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Guten Tag meine Damen und Herren, auch am Kar-Samstag bietet Ihnen der aktuelle Dienst ein Mittag-Journal, doch die Sendung führt Roland Machatschke.
Im Mittelpunkt unserer Auslandsberichte steht das Osterfest in den beiden traditionellen Zentren der Christenheit, Jerusalem und Rom.
Dazu passend haben wir aus Österreich einen Beitrag vorbereitet, der sich mit Reaktionen auf den vierteiligen Zeffirelli-Film »Jesus von Nazareth« beschäftigt, der in der Karwoche im österreichischen Fernsehen gezeigt wurde.
Weitere Themen aus Österreich, Bedeutung der verschiedenen parteiunabhängigen Wählerkomitees, die jetzt aus dem Boden sprießen und traditionsreiche Zeitung Salzburger Volksblatt eingestellt.
Aus Ostasien berichten wir über die Massenflucht von Kambodschanern in Richtung Thailand und im Kulturteil schließlich bringen wir eine Vorschau auf eine interessante Ballettpremiere im Theater an der Wien, Magnet nach Wolfgang Bauer.
Zu Beginn dieses Programms jetzt aber wie immer die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Georg Schallgruber.
Gesprochen werden die Meldungen von Günther Bahr.
Österreich.
Der Osterverkehr forderte bis jetzt mehr Opfer als im Vorjahr.
Am Karfreitag ereigneten sich heuer 144 Verkehrsunfälle, drei Menschen kamen ums Leben, 182 wurden verletzt.
Die Vergleichszahlen des Vorjahres, 93 Verkehrsunfälle, keine Toten, 124 Verletzte.
Heuer wurden am Karfreitag 88 Führerscheine abgenommen und mehr als 4000 Lenker angezeigt oder mit Organmandaten bestraft.
Italien In einer Ansprache anlässlich der traditionellen Kreuzwegprozession verglich Papst Johannes Paul II.
gestern die aus religiösen Motiven Verfolgten in aller Welt mit den frühchristlichen Märtyrern.
Es sei seine Pflicht, sagte der Papst, im Namen derer zu sprechen, die Verfolgungen und Diskriminierungen ausgesetzt sind.
Er denke dabei insbesondere an jene, erklärte der Heilige Vater, die im gewissen Sinn zum bürgerlichen Tod verurteilt sind, indem man ihnen das Recht vorenthalte, nach ihrem Glauben zu leben.
Nahe Osten An den traditionellen Feierlichkeiten in Jerusalem beteiligten sich auch heuer wieder zehntausende Pilger aus aller Welt.
Sie zogen in einer feierlichen Prozession durch die Via Dolorosa, wo nach biblischer Überlieferung Jesus Christus das Kreuz zur Hinrichtungsstätte auf dem Kalvarienberg getragen hatte.
Die vorösterlichen Feiertage fielen heuer mit dem jüdischen Besach-Fest zusammen.
Es erinnert die Israelis an den Auszug ihrer Vorfahren aus Ägypten.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind aus diesem Anlass erheblich verschärft worden.
Die Führung in Ost-Berlin hat überraschend bekannt gegeben, dass die Arbeit der in Ost-Berlin akkreditierten Journalisten künftig eingeschränkt wird.
Das SED-Zentralorgan Neues Deutschland veröffentlicht heute entsprechende Bestimmungen.
Demnach müssen künftig Interviews und Befragungen aller Art beantragt und genehmigt werden.
Bis jetzt mussten nur Interviews mit als wichtig angesehenen Politikern beantragt werden.
Das SED-Zentralorgan Neues Deutschland nimmt heute auch zu der Meldung Stellung, wonach der westdeutsche Bundesnachrichtendienst an zahlreichen Grenzübergängen zu Ostdeutschland die Personalpapiere der Reisenden fotografiert.
Neues Deutschland spricht von einer schwerwiegenden Belastung des Reiseverkehrs.
Außerdem heißt es, es dürfte wohl klar sein, dass die zuständigen Stellen der DDR überlegen müssten, in welchem Umfang die Erteilung von Aus- oder Einreisevisa zu vertreten sei.
Sowjetunion In Moskau sind die heurigen Parolen für die traditionellen Maifeierlichkeiten veröffentlicht worden.
Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei rückt die Krisengebiete in Südostasien und im Nahen Osten in den Mittelpunkt.
Hände weg von Vietnam, so lautet etwa eine Parole wörtlich.
Weiters fordert das Zentralkomitee den Verzicht auf Gewaltanwendung als Gesetz für die internationalen Beziehungen und ein für immer gültiges Verbot von Atomwaffen.
In einer Parole wird das iranische Volk zu seiner antiimperialistischen Revolution und zur nationalen Befreiung beglückwünscht.
Iran.
In drei Provinzstädten sind heute wieder fünf ehemalige Offiziere des Shah-Regimes hingerichtet worden.
Die vor Revolutionsgerichten Angeklagten, darunter ein Brigadegeneral und ein früherer Provinzpolizeichef, wurden für schuldig befunden, unter dem Shah-Regime Gegner des Monarchen gefoltert und getötet zu haben.
Unterdessen verschlechtert sich das Verhältnis zwischen einem Teil der iranischen Presse und dem neuen Regime zusehends.
Wie die Presseagentur Agence France-Presse schreibt, suchen vor allem extreme religiöse Gruppen die liberale und linke Presse mit Demonstrationen, Drohungen und Redaktionsbesetzungen einzuschüchtern.
Auch die wirtschaftliche Lage der iranischen Zeitungen ist angeblich schlecht.
Fremdsprachige Zeitungen gibt es im Iran nicht mehr.
Schiitenführer Khomeini hat sie als unnötig bezeichnet.
China, Vietnam.
Die bilateralen Gespräche über eine Normalisierung der durch den jüngsten Grenzkrieg belasteten Beziehungen sollen heute in Hanoi beginnen.
Eine 25 Mann starke chinesische Delegation traf heute in der vietnamesischen Hauptstadt ein.
In einem Leitartikel schreibt die Pekinger Volkszeitung, China werde an seiner Forderung nach einem Abzug der vietnamesischen Truppen aus Kambodscha festhalten.
Die Spannungen zwischen Peking und Hanoi fanden erst gestern wieder anlässlich eines bewaffneten Grenzzwischenfalls bei den Paracelsus-Inseln im südchinesischen Meer ihren Niederschlag.
Beide Länder beanspruchen diese Inselgruppe.
In der Umgebung werden Irdölvorkommen vermutet.
USA
Als Antwort auf die von Südafrika angeordnete Ausweisung von drei Angehörigen der amerikanischen Botschaft hat die Regierung in Washington nun zwei Militärattachés der südafrikanischen Botschaft des Landes verwiesen.
Den drei Amerikanern wird Spionagetätigkeit vorgeworfen.
Nach amerikanischer Darstellung wusste Südafrika von den entsprechenden Aktivitäten.
Es wird bestritten, dass diese illegal gewesen seien.
Washington wird sich nicht, wie von Ministerpräsident Botha verlangt, entschuldigen.
Die Ausweisung der beiden südafrikanischen Diplomaten ist offensichtlich als Gegenmaßnahme der USA anzusehen.
Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion setzen die Verhandlungen über ein Testverbot für sogenannte Killer-Satelliten am 23.
April in Wien fort.
Dies wurde vom Außenministerium in Washington mitgeteilt.
Ein Vertrag soll gleichzeitig mit einem neuen Abkommen über die Begrenzung der strategischen Rüstung unterzeichnet werden.
Die neue Verhandlungsrunde über Killer-Satelliten ist die dritte seit Juni 1978.
Nicaragua
Die militärische Lage der Sandinistischen Befreiungsfront verschlechtert sich offensichtlich.
Die Nachrichtenagentur Agence France-Presse berichtet, die Untergrundkämpfer kontrollierten derzeit nur noch etwa ein Drittel der im Norden des Landes gelegenen Stadt Esteli.
Esteli ist vor etwa einer Woche von Sandinisten-Kommandos besetzt worden.
Später führten die Regierungstruppen einen, wie sich derzeit abschätzen lässt, erfolgreichen Gegenschlag.
Einer der prominentesten Führer der Sandinistischen Befreiungsfront ist ums Leben gekommen.
Japan.
Die Atomsicherheitskommission in Tokio hat die Abschaltung eines weiteren Kernkraftwerkes verfügt.
Begründet wurde die vorübergehende Stilllegung mit dem Argument, die Anlage sei mit einer Ausrüstung versehen, die im amerikanischen Kernkraftwerk Three Mile Island für das Reaktorunglück mitverantwortlich gemacht wird.
Nach einer Meldung von Radio Japan planen die japanischen Elektrizitätsunternehmen eine Korrektur ihrer Energiepolitik, die bisher hauptsächlich auf Atomstrom ausgerichtet war.
Karibik Auf der Insel Saint Vincent ist der Vulkan La Soufrière ausgebrochen.
Über dem etwa 1400 Meter hohen Berg steht eine riesige Aschenwolke.
Massenevakuierungen wurden angeordnet.
Unter der Bevölkerung macht sich Panik breit.
Der letzte größere Ausbruch des Vulkans forderte im Jahre 1902 mindestens 2000 Tote.
Saint Vincent ist eine etwa 400 Quadratkilometer große Insel nördlich von Venezuela.
Die Außen- und die Sicherheitspolitik wird von Großbritannien wahrgenommen, alle anderen Bereiche fallen in die Zuständigkeit der Inselbehörden.
Das waren die Meldungen.
Das Wetter, die Wetterlage,
Bei nur geringen Druck- und Strömungsunterschieden dominiert im Alpenraum weiterhin schwacher Hochdruckeinfluss.
Dehwetteraussichten bis morgen früh.
Allgemein heiter oder wolkig, schwache Winde aus Ost bis Süd.
Nachmittagstemperaturen 13 bis 18 Grad, Frühtemperaturen morgen 1 bis 7 Grad.
Dehwetteraussichten für morgen, für Ostersonntag.
Am Morgen stellenweise Dunst oder Frühnebel, tagsüber durchwegs heiter oder wolkig.
Schwache Winde aus südlichen Richtungen.
Tageshöchsttemperaturen 14 bis 19 Grad.
Das Wetter heute um 12 Uhr.
Wien, heiter, 18 Grad, Südostwind 15 km in der Stunde.
Eisenstadt, wolkenlos, 17°, Nordost 20.
Linz, heiter, 16°, Ostwind 10kmh.
Salzburg, heiter, 18°, Windstille.
Innsbruck, heiter, 17°, Windstille.
Bregenz, wolkenlos, 12°, Südwestwind 3kmh.
Graz heute 17 Grad, Südost 5 und Klagenfurt heute 15 Grad, Südostwind mit 5 km pro Stunde.
Es ist viereinhalb Minuten vor Viertel Eins.
Zum zwölften Mal seit 1967, seit dem Sechstagekrieg zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn, begeht die christliche Welt das Fest der Auferstehung Jesu Christi in einem Vereinigten Jerusalem, vereinigt in der Hand der Israelis.
Neu in diesem Jahr 1979 ist aber, dass ein Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten besteht.
Das bedeutet aber nicht, dass die Sicherheitsmaßnahmen der Israelis gegen Anschläge weniger streng sind als in den Jahren vorher.
So bietet sich auch zu Ostern 1979
Das Bild von Pilgerprozessionen, die unter dem Schutz von Soldaten und Maschinengewehren den Leidensweg Christi abschreiten.
Mosche Meisels berichtet aus Jerusalem.
Eine Rekordzahl von zehntausenden Pilgern und Touristen aus aller Welt und Christen des Landes füllt heute die englischen Straßen der Jerusalemer Altstadt.
Die Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen Israel und Ägypten hat in der christlichen Welthoffnungen auf einen Frieden im heiligen Lande ausgelöst,
und ca.
50.000 Pilger und Touristen sind im Lande eingetroffen, um sich am Fest der Auferstehung Christi am Schauplatz der biblischen Ereignisse zu beteiligen.
Bei kühlem Frühlingswetter beherrscht eine bunte Menge von Franziskanern, Karmelitern, Augustinern und Benediktinern in braunen, weißen und schwarzen Gewändern, Protestanten, Anglikanern, Lutheranern, Maroniten, barmherzigen Schwestern und mit Flügelhauben.
Nonnen, katholischen Pfadfindern und Pilgergruppen aus verschiedenen Ländern das einzigartige Straßenbild.
Sie beten in Kirchen, Kapellen und auf historischen Plätzen in ihren verschiedenen Sprachen und stimmen Ostergesänge an.
Es klingt wie ein friedlicher Wettbewerb der Glocken der Orgelmusik und der liturgischen Gesänge.
Auch die letzten verstärkten Terroranschläge der Palästinenser gegen das Friedensabkommen mit Ägypten haben den Pilgerstrom nach Jerusalem nicht abgeschreckt.
Nur die außerordentlichen Sicherheitsmaßnahmen weisen auf die Spannung hin.
Ca.
1.000 Soldaten und Polizisten halten auf Dächern und strategischen Plätzen Jerusalems Wache, um jede Störung der Osterfeierlichkeiten durch Terrorakte zu verhindern.
In der Früh fand in der Basilika der Grabeskirche die Einlegnung des Feuers und Kaufsteins statt und anschließend wurde eine Messe zelebriert.
Einen Höhepunkt der Osterfeiern bildete gestern am Karfreitag die traditionelle Kreuzzugsprozession durch die Via Dolorosa entlang der 14 Stationen des Kreuzes vom Praetorium bei der Antonia nach Golgatha.
Tausend Bilder wandelten in den Fußstapfen Jesu.
Viele gingen mit Holzkreuzen auf ihren Schultern.
Sie hielten an jeder der 14 Stationen des Kreuzes an und verrichteten Gebete in verschiedenen Sprachen.
Als sie die vierte Station passierten, erscholl ein färbliches Zabatmaka.
Am Abend fand die traditionelle Grablegungsprozession um das Grab Jesu in der Grabeskirche statt.
Am Nachmittag wird sich der lateinische Patriarch von Jerusalem, Monsignore Giacomo Beltricchi, an der Spitze einer feierlichen Prozession durch die Straßen der Altstadt zur Grabeskirche begeben.
Die Prozession wird von berittenen israelischen Polizisten, christlichen Honoratoren und tausenden Pilgern begleitet werden.
Am Abend findet am Grabe Christi die feierliche Auferstehungszeremonie Resurrexis Ficus Icris statt.
Die Osterfeiern werden morgen früh am Ostersonntag ihren Höhepunkt erreichen, wenn der lateinische Patriarch die große Ostermesse in der Basilika der Grabeskirche zelebrieren und anschließend eine Prozession durch die Straßen der Altstadt führen wird.
Die protestantischen Kirchen halten Gottesdienste in englischer und deutscher Sprache in der Löserkirche und Himmelfasskirche auf dem Ölberg ab.
Morgen wird auch die Osterwoche der orthodoxen Kirchen
mit der Palmsonntagsprozession in der Jerusalemer Altstadt beginnen.
Im Laufe des Tages werden sich Prozessionen und Zeremonien sämtlicher christlicher Religionsgemeinschaften der katholischen, protestantischen, griechisch-orthodoxen, koptischen, syrischen und abedienischen Kirche in der Jerusalemer Altstadt und der Grabelskirche ablösen.
Da auch das jüdische Osternfest nicht mal mit dem christlichen Zusammenfeld
werden auch viele Juden zur Klagenauer kommen, um ihr Gebet zu verrichten.
Der kürzlich unterzeichnete Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten hat in Osterfeierlichkeiten und Gebeten einen gemeinsamen Stempel aufgedrückt.
Katholiken, Protestanten, Juden und Angehörige der orthodoxen Kirchen beten gemeinsam in der Jerusalemer Altstadt für einen endgültigen Frieden im Heiligen Lande, im Nahen Osten und in aller Welt.
Neben Jerusalem ist natürlich Rom, als Sitz des Papstes, Zentrum der katholischen Welt, in den Ostertagen Ziel von Touristen und Pilgern, hören sie Alfons Dahlmer.
Als wäre es das pulsierende, physische Herz der Christenheit, fühlt und lehrt sich seit dem Palmsonntag die Petersbasilika sowie der Petersplatz von Rom im Rhythmus der Karwochen und Vorosterliturgien der Erscheinungen des Papstes.
Nach übereinstimmender Meinung der alten und ältesten Römer hat die ewige Stadt seit Menschengedenken eine solche Ostersaison noch nie erlebt.
Die Erscheinung entfaltet sich in zwei verschiedenen Dimensionen.
Die quantitative ist viel leichter zu erfassen als die geistige.
Noch nie hat die Stadt eine solche fremdenverkehrstechnische Aufnahmekapazität gehabt.
durch den Bau von riesigen Massenhotels, neuer Hospizien und so weiter.
Noch nie aber waren diese Möglichkeiten derart bis zum letzten Raum und Bett belegt.
Das ist umso bemerkenswerter, da sich den Pilger viele feindselige Kräfte in den Weg legen und ihn zu einem zähen Existenz- und Sicherheitskampf zwingen.
Trotz des Einsatzes von 70 Fernzügen täglich,
Und der Hunderten von Charterflügen sind diese Verkehrsmittel hoffnungslos überfüllt, beträchtlichen Verspätungen ausgesetzt und oft auch von aufflammenden Streikerscheinungen behindert.
Ausgerechnet in der Karwoche haben sich die Taxi-Chauffeure Roms einen ganzen Tag lang eine lückenlose Arbeitsniederlegung natürlich auf Kosten der hilflos ankommenden Pilger geleistet.
Das Verkehrschaos hat teilweise den höchsten Grad der Lahmlegung erreicht.
Obwohl im Großen und Ganzen die Fremdenverkehrsindustrie und das Gastgewerbe umfangreicher als in irgendeiner Stadt der Welt solid und anständig arbeiten, ist der fromme Rom-Besucher nie sicher, ob er nicht in die Hände von jener bedenkenlosen Menschenart gerät, die seine Unkenntnis der Sprache und des Sitten ausnützt,
um ihn bei Berechnung von Lager, Speise, Trank und Fuhrdienst zu übervorteilen.
Die Pilgerarmee wird vom bunten Heer von römischen Taschendieben, Handtaschenschnappern, Gepäcksräubern und Automardern in einen zähen Guerilla-Abwehrkrieg verwickelt.
Eine Million Ostertouristen gegen 10 oder 20.000 Profis
und eine unbestimmte Zahl von Gelegenheitsamateuren der Kleinkriminalität.
Den Billigen blieb aber auch am Gründonnerstag der Anblick einer linksextremistischen Bomben- und Brandschatzungsdemonstration im Herzen der Altstadt nicht erspart.
Dass all das weder den Zustrom noch die Hochstimmung der römischen Osterwoche zu beeinträchtigen vermag, gehört also schon zur anderen
geistigen Dimension des Ereignisses.
Ein auffallendes Merkmal ist das vorherrschende Jugend in den Menschenmassen dieser Tage.
Einer schlichten, genügsamen, sich frei und locker gebenden, aber äußerst sauberen und geistig gesammelten Jugend.
Alles eher als die junge Generation der Konsumgesellschaft, aber auch das Gegenteil von den anarchistischen, hektischen, oft hasserfüllten
und im Namen der Befreiung terrorisierenden Jugendgruppen, wie sie sonst gerade in Italien so sehr im Vordergrund stehen.
Im Mittelpunkt als Magnetpol steht allerdings deutlich Johannes Paul II., von dem nach fast einem halben Jahr des Pontifikats eine ungebrochene Anziehungskraft ausstrahlt, den immer noch alle den neuen Papst nennen.
Mit seinen tiefsinnigen, aber klassisch einfachen und menschlich direkten Worten scheint er offensichtlich die hochgeschraubten Erwartungen der Wahlfahrer zu erfüllen.
Der bisherige Höhepunkt war gestern Abend die Ansprache zum Abschluss des Kreuzwege-Ritus zwischen dem Kolosseum und dem alten römischen Forum, in der er mit einer noch nie so eindeutigen Sprache
von der heutigen Erniedrigung des Menschen und des christlichen Bekennens durch die Machthaber
in vielen Bereichen der Welt gesprochen hat.
Soweit Alfons Dalma aus Rom.
Gestern Abend ging im österreichischen Fernsehen die vierteilige Serie Jesus von Nazareth von Franco Zeffirelli zu Ende.
Viel wurde schon vor Ausstrahlung des Streifens diskutiert, wie und ob man überhaupt die Gestalt Jesu filmisch darstellen kann, obwohl ja nicht zum ersten Mal der Versuch unternommen wurde, die Bibel ins Bild zu setzen.
Der Ziffereli-Film war schon im vergangenen Jahr in Deutschland, Frankreich und England zu sehen, wobei das Echo vereinfacht zu zwei Drittel positiv und zu einem Drittel negativ war.
Heute Vormittag hat nun Werner Ertel in Wien erste Stellungnahmen zur Jesus-Serie eingeholt.
Während das Echo in den Tageszeitungen schon im Laufe der Serie eher positiv war, urteilt die katholische Fachpresse differenzierter.
Das Jesusbild sei zu sanft, zu hoheitsvoll und so lebendig Christus in den Teilen 2 und 3 wirke, im vierten sterbe er allzu schön, heißt es etwa in der Wochenzeitung präsent.
Seufzendes Resümee dort selbst, akzeptieren wir auch diesen Film als eben unser zeitgemäßes künstlerisches Mittel.
Die Cutpress meint, dass dieser Film eine Art religiöser Nostalgie erwecke, Erinnerungen an die Kinderzeit, an die biblische Geschichte, die Zeichnungen im Nazarener Stil.
Die österreichischen Bischöfe hatten kaum Zeit, während der Ostervorbereitungen fernzusehen.
Der Wiener Weihbischof Kretzl kam überhaupt nicht dazu.
Der Sankt Pöltner Bischof Schack, der nur Teile des Opus gesehen hat, hält den Zeffirelli-Film jedenfalls für den besten aller bisherigen Jesusfilme.
Und der Wiener Erzbischof Kardinal König hat sich auch nur zwischendurch folgendes Urteil gebildet.
Ich habe so das Gefühl, dass eine große Menge mit relativ großem Interesse an dieser filmischen Darstellung gefolgt ist.
Es gibt natürlich auch Kritiken, die meinen,
Man müsse mehr Bezug nehmen auf die moderne Exegese und auf die Schrifterklärung, während sie für ehrlich, schlicht und einfach die Bibel hernimmt und sie als Grundlage für seinen Film benutzt, ohne sich mit Fragen der Bibelkritik oder der Bibelauslegung weit auseinanderzusetzen.
Man könnte sogar einen Vergleich herstellen zu der sogenannten
Biblia pauperum, die man etwa im frühen Mittelalter gelegentlich in Kirchen gemalt hat, die man heute noch als seltene Reste findet.
Grundwissen, ein elementares religiöses Wissen, dem ungebildeten Volke vermittelt anhand von bildlichen Darstellungen, die sehr einprägsam sind, die sehr realistisch sind, eindrucksvoll sind und auf diese Weise hat jeder Zuschauer die Möglichkeit, sich das, was geschehen ist, auf seine Weise zurückzulegen und einzubringen.
Der Leiter des katholischen Bibelwerkes Österreichs, Norbert Höslinger, findet, dass Zeffirelli vor allem die Erhellung und Darstellung des zeitgeschichtlichen Hintergrundes gelungen ist, während Zeichnung und Darstellung Jesus selber am wenigsten geglückt seien.
Die Flucht ins Nazarener Klischee mache die Enttäuschung vollständig.
Anderer Ansicht ist hier Dr. Walter Kirchschläger, Professor für Neues Testament an der Wiener Universität.
Mir hat der Film selbst sehr gut gefallen.
Ich glaube, der Regisseur ist nicht in den Fehler verfallen, zu versuchen, die Evangelien historisierend uns darzustellen, so wie sie uns überliefert sind, sondern ihm ist es vielmehr gelungen, einen Schritt weiter zurückzugehen.
Natürlich kann man über das Jesusbild streiten, allerdings wurde doch die sehr dynamische Persönlichkeit Jesu in den Vordergrund gestellt.
Sicherlich bei einzelnen Szenen würde ich Vorbehalte anmelden, etwa bei der Darstellung der Auferweckung des Lazarus.
Das war etwas zu ausgefaltet für meine Vorstellung.
Andererseits habe ich es ausgezeichnet gefunden, wie Zeffirelli
das Kommen und das Zusammentreffen etwa der drei Könige gedeutet hat, wie er verschiedene Traditionen in den Evangelien verbunden hat.
Hier macht sich natürlich künstlerische Freiheit bemerkbar, aber ich glaube doch, dass wir damit einen möglichen Zugang haben, natürlich bleibt er hypothetisch,
wie die Evangelientradition gewachsen sein könnte.
Zeffirelli hat also nicht die Evangelien dargestellt, sondern Zeffirelli hat versucht, die Tradition, die vor den Evangelien liegt, vermutlich noch in einer mündlichen Überlieferung,
diese ins Bild zu fassen.
Natürlich hat er da bei entsprechender bildhaften Darstellungen Verschiedenes überzeichnen müssen, aber ich meine, dieses Recht muss man ihm zugestehen.
Soweit eine kurze Umfrage auf den Straßen der Bundeshauptstadt jedoch repräsentativ sein kann, wird der Zeffirelli-Film vor allem gefühlsmäßig bejaht.
Ich kann ihn schwer definieren, aber er hat mir gefallen.
Die Aufmachung, die Handlung war nicht schlecht, die war sehr schön.
Der war wirklich einmalig.
Geld hat's auch nicht gekostet.
Es hat mich beeindruckt.
Die Figur Jesus.
War's Ihnen nicht zu kitschig?
Na, vielleicht... Vielleicht doch ein bisschen, aber... Man kann's so inso... Sicher könnte man's anders bringen, aber es war niemand dabei und es ist eine Überlieferung.
Ja, schön war's.
Soweit also Reaktionen auf Zephyrellis Jesus von Nazareth.
Und jetzt vier Minuten vor halb eins zum Thema Wahlkampf in Österreich.
Nicht nur die Spitzenpolitiker rühren in diesen Wochen die Werbetrommel für den Wahltag am 6.
Mai.
Sie werden im Wahljahr 1979 auch kräftig von engagierten und mehr- oder minderparteiunabhängigen Bürgern unterstützt.
Kräftiger jedenfalls, als das vor der Nationalratswahl 1975 der Fall war.
Es vergeht fast keine Woche, in der nicht ein neues Komitee, eine neue Gruppe den Willen kundtut, sozusagen im Vorfeld des in den Parteizentralen geplanten Wahlkampfes für ihren Favoriten zu werben.
Für Bundeskanzler Kreis getun das, um einige zu nennen, Lehrer, Frauen, Umweltschützer, Wissenschaftler und Prominentenkomitees.
Für ÖVP-Parteichef Tauss engagieren sich unter anderem eine vor wenigen Tagen bundesweit angelaufene Aktion pro Tauss sowie zahlreiche Klein- und Kleinstinitiativen in den Bundesländern.
Und auch der freiheitliche Parteiobmann Götz bekommt Schützenhilfe im Wahlkampf durch Wählerpartys des Liberalen Klubs und Jugendveranstaltungen in den Ländern.
Über Arbeitsweise und Bedeutung dieser Initiativen informiert nun im folgenden Beitrag Zita Bernardi.
Wahlkampf zum Selbermachen.
Das ist zwar der Titel einer ÖVP-Broschüre für die ihr nahestehenden Wählerkomitees, er umreist aber auch recht genau die Arbeit der Wahlkampfgruppen Pro Kreisky und Pro Götz.
Die Initiativen machen ihren Wahlkampf in der Tat in Eigenregie.
Die Parteihauptquartiere liefern zwar auf Anforderung Unterlagen und Werbematerial, ganz vereinzelt gibt es kleinere Finanzspritzen, aber damit hat es sich auch schon und das mit gutem Grund.
Es sei ja Sinn und Zweck solcher Komitees, dass sie eigenständig planen und eigenständig dann auch persönlich motivierte Aktivitäten setzen, hört man übereinstimmend aus allen drei Parteizentralen und begründet damit gleichzeitig das Fehlen exakter Daten über das Ausmass des mehr oder minder parteiunabhängigen Engagements.
Einig ist man sich auch in der positiven Bewertung dieser Aktivitäten.
Haben sie sich doch seit dem Wahlkampf 1975 von quantitativ recht zaghaften Anfängen zu einer ansehnlichen Bewegung gemausert.
ÖVP-Bundesgeschäftsführer Bergmann registriert das ebenso freudig wie überrascht.
Ich halte es für ein interessantes Phänomen.
Man spricht auch allerorts ein bisschen von Politikverdrossenheit, Parteienverdrossenheit, vom geringen Engagement und Interesse der Jugend für Politik.
Auf der anderen Seite stellen zumindest wir fest, dass es eine ungeheure Bereitschaft bei Menschen, die bisher mit der Politik kaum direkt in Kontakt, also im Rahmen der Organisation in Kontakt gekommen sind,
Bereitschaft von Menschen gibt, die mithelfen wollen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Obwohl prinzipielles Ja aller drei Parteien zu Wählerkomitees, gehen die Ansichten darüber, welche Art von Initiative der Sache am besten dient, doch ein bisschen auseinander.
In der SPÖ etwa werden im Nahkontakt zum Bürgerarbeiten der Komitees wie die Gruppe kritische Menschen für eine sozialistische Politik gleichermaßen geschätzt wie die für Kreisky werbenden Prominenten.
SPÖ-Zentralsekretär Blecher über die Rolle von Publikumslieblingen im Wahlkampf
Zum Beispiel wenn Auslandsösterreicher Prominente, Auslandsösterreicher seien das jetzt also bekannte Schriftsteller, Schauspieler, Wissenschaftler oder auch Sportler wie
Kurtel Jara und Roland Hattenberger das sind.
Wenn die meinen, der Bundeskanzler Kreisky, wir sehen das ja täglich im Ausland, der hat diesem Land großes Ansehen verschafft und wir treten daher für ihn ein, dann hat das schon eine gewisse Bedeutung für Menschen, die weniger politisch, aber mehr personenbezogen in ihre Wahlentscheidung letztlich treffen.
In der ÖVP sieht man das anders.
Der Großen Oppositionspartei sind persönliche Kontakte vom engagierten Wahlhelfer zum Bürger am liebsten.
Und Bundesgeschäftsführer Bergmann hat daraus auch Konsequenzen gezogen.
Wir sind daher von Anfang an davon abgegangen, sogenannte Prominentenkomitees aufzustellen, wo eben dann Schauspieler, Professoren etc.
ihren Namen für eine bestimmte Partei hergeben.
Ich glaube, dass sich das überholt hat.
Seit der von mir heiß geliebte Fußballer Schneckerl Prohaska mich zum Ja-Stimmen für Zwentendorf bewegen wollte, glaube ich, spätestens damals hat man erkannt, dass das doch sehr differenziert ist.
Und wenn der Kurt Jürgens brav im Ausland Steuern zahlt und dann den Österreichern empfiehlt, sie sollen eine Regierung wählen, die die höchsten Steuersätze den Bürgern abnimmt, ist das auch ein bisschen lächerlich.
In der freiheitlichen Partei ist man zwar auch optimistisch, dass Wählerinitiativen kurzfristig, also für das Wahlergebnis am 6.
Mai, etwas bringen können.
Generalsekretär Grünes erachtet längerfristige Wirkungen aber für noch bedeutsamer.
Kontakte dieser Art konfrontieren die Partei mit neuen Standpunkten, korrigieren vielleicht festgefahrene Meinungen und sind für die Parteigelegenheit, sich neu zu profilieren.
So die freiheitliche Einstellung.
Und dieser Aspekt entscheidet wahrscheinlich auch über Zukunft oder Nicht-Zukunft der unabhängigen Wählerkomitees.
Fühlt sich eine solche engagierte Gruppe nach dem Wahltag enttäuscht und betrogen, kann sie sich zwar im nächsten Wahlkampf an eine andere Partei wenden, die Enttäuschung kann aber auch totales Desinteresse zur Folge haben.
Und gleich im Anschluss an diesen Beitrag von Zita Bernardi zum Thema Wahlkampf passend unsere Inlandspresseschau.
Die Auszüge hat Hans Langsteiner ausgewählt.
Mehrere Zeitungen kritisieren heute übereinstimmend den bisherigen Verlauf des Nationalratswahlkampfes.
So meint etwa Fritz Pesata im Kurier.
Nach einer knappen Woche relativer Waffenruhe geht der österreichische Wahlkampf in seine heißeste Phase, nachdem er bis jetzt so viele kalt gelassen hat.
Für die Parteien eine allerletzte Chance, die bisherige Wahlkampfführung vergessen zu machen.
Aus den bisherigen Erfahrungen wäre es jedoch vermessen, noch eine Änderung hin zu sachpolitischen Aussagen erwarten zu dürfen.
Eine ähnliche Haltung wie der Kurier nimmt auch die Tiroler Tageszeitung ein, wo Hans Thür schreibt, Es gibt Konzepte, Alternativen und Programme zu Dozenten.
Nur jetzt im Wahlkampf ist von ihnen nicht die Rede.
Da gibt es plötzlich nur noch primitivste Parolen und Plakate, an welchen zwar begabte Grafiker ihre Kunst versuchten, die aber einen politischen Aussagewert nahe am Nullpunkt haben.
Man hat in früheren Wahlkämpfen bereits das zunehmende Eindringen der Waschmittel-Reklame beklagt.
Aber jeder derartige Texter ist geradezu ein Geistesheros gegenüber den Parolendrechslern, die heute in den Parteizentralen am Werke sind.
Soweit Hans Thür in der Tiroler Tageszeitung.
In der Neuen Kronenzeitung liest man in einer Kolumne von Viktor Raimann zum selben Thema.
Der österreichische Bürger ist ein guter Wähler.
Er besitzt einen Instinkt dafür, was im Augenblick das Richtige ist und von wo die geringere Gefahr droht.
Er bewertet Korruptionsfälle nicht zu hoch, weil sie in jeder Regierung und in jeder Partei vorkommen.
Allerdings reagiert er sauer, wenn nichts dagegen getan wird, wie beispielsweise die letzten Landtagswahlen in Wien zeigten.
Die Parteien täten deshalb gut daran, sich sehr wohl zu überlegen, wie sie den Wahlkampf in den letzten drei Wochen führen werden.
Vielleicht stimmt sie der Osterfriede etwas nachdenklicher.
Diejenigen aber, die unbedingt für eine Schlammschlacht plädieren, sollten bedenken, dass sie leicht selbst im Schlamm stecken bleiben könnten.
Eines der in dieser Woche überraschend im Wahlkampf aufgetauchten Themen, nämlich der Vorschlag des Tiroler Landeshauptmanns Wallnöfer, bei einem Verzicht auf einen eigenen ÖVP-Bundespräsidentschaftskandidaten das jetzige Staatsoberhaupt nicht durch das Volk, sondern durch die Bundesversammlung in seinem Amt zu bestätigen, wird in den Blättern sehr unterschiedlich kommentiert.
In der Presse liest man bei Thomas Kurherr, von der Verfassungsnorm in diesem Punkt abzusehen, hieße dem Volk ein Instrument der Willensbildung aus der Hand zu nehmen.
Es hieße zudem auch, von vornherein die Möglichkeit von Kandidaturen zu beschneiden.
Deshalb wäre eine solche Maßnahme auch bis zu einem gewissen Grad undemokratisch.
Und selbst wenn nur ein einziger Kandidat aufgestellt würde, wäre eine solche Wahl dennoch keine Farce.
Sie gebe jedenfalls die Möglichkeit, durch Nicht-Abstimmen oder weiße Stimmzettel Misstrauen auszusprechen.
Anders als Thomas Korherr in der Presse steht Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten dem Vorschlag Wallnöfers positiv gegenüber.
Wenn es nur einen Kandidaten gibt, dann mögen die Parteien mit ruhigem Gewissen mit einem Parlamentsakt das Staatsoberhaupt für weitere sechs Jahre bestätigen.
Daran wird niemand Anstoß nehmen, zumal kaum jemals zuvor ein Bundespräsident so unangefochten den Staat repräsentierte.
So hat Wallnöfer ein politisches Gespür gezeigt.
Das war aber auch ein Wink, der nach dem 6.
Mai beherzigt werden sollte.
Soweit unsere Inlandspresseschau.
Eine Zeitung werden wir in Zukunft nicht mehr in dieser Presseschau zitieren können, das Salzburger Volksblatt.
Die sogenannte Medienlandschaft im Bundesland Salzburg war bis zum heutigen Tag für Österreich einzigartig.
Vier Tageszeitungen, davon zwei unabhängige und zwei Parteizeitungen, fanden im drittkleinsten Bundesland genügend Leser, um bestehen zu können.
Das Zeitungssterben, dem so große Organe wie das Neue Österreich, der Express und das Parteiorgan der österreichischen Volkspartei, das Wiener Volksblatt, zum Opfer gefallen waren, schien das Bundesland Salzburg nicht zu berühren.
Doch Salzburg war und ist keine glückliche Medieninsel.
Heute ist das Salzburger Volksblatt zum letzten Mal erschienen.
Werner Mück vom Landesstudio Salzburg hat den folgenden Beitrag verfasst.
Staatstrauer signalisiert die heutige Aufmachung des traditionsreichen Salzburger Volksblattes.
Ein breiter Trauerflor prägt die Seite 1 dieses Blattes, der Zeitungskopf gibt Aufschluss, da steht zu lesen, unabhängig gegründet, von R.Kiesl 1870, eingestellt am 14.
April 1979, darunter ein ganzseitiges Fotodersetzerei mit dem lakonischen Bildtext, die Maschinen stehen still.
Eine Zeitung nimmt Abschied von ihren Lesern und es waren besonders treue Leser, für die das Salzburger Volksblatt Sprachrohr gewesen ist.
Dieses vor über 100 Jahren als antiklerikales Organ gegründete Blatt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg, als es 1950 wieder erscheinen durfte, zur Hauspostilie vorwiegend nationaler und deutschnationaler Leserkreise.
Denn Erwartungen dieser Leserschaft hat die Zeitung vielfach angefeindet und in seiner politischen Haltung oft als ewig gestrig verrufen, mit beispielhafter Unbeirrbarkeit entsprochen.
dass erst in den letzten Monaten diese Zeitung unter der Leitung eines Parteijournalisten ins Kielwasser der ÖVP-Propaganda geriet, hat wohl niemanden mehr Nutzen gebracht.
Es waren ÖVP-nahe Kreise, darunter eine Tochterfirma der genossenschaftlichen Zentralbank Raiffeisen, die vor drei Jahren das Druck- und Verlagshaus Kiesl, in dem auch das SV herausgegeben wurde, erworben haben.
Seither wurde wiederholt behauptet, diese Finanzgruppe habe die Einstellung der im Bundesland Salzburg populären Zeitung zu verantworten.
Tatsächlich jedoch kämpfte der Salzburger Volksblatt bereits seit seiner Wiederbegründung im Jahr 1950 mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Vor drei Jahren stand das gesamte Druck- und Verlagshaus Kiesl vor der Pleite.
Für viele war es ein Wunder, dass es in dieser Situation gelang, Geldgeber zur Sanierung des Gesamtunternehmens zu gewinnen.
Als aber dann unter der Geschäftsführung Gerd Bachers der Plan einer Druckereifusion in Salzburg am Widerstand des katholischen Pressvereins scheiterte, schwanden auch alle Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Blüte des Gesamtunternehmens.
Das Salzburger Volksbad war, das wusste man in der Chefetage, wegen seines Defizits kaum mehr zu halten.
Der von der Raiffeisenbank ins Druckhaus Kiesl als Bacher-Nachfolger übersiedelte Generaldirektor Holztrattner begründet die Zeitungseinstellung daher folgendermaßen.
Der Salzburger Volksblatt hatte, wie man weiß, schon seit seiner Gründung immer wieder Schwierigkeiten.
Diese Schwierigkeiten sind aber vor einigen Jahren, zwar genauer gesagt Ende 1975, Anfang 1976, so groß geworden, dass schon damals nicht nur die Einstellung der Zeitung, sondern voraussichtlich sogar die Schließung des gesamten Druckhauses mit seinen ca.
350 Mitarbeitern gedroht hat.
In dieser Situation hat sich eine Gruppe von Salzburg-Unternehmungen gefunden, die noch einmal bereit gewesen ist, das für den Kauf des Unternehmens, aber was noch viel wesentlicher gewesen ist, für die Sanierung des Unternehmens und für die schon lange überfälligen Investitionen notwendige Geld bereitzustellen.
Bedauerlicherweise hat sich allerdings dann gezeigt, dass trotz dieses finanziellen Einsatzes und trotz der Berufung des Medienexperten Gerd Bacher, der ja bekanntlich bis vor kurzem bis zu seiner Berufung zum ORF-Generalintendanten, Generaldirektor dieses Hauses gewesen ist, dass es trotz dieses hohen finanziellen und personellen Einsatzes
Es nicht gelungen ist, eine dauerhafte, gesunde, wirtschaftliche Basis für diese Zeitung auf dem Salzburger Medienmarkt zu schaffen.
Weil das Ende der Zeitung schon lange vorhersehbar war, kommt die Einstellung für die Journalisten dieses Blattes nicht überraschend.
Daher hat auch der Großteil von ihnen bereits Ersatz-Arbeitsplätze gesucht und gefunden.
Nur ganz wenige haben derzeit noch keine berufliche Zukunft.
Doch die Einstellung des Salzburger Volksblattes hat auch noch einen anderen Aspekt.
Das Land Salzburg gewährt nämlich den bisher vier erscheinenden Salzburger Tageszeitungen relativ großzügige Presseförderungen.
Die Salzburger Nachrichten, das Salzburger Volksblatt, das sozialistische Salzburger Tagblatt und das ÖVP-Organ Salzburger Volkszeitung erhielten insgesamt jährlich 14,5 Millionen Schilling zu gleichen Teilen.
Mit Ausnahme der Salzburger Nachrichten war dieser Beitrag aus Steuergeldern des Landes für die Existenz der Zeitungen lebenswichtig.
Der Salzburger Volksblatt hat nun den Nachweis geliefert, dass auch großzügige Presseförderungen die Konzentration im Medienbereich letztlich nicht verhindern, sondern günstigstenfalls verzögern kann.
Über die Einstellung des Salzburger Volksblattes berichtete Werner Mück aus dem Landesstudio Salzburg.
Und jetzt, vier Minuten vor dreiviertel eins, noch einmal ein Beitrag aus dem Ausland.
Die oft schon angekündigten und dann immer wieder verschobenen Gespräche zwischen Vertretern Chinas und Vietnams über das Verhältnis der beiden Länder nach dem Krieg sind nun doch zustande gekommen.
Heute reiste eine chinesische Regierungsdelegation nach Hanoi ab zur ersten Verhandlungsrunde.
Die Chinesen streben offenbar Korrekturen der Grenze mit Vietnam an.
Aus einigen umstrittenen Gebieten haben sich die chinesischen Truppen noch nicht zurückgezogen.
Außerdem wurde von chinesischer Seite angedeutet, dass der Abzug aller vietnamesischen Truppen aus Kambodscha und Laos eine der Hauptforderungen Pekings an Hanoi sein werde.
Die Voraussetzungen für die Verhandlungen sind also nicht sehr gut.
Während nun in Hanoi Chinesen und Vietnamesen versuchen, ihre Differenzen auszuräumen, geht der bewaffnete Konflikt in Kambodscha weiter.
Trotz massiven vietnamesischen Einsatzes ist es nicht gelungen, den Widerstand von Anhängern des gestürzten Pol Pot-Regimes zu brechen.
Die Kämpfe sind in diesen Tagen wieder aufgeflammt.
Sicheres Anzeichen dafür ist der Strom von kambodschanischen Flüchtlingen, die versuchen, über die thailändische Grenze zu entkommen.
Unser Südostasien-Mitarbeiter Werner Rieder berichtet.
Mehr als 25.000 Kambodschaner haben sich entlang der thailändischen Grenze bei Aranya Praseth angesammelt,
und versuchen immer wieder auf thailändischen Boden zu gelangen.
Thailändische Regierungsvertreter in der besagten Region erklärten, gestern sei ausgeschlossen, eine solche Masse von Flüchtlingen aufzunehmen.
Bei den besagten 25.000 handelte es sich um Soldaten der Roten Khmer, die bisher loyal für den gestürzten Ministerpräsidenten Pol Pot kämpften, sowie Bewohner der kambodschanischen Grenzregion.
Etwa 500 von ihnen konnten am Freitagmorgen die thailändischen Grenzwachen umgehen und thailändisches Territorium erreichen.
Sie wurden jedoch kurze Zeit später von Truppen der Thai-Armee über die Grenze zurück nach Kambodscha getrieben.
Ausländische Berichterstatter und ein Vertreter der UNO-Flüchtlingskommission durften zunächst nicht eine Straßensperre passieren, welche die thailändische Armee zwei Kilometer von dem besagten Grenzabschnitt aufgebaut hatte.
Erst als über Funk die Nachricht durchkam, dass sämtliche der 500 kambodschanischen Flüchtlinge wieder über die Grenze zurück nach Kambodscha getrieben waren, durften die Berichterstatter an Ort und Stelle.
Dort, wo der Zwischenfall stattfand, ist die Grenze zwischen Thailand und Kambodscha durch einen schmalen Fluss markiert, der um diese Jahreszeit wenig Wasser führt.
Die letzte der kambodschanischen Flüchtlinge wurde gerade von Thai-Soldaten mit vorgehaltenem Gewehr über die Grenzfluss zurückgetrieben.
Der grauhaarige Mann rief den Reportern auf der Thai-Seite des Flusses auf Französisch zu.
Er sei ein vormaliger Bankangestellter in Phnom Penh und die Vietnamesen bzw.
die neue Regierung in Phnom Penh würde ihn liquidieren, sobald sie ihn fanden.
Ursache für die Tausende von kambodschanischen Flüchtlingen an der thailändischen Grenze ist die jüngste vietnamesische Offensive in Westkambodscha, in der angeblich 30.000 Vietnamesen einen breiten Keil nach Westen treiben.
Dort, wo Soldaten der Roten Quer noch Widerstand leisten können, kämpfen sie häufig buchstäblich mit dem Rücken zur thailändischen Grenzlinie.
Das heißt, sie haben keinen Platz mehr, vor anstürmenden vietnamesischen Truppenmassen zurückzuweichen.
Somit bleibt ihr nur noch die Flucht nach Thailand oder aber sich zu ergeben.
In ihrem verzweifelten Endkampf haben die Truppen der Roten Khmer mehrfach Bewohner von Dörfern, die sie evakuieren mussten, zum Einsatz gezwungen.
Sie werden samt ihren Bulldogs und Anhängern für den Transport von Reis und Munition eingesetzt.
Wo Fahrzeuge fehlen, müssen kambodschanische Reisbauern die Ersatzmunition für die Roten Khmer zu Fuß transportieren.
Die in Auflösung befindlichen Truppen der Roten Khmer versuchen offenbar die unzugänglichen Berge zwischen Aranya Pratets und Pailin zu erreichen.
Doch aus gleichzeitigen Bewegungen der vietnamesischen Invasionstruppen geht hervor, dass sie den Roten Khmer die letzte Fluchtroute abschneiden wollen."
Über die augenblickliche Situation an der thailändisch-kambodschanischen Grenze berichtete Werner Rieder.
Untertitel von Stephanie Geiges
Und nach dieser musikalischen Brücke jetzt zwei Minuten nach dreiviertel eins zu den Kulturbeiträgen im Mittagsjournal.
Am Ostermontag hatte im Theater in der Wien ein interessanter Ballettabend Premiere.
Gezeigt wird Hans Kresniks choreografisches Theater »Magnet«.
Die Uraufführung dieses Balletts fand im vergangenen Jahr in Bremen statt.
In der Aufführung des Theaters an der Wien tanzen Thijs Levit und Falco Capuste von der Deutschen Oper am Rhein, Lothar Hammes aus Bremen sowie Solisten und Chor de Ballet des Theaters an der Wien.
Walter Gellert berichtet.
Bereits zum vierten Mal bringt das Theater an der Wien ein Ballett des Kärntners Hans Kresnik auf die Bühne.
Nach den Nibelungen, Schwanensee AG, nach der Uraufführung von Masada, diesmal Magnet.
Die eigenwilligen Choreografien des Bremer Ballettschefs stoßen auf unterschiedliche Reaktionen.
Sie reichen von einhelliger Begeisterung bis zu totaler Ablehnung.
Kresnik wählt für seine Ballette bewusst den Namen choreografisches Theater, weil ihm eine Verschmelzung aller Formen des Theaters vorschwebt.
Magnet basiert auf Wolfgang Bauers Stück Magnetküsse, einer immer grotesker und surrealer werdenden Szenenfolge über einen Schriftsteller namens Ernst Ziag, der Kriminalromane schreibt und der schließlich wahnsinnig wird.
Hans Kresnik
Wir haben eigentlich mit Wolfgang Bauer das Stück total verändert.
Es ist nur die These übrig geblieben von dem paranoiden und schizophrenen Ernst, die Hauptrolle, der die schwangere Iris umbringt und für ihn dann die Zeit stehen bleibt.
Und in dieser Zeit wird eigentlich gezeigt, dass er kein
krimineller ist, sondern ein kranker, der ein ganz gespaltenes Verhältnis zu seinen ganzen Freunden, Eltern, zu seiner Iris und zu seiner ganzen Umgebung hat und das hat sehr viel
sehr viel mit der heutigen Zeit zu tun, weil dieser Mord nämlich in Bremen auch passiert ist.
Fast eine Parallelgeschichte und das drei Wochen vor der Premiere.
Und die Geschichte hat mich von Anfang an fasziniert und Wolfgang Bauer und ich, wir haben drei Wochen an der Geschichte geschrieben und das wurde natürlich ein etwas anderes Stück als Magnetküsse.
Die Rolle des Ernst wird von Falko Kapuste verkörpert, der seit sieben Jahren in Düsseldorf engagiert ist.
Vorher war er in Hamburg und in Berlin.
Wie sieht er seine Rolle?
Für mich ist das ein krankhafter, zerrissener Mann, Mensch, der mit seiner Umwelt einfach nicht fertig wird.
Und der dann in seinen kranken Hirn einfach für ihn glaubt, Ausweg zu greifen, der aber doch gar kein Ausweg ist.
Auf welche Weise kann man nun die Rolle des wahnsinnigen Ernst in einem Ballett spielen?
Falco Capuste?
Ich glaube, man kann das kurzerhand so erklären, dass der Herr Kresnik ja nicht einer ist, der sich nun nur auf Ballett stützt, sondern seine Vorstellung ist mehr eine wirkliche Theatervorstellung, der auf alle Medien ausgreift.
Und es kommt hier sehr darauf an, dass man
in erster Linie auch ein Schauspieler ist.
Er nimmt nur die Bewegung als Unterstützung, um das noch stärker auszudrücken, was sonst ein Schauspieler macht oder machen sollte.
Inwieweit unterscheidet sich das Bewegungsrepertoire bei Magnet von der 1977 und 1978 im Theater an der Wien gezeigten Produktion von Massada?
Dazu wieder Hans Kreisneck.
Ich habe in meinen Stücken sämtliche Stilmitteln.
Also das ist egal, ob es modern oder Jazz oder Akrobatik oder klassisch ist es egal.
Es ist eine etwas andere Richtung wie Massada auf jeden Fall, weil ja das Thema auch ganz anders ist.
Es hat einen etwas größeren Revue-Charakter.
Was aber nicht heißt Revue, dass man da lachen kann oder so.
Und die technischen Formen, die die Solisten machen, kann man sagen, dass die Reihen wirklich vom Klassischen abgewandelt sind, weil das ist ja das Metier, wo sie gelernt haben, was wir auch brauchen.
Wichtig ist für Hans Gresnigs Arbeiten eine gewisse Selbstständigkeit der Solisten.
Er lässt ihnen sowohl bei Proben wie auch bei der Aufführung genügend Freiräume.
Die Mitarbeit
aller Tänzer, nicht nur speziell die Solisten, ist natürlich irrsinnig wichtig, weil in meinen Stücken ist immer sehr viel Freiraum, besonders für einen Solisten.
wo er selbst empfindet, während er tanzt, was wird er jetzt machen.
Ich kann ihm das nicht vorchoreografieren, Schritt für Schritt, wie einen Balanchine-Abend oder Krenko-Abend, sondern er hat die Rolle zu tanzen und muss in diesen Freiräumen, die er hat, die Rolle auch ausfüllen.
Also kann der Abend heute so sein und morgen ganz anders.
Für Hans Kresniks choreografisches Theater MAGNET hat Peer Raben die Musik geschrieben.
Das Bühnenbild stammt von dem bekannten deutschen Maler, Objekte-Macher und Aktionisten V.A.
Wölfl.
Nach der Premiere am Ostermontag wird MAGNET noch am 22. und 23.
April sowie am 6., 7. und 8.
Mai im Theater an der Wien gezeigt.
Soweit Walter Gellert über das Ballett MAGNET von Hans Kresnik und Wolfgang Bauer.
Liliana Cavani ist neben Lina Verth-Müller Italiens bekannteste Filmregisseurin.
Sie hat sich durch Filme wie Nachtportier und Jenseits von Gut und Böse, einem Streifen über Friedrich Nietzsche, einen Namen gemacht.
Nun wird Liliana Cavani erstmals auch eine Oper inszenieren, und zwar Albanbergs Wozzeck beim Maggio Musicale in Florenz.
Die Premiere ist für den 2.
Mai angesetzt.
Karin Bauer sprach mit Liliana Cavani über Probleme der Opernregie sowie über die nächsten Filmpläne der italienischen Regisseurin.
Liliana Cavani, die in Rom ansässige Norditalienerin, war immer schon musikinteressiert, lernte auch Klavierspielen.
Seit längerer Zeit beschäftigt sie sich schon mit der Idee, einen Fernsehfilm über Wolfgang Amadeus Mozart zu machen.
Ein Projekt, das aber in der nächsten Zeit noch nicht realisiert werden kann, da die Finanzierung nicht geklärt ist.
Das Angebot, in Florenz eine Opernregie zu übernehmen, wurde ihr schon vor ein paar Jahren gemacht.
Jetzt, da sich die Gelegenheit bietet, »Wozzeck« von Alban Berg zu inszenieren, hat sie zugesagt.
Es ist ihre erste Regiearbeit auf der Opernbühne.
Wo sieht sie die größten Unterschiede zur Filmregie?
Man muss dazu sagen, dass es auf der Bühne keine grossen Aufnahmen wie im Film gibt.
Also bedarf es nicht der dafür erforderlichen Darstellung.
Ein Sänger hat andere Leistungen zu bieten als ein Schauspieler.
Dann gibt es im Film einen Realismus, der im Theater nicht existiert.
Vor allem nicht im Operntheater.
Es ist die reine Neugierde, die mich zur Bühneninszenierung treibt, aber vielleicht hört sie gleich wieder auf und ich mache so etwas nie mehr wieder.
Wird es in nächster Zeit auch wieder einen neuen Film geben, zum Beispiel Lulu, ein Filmprojekt, das ursprünglich mit Romy, dann mit Maria Schneider in der Titelrolle realisiert werden sollte.
Dieses Projekt ist für mich im Moment beendet.
Mir gefällt die Art der Produktion nicht.
Aber ich beschäftige mich derzeit mit dem Stoff Lapelle von Malaparte.
Die Filmrechte habe ich schon vor ein paar Jahren erworben.
Dieses Buch beschreibt Neapel im Jahre 1943.
Die Ereignisse, die sich abgespielt haben, als damals Neapel als erste europäische Stadt von den Alliierten befeilt wurde.
Ausserdem schreibe ich gerade ein Drehbuch über die wahre Geschichte eines Mädchens von heute, das sich mit Musik beschäftigt.
Teile dieses Films spielen in Rom, in der Accademia Santa Cecilia, aber auch in London und vielleicht auch in New York.
Ein Film, der in der Musikwelt spielt.
Das Gespräch mit der italienischen Regisseurin Liliana Cavani führte Karin Bauer.
Wir schließen jetzt das heutige Mittagsschanal mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen.
Italien
Papst Johannes Paul II.
hat gestern am Schluss der Kreuzwegprozession im Kolosseum in Rom die aus religiösen Motiven Verfolgten in aller Welt mit den frühchristlichen Märtyrern verglichen.
Es sei seine Pflicht, sagte der Papst, im Namen derer zu sprechen, die Verfolgungen und Diskriminierungen ausgesetzt sind.
Israel.
Zur Zeit halten sich etwa 60.000 Pilger aus aller Welt in Jerusalem auf.
Die Sicherheitsbehörden haben ihre Vorkehrungen erheblich verschärft, die religiösen Feiern verliefen bisher aber ohne Störung.
Österreich.
Am gestrigen Karfreitag hat es im Straßenverkehr mehr Opfer gegeben als im Vorjahr.
Bei insgesamt 144 Unfällen kamen drei Menschen ums Leben, 182 wurden verletzt.
Am Karfreitag des Vorjahres gab es 93 Unfälle, keine Toten, 124 Verletzte.
Die Gendarmerie hat gestern insgesamt 88 Führerscheine abgenommen und mehr als 4000 Lenker mit Organmandaten bestraft.
ÖVP-Bundesgeschäftsführer Bergmann meint im Pressedienst seiner Partei, am 6.
Mai stehe nicht zur Debatte, ob Kreisky nach einer für die Österreicher enttäuschenden Legislaturperiode eine Regierungsumbildung vornehmen kann, sondern um einen Kurswechsel in der Politik mit einer neuen, unverbrauchten Mannschaft.
Bergmann bezieht sich damit auf ein in der Tageszeitung die Presse veröffentlichtes Kreisky-Interview, in dem dieser eine umfangreiche Regierungsumbildung in Aussicht stellt, falls die SPÖ wieder die absolute Mehrheit erreichen sollte.
Mit einem dicken, schwarzen Trauerrand auf der Titelseite ist heute die letzte Ausgabe der Tageszeitung Salzburger Volksblatt erschienen.
Das 1870 gegründete Blatt musste wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten eingestellt werden.
Im letzten Leiterartikel der Zeitung heißt es, wenn eine Zeitung stirbt, ist das für jeden Menschen, der die Meinungsvielfalt schätzt, ein trauriges Ereignis.
Wenn die älteste Tageszeitung eines Landes eingestellt wird, geht eine Epoche in der Geschichte dieses Landes zu Ende.
Deutsche Demokratische Republik In Ostberlin ist mit sofortiger Wirkung die Arbeit der Journalisten eingeschränkt worden.
Das SED-Zentralorgan Neues Deutschland schreibt heute, ausländische Journalisten müssten künftig vor Interviews und Befragungen aller Art einen Antrag stellen.
Bisher waren nur Interviews mit Spitzenpolitikern genehmigungspflichtig.
USA
Medizinische Untersuchungen an Einwohnern im unmittelbaren Bereich des von einem schweren Reaktorunfall betroffenen Kernkraftwerks Three Mile Island haben bisher keine Hinweise auf eine radioaktive Verseuchung von Menschen gebracht.
Bis gestern Abend wurden mehr als 300 Personen untersucht.
Indien
Bei Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Moslems in Jamshedpur sind in den vergangenen Tagen 100 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 200 verletzt worden.
Die Unruhen hatten am Mittwoch begonnen, nachdem fanatische Moslems eine Hindu-Prozession angegriffen hatten.
Die religiösen Ausschreitungen mündeten gestern in Plünderungen und Brandlegungen.
Iran.
Ein Brigadegeneral und ein früherer Polizeichef sowie ein weiterer Polizeibeamter und zwei Offiziere sind heute in Provinzstädten hingerichtet worden.
Revolutionsgerichte sprachen die Offiziere schuldig, während des Shah-Regimes Gegner des Monarchen gefoltert und getötet zu haben.
Mehrere hundert Arbeitslose aus verschiedenen Berufsgruppen setzen im Justizministerium von Teheran einen Sitzstreik fort, um die Regierung zur Zahlung von Unterstützung zu bewegen.
Gestern war es zu Schlägereien zwischen den Demonstranten und Passanten gekommen.
Eine halbe Minute vor 13 Uhr.
Wir sind am Ende des Mittagsschornals.
Wir informieren Sie über das Weltgeschehen in den stündlichen Nachrichtensendungen.
Die nächste Schornalsendung ist am Montag, das Abendschornal um 18.30 Uhr auf Ö1.
Interview: Kardinal König, Prof. W. Kirchschläger
, Einblendung: Straßenbefragung
Mitwirkende:
Ertel, Werner [Gestaltung]
, König, Franz [Interviewte/r]
, Kirchschläger, W. [Interviewte/r]
Datum:
1979.04.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Film
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten