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Marker setzen in: Mittagsjournal 1984.06.13
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
In der kommenden Stunde berichten wir über folgende Ereignisse.
Aus Österreich über die Sitzung des Nationalrates.
Dort geht es heute um die Gurten- und Helmpflicht und, auch in der Folge der tragischen Pfingstverkehrsbilanz, um den Unfalltod auf Österreichs Straßen.
Mit diesem Thema setzten sich auch einige Kommentatoren der heimischen Tageszeitungen auseinander.
Dann informieren wir Sie über eine Pressekonferenz des ÖVP-Abgeordneten Otto Keiml.
Er versucht, die Frage zu beantworten, was kostet unsere Zukunft.
Außerdem informieren wir über eine Meinungsumfrage, der zur Folge vier Fünftel der befragten Österreicher gegen die 35-Stunden-Woche sind.
Die Wirtschaftsredaktion meldet sich von einer Bilanzpressekonferenz.
Die Steierdamler Buch AG hat heute ihren Jahresabschluss 83 vorgelegt.
Man schreibt rote Zahlen.
Der Verlust beträgt 300 Millionen Schilling.
Aus dem Ausland kommen Beiträge zum Wahlkampf in Großbritannien für die Europawahlen und zum Plan der Vereinigten Staaten, Israel zur Behebung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten einen Freihandelsvertrag anzubieten.
Schlussendlich haben wir noch eine Studie der Vereinten Nationen zum Thema Wachstumsrate der Weltbevölkerung unter die Lupe genommen.
Nach dieser Untersuchung nimmt die Weltbevölkerung pro Jahr um 90 Millionen Menschen zu.
Das heißt, dass während dieses Mittagsschonals wieder 11.000 Menschen zur Welt kommen.
Die Kulturredaktion berichtet über die Kinderoper Der Schweinehirt, die an der Volksoper U aufgeführt wird, und über ein Avantgarde-Projekt in der Wiener Secession mit dem Titel Kunstfunk.
Nun aber die Nachrichten, für die Helmut Koller verantwortlich zeichnet, gelesen werden die Meldungen von Maria Piefel.
Österreich.
Der Index der Verbraucherpreise ist heuer im Mai gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 5,9 Prozent gestiegen.
Im Vergleich zum Vormonat April sind die Preise um 0,3 Prozent zurückgegangen.
Dies wird vor allem auf Verkaufsaktionen bei Rindfleisch, Butter und Käse zurückgeführt.
Die Indexraten für Mai 1984 gegenüber Mai 1983 betrugen in der Bundesrepublik Deutschland 2,8, in der Schweiz 2,9 und in Italien 11,2 Prozent.
Der Nationalrat beschäftigt sich in seiner heutigen Sitzung unter anderem mit der gesetzlichen Verpflichtung zum Anlegen von Sicherheitsgurten und Sturzhelmen.
Sie soll in der 8.
Novelle zum Kraftfahrzeuggesetz verankert werden und am 1.
Juli in Kraft treten.
Bei Nichtbefolgen der Gurten- und Helmpflicht ist ein Strafmandat in der Höhe von 100 Schilling vorgesehen.
Ein Organmandat kann allerdings nur dann ausgestellt werden, wenn der Auto- oder Motorradfahrer von Exekutivbeamten angehalten wird.
Bei Zahlungsverweigerung droht eine Anzeige bis höchstens 300 Schilling.
Weitere Tagesordnungspunkte der Nationalratssitzung sind ein ÖVP-Antrag auf ein Sofortprogramm gegen die Jugendarbeitslosigkeit und das Budgetüberschreitungsgesetz 1984.
Der ÖVP-Parlamentsklub protestierte heute in einer Parteiaussendung gegen die Ablehnung des Sofortprogrammes durch die Sozialisten und die Freiheitlichen im Finanzausschuss mit dem Hinweis, dass derzeit über 60.000 Jugendliche ohne Arbeit sind und in etwa zwei Wochen mehr als 100.000 Schulabgänger Arbeitsplätze suchen werden.
Im Zusammenhang mit der Steuerreformdiskussion will die ÖVP in der heutigen Nationalratssitzung eine dringliche Anfrage an Bundeskanzler Sinovac richten.
Die Versicherungsgesellschaften stellen heute bei der Versicherungsaufsichtsbehörde im Finanzministerium einen Antrag auf Erhöhung der Prämien für die Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung um 7 bis 13 Prozent.
Um 13 Prozent höher sollen die Sätze für Personenautos liegen.
Bei Mopeds und Motorrädern ist eine Steigerung um 7 Prozent vorgesehen.
Begründet werden die Forderungen mit den hohen Verlusten, die die Versicherungen nach eigenen Angaben im Bereich der Haftpflicht zu tragen haben.
Ein Sprecher des Versicherungsverbandes bezifferte die Verluste im Vorjahr mit mehr als 400 Millionen Schilling.
Die letzte Erhöhung der Haftpflichtprämien liegt erst knapp ein Jahr zurück.
Die Kraftfahrerorganisation ARBÖ verlangte unterdessen von den Versicherungen genaue Kalkulationen ihrer Verluste aus der Haftpflicht.
Unter anderem meinte ARBÖ, kein Versicherer könne bestreiten, über den Umweg der angeblich verlustreichen Kfz-Versicherung zu lukrativen Abschlüssen in anderen Sparten zu kommen.
Schweiz.
Papst Johannes Paul II.
ist am zweiten Tag seines Besuches in der Schweiz in der Universitätsstadt Freiburg mit Ordensleuten zusammengetroffen.
Anschließend feierte Johannes Paul in der Franziskanerkirche den Morgengottesdienst.
In einer Ansprache bedauerte der Papst, dass die religiösen Gemeinschaften an Überalterung und Mangel an neuen Kandidaten zu leiden hätten.
Johannes Paul wird heute außerdem die Katholische Universität von Freiburg besichtigen.
Für den Abend ist eine Zusammenkunft mit Schweizer Jugendlichen geplant.
Italien.
Der am vergangenen Montag an einem Gehirnschlag verstorbene Generalsekretär der Kommunistischen Partei des Landes, Enrico Berlinguer, wird heute Nachmittag in Rom beigesetzt.
Zu den Begräbnisfeierlichkeiten wird eine Million Menschen erwartet.
Ausser Vertretern der italienischen Politik werden zahlreiche Persönlichkeiten aus dem Ausland anwesend sein.
An der Beisetzung wird auch eine sowjetische Delegation unter Führung des Politbüro-Mitgliedes Michael Gorbatschow teilnehmen.
Berlinguer wird auf einem Friedhof am Rande der italienischen Hauptstadt in einem Familiengrab beerdigt.
Bundesrepublik Deutschland.
Im Arbeitskampf um die Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich sind die Fronten weiterhin starr.
In Stuttgart treffen die Vertreter der Industriegewerkschaft Metall und der Arbeitgeber für das Gebiet Nordwürttemberg-Nordbaden heute zu einer neuen Gesprächsrunde zusammen.
Die Arbeitgeber wollen nach eigenen Angaben keine neuen Angebote vorlegen, sondern ihre bisherigen Vorschläge erläutern.
Die IG Metall hat ihre Mitglieder zu Proteststreiks und zu Aussperrungsversammlungen aufgerufen.
Auch in Hessen hat die Gewerkschaft die rund 320.000 Beschäftigten der Metallindustrie zu einem einstündigen Proteststreik aufgefordert.
Unternehmer und die Gewerkschaft Druck und Papier verhandeln in Düsseldorf unter Vorsitz des CDU-Politikers Kurt Biedenkopf, der eine Vermittlerfunktion ausübt.
Für heute sind im gesamten Bundesgebiet an die 6000 Beschäftigte in etwa 50 Betrieben zu befristeten Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
Eine Gruppe schwedischer Wissenschaftler hat in Frankfurt eine Studie über die Auswirkungen eines fiktiven Atomkrieges zwischen den Supermächten und ihren europäischen Verbündeten veröffentlicht.
Grundlage für diese Untersuchungen ist die Annahme, dass im Juni 1985 ein nuklearer Weltkrieg beginnt.
Angriffspunkte sind neben militärischen Zielen auch Industriebetriebe, Verkehrsknotenpunkte, Kommunikationszentren und Wohngebiete.
Auf der nördlichen Erdalbkugel sterben an die 750 Millionen Menschen sofort, weitere 340 Millionen werden schwer verletzt.
Etwa 200 Millionen Menschen überleben zwar anfangs, viele von ihnen sterben jedoch später an den Auswirkungen der Strahlung.
Als Folge des Atomkrieges entstehen riesige Großbrände, von denen dichte Rauchschwaden aufsteigen und das Sonnenlicht verdunkeln.
Durch die wochenlange Dunkelheit kühlt die Erdoberfläche bis unter den Gefrierpunkt ab.
Dadurch wird die Jahresernte vernichtet und jede Landwirtschaft unmöglich gemacht.
Die radioaktive Strahlung verwüstet außerdem die natürliche Pflanzen- und Tiergemeinschaft der Erde.
Nach der Zerstörung der gesamten Weltwirtschaft wird die Menschheit auf eine ökonomische Stufe zurückgeworfen, in der nur noch die Grundbedürfnisse nach Nahrung, Kleidung, Unterkunft sowie medizinische Versorgung eine Rolle spielen werden, betonen die Autoren dieser Studie.
USA
Der Senat hat mit 61 gegen 28 Stimmen weitere Versuche mit Satellitenabwehrwaffen genehmigt.
Die Abgeordneten erteilten Präsident Reagan allerdings die Auflage, sich um Verhandlungen mit der Sowjetunion für eine strenge Begrenzung der Weltraumwaffen zu bemühen.
Andernfalls soll der Kongress die Erprobung der sogenannten Satelliten-Killer wieder verbieten können.
Reagan hält ein Abkommen über Weltraumwaffen für unzweckmäßig, weil es seiner Ansicht nach kaum Möglichkeiten gibt, die Einhaltung zu überwachen.
Außenminister Schulz hat den jüngsten sowjetischen Vorschlag, Antisatellitenwaffen zu verbieten, wörtlich als hinterlistig zurückgewiesen.
Schulz sagte, dadurch würden den USA Versuche mit einem Waffensystem untersagt werden, über das die Sowjetunion bereits verfüge.
Das Repräsentantenhaus hat sich mit 321 gegen 97 Stimmen für die Bestrafung amerikanischer Arbeitgeber ausgesprochen, die illegale Einwanderer aufnehmen und beschäftigen.
Die Entscheidung ist einer der wichtigsten Punkte des Entwurfs zu einem neuen Einwanderungsgesetz, über das in den nächsten Tagen in den beiden Häusern des Kongresses abgestimmt werden soll.
Bewerber um einen Arbeitsplatz müssen beweisen, dass sie eine Arbeitsbewilligung besitzen.
Bei falschen Angaben drohen sowohl den Arbeitgebern als auch den Arbeitnehmern Haftstrafen bis zu fünf Jahren sowie Geldbußen bis zu umgerechnet 180.000 Schilling.
Italien, Österreich
Im Bereich des Grenzüberganges Törlmaglen in Kärnten machen die italienischen Zöllner wieder Dienst nach Vorschrift.
Betroffen ist vor allem der Schwerverkehr.
Derzeit warten mehr als 250 Lkw-Züge auf österreichische Seite auf die Weiterfahrt nach Italien.
Auch im Personenreiseverkehr kam es in den letzten Stunden zu Kolonnenbildungen.
Der Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreter Frühbauer hat verfügt, dass gleichsam im Gegenzug ein aus Italien kommender Lastwagen von den österreichischen Zöllnern nur dann übernommen wird, wenn vorher ein aus Österreich ausreisender Lastwagen von den Italienern abgefertigt worden ist.
Die italienischen Zöllner urgieren mit ihrem Dienst nach Vorschrift die von ihnen gewünschte soziale Besserstellung sowie die raschere Auszahlung von Überstundengeldern.
Nun zur Wetterlage.
Eine vom Atlantik bis nach Osteuropa reichende Hochdruckzone bestimmt das Wettergeschehen im Alpenraum.
Die Aussichten bis morgen früh, heiter nur im Norden und im Osten durch Zug höherer Wolkenfelder.
Schwache bis mäßige Winde.
Nachmittagstemperaturen 20 bis 25 Grad, Frühtemperaturen morgen 7 bis 14 Grad.
Die Aussichten für morgen Donnerstag, zunächst vielfach sonnig, im Laufe des Nachmittags dann stärkere Quellwolkenentwicklung und gegen Abend bzw.
in der Nacht zum Freitag aufkommen gewittriger Regenschauer.
Mäßige Winde aus Südost bis West.
Frühtemperaturen 7 bis 14, Tageshöchsttemperaturen 20 bis 26 Grad.
Die Vorschau auf übermorgen Freitag.
Wechselhaft leichter Temperaturrückgang.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Heiter 19 Grad, Südostwind mit 10 Kilometern pro Stunde.
12 Uhr und 13 Minuten wird es in wenigen Sekunden nun zur ausführlichen Berichterstattung im Mittagsschanal.
Der Nationalrat in Wien diskutiert heute über ein Thema, welches in unmittelbarem Zusammenhang mit der schrecklichen Unfallbilanz der Pfingstfeiertage steht.
Die Parteien werden heute endgültig ein Gesetz beschließen, durch das das Anlegen von Sicherheitsgurten und das Aufsetzen von Helmen zur Pflicht, das Nichtverwenden, bestraft wird.
Ferner wird über einen ÖVP-Antrag zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit diskutiert werden und am Nachmittag steht dann wieder, wie in der vergangenen Woche, Finanzminister Herbert Salcher im Kreuzfeuer der Oppositionskritik.
Die österreichische Volkspartei hat nämlich eine dringliche Anfrage an Bundeskanzler Sinowaz gerichtet, von dem sie wissen möchte, warum er die von Salcher geplante Steuerreform abgesagt hat.
Aus dem Parlament berichtet nun Leopold Esterle.
Dass nach dem blutigen Pfingstwochenende der Nationalrat heute mit der 8.
Novelle des Kfz-Gesetzes einstimmig die Gurken- und Sturzhelmpflicht beschließen wird, ist vom Termin her gesehen sicherlich nur ein Zufall.
Nichtsdestotrotz schwebt die erschütternde und in Österreich bisher einmalige Pfingstverkehrsbilanz hier im Raum.
Zur Erinnerung, am vergangenen verlängerten Pfingstwochenende kamen bei insgesamt 718 Verkehrsunfällen mit Personenschaden, 43 Menschen ums Leben, 980 wurden verletzt.
Das sind um fast 10% mehr Unfälle als zu den Pfingstfeiertagen des Vorjahres, um knapp 83% mehr Todesopfer und fast 3% mehr Verletzte.
Wie wichtig die heute zu beschließende Maßnahme der Gurten- und Sturzhelmpflicht ist, beweist ein anderes, erschreckendes Detail aus der Pfingstverkehrsbilanz.
Neun Verkehrstote waren Motorrad- oder Mopedfahrer, sechs von ihnen hatten keinen Helm getragen.
An jedem vierten aller Unfälle zu Pfingsten waren Lenker einspuriger Fahrzeuge beteiligt.
Zwei Drittel aller Unfallopfer sind oder waren jünger als 30 Jahre.
Nun, die Gurtenanlege und die Sturzhelmpflicht unter Strafsanktion wird mit 1.
Juli des heurigen Jahres in Kraft treten.
Die Einführung der Sturzhelmpflicht für Motorradfahrer ab 1.
Jänner kommenden Jahres und auch bezüglich der Mopeds hat man sich geeinigt.
Mopedfahrer müssen ab dem 1.
Jänner 1986 einen Sturzhelm tragen.
Anzeigen nach dem Kennzeichen wird es keine geben.
Das heißt, die Beanstandung kann nur an Ort und Stelle durch Polizei oder Gendarmerie erfolgen.
Das Organstrafmandat wird 100 Schilling betragen.
Bei Zahlungsverweigerungen sind Anzeigen mit einer Obergrenze von 300 Schilling vorgesehen.
Bei Nicht-Einbringung gibt es eine Ersatz-Arreststrafe von maximal 24 Stunden.
Die ÖVP hat übrigens zwei Abänderungsanträge eingebracht.
Sie lehnt die Ersatzarreststrafe ab und will die Mofas, sogenannte Motorfahrräder mit einer Geschwindigkeit bis 30 Stundenkilometer, als eigene Kategorie von der Sturzhelmpflicht ausgenommen wissen.
Trotz dieser beiden Abänderungsanträge wird die ÖVP dem Gesamtgesetz in dritter Lesung zustimmen.
Derzeit erläutert eben ÖVP-Verkehrssprecher König die Haltung seiner Fraktion.
Um 16 Uhr wird die heutige Parlamentssitzung zur Behandlung einer dringlichen Anfrage der ÖVP-Abgeordneten Neisser, Schüssel, Taus, Stummvoll und Graf an Bundeskanzler Sinovac unterbrochen.
Die genannten Oppositionspolitiker orten laut Anfragetext u.a.
wegen der abgesagten großen Steuerreform eine prolongierte Regierungskrise und wollen vom Bundeskanzler laut Text u.a.
wissen, weshalb die Reform abgesagt, weshalb Finanzminister Salcher entgegen öffentlich geäußerten Absichten gehalten wurde und wie Sinovacs neuerliches Zitat ein einheitliches Zusammenarbeit
Arbeiten der Bundesministerien erreichen will, wenn er sich seine Minister und Staatssekretäre nicht einmal selber aussuchen dürfe."
Über die dringliche Anfrage und die Debatte darüber mehr im Abendjournal, jetzt zurück an das Studio des Mittagjournals.
Reporter war Leopold Esterle und im Abendjournal können Sie auch ab 18.30 Uhr ein Journalpanorama zum Thema blutiges Pfingstwochenende hören.
Ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Und mit diesem Thema setzen sich auch einige Kommentatoren der österreichischen Tageszeitungen auseinander.
Erich Eichinger hat die Zitate für unsere heutige Inlandspresse-Show zusammengestellt.
Karl Danninger in den oberösterreichischen Nachrichten.
Wir träumen von Freiheit und sterben in Trümmern.
Und wenn innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes die Zahl der Todesopfer, die Anzahl unserer Finger um einiges übersteigt, sind wir schockiert, wie jetzt nach den blutigen Feiertagen.
Die Regierung spricht sogar von einem Pfingstereignis.
Jetzt kann die Abfolge von schrecklichem Anlass und heilsamer Leere daraus einsetzen.
Ohne nach mehr Staat rufen zu wollen, man wünschte sich nach einem so grauenvollen Wochenende schon mehr als ein Ministerkomitee, das an Zahlen herumdeuteln wird.
Rainer Mayrhofer in der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
Auch wenn man noch so gute gesetzliche Maßnahmen trifft und auch wenn man an jede Kurve einen Gendarmen stellt, wird der Straßenverkehr nicht sicherer, wenn sich nicht auch die Verkehrsteilnehmer selbst anstrengen und die Bevölkerung ihre Einstellung zu bestimmten Dingen, die weithin als Kavaliersdelikte betrachtet werden, nicht grundlegend ändert.
Denn natürlich ist im Prinzip jeder dagegen, dass Besoffene unsere Straßen unsicher machen.
Aber, Hand aufs Herz, wer ist noch nicht in ein Auto gestiegen, dessen Fahrer nach einem heurigen Besuch am Steuer eigentlich nichts verloren gehabt hätte?
Wolfgang Wehab in der ÖVP, Südost-Tagespost.
Es ist sicher zu wenig, sich angesichts der schwarzen Pfingstenmaßnahmen welche Art auch immer für Pfingsten 85 vorzunehmen.
Es steht nicht nur Fronleichnam vor der Tür, sondern jede Woche ein neues Wochenende.
Das ist auch der Grund, warum jeder einzelne Verkehrsteilnehmer schon am nächsten Wochenende beweisen sollte, dass Autofahren auch ohne Blutvergießen möglich ist.
Denn selbst wenn es mehr und härtere Gesetze geben sollte, so wird es immer auf den Menschen hinter dem Lenkrad ankommen.
Die Presse, Pia Maria Pleche.
Dass aber der Tod im Nahbereich lauert, ist altbekannt, war vorhersehbar.
Wo ist die verstärkte Überwachung geblieben?
Weiß man nicht, dass schon die optisch wahrnehmbare Präsenz der Exekutive erzieherisch wirkt?
Der Innenminister ist zu fragen, ebenso die Zuständigen in den Ländern, warum man nicht sehr viel mehr für eine solche Präsenz gesorgt hat, speziell an diesen Feiertagen, aber auch im Alltag.
Gilt nicht immer noch dem ruhenden Verkehr manchmal zu viel, dem fließenden Verkehr zu wenig Aufmerksamkeit?
Die Volksstimme, Zentralorgan der kommunistischen Partei.
An der 0,8 Promille-Grenze wird nicht gerüttelt, sagte gestern Verkehrsminister Lausecker.
Aber einen Spatz hat er schon in der Hand.
Die Strafe für Alkoholisierung am Steuer wird verdoppelt.
Das wird den Finanzminister oder wer immer kassiert freuen, den Besoffenen benebelt wie er ist aber kaum irritieren.
Sofortiger Entzug des Führerscheins, Führerschein auf Probe, verschärftes LKW-Verbot an Wochenenden und Feiertagen, das wären schon eher überlegenswerte Maßnahmen.
Reduzierung der Tempolimits,
Wer achtet schon darauf, dass die Gegenwärtigen eingehalten werden?
Der springende Punkt bleibt somit die Kontrolle.
Fleißig Strafzettel für Parksünder verteilen mag finanziell lukrativ sein, Menschenleben werden woanders gerettet.
Man muss die Beamten nur dorthin dirigieren und ihnen nötigenfalls die entsprechenden Brillen verpassen.
Doris Grießler, Oberösterreichisches Tagblatt der SPÖ.
Für die Durststrecken, jene Gebiete überwiegend im Osten Österreichs, die zu bestimmten Jahreszeiten von den Liebhabern hochprozentiger Getränke heimgesucht werden, könnte man eine Überwachung durch nicht ortsansässige Sicherheitsorgane ins Auge fassen.
Denn von Ortsgendarmen darf man keine übermenschlichen Anstrengungen verlangen.
Wenn der zu viele Autolenker hochgehen lässt, wird er bald verdursten müssen.
Welcher Wirt will schon so einen Gast?
Österreich ist stolz darauf, im Fremdenverkehr immer neue Rekorde aufzustellen.
Im Wettstreit um die höchsten Zahlen an Toten im Straßenverkehr würden wir gerne zu den Verlierern gehören.
Peter Grabensberger in der sozialistischen Neuen Zeit Grans.
Langfristig lässt sich nur etwas über die Verkehrserziehung erreichen.
In die Überlegungen müsste dabei vor allem die Autoindustrie einbezogen werden, deren Verantwortliche noch immer nicht die Superlative an Beschleunigung und Geschwindigkeit erreicht zu haben glauben.
Dank entsprechender Werbung ist ein schneller Wagen ein Statussymbol besonderer Art, dessen Handhabung manchem jedoch zu viel wird.
Gerhard Steininger, Salzburger Nachrichten.
Wir alle sind dazu verhalten, jährlich unser Auto auf seine Verkehrstüchtigkeit überprüfen zu lassen.
Wer aber überprüft uns?
Nicht nur die Jungen sind potenzielle Unfallsverursacher, auch ältere Menschen, wenn auch aus anderen Gründen.
Bei ihnen ist es nicht der Leichtsinn, sondern nachlassende physische und psychische Leistungsfähigkeit.
Des Menschen natürliches Transportmittel sind die Beine.
Das Auto ist ihm aufgepropft.
Es erweitert seine individuelle Freiheit, aber um den Preis einer hohen Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen und sich selbst.
Solange diese Verantwortung nicht anerzogen wird, und wenn es sein muss, durch rigorose Strafandrohung bis hin zu einer weniger zimperlichen Praxis beim zumindest zeitweiligen Entzug des Führerscheines auch ohne Alkoholisierung, solange werden wir immer wieder Pfingsten 1984 erleben.
Das war die heutige Inlands-Presse-Show, zusammengestellt von Erich Eichinger und nochmals der Hinweis, heute Abend 18.30 Uhr, Programm Österreich 1, Journal Panorama zum blutigen Pfingstwochenende.
Das zweitgrößte Industrieunternehmen Österreichs nach der Voestalpine wird heuer 120 Jahre alt, die Steyr Daimler Buch AG.
Heute Vormittag hat nun dieses Unternehmen die Bilanz vorgelegt.
Mit einem Verlust von etwa 300 Millionen Schilling konnte der Abgang von 1982, wo mit 600 Millionen Schilling tiefrote Zahlen die Bilanz beherrschten, halbiert werden.
Ursprünglich war man ja in das Jahr 1983 mit der Hoffnung gegangen, ein ausgeglichenes Ergebnis vorweisen zu können, so hieß es zumindest bei der Bilanzpressekonferenz im vergangenen Sommer.
Tatsächlich aber konnten die Verluste nicht im erwarteten Ausmaß reduziert werden.
Helmut Glitzander meldet sich nun über Funk direkt von der Bilanzpressekonferenz der Steierdamler Buch AG, die ja mehrheitlich im Besitz der Kreditanstalt Bankverein steht.
Die schlimmste Zeit scheint bei Steyr-Dem-Lapuch vorbei zu sein.
Der Tiefpunkt war offensichtlich 1982 gegeben, als das Unternehmen mit seinen damals noch etwa 16.100 Beschäftigten 615 Millionen Schillingverlust hinnehmen musste.
Mit anderen Worten, jeder Steyr-Dem-Lapuch-Mitarbeiter hätte auf zwei Monatsgehälter verzichten müssen, wenn das Unternehmen ohne Verlust hätte durchkommen sollen.
Im vorigen Jahr wurde der Personalstand auf ca.
15.300, also um rund 800 Mitarbeiter, reduziert und zugleich kräftig rationalisiert.
Die Verluste wurden so abgebaut, weniger Lagerhaltung und neue Produkte eingeführt, wobei auch die Panzerkäufer des Bundesheeres hier mithelfen.
Als Endergebnis blieben so 289 Millionen Schilling am Verlust im Jahr 1983 übrig, also etwa ein Monatsgehalt pro Beschäftigten.
Die Hauptursache dieses Verlustes ist wie in den vorigen Jahren gleich geblieben, nämlich das schwache Militärgeschäft, wo bis 1980 gut verdient wurde und mit diesem Geld die Schwächen anderer Bereiche aufgefangen werden konnten.
Nach dem Waffenexportgesetz im Gefolge des politisch verhinderten Chile-Panzergeschäfts konnte man in den letzten beiden Jahren keinen einzigen Panzer ins Ausland verkaufen und so muss jetzt Steyr-Dämmler-Puch die Zivilbereiche raschest ertragbringend gestalten.
Heute meinte der Aufsichtsratsvorsitzende, CA-Generaldirektor Hannes Androsch dazu, besser als Überlegungen zur Hilfe von Seiten des Staates für Steuerdämmerpuch wäre, wenn man die Firma die Produkte verkaufen ließe, die das Unternehmen verkaufen könnte.
Der militärische Sektor ist jedenfalls auf rund 10% des Gesamtumsatzes geschrumpft, weniger als die Hälfte früherer Jahre.
Daher muss jetzt in noch dazu eher schwierigen Zeiten, wo Lkw und Traktörzeuger in der ganzen Welt mit Problemen kämpfen, das Steuer herumgerissen werden.
Der neue Schwerpunkt Allrad beginnt hier erste Früchte zu tragen.
So wird noch heuer die Serienfertigung des VW-Allradtransporters im Grazer Werk anlaufen.
Gespräche mit weiteren Partnern sind im Gang.
Nach zwei Jahren Umsatzrückgang sollte damit heuer wieder eine Umsatzerhöhung möglich sein.
Generaldirektor Michael Malzacher zu den Aussichten für heuer.
Eines sagen, dass wir in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres in etwa in der Größenordnung des Vorjahres liegen und das Gesamtergebnis wesentlich beeinflusst werden wird durch einige wenige Großaufträge, wobei ein Großauftrag bereits abgeschlossen werden konnte und zur Auslieferung vorgesehen ist, wobei Finanzierungsfragen in dem Zusammenhang die entscheidende Rolle spielen.
Und weiters natürlich das Jahresergebnis entscheidend davon abhängen wird, welche Auftragseingänge noch in der zweiten Jahreshälfte möglich sein werden.
Auch Aufsichtsratsvorsitzender Hannes Androschl ist keinen Zweifel daran, dass Steyr-Daimler-Puch zu einer raschen Erholung verhalten ist.
Es muss jeder Teil, jeder wesentliche Teil selbsttragend sein, darf sich nicht auf den anderen verlassen als Voraussetzung.
in der Zukunft bestehen zu können und damit auch die Voraussetzung zu erfüllen, das Engagement des Eigentümers angemessen zu verzinsen, wie das die längste Zeit der Fall war, allerdings für das in Rede stehende und vorangegangene Jahr eben nicht zutrifft und für heuer zunächst auch nicht erwartet werden.
kann, wenn nicht außergewöhnlich Bedingungen im zweiten Halbjahr eintreten.
Aber umso wichtiger sind alle diese Restrukturierungs- und Redimensionierungsmaßnahmen und vor allem die Verbesserung des Kostenbildes.
Wenn wir nicht verkaufen können, haben wir keine Arbeit, verkaufen können wir nur zu bestimmten Preisen und diesen haben wir die Kosten anzupassen oder es geht nicht und dann überhaupt nicht.
Das ist ganz schlicht und einfach die Situation.
Ein Thema der Bilanzpressekonferenz betraf auch die Streiks in der Bundesrepublik Deutschland.
Wenn diese Streiks über Ende Juni andauern, wird es auch Steierdämmer-Puch-Beschäftigte treffen, betonte Generaldirektor Malzacher, wobei das Ausmaß der dann zu erwartenden Kurzarbeit noch offen ist.
Soweit der Bericht aus dem Haupthaus der Steierdämmer-Puch AG am Wiener Ring und damit zurück zum Moderator.
Reporter war Helmut Glitzander.
Es ist jetzt 12 vor 28, zwei Minuten vor halb eins.
Ö3 Verkehrsdienst.
Achtung Autofahrer, auf der A2 der Südautobahn in Fahrtrichtung Graz.
Zwischen Lassnitzhöhe und Graz kommt Ihnen ein Fahrzeug entgegen.
Bleiben Sie bitte rechts und überholen Sie nicht.
Ich wiederhole.
Autofahrer auf der A2 der Südautobahn in Fahrtrichtung Graz.
Zwischen Lassnitzhöhe und Graz kommt Ihnen ein Fahrzeug entgegen.
Bitte bleiben Sie rechts und überholen Sie nicht.
Wir setzen nun fort in unserer Wirtschaftsberichterstattung im Mittagsjournal.
Der Glaube der Österreicher an die 35-Stunden-Woche als Mittel zur Arbeitsplatzbeschaffung scheint nicht sehr groß zu sein.
Zu diesem Schluss kommt zumindest jetzt eine österreichweit durchgeführte Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS.
Demnach meinen nur 20 Prozent der Österreicher, dass durch die 35-Stunden-Woche zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Demgegenüber vertraten bei dieser Umfrage 57 Prozent die Ansicht, eine Verringerung der Wochenarbeitszeit würde erst recht Arbeitsplätze gefährden.
Dazu der folgende Bericht von Werner Hofer.
Ein repräsentativer Querschnitt von 1.500 Erwachsenen Österreichern wurde bei dieser IMAS-Erhebung zum Thema 35-Stunden-Woche befragt.
Und zwar in der Zeit vom 9.
Mai bis 4.
Juni des heurigen Jahres.
Dieses Datum sei, so IMAS, wichtig für die Interpretation der Umfrageergebnisse.
Denn die Skepsis der zahlreichen Österreicher zur 35-Stunden-Woche könne durchaus mit den Eindrücken des Arbeitskampfes in der Bundesrepublik Deutschland zusammenhängen.
und auch mit den Auswirkungen der deutschen Streiks auf Firmen in Österreich.
Die Vorgänge in der Bundesrepublik könnten in diesem Sinn abschreckende Wirkung für Österreich in Sachen 35-Stunden-Woche haben, meint das IMAS-Institut.
Nun zu den Ergebnissen der Umfrage.
Nur 20% der Österreicher sehen also die 35-Stunden-Woche als ein Mittel zur Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen an.
57% hingegen meinen, die 35-Stunden-Woche würde Arbeitsplätze erst recht unsicher machen.
Der Rest von 23% ist unentschieden.
Im Vergleich zum Oktober 1983 nahm die Zahl der positiven Einstellungen zur 35-Stunden-Woche ab.
Entsprechend stieg der Anteil jener Österreicher, die die Verringerung der Wochenarbeitszeit negativ sehen, heißt es in der IMAS-Umfrage.
Am ehesten sind es noch die jüngeren Leute, die in der 35-Stunden-Woche eine Möglichkeit zur Schaffung von Arbeitsplätzen sehen.
Mit zunehmendem Alter steigt dann der Anteil jener, die in der 35-Stunden-Woche eine Gefährdung von Arbeitsplätzen vermuten.
Die einfacheren Arbeiter und Angestellten erwarten sich nach dieser Umfrage von der 35-Stunden-Woche eher positive Effekte für die Arbeitsplatzsituation.
Leitende Angestellte, Selbstständige und Angehörige der freien Berufe sowie vor allem die Landwirte zweifeln überdurchschnittlich daran, dass die 35-Stunden-Woche zusätzliche Arbeitsplätze bringen würde.
Besonders hoch ist dementsprechend
werden auch der Anteil jener, die durch die 35-Stunden-Woche eine Gefährdung bestehender Arbeitsplätze befürchten.
Auch bundesländerweise werden die Auswirkungen der 35-Stunden-Woche unterschiedlich beurteilt.
In Wien etwa bewegt sich der Anteil der Befürworter der 35-Stunden-Woche leicht über dem Durchschnitt.
In Salzburg, Tirol und Vorarlberg hingegen liegt der Anteil derjenigen, die in der 35-Stunden-Woche ein Mittel zur Schaffung von Arbeitsplätzen sehen, mit nur 15 Prozent, doch deutlich unter dem gesamtösterreichischen Schnitt von 20 Prozent.
In der IMMAS-Umfrage wurde die 35-Stunden-Woche auch in Relation zur Parteizugehörigkeit gesetzt.
Dabei zeigte sich, dass 28% der SPÖ-Anhänger die 35-Stunden-Woche als Mittel zur Schaffung von Arbeitsplätzen ansehen.
Aber immerhin jeder zweite SPÖ-Anhänger darin auch eine Gefahr für die Beschäftigung erblickt.
Bei den ÖVP-Anhängern glauben 11% mithilfe der 35-Stunden-Woche könnten zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden.
Dafür verbinden 67% die Reduzierung der Wochenarbeitszeit mit einer Gefährdung von Arbeitsplätzen.
Und bei den FPÖ-Anhängern schließlich sehen nur 4% die 35-Stunden-Woche als Weg zur Schaffung von Arbeitsplätzen an.
Dafür sind 89% der FPÖ-Anhänger der Meinung, durch diese Maßnahme würden Arbeitsplätze sogar gefährdet.
Ein Beitrag von Werner Hofer, 12.32 Uhr, zwei Minuten nach halb eins, kurze Inhaltsübersicht, was Sie noch bis 13 Uhr bei uns hören können.
Die Schlagzeilen dazu.
Pressekonferenz von ÖVP-Abgeordneten Otto Keiml über die Kosten der Zukunft, Wahlkampf für die Europawahlen in Großbritannien, UNO-Bericht über die Entwicklung der Weltbevölkerung und Kultur, Vorschau auf die Kinderoper Der Schweinehird, die morgen in der Wiener Volksoper aufgeführt wird und ein Bericht über ein Avantgarde-Projekt mit dem Titel Kunstfunk in der Wiener Secession.
Was kostet die Zukunft?
Diese vermutlich schwer zu beantwortende Frage hat sich der Österreichische Management Club als Motto seiner Bundestagung gestellt.
Diese Bundestagung wird am Freitag und Samstag in Graz stattfinden.
In vier Arbeitskreisen soll unter anderem über die Themen Wandel im wirtschaftlichen Denken und die Finanzierungsmöglichkeit der Ökologie diskutiert werden.
Der Management-Club zählt in ganz Österreich etwa 6.000 Mitglieder.
Insgesamt gibt es hierzulande 30.000 bis 50.000 Manager, wenn man das mittlere Betriebsmanagement mit dazu rechnet.
Der Club bezeichnet sich als überparteilich, gilt aber als ÖVP-nahe.
Der Bundesvorsitzende des Management Clubs, ÖVP-Bautensprecher Otto Keiml, gab heute in Wien eine Pressekonferenz zum Thema, was kostet die Zukunft.
Roland Adrovica berichtet.
Viel, wenn nicht gar zu viel, vor allem aber eine umfassende Reform der öffentlichen Aus- und Aufgaben, wenn man die Meinung des österreichischen Management Clubs gelten lässt.
Dazu einige Schlagworte aus dem Programm der Manager.
Aufschwungstrategie durch Wachstum, Stopp der weiteren Umverteilung vom Einzelnen zum Staat hin, eine wirtschaftsbelebende Steuerreform, eine flexiblere Regelung der Arbeitszeitfrage und Maßnahmen, damit Österreich nicht zum industriellen Schwellenland absinke.
Diese letzte These untermauerte Otto Keiml mit einigen Zahlen.
Österreich gebe für die Forschung nur 2% seiner gesamten Wertschöpfung aus, die Bundesrepublik Deutschland hingegen 4%, die Vereinigten Staaten gar 6,5%.
In den vergangenen zehn Jahren habe Österreich technisches Know-how im Wert von 17,4 Milliarden Schilling importiert, aber nur solches im Gegenwert von 3,7 Milliarden Schilling exportiert.
Beim Europäischen Patentamt werden laut Camel pro Jahr dreimal mehr Patente aus der Schweiz angemeldet als aus Österreich.
Und schließlich betrage der Nachholbedarf im Umweltschutzbereich 125 im Stadterneuerungsbereich gar 200 Milliarden Schilling in den nächsten zehn Jahren.
Gewaltige Brocken also, deren Finanzierung nach Meinung des Management Clubs nur bei einem Wandel im Wirtschaftsdenken möglich ist.
Alle Forderungen werden wohl schwer kurzfristig zu realisieren sein, hält Keiml also dennoch die Finanzierung der Zukunft für möglich.
Wenn wir den bisherigen Weg der Wirtschaftspolitik weitergehen, würde die Zukunft
Unfinanzierbar wäre vielleicht ein schlechtes Wort, kaum finanzierbar sein.
Das heißt, es wäre ein Rückschritt.
Ihr habt hingewiesen auf die Gefahr, dass Österreich zu einem industriellen Schwellenland wird dann.
Ich war in den letzten Jahren in vielen so aggressiven jungen Industrieländern und habe hier also gesehen, mit welcher, ich sage es bewusst deswegen, wie offensiv hier vorgegangen wird.
und der Rückstellung von Konsumausgaben, vor allem Zurückdrängung der Bürokratie und so weiter.
Das, was wir wollen, ist also, eine Politik zu erwirken, auch Rahmenbedingungen für die Unternehmen zu erwirken, dass sie
international wettbewerbsfähig werden.
Und schließlich gab es noch einige Worte zum brandheißen Thema Arbeitszeitverkürzung.
Keiml meinte, in einem kleinen Land wie Österreich könne man sich von der Entwicklung rundum nicht abkoppeln.
Die Diskussion über die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit ist aber nach seiner Ansicht der falsche Ansatz.
Man müsse vielmehr von der pro Jahr geleisteten Arbeit ausgehen und da liege Österreich ohnehin mit Norwegen am Ende der Statistik in den OECD-Ländern.
Und damit zurück an das Studio.
Das war ein Bericht von Roland Adrovica über eine Pressekonferenz des ÖVP-Wartensprechers Otto Keiml zum Thema Was kostet die Zukunft?
Es ist jetzt 12.37 Uhr, sieben Minuten nach halb eins.
Der Geisterfahrer, der auf der A2 der Südautobahn in Fahrtrichtung Graz unterwegs war, konnte von der Gendarmerie gestoppt werden.
Nun ins Ausland im Mittagsjournal.
Das Schlagwort der Bevölkerungsexplosion beherrscht seit Jahren die weltweiten Überlegungen der Experten.
Geht es doch darum, wie man das Anwachsen der Erdbevölkerung in ein für den Planeten erträgliches Maß kanalisieren kann.
Vor allem bemüht man sich, in den sogenannten Entwicklungsländern die Geburtenrate zu senken.
Und so konnten erst gestern offizielle indische Stellen vermelden, dass sich jetzt fast fünf Millionen Inder sterilisieren ließen, wenn das auch nur etwa ein Prozent der Bevölkerung Indiens ist.
Nach jüngsten UNO-Studien soll sich nun die Wachstumsrate der Weltbevölkerung eingebremst haben, obwohl es eine jährliche Zunahme von etwa 90 Millionen Menschen gibt.
Das bedeutet, dass in dieser Minute, in der wir von diesem Thema sprechen, wieder 185 Menschen geboren wurden und wenn der folgende Beitrag endet, ist die Bevölkerung um fast 1000 Menschen größer geworden.
Für Statistiker mag interessant sein, dass wir derzeit bei einer Weltbevölkerungszahl von 4,76 Milliarden halten und wenn die Berechnungen der Vereinten Nationen stimmen, so werden 6 Milliarden Menschen den Jahrtausendwechsel am 31.
Dezember 1999 mehr oder weniger feiern.
Marion Lorenz hat sich die jüngste UNO-Studie zum Thema Weltbevölkerung angesehen und das auffälligste dabei war, dass es eine ziemlich große Kluft gibt.
Die Kluft zwischen Arm und Reich, zwischen Nord und Süd, wird zunehmend vom Kinderreichtum bestimmt, der sich in der dritten Welt nicht gerade als Segen entpuppt hat.
Gegenwärtig ist das Pro-Kopfer-Einkommen in den westlichen Industriestaaten 220 Mal höher als in einem schwarzafrikanischen Land.
30 Millionen Kinder, das entspricht der Bevölkerung ganz Spaniens, werden allein in diesem Jahr ein Opfer des Hungers sein.
Während der arme Süden immer mehr Menschen verkraften muss,
wird das Bevölkerungswachstum im reichen Norden weiter drastisch zurückgehen.
Diese Prognosen sind so neu allerdings nicht.
Seit Jahrzehnten warnen die Demoskopen stets vor der gleichen Entwicklung.
Alle vier Jahre findet eine Weltkonferenz über Bevölkerungsfragen statt.
1984 wird sie im August in Mexiko abgehalten.
Doch der zwischenzeitliche Optimismus einiger Bevölkerungsexperten hat sich gelegt.
China, das Land mit der größten Bevölkerungsdichte und der drastischsten Geburtenkontrolle bis hin zur erzwungenen Abtreibung, hat durch seine rigorose Bevölkerungspolitik den Grad der Explosion zwar etwas gedämpft.
Ähnliche Erfolge wurden in den letzten Jahren auch aus Indien und Bangladesch gemeldet.
Hier begaben sich verzweifelte Familienväter freiwillig unters Messer, um sich sterilisieren zu lassen.
Doch in Schwarzafrika, in weiten Teilen Asiens und in Lateinamerika tickt die Zeitbombebevölkerungsexplosion weiter.
Und besonders auf dem schwarzen Kontinent trägt die Entwicklungshilfe und humanitäre Unterstützung ihren Teil dazu bei, dass das Missverhältnis zwischen Menschen und Natur immer größer wird.
Schon immer so, resümiert die UNO, habe es in Afrika extrem hohe Geburtenraten gegeben.
Doch sie wurden, so grausam es klingt, durch die ebenfalls extreme Säuglingssterblichkeit von über 40 Prozent und die geringe Lebenserwartung von höchstens 45 Jahren wieder ausgeglichen.
Oder andersherum, nur die Geburt vieler Kinder konnte den afrikanischen Stämmen in ihrer harten Umwelt überhaupt ein Überleben garantieren.
Die extensive Bodenausnutzung, die Abwanderung in die Slums der Supermetropolen und nicht zuletzt die humanitäre Hungerhilfe haben das gewachsene, gewissermaßen natürliche Bevölkerungsgleichgewicht in vielen armen Ländern aus dem Lot gebracht.
Gerade in diesen Tagen schickt der Westen wieder Nahrungsmittel in 22 vom Hunger bedrohte afrikanische Länder, ohne gleichzeitig etwa für massive Geburtenkontrolle zu werben.
Ist die Dürre vorbei, bleiben die 120 Millionen betroffenen Menschen mit Armut und Überbevölkerung allein.
Dann wird sich der Teufelskreis erneut schließen.
Die hungernden Bauern wandern in die verarmten Städte ab, während das brachliegende Land durch Vernachlässigung, Dürre und Verwüstung unbrauchbar wird.
In Mexiko werden die Bevölkerungsexperten diese Problematik zu diskutieren haben.
Denn Humanität und das Recht auf Entwicklung sind auf dieser Erde kaum durch 6 Milliarden Menschen teilbar.
Bleiben wir weiter gleich bei beeindruckenden Zahlen, wenn es auch nicht so viele sind.
Nämlich 190 Millionen Westeuropäer sind in dieser Woche zur Neuwahl des Europäischen Parlaments, der einzigen übernationalen parlamentarischen Versammlung der Welt, aufgerufen.
Es ist nach 1979 die zweite Direktwahl dieses Parlaments der 10 EG-Staaten, dem 434 Abgeordnete mit nur geringen Befugnissen angehören.
Gewählt wird am 14. und am 17.
Juni.
Wegen der allgemeinen Europamüdigkeit der Mitgliedsländer der EG wird damit gerechnet, dass höchstens zwei Drittel der dort wohnenden Wähler zu den Urnen gehen werden.
Hatte es bei der ersten direkten Europawahl 1979 noch eine Art Aufbruchstimmung gegeben, so überwiegt fünf Jahre später bei den EG-Bürgern die Einsicht, dass von dem politisch machtlosen EG-Parlament kaum Wichtiges zu erwarten sei.
Selbst von den europabegeisterten Deutschen geben nur noch knapp 30 Prozent dem Parlament große Bedeutung.
Fünf Jahre vorher waren es immerhin noch 40 Prozent.
Die einzelnen Länder schicken je nach Größe der Bevölkerung eine unterschiedliche Zahl von Abgeordneten in das Plenum des Parlaments, das einen Hauptsitz in Straßburg hat.
Obwohl Europa vordergründig den Wahlkampf beherrscht, ist der innenpolitische Aspekt unverkennbar.
Viele EG-Regierungen betrachten die Europawahl als willkommenen Gradmesser der Wählergunst.
In Großbritannien steht das Verhältnis zu Europa im Speziellen auf dem Wählerprüfstand.
Gundemar Eibecker informiert sie.
Das Straßburger Parlament wird weithin nur als Diskussionsrunde ohne Autorität angesehen, obwohl es in Wirklichkeit einen zwar kleinen, doch ständig wachsenden Einfluss auf die Finanzen, die Landwirtschaft, den Handel und den Umweltschutz der europäischen Staaten ausübt, meint die Times in einem Artikel zu den Europawahlen und fährt fort.
Seine künftige Zusammensetzung wird kaum einen Einfluss auf die Zukunft Europas haben.
Trotzdem sind diese Wahlen für zehn europäische Staaten von Bedeutung, denn sie werden unweigerlich zu einem Test für die Regierungen der zehn EEG-Staaten.
Diese Meinung der führenden britischen Zeitung wird von allen englischen Kommentatoren und Politikern geteilt.
Nicht Europa steht zur Debatte, sondern die britische Politik.
Mehr als die Hälfte aller britischen Wahlberechtigten, so ergab eine Meinungsumfrage, vertreten die Ansicht, die Abgeordneten zum Europaparlament hätten unter allen Umständen den britischen Standpunkt zu vertreten, unabhängig davon, ob er für Gesamteuropa günstig sei oder nicht.
Im Übrigen liegt für den Briten Europa nach wie vor fern.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lehnt die Zugehörigkeit Großbritanniens zur europäischen Gemeinschaft ab, gleichzeitig aber meinen 55 Prozent, es sei unrealistisch, aus der EG auszutreten.
Nun, da man drinnen sei, müsse man das Beste für Großbritannien daraus machen.
Die beiden großen Parteien haben ihren Wahlkampf ganz auf diese Haltung ausgerichtet.
Einen Wahlkampf, den sie, so scheint es dem Beobachter, allerdings nur widerwillig und notgedrungen führen.
Nur die Allianz tritt voll für Europa ein.
Wir Briten, meinte Mrs. Thatcher, glauben nicht daran, dass unser Land in einem künstlichen Gebilde, wie es die Vereinigten Staaten von Europa wären, aufgehen soll.
Wir glauben vielmehr daran, dass wir unserer typischen Charaktereigenschaften als Volk und Staat beibehalten und jederzeit bereit sein müssen, unsere Interessen und unsere Freiheit zu verteidigen.
Wenn Großbritannien Europa braucht, so meinte sie, dann brauche Europa vielmehr noch Großbritannien.
Und das müsse bei allen Verhandlungen berücksichtigt werden.
Während die Konservativen mit dieser Argumentation die Wähler zu überzeugen versuchen, geht die Labour-Party auf gesamteuropäische Fragen in ihrer Wahlkampagne kaum ein.
Ihre Argumentation lautet, da Großbritannien in den nächsten fünf Jahren die EG nicht verlassen kann, müsse man sehen, möglichst viele sozialistische Abgeordnete ins Europäische Parlament zu bringen.
Im Übrigen seien diese Wahlen die beste Gelegenheit, Mrs. Thatcher zu zeigen, dass die Wähler mit ihrer Politik nicht einverstanden seien.
Sie habe bewiesen, dass sie nicht in der Lage sei, die Arbeitslosigkeit zu beseitigen und sie habe bewiesen, dass sie kein Verständnis für die Jugend habe.
Nun sei Gelegenheit, ihr einen Denkzettel zu geben.
Denn auch Verluste der Konservativen bei den Europawahlen würden ihre Stellung in Großbritannien schwächen.
81 Abgeordnete werden morgen im Vereinigten Königreich gewählt, drei in Nordirland und 78 in Großbritannien.
Bei den letzten Wahlen konnten die Konservativen 60 Mandate erringen, die Leverpate kam auf 17.
In Großbritannien wird, wie bei den Parlamentswahlen, nach dem absoluten Mehrheitswahlsystem gewählt.
Das heißt, der Kandidat, der die meisten Stimmen auf sich vereinigen kann, erhält das Mandat.
Die Stimmen der anderen Kandidaten gehen verloren.
In den meisten Wahlkreisen lagen Konservative und Läber Kopf an Kopf und das bedeutet, dass schon kleine Veränderungen in der Stimmenzahl zu großen Mandatsverschiebungen führen können.
In erster Linie wird das Wahlergebnis aber von der Wahlbeteiligung abhängen, vom Ausmaß, in dem es den einzelnen Parteien gelingt, ihre Wähler davon zu überzeugen, zur Urne zu gehen.
Bei den letzten Europawahlen hatte Großbritannien von allen Staaten die geringste Wahlbeteiligung.
Und diesmal dürfte es kaum anders sein.
Denn eigentlich sind diese Wahlen in Großbritannien Wahlen, die niemand will.
Nach diesem Beitrag von Gundoma Eibäcker nun zur Kulturberichterstattung im Mittagsjournal.
Gleich zwei junge österreichische Komponisten kommen in dieser Woche zu Bundestheater-Ehren.
Am Sonntagnachmittag wird in der Wiener Staatsoper das Ballett Alpenglüh'n Uhr aufgeführt, zu dem Thomas Pernes die Musik geschrieben hat.
Bereits morgen Nachmittag findet im Foyer der Wiener Volksoper die österreichische Erstaufführung der Kinderoper Der Schweineherd von Gerhard Schädel statt.
Zur österreichischen Erstaufführung des Schweineherden, es ist dies übrigens nach dem Zauberflöten-Reichtheater und dem Policino, die dritte Produktion der Volksoper für ein ganz junges Publikum, hat Walter Gellert den folgenden Beitrag gestaltet.
Erich Urbanner an der Wiener Musikhochschule studiert hat, zählt nicht zuletzt seit der 1981 in der Kirche am Steinhof in Wien erfolgten Uraufführung seines Oratoriums Der Großinquisitor zu den erfolgreichen jungen österreichischen Komponisten.
Neben Orchesterwerken, Chor und Kammermusik hat Schädl 1980 die nicht ganz einstündige Kinderoper Das Schweineherd geschrieben.
zu der ihm Attila Bötsch das Libretto nach dem gleichnamigen Märchen von Andersen verfasst hat.
Hinter der einfachen Geschichte vom Prinzen, der sich als Schweinehirt verkleidet und der überkandidelten Tochter des Kaisers eine Lehre erteilt, verbirgt sich übrigens ein hochaktuelles Thema, nämlich der Gegensatz zwischen Natur und Technik.
Zeigt sich der Prinz als Mensch, dem viel an Blumen und Tieren gelegen ist, so findet die Prinzessin nur an Maschinen gefallen.
Fünf Instrumentalisten, dirigiert von Peter Keuschnik, begleiten die einfache Spielhandlung.
Flöte, Saxophon, Gitarre, Cello und Schlagwerk.
Wobei der Komponist eine, wenn auch nicht zu einfache, aber doch kindergerechte Tonsprache verwendet.
Ich wollte auf jeden Fall vermeiden, dass es diese typische Kinderlied-Mentalität herauskommt.
Und deswegen habe ich versucht, das Orchester sehr klein zu halten.
sodass es eigentlich gar kein Orchester ist, sondern ein Orchesterchen.
Und die Tonsprache als solche, Kindern anzupassen, aber trotzdem als moderne Oper, wenn sie jetzt so wollen.
Und das ist so, dass für bestimmte Situationen bestimmte Instrumente spreche.
Es soll ja ein Stück sein für unter 10-Jährige oder jedenfalls nicht viel älter sollten sie sein.
Und ein romantisches Orchester wäre in dem Fall nicht sonderlich günstig.
Ach, Kaiser könnte ich nicht.
Sie auf diesem Schlosse wird keinen Dienst bekommen.
Ja, es gibt aber viele, die um Art, Stelle und Mitte
Heinz Ehrenfreund inszeniert Gerhard Schädels Schweinehird an der Wiener Volksoper.
Die Kinder sitzen an drei Seiten rund um die Spielfläche, auf der nicht Oper, sondern Theater gemacht werden soll.
Dem Regisseur ist es nämlich ein Anliegen.
Das Wort Musiktheater besteht aus zwei Wörtern.
und sehr oft leider nur das eine Wort, nämlich die Musik stattfindet.
Und der Begriff Theater, der ja unmittelbar für den Komponisten auch und die Schöpfer dieser Gattung dazugehörte, vernachlässigt wird.
Und wir versuchen hier für Kinder eben Theater zu spielen in Form einer Oper.
Das Märchen vom Schweinehirten wird von Helga Papuschek erzählt, die auch Kinder auf die Spielfläche holt, um ihnen den musikalischen Dampfkessel zu erklären.
Wenn man den Finger in den Dampf steckt, der aus dem Kochtopf herauskommt, kann man riechen, als ob was gekocht wird zu Hause.
Mach die Augen fest zu, ganz fest zumacht, komm runter zu mir, lehn dich ein bisschen hin, steck deine Nase da rein, komm.
Was riecht das?
Spaghetti.
Es ist auch was mit Spaghetti.
Ich glaube, es riecht nach was anderem.
Gulasch?
Ja, richtig, du hast zentimutig aufgeteilt Gulasch.
Wollen wir wenden, rufst du mich an dann?
Regisseur Heinz Ehrenfreund möchte, dass die Aufführungen des Schweinehirten nicht nur auf das Foyer der Volksoper beschränkt bleiben.
Das Ganze ist hier im Foyer, ist aber an sich von mir gedacht, das ist eine sogenannte mobile Produktion.
Wir möchten gerne haben, dass die Bundestheater so kleine Schwammerln kriegen oder die Volksoper in dem Fall, so kleine Schwammerln gebiert, die dann überall hin zu verpflanzen sind, sodass man in entsprechenden Rahmen in Schulen oder in
Veranstaltungen geeigneter Art den Kindern oder jüngeren Leuten die Entstehung des Opernmachens unmittelbar hautnah zeigen kann, indem man ihnen ein Stück vorführt.
Das war ein Beitrag von Walter Gellert zum Thema der Schweinehirte hat morgen die Uhr-Führung in der Wiener Volksoper.
Kunstfunk, die Freiheit des Ethers, heißt ein Projekt bildender Künstler, das ab heute in der Wiener Sezession durchgeführt wird.
Im großen Festwochenprogramm werden sie diesen Programmpunkt aber vergebens suchen.
Denn bis zuletzt hat man nicht einmal bei den Festwochen selbst daran geglaubt, dass es den Künstlern tatsächlich gelingen würde, die Genehmigung dafür von der österreichischen Post als der zuständigen Behörde zu bekommen.
Nun ist es doch geglückt und die Künstlergruppe Blix hat sich von der Wiener Secession aus ins traditionsreiche Amateurfunknetz eingeschaltet.
Lisbeth Wächter-Böhm war mit dem Mikrofon dabei.
So geht es derzeit in der Clubgalerie der Wiener Secession zu.
Funkgeräte stehen herum, Funkgeräusche bringen Leben in die Bergengalerieräume, über Monitore flimmern Arbeiten von Künstlern.
Und das alles ist Teil eines Projektes von Künstlern.
Das heißt genauer, von Künstlern, Technikern und Schülern einer Berufsschule in Wien, die alle zusammen das Projekt Kunstfunk, die Freiheit des Ethers, organisiert haben
und ab heute auch gemeinsam mit dem Publikum durchführen.
Gefunkt werden im Zuge dieses Programms ab heute 17 Uhr und noch bis Sonntag Arbeiten von Künstlern.
Gefunkt werden sie via Amateurnetz und im wahrsten Sinn des Wortes in die halbe Welt, wie Zeljko Wiener von der Gruppe Blix betont.
Für den Kunstfunk haben wir drei Bereiche jetzt.
Einmal den Nahbereich, so im Umkreis von vier bis fünfhundert Kilometern, das ist UKW-Bereich.
dann den weiteren europäischen Bereich, das ist die Mittelwelle und dann der größte Bereich über den Satelliten und das umschließt dann praktisch die halbe Erde.
Technische Voraussetzung für diese große Reichweite sind zwei Antennen, die anlässlich des Kunstfunkprogramms extra installiert worden sind.
Eine Antenne zwischen Secession und Verkehrsbüro und eine ganz oben beim Krauthappel.
Wobei tatkräftige Hilfe beim Aufbau dieser Antennen von Schülern der Berufsschule für Elektromechanik kam, die über ihren Lehrer Gerhard Taschler, der selbst begeisterter Amateurfunker ist, zur Mitwirkung beim Kunstfunk angeregt worden sind.
Wir wollen da jetzt eine Funkgruppe privat auch bilden und als dieses Projekt geben wir jetzt einmalige Gelegenheit, die Lehrlinge sozusagen mit der großen Funkwelt und noch mit viel mehr, nämlich mit der Kunst auch zusammenzubringen und das ist also mein Hauptinteresse an der Sache.
das Hauptinteresse der Künstler ist anders gelagert.
Ihnen geht es nämlich vor allem darum, den unsichtbaren Kommunikationsnetzen im aktuellen elektronischen Raum und vor allem dem Gebrauch dieser Kommunikationsnetze durch Militärs, Staatssicherheitsdienste, Großindustrielle etc.
etwas entgegenzusetzen.
Das heißt, neue und menschlichere Inhalte in diese Kommunikationssysteme einzubringen und weltweit zu verschicken.
Zellko Wiener,
Das war auch ein entscheidender Punkt, dass wir mit möglichst einfachen Mitteln eben diese Reichweiten erzielen.
Natürlich, ein Satellit ist mit im Spiel, der ist kostspielig, aber in dem Zusammenhang ist es bei den Funkamateuren seit langem Praxis, dass sie jährlich gewisse
Ladekapazitäten bei den Satellitenprogrammen, bei den Raumfahrtsprogrammen bekommen und dadurch eigentlich, dass der Amateur nichts kostet.
Dass es trotzdem nicht ganz so einfach war, die Genehmigung von der Post für ein solches Kunstprogramm via Amateurfunknetz zu erhalten, liegt in der Gesetzeslage begründet.
Amateurfunker bedienen sich ihres Netzes, um, wie es in der Fachsprache heißt, Kontakte zu arbeiten.
Das heißt, für sie kommt es darauf an, auch unter schwierigen Bedingungen möglichst weit entfernte Kontakte aufzunehmen.
Was dann aber an Information ausgetauscht wird, geht üblicherweise über Rufnummer und Name des betreffenden Funkers, die technischen Daten seiner Anlage und möglicherweise noch den Wetterbericht kaum hinaus.
In unserer Sache beim Kunstfunk geht es jetzt nicht darum, dass wir eben möglichst verschiedenartige Kontakte herstellen, sondern einfach darum,
Sendungen auszutauschen.
Und dieser ganze Bereich, den wir eigentlich machen, fällt unter einen bestimmten Punkt der Funkrechtsverordnung, oder wie das heißt, und dieser Punkt wird als belanglose Sendungen umschrieben.
So frei ist die Freiheit des Äthers also wiederum nicht.
Trotzdem wird es nicht nur Künstlern ein leises Lächeln entlocken, dass die gesendeten und ja tatsächlich in keiner Weise kommerzialisierbaren Arbeiten der Künstler für die Post unter den Belanglosigkeiten rangieren.
Nach diesem Bericht von Lisbeth Wächter-Böhm noch Kurzmeldungen.
Österreich.
Der Index der Verbraucherpreise ist heuer im Mai gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 5,9 Prozent gestiegen.
Im Vergleich zum Vormonat April sind die Preise um 0,3 Prozent zurückgegangen.
Dies wird vor allem auf Verkaufsaktionen bei Rindfleisch, Butter und Käse zurückgeführt.
Die Indexraten für Mai 1984 gegenüber Mai 1983 betrugen in der Bundesrepublik Deutschland 2,8, in der Schweiz 2,9 und in Italien 11,2 Prozent.
Die Versicherungsgesellschaften stellen heute bei der Versicherungsaufsichtsbehörde im Finanzministerium einen Antrag auf Erhöhung der Prämien in der Kfz-Haftpflicht um 13 Prozent.
Für Mopeds und Motorräder verlangen die Versicherungskonzerne eine Prämienerhöhung um 7 Prozent.
Begründet werden die Forderungen mit den hohen Verlusten, die die Versicherungen nach eigenen Angaben im Bereich der Haftpflicht zu tragen haben.
Der Nationalrat beschäftigt sich in seiner heutigen Sitzung unter anderem mit der gesetzlichen Verpflichtung zum Anlegen von Sicherheitsgurten und Sturzhelmen.
Sie soll in der achten Novelle zum Kraftfahrzeuggesetz verankert werden und am 1.
Juli in Kraft treten.
Bei Nichtbefolgen der Gurten- und Helmpflicht ist ein Strafmandat in der Höhe von 100 Schilling vorgesehen.
Im Zusammenhang mit der Steuerreformdiskussion hat die Volkspartei eine dringliche Anfrage an Bundeskanzler Sinovac gerichtet.
Schweiz.
Papst Johannes Paul II.
ist am zweiten Tag seines Besuches in der Schweiz in der Universitätsstadt Freiburg mit Ordensleuten zusammen getroffen.
Anschließend feierte Johannes Paul in der Franziskanerkirche den Morgengottesdienst.
In einer Ansprache bedauerte der Papst, dass die religiösen Gemeinschaften an Überalterung und an Mangel an neuen Kandidaten zu leiden hätten.
Italien.
Der am vergangenen Montag gestorbene KPI-Chef Enrico Berlinguer wird am Nachmittag in Rom beigesetzt.
Zu den Begräbnisfeierlichkeiten werden tausende Menschen erwartet.
Eine sowjetische Delegation wird vom Politbüro-Mitglied Mikhail Gorbatschow angeführt.
Nun noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Sonnig, Nachmittagstemperaturen 20 bis 25 Grad.
Mit diesen Kurzmeldungen sind 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst beendet.
Die Redaktion meldet sich wieder ab 18 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendjournal und um 18.30 Uhr können Sie in unserem Journal Panorama einen Beitrag zum Thema blutiges Pfingstwochenende hören.
Für Redaktion und Technik von heute Mittag verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.