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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, bei einer Stunde Samstagmittagsinformation begrüßt Sie als Redakteur Karl Jarkowski, kurz unser Programm bis 13 Uhr.
Nach dem Einreiseverbot für Kardinal Franz König in die CZR zu den Methodfeiern am morgigen Sonntag ist das beginnende Tauwetter in den Beziehungen zwischen Wien und Prag wieder zu Ende.
Was sind die Gründe des Einreiseverbots für ausländische Kardinäle?
Wir erwarten dazu ein Gespräch mit unserem Prager Korrespondenten.
Terror-Szene in der Bundesrepublik Deutschland, die Aktivitäten links- und rechtsradikaler sowie ausländischer Gruppen nehmen wieder zu.
Im Journal zu Gast ist heute Johann Fockenhuber, Stadtrat der Salzburger Bürgerliste.
In dem Interview geht es um Fragen wie, wird es eine gemeinsame Kandidatur der Grünen und Alternativen bei den nächsten Nationalratswahlen geben und soll ein eigener Kandidat der Grünen für die Bundespräsidentenwahlen aufgestellt werden.
Die Wirtschaftsredaktion berichtet über die Situation der Bauwirtschaft, die sich in einer Dauerkrise befindet und Geld braucht.
Aus den USA berichten wir über verheerende Brände im Westen des Landes.
Die Kulturredaktion informiert gegen Ende des Journals über die erste zusammenfassende Ausstellung über die Kunst der 80er Jahre in Italien.
Erster Programmpunkt sind jetzt die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Christian Auer und Sprecher Wilfried Schirlbauer.
Tschechoslowakei.
Unter Ausschluss westlicher Kirchenvertreter wird an diesem Wochenende in Velihrat in Meeren des 1100.
Todestages des Slawenapostels Method gedacht.
Lediglich der vatikanische Staatssekretär Agostino Casaroli und der vatikanische Erzbischof Poggi erhielten die Einreiseerlaubnis.
Casaroli traf in Velehrad mit Staatspräsident Gustav Husak zusammen.
Heute wird er an einer tschechoslowakischen Bischofskonferenz in Olmütz teilnehmen.
Unter anderem hat Prag dem Wiener Erzbischof Kardinal König die Teilnahme an den kirchlichen Feierlichkeiten verweigert.
Als Begründung wurde angegeben, die Festlichkeiten seien eine ausschließlich innerstaatliche Angelegenheit.
Von Seiten Österreichs wird das Einreiseverbot als Rückschlag in den Beziehungen zwischen Österreich und der GSSR gewertet.
Österreich.
In Wien setzen die Ölminister der 13 OPEC-Staaten heute ihre Verhandlungen über Erdölpreise und Fördermengen fort.
Gestern sind Vorberatungen ohne jedes Ergebnis vertagt worden.
Nach wie vor ungelöst sind die Hauptprobleme.
Sinkende Nachfrage und Preisverfall sowie die Überschreitung der vereinbarten Fördermengen durch einige OPEC-Mitgliedsländer.
Von österreichischer Seite sind unter anderem von ÖGB-Präsident Anton Benja und den Kraftfahrerorganisationen neuerlich Forderungen nach einer Benzinpreissenkung laut geworden.
SPÖ-Abgeordneter Ewald Nowotny verlangt in diesem Zusammenhang die Wiedereinführung der staatlichen Preisregelung für Benzin.
Im Gegensatz zur Bundesrepublik Deutschland fehle in Österreich ein lebhafter Preiswettbewerb, der dem Konsumenten zugutekomme, meinte Nowotny.
Rinderexporte nach Italien im Wert von 800 Millionen Schilling sind nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter nach wie vor ernsthaft in Gefahr.
Italien hat verschärfte Einfuhrvorschriften erlassen, die nach Ansicht der Züchter von Österreich kaum erfüllt werden können.
Agrarstaatssekretär Gerolf Murer hat vor etwa zwei Wochen in Rom erreicht, dass die Einführung dieser neuen Vorschriften verschoben wird.
Die Rinderzüchter erklären, sollte kein längerer Aufschub durchzusetzen sein, würden die Bestimmungen Mitte August in Kraft treten.
Dies hätte vor allem für den Verkauf von Rindern im kommenden Herbst Konsequenzen.
USA, Libanon.
Die Regierung in Washington hat neue Sicherheitsvorkehrungen für den Flughafen von Beirut als unzureichend kritisiert.
Das Außenministerium rät den Verbündeten der USA weiterhin zur Blockade des Flughafens.
Den im Libanon lebenden Amerikanern wird empfohlen, das Land zu verlassen.
Die libanesische Regierung hat ihrerseits in einem Brief an UNO-Generalsekretär Pérez de Coelhar Verständnis für die jüngste Flugzeugentführung geäußert und gegen die Blockade protestiert.
In dem Brief heißt es, die amerikanischen Maßnahmen stünden in völligem Widerspruch zum internationalen Recht.
Großbritannien.
Ein ferngesteuertes Unterseeboot einer britischen Bergungsgesellschaft hat angeblich den Flugschreiber des am 23.
Juni vor der irischen Küste abgestürzten indischen Jumbo Jets geortet.
Vor einer Bergung des Geräts müsste noch die Zustimmung der indischen und kanadischen Behörden eingeholt werden, die mit der Aufklärung der Absturzursachen befasst sind.
Bereits jetzt gilt als sicher, dass das Unglück durch die Explosion von zwei im Laderaum versteckten Sprengkörpern verursacht wurde.
Bei dem Absturz kamen alle 329 Insassen der indischen Maschine ums Leben.
Sowjetunion.
Stahlminister Ivan Kasanets ist nach offiziellen Angaben aus Gesundheitsgründen abgelöst und pensioniert worden.
Beobachter in Moskau weisen darauf hin, dass der 67-jährige Politiker in jüngster Zeit öfter wegen der Krise in der sowjetischen Stahlindustrie kritisiert wurde, zuletzt auch von Parteichef Mikhail Gorbatschow.
Zimbabwe.
Aus den ersten Parlamentswahlen der schwarzen Bevölkerung seit der Staatsgründung vor fünf Jahren ist Ministerpräsident Robert Mugabe als klarer Sieger hervorgegangen.
Die Regierungspartei Sanu konnte die absolute Mehrheit ausbauen.
Die weiße Minderheit hatte bereits in der vergangenen Woche Parlamentswahlen abgehalten.
Die Weißen haben nach der Verfassung Zimbabwes bis 1990 ein Anrecht auf 20 Mandate.
Belgien.
Der Parlamentsausschuss zur Untersuchung der Katastrophe im Brüsseler Heyselstadion hat den Innenminister und die Polizei kritisiert.
Der Ausschussvorsitzende sagte, Verwaltungsfehler und Organisationsmängel könnten ernste Konsequenzen für die Regierung nach sich ziehen.
Sprechfunkgeräte seien defekt und Gendarmen im Stadion falsch postiert gewesen.
Die Katastrophe am 29.
Mai war durch Übergriffe von britischen Fußballfans ausgelöst worden.
Bei einer anschließenden Panik waren 38 Menschen ums Leben gekommen.
Österreich.
Mehr als 20.000 Sportler aus 31 Nationen nehmen heute und in der kommenden Woche an einem Sportfest der katholischen Thürnensportunion in Wien teil.
Nach Angaben der Veranstalter ist das Sportfest größer als die Olympischen Winterspiele in Innsbruck.
An den mehr als 100 Wettkämpfen beteiligen sich auch zahlreiche Olympiasieger aus Los Angeles.
Auf der Schalerburg in Niederösterreich hat die internationale Sonderschau die Etrusker Aspekte estruskischer Kunst begonnen.
Bei der Ausstellung wird unter anderem ein großes Modell eines etruskischen Tempels zu sehen sein.
Die Schau dauert bis zum 27.
Oktober.
Die Wetterlage.
Mitteleuropa liegt im Randbereich eines ausgedehnten Skandinavienhochs.
Von Westen vordringende Störungen greifen nur in stark abgeschwächter Form auf den Ostalpenraum über.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen und Südwesten teilweise starke Bewölkung, sonst vielfach heiter bis wolkig.
Am Nachmittag mitunter lokale Gewitter, meist nördliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 21 bis 26 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 10 bis 16 Grad.
Die Prognose für morgen Sonntag, vor allem an der Alpen-Nordseite zeitweise bewölkt und lokal Regenschauer.
In der zweiten Tageshälfte örtlich Gewitterbildungen, Wind aus West bis Nord, Tageshöchsttemperaturen 20 bis 25 Grad.
Das Wetter übermorgen Montag, teils sonnig, teils bewölkt und stellenweise gewittrige Regenschauer.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien wolkig 21 Grad, Nordwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkig 21 Grad, Nord 15, Linz heiter 21, Salzburg wolkig 22, Innsbruck stark bewölkt 16, Bregenz stark bewölkt 19, Graz heiter 23 und Klagenfurt heiter 22 Grad.
Neun Minuten nach zwölf ist es jetzt.
Die Beziehungen zwischen Österreich und unserem kommunistischen Nachbarland, der Chiesa Sera, litten gestern abrupt einen Rückschlag.
Beziehungen, die in den letzten Jahren ohnehin nicht die besten waren.
Hatte noch am Donnerstag Außenminister Leopold Graz in einer Pressekonferenz von Bemühungen Prags gesprochen, an der Grenze zu normalen Regelungen zu kommen.
Und er deutete auch,
Nach dem Besuch von Außenminister Knopek bei den Staatsvertragsfeiern auch eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Wien und Prag an, so kam gestern überraschend die kalte Dusche.
Die GSSR-Behörden verweigerten dem Wiener Kardinal Franz König die Einreise zu den Feiern zum 1100.
Todestag des Slavenapostels Method in Vellerad in Meeren am morgigen Sonntag.
Für den Vatikan nimmt an diesen Feiern Kardinal Staatssekretär Casoroli teil.
Er ist übrigens bereits mit Staats- und Parteichef Hussack zusammengetroffen.
Das Vorgehen der Prager Regierung gegen den Wiener Kardinal hat gestern Nachmittag Außenminister Graz bedauert und von einer völlig unverständlichen Maßnahme gesprochen und Bundeskanzler Sinovat sagte, dies sei eine schwerwiegende Belastung, die den gemeinsamen Interessen sicherlich nicht förderlich ist.
Ich bin jetzt telefonisch mit unserem Korrespondenten in Prag, Dieter Möller, verbunden.
Herr Möller, nimmt die GSSR-Führung durch das Einreiseverbot des Wiener Kardinals bewusst eine Verschlechterung der Beziehungen zwischen Wien und Prag in Kauf oder spiegelt sich hier ein Machtkampf in der Bürokratie zwischen Falken und Tauben wider?
Es könnte alles möglich sein.
Man kann hinter die verschlossenen Türen und auch in die Gehirne der Mächtigen in diesem Lande nur schwer eindringen.
Meine Vermutung geht dahin, dass man eine Verschlechterung der Beziehungen zu jedem westeuropäischen Land in Kauf nimmt.
Man hat ja auch dem Erzbischof aus Westminster und dem Erzbischof von Paris die Einreise verweigert.
Wissen Sie, nicht nur die katholische Kirche in der Tschechoslowakei befindet sich in einer schwierigen Situation.
sondern auch das Regime ist durch die Entwicklung, was den Katholizismus betrifft, in Verlegenheit gekommen.
Man ist nervös geworden.
Man hat versucht, am Anfang die Feierlichkeiten zum 1100.
Todestag des Apostels Method umzufunktionieren, in einer reinen Slavisierungsbewegung, damals vor 1100 Jahren, was nicht gelungen ist.
Die Zeichen der christlichen Missionierung sind ja nun in Südmeeren überall zu finden, durch Ausgrabungen.
Und nun versucht man also krampfhaft, durch ein Balanceakt, diese Feierlichkeiten in den Griff zu bekommen, hat eine staatliche Kommission gegründet, die versucht, die Veranstaltung zu lenken.
Und da hat man dann eben auch die Losung ausgegeben, die Wallfahrt als eine rein innertschechoslowakische kirchliche Angelegenheit zu betrachten.
Deswegen hat man auch dem polnischen Erzbischof aus Warschau, Klempe,
zu verstehen gegeben, dass er unerwünscht sei in der Tschechoslowakei.
Man will hier vermeiden, dass eine
große Publikität, vor allem im westlichen Ausland, über diese Veranstaltung zustande kommt.
Es ist ja schon für Kommunisten eine arge Zumutung, dass mitten in ihrem Land, auf ihrem Boden, eine derartige machtvolle Demonstration des Glaubens stattfindet.
Es werden morgen für diese Wahlfahrt in Gjelerat in den Südmeeren ungefähr 250.000 Menschen erwartet.
Die tschechoslowakischen Behörden haben also Angst davor, dass die katholische Bewegung hier stärker werden könnte?
Ja, es scheint eine Angst zu sein, dass hier polnische Verhältnisse eintreten könnten, dass die katholische Kirche eine ähnliche politische Bedeutung bekommen könnte wie etwa in Polen.
Nach meinem Dafürhalten ist diese Angst unbegründet.
Denn schon aus historischen Gründen hat die katholische Kirche nie diese politische Bedeutung, diese nationale Bedeutung gehabt, wie etwa in Polen.
Nun gibt es in Meeren und in der Slowakei doch noch eine große Anzahl von katholischen Gläubigen.
In Böhmen ist dies anders.
Die Böhmen sind traditionell Ketzer.
Man denke nur an Jan Hus, der 1415 in Konstanz verbrannt wurde.
sodass also diese Angst nach meiner Ansicht nicht begründet ist, aber man will wohl von Anfang an, sagen wir einmal, das Ausbreiten eines Buschfeuers verhindern.
Sie sagten vorher, man hat Kardinäle ausgeschlossen, um keine Publizität im Westen zu haben.
Nun hat man aber doch Staatssekretär Casaroli hineingelassen und eigentlich der These, eine rein innertschekoslowakische Angelegenheit widerspricht es.
Dies ist nur scheinbar ein Widerspruch.
Man will sich auf der einen Seite ja tolerant gegenüber der Kirche geben.
Man hat vielleicht auch eingesehen, dass der Versuch gescheitert ist seitens des Staates, den Glauben zu unterdrücken, auszurotten.
Man will nach außen hin demonstrieren, dass man gewillt ist, sich mit dem Vatikan in irgendeiner Weise zu verständigen und dadurch eben seinen Willen durchsetzen zu können.
Es geht ja zum Beispiel um die vakanten Bischofssitze.
Zwei Drittel aller Bistümer in der Tschechoslowakei haben ja keinen Oberhirten.
Und es könnte sein, dass Casaroli durchaus eine gewisse Kompromissbereitschaft erkennen lässt.
und durchaus auch Priester als Bischöfe akzeptiert, die der Staat will, die dem Staat genehm wären.
Eben auch Sorge um die Zukunft der katholischen Kirche in der Tschechoslowakei, die stark unter Trupp steht.
Der Klerus ist ja überaltert.
Kardinal Tomaschek, Erzbischof von Prag beispielsweise, ist 86 Jahre alt.
Es fehlt an Nachwuchs.
Der Staat limitiert die Ausbildung von Nachwuchspriestern, sodass also auch
ein etwas atmosphärisch entspannteres Verhältnis zum Regime hier in der Tschechoslowakei durchaus jetzt im Interesse des Vatikans liegen müsste.
Es hat ja schon ein Gespräch zwischen Casaroli und Staats- und Parteichef Hussak gegeben.
Weiß man hier, was hier herausgekommen ist?
Nun, Casaroli ist hier schon bei seiner Ankunft abgeschottet, abgeschirmt worden.
Keine Möglichkeit für Journalisten, mit ihm persönlich zu sprechen.
Nur das tschechische Fernsehen
durfte bei dem Treffen mit Staatspräsident Hussack gestern Abend dabei sein.
Aber die Tatsache allein, dass Casaroli hier als Staatsgast empfangen wird, er ist zum Beispiel in einer repräsentativen Villa des Staates untergebracht, allein diese Tatsache zeigt doch schon, dass auch die Tschechoslowakei zumindest nach außen hin
Ein Interesse hat zum Vatikan in der nächsten Zukunft, das wird noch einige Zeit dauern und da werden noch zähe Einzelverhandlungen nötig sein, also in der nächsten Zukunft doch die Angelegenheiten mit Rom einigermaßen zu regeln.
Allein schon aus dem Grund, damit die westliche Öffentlichkeit nicht immer wieder Grund hat, der Tschechoslowakei die Unterdrückung des Glaubens.
Danke Dieter Möller für diese Informationen aus Prag.
Das Einreiseverbot des Wiener Kardinals in die CSSR ist in den heutigen österreichischen Tageszeitungen auch ein Hauptthema.
Auszüge aus Kurzkommentaren brachten wir bereits im Morgenjournal.
Die Kommentatoren sind der Meinung, dass die ohnehin nicht sehr guten Beziehungen zwischen Wien und Prag wieder einen Dämpfer erhalten haben und der eiserne Vorhang für Glaubensfreiheit, für zwischenmenschliche und zwischenstaatliche Beziehungen geschlossen bleibt.
Weitere Themen in den Zeitungen sind der innenpolitische Dauerbrenner Zwentendorf und die letzten Meinungsumfragen, wie die Parteien vor der politischen Sommerpause in der Gunst der Wähler liegen.
Auszüge aus diesen Kommentaren hat Manfred Steinhuber ausgewählt.
In den Salzburger Nachrichten findet Gerhard Neureiter in Meinungsumfragen ein großes Bedürfnis des Österreichers nach Sachpolitik und Harmonie.
Aber ganz das Gegenteil mache die Politik, meint Neureiter.
Sie entscheide nach Parteitaktik und suche den Streit, um Wähler zu gewinnen.
Sie stelle sich damit selbst in Frage.
Mangelnde Sachentscheidungen in der Politik gehen nicht allein darauf zurück, dass Politik stets für oder gegen eine Gruppe gemacht wird.
Es liegt auch daran, dass an den Hebeln zu viele Parteisoldaten und zu wenige Fachleute sitzen, von der Regierung angefangen bis zur Opposition.
Die Parteien sagen immer, erstklassige Fachleute ließen sich für die verunglimpfte Politik nicht gewinnen.
Laziner oder Übleis sind da Ausnahmen.
Beispiele in Bundesländern beweisen auch, dass es geht.
Man muss diesen Fachleuten nur die Möglichkeit geben, nach der Sache zu entscheiden und nicht nach Protestgruppen, Zeitungskommentaren und Fernsehdiskussionen.
Wenn sie nach Meinungsumfragen gehen, sind sie mit Sachpolitik gut beraten.
Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet Hans Rauscher im Kurier die Ergebnisse der Meinungsforschung.
Die beiden großen politischen Lager verlieren aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung ihre Stammanhänger.
Grob gesagt werden bei der ÖVP die Bauern und kleinen Selbstständigen weniger, bei der SPÖ die Industriearbeiter.
Eine neue Mittelschicht aus Angestellten, Beamten, Angehörigen von Dienstleistungsberufen und ohne spezifisches Klasseninteresse ist herangewachsen.
Diese parteipolitisch heimatlose Mitte sei im Prinzip für jede Partei zu haben, meint Rauscher und erinnert an die 70er Jahre.
Kreisky hat einen großen Teil dieser Mitte, die sich natürlich zum großen Teil aus Wechselwählern zusammensetzt, an sich gezogen.
Das ist vorbei.
Wer aber bietet jetzt der heimatlosen Mitte die Heimat?
Zwentendorf, den Dauerbrenner vieler Saisonen, greift die Kronenzeitung auf.
Für Viktor Reimann ist allein die ÖVP schuld daran, dass es nicht zu einer neuerlichen Volksabstimmung kommt.
Die ÖVP wünscht, dass mithilfe des Steuerzahlers das Kernkraftwerk Zwentendorf bis zu den nächsten Wahlen erhalten bleibt, in der Hoffnung, dass es dann doch zu einer großen Koalition kommt.
Das rechtfertigt aber nicht ihre politische Erpressungspolitik.
Sollte sich deshalb die ÖVP innerhalb kürzester Zeit zu keiner Prostellung zur Volksabstimmung aufraffen, dann muss so schnell wie möglich die Liquidation des Kernkraftwerks vor sich gehen, wozu gesetzesmäßig die Regierung sowieso schon seit sieben Jahren verpflichtet wäre.
Hermann Polz dagegen sieht in den oberösterreichischen Nachrichten die Ursache für die PAD-Situation in der Atomfrage bei den Freiheitlichen.
Dem Riesen sitzt die Maus im Nacken und wenn selbst Benja, dem es an kräftigen Worten nie gemangelt hat, zwar deutlich, aber schaumgebremst reagiert, soll dann diese Maus nicht grüßenwahnsinnig werden.
Und den Punkt, die Kurzglosse in den oberösterreichischen Nachrichten, formuliert Hermann Polz auch heute mit gewohntem Sarkasmus.
Dem Müdengang unserer Innenpolitik nachzuschließen, müsste sie gewaltige Gipfelsiege hinter sich haben.
In zehn Minuten wird es halb eins.
im Journal zu Gast.
Diese Bemühungen fallen in eine Zeit, in der den grünen und alternativen Gruppierungen der Schwung und Elan vergangener Monate verloren gegangen zu sein scheint.
Mit Johannes Fockenhuber sprach Ulrich Brunner.
Herr Stadtrat Fockenhuber, es sieht derzeit so aus, als ob die grün-alternative Bewegung an Dynamik und Schwung verloren hätte.
Die Meinungsumfragen weisen jedenfalls sinkende Tendenzen auf.
Wie sehen Sie derzeit die Situation der grün-alternativen Bewegung in Österreich ganz allgemein?
Ich glaube nicht, dass die grüne Bewegung an Dynamik verloren hat.
Ich glaube, dass die Bereitschaft zur Erneuerung, zum Aufbruch in der Bevölkerung eine Geschwindigkeit annimmt, die größer ist als das Wachstum der grünen Gruppen und auch die Geschwindigkeit des Verfalls
der etablierten Parteien größer ist als die Wachstumsfähigkeit der Grünen Gruppierung.
der Medien, der Zeitungen steht bei den Grünen und Alternativen im Vordergrund, dass sie nicht zusammenfinden, dass sie diskutieren über die Organisationsform, in der sie sich in den nächsten Jahren den Wählern stellen sollen.
Diese Diskussion über die Organisationsform verdrängt offenbar auch in der grün-alternativen Bewegung die Diskussion darüber, über Grundsätze, wie es weitergehen soll.
Richtig, das glaube ich auch.
Und da liegt auch ein gewisser Vertrauensschwung der Bevölkerung darin.
Es war eine faszinierende Bewegung der 70er Jahre, die dort begonnen hat, in zwei verschiedenen Bereichen.
Einerseits aus einem breiten bürgerlichen Lager.
Beginnend aus der Betroffenheit des Einzelnen, von einem Straßenbau, von einem umgeschnittenen Baum, von der Zerstörung eines Altstadthauses, von der Verbauung einer Landschaft, von diesen unmittelbaren Betroffenheiten gab es eine bürgerliche, breite Basisbewegung.
Das, was später in die Grünen gemündet hat.
Und auf der anderen Seite gab es aus der 68er-Bewegung von den Universitäten her einen Aufbruch aus einem anderen Lager zum selben Ziel.
Und bei den letzten Nationalratswahlen hat es sozusagen eine Beendigung dieses Aufeinanderzugehens gegeben.
Die Positionen sind eingefroren worden.
aus der Aufgabe, die Nationalratswahl zu bestehen, diese Links-Rechts-Taktik wieder eingeführt, anstatt diesen Einigungsprozess weiterzuführen.
Aber sind nicht die Grünen-Alternativen jetzt wieder fast dort, wo sie vor der letzten Nationalratswahl waren?
Sie streiten zwar nicht so spektakulär, wie das damals war, aber immerhin sie streiten.
Sie sind
Eigentlich nicht einmal mehr ganz dort, weil inzwischen ja die Entwicklung, die politische Entwicklung im ganzen Land weitergegangen ist, sodass der Abstand sozusagen zur Spitze dessen, was die Zukunft sein könnte, größer geworden ist.
Ich glaube zwar nicht, dass es in diesem Land irgendein anderes Erneuerungspotenzial gibt als diese Bewegung.
Aber soweit diese Bewegung sich institutionalisiert hat in Gruppen und Parteien, hat sie die Spitze verloren.
Und der Unmut der Bevölkerung, aber auch das Erneuerungsbedürfnis der Bevölkerung geht heute wesentlich weiter als das, was wir zu bieten haben.
Liegt es vielleicht daran, dass die grün-alternative Bewegung keine Spitzenkandidaten, keine charismatischen Führungsfiguren hat?
Ja, darin liegt eine der Ursachen dafür, traumatisiert durch die Situation der Parteien, in denen Funktionäre in demokratische Ämter entsandt wurden, die nie Kontakt mit der Basis gehabt haben, nie öffentliche Anliegen als Person vertreten haben und traumatisiert durch diesen Vorgang.
ist diese Ökologie- und Demokratiebewegung sehr sensibel geworden gegen profilierte Persönlichkeiten, politische Persönlichkeiten, obwohl sie von ihrem Ansatz her eigentlich dazu neigt.
Alle Bürgerinitiativen sind im Wesentlichen immer auch mit starken Persönlichkeiten aufgetreten.
Ich glaube, dass das jetzt etwas umbricht.
dass man auch in Deutschland bei den Grünen erkennt, dass auch die Einzelperson politische Verantwortung trägt, dass sie die Bewegung mitgestalten, dass sie ein Profil geben kann, das viel vom Vertrauen der Bevölkerung, gerade in Österreich, davon abhängt, welche Führungsfiguren, obwohl ich Führungsfiguren jetzt vielleicht etwas frage, welche Retor-Personen an der Spitze stehen.
Ich glaube, das ist sicherlich einer der Ursachen.
Die Bemühungen der Grünen, einen Kandidaten für die Bundespräsidentschaftswahlen aufzustellen, gehören die schon in diese Richtung?
Es hat einmal jemand gesagt, wir werden mit den etablierten Parteien noch lange leben müssen.
Das mag sein.
Aber es muss nicht ein Grüner sein, der Ihnen die Ministerpatente überreicht.
Herr Stadtrat Vockenhuber, nach allen Umfragen würden die Vereinten Grünen derzeit den Sprung in der Nationalrat allein schaffen.
Das ist offenbar auch einer der Gründe, warum die Grünen es vielleicht doch eher allein versuchen werden.
Würden Sie trotzdem dafür plädieren, eine Plattform zu schaffen für die Nationalratswahl?
Also eine Plattform ist meines Erachtens nach ein künstliches Gebilde, das keine politische Legitimation und auch keine wirklich geistige Legitimation hat.
Das ist ein taktisch-strategisches Gebilde von kurzer Lebensdauer.
Ähm...
Es ist auch zu bedenken, dass ja die Bewegung in Österreich weit über die Inhalte hinauswächst, die zum Beispiel die Grünen allein für sich vertreten.
Es ist legitim, wenn sie im Parlament sind.
Ich befürchte nur, dass wenn sie die anderen Teile der Bewegung nicht auch repräsentieren können, dass diese Entwicklung noch viel schneller vor sich geht, dass Grün einfach nur mehr für bestimmte Bereiche wie Waldsterben, Verkehr und Umwelt Geld gibt.
Beschränkung auf ökologische Aufgaben.
Beschränkung auf ökologische Aufgaben, das ganz sicherlich weite Teile dieser Bewegung nicht mehr repräsentieren würde, so wichtig es ist, dass sie im Parlament vertreten sind.
Also Sie glauben, Sie sollten gemeinsam kandidieren?
Ich glaube, dass es eine gemeinsame Kandidatur geben soll.
Ich glaube, dass eine Plattform dafür ungeeignet ist.
Ich glaube, dass für eine große Sammelpartei die Zeit zu kurz ist, dass wenn wir sie anstreben, wir nur neue Streitigkeiten und neue Missverständnisse produzieren.
Ich glaube, dass wir eine Art Arbeitsgruppe Parlament gemeinsam bilden könnten, die getragen ist von den großen
ökologisch-demokratischen Gruppen in diesem Land, die dann nicht die hierarchische Spitze einer neuen Partei bilden, ein neues Direktorium, sondern die einfach die Inhalte der Bewegung im Parlament vertreten.
Und es wird immer wichtiger sein, wir stoßen ja in den Ländern, das muss man ja auch einmal sagen, wir stoßen ja immer mehr an die Grenze des Parlaments mit unseren Anliegen,
weil wir immer mehr feststellen, dass die Reformimpulse der letzten zehn Jahre in den Kommunen hängen geblieben sind, dass sie nach oben nicht weitertransportiert werden, dass Inhalte oder Erkenntnisse, von denen wir glauben, dass sie längst gesichert sind im Parlament, in den Überlegungen der Gesetzgebung, noch überhaupt keine Rolle spielen, die sind unberührt davon, unbeleckt davon.
Die Gesetzgebung in diesem Land hat
Bürgerbeteiligung in überhaupt keiner Weise noch zur Kenntnis genommen.
Gesetze entstehen nach wie vor in Absprache mit alten, institutionalisierten Interessensgruppen und es ist überhaupt nicht möglich, Reformimpulse wirklich ans Parlament heranzutragen.
Daher kriegen wir auch nach wie vor Gesetze, die einen Geist atmen, der mit all den Erneuerungsbestrebungen noch überhaupt nichts zu tun hat.
Zurück zur möglicherweise gemeinsamen Kandidatur.
Sie haben da jetzt Ihre Wunschvorstellungen formuliert.
Sie waren bei vielen Gesprächen dabei.
Sie kennen die auseinanderlaufenden Standpunkte der Gruppen.
Wenn Sie jetzt das Ganze sehr realistisch betrachten, wie groß sind die Chancen, dass es zu so einer gemeinsamen Kandidatur eigentlich kommt?
Ich halte die Zeit für außerordentlich kurz, für außerordentlich knapp, die Gefahren von neuen Missverständnissen für außerordentlich hoch.
Auf der anderen Seite besteht eine Bereitschaft, sich damit zu befassen.
Ich glaube, auf einer neuen Ebene, man hat auch gelernt, man kann durchaus
sagen, dass die Gruppen im Land sozusagen auch die Entwicklung sehen, sich der Dinge im Klaren sind, dass wenn dieses politische Vakuum, das durch den Verfall der Parteien entsteht, nicht konstruktiv aufgefüllt wird, dass der Tag kommen wird, wo es destruktiv aufgefüllt wird von ganz anderen Leuten, die ganz andere Dinge haben wollen, das gibt einen gewissen Hoffnungsschimmer.
Aber sehr viel mehr als ein Hoffnungsschimmer ist es für mich nicht.
Herr Stadtrat Fockenhuber, ein Vorstandsmitglied der Vereinten Grünen, hat sich unlängst sehr enttäuscht darüber geäußert, dass die grüne Bewegung von den Linken in Österreich zu wenig Zuzug erhalten hat.
Er hat gemeint, die Linke in Österreich sei korrumpiert, sie segle in Österreich noch immer im Windschatten der SPÖ.
Anders ist das in der Bundesrepublik.
Dort haben die Grünen hauptsächlich die SPD angeknabbert.
Warum ist das bei uns anders?
Ja, ich glaube, das ist sehr lange schon gesagt worden, es wird immer noch nicht geglaubt, dass die Kategorien von Links und Rechts längst inhaltsleer geworden sind.
Ich kann für meinen Teil an der SPÖ nichts Linkes und an der ÖVP nichts Rechtes finden.
Es sind technokratisch-pragmatische Apparate geworden, die von Grundsatzpolitik überhaupt nichts mehr halten.
Ich kann also diese Einordnung nur mehr sehr hypothetisch nachvollziehen.
Die Grön-Alternative, die Umwelt- und Demokratiebewegung hat sich nie als links oder rechts verstanden.
Daher ist diese Frage des Zuzugs für mich vollkommen irrelevant.
Das kann nur jemand sagen, der auf dem Boden einer Partei steht und es vielleicht bedauert, dass die Partei in dieser Bewegung so wenig Zugang hat.
Das mag richtig sein.
Die österreichische Bevölkerung ist eine zutiefst antimarxistische.
Das ist nicht nur ein kleinbürgerlicher Reflex, sondern das kommt aus der Geschichte dieses Landes, die zu achten ist.
Wir sind eigentlich aufgewachsen, alle in dieser Entscheidung für die, wie man damals sagte, freie westliche Welt.
Ich glaube, dass das auch eine Basis ist.
Sind Sie in diesem eben skizzierten Sinn auch persönlich erzogen worden in Ihrer Familie?
Ich bin in diesem Sinne durchaus erzogen worden.
Ich bekenne mich auch dazu.
Ich bin ein Antimarxist.
Ich glaube nicht, dass unsere grüne Erneuerung etwas mit Marxismus zu tun hat.
Und daher ist für mich die Frage links oder rechts im Wesentlichen irrelevant.
Was haben Sie denn gewählt vor Ihrem Engagement in der Bürgerliste?
Ich habe vor meinem Engagement in der Bürgerliste ungültig gewählt und einmal ÖVP.
Herr Stadtrat Fockenkuber, Sie haben im Laufe der letzten drei Jahre seit Ihrem Amtsantritt hier viele Beinahmen bekommen.
Oft waren es auch Beschimpfungen.
Was hat Sie denn da am meisten getroffen?
Was hat Ihnen da am meisten wehgetan?
Die Beschimpfungen der Gegner reichen vom bösartigsten Dingen wie Faschisten und Kommunisten und wie diese Dinge alle heißen, die reine Anwürfe sind, bis zum Don Quixote über den Visionär.
über den Missionar.
All diese Dinge, von Don Quixote bis zum Missionar, mögen ein Quäntchen Wahrheit haben, auf das ich durchaus stolz bin.
Ich glaube, dass zum Beispiel die Tatsache, dass die Politik heute ohne Vision ist,
einer ihrer kläglichsten Befunde ist.
Ich bekenne mich dazu, Visionen über die Zukunft zu haben, wobei ich nur ablehne, fanatisch mit der erhobenen Fahne durchs Volk zu laufen.
Das tue ich auch nicht.
Sie haben mir jetzt gesagt, gegen welche Beinahmen Sie sozusagen nicht unbedingt etwas einwenden möchten, aber was hat Ihnen denn am meisten weh getan?
Was hat Sie am meisten getroffen in diesen Auseinandersetzungen?
Getroffen hat mich
Ich will meinen Gegnern keine Rezepte geben, aber wir sind angetreten unter dem Titel freier Bürger oder Untertanen.
Und man hat die Grundsätzlichkeit, wenn man will, sogar die Radikalität unserer Politik und Auseinandersetzung mit dem Bürger, die offene Sprache.
die vehemente Verteidigung von bestimmten Dingen zum Anlass genommen und mich sozusagen als Obertan zu bezeichnen.
Eine Sache, die mich aufgrund ihrer geistigen Gemeinheit besonders getroffen hat.
Herr Stattert-Vockenhuber, Sie waren vor fast drei Jahren zu Gast hier im Journal.
Damals haben Sie gesagt, unter anderem, wir, die Bürgerliste, wir wollen keine Partei werden.
Wir wollen unsere Ziele erreichen, die uns dann irgendwann einmal überflüssig machen.
Denken Sie heute noch genauso?
Und wie weit sind Sie mit Ihrem Ziel, überflüssig zu werden?
Ich denke heute noch genauso.
Ich bin nur ...
vorsichtiger geworden oder noch skeptischer geworden, wie es uns gelingen könnte.
Man darf nicht vergessen, dass wir damals Bürgerinitiativen waren,
sozusagen im heiligen Zorn der Betroffenen, die doch annehmen konnten, dass ihr Anliegen gehört wird.
Die zwar schon gesehen haben, dass die Parteien bereit sind, sich über die Bedürfnisse der Bevölkerung hinwegzusetzen, aber die doch davon ausgegangen sind, dass es nur einer Korrektur, eines Schocks bedarf, um sie zur Besinnung zu bringen.
Nun sehen wir, dass die Strukturen in diesem Land sich über die Jahrzehnte derartig verhärtet haben.
dass die Parteien im Wesentlichen unfähig sind, auf einen Schock noch positiv, konstruktiv durch eine Reform zu reagieren.
Ich sehe sie nirgends, die wirkliche Erneuerung.
Ich sehe nirgends die Erneuerung der Kandidaten, der Inhalte.
Ich sehe nirgends die Frage der Zukunft behandelt von den Parteien.
Und ich muss nur sagen, ich bin nicht ganz sicher,
ob wir in der Lage sein werden, diesen Anspruch der Bevölkerung auf Erneuerung dieses Landes zu erfüllen.
Ich danke für das Gespräch.
Johannes Fockenhuber war heute im Journal zu Gast.
Mit ihm sprach Ulrich Brunner.
Die österreichische Baubranche ist seit 1980 in der Krise.
Das Bauvolumen schrumpft Jahr für Jahr.
Weil immer weniger gebaut wird, werden auch immer weniger Menschen beschäftigt.
Und harte Winter, wie der heurige, lassen dann auch eine breite Öffentlichkeit aufhorchen.
Im Jänner war fast jeder dritte Bauarbeiter ohne Job und bezog Arbeitslosenunterstützung.
Auch wenn jetzt Anfang Juli, also zur Zeit der höchsten Beschäftigung, nur 8600 ohne feste Anstellung sind und die anderen Arbeit haben, so ist doch klar, die Baubranche stirbt langsam ab und ist nicht der Konjunkturmotor der vergangenen Jahre.
Bei einem Wirtschaftswachstum von drei Prozent, wie wir es derzeit haben, ist die Wirtschaftsforschung froh prognostizieren zu können, dass heuer wieder etwa das Bauvolumen von 1984 erreicht wird, also Plus Minus Null.
Es gibt nicht nur wenig Aufträge, die Branche kämpft auch mit ihrem schlechten Image.
Das Wort Zubetonierer ist spätestens seit dem Kampf um die Auen bei Hainburg in aller Munde.
Unternehmer und Gewerkschaft kämpfen nun gemeinsam um eine bessere Zukunft.
Über die Probleme und Wünsche berichtet Wolfgang Fuchs.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut vertritt die Meinung, dass die Bauwirtschaft kräftig schrumpfen muss, wenn sie überleben will.
Denn es kämpfen in Österreich zu viele Firmen um einen zu kleinen Markt.
Das WIFO nimmt die Bundesrepublik Deutschland zum Vorbild.
Bei unserem Nachbarn werden nur noch 4,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts am Bau erwirtschaftet, in Österreich sind es noch 6,9 Prozent.
Geht es nach den Wirtschaftsforschern, so muss also nach dem Vorbild der Bundesrepublik ein Drittel der Kapazitäten abgespeckt werden.
Die Folgen einer solchen Radikalkur sind klar.
Tausende Bauarbeiter werden ihren Job verlieren und hunderte Firmen müssen schließen.
Schon in den pleiten Statistiken 1983 und 1984 ist die Bauwirtschaft Spitzenreiter.
In den vergangenen zehn Jahren sind bereits 40.000 Arbeitsplätze verloren gegangen.
Und jedes Jahr werden 5.000 weitere dazukommen.
Was das WIFO als notwendige Anpassung an veränderte Strukturen ansieht, wollen Gewerkschaft und Unternehmer nicht akzeptieren.
Der Vorsitzende der FIBÖ, der Vereinigung der Bauindustrie, Helmut Rendulitsch, will das Rat der Zeit abrupt anhalten.
In der Vergangenheit hat sich die Bauindustrie kontinuierlich dem Markt und den Notwendigkeiten angepasst und es sind Zehntausende von Mitarbeitern, wenn sie wollen, auf der Strecke geblieben.
Wir meinen aber, dass wir jetzt an eine Grenze angelangt sind, dass diese verbliebenen hochqualifizierten Mitarbeiter des Baugewerbes und der Bauindustrie da sein müssen und erhalten müssen, damit wir die künftigen Aufgaben, die ihnen gestellt werden, auch erfüllen können.
Und nicht, wenn dann plötzlich
dass wir jetzt einfach in den Tief abrutschen, dann plötzlich wieder hinaufgehen, genau das wollen wir nicht."
Freilich, allen am Bau ist bewusst, dass nicht wie bisher weitergebaut werden kann.
Der Wohnungsneubau stößt nicht nur an die Grenzen der Finanzierung, sondern auch der Bedarf geht zurück.
Heuer werden mit höchstens 38.000 Wohnungen um ein Fünftel weniger hergestellt als noch in den 70er Jahren.
Und auch der Bau von Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen, Universitäten, Kasernen, Gerichten, Gefängnissen und Ministerien lässt sich nicht unendlich fortsetzen.
Auch der Tiefbau, also die Errichtung von Straßen, Brücken und so weiter, wird eingebremst.
Großprojekte werden also rar, denn nur im Kraftwerksbau stehen mit den überdies umstrittenen Projekten an der Donau oder im Osttiroler Dorfer Tal noch einige Milliardenaufträge aus.
Nur zwei Bereiche wachsen seit Jahren kontinuierlich.
Die Instandhaltung und die Renovierung.
In diesen Spezialdisziplinen sind weiter mehrprozentige Zuwächse zu erwarten.
Allerdings große Maschinen und Großbetriebe werden dazu nicht unbedingt gebraucht.
Die Sanierung der Städte ist vielmehr die Chance für die Klein- und Mittelbetriebe des Baugewerbes, die in den letzten Jahren ohnehin besonders stark den Rückgang des Einfamilienhausbaus spürten.
Aber auch die Großen werden sich umorientieren.
Die Bauindustrie will sich nicht weiter von den Grünen beschimpfen lassen, sondern selbst grün werden.
Abwasserbeseitigung, Luftreinhaltung, Lärmschutz und ähnliche Bauten werden die Aufgaben von morgen, meint jetzt die FIBÖ.
Was zu all den Plänen fehlt, ist das Geld.
Die FIBÖ fordert daher mehr Geld für die Baubranche und rät den Politikern zu durchaus unpopulären Schritten.
Einer der Vorschläge ist die Dynamisierung der Mineralölsteuer, was wohl eine Verteuerung der Treibstoffe bringen würde.
Eine andere der insgesamt 40 Forderungen an die Politiker ist eine Generalmaut auf den Autobahnen wie in der Schweiz.
Auf so unpopuläre Anregungen will sich die Arbeitnehmerseite nicht einlassen.
Die Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter will daher lieber aus den Budgets von Bund, Ländern und Gemeinden jährlich 13 Milliarden Schilling für den Bau.
Josef Hesun, stellvertretender Gewerkschaftschef und Heinburg-approbter Präsident der Niederösterreichischen Arbeiterkammer, schlägt folgendes Modell vor.
Wir sind der Meinung, dass hier ein Prozent des Sozialproduktes ohne weiteres vonseiten des Budgets, aber nicht nur des Bundes, sondern der Länder und auch anderer Körperschaften dazu beitragen könnte, um erstens einmal die Umweltschäden, die eingetreten sind, hier zu sanieren und zum zweiten Umweltschäden, die zurzeit
in Diskussion stellen, nicht nur zu reparieren, sondern zu verhindern.
Sollten die Politiker diesen Forderungen nach kräftiger Unterstützung nachgeben, so stünden sie in Europa ziemlich alleine da.
Denn die westeuropäischen Länder haben alle Versuche eingestellt, durch staatliche Programme die Bauwirtschaft zu retten.
Ob in der Bundesrepublik Deutschland, in Frankreich, Belgien oder Großbritannien, überall hat sich die Überlegung durchgesetzt, dass die Arbeit am Bau langfristig nur dann gesichert ist, wenn Angebot und Nachfrage übereinstimmen.
Nach Meinung des Wirtschaftsforschungsinstituts in Wien wird auch Österreich dieser Weg nicht erspart bleiben.
Jetzt zur Terrorszene in der Bundesrepublik Deutschland.
Die Verhaftung von zwei mutmaßlichen RAF-Terroristinnen hat ja wieder aufhorchen lassen.
Die Behörden hatten den terroristischen Unterschlupf der beiden Frauen in der Offenbacher Innenstadt entdeckt und stellten in der Wohnung sieben Pistolen und Revolver, 250 Schuss Munition und eine große Zahl gestohlener und zum Teil gefälschter deutscher und österreichischer Ausweise sicher.
Soweit zur aktuellen Situation.
Die deutsche Bundeskriminalpolizei hat in diesen Tagen auch eine Bilanz über die Terroranschläge im ersten halben Jahr gezogen.
Michael Kerbler informiert über Einzelheiten.
Das terroristische Potenzial in der Bundesrepublik Deutschland hat sich wieder vergrößert.
Dieses Resümee zieht der Präsident des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden, Dr. Heinrich Boge.
Neben der Roten Armee Fraktion RAF und den sogenannten revolutionären Zellen haben sich weitere linksradikale Gruppen gebildet.
Nach Erkenntnissen des Bundeskriminalamtes sind in den vergangenen Monaten zum harten Kern der RAF Personen gestoßen, die erst besonders gefährlich eingestuft werden, weil sie vor Terroranschlägen nicht zurückschrecken.
Außerdem, so Boge, habe sich der gewaltbereite Sympathisantenkreis erweitert.
Die erst in dieser Woche veröffentlichte Bilanz politisch motivierter Terroranschläge in der Bundesrepublik Deutschland im ersten Halbjahr 1985 spricht für sich.
160 politisch motivierte Brand- oder Sprengstoffanschläge wurden registriert.
Vorrangige Ziele dieser Anschläge waren Baufirmen im Bereich der Atomenergie, Unterkünfte von Justiz- und Polizeibehörden sowie Wehrtechnik und Rüstungsbetriebe.
32 der 160 Anschläge gehen nach Angaben des Bonner Innenministeriums auf das Konto der linksrevolutionären Zellen, der Frauengruppe Rote Zora oder regionaler Untergruppierungen militanter RAF-Anhänger.
Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann zeigte sich über die Entwicklung außerordentlich besorgt.
Wenig zufriedenstellend für die Sicherheitsbehörden ist der Umstand, dass die Aufklärungsquote der politisch motivierten Brand- und Sprengstoffanschläge bei weit unter 10 Prozent liegt.
Die Anzahl linksextremistischer Terrorakte im Jahr 1984, so ist dem jüngst vorgelegten Verfassungsschutzbericht zu entnehmen, weist steigende Tendenz auf.
Die Fachleute des für Terrorbekämpfung zuständigen Bundeskriminalamts führen das unter anderem auf jene terroristische Gesamtoffensive zurück, die auffälligerweise mit dem Hungerstreik inhaftierter ROF-Terroristen zusammenfiel.
Allein in der Zeit der Hungerstreiks vom 4.
Dezember des Vorjahres bis zu ihrem Abbruch am 5.
Februar dieses Jahres verübten Terroristen 39 Anschläge.
Kommandogruppen der Roten Armee Fraktion führten etwa am 18.
Dezember 1984 einen gescheiterten Sprengstoffanschlag auf die NATO-Truppenschule in Oberammergau aus und begingen am 1.
Februar dieses Jahres den Mord an dem Vorstandsvorsitzenden der Motoren- und Turbinenunion, Dr. Ernst Zimmermann.
Aber auch die rechtsextremistische Terrorszene in der Bundesrepublik Deutschland bleibt weiterhin aktiv.
Vier Anschläge im ersten Halbjahr 1985 trugen die Handschrift von Rechtsterroristen.
Im Jahr 1984 waren es insgesamt 74 Gewalttaten, die von deutschen Rechtsextremisten begangen wurden.
Umfangreiche Funde von Waffen, Munition und Sprengstoff zeigen außerdem, dass die Bereitschaft zur Gewaltanwendung besonders in neonazistischen Kreisen anhält.
Zitat aus dem Verfassungsschutzbericht
Die Verbindungen zu militanten Gesinnungsgenossen im Ausland spielen bei Planungsabsprachen und Waffenbeschaffungen eine wichtige Rolle."
Wie aus dem Bericht vom Bundesinnenminister Zimmermann zu entnehmen ist, haben im vergangenen Jahr Rechtsextremisten wiederholt sogenannte Skinheads bzw.
militante Fußballfans als Schutztruppen eingesetzt.
Aber nicht nur deutsche Extremisten rechten wie linken Ursprungs haben 1984 die öffentliche Sicherheit der Bundesrepublik beeinträchtigt.
Auch Gewaltakte ausländischer Extremisten beschäftigten die Sicherheitsbehörden.
Das Bundeskriminalamt schätzt die Zahl der Mitglieder und Anhänger von ausländischen radikalen Gruppen auf nicht weniger als 116.000 Personen.
Palästinensische Splittergruppen zählen dazu ebenso wie die türkische Neue Linke und die rechtsextremistischen türkischen Grauen Wölfe.
Eine besondere Bedrohung sehen die deutschen Sicherheitsbehörden in kroatischen und anderen extremistischen Organisationen, die die Eigenständigkeit der albanischen Volksgruppe im jugoslawischen Kosovo propagieren.
Sprengstoff-, Waffen- und Munitionsfunde beweisen nach Ansicht des Bundeskriminalamts, dass diese Extremisten bereit sind, nach wie vor zur Erreichung ihrer Ziele Gewalt anzuwenden.
In einer Verbesserung des Austauschs von Fahndungs- und Ermittlungserfolgen der Sicherheitsbehörden zwischen den Staaten sieht Bundeskriminalamtspräsident Heinrich Boge den besten Weg, Terroristen aller Schattierungen am effektivsten zu bekämpfen.
Kerbler hörten sie aus Bonn.
Einzelne Bundesstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika werden heuer immer wieder von verheerenden Bränden heimgesucht, gab es im Mai Meldungen von Großbränden in Florida, so ist derzeit der Westen der USA von großen Bränden betroffen.
Die Brandursachen sind meist immer die gleichen, große Trockenheit, Blitzschlag, Fahrlässigkeit und bewusste Brandstiftung.
Klaus Emmerich berichtet über die Brände im Westen der USA und die Folgen.
Nach 32 Jahren im Schuldienst war sie gerade eine Woche pensioniert, als sie das Buschfeuer im wahrsten Sinn des Wortes alles nahm.
Die schwarze Lehrerin, die mit ihrem Mann, einem ebenfalls pensionierten Polizisten in Baldwin Hills, einem Vorort von Los Angeles, wie sie sagt, ein neues Leben beginnen wollten, ist nun auf Fürsorge angewiesen.
Es war Brandstiftung, die Dutzende von Familienhäusern des schwarzen Mittelstandes zerstörte.
Meist unterversichert hoffen sie jetzt auf staatliche Katastrophenhilfe, wie die meisten anderen Besitzer von insgesamt 126 Wohnhäusern, die im schwersten Feuersturm seit Jahren im amerikanischen Westen zum Opfer fielen.
Nicht überall war es, vermutete Brandstiftung, die nicht weniger als neun Bundesstaaten während der letzten Stunden die Feuerwehren besiegt haben.
Ungewöhnliche Trockenheit, die seit Monaten den amerikanischen Westen trifft,
und ungewöhnlich hohe Temperaturen einer extremen Hitzewelle, zum Beispiel mit über 40 Grad Celsius in Phoenix, der Hauptstadt von Arizona, haben die Rahmenbedingungen für die Bush-Feuer geschaffen.
Niedergebrannt wurde eine Fläche von über 230 Quadratkilometern, also halb so groß wie die Fläche von Wien.
In Arizona, California, Idaho, Montana, Nebraska, Nevada, Oregon, dem Staat Washington und Wyoming sprechen die Leute nur mehr von einem Inferno des Buschfeuers.
Amerikanische Forstbeamte fürchten, dass diese Feuers zu Ruhe kommen, wenn die Hitzewelle ausläuft, wenn es also wieder regnet und die Flammen in den einzelnen Buschregionen keine Nahrung mehr erhalten.
Außer in Los Angeles wurden mindestens vier der auf ein Dutzend geschätzten Brände gelegt.
Andere entstanden durch Unachtsamkeit, vor allem auf Campingplätzen, wie der andere durch Feuerwerkskörper, die die Amerikaner an ihrem Unabhängigkeitstag, dem 4.
Juli, in großem Stil einzusetzen pflegen.
Warnungen, ja amtliche Verbote mit Feuerkörper zu zündeln, wurden nicht überall beachtet.
Mindestens vier Personen kamen durch die Buschfeuer und blieben.
Hunderte sind verletzt.
Die Zahl der Evakuierten erreicht inzwischen 20.000.
Sie wären noch höher, hätte der Winde der letzten Stunden nicht etwas nachgelassen und teilweise gedreht, wäre es den etwa 12.000 eingesetzten Feuerwehrleuten nicht gelungen, die Brandherde nun doch allmählich einzudämmen.
Nach ununterbrochenem Einsatz, teilweise schon eine Woche lang, loben die Berufsfeuerwehren die Hilfsbereitschaft in den bedrohten Regionen des amerikanischen Westens.
So führt ein Aufruf der Feuerwehr, die Besitzer von Allradfahrzeugen sollten diese zum Transport von Feuerlöschgeräten, Wasser und so weiter für unwegsames Gelände zur Verfügung stellen, nördlich von Los Angeles, einem regelrechten Verkehrsstau.
Dem Aufruf, verbreitet von einer privaten Radiostation, folgten spontan mehr als tausend Autobesitzer.
Noch während der Feuerkatastrophe in Kalifornien und Umgebung kommt jetzt freilich eine scharfe Diskussion über die klimatischen Bedingungen im Westen der USA wieder hoch, vor allem über die Wasserversorgung und die Vernichtung von großen Waldbeständen, also dem Verlust von Feuchtigkeitsreserven.
Damit verbundene Strukturfragen werden von Experten mit dem Hinweis beantwortet, dass der gesamte Westen der USA für viele ein Traumziel, zumindest was Wasser anbelangt, ständig über seine Verhältnisse lebe.
Italienurlauber, die von Sonne, Sand und Meer genug haben, können seit Jahren ein umfangreiches und vielfältiges Kulturprogramm genießen, das von klassischen Opernaufführungen in Verona bis zur modernen Kunstbiennale in Venedig reicht.
Heuer wartet das Oper Italienische Bologna mit einer besonderen Attraktion auf.
In einer Mammutschau wird dort versucht, erstmals einen großen Überblick über alle Kunstströmungen der 80er Jahre zu geben, wobei das Spektrum dieser Gegenwartskunstschau von Plastik und Malerei bis zu Comicstrips reicht.
Heidi Grundmann berichtet aus Italien.
Das hat es bisher selbst in den an internationalen Großausstellungen reichen letzten zehn Jahren noch nicht gegeben.
Die Vernissagebesucher der Annio Tanta Ausstellung mussten insgesamt 310 Fahrkilometer und dazu einige Kilometer zu Fuß zurücklegen, um an allen Teilen der Ausstellungseröffnung teilnehmen zu können.
Vorgestern und gestern bewegte sich dazu ein Konvoi von Bussen und Privatautos, voll mit Künstlern, Kritikern, Galeristen und so weiter,
zum und von Museum moderner Kunst in Bologna, zu einem renovierten Kloster in Imola, zur Bibliotheca Cassense und zur Kunstakademie in Ravenna und schließlich zum Castel Sismondo, zur Chiesa di Santa Maria Ad Nives und zum Palazzino Mostre in Rimini und zurück.
An insgesamt sieben Schauplätzen in vier Städten wird den ganzen Sommer über anhand der Arbeiten von 185 Künstlern aus Europa und Übersee die Kunst der 80er Jahre ausgebreitet.
Zusammengestellt wurde das ehrgeizige Unternehmen von einem Team unter der Leitung von zwei prominenten Exponenten, der ständig untereinander im Streit liegenden Riege der italienischen Kunstkritiker, Renato Parelli und Flavio Caroli.
Sie also zogen aus das Phänomen der Kunst der 80er Jahre
im großen Maßstab und, wie Karoli meint, objektiv zu dokumentieren.
Anders als andere Großausstellungen aber kamen die Italiener jetzt mit einem verhältnismäßig kleinen Budget aus, nämlich mit etwas über 4 Millionen Schilling, obwohl sie auch den Transport zum Teil großformatiger oder sperriger Werke aus Übersee oder England keineswegs scheuten.
Der Zeitpunkt der Ausstellung ist gut gewählt, denn obwohl die 80er Jahre erst Halbzeit haben, meinte etwa der prominente amerikanische Kritiker Robert Hughes kürzlich im Time Magazine, es sei an der Zeit, Bilanz über die 80er Jahre zu ziehen.
Die Italiener haben in ihrer vierteiligen Städtebilanz die großen, bisher immer präsenten deutschen und italienischen Vaterfiguren der Kunst der 80er Jahre, wie etwa Baselitz, Penck, Lüpperts, Ingendorf, Merz, Fabro oder Cunellis, weggelassen.
Anhand der Arbeit vorwiegend jüngerer Künstler breitet sich dafür in den zum Teil äußerst reizvollen Schauplätzen in Kirchen, Klöstern und Kreuzgängen ein bisher in dieser Vielfalt kaum wahrgenommenes Panorama der aktuellen Malerei und Skulptur aus.
Von den neuen Wilden, der Transavantgarde, der freien Figuration, den vielbelächelten Neoklassizisten, dem Patternpainting, den verschiedensten abstrakten Richtungen, den Spraybildern und bunten Skulpturen der Graffiti-Künstler und neuen Futuristen bis hin zur grottenbahnähnlichen, neuesten Kitschkunst aus dem New Yorker East Village.
In dieser oft heiteren Kunst der 80er Jahre sind alle Techniken, alle Materialien, alle Formen und Farben aus der Kunstgeschichte und aus der Populärkultur, der Comics, des Fernsehens, der Werbung, des Videoclips und des religiösen Kitsches möglich und erlaubt.
Wir befinden uns in einem Zeitpunkt, in dem die Ausdrucksmöglichkeiten so groß sind wie noch nie, meint Flavio Caroli.
Es ist diese Vielfalt der Bezüge, die den Stil der 80er Jahre ausmacht.
Ich will sagen, dass sich eine Komplexität von Phänomenen ergeben hat, die die Künstler und die Publikum in der Kreativität, im größten Sinne möglich, nähergezogen haben.
Und es ist ein Moment, in dem die Instrumentationen, die Instrumente, um sich darzustellen, die größtmöglich sind.
Ich erinnere an den Computer, die Television, die Bildung und so weiter.
Allerdings ganz wird man bei Anni Huttanta das Gefühl nie los, sich auf der schönen Leicht der Kunst der 80er Jahre zu befinden.
Und tatsächlich, das wissen auch die Veranstalter, wäre die vielteilige Ausstellung nicht eine italienische Sommerausstellung, sondern fände etwa in Berlin statt, wäre sie wohl die letzte ihrer Art.
Zum Abschluss des Mittagsjournals hören Sie jetzt noch einige Meldungen.
Tschechoslowakei.
Unter Ausschluss ausländischer Kirchenvertreter wird an diesem Wochenende in Velerhat in Meeren des 1100.
Todestages des Slawenapostels method gedacht.
Lediglich der vatikanische Staatssekretär Agostino Casaroli und der vatikanische Erzbischof Poggi erhielten Einreiseerlaubnis.
Casaroli traf in Vellehrad mit Staatspräsident Gustav Husak zu einer Unterredung zusammen.
Heute wird er an der tschechoslowakischen Bischofskonferenz in Olmütz teilnehmen.
Unter anderem hat Prag dem Wiener Erzbischof die Teilnahme an den kirchlichen Feierlichkeiten mit der Begründung verweigert, dies sei eine ausschließlich innerstaatliche Angelegenheit.
Von österreichischer Seite wird das Einreiseverbot als Rückschlag in den Beziehungen zwischen Wien und Prag gewertet.
Österreich.
In Wien sind heute die Beratungen der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Länder, zu den Themen Ölpreis und Fördermengen wieder aufgenommen worden.
Bisher gibt es keinen Hinweis darauf, ob die Delegierten die tiefgreifenden Meinungsverschiedenheiten überbrücken können.
Hauptprobleme sind das Überangebot von Rohöl auf den Weltmärkten und die zum Teil beträchtliche Überschreitung der festgelegten Förderquoten durch einige OPEC-Mitgliedsländer.
Die OPEC findet sich in der schwersten Krise in der 25-jährigen Geschichte ihres Bestehens.
Der sozialistische Abgeordnete Ewald Nowotny hat sich heute für die Wiedereinführung der staatlichen Benzinpreisregelung für Benzin ausgesprochen.
Im Gegensatz zur Bundesrepublik Deutschland fehle in Österreich ein lebhafter Preiswettbewerb, der den Konsumenten zugute komme, argumentierte Nowotny.
Gestern hatten sich ÖGB-Präsident Benja und die beiden Kraftfahrerorganisationen ÖAMTC und Arbe für eine Benzinpreissenkung ausgesprochen.
Gegen eine Kandidatur bei den Bundespräsidentenwahlen, aber für eine gemeinsame Nationalratskandidatur von Grünen und Alternativen plädierte der Salzburger Bürgerlisten-Stadtrat Johannes Voggenhuber in der Radioreihe Im Journal zu Gast.
Den Bundespräsidenten zu stellen könne nicht Aufgabe der Grünen sein, meinte der Stadtrat, weil die grün-alternative Bewegung Konflikte suchen müsse, der Präsident diese aber auszugleichen habe.
Die Kandidatur bei den Nationalratswahlen sollte, so Foggenhuber, nicht in der Form einer Wahlplattform, sondern mittels einer Arbeitsgruppe Parlament stattfinden.
Diese Arbeitsgruppe sollte die Inhalte der grün-alternativen Bewegung im Parlament vertreten, aber nicht zur Spitze einer neuen Partei werden, erläuterte Foggenhuber.
Zu Beginn der Ferien in West- und Südösterreich, in zwei deutschen Bundesländern und in Teilen der Niederlande hat auf Österreichs Straßen wieder Kolonnenverkehr in Richtung Süden eingesetzt.
Nach Angaben des ÖAMTC hielten sich die Stauungen und Wartezeiten an den wichtigsten Grenzübergängern und auf den Transitrouten in Grenzen.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend?
Weitgehend sonnig, mitunter lokale Gewitter.
Nachmittagstemperaturen 21 bis 26 Grad.
In wenigen Sekunden wird es 1 Uhr mittags.
Das Mittagsjournal ist beendet.
Karl Jokowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.