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KI-generiertes Transkript
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Hier ist das Mittagschanal mit 60 Minuten Information aus aller Welt im Programm Österreich 1.
Am Mikrofon ist Edgar Sterbens, guten Tag meine Damen und Herren.
Kurz ein Blick auf die Themen der geplanten Beiträge.
Gespräch mit Papst Johannes Paul II.
über Ziele seiner Lateinamerikareise.
Massendemonstrationen, Chaos und Blutvergießen in Teheran.
Innenpolitische Lage im Iran spitzt sich dramatisch zu.
Kommunistische Volksrepublik China kündigt Entschädigungen für während der Kulturrevolution konfisziertes Privateigentum an.
Zusammenfassung des bisherigen Verlaufs der Budgetdebatte im Deutschen Bundestag Gesundheitsministerium veranstaltet Enquete über fünf Jahre Erfahrungen mit dem Mutter-Kind-Pass Präsident der Sektion Industrie in der Bundeswirtschaftskammer Scheller beschuldigt die Regierung, den OECD-Bericht über Österreich manipuliert zu haben.
sowie Vorschau auf Wiener Theaterpremieren und zwar auf das Reinhold Lenz Stück der Hofmeister im Akademietheater und auf das Wolfgang Bauchert Stück draußen vor der Tür im Volkstheater.
Zunächst jedoch hören Sie die neuesten Nachrichten, für deren Inhalt Raimund Heller verantwortlich ist und die jetzt von Peter Fichner gesprochen werden.
Tschechoslowakei.
In der Nähe von Brünn haben heute die Gespräche zwischen Bundeskanzler Kalski und Ministerpräsident Strogal begonnen.
Nach einem Korrespondentenbericht im Morgenjournal soll dabei über die Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern, über eine Ausweitung des Handels und über menschliche Härtefälle gesprochen werden.
Darüber hinaus will Bundeskanzler Kreisky die Besorgnis Österreichs über die grenznahen tschechoslowakischen Kernkraftwerke zur Sprache bringen.
Das Gespräch zwischen Kreisky und Strogal findet unter vier Augen statt.
Finanzminister und Vizekanzler Andros hat heute seine Eigentumsanteile an der Steuerberatungskanzlei Consultatio einer Treuhandgesellschaft übergeben.
Der Vertrag wurde zwischen dem Vizekanzler einerseits und den Präsidenten der Notariatskammer, der Rechtsanwaltskammer und der Kammer der Wirtschaftstreuhänder geschlossen.
Nach dem Vertrag sind die Treuhänder berechtigt und verpflichtet, die Anteilsrechte des Finanzministers völlig weisungsfrei und unabhängig vom Treuhandgeber auszuüben.
Der Finanzminister kommt damit den von der SPÖ aufgestellten Unvereinbarkeitsregelungen nach.
Diese Regeln gelten laut Aussage von Bundeskanzler Kreisky obligatorisch für alle Regierungsmitglieder, auch wenn das Parlament das diesbezügliche Gesetz nicht mehr bis zum 6.
Mai verabschieden sollte.
Mit fast 15.000 Zulassungen Fabrikneuer Autos im Dezember 1978 wurden im vergangenen Jahr rund 240.000 neue Fahrzeuge in Österreich angemeldet.
Die PKW- und Kombizulassungen erreichten im Dezember nur 25% der Zulassungen des Vergleichsmonats 1977.
Verkehrsminister Lausecker teilte heute mit, dass die Postverwaltung ab 1.
Juli Kostenvorteile aufgrund von Rationalisierungsmaßnahmen im Telefonverkehr mit dem Ausland an ihre Kunden weitergeben wird.
So werden zum Beispiel Gespräche von Wien nach Rom oder Paris um 12 Prozent billiger, mit Spanien, Skandinavien und Großbritannien um rund 15 Prozent.
Für ein Gespräch zwischen Wien und München, das zurzeit pro Minute rund 12 Schilling kostet, wird ab 1.
Juli nach den Worten des Verkehrsministers nur noch 9 Schilling 58 zu bezahlen sein.
Das ist eine Verbilligung um fast 21 Prozent.
Auch für den außereuropäischen Selbstwählverkehr, dessen Aufnahme mit den USA und Kanada gleichfalls im Juli vorgesehen ist, wird eine Ermäßigung des derzeitigen Tarifs um 33 Prozent ins Auge gefasst.
Statt 60 Schilling pro Gesprächsminute wird dann nur noch knapp über 40 Schilling zu bezahlen sein.
Bundesrepublik Deutschland Bei den Kollektivvertragsverhandlungen der Metallindustrie von Nordrhein-Westfalen in Krefeld haben Unternehmer und Arbeitvertreter heute früh Einigung erzielt.
Nach dem Muster des in Hessen ausgehandelten Kollektivvertrages wurde für die etwa 1,1 Millionen Metallarbeiter Nordrhein-Westfalens eine Einkommenserhöhung um 4,3 Prozent rückwirkend ab 1.
Jänner vereinbart.
Zusätzlich wurde eine Lohn- und Gehaltssicherung der Beschäftigten bei etwaigen Rationalisierungsmaßnahmen ausgehandelt.
Die 40-Stunden-Woche soll mindestens fünf Jahre lang beibehalten werden.
Der Kollektivvertragsabschluss muss noch von der großen Tarifkommission der Industriegewerkschaft Metall in Essen bestätigt werden.
Iran Die Streitkräfte des Landes haben heute auf Demonstranten geschossen, die sich in der Nähe der Universität von Teheran versammelten.
Nach Auskunft von Ärzten wurden fünf Personen getötet und ein Manifestant verletzt.
Die Regierung hatte ein Demonstrationsverbot verhängt.
Mehr als tausend Menschen waren zum Universitätsgelände gezogen, hatten auf den Straßen Autoreifen in Brand gesteckt und regierungsfeindliche Parolen gerufen.
In verschiedenen anderen Bezirken Teherans griffen Anhänger des Schahs Demonstranten an, die sich für den Schiitenführer Khomeini aussprachen.
Zu zwei weiteren Kundgebungen ist es in der Nähe des Teheraner Flugplatzes und auf einem Friedhof gekommen, wo die Opfer von Anti-Schah-Demonstrationen bestattet worden sind.
Oppositionsführer Khomeini hat unterdessen gestern in Paris bekräftigt, er wolle am Sonntag nach Persien zurückkehren.
Südkorea Die Regierung in Seoul hat heute Nordkorea Vorgespräche über die Wiedervereinigung beider Landesteile vorgeschlagen.
Das Treffen sollte so bald wie möglich in einer der beiden Hauptstädte stattfinden.
Der südkoreanische Staatschef Park Chung-hye hatte vor einer Woche die bedingungslose Wiederaufnahme des Dialogs angeboten.
Die nordkoreanische Staatsführung hat unterdessen auf die Vorschläge Suhls positiv reagiert.
Kambodscha Der Vorsitzende des sogenannten Revolutionären Volksrates in Phnom Penh, Heng Samrin, hat in einer Rundfunkrede zugegeben, dass sich das neue Regime zahlreichen Schwierigkeiten und Hindernissen gegenüber sieht.
Samring rief die Bevölkerung Kambodschas auf, gegen Feinde der Revolution zu kämpfen, die nationale Einheit zu stärken und mitzuhelfen, die Lebenshaltungsprobleme des Volkes zu lösen.
Deutsche Demokratische Republik.
Der sowjetische ZK-Sekretär Bonomar Jov ist zu einem Freundschaftsbesuch in Ost-Berlin eingetroffen.
Über die Dauer des Aufenthalts und die Themen der Gespräche mit der politischen Führung der DDR wurde nichts bekannt gegeben.
Dem Vernehmen nach wird Bonomar Jov mit ostdeutschen Ideologie-Experten vor allem über eine Abstimmung der Parteilinien der Sowjetunion und der DDR sprechen.
Sowjetunion.
Die erste bekannt gewordene private Initiative sowjetischer Schriftsteller zur Herausgabe bisher unveröffentlichter Texte ist vorerst gescheitert.
Aus dem Kreis der Autoren verlautet, der Plan sei von staatlicher Seite nicht erwünscht, da er angeblich die internationale Entspannung gefährde.
Die Schriftsteller wollten auf legale Weise einen Sammelband mit dem Titel Metropol zusammenstellen, ohne Regierungsstellen einzuschalten.
Die etwa zwei Dutzend Literaten gehören nicht den bisher bekannten Oppositionsgruppen an.
Etwa die Hälfte von ihnen sind Mitglieder des offiziellen Schriftstellerverbandes.
Die sowjetische Parteizeitung Pravda hat sich heute in einem Kommentar für eine Unterstützung der privaten Landwirtschaft ausgesprochen, um den Fleischmangel in den Städten zu beheben.
Nach Ansicht der Pravda kann die private Landwirtschaft in der Sowjetunion bei der Verbesserung der Fleischbelieferung eine bedeutende Rolle spielen.
In dem Kommentar werden die privaten Bauern aufgerufen, Schweine und Kühe aufzuziehen sowie Geflügel und Kaninchen zu züchten.
Japan.
In Osaka sind heute bei einem Banküberfall zwei Menschen erschossen und 36 Personen als Geisel genommen worden.
Die Tat dürfte von einem Einzelnen begangen worden sein.
Der Mann fordert umgerechnet dreieinhalb Millionen Schilling.
Das Bankgebäude ist von etwa 500 Polizisten umstellt.
Österreich.
Um den Wiener Sängerknaben durch eine Ausnahmegenehmigung für Kinderarbeit die Abhaltung von Konzerten zu Ostern und zu Pfingsten zu ermöglichen, will die SPÖ noch vor den Nationalratswahlen im Mai eine Novelle zum Kinderbeschäftigungsgesetz im Parlament einbringen.
Für die Gesetzesänderung, die wegen der im Nationalrat anstehenden Vorlagen nicht mehr in dieser Legislaturperiode behandelt zu werden droht, haben sich Vertreter der Stadt Wien eingesetzt.
Bundesrepublik Deutschland.
Das nördlichste deutsche Bundesland, Schleswig-Holstein, ist heute neuerlich von starken Schneefällen heimgesucht worden.
Der Verkehr auf den Straßen kam durch Schneeverwehungen fast völlig zum Erliegen.
Der Fährbetrieb auf dem Nord-Ostsee-Kanal musste wegen hohen Eisganges vorübergehend eingestellt werden.
Nach Schätzungen der Deutschen Bundesanstalt für Arbeit dürfte der harte Winter in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 120.000 Menschen arbeitslos gemacht haben.
Österreich.
Anne-Marie Moser wurde beim heutigen Damenabfahrtslauf in Schron's Jarguns ihrer Favoritenrolle voll gerecht und siegte mit einem Vorsprung von 2,35 Sekunden vor der Amerikanerin Cindy Nelson.
Dritte wurde die Deutsche Irene Epple.
Die Österreicherinnen Peter und Habersatter belegen derzeit die Ränge 5 und 6.
Das Rennen ist noch im Gang.
Das Wetter.
Eine Kaltfront nähert sich langsam vom Nordwesten.
Sie wird im Laufe des kommenden Abends mit ihren Wolkenfeldern auf die Alpen-Nordseite übergreifen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Über Tal- und Beckenlagen verbreitet Boden- oder Hochnebel.
Außerhalb der Nebelzonen geringe Bewölkung, zum Teil auch wolkenlos.
Im Laufe des Abends im Westen- und Nordwesten Bewölkungsaufzug.
Schwache bis mäßige Winde aus verschiedenen Richtungen.
Nachmittagstemperaturen minus 3 bis plus 2 Grad, Frühtemperaturen morgen minus 8 bis minus 4 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Samstag.
Nur im Bereich der Zentralalpen anfangs noch mäßige, sonst bereits überwiegend starke Bewölkung.
An der Alpen-Nordseite sowie im Süden des Bundesgebietes örtlich Schneefall.
In Tiefenlagen schwachwindig, auf den Bergen mäßige bis lebhafte Winde aus West bis Südwest.
Tageshöchsttemperaturen minus 3 bis plus 2 Grad.
Die Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien wolkig, minus 1 Grad, Nordwind 3 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkenlos, plus 2, Ostwind 3.
Linz bedeckt, minus 5, Südostwind 3.
Salzburg heiter, minus 4 Grad Windstill.
Innsbruck heiter, minus 1 Grad Windstill.
Bregenz, wolkig, minus zwei, Südwind drei.
Graz, wolkenlos, minus sechs, windstill.
Klagenfurt, heiter, plus zwei Grad, Westwind fünf Kilometer in der Stunde.
Es ist jetzt zwölf Uhr und elf Minuten.
Ich begrüße nun auch die Hörer des Programms Österreich 3, die sich über eine Musikbrücke dem Mittagschanal hinzugesellt haben.
Nun unsere ausführlichen Berichte.
Nach eintägigem Zwischenaufenthalt in der Dominikanischen Republik reist heute Papst Johannes Paul II.
nach Mexiko weiter.
Dort wird er am Sonntag in der Stadt Puebla de Los Angeles die dritte lateinamerikanische Bischofskonferenz eröffnen.
Einen Vorgeschmack auf den Empfang, der ihm vonseiten der mexikanischen Bevölkerung bevorsteht, erhielt Johannes Paul II.
gestern in Santo Domingo, dessen Einwohner ihn mit Jubel und Begeisterung begrüßten.
An einer vom Papst in spanischer Sprache zelebrierten Messe nahmen auf dem Platz der Unabhängigkeit in Santo Domingo allein 300.000 Menschen teil.
In seiner ersten Ansprache auf mittelamerikanischem Boden erklärte Johannes Paul, dass die katholische Kirche ihre Menschenrechtskampagne fortsetzen werde, damit die Welt gerechter, menschlicher und lebenswerter werde.
Was er sich selbst von seinem Lateinamerikabesuch erwartet, schilderte der Papst während des Fluges von Rom nach Santo Domingo den ihn begleitenden Journalisten.
Jakob Stähle berichtet.
Wir sind gestern Abend hier mit dem Papst angekommen und der Papst hat seine erste Begegnung mit dem Kontinent gehabt.
Er hat buchstäblich 486 Jahre nach Kolumbus, genau an der Stelle, in der Kolumbus damals
den Kontinent betrat, die Erde geküsst und ist durch ein Spalier von hunderttausend Menschen hier gefahren, jubelnden Menschen.
an einer Straße umsäumt von Luxusvillen und Wellblechbaracken.
Der Kontrast dieses Kontinents ist nämlich schon in den ersten Minuten vor Augen gestiegen.
Und im Flugzeug, auf dieser zehnstündigen Reise von Rom nach Santo Domingo, konnten wir Journalisten, und das ist etwas Neues in der Geschichte des Papsttums, muss man sagen, mit dem Papst selbst
Er hat uns nicht nur begrüßt, sondern hat sich mehr als eine Stunde unter uns Journalisten im Flugzeug aufgehalten.
Und ich konnte, da der Papst ja ganz gut Deutsch auch spricht, mit ihm einige Fragen stellen.
Vor allem, nachdem er sich vorher über die sogenannte Theologie der Befreiung ausgelassen hatte, die in Südamerika, auch in der Kirche, sehr umstritten ist.
Und er sagte, ja, Theologie der Befreiung, ja, aber welche?
Es kann keine Theologie der materialistischen, der soziologischen Methode sein, denn dann ist es keine Theologie mehr.
Ich fragte den Papst, dann hören Sie das selbst, nun können Sie dem
südamerikanischen Kontinenten mitbringen auf einer solchen Reise.
Das ist eine große Frage.
Hoffnung, ich glaube, dass die Hoffnung, ist das von vor allem die Hoffnung des Glaubens.
Und das ist nicht so wenig, die Hoffnung des Glaubens.
Das ist manchmal mehr als man
mit den menschlichen Rechnungen ausrechnen kann.
Das ist eine solche riesige Manifestation nicht ein Hindernis sein, die Wirklichkeit zu sehen?
Das ist immer möglich.
Wissen Sie, wissen Sie, da sind doch 400 oder 500 lateinische, amerikanische, lateinische, amerikanische Bischöfe in dieser Realität.
schon sehen und repräsentieren.
Und ich kann auch etwas darüber denken.
Sie werden den Bischöfen das Urteil überlassen?
Natürlich.
Natürlich, in den Einzelheiten, in den pastoralen Orientierungen und so weiter.
Ich soll vor allem diese
Und ich glaube, das ist das Wichtigste.
Papst Johannes Paul II.
während des Fluges von Rom nach Santo Domingo.
Aus den Gesprächen, die der Papst mit den Journalisten führte, ließ sich auch das Programm seiner Südamerika-Reise erkennen.
In vier Punkten zusammengefasst gibt es Alfons Thalmer wieder.
Erstens, das katholische Problem der Evangelisierung ist vor dem doppelten Hintergrund des Glaubens der Massen und der sozialen Frage des großen Kontrastes zwischen Arm und Reich, zwischen Volk und Herrschaft
zu sehen und zu lösen.
Zweitens, dennoch hat sich die Kirche nicht als eine politische oder gar politisch-revolutionäre Kraft zu engagieren.
Drittens, die südamerikanische Theologie der Befreiung kann richtig oder falsch sein.
Entweder ist sie nur die heutige Anwendung der ewigen christlichen Heilslehre, die den einzelnen Menschen frei und würdevoll macht,
Oder man bedient sich der Ideen, Denksysteme und Methoden der Analyse, die ganz einfach nicht christlich sind.
Und dann hat sie mit Theologie nichts zu tun, sondern sie wird zu einer übrigens äußerst zweifelhaften Soziologie oder politischen Ideologie.
Viertens, Art Poetila hat zu den lateinamerikanischen Bischöfen das größte Vertrauen.
dass sie unter den gegebenen lokalen und pastoralen Bedingungen das Richtige tun und tun werden, während er, Johannes Paul II., hier erschienen ist, um die grundlegende Richtungsgebung klarzumachen.
soweit Alfons Thalmer über das Programm Papst Johannes Pauls II.
in Südamerika.
Es ist jetzt drei Minuten nach Viertel Eins.
Im Iran hat sich seit heute früh die innenpolitische Lage weiter verschärft.
Demonstrationen, Chaos und Blutvergießen prägen das Straßenbild der Hauptstadt Teheran.
Wahrscheinlich auslösendes Moment für die Unruhen, einerseits die Absage der für diese Stunden angekündigten Rückkehr des einflussreichen Schiitenführers Comene aus seinem französischen Exil und andererseits der Versuch sämtlicher politischen Gruppen gerade in diesem Augenblick ihre Stärke zu demonstrieren.
Besonders fatal dabei ist, dass innerhalb der Armee die Nervosität zunimmt und dass Soldaten ohne Bedenken von der Waffe Gebrauch machen.
Die Frage, ob im Iran der Bürgerkrieg begonnen hat, kann bereits mit Berechtigung gestellt werden.
Über die jüngste Eskalation der Gewalt im Kampf um das Erbe Shah Reza Pahlavis berichtet Ulrich Enke aus Teheran.
Bei den frühen Morgenstunden kann man in ganz Teheran kleinere Demonstrationsgruppen auf den Straßen sehen.
Sie rufen die alten Losungen.
Nieder mit der Regierung Bachtia und Khomeini ist unser Führer, jener Khomeini also, der heute eigentlich zurückkommen wollte aus dem Exil, aber nicht gekommen ist.
An dieser Szene wäre eigentlich nichts Ungewöhnliches, denn in all den letzten Tagen und Wochen gab es hier jeden Tag Demonstrationen an allen Ecken und Enden.
Man hat sich an dieses Bild gewöhnt.
Dennoch ist es heute ungewöhnlich und zugleich äußerst brisant, weil seit heute Nacht um 12 Uhr auf einen besonderen Hinweis, eine besondere Anordnung der Armee hin,
Erneut festgestellt wurde, dass das Kriegsrecht, was formal die ganze Zeit in Kraft gewesen war, ab heute nach 12 Uhr auch wieder eingehalten werden müsse und dass die Soldaten, dass die Armee mit aller Kraft dafür sorgen werde, dass dieses Gesetz eingehalten wird.
Dabei geht es vor allem um das Demonstrationsverbot.
Nach dem geltenden Kriegsrecht dürfen keine Menschenansammlungen mit mehr als drei Personen auf der Straße zusammenfinden.
Und heute war man nun sehr gespannt, in welcher Form es hier die Antwort der Demonstranten, in welcher Form die Antwort der Khomeini-Anhänger auf diese Anordnung kommen würde, die offensichtlich aus Angst vor Größe und Unruhen erlassen wurde, weil eben gestern Nachmittag bekannt wurde, dass Ayatollah Khomeini nicht aus Paris zurückkommen würde.
Heute Morgen nun waren große Demonstrationszüge in Richtung Flughafen zu beobachten, trotz dieses Verbots.
Und sie kamen bis zum Flughafen hinaus, sie wurden von der Armee nicht aufgehalten.
Ganz offensichtlich war der Demonstrationszug einfach zu groß.
Es dürften 30.000 bis 40.000 Leute gewesen sein, die sich dann einfach vor den dort aufgefahrenen Panzern auf die Straße setzten, Stummehre, Komeni-Bilder hochhielten und immer nur mit dem Kopf schüttelten oder mit Protestliedern antworteten, wenn ein Offizier über Megafon vom Panzer herab
Ihnen sagte, dass der Flughafen geschlossen sei und dass doch feststehe, dass Kromelini nicht kommen würde.
Sie wollten es einfach nicht glauben.
Aufgrund der großen Demonstrationsmenge, so glaube ich, blieb es dort also ruhig.
Anders dagegen in der Innenstadt.
Die gesamte Innenstadt ist erfüllt von Maschinengewehrlärm seit den frühen Morgenstunden.
Immer wieder versuchen kleinere Demonstrationsgruppen in die Hauptprachtstraße Teherans, in die Shahreza einzudringen.
Die laufen dann 100 Meter über diese Straße, rufen ihre Parolen und verschwinden in der nächsten Seitengasse.
Die Stimmung und die Nervosität ist inzwischen so hochgereizt, dass die Soldaten auf alles langsam zu schießen scheinen, was sich hier überhaupt noch bewegt.
Die Hauptstraße ist erfüllt von Pulverdampf.
Es hat nachweislich inzwischen mehrere Tote hier gegeben und gegenwärtig lässt sich nicht absehen, wie diese Entwicklung bis zum Abend hin sich fortsetzen wird, ob es noch eine weitere Eskalierung von Gewalt und damit von Gegengewalt gibt.
oder ob die Lage sich wieder beruhigen kann.
Im Moment auf jeden Fall auch, da ich hier sitze, höre ich aus meinem Hotelzimmer, wenn wir heraus weiter die Schüsse aus den Straßen klingen."
Ulrich Enke informierte sie über die Lage im Iran.
Und wir kommen nun zu unserer Inlandsberichterstattung und beginnen sie mit einem Blick in die inländischen Tageszeitungen.
Zitate für die Inlandspresseschau hat Johannes Fischer ausgewählt.
Die gestrige Parlamentssitzung mit der Debatte über die Wirtschaftsberichte der Bundesregierung, die geplante Assembling-Produktion israelischer Abfangjäger in Österreich und die Übergabe der Consultatio Firma des Vizekanzlers an seine Treuhänder, das sind nur einige der Themen heutiger Zeitungskommentare.
In der sozialistischen Neuen Zeit Graz schreibt Günther Baburek zur gestrigen Parlamentssitzung, insbesondere aber zu den Angriffen der ÖVP.
Wenn Klubobmann Mock an Bundeskanzler Kreisky die Frage richtet, warum die VEW in Schwierigkeiten sind, dann beweist er damit nur, dass er über Wirtschaftsfragen weniger informiert ist als jeder beliebige Zeitungsleser.
Hat Mock noch nie etwas von der weltweiten Stahlkrise gehört?
Die Arbeiter und Angestellten bei der VEW wissen darüber seit langem Bescheid.
Und der Autor kommt zum Schluss.
Die ausländische Konkurrenz der VEW wird die Mock-Attacke sehr wohl zu schätzen wissen, als Schützenhilfe zur Stärkung der eigenen Position.
Ob dieser Rufmord an der österreichischen Wirtschaft Wählerstimmen bringt?
Soweit also die neue Zeit Graz.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt geht Martin Stieglmeier auf die von der Regierung in Auftrag gegebene Kausl-Studie zur Wirtschaftslage ein, die der Autor selbst, Professor Kausl, in einem Interview mit der Zeitschrift Der Unternehmer teilweise wieder zurückgenommen hatte.
Stiegelmeier zitiert dabei Kausl.
Die Saat, die jetzt aufgeht, sei eine Frucht der ÖVP-Alleinregierung und der Koalitionen.
Er, Kausl, verwahre sich dagegen, für den Wahlkampf ausgenützt zu werden.
Überdies sei er nur eine Einzelperson und das Wirtschaftsforschungsinstitut, das die wirtschaftliche Lage pessimistischer sieht, arbeite doch viel gediegener als er.
Stiegelmeiers Schluss.
Wenn da nicht die Sozialisten den Bock zum Gärtner gemacht haben, meint Martin Stiegelmeier.
Mit den Bemühungen, das Zinsniveau in Österreich zu senken, setzt sich Erwin Zankl in der Grazer Kleinen Zeitung auseinander.
In einem Vergleich mit der Schweiz analysiert der Autor.
Eine weitere Ursache, warum die Zinsen in Österreich beträchtlich höher sind als in Deutschland oder in der Schweiz, ist das Loch in der Leistungsbilanz.
Unsere Nachbarn im Hartwährungsblock, mit denen wir uns so gerne vergleichen, haben Überschüsse in der Zahlungsbilanz.
Ihnen wird Geld aufgedrängt, manchmal so viel, dass sie Abwehrmaßnahmen ergreifen müssen.
Wir hingegen müssen Geld anlocken bzw.
verhindern, dass es abfließt.
Und das setzt voraus, dass die Zinsen höher sind.
Aus diesen Gründen wird sich wenig ändern.
Der Wettbewerb der Geldinstitute wird auch durch ein verschärftes Haben-Zins-Abkommen nicht unterbunden.
Deshalb dürfte das Signal der Währungsbehörden zur Senkung der Zinsen ein schwaches Echo haben.
Ein Kurzkommentar im Kurier erinnert an die heutige Übergamme der Androsch-Firma Consultatio in die treuhändische Verwaltung und meint... Glaubt jedenfalls der Kurier.
Die jüngsten Absichten einer Firmengruppe, ein Reparatur- und Assemblingwerk in der Nähe von Wiener Neustadt zu errichten und später auch die Assemblingproduktion eines israelischen Abfangjägers ins Auge zu fassen, werden von der kommunistischen Volksstimme heute negativ beurteilt.
Dass der Raum Wiener Neustadt Arbeitsplätze braucht, steht außer Frage.
Aber wieder einmal ausgerechnet in der Rüstungsindustrie?
Damit hat Wiener Neustadt schon zweimal bitterste Erfahrungen gemacht.
Und wenn man den Aufbau einer außenpolitisch fragwürdigen Rüstungsproduktion mit Arbeitsplätzen begründen kann, könnte man hier auch gleich die Schwierigkeiten der Landwirtschaft durch Umstellung auf Mohnanbau zwecks Opiumproduktion zu lösen versuchen, meint die kommunistische Volksstimme.
In der Presse schließlich versucht Franz Endler im Hinblick auf bevorstehende Personalveränderungen in der Wiener Stadtregierung das Idealbild der Aufgaben eines Kulturstadtrates zu zeichnen.
Wenn Wien wieder die rechte Ökologie für Schriftsteller anbietet, wird es Literatur geben.
Wenn die Musikschulen der Stadt Wien funktionieren, findet sich vielleicht auch wieder ein Franz Schubert.
Wenn alle Wiener lernen, ihre Augen zu gebrauchen, wird der fantastische Realismus abgelöst und jede missglückte Architektur vom Volkszorn niedergerissen.
In vielen Details könnte sich Wien an Landeshauptstädten orientieren und sich, da für das Spektakel ja die Bundestheater sorgen, auf spezifisch wienerisches in Literatur, Musik, Bildender Kunst und Architektur konzentrieren.
So wird man wieder international.
Das war die Inlandspresseschau zusammengestellt von Johannes Fischer.
Gesundheitsministerin Ingrid Leo Dolter veranstaltet heute eine ganztägige Enquete über den Mutter-Kind-Pass.
Dieses Dokument wurde 1974 eingeführt und dient bekanntlich dazu, die Gesundheitsvorsorge für werdende Mütter und ihre Kinder zu verstärken.
Nur wenn die Mutter die vorgeschriebenen schwangeren Untersuchungen und die medizinischen Tests nach der Geburt vorweisen kann, erhält sie die Geburtenbeihilfe in Höhe von 16.000 Schilling.
Über die Erfahrungen mit dem Mutter-Kind-Pass sprach Markus Sommersacker mit Bundesministerin Ingrid Leodolter.
Frau Ministerin, Dr. Leodolter, besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Einführung des Mutter-Kind-Passes und der Entwicklung der Säuglingssterblichkeit in Österreich?
Ich bin überzeugt davon, dass das eine Maßnahme ist, die zur Senkung der Sauglingsterblichkeit geführt hat, denn es geht aus allen Studien hervor, dass die Häufigkeit der schwangeren Untersuchungen unmittelbar auf die Senkung der Sauglingsterblichkeit wirkt und wir konnten statistisch feststellen, dass ungefähr eineinhalb Untersuchungen
pro Schwangerer bisher gemacht wurden, bevor wir den Mutter-Kind-Pass eingeführt haben.
Und jetzt werden mindestens fünf Untersuchungen gemacht.
In Risikofällen können ja bis zu zehn und mehr Untersuchungen durchgeführt werden.
Es hat sich bei dieser Enquete herausgestellt, dass es eine deutliche Diskrepanz in der Säuglingssterblichkeitsrate in Österreich zwischen Ausländern und Inländern gibt.
Lässt sich das vermeiden?
Ja, das ist mir leider bewusst und ich habe versucht schon, mit entsprechenden Maßnahmen einzugreifen.
Eine Maßnahme, die wir jetzt gerade im Werden haben, ist, dass wir den Babykalender
auch in serbo-kroatischer Sprache und in türkischer Sprache geben werden.
Da stehen nämlich Informationen für die Mütter drinnen, was das Kind in dem ersten Lebensjahr können soll, was es essen soll, wie sich die Mutter verhalten soll in kleinen Störungen des Kindes.
Und wir glauben, dass das wieder eine der wichtigen Maßnahmen ist.
Wir haben aber wiederholt auch darauf hingewiesen,
dass die Ausländer den Mutter-Kind-Pass oft nicht bekommen.
Sie bekommen auch die Prämie oft nicht, wenn nicht der Hauptinhalt ihres Lebens hier in Österreich stattfindet.
Und das führt dazu, dass sie halt auch weniger zum Arzt gehen.
Und da haben wir es wieder, dass damit die Säuglingssterblichkeit höher ist.
Wo glauben Sie, dass im medizinischen Programm des Mutter-Kind-Passes eine Verbesserung einsetzen müsste?
Ich würde nicht so sehr sagen, im medizinischen Programm als Ganzes, sondern dass man noch auf Details mehr eingehen müsste, dass man mit der Zeit auch die Häufigkeituntersuchungen besser zusammenfassen müsste bei den Risikoschwangerschaften, dass man auf das Nichtrauchen noch mehr eingehen müsste bei der schwangeren Betreuung und das werden wir in nächster Zeit also intensivieren.
Frau Minister, sind Sie der Meinung, dass die Kosten gerechtfertigt sind?
Es wird auch heute berichtet werden, und zwar von der ersten Frauenklinik in Wien, wie sich der Aufwand der Kosten, die das Bund oder das Gesundheitsministerium für die Einrichtungen in den Spitälern, für die Mutter-Kind-Pass-Durchführung und schließlich auch für die Geburtenprämie
im Verhältnis zu dem Verhältnis, was wir aus diesen Maßnahmen gewinnen und es stellt sich heraus, dass die Relation eine günstige ist und dass wir sagen können, dass sich dieser Aufwand absolut gelohnt hat, wobei das ja nur eine ökonomische Analyse ist und in Wirklichkeit ja sehr viel Leid und Unglück bei den Menschen verhindert wird und das kann man ja überhaupt nicht quantifizieren.
Danke sehr.
Dieses Gespräch mit Bundesministerin Ingrid Leodolter führte Markus Sommersacher.
Einer der Referenten des vom Gesundheitsministerium veranstaltenden Vortragsabends und dieser Vortragsreihe, die heute stattfindet, zum Mutter-Kind-Past, ist der Schweizer Professor Ernst Hochhuli, seines Zeichens Chef eines Schweizer Kantonsspitals.
Die Schweiz gilt im deutschsprachigen Raum als Vorbild im Kampf gegen die Säugungssterblichkeit.
Mit welchen Methoden sie bekämpft wird, darüber sprach Wolfgang Steinwendner mit Professor Hochhuli.
Herr Professor Hochhulli, die Schweiz weist, was die perinatale Mortalität betrifft, außerordentlich günstige Werte auf, außerordentlich günstige Werte im Vergleich zu Österreich zum Beispiel, günstige Werte auch im Vergleich zur Bundesrepublik Deutschland oder gar zur DDR.
Die Schweiz raschiert in dieser Beziehung ganz weit oben an der europäischen Spitze.
Nur in den skandinavischen Ländern sieht es noch besser aus als bei Ihnen.
Worauf führen Sie das zurück?
Es sind vielleicht zwei Punkte, die wir berücksichtigen müssen.
Auf der einen Seite die sehr gute ärztliche Betreuung in der Schwangerschaft.
Wir haben zurzeit eine relativ grosse Ärztedichte, was
garantiert, dass die Schwangeren sehr oft gesehen werden während der Schwangerschaft.
Ich nehme an, als Mindestzahl der Untersuchungen sicher sechs, wahrscheinlich eher das Doppelte an Anzahl Untersuchungen.
Dann sind die geburtshilflichen Kliniken zurzeit sehr gut operativ ausgestattet.
Und nicht nur das.
Sie wenden auch die Apparaturen entsprechend oft an.
Ich glaube, wenn man von Technisierungsgrad einer Klinik spricht, so ist das wohl ein grosses Wort.
Aber es kommt schlussendlich immer noch darauf an, wie oft dann die Apparaturen zum Einsatz kommen.
Und dies zusammen, die Schwangerenbetreuung,
eine, sagen wir, mehr oder weniger optimale, und diese gute Geburtenüberwachung, das führt dann schlussendlich zu niedrigen Mortalitätsziffern.
Sie haben einerseits von einem sehr, sehr hohen Technisierungsgrad in den Schweizer Kliniken gesprochen, andererseits haben Sie im
Referat erwähnt, dass in der Schweiz ein Trend zur Hausgeburt bemerkbar sei, dass man sogar so weit geht, den Vater in den Geburtsvorgang mit einzubeziehen.
Ist das nicht ein bisschen ein Widerspruch?
Ich glaube, man muss einfach diese Modeströmungen oder Tendenzen, die immer wieder verbreitet
werden richtig analysieren.
Es ist sicher richtig, dass man sich heute in den Kliniken wieder mehr mit einem sogenannten psychomedizinischen, psychohygienischen Auftrag befasst und Mutter und Vater
mit Einbezieht in das Geburtsgeschehen und zwar so, als ob sie sich dann schlussendlich zu Hause befinden würden, allerdings unter Einbezug aller Apparaturen, die einfach notwendig sind zu einer entsprechenden Geburtsüberwachung.
Diese Tendenzen kommen natürlich von einer gewissen Seite.
Ich glaube aber nicht, dass da irgendein Durchbruch zu verzeichnen ist, dass jetzt Geburten aus den Kliniken abwandern, wieder nach Hause.
Aber wir Kliniker müssen uns natürlich auch entsprechend anstrengen, damit wir heute den Frauen und den Vätern das geben können, was sie eigentlich von uns erhoffen.
In Österreich gibt es jetzt seit ungefähr fünf Jahren den Mutter-Kind-Pass.
Seit der Einführung dieses Mutter-Kind-Passes ist die perinatale Mortalitätsrate ganz, ganz wesentlich gesunken.
Gibt es eigentlich in der Schweiz eine ähnliche Einrichtung wie den Mutter-Kind-Pass?
Wir haben einen Mutter-Kind-Pass, allerdings existiert der nur auf freiwilliger Basis.
Der Arzt ist also nicht verpflichtet, einen solchen zu führen und auch die Mutter ist nicht verpflichtend, einen solchen vorzuweisen.
Ich glaube aber, dass ganz grundsätzlich dies eine sehr günstige Einrichtung ist, wenn eben dann auch die Mütter erzogen werden und schlussendlich vielleicht auch die Ärzte erzogen werden, diese Untersuchungen pflichtgemäß durchzuführen und auch in entsprechender Zahl.
Ich danke für das Gespräch.
Von Problemen der Gesundheitspolitik nun zur Wirtschaftspolitik.
In Meierhofen im Zillertal veranstaltet derzeit die Sektion Industrie der Bundeswirtschaftskammer ihr traditionelles industriepolitisches Seminar.
Der Obmann der Bundessektion Industrie, Philipp Scheller, benutzt diese Tagen gewöhnlich dazu, die Wirtschaftspolitik der Regierung zu kritisieren und offene Fragen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu behandeln.
Heuer dominierte die Kritik, wie Herbert Huttar berichtet.
Dass der Wahlkampf zu einem Gutteil auf wirtschaftspolitischer Ebene geführt wird, merkt man auch hier beim industriepolitischen Seminar der Bundeswirtschaftskammer.
Im Mittelpunkt der Referate heute Vormittag aber weniger der umstrittene Kauselbericht, der die Unterlage für die Beurteilung der Wirtschaftslage durch die Bundesregierung darstellte.
Viel zu optimistisch übrigens lautete die einhellige Kritik.
Hauptsächlich aufs Korn genommen wurde aber heute der OECD-Bericht über Österreich oder vielmehr, was die Regierung daraus gemacht hat.
Die OECD ist eine internationale Organisation mit Sitz in Paris, in der mehr als 20 der wichtigsten Industrieländer der Welt zusammengefasst sind.
Die OECD veröffentlicht jedes Jahr über die einzelnen Länder Wirtschaftsberichte, die eine möglichst ungeschminkte Darstellung der Lage der einzelnen Länder darstellen soll.
Industrieobmann Philipp Scheller von der Bundeswirtschaftskammer kritisiert.
Es scheint der Regierung offensichtlich nicht mehr zu genügen, dass sie bei der Herstellung, bei der Fertigstellung und Abfassung der jeweiligen OECD-Berichte
entsprechend gestaltend Einfluss nimmt.
Denn bei aller Rücksichtnahme, die man der OECD zubilligen kann, wenn sie auf das Wohlwollen der einzelnen OECD-Mitglieder auch angewiesen ist, wie jede internationale Organisation, muss doch ein unerlässliches Minimum an Objektivität berücksichtigt werden.
Aber die Vorgangsweise ist ja bekannt.
Der OECD-Bericht wird von der Regierung ausschließlich zum Anlass genommen, die eigene Wirtschaftspolitik zu glorifizieren.
Oder wenn da oder dort kritische Töne im OECD-Bericht angeschlagen werden, dann wird aus den Feststellungen abgeleitet, dass es sich um Ergebnisse handelt, die eigentlich immer schon eine Zielsetzung gewesen sind oder Absichten, die von Anfang an bestanden haben, nur bestätigt werden.
Teile werden regelmäßig verschwiegen, wenn sie als Kritik aufgefasst werden können oder als Bestätigung dessen, dass sich einzelne Maßnahmen
als Fehlschlag erwiesen haben, davon wird einfach nicht gesprochen.
Der OECD-Bericht, so Schöller, soll nicht mehr nur zwischen Regierung und der Organisation ausgemacht werden.
Der Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen, ein Gremium der Sozialpartner, soll schon bei der Erstellung des Berichtes mitwirken.
Und im Einzelnen zitiert Scheller Punkte aus dem OECD-Bericht, die bisher in der Öffentlichkeit seiner Ansicht nach unter den Tisch gefallen sind.
Es wird zum Beispiel gesprochen in den Schlussfolgerungen von einer bemerkenswerten Verschlechterung der finanziellen Situation des Bundes.
Wörtlich.
Mounting current external deficits and a marked deterioration of the federal financial position.
Also das ist doch ziemlich deutlich.
Es wird festgestellt, dass die Bundesausgaben schneller gewachsen sind als vorausgesehen, sodass das Budgetdefizit des Jahres 78 jetzt, das ist also beim Erscheinen des OECD-Berichtes, jedenfalls höher sein wird als im vorigen Jahr.
Es wird auch sehr stark hingewiesen auf die Vorziehkäufe,
die die Handelsbilanzsituation eben ganz anders sehen lassen, als sie dargestellt wird.
Die Auslandsverschuldung nach neuesten Zahlen der Nationalbank.
Während wir 1975 noch ein Guthaben gegenüber dem Ausland von 27 Milliarden Schilling hatten, so ist dieses Guthaben 1976 auf 5 Milliarden Schilling zusammengeschmolzen und 1977 waren wir bereits mit 24 Milliarden Schilling im Ausland verschuldet.
Besonders gravierend aus dem OECD-Bericht, die Organisation warnt ausdrücklich vor weiteren Eingriffen des Staates in das Wirtschaftsleben, da durch weitergehende dirigistische Maßnahmen die Wirtschaftskraft Österreichs in Gefahr geraten könnte.
Soweit mein Bericht vom Industriepolitischen Seminar der Bundeswirtschaftskammer in Mayrhofen und damit zurück zum Studio des Mittagsschanals.
Reporter war Herbert Huttar.
Im Deutschen Bundestag in Bonn werden heute die Beratungen über den Bundeshaushaltsplan 1979 abgeschlossen.
Das jüngste Budget Westdeutschlands sieht Ausgaben von 204 Milliarden Mark vor, was im Vergleich mit dem letzten Bundeshaushalt einer Ausgabensteigerung um rund 8 Prozent entspricht.
Das Budget 1979 wurde im Bonner Parlament nach dreitägiger Redeschlacht in der vergangenen Nacht in zweiter Lesung mit den Stimmen der SPD-FDP-Mehrheit gegen die Stimmen der CDU-CSU gebilligt und soll heute endgültig verabschiedet werden.
Im Rahmen der bisherigen Debatte über den Staatshaushalt kamen im Deutschen Bundestag aber nicht nur wirtschafts- und fiskalpolitische Fragen zur Sprache, sondern es gab auch heftige Diskussionen über aktuelle innenpolitische und gesellschaftspolitische Themen.
Klaus Emmerich berichtet.
Vier Tage hat der Deutsche Bundestag darüber diskutiert, was finanziell, wirtschaftlich und politisch in dem Bonner Staatsbudget steckt, einem Etat, der mit umgerechnet über 1.400 Milliarden Schilling, also fast eineinhalb Billionen, auch in Dämark eine magische Grenze übersteigt, nämlich jene von 200 Milliarden.
Es ging auch diesmal nicht nur um Zahlen, sondern um politische Inhalte, also um eine Bilanz der Regierungstätigkeit, die nach der Selbstveranlagung der rot-blauen Koalition erfolgreich ist, nicht zuletzt, weil sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Westdeutschland zu bessern beginnen, also auch die Staatseinnahmen wieder reichlicher sprudeln und weil Sozialdemokraten und Freie Demokraten unter Helmut Schmidt als Bundeskanzler einen Regierungschef vorzuzeigen haben, der unbestritten den Ton angibt, nicht nur in Bonn, sondern mehr und mehr auch international.
Während also gleichzeitig mit erkennbarer Erleichterung die sozialliberale Koalition gelassen und voll Optimismus in das zehnte Jahr ihrer politischen Gemeinsamkeit geht und in den bevorstehenden vier Landtagswahlen auf Zugewinn setzt, gegen die christdemokratische Opposition, ebenfalls nach Selbstveranlagung
unter erschwerten Bedingungen an den Staat, vor allem durch die Diskussion um den Vorsitzenden der christdemokratischen Partei Helmut Kohl, deren letzter Zeit intern wegen seines Führungsstils und mangelnder Sachalternativen angegriffen wird, unter anderem auch von seinem eigenen Stellvertreter im Parteivorsitz, dem westfälischen CDU-Chef Professor Kurt Biedenkopf.
In einer kämpferischen Rede konnte Kohl seine Position nach übereinstimmender Ansicht der Beobachter in Bonn zumindest vor einer weiteren Demontage bewahren und im Übrigen zeigten die Christdemokraten mit mehreren Rednern ihre Personalreserve vor, zu der nun auch wieder der frühere CDU-Kanzlerkandidat Rainer Batzel zählt.
Sozialdemokraten und Freie Demokraten ließen mit Kanzler Schmidt und Vizekanzler Genscher bewährte Leute aus dem Regierungslager antreten.
Ein Spezialthema gab sich für die Bundestagsabgeordneten.
Sie haben mit 500 Landtagsabgeordneten, also insgesamt mit 1000 Mann in der sogenannten Bundesversammlung, Ende Mai ein Staatsoberhaupt zu wählen.
Regierende Sozialdemokraten und Freie Demokraten treten auch in dieser Budgetdebatte für den unbestritten populären Bundespräsidenten Walter Scheel ein, während die Christdemokraten in der Bundesversammlung die Mehrheit haben und Parlamentspräsident Karl Carstens auf den Schild heben möchten.
Hauptthema waren dann die Behandlung von Extremisten, die sich für den Staatsdienst bewerben, wo die Opposition der Regierung vorwirft, sie mache Kommunisten zu Beamten, während die Regierung auf mehr Rechtsstaatlichkeit und Liberalität setzt, für und wider schärfere Gesetze zur Terrorbekämpfung.
Weiteres Thema die Staatsverschuldung.
Veranschlagt sind nicht nur für heuer jeweils 30 Milliarden Mark im Jahr, also über 210 Milliarden Schilling.
Die Frage schließlich, ob der Staat durch Finanzhilfen in die rückläufige Geburtenrate eingreifen soll und ob die Wirtschaftspolitik nach strengeren oder flexibleren Regeln der sozialen Marktwirtschaft erfolgen soll.
Von Debattenbeginn an war klar, dass die regierenden Sozialdemokraten und Freidemokraten diesen Bundeshaushalt 1979 annehmen werden und die opponierenden Christdemokraten ihn ablehnen.
So war auch die Ausgabenstruktur politisch festgeschrieben.
Im Vergleich zwischen dem Bonner Budget und dem österreichischen Staatshaushalt ergeben sich auch heuer deutliche Unterschiede.
So entfallen auf Soziales, Gesundheit und Wohnbau 26 Prozent der Bundesausgaben in Österreich und 34 Prozent in Westdeutschland.
Für Verkehr einschließlich Bahn und Post wendet Österreich 28 Prozent auf, die Bundesrepublik 13 Prozent.
Für Forschung, Technologie, Bildung und Wissenschaft Österreich über 13 Prozent und Westdeutschland beim Bund 5 Prozent, wobei die westdeutschen Länder nicht berücksichtigt sind.
Und auf die Landesverteidigung entfallen in Österreich 7,2 Prozent der Staatsausgaben und in der Bundesrepublik 18 Prozent.
Aus Bonn hörten Sie Klaus Emery.
In der Volksrepublik China lässt sich nun schon seit längerem die Tendenz registrieren, dass die Erben Mao Zedongs, allen voran der stellvertretende Parteichef Teng Xiao Ping, eine Entrümpelung des Mao-Kults betreiben.
Die Worte des großen Vorsitzenden werden ihres bisherigen Evangeliencharakters entkleidet, von ihm getroffene politische Maßnahmen werden kritisiert und Errungenschaften der Kulturrevolution nicht nur infrage gestellt, sondern auch revidiert.
Die neueste diesbezügliche Nachricht datiert von gestern.
Sie besagt, dass der chinesische Staat oder, richtiger ausgedrückt, die Partei, das während der Kulturrevolution konfiszierte Eigentum an seine früheren Besitzer zurückerstatten will.
Wie man sich die geplante Entschädigung vorstellt und welche Wirkungen man sich von ihr verspricht, berichtet Eckhardt Budevik aus Peking.
Man nennt diese Kapitalisten hier die nationale Bourgeoisie.
Die wurden eigentlich schon 1956
enteignet.
Das heißt, sie wurden, wie man es hier nennt, ausgekauft.
Man übernahm vom Staat her ihre Besitztümer, ihre Fabriken, ihre Produktionsmittel im Wesentlichen und gab ihnen dafür irgendwelche Schuldtitel.
Aber diese Schuldtitel wurden zunächst schwach bedient, nur mit Zinsen und dergleichen.
Und in der Kulturrevolution wurde ihnen überhaupt alles weggenommen, dann auch noch die privaten Häuser, Autos, Schmuck, was immer sie hatten.
Und nun hat die Regierung
das alles rückgängig gemacht und will diese nationale Bourgeoisie wieder voll mobilisieren.
Ganz offensichtlich ist der innerwirtschaftliche Zweck, man will diese erfahrenen Geschäftsleute, die ja nicht nur als Geschäftsleute, sondern auch als Techniker, als Manager,
dringend gebraucht werden jetzt für die Modernisierung der chinesischen Wirtschaft.
Die will man mobilisieren.
Die hatte man bisher auf irgendwelche Abstellposten geschickt oder die haben irgendwo als Kellner bedienen müssen oder so etwas.
Und deren Fähigkeiten will man jetzt wieder nutzen.
Das ist der ganz offensichtliche Grund.
Es gibt sicher dabei Nebengründe.
Man will einen guten Eindruck auf die Auslandschinesen machen.
Denn man hofft ja im Laufe der kommenden Jahre auch,
auslandschinesisches Kapital und auslandschinesische Geschäftsverbindungen zu entwickeln.
Ein weiterer Punkt kann natürlich sein, dass man daran denkt, dass eine solche Maßnahme in Taiwan einen sehr guten Eindruck machen wird und einige Leute in Taiwan vielleicht veranlassen wird, darüber nachzudenken, ob man die sehr starre Haltung des auf gar keinen Fall nicht lockern sollte.
Und dann kann man natürlich schließlich noch sagen, jetzt ein paar Tage hier, Deng Xiaoping nach Amerika fährt, macht so etwas natürlich in Amerika auch einen ganz vorzüglichen Eindruck.
Über die Finanzmasse, die da involviert ist, hat man keine Vorstellung hier.
Es gibt alle möglichen Schätzungen und die Leute werfen so mit Millionen und auch mit Milliarden umher.
Es gibt aber nichts, was einen wirklichen Anhalt geben würde.
Aber die Zahl der Personen ist viel größer, als man denkt.
Denn in der Zeit der Kulturrevolution wurden nicht nur bekannte, große Kapitalisten der früheren Zeit mit in diese ganze Enteignungsmaßnahme einbezogen, sondern auch sehr viele kleine, mittlere, so die letzten Ladenbesitzer, die es dann noch gab, die kleinen Handwerker, die noch irgendwo so tätig waren.
Die wurden alle mit als Kapitalisten und Besitzer eingestuft und wurden auch entreichnet.
Und die fallen alle auch darunter.
Das betrifft natürlich vor allem die innerstädtischen Bevölkerung allerlei Volk.
von der Beseitigung der Errungenschaften der chinesischen Kulturrevolution nun zu beitragen, unsere Kulturredaktion.
Am Wiener Volkstheater hat heute Abend das Schauspiel Draußen vor der Tür von Wolfgang Borchert Premiere.
Die Inszenierung besorgte der tschechoslowakische Regisseur Vaclav Hudecek.
Es berichtet Koska Hetzer.
Wolfgang Borchert starb 26-jährig 1947 in Basel, einen Tag vor der Uraufführung seines Heimkehrerdramas draußen vor der Tür in Hamburg.
In Hamburg wurde er auch geboren.
Sein Beruf Buchhändler, dann Schauspieler, schließlich Soldat.
Aufgrund brieflicher Äußerungen gegen den nationalsozialistischen Staat wurde Borchert zu acht Monaten Haft in ein Nürnberger Militärgefängnis gesperrt und zum Tode verurteilt.
Nach seiner Begnadigung wurde er zwecks Bewährung an die Ostfront geschickt.
Wegen politischer Witze aber denunziert und abermals eingesperrt.
Er konnte nicht schweigen.
1945 kehrte er schließlich nach Hamburg zurück, chronisch, fieberkrank und gebrochen.
Zwei Jahre blieben ihm noch bis zu seinem Tod.
In diesen zwei Jahren entstanden Gedichte, Erzählungen und das Stück Draußen vor der Tür, das bedeutendste Werk der sogenannten Trümmerliteratur.
Zentrales Thema für Borchardt, Elend, Hunger, Heimatlosigkeit.
Die Hauptrolle, den Heimkehrer Beckmann,
spielt Georg Trenkwitz lange Zeit als Schauspieler in der Bundesrepublik, nun fest am Wiener Volkstheater.
Beckmann kommt nach drei Jahren sibirischer Gefangenschaft nach Deutschland zurück und findet eigentlich nichts mehr vor.
Seine Frau nicht mehr, sein Kind nicht mehr, seine Eltern nicht mehr und wird von der ganzen Umwelt abgelehnt.
Der Schluss
ist eigentlich für das ganze Stück wirklich eine Anklage gegen den Krieg, gegen jede Form des Krieges.
Ich glaube gerade dadurch, dass die Zeit für uns jetzt so fremd ist, ist es gut, wenn man sie wieder in Erinnerung ruft.
Regisseur Václav Hudeček aus Prag erhält seit zehn Jahren immer wieder die Erlaubnis in den Westen zu fahren und hier zu inszenieren.
Ich mache das Stück wirklich gern.
Wie ziemlich bekannt ist, bin ich Tschecher, in Prag geboren und ich lebe bis jetzt dort.
Und ich habe dort auch meine Kindheit verbracht.
unter Nazi-Herrschaft, unter der braunen Herrschaft, wie das der Autor nennt, und so auch den Zweiten Weltkrieg und das ganze Leiden der Menschheit dort verbracht.
Und es sind nur die Erinnerungen, die mich zu dem Stück ziehen, sondern das wirklich dichterische Darstellung des menschlichen Leidens.
Hören Sie Georg Trenkwitz als Heimkehrer und Elisabeth Gassner als das Mädchen, das ihn retten möchte.
Mit der Brille sehen Sie ja aus wie ein Gespenst.
Vielleicht bin ich auch ein Gespenst.
Eins von gestern, das heute keiner mehr sehen will.
Ein Gespenst aus dem Krieg, für den Frieden provisorisch repariert.
Und was für ein grießgrämiges, graues Gespenst.
Ich glaube, Sie tragen innerlich auch solch eine Gasmaskenbrille.
Sie behelfsmäßig erfischt Sie.
Lassen Sie mir nur die Brille.
Ich glaube, es tut Ihnen ganz gut, wenn Sie einmal einen Abend lang als ein bisschen verschwommen sehen.
Da, nehmen Sie die Jacke.
Erst ziehen Sie mich aus dem Wasser, dann lassen Sie mich gleich wieder ersaufen.
Das ist ja eine Jacke für einen Athleten.
Wem haben Sie denn die gestohlen?
Sie ist von meinem Mann.
War von meinem Mann.
Ihrem Mann?
Ja.
Denken Sie, ich handle mit Männerkleidung?
Und wo ist er, Ihr Mann?
Verhungert.
Erfroren.
Liegen geblieben.
Was weiß ich?
Seit Stalingrad ist er vermisst.
Wolfgang Borchert, den viele als den Sprecher der sogenannten verlorenen Generation bezeichnen, wurde lange Zeit in die Verzweiflungs- und Trümmerliteratur eingereiht.
Das Schauspiel draußen vor der Tür, diese Mischung aus realer und symbolhafter Handlung, wird in der letzten Zeit jedoch im deutschsprachigen Raum wieder viel gespielt.
Eines der wichtigsten Stücke der Sturm und Drang Dramatik, der Hofmeister von Jakob Michael Reinhold Lenz, ist vom Samstag an im Wiener Akademietheater in einer Neuinszenierung zu sehen.
Gespielt wird die Berthold-Brecht-Bearbeitung aus dem Jahre 1950.
Dazu ein Beitrag von Erich Gabriel.
Lenz hat dem Hofmeister eigene Erfahrungen verarbeitet.
Er war wie der Held seines Stückes Sohn eines Pastors und trat ebenso als mittelloser Intellektueller für miserable Bezahlung als Erzieher in den Dienst einer aristokratischen Familie.
Läufer, so heißt die Hauptfigur, gerät in eine Beziehung zur Tochter des Hauses.
Als diese merkt, dass hier ein Kind erwartet, flieht sie heimlich.
Aber auch Läufer muss vor dem wütenden Vater die Flucht ergreifen und findet Unterschlupf bei einem Dorfschulmeister.
Nach mancherlei Verwirrungen hält sich Läufer für schuldig am scheinbaren Tode der Geliebten.
In seinem Gewissensdruck, da er sich als Wüstling empfindet, der seine Triebe nicht beherrschen kann, sieht er keinen anderen Ausweg, als sich zu kastrieren.
Jetzt ist seine Beamtenlaufbahn gesichert, und dem Happy End steht nichts mehr im Wege.
Angelika Hurwitz, die das Stück für das Akademietheater inszeniert, war schon bei der Uraufführung der Prächtfassung durch das Berliner Ensemble im April 1950 in der Rolle der Frau Blitzer dabei.
Erst habe ich gezögert und habe dann noch mal die überlieferten Notate von Regie-Notate, die auch überall gedruckt sind in den Brecht-Bänden, durchgelesen und habe gedacht, Donnerwetter, also die stimmen ja heute noch, also was man mit dem Stück so anfangen könnte.
Ich möchte sagen, es ist vielleicht bei mir ein bisschen lustiger geraten.
Ich finde, es ist damals so gültig gewesen wie heute.
Eine sehr heikle Szene ist das Bild, in dem sich Läufer zur Kastration entschließt.
Ja, ich muss sagen, ich habe vor Probenbeginn mir ungeheuer viel Gedanken darüber gemacht, natürlich auch mit dem Bühnenbildner zusammen.
Ich habe mich entschlossen, ganz eindeutig den Parabelcharakter dieser Entmannung darzustellen, habe also ein ganz unnaturalistisches Bühnenbild, da gibt es kein Rasiermesser oder dergleichen, es gibt eine
einen türkischen Marsch dazu von Mozart, der das Ganze ein bisschen einrahmt und auch ironisiert.
Und das muss genug sein.
Der ganze Entschluss zur Entmannung wird in einem Monolog gefasst.
Und dieser Monolog ist natürlich eine hochgeistige Angelegenheit.
Der Monolog stammt übrigens von Brecht.
Ist es etwas so fluchwürdiges, Mensch sein?
Sind diese Gefühle fleischlich, wie sie sein mögen?
So unnatürlich?
Ich verfluche eine Natur, die dich nicht zum Stein gemacht vor dem, was Sie geschaffen.
Was fehlt an mir?
Die Rossknechte dürfen Männer sein.
Ich darf es nicht!
Robert Mayer spielt den Läufer.
Entwickelt sich die Rolle nach dieser krassen Szene noch weiter?
Eigentlich nicht mehr.
Ich meine, die größte Tat, die er danach machen konnte, die hat er getan, indem er sich eben kastriert hat.
Und jetzt verfällt er eigentlich in denselben Trott, in dem der Schulmeister, zu dem er geflüchtet ist, in dem der lebt.
Jetzt sitzt er da, gemütlich, er ist verheiratet, er hat seine Stelle, er hofft jetzt, nachdem er diese Tat begangen hat, auch wieder bei den Bergunterschlupf zu finden.
Man kann sich vorstellen, der lebt jetzt da so in den Tag hinein und er kriegt jetzt sein Geld, damit er sich ernähren kann und sein Weib dazu.
Das ist eigentlich ein wirklich sehr hässlicher Schluss.
Lenz lässt den Schulmeister auf die eher ungewöhnliche Art der Anpassung an die Gesellschaft so reagieren.
Er ist gesichert.
Wer sollte Lehrer werden können, wenn nicht jetzt ihr?
Von allen habt ihr die höchste Qualifikation.
Weitere wichtige Rollen spielen in der Premiere am Samstag unter anderem Ewa Zilcher, Josefin Platt, Gabriele Schuchte, Fritz Mulya und Kurt Beck.
Drei Minuten vor 13 Uhr zum Abschluss des Mittagsschonals noch kurz Nachrichten.
Österreich.
Finanzminister Andros hat heute seine Eigentumsanteile an der Steuerberatungskanzlei Consultatio einer Treuhandgesellschaft übergeben.
Nach dem geschlossenen Vertrag sind die Treuhänder berechtigt und verpflichtet, die Anteilsrechte des Finanzministers völlig weisungsfrei und unabhängig auszuüben.
Androsch ist damit den von der SPÖ aufgestellten Unvereinbarkeitsregeln nachgekommen.
Bei einer Enquete des Gesundheitsministeriums sagte Frau Minister Leodolter, die Einführung des Mutter-Kind-Passes habe wesentlich zur Senkung der Säuglingssterblichkeit beigetragen.
Der Aufwand habe sich auch allein aus finanziellen Gesichtspunkten gelohnt.
Frau Leodolter kündigte weitere Verbesserungen an.
Sie betreffen vor allem die Frage der Untersuchungen bei Risikoschwangerschaften,
die Gefahr des Rauchens und die Abfassung des sogenannten Babykalenders auch in serbokoratischer und türkischer Sprache.
Der Schweizer Professor Hochhulli hat die geringe Säuglingssterblichkeit in der Schweiz auf gute ärztliche Betreuung der Schwangeren und richtigen Einsatz der Geburtshilfekliniken zurückgeführt.
Die Postverwaltung wird ab 1.
Juli Kostenvorteile wegen Rationalisierungsmaßnahmen im Telefonverkehr mit dem Ausland an ihre Kunden weitergeben.
Das Ausmaß der Preisermäßigung beträgt nach einzelnen Ländern verschieden zwischen 12 und 33 Prozent.
Tschechoslowakei
In der Nähe von Brünn haben heute Gespräche zwischen Bundeskanzler Kreisky und Ministerpräsident Strogal begonnen.
Wichtigste Themen sind die Verbesserung der Handelsbeziehungen, die Kernkraftwerke der GSSR an der österreichischen Grenze und menschliche Härtefälle.
Dominikanische Republik.
Am zweiten Tag seiner ersten Auslandsreise wird Papst Johannes Paul heute von Santo Domingo nach Mexiko weiterreisen.
In einem Interview sagte der Papst, er bringe der Bevölkerung Lateinamerikas die Hoffnung des Glaubens, dies sei mehr als mit menschlichem Verstand zu ermessen sei.
Iran.
Bei Demonstrationen vor der Universität von Teheran sind heute mindestens 15 Personen getötet worden.
Soldaten hatten das Feuer eröffnet, um etwa 10.000 demonstrierende Studenten auseinanderzutreiben.
Zu weiteren Kundgebungen kam es in der Nähe des Flughafens.
Österreich.
Annemarie Moser hat heute den Weltcup-Abfahrtslauf der Damen in Schrons mit 2,35 Sekunden Vorsprung auf die Amerikanerin Cindy Nelson gewonnen.
Edith Peter und Brigitte Habersatter belegten die Ränge 5 und 6.
In der Kombinationswertung siegte Moser von Nelson, der Italienerin Giordani und Hanni Wenzel aus Lichtenstein.
Mit diesen Kurzmeldungen ist das Mittagsschornal beendet, meine Damen und Herren.
Die Schornalredaktion meldet sich wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendschornal.
Einblendung: Obmann der Bundessektion Industrie der Bundeswirtschaftskammer Philipp Schoeller
Mitwirkende:
Hutar, Herbert [Gestaltung]
, Schoeller, Philipp jun. [Interviewte/r]
Datum:
1979.01.26 [Sendedatum]
Ort:
Mayrhofen im Zillertal
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: Schauspieler Trenkwitz und Regisseur Vaclav Hudecek
, Einblendung: Szene (mit Georg Trenkwitz und Elisabeth Gassner)
Mitwirkende:
Hetzer-Molden, Koschka [Gestaltung]
, Trenkwitz, Georg [Interviewte/r]
, Hudeček, Václav [Interviewte/r]
, Gassner, Elisabeth [Interviewte/r]
Datum:
1979.01.26 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Volkstheater [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Politik Österreich
;
Medizin
;
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten