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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittagschanal, sagt Ihnen Fritz Wendl als Redakteur im Studio.
In den nächsten 60 Minuten gibt's, wenn alles wie geplant klappt, Informationen zu folgenden Themen.
Wir analysieren die Erfolge der sozialistischen Gewerkschafter bei den VÖST- und VEW-Betriebsratswahlen.
Dazu erwarten wir auch Stellungnahmen des Metallarbeitergewerkschaftsvorsitzenden Sekhanina und des ÖAB-Generalsekretärs Heinzinger.
Die Diskussion um die geplanten Abfangjägerkäufe für das Bundesheer beschäftigt die in Kürze beginnende SPÖ-Parteivorstandssitzung.
Aus diesem Anlass fassen wir die Stellungnahmen, die es zum Abfangjäger-Thema in den letzten Tagen in den sozialistischen Zeitungen gab, zusammen.
Der Parteivorstand der ÖVP tagte schon am Vormittag und wir berichten, was dabei zur Einführung der Katalysatoren in Autos gesagt wurde.
Aus einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts über Bundesinvestitionen und Folgeausgaben sehen wir uns das Kapitel Schule.
Welche Investitionen dort, welche Kosten nach Sicht ziehen näher an?
Nachdem Pravda-Chefredakteur Afanasiev Michael Gorbatschow als zweiter Generalsekretär bezeichnet hatte, mit einem Titel, den es in der UdSSR offiziell gar nicht gibt, zeichnen wir ein Porträt des offensichtlich nun endgültig zweiten Manns in der Kreml-Hierarchie.
Aus Anlass der Papstreise in die Dominikanische Republik können Sie hören, welches Land das eigentlich ist, das Johannes Paul II.
besucht.
Aus Italien gibt es das Neueste über die dort jetzt immer intensiver werdende Mafia-Bekämpfung.
Und die Kulturredaktion beschäftigt sich mit dem jüngsten Sergio-Leone-Film.
Es war einmal in Amerika.
Vor all dem jetzt aber die Nachrichten, die Georg Schalgeruber zusammengestellt hat und die Wilfried Schiedlbauer liest.
Frankreich.
Bundespräsident Rudolf Kirchschläger beendet heute einen dreitägigen Staatsbesuch und wird in den Abendstunden in Wien zurückerwartet.
Letzte Station ist Lyon.
Gestern hat sich Ministerpräsident Laurent Fabius für eine Vertiefung der Beziehungen zwischen Frankreich und Österreich ausgesprochen.
Fabius sagte, Wien und Paris hätten dieselben Ideale von Demokratie und Recht und setzten sich auch gleichermaßen für einen Frieden und den Dialog ein.
Österreich.
Bei den Betriebsratswahlen in der Voestalpine in Linz gewann die SPÖ sowohl bei den Angestellten als auch bei den Arbeitern Stimmen und Mandate dazu.
Die ÖAAB-Verluste lagen bei etwa 3,6 Prozent, die FPÖ-Verluste bei etwa 5 Prozent.
Die Liste aktive Gewerkschafter konnte zu ihren zwei Angestelltenmandaten eines hinzugewinnen.
Auch in den steirischen Voestbetrieben, etwa in Lietzen, in der Hütte Donauwitz und in Zeltweg gab es zum Teil recht kräftige Gewinne der SPÖ-Listen.
Der Generalsekretär der Bundeswirtschaftskammer, Karl Kehrer, hat heute die Äußerungen von Vizekanzler und Handelsminister Norbert Steger kritisiert.
Atomenergie wäre für Österreich eine wirtschaftspolitische Sackgasse.
Für Kehrer stellt sich die Frage, ob die Feststellungen des Bundeskanzlers zur Kernenergie oder die Äußerungen des Vizekanzlers Geltung hätten.
Schon gestern haben sich der niederösterreichische Arbeiterkammerpräsident Josef Haeson und der Generalsekretär der Industriellen Vereinigung, Herbert Kretschy, kritisch zu den Steger-Äußerungen zu Wort gemeldet.
Dominikanische Republik.
Papst Johannes Paul II.
wird heute zu einem kurzen Besuch in der Dominikanischen Republik erwartet.
Anlass für diese 24.
Auslandsreise des Heiligen Vaters ist der kirchliche Auftakt der Feiern zum Gedenken an Christoph Kolumbus.
Diese Feiern dauern bis 1992, zu diesem Zeitpunkt jährt sich die Entdeckung Amerikas zum 500.
Mal.
Bei einem kurzen Zwischenaufenthalt in Spanien hat das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche unter anderem die Tätigkeit der spanischen Missionare in der Neuen Welt gewürdigt.
Vor seiner Abreise traf der Papst überraschend zu einer neuerlichen Unterredung mit Ministerpräsident Felipe González zusammen.
Möglicherweise wurden Probleme der spanischen Innenpolitik, wie das Scheidungs- und Abtreibungsgesetz sowie das umstrittene Erziehungsgesetz erörtert.
Italien.
In Stresa am Lago Maggiore findet heute und morgen eine Sitzung der NATO-Verteidigungsminister statt.
Der amerikanische Verteidigungsminister Kaspar Weinberger wird einen Bericht über die nukleare Aufrüstung der Sowjetunion vorlegen.
Weiters wird der Stand der NATO-Nachrüstung besprochen.
Die nukleare Planungsgruppe der NATO tagt jährlich zweimal.
Beschlüsse über eine Verringerung oder Aufstockung des westlichen Arsenals sind nicht zu erwarten.
USA.
Präsident Reagan hat den Bericht eines unabhängigen Beraterausschusses veröffentlichen lassen.
In dem Papier werden der Sowjetunion Verletzungen von Rüstungskontrollvereinbarungen vorgeworfen.
In dem Begleitschreiben zu dem nichtregierungsamtlichen Dokument meint Reagan, Washington sei weiterhin ernstlich besorgt über das Verhalten der Sowjetunion.
Der Bericht sollte ursprünglich bereits vor Wochen veröffentlicht werden.
Offenbar mit Rücksicht auf den Aufenthalt des sowjetischen Außenministers Gromyko in den USA wurde er in späterer Zeit gewählt.
Bei der jüngsten Fernsehkonfrontation zwischen Präsident Reagan und dem Herausforderer Walter Mundale von der Demokratischen Partei hat Reagan zwar einige Prozentpunkte in der Wählergunst eingebüßt, er führt aber immer noch mit deutlichem Vorsprung.
Das geht aus den jüngsten Meinungsumfragen hervor.
In Pressekommentaren wird unterdessen verschiedentlich auf das hohe Alter Regans hingewiesen.
Das Weiße Haus hat daraufhin ein ärztliches Bulletin veröffentlicht, in dem Regan ausgezeichnete Gesundheit und geistige Frische bescheinigt werden.
In der Nacht von heute auf morgen diskutieren Vizepräsident George Bush und die demokratische Kandidatin für diese Position Geraldine Ferraro im Fernsehen.
Anlässlich des derzeitigen Fluges der Raumfahrer Challenger soll heute der um zwei Tage verschobene Weltraumspaziergang stattfinden.
An diesem Unternehmen beteiligt sich auch eine der beiden Astronautinnen.
Insgesamt soll der Ausstieg drei Stunden dauern.
China.
Der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl reist heute anlässlich seines Aufenthaltes in China von Peking in die frühere Kaiserstadt Xi'an.
Weiters besichtigt er Industrieanlagen, unter anderem in Shanghai.
Shanghai wird der Standort jenes Werkes, in dem nach einem gestern unterzeichneten Vertrag in Zukunft 20.000 Volkswagen-Autos jährlich gefertigt werden.
Mexiko.
Anlässlich seiner Reise durch mehrere lateinamerikanische Länder wird der amerikanische Außenminister George Shultz heute nach Mexiko kommen, um den Friedensplan der sogenannten Contadora-Gruppe für Mittelamerika zu erörtern.
Der Contadora-Gruppe gehören Mexiko, Kolumbien, Panama, Venezuela an.
Washington hat den Friedensplan in seiner jetzigen Form scharf kritisiert, die Friedensbemühungen der Contadora-Gruppe sollen aber weiterhin prinzipiell unterstützt werden.
Schulz hielt sich zuletzt in El Salvador auf, wo er den geplanten Dialog zwischen dem Regime und den Untergrundorganisationen ausdrücklich begrüßte.
Chile.
Staatschef General Augusto Pinochet hat jetzt eine Verhaftungswelle rückgängig gemacht.
Sieben prominente Oppositionspolitiker sind freigelassen worden.
In der offiziellen Bekanntgabe des Innenministeriums heißt es, Pinochet habe aus Gründen der nationalen Einheit gehandelt.
Die Opposition meint, der wahre Grund sei Furcht vor dem wachsenden Widerstand gegen das Militärregime gewesen.
Schweden.
In etwa einer Stunde wird in Stockholm der Name des diesjährigen Literaturnobelpreisträgers bekannt gegeben.
Im Gespräch sind die Franzosen Claude Simon und Michel Tournier, der Schweizer Max Frisch, die Engländerin Doris Lessing und die Südafrikanerin Nadine Gordimer.
Der diesjährige Friedensnobelpreisträger wird am kommenden Dienstag bekannt gegeben.
Österreich.
Ein rundes Jubiläum wird heute im Universitätsgebäude in Wien gefeiert.
Genau heute vor 100 Jahren wurde das vom Architekten Heinrich von Verstel erbaute Haus am Ring von Kaiser Franz Josef eröffnet.
Die Universität Wien bietet heute in fast 170 Instituten etwa 60.000 Studenten Platz.
Fast 4.000 Professoren lehren an der Hochschule.
Vor 100 Jahren gab es etwa 300 Hochschullehrer, 6.000 Studenten und 80 Institute.
In einer elektrotechnischen Fabrik in Bergheim bei Salzburg brach gestern aus bisher unbekannter Ursache ein Großbrand aus.
Der Sachschaden beträgt mehrere Millionen Schilling.
Verletzt wurde niemand.
Die Wetterlage.
Ein schmales Hochdruckband reicht vom Atlantik über Mitteleuropa hinweg bis zum Schwarzen Meer und bestimmt weitgehend das Wetter im Alpenraum.
Das tief im westlichen Mittelmeerraum greift nur mit Wolkenfeldern auf Südösterreich über.
Die Aussichten für morgen Freitag.
Im Süden teilweise starke Bewölkung, im übrigen Bundesgebiet nach Auflösung regionaler Frühnebel vielfach sonniges Wetter, schwache Winde, Tageshöchsttemperaturen 13 bis 18 Grad.
Die Vorschau auf das Wochenende.
Durchweg störungsfrei und teilweise sonnig.
Temperaturen wenig verändert.
Noch die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden meist stärkere Bewölkung und im Verlauf stellenweise Regen möglich.
Im übrigen Bundesgebiet teils aufgelockerte, teils starke, hochnebelartige Bewölkung.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen je nach Bewölkung und Nebelauflösung 13 bis 18 Grad.
Frühtemperaturen morgen 5 bis 12 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 12 Grad.
Eisenstadt bedeckt, 15 Grad.
Südostwind, 10 Kilometer in der Stunde.
Linz bedeckt durch Hochnebel, 12 Grad.
Salzburg stark bewölkt, 11 Grad.
Nordwestwind, 10 Kilometer in der Stunde.
Innsbruck stark bewölkt, 14 Grad.
Bregenz stark bewölkt durch Hochnebel, 14 Grad.
Graz stark bewölkt, 15 Grad.
Und Klagenfurt stark bewölkt, 14 Grad.
Das waren die Nachrichten und das Wetter.
Wir kommen zum Beitragsteil des Mittagsjournals.
An die 70.000 Mitarbeiter im Förstalpine-Konzern waren vorgestern Dienstag und gestern Mittwoch aufgerufen, ihre Betriebsräte zu wählen.
Arbeiter und Angestellte hatten insgesamt 283 Betriebsratsmandate zu vergeben.
Wahlwerbende Gruppen waren außer der Fraktion Sozialistische Gewerkschafter, der ÖAB, der Österreichischen Volkspartei, der Kommunistische Gewerkschaftliche Linksblock, die FPÖ-Gewerkschafter und einige Listen alternativer Gewerkschafter.
In der letzten Phase der Betriebsratswahlen hatte VÖS-Zentralbetriebsarzt Oppmann SPÖ-Nationalarztabgeordneter Ruhalting als Zielvorgabe das Halten des Mandatstandes unter Prozent der abgegebenen Stimmen von den letzten Betriebsratswahlen im Jahr 1981 genannt.
Auch sein ÖVP-Widerpart Wiemersberger setzte sich zum Ziel, bei den Arbeitern seinen Mandatstand zu halten und aufgrund zusätzlicher Mandate im Angestelltenbereich erhoffte Wiemersberger sich einen Mandatsgewinn.
Auch Alois Rechberger, designierter Nachfolger des SPÖ-VEW-Zentralbetriebsrats Obmannsgruber, der ausgeschieden ist, wollte Stimmen und Mandate halten.
Erzielt haben die gehofften Mandatsgewinne bei der VÖST und der VEW die sozialistischen Gewerkschafter.
Die anderen großen wahlwerbenden Gruppen mussten Stimmenverluste hinnehmen.
Michael Kerbler analysiert die Wahlergebnisse.
In den meisten Büros der SPÖ-Betriebsräte bei Voest und VEW wird heute gefeiert.
Grund zum Feiern gibt es genug.
So etwa für Franz Huchaltinger, seines Zeichens Zentralbetriebsratsobmann der Voest-Alpine AG.
Das nach seinen Worten Traumergebnis, etwa für den Standort Linz, überraschte nicht nur den ÖAB, die FPÖ oder den gewerkschaftlichen Linksblock.
Das Ergebnis überraschte selbst eingefleischte sozialistische Gewerkschaftsfunktionäre.
Bei hoher Wahlbeteiligung von mehr als 90 Prozent schafften die sozialistischen Gewerkschafter das beste Ergebnis in der Geschichte der VÖS-Betriebsratswahlen in der Zweiten Republik.
84,6 Prozent der Stimmern, das ist ein Plus von nahezu 10 Prozent, empfiehlen auf die Fraktion des roten Betriebskaisers, Ruhr-Haltinger, bei den Arbeitern.
Bei den Angestellten wiederum konnte, nach dem Zwischentief des Jahres 1981, sogar das beste Ergebnis aus dem Jahre 1978 um fast drei Prozent übertroffen werden.
Und ähnlich deutlich fielen die Stimmen und Mandatsgewinne an anderen VÖST- aber auch VEW-Standorten aus.
Die VP-Gewerkschafter wollen noch analysieren, was die Gründe für ihre Niederlage sind.
Am Standort Linz etwa wurde ihre Mandatszahl durch das Votum der Belegschaft halbiert.
Die FPÖ schrumpfte gar auf ein Mandat zusammen.
Das gute Abschneiden der sozialistischen Gewerkschafter mag auf mehrere Gründe zurückzuführen sein.
Erstens auf die Person Franz Ruhaltingers und seine Fähigkeit, das Anliegen Arbeitsplatzsicherung glaubwürdig vertreten zu können.
Zweitens auf den Umstand, dass in einer Phase wie der gegenwärtigen, in der es um Kürzungen bei Sozialleistungen, Stichwort Treuepensionen gehen wird, die Arbeiter und Angestellten sich besser von den Sozialisten als von den ÖVP-Gewerkschaftern vertreten glauben.
In so einer Situation glauben uns die Arbeiter eben mehr und rücken zusammen, betont ein hoher SPÖ-Gewerkschaftsfunktionär bei den Metallarbeitern.
Drittens spielen auch bundespolitische Komponenten eine nicht zu unterschätzende Rolle.
So etwa das abwartende Verhalten der österreichischen Volkspartei in Sachen Finanzzuschüsse zur Modernisierung der verstaatlichten Industriebetriebe, einer Modernisierung, die ja letztlich dem Ziel dient, bestehende Arbeitsplätze, wenn auch nicht immer in den Angestammten, sondern in neuen Bereichen zu sichern.
Und auch der Umstand, dass in der Vorwoche die Frühpensionierungsaktion für 52-jährige Frauen bzw.
57-jährige Männer verlängert worden ist, dürfte bei den Vöstalpine-Mitarbeitern gut angekommen sein.
Im VEW-Bereich wiederum dürfte hinzukommen, dass die Mitarbeiter dort der SPÖ-Parole Schafft Arbeitsplätze für unsere Jugend durch Inanspruchnahme der Frühpension Glauben geschenkt haben.
Sowohl bei Föst als auch bei VEW kommt überdies das Moment zum Tragen, dass man einem starken Betriebsrat als das geeignetste Instrument sieht, in Verhandlungen mit dem jeweiligen Vorstand die Anliegen der Belegschaft wirkungsvoll durchsetzen zu können.
So geht Föst-Alpine Zentralbetriebsratsobmann Ruhaltinger mit gestärktem Rücken in die Verhandlungen um eine Kürzung der Sozialleistungen.
Er hat sich heute erneut verhandlungsbereit gezeigt und gesagt, dass in dem Bereich, in dem verhandelt werde, ein vernünftiger Kompromiss zu erzielen sei.
Sein Widerpart, der ÖAB-Spitzenmann Anton Wimmersberger, rechnet deshalb sicher mit einem Abbau der Sozialleistungen.
Für Ruhaltinger werden die Verhandlungen also möglicherweise zu einer Gratwanderung.
Er muss durch den zusätzlichen Vertrauensbeweis einerseits dem Wunsch der Belegschaft nachkommen, in den Gesprächen hart zu bleiben, andererseits aber Augenmaß für betriebswirtschaftlich Notwendige, weil finanziell entlastende Kostensenkungen auf der Personalseite zeigen.
Michael Kerbler analysierte die Ergebnisse der VÖST- und VW-Betriebsratswahlergebnisse.
Der Obmann der Metallarbeitergewerkschaft, Bautenminister Karl Sekanina, kommentierte die Erfolge seiner sozialistischen Gewerkschaft so.
Die Betriebshaus war ein Ergebnis, ein Kommentar.
Ich bin also auch in politischen Dingen kein Fanatiker und springe also jetzt da nicht auf von lauter Euphorie, wenn man Demokratie, Gott sei Dank, ist.
Also ich meine, ein Auf und Ab gibt man sich um die Gunst immer.
bewerben muss, aber ich kann das am besten beurteilen von Ternitz.
Das habe ich also persönlich miterlebt.
Ternitz hat das Ergebnis 17 zu 0 bei den Arbeitern und 10 zu 0 bei den Angestellten.
Dort hat der ÖAP seine zwei Mandate verloren.
Die Ternitzer Belegschaft war also in äußerst kritischer Stimmung.
Ich war bei drei Betriebsversammlungen dort und habe wochenlang zweimal wöchentlich die Belegschaft immer wieder besucht.
Grund des Resultates, so wird mir bestätigt, ist, dass die Belegschaften den Eindruck hatten und haben, dass durch diese unmittelbare Tätigkeit der Gewerkschaft, vor allem ihrer maßgebenden Funktionäre, es zu einem Klima des Vertrauens gekommen ist, das sich heute jetzt bei den Betriebsratswahlen niedergeschlagen hat.
Der Generalsekretär des ÖAAB, Walter Heinzinger, sieht an den VÖST- und VW-Betriebsratswahlergebnissen für seine Fraktion, trotz der insgesamt nicht unbeträchtlichen Verluste, auch Erfreuliches, indem er sagt, was mich an dem Ergebnis zunächst nochmal freut, sind die steirischen Ergebnisse der VÖST-Alpine.
wo die ÖVP und meine Freunde des ÖAAB die Mehrheit bei den Angestellten gehalten haben und den Eisenerz sogar ausgebaut haben.
Wir haben also ein sehr unterschiedliches Ergebnis.
In Linz ist die Hauptursache darauf zurückzuführen, dass der Zentralbetriebsrat Ruhraldinger den Bundeskanzler gezwungen hat und dieser sich zwingen ließ,
in einer sehr dramatischen Situation nicht die wirtschaftliche Vernunft, sondern die Pression gelten zu lassen.
Diese fatale Entwicklung haben wir jetzt auch bei Steyr, dass die Unternehmern just in der Zeit, wo man
wirtschaftlich verantwortlich denken müsste und der politischen Druck geraten.
Diesen politischen Druck bedauert ja sogar der Generaldirektor dieser Unternehmungen.
Und ich sehe nun in diesem Verhalten der Mitarbeiter durchaus die Bestätigung, dass wenn wir hier Druck ausüben, haben wir eine Chance oder eine Hoffnung.
Wir müssen uns nicht den wirtschaftlichen Gegebenheiten beilen.
Und ich glaube, das ist ein Bürossieg.
Die Stellungnahmen von Metallarbeitergewerkschaftsobmann, Bautenminister Kadlsecker, Nina und ÖAB-Generalsekretär Walter Heinzinger zu den VÖST- und VOW-Betriebsratswahlergebnissen holten wir am Rande von Pressekonferenzen zum Schnellstraßenausbauprogramm bzw.
zur ÖVP-Haltung bezüglich des Einbaus von Katalysatoren in Autos ein.
An den Berichten über diese Pressekonferenzen wird noch gearbeitet und wir kommen im weiteren Verlauf des Mittagsschornals darauf zurück.
Vorerst jetzt aber zu einem der innenpolitisch meistdiskutierten Themen der letzten Zeit.
Worauf sich die Bundesregierung längst festgelegt hat, muss innerhalb der großen Regierungspartei, der SPÖ, noch das in den Beschluss des Parteivorstandes gedeckt werden.
Nämlich der Kauf von Abfangjägern oder, wie es in der letzten Zeit etwa bei Kanzler Fred Sinowaz immer wieder heißt, von Überwachungsflugzeugen.
Die Diskussion darüber ist innerhalb der Sozialistischen Partei in der letzten Zeit zum Teil recht heftig geführt worden.
Kanzler Sinowaz erklärte, die 32 veralteten Saab 105oE müssten durch 24 neuere Flugzeuge ersetzt werden.
Diese Verpflichtung, auch den Luftraum zu überwachen und zu verteidigen, ergebe sich für Österreich aus dem Neutralitätsgesetz.
Gegenteilig argumentiert haben aber auch schon eine ganze Reihe von Personen und Organisationen.
So etwa die starke oberösterreichische SPÖ und deren Landespartei Obmann-Gründer, der Vorsitzende der Grazer Sozialisten Stingl, die junge Generation und die sozialistische Jugend, aber auch zum Beispiel Ex-Finanzminister Herbert Salcher, der in einem Interview erklärte, man könne nicht die Geburtenbeihilfe um ein Drittel kürzen und dann Milliarden für Abfangjäger ausgeben, bei denen der Preis nicht stimme und für die die Argumente zu schwach seien.
Bei einem Abfangjägerkauf wäre er von sich aus aus der Regierung ausgeschieden.
Dass aber trotz aller Kritik an einer heutigen Festlegung im SPÖ-Parteivorstand für den Kauf von Abfangjägern nicht mehr zu rütteln sei, ließ erst vor kurzem Zentralsekretär Schieder durchblicken.
Auf das von der oberösterreichischen SPÖ bei deren Landesparteitag beschlossene Nein angesprochen, meinte Schieder, wenn sich eine Organisation in einer Frage nicht durchsetzt, dann muss diese Organisation eben hergehen und ihren Mitgliedern darüber berichten.
Und Schieder zum Verlangen der Parteijugend nach einer Urabstimmung über diese Frage innerhalb der SPÖ, eindeutig ablehnend, wir machen ja auch keine innerparteiliche Urabstimmung, ob sich der Vorsitzende der sozialistischen Jugend zu allem öffentlich äußern darf.
Wie sich die ganze Diskussion auch unter den einfachen Parteimitgliedern abspielt und wie sie sich in der sozialistischen Parteipresse darstellt, fasst Erich Aichinger zusammen.
So ausschließlich pro Abfangjägerkauf wie die Kommentare in der Sozialistischen Arbeiterzeitung, im Übrigen zu diesem Thema alle ausschließlich aus der Feder des Chefredakteurs Manfred Scheuch, so überwiegend kritisch bis ablehnend ist die Tendenz der von der Arbeiterzeitung dazu veröffentlichten Leserbriefe.
Auf einer Fläche, die üblicherweise für den Abdruck Dreierkommentare reicht,
erklärt zum Beispiel in der gestrigen Ausgabe Chefredakteur Scheuch, warum Abfangjäger oder in der neuen Diktion Überwachungsflugzeuge sein müssen.
Immer mehr verstärkt sich der Eindruck, dass bei vielen, die mit solcher Leidenschaft gegen die Erneuerung der Militärmaschinen auftreten, der wahre Beweggrund eine Ablehnung unseres Bundesheeres und unserer Landesverteidigung überhaupt ist.
Ob aus einer pazifistischen Haltung oder aus einer resignierenden Einschätzung, im Grunde ist diese Haltung ein Tiefschlag gegen den neuen Patriotismus.
Scheuch folgert auch historisch, dass Österreichs Neutralität keine mit Augen zwinkern sein dürfe.
Zwischen dem blockfreien Jugoslawien, wo schon jedes Schulkind in der Verteidigung seiner Heimat Erde unterwiesen wird, und der technisch hochgerüsteten Schweiz, in die einzufallen selbst einem Hitler, der preiszuhoch war, darf Österreich nicht durch mangelnde Verteidigungsbereitschaft und Fähigkeit Aggressoren einladen.
Der Mensch hat nun einmal zum Unterschied vom Wolf keine Beißhemmung gegenüber den Artgenossen der friedfertige Unterlegenheit signalisiert.
Ohne die Sherman-Panzer, die fliegenden Festungen und die Stalin-Orgeln säßen wir heute alle unfrei, ob Wächter oder Häftlinge, im KZ-Reich.
Und abschließend, Scheuch?
Als Ausdruck einer Ablehnung des Bundesheeres und seiner Verteidigungsaufgabe überhaupt, macht der Protest gegen den Abfangjägerkauf diesen fast zu einer Prüfung für Österreichs Selbstbehauptungswillen.
Die Einwände gegen Scheuchs Ausführungen haben nicht lange auf sich warten lassen.
In der heutigen Arbeiterzeitung tritt als Leserbriefschreiber Erwin Lanz, Wien 5, ehemals Verkehrs-, Innen- und Außenminister der Republik, auf.
Ich war und bin für diesen Flugzeugkauf, aber ich wende mich entschieden gegen den Versuch, die Gegner dieses Ankaufs als Abtrünnige von den Verteidigungsdoktrinen Otto Bauers und Julius Deutschs hinzustellen.
Der in Rede stehende Leitartikel stellt leider keine wesentliche Bereicherung des Informationsstandes der AZ-Leser dar.
Da wird als Argument gegen eine bewaffnete Neutralität mit Augenzwinkern die durch nichts erwiesene Behauptung wiederholt, Hitler habe die Schweiz wegen des hohen Eintrittspreises im Zweiten Weltkrieg in Ruhe gelassen.
Und Erwin Lanz schließt?
An anderer Stelle der heutigen Arbeiterzeitung appelliert im Übrigen in einem Gastkommentar der sozialistische Kulturlandesrat im Burgenland, Gerald Mader.
Der Ankauf von Militärflugzeugen sollte gleichzeitig ein Anlass sein, auch ein friedenspolitisches Signal zu setzen, das eine neue Dimension in der Politik zum Ausdruck bringt.
Als wenig überzeugend erachtet in einem früheren Leserbrief an die AZ Universitätsprofessor Helmut Kramer die Argumentation, dass Österreich seine Neutralität gefährden würde.
Es wäre wahrlich ein großer politischer Jammer, wenn die auf eine aktive Außenpolitik gestützte, im Wesentlichen politisch und nicht militärisch gestützte Sicherheitspolitik Bruno Kreiskis als Koalitionsopfergabe über Bord geworfen würde.
Maria Müller aus Guntramsdorf meint in einem Leserbrief,
Ich stelle mir die Frage, wie viele Jagdbomben hat Andorra, wie viele Atomraketen hat Monaco und wie viele Superwaffen haben San Marino und Liechtenstein.
Und trotzdem haben diese Zwergstaaten etliche Jahrhunderte überlebt.
Freilich sollen wir in Österreich ein Militär haben und das sogar gut ausgebildet, aber anstatt auf sündteure Technologien sollten wir uns auf den Partisanenkampf konzentrieren.
Fünf Tage später, N. Pleskavica aus Mödling.
Das möchte ich aber sehen, wie unsere liebe Genossin Maria Müller mit der Puschka in den wilden Wäldern von Anninger und Eichkogl als Partisanin operiert.
Heinrich Wagner aus Bad Ischl findet den Abfangjägerankauf für völlig verfehlt und Hermann Mauler aus Gresten meint, nun sei es traurige Gewissheit, dass Österreich 24 Abfangjäger kauft.
Bald werden Österreichs Abfangjäger fleißig mithelfen, Europas Luft zu verpesten.
Ein anderes Beispiel aus der tagelangen Diskussion via Leserbrief in der Arbeiterzeitung.
Franz Seiwald aus Steyr.
Wie der jüngste Bericht des Sozialministeriums zeigt, gibt es in Österreich noch immer eine große Anzahl von Menschen, die zwischen 5000 und 6000 Schilling verdienen.
Können Sozialisten und Sozialistinnen es mit ihrer Gesinnung vereinbaren, dass man diesen Leuten die Steuer erhöht, um damit die Rüstungsindustrie zu unterstützen?
Dr. Franz Divisch aus Wien 13 befürwortet eine gänzliche Abschaffung des Bundesheeres.
Eine Gefahr bestünde nur aus dem Osten.
Sich gegen diese zu wehren, das wäre unser Untergang.
Daher sich lieber zu einem waffenlosen Widerstand bekennen und einen Appell an die angrenzenden Länder richten, ebenso an die Großmächte und an die UNO.
soweit ein Querschnitt der Abfangjäger-Diskussion in der Arbeiterzeitung.
Seit Tagen kein Kommentar findet sich im Organ der steirischen Sozialisten neue Zeit.
Im Organ der oberösterreichischen Sozialisten, dem in Linz erscheinenden Oberösterreichischen Tagblatt, ist die Linie nicht zuletzt dadurch vorgegeben, dass der Landesparteitag Ende April einen einstimmigen Beschluss gegen den Ankauf von Abfangjägern gefasst hat.
So argumentierte etwa vor kurzem Manfred Steinhuber.
Die Meinung, das Geld wäre besser für sozial- oder umweltpolitische Vorhaben zu verwenden, dürfte jedenfalls populärer sein als das Argument mit der Neutralität.
Schließlich registrieren wir Reallohnverluste, Finanzierungslücken in der Sozialversicherung und steigende Benzin-, Heizöl- und Strompreise.
Die Forderung der SP-Jugend nach einer parteiinternen Urabstimmung bedeutet nichts anderes als einen neuen Meinungsbildungsprozess in der SPÖ.
Und das ist schließlich nichts anderes, als die Zwentendorf-Befürworter mit einer neuerlichen Volksabstimmung auch fordern.
Bei anderer Gelegenheit argumentierte Manfred Steinhuber im Tagblatt, man könne allenfalls noch über Transporthubschrauber reden, die gleichzeitig für den Katastropheneinsatz geeignet wären.
Das Argument mit dem Ersatz der ausgeflogenen Saab erinnert jedenfalls ein wenig an die Umweltdiskussion.
Wir ersetzen alte Autos auch nicht durch neue stinkende Benzinfresser.
Im theoretischen Organ der SPÖ Zukunft findet sich in der letzten Nummer einerseits ein Briefwechsel zwischen der Friedensbewegung und dem Parteivorstand, sowie ein an sich pro-Abfangjäger orientierter redaktioneller Beitrag, der aber gleich zu Beginn einräumt.
Es wäre übertrieben, würde man behaupten, es hätte in der großen SPÖ ungeteilte Freude und Zustimmung gegeben.
Und den vorläufigen Schlusspunkt setzt die populäre Figur des Organs der Kärntner Sozialisten, Kärntner Tageszeitung, nämlich der Ofen-Tschentsche.
Der das Wiener Lied »Verkauft's mir G'wand«, die vor den Himmel geschrieben hat, war ein Hellseher, wenn ich mir den Kauf der Abfangjäger überlege.
Im Mittelpunkt der Arbeit des Parlaments wird während der nächsten Wochen das Budget 1985 stehen.
In diesem Zusammenhang wird auch viel von der Investitionstätigkeit der öffentlichen Hand die Rede sein.
Eine Frage, die immer wieder oft auch ist, was wird eine heutige tätige Investition in den nächsten Jahren für Kosten verursachen?
Eine Studie des Wirtschaftsforschers, Universitätsprofessors Gerhard Lehner, hat sich nun diese speziellen Problems im Bereich des Unterrichtswesens angenommen.
Diese Arbeit zeigt im Rückblick auf, wie sich unter anderem der laufende Aufwand für die allgemeinbildenden höheren Schulen entwickelt hat.
Und beantwortet auch die Frage, was kostet eigentlich eine einzige Klasse der AHS im Jahr?
Die Untersuchung ist heute vom Institut für angewandte Sozial- und Wirtschaftsforschung präsentiert worden und Hans-Christian Ungner hat die wichtigsten Fakten und Tendenzen für den folgenden Beitrag zusammengefasst.
Vom Schulwart über die Lehrer bis zum Direktor.
Von der Kreide über den Diaprojektor bis zum neuen Skelett fürs naturgeschichtliche Kabinett.
Der Weg zum gebildeten Bürger kostet Geld.
Und im Fall unseres Unterrichtssystems in erster Linie das Geld der Steuerzahler.
Die Forderung nach einem möglichst sparsamen Einsatz der finanziellen Mittel, ohne dass allerdings das Unterrichtsniveau darunter leidet, kann dann besser erfüllt werden, wenn man über Art, Struktur und Entwicklung der Kosten Bescheid weiß.
Die heute veröffentlichte Studie von Universitätsprofessor Gerhard Lehner ist eine Art sachlicher Entscheidungsgrundlage für die politische Diskussion.
Eine Diskussion, in der laufend die Gehälter der Lehrer, der Bau von neuen Schulen und nicht zuletzt die Senkung der Schülerzahlen im Mittelpunkt steht.
Lena hat sich unter anderem mit einem der wichtigsten Schultypen beschäftigt, den allgemeinbildenden höheren Schulen.
Gleich zu den wichtigsten Daten und Aussagen über die Kosten.
1982 hat es 5,5 Milliarden Schilling gekostet, die rund 180.000 Schüler zu unterrichten.
Und während sich die Zuwachsrate des Aufwands für die baulichen Investitionen in den Jahren zuvor rückläufig entwickelt hat, nicht zuletzt wegen der schwächeren Zunahme der Schülerzahlen, sind die Folgeausgaben weiterhin kräftig gestiegen.
Und zwar um etwa 10% pro Jahr zwischen 1975 und 1982.
Der wichtigste Faktor für die Entwicklung?
Die Personalkosten.
9 von 10 Schillingen, die 1982 für die allgemeinbildenden höheren Schulen ausgegeben worden sind,
gingen auf das Konto der knapp 16.000 Beschäftigten in diesem Bereich.
So hat zwischen 1975 und 1982 der Personalaufwand Jahr für Jahr um fast 14% im Durchschnitt zugenommen.
Und in einem Langfristvergleich zurück bis 1968 kommt Lena zu dem Resultat, dass der Anstieg nur zu einem Drittel auf einen erhöhten Personalstand
aber zu zwei Dritteln auf die laufend gestiegenen Pro-Kopf-Gehälter zurückzuführen ist.
Die Ausweitung des Personalstands hat aber auch einen Schritt weiter zu dem Ziel geführt, die Zahl der Schüler pro Klasse zu senken.
Saßen etwa Anfang der 70er Jahre noch 30 Schüler in den Bänken, so sind es derzeit um immerhin zwei weniger.
Wäre die Relation Schüler-Lehrer gleich geblieben, dann hätte man 1982 um 3000 Lehrer weniger beschäftigen müssen.
Der Lehrerzuwachs, so in der Studie nachzulesen, sei natürlich auch unter arbeitsmarktpolitischen Aspekten zu sehen.
Das Stichwort dazu, Abbau der Lehrerschwemme.
Mehr Lehrer haben allerdings nicht den Anteil der Ausgaben für Überstunden verringert.
Dieser hat sich nämlich mit 15% an den gesamten Personalausgaben nicht verändert.
Auf den in der Praxis immer wieder auftauchenden Vorwurf, die Professoren ließen sich wegen einer Verringerung ihrer Einkommen nur ungern Überstunden abzwacken, kann das Zahlenwerk Lehners natürlich nicht eingehen.
Der knappe Kommentar des Wirtschaftsforschers dazu, organisatorische Faktoren dürften eine größere Rolle spielen als die Zunahme der Schülerzahlen oder die Ausweitung der Kapazitäten.
Die Frage nun, was kostet eine einzige Klasse AHS im Jahr?
Die Antwort?
Etwas mehr als eine Million Schilling.
Das sind knapp 36.000 Schilling pro Kopf und Schülernase.
Oder anders ausgedrückt, wäre die AHS eine Privatschule, dann müssten die Eltern pro Kind mindestens 3000 Schilling im Monat für den laufenden Betrieb berappen.
Noch teurer würde das Ganze, wenn man als wünschenswertes Ziel die Zahl der Schüler pro Klasse weiter senkt.
Die gesetzlich zulässige Schülerhöchstzahl beträgt derzeit 36 und in vielen Klassen sitzen auch tatsächlich so viele drin.
Würde man nun diese Zahl auf 30 reduzieren, dann müssten 350 zusätzliche Klassen in Österreich eingerichtet werden.
Von den baulichen Investitionen abgesehen, würden also diese Folgeausgaben um weitere 350 Millionen Schilling pro Jahr steigen.
Die Kostenentwicklung im Schulwesen ist nur ein Kapitel in der Studie über Bundesinvestitionen und Folgeausgaben.
Und dieses Kapitel ist auch nur ein Beispiel, mit dem der Wirtschaftswissenschaftler seine Schlussfolgerung untermauert.
Die öffentliche Hand muss intensiver denn je die Folgewirkungen der einzelnen finanziellen Leistungen untersuchen, wenn sie tatsächlich wirksame Einsparungen vornehmen will.
12.32 Uhr, zwei Minuten nach halb eins.
Die Themen der zweiten Mittagsjournalhilfe sind eine Pressekonferenz von Bautenminister Karl Seckanina, die Haltung der ÖVP zum Einbau von Katalysatoren in Autos, ein Porträt des nun fast offiziell zweiten Mannes der Sowjetunion, Michael Gorbatschow, das neueste über die in Italien immer intensiver werdende Mafia-Bekämpfung und der jüngste Sergio Leone-Film, Es war einmal in Amerika.
Datenminister Karl Sekanina hat heute, wie schon kurz erwähnt, bei einer Pressekonferenz im Presseclub Concordia zu einem umfangreichen Themenkatalog Stellung genommen.
Sekanina präzisierte einerseits seine bereits vor einigen Wochen gemachte Ankündigung, das österreichische Schnellstraßenausbauprogramm drastisch zu reduzieren.
Insgesamt sollen 650 Kilometer Schnellstraßen und Autobahnen nicht gebaut werden.
Die Kostenersparnis soll rund 50 Milliarden Schilling ausmachen.
Andererseits ging Sekanina in seiner Eigenschaft als führender Metallgewerkschafter ausführlich auf die Diskussion über das Sanierungsprogramm bei der Steirer Daimler Puch AG ein.
Sekanina sparte dabei nicht mit kritischen Äußerungen gegenüber Steuergeneraldirektor Maltzacher und CA-Generaldirektor Hannes Androsch.
Aus der Concordia berichtet Roland Adrovica.
Karl Sekanina machte heute seinem Ruf als dynamischer Machertyp wieder einmal alle Ehre.
Die vorläufige Beruhigung des Steuerkonflikts sei auf seine Vermittlung zurückzuführen, hätte man auf ihn gehört, wäre die ganze Aufregung ausgeblieben, sagte Sekanina.
Gewerkschafter präzisierte dann diese Aussage etwas näher.
Ich habe also den Herrn Generaldirektor Malzach und den Herrn Präsidenten Andrasch vorige Woche mehrmals gebeten, das Pressegespräch für Montag abzusagen und die betriebsweite Information für Dienstag.
Beim Untersuchen abläufend, dass das Ganze nur zu einem Stückwerk wird, aber das hat man nicht geglaubt.
Sekanina erzählte weiter, er habe versucht, CA-Generaldirektor Hannes Androsch in halb Europa telefonisch zu erreichen und zu einer veränderten Vorgangsweise zu bewegen.
Leider vergeblich.
Frage dann an Sekanina, Androsch soll mit seinem Vorgehen führende Gewerkschafter verärgert haben.
Zählen Sie auch dazu?
Sekaninas Antwort?
Ich zähle mich zu jenen Typen von Funktionären, die halt mit der Realität leben.
Sehr pragmatisch.
Ich bin nicht verärgert.
Ich habe registriert, dass man das nicht getan hat.
Das ist im jetzigen Augenblick von mir beurteilt gar nicht so schlecht, weil meine Position morgen oder vor allem am Montag dann eine bessere wird sein beim Verhandeln.
Und vielleicht zu den Fakten.
Um was geht es denn?
Wenn es wirklich notwendig ist, das kann ich noch nicht sagen.
dass man einen bestimmten Produktionszweig ausklammert, Zweiradproduktion, Weltslagerproduktion, dass man die Möglichkeit schafft, dass Dritte sich dort einkaufen können oder mitinstallieren können.
Dann muss man überlegen, ob das für die Marktsituation sinnhaft ist.
Und dann muss man an die Belegschaft denken.
Die Belegschaft besitzt derzeit bestimmte Rechte.
bestimmte soziale Zuwendungen und das freiwillig herzugeben, wird also kein Mensch erwarten können.
Und daher kommt es darauf an, dass man neben der Grundsatzentscheidung auch all die flankierenden Maßnahmen mit berücksichtigt.
Das ist zum Beispiel in einem hervorragenden Text, den nehme ich mir gleich mit am Montag bei der VEW und mit Herrn Schmolgruber gelungen, aber dort haben nicht zwei Parteifreunde miteinander verhandelt, sondern
Jeder hat von seiner Position.
Ich brauche keinen Generaldirektor, der da nachdenkt, was er uns Gutes tun kann.
Ich brauche einen Generaldirektor, der Vereinbarungen trifft, sie hält und dann sagt, jawohl, nach meiner Unterschrift gilt das.
Und beim Steuerkonzern habe ich noch immer ein bisschen den Eindruck, dass man da manches Mal nicht ganz akzeptiert, dass es solche Interessenvertretungen auch gibt.
Nun zum eigentlichen Anlass der Pressekonferenz des Bautenministers.
Das geplante Schnellstraßennetz wird fast um die Hälfte reduziert.
Dem Rotstift des Ministers fallen beispielsweise folgende Projekte zum Opfer.
Die S31, die Burgenlandschnellstraße, die S3, die Waldviertler, die S9, die Inviertler, die S8, die Enztalschnellstraße und die S11, die Pinzgauer, die S12, die Loferer Schnellstraße.
Als Ersatz soll das bestehende Bundesstraßensystem ausgebaut und es sollen Ortsumfahrungen geschaffen werden.
Dem Sparstift fallen auch 50 Kilometer Autobahn zum Opfer, darunter das geplante Stück vom Ende der Westautobahn bei Auhof zum Gürtel an der Wiener Westeinfahrt.
Dafür sagte Sekanina verbindlich zu, dass die Innkreis- und die Pyrn-Autobahn 1990 fertiggestellt sein werden.
Die Begründung für die Reduktion vor allem Umweltschutzüberlegungen und damit zurück an den Moderator.
Roland Adrovica berichtete von einer Pressekonferenz vom Bautenminister, Metallarbeitergewerkschafter Karl Seckanina.
Und wir kommen jetzt gleich auch zu einem weiteren angekündigten Pressekonferenzbericht, zudem von den Erklärungen nach der heutigen ÖVP-Parteivorstandssitzung.
Dabei nahm ÖAW-Generalsekretär, ÖVP-Umweltsprecher Walter Heinzinger unter anderem zur ÖVP-Haltung zum Einbau von Katalysatoren in Autostellung.
Mehr von Gisela Hopfmüller.
Thema 1 im heutigen ÖVP-Vorstand also die Umwelt.
Schadstoffemissionen, für die vorrangig der Autoverkehr verantwortlich ist, müssen möglichst rasch gesenkt werden, forderte Umweltsprecher Walter Heinzinger und klagte, die Regierung habe bis jetzt nichts anderes erreicht als Absichtserklärungen.
Die ÖVP dränge auf Erfüllung ihres Forderungskataloges, der vorrangig folgende Punkte umfasse.
Erstens, strenge Einhaltung der bestehenden Geschwindigkeitslimits.
Zweitens, an bestimmten Tagen sollten reduzierte Geschwindigkeitsgrenzen gelten.
Es solle dann an diesen Tagen gemessen werden, was eine solche Maßnahme wirklich bringe.
Weiters, ab 1988 sollten nach Meinung der ÖVP auch in Österreich die strengen amerikanischen Abgasregelungen gelten.
Und die gesetzlichen Voraussetzungen für die Einführung von unverbleitem Benzin und die Einführung von Katalysatoren seien möglichst rasch zu schaffen.
Heinzinger dann zur notwendigen Vorgangsweise.
In diesen Bereichen geht es auch darum zu fördern und nicht zu strafen.
Wir sind der Meinung, dass die flüssiggasbetriebenen Fahrzeuge steuerlich wieder zu entlasten sind.
Hier hat es eine sehr günstige Entwicklung gegeben.
Wir sind der Meinung, dass bei der Preisgestaltung des unverbleibten Normalbenzins ein starker Anreiz gegeben sein muss, dass dieser unverbleibte Normalbenzin gefahren wird und nicht auf super umgestiegen wird und auch, dass die Einführung der Katalysatoren mit einem steuerlichen Anreiz ausgestattet wird.
Es ist notwendig, dass wir endlich wegkommen von den Absichtserklärungen,
im Bereich des Umweltschutzes zu wirksamen Handlungen.
Das heißt, die gesetzlichen Vorschriften und die Verordnungen sind zu erlassen.
Noch einmal, damit sich auch die Wirtschaft auf diesen Umstieg einrichten und orientieren kann.
Thema 2 im heutigen ÖVP-Vorstand, die Renten und Pensionen.
Nach Meinung von Seniorensprecher Hermann Withalm sei hier ein Punkt erreicht, an dem die Lage der Pensionisten dramatisch werde.
Die vom Pensionsbeirat beschlossene Anhebung der Pensionen um nur 3,3 Prozent ab 1.1.1985
ist nach Meinung der ÖVP völlig unzureichend, weil sie nicht einmal die Inflationshöhe erreicht.
Und die dieser Tage von den Regierungsparteien im Sozialausschuss des Parlaments beschlossene Pensionsreform bringe für viele künftige Pensionisten niedrigere Pensionen, als sie nach der alten Regelung erhalten hätten.
Dann noch ein heftiger Angriff Witthalms auf die Regierung.
Wenn eine Regierung nicht in der Lage ist, die schwächsten Glieder der Gesellschaften, das sind nun einmal die Ausgleichszulagenempfänger und die Rentner und Pensionisten mit den ganz kleinen Pensionen, so zu versorgen, dass sie von ärgster Not befreit sind, dass sie wirklich menschenwürdig leben können, dann ist das das Einbekenntnis der totalen Pleite, des totalen Versagens dieser Regierung.
Und damit gebe ich zurück zum Moderator des Mittagsschornals.
Gisela Hopfmüller berichtete von einer Pressekonferenz nach der heutigen ÖVP-Parteivorstandssitzung.
12.40 Uhr, wir kommen ins Ausland.
Am kommenden Sonntag jährt sich zum 20.
Mal der Sturz Nikita Khrushchev als KPDSU-Generalsekretär.
Als Khrushchev am 14.
Oktober 1964 nach der Zentralkomiteesitzung nach Hause gekommen ist, soll er nach Erzählungen seiner Familie die Aktenmappe in die Ecke geworfen und gesagt haben, jetzt bin ich also im Ruhestand.
Vielleicht ist das das Wichtigste gewesen, was ich zustande gebracht habe, dass sie mich durch eine einfache Abstimmung absetzen konnten, wogegen Stalin befohlen hätte, sie alle zu verhaften.
Die Nachfolger Khrushchevs, Brezhnev und Andropov starben dann allerdings wieder als KPDSU-Generalsekretäre.
Aber die Ansetzung eines außerordentlichen ZK-Plenums für Ende Oktober hatte zuletzt, im Zusammenhang mit den Meldungen über den angegriffenen Scharonenko-Gesundheitszustand, Gerüchte über bevorstehende Veränderungen an der KPDSU-Spitze genährt.
Solchen Spekulationen wiesen der stellvertretende Leiter der ZK-Abteilung für Auslandsbeziehungen Vadum Zagladin und Bravda-Chefredakteur Viktor Afanasiev im Gespräch mit der französischen Nachrichtagentur AFB und einer Gruppe japanischer Journalisten nach internationalen Zeitungsberichten angeblich glaubhaft zurück.
Im selben Gespräch sprach aber Chefredakteur Afanasyev auch von Michael Gorbatschow als zweiter Generalsekretär.
Das ist nicht zuletzt auch deshalb auffallend, weil es eine solche Funktion in der Sowjetunion offiziell gar nicht gibt.
Allgemein wurde die Afanasyev-Bemerkung dahingehend interpretiert, dass der 53-jährige Michael S. Gorbatschow, das jüngste Mitglied des Politbüros der KPDSU, jetzt endgültig die Nummer zwei in der Kreml-Hierarchie ist.
Ein Porträt Gorbatschows zeichnet jetzt Harry Sichrovsky.
Im Kreml wartet ein junger Mann auf seinen Zug.
Unaufhaltsamer Aufstieg zum zweiten Mann.
Der Jüngste im Moskau-Politbüro rückt vor.
Benjamin in der Altherrn-Runde.
So und ähnlich lauteten die Titel der Zeitungen, seitdem der mit 53 Jahren tatsächlich Jüngste in der Kreml-Runde zu höchsten Spitzen aufgerückt ist.
Nun hat eine beiläufige Bemerkung des Chefredakteurs des Parteiorgans Pravda Gorbatschow tatsächlich zum Thronfolger und präsumptiven Nachfolger Tschernjenkos gemacht.
Aufgrund der Arbeit von Michael Gorbatschow muss man sagen, dass er der zweite Generalsekretär der Partei ist, sagte der Pravda-Chef.
Einen solchen Posten aber gibt es offiziell gar nicht.
Gorbatschow ist seit Lenin der erste Volljurist im Politbüro.
Seine Ausbildung erhielt er an der Moskauer Lomonosov-Universität.
Er wird von westlichen Gesprächspartnern als weltoffen und sachkundig geschildert.
Belastungen aus der Stalin-Zeit entgeht er schon aufgrund seines Alters.
Er war zur Zeit des Todes Stalins erst 22 Jahre alt.
Gorbatschow, im Gebiet Stavropol im Nordkaukasus geboren, entstammt einer Bauernfamilie und blieb auch insofern seiner Herkunft treu, als er gerade deshalb ins ZK berufen wurde, um die chronisch leidende sowjetische Landwirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Wunder konnte er freilich auch nicht wirken, da gerade auch während seiner Tätigkeit schlechte Ernten gemeldet wurden.
Nach Brezhnevs Tod im November 1982 wurde Gorbatschovs Name als möglicher Nachfolger gehandelt.
Doch für kurze neun Monate machte Andropov das Rennen.
Nach dessen Tod konnte sich offenbar wieder die alte Garde durchsetzen und den damals 72-jährigen Tschernenko an die Spitze bringen.
Die jüngsten Bemerkungen scheinen jedoch darauf hinzuweisen, dass der offenbar chronisch kranke Tschernenko immer mehr auf die Stütze Gorbatschow angewiesen ist und dessen Aufstieg zur Spitze nicht aufzuhalten ist.
Mehr Aufschluss darüber wird wohl erst das für die zweite Oktoberhälfte angesetzte ZK-Plenum in Moskau bringen.
Papst Johannes Paul II.
befindet sich auf der 24.
Auslandsreise seit seinem Amtsantritt.
Er ist zur Stunde unterwegs nach Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik.
Anlass der Reise ist der 500.
Jahrestag der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus, weshalb die Route der Papstreise der Kolumbus-Entdeckungsfahrt nachempfunden ist.
Am Weg in die Dominikanische Republik hat Johannes Paul II.
gestern in Spanien seinen Standpunkt zur Ehescheidung, zur Abtreibung und den konfessionellen Schulen erhärtet.
In Zentralamerika wird man von ihm vor allem soziale Stellungnahmen erwarten.
Denn gerade in der Dominikanischen Republik herrschen nach jahrelanger Diktatur und wirtschaftlicher Ausbeutung katastrophale soziale Missstände.
Im vergangenen Frühjahr kam es in Santo Domingo zu schweren Zusammenstößen, als die Regierung auf Druck des internationalen Währungsfonds die Lebensmittelpreise verdreifachte.
Mehr als 50 Menschen wurden damals getötet.
Zu diesem wenig bekannten Land in der Karibik jetzt ein Beitrag von Franz Kösler.
Schlagzeilen macht das Land selten.
Es ist klein, kleiner als Österreich und seine immerhin 5 Millionen Einwohner zählen zu den Unterprivilegierten der unterprivilegierten Entwicklungsländer Lateinamerikas, die das Interesse der Weltöffentlichkeit nur selten auf sich ziehen.
Mehr noch, die Dominikanische Republik liegt im sogenannten Hinterhof, dort, wo die Vereinigten Staaten unmittelbare strategische und wirtschaftliche Interessen haben und diese Interessen handfest und mit Nachdruck vertreten.
Die Insel Hispania, deren Territorium sich Haiti und die Dominikanische Republik teilen, hat im Westen Kuba und im Osten beginnt jener bogenkleiner Karibikinsel, dessen südlichste Grenada ist.
Das mag eine Idee geben vom Spannungsfeld, in dem die Dominikanische Republik liegt.
Mit vielen Staaten des Hinterhofs teilt das Land die jüngere politische und soziale Geschichte.
Seit seiner Unabhängigkeit lösten sich Diktatoren und Kaudillos aus den wenigen herrschenden Familien ab.
Bis sich schließlich Rafael Leonida Trujillo etablierte, ein Diktator, der den Somosas in Nicaragua und den Batistas in Kuba und wie sie alle heißen, in nichts nachstand.
30 Jahre lang beherrschte er das Land mit uneingeschränktem Terror und brutaler Gewalt in bluterstickenden Aufständen und beutet es zu seinem Vorteil aus, als sei es sein Privatbesitz.
Als er 1962 Opfer eines Attentats wurde, hatte er in seinem Familienbesitz einen guten Teil des Reichtums des Landes konzentriert.
Zwei Drittel der Zuckerindustrie und ein Drittel der übrigen Industrie des Landes nannte er sein Eigen.
Der Bergbau, der nicht unbedeutend ist, die Obstplantagen waren fest in der Hand der Multinationalen mit vorwiegend amerikanischem Kapital.
Die übergroße Mehrheit der Bevölkerung lebte am Rande des Existenzminimums.
Zu den machterhaltenden Kräften zählten gleichermaßen das Militär und die katholische Kirche im Innern und die massive Unterstützung durch die Vereinigten Staaten von außen.
Mit Rujillos Tod brachen Jahre des Bürgerkriegs und der Militärputsche an.
47 Generäle für 20.000 Soldaten, das sagt einiges aus über das Selbstverständnis des dominikanischen Militärs.
Politik und Macht war ihnen ihr Hauptgeschäft.
Als unter Wirren und Zusammenstößen der sozialdemokratische Reformer Juan Bosch an die Regierung kam, landeten amerikanische Marines, um Ruhe und Ordnung und die konservative Vorherrschaft wiederherzustellen.
Die Intervention brachte dann aber auch Stabilität und gab den Sozialdemokraten die Möglichkeit, im Mai 1978 in freien Wahlen die von Ineffizienz und Korruption geplagten Konservativen wieder abzulösen.
Entscheidend war die Haltung der USA, die damals unter Präsident Carter ein neues Verhältnis zu den von ihnen abhängigen Entwicklungsländern suchten.
Sie wiesen die Militärs in ihre Schranken, drängten auf Achtung der Menschenrechte und stützten reformerische Versuche.
Der Sozialdemokrat Jorge Gutzmann ging behutsam ans Werk.
Die Macht der Multis wurde kaum angetastet, an seiner proamerikanischen internationalen Politik ließ er keinen Zweifel aufkommen.
Ebenso behutsam griff er die Privilegien der eigenen Oligarchien an, verschickte allzu engagierte Militärs als Botschafter ins Ausland und forderte die Kirche auf, zur Lösung der sozialen Probleme konstruktiv beizutragen.
Das Experiment geriet jedoch in die internationale Krise.
Die Reform war nicht zu finanzieren.
Die Hälfte der Bevölkerung war weiter arbeitslos.
Der Präsident beging Selbstmord.
Und Jorge Blanco, der ebenfalls reformerische Nachfolger, steckt ebenso in der Sackgasse.
Der Schuldenberger drückt das Land und die Bedingungen des internationalen Währungsfonds sind kaum zu erfüllen.
Auch für den Papst wird es nicht leicht sein, hier einen Ausweg aufzuzeigen, obwohl gerade das von ihm erwartet wird.
Heute Abend läuft ab 21.15 Uhr in FS1 die sechste und letzte Folge von Damiano Damianis aufsehnerregendem Sechsteiler, allein gegen die Mafia.
Der Erfolg der Serie hängt neben der von Damiani gewohnten Perfektion sicherlich auch mit der Aktualität zusammen, die das Mafia-Thema dadurch bekam, dass jüngst erstmals ein Pate der ehrenwerten Gesellschaft ausparkte, der Kokainkönig Don Masino.
Dessen Geständnis führte zu Massenverhaftungen.
hatte auch Auswirkungen auf den amerikanischen Zweig der Mafia und erstmal scheint nun die Möglichkeit zu bestehen, auch die Köpfe der Mafia und deren politische Verbündete effektiv bekämpfen zu können.
Mehr von Alfons Dalma aus Rom.
In Palermo und anderswo sind drei untergeordnete Mafiosi ermordet worden, wodurch der Clan von Corleone die Rache an den Verrätern signalisieren wollte.
Es handelt sich aber um so unbedeutende Personen, dass sie gar nichts verraten konnten.
Die Morde enthüllen also mehr die Nervosität als die Stärke der vorherrschenden Mafia-Gruppen.
Indessen zeigt sich die italienische Öffentlichkeit, die Zeitungen und die Parteien vor allem an den politischen Auswirkungen der Geständnisse des Mafia-Bosses Tommaso Buscetta interessiert, obwohl die gerichtliche Untersuchung bis jetzt keine politischen Bezüge erbracht hat,
Außer der Verdachtsmomente gegen einen früheren christlich-demokratischen Lokalpolitiker namens Vito Ciancimino, der einmal auch zwischen zwei in der sizilianischen Hauptstadt zur heutigen Krisen der Landesregierungen und des Stadtmagistrats für wenige Wochen auch Bürgermeister von Palermo war.
Dieser Mann stand schon seit langem im Verruf, Beziehungen zur Mafia zu unterhalten,
und wusste deshalb schon lange vor den Buschetta-Entfühlungen die christlich-demokratische Partei verlassen und sich völlig aus der Politik zurückziehen.
Aber auch jetzt reichen die Verdachtsmomente nicht zur Festnahme.
Aufgrund des Anti-Mafia-Sondergesetzes konnte ihn der Untersuchungsrichter lediglich zum Zwangsaufenthalt in das Städtchen Pati schicken, auf die Dauer der Untersuchung.
Der große Sohn, den diese Ortschaft heute noch verehrt,
ist jener kürzlich aus Amerika nach Italien ausgelieferte kriminelle Bankier und Bankrotteur Michele Sindona, der seinerzeit die Verbindungen zwischen der Mafia und der italo-amerikanischen Finanzwelt kontrollierte.
Was Ciancimino vorgeworfen wird, ist ein auf ihn persönlich bezogener Ausschnitt aus jener unübersehbaren großen Grauzone der Beziehungen zwischen der scheinbar ordentlichen Geschäftswelt
und dem allgegenwärtigen mafiosen Untergrund.
Dieser ehemalige Friseur und später Rechtsanwalt, also ein typischer gesellschaftlicher und geschäftlicher Absteiger, soll bei der Erteilung von öffentlichen Bauaufträgen und bei der sauberen Trassierung von schmutzigen Mafiageldern aus dem Erpressungs- und Rauschgiftgeschäft Vermittlerdienste geleistet, dabei schön verdient und seinen politischen Einfluss aufgebaut haben.
Es besteht überhaupt kein Zweifel darüber, dass dieser zielichtige Bereich überall und enorm verbreitet ist.
Selten ist aber, dass Einzelfälle auch gerichtlich erfasst werden können.
Das erlaubt es natürlich den Parteien und den Zeitungen, allgemeine Schlammschlachten zu veranstalten, die aber wenig zur sachlichen Aufklärung beitragen.
Auch im viel besprochenen Fall Ciancimino ist die direkte Beziehung
zwischen einer Partei und der Mafia nicht nachzureisen.
Morgen läuft in den österreichischen Kinos der jüngste Film des italienischen Stahlregisseurs Sergio Leone.
Es war einmal in Amerika an.
Leone mit Filmen wie Für eine Handvoll Dollar, einer der Väter des Italo-Western, hatte mehr als zehn Jahre und umgerechnet über 800 Millionen Schilling investiert, um die fünf Jahrzehnte umspannende Geschichte eines jüdischen Gangsterquartetts in New York auf die Leinwand bringen zu können.
Näheres im folgenden von Hans Langsteiner gestalteten Beitrag.
Spiel mir das Lied vom Tod.
Das wohl bekannteste Beispiel für den üppigen Inszenierungsstil des Italieners Sergio Leone.
Ein opernhafter Spätwestern von barockem Pathos und gleichzeitig, wie sich jetzt herausstellt, Auftakt einer Filmtrilogie, die jetzt, 16 Jahre später, nach dem Mittelstück Todesmelodie, historisch fortgeführt und abgeschlossen wird.
Mit Es war einmal in Amerika.
Die weiche Panflöte hat in Ennio Morricones elegischer Filmmusik die drohende Mundharmonika von einst ersetzt.
Aus dem Rache-Western ist ein Gangster-Melodram geworden.
Aber sonst ist alles beim Alten geblieben.
Wie Spiel mir das Lied vom Tod beginnt auch Leones neuer Film mit einer Szene, in der drei Schurken ein tödliches Rendezvous erwarten.
Und wie in Leones altem Edelwestern, zwei glorreiche Halunken, begeben sich die Helden auch diesmal unter anderem auf die Suche nach einem lange verschollenen Geldschatz.
Ich habe manchmal gedacht, du hättest die Million eingesteckt.
Aber dann sah es hier anders aus.
Du sitzt im Dreck, schlimmer als früher.
Und ich dachte, dass du... Nein, da hast du falsch gedacht.
Der Koffer war leer.
Wer hat das Geld?
Das frage ich mich seit 35 Jahren.
Leones Film, wie wohl um historische Detailtreue bemüht, ist alles andere als penibler Geschichtsunterricht.
Die wechselnden und auf unerwartete Weise miteinander verknüpften Schicksale einiger jüdischer Gangster, die es zwischen 1920 und 1970 in New York von einer halbstarken Bande bis zu einem einflussreichen Politkartell bringen,
Diese Geschichte also wird Leone einmal mehr zum hohe Lied auf Macht und Männerfreundschaft, zum Abgesang auf zerstörerische Liebe und entschwundene Zeiten.
Ein märchenhaftes Wechselbad der Gefühle, zu dem sich Leone auch ungeniert bekennt.
Das Publikum sollte danach sehr erfüllt sein, denn in diesem Film gibt es ein wenig von allem, was ja auch ein Grund war, ihn zu machen.
Nämlich alle großen Gefühle wie Liebe, Sex, Abenteuer, Brutalität, Zärtlichkeit, Kindheit und vor allem die Freundschaft.
Ein mir sehr liebes Thema, das ich versucht habe, in alle meine Filme hineinzugeben.
Formal geriet es war einmal in Amerika, vor allem in der glücklicherweise jetzt in die Kinos kommenden fast vierstündigen Originalversion, zu einem brillanten Puzzle, das zwischen drei Zeitebenen – 1921, 1933 und 1968 – ständig hin- und herspringt und dem Zuschauer konzentrierte Aufmerksamkeit abverlangt.
Belohnt wird solche Aufmerksamkeit mit einer Bilderflut, die zwar in Erotik und Brutalität ungewohnt drastisch ausfiel, der man andererseits aber auch anmerkt, dass Leone an diesem Film allein länger gearbeitet hat, als an allen anderen seinen früheren Streifen zusammen.
Ganze Straßenfluchten und Strandszenerien wurden oft nur für kurze Szenen nachgebaut.
Kameraführung, Dekor und Darstellungsstil wirken in ihrer professionellen Gediegenheit wie ein Gruß aus alten, besseren Kinotagen.
Und die inszenatorische Originalität dieser Arbeit lässt sich an einem Beispiel sogar akustisch andeutungsweise vermitteln.
Da verbindet einmal das Läuten eines Telefons gleich drei Zeitebenen miteinander.
Es löst Erinnerungen an lang zurückliegende, musikerfüllte Tage und an einen schicksalsschweren Anruf aus, der im Verlauf der Handlung dann eine Katastrophe heraufbeschwört.
Hören Sie selbst das Telefon, die Musik aus der ersten Rückblende und das Knacken der Wahlscheibe aus der zweiten.
3 Stunden 40 Minuten dauert der Film jetzt, nachdem Leones Protest gegen eine um anderthalb Stunden gekürzte und chronologisch bereinigte US-Fassung des Films Erfolg hatte.
Angeblich hat Leone noch eine weit über vier Stunden lange Schnittfassung im Tresor, die er in ein paar Jahren dem italienischen Fernsehen verkaufen will.
Jetzt läuft »Es war einmal in Amerika« freilich nur im Kino.
Den Film des Jahres, nennt ihn der Verleih.
Werbesprüche müssen nicht immer lügen.
Und jetzt noch ein Nachrichtenüberblick in Kürze.
Bautenminister Sekanina kritisierte das Vorgehen von Vorstand und Aufsichtsrat der Steier Daimler Buch AG zur Sanierung des Unternehmens.
Die Buchbetriebsräte teilten mit, sie fühlten sich vom Vorgehen des Vorstandes überrascht, der mit einem Gutachten an die Veröffentlichung getreten sei, ohne die Belegschaftsvertreter vorher zu Verhandlungen eingeladen zu haben.
ÖVP-Umweltsprecher Heinzinger forderte heute rasche Maßnahmen zur Schadstoffverringerung der Fahrzeuge.
Unter anderem sollte die Einhaltung der Tempobeschränkungen rigoros überprüft werden und an einigen Tagen sollten reduzierte Geschwindigkeitsbeschränkungen eingeführt werden.
Bei den Betriebsratswahlen in der Vöstalpine in Linz hat die SPÖ sowohl bei den Angestellten als auch bei den Arbeitern Stimmen und Mandate dazugewonnen.
Die Verluste des ÖAAB liegen bei etwa 3,6 Prozent, jene der Freiheitlichen bei 5 Prozent.
Spanien.
Papst Johannes Paul II.
ist heute nach einem 15-stündigen Aufenthalt in Spanien von Zaragoza in die Dominikanische Republik gereist.
Das Wetter für Österreich bis heute Abend.
An der Alpen-Südseite starke Bewölkung, sonst teils sonnig, teils nebelig, trüb.
Nachmittagstemperaturen 13 bis 18 Grad.
Das war das Mittagschanal.
Auf Wiederhören sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.