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Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Die Berichterstattung in den nächsten 60 Minuten ist durch Ereignisse aus Österreich geprägt.
Wir informieren Sie über den Autobahnskandal im Burgenland, wo die Trasse des neuen Südautobahnteilstückes abgerutscht ist und sich die Fahrbahn um 15 Meter gesenkt hat.
Nachdem Michael Malzacher gestern bekannt gegeben hat, er werde seinen Vertrag ordnungsgemäß Mitte nächsten Jahres auslaufen lassen, ist man nun bei Steyr-Daimler-Puch auf der Suche nach einem Nachfolger.
Die österreichischen Bundesbahnen haben heute eine sogenannte grüne Karte für die Autofahrer vorgestellt und auch mitgeteilt, dass sie ihr Defizit stabilisieren konnten.
Staatssekretärin Johanna Donal weiß, was Frauen wünschen.
Eine IFES-Umfrage ergab, dass an erster Stelle Partnerschaft und Familie stehen.
Die DDSG kaufen neue Schiffe in Österreich und Deutschland und die ÖVP nahm nach dem heutigen Parteivorstand zu aktuellen Fragen Stellung.
Aus dem Ausland kommen zwei Beiträge.
In Südafrika hat es die Zensur geschafft, dass weniger Berichte über Unruhen die Welt erreichen, aber die Unruhen selbst nehmen deswegen auch nicht ab.
Und Frankreich könnte neben dem Hahn ein zweites Wappentier bekommen, die Micke Maus.
In der Nähe von Paris soll jedenfalls das europäische Disneyland errichtet werden.
Um Französisches geht es auch in unserem Kulturbericht.
Claude Chabrols neuer Film »Hühnchen in Essig« läuft in Wien an.
Nun aber die Nachrichten, die Helmut Koller zusammengestellt hat.
Sprecher ist Wolfgang Riemerschmidt.
Österreich.
Bautenminister Heinrich Übleis hat angekündigt, dass das Abrutschen der Südautobahn in der Nähe von Pinkerfeld von Experten streng und genau untersucht wird.
Der Ressortchef und Sachverständige werden sich heute an Ort und Stelle ein Bild von der Lage machen.
Ein Autobahnstück zwischen Pingau und Hartberg ist gestern auf einer Länge von etwa 150 Metern zwischen 10 und 15 Meter tief abgesunken.
Zwar ist die Ursache noch nicht bekannt, es kann aber angenommen werden, dass starke Regenfälle die Schüttungen aufgeweicht haben.
Das entsprechende Teilstück ist erst am 22.
November feierlich eröffnet worden.
In Festreden war damals von einer historischen Großleistung des österreichischen Straßenbaus die Rede.
Da sich das Abrutschen durch feine Risse in der Fahrbahn angekündigt hatte, konnte die Trasse in Richtung Graz rechtzeitig für den Verkehr gesperrt werden.
Auch eine Sperre in Richtung Wien sowie Stauungen am Wochenende müssen befürchtet werden.
Die steirische Landeshauptstadt Graz ist von umfangreichen Telefonstörungen betroffen.
Man kann von Graz aus nicht in die Bundesländer Niederösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg sowie in das nördliche Burgenland telefonieren.
Weiters nicht in die Bundesrepublik Deutschland und in die Schweiz.
Mehrere Stadtteile von Graz sind für Ferngespräche nicht erreichbar.
Ausgefallen sind auch das Autotelefonnetz, die Störungsannahme und die telefonische Telegrammannahme.
Ursache der Störung ist ein Wasserleitungsschaden im Grazer Telefonhauptvermittlungsamt.
Die Behebung wird mehrere Tage, möglicherweise sogar Wochen dauern.
In Salzburg und Oberösterreich ist es auch heute wieder zu Bauerndemonstrationen gekommen.
Protestiert wurde gegen die jüngste Erhöhung des allgemeinen Milchabsatzförderungsbeitrages und gegen das hohe Ausmaß der Agrarimporte nach Österreich.
Die Nordeinfahrten der Stadt Salzburg waren durch Traktoren blockiert.
In Oberösterreich waren die Städte Scherding, Braunau und Ried Zentrum der Protestfahrten.
Anschließend blockierten die Bauern mit Traktoren die Grenzübergänge bei Scherding, Suben und Braunau.
Diese Aktionen richteten sich vor allem gegen den Schwerverkehr, nicht aber gegen den Weihnachtsreiseverkehr.
Zwischenfälle wurden nicht gemeldet.
Am Nachmittag sollen Verhandlungen mit dem Landwirtschaftsminister stattfinden.
Die Grün-Politikerin Freda Meisner-Blau hat eine Kandidatur bei den Bundespräsidentenwahlen nicht ausgeschlossen.
In einem Interview im Morgenjournal sagte Meisner-Blau, eine Entscheidung werde jedoch kaum vor Ende Februar fallen, weil noch zahlreiche Fragen offen seien.
Sie persönlich habe Angst vor allzu hohen Erwartungen und dem Stress eines, wie sie sagte, Schmutz-Kübel-Wahlkampfes.
Andererseits drängten sich zunehmend politische Argumente auf, die eine alternative Kandidatur sinnvoll erscheinen ließen, betonte Friedermeißner-Blau.
Vizekanzlerhandelsminister Norbert Steger hat betont, eine Liberalisierung der Ladenschlusszeiten dürfe keinesfalls zu einer Mehrbelastung für die Handelsangestellten führen.
Konsumentenfreundlichere Öffnungszeiten in gewissen Bereichen des Handels könnten im Gegenteil Erleichterungen für die Verkäufer bringen, meinte Steger.
So würde etwa ein langer Einkaufssamstag pro Monat für die Handelsangestellten einen Vorteil bedeuten, wenn die Geschäfte am darauffolgenden Montag geschlossen blieben.
Eine derartige Regelung habe sich seit Jahren bei den Friseuren bewährt.
Die Änderung der Ladenöffnungszeiten werde auf keinen Fall eine Ausweitung der Gesamtöffnungszeiten nach sich ziehen, hob der Handelsminister hervor.
Sowjetunion Die sowjetischen Atomversuchsgelände sollen für ausländische Beobachter geöffnet werden, falls die USA einem generellen Testverbot zustimmen.
In einem heute von der Parteizeitung Pravda veröffentlichten Artikel heißt es, die Einhaltung eines derartigen Testverbotes sei leicht zu überprüfen, da die Messstationen im Ausland schon die kleinsten Erschütterungen aufzeichnen könnten.
Zugleich betont die Pravda, dass von der Sowjetunion im August einseitig verkündete und bis Jahresende befristete Moratorium für alle Atomversuche werde außer Kraft treten, wenn die Vereinigten Staaten weiterhin Nukleartests durchführen sollten.
USA.
Außenminister George Shultz hat eine zehntägige Europa-Reise abgeschlossen und nach seiner Rückkehr Präsident Reagan Bericht erstattet.
Unter anderem sagte der Ressortchef, er sehe echte Möglichkeiten für eine neue Phase in den Beziehungen zwischen Washington und Moskau.
In Minneapolis ist einer 40-jährigen Frau ein Kunstherz eingesetzt worden.
Sie soll ein menschliches Herz erhalten, sobald eines verfügbar ist.
Zum ersten Mal ist somit eine Kunstherz-Operation an einer Frau durchgeführt worden.
Vereinte Nationen.
In New York ist die erste Sitzungsperiode der 40.
UNO-Vollversammlung beendet worden.
UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar sieht Erfolge im Kampf gegen den internationalen Terrorismus und gegen den Rauschgiftschmuggel.
In politischen und wirtschaftlichen Fragen sei es jedoch nicht zu einem Durchbruch gekommen, sagte der höchste UNO-Beamte.
Weiters warnte er vor einer Finanzkrise der Vereinten Nationen.
Wann die 40.
UNO-Vollversammlung fortgesetzt wird, steht noch nicht genau fest.
Ende April ist eine Sondersitzung über die wirtschaftliche Lage in Afrika geplant.
Österreich
Herbert Achternbusch, vor mehr als zwei Jahren beschlagnahmter Film »Das Gespenst«, bleibt in Österreich endgültig verboten.
Der Oberste Gerichtshof hat in einem heute verkündeten Urteil eine gegen die Beschlagnahme eingereichte Nichtigkeitsbeschwerde verworfen.
In seinem Urteil geht der Oberste Gerichtshof auf die inhaltliche Grundsatzfrage der künstlerischen Freiheit nicht ein, sondern führt vornehmlich formale Gründe für die Aufrechterhaltung des Filmverbots an.
Stattgegeben wurde lediglich der Nichtigkeitsbeschwerde des Filmverleihs, der gegen die Übernahme der Verfahrenskosten protestiert hatte.
Ein mysteriöser Brand beschäftigt zur Zeit die Kriminalabteilung des oberösterreichischen Landesgendarmeriekommandos.
Das Feuer brach in der vergangenen Nacht im Haus eines Fleischer in Schörfing am Attersee aus.
Da das Haus mitten im Ort steht, kam es zu einer gefährlichen Situation.
Die Flammen drohten auf Nachbargebäude und die Kirche des Ortes überzugreifen.
In der Fleischhauerei und den Wohnräumen entstand Sachschaden von mindestens einer Million Schilling.
Verletzt wurde niemand.
Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen.
Die Wetterlage.
Der Alpenraum verbleibt im Bereich einer lebhaften Nordwestströmung, mit der nunmehr etwas kühlere, aber auch trockenere Luftmassen als zuletzt herangeführt werden.
Die Aussichten bis morgen früh.
An der Alpen-Nordseite teils sonnig, teils nebelig trüb.
Im übrigen Bundesgebiet veränderliche Bewölkung, entlang des Alpen-Nordrandes auch stellenweise Niederschlag.
Schneefallgrenze bei 1000 Meter Höhe.
Mäßige, vorübergehend auch wieder stürmisch auffrischende Nordwestwinde.
Nachmittags Temperaturen 2 bis 9 Grad.
Frühwerte morgen minus 3 bis plus 4 Grad.
Im Süden örtlich auch bei minus 7 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Freitag.
Im Süden in den Beckenlagen teilweise anhaltend nebelig trüb, sonst sonnig.
Im übrigen Bundesgebiet teils aufgelockerte, teils starke Bewölkung und kaum Niederschlag.
Wind aus Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen 2 bis 7 Grad.
Die Vorschau auf das Wochenende.
Am Samstag an der Alpen-Nordseite vorübergehend schwacher Störungseinfluss, ab Sonntag Hochdruckwetter.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 7 Grad Westwind, 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt heiter, 8 Grad Nordwestwind, 25 Kilometer mit Spitzen bis 65 Kilometer in der Stunde.
Linz, Heiter 7°, Westwind 30 km, Salzburg, stark bewölkt, 5°, Westwind 10, Innsbruck, Heiter 6°, Bregenz, stark bewölkt, 5°, Nordwind 10 km in der Stunde, Graz, Heiter 7° und Klagenfurt, Heiter 0°.
Es ist jetzt 12.10 Uhr.
Am 22.
November wurde der Wechselübergang der Südautobahn für den Verkehr freigegeben.
Es war ein großes Fest für die drei Bundesländer Niederösterreich, Burgenland und Steiermark.
Fast einen Monat lang war jetzt die Südautobahn zwischen Wien und Graz durchgehend befahrbar bis gestern Abend 20.10 Uhr.
Ein 150 Meter langes Teilstück im Bereich der Anschlussstelle Pinkerfeld sackte etwa 15 Meter ab.
Das Abrutschen dieses Straßenstückes hatte sich schon vorher angekündigt, sodass die Autobahn rechtzeitig gesperrt und ein Unglück verhindert werden konnte.
Walter Reiß vom Landesstudio Burgenland meldet sich jetzt direkt von der Autobahn.
Ja, wie gesagt, die größte Erdbaustelle Europas, als die der Wechselabschnitt der Südautobahn von Griemenstein bis Hartberg bezeichnet wurde, hat ganz schön an Glanz eingebüßt.
Der Dammbruch der Fahrbahn in Richtung Graz passierte, wie gesagt, gestern Abend kurz nach 19 Uhr unmittelbar an einer Brücke zwischen Pinkerfeld und Grafenschachen, auf der wir jetzt gerade mit unserem Reportagewagen stehen.
Dort passierte das, wo Bauexperten bisher stolz auf die massenhaften Erdbewegungen waren.
Und jetzt passierte eine Erdbewegung der unheimlichen Art.
Zurzeit ist die auf bis zu 20 Meter fast wie durch einen Messerschnitt abgetrennte und gesunkene Autobahn bestauntes Ereignis.
Man wird fast an den Reichsbrückeneinsturz erinnert.
Schon in den letzten Tagen bemerkten einige Arbeiter der Autobahnmeisterei Markthall H., dass im Bereich des nun eingestürzten Dammes irgendetwas nicht stimmen kann.
Gestern Nachmittag wurde die Fahrbahn abgesperrt und dann wurde einer der Arbeiter der Autobahnmeisterei ungewollt und unerwartet Augenzeuge.
Wir sind gerade runtergekommen, haben die Überleitung fertig gehabt.
Die Autos sind schon drüben gefahren.
Die letzten Verkehrszeichen haben wir weggeräumt.
Als wir da zugefahren sind, ist das schon zwei, drei Meter unten gewesen.
Dann war es schon aus.
Dann war noch mehr Alarm.
Die Polizei hat schnell geschaut.
Da ist alles abgesperrt.
Die Autos aufgehalten, weil sie drüben gefahren sind.
Weil wir nicht wissen konnten, vielleicht geht die drübere Seite auch gleich mit.
Und diese eben vom Arbeiter genannte trübere Seite, die ist momentan noch intakt über diese Fahrbahn, die Fahrbahn von Graz in Richtung Wien, rollt der Verkehr momentan ungehindert unmittelbar an jenem Mittelstreifen vorbei, wo dieser Abgrund beginnt.
Anrainer, die man hier antrifft, vor allem Leute aus der Umgebung, aus den Ortschaften Grafen-Schachen und Pinkerfeld, schütteln hier einerseits bewundernd bestaunend, andererseits aber doch etwas wissend den Kopf, denn das wurde schon als Problemgebiet bekannt.
Hier hat man Grundwasserbewegungen vermutet, die diese hohe Darmaufschüttung ungewöhnlich hoch, nämlich bis über 20 Meter, behindern könnten.
Hören Sie einige Stimmen an der Bevölkerung?
Zu viel aufgeschüttet, Schätzchen.
Ich hab so was noch nicht gesehen.
Ich würd sagen, in der Zeit, wo die das Material aufgeschüttet haben, ist das eine logische Folge.
Ich fahr jeden Tag vorbei in die Arbeit.
Man hat immer gesehen, ich hab das von Haus aus beobachtet, wie wir's angefangen haben zu bauen, mit dem Ganzen.
Da hat man sich schon gewundert, dass man das in so kurzer Zeit durchzieht.
Ja, diese kurze Zeit, diese kurze Bauzeit, auf die man ja so stolz ist und war, die war sicher auch Gespräch bei einem ersten Krisengipfel von Beamten der Bauabteilung der burgenländischen Landesregierung und technischen Experten.
Auch Schweizer Experten wurden herangezogen, um erste Ursachenforschungen anzustellen und erste Konzepte einer Sanierung dieses Dammbruches.
Mit dabei und an der Spitze dieses Krisenstabes der Bautenreferent der burgenländischen Landesregierung, Landesrat Josef Schmid.
Wir haben die Planungsarbeiten durchgeführt.
haben diese Planung dann der Sondergesellschaft ASSAG übertragen und im Gegenzug hat uns die Sondergesellschaft ASSAG beauftragt, hier die Bauabwicklung bzw.
die Bauaufsicht zu übernehmen.
Übernehmen Sie persönlich als politischer Referent die Verantwortung?
Selbstverständlich bin ich dafür verantwortlich.
Heißt das Rücktritt?
So wie die Situation jetzt aussieht, wird das sicher nicht der Fall sein.
Und ich glaube kaum, dass das der Sache dienen würde.
Anrainer hier in Grafenschach und Pinkerfeld reden davon, dass es hier ein Problemgebiet sei, dass man hier mit Grundwasser immer schon Scherereien gehabt habe.
Man hat hier angeblich gehudelt beim Autobahnbau aus Prestigegründen und hat dadurch diese Situation geradezu provoziert.
Wir haben jetzt einmal die Gutachten überprüft.
Wir haben die Bauphase noch einmal nachvollzogen und sind zu dem Schluss gekommen, dass sowohl die bauausführende Firma als auch unsere Bauaufsicht korrekt gehandelt hat.
Und wo liegt dann wirklich der Grund, dass das passiert ist?
Das werden wir noch feststellen.
Das kann ich im Moment noch nicht sagen.
Ja, und Aufklärung über die Ursachen des Dammbruches erwartet sich ja auch Bautenminister Übleis, der in der Steiermark ja heute schon angekündigt hat, dass hier genau nachgeforscht werden wird.
Er wird hier in Kürze an der Dammbruchstelle erwartet.
Soweit ein erster Stimmungsbericht von der Dammbruchstelle der Südautobahn im burgenländischen Gebiet und damit wieder zurück zum Mittagschanal.
Reporter war Walter Reiß und der von ihm erwähnte Bautenminister hat heute Vormittag zwei Schnellstraßenabschnitte im Mur-Mürztal für den Verkehr freigegeben, die hoffentlich länger halten als das Teilstück bei Pinkerfeld.
Und Heinrich Übleis wird auch um etwa 14 Uhr zu einem Lokal-Augenschein bei Pinkerfeld eintreffen, hat aber schon am Vormittag erstmals dazu Stellung genommen.
Mit ihm sprach Leopold Brunsteiner vom Landesstudio Steiermark.
Herr Minister Übleis, am 22.
November wurde das Autobahnteilstück über den Wechsel eröffnet.
Man sprach von einem Jahrhundertprojekt.
Jetzt, vier Wochen später, ist dieses Jahrhundertprojekt gesperrt.
Wie kann so etwas passieren?
Wer hat da versagt?
Ich glaube, man soll dieses Ereignis nicht zu dramatisieren.
Es ist richtig, dass hier dieser Erdrutsch erfolgt ist.
Der kann aber jederzeit geschehen.
Meist natürlich tritt er auf, unmittelbar nach Inbetriebnahme, nach Fertigstellung des Bauvorhabens.
Ich bin heute um 14 Uhr an Ort und Stelle.
Es wurde von mir eine Gutachterkommission eingesetzt, die sofort Überprüfungen vornimmt, Vorschläge macht.
Ich strebe an und ich hoffe, dass ich heute um 14 Uhr bereits diesbezüglich Meldungen bekannt geben kann, dass die verbleibende Spur, der verbleibende Teil der Straße zweispurig, für jede Richtung eine Spur, möglichst rasch in Betrieb gehen kann, sodass doch der durchgehende Autobahnverkehr zwischen Wien und Graz gerade jetzt von den Feiertagen gewährleistet wird.
Können Sie ausschließen, dass es auch an anderen Stellen der Wechselautobahn zu einem Absinken der Fahrbahn kommen kann?
Ausschließen kann man natürlich nichts, aber es ist so, dass der übrige Bereich nicht so gefährdet ist.
Das weiß man mittlerweile.
Und ich glaube, sowas tritt alle 10, 20 Jahre einmal auf.
Wir hatten nur das Pech, dass es gerade gestern aufgetreten ist, nämlich dadurch der heutige Festtag für die Steiermark etwas überschattet ist.
Aber trotzdem sollen wir da rangehen.
Und das geschieht ja jetzt, dass man rasch diese Probleme beseitigt, dass man rasch Lösungen sucht, wie man die Autobahn wieder fertigstellen kann.
Nun gibt es ja schon vor dem Bau umfangreiche Untersuchungen, auch von Statikern haben hier die Techniker versagt.
Derzeit weiß man überhaupt nichts.
Die Ursachen erkennt man noch nicht.
Die werden derzeit überprüft.
Es sind ja schon Fachleute derzeit dort.
Und wir werden in einigen Tagen Näheres wissen.
Ist hier der Statiker schuld?
Ist die Baufirma schuld?
Sind die Geologen schuld?
Das kann man derzeit noch nicht sagen.
Experten behaupten, dass man Straßen heute viel zu schnell fertigstellt und dem Verkehr übergibt.
Dadurch könne sich der Unterbau der Fahrbahnen nicht richtig setzen.
Ich glaube nicht, dass hier irgendjemand einen Zwang ausgeübt hat, dass hier diese Wechselstrecke rasch fertiggestellt werden muss.
Das waren die normalen Planungen und die Baufirma ist termingerecht fertig geworden.
Jetzt wird man sehen, die Ursachen, es treten ja oft Ursachen erst dann auf, wenn hier, ich sagte es bereits, das Projekt fertiggestellt ist und wir sollten jetzt nicht nach Schuldigen suchen.
Wichtig ist eines, dass vom Minister aus über die burgenländische Landesregierung und über die ASSAG alle am selben Strang ziehen, dass wir uns gemeinsam bemühen, dass rasch die Autobahn wieder in Ordnung kommt.
Herr Minister, wird es nach diesem Vorfall Konsequenzen beim Bau neuer Straßen in Österreich geben?
Das kann ich noch nicht sagen.
Man wird natürlich aufgrund dieses Vorfalles verstärkt zusätzliche Gutachten einholen in jenen Bereichen, wo derartige Probleme auftreten können, in gebirgigen Gegenden.
Hier wird man sicher vielleicht daraus Schlüsse ziehen, aber jetzt dazu Aussagen zu machen im Detail wäre sicher verfrüht.
Es ist offenbar das Schicksal der Journalisten und Minister, gleich nach einem Ereignis klare Aussagen machen zu wollen oder sie wenigstens zu fordern.
Man muss Verständnis haben, auch für einen Minister, dass das natürlich kaum möglich ist.
Das war ein Gespräch, das Leopold Brunsteiner vom Landesstudio Steiermark mit Bautminister Heinrich Übleis führte.
Unterdessen ist es 12 Uhr und 20 Minuten geworden.
Der Generaldirektor der Steyr-Daimler-Puch AG, Michael Malzacher, geht.
Gestern hatte er den Aufsichtsrat dieses CA-Konzernunternehmens davon informiert, dass er nach dem Auslaufen seines Vertrages Mitte 86 nicht mehr als Generaldirektor zur Verfügung stehen werde.
Die Steyr-Daimler-Puch AG braucht also einen neuen ersten Mann.
Aber auch sonst wird sich in diesem schwer defizitären Unternehmen einiges ändern.
Susanne Gassner informiert sie näher.
Mit seinem gestern eingereichten Rücktritt ist der Generaldirektor der Steyr-Daimler-Puch AG, Michael Malzacher, der Entscheidung des Aufsichtsrats zuvor gekommen.
Denn intern ist bereits seit einiger Zeit festgestanden, dass das Vorstandsmandat von Malzacher, das Mitte 1986 ausläuft, nicht mehr verlängert wird.
Mit Malzacher wird auch das Vorstandsmitglied Alfred Herzig ausscheiden.
Er geht in Pension.
Der Grund für die Ablöse an der Spitze dieses CA-Konzernbetriebes liegt weniger an dem voraussichtlichen Jahresverlust von 600 Millionen Schilling für heuer, sondern vielmehr darin, dass es Malzacher nicht gelungen ist, das Unternehmen nachhaltig zu sanieren.
An der Durchschlagskraft Malzachers wurde immer stärker gezweifelt, sodass er letztlich das Vertrauen des Aufsichtsrats verloren hat.
Präsident des Aufsichtsrats ist CA-Generaldirektor Hannes Androsch.
Andrusch muss sich jetzt also einen neuen Manager für das Unternehmen mit seinen 15.000 Mitarbeitern suchen, was nicht leicht sein wird.
Denn es gilt ja, einige vakante Direktorensesseln in der österreichischen Industrie zu besetzen.
Als aussichtsreichster Kandidat für den Generaldirektor der Steyr-Daimler-Puch AG gilt Rudolf Streicher, der derzeit die Geschicke der Austrian Metal AG lenkt.
Ihm ist in diesem verstaatlichten Aluminiumkonzern genau das gelungen, was Malzacher bei Steierdam-Lapuch nicht durchsetzen konnte, nämlich eine Reorganisation des Unternehmens und Rationalisierung, damit wieder Gewinne erzielt werden.
Generaldirektor Rudolf Streicher war ursprünglich für eine Vorstandsposition in der Kreditanstalt selbst im Gespräch, weil dort zur Jahresmitte vermutlich ein Vorstandsmitglied ausscheidet.
Nun soll Streicher aber direkt zu Steierdam-Lapuch übersiedeln, Streicher selbst wollte dazu keine Stellungnahme abgeben.
Michael Malzacher allerdings wird dem Unternehmen weiterhin erhalten bleiben.
Der Reserveoffizier Malzacher soll sich dann nur noch um den Verkauf der von Steuer erzeugten Waffen kümmern, also der Waffenhändler des Unternehmens werden, und zwar als Geschäftsführer einer eigenen Tochtergesellschaft, die noch gegründet werden muss.
Malzacher, dem oft vorgeworfen wurde, er habe sich zu sehr um das Waffengeschäft gekümmert und sich zu wenig um die anderen Bereiche des Unternehmens gekümmert, wollte schon 1981 als Generaldirektor zurücktreten, blieb aber dann doch.
Wer immer Steyr-Demler-Puch jetzt führen wird, hat keine leichte Aufgabe.
Das Unternehmen mit seinen acht Werken in Österreich muss umstrukturiert werden.
Ein entsprechendes Unternehmenskonzept wurde bereits vor einem Jahr ausgearbeitet
In den letzten drei Jahren wurden nur Verluste geschrieben.
Dass sie nicht noch höher ausgefallen sind, war oft nur dem Umstand zu verdanken, dass der Staat das Unternehmen z.B.
durch Bundesheeraufträge subventionierte.
Ein solcher Auftrag an Steyr hat nun prompt zu Protesten geführt.
Das Bundesheer hat 1000 LKW bei Steyr bestellt, obwohl das Konkurrenzunternehmen ÖRF billiger angeboten hat.
Dagegen protestieren nun die Betriebsräte der ÖRF Griff und Stift in einem offenen Brief an Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager.
Ein Bericht von Susanna Gassner war das.
Die österreichischen Bundesbahnen haben heute in einer Pressekonferenz die vorläufigen Zahlen ihrer Transportleistungen in diesem Jahr vorgelegt.
Dabei ist erfreulich festzustellen, dass nach all den Katastrophenmeldungen der vergangenen Tage und Wochen um die verstaatlichte Industrie nun ein Staatsbetrieb, der traditionell Verluste schreibt, heuer nicht mit einer weiteren Verschlechterung seiner Bilanz aufwarten wird.
Einzelheiten im Folgenden von Wolfgang Fuchs.
Die vorläufigen Zahlen für 1985 sind sehr erfreulich.
Im Personenverkehr haben die ÖBB um sechs Prozent mehr Passagiere befördert als 1984.
Im Frachtverkehr wurde nach dem 84er Rekordergebnis mit 55,8 Millionen Tonnen heuer ein noch besseres Resultat, nämlich 57 Millionen Tonnen erzielt.
Frage daher an Verkehrsminister Latziner, ist das die erfolgreiche Firmenpolitik der ÖBB oder hat da auch die gute Konjunktur mitgeholfen?
Zweifellos spielt die konjunkturelle Entwicklung natürlich im Verkehrswesen eine bedeutende Rolle.
Und ich habe immer darauf hingewiesen, dass die Bahn als Wirtschaftsunternehmen auch konjunkturabhängig ist.
Aber wenn Sie die reale Steigerung im vergangenen Jahr sehen und im heurigen Jahr, so bedeutet das, dass echt Marktanteile gewonnen worden sind.
Und selbst eine Stabilisierung von Marktanteilen wäre ein Erfolg für die Bahn, denn die letzten Jahre waren ja dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn Marktanteile verloren hat.
Generaldirektor Ernst Gollner zeigte sich heute sehr zufrieden, denn die höheren Transportleistungen schlagen sich auch in der Kassa nieder.
Von einem ausgeglichenen Ergebnis sind die ÖBB allerdings noch weit entfernt.
Es könnte sein, und wir erhoffen das, dass die Verlustentwicklung
damit gestoppt ist.
Das heißt, wir erwarten ein Ergebnis etwa in der Größe des Vorjahres.
Das waren im Vorjahr 5,7 Milliarden Schillen.
Die Bahn muss noch attraktiver werden, darin sind sich Verkehrsminister und Generaldirektor einig.
Eine neue Attraktion soll die heute vorgestellte sogenannte grüne Karte werden.
Sie ist vor allem ein Versuch, die PKW-Fahrer zur Bahn zu bekommen.
Die steigende Sensibilität in Sachen Umwelt, nicht zuletzt bedingt durch die immer schwieriger werdende Situation des Pkw-Verkehrs in Ballungszentren, hat dazu geführt, dass nach einer vor kurzem veröffentlichten Untersuchung des ÖAMTC die Hälfte der Autofahrer bereit wären, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es zu einer weiteren Steigerung der Attraktivität in diesen Bereich kommt.
Nach Meinung der österreichischen Bundesbahnen ist die neu konzipierte grüne Karte ein Schritt in diese Richtung.
Sie ist ein Angebot für alle, die regelmäßig einmal pro Woche die Bahn benutzen wollen.
Und so sieht dieses Angebot im Detail aus.
Man wählt eine bestimmte Strecke sowie einen bestimmten Wochentag und kann dann mit einer Ermäßigung von bis zu 60 Prozent hin- und zurückfahren.
Die grüne Karte wird auf einen Namen ausgestellt und ist nicht übertragbar.
Sie gilt einen Monat.
Erhältlich ist sie bei jedem Bahnhof und bei allen Reisebüros mit Fahrkartenverkauf.
Die Journalisten wollten dann von Verkehrsminister Latziner Neuigkeiten von der Föst-Krise wissen.
Latziner gab sich dabei aber sehr zugeknöpft.
Er sagte lediglich, derzeit liefen zwei Prüfungen.
Eine interne der ÖIAG und eine von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Es zeige sich, dass bei der Voest-Firma Intertrading Risikolimits überschritten wurden.
Man werde nicht nur die Geschäftsführer der Handelsfirma, sondern auch den zurückgetretenen Voest-Vorstand dazu befragen müssen.
Mehr war nicht zu erfahren.
Soweit mein Bericht von einer Pressekonferenz vom Verkehrsminister Latziner und dem ÖBB-Vorstand und damit zurück ans Funkhaus.
Reporter war Wolfgang Fuchs.
Bei der DDSG ist die Entscheidung über den Kauf der beiden Ausflugsschiffe, die ab 1987 in der Wachau fahren sollen, gestern Abend nach einer langen Aufsichtsratssitzung gefallen.
Darauf hat man gewartet.
Nicht programmiert war dagegen, dass die DDSG-Chefs von ihren obersten Kontrolleuren, eben den Aufsichtsräten, auch das Mandat zum Kauf der beiden weitaus teureren Kabinenschiffe erhalten würden.
Es ist aber geschehen, wenn auch unter bestimmten Bedingungen.
Hans Adler berichtet darüber.
Die österreichische Schiffswerften AG wird also die beiden Ausflugsschiffe für den Wachau-Verkehr bauen, wenn sie auch mit je 45 Millionen Schilling deutlich teurer sind als die Angebote der Konkurrenz aus Deutschland.
Nach eigenen Angaben der DDSG-Chefs liegt dieser Preis aber immer noch unter jener Grenze, welche durch die Kosten auf der einen und den Ertrag aus den Fahrpreisen auf der anderen Seite markiert wird.
Technische Daten gefällig?
Die beiden Schiffe werden je 800 Sitzplätze haben, davon 600 unter Dach.
Sie werden 63 Meter lang sein und von zwei Schiffsdieselmaschinen mit zusammen 1000 PS angetrieben, also verhältnismäßig schnell fahren können.
Offen, aber in den nächsten Wochen fällig, ist die Entscheidung über den Bau der zwei weitaus teureren Kabinenschiffe, mit denen die DDSG ab 1987 im Langstreckenverkehr auf der Donau mitmischen will, der derzeit von den Bulgaren und den Russen beherrscht wird, während das einzige Kabinenschiff der DDSG, die Theodor Körner, nur gelegentlich eine Fahrt an die Schwarzmeerküste unternimmt.
Die Zeit drängt, denn das Geschäft mit den bequemen Fahrten hinter den eisernen Vorhang steigt ständig und alle versuchen, sich von dem Kuchen eine möglichst große Scheibe abzuschneiden.
Wenn die DDSG nicht zu spät kommen will, muss sie mit ihren neuen Schiffen spätestens 1987 auf den Markt sein.
Damit aber haben die österreichischen Schiffsbauer nur geringe Chancen, an diesen ungefähr 700 Mio.
Schilling-Auftrag heranzukommen.
Sie sind nicht nur wesentlich teurer als die deutsche Konkurrenz, sondern könnten auch erst 1988 liefern.
Der Preisunterschied ist relativ hoch.
Einem österreichischen Angebot von 370 Mio.
stehen deutsche Angebote zwischen 270 und 280 Mio.
Schilling pro Schiff gegenüber.
Besonders interessant die technischen Details.
Die neuen Schiffe der DDSG werden die ersten Katamarane, also Zweirumpfschiffe sein, die im Passagierverkehr auf der Donau fahren.
Bisher benutzen nur die Bulgaren ein solches Schiff, aber nur für den Güterverkehr.
Der große Vorteil der Katamarane ist der Platz, den sie bieten und auf dem alles untergebracht werden soll, was der Passagier sonst nur auf Kreuzfahrten auf dem Meer erwarten darf.
Vom Swimmingpool bis zum Zollfreiladen und von der Bar.
bis zum Luxusrestaurant.
Mit 120 Meter Länge und 22 Meter Breite gehen die beiden Schiffe an die Grenze dessen, was gerade noch auf der Donau fahren kann.
Der Schleusen kann man in den Kraftwerken wägen.
260 Passagiere werden auf dem neuen Schiffen Platz haben.
Vor dem Kauf dieser beiden Wunderschiffe haben die Aufsichtsräte den DSG-Gewaltigen allerdings eine hohe Hürde gesetzt.
Sie dürfen den Auftrag nur vergeben, wenn die Auslastung der beiden Schiffe durch Verträge mit Reisebüros oder anderen Auftraggebern auf mindestens drei, hoffentlich aber fünf Jahre gesichert ist.
Noch ist man am Wiener Praterki guten Mutes, diese Hürde zu nehmen.
Hier hat übrigens der neue Chef der Passagierschifffahrt in der DDSG, Hans Kreuzer, der mit 1.
Jänner sein Amt antritt, gleich eine Bewährungsprobe abzulegen.
Er kommt aus der Reisebürobranche und sollte das eigentlich schaffen.
Insgesamt, einschließlich des Kaufes eines neuen Luftkissenbootes aus England, das inzwischen bereits auf dem Weg nach Österreich ist, haben die DDSG damit einen Investitionsstoß von 725 Millionen Schillingen allein in die Passagierschifffahrt beschlossen.
Man kann nur hoffen, dass sich das auch rentiert.
Es ist jetzt zwölf vor einunddreißig, eine Minute nach halb eins.
Kurz die Schlagzeilen der Beiträge, die Sie noch bis zum Ende unseres Mittagsjournals hören können.
Wie steht es um den heimischen Fernreisemarkt?
Staatssekretärin Donald präsentiert eine Umfrage mit Ergebnissen über die Frauenwünsche in Österreich.
Europas erstes Disneyland soll bei Paris entstehen.
Weniger Berichte, aber anhaltende Unruhen in Südafrika und Kultur.
Klotscherbrolls Hündchen in Essig läuft in Wien an.
Während viele österreichische Weihnachtsurlauber derzeit noch nicht wissen, ob sie in ihrem Skigebiet zufriedenstellende Pistenverhältnisse antreffen werden, steht für eine kleine Gruppe von Ferienreisenden eines hundertprozentig fest.
Dort, wo sie Weihnachten oder Silvester verbringen werden, ist das Meer zum Baden sicher warm genug.
Indischer Ozean, Malediven, Mauritius, Seychellen, Sri Lanka oder Elata, Marotenmeer, das sind nur einige der klingenden Namen aus der umfangreichen Angebotsliste der Reisebüros.
Eine kleine, aber feine Nische des heimischen Reisebüromarktes, mit der sich Hans-Christian Unger im folgenden Beitrag beschäftigt.
Von jenen Tagen an, da hierzulande die milde Herbstluft vom ersten Nachtfrost abgelöst wird, bis hin zu der Zeit, da in den Tälern Österreichs die Wiesen apper werden, zieht es ungefähr 80.000 bis 90.000 Österreicher in den Süden.
Und ungefähr 10.000 bis 12.000 davon werden in den kommenden Weihnachtsferien der Sonne nachfliegen.
Die Hauptinteressenten für Winterurlaub ohne Schnee, kinderlose Ehepaare, Singles und gutverdienende Senioren.
Eine Gruppe, die dafür gesorgt hat, dass sich der Markt der Winterfernreisen während der vergangenen fünf Jahre um rund 20 Prozent ausgeweitet hat.
Eine Ausweitung, die jetzt, so meinen die Reisebüros, nur mehr sehr gebremst verläuft, die aber durchaus ausreicht, die Flugzeuge zu den traditionellen Zielen im Süden, zumindest zu Weihnachten, voll auszulasten.
An der Beliebtheit der einzelnen Destinationen hat sich nicht viel geändert.
Weihnachtsziel Nummer eins sind nach wie vor die Kanarischen Inseln, wo die Temperaturen zwar kaum zum Baden reizen, aber das milde Klima geschätzt wird.
Dort werden ungefähr 3000 Österreicher die Feiertage verbringen.
1500 wiederum zieht es nach Mallorca, während dann schon die echten Badeziele in der Rangliste folgen.
Zum Beispiel das israelische Eilat am Roten Meer mit rund 1000 Buchungen und mit etwas mehr die Meeresküste Kenias.
Der Rest entfällt auf eine Vielzahl von Regionen.
Da sind einmal die Malediven als ein fast schon traditionell gewordenes Ziel.
Neuerdings auch Ceylon, das durch neue Direktflüge von Österreich aus an Beliebtheit gewonnen hat.
Und dann noch die Badestrände Thailands.
Die Karibik dagegen, derzeit teurer als die Vereinigten Staaten, hat verloren.
Im Kommen dagegen ist Kuba als Billigersatz für das kostspielige Leben an den ideologisch westlich orientierten Stränden in dieser Gegend.
Damit gleich zur Preisentwicklung.
Unter Berücksichtigung unserer Inflationsrate ist das Überwintern im Süden um ungefähr 5 bis 10 Prozent im Schnitt teurer geworden, wobei der geringere Anteil an der Steigerung auf die Flugkosten entfällt.
Die Spitze in der Liste des Preisauftriebs hält, wie bereits gesagt, die Karibik.
Aber auch die Seychellen und Kenia, dort vor allem aufgrund der nach wie vor großen Nachfrage, haben ihre Preise nach oben korrigiert.
Nicht viel teurer, wenn nicht gleich geblieben, sind die Pauschalreiseangebote für die Kanarischen Inseln und Mallorca geworden.
Eine Tendenz, die im Großen und Ganzen auch für den fernen Osten, Indien und für Ceylon gilt.
Der aktuelle Stand des Interesses der sonnenhungrigen Österreicher kurz zusammengefasst.
Für Weihnachten ist in den Maschinen, die die erwähnten populären Ziele ansteuern, kaum mehr ein Platz zu bekommen.
Und auch für den Rest der Wintersaison haben sich die Buchungen relativ gut angelassen.
Und wenn es in den Reisebeilagen der Zeitungen trotzdem immer wieder Inserate gibt, die für spät entschlossene, besonders preiswerte Ziele unter südlicher Sonne anpreisen, dann handelt es sich in der Regel um Länder und Regionen, die sich noch nicht so richtig in der Hitparade des Ferientourismus durchgesetzt haben, wie etwa Ägypten, Senegal oder Gambia.
Zurück aber jetzt wieder nach Österreich.
Was wollen Österreichs Frauen oder genauer, was wollen Österreichs Frauen von der Politik?
Diese möglicherweise kniffligen Fragen versuchte eine Studie des IFES-Institutes auf den Grund zu gehen.
Im vergangenen Monat wurden 514 Frauen in ganz Österreich befragt, was sie am meisten interessiert, wo ihre größten Probleme liegen und wie sie sich die Lösung dieser Probleme auch durch die Politik erwarten.
Frauenstaatssekretärin Johanna Donaul hat das Ergebnis dieser Umfrage heute vorgelegt.
Brigitte Fuchs fasst es zusammen.
Die Frage, was sich Frauen wünschen, haben in der Vergangenheit Dichter zu beantworten versucht, in der jüngeren Vergangenheit glaubten Werbetexter, diese Frage auf recht banale Art beantworten zu können.
Doch die Wirklichkeit sieht anders aus.
Zunächst eine Zahl aus der IFE-Studie, die mit althergebrachten Vorurteilen aufräumen soll.
Was die Frauen am wenigsten in ihrem Leben interessiert, ist der Bereich Mode und Kosmetik.
Nur ein Prozent aller Österreicherinnen setzen diesen Bereich an die Spitze ihrer Interessen.
Spitzenreiter bei den Fraueninteressen ist nach wie vor der Bereich Familie und Partnerschaft.
Er rangiert noch vor dem Bereich Beruf.
Das Interesse an der Familie soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass mehr als die Hälfte aller Österreicherinnen in diesem Bereich auch die größten Probleme haben, wie Johanna Donal erläuterte.
Ich möchte nur hervorheben,
dass die Frauen im Bereich Partnerschaft und Familie, also an allem, was mit emotionalen sozialen Beziehungen zusammenhängt, sehr interessiert sind, dass sie allerdings zunehmend nicht mehr bereit sind, deswegen auch Probleme und Belastungen, die sich daraus ergeben, alleine zu tragen bzw.
nicht mehr darüber zu reden.
Und es bezeichnen eben 51% der Österreicherinnen genau diesen Umstand als schwerwiegendes Problem.
Es ist nur für 12% der Frauen kein Problem.
Das große Interesse der Frauen an der Partnerschaft heißt also nicht, dass sie mit Partnerschaften, so wie sie jetzt praktiziert werden, zufrieden sind, also mit dem Status quo.
Wobei hier die Unzufriedenheit der berufstätigen Frau natürlich besonders hoch ist.
Die ungleiche Verteilung der Belastungen innerhalb der Familie wirkt sich natürlich auch auf die Kindererziehung aus.
Rund ein Viertel aller Frauen fühlen sich überfordert, wenn es darum geht, ihrem Nachwuchs bei den Hausaufgaben zu helfen.
Die meisten von ihnen glauben, es wäre eine gute Lösung, wenn die Kinder in der Schule bei ihren Aufgaben betreut würden.
Ein weiteres Thema, das die Frauen laut IFES-Studie beschäftigt, ist die Frage der Empfängnisverhütung.
Hier fühlen sich die Österreicherinnen von ihren Partnern besonders im Stich gelassen.
Johanna Donal?
Ein weiterer Bereich ist die Empfängnisverhütung.
Hier sehen Sie aus den Zahlen, dass 67 Prozent der Österreicherinnen der Meinung sind, dass die Forschung auf dem Gebiet der Entwicklung von Verhütungsmitteln für den Mann dringendst vorangetrieben werden müsste.
Dass das natürlich altersmäßig dann noch sehr unterschiedlich aussieht, ist klar.
Bei den 16- bis 29-jährigen Frauen 80 Prozent
Und bei Frauen mit Matura oder Hochschulausbildung, also auch die Bildungssituation spielt eine Rolle, 84 Prozent.
Also ich meine, diese Zahlen sind, glaube ich, ziemlich eindeutig.
Auf die Frage, welche Konsequenzen sich daraus für die Frauen Staatssekretärin ergeben, meinte Johanna Donald.
Naja, ich meine...
eine Aufforderung an den Wissenschaftsminister, Forschungsmittel zur Verfügung zu stellen, um Verhütungsmittel für den Mann, die ja sicher erforscht werden können, es kann mir ja niemand einreden, dass das nicht möglich ist, dass eben tatsächlich einmal Verhütungsmittel für den Mann erforscht werden oder die Forschungen, die es schon gibt, herausgerückt werden.
Ich vermute nämlich stark, dass es sowieso welche gibt.
Und wenn, ich würde sagen, die ganze Frage der Gentechnologien und künstlicher Befruchtung und alles, was jetzt diskutiert wird und werden muss und einen so hohen Stellenwert bekommt, möchte ich zumindest sowieso den Schluss ziehen, dass nicht erst heute, die Forderung stelle ich schon seit Jahren, aber viele mich schon bestätigt durch diese Umfrage,
dass das den Frauen ein Anliegen ist.
Und es ist ja auch eines.
Warum sollen immer die Frauen, also die Unbildende Empfängnisverhütung, auf sich nehmen?
Soweit die IFES-Daten zu den familiären und partnerschaftlichen Problemen der Österreicherinnen.
Im Jänner wird der zweite Teil der Studie vorgestellt werden.
In diesem Teil wird es dann um die Wünsche der Frauen im Bereich Bildung, Beruf und Gesundheit gehen.
Nach diesem Beitrag von Brigitte Fuchs nun ins Ausland.
Seit einigen Wochen fehlen in den Fernsehnachrichten die gewohnten Bilder aus der Republik Südafrika.
Brennende Häuser, demonstrierende Schwarze, schießende oder prügelnde Polizisten.
Die weiße Regierung hat allen Journalisten auch den Auslandskorrespondenten Film-, Foto- und Tonaufnahmen in den Unruhegebieten verboten.
Seither berichten nüchterne Meldungen, dass die Unruhen weitergehen.
Die Zahl der Toten dieses Jahres nähert sich der Tausendergrenze.
Die Argumentation des Regimes, dass der Widerstand der schwarzen Mehrheitsbevölkerung lediglich durch angeblich falsche oder sensationell aufgemachte Berichte in den Medien der westlichen Welt angestachelt werde, hat sich also offenbar als falsch herausgestellt.
Zugrunde liegt diesem Glauben ein ebenso falsches Bild, das sich die Weißen von ihren schwarzen Mitbürgern machen.
Aus Johannesburg berichtert Roland Haug.
Südafrika nicht wie ein Land, in dem der Ausnahmezustand herrscht.
Auf den ersten Blick ist eigentlich alles normal.
Nein, das Blut fließt nicht in den Ringsteilen der weißen Wohnviertel.
Da haben die politischen Halbschultouristen schon Recht, den bewusster, manchmal aber auch in naiver Verkennung der wirklichen Situation dieses kräftige Argument zu handhaben.
Wo ist sie dann also, die Todekriegsähnliche Situation, die große Revolution, die mancher Kommentator schon heraufdämmert?
Nun, das Grauen findet anderswo statt, jenseits des weißen Erfahrungshorizontes.
Es findet dort statt, wo bleichgesichtige Südafrikaner nicht hinsehen und Auslandskorrespondenten nicht mehr hingehen dürfen.
Eines ist freilich richtig.
Nicht das ganze Land steht in Flammen, sondern nur bestimmte, geografisch genau bestimmbare Gebiete.
Was man nicht wissen will, das sieht man eben nicht.
So ist zum Beispiel der schwarze Wohnbezirk Alexandra im Norden von Johannesburg noch immer ein schlimmes Ghetto, wie man es nur aus den Elendzonen der dritten Welt kennt.
Die weißen Nobelvororte sind von diesem schwarzen Wohnbezirk in der Luftlinie nur durch wenige hundert Meter getrennt.
Man hätte, als das noch möglich war, nur über die Autobahnbrücke gehen müssen, um sich selbst ein Bild von der sozialen Situation der eigenen Dienstboten zu machen.
Doch, Fehlanzeige.
Während es in Alexandra seit Monaten fast täglich zu Gewaltaktionen kommt, nimmt das Leben in den weißen Villen gleich nebenan seinen normalen Gang.
Man lebt dort doch immer in prächtigen Häusern mit Flimmen, Pudeln und Rassehunden,
Auf den ausgedehnten Grundstücken sind Reitställe und private Tennisplätze keine Seltenheit.
Und wenn der schwarze Hausball morgens nahezu lautlos den unvermeidlichen Early-Morning-Coffee ans Bett bringt, dann quirlt das feine englische Porzellan auf dem dagereichten Silbertablett.
Weiße Südafrikaner äußerten unverhohen Freude und Genugtuung, als sie hörten, dass man die an freie Presseverhältnisse gewohnten Auslandskorrespondenten endlich an die Kandare genommen habe.
Das Bild, das sich viele von den Dunkelhäutigen und Schwarzen, immerhin 85% der Gesamtbevölkerung machen, ist ein durch einseitige Erzählung, starre Buren-Ideologie und Ignoranz gegenüber dem andersfarbigen, geprägtes Klischee.
Weil Südafrika aus den Schlagzeilen gerückt ist, entstand bei Ihnen der falsche Eindruck, dass sich die Lage in Ihrem Land beruhigt hat.
Doch dem ist nicht so.
Es wird weiter geplündert, ramponiert und attackiert, demonstriert und rebelliert.
Seit dem 3.
September des vergangenen Jahres, als alles begann, sind 965 Menschen ums Leben gekommen.
Insgesamt sind aufgrund des Ausnahmezustandes 7.183 Personen verhaftet worden.
Zurzeit befinden sich noch 949 im Gefängnis.
Ein Bericht von Roland Haug.
Es ist jetzt dreiviertel eins.
Das Gerangel um den Standort dürfte nun ausgestanden sein.
Der größte Spielplatz der Welt hat nun seine europäische Heimstatt gefunden.
Disneyland in Kalifornien und die ebenfalls nach ihrem Schöpfer benannte Welt in Florida bekommt nun nach Japan auch eine Niederlassung in Europa.
Gegen alle Interessenten hat sich Frankreich durchgesetzt und soll nun das europäische Disneyland bekommen.
Wenn die Erfolge der bestehenden Einrichtungen in den Vereinigten Staaten und Japan auch auf die Graue Nation umlegbar sind, dann haben die Franzosen einen schönen Fisch an Land gezogen.
Denn mit den überlebensgroßen Figuren, Walt Disneys, den verschiedenen Attraktionen und nicht zuletzt den Souvenirgeschäften werden in den Staaten Milliarden Umsätze gemacht.
Für die Franzosen bleibt einzig und allein die Frage übrig, wie viel sie von diesem Kuchen bekommen.
Aber hören Sie Thomas Fuhrmann.
Noch ist es erst eine Absichtserklärung und kein fixer Vertrag.
Aber für Frankreichs Presse gibt es kaum noch Zweifel.
Die Mickey Mouse wird 30 Kilometer westlich der französischen Hauptstadt ihre Zelte aufschlagen.
In Marne-la-Vallée, einer Satellitenstadt von Paris, wird Europas größter Vergnügungspark, ein Eurodisneyland, entstehen.
Das Ereignis ist so bedeutend, dass Premierminister Laurent Fabius gestern Abend selbst die Vereinbarung mit dem Chef von Walt Disney Productions, Michael Eisner, unterzeichnete.
Es ist eine Staatsaffäre.
Vor allem wegen der wirtschaftlichen Erwartungen, die sich mit dem Großprojekt verknüpfen.
Ein kräftiger Impuls für die Bauwirtschaft, für den Tourismus, eine Steigerung der Deviseneinnahmen.
Die entscheidende Bedingung, die die französische Regierung gegenüber den amerikanischen Unternehmen zu erfüllen hat,
ist die Garantie des Grundstückes.
Frankreich muss ein Areal von insgesamt 1784 Hektar zur Verfügung stellen und sich um die Enteignung und Entschädigung der derzeitigen Eigentümer kümmern.
Es ist wohl das erste Mal, dass ein Vergnügungs- und Freizeitpark das Etikett öffentlichen Interesses verliehen bekommt.
In einer ersten
Ende 1990, Anfang 1991 abgeschlossenen Bauphase sollen neben dem eigentlichen Disneyland 5.000 Hotelzimmer, 300.000 Quadratmeter Büros, 30.000 Quadratmeter Geschäftsflächen entstehen.
Die Bauarbeiten sollen in einer Anfangsphase etwa 6.000 Menschen beschäftigen.
Mit dem Anlaufen des Vergnügungsbetriebes und dem Zustrom von rund 4 Millionen Besuchern im Jahr sollen zwischen 20.000 und 25.000 ständigen Arbeitsplätzen geschaffen werden.
In der Anlaufphase rechnet man bei Walt Disney Productions mit 79.000 Besuchern am Tag.
In der Folge soll der Zustrom auf 130.000 steigen.
Um diese Massen zu transportieren, wird die Ostautobahn mehrere neue Abfahrten bekommen, die Schnellbahnlinie in den Westen von Paris um zehn Kilometer verlängert werden müssen.
Diese Investitionen gehen zu Lasten der Regionalverwaltung.
Die Reaktionen in den betroffenen Gemeinden sind vorwiegend positiv, obwohl sie ihren ruhigen, ländlichen Charakter einbüßen werden.
Weniger begeistert dürften viele Bewohner sein, die sich im Westen von Paris in den letzten Jahren niedergelassen hatten, weil es eben dort noch ruhig ist.
Mit der Ruhe wird es aber bald vorbei sein, wenn Pluto und Donald, Onkel Dagobert und Daniel Düsentrieb die europäischen Massen erfreuen.
Außer dem Eurodisneyland, dessen Gesamtinvestition auf rund 35 Milliarden Schilling geschätzt werden, sollen in den kommenden Jahren in Frankreich noch eine Reihe anderer Freizeitparks aus dem Boden schießen.
In Lothringen ist auf dem Gelände aufgelassener Hochöfen ein Schlumpfland geplant, in Nordfrankreich soll ein Asterixpark die Gallia verzaubern und 1987 wird im Norden von Paris Mirapolis eröffnet.
Mit 90 Hektar und 1000 Arbeitsplätzen ist das letztgenannte Projekt im Vergleich zum Disneyland ein kleiner Fisch.
In der Euphorie des Disneyland-Coups sind die Stimmen der Skeptiker und Kritiker, die von einem Ausverkauf
von einer Amerikanisierung der französischen Freizeitgewohnheiten sprechen, derzeit verstummt.
Ein Bericht von Thomas Fuhrmann jetzt um 11 Minuten vor 13 Uhr nochmals zurück zur österreichischen Innenpolitik.
Am Vormittag tagte der Bundesparteivorstand der Volkspartei und hat während dieser Tagung auch drei neue Bereichssprecher nominiert.
Roland Adrovica meldet sich nun direkt aus der ÖVP-Zentrale.
Nicht nur die tatsächliche Bundesregierung ist umgebildet worden, auch die Riege der Bereichssprecher, immer wieder als Schattenkabinett der ÖVP bezeichnet, hat ein neues Aussehen.
Anstelle des bisherigen Umweltsprechers Walter Heinzinger, der sich ganz auf seine Aufgaben im ÖAW konzentriert, wurde neue Umweltsprecherin Marga Hubinek.
Sie war bisher Familiensprecherin.
Die neue Familiensprecherin wird die Abgeordnete Rosemarie Bauer werden und statt Robert Lichal, der der neue Vorsitzende der Fraktion Christlicher Gewerkschafter geworden ist, wird der oberösterreichische Abgeordnete Hermann Kraft neuer Sicherheitssprecher der österreichischen Volkspartei werden.
Parteiobmann Alois Mock hat heute Heinzinger und Licherl für ihre Tätigkeit gedankt und die neuen Sprecher besonders hervorgehoben, wie tüchtig sie seien.
Daneben hat der Bundesparteivorstand der ÖVP neuerlich mehr Privat weniger Staat gefordert, das Eigentumsbildungskonzept der ÖVP.
Unterstützt wurde ein Mock heute vom Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der darauf hingewiesen hat, was in Salzburg alles bereits privatisiert worden ist und was man auch privatisieren will.
Unter anderem wurden bereits das Landesreisebüro und eine Versicherung privatisiert.
Man will weitermachen bei Wohnbaugesellschaften, bei Liftgesellschaften und bei Seilbahnen, die man zum Teil an Private verkaufen könne.
Das alles meinten die beiden ÖVP-Spitzenpolitiker, würde die öffentliche Hand entlasten.
Private seien eben vielfach besser in der Lage,
Aufgaben der Wirtschaft zu erfüllen.
Und dann gab es auch einen Kommentar von ÖVP, ob man alles mag, zum jüngsten Rücktritt oder zum bevorstehenden Rücktritt von Steuer-Generaldirektor Michael Malzacher.
Dass die Entwicklung auch sehr tragisch ist bei Steuer-Daimler-Buch ist ja kein Geheimnis.
Wenn ich nachdenke, dass dort allein ein, zwei Zehntelmilliarden Schilling verloren ging, weil die Regierung, zuerst die sozialistische Regierung, gesagt hat, sie können Panzer exportieren, sie können es produzieren, und als es dann soweit war, hat man Land und andere, das verhindert die Exportgenehmigung, seitdem stehen sie in einem hohen
wenn sie nicht inzwischen, sondern Teil ans Bundesheer abgetreten sind, stehen sie auf den Parkplätzen.
Das schadet natürlich einem Unternehmen ungeheuer und war sicherlich einer der negativsten Beiträge von Seiten der Politik zur Entwicklung eines Unternehmens und das hat offensichtlich auch beigetragen zu den Schwierigkeiten des Generaldirektors.
Wobei es auch gar nicht sinnvoll wäre, von Seiten der Politik in die inneren Entscheidungen eines solchen Unternehmens
einzugreifen.
Da müssen wir sowieso einen Neubeginn setzen.
Soweit der Kommentar von ÖVP-Parteiobmann Alice Mock zum bevorstehenden Rückzug von Steuer-Generaldirektor Michael Malzacher aus der Unternehmensleitung.
Er wird ja weiterhin für den Waffensektor im Unternehmen zuständig sein.
Die ÖVP wird im Übrigen in Zukunft versuchen stärker als bisher die älteren Mitglieder in der Partei zu halten und zwar in öffentlichen Funktionen in der Partei zu halten.
Bisher war es so,
dass Parteifunktionäre mit 65 Jahren zurücktreten mussten, außer sie wurden von zwei Dritteln der Funktionäre in ihren Funktionen bestätigt.
Diese Klausel soll nun fallen.
Frage an Mock, wollen Sie etwa erreichen, dass der frühere Parteiobmann Witthelm wieder ins Parlament zurückkommt?
Dieser ist ja über 70 Jahre alt.
Darauf sagt der Mock, das wäre eine großartige Idee.
Wir könnten Witthelm gut im Parlament brauchen, aber ich fürchte leider, dass er nicht wollen wird.
So weit mein Bericht von der Pressekonferenz von Alice Mock und dem Salzburger Landeshauptmann Haslauer nach dem Bundesparteivorstand.
Zurück an das Funkhaus.
Reporter war Roland Adrowitzer.
Morgen wird in Österreich der französische Spielfilm Hündchen in Essigern laufen.
Nach Wespennest und den Spezialisten wieder ein französischer Krimi.
Er stammt diesmal allerdings nicht aus der Hand von talentierten Nachwuchsregisseuren, sondern vom bewährten Krimi-Spezialisten Claude Chabrol,
der sich nach seinen großen Erfolgen, die untreue Frau oder der Schlechter, in den letzten Jahren mehr den Fernseharbeiten gewidmet hat.
Mit Hündchen in Essig hat er einen neuen Kinofilm mit einem Budget von etwa 16 Millionen Schilling hergestellt.
Das ist weniger als die Hälfte der sonst üblichen Kosten für derartige Filme in Frankreich.
Hündchen in Essig hat in Österreich das Prädikat sehenswert erhalten.
Dazu ein Beitrag von Karin Bauer.
All das, weil ich interessiert werde von Menschen, die versuchen, diskret zu bleiben.
Mich interessieren mehr die Menschen, die diskret sein wollen.
In den Großstädten suchen die meisten die Kommunikation und wollen nicht allein sein.
In den kleinen Provinzstädten ist das Alleinsein kaum möglich.
Deshalb ist es auch schwierig, Dinge zu verbergen und das ist für mich interessanter als die Bereitschaft zur Kommunikation.
Hühnchen in Essig ist im deutschen Sprachraum ein verwirrender Titel, denn er bedeutet nicht etwa eine neue Lieblingsspeise des als gourmet bekannten französischen Regisseurs, sondern ist ganz einfach die wörtliche Übersetzung des Spitznamens, den die Franzosen ihren Polizisten geben.
Das entspricht unserem Kieberer oder Bullen.
Dass Chabrol seinen Hüter des Gesetzes diesmal in Essig legt, ist ein Hinweis auf die Art, seine Geschichten mit Ironie zu würzen.
Auch diesmal ist die Art, mit der der Inspektor aus Paris der drei Todesfälle aufklären soll, seine ungewöhnlichen Aufklärungsmethoden kommentiert, ganz schön ätzend.
Übrigens, Anna Foscari war nicht in der Kirche heute Morgen.
Ich weiß, ich war da.
Ich weiß, ich hab dich gesehen.
Und nicht nur das, sie war so gar nicht mal zu Hause.
Woher weißt du das, Bahrmann?
Na, weil ich ihr doch jeden Morgen das Frühstück bringe.
In die Wohnung?
Ja, in die Wohnung.
Sag mal, dann hast du doch Annas Schlüssel, nicht?
Nein.
Sie werden doch nicht etwa sagen wollen, dass sie vorhaben, in ihre Wohnung zu gehen, in ihrer Abwesenheit.
Doch.
Also du gehst jetzt in deine Werkstatt und deine Küche, wohin du willst, und du holst mir einen Brecheisen, einen Hammer und einen Meißel.
Und du kommst mit mir zu Anna.
Und wirst mein Zeuge sein.
Aber das geht doch nicht.
Naja, weiß nicht, vielleicht ist sie ja nur irgendwo unterwegs.
Man darf alles, mein Lieber, wenn man bei der Polizei ist.
Diesen Inspektor, blendend gespielt vom französischen Komiker Jean Poiré, hat Claude Chabrol deshalb geschaffen, weil er sein neuestes Werk komischer gestalten wollte als die früheren.
Ich fand meine Filme immer ganz lustig, aber die Zuschauer, die meine Filme zwar schätzen, lachten nicht so sehr.
Nun habe ich die Lösung mit diesem Kriminalinspektor gefunden.
Er dient als Medium zwischen dem Zuschauer und mir, indem er meine Art von Humor ausdrückt, mit der sich auch die Zuschauer gerne identifizieren.
Denn ab dem Moment, in dem er auftritt, lachen die Leute mehr.
Er selbst ist humorlos, denn Humorvolle wirken brav.
Und das ist bei ihm nicht der Fall.
Er hat so seine Eigenheiten, auch gewisse Perversitäten, die aus seiner Funktion resultieren.
Und das hat mich sehr interessiert.
Die eigentliche Gegenspielerin des Inspectors ist eine hexenhafte, gelähmte Frau, die mit Hilfe ihres Sohnes, dem Briefträger des Ortes, versucht, die Drähte des Intrigenspiels zu ziehen, indem sie die Briefe der an den Verbrechen Beteiligten kontrolliert.
Eine böse Alte, die auch noch versucht, ihren Sohn zu tyrannisieren.
Großartig gespielt von Stéphane Audrain, die Ex-Frau von Claude Chabrol und Protagonistin vieler seiner Filme.
Aber auch ihr Filmsohn als junger Held, seine Geliebte und die anderen Figuren sind wesentliche Bausteine in diesem intrigen Mosaik.
Dass sich Chabrol der genauen Zeichnung der Filmcharaktere in Hündchen in Essig diesmal besonders widmete, dürfte eine Verlagerung der Wertigkeiten in seiner nun schon über 25 Jahre dauernden Karriere bedeuten.
Denn anstelle der Bissigkeiten und des Schocks rücken Persönlichkeiten, die so faszinieren, dass man gerne bei ihnen verweilt und in Kauf nimmt, auch länger als früher darauf zu warten, bis sie ihre wahren Gesichter zeigen.
Nach diesem Beitrag von Karin Bauer nun noch einige Kurzmeldungen.
Österreich.
Das Abrutschen der Südautobahn in der Nähe von Pinkerfeld wird nun von Experten genau untersucht.
Ein Autobahnstück zwischen Pinker und Hartberg ist gestern auf einer Länge von etwa 150 Meter zwischen 10 und 15 Meter tief abgerutscht.
Das entsprechende Teilstück ist erst am 22.
November feierlich eröffnet worden.
Die Ursache ist noch nicht geklärt.
Nach jüngsten Meldungen wird eher ein geologisches als ein bauliches Problem vermutet.
Schon in der Bauphase hatte es Bedenken gegeben, weil die Trasse in einer für den Straßenbau sehr ungünstigen Flüchtzone liegt.
Die Straßenbaugesellschaft hatte aus diesem Grund zusätzlich eine Schweizer Firma mit der begleitenden Kontrolle beauftragt.
Die steirische Landeshauptstadt Graz ist von umfangreichen Telefonstörungen betroffen.
Man kann von Graz aus nicht in die Bundesländer Niederösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg sowie in das nördliche Burgenland telefonieren.
Auch nicht nach Deutschland und in die Schweiz.
Mehrere Stadtteile von Graz sind für Ferngespräche nicht erreichbar.
Ausgefallen sind auch das Autotelefonnetz, die Störungsannahme und die telefonische Telegram-Annahme.
Ursache ist ein Wasserschaden.
Der Wasserschlauch eines Geschirrspülers in der Kantine des zentralen Fernamtes hatte sich gelockert.
Die Behebung wird mehrere Tage, möglicherweise sogar Wochen dauern.
Bei der Steierdaimler Buch AG soll der Personalstand im kommenden Jahr um 900 Mitarbeiter verringert werden.
Hauptbetroffen soll mit rund 600 Mitarbeitern das Werk Steier sein.
In Graz sind 175 Arbeitsplätze, in Wien 85 betroffen.
Ausgelöst wird die Personalreduktion durch die im Unternehmenskonzept vorgesehene Umstrukturierung.
Nach der gestrigen Ankündigung von Generaldirektor Michael Malzacher, er werde mit Wirkung vom Juni 1986 ausscheiden, zeichnet sich immer deutlicher die Nachfolge durch den Australiametall-Chef Rudolf Streicher ab.
Nach Angaben von Verkehrsminister Ferdinand Latziner sind bei der Föst-Dochter Intertrading die vorgegebenen Risiko-Limits eindeutig überschritten worden.
Das geht aus einem Zwischenbericht der Untersuchungen hervor.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Süden teilweise sonnig, teils nebelig, trüb.
Sonst veränderliche Bewölkung und einige Regenschauer.
Nachmittagstemperaturen 2 bis 9 Grad.
Damit sind wir am Ende von 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst für Redaktion und Technik.