Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1985.12.20
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Wir stehen wieder am Beginn einer Stunde ausführlicher Mittag-Journal-Information.
Als Redakteur im Studio begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Das geplante Programm.
Nach dem aktuellen Nachrichtenüberblick informiert Sie die hohe Warte über das voraussichtliche Wochenend- und Weihnachtswetter.
Dann hören Sie einmal mehr Stellungnahmen zur Föst-Krise, zur Lage der Verstaatlichten überhaupt, dazu ÖVP-Wirtschaftssprecher Graf sowie der freiheitliche Generalsekretär Grabherr Mayer.
Die neue ÖVP-Umweltsprecherin Marga Hubinek präsentierte ihre Vorschläge und bewertete die Person des neuen Umweltministers Kreutzer.
Der Vorweihnachtseinkaufsstress ist zwar für manche noch nicht beendet, aber eines kann man jetzt schon erkennen.
Das Weihnachtsgeschäft verläuft heuer eher flau.
Auch dazu einige Anmerkungen.
Eine weitere Untersuchung, die jetzt präsentiert wurde, schlüsselt die Bilanz des Sommerfremdenverkehrs auf.
Er war heuer rückläufig.
Aus Land.
Sie erfahren Näheres über den jüngsten Stand der spektakulären Geiselnahme im Gericht von Nord.
Wir analysieren Ergebnisse der zu Ende gehenden KVAE-Konferenz in Stockholm und auch bei den Wissenschaftlern wächst die Skepsis gegen das US-Weltraumwaffenprogramm STI.
Die bevorstehende Hamlet-Premiere im Wiener Burgtheater mit Klaus-Maria Brandauer in der Hauptrolle ist Gegenstand eines Beitrags der Kulturredaktion.
Jetzt, wie angekündigt, der Nachrichtenüberblick zusammengestellt hat in Rainer Warnecke.
Sprecher ist Herbert Slavik.
Österreich.
ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf hat angesichts der Voest-Krise eine Neukonzeption der österreichischen Finanz- und Wirtschaftspolitik gefordert.
Graf sagte in einer Pressekonferenz, die aktuelle verstaatlichte Krise führe zu einer volkswirtschaftlichen Schadensbilanz, die ohne Kurswechsel die wirtschaftspolitische Zukunft Österreichs bedrohe.
Künftige Budgets und die gesamte Finanzpolitik der kommenden zehn Jahre seien schwerwiegend vorbelastet.
Der Spielraum für eine Steuersenkung sei vertan.
Außerdem habe die Regierung die Chance für eine Rückkehr zur Vollbeschäftigung in den kommenden Jahren verspielt, meinte Graf.
ÖVP-Umweltsprecherin Marga Hubinek hat den neuen Umweltminister Franz Kreuzer auf die anstehenden Probleme in seinem Ressort hingewiesen.
Hubinek sagte, die Lektüre medizinischer Taschenbücher werde Kreuzer bei der Lösung der großen Fragen im Umwelt- und Gesundheitsbereich kaum helfen.
Die zahlreichen offenen Probleme, etwa die Krankenanstaltenfinanzierung, die Ärzteausbildung, die Sondermüllbeseitigung und die Begrenzung der Schadstoffe seien von einem Parlamentsneuling sicher nicht so leicht zu bewältigen.
SPÖ-Präsidentschaftskandidat Kurt Steirer will einen reinen Persönlichkeitswahlkampf führen.
In einem Interview nannte es Steirer sein Ziel, die Gesprächsbereitschaft zwischen den Parteien zu verbessern.
Vor allem wolle er die zunehmende Polarisierung zwischen den politischen Richtungen und zwischen Jung und Alt durch persönliche Kontakte entschärfen.
In seinem Tagesbefehl anlässlich der bevorstehenden Weihnachtsfeiertage hat Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager die Rolle Österreichs als stabilisierendes Element in Europa hervorgehoben.
Frischenschlager nimmt auch Bezug auf die Anschaffung von Abfalljägern.
Er betont, nach mehr als 20-jährigem vergeblichem Bemühen sei der erste Schritt zur Wahrung der Lufthoheit gesetzt worden.
Das Bundesheer müsse mit zeitgemäßer und effizienter Ausrüstung ausgestattet werden, um dem gesetzlichen Auftrag im Interesse der Sicherheit Österreichs besser nachkommen zu können.
Die Österreicher haben heuer um fast 20 Prozent mehr Altglas und 10 Prozent mehr Altpapier gesammelt als im vergangenen Jahr.
Staatssekretär Eric Schmidt hat in diesem Zusammenhang auf das verstärkte Umweltbewusstsein der Österreicher und auf die positiven Auswirkungen für die Zahlungsbilanz hingewiesen.
Im vergangenen Jahr wurden in Österreich mehr als 780 Millionen Schilling allein für die Einfuhr von Papier, Papierabfällen und Altpapier ausgegeben.
Bei der Bruchstelle der Südautobahn im Burgenland haben die Arbeiten für eine provisorische Sanierung begonnen.
Am Montag sollen zwei bis drei Fahrstreifen zur Verfügung stehen.
Die gesamte Wiederherstellung des abgesunkenen Autobahnstücks wird etwa zwei Monate dauern und zehn Millionen Schilling kosten.
In zwei Wochen soll nach einer Ankündigung von Vatenminister Heinrich Übleis ein Expertengutachten über genaue Ursache und Verschulden vorliegen.
Frankreich.
Das Geiseldrama im Gerichtsgebäude von Nantes ist noch immer nicht beendet.
Die drei vorbestraften Gangster, die gestern Vormittag während einer Gerichtsverhandlung alle Anwesenden als Geiseln genommen hatten, halten noch immer zwölf Menschen in ihrer Gewalt, darunter den Gerichtspräsidenten, seine zwei Beisitzer und den Staatsanwalt.
In den heutigen Morgenstunden unternahmen sie gemeinsam mit ihren Geiseln einen Fluchtversuch, wobei einer von ihnen offenbar in Panik zwei Schüsse abgab.
Kurz darauf zogen sich die Terroristen mit ihren Opfern wieder in den Gerichtssaal zurück.
Ein Kleinbus, den sie für ihre Flucht verlangt haben, steht vor dem von Polizeieinheiten umstellten Gerichtsgebäude.
USA.
Senator Edward Kennedy will sich nicht um die Kandidatur der Demokraten für die Präsidentenwahlen im Jahr 1988 bewerben.
Kennedy gab bekannt, er wolle sich aber um die Wiederwahl in den Senat bemühen.
Er sei sich dessen bewusst, dass er aufgrund dieser Entscheidung möglicherweise niemals Präsident der Vereinigten Staaten werde.
Es sei jedoch nicht sein Lebensinhalt, diese Position anzustreben.
Italien.
Erstmals seit 40 Jahren ist der Anteil der Unterernährten an der Gesamtbevölkerung der dritten Welt zurückgegangen.
Angesichts des schnellen Bevölkerungswachstums in diesen Ländern ist die Zahl der Hungernden in absoluten Zahlen dennoch weiter angestiegen.
Nachdrücklich unterstreicht die UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft den wachsenden Abstand zwischen reichen und armen Ländern.
Während die tägliche Energiezufuhr in den besonders armen Ländern auf durchschnittlich 1.800 Kalorien pro Tag und Person gesunken ist, ist sie in den Industrienationen ständig gestiegen und beträgt derzeit durchschnittlich 3.400 Kalorien pro Person und Tag.
Europäische Gemeinschaft
Die Beimischung von Hormonen zum Viehfutter soll künftig in allen Staaten der europäischen Gemeinschaft verboten sein.
Eine entsprechende Verordnung soll aber erst ab 1988 in Kraft treten.
Der Beschluss der Landwirtschaftsminister der EG-Mitgliedstaaten wurde mit Mehrheit gefasst, weil sich der britische Landwirtschaftsminister bis zuletzt gegen das Gesetz aussprach.
Großbritannien erhält nun von der europäischen Gemeinschaft eine Frist bis Jänner 1989.
Bis dahin darf britisches Vieh zwar mit Hormonen gefüttert, das Fleisch jedoch nicht exportiert werden.
USA
Der Start der Raumfähre Columbia ist auf nächstes Jahr verschoben worden und wird frühestens am 4.
Jänner stattfinden.
Der Countdown musste gestern, 14 Sekunden vor dem geplanten Abheben, abgebrochen werden.
Computer hatten einen Fehler in einem Hydrauliksystem der rechten Trägerrakete entdeckt.
Das System muss ausgetauscht werden.
Kanada.
Die internationale Zivilluftfahrtorganisation hat eine Reihe zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen für den Flugverkehr beschlossen.
Unter anderem sollen Gepäckstücke von Fluggästen, die zwar gebucht haben, aber nicht anwesend sind, nur nach strengster Kontrolle an Bord gebracht werden.
Nicht ständigem Flughafenpersonal soll der Zugang zu den Maschinen verboten sein.
Auch für normales Gepäck, für Frachtstücke und Luftpost werden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
Das waren die Meldungen.
Stichwort Wetter.
Ich hoffe nun, verbunden zu sein mit Dr. Gmoser von der Hohen Warte in Wien.
Guten Tag.
Ja, grüß Gott.
Was haben Sie uns an Wetterprognosen, Herr Dr. Gmoser, anzubieten?
Zunächst bitte für das kommende Wochenende.
Gerne.
Das Wetter zum Wochenende wird von einer westlichen, in der Folge von einer südwestlichen Höhlströmung bestimmt, mit der weitere milde Luftmassen in den Ostalpenraum geführt werden.
Morgen, Samstag, wird es in den Beckenlagen des Südens weiterhin nebelig trüb sein.
Die dort lagernde Kaltluft wird über das Wochenende keine Modifikation erfahren.
Im übrigen Bundesgebiet überwiegt morgen Samstag anfangs noch die starke Bewölkung.
Örtlich tritt Regen auf.
Im Gebirge wird die Schneefallgrenze über 1000 Meter steigen.
Im weiteren Tagesverlauf setzt aber von Westen her die Bewölkungsauflockerung ein.
Am Sonntag stellt sich mildes und teilweise sonniges Wetter ein.
Sieht man wieder von den eher beständigen Nebelfeldern im Süden ab.
Im Gebirge setzt sich die Erwärmung weiter fort.
Die Nullgradgrenze wird am Sonntag über 3000 Meter steigen.
Zu Wochenbeginn nimmt von Westen her die Störungstätigkeit wieder zu.
Mit Schneefall ist leider nur bis 1500 Meter zu rechnen.
In den Niederungen sind größtenteils grüne Weihnachten zu erwarten.
Bei mäßigen westlichen Winden liegen die Frühtemperaturen zwischen minus 4 und plus 3 Grad, die Tageshöchsttemperaturen zwischen 4 und 12 Grad.
Im Süden jedoch meist nur knapp über dem Gefrierpunkt.
Zum Abschluss noch die Wettermeldungen von heute 12 Uhr.
Wien bedeckt Regen 6 Grad, Westwind mit 20 Kilometern pro Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt 8 Grad, Nordwestwind mit 20 Kilometern pro Stunde.
Linz bedeckt 5 Grad, Westwind mit 20 km pro Stunde, Salzburg stark bewölkt 7 Grad, Nordwestwind mit 20 km pro Stunde, Innsbruck bedeckt 2 Grad, Bregenz bedeckt 6 Grad, Graz heiter 6 Grad und Klagenfurt gefrierender Nebel minus 3 Grad.
Danke, Dr. Gmoser, für diese Informationen.
Es wird also voraussichtlich grüne Weihnachten geben.
Jetzt wieder zur Politik.
Das innenpolitische Hauptthema der vergangenen Wochen, die Krise der Föstalpine und ihre Folgen, beherrscht naturgemäß auch die Vorweihnachtsabschlusspressekonferenzen der Politiker.
ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf äußerte heute die Befürchtung, dass das Defizit noch weit über die bisher bekannten 5,7 Milliarden hinausgehen würde.
Graf nannte auch Bedingungen, unter denen die ÖVP weiteren Zuschüssen aus dem Budget zur Sanierung der Verstaatlichten zustimmen könnte.
Aus der ÖVP-Zentrale meldet sich Ernest Hauer.
ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf sieht die weitere Entwicklung der Förstalpine in eher düsterem Licht.
Er wisse zwar nicht, wie hoch der zahlenmäßige Niederschlag des Debakels letztlich ausfallen würde, doch scheinen allein die Inter-Trading-Verluste zumindest das Doppelte der derzeit bekannten Summe auszumachen.
Graf rechnet jedenfalls damit, dass die Regierung schon Ende Jänner gezwungen sein werde, im Parlament eine neue Notmaßnahme für den notleidenden Eisen- und Stahlkonzern zu fordern, ohne bereits Konzepte für die Först-Alpine-Sanierung vorlegen zu können.
Ohne Kenntnis der Endlösungen könne er aber seiner Meinung nach die Opposition nicht zustimmen.
Graf nannte aber auch Bedingungen, unter denen er sich eine Zustimmung vorstellen könnte.
Es müssen zwei Dinge in dem Konzept drinnen sein.
Sie stehen zwar im Boozer und Hamilton-Gutachten seit vielen Jahren, aber wir möchten es von der Regierung hören.
Es ist eine offene Tatsache, es müssen zum Beispiel aus der Vest, die Vest schleppt seit Jahren 5.000 Menschen mit,
die sie nicht brauchen kann.
Verzeihen Sie die Härte des Ausdrucks.
Die gesamte Verstaatlichte hat noch sehr viel mehr Menschen, die sie nicht beschäftigen kann im Sinne der Betriebswirtschaft.
Nun, das Versäumnis der fünf Jahre Ignoranz dieses Umstandes und das Nichtbeschaffen von privaten Arbeitsplätzen dramatisiert die Geschichte.
Man kann diese Leute nicht über Nacht auf die Straße setzen.
Sie müssten uns also sagen,
in einem Zeitraum von drei Jahren.
Was geschieht?
Wie viele Leute werden freigesetzt?
Wo wird man versuchen, durch Mobilisierung privater Unternehmer die Leute unterzubringen?
Und die gleich wichtige Frage,
Was wird von der Erzeugungspalette nicht erzeugt werden, weil es nicht verkäuflich ist?
Und auch über zusätzliche Finanzierungsquellen, etwa durch den Verkauf von Anteilen oder Aktien der Verstaatlichten, müsste gerettet werden.
Dann und nur dann wäre die Opposition bereit, auch ohne Realisierung ihres Neuwahlantrags, einer neuen Finanzhilfe zuzustimmen.
Ohne allerdings, so Graf, die Forderung nach Neuwahlen fallen zu lassen.
Etwaige Ankündigungen der Regierung ohne Finanzspritze müsste die Verstaatlichte Eisen- und Stahlindustrie Konkurs anmelden.
ließen den ÖVP-Wirtschaftssprecher ziemlich kalt.
Wenn das alles ist, die Drohung zum Konkursrichter, das hatten wir schon einmal.
Wenn Sie sich, meine Damen, meine Herren, erinnern, die letzte Zuwendung zur Verstaatlichten, es waren 6,3, denke ich mir.
Das war an dem Tag, als Salinger den Lipizzaner überreicht hat.
Beide sind unvergessliche Ereignisse.
Eines angenehm, das andere unangenehm.
Damals sagte man, die
Verstaatlichte und einige Töchter können nicht bilanzieren, sie müssen zum Konkursrichter.
Und ich gestehe Ihnen, wir standen vor einer Wahl.
Den Kreisky hätte ich zugetraut, dass er das riskieren lässt.
Die Umstände haben sich völlig geändert, ich sage das ganz offen.
Jetzt kann keine Regierung, kein Sinovac, und wenn er das fünfte Mal umbildet,
Nicht riskieren, dass das geschieht, aber, Ende der Frage, ich glaube, meiner Partei raten zu müssen, ohne allem, nein, mit der Ausbizie.
Wenn ihr mit uns redet und wenn ihr im Frühjahr ein Konzept bringt und uns sagt, was wird es endlich kosten, wie wollt ihr das machen, was soll sich ändern, dann werden wir wieder verhandeln.
Allein ins Parlament geschleppt, ihr schwarzen Mist, wird ich meiner Partei nein sagen.
Von dieser seiner persönlichen Haltung will Robert Graf die ÖVP beim traditionellen Drei-Königstreffen der Partei in Mariaplein überzeugen, auch wenn er sich des Umstandes bewusst ist, dass viele Leute in der Partei ein Nein zur Finanzhilfe nicht gutieren würden.
Mit dem steirischen Landeshauptmann Josef Krainer sieht sich Graf in einem wesentlichen Punkt einig.
Krainer soll ja nach ÖVP-Meinung sehr bald mit Bundeskanzler Sinowaz über die Probleme der südsteirischen Industrieregion Murmürzfurche verhandeln und einen Staatsvertrag zwischen dem Land Steiermark und dem Bund darüber abschließen.
Und das sei jedenfalls, so Graf, kein Widerspruch zur Forderung nach weniger politischem Einfluss auf die Verstaatlichte.
Denn solange die Landespolitiker zur Kasse gebeten werden, meinte der ÖVP-Wirtschaftssprecher, müssten die Landespolitiker auch mitreden dürfen.
Und damit aus der VP-Zentrale zurück an Udo Bachmeier im Studio des Mittagschanals.
Danke, Ernest Hauer.
Der kleine Regierungspartner FPÖ lässt in der Diskussion über das Vöstebakel und den Problemen der Verstaatlichten überhaupt in jüngster Zeit immer deutliche kritische Töne gegenüber Verstaatlichtenminister Ferdinand Latsina verlauten.
Nach Parteiobmann-Vizekanzler Norbert Stege übte heute auch Generalsekretär Walter Grabherr-Meyer an Lazinak-Kritik.
Der freiheitliche Generalsekretär wirft außerdem der ÖVP vor, in Sachen Voest neuerlich zu viel Rücksicht auf Bundesländerinteressen zu nehmen, Roland Adrowitzer berichtet.
Die Föst-Krise beschert der kleinen Koalitionsregierung auch im inneren Verhältnis keinen ungetrübten Weihnachtsfrieden.
Der kleine Regierungspartner FPÖ ist verärgert, dass verstaatlichten Minister Ferdinand Latziner das Ausmaß des Föst-Debakels nicht früher erkannt habe.
Generalsekretär Walter Grabherr-Meyer sprach heute wörtlich von gewissem Unmut, der in der Freiheitlichen Partei gegenüber Latziner herrsche.
Offensichtlich hat man in der FPÖ auch noch nicht ganz vergessen, dass Latziner im Jänner dieses Jahres im Zusammenhang mit der Affäre Frischenschlager-Reda zurücktreten wollte, falls der freiheitliche Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager nicht aus der Regierung ausscheide.
Bundeskanzler Fred Sinowaz hatte seinerzeit Latziner nur mühsam zum Verbleiben in der Regierung bewegen können.
Die SPÖ sprach damals von einer Chance, die man dem freiheitlichen Ressortchef noch einmal geben wolle.
Grabherr Mayer verwendet nun die gleiche Diktion in Richtung Ferdinand Latziner.
Wir wollen auch diese Chance dem verstaatlichten Minister Latziner einträumen und geben.
So fair sind wir auch.
Aber wir werden genau jenen Zeitpunkt, den der Herr verstaatlichte Minister für sich selbst gesetzt hat, abwarten und werden dann genau prüfen, ob jene Vorschläge, ob also jene Maßnahmen, die der verstaatlichte Minister gesetzt hat, tatsächlich diese Krise bewältigen können.
Und vor allem, ob all jene
Vorschläge, die unterbreitet wurden, die durchaus zu einem großen Teil auf Vorschläge auch von Freitler Partei zurückgehen, die wir vor Jahren schon gemacht haben, vor Jahren schon noch in unserer Oppositionszeit gemacht haben, ob diese Vorschläge auch so durchgesetzt werden oder nicht, oder ob es nur Lippenbekenntnisse waren.
Dann, wenn wir feststellen, es sind nur Lippenbekenntnisse, dann meine ich, dass auch der verstaatlichte Minister bei uns das Vertrauen verloren hätte.
Grape Meyer hat auch mit der ÖVP keinen Weihnachtsfrieden geschlossen.
Er wirft der Opposition vor, nur Lippenbekenntnisse im Zusammenhang mit der Eindämmung des politischen Einflusses auf die verstaatlichte Industrie abgegeben zu haben.
Falls es schmerzliche Maßnahmen geben soll, etwa in der Steiermark, dann wolle die ÖVP wieder die Politik der verschlungenen Pfade gehen.
Grabherr Mayer bezieht diese Aussagen auf einen Vorschlag von ÖVP-Generalsekretär Michael Graf, der einen Staatsvertrag zwischen der Bundesregierung und dem Land Steiermark über die Zukunft der verstaatlichten Betriebe in Josef Greiners Land angeregt hat.
Die ÖVP fürchtet die bevorstehende Landtagswahl in der Steiermark und wolle neuerlich aus landespolitischen Gründen notwendige, vielleicht schmerzliche Entscheidungen in der verstaatlichten Industrie verhindern.
Die FPÖ werde ihr dies aber vermiesen, sagte Grabherr Mayer wörtlich.
Die Freiheitlichen treten auch dafür ein, dass bei der Steyr-Dämmler-Puch AG notwendige Kündigungen trotz des Widerstands des Betriebsrats vollzogen werden.
Dies zu verhindern wäre falsch, erklärte Grabherr Mayer und bekannte sich heute auch dazu, dass man vor zwei Jahren in dieser Frage falsch entschieden habe.
Damals wurde sogar eigens in Steyr eine Regierungsklausur veranstaltet, bei der dann umfangreiche Kündigungen abgesagt wurden.
Grabherr Mayers Kommentar von heute dazu.
Diese Entscheidung war falsch.
Sie war eindeutig falsch.
So falsch, als die Entscheidung, die Bundeskanzler Sinewald damals getroffen hat, als im Bereich der Vöstalpine von einer Reduzierung der freiwilligen Sozialleistungen gesprochen wurde und der dortige Zentralbetriebsratsobmann Ruhaltinger
unter Umgehung jeder anderen Instanz, die ja eigentlich gehen hätte müssen, also Vorstand, OEAG, direkt zum Bundeskanzler gepilgert ist, als diese Kürzung von Sozialleistungen
vom Bundeskanzler zurückgenommen wurde.
Die Freiheitlichen hätten die Entscheidung von Steyr vor zwei Jahren nicht mitzuverantworten, sagte der freiheitliche Generalsekretär weiter.
Es habe sich um reine Ministerentscheidungen gehandelt, Regierungsbeschlüsse habe es damals keine gegeben.
Aus den Fehlern von damals solle man nun lernen.
Im Bericht von Roland Atrowitzer.
Seit drei Tagen hat die SPÖ-FBÖ-Koalitionsregierung mit dem ehemaligen ORF-Informationsintendanten Franz Kreuzer einen neuen Minister für Gesundheit und Umweltschutz.
Seit gestern hat die Oppositionspartei mit MOK-Stellvertreterin Marga Hubinek für diese Anliegen eine neue Bereichssprecherin.
Marga Hubinek gibt ihre bisherige Aufgabe als ÖVP-Familiensprecherin an die Generalsekretärin der Frauenbewegung Rosemarie Bauer ab und ersetzt Walter Heinzinger in der Funktion des Umweltschutzsprechers.
Heinzinger wird sich in Zukunft seinen Aufgaben im ÖAAB anlässlich bevorstehender Wahlen verstärkt widmen.
Anlässlich ihrer Funktionsübernahme als Umweltschutzsprecherin gab heute Marga Hubinek eine Pressekonferenz, in der sie sich in erster Linie mit dem neuen Umweltminister Franz Kreuzer auseinandersetzte.
Mehr von Leopold Esterle.
Bereichssprecher der Opposition sind quasi die Schattenminister möglicher künftiger Regierungen.
Die Stellvertreterin von Oppositionschef Alois Mock, Marga Hubinek, ist demnach das Pendant zum neuen Gesundheits- und Umweltschutzminister Franz Kreuzer.
Von einer Schonfrist für Franz Kreuzer hält Marga Hubinek nichts.
Zu dringend sind ihrer Ansicht nach die Probleme der Umwelt und damit heimischer Lebensqualität.
Für Marga Hubinek ist es nämlich 5 vor 12, was Waldsterben und Gewässerverschmutzung einerseits und Spitalskostenexplosion und medizinische Versorgung andererseits anlangt.
Und wenn sie den neuen Minister Franz Kreuzer kritisiert, kritisiert sie vor allem den Umstand, dass die für Kreuzer ihrer Meinung nach notwendige lange Einarbeitszeit angesichts der sich unter Kurt Steirer angehäuften Probleme in keiner Relation zu dringend notwendigen raschen Maßnahmen stünde.
Ich halte Minister Kreuzer für einen intellektuellen, einen hochgebildeten Mann.
Was ich ihm abspreche, ist einfach die realen Erfahrungen, die ich in einer langen parlamentarischen Tätigkeit
sammeln konnte.
Ich habe auch keine Ärzteausbildung und keine technische Ausbildung.
Aber ich bin mehr als zehn Jahre im Parlamentarischen Gesundheits- und Umweltschutzausschuss tätig und seit mehreren Jahren dessen Obmann.
Von mir stammen zahlreiche Initiativanträge im Parlament.
Ich konnte mich mit diesen Fragen eben lange auseinandersetzen und beschäftigen.
Und ich meine, dass das eine große Anlaufzeit bedarf, bis man die Probleme so gut kennt, und zwar nicht nur in ihrer philosophischen Dimension, sondern dass man sie so gut kennt, dass man auch mit landeshauptleuten, mit mächtigen landeshauptleuten hier Diskussionen und Verhandlungen führt, um Kompromisse zu erzielen.
Um also hier ein gleichwertiger und gleichrangiger Verhandlungspartner zu sein.
Und das daran zweifel ich, dass er sich diese Kenntnisse in so rascher Zeit aneignen kann.
Ich würde diesen Vorwurf vor allem an die Adresse des Herrn Bundeskanzlers richten.
Bezugnehmend auf Kreuzers Antrittspressekonferenz im Presseclub Concordia meinte Hubinek, mit der Lektüre medizinischer Taschenbücher allein werde Kreuzer die großen Probleme kaum lösen.
Wobei die Umweltschutzdame der ÖVP auf Kreuzers Hinweis reagierte, er studiere bereits alle Bücher Prof. Karl Fellingers.
Ich möchte nicht die Qualifikation nachträglich des
Professor Fellinger anzweifeln.
Und sicherlich sind also seine Lebensberichte eine sehr spannende Lektüre.
Nur, glaube ich, wird das wenig helfen, die Probleme der Krankenanstaltenfinanzierung und der Normkosten zu bewältigen.
Professor Fellinger war zu einer Zeit tätig, wo man die Frage der Normkosten nicht einmal den Begriffen nachgekannt hat.
Und außerdem sind also die Ärzte hier nicht der Verhandlungspartner, sondern die Spitalserhalter.
Und auch auf ein Günther Nenning betreffendes Bonmot Franz Kreuzers hatte Marga Hubinek heute eine Antwort.
Weil Kreuzer meinte, er sei durchaus mindestens so ein Grüner wie Nenning, nur setze er sich kein Hirschgeweih auf, weil das Wild den Waldbestand mindestens so gefährde wie die Auto-Auspuffgase, sagte Hubinek.
Ein Wald ohne Wild ist eigentlich für mich nur wirklich ein halbes Erlebnis.
Ich kann mir vorstellen, dass die Hirsche sicherlich nicht ausschlaggebend für die Schädigung des Waldbestandes sind.
V.a.
im Wiener Wald, wo ich hier sehe, das Ausmaß der Waldschäden.
Im Wiener Wald bin ich bisher noch keinem Hirsch begegnet.
Vielleicht jemand anderem.
Ich hab bisher höchstens ein paar Rehe gesehen, aber keinen Hirsch.
Günther Nenning übrigens, hätte sie Hubinek auch nicht gesehen.
Auch auf die Problematik der Frauenvertretung in der Politik kam die MOK-Stellvertreterin zu reden.
Bundeskanzler Sinovac hätte sich nämlich ihrer Meinung nach der Möglichkeit begeben, eine Frau mit dem Umwelt- und Gesundheitsressort zu betrauen.
Wobei es innerhalb der SPÖ sicher geeignete Kandidatinnen gegeben hätte.
Etwa Staatssekretärin Beatrix Eipeldauer.
Soviel zu Äußerungen der neuen ÖVP-Umweltschutzsprecherin Marga Hubinek.
Sie hatten einen Beitrag von Leopold Esterle.
Die Zeit 12.25 Uhr ist es jetzt nächstes Thema, das Weihnachtsgeschäft.
Wenn morgen Abend um 18 Uhr die Läden und Warenhäuser ihre Rollbalken hinunterlassen, dann ist das Weihnachtsgeschäft mehr oder weniger gelaufen.
Exakte Zahlen darüber wird es zwar nie geben, aber aufgrund von Umfragen sind zumindest Einschätzungen der Tendenz möglich.
Eine solche Erhebung unternimmt Jahr für Jahr das Institut für Handelsforschung der Wiener Wirtschaftsuniversität.
Hans-Christian Unger berichtet.
Schmuck, so wissen die Juweliere aus jahrelanger Erfahrung, wird oft erst am letzten Tag gekauft.
Dann nämlich erst wissen die anderen Geschäftsleute, wie es um ihre Umsätze zu Weihnachten bestellt war.
Und davon wiederum ist Größe und Wert des goldglitzernden Weihnachtsgeschenks für die Frau Gemalin abhängig.
Nun, wie es heuer aussieht, werden die Steinchen ein bisschen kleiner und die Ketten dünner ausfallen.
Denn im Großen und Ganzen ist das Weihnachtsgeschäft als flau zu bezeichnen.
Unter Berücksichtigung der Inflationsrate sind quer durch alle Branchen in den ersten drei Wochen des Dezembers die Umsätze um etwas mehr als 5% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zurückgegangen.
Und wenn nicht noch morgen, am letzten langen Einkaufssamstag, die Kauflust voll ausbricht, dann war es für den Handel nicht die Bescherung, die er ursprünglich erwartet hatte.
Jetzt zu den Branchen im Einzelnen.
Verlierer Nummer 1 ist bisher der Möbelhandel mit einem realen Umsatzminus von 15%.
Ein Minus, das auch während der letzten Tage nicht mehr aufzuholen ist.
Einen Rückgang von etwas mehr als 10% verzeichnen die Schuhgeschäfte und einen von ungefähr 5% der Textilhandel.
Diese beiden Branchen haben jedoch im November aufgrund der kalten Witterung kräftig zugelegt, sodass die aktuelle Entwicklung nicht verwundern darf.
Rückläufig auch, und zwar um rund 8 Prozent, das bisherige Dezembergeschäft der Parfümerin und Drogerin.
Da ihr Angebot allerdings sich besonders für Geschenke in letzter Minute eignet, gibt's noch einen Hoffnungsschimmer.
Schmuck ebenfalls bisher leicht rückläufig und einstweilen auf dem Stand plus minus null der Sportartikelhandel.
Die Gewinner im Weihnachtsgeschäft, der Buchhandel mit einem realen Plus von 7%, der Bereich Haushaltsgeräte mit 6% und schließlich der Sektor Unterhaltungselektronik mit Videorekorder und CD-Plattenspiel als Zugpferde mit einem weihnachtlichen Zuwachs von etwas mehr als 5%.
Soviel zur Tendenz in den einzelnen Branchen, die deutlich aufzeigt, dass in vielen großen Gruppen des Handels also eher Flaute herrscht.
und die gleichzeitig die Frage aufwirft, in welche Kassen nun das Geld gewandert ist, das in anderen fehlt.
Darauf gibt es drei Antworten.
Da ist erstens einmal die hohe Zahl der Käufer neuer Autos heuer.
Da ist zweitens der weihnachtliche Ferienboom.
Und da ist drittens eine ganz spezielle Antwort im Westen Österreichs zu finden.
Ausgerechnet in jenen Bundesländern, die wirtschaftlich stark sind, also zum Beispiel in Salzburg oder Tirol, ist heuer das Geschäft äußerst schlecht gelaufen.
Dort scheint nun eine Entwicklung ganz deutlich durchgeschlagen zu haben, die schon seit Jahren in Ansätzen zu beobachten ist.
Immer mehr große und teure Dinge, oben um Möbel oder Unterhaltungselektronik, werden von den Verbrauchern im nahen und billigeren Bayern gekauft.
Im Institut für Handelsforschung glaubt man nach ersten Erhebungen, diese Tendenz auch quantifizieren zu können.
Man rechnet, dass in den grenznahen Regionen zwischen 5 und 6 Prozent der gesamten Kaufkraft nach Deutschland abfließt.
Ja, und dann gibt es noch eine vierte Antwort, warum viele Händler von Flaute reden.
Der jahrelange Trend zum Kauf höherpreisiger Waren ist heuer, zumindest zu Weihnachten, gestoppt worden.
Nur mehr ein Viertel aller befragten Kaufleute gibt an, dass die Kunden heuer zu Weihnachten teurere Dinge schenken.
Im Vorjahr sind es noch fast die Hälfte gewesen.
Die meisten machen also heuer gleich viele Geschenke, aber nur fallen sie etwas billiger aus.
Insgesamt ein eher flaues Weihnachtsgeschäft ist für heuer zu erwarten.
Hans-Christian Unger informierte sie.
Zu den Sorgen im Fremdenverkehr jetzt.
Seit der ersten Hälfte der 70er Jahre zeichnen sich im österreichischen Fremdenverkehr die Probleme ab.
Man hat sie ursprünglich für vorübergehende Folgen der Energiekrise gehalten.
Inzwischen aber haben die Fremdenverkehrsmanager die Wirte und Hoteliers zur Kenntnis nehmen müssen.
dass der Fremdenverkehr in Europa und damit natürlich auch der österreichische langfristigen Veränderungen unterliegt.
Um genaueres zu erfahren, hat die Sektion Fremdenverkehr der Bundeskammer der Gewerblichen Wirtschaft beim Institut für Wirtschaftsforschung eine wissenschaftliche Arbeit mit einer Bestandsaufnahme des österreichischen Fremdenverkehrs bestellt.
Diese Untersuchung liegt nun der Öffentlichkeit vor.
Hans Adler fasst zusammen.
Zunächst einmal einige grundsätzliche Umstände, die den österreichischen Fremdenverkehr von seiner Struktur her für Änderungen besonders empfindlich machen.
Nur 24 Prozent aller Übernachtungen verbringen die Österreicher im eigenen Land.
76 Prozent der in Österreich von Touristen verschlafenen Nächte gehen auf das Konto von Ausländern.
Und unter den Ausländern wieder dominieren mit geradezu ungeheuer großem Abstand die Gäste aus der Bundesrepublik Deutschland.
Ein Vergleich, von Jänner bis Oktober dieses Jahres haben deutsche Gäste fast 52 Millionen Nächte in österreichischen Betten verschlafen.
Die zweitgrößte Gästegruppe, die Holländer, bringen es nur auf knappe 8,5 Millionen.
Diese Dominanz der Deutschen im österreichischen Fremdenverkehr macht ihn natürlich für jede kleine Änderung in der Wirtschaftslage in der Bundesrepublik oder auch nur in den Reisegewohnheiten der Deutschen geradezu gefährlich empfindlich.
Kein Wunder, dass die nun veröffentlichte Studie als Hauptgrund für die Verluste Österreichs am internationalen Reisemarkt zunächst einmal die Wirtschaftslage in Deutschland und erst in zweiter Linie die Tatsache verantwortlich macht, dass auch die Deutschen
einen Trend nach Süden in ihren Sommerurlaubsreisen haben, weil dort öfter die Sonne scheint und weil es meist auch billiger ist als in Österreich.
Die Fremdenverkehrsmanager sehen als dritten Grund für den Trank nach Süden einen Generationenwechsel, denn seit dem Krieg fährt bereits die dritte Generation aus Deutschland in Urlaub.
Die Großeltern sind entweder an die Nordsee oder nach Österreich und in die Schweiz gefahren.
Die Eltern haben es ihnen nachgemacht, aber schon mit der ersten Fernreise begonnen.
Und vor allem fällt in ihre Periode die große Werbezeit der Mittelmeerländer mit dem Ausbau riesiger Ferienzentren an den spanischen, französischen, italienischen, jugoslawischen und griechischen Mittelmeerküsten.
Und dorthin fahren jetzt auch die Enkelkinder.
Was kann man also tun?
Die Studie hat klar ergeben, dass der Durchschnittsbürger seine Urlaubsreise in drei Stufen plant und durchführt.
Stufe 1, die Entscheidung, wohin fahre ich?
Hier spielt das Gefühl, der Wunsch, die Traumvorstellung eine entscheidende Rolle.
Stufe 2 beginnt mit dem Weg zum Reisebüro und damit auch mit dem Rechnen.
Was kostet Fahrt, Quartier, Verpflegung?
Und dann Stufe 3 findet am Ort des Geschehens statt, im Urlaub.
Dort stellt sich heraus, ob man alles bekommt, was man sich gewünscht hat.
Dort stellt sich aber auch heraus, ob man sich alles wünscht, was man sich beim Planen vorgestellt hat.
Die meisten Menschen tun nämlich im Urlaub etwas ganz anderes als das, was sie sich vorher gewünscht haben.
Und hier will man im österreichischen Fremdenverkehr einhaken.
Die Verbesserung des Angebotes soll weitergehen, denn es stellt sich immer mehr heraus, dass der Mensch von heute zwar billig, aber nicht schlampig wohnen will.
Im Endeffekt zahlt er dann doch lieber mehr und lebt sauber, gemütlich und bequem.
Für Unterhaltung soll gesorgt sein.
Die Möglichkeiten sollen vorhanden sein.
Aber auch der aktivste Aktivurlaub darf den Gast nicht in ein Radl von Verpflichtungen einspannen.
Und gesetzt soll auf das werden, was der Mensch im Urlaub besonders gern hat.
In unserer Konsumgesellschaft das Konsumerlebnis, das Shopping auf gut angelsächsisch.
Die Möglichkeiten dazu sollten, so wünscht man sich das in der Bundessektion Fremdenverkehr, ausgebaut werden.
Nicht zuletzt eine Frage der Ladenschlusszeiten.
und schließlich ein besonderes Problem des alten, traditionsreichen Fremdenverkehrslandes Österreich.
Man wird die ganze Fremdenverkehrsorganisation so umzugestalten haben, dass man die fühlbar auftretende Überlastung der Bevölkerung in weiten Fremdenverkehrsbereichen verringert.
Das Stichwort heißt Fremdenverkehrsmüdigkeit.
Es wird eine neue Haltung der Fremden,
der fremden Verkehrsorganisatoren und der Bevölkerung bedürfen, um das Reisen nicht zur Last für die Bereisten, die Einheimischen, werden zu lassen.
Informationen waren das von Hans Adler.
Jetzt ins Ausland.
Nämlich zur spektakulären Geißelaffäre im Gerichtsgebäude der westfranzösischen Stadt Nantes.
Die Geißelnehmer halten weiterhin elf Menschen in ihrer Gewalt.
Unter den Geißeln befinden sich ein Richter, Justizbeamte und Geschworene.
In den heutigen Morgenstunden sind nach Angaben von Polizisten im Gerichtsgebäude mehrere Schüsse gefallen.
Näheres dazu weiß man jetzt noch nicht.
Vielleicht weiß Thomas Fuhrmann mehr, eher zur jüngsten Entwicklung.
Die dramatische Geiselnahme im Justizpalast von Nantes in Westfrankreich dauert nun bereits 26 Stunden an.
Kurz vor Mittag haben die drei Gangster vier weitere Geiseln freigelassen.
Damit dürften sich jetzt noch elf Personen in ihrer Gewalt befinden.
Der Staatsanwalt, der Gerichtspräsident, fünf Polizisten, ein Anwalt und drei Geschworene.
Doch diese Angaben müssen mit Vorbehalten aufgenommen werden, da die Informationen nur sehr spärlich und widersprüchlich durchsickern.
Die bis gestern Abend im Justizblatt von nahtanwesenden Journalisten mussten das Gerichtsgebäude auf Aufforderung der Polizei verlassen.
Die Sicherheitskräfte haben das Gebäude und sämtliche Zufahrten hermetisch abgeriegelt.
Vor dem Gericht steht ein Autobus bereit,
den die Gangster schon gestern zu einer Flucht mit den Geißeln angefordert hatten.
Am Vormittag fielen im Gerichtssaal, in dem sich das Drama abspielt, drei Schüsse.
Es dürfte sich abermals um eine Einschüchterungsaktion seitens der Geißelnehmer gehandelt haben.
Die Atmosphäre bleibt äußerst gespannt und es ist nicht bekannt, ob und worüber die Gangster mit den Behörden im Einzelnen verhandeln.
In der Früh hat die Polizei über den lokalen Rundfunk einen Appell verlautbart.
Er richtete sich an die Eltern jener Kinder, die zwei unmittelbar gegenüber dem Gericht gelegene Schulen besuchen.
Die Eltern wurden aufgefordert, ihre Kinder am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien nicht in die Schule zu schicken.
Die drei Verbrecher sind schwer bewaffnet.
Sie verfügen über mindestens sechs Revolver und Pistolen und etliche Handgranaten.
Zwei von ihnen haben sich jeweils mit Handschellen an den Richter und an den Staatsanwalt angekettet.
Die gestrige Ausstrahlung der von den Gangstern verlangten Fernsehaufnahmen über die Lage im Gerichtssaal
haben in Frankreich eine Diskussion ausgelöst.
Ein Fernsehprogramm hat die Bilder nicht ausgestrahlt, zwei andere brachten die Schockaufnahmen in ihren abendlichen Nachrichtensendungen unter Hinweis auf die Informationspflicht.
Die Meinungen Pro und Contra gehen auseinander.
Sie hörten einen Bericht von Thomas Fuhrmann.
Mehr als zweieinhalb Jahre nach der Ankündigung Präsident Reagans, dass die USA ein weltraumgestütztes System zur Verteidigung gegen einen Atomangriff entwickeln wollten, können weder Befürworter noch Gegner dieser sogenannten strategischen Verteidigungsinitiative SDI die Auswirkungen eines solchen Systems auf das strategische Gleichgewicht
zwischen den Supermächten definieren.
Trotzdem gehen die Arbeiten am US-Weltraumrüstungsprogramm weiter.
Sie haben in den vergangenen sechs Monaten sogar besondere Dynamik angenommen.
Obwohl offiziell immer nur von Forschung gesprochen wird und die Frage des Baus und der Stationierung von Weltraumwaffen als noch nicht aktuell bezeichnet wird, halten es Kenner der Lage für immer unwahrscheinlicher, dass die Arbeiten an STI, auch bekannt geworden als Star Wars Konzeptträgerns, je wieder eingestellt werden.
Eine Reihe weltbekannter Wissenschaftler hat von Anfang an aus technischen, ethischen und politischen Gründen SDI abgelehnt.
Andere Wissenschaftler, die an den Projekten mitarbeiten, sind aus verschiedenen Gründen nicht zufrieden mit der Entwicklung der Dinge.
Aus Washington berichtet Lorenz Galmetzer.
Dass an den Plänen zur Errichtung eines Raketenabwehrsystems im Weltraum massive Kritik geübt wird, gehört schon seit der Verkündung des Star-Wars-Programms durch Präsident Ronald Reagan vor zweieinhalb Jahren
zur täglichen politischen Diskussion in den USA.
Auch dass diese Kritik von Seiten prominenter Wissenschaftler geäußert wird, ist nicht neu.
Während an die 5.000 Wissenschaftler bereits an mehr als 1.000 Forschungsprojekten im Zusammenhang mit der sogenannten strategischen Verteidigungsinitiative SDI arbeiten, haben immerhin rund 1.600 Universitätsprofessoren eine Erklärung unterzeichnet, wonach sie alle Forschungsgelder, die an den Krieg der Sterne gebunden sind, zurückweisen wollen.
Begründet wird diese Haltung in der Regel mit zwei Argumenten.
Erstens sei die Errichtung eines vor feindlichen Nuklearraketen schützenden Schildes unrealistisch, rein technologisch-wissenschaftlich nicht durchführbar.
Zweitens stelle SDI nichts anderes dar als den Traum von der neuen Wunderwaffe, mit der man den Gegner endgültig in den Griff bekommen kann.
In Wirklichkeit werde die andere Supermacht herausgefordert, der Rüstungswettlauf in den Weltraum transplantiert und dadurch angekurbelt.
SDI sei also politisch illusorisch und deshalb moralisch nicht vertretbar.
Soweit die prinzipiellen Einwände der Star-Wars-Gegner.
Neu ist jetzt hingegen die Kritik aus den eigenen Reihen.
Mehrfach haben prominente Wissenschaftler, die im Auftrag der Reagan-Regierung an der Entwicklung des Star-Wars-Projekts arbeiten, ihre Unzufriedenheit öffentlich geäußert.
Ihre Hauptkritik lautet, die Regierung veranstalte aufgebauschte Herzeigetests,
um rasche Fortschritte in der Entwicklung von Avantgarde-Technologie zu demonstrieren.
Es würden gewisse Forschungsprogramme ausgewählt und besonders finanziert, die dazu geeignet seien, dem amerikanischen Kongress der öffentlichen Meinung und den westlichen Verbündeten durch spektakuläre Erfolge die Realisierbarkeit von Star Wars zu beweisen.
Ich bin sehr besorgt über die übertriebenen Verheißungen, die gemacht werden, und darüber, dass man völlig aus den Augen verliert, was dieses Projekt eigentlich ist.
Ein Forschungsprogramm mit vielen unbeantworteten Fragen, erklärte George Miller gegenüber der New York Times.
Miller ist der Chef der Verteidigungsforschung im Lawrence Livermore Laboratorium in der Nähe von San Francisco, das 7.000 Leute beschäftigt und eines der drei Zentren der Star-Wars-Forschung darstellt.
Die öffentliche Meinung werde irregeführt und möglicherweise würden sogar gewisse Forschungsprogramme ernsthaft beeinträchtigt, meinte ein anderer leitender Star-Wars-Forscher, Roger Hagengruber.
Als ein Beispiel für politisch und nicht wissenschaftlich motivierte Versuche wird die Zerstörung einer Titan-Rakete auf einem Raketenstützpunkt in New Mexico im vergangenen September genannt.
Bei dem Experiment, dessen Ergebnisse kurz vor dem Regan-Gorbatschew-Gipfel in Genf weltweit im Fernsehen hergezeigt wurden, zerstörte ein als Miracle bekannter chemischer Laser die Titan-Rakete in einer Entfernung von einer halben Meile.
Der Chef der SDI-Behörde, Generalleutnant James Abrahamson,
feierte das Ergebnis als einen Weltklasse-Durchbruch.
Solche und ähnliche Tests dienten bestenfalls der Effekthascherei, reagierten hingegen die kritisierenden Forscher.
Es ist dasselbe, als würde man einen Huhn anbinden und mit einer Schrotflinte erschießen, um zu beweisen, dass Schrotflinten Hühner töten.
Vollkommen anders ist jedoch die Situation, wenn man einen Huhn zu erschießen versucht, das in einem dichten Wald davonrennt, verglich Hagengruber Bildhafen.
Als bedeutenden Durchbruch bezeichnete der Atomphysiker und Vater der amerikanischen Wasserstoffbombe Edward Teller Versuche mit einem Röntgenstrahllaser im vergangenen April.
Teller, dem großer Einfluss auf den amerikanischen Präsidenten nachgesagt wird, hat die Genehmigung von zusätzlichen 100 Millionen Dollar zur Weiterentwicklung des atombetriebenen Röntgenlasers gefordert.
Aus dem Kreis seiner eigenen Mitarbeiter wurden jedoch an die Fachzeitschrift Science Magazine
streng geheime Informationen weitergeleitet, die zeigten, dass die Testserie mehrmals versagt hatte.
Der Kongress will nun die zusätzlichen Gelder erst dann herausgeben, wenn die wissenschaftliche Notwendigkeit und Fundiertheit weiterer Tests bewiesen sind.
Die Kritik und die Unzufriedenheit der rebellierenden Star-Wars-Forscher richten sich nicht gegen das SPI-Programm Ronald Regans als solche.
Die Wissenschaftler bangen vielmehr um ihre professionelle Reputation,
und warnen davor, dass der künstliche Erfolgsdruck zu Fehleinschätzungen über den wirklichen Stand der Forschung führe.
Die für das STI-Programm Verantwortlichen dementieren jegliche Showabsichten.
Für amerikanische Verhältnisse sei es durchaus normal, dass man dem Kongress und der Bevölkerung Fortschritte vorzeigen müsse, wenn weitere Steuergelder für die Rüstung locker gemacht werden sollen.
Auf die strategische Konzeption der Verteidigungsinitiative habe das keinen Einfluss, wird versichert.
Ein Blick auf die Uhr, 12.43 Uhr ist es mittlerweile geworden.
Bevor wir ein vor wenigen Minuten gemachtes Interview mit einem Geologen über die mögliche Ursache der Abrutschung der Südautobahn bei Pinkerfeld bringen können, ziehen wir jetzt den Kulturbeitrag vor.
Seit Jahren war Klaus-Maria Brandauer als Hamlet an der Burg im Gespräch, geklappt hat es aber bisher noch nie.
Entweder war kein passender Regisseur aufzutreiben oder der Spielplan und Brandauer Termine waren nicht aufeinander abzustimmen.
So oft wurde das Thema von den Medien behandelt, dass Brandauer mittlerweile zum berühmtesten Hamlet-Darsteller, der die Rolle nie gespielt hat.
Nun passt aber alles zusammen.
Mit Hans Hollmann wurde der Regisseur gefunden, den Brandauer akzeptierte, was gar nicht so einfach war, denn in Hamburg stieg er schon während der Hamlet-Proben aus dem Vertrag, da ihm das Regiekonzept von Hans Neuenfels plötzlich nicht mehr gefiel.
Zwar konnten einige Burgkollegen nicht überredet werden, im Schatten von Brandauer zu agieren, aber das konnte die Realisierung des schon sagenhaften Projektes auch nicht mehr verhindern.
Morgen also findet die Premiere der Wiener Theatersaison, zumindest was den Mediendonner betrifft, statt.
Shakespeare's Hamlet mit Klaus-Maria Brandauer.
Den Bericht über diese Premiere gestaltete Erich Gabriel.
Die erste Hamlet-Premiere der Burg fand 1778 noch im Altenhaus am Michaelerplatz statt und die Titelrolle spielte Mozarts Schwager Josef Lange.
In der Produktion aus dem Jahr 1851, die bis 1909 im Spielplan blieb, spielte ab 1897 der wohl berühmteste Hamlet der Burggeschichte, Josef Kainz.
Sein oder nicht sein, ja das ist die Frage.
Raoul Aslein war 1920 der Dänenprinz und 1947 spielte ihn Albin Skoda noch im Ronnacher.
Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage.
Ob's edleren Gemüt, die Pfeil und Schleudern des wütenden Geschicks erdulden, oder
sich wappnend gegen eine See von Plagen.
Durch Widerstand sie enden.
Im wiederaufgebauten Haus am Ring ist jetzt Klaus-Maria Brandauer der erste Hamlet.
Sein oder nicht sein, das ist die Frage.
Müssen wir die Pfeil und Schleudern des wütenden Geschicks erdulden?
Oder können wir diese See von Klage durch Widerstand beenden?
Das Königspaar wird von Elisabeth Ort und Heinrich Schweiger verkörpert.
Polonius ist Jürgen Hentsch, Laertes Rudolf Bissecker.
Weitere wichtige Rollen spielen unter anderem Paul Hoffmann, Fritz Moulier, Rudolf Buzolic und Rudolf Jussitz.
Kaum über ein anderes Stück sind so viele Abhandlungen und Analysen verfasst worden.
Was ist Hamlet?
Ein Stück über den Sinn der menschlichen Existenz, seine Liebestragödie?
Handelt es vom Widerstand oder Revolution?
Jede Zeit, jede Generation muss ihren Weg zu diesem vielschichtigen Stück finden.
Regisseur Hans Hollmann hat die private, individuelle Krise Hamlets inszeniert.
Dass hier ein Mensch sich tatsächlich die Frage stellt, ob das Leben als solches lohnt, also ausgehend von dem Sein oder Nichtsein.
Und dass einer sich unablässig, und dadurch kommt er zu dieser Sensibilität, sich die Frage nach dem Tod stellt.
Und sagt, ja, sterben selbstverständlich, wenn's schlafen ist.
Aber was ist es, wenn's träumen ist, wenn's Albtraum ist?
Klaus-Maria Brandauer gab über seine Arbeit am Hamlet kein Interview, da er sich in letzter Zeit allzu missverstanden glaubt.
Ein anderer Schauspieler, der jetzt durch seine Mitwirkung in der Schwarzwaldklinik besonders im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht, spielt den Horatio, Klaus-Jürgen Busso.
Jeder Schauspieler, glaube ich, setzt sich mit dem Hamlet auseinander gleichgültig, ob er ihn gespielt hat oder spielen wird oder nicht.
Es ist bei uns
fast wie eine Pflichtübung, glaube ich, darüber nachzudenken.
Auch eine Pflichtübung natürlich für Schauspieler, weil die Rede an die Schauspieler natürlich auch eine Form von Ein und Alles ist, wie Schauspieler sich zu verhalten haben, nicht?
Der Zeit, den Spiegel vorzuhalten.
Hamlet zerstört seine Liebe zu Ophelia.
Geh in ein Kloster!
Warum wolltest du Sinder zur Welt bringen?
Ich selbst bin ziemlich dutendhaft, aber dennoch könnte ich mich solcher Dinge anklagen, dass es besser wäre, meine Mutter hätte mich nicht geboren.
Geh in ein Kloster.
Schnell aufmachen.
Wenn du heiratest, dann nimm diesen Spruch zu Aussteuer.
Sei keusch wie Eis, sei rein wie Schnee, verleumdet wirst du eh und je.
Lassie Martin debütiert als Ophelia an der Burg.
Es ist für mich auch wirklich eine Ehre, dass Leute in mir das Vertrauen haben, dass sie meinen, dass ich aus etwas, was auf Papier geschrieben ist, einen lebendigen Menschen machen kann.
Und das ist meine Auffassung von Schauspiel und Theater oder Film, was auch immer.
Leopold Lindbergh notierte für seine Hamlet-Inszenierung im Ronnacher 1947, die Darstellung des Hamlet verlangt Einsicht und Zurückhaltung.
Alles, was wir erzählen können, steht schon in dem Stück.
Und es steht unendlich mehr darin, als wir erzählen können.
Wir nutzen diese Vorahnungen, selbst wenn ein Spatz vom Dach fällt, ist Vorsehung.
Geschieht es jetzt, geschieht es nicht in Zukunft.
Geschieht es nicht in Zukunft, so geschieht es jetzt.
Geschieht es jetzt nicht, so geschieht es doch einmal in Zukunft.
In Bereitschaftsein ist alles.
Vor der Hamlet-Premiere im Burgtheater mit Klaus-Maria Brandauer, Erich Gabriel hat den Beitrag gestaltet.
Jetzt ein Hinweis auf das Journal Panorama, heute um 18.30 Uhr in Österreich 1.
Ein vorweihnachtliches Thema ist zu erwarten, Christkindlmarkt aus einer anderen Perspektive.
Wir bringen eine Reportage aus Dresden, wo vor Weihnachten der traditionelle Striezelmarkt abgehalten wird.
Alles Nähere dann im Journal Panorama, heute 18.30 Uhr, Österreich 1.
Die Zeit 12.50 Uhr ist es gleich.
Die abgerutschte Südautobahntrasse bei Pinkerfeld erhitzt nach wie vor die Gemüter.
Seit vorgestern Abend ist ja die A2 erst am 22.
November als durchgehende Autobahnverbindung zwischen Wien und Kärnten feierlich dem Verkehr übergeben, wieder ein Fleckerteppich.
Ein rund 150 Meter langes neues Teilstück der Südautobahn zwischen Pingau und Hartberg rutschte im Bereich der Ausfahrt Pinkerfeld 15 Meter tief ab.
Augenzeugen berichteten, es sei wie bei einem Erdbeben zugegangen.
Bautenminister Übles setzte gestern umgehend eine Kommission ein, die die Ursache für das Abrutschen der Trasse feststellen soll.
Es dürfte zwei Monate dauern, bis das Straßenstück wieder voll hergestellt ist.
Die Kosten für die Sanierung werden auf rund 10 Millionen Schilling geschätzt.
Es wird jetzt fieberhaft nach den Verantwortlichen gesucht.
Nach ersten Ergebnissen dürften geologische Probleme für das Absacken des Teilstücks verantwortlich sein.
Über mögliche Ursachen des Autobahnein- und Abstürzes führte Gerald Gritsch vom Landesstudio Burgenland das folgende Gespräch mit Professor Heinz Brandl vom Institut für Grundbau und Geologie.
Professor Brandl hatte vor Jahren für die Südautobahn Gutachten erstellt.
Herr Professor Brandl, Sie haben bereits im Jahr 1981, also vor vier Jahren, ein Projekt zur generellen Begutachtung der Südautobahntrasse ausgearbeitet.
War damals schon absehbar, dass diese Stelle gefährdet ist?
Ja, vielleicht korrekt, ich habe kein Projekt ausgearbeitet, sondern zu einem vorhandenen Straßenprojekt Stellung genommen hinsichtlich des Untergrundes und es hat sich schon gezeichnet, dass diese Stellen, aber auch andere Stellen sehr rutschgefährdet sind.
Wenn ich gleich zitieren darf, es soll in Ihrem Gutachten ein wörtliches Zitat stehen, dieser Stelle ausreichende Gelände- und Grundbruchsicherheit sowie Gleitsicherheit für die Dammaufstandsfläche attestiert wird.
Sie haben damals bereits gesagt, dass es Probleme gibt im Projekt selber.
Dass es Probleme geben wird, dass es rutschgefährdeter
Untergrund ist, dass man aber bei entsprechender Ausführung und entsprechenden Maßnahmen dort also schon bauen kann.
Glauben Sie jetzt, Sie sagen bei entsprechender Ausführung, dass diese Ausführungen nicht ganz so gemacht wurden, wie sie sein hätten sollen?
Gibt es hier im Straßenbau ein kalkuliertes Risiko?
Es gibt also zweifellos ein kalkuliertes Risiko.
Sonst müssten wir wesentlich teurer Arbeit erbauen, dass dem Staat also um ein Vielfaches teurer käme.
Und das Risiko wird auf die Bereiche beschränkt,
wo eben keine Verbauungen gefährdet sind.
Hier muss man ja der Aufsicht ein großes Lob aussprechen, dass man hier rechtzeitig erkannt hat, was passiert.
Das ist das Prinzip dieser Bauweise beim kalkulierten Risiko, dass durch Kontrollmessungen laufend die Überwachung stattfindet und rechtzeitig Gegenmaßnahmen gesetzt werden oder gesperrt.
Jetzt ist es so, dass diese Sanierungsmaßnahme doch einiges Geld kostet.
Kann man hier eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen?
Was denn billiger wäre, auf lange Frist gesehen, gleich teurer zu bauen und sicher oder dann, wenn etwas passiert ist, zu sanieren?
Also die Kostennutzung ist eindeutig zugunsten jener Fälle, dass tatsächlich einzelne Schadensfälle eintreten.
Und ich meine, Österreich ist auf diesem Gebiet der Bauweise internationales Vorbild.
Herr Professor, eine abschließende Frage, was sicherlich alle Autofahrerbrennen interessiert.
Sie sagen, man arbeitet mit dem kalkulierten Risiko.
Ist damit zu rechnen oder kann man ausschließen, dass so etwas im Verlauf der Südautobahn nicht mehr passiert oder muss man damit rechnen, dass wieder so etwas passiert?
Also so etwas würde ich ausschließen.
Gibt es aber ähnlich gefährdete Stellen?
Es gibt vom Umfang her nicht derart gefährdete Stellen, aber es gibt vom Prinzip des Bodens mit geringer Festigkeit ähnliche Stellen sehr häufig und die gibt es im gesamten österreichischen Rahmen.
Ein Interview war das geführt von Gerald Kritsch.
Jetzt noch einmal ins Ausland.
In Stockholm geht heute die 8.
Runde der Konferenz für vertrauensbildende Maßnahmen und Abrüstung in Europa, kurz KVAE genannt, zu Ende.
Diese Konferenz wird sozusagen offiziell als Teil des KSZE-Prozesses betrachtet, also der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, der mit Ausnahme Albaniens alle Staaten Europas sowie die USA und Kanada angehören.
Für Wien haben die Verhandlungen der KVAE große Bedeutung, wird doch im Herbst 1986 die nächste Runde der KSZE in der Bundeshauptstadt stattfinden.
Günther Graffenberger.
In aller Stille und ohne viel Aufhebens und vor der Kulisse eines großen Weihnachtsbaumes vor dem Konferenzsaal geht die achte Runde der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Stockholm zu Ende.
Gestern Abend einigten sich die Delegierten aus den 35 europäischen Staaten sowie den USA und Kanadas auf das nächstjährige Schema und damit zugleich darauf, die KVOE nicht schon im Sommer abzuschließen, sondern erst nach dem 19.
September, um also Zeit für Verhandlungen zu gewinnen, ehe sich daran die KSZE-Folgekonferenz in Wien anschließen soll, um das Stockholmer Ergebnis zu begutachten.
Bisher hat es allerdings noch kein Ergebnis gegeben, trotz fast zweijähriger Verhandlungen mit dem Ziel, das Risiko eines Krieges aufgrund von Fehlentscheidungen so klein wie möglich zu machen, falls man es nicht sogar ganz und gar ausschließen kann.
Auch ohne konkrete Ergebnisse kann man nach den zweijährigen Diskussionen behaupten, dass Ost und West klüger und nüchterner geworden sind, was geht und was nicht geht.
Beide Seiten zogen im Sommer ihre Vorschläge zurück, für die es in den bisherigen Verhandlungen keinerlei gemeinsamen Nenner gab.
Der Westen fand mit seinen umfangreichen und detaillierten Vorstellungen zur Manöverüberwachung und Manövervoranmeldung nicht das Gehör angesichts des für unsere Begriffe kranken Misstrauens im Osten und der Osten erhielt seine vor allem politischen Postulate nicht noch einmal bestätigt.
Zumal sie mehr oder minder bereits bei den Vereinten Nationen zu Papier gebracht worden sind, wie Nichtanwendung von Gewalt, Verzicht auf den Ersteinsatz von Kernwaffen, Verbot chemischer Waffen, kernwaffenfreie und chemiewaffenfreie Zonen in Europa und so weiter und so weiter.
Zugleich einigten sich Ost und West schließlich darauf, keine weiteren Erklärungen vorzulesen, sondern miteinander ohne eigentliche Tagesordnung von Delegation zu Delegation zu diskutieren.
Sogar die Namensschilder der Delegationen wurden entfernt, um über die ideologischen und militärischen Barrieren hinweg freier sprechen zu können.
Und nachdem also beide Seiten erkannt hatten, was in Stockholm möglich ist und was nicht, geht es auf einmal viel besser.
Und daher die Bemerkung eines Delegierten, dass das Eis gebrochen ist und dass jetzt zügig und ehrlich verhandelt wird.
Dass dies endlich und sogar ohne Prestige möglich ist, dürfte wesentlich den Neutralen und dabei vor allem den Finnen und den Österreichern zu verdanken sein.
Die Finnen, als Scharnier zwischen Ost und West, genießen nicht nur Vertrauen im Westen, sondern ebenso im Osten, was sie geradezu zum Ideal in Schlichter macht.
Zwar warten wir noch immer darauf, was denn eigentlich konkret in den zwei Jahren KVAE-Konferenz herausgekommen ist.
Das soll jedoch in dem noch verbleibenden Jahr mit vier Verhandlungsrunden und Beginn am 28.
Januar bis zur Wiener Folgekonferenz im November 86 nachgeholt werden.
Zweieinhalb Minuten vor 13 Uhr bleibt uns noch kurz Zeit für einige Meldungen.
Österreich.
Nach Erhebungen des Instituts für Handelsforschung ist das Weihnachtsgeschäft bisher flau verlaufen.
Hauptverlierer sind der Möbelhandel, der Schuh- und Textilhandel.
Gewinne erzielten nur der Buchhandel und die Unterhaltungselektronik.
Besonders schlecht sind die Ergebnisse aus den westlichen Bundesländern.
Hier dürfte verstärkt im benachbarten Bayern eingekauft worden sein.
Nach Schätzungen fließen 5 bis 6 Prozent der Kaufkraft dieser Region in die Bundesrepublik Deutschland ab.
Von Mai bis Oktober wurden in Österreich 67.700.000 Fremdenübernachtungen gezählt.
Verglichen mit 1984 ist dies ein Rückgang von 2,6 Prozent.
Heuer gab es im Sommer Fremdenverkehr nur in den Fünf- und Viersternbetrieben einen Zuwachs.
ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf förderte im Hinblick auf die Föst-Krise eine Neukonzeption der österreichischen Finanz- und Wirtschaftspolitik.
Mit der verstaatlichen Industrie sei ein wichtiger Teil der Wirtschaft endgültig in existenzielle Schwierigkeiten geraten, sagte Graf.
Zur Budgetsituation meinte er, die Regierung habe bei der Konsolidierung der Staatsfinanzen versagt.
Dies führe zu einer Vorbelastung künftiger Budgets und der gesamten Finanzpolitik in den kommenden zehn Jahren.
ÖVP-Umweltsprecherin Marga Hubinek hat den neuen Umweltminister Franz Kreuzer auf anstehende Probleme in seinem Ressort hingewiesen.
Die Lektüre medizinischer Taschenbücher werde Kreuzer bei der Lösung der großen Fragen im Umwelt- und Gesundheitsbereich kaum helfen, formulierte Hubinek.
Sie nannte unter anderem als Problembereiche die Begrenzung der Schadstoffe, den Sondermüll und die Umweltverträglichkeitsprüfung bei größeren Projekten.
Schließlich gelte es im Zusammenhang mit der Ärzteausbildung neue Wege einzuschlagen.
Nun noch die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
Veränderlich bewölkt, örtlich Regen, im Süden teilweise sonnig.
Nachmittagstemperaturen 0 bis 8 Grad.
Das Mittagsschanal, Ausgabe 21.
Dezember ist beendet.
Einen recht angenehmen Nachmittag wünscht Udo Bachmeier.