diesem Land stabilisieren und ein Abzug der amerikanischen Marineinfanteristen möglich werden.
Im Süden von Beirut sind in der vergangenen Nacht wieder Artilleriegefechte zwischen drusischen und christlichen Milizen ausgebrochen.
An den anderen Fronten herrschte aber nach Angaben des offiziellen Rundfunksenders Ruhe.
Das Jordanische Parlament und der Senat haben heute eine Verfassungsänderung beschlossen, das allgemeine Wahlen ermöglicht.
Die Tagung des Parlaments in Amman ist die erste seit neun Jahren.
König Hussein von Jordanien will sich offenbar auch ein Mandat für die Vertretung der Palästinenser bei künftigen Ostfriedensverhandlungen erteilen lassen.
Das Jordanische Parlament besteht zur Hälfte aus Vertretern des von Israel besetzten Westjordanlandes.
In Tunis tagt heute der Revolutionsrat der Al-Fatah, der größten PLO-Teilorganisation.
Dabei wird über die künftige Strategie nach der Vertreibung von PLO-Chef Arafat und seinen Anhängern aus dem Lebanon beraten.
USA.
Präsident Reagan sieht bei einer Fortdauer des Golfkrieges zwischen dem Iran und dem Irak die Öllieferungen an den Westen durch die strategisch wichtige Meeresenge von Hormuz gefährdet.
In einem von der französischen Zeitung Le Figaro veröffentlichten Interview erklärt Reagan, je länger der Golfkrieg dauere, desto größer werde auch die Bedrohung für die Handelsschifffahrt und die Anliegerstaaten.
Der amerikanische Präsident betont, seine Regierung werde Aktionen unterstützen, die die Freiheit der Schifffahrt in der Meerenge von Hormuz sichern.
In dem Interview meint Reagan ferner, ein starker amerikanischer Dollar müsse sich nicht notwendigerweise negativ auf die Wirtschaft der westeuropäischen Staaten auswirken.
Es könne vielmehr auch so argumentiert werden, dass der Antriebseffekt des amerikanischen Wirtschaftswachstums ein Gewinn für Europa sei.
Der chinesische Regierungschef Zhao Ziyang ist in Washington eingetroffen.
Zhao ist der erste chinesische Regierungschef, der seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 den Vereinigten Staaten einen offiziellen Besuch abstattet.
Er wird noch heute mit Präsident Reagan konferieren.
Im Verlaufe seines Amerika-Besuches wird Zhao auch Abstecher nach Kalifornien und nach New York machen.
Anfang nächster Woche reist der chinesische Regierungschef nach Kanada weiter.
Sowjetunion.
Die am 1.
Jänner in einigen Wirtschaftssektoren eingeführte Reform, mit der die Qualität der Produkte erhöht werden soll, stößt offenbar auf Schwierigkeiten.
Nach Angaben der Pravda, des Zentralorgans der KPDSU, haben einige Planungsbehörden die Bereitstellung des zusätzlich notwendigen Rohmaterials vergessen.
Das Blatt zitiert den Industrieminister von Litauen, Grigori Simenenko, mit einigen kritischen Äußerungen in dieser Richtung.
Die mit Jahresbeginn in Kraft getretene Wirtschaftsreform sieht vor, die Produktion durch materiellen Anreiz zu steigern.
Frankreich.
Nach der durch heftige Auseinandersetzungen erzwungenen Schließung des Talbot-Autowerks in Poissy werden nun erste Vorbereitungen für die Wiederaufnahme der Produktion getroffen.
Etwa 3.000 Beschäftigte arbeiten an der Reparatur und an der Wartung der Herstellungseinrichtungen.
Außerdem sind Gespräche zwischen Werksleitung, Gewerkschaften und der Regierung über die Entlassung von fast 2.000 Arbeitern geplant.
Äthiopien.
Die Organisation für Afrikanische Einheit hat die Bürgerkriegsparteien des Chads zu einer Versöhnungskonferenz nach Addis Abeba einberufen.
Staatschef Issen Abreh wird an dem Treffen nicht teilnehmen.
Er hat abgesagt, nachdem sein Vorgänger und Gegner Gokuni Wedey in Äthiopien offiziell empfangen worden war.
Uganda.
Nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes haben ugandische Rebellen acht von elf entführten Rotkreuz-Mitarbeitern freigelassen.
Die Rotkreuz-Aktivisten, darunter auch drei aus der Schweiz stammende Frauen, halten sich zurzeit in Kampala auf.
Ein französischer Arzt und zwei ugandische Rotkreuz-Helfer befinden sich noch in der Gewalt der Rebellen, doch wird damit gerechnet, dass auch sie in den nächsten Tagen freigelassen werden.
Panama.
Die Außenminister von neun lateinamerikanischen Staaten haben sich in Panama City auf einen Friedensplan für Mittelamerika geeinigt.
Ein Schlusskommuniqué enthält viele Punkte eines Vorschlages der sogenannten Contadora-Gruppe, die aus den Ländern Mexiko, Venezuela, Panama und Kolumbien besteht.
In dem Dokument werden Einzelheiten der politischen Verwaltung, der Wirtschaft und des Sicherheitsbereiches geregelt.
Die Außenminister verlangen auch, irreguläre bewaffnete Gruppen aufzulösen, die gegen andere Regierungen in Mittelamerika kämpfen.
Es soll auch ein Zeitplan für den Abbau ausländischer Militärberater angenommen worden sein.
Chile
In der Hauptstadt Santiago ist in der vergangenen Nacht eine Serie von Sprengstoffanschlägen verübt worden.
Die Attentate richteten sich vor allem gegen Banken und Einkaufszentren.
Im Zentrum Santiagos wurden dabei auch Gleisanlagen der Stadtbahn zerstört.
Das ist die bisher größte Bombenserie in Chile.
Erst in der vergangenen Woche hat die Regierung die Sicherheitsmaßnahmen in der Umgebung des Präsidentenpalastes und an strategischen Punkten der Hauptstadt verschärft, um Attentaten vorzubeugen.
Bundesrepublik Deutschland.
Auf die südafrikanische Botschaft in Bonn Bad Godesberg ist gestern Abend ein Sprengstoffattentat verübt worden.
Im Vorgarten der Botschaft explodierte eine etwa 20 Zentimeter lange Rohrbombe.
Offenbar war der Anschlag gezielt gegen das Gebäude gerichtet.
Es entstand aber weder Personen noch Sachschaden.
Österreich.
Der Prozess gegen den sogenannten Hacken-Attentäter Arthur Karl Schack ist heute nach zweistündiger Dauer auf Mittwoch vertagt worden.
Schack ist wegen Mordversuches angeklagt.
Er hat im März vergangenen Jahres eine elfjährige Schülerin in der U-Bahn-Station Schottenring überfallen, ihr mehrere Finger abgehackt und schwere Kopfverletzungen zugefügt.
Bei der Einvernahme vor dem Gericht bekannte sich der Angeklagte zu der Tat und gab an, er könne sich an keine Details erinnern, da er zu dem Zeitpunkt schwer alkoholisiert gewesen sei.
Berlin.
Die S-Bahn in West-Berlin fährt seit heute früh unter westlicher Leitung.
Bisher sind auch die West-Berliner Strecken von der DDR-Reichsbahn betrieben worden.
Ende Dezember wurde ein Abkommen zwischen dem West-Berliner Senat und der DDR über den Wechsel erzielt.
Die Berliner S-Bahn verkehrt in West-Berlin derzeit nur auf zwei Kurzstrecken.
Bundesrepublik Deutschland.
Die Münchner Polizei hat heute Nacht zwei Männer festgenommen, die vermutlich den Brand in einer Münchner Diskothek gelegt haben.
Durch das Feuer in dem Lokal im Münchner Bahnhofsviertel sind in der Nacht zum Sonntag acht Menschen verletzt worden.
Die Verhafteten sind zwei italienische Staatsbürger im Alter von 20 und 22 Jahren.
Über das Motiv für die Tat herrscht noch Unklarheit.
Ein Racheakt der Unterwelt wird nicht ausgeschlossen.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage, ein Tief mit dem Kern über der Ostsee, ist für weite Teile Mitteleuropas Wetterbestimmend.
An seiner Rückseite gelangen mit nordwestlicher Strömung feuchtkalte Luftmassen in den Alpenraum.
Die Wetteraussichten bis morgen früh veränderliche häufig auch starke Bewölkung, strichweise Schneefall.
Winde aus West bis Nordwest, Nachmittagstemperaturen heute minus 3 bis plus 3 Grad, Frühtemperaturen morgen minus 7 bis plus 1 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Zunächst bei meist reichlicher Bewölkung, vor allem an der Alpen-Nordseite noch Schneeschauer.
Später im Süden- und im Osten Österreichs Bewölkungsauflockerung.
Winde aus West bis Nord, Frühtemperaturen minus 7 bis plus 1 Grad, Tageshöchsttemperaturen minus 4 bis plus 1 Grad.
Die Vorschau bis zum Freitag.
Zur Wochenmitte vorübergehend sonnig.
Später dann erneut Störungseinfluss vom Westen her und allgemein milder.
Nun die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien-Heiter 5°, Westwind 25 km in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt 5°, Westwind 10 km in der Stunde.
Linz bedeckt leichter Schneeschauer 2°, Westwind 15 km in der Stunde.
Salzburg bedeckt, leichter Schneeschauer, 1 Grad.
Innsbruck, wolkig, minus 1 Grad.
Bregenz bedeckt, Schneefall, 0 Grad.
Graz, wolkig bei Bodennebel und minus 1 Grad.
Und schließlich Klagenfurt, stark bewölkt, minus 1 Grad.
Es ist elf Minuten nach zwölf.
Sie hören das Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Bundeskanzler Fred Sinowatz und ÖVP-Parteiobmann Alois Mock sind heute Vormittag im Bundeskanzleramt in Wien zu einem ersten Gespräch im neuen Jahr zusammengetroffen.
Nach dem knapp einstündigen Gespräch versicherten beide Politiker, es habe sich eher um einen politischen Tour d'horizon gehandelt.
Also man habe eher allgemeine Fragen aus dem gesamten Bereich der Innenpolitik behandelt.
Sinowaz sagte, man habe auch über das Bild des Politikers in der Öffentlichkeit geredet.
Und er zeigt, er freut sich darüber, dass das Gesprächsklima zwischen den politischen Parteien in Österreich nach wie vor vorhanden sei.
Der ÖVP-Parteiobmann wiederum gab an, er habe mit dem Regierungschef eine Reihe von Problemfeldern besprochen, wie etwa Fragen der Pensionsreform, der österreichischen Bundesbahnen und der verstaatlichen Industrie.
Die Fragen der Journalisten nach dieser Unterredung Sinovac-Smock konzentrierten sich naturgemäß auf das derzeit aktuellste Problem, die angekündigten Kündigungen von 890 Arbeitnehmern bei Steyr-Daimler-Puch.
Fritz Besata fasst zusammen.
Die Regierungsklausur am kommenden Donnerstag und Freitag in der alten oberösterreichischen Industriestaat Steyr wirft natürlich bereits ihre Schatten voraus.
Seit der Ankündigung des Steyr-Managements wegen der weltweiten Absatzkrise bei LKW fast 900 Arbeitnehmern den blauen Brief zu übersenden, ist diese beabsichtigte Massenkündigung zum innenpolitischen Thema Nummer 1 im neuen Jahr geworden.
Die ÖVP hat ja schon in der Vorwoche bei ihrem traditionellen Neujahrstreffen in Mariaplein bei Salzburg recht kräftige Kritik an den Vorgängen bei Steyr und insbesondere an der Haltung der Regierung geübt.
Uns, die ÖVP, hat bereits mehr oder minder klar abgelehnt, das Ausmaß der Kündigungen durch eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Wochenstunden reduzieren zu lassen.
Auch heute beharrte ÖVP-Chef Alois Mock darauf, Arbeitszeitverkürzung sei prinzipiell nur dort durchführbar, wo sich Belegschaft und Management eines profitablen Betriebs darauf einigten.
Also ein klares Nein im Fall Steier.
Frag Jan Mock, ob seine Partei im Parlament bei einer Finanzhilfe, für das dem CA-Konzern angehörige Steierwerk dabei sein würde.
Antwort Mocks zusammengefasst.
Die Haltung meiner Partei geht dahin, dass für den einzelnen Betrieb die
der Mutterbetrieb, also die Bank, die die Gesamtverantwortung hat für die Konzernbetriebe, Konzepte vorlegen muss, wie aus diesen Betrieben wieder ertragsfähige Betriebe gemacht werden.
Dann kann man auch von staatlicher Seite helfen.
Und die Bank muss selbst durch andere Abgaben einfach dazu beitragen, aus dieser schwierigen Situation herauszukommen.
Der Kreditanstaltbankverein hat auch Betriebe, die sehr ertragsfähig sind, noch immer Gewinne abwerfen.
Ja bitte, wenn der einzelne kleine Gewerbetreibende gezwungen wird, bis zu seinem Pkw zu verkaufen, wenn eine Ausgleichssituation oder Konkurssituation kommt, da müssen auch die großen Unternehmen etwas selbst dazu beitragen.
wenn sie staatliche Hilfe wollen.
Ohne dem geht es nicht.
Das ist uns seinerzeit bei der Sanierung der Länderbank zugesagt worden, aber nicht praktiziert worden.
So wie es die ÖVP bei der Finanzhilfe für die VEW verlangt hatte, will es die Volkspartei offenkundig auch bei den Steuerwerken halten.
Nämlich, zuerst müssten Konzepte vorgelegt werden, erst dann könnte man verhandeln und könnte man über Strukturänderungen reden.
Die Zeit für solche Strukturmaßnahmen sei jedenfalls bereits sehr knapp geworden, meinte Mock.
Ja bitte, dort wo es notwendig ist, muss man das den Menschen sagen und muss Ersatzarbeitsplätze schaffen.
Wir haben bereits
nicht nur seit vielen Jahren auf eine massive regionale Investitionshilfe für Ersatzarbeitsplätze gedrängt, sondern haben im Sommer dieses oder des vergangenen Jahres ein Konzept für eine regionale Arbeitsplatzpolitik vorgelegt.
Wir haben uns immer dagegen gewarnt, was seinerzeit Dr. Steger vertreten hat, dass eine Strukturpolitik nur eine Kündigungspolitik ist, sondern dort, wo im Zuge der Modernisierung und wir haben viel Zeit verloren, es zu Kündigungen kommt, muss man, auch wenn das
heute besondere Anstrengungen benötigt, Ersatzarbeitsplätze schaffen.
Also zuerst die Ersatzarbeitsplätze und dann Kündigungen?
Ja, Ersatzarbeitsplätze und wenn es notwendig ist zur Strukturform, gibt es natürlich auch Kündigungen.
Bundeskanzler Sinowaz ließ heute deutlich durchblicken, dass eine Senkung der Arbeitszeit bei den Steuerwerken im Vordergrund der derzeitigen Überlegungen der Regierung stünden.
Sinovac wird ja im Rahmen der dieswöchigen Regierungsklausur in Steyr sowohl mit dem Management als auch mit der Belegschaft reden.
Sinovac heute über ein spezielles Arbeitszeitverkürzungsmodell Steyr.
In der jetzigen Situation scheint es so zu sein, dass darüber diskutiert werden muss und kann.
Insgesamt glaube ich, dass die Frage der Arbeitszeitverkürzung eben so behandelt werden soll, dass man branchenweise das macht.
in Kollektivverträgen einbaut, dort wo es unbedingt notwendig ist, vorerst, aber dass es jetzt einmal keine gesetzlichen Regelungen geben wird.
Der Bundeskanzler wehrte sich auch entschieden gegen die Kritik der Volkspartei.
Die Regierung hätte seinerzeit den Steuerwerken die Produktion von Waffen empfohlen, um dann Schwierigkeiten bei der Ausfuhr zu machen.
Angesprochen auf die Kritik seines Vorgängers, Altkanzler Bruno Kreisky, er, Kreisky, sei über die Kündigungsankündigung zutiefst empört gewesen und er, Kreisky, wäre da wieder Blitz hineingefahren, meinte Sinowatz.
Es ist so, dass natürlich schon im Vorjahr Kurzarbeit in Steyr gewesen ist und dass Schwierigkeiten aufgetreten sind.
Das, was Kreisky gesagt hat, gilt für die Zeit, als er Bundeskanzler war.
Das stimmt schon.
Wir haben jetzt etwas andere Verhältnisse.
Wenn man es interpretieren darf, dann war es wohl auch eine Kritik kreisgesamt Management von Steyr.
Ich bin auch der Auffassung, dass wir uns gar nicht davor hüten, brauchen auch Kritik bisweilen an Management zu üben.
Wir alle sind der Kritik ausgesetzt.
Wo hat Steyr, das Steyr-Management, Ihrer Meinung nach schlecht gehandelt?
Ich habe jetzt nach dem Gespräch mit Mock keinen Grund darüber zu reden.
Soweit Bundeskanzler Sinovac.
Zu den Kündigungen bei Steyr erwarten wir, wie gesagt, noch einen Bericht von einer Pressekonferenz, die Generaldirektor Malzacher in diesen Minuten in Steyr selbst gibt.
Wir rechnen in etwa einer halben Stunde mit diesem Bericht aus Oberösterreich.
Vielfach erwartet worden als ein Thema des heutigen Treffens zwischen Bundeskanzler Sinovac und ÖVP-Chef Mock war auch die Diskussion um das Donaukraftwerksprojekt Hainburg worden.
Allerdings, wie wir gehört haben, war das dann doch kein Thema zwischen den beiden Spitzenpolitikern.
Thema ist Heimburg allerdings für die Kommentarschreiber in den heutigen Tageszeitungen.
Auszüge aus diesen Kommentaren hat Johannes Fischer zusammengestellt.
strengste Auflagen.
Heiden, kein E-Werk-Bau gegen den Naturschutz, heftige Kritik des Landwirtschaftsministers.
Kraftwerk Heimburg noch völlig offen, Elektrizitätswirtschaft überheblich.
So oder ähnlich lauten heute die Schlagzeilen in den Tageszeitungen zur gestrigen TV-Pressestunde, in der es wieder einmal um das umstrebende Projekt eines Donaukraftwerks bei Heimburg gegangen ist.
Im Mittelpunkt der Diskussionen Landwirtschaftsminister Günther Heiden.
Die sozialistische Arbeiterzeitung setzt vor allem auf die Heidenfestlegung.
Heimburg werde nicht gegen den Naturschutz gebaut.
Man liest bei Manfred Scheuch.
Aber die hierfür Verantwortlichen werden in ihrer Überlegungen auch das Argument einzubeziehen haben, dass die Au ohne Donaustau auszutrocknen droht.
So stellt sich die Frage der Verantwortung vor kommenden Generationen nämlich auch.
Wird etwa Österreich um saubere, billige Energie und Wien um die Anbindung an den Donauverkehr mit Seeschiffen gebracht?
Nur einem Phantom oder einer Machtprobe zuliebe.
Soweit Manfred Scheuch in der Arbeiterzeitung.
Das Problem der Verantwortlichkeit der Manager der Donaukraftwerke und grundsätzlich die Frage der möglichen Zusammenarbeit zwischen praktisch staatseigenen Betrieben und dem Staat untersucht Günther Fehlinger im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Er meint, dass nicht nur die jüngste Diskussion um Hainburg, sondern auch die Verantwortungsfrage im gesamten verstaatlichten oder halb verstaatlichten Bereich zur Debatte stünde.
Das Volksblatt ortet dabei in diesen Bereichen mangelnde Kontrolle.
Man liest, dass die Betriebsführer aus der nicht vorhandenen Kontrolle ihre Konsequenzen ziehen und möglichst das tun, was für ihren Betrieb am günstigsten ist, ist klar.
Ob das aber der Sinn verstaatlichter Unternehmungen ist, schon weniger.
Denn ursprünglich verstaatlichte man ja Betriebe deswegen, damit sie den größten Nutzen für die gesamte Volkswirtschaft bringen und nicht, damit sie zu Staaten innerhalb des Staates werden.
Zum Schluss zum Thema Heimburg noch ein Kommentar aus der heutigen Presse.
Dort heißt es unter dem Übertitel Heimburg verdrossen in einer Klosse.
Man ist immer mehr gegen Heimburg, weil man sich immer weniger auskennt und das Thema schon zum Hals heraushängt.
Schuld daran sind nicht nur Umweltschützer und E-Wirtschaft wegen ihrer eindimensionalen Betrachtungsweisen.
Ein gerüttelt Maß an der Heimburg-Verdrossenheit haben jene Politiker zu verantworten, die sich bestenfalls zu einem Jein durchringen können.
Das Lehrbeispiel lieferte Landwirtschaftsminister Heiden in der TV-Pressestunde.
Ich zähle mich zu den Umweltschützern, betonte er, um im selben Atemzug drei Argumente für den Bau aufzuzählen, gegen die sämtliche Umweltschützer Sturm laufen.
Auch so wird ein Projekt unglaubwürdig.
Johannes Fischer fasstet die Zeitungskommentare als Nachlese gewissermaßen zur gestrigen TV-Pressestunde mit Landwirtschaftsminister Haydn zusammen.
Es ist jetzt neun Minuten vor halb eins und wir kommen mit der Berichterstattung in diesem Mittagsjournal ins Ausland, bleiben aber zunächst einmal bei dem heute schon gefallenen Stichwort Kündigungen.
In der schweren Krise um die französische Automobilfirma Talbot, mit den zum Teil gewaltsamen Streikaktionen im Werk von Porcy bei Paris, gibt es heute zwar eine Art Atempause, ausgestanden ist der schwere Arbeitskonflikt aber noch keineswegs und erst recht nicht seine politischen Konsequenzen.
Diese politischen Dimensionen hat der Sozialkonflikt bei Talbot nicht nur wegen der hohen Zahl von 1.905 Arbeitnehmern, gegen deren Entlassung mit dem Streik protestiert wird, mindestens ebenso dramatisch ist dabei die Tatsache, dass der Arbeitskampf zum Kampf der Arbeiter und ihrer Gewerkschaften untereinander geworden ist.
Zu den schweren Zusammenstößen der Vorwoche kam es ja zwischen einer relativen Minderheit von Streikenden und einer Mehrheit von Arbeitswilligen.
Dabei hatten die Arbeitswilligen nicht nur eine als eher unternehmerfreundlich geltende kleinere Gewerkschaft hinter sich, sondern auch die mächtige kommunistische Gewerkschaft CGT.
Auf der anderen Seite, hinter den Streikenden also, stand bis zuletzt die sozialistische Gewerkschaftsorganisation.
Und die stand damit auch im Widerspruch zu den eigenen Parteifreunden in der sozialistischen Regierung unter Präsident Mitterrand.
Diese Regierung hatte die Entlassungen bei Talbot nämlich vorher direkt ausgehandelt.
Eine durchaus dramatische politische Situation, also auch Thomas Fuhrmann fasst sie zusammen.
Der Konflikt um die 1.905 Entlassungen beim französischen Automobilhersteller Talbot ist noch nicht ausgestanden.
Doch nach den Gewaltakten der vergangenen Woche im betroffenen Werk Poissy stehen alle Partner vor den Scherben.
Die Werksleitung versucht, den angerichteten Schaden an den Montagebändern zu reparieren.
Regierung und Gewerkschaften schieben sich gegenseitig die Verantwortung für das soziale Fiasko zu.
Im Augenblick, Herr Strohe, die kämpferischesten Elemente innerhalb der zersplitterten Gewerkschaften haben sogar den Rückzug angetreten.
Die dem Sozialisten nahestehende Gewerkschaft CFDT hat ihren neuen Streikaufruf zurückgenommen.
Heute Nachmittag trifft die Werksleitung erstmals seit Beginn des Konfliktes mit den Betriebsräten zusammen.
Und für morgen ist eine Sitzung zwischen der Talbo-Führung, den Gewerkschaften und Vertretern der Regierung angesetzt.
Am Wochenende befasste sich der Parteivorstand der sozialistischen Regierungspartei mit der Situation bei Talbo.
Dabei hagelte es heftige Kritik an der Haltung der befreundeten Gewerkschaft CFDT, der Maximalismus und Verantwortungslosigkeit vorgeworfen wurde.
Auf der anderen Seite lobten die Sozialisten die Haltung der KP-nahen Gewerkschaft CFDT und des kommunistischen Koalitionspartners wegen ihrer Mäßigung.
Die sozialistischen Spitzenverantwortlichen, darunter eine lange Reihe von Ministern, übten jedoch auch Selbstkritik.
Mangelnder Dialog mit den an sich verbündeten Gewerkschaften fehlen eines Konzeptes für die unvermeidlichen technologischen Umstrukturierungen in der Wirtschaft, die unweigerlich mit dem Verlust hunderttausender Arbeitsplätze verbunden ist.
Finanz- und Wirtschaftsminister Jacques Delors stellte enttäuscht fest, dass es nicht ausreicht, sich zwischen Ministern und Gewerkschaften zu duzen, wenn man sich eigentlich überhaupt nicht versteht.
Dies kann als eine versteckte Kritik des Wirtschaftsministers an der Handlungsweise mehrerer seiner Ministerkollegen einschließlich des Premierministers in der Talbot-Affäre verstanden werden.
Denn im Dezember hatte sich Premier Pierre Moreau mit der Konzernleitung von Peugeot-Talbot unter Ausschaltung der Gewerkschaften auf die 1.905 Entlassungen bei Talbot-Porsi geeinigt.
Mohore hatte damals das Übereinkommen als beispielhaft für kommende Diskussionen über Arbeitsplatzkürzungen in anderen Branchen wie Kohle, Stahl und Schiffsbau bezeichnet.
Mit dieser Vorgangsweise stieß er jedoch die Gewerkschaften vor den Kopf, die sich völlig entmündigt fühlten.
Die Ereignisse rund um die Affäre Talbo werfen düstere Zukunftsschatten voraus.
Regierungsinterne Rivalitäten, zerstrittene Gewerkschaften, Streit zwischen Regierung und Gewerkschaften lassen für die kommenden Monate wenig Spielraum für die bevorstehenden schmerzlichen industriellen Schrumpfungsprozesse offen.
Wie auch immer die Talbo-Affäre ausgeht, im Augenblick sieht es ganz so aus, als ob die 1905 Entlassungen endgültig über die Bühne gehen werden, so wird eine Wunde nicht so rasch verheilen.
Der überwiegende Teil der Entlassungen
sind Fremdarbeiter aus Nordafrika.
Ihnen schlug eine Welle von fremdem Hass und offenem Rassismus entgegen.
Eine Tendenz, die schon in den Wahlkämpfen der letzten Monate immer stärker spürbar geworden ist.
Bei den kommenden Europawahlen im Juni dieses Jahres dürfte das Thema Überfremdung eine entscheidende Rolle spielen.
Ob die Linksregierung es will oder nicht.
Morgen also erste Dreiergespräche zwischen Unternehmer, Gewerkschaften und Regierung, im Fall Talbot in Frankreich.
Es ist vier Minuten vor halb eins, wir wechseln nach Italien.
Die ehrenwerte Gesellschaft, die Mafia, ist wieder in den Schlagzeilen.
In dem scheinbar aussichtslosen Kampf der italienischen Behörden gegen dieses vermutlich größte Unternehmen des organisierten Verbrechens ist in den letzten Tagen eine makabre Art von Unentschieden eingetreten.
Einerseits hat die Mafia einen der letzten Einzelkämpfer gegen sie ermordet, den Journalisten und Schriftsteller Giuseppe Fava.
Fava galt als einer der informiertesten Experten über die organisierte Kriminalität auf Sizilien.
Er gab sogar eine eigene Zeitschrift darüber heraus.
Er wurde von einem Killerkommando vor dem Theater von Catania ermordet.
In diesem Theater wurde vor kurzem ein Stück von Fava über die Mafia gespielt.
L'ultima violenza hieß es, der letzte Gewaltakt.
Soweit der Gegenschlag der Mafia also.
Auf der anderen Seite könnte den Behörden auch ein Schlag gegen die Mafia geglückt sein, wenn auch nicht direkt im Zusammenhang mit der Ermordung Favas.
Der zweite Mann in der Regierung Siziliens, der sozialistische Vizepräsident der Regionalregierung Stornello, wurde am Wochenende verhaftet.
Der Chef der Sizilianischen Sozialisten ist möglicherweise in Aktivitäten der Mafia verstrickt.
Beide Ereignisse, die Politikerverhaftung und der Morden des Journalisten, analysiert im folgenden Alfons Thalmer.
des Vizepräsidenten der Landesregierung von Sizilien unter dem Verdacht der Korruption und der mafiose Mord am sizilianischen unabhängigen Journalisten Filippo Fava waren nur zwei hervorstechende Begebenheiten in der nach allen Seiten hin ausufernden Masse von großen und kleinen Verbrechen, der organisierten Kriminalität und der echten oder hochgespielten Bestechungsaffären
die auch in der Periode der Weihnachts- und Neujahrsferien mit unverminderter Intensität die italienische Öffentlichkeit beschäftigt haben.
Filippo Fava ist schon der dritte namhafte sizilianische Journalist, der in den letzten sechs Jahren von der Mafia physisch liquidiert wurde.
Auch er hat sich einen Namen als der unversöhnliche Gegner der Mafia, der Kompromisse mit diesen Verbrecherorganisationen und der Angsthaltung vor ihnen hervorgetan.
Es ist vielleicht ein Zeichen der Zeit und der Entwicklung, dass Fava zum Unterschied von den beiden früher ermordeten Kollegen nur noch ein einsamer Kämpfer war.
Konnten die anderen immerhin in den großen Zeitungen Süditaliens
ihren Kampf gegen die Mafia führen, hat sich Fava mit Hilfe von einigen jungen Mitarbeitern selbst eine Tribüne mit der Monatszeitschrift »Die Sizilianer« schaffen müssen.
Als Theaterautor hat er auch auf kleinen und unsicheren Bühnen seine Anti-Mafia-Stücke inszenieren können.
Vor einem solchen Theater in Siziliens zweitgrößter Stadt Catania
ist er in seinem kleinen Auto durch fünf Kopfschüsse aus einer Pistole mit Schalldämpfer am helligsten Tag ausgeschaltet worden.
Über die mafiose Urheberschaft des Mordes gibt es keinen Zweifel.
Die allgemeine Motivierung ist auch klar.
Das Verbrechen dient einer noch wirksameren Einschüchterung der Öffentlichkeit, als sie ohne dies bis jetzt bewirkt worden war.
Darüber hinaus wird aber gefragt,
was der unmittelbare Anlass für das Todesurteil gewesen sein könnte.
In der soeben erschienenen Neujahrsnummer seiner Zeitschrift hat Favre geschrieben, dass er an die 100 Namen von Politikern und Staatsfunktionären kenne, die mit der Mafia in Verbindung stünden oder aufgrund von Erpressung zu deren Werkzeugen geworden wären.
Das könnte die sogenannte ehrenwerte Gesellschaft veranlasst haben, ihn zu liquidieren.
In der Nachlassenschaft des ermordeten Journalisten sind verschiedenste Aufzeichnungen in diese Richtung vorgefunden worden.
Der Name des am vergangenen Wochenende verhafteten prominenten Politikers Salvatore Stornello befindet sich allerdings nicht darunter.
Die Verhaftung des sozialistischen Vizepräsidenten der Regionalregierung war selbst für die den Kummer gewöhnte sizilianische Öffentlichkeit eine Überraschung.
Der 60-jährige Parteiführer der Sizilianischen Sozialisten ist eine Respektpersönlichkeit, die großes Ansehen genoss und über jeden Verdacht zu stehen schien.
Jetzt ist Tornello in eine Korruptionsaffäre einbezogen worden, die nur ein Nebenprodukt der römischen Untersuchungen gegen eine dunkle Persönlichkeit der Unterwelt zu sein scheint.
Diese Persönlichkeit ist ein gewisser 40-jähriger Francesco Pazienza,
gegenwärtig flüchtig in Amerika, der unter dem Verdacht steht, hinter allen großen Korruptionsaffären der letzten Zeit, einschließlich des Zusammenbruchs der Mailänder Bank Ambrosiano, des Todes des Bankiers Calvi, der kriminellen Weimarer Loge P2, der Malversationen in den Spielcasinos und der meisten internationalen Mafia-Machenschaften zu stehen.
Es ist allerdings hinzuzufügen,
dass diese Patienza erst seit einem Jahr diese diabolische Gestalt angenommen hat.
Vorher galt er als ein ehrenwerter Makler und bewegte sich unangefochten in den besten Wirtschaftskreisen und damit auch unter den Politikern aller Couleurs.
Auf Anraten dieses Patienza also hätte der prominente sizilianische Sozialist einer dubiosen Gesellschaft einen Auftrag der Landesregierung auf Neuvermessung der gesamten großen Insel
nicht viel kleiner als Österreich, in Höhe von 120 Millionen Schilling zugeschanzt, wobei eine Provision von 15 Millionen Schilling an nicht näher bekannte Personen ausgezahlt worden sei.
Stornello behauptet, nie etwas davon erhalten zu haben.
Das Schreckliche an diesen Affären ist überhaupt, dass sie eindeutig eine Sumpflandschaft bilden, aus der aber nur selten persönliche Verantwortungen eindeutig herauszufinden sind.
Es gehört zum Mafia-Werk, auch Unschuldige zu kompromittieren.
Alfons Dahlmer berichtete aus Rom.
Es ist zwei Minuten nach halb eins, höchste Zeit für einen Blick auf das noch verbleibende Programm in der knappen halben Stunde dieses Mittagsschanals.
Wir warten nach wie vor auf den Bericht von der Pressekonferenz von Generaldirektor Malzacher von den Steierwerken, die er in diesen Minuten in Steier selbst gibt.
Das Thema selbstverständlich die angekündigten Kündigungen bei Steier Daimler Buch.
Und im Kulturteil ein Bericht über die aktuelle Situation an den Wiener Kleinbühnen, wo es nicht nur neue Premieren gibt in der jetzt anlaufenden Woche, sondern auch in diesem neuen Jahr ein neues Subventionssystem.
Zunächst aber zu unserem Journal Extra.
Wir haben uns in den vergangenen Wochen in einer unregelmäßigen Serie, aber jeweils im Mittagsjournal, mit der wirtschaftlichen Lage in einer ganzen Reihe europäischer Staaten zum Jahreswechsel befasst.
Heute geht unser Londoner Korrespondent Gundomar Aibäcker auf die Situation in Großbritannien ein.
Großbritannien galt ja lange Zeit wirtschaftlich als der kranke Mann Europas oder als einer der kranken Männer Europas.
Unter der rigorosen Politik der eisernen Lady Margaret Thatcher haben sich aber einige Kenndaten, wenigstens der Wirtschaft, doch gebessert.
So ist ganz konkret die Inflationsrate auf rund derzeit 5% zurückgegangen.
Nicht verändert hat sich
Allerdings die Arbeitslosenrate, die bei etwa 12 Prozent liegt, in absoluten Zahlen drei Millionen Arbeitslose gibt es derzeit in Großbritannien.
Vielleicht die Vergleichszahlen zu diesen Kenndaten in Österreich.
Österreich muss rechnen mit etwa 3,3 Prozent, 3,5 Prozent Inflation und 4,5 Prozent, was die Arbeitslosenrate anlangt.
Gundemar Aibecker beginnt seine Analyse Großbritanniens bei einem Maßstab für wirtschaftliche Stärke bei dem Verhältnis zum Ausland, wie es sich in Wechselkurs und Zahlungsbilanz widerspiegelt.
Die Zahlungsbilanz Großbritanniens ist aktiv.
1982 betrug der Überschuss 5,5 Milliarden Pfund.
Die britische Währung hat ihren einstigen Glanz zwar nicht mehr wiedergewonnen, zählt aber zu den besten Währungen der Welt, meint Rudolf Weisweiler, lange Zeit Währungsmakler an der Börse und heute Konsulent für Währungsfragen in London.
Das Bund ist heutzutage wieder eine harte Währung, aus zwei Hauptgründen, trotz der Wirtschaftslage.
Erstens, weil England Öl hat und auch viele Jahre hin ziemlich viel Öl und Gas haben wird und das ist sicher ein Grund für eine feste Währung.
trotz der relativ schlechten Handelsbilanz in anderen Gebieten.
Zweitens ist das Pfund zu einer Zeit, wo viel flüssiges Geld in der Welt ist, wo viele Firmen und viele Staaten große Geldesummen kurzfristig zur Verfügung haben und anlegen müssen, eine der Hauptalternativen zum Dollar.
Denn wohin sonst kann man enorme Milliardenbeträge von Dollar auf einen Monat oder eine Woche oder einen Tag oder drei Monate hingeben.
Das ist auch sehr wichtig.
Dadurch ist viel kurzfristiges Geld in England angelegt.
Man kann sehr detailliert und technisch darüber diskutieren, wie weit der Pfundkurs die Arbeitslosigkeit betrifft.
Das ist nicht sehr leicht zu entscheiden.
Was sicher wahr ist, ist, dass die englischen Importe sehr hoch sind und dadurch die Lebenshaltungskosten durch importierte Rohmaterialien und importierte ESV natürlich hinaufgehen, wenn das Punkt schwach ist.
Auf der anderen Seite ist natürlich dann der Export leichter, weil man konkurrenzfähiger ist und daher, wenn man mehr verkauft,
ist es dann leichter, mehr Leute anzustellen.
Dazu kann man nur sagen, dass bei dieser sehr komplizierten wirtschaftlichen Frage, dass sicher die Qualität der englischen Waren, die Verlässlichkeit, die Pünktlichkeit in der Lieferung usw.
auch eine große Rolle spielen und nicht nur der Preis.
Also ob wirklich ein schwaches Bund den Export so befürworten würde, um das Verteuern des Importes zu decken, ist sehr fraglich.
Soviel zur Währungsfrage.
Die Güter des Landes waren in Großbritannien immer schon sehr ungleichmäßig verteilt.
Die Diskrepanz zwischen Arm und Reich ist in den letzten Jahren, bedingt durch die hohe Arbeitslosigkeit, noch größer geworden.
So besitzt die reichere Hälfte der Bevölkerung 95% allen Reichtums, die ärmere Hälfte nur 5%.
Doch die Ungleichmäßigkeit geht weiter.
Die oberen 10% allein verfügen über zwei Drittel.
Und ein Viertel allen Reichtums schließlich ist in den Händen von nur einem Prozent der Bevölkerung konzentriert.
Noch nie in der Nachkriegszeit hat es so viele Arme gegeben wie heute.
Eine von der Regierung dem Parlament zugeleitete Statistik besagt, dass 14 Millionen Briten knapp an der Armutsgrenze leben.
Das heißt, jeder Vierte ist von der Armut bedroht.
Als arm gilt eine Familie mit einem Kind, deren Einkommen ungerechnet unter 8.000 Schilling im Monat liegt.
Bis zu diesem Familieneinkommen zahlt der Staat Sozialbeihilfen, die allerdings 2.500 Schilling nicht übersteigen.
Rund 3 Millionen Briten erreichen trotz Beihilfen das vorgesehene Mindesteinkommen nicht.
Weitere 4 Millionen erreichen damit gerade die Grenze.
Und 7 Millionen leben von einem Einkommen, das knapp darüber liegt.
Zum Vergleich, das Durchschnittseinkommen eines Fabriksarbeiters liegt bei etwa 14.000 Schilling brutto im Monat.
Jedes Familieneinkommen über 6.000 Schilling pro Monat, also auch jenes der Sozialhilfebezieher und der Arbeitslosen, wird mit mindestens 30% versteuert.
Und hier taucht ein weiteres Paradoxon der britischen Wirtschaft auf.
Die Erholung der britischen Wirtschaft, so stellt die Industriellenvereinigung fest, geht zur Zeit nur von der Konsumentenseite aus.
Trotz hoher Arbeitslosigkeit stiegen die Einzelhandelsumsätze im vergangenen Jahr und in den ersten Monaten dieses Jahres um reale 3 Prozent an.
Dazu Dr. Dietzinger.
Ja, das ist dadurch zu erklären, dass eben die Inflationsrate sukzessive gesenkt werden konnte.
Das heißt, wir stehen heute bei etwa fünf Prozent der Inflation, während doch die Lohnabschlüsse auch in den letzten zwei bis zweieinhalb Jahren immer um ein paar Prozentpunkte über der Inflation gelegen sind.
Und dadurch ergibt sich also tatsächlich auch, sagen wir, per Ende August 1983
wie schon in den letzten ein, zwei Jahren, ein realer Einkommenszuwachs pro Kopf der Bevölkerung.
Allerdings, muss ich dazu sagen, nur für diese Bevölkerung, die eben auch eine Beschäftigung hat.
Sie haben in England eine arbeitstätige Bevölkerung von etwa 27,5 Millionen Menschen und davon sind eben etwa drei Millionen Menschen ohne Arbeit.
Dieser Gruppe der Bevölkerung geht es natürlich nicht besonders gut.
Dass der Lebensstandard in Großbritannien niedriger ist als etwa in der Bundesrepublik in Österreich oder in der Schweiz, ist selbst im Straßenbild erkennlich.
Mode ist im Allgemeinen ein Fremdwort für die Briten.
Man trägt die Kleider, bis sie nicht mehr tragbar sind, man fährt das Auto, solange es verkehrstauglich bleibt.
Die Jagd nach dem Lebensstandard entspricht nicht der britischen Lebensauffassung.
Viel wichtiger als die Arbeit ist das Hobby.
Nevermind.
macht dir nichts draus, ist die am häufigsten gehörte Phrase.
Und aus dieser Einstellung heraus ist es erklärlich, dass die Arbeitslosigkeit als ein Übel betrachtet wird, mit dem man eben leben muss.
Haben die Briten selbst das Gefühl, dass es ihnen schlecht geht?
Wolter Forster.
Mir persönlich geht es heute wahrscheinlich besser als vor einigen Jahren, aber es ist ja sehr schwer, so allgemein darüber Aussagen zu machen.
In mancher Hinsicht geht es einem besser, in mancher Hinsicht geht es schlechter.
Aber mir persönlich, weil ich eben ein großer Optimist bin, geht es mir immer besser.
Nun haben Sie einen sehr großen Bekanntenkreis schon aufgrund Ihrer Tätigkeit in der Anglo-Austrian Society.
Sie kennen sowohl Engländer als auch Ausländer, die hier leben.
Teilen die Ihre Meinung?
Ich glaube, im Großen und Ganzen schon.
Man hört eigentlich wenig Klagen.
Nicht einmal Leute, wo man es erwarten würde, wie zum Beispiel Pensionisten, scheinen sich besonders zu beklagen.
Alle Leute scheinen im Großen und Ganzen doch recht zufrieden zu sein.
Man raunst natürlich ein bisschen ab und zu, aber es ist nicht wirklich wichtig.
Die Einschränkungen, die Verminderung des Lebensstandards, bekommen heute auch die zu spüren, die Arbeit haben.
Aber never mind.
Es wird sehr wenig Overtime, also über Stunden gearbeitet.
Aber die Leute erscheinen sich damit im Großen und Ganzen abgefunden zu haben.
Und sie gehen eher auf die Qualität, was sie mit ihrer Freizeit machen, was sie vielleicht für Nebenbeschäftigungen haben.
Aber Leute, die in der Arbeit stehen und auch wenn es eine große Anzahl von Arbeitslosen gibt, so müssen wir uns immer doch daran erinnern, dass die überwiegende Majorität noch immer Arbeit hat.
Und denen geht es gar nicht so schlecht.
Wirtschaftskreise der Regierung sind heute optimistisch.
Wie das Staatssekretär im Finanzministerium Rees erklärte, werde die britische Wirtschaft heuer um drei Prozent wachsen.
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich zum ersten Mal im Oktober um 73.000 vermindert.
Das mag ein saisonbedingter Zufall sein, erklärt den offiziellen Sprecher.
Aber es scheint doch darauf hinzudeuten, dass die Arbeitslosigkeit im Großen und Ganzen nicht mehr in jenem Ausmaß zunimmt, wie bisher.
Mit etwa drei Millionen Arbeitslosen wird man in Großbritannien allerdings noch für lange Zeit rechnen müssen.
Gunther Maibäcker mit einer Momentaufnahme der wirtschaftlichen Situation in Großbritannien.
Es ist jetzt zwölf Minuten nach halb eins.
Nach zweitägigen Beratungen in Panama haben sich in der Nacht auf heute die Außenminister von neun lateinamerikanischen Staaten auf einen Friedensplan für Mittelamerika geeinigt.
Die Vorarbeit für diesen Plan haben schon seit längerer Zeit vier lateinamerikanische Staaten, die in der sogenannten Contadora-Gruppe zusammenarbeiten, vorgelegt, nämlich Mexiko, Venezuela, Kolumbien und eben Panama.
Frieden in Mittelamerika, das ist angesichts der unterschiedlichen Interessenslagen ein sehr schwieriges Unternehmen.
Nicaragua mit seinem sandinistischen Regime lebt in permanenter Spannung mit seinen Nachbarn und ist in einen inneren Konflikt mit rechtsgerichteten Kräften sowie auch Rebellen aus der eigenen Bewegung verwickelt.
Diese werden ihrerseits von anderen lateinamerikanischen Regimen und von der USA unterstützt.
In El Salvador wiederum führt das rechtsgerichtete Regime einen Krieg gegen linksgerichtete Guerrilleros, die von Nicaragua und Kuba unterstützt werden.
In Honduras und Guatemala arbeiten amerikanische Berater.
Costa Rica wiederum hat es ohne eigene Streitkräfte schwer, die selbst proklamierte Neutralität nach außen auch durchzusetzen.
Vor diesem Hintergrund nun tagten an diesem Wochenende die Außenminister der Contadora-Gruppe zusammen mit den Außenministern jener Staaten, von denen Frieden und Sicherheit in Mittelamerika abhängen.
Peter Lanäus informiert.
Die Contadora-Gruppe ist noch nicht gescheitert, aber ihre Anstrengungen haben einen schweren Rückschlag erlitten.
Initiative der Nachbarstaaten des mittelamerikanischen Krisengebiets, Mexiko, Panama, Kolumbien und Venezuela,
war der Sorge entsprungen, die Konfrontation zwischen dem revolutionären Nicaragua und Honduras, dem Vorposten der Vereinigten Staaten in Mittelamerika, könne zu einem offenen Krieg führen.
Einen Buschkrieg in den Provinzen Nicaraguas, die an Honduras grenzen, gibt es ja schon.
Die Contadora-Staaten hielten und halten eine amerikanische Intervention für denkbar, wenn sich die Lage weiter zuspitzen sollte.
Vor allem die Mexikaner haben immer deutlich genug gesagt,
Hauptziel der Contadora-Staaten sei, ein militärisches Eingreifen der Vereinigten Staaten zu verhindern.
Das heißt, politisch dient die Contadora-Initiative vor allem dem Schutz Nicaraguas.
Jene Staaten, die das sandinistische Regime Nicaragua als eine Bedrohung für sich selbst ansehen, haben eine andere Interessenlage.
Ihnen kommt es darauf an, Nicaragua zu isolieren.
Wenigstens das.
Am liebsten wäre ihnen der Sturz der Sandinisten.
Honduras, El Salvador und Costa Rica halten jetzt die Bemühungen der Contadora-Gruppe durch eigene Vorschläge auf.
Mindestens für etliche Monate, meint der Außenminister Nicaraguas.
Guatemala, das bei einem Nachbarn Mexiko noch nie grün war, will einen Friedensvertrag überhaupt erst unterzeichnen, wenn die mindestens 35.000 Indios, die über die mexikanische Grenze geflohen sind, repatriiert wird.
Die Rückführung dieser Flüchtlinge wird sich Mexiko schwerlich leisten können.
In der Bush-Krieg in Guatemala ist nicht nur ein Kampf zwischen rechts und links, sondern auch ein Rassengemetze zwischen Mestizen und Indios.
Die Forderung Guatemalas läuft darauf hinaus, die Contadora-Initiative zu sabotieren.
Welche Rolle spielen die Amerikaner?
Sie haben sich schließlich dazu durchgerungen, der Contadora-Gruppe den Rücken zu stärken.
Aber niemand erwartet, dass sie sich gegen jene Staaten stellen werden, die ihnen am engsten verbunden sind.
Honduras, El Salvador und Costa Rica.
Hätte diese Dreiergruppe die Konferenz in Panama an den Rand des Scheiterns gebracht, wenn die Amerikaner dringend abgeraten hätten?
Auf diese Frage gibt es zurzeit keine Antwort.
Soweit Peter Lanaius über die jetzt zu Ende gegangene kurze Konferenz in Panama.
Es bleiben also doch einige Fragezeichen noch zum Friedensplan für Mittelamerika.
Wir warten nach wie vor auf den mehrfach angekündigten Bericht von der Pressekonferenz von Steuer-Generaldirektor Malzacher.
Wir ziehen einstweilen den angekündigten Kulturbeitrag vor.
Die Wiener Theaterszene wird zu einem nicht unwesentlichen Teil von den kleinen und Mittelbühnen, vor allem aber auch durch die Arbeiten der sogenannten freien Gruppen geprägt.
Das sind jene Gruppen, die über keinen eigenen Theaterraum verfügen.
In dieser Woche nun bringen Theater aus diesem Bereich, nämlich das Ensembletheater, die Gruppe 80 und das Theater beim Auesberg, drei Premieren heraus, wobei es sich durchwegs um österreichische Erstaufführungen handelt.
Besonders interessant ist dabei wohl die Aufführung des Oedon von Horvath-Fragments, der Fall E, durch die Gruppe 80.
Walter Gellert informiert im folgenden Beitrag über diese Premieren, aber auch über Pläne des Kulturamtes der Stadt Wien, den Modus der Subventionsvergabe im Rahmen des Kleinbühnen-Konzepts zu ändern.
Theatergruppen wie die Gruppe 80 oder die Theater-MBH sind ein Anlass dafür, dass man im Kulturamt der Stadt Wien den derzeitigen Vergabemodus bei der Kleinbühnensubventionierung überdenkt.
Bis jetzt war es nämlich so, dass die Bühnen in drei Gruppen geteilt waren, die eine unterschiedliche Grundsubvention erhielten und dann zusätzlich noch Prämien für besonders gelungene Aufführungen erhalten konnten.
Dazu kamen dann noch zwei Millionen Schilling für Produktionen von freien Gruppen.
Durch Umschichtungen innerhalb des Ressorts wird der Topf für die Prämien jetzt verdoppelt, sodass die Kleinbühnenjury besser als bisher aufgrund ihres Votums Aufführungen auch der freien Gruppen finanziell honorieren kann.
Ein weiterer Vorschlag zielt darauf hin ab, dass besonders gelungene Aufführungen mehrmals mit Prämien bedacht werden können.
Eine der Gruppen, die den Sprung von der Freien Gruppe zu einem Theater mit eigenem Haus geschafft hat, ist die Gruppe 80, die sich zeitgemäßen Formen des Volkstheaters verpflichtet sieht und die am Mittwoch ein fragmentgebliebenes Stück von Oedon von Horvath aufführt.
Helmut Wiesner hat den Fall E inszeniert.
Ja, es ist eine authentische Geschichte und zwar ist es eine Lehrerin, die in Regensburg 1930 gelebt hat und plötzlich den Beruf aufgeben musste, also fristlos entlassen wurde, weil sie
mit Kommunisten irgendwie in Kontakt war und eigentlich nur sich in ihren Fantasien, sich einer Utopie genähert hat und eine kleine Tagebucheintragung, die völlig intim und privat war, hat genügt, dass sie fristlos entlassen wurde.
Thema ist also das Individuum in der Gesellschaft und wie ein Mensch zu einem Fall werden kann und in das Räderwerk einer Maschinerie gerät.
Hier ein kurzer Ausschnitt aus dem Werk, das in der Handlung vollständig aufgezeichnet ist, dessen Szenen aber nicht wie bei den großen Stücken von Horvath ausgearbeitet wurden.
Das Kultusministerium muss sich fristlos entlassen, wegen ihrer politischen Einstellung.
wegen ihrer politischen Einstellung, ja, ab 1. fristlos und ohne Pensionsansprüche.
Zwei Wochen vor meiner endgültigen Einstellung?
Sie waren auf Widerruf angestellt.
14 Jahre auf Widerruf.
Es ist für mich ein
Der Grund ist wohl ihr Verkehr, ihre Freundschaft mit staatsumstürzenden Elementen.
Auch Komödien gibt es in den Aufführungen der freien Gruppen und Kleinbühnen zu sehen.
Während die Theater-MBH zurzeit im Studio Molière eine Komödie des DDR-Schriftstellers Rolf Schneider über die Beziehung von Frédéric Chopin und Georges Sand als Boxkampf der Geschlechter zeigt, bringt das Theater beim Auersberg unter seinem neuen Leiter Wilmotsch Deji ein Stück der Piaf-Autorin Pam James heraus.
Martins Tante, das sich in komödienhafter Form mit dem Thema Außenseiter der Gesellschaft auseinandersetzt.
Helden sind nämlich Transvestiten.
Geh doch aus, lerne neue Leute kennen.
Ich möchte keine neuen Leute kennenlernen.
Aha, da siehst du's ja.
Was ist los mit dir, Zyste?
Wovor fürchtest du dich?
Die Leute sind doch auch nur Menschen.
Können wir nicht das Thema wechseln?
Ich versuche nur, dir zu helfen.
Tu's bitte nicht.
Dein Leben ist eine einzige Katastrophe, Zyste.
Das Ensembletheater im Treffpunkt Petersplatz schließlich bringt am Donnerstag, acht Jahre nach der deutschsprachigen Erstaufführung, das Stück »Wann kommst du wieder, roter Reiter« des 40-jährigen Amerikaners Mark Medoff heraus.
Im Mittelpunkt des Werkes steht ein junger Kellner einer Imbissstube in einer gottverlassenen Gegend.
Regisseur Alfred Rubacek.
Stefan ist ein 18-Jähriger etwa, der auf der Suche nach seinem Ich ist und im Augenblick bei einem Punkt angelangt ist, wo er sich mit dem roten Reiter einer Comics-Figur identifiziert.
Der aber weitersucht und schließlich auch diesen Punkt neu zu überdenken beginnt, in welche Richtung es da gehen könnte, wenn man sagt, ich bin, also was dieses Ich bedeutet.
Stefans Suche nach der eigenen Identität bekommt eine andere Richtung, als der gewalttätige Teddy in die Gaststätte kommt.
Der rote Reiter ist meine Version vom Ende der amerikanischen Heldenlegende, sagt Mark Medoff selbst über sein Stück.
Für die Aufführung im Treffpunkt Petersplatz hat das Ensembltheater eine Fassung erstellt, die auch sprachlich den Bezug zu Österreich herstellt.
Ich sag halt Stefan.
Mit dem Nachnamen heißt er Reiter.
Halt's Maul, hab ich gesagt!
Reiter?
Redreiter?
Der rote Reiter!
Diesen Beitrag gestaltete Walter Gellert.
Ende vergangener Woche teilte die Steier Daimler Puch AG mit, dass 895 Beschäftigte in den Werken Steier und St.
Valentin mit Kündigung zu rechnen hätten.
Betroffen sind 825 Arbeiter und 70 Angestellte, wie es von Belegschaftsseite heißt.
Anlass bzw.
auslösendes Moment für den Personalabbau sind Absatzschwierigkeiten bei LKW und anderen Nutzfahrzeugen wie z.B.
Traktoren.
Die Belegschaftsvertretung hofft nun auf die Bundesregierung, die sich ja noch diese Woche in Steyr zu einer Klausurtagung versammelt wird.
Konkret geht es darum, für den Standort Steyr ein Arbeitszeitverkürzungsmodell bei teilweisem Lohnverzicht in die Praxis umzusetzen, um damit das Ausmaß der Kündigungen so weit wie möglich zu reduzieren.
In diesen Minuten nun hat der Generaldirektor der Steyr Daimler Buch AG, Hans Michael Malzacher, zu der Beschäftigungslage und zu den Kündigungen in seinem Unternehmen Stellung bezogen.
Werner Hofer vom Landesstudio Oberösterreich berichtet direkt.
Erstmals hat man hier in Steyr jetzt auch Details darüber bekannt gegeben, welche Berufe hier in besonderem betroffen sein werden.
Es werde sich bei diesen Freisetzungen in erster Linie
um hochqualifizierte Fachkräfte aus der Kfz-Branche handeln, insbesondere Schlosser, Mechaniker, Elektriker und ähnliche Berufe.
Das gab Generaldirektor Malzacher bekannt.
Von den 895 Kündigungen werden rund 100 auf das Werk in St.
Valentin entfallen, die anderen auf die Werksbereiche in Steyr.
Generaldirektor Malzacher gab dann bei der Pressekonferenz noch einmal klar zu verstehen, dass aus seiner Sicht und aus Sicht der Steyr-Daimler Buch AG an dieser Zahl von 895 Kündigungen geplant mit Anfang Februar nicht zu rütteln sei.
Dazu Malzacher bei der Pressekonferenz.
Wir haben also diese Zahl sehr, sehr sorgfältig überprüft und sehen keine Möglichkeit aus heutiger Sicht,
wenn wir betriebswirtschaftlichen Kriterien folgen, diese Zahl zu reduzieren.
Wir haben die Untersuchungen im Bereich selbst geführt, so wie immer.
Wir haben aber darüber hinaus, nachdem es sich um eine so große Zahl handelt, um ein so großes Problem, auch noch unsere zentralen Fachstäbe eingesetzt, um hier Überprüfungen noch durchzuführen.
und haben in einer sehr ausführlichen und tief geltenden Studie unter Einsatz aller und zwar der besten Fachkräfte, über die wir verfügen, diese Zahl ermittelt und wir haben hier auch eine Zahl bekannt gegeben, die ganz einfach das Ergebnis der Analysen unserer Spezialisten und Fachstäbe ist.
Daher auch 895 und nicht irgendeine vielleicht
taktische Zahl, sondern das ist das Ergebnis unserer Analysen, das wir jederzeit begründen und im Detail auch erklären können.
Diese Freisetzung von 895 Beschäftigten würde, so Malzacher, der Steyr-Daimler Buch AG
eine Kostenersparnis von insgesamt annähernd 300 Millionen Schilling bringen.
Bei der Pressekonferenz wurde Malzacher auch gefragt, was er dazu sage, dass in letzter Zeit gerade im Zusammenhang mit der Bekanntgabe dieser geplanten Kündigungen auch immer wieder Kritik am Management, am Vorstand des Unternehmens laut geworden sei.
Dazu meinte Malzacher,
Prinzipiell müsse auch ein Vorstand eines Unternehmens wie der Steierdaimler Buch AG immer auch Selbstkritik üben.
Allerdings in der Frage der Lkw-Entwicklung, der Entwicklung des Lkw-Marktes, falle diese Selbstkritik durchaus positiv für die Unternehmensleitung aus.
Man habe eigentlich so Malzacher
angesichts der internationalen Situation auf dem Lkw- und Traktorenmarkt noch sich relativ gut geschlagen.
Weiters wurde erwartungsgemäß in der Pressekonferenz auch die Frage der Waffenproduktion und der militärischen Produktion im Bereich der Steyr-Daimler Buch AG angeschnitten.
Dazu gab Malzacher unmissverständlich bekannt, dass man auf diesem Sektor beharren werde, dass es in dieser Hinsicht keine Einstellung der Produktionstätigkeit etwa im militärischen Bereich geben werde.
Soweit Werner Hofer mit einem ersten Bericht von der Pressekonferenz des Steyr-Daimler-Puch-Generaldirektors.
Die Frage des möglichen Modells einer 35-Stunden-Woche als Lösung ist offenbar nicht zur Sprache gekommen oder noch nicht zur Sprache gekommen.
Bei uns im Mittagschanal bleiben noch drei Minuten für die Schlussnachrichten.
Österreich.
Die Frage der drohenden Kündigungen bei den Steyr-Werken war eines der Themen eines Vier-Augen-Gesprächs zwischen Bundeskanzler Sinowaz und ÖVP-Obmann Mock.
Für Sinovac steht eine Senkung der Arbeitszeit im Vordergrund der Überlegungen.
Es seien aber keine gesetzlichen Regelungen zu erwarten.
Eine Arbeitszeitverkürzung könne branchenweise oder in Kollektivverträgen geregelt werden, sagte der Kanzler.
ÖVP-Obmann Mock forderte dagegen ein Sanierungskonzept, das der Mutterbetrieb, die Kreditanstalt, vorlegen müsse.
Außerdem sollten Ersatzarbeitsplätze geschaffen werden, ehe man kündige, verlangte Mock.
Nahe Ostern.
Die Chancen für eine Lösung des Libanon-Konfliktes scheinen sich zu verbessern.
Die Außenminister des Libanons, Syriens und Saudi-Arabiens dürften bei ihrer Konferenz in Riyadh Fortschritte erzielt haben.
Im Mittelpunkt stehen die Wiederaufnahme der libanesischen Nationalen Versöhnungskonferenz und ein Sicherheitsplan für Beirut.
Im Süden der libanesischen Hauptstadt sind in der vergangenen Nacht wieder Artilleriegefechte zwischen drusischen und christlichen Milizen ausgebrochen.
Das Abgeordnetenhaus und der Senat haben eine Verfassungsänderung beschlossen, um die Organisation von allgemeinen Wahlen in Jordanien zu ermöglichen.
Die Tagung des Parlaments in Amman ist die erste seit neun Jahren.
König Hussein will sich offenbar ein Mandat für die Vertretung der Palästinenser bei künftigen Nahostfriedensverhandlungen erteilen lassen.
USA.
Präsident Reagan sieht bei einer Fortdauer des Golfkrieges zwischen dem Iran und dem Irak die Öllieferungen an den Westen durch die strategisch wichtige Meeresenge von Hormuz gefährdet.
In einem Zeitungsinterview sagt der Reagan, Washington würde für diesen Fall Aktionen unterstützen, die die Freiheit der Skifahrt in der Meeresenge von Hormuz sichern.
Der chinesische Regierungschef Zhao Ziyang wird heute anlässlich seines Besuchs in Washington mit Präsident Reagan zusammentreffen.
Zhao Ziyang ist der erste chinesische Regierungschef, der seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahre 1949 den Vereinigten Staaten eine offizielle Visite abstattet.
Sowjetunion.
Die am 1.
Jänner in einigen Wirtschaftssektoren eingeführte Reform zur Erhöhung der Qualität der Produkte stößt offenbar auf Schwierigkeiten.
Nach Angaben der Pravda, des Zentralorgans der KPDSU, haben einige Planungsbehörden die Bereitstellung des zusätzlich notwendigen Rohmaterials vergessen.
Zum Schluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Veränderlich bewölkt und strichweise Schneefall, Nachmittagstemperaturen minus drei bis plus drei Grad.
Die aktuelle Meldungsübersicht war wie immer der Schlusspunkt im Mittagsjournal, durch das sie heute Werner Löw geführt hat.
Ich verabschiede mich, auch im Namen von Redaktion und Technik, und wünsche noch einen angenehmen Tag.
Interview: ehemaliger Währungsmakler an der Börse und Konsulent für Währungsfragen in London Rudolf Weißweiler und Dr. Titzinger und Walter Forster
Mitwirkende:
Eibegger, Gundomar [Gestaltung]
, Weißweiler, Rudolf [Interviewte/r]
, Titzinger, ... [Interviewte/r]
, Forster, Walter [Interviewte/r]
Datum:
1984.01.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Pfund
,
Nachrichten
Interview: Regisseure Helmut Wiesner und Alfred Hrubetschek
, Einblendung: Szenen (Ödön von Horvaths "Der Fall E"? und "Martins Tante")
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Wiesner, Helmut [Interviewte/r]
, Rubatschek, Alfred [Interviewte/r]
Datum:
1984.01.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Wirtschaft
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Subventionierung
,
Nachrichten