Mittagsjournal 1983.06.29

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Einen schönen guten Tag, meine Damen und Herren.
    Louis Glück begrüßt Sie zum Mittagschanal.
    Am Beginn dieser Informationsstunde wie immer die Themenübersicht.
    Die Bundesregierung nimmt den Kampf gegen den sauren Regen auf.
    Zunächst soll das Ausmaß des Waldsterbens genau untersucht werden.
    Wir sprechen darüber mit Wissenschaftsminister Heinz Fischer, der einer Arbeitsgruppe der Bundesregierung zu diesem Problemkreis angehört, die gestern gegründet wurde.
    ÖVP-Vizeobmann Erhard Busig fragen wir heute, wo steht die Volkspartei zwei Monate nach der Wahl.
    Die österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitute haben neue revidierte Prognosen über die Eckwerte Wachstum, Arbeitslosigkeit und Inflation errechnet und präsentiert.
    Ein weiteres Wirtschaftsthema sind die großen Schwierigkeiten von Steyr Daimler-Puch im Auslandsgeschäft, das immerhin zwei Drittel des Umsatzes ausmacht.
    In der Presseschau geht es heute um die Kontroverse zwischen Ärztekammerpräsident Piatti und dem steirischen Landeshauptmann Krainer, um die neue Honorarordnung und den Stil der Grazer Landesregierung bei den Verhandlungen darüber.
    Die beiden Auslandsthemen sind heute die Genfer Mittelstreckenraketenverhandlungen.
    Unser Bonner Mitarbeiter sieht nun doch Indizien für eine Kompromisslösung.
    Und dann berichten wir über das nun zu Ende gegangene Entführungs- und Geißeldrama rund um etwa 60 JSSR-Bürger in Angola, die von einer Untergrundorganisation nur nach drei Monaten zum Teil freigelassen worden sind.
    Das Kulturthema heute, eine Vorschau auf den wiener musikalischen Sommer.
    Zunächst die Nachrichten.
    Edgar Theider ist verantwortlich als Redakteur und Sprecher ist Herbert Slavik.
    Österreich.
    Die beiden Wirtschaftsforschungsinstitute WIFO und IHS rechnen für heuer und das nächste Jahr mit einer wachsenden Zahl an Arbeitslosen und einem bescheidenen Wirtschaftswachstum.
    Nach Berechnungen des WIFO wird die Zahl der Arbeitslosen im Laufe dieses Jahres voraussichtlich um 28.000 auf insgesamt 133.000 im Durchschnitt steigen, was einer Arbeitslosenrate von 4,6 nach 3,7 Prozent im Vorjahr entspricht.
    Da 1984 nur mit einer leichten Beschleunigung des Wirtschaftswachstums zu rechnen ist, erwartet man laut Wifo einen weiteren Beschäftigungsrückgang.
    Das IHS kommt in seiner Prognose für den Arbeitsmarkt auf die gleichen Werte und hebt hervor, dass Österreich nunmehr seit dem vergangenen Jahr den internationalen Anstieg der Arbeitslosenraten voll mitmacht.
    Allerdings geht man von einem wesentlich niedrigeren Niveau aus.
    Die wirtschaftliche Entwicklung wird von den Experten nun deutlich pessimistischer eingeschätzt als noch im März.
    Der Vorsitzende der Gewerkschaft öffentlicher Dienst, Rudolf Sommer, hat Pläne zur Einführung von Ruhensbestimmungen bei Beamtenpensionen abgelehnt.
    Im Gegensatz zu anderen Arbeitnehmern dürfen Beamte in der Pension Nebenverdienste haben, ohne dass deswegen ihre Bezüge gekürzt würden.
    In einem Interview im Morgenschanal meinte Sommer, dem Verwaltungsaufwand einer neuen Regelung stehe keinerlei Kostenersparnis gegenüber.
    Als weitere Argumente nannte Sommer die unterschiedlichen Arbeitsbedingungen von Beamten und Angestellten, das Fehlen einer Höchstbemessungsgrundlage bei der Sozialversicherung der Beamten und den Umstand, dass diese beim Ausscheiden aus dem Dienst keine Abfertigung erhalten.
    Gegen Sozialminister Dallinger und die Bundeswirtschaftskammer richtete Sommer den Vorwurf, mit derartigen Forderungen die Bevölkerung zu verunsichern.
    Die Kompetenz für die Pensionsregelung für die Beamten, betonte er, liege allein im Finanzministerium.
    USA.
    Bei einer Pressekonferenz in Washington hat Präsident Reagan seine Mittelamerikapolitik neuerlich verteidigt.
    Reagan sagte, die amerikanische Öffentlichkeit sei zu wenig über die Anwesenheit tausender Sowjets in Kuba informiert.
    Ebenso wenig wisse man über Russen und Kubaner in Nicaragua.
    In diesem Zusammenhang versicherte er, dass nicht die Absicht bestehe, amerikanische Truppen nach Mittelamerika zu entsenden.
    Allerdings solle man in solchen Fragen niemals nie sagen, fügte Reagan hinzu.
    Zur Wirtschaftslage meinte der Präsident, er rechne, dass das reale Wirtschaftswachstum in den USA Ende 1983 5,5% betragen werde.
    Bisher hat man lediglich mit einem Zuwachs des Bruttosozialproduktes von 4,7% gerechnet.
    Reagan nahm auch zur Lage in Polen Stellung und meinte, die USA wären zu einer Überprüfung ihrer Sanktionen gegen Warschau bereit, falls die polnische Regierung eine unabhängige Gewerkschaftsbewegung zulassen sollte.
    Breiten Raum nahm in Regans Pressekonferenz die Diskussion um ein Handbuch seines Vorgängers Jimmy Carter ein.
    Dieses Handbuch war während des Wahlkampfes von 1980 auf bisher ungeklärte Weise in den Besitz von Regans Wahlhelfern gelangt.
    In dem Buch waren Unterlagen enthalten, mit deren Hilfe Carter sich auf das Fernsehduell mit Regan vorbereitet hatte.
    Dazu erklärte nun Regan, er selbst habe erst vor einigen Tagen davon erfahren.
    Das Verteidigungsministerium in Washington hat unverhohlenes Missfallen darüber ausgedrückt, dass die Verteidigungsausgaben der übrigen NATO-Staaten dieses Jahr voraussichtlich nur um etwa 1% zunehmen werden.
    In einem Bericht an den Kongress über die Beiträge der Alliierten zur gemeinsamen Verteidigung heißt es, die Zahlen von 1982 und 1983 zeigten, dass die Verbündeten der NATO das Ziel einer jährlichen Steigerung der Verteidigungsausgaben um real 3% nicht erreichen würden.
    Dies bereite besondere Sorge, weil die USA ihre Verteidigungsausgaben um real 7,5 Prozent erhöht haben und für dieses Jahr eine Steigerung um 8,7 Prozent vorgesehen ist.
    Wenn dieser Trend andauere, drohe dies, den in früheren Jahren erzielten Fortschritt zu einer gerechteren Verteilung der Verteidigungslasten zu untergraben, meint das Pentagon.
    Großbritannien.
    Nach Ansicht des stellvertretenden Direktors des Internationalen Institutes für Strategische Studien, Jonathan Alford, sollten Frankreich und Großbritannien ihre Atomarsenale in den Rüstungskontrollprozess einbeziehen.
    Alford kritisierte in einem Vortrag in London, den beiden Regierungen mangle es bisher an einer Strategie zur Rüstungskontrolle.
    Es gülten Genüge nicht zu erklären, die Atomwaffenarsenale Frankreichs und Großbritanniens seien unabhängig und stünden nicht zur Verhandlung.
    Als Lösung schlug er vor, die Ergebnisse der Genfer Abrüstungsverhandlungen zum Maßstab zu nehmen.
    Demnach sollten Frankreich und Großbritannien nicht selbst an den Verhandlungen teilnehmen, sich aber verpflichten, ihre nuklearen Sprengköpfe in dem Ausmaß zu beschränken, auf das sich die USA und die Sowjetunion einigen.
    Damit könnte sowjetisches Misstrauen abgebaut und das Risiko vermieden werden, dass das sowjetische Potenzial unter Hinweise auf die französischen und britischen Arsenale verstärkt werde.
    Außerdem warnte Alford, dass sich Großbritannien und Frankreich durch ihre starre Haltung der Gefahr aussetzen könnten, als Haupthindernis für einen Erfolg der sowjetisch-amerikanischen Verhandlungen betrachtet zu werden.
    Sowjetunion.
    Die Staaten des Warschauer Paktes haben den NATO-Ländern vorgeschlagen, die Verteidigungsausgaben vom kommenden Jahr an einzufrieren und später beiderseitig zu verringern.
    Dieser Vorschlag ist im Abschlusskommuniqué des außerordentlichen Gipfeltreffens des Warschauer Paktes enthalten, das gestern in Moskau stattgefunden hat.
    Auf die für den Fall eines Scheiterns der Genfer Verhandlungen geplante Stationierung neuer amerikanischer Mittelstreckenraketen in Westeuropa wird in dem Kommuniqué nicht eingegangen.
    Südafrika.
    Die für heute vorgesehene Rückführung von 38 tschechoslowakischen Geiseln, die von der angolanischen Untergrundorganisation UNITA festgehalten worden sind, ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
    Wie aus Johannesburg verlautet, sind für die Verzögerung technische und möglicherweise auch diplomatische Probleme maßgebend.
    Nähere Einzelheiten sollen noch heute in einem offiziellen Communiqué mitgeteilt werden.
    Ursprünglich sollten die dem Roten Kreuz übergebenen Geiseln, 17 Frauen und 21 Kinder, mit anderen Gefangenen von einem UNITA-Stützpunkt in Angola nach Johannesburg überstellt werden.
    Österreich.
    Wegen des sauren Regens und seiner Auswirkungen auf die Wälder soll es künftig bundesweit, flächendeckend und jährlich Untersuchungen des Waldbestandes geben.
    Landwirtschaftsminister Günther Heiden sagte heute nach der Ministerratssitzung, es müsse dort gehandelt werden, wo die Emissionen entstehen.
    Neben gesetzlichen Maßnahmen sei es auch notwendig, den Schaden zu erfassen.
    Daher werde man an vorherbestimmten jeweils denselben Bäumen jährlich gegen Ende des Jahres Nadelproben entnehmen.
    Damit soll schon heuer begonnen werden.
    Im Kreisgericht St.
    Pölten begann heute der Mordprozess gegen Sieglinde Zandt.
    Die 40-jährige Anwaltssekretärin ist angeklagt, im Oktober 1982 die 16-jährige Christine Doppler erstochen zu haben.
    Als Tatmotiv wird Eifersucht angenommen.
    Die Verteidigung plädiert auf Totschlag.
    Der Prozess ist für zwei Tage anberaumt.
    In der Steiermark ist heute ein weiteres, etwa acht Kilometer langes Teilstück der Pyren-Autobahn dem Verkehr übergeben worden.
    Mit der Eröffnung des Teilstücks zwischen Graz Nord und Friesach ist die Pyren Autobahn nun durchgehend bis Traboch befahrbar.
    Die Strecke ist in jeder Fahrtrichtung dreispurig ausgebaut.
    In einigen Teilen gibt es noch Gegenverkehr.
    Kernstück des neuen Autobahnteiles sind zwei Tunnel mit 680 und 800 Meter Länge.
    Taucher des Entminungsdienstes haben heute früh am Toplitzsee im steirischen Salzkammergut mit der Erbergung der Bomben begonnen, die ein deutscher Biologe bei Unterwasserforschungsarbeiten entdeckt hat.
    Schon in den Morgenstunden konnte eine Bombe gehoben werden.
    Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt, weil ein Einsatzkommando der Gendarmerie das Gelände rund um den See hermetisch abgeriegelt hat.
    Nun der Wetterbericht.
    Ein Ausläufer des Azorenhochs bewirkt im Alpenraum nur vorübergehend Wetterbesserung.
    Die Front eines vor der norwegischen Küste liegenden Tiefs wird bereits morgen Westösterreich erreichen.
    Im Osten und Süden unseres Bundesgebietes wird die Wetterverschlechterung am Freitag erfolgen.
    Die Aussichten bis morgen früh, aufgelockert bewölkt bis heiter, schwachwindig.
    Nachmittagstemperaturen 18 bis 24, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 6 bis 13 Grad.
    Das Wetter morgen Donnerstag, heiter bis wolkig.
    Im Tagesverlauf im Westen und Norden sowie über dem Bergland Bewölkungszunahme und nachfolgend teils gewittrige Strichregen.
    Frühtemperaturen 6 bis 15, Tageshöchstwerte 20 bis 26 Grad.
    Winde aus Ost bis Süd.
    Am Freitag dann zeitweise Regen oder gewitterige Regenschauer.
    Temperaturrückgang.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien, Wolkig 18°, Nordwind 10 km in der Stunde.
    Eisenstadt, Heiter 19°, Nordwind 15.
    Linz, Wolkig 17°, West 10.
    Salzburg, Wolkig 17°, Nordwind 10 km in der Stunde.
    Innsbruck, Heiter 18, Windstill.
    Bregenz, Heiter 18, Südwestwind 5.
    Graz, Heiter 17°, Windstill.
    und Klagenfurt-Heiter.
    19 Grad Südostwind, Geschwindigkeit 5 Kilometer in der Stunde.
    Und jetzt ist es 12.12 Uhr und im ersten Beitrag kommen wir zu einer der größten oder zumindest sichtbarsten Umweltbedrohungen unserer Zeit, zum sogenannten sauren Regen.
    Zu jenem Gift in der Luft also zwei Drittels Schwefel, ein Drittel Nitrosäuren, das aus Industrieschloten, Autoauspuffrohren, Kraftwerken, aber auch aus Hauskaminen dringt und das nicht nur den Tod der Wälder auf dem Gewissen hat, sondern auch Gebäude angreift und Menschen schädigt.
    Während in der Bundesrepublik Deutschland 8% Waldsterben zu einem der beherrschenden Wahlkampfthemen geworden waren, haben 7,5% Waldsterben in Österreich lediglich die Medien wirklich auf den Plan gerufen.
    Jetzt will sich ein Projektteam der Bundesregierung mit dem sauren Regen Schwerpunkt Waldsterben beschäftigen.
    Hochschulen und andere Forschungsinstitute, Landwirtschafts-, Gesundheits- und Wissenschaftsministerium wollen sich zusammenschließen, um mehr zustande zu bringen als Analyse und Bestandsaufnahme, sondern nämlich auch Aufklärung und Handlungsanleitung für Gesetzgeber und Bevölkerung.
    Mehr als ein Beitrag wird es nicht sein können, weil Sauerregen nicht nur ein hausgemachtes Problem ist.
    Immerhin aber zwei Drittel der Belastung ist in Österreich selbst entstanden und hat dazu geführt, dass der Regen in Österreich im Schnitt schon so sauer ist wie gewässerter Salatessig.
    Über das Projekt-Team der Bundesregierung sprach Wilfried Seifert mit Wissenschaftsminister Heinz Fischer.
    Herr Minister Fischer, alle reden vom sauren Regen, Sie jetzt auch.
    Warum?
    Weil das ein Problem ist, dass unsere Umwelt und insbesondere unsere Wälder, die zu den wertvollsten Beständen unseres Landes und der Kulturlandschaft zählen, bedrohen und weil man wirklich etwas tun muss dagegen und weil es mit den bloßen Reden nicht sein Bewenden haben kann.
    Die Schädigung des Waldes ist nicht mit letzter wissenschaftlicher Sicherheit erwiesen und das Ausmaß der Schäden ist auch nicht mit letzter wissenschaftlicher Sicherheit zusammengestellt worden.
    Die Frage erhebt sich, wie lange noch Zeit besteht zu forschen.
    Es gibt schon viele Kritiker, die meinen, dass Forschungstätigkeit auch Alibi für Handlungen ist.
    Ich glaube, es kann gar nicht der Ehrgeiz eines Politikers an der Spitze eines Ressorts sein, nach letzten und allerletzten wissenschaftlichen Beweisen zu suchen, sondern die
    Die vorhandenen Indizien und die vorhandenen Unterlagen sind stark genug, dass man in das Stadium des konkreten Handelns eintreten muss, das heißt in das Stadium, wo Bleiemissionen und CO2-Emissionen und andere Umweltbelastungen, die sicher
    auch einen entscheidenden Anteil am Problem des sauren Regens haben, reduziert werden.
    Mir kommt es nicht auf den letzten wissenschaftlichen Beweis, sondern auf den ersten praktischen Schritt an.
    Und wie lange haben Sie sich selbst Zeit gesetzt, noch forschen zu dürfen, noch hier die Tätigkeit ausüben zu dürfen, bevor entschieden gehandelt werden muss?
    Also ich glaube, manche Schritte können
    jetzt schon gesetzt werden und möchte dem Gesundheitsminister attestieren, dass er auch schon auf konkrete Schritte in der Vergangenheit gedrängt hat und auch nicht gewartet hat, bis letzte wissenschaftliche Beweise vorliegen.
    Und was ich tun möchte, ist in einem überschaubaren Zeitraum, nicht auf die lange Bank geschoben, weitere wissenschaftlich untermauerte
    Handlungsanleitungen für die Politik und die Verwaltung vorzulegen und damit politische Entscheidungen zusätzlich abzustützen und abzusichern.
    In der Bundesrepublik Deutschland ist das Waldsterben, wahrscheinlich bedingt durch den sauren Regen, zu einem der wichtigsten politischen Themen, zu einem Wahlkampfthema geworden.
    Man verlangt von der Regierung hier entscheidenden Druck auf die Verursacher, auf die Verschmutzer auszuüben.
    Sehen Sie das auch so?
    Sind Sie bereit, dieses Risiko der politischen Auseinandersetzung in aller Härte auf sich zu nehmen?
    Beantworte ich mit einem eindeutigen Ja.
    Ich höchstens hinzufüge, dass ein politisches Thema ja nicht unbedingt und immer ein parteipolitisches Thema sein muss, aber dass die Frage des sauren Regens, des Waldsterbens und der ganzen ökologischen Dimension dieses Problems nicht eine Frage der Wissenschaftler und der Gelehrtenstuben ist, sondern ein politisches
    Problem im klassischen Sinn dieses Wortes, das möchte ich in aller Form unterstreichen und daher sind auch politische Auseinandersetzungen, Auseinandersetzung, die die gesamte Gemeinschaft der Bürger betreffen, denn das heißt ja das Wort politisch erforderlich und ich werde nicht ausweichen und eine klare Sprache in dieser Frage führen.
    Landwirtschaftsminister Haydn hat unmittelbar vor der Wahl eine allerdings umstrittene Studie vorgestellt,
    und auch es Kernaussage in Österreich fünf vor zwölf und nicht zehn nach zwölf beim Waldsterben sei.
    Auf der anderen Seite gibt es eine Aussage des Wissenschaftsministers Fischer, dass sich in den letzten Monaten der Zustand des Waldes dramatisch verschlechtert habe.
    Die Frage nach der Uhrzeit stellt sich neuerlich.
    Ich bin dagegen von Uhrzeiten nach zwölf zu sprechen, weil das implizieren könnte, dass es schon zu spät ist und dass man nichts mehr machen kann.
    Ich glaube, dass der Befund der Verschlechterung, der dramatischen Verschlechterung,
    mit dem 5 vor 12 absolut vereinbar ist.
    Wir haben keine Zeit zu verlieren, aber umgekehrt soll niemand sagen, man kann nichts machen.
    Es ist ohnehin zu spät.
    Es ist nie zu spät für sinnvolle ökologische Maßnahmen und es ist nie zu spät, um aus einem als dringend erkannten Problem Konsequenzen zu ziehen.
    Wilfried Seifert sprach mit Wissenschaftsminister Heinz Fischer über das Problem saurer Regen in Österreich.
    Ein Wachstum von nicht weniger als 5,5 Prozent hat der amerikanische Präsident Ronald Reagan heute Nacht in einer Pressekonferenz für die US-Wirtschaft in diesem Jahr prophezeit.
    Von solchen Werten können die Westeuropäer nur träumen.
    Denn einerseits wird wohl die amerikanische Wirtschaft als der Hauptmotor eines Konjunkturaufschwungs im ganzen Westen angesehen, aber inzwischen sind immer mehr Experten der Meinung, eine Erholung in den Vereinigten Staaten habe nur geringe positive Effekte für die europäische Konjunktur.
    Ein Indiz für die Richtigkeit dieser These sind die Wirtschaftsprognosen in den europäischen Ländern und auch in Japan.
    bei denen vom echten Aufschwung nicht die Rede ist.
    Es sieht eher danach aus, dass man sich an ganz geringe Wachstumsraten als Dauerzustand gewöhnen muss.
    Mit Assist sagt etwa Sepp Wille, ja normal, die hohen Raten der Nachkriegsjahrzehnte waren die Ausnahme.
    In Österreich pendelten die Wachstumswerte in den letzten Jahren zwischen 0 und 1 Prozent, die Arbeitslosigkeit hat sich verdoppelt, die Inflation von zuletzt nur 2,5 Prozent war hingegen Europarekord.
    Heute haben nun das österreichische Wirtschaftsforschungsinstitut und das Institut für Höhere Studien revidierte Wirtschaftsprognosen präsentiert und da ist von dem in diesem Jahr so vielbeschworenen Optimismus auch eher weniger die Rede.
    Hans Adler berichtet.
    Es ist richtig, die Wirtschaftsforscher haben diesmal nichts oder nicht viel Grund gefunden, ihre bestehenden Prognosen zu revidieren.
    Nach besonders tristen Aussagen zu Beginn dieses Jahres enthält das jetzt vorgelegte Paket wenigstens die Feststellung, dass es mit der Konjunktur nicht weiter nach unten geht.
    Daher die Antwort des Leiters des Wirtschaftsforschungsinstitutes, Dr. Helmut Kramer, auf den Vorhalt, man habe doch zu Jahresbeginn anderes prophezeit.
    Wir glauben aber nun doch davon ausgehen zu können, dass von der internationalen Konjunkturverbesserung die
    in Amerika, teilweise auch in Europa im Gange ist, Effekte auf den österreichischen Export ausstrahlen, sodass wir jetzt glauben, die Prognosen halten zu können.
    Das heißt, ein bescheidenes, reales Wachstum des Sozialprodukts von einem Prozent im laufenden Jahr.
    Geändert wurde die Vorschau auf die Jahresinflationsrate von 3,75% zu Anfang 1983 auf 3,25% jetzt.
    Die Prognose macht deutlich, dass man aus Österreich selbst keinen Anstoß für die Konjunktur erwartet.
    Bund, Länder und Gemeinden haben wenig Geld und für die Verbraucher sieht die Lage auch nicht ausgesprochen rosig aus.
    Neben der ständigen Debatte über verschiedene Belastungen bietet sich auch der Arbeitsmarkt mit keinem Anlass für Optimismus dar.
    Kramer sagt das so.
    Leider keine Veränderung der angespannten Situation.
    Wir nehmen an, dass die Arbeitslosenrate im Jahresdurchschnitt 4,6 Prozent erreichen wird, dass der Beschäftigungsrückgang sich fortsetzen wird.
    Für heuer ist damit zu rechnen, dass rund 30.000 Arbeitsplätze weniger sein werden als im Vorjahr.
    Besonders ausgeprägt in der Industrie und in der Bauwirtschaft, wo der Rückgang der Beschäftigung 5 bis 6 Prozent ausmacht.
    Daher kann nur der Export österreichischer Güter und Dienstleistungen, wie etwa der Fremdenverkehr, leicht zunehmen, wenn die wirtschaftliche Lage im Ausland besser werden sollte, meint man hier im Arsenal.
    Daher ist man mit der Vorschau auf das nächste Jahr, die heute ebenfalls veröffentlicht wurde, eher vorsichtig.
    Die Prognose 84 lässt erkennen, dass wir nicht von einer raschen Belebung im weiteren Verlauf
    diese Konjunktur ausgehen.
    Für 84 erwarten wir leider nur ein Wachstum von eineinhalb Prozent.
    Das ist nicht wesentlich mehr als heuer.
    wobei die Expansion hauptsächlich von der Auslandsnachfrage kommen wird, während wir von der Inlandsnachfrage, zum Beispiel wegen der schwierigen Budgetsituation, eher dämpfende Effekte erwarten.
    In das gleiche Horn bläst letztlich auch das Institut für Höhere Studien, das hier traditionell die langfristige Vorschau erarbeitet, in Stichworten.
    Keine Sensationen in der Konjunkturentwicklung bis Ende der 80er Jahre.
    Wenig Wachstum in allen OECD-Staaten.
    Keine Rohstoff- oder Energiekrisen in den nächsten fünf Jahren.
    Und dann Erhard Fürst, der Leiter dieses Institutes, zu aktuellen Details.
    Etwa die mögliche Mehrwertsteuererhöhung und ihre Folgen.
    Wenn man von einer voll jetzt in Diskussion stehenden Mehrwertsteuererhöhung ausgeht, das heißt eine Anhebung der Sätze auf jeden Fall von 18 auf 20 Prozent und vielleicht des Energiesatzes ebenfalls in dieser Größenordnung des verminderten Satzes um zwei Prozentpunkte, dann hätte das in erster Linie natürlich einen starken Inflationsschub zur Folge.
    der etwa in der Größenordnung von eineinhalb Prozentpunkten liegt.
    Das heißt, wir müssten dann nächstes Jahr mit einer um eineinhalb Prozentpunkte höheren Inflationsrate rechnen, als das jetzt in den Prognosen impliziert ist.
    Welche Wirkung würden Sie auf die Konjunktur erwarten?
    Ich würde überwiegend negative Wirkungen auf die Konjunktur erwarten, weil ein Preisschub naturgemäß die Realeinkommen drückt.
    Das heißt, weil die Leute mit ihrem Einkommen dann einfach weniger reale Kaufkraft haben.
    Und gerade im Jahr 84 wäre das bedenklich.
    Da wir doch hier ein Anspringen der Konjunktur zum ersten Mal nach drei Jahren wieder erwarten, also wieder mit einer Wachstumsrate rechnen, etwa in der Gegend von zwei Prozent, käme es zum Beispiel zu keinem oder nur zu einem sehr gedrückten Konsumwachstum, dann müssten wir uns sicherlich nächstes Jahr mit einer deutlich bescheidenen Expansion der österreichischen Wirtschaft zufriedengeben.
    Offenbar also eine Art wirtschaftspolitischer Scheideweg, den wir in den nächsten Monaten gehen werden.
    Soweit mein Bericht aus dem Arsenal.
    Am Wort ist wieder Louis Glück.
    Vielen Dank Hans-Adlon, wir bleiben noch im Bereich der Wirtschaft.
    Vor zwei Wochen hat Steyr Daimler-Puch seine Bilanz 1982 veröffentlicht und erstmals seit 28 Jahren war sie negativ.
    Österreichs größter Fahrzeughersteller, ein Konzernbetrieb der Kreditanstalt, rutschte mit mehr als 600 Millionen Schilling in die roten Zahlen, nachdem der Gewinn 1981 noch 130 Millionen betragen hatte.
    Erstmals auch sank der Umsatz, erstmals auch konnte das 17.000-Mitarbeiter-Unternehmen Hans Michael Malzachers keine Dividende auszahlen.
    Hauptschuld am Abstieg der einstigen Paradefirma sind schwere Rückschläge im Auslandsgeschäft, das zwei Drittel der Bilanzsumme von etwa 15 Milliarden Schillen ausmacht.
    Vom Fahrrad bis zum Panzer ging der Absatz auf allen Hoffnungsmärkten vom Nahen Osten bis Amerika zurück.
    Details dazu beinhaltet und erstmals
    Ein ungeschminkter Bericht über die Situation dieses nach der Vöstalpine zweitgrößten österreichischen Industrieunternehmens.
    Ein Bericht in der jüngsten Ausgabe der Informationen über multinationale Konzerne.
    In dieser Zeitschrift der Wiener Arbeiterkammer erläutert der Zentralbetriebsratsobmann von Steyr-Daimler-Puch, Hermann Leitenmeier, detailliert die Schwierigkeiten bei Steyr.
    Helmut Gletsander fasst den Bericht zusammen.
    Nächstes Jahr feiert Steyr-Dämmer-Puch das 120-jährige Firmenjubiläum und diese Feier wird wohl in eine schwierige Zeit für das Unternehmen und die rund 16.000 Beschäftigten der Steyr-Dämmer-Puch AG fallen.
    Seit drei Jahren steckt Steyr-Dämmer-Puch in der Krise.
    Bis 1979 konnte die Firma immer einen echten Gewinn erwirtschaften, denn nicht zuletzt durch die Waffengeschäfte konnten mit diesen Gewinnen die Verluste anderer Geschäftsbereiche abgedeckt werden und darüber hinaus noch die Investitionen für die Produktion neuer Erzeugnisse bezahlt werden.
    1980 wurde die Dividende aus dem Vermögen bezahlt, 1981 wurden wieder Reserven für die Dividende aufgelöst und 1982 musste die Steuer der Lapuch einen Verlust von 615 Millionen Schilling oder umgerechnet etwa 40.000 Schilling je Beschäftigten hinnehmen.
    Jeder Steyr-Dämler-Puch-Beschäftigte hätte also auf etwa zwei Monatsbezüge verzichten müssen, wenn das Unternehmen im vorigen Jahr ohne Verlust hätte dastehen sollen.
    Die Hauptursachen der Probleme waren 1980 das politisch verhinderte Chile-Panzergeschäft, 1981 der Zusammenbruch des Moped- und Fahrrad-Exports und im vorigen Jahr schlechtes Waffenexportgeschäft, schlechtes Zweirad-Exportgeschäft und darüber hinaus noch Probleme beim Lkw- und Traktorenexport.
    Nun ist aber Steyr-Daimler-Puch zu groß für den österreichischen Markt und muss daher rund drei Viertel der Erzeugung exportieren.
    Deshalb ist das Unternehmen seit Mitte der 70er Jahre vermehrt zur Gründung von Auslandsniederlassungen und zur Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern übergegangen.
    Der erste dieser Verträge wurde mit Polen abgeschlossen, wonach Steyr-Dämmler-Puch Lkw nach Polen liefern und im Gegenzug die Polen dafür Achsen und andere Bauteile an Steyr-Dämmler-Puch zuliefern sollten.
    Dazu schreibt nun Zentralbetriebsarztobmann Hermann Leitenmeier, Als die Schwierigkeiten in Polen begannen, konnten wir nur mehr sehr geringe Mengen liefern.
    So hätten wir 1981 700 Lkw liefern sollen.
    Tatsächlich sind dann etwa 50 Lkw geliefert worden.
    Derzeit steht das Polengeschäft total.
    Man hofft aber, dass sich die Zustände in Polen wieder normalisieren und dass dann diese Zusammenarbeit wieder auflebt.
    Eine Tochtergesellschaft der Steierdaimler Buch AG ist die Avello SA im nordspanischen Guion.
    Diese produziert Mopeds mit derzeit 180 Mitarbeitern.
    Die Situation in diesem Werk beurteilt der Steierdaimler Buch Zentralbetriebsratsobmann so.
    Im Moment gibt es bei der Avello SA große Probleme.
    Die Verkaufszahlen reduzierten sich im letzten Jahr durch Missernten und durch wirtschaftliche Schwierigkeiten auf die Hälfte.
    Es besteht in Spanien die Absicht, mit einem starken Partner, und zwar der japanischen Firma Suzuki, die Produktion wiederum anzukurbeln.
    Insbesondere für das Werk im oberösterreichischen Steyr ist die Steyr-Dämmer-Puch Hellas Industrie AG von besonderer Bedeutung.
    Hier werden seit 1972 Lkw, Traktoren und Dieselmotoren gebaut und diese griechische Beteiligung ist die einzige, die von den Auslandsbeteiligungen der Steyr-Dämmer-Puch AG mit einem Gewinn, nämlich mit rund 40 Millionen Schilling Überschuss, das vorige Jahr abgeschlossen hat.
    Leitenmaier befürchtet allerdings, dass die griechische Regierung das Werk nationalisieren will.
    Einer der wichtigsten Märkte für Steyr-Daimler-Puch ist Nigeria, wo in Lizenz von Steyr-Daimler-Puch Lkw und Traktoren erzeugt werden.
    Wegen des Ölpreisverfalls haben die Nigerianer Zahlungsschwierigkeiten und Steyr-Daimler-Puch daher einen Lagerstand von 1.700 Lkw und 1.200 Traktoren.
    Hier hofft man auf die heutigen Wahlen in Nigeria und dass die Regierung deswegen noch etwas unternimmt, um den Markt zu beleben, meint Leitenmaier.
    Eine wichtige ausländische Kooperation ist auf dem Traktorsektor mit der Türkei gegeben, wobei von Steyr gelieferte Einzelteile in der Türkei zusammengebaut werden.
    Diese Kooperation dürfte nach Meinung des Zentralbetriebsrats Obmannes ein Geschäft sein, bei dem zumindest alle Kosten gedeckt sind.
    In Österreich arbeitet Steyr-Daimler-Puch mit Daimler-Benz, Fiat und VW zusammen.
    Für den Daimler-Benz-Konzern wird der Geländewagen gebaut, für VW wird gerade jetzt in Graz die Fertigung für den Allrad-getriebenen VW-Transporter eingerichtet, für Fiat liefert das Grazer Werk die Allrad-Bauteile für den Fiat Panda.
    Aus der Zusammenarbeit mit BMW für die Produktion eines Dieselmotors musste Steyr-Daimler-Puch ausscheiden, wobei der Zentralbetriebsratsobmann meint, dass Steyr-Daimler-Puch von BMW bis zu einem gewissen Maß zum Aussteigen aus dieser Kooperation gezwungen wurde.
    Soweit die Lage in den wichtigsten ausländischen Tochtergesellschaften und der Stand bei den Kooperationen in Österreich.
    Stellt sich natürlich die Frage, wie Steir Daimler-Puch diese schwierige Situation bewältigen wird.
    Nähere Aufschlüsse darüber sind anlässlich der morgigen Hauptversammlung des Unternehmens zu erwarten.
    Ein Beitrag von Helmut Gezander über Probleme bei Steyr Daimler-Puch.
    Die Unternehmensführung ist ja der Hoffnung, dass in den nächsten Jahren trotzdem wieder die Rückkehr zu den schwarzen Zahlen gelingt.
    Es ist genau halb eins.
    Wir machen einen Blick auf die geplanten Beiträge der zweiten Journalhälfte.
    Ein Interview mit dem ÖVP-Vizeobmann Erhard Bussig haben wir vorbereitet.
    Eine Presse schaut zur Kontroverse Piatti gegen den steirischen Landeshauptmann Kreiner rund um die neue Honorarordnung für die steirischen Ärzte.
    Ein Beitrag über das CSSR-Entführungsdrama in Angola, das nun so ziemlich zu Ende sein dürfte.
    Ein Bericht aus Bonn über Chancen für die Genfer Verhandlungen, die es nun doch geben soll, die Genfer Raketengespräche, der Supermächte und im Kulturbeitrag dann eine Vorschau.
    auf das, was programmlich der wiener musikalische Sommer heute den Österreichern und vorwiegend natürlich den Touristen anbietet.
    Im folgenden Interview aber jetzt zunächst mit dem Wiener Vizebürgermeister und ÖVP-Obmann-Stellvertreter Erhard Busse geht es um die Frage, wo steht die Volkspartei zwei Monate nach der Wahl.
    Die innenpolitische Szene wird derzeit ja von der Wirtschaftspolitik beherrscht und auch von der Frage, wie sich Österreichs erste kleine Koalition einspielt, also eher von regierungsdominierten Themen.
    Von der ÖVP heißt es außerdem, sie ruhe sich derzeit etwas auf ihren Wahllorbeeren aus oder
    wie es jüngst in einer Analyse die ÖVP-Programmdenker Ullram und Plasser formuliert haben, der Vertrauensverlust für die SPÖ-Politik hat noch keinen Vertrauensgewinn für die ÖVP gezeitigt.
    Hier also Antworten des MOG-Vize und ÖVP-Grünen Erhard Busseck zur Lage der Opposition, Antworten auf Fragen, die Fritz Besatter stellt.
    Herr Dr. Busseck, in einer Wahlanalyse haben die ÖVP-Angestellten und Soziologen und Politologen Ullram und Plasser gesagt,
    in der letzten Nummer der Monatshefte, dass die Absage an die sozialistische Belastungs- und Verschwendungspolitik sich noch nicht mit einem durchgehenden Vertrauenszuwachs für die Volkspartei verbunden habe und dass nach wie vor ein gewisses Vakuum an zukunftsweisenden Konzeptionen, Fantasie und Kreativität herrsche.
    Teilen Sie diese Auffassung.
    Man muss sie einfach teilen, weil das die Frage ist, welche zusätzlichen Wählerschichten die österreichische Volkspartei gewinnen kann.
    Wir haben zart begonnen, unsere Politik einer
    ich möchte es nennen, Bescheidenheit und Sparsamkeit zu formulieren.
    Wir werden das aber sicher noch näher auszuformulieren haben und vor allen Dingen die Änderung der grundsätzlichen Linie der Politik, die dahinter steht, stärker formulieren müssen.
    Und da gibt es einen Bereich, auf den ich sehr vertraue, das ist der sogenannte autonome Sektor.
    Das ist dort, wo die Menschen selber etwas tun.
    Im Bereich der Nachbarschaftshilfe im ländlichen Bereich lange verankert.
    Ich glaube, bei den vielen sozialen Problemen, die wir heute haben, eine wirklich durchschlagkräftige Hilfe, weil sie nicht nur eine materielle, sondern vor allem eine ideelle Dimension hat.
    Das heißt, Menschen sind engagiert und lernen wieder, für den anderen, für den Nächsten verantwortlich zu sein.
    Zum Zweiten, in Städten werden die Probleme immer früher akut.
    Einsamkeit etwa, Kommunikationsmangel.
    neue Armutsprobleme, Jugendprobleme sind in der Stadt immer akuter.
    Das heißt, dass wir eine gewisse Vorreiterfunktion haben.
    Ich kann mir es leisten, ein bisschen grüner zu sein, als die gesamte Volkspartei ist.
    Das ergibt sich aus der Stadtsituation und das ergibt sich, glaube ich, auch aus der ÖVP-Situation.
    Ich habe den Eindruck, dass die Entwicklung, auf die wir uns zubewegen, der österreichischen Volkspartei, wenn sie sich so versteht, wie sie gegründet wurde, ungeheuer entgegenkommt.
    Was war die Volkspartei von 1945 weg?
    Die, die den Menschen die Verantwortung übergeben hat und eigentlich Institutionen immer nur als Zweckeinrichtungen angesehen hat.
    Nummer zwei, sie war eine Partei, die in der österreichischen Geschichte und in der Tradition der österreichischen Landschaft zu Hause war.
    Landschaft im historischen Sinn, Landschaft im kulturellen Sinn und auch Landschaft im räumlichen Sinn.
    Sie war eigentlich damals eine unendlich grüne Partei.
    Und der dritte Gesichtspunkt, sie war eine Partei, die sehr wesentlich von christlichen Wertvorstellungen geprägt war.
    Und da hat eben Bescheidenheit, oder aus Käse nennt es das Christentum, eine wesentliche Rolle gespielt.
    Und das könnte heute eine ganz, ganz große Hilfe sein.
    Wenn wir zum Beispiel den Franz von Assisi als Parteiheiligen entdecken, könnte uns der über manche Budgetprobleme hinweghilfen.
    Und die SPÖ hat ihren Günther Nenning.
    Der versucht eben zu taufen, und zwar rot zu taufen.
    Noch einmal zurück zur Gesamtsituation der ÖVP, vor allem der BundesöVP, acht Wochen nach der Wahl.
    Würden Sie sagen, dass die Bundes-FDP als einzige Oppositionspartei im Parlament vor Aktivitäten gerade so strotzt?
    Ich glaube, dass die Volkspartei mit Recht jetzt eine Nachdenkpause einschaltet.
    Jetzt sollen wir mal sehen, wie sich diese Regierung entwickelt, welche Linien sie geht.
    Geht sie die gleichen weiter?
    Das ist mein Eindruck.
    Oder kommt da irgendwas Neues?
    Und im Herbst, und der Bundesparteitag wird hier der entscheidende Zeitpunkt sein, müssen wir signalisieren, wo von uns aus gesehen die Reise weitergeht.
    Und bis dahin gilt es, die Zeit zu nutzen.
    Reimt sich also politisch gesprochen MOK auf Troppentag?
    Ich finde das Trockentor gar nicht so schräglich, denn wir sind nach einer Wahl und da muss man selbstverständlich Maschinen überholen.
    Ich weiß aber, dass Reime solcher Art gefährlich sind und es widerspricht dem Naturell des Bundesparteiobmannes, sozusagen vor Anker zu liegen.
    Ich möchte aber auch eines einmal sehr deutlich sagen, eine Partei ist ja nicht nur ihr Obmann.
    Das ergibt heute die Medienlandschaft, sondern eine Partei entsteht durch die Vielfalt der Aktivitäten, die in ihr Verantwortung tragen.
    Und da kann man wirklich nicht sagen, dass diese ÖVP vor Trockentopf liegt, sondern sie liegt ganz schön hart vor Wind.
    Zuletzt noch eine aktuelle Frage im Zusammenhang mit dem Streit Worm-Zimper.
    Ihr Landtagsabgeordneter Worm hat gesagt, die politische Moral endet an der Landesgrenze Wiens.
    Teilen Sie diese Auffassung?
    Zunächst einmal muss man sagen, dass der Journalist Worm hier in seiner Tradition formuliert hat und nicht mein Landtagsabgeordneter, wird aber schon meinen, dass in dem besagten Fall Konsequenzen zu ziehen sind.
    Wir haben es bei weitaus geringeren Dingen getan.
    Soll heißen?
    Ich nehme an, dass Walter Zimper von sich aus die politische Lage so einschätzt, dass er den richtigen Schritt, nämlich Rücklegung, treffen wird.
    Danke.
    Fritz Besata von unseren Innenpolitikern sprach mit dem ÖVP-Vizeobmann Erhard Busseck.
    Und von der Auseinandersetzung Zimper waren wir jetzt zu einer anderen ÖVP-internen Kontroverse.
    Rund um die von Chefärzten heftig bekämpfte Novelle zur steirischen Spitalhonorarordnung kam es gestern zu einem bemerkenswerten Interviewkrieg zwischen Ärztekammerpräsident Richard Piatti, der auch Bundesrat der ÖVP ist, und dem Landeshauptmann der Steiermark, Josef Krainer.
    Dabei hat immerhin ein ÖVP-Mandater, Piatti nämlich, dem anderen vorgeworfen, er hätte durchaus die Möglichkeit, auch ÖVP-Politik zu machen, aber er wetteifere, in einer Art Oligarchie der Großparteien in der Steiermark, der bessere Sozialdemokrat zu sein.
    Keiner gab den Vorwurf der Klickenwirtschaft an Piatti zurück.
    Zu dieser Auseinandersetzung die Presseschau, zusammengestellt von Markus Sommersacher.
    Von der sachlichen Seite her kommentiert Erwin Zankl in der steirischen kleinen Zeitung die Auseinandersetzung zwischen dem steirischen und gesamtösterreichischen Ärztekammerpräsidenten Richard Piatti und dem Land Steiermark.
    Der Ärztekammerpräsident Piatti ruft Skandal und Diebstahl, weil Millionen-Gagen gekürzt werden.
    Er wirft den Politikern dieses Landes vor, von der Freiheit in den Sozialismus abzugleiten, nur weil sie die Sondergebühren nicht als Privathonorare anerkennen.
    Piatti versucht, seine schwachen Argumente durch starke Worte zu verbergen.
    Er übersieht dabei allerdings, dass er sich längst von der Wirklichkeit entfernt hat.
    Konnte er einst mit der Sympathie der Bevölkerung für die unterbezahlten Spitalsärzte rechnen, so weckt er jetzt nur noch Aggressionen gegen die Ärzteschaft.
    heißt es in der kleinen Zeitung.
    Helmut Gries in der ebenfalls steirischen Neuen Zeit der SPÖ meint zur Auseinandersetzung.
    Immer noch Bundesrat Piatti hat sich in seiner Pressekonferenz dermaßen in wilde Attacken gegen seine leider meine Partei und ÖVP-Landeshauptmann Josef Krainer hineingesteigert
    und dabei auf kein einziges jener starken Wörter verzichtet, die sonst nur böse politische Gegner benutzen, dass wohl nur mehr ein Schluss offen bleibt, bei dem für morgen ausgerufenen Spitalstreik geht es nicht um die Ärzte, sondern um einen höchst persönlichen Konflikt zwischen Piatti und dem Rest der Welt im Allgemeinen, sowie seiner eigenen Partei im Besonderen.
    Soweit die neue Zeit.
    In der Südost-Tagespost schreibt Gerfried Sperl,
    Bei der Pressekonferenz im Ärztehaus, die durch eine Bombendrohung je unterbrochen und in den ersten Stock des Gösserbräu verlegt wurde, war der Ärztekammerchef im sachlichen Teil relativ kühl.
    Dann wurde er immer heftiger.
    Der Eindruck entstand, hoppla, da geht es nicht mehr um die Ärzte, sondern um eine politische Abrechnung.
    Piatti attackierte vor allem Landeshauptmann Josef Kreiner, aber auch dessen Stellvertreter Franz Wegard und Klubgeschäftsführer Bernd Schilcher.
    Er beschwor die bürgerliche Sache, schonte jedoch die sozialistische Seite in auffallender Weise.
    Das gibt insgesamt zu denken, meint die Südosttagespost aus der Steiermark.
    Im sozialistischen oberösterreichischen Tagblatt heißt es in einem Kurzkommentar, die ÖVP wird froh sein, dass Dr. Piatti sein Bundesratsmandat zurücklegen will.
    Der Ärztekammerpräsident, wie kaum ein anderer, meilenweit vom Volk entfernt,
    war ja für die Volkspartei schon seit langem keine Zierde mehr.
    Abschließend ein Zitat aus der Tageszeitung Die Presse, die ähnlicher an sich zu sein scheint.
    Piatti, dem die Volkspartei seit Jahren zu wenig konsequent ist, der eine eigene Aktion für Österreich ins Leben gerufen hatte, wurde von Krainer im steirischen Landtag als störend friedempfunden.
    Um ihn nicht ganz zu verlieren, machte man ihn zum Bundesrat.
    Dennoch steigerte Piatti seine Angriffe auf die Partei, bis ihm der Rücktritt als einziger Ausweg erschien.
    Für Piatti mag die Mandatsrücklegung befreiend wirken, doch auch Krainer dürfte an diesem Dienstag aufgeatmet haben.
    Die Inlandspresse-Schau war vorläufig der letzte Beitrag mit Österreich-Themen.
    Es gibt dann noch einen Kulturbeitrag über Wiener musikalischen Sommer.
    Zunächst jetzt zweimal ins Ausland.
    Zunächst zum Thema Genfer Mittelstrecken-Raketenverhandlungen, zum Thema NATO-Doppelbeschluss also oder zum Thema NATO-Nachrüstung.
    In letzter Zeit gab es ja immer mehr pessimistische Stellungnahmen zur Frage, ob doch noch ein Kompromiss der Supermächte in Genf erwartet werden kann.
    So meinte etwa Deutschlands Kanzler Helmut Kohl zuletzt, nur ein Wunder kann noch einen Erfolg in Genf bringen.
    Und auch US-Präsident Reagan erklärte, die Russen würden wohl erst wirklich kompromissbereit sein, wenn die Nachrüstung schon begonnen hat.
    Und auch in Moskau trägt man parteiamtlich Pessimismus zur Schau.
    Im Gegensatz zu all dem glaubt Paul Schulmeister in Bonn, daraus Signale und Indizien auf informeller Ebene zu registrieren, die eine Einigung in Genf auf eine Zwischenlösung keineswegs als illusionär erscheinen lassen.
    Die Geschlossenheit des Westens trägt erste Früchte.
    Im Konflikt um die Europa-Raketen wird die Sowjetunion zuletzt doch noch einlenken.
    Diese optimistische Einschätzung erhält man in Bonner Regierungskreisen.
    Auch offiziell zeigt man sich mit dem jüngsten Warschau-Paktgipfel zufrieden.
    Staatsminister Mertes begrüßte es heute ausdrücklich, dass der Ostblock auf neue Drohungen und eine Verhärtung seiner Position verzichtet habe.
    Mertes wertete dies als gutes Zeichen für die bevorstehende Moskau-Reise vom Bundeskanzler Kohl.
    Besonders hervorgehoben wird in Bonn die ausdrückliche Bereitschaft des Ostblocks, zu einem Verhandlungserfolg zu kommen.
    Hier liege der Kernpunkt.
    Zur sparte Propaganda gehörten dagegen die altbekannten Vorschläge, die Atomrüstung weltweit einzufrieren und die sowjetischen Mittelstreckenwaffen für den Fall entsprechend zu reduzieren, dass neue US-Raketen nicht aufgestellt werden.
    Die Bonner Regierung, die von den Amerikanern nahezu täglich in beispiellos detaillierter Weise informiert wird, beteuert eben aufgrund dieses Einblicks ständig die Ernsthaftigkeit des Verhandlungs- und Kompromisswillens der USA.
    Die Position der SPD, die gerade das seit langem volltiefstem Misstrauen bezweifelt, scheint zusammenzubrechen.
    Prominente Washingtoner Politiker haben jetzt auf zwei Seminarveranstaltungen und in zahlreichen inoffiziellen Kontakten die SPD davon in Kenntnis gesetzt, dass die USA in den letzten Wochen mehrere bereits komplett ausgearbeitete Vertragstexte über sogenannte Zwischenlösungen in Genf vorgelegt, die Sowjets aber abgelehnt hätten.
    Nach Darstellung hochrangiger Bonner Regierungskreise haben die Genfer Verhandlungen jetzt endgültig den Charakter eines Pokerspiels angenommen, bei dem eben auch Bluffs entscheidend sind.
    In der Mitte Mai begonnenen Genfer Verhandlungsrunde, so heißt es, würden die Sowjets zwar total blockieren, ohne aber in der Substanz auf die amerikanischen Kompromissvorschläge einzugehen.
    Das Njet sei also kein wirkliches Njet.
    Wenn Bundeskanzler Kohl jüngst erklärt habe, nur ein Wunder in Genf könne noch die Nachrüstung verhindern, so gehöre das knapp vor seiner Moskau-Reise ebenfalls zur Psychologie.
    Seinen Höhepunkt werde das Pokerspiel in der letzten Genfer Verhandlungsrunde ab Mitte September erreichen.
    Die verbreitete Ansicht, dass vom 15.
    Dezember an wohl unvermeidlich mit der schrittweisen Stationierung der 572 amerikanischen Mittelstreckenwaffen in Westeuropa begonnen werde, dieser Pessimismus sei unzutreffend.
    Es gäbe, so heißt es in Bonn, gute Chancen für ein Genfer Abkommen, freilich eventuell erst zum letztmöglichen Termin im Dezember.
    Falls nicht, dann werde stationiert.
    Und die sowjetische Führung wisse dies auch und vertraue offenbar nicht mehr darauf, dass die Widerstandsaktionen der Friedensbewegung die Nachrüstung verhindern könnten.
    Sollte Moskau die Genfer Verhandlungen scheitern lassen, dann offenbar in der Absicht, während der fünfjährigen Nachrüstungsphase den Zwiespalt im Westen permanent zu vergrößern.
    Doch, so die Ansicht der Bonner Regierungskreise, aus der Interessenslage der Sowjets spreche weit mehr für ein Abkommen im Herbst,
    mit dem sich Moskau ja eventuell die Aufstellung der gefürchteten Pershing-2-Raketen ersparen könne.
    Mit anderen Worten, die Bonner Regierung ist an einem Pershing-2-Verzicht interessiert, trotz anderslautender Dementis, zu denen sie ja wegen der Pokerspielregeln gezwungen ist.
    Fest steht, dass der amerikanische Generalstab die Pershing 2 nicht für unverzichtbar hält.
    Fest steht, dass der amerikanische Delegationsleiter Paul Nitze vor einem Jahr in Genf in dem berühmt gewordenen Vertragsmodell mit seinem sowjetischen Gegenspieler Kvisinski eine westliche Nachrüstung ohne Pershing 2 ins Auge gefasst hatte.
    Fest steht schließlich, dass entgegen einer im Westen weit verbreiteten Legende dieses Papier nur von der sowjetischen, nicht auch von der amerikanischen Regierung formell zurückgewiesen wurde.
    Vorgesehen war damals, dass beide Supermächte in Europa jeweils 75 Mittelstreckensysteme besitzen sollten.
    Die Sowjets SS-20-Raketen mit je drei Sprengköpfen und mindestens einfacher Nachladefähigkeit.
    Die Amerikaner Cruise Missiles, also fahrbare Werfer mit je vier unterschallschnellen Marschflugkörpern mit einem Atomsprengkopf.
    Außerdem hatten Nitze und Kwizinski bei ihrem Waldspaziergang ein Einfrieren der nuklearen Kurzstreckenwaffen in Europa vorgesehen, sowie für Mittelstrecken-Atombomber eine beiderseitige Obergrenze von jeweils 150 Maschinen.
    Die sowjetische Regierung verwarf, wie gesagt, dieses Kompromissmodell ihres eigenen Unterhändlers.
    Das Weiße Haus war zwar einverstanden, im Pentagon gab es allerdings aus politischen, keineswegs aus militärischen Gründen, Einwände gegen den vorgesehenen Verzicht auf die Pershing-2-Raketen.
    Dennoch glaubt man in Bonner Regierungskreisen, dass ein ähnliches, etwas abgewandeltes Modell in Genf vereinbart werden könnte.
    Haupthindernis ist derzeit das sowjetische Beharren darauf, die 162 britischen und französischen Raketen mit einzubeziehen.
    Etwas, was London und Paris sowie die NATO insgesamt strikt ablehnen.
    In Bonn glaubt man, dass man die Sowjets durch die offizielle Verpflichtung zum Einlenken bewegen könne, das britisch-französische Potenzial bei einer späteren Verhandlungsrunde zu berücksichtigen.
    Doch noch Hoffnungen für Genf, meint Paul Schulmeister.
    38 tschechoslowakische Staatsbürger, ausschließlich Frauen und Kinder, werden in den kommenden Tagen mit einem Charterflugzeug des Roten Kreuzes aus Angola ausgeflogen.
    Sie gehören zu jener Gruppe von tschechoslowakischen und portugiesischen Experten und deren Familien, die in Angola arbeiteten und vor mehr als drei Monaten in die Gefangenschaft der provestlichen Untergrundbewegung UNITA gerieten.
    Der Freilassung der 38 gingen langwierige diplomatische Bemühungen voraus, bei denen auch Österreich eine vermittelnde Rolle gespielt hat.
    Roland Machatschi berichtet darüber.
    Am 12.
    März dieses Jahres fielen 64 tschechoslowakische Staatsbürger und 20 Portugiesen bei einem Angriff von Unitareinheiten in einem bis dahin von der Regierung Angolas kontrollierten Gebiet in die Hand der Aufständischen.
    Die UNITA ist ein Stück koloniale Vergangenheit Angolas.
    Als Portugal noch über jenen Teil Afrikas herrschte, der 15 mal größer ist als Österreich, kämpften drei Organisationen für die Unabhängigkeit.
    Die beiden marxistischen Gruppen MPLA und FNLA und die nicht-marxistische UNITA.
    Nach der Revolution in Portugal 1975 wurde Angola in die Unabhängigkeit entlassen.
    Die MPLA behauptete sich als stärkste der drei Gruppen, riss die Initiative an sich und rief die Sozialistische Volksrepublik Angola aus.
    Die beiden anderen wurden verboten.
    Die FNLA verschwand mehr oder weniger von der Bildfläche.
    Die UNITA jedoch unter ihrem Führer Dr. Jonas Savimbi und mit einer gesicherten Operationsbasis im Grenzgebiet zu Namibia eröffnete den Guerillakrieg gegen die Regierung.
    Seither ist Angola einer der vielen kleinen Kriegsschauplätze im großen ideologischen Konflikt.
    Die Regierung wird von der Sowjetunion und ihren Verbündeten unterstützt, mit kubanischen Truppen und zivilen Experten, unter anderem eben aus der Tschechoslowakei.
    Und die Unita Savimbis erhält Hilfe von der Republik Südafrika, aber auch von anderen westlichen Ländern.
    Mit der Geiselnahme vom 12.
    März wollte Savimbi unter anderem eine unbekannte Zahl seiner Kämpfer aus Gefängnissen der Regierung frei bekommen, aber auch einen speziellen Propagandakuh landen.
    Ob ihm das gelungen ist, erscheint zweifelhaft.
    Die Gefangenen Tschechoslowaken und Portugiesen mussten zuerst 1300 Kilometer durch Dschungel und Busch zu Fuß marschieren und wurden dann weitere 1000 Kilometer in Lastwagen zu jener Stelle transportiert, wo sie die letzte Zeit über festgehalten wurden.
    Einem Lager in einem schwer zugänglichen Gebiet im Süden am Rande der Kalahari-Wüste mit großer Hitze am Tag und Minusgraden in der Nacht.
    Dort lebten sie in Hütten, als Familien, die aber jetzt durch die Freilassung der Frauen und Kinder zerrissen wurden.
    Auf dem Marsch ist ein Mann, Jaroslav Navratil, gestorben.
    Der britische Journalist Gwyn Roberts, der Gelegenheit hatte, die Geißeln zu sehen, berichtete uns telefonisch.
    Ein 36-Jähriger, der eigentlich als Sportler war.
    Aber seine Moral ist irgendwie verschwunden.
    Und er hat zum Beispiel einen Stock,
    Und er hat das geschnitten, jeden Tag einen Schnitt.
    Er kam zu dem Ende seines Sturks und am nächsten Tag war er tot.
    Es sind manche Kinder, die fast gestorben sind.
    Die Eltern haben wirklich Angst gehabt.
    Ein Kind hat eine Lungenentzündung gehabt.
    Sie hatten Gott sei Dank Antibiotika mit.
    Und das haben sie natürlich dem Kind gegeben.
    Und das hat natürlich geholfen.
    Aber es war alles, von Bauchprobleme bis Tonsillitis, bis Lungenentzündung.
    Das Problem war, dass sie, sie sind, jeden Tag hat es geregnet am Anfang.
    Die sind nur mit den Kleidern gekommen, die sie damals getragen haben, als der Angriff stattfand.
    Am Anfang haben sie kaum Decken gehabt.
    Und das war natürlich furchtbar.
    Es war geregnet wie irre.
    Es war sehr kalt.
    Und die müssten natürlich ohne Deck, also kaum mit Deckung schlafen.
    Vielleicht, einer hat mir erzählt, eine Decke für drei Leute.
    Und die müssten im Busch schlafen.
    Und es war total nass.
    Und das war
    15 Tage lang hatten die Geiseln weder Zucker noch Salz zur Verfügung und mussten täglich 10 Stunden lang marschieren.
    Die 21 Kinder sind zwischen 18 Monate und 18 Jahre alt.
    Die 20 Portugiesen durfte Gwyn Roberts nicht sehen, aber auch sie sollen freigelassen werden.
    Jonas Savimbi behält sich also 26 tschechoslowakische Männer als Geiseln.
    Die Regierung in Prag hatte ursprünglich eine Reihe von Staaten gebeten, sich vermittelnd einzusetzen.
    Auch Österreich war beteiligt.
    Der Presseattaché an der Botschaft in London, Dr. Ferdinand Häner-Bichler, stellte einen direkten Kontakt zum ersten Stellvertreter Savimbis her.
    Über diesen Kontakt liefen zunächst auch die Vermittlungsbemühungen, aber seit Anfang Mai dürfte die Prager Regierung einen eigenen Weg gefunden haben, denn es wurden keine weiteren Ersuchen an die österreichischen Stellen mehr gerichtet.
    Ein Bericht von Roland Machatsch geht zurück nach Wien jetzt.
    Arkadenhofkonzerte, Konzerte an Gedenkstätten, Kirchen- und Palaiskonzerte, Schrammelabende, Promenadenkonzerte sowie ein Zyklus Meistersolisten, bei dem unter anderem Christa Ludwig, Walter Berry und die Geigerin Wanda Wilkomirska auftreten, stehen heute auf dem Programm des musikalischen Sommers in Wien.
    In der Zeit vom 30.
    Juni bis 14.
    September finden ca.
    200 Konzerte an 60 Spielstätten statt.
    Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe mit einer Aufführung der Carmina Burana von Karl Orff morgen im Großmusikverein Saal und mit einem Ausstiend aus den Carmina Burana beginnt auch der folgende Beitrag von Walter Gellert.
    Dass man die Carmina Burana, jene Vertonung der weltlichen Gesänge aus der Benediktbeurer Handschrift von Karl Orff für das Eröffnungskonzert des musikalischen Sommers ausgewählt hat, unterstreicht die Absicht dieses schon zur Tradition gewordenen sommerlichen Musikfestes, die Veranstaltungen einem möglichst breit gestreuten Publikum schmackhaft zu machen.
    Orfs effektvolle, von einer Fülle von Schlagzeuginstrumenten bestimmte Musik spricht sicher auch ein Publikum an, das nicht regelmäßiger Gast in den Konzertsälen ist und das sich nach den Erfahrungen der Veranstalter zu 60 bis 65 Prozent aus ausländischen Touristen rekrutiert.
    Dirigent ist der Österreicher Gustav Kuhn, der ab Herbst als Generalmusikdirektor in Bonn tätig ist und der dort 1985 zum 90.
    Geburtstag Karl Orfs an einem Tag die Carmina Burana, Catulli Carmia und Trionfo di Afrodite aufführen will.
    Er sagt zu den Carmina Burana Es ist eine ganz plastisch direkt zugängliche Musik.
    Man kann also durchaus sagen, die berühmte Politiker-Formulierung, wenn Sie so wollen.
    Wenn Sie so wollen, ist es ein primitives Stück jetzt von der Konstruktion her.
    Vom Einfall her eben kein primitives Stück.
    Es ist so wuchtig, so direkt, so unkompliziert auch.
    Und das ist bestimmt ein Teil dieser enormen Wirkung und ich kann auch ergänzen, dass es das meistgespielte Stück des 20.
    Jahrhunderts ist in der klassischen Musik.
    Aber es ist fast wie ein Beatles-Schlager, also fast diese Aufführungszahlen.
    Diese große Popularität der Carmina Burana ist Franz Schmidts Oratorium, das Buch mit sieben Siegeln, das am 1.
    Juli im großen Konzerthaussaal vom ORF Symphonieorchester und vom Singverein unter der Leitung von Kurt Rapf, dem Verantwortlichen für das Programm des musikalischen Sommers, aufgeführt wird, bis jetzt versagt geblieben, obwohl das Werk gerade in Wien öfter zu hören ist.
    Kurt Rapf,
    Es ist ein ungeheuer aktueller Text, der wahrscheinlich auch in 2000 Jahren noch aktuell sein wird.
    An manchen Stellen geht es mir zumindest immer so, als würde das von den heutigen Ereignissen in der Welt sprechen.
    Also ich glaube, es muss eigentlich jeden, nicht nur jeden Musikverein, sondern jeden Hörer ansprechen.
    Die beiden Orchesterkonzerte mit den Carmina Burana und dem Buch mit sieben Siegeln bilden zusammen mit drei weiteren Veranstaltungen eine Neuerung des musikalischen Sommers, sogenannte Tage der Chormusik.
    Ebenfalls neu der Zyklus Meistersolisten, zwei Ballettabende im Arkadenhof mit dem Linzer Tanztheater 46 und ein Zyklus Japan in Wien.
    Auch diese Veranstaltungen sollen dazu beitragen, neue Publikumsschichten zu gewinnen.
    Chor Trapf zum Programmpunkt Japan in Wien.
    Ich hoffe, dass das Interesse dafür sehr groß sein wird, denn es wird ganz exzeptionelle Darbietungen geben, die nicht nur rein musikalischer Art sind, sondern auch historische Darstellungen der Schwerterkämpfe zum Beispiel.
    Dann die Tee-Zeremonie wird gezeigt, ein in Japan ja ganz besonderes Ereignis immer.
    Und letzten Endes auch noch eine Art von Musical im Theater der Wien.
    Also ich glaube, es wird auch für jeden Geschmack innerhalb dieses Japan-Festivals etwas geboten werden.
    Besonderer Publikumsgunst erfreuen sich seit jeher die Arkadenhof-Konzerte, auch wenn Umweltgeräusche und nicht immer optimale Wetterverhältnisse vor allem den Ausführenden manchmal zu schaffen machen.
    Sollte es regnen, dann weicht man heuer in den Festsaal des Wiener Rathauses aus, da die großen Konzertsäle Wiens im Musikverein und im Konzerthaus renoviert werden.
    Neben den heimischen Orchestern wie den Symphonikern, den Tonkünstlern, dem ORF-Symphonieorchester und dem Volksopernorchester wirken übrigens heuer die Prager Symphoniker, das Linzer Bruckner Orchester, die Janacek Philharmonie und die Philharmonia Hungarica mit.
    Drei vor eins und nach acht Beiträgen jetzt noch einmal Nachrichten.
    Österreich.
    Die beiden Wirtschaftsforschungsinstitute WIFO und IHS rechnen für heuer und das nächste Jahr mit einer wachsenden Zahl an Arbeitslosen und einem nur bescheidenen Wirtschaftswachstum.
    Beide Institute kommen auf die gleichen Werte, wonach die Zahl der Arbeitslosen im Laufe dieses Jahres um 28.000 auf insgesamt 133.000 im Durchschnitt steigen wird.
    Das entspricht einer Arbeitslosenrate von 4,6 Prozent.
    Die wirtschaftliche Entwicklung wird von den Experten deutlich pessimistischer eingeschätzt als noch im März.
    Der stellvertretende ÖVP-Obmann Erhard Bussek hat zum Fall des früheren ÖVP-Landesparteisekretärs von Niederösterreich Walter Zimper erklärt, er sei dafür, Konsequenzen zu ziehen.
    Die ÖVP habe das schon bei Geringeren getan, sagte Bussek.
    Er hoffe, dass Zimper das Richtige tun werde.
    Zimper ist im Zusammenhang mit der WBO-Affäre in jüngster Zeit auch in der ÖVP, zuletzt vor allem vom Wiener ÖVP-Gemeinderat Alfred Worm, heftig kritisiert worden.
    Der Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Rudolf Sommer, hat Pläne zur Einführung von Ruhrensbestimmungen bei Beamtenpensionen abgelehnt.
    Sommer argumentierte unter anderem mit den unterschiedlichen Arbeitsbedingungen von Beamten und Angestellten sowie dem Fehlen einer Höchstbemessungsgrundlage bei der Sozialversicherung der Beamten.
    Im Gegensatz zu anderen Arbeitnehmern dürfen Beamte in der Pension Nebenverdienste haben, ohne dass deswegen ihre Bezüge gekürzt werden.
    In der Steiermark wurde heute ein weiteres etwa acht Kilometer langes Teilstück der Pyren-Autobahn dem Verkehr übergeben.
    Mit der Eröffnung des Teilstückes zwischen Graz-Nord und Friesach ist die Pyren-Autobahn nun durchgehend bis Trabuch befahrbar.
    Im Kreisgericht St.
    Pölten begann heute der Mordprozess gegen Sieglinde Zandt.
    Die 40-jährige Frau ist angeklagt, im vergangenen Oktober aus Eifersucht die 16-jährige Christine Doppler ermordet zu haben.
    USA.
    Präsident Reagan hat seine Mittelamerikapolitik neuerlich verteidigt.
    In einer Pressekonferenz in Washington sagte Reagan, die amerikanische Öffentlichkeit sei zu wenig über die Anwesenheit tausender Sowjets in Kuba informiert.
    Ebenso wenig wisse man über Russen und Kubaner in Nicaragua.
    Der Präsident versicherte, dass nicht die Absicht bestehe, amerikanische Truppen nach Mittelamerika zu entsenden.
    Allerdings solle man in solchen Fragen niemals nie sagen, fügte Reagan hinzu.
    Das Verteidigungsministerium in Washington hat unverhohlenes Missfallen darüber ausgedrückt, dass die Verteidigungsausgaben der übrigen NATO-Staaten heuer voraussichtlich nur um etwa ein Prozent zunehmen werden.
    In einem Bericht an den Kongress heißt es, es bereite besondere Sorge, dass die NATO-Verbündeten das Ziel einer jährlichen Steigerung der Verteidigungsausgaben um drei Prozent nicht erreichen.
    Nun die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
    Aufgelockert bewölkt bis heiter.
    Nachmittagstemperaturen 18 bis 24 Grad.
    Und mit dieser Wetterprognose ist für heute das Mittagschanal wieder beendet.
    Ich darf mich im Namen aller Mitarbeiter recht herzlich verabschieden.
    Auf Wiederhören.
    Untertitelung des ZDF, 2020

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1983.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1983.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wissenschaftsminister Fischer startet Aktion gegen den Saueren Regen
    Interview: Wissenschaftsminister Fischer
    Mitwirkende: Seifert, Wilfried [Gestaltung] , Fischer, Heinz [Interviewte/r]
    Datum: 1983.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Technik ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute - Keine Sensationen erwartet, negativ und positiv
    Einblendung: WIFO-Chef Helmut Kramer, IHS-Chef Erhard Fürst
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Kramer, Helmut [Interviewte/r] , Fürst, Erhard [Interviewte/r]
    Datum: 1983.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit dem Wiener Vizebürgermeister und ÖVP-Obmann Erhard Busek
    Interview: Wiener Vizebürgermeister und ÖVP-Obmann Erhard Busek
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung] , Busek, Erhard [Interviewte/r]
    Datum: 1983.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Konflikt zwischen Piaty und Krainer
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung]
    Datum: 1983.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medizin ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    CSSR-Geiseln in Angola frei
    Einblendung: Gwynne Roberts (Journalist)
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung] , Roberts, Gwynne [Interviewte/r]
    Datum: 1983.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Musik-Sommer in Wien
    Einblendung: Ausschnitt aus "Carmina Burana", Gustav Kuhn
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Kuhn, Gustav [Interviewte/r] , Rapf, Kurt [Interviewte/r]
    Datum: 1983.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Kultur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1983.06.29
    Spieldauer 00:59:33
    Mitwirkende Glück, Luis [Moderation]
    Jirkovsky, Karl [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1983.06.29 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-830629_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt