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Eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren, aus dem Studio des Mittag-Journals meldet sich Bruno Berger.
Was bieten wir Ihnen in der folgenden Stunde an aktueller Information?
Zweiter Tag der SPÖ-Klausurberatungen in Pörtschach, heute sitzt der Parteivorstand beisammen.
Einzelheiten zum Plan in Österreich ein Motorenwerk von General Motors zu bauen.
Nationalbanktagung in Baden, SPÖ-Parlamentarier Gmoser meint, Österreichs Arbeitnehmer sehen keine Wachstumskrise.
Und aus dem Ausland, Papst Johannes Paul in Krakau, Vor- und Nachteile des bevorstehenden SALT-Vertrages zwischen Moskau und Washington und Uganda nach dem Sturz Idi Amins.
Das, meine Damen und Herren, werden die wichtigsten Schlagzeilen für heute Mittag.
Wir beginnen mit der Nachrichtenübersicht verantwortlicher Chef von Dienst Ferdinand Olbert, Sprecher Wolfgang Grimerschmid.
Österreich.
Führende Politiker der Regierungspartei setzen heute ihre gestern begonnene Klausurberatung in Pörtschach am Wörthersee fort.
Am Vormittag legte Vizekanzlerfinanzminister Androsch den Tagungsteilnehmern einen Bericht über die Wirtschaftslage vor, in dem er sich für eine deutliche Verbesserung des Budgets aussprach.
Nach Ansicht des Finanzministers könne der Staat in absehbarer Zeit auf Einnahmen nicht verzichten und müsse die Ausgaben reduzieren.
Als Beispiel hierfür nannte Androsch die Agrarsituation, deren Anpassung an die Gegebenheiten der 80er-Jahre, seiner Ansicht nach unumgänglich sei.
Insgesamt müsse die Steigerung der Einnahmen über jene der Ausgaben liegen, meinte Androsch.
Erste Ergebnisse der Klausurberatungen sollen um 13 Uhr in einer Pressekonferenz mitgeteilt werden.
Das Defizit der österreichischen Handelsbilanz hat sich von Jänner bis April gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 3,1 Prozent auf 18,2 Milliarden Schilling erhöht.
Wie die österreichische Nationalbank mitteilt, nahmen die Ausfuhren um 14 Prozent zu, während die Importe um 11,5 Prozent stiegen.
Die Exportsteigerung kann das Importdefizit allerdings nicht aufwiegen, weil die Einfuhren in absoluten Zahlen zu hoch sind.
Günstige Ergebnisse wurden besonders im Reiseverkehr erzielt, wo die Bruttoeingänge um 8,8% stiegen.
Iran
Das Projekt zusätzlicher persischer Erdgaslieferungen an die Sowjetunion wird nach Angaben des Chefs der nationalen iranischen Ölgesellschaft, Hassan Nassich, voraussichtlich scheitern.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuter erklärte Nassich heute in Teheran, nach seinen Informationen habe die Regierung entschieden, von dem Vorhaben Abstand zu nehmen, ihren Beschluss jedoch noch nicht offiziell bekannt gegeben.
Durch das Projekt sollte Österreich ab 1981 zwei Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr aus der Sowjetunion erhalten.
Bisher hat man lediglich mit einer ein- bis zweijährigen Verzögerung des Vorhabens gerechnet.
Polen.
Papst Johannes Paul II.
ist heute Vormittag in Kalwaria Sępskidowska eingetroffen, das neben Częstochowa einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte Polens ist.
Der Papst fuhr in das Bernhardiner Kloster, wo er zweieinhalb Stunden bleiben wird.
Für den Nachmittag ist ein Besuch in seiner Heimatgemeinde Wadowice vorgesehen.
Anschließend will Johannes Paul II.
in den ehemaligen Konzentrationslagern Auschwitz und Birkenau für die während der nationalsozialistischen Herrschaft ermordeten Menschen beten.
Die polnischen Zeitungen und Massenmedien haben zuletzt etwas ausführlicher über den Besuch des Papstes berichtet, es aber nach wie vor vermieden, Massen-Szenen zu zeigen.
In Berichten über den Aufenthalt des Oberhauptes der katholischen Kirche in Częstochowa wird im Gegenteil betont, dass weniger Pilger gekommen seien, als ursprünglich erwartet worden waren.
Europa.
56,3 Millionen Wahlberechtigte sind heute in Großbritannien, in Dänemark, den Niederlanden und der Republik Irland aufgerufen, 137 Abgeordnete des neuen Europäischen Parlaments in Straßburg in direkter Wahl zu bestimmen.
In Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg und der Bundesrepublik Deutschland findet die Wahl erst am kommenden Wochenende statt.
Gemäß den Vereinbarungen kann mit der Auszählung der Stimmen erst dann begonnen werden, wenn das letzte Wahllokal in der Gemeinschaft geschlossen ist.
In Großbritannien werden 81, in den Niederlanden 25, in Dänemark 16 und in Irland 15 Abgeordnete gewählt.
Ägypten.
Erstmals seit der Revolution im Jahr 1952 finden heute in Ägypten Wahlen statt, zu denen mehrere Parteien zugelassen sind.
Ein überwältigender Sieg der nationaldemokratischen Partei von Präsident Sadat gilt als gesichert.
Zu wählen sind 382 Abgeordnete der Volksversammlung in Kairo.
Weitere zehn Sitze werden von Sarat persönlich vergeben.
Der israelische Innenminister Burg und Ministerpräsident Kalil sind heute in Kairo zu einem Gedankenaustausch über die bevorstehende zweite Runde der Autonomieverhandlungen für Westjordanien und den Gazastreifen zusammengetroffen.
Die zweite Phase dieser Gespräche beginnt am kommenden Montag in Alexandria.
Die dritte Gesprächsrunde soll in Herzliya, zwölf Kilometer nördlich von Tel Aviv, stattfinden.
Israel.
In triumphaler Weise ist Ministerpräsident Begin in seinem Amt als Vorsitzender der Herut-Partei bestätigt worden.
Für Begin stimmten 1349 Delegierte.
Sein extrem rechtsgerichteter Gegenkandidat Schmuel Katz erhielt nur 8 Stimmen.
Libanon.
Die Palästinenser haben ihre Stützpunkte in den wichtigsten südlibanesischen Städten geräumt.
Sie folgten damit einem Befehl des gemeinsamen Oberkommandos.
In der Nacht auf heute hat israelische Artillerie neuerlich das palästinensische Hauptquartier im Lager Nabatier beschossen.
Daraufhin bombardierten Palästinenser christliche Enklaven im Südlibanon.
Der Chef der sogenannten freien, unabhängigen Libanons, Haddad, hat verschiedenen Orten im Süden des Landes ein 24-stündiges Ultimatum gestellt, sich seinem Staat freiwillig anzuschließen.
Haddad hat den freien Libanon einseitig proklamiert und sich selbst zum Führer dieses Gebietes ernannt.
Vereinte Nationen
Der Weltsicherheitsrat in New York hat seine Beratungen über das Libanon-Problem wieder aufgenommen.
Der libanesische UNO-Botschafter verlangte die Abstimmung über eine Resolution, in der die Einstellung jeder feindseligen Aktion gegen den Süd-Libanon vorgesehen ist.
Außerdem fordert die Regierung in Beirut erweiterte Vollmachten der UNO-Truppen.
USA
Präsident Carter und der deutsche Bundeskanzler Schmid haben in Washington die Energieprobleme der beiden Länder und den zweiten amerikanisch-sowjetischen Vertrag zur Begrenzung der strategischen Rüstung erörtert.
In einer Pressekonferenz äußerte Schmid die Überzeugung, dass der Senat in Washington das SALT-II-Abkommen ratifizieren werde und daraufhin Verhandlungen über einen weiteren derartigen Vertrag aufgenommen werden könnten.
Schmid meinte, in einem solchen Abkommen müssten auch die in Europa stationierten Mittelstreckenraketen erfasst sein.
Der deutsche Bundeskanzler wird heute mit Finanzminister Blumenthal zum zweiten Mal während seines Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten zusammentreffen.
Nicaragua
Staatschef Somoza hat über den mittelamerikanischen Staat den Ausnahmezustand verhängt.
Dies bedeutet unter anderem die Aufhebung der Rede- und Versammlungsfreiheit sowie die Möglichkeit von Verhaftungen ohne Haftbefehl.
Die Regierung dürfte zunächst versuchen, mit Hilfe des Kriegsrechtes den Generalstreik zu beenden, der die Wirtschaft Nicaraguas seit Tagen lähmt.
Die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der Nationalgarde Somozas und den Untergrundkämpfern der sandinistischen Befreiungsfront dauern inzwischen an.
Die Guerrilleros haben die 26 Kilometer südlich von Managua gelegene Stadt Masaya eingenommen.
Portugal.
Staatspräsident Ernisch wird voraussichtlich heute bekannt geben, ob er das Rücktrittsgesuch von Ministerpräsident Motapintu annimmt.
Ernisch konferierte in der vergangenen Nacht mit den militärischen Beratern des Revolutionsrates.
Motapintu hat sein Rücktrittsgesuch damit begründet, dass die sozialistische und die kommunistische Partei systematisch Obstruktion betrieben und die Regierung handlungsunfähig gemacht hätten.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
An der Rückseite einer Störungszone, die sich von Südnorwegen und Dänemark bis zu den Alpen erstreckt, fließen kühle Luftmassen in den mitteleuropäischen Raum ein.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden und Osten Österreichs noch meist sonniges Wetter.
Sonst stark bewölkt und häufig zum Teil gewittrige Niederschläge.
Im weiteren Verlauf auch im Süden und Osten Aufkommen von gewittrigen Regenschauern.
Winde aus unterschiedlichen Richtungen.
Nachmittagstemperaturen im Süden und Osten noch 20 bis 26 Grad, sonst 18 bis 23 Grad.
Frühwerte morgen 10 bis 16 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Freitag.
Veränderliche, zum Teil auch stärkere Bewölkung und strichweise etwas Niederschlag, vor allem im Westen und Norden Österreichs.
Mäßige Winde aus West bis Nord.
Tageshöchsttemperaturen 18 bis 25 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Heiter 26°, Nordwind 3 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter 26°, Wind still.
Linz, stark bewölkt, 23°, West 20.
Salzburg, bedeckt, leichter Regenschauer, 18°, West 30.
Innsbruck, stark bewölkt, Regen, 17°, West 15 km.
Bregenz bedeckt 15 Grad Nordwest 15, Graz heiter 28 Grad Windstill und Klagenfurt stark bewölkt 23 Grad Westwind 15 Kilometer in der Stunde.
Zwölf und zehn Minuten war es vor wenigen Sekunden.
Die Innenpolitik steht seit gestern ganz im Zeichen der zweitägigen Klausurberatungen sozialistischer Spitzenpolitiker in Pertschach am Wörthersee.
Allgemein wird von dieser Tagung eine Festlegung der groben Umrisse der Regierungspolitik in den kommenden Jahren erwartet, wobei vor allem die Bereiche Wirtschafts- und Energiepolitik im Mittelpunkt der Diskussionen stehen.
Nach einer gestrigen Sitzung des SPÖ-Präsidiums ist heute der Parteivorstand in Pertschach versammelt.
Den Mitgliedern dieses Führungsgremiums lag dabei als Diskussionsgrundlage ein Arbeitspapier von Vizekanzlerfinanzminister Androsch vor, in dem Grundsätze der künftigen Budgetpolitik skizziert sind.
Aus Pertschach meldet sich nun direkt Erich Eichinger.
Wirtschaftspolitik in den 80er Jahren.
Grundlagen, Chancen, Notwendigkeiten.
Unter diesem Titel hat Vizekanzlerfinanzminister Andros hier in Pörtschach ein 100 Seiten Papier in den vier Farben Weiß, Grün, Rot und Gelb gehalten, der Parteispitze vorgelegt.
einen Katalog um Problembewusstsein zu schaffen, wie erläutert wurde.
Mit etwas Fantasie lassen sich aber rasch denkbare Konsequenzen ableiten.
Tenor des Papiers, das Erreichte aktiv sichern.
Wörtlich im Papier eine dritte Phase der Budgetpolitik einleiten, das Budget deutlich verbessern.
Das bedeutet, ich zitiere,
dass in absehbarer Zeit auf Einnahmen nicht verzichtet werden kann, dass die nicht an den preisgebundenen Steuern nachgezogen werden müssen, dass weiterhin Tarife und Beiträge in kürzeren Abständen und in kleinen Schritten der Kostenentwicklung angepasst werden müssen.
dass die Steigerung der Einnahmen insgesamt über der Ausgabensteigerung liegen muss, dass in allen Bereichen die Ausgaben sorgfältig auf ihre Berechtigung zu prüfen und in bestimmten Bereichen Ausgabenreduktionen vorzunehmen sind.
Für eine Interpretation zu diesen Punkten
wird man auf das Pressegespräch, das vermutlich erst in einer Stunde hier in Pörtschach beginnen wird, warten müssen.
Am Vormittag wurde lediglich betont, dass es keine Massensteuererhöhungen geben werde, dass aber auch in absehbarer Zeit, das ist gleich mindestens zwei Jahre, an keine Steuersenkung zu denken sei.
Dass unter dem Ausdruck Nachziehen von nicht an den Preis gebundenen Steuern etwa das inflationsbedingte Korrigieren von Einheitswerten gemeint sei und so weiter.
Die Lektüre des Androsch-Papiers lässt im Einzelnen auf eine Reihe denkbarer Möglichkeiten schließen.
So heißt es, dass alle Vorschläge der Steuerreformkommission, die ja unter anderem auch an Kürzungen bei der Steuerfreiheit des 13. und 14.
Monatsgehalts und der Überstundenzuschläge gedacht hatte, in die Überlegungen einbezogen werden müssen.
Grundlegende Änderungen der Steuerphilosophie, heißt es weiter, könnten nicht in einem Zug durchgeführt werden.
Schon bekannt ist eine geplante Kürzung der Agrarsubventionen.
Der Satz im Androschpapier dazu, einige Ausgabenblöcke sind nur noch historisch zu rechtfertigen, ihre Anpassung an die sozialen und wirtschaftlichen Gegebenheiten der 80er Jahre ist unumgänglich.
Weiter liest man, das soziale Netz ist dicht geknüpft.
Zur Absicherung sei es unter anderem notwendig, den Selbstfinanzierungsgrad zu erhöhen.
Derzeit werden vom Bund 700.000 Renten direkt oder indirekt bezahlt, aus den Beiträgen zur Sozialversicherung 2.260.000.
Eine Erläuterung, was konkret gemeint ist, fehlt.
Weiteres Zitat.
Nahezu parallel zum Anstieg der Sparneigung hat sich die Sparförderung entwickelt.
Bei gleichbleibender Förderung würde sich der erforderliche Aufwand Schätzungen zufolge nämlich bis auf 1983 auf 10,2 Milliarden Schilling erhöhen.
Ende des Zitats.
Wieder eine Frage für die Pressekonferenz.
Ebenfalls im Papier der Gedanke einer Ausgliederung der defizitären Bundesbahnen aus dem Budget und unter anderem Überprüfung von Sozial- und Subventionstarifen.
Für den Fremdenverkehr wird ein 10-Jahres-Programm angekündigt.
Dem Kreisler um die Ecke soll von der Regierung der Rücken gestärkt werden.
Zur Sicherung der Nahversorgung sollen ein wörtlich Verbot des unterpreisigen Verkaufs bei Sozialpreisen und Erleichterungen bei der Gewerbeertragssteuer kommen.
Vorsichtig der Kommentar zu einer etwaigen Arbeitszeitverkürzung.
Sie sei weder Allheilmittel für die Beschäftigungsprobleme, noch dürfe sie zum Tabu erhoben werden.
Androsch-Formel für die, wie er es nennt, Verteidigung der Spitzenposition Österreichs in der Stabilitätshierarchie
die zu hohen Kapitalkosten in Österreich im Griff behalten und die gesamtwirtschaftlich orientierte Einkommensentwicklung fortsetzen.
Und zur Energiepolitik mehr oder minder ein reiner Problemkatalog.
Da steht was von einer Verringerung der Importabhängigkeit durch Ausbau der heimischen Energiequellen, Streuung des Risikos nach Ländern und Energieträgern.
von Entkoppelung des Energieverbrauchs vom Produktionswachstum durch effizienteren Energieeinsatz und Energiesparen und von größeren Anstrengungen zur Entwicklung alternativer Quellen.
Keinerlei auch noch so verschleierte Hinweis im Papier auf einen autofreien Tag.
Aber immerhin der Hinweis, dass der Durchschnittsstundenlohn eines Industriearbeiters 1955
2 Liter Normalbenzin entsprach und 1979 8 Liter Normalbenzin entspricht.
Über dieses Papier diskutierte, wie gesagt, am Vormittag hinter verschlossenen Türen die Parteispitze.
Den Journalisten bleibt das Warten auf die offiziellen Mitteilungen in der folgenden Pressekonferenz.
Und damit gebe ich wieder zurück an das Studio des Mittagschanals in Wien.
Ja, danke Erich Eichinger für diesen Direktbericht aus Pörtscher und wir setzen fort mit der Presseübersicht.
Hans Langsteiner hat Zitate ausgewählt.
Die Ergebnisse des gestrigen ersten Beratungstages der SPÖ-Klausur in Pörtschach stehen heute im Mittelpunkt der innenpolitischen Betrachtungen.
Die Zeitungen untersuchen dabei die unterschiedlichsten Aspekte.
In der Neuen Kronenzeitung etwa vergleicht Peter Gnahm den Regierungsstil des Bundeskanzlers mit der Handlungsweise eines Paten – natürlich im besten Sinn, wie es heißt.
Die Art zum Beispiel, wie er seit seinem Wahlsieg am 6.
Mai die Regierungsgeschäfte führt.
Nach außen hin hält er die Zügel anscheinend locker in der Hand, war auch oft gar nicht da.
Doch seine in einem Nebensatz hingeworfene Bemerkung von der möglichen Einführung eines autofreien Tages und der angespannten Energiesituation hat sofort ein Rauschen im Blätterwald ausgelöst.
So hat Kreisky immer schon das Volk behutsam auf bevorstehende unpopuläre Entscheidungen vorbereitet, diese Entscheidungen allen begreiflich zu machen versucht.
Zu der in diesem Kronenzeitungskommentar erwähnten Diskussion über einen möglichen autofreien Tag heißt es zustimmend in einem Kurzkommentar in der Presse,
Wie viel in diesem Land von Appellen an die Vernunft zu halten ist, hat das Pfingstwochenende gezeigt.
Allen Aufforderungen an die Autofahrer zum Trotz war die Zahl der Toten und Verletzten heuer weitaus höher als im Vorjahr.
Und da soll ein bisserl weniger Autofahren den Österreichern, ihrer Unfallbilanz und ihrer Umwelt schaden, fragt die Presse.
Kritisch zu möglichen Energiesparmaßnahmen wie etwa dem autofreien Tag oder weiteren Benzinpreiserhöhungen, aber auch zu einer etwaigen Vergrößerung des Budgetspielraums für den Finanzminister, äußert sich Peter Klar im neuen Volksblatt der ÖVP.
Die Linie dieser Politik ist klar ersichtlich.
Je größer der Anteil der öffentlichen Hand an erwirtschafteten Werten ist, desto kleiner wird die Disponierfähigkeit der einzelnen Menschen.
Je größer aber die Gestaltungsmöglichkeit der Obrigkeit gegenüber der eingeschränkten Handlungsmöglichkeit des Einzelnen, desto enger wird die Abhängigkeit der Menschen von den Regierenden.
Das entspricht haargenau der gesellschaftspolitischen Zielsetzung des Sozialismus.
schreibt Peter Klar im Neuen Volksblatt der ÖVP.
In der Sozialistischen Arbeiterzeitung beleuchtet dagegen Manfred Scheich die gestrigen Pörtschacher Vorgespräche über die mögliche Errichtung eines General Motors Motorenwerks in Wien-Aspern.
Der trotz dümmlicher Störmanöver, beharrlichen Politik der Regierung und insbesondere des Bundeskanzlers Österreich den noch immer zukunftsreichen Automobilsektor zu erschließen, dürfte mit der Bereitschaft der General Motors in Wien-Aspern ein Motorenwerk zu errichten, ein großer Erfolg zu Teil werden.
Auch diesen Weg der zweiten Industrialisierung Österreichs konnte offenbar nur sozialdemokratische Wirtschaftspolitik konsequent beschreiten.
Soweit die Sozialistische Arbeiterzeitung.
In den oberösterreichischen Nachrichten schließlich zeichnet Josef Laschober folgendes Gesamtbild der Situation in und nach der Pörtschacher Klausur.
Noch bleibt abzuwarten, was die SPÖ-Klausur an konkreten Maßnahmen austüftelt.
An Einfällen scheint indes kein Mangel zu herrschen.
Von allen Kennern werden sie ohnehin reichlich angeboten.
Das entscheidende Kriterium bleibt freilich, wie gründlich alles überlegt wird und was davon in die Praxis eingeht.
Dabei ist die Gefahr nicht zu vernachlässigen, dass auch aus guten Einfällen manchmal Reinfälle entstehen können.
Soweit also die Presseübersicht.
Bleiben wir beim Stichwort Autoprojekt.
Denn seit gestern überraschend die Spitzenmanager von General Motors in Pertschach bei der Regierungsklausel auftauchten, wird wieder von einem Automontagewerk in Österreich gesprochen.
Österreichischer Seite wurde gestern ein schon ziemlich genau umrissenes Projekt vorgestellt.
Demnach sollte General Motors ein Motorenwerk mit einer Belegschaft von 1500 Personen und einem Investitionsvolumen von etwa 4,5 Milliarden Schilling in Österreich bauen.
Sicherlich in Wien, wo ja auch das Ford Assembling Werk geplant war.
Hans Adler analysiert die wirtschaftlichen Aspekte eines solchen Projektes.
Zunächst muss man festhalten, dass man bei General Motors strikte eine bereits gefallene Entscheidung dementiert.
Es ist zwar durchaus zu erwarten, dass der Autogigant relativ rasch eine Entscheidung trifft.
Aber derzeit will man weder dezidiert erklären, was eigentlich in Österreich produziert werden soll, welche Größenordnung geplant ist und last but not least, ob überhaupt in Österreich ein Werk gerichtet wird.
Dass solche Entscheidungen in den Konzernzentralen der großen Automultis rasch und autonom getroffen werden, hat ja schon Ford bewiesen.
Der Konzern hat nach langen Gesprächen völlig überraschend von einem Tag zum anderen seine Absage im Bundeskanzleramt in Wien präsentiert.
Und ebenso hat man ohne langes Federlesen etwa die gleiche Kapazität, die man in Österreich storniert hat, in Spanien neu eingeplant.
So gesehen hat sich Österreich vielleicht sogar einiges an Unannehmlichkeiten dadurch erspart, dass nun anstatt einer für österreichische Verhältnisse großen 8.000-Mann-Fabrik nur ein Zweigbetrieb mit einer 1.500-Personen-Belegschaft errichtet werden soll.
Die Abhängigkeit eines Zweigunternehmens von ausländischen Stammhäusern ist trotz aller Garantien, die man allgemein an die Vergabe von Krediten zur Gründung neuer Unternehmen bindet, für den Arbeitsmarkt im eigenen Land ein Risikofaktor.
Um dieses Risiko abschätzen zu können, muss man natürlich auch wissen, mit wem man es zu tun hat.
General Motors ist nach dem amerikanischen Fortune Directory, der Liste der 500 größten Unternehmen Amerikas, der größte Unternehmer der Vereinigten Staaten und damit sicherlich der größte Industrieunternehmer der Welt.
GM hat im vergangenen Jahr 878,8 Milliarden Schilling umgerechnet, Umsatz gemacht.
Das ist um 10% mehr als das Bruttonationalprodukt, die Summe aller Waren und Dienstleistungen, die die österreichische Wirtschaft im gleichen Jahr gemeinsam produziert hat.
839.000 Arbeiter und Angestellte sind in den General Motors-Fabriken in aller Welt tätig.
Zum Vergleich, der größte österreichische Unternehmer, der Vösta-Alpine-Konzern, hat nur ein Fünftel dieser Beschäftigtenzahl.
Ein Betrieb mit einer 1.500-Mann-Belegschaft ist also für diesen Industriediganten sicherlich kein nennenswertes Unternehmen.
Was dagegen ist es für Österreich bzw.
für Wien, wo man es bereits ziemlich sicher eingeplant hat?
der Wiener Stadtrat für Finanzen und Wirtschaftspolitik Hans Maier dazu in einem Telefongespräch aus Pörtschach, dem Tagungsort der Regierungsklausur.
Wien hat derzeit etwas unter 800.000 Beschäftigte, aber das sind nicht Industriebeschäftigte.
Wir haben es vom Standpunkt der Industriebeschäftigten zu sehen, wo etwa 180.000 Menschen in der Wiener Industrie tätig sind, die aber in den letzten Jahren laufend weniger geworden
Die Frage ist natürlich offen, ob man dieses Unternehmen nicht aus strukturpolitischen Gründen besser in einem Entwicklungsgebiet angesiedelt hätte.
Natürlich kann man diese Frage nur theoretisch stellen.
Der Automulti hätte sicherlich nicht angebissen oder würde nicht anbeißen, wenn man ihm etwa die Oststeiermark als Standort offeriert hätte.
Egal was produziert werden soll, braucht das Zweigunternehmen eines Autoherstellers eine perfekte Infrastruktur.
Also unter anderem einen Arbeitsmarkt, wo man aus dem Vollen schöpfen kann und vor allem, wo man mit einem Angebot an ausgebildeten Facharbeitern rechnen kann.
Und die relativ schweren Produkte, egal ob fertige Autos, Karosserieteile oder Motoren, müssen ohne Probleme abtransportiert werden können.
Es muss also Anschluss an die wichtigsten Verkehrsträger, Bahn, Straße und Flugzeug vorhanden sein.
Diese Voraussetzungen erfüllt Wien als Standort sicherlich.
Für die Wiener Wirtschaftspolitik ergibt sich damit aber das Problem der relativ unberechenbaren Entscheidungen der in Amerika sitzenden Konzernzentrale über den kleinen österreichischen Tochterbetrieb.
Finanzstaat Rathmeier ist darüber allerdings nicht allzu besorgt.
Es gibt hier eindeutige Absprachen mit General Motors.
Vor allem gibt es Absprachen hinsichtlich der Zulieferindustrie.
Und es ist so, dass wir hier eine eindeutige Vereinbarung haben, dass alles, was von österreichischer Seite her in gleicher Qualität und Preis geliefert werden kann, auch von Österreich gekauft wird.
Das bedeuten würde, dass etwa eine drei- bis vierfache Anzahl von Menschen in der Zulieferungsindustrie
Eines steht jedenfalls fest.
Die Autoindustrie gehört, zumindest im Augenblick, nach dem derzeitigen Stand der Technik und der internationalen Energiesituation nicht zu den Branchen, von denen man allzu viel Wachstum erwarten darf.
Das zeigt auch die sogenannte Kapitalrentabilität.
Hinter diesem kompliziert klingenden Wort verwirkt sich nichts anderes als eine einfache Zinsenrechnung.
Wenn man in einem Unternehmen ausrechnet, was man an Kapital in Anlagen, Maschinen, Löhne, Rohstoffe usw.
hineingesteckt,
Und was man dafür in Prozenten an Gewinn herausbekommen hat, dann ergibt sich eine Verzinsung, die man genau wie beim Sparen in Prozenten ausdrückt.
Und diese Verzinsung hat bei General Motors in den zehn Jahren von 1968 bis 1978 nicht ganz 3,5% betragen.
Der Durchschnitt der Autoindustrie liegt aber bei nur 2,5% Verzinsung.
Zum Vergleich, der Erdöl-Multiexon hat im gleichen Zeitraum über 8%, die Baumaschinenfabrik Caterpillar 10% und Philipp Morris mit seinen Zigaretten sogar über 18% Verzinsung erbracht.
Man muss also einkalkulieren, dass ein Autohersteller ein langfristiges Gut produziert, das an Millionen Endverbraucher verkauft wird.
Das bedeutet, große Abhängigkeit von Konjunkturschwankungen und zusammen mit den Umstellungen, die der Autoindustrie im Zuge der Energiesituation in Zukunft noch technisch bevorstehen, ist in dieser Branche sicherlich noch mit großen Änderungen zu rechnen.
Österreich muss also durchaus nicht böse sein, wenn es jetzt in diesem Wirtschaftszweig vorsichtiger als ursprünglich geplant seine ersten Schritte tut.
Das war ein Beitrag von Hans Adler.
Das Referat eines neuen SPÖ-Abgeordneten stand heute Vormittag am Programm der Volkswirtschaftlichen Tagung der Österreichischen Nationalbank in Baden bei Wien.
Professor Hubert Kmoser sprach über Erwartungen, Forderungen und materielle Basis des Lebensstandards in Österreich.
Dies alles unter dem Übertitel der Tagung, nämlich Technikverdrossenheit, Wirtschaftswachstumsverdrossenheit und Wissenschaftsverdrossenheit.
Ganz im Gegensatz zu den Erörterungen des gestrigen ersten Tages, wo eben dieser Umschwung von der Technikgläubigkeit zur Technikangst sogar als neuer Zeitgeist bezeichnet wurde, ließ heute der Gewerkschafter Gmoser nur das Wort Skepsis in diesem Zusammenhang gelten.
Hören Sie dazu Näheres von Helmut Gezander aus Baden.
Technik- und Wirtschaftsverdrossenheit oder gar Angst vor der Technik und immer weitergehendem Wirtschaftswachstum ortet eine Gruppe von Wissenschaftlern hier bei der Nationalbanktagung.
Der Gewerkschaftspraktiker Gmoser sieht nichts von alledem.
Die österreichischen Arbeiter sind nach laufenden Umfragen des Gewerkschaftsbundes in erster Linie am Erhalten des Erreichten und an ihrem Arbeitsplatz interessiert, nicht am Nullwachstum.
Diese Arbeitnehmerbefragungen, auch in den Krisenjahren seit 1975, zeigen in Österreich ein äußerst einheitliches Bild.
Eine Verdrossenheit ist bei keiner einzigen Umfrage feststellbar.
Es ist also daher von vornherein die Antwort auf die Frage, wie stehen die Arbeitnehmer zur Wirtschaftsentwicklung und zwar nicht etwa innerhalb der letzten paar Monate oder etwa 75 oder in den Jahren vorher.
Die Antwort ist eine sehr klare.
Das, was etwa in
vielen literarischen, publizistischen und sonstigen Beiträgen sozusagen also an Schreckgespensten hochgespielt wird, findet zumindest im Bewusstsein der österreichischen Arbeitnehmer keinen Widerhalt.
Da es aber hier doch tiefgreifende Unterschiede in den Auffassungen der einzelnen Bevölkerungsgruppen gibt, stellt sich auch Gewerkschafter Gmoser die Frage,
Warum eigentlich ist das, was sich in intellektuellen Zirkeln am brisantesten Gesprächsstoff ergibt, so ohne jeden Bezug zu dem, was die Arbeitnehmer denken, diskutieren, als Problem sehen?
Wenn ich sage, von dieser ganzen Verdrossenheitswelle ist dort keine Rede, dann darf man jetzt wieder nicht den Schluss ziehen, aha, die Arbeitnehmer sind zufrieden mit dem, was sie in Österreich, und in dem Fall geht es nur um die österreichische gesellschaftliche Wirklichkeit, geboten bekommen.
Ihre Probleme sind nur andere als die, die sozusagen also in tiefgründigen
philosophischen und metaökonomischen Fragen geklärt wird.
Hier nennt er das Problem der Lohngerechtigkeit, also der Frage, wer wie viel gerechterweise verdienen sollte und in diesem Zusammenhang die solidarische Lohnpolitik, damit auch branchenbenachteiligte Arbeiter ihren Kuchen vom allgemeinen Wirtschaftswachstum bekommen.
und die Frage der Humanität, der Menschlichkeit am Arbeitsplatz eines menschlichen Arbeitsplatzes.
Hier sollte der Demokratie in Form des Mitredenskönnens des Einzelnen zum Durchbruch verholfen werden.
Wir haben etwa in Betriebsuntersuchungen festgestellt, gerade wenn man für die Rentabilität ist und für Gewinnorientierung, es machen sich viele Herrschende offensichtlich keine Vorstellung, wie viele Millionen in den einzelnen Unternehmern verloren gehen, weil diese Basisdemokratie nicht funktioniert.
weil Entscheidungen von oben herunter ergehen und der unten weiß genau, dass das Blödsinn in Reinkultur ist.
Und da glaube ich, da sind die Punkte, wo nicht Verdrossenheit, sondern Skepsis unter den Arbeitnehmern bei Meinungsumfragen vorgibt.
Die Antwort auf die Frage, warum aber nach Umfrageergebnissen zum Beispiel 14 Prozent der Österreicher in der modernen Technik mehr Schaden als Nutzen sehen, diese Frage beantwortet schlussendlich der Tagungsvorsitzende, Nationalbank-Generaldirektor Kinzl.
Er meint, Wachstumsverdrossenheit oder gar Angst vor weiterem Wirtschaftswachstum und ihren Folgen für die Umwelt und die Gesellschaft leistet man sich umso eher, je besser es einem geht.
Möglicherweise ist das ein Indikator dafür, dass der Wohlstand der österreichischen Beschäftigten noch nicht so hoch ist wie ihrer Kollegen in den USA oder in den Nachbarländern Schweiz und Bundesrepublik Deutschland, wo diese Angst und Verdrossenheit sehr wohl zu konstatieren sind.
Das war ein Beitrag von Helmut Klezander.
Es ist eine Minute nach halb eins.
Was kommt in der folgenden knappen halben Stunde noch ins Programm?
Vielleicht dazu die wichtigsten Schlagzeilen.
Papst Johannes Paul in Krakau.
Vor- und Nachteile des bevorstehenden Saltvertrages zwischen Moskau und Washington.
und Situation in Uganda nach dem Sturz Idi Amins sowie katholischer Theologe fordert zu Organspenden auf und das ist auch das Stichwort für unseren nächsten Beitrag.
Denn in Österreich scheint eine Diskussion über das Organspenden zu beginnen.
Also darüber, dass jemand für den Fall seines Todes seinen körpermedizinischen Zwecken zur Verfügung stellt.
Die katholische Kirche vertritt in diesem Zusammenhang nunmehr die Auffassung, dass das Organ Spenden eine Form der christlichen Nächstenliebe sei.
Werner Hofer vom Landesstudio Oberösterreich berichtet.
Ausgegangen sind die Diskussionen vom deutschen Raum, wo die Kirche in Predigten und Pfarrblättern an die Gläubigen appellierte, Organe ihres Körpers im Fall des Todes der Medizin zur Verfügung zu stellen.
Der aus Deutschland kommende und jetzt an der Theologischen Hochschule in Linz lehrende Moraltheologe Prof. Dr. Alphons Riedl verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die Moraltheologie heute das Organspenden anders, wesentlich positiver als früher, sehe.
Dazu Prof. Riedl.
Wir müssen heute sicher die Organtransplantation, die Organspende als einen Fall
zeitgemäßer Nächstenliebe verstehen.
Wir dürfen ja dieses Gebot nicht romantisieren und idealisieren.
Wir müssen die jeweils gegebenen heute technischen, medizinischen Möglichkeiten mit einschließen und die Nächstenliebe in dieser erweiterten Form verstehen.
Bedenken, die dabei vielfach wohl noch bestehen in Bezug auf die leibliche Integrität des Menschen auch nach seinem Tod, in Bezug auf die Pietät,
in Bezug auf das Verständnis des Todes selbst müssen und können gerade aus der Sicht des Glaubens überwunden werden und mir scheint wichtig, dass die Kirche heute für ein geläutertes Verständnis hier eintritt, um Hemmungen und Bedenken zu überwinden.
Das heißt aber dann mit anderen Worten, die Kirche oder die
Seelsorge und alle Leute auch in der kirchlichen Erwachsenenbildung müssten an die Bevölkerung, an die Christen appellieren, sich für das Organspenden zur Verfügung zu stellen.
Das ist auch aus dem Grund wünschenswert und notwendig, als gerade durch die freiwilligen Spenden, durch die Einverständniserklärungen die Konfliktsituationen, die heute
nicht nur den Juristen, sondern auch den Ethikern, den Ärzten, Kopfzerbrechen bereiten, mehr und mehr gemindert werden.
Herr Professor, gibt es Einschränkungen bezüglich der Organe?
Man könnte sich vorstellen, dass die Übertragung des Organs Herz etwa aus theologischer Sicht vielleicht mehr Probleme bereitet.
Das entspricht sicher einem früheren Verständnis
das im Herzen den Sitz des Lebens, das Zentrum des Menschen gesehen hat.
Wir haben uns von dieser Vorstellung heute entfernt.
Grenzen der Transplantation könnten dort ins Gespräch kommen, wo es um die Individualität des Menschen geht.
die aber auch bei den heute möglichen Transplantationen keineswegs in Gefahr steht.
Das würde also heißen, dann bei Gehirntransplantationen konkret?
Konkret ja, aber das ist eine Frage, die uns heute auch technisch noch nicht beschäftigt.
In der Praxis würde es nach Ansicht von Professor Riedl am besten sein, wenn der Organspender schriftlich sein Einverständnis gibt und wenn er dann eine Art Organspenderausweis als Zeichen dieses Einverständnisses bekommt.
Das war Werner Hofer aus Linz.
Am Sonntag geht der Besuch von Papst Johannes Paul II.
in seiner Heimat Polen zu Ende.
Über die unmittelbare Wirkung und die Auswirkungen auf längere Sicht gibt es unterschiedliche Auffassungen.
Eines lässt sich aber klar feststellen.
Dieser Besuch wurde zu einer eindrucksvollen Manifestation der Religiosität und der Kirchentreue des polnischen Volkes.
Die vom Papst selbst als Pilgerreise apostrophierte Visite mobilisierte Millionen.
Der politische Apparat in Polen wurde einfach überrollt von der Begeisterung und den Mutbezeugungen von theoretisch in einem antireligiösen System lebenden Menschen.
Dass man sich dann nullenswollens an diese Begeisterungswelle anhängen wollte und teilweise auch muss, ist von untergeordneter Bedeutung.
Wohin auch der Papst kam, beeindruckte er durch seine einfachen Gesten, durch den Ausdruck der Spontaneität, also handelnd, so ganz ohne jede Regie, was die Wirkung natürlich nur noch verstärkt.
Da nutzte auch nichts die versuchten Blockaden der Behörden, so wenig wie nur möglich in die polnischen Wohnzimmer kommen zu lassen.
Doch muss gesagt werden, dass man ja ohnehin schon über den eigenen Schatten der Berichterstattungsgrenzen gesprungen war.
Wie auch immer, der Papst ist inzwischen in seiner letzten großen Station seiner Reise eingetroffen, in Krakau.
Wir hören wieder Barbara Kurnow-Kaleagi.
Wenn es noch eine Steigerung gibt für die Begeisterung, in der dieser Papst überall in Polen empfangen wird, dann ist sie jetzt da.
Johannes Paul II.
ist in Krakau, der letzten Station seiner Bibelreise.
Hier, wo ihn jeder kennt, wo er unzählige persönliche Freunde hat, ist die ganze Stadt ein Meer von Fähnchen und der Papst, sichtlich bewegt, hat gleich bei seiner Ankunft eine ganze Reihe von bekannten Gesichtern in der Menge entdeckt.
Er wohnt auch nicht, wie es die Regierung ursprünglich wollte, als Staatsgast auf der Königsburg in Basel, sondern in seiner alten erzbischöflichen Residenz in der Franziskanergasse.
Hier ist alles genauso belassen worden, wie es damals war, als Karol Wojtyla zum Konklave nach Rom gefahren ist.
Der Papst wohnt also sozusagen in seinem eigenen Museum.
Gestern spätabends hat er sich immer wieder der Menge im Fenster zeigen müssen, bis er schließlich einigermaßen verzweifelt gefragt hat, wollt ihr nicht endlich nach Hause gehen?
Daraufhin ist ihm entgegengerufen worden, nein, und der Papst hat sich schließlich mit den Worten verabschiedet.
Also gut, dann macht, was ihr wollt.
Ich gehe jetzt jedenfalls schlafen.
Sein erster Weg hat ihn zum eigentlichen Ziel seiner Polenreise geführt, zum Grab des heiligen Stanislaus in der Wawel-Kathedrale.
Johannes Paul reist im 1000.
Jahr der Staatsgründung ja sozusagen quer durch die polnische Geschichte.
Er hat beim Christianisierer Polen, dem heiligen Adalbert, begonnen.
endet jetzt beim Märtyrer der Menschenrechte, dem Bischof Stanislaus.
Dieser Stanislaus ist eine kontroversielle Figur.
Er wurde bekanntlich vor 900 Jahren vom Polenkönig Bolesław Robry, Bolesław dem Tapferen, aus der Viennasie der Piasten erschlagen.
Zum eigentlichen Jubiläum im Mai hat die Regierung den Papst nicht ins Land gelassen, weil man gefürchtet hat, dass die Stanislaus-Legende als Modell des Kampfes zwischen Kirche und Staat ausgelegt werden würde.
Die historische Symbolik spielt ja bei dieser ganzen Reise eine überragende Rolle.
Nicht umsonst sagt man, dass die Polen mehr von Symbolen leben als von Brot.
Aber inzwischen hat Johannes Paul in mehreren Äußerungen schon gezeigt, wie er die Stanislaus-Geschichte verstanden haben will.
Stanislaus und nach seinem Beispiel die polnische Kirche ist, so Johannes Paul, das Gewissen der Nation.
der Wächter, der über die moralischen Werte des Landes wacht.
Das kann auch gegen den Herrscher gehen, aber der Papst hat in seiner Rede an die Bischöfe darauf hingewiesen, dass spätere Gehaftenherrscher den erschlagenen Stanislaus als Patron der Einheit wohlens sehr verehrt haben.
Ein deutlicher Wink an die jetzigen Machthaber, dass man die Kirche auch anders sehen kann als als Gegner und dass man seine Meinung auch ändern kann.
Freilich vor der großen Sandislausfeier am Wochenende erst noch eine andere symbolkräftige Figur der polnischen Märtyrergeschichte dran.
Der selige Pater Maximilian Kolbe, der in Auschwitz ermordet worden ist.
Heute Nachmittag ist der Papst im KZ Auschwitz die Messe, diesmal nicht mit Bischöfen, sondern gemeinsam mit Priestern, die dort einmal Häftlinge waren.
Das war Barbara Kunow-Kalerge aus Krakau.
Nun ein Hinweis in eigener Sache sozusagen.
Wir begleiteten Papst Johannes Paul II.
während der ersten fünf Tage seiner Reise und werden für die Sendung im Brennpunkt versuchen in Reportagen, Gesprächen und Analysen die akustische Realität dieser Begegnung einzufangen und darzustellen.
Im Brennpunkt heute um 21.15 Uhr im Programm Österreich 1.
Die Sendung hat den Titel bekommen Begegnung besonderer Art, die Polen und ihr Papst.
Übrigens, wenn Sie heute keine Zeit haben, die Sendung zu hören, sie wird am Samstag um 9 Uhr in Öregional wiederholt.
Jetzt ist es in der Zwischenzeit vier Minuten vor dreiviertel eins geworden.
Eine Woche vor einem weltpolitisch bedeutenden Ereignis, vor dem Treffen Carter Brezhnev in Wien, feilschen die beiden Supermächte bereits auf Hochtouren um Positionen.
Sie pokern teilweise, graben sozusagen bereits ihre Startlöcher für Wien.
Die Sowjets zum Beispiel ließen die Amerikaner wissen, dass sie durchaus auch zu Ausgleichsverhandlungen mit den Chinesen bereit wären.
Die Amerikaner machten deutlich, dass sie sich durchaus auch entschließen könnten, trotz des SALT II-Abkommens spektakulär weiterzurüsten und die amerikanische Superrakete MX zu bauen.
Und die jüngste Entwicklung, die Sowjets haben in der Berlin-Frage wieder kräftiger zu drohen begonnen.
Der Anlass, die Europawahlen oder mit anderen Worten der bevorstehende Einzug Berliner Abgeordneter ins Europaparlament, dessen Wahlen ja heute begonnen haben.
Wir haben nun versucht, dieses weltpolitische Pokern der Supermächte in Korrespondentenberichten aus Moskau und Washington darzustellen, haben aber in beide Hauptstädte bisher keine Verbindungen bekommen.
Wir werden Sie in einem der nächsten Journale ausführlich darüber informieren.
Zunächst aber zur Grundsatzdebatte, zur Salt-Debatte, wie es in den Vereinigten Staaten läuft.
Ulrich Schiller fasst zusammen.
1984, das war, wie erinnerlich, ein aufregendes Buch von George Orwell, das Szenarium des Albtraums vom supertotalitären Staat, in dem Big Brother die Gehirne aller Untertanen kontrolliert.
Für 1984 werden inzwischen aber noch ganz andere Szenarien des Schreckens entworfen.
Solche, die die Möglichkeiten eines Atomkrieges der Supermächte beschreiben.
Es sind eiskalte Kalkulationen, die umso gespenstischer wirken,
als sie auf realen Zahlen beruhen, z.B.
die 1984 spätestens 85 wird die Sowjetunion auf ihre schweren Raketen, die in Silos verbunkert in der Erde stehen, 6200 nukleare Sprengköpfe montiert haben.
Sie hat bis dahin alle amerikanischen Vorsprünge auf dem Gebiet der Elektronik und der Miniaturisierung aufgeholt, sodass die Sprengköpfe ihre Ziele in Amerika sehr genau erreichen würden.
Die Amerikaner haben auf festverbunkerten Interkontinentalraketen nicht über 6.000 wie die Sowjets, sondern nur 2.100 Sprengköpfe sitzen, weil sie sich vor vielen Jahren einmal dafür entschlossen, mehr Vernichtungskraft in U-Boote und Bomber zu packen.
Theoretisch wäre es mithin denkbar, dass die Sowjetsunion, sollte sie sich aus irgendeinem Grunde zu einem nuklearen Überraschungsangriff entschließen, mit nur einem Drittel ihrer verbunkerten Fernraketen
alle Raketensilos in den USA auf einen Schlag auslöscht.
Der Präsident in Washington würde nun zu überlegen und zu entscheiden haben, ob er die nach wie vorgegebene Überlegenheit seines Landes an Raketen und Sprengköpfen auf U-Booten und schweren Bombern zur Vergeltung einsetzt.
Da die Treffsicherheit vom Wasser oder der Luft aus jedoch geringer ist als aus festen Silos, kann er nicht hoffen, die verbliebenen zwei Drittel der verbunkerten Sowjetraketen im Gegenschlag zu vernichten.
Er müsste entscheiden, ob er sowjetische Industrie- und Bevölkerungszentren angreifen soll, in dem klaren Bewusstsein, dass die Sowjetsunion noch genügend Sprengköpfe in Reserve hat, um in einer dritten Folge dieses Schlagabtausch amerikanische Städte auszuradieren.
Würde der Präsident dann nicht eher die Kapitulation anbieten?
Was für ein Unsinn lässt sich da natürlich einwerfen.
Die Sowjets werden schon aus Selbsterhaltungstrieb bei einem überraschenden Atomangriff nie erwägen.
Sie wären wohl auch praktisch zu einem Schlag kaum in der Lage, der mit chirurgischer Präzision tausend amerikanische Raketensilos auslöschte und die Amerikaner zu der Annahme brächte, nur ihre Silos seien auch gemeint.
Übrigens hätte der Präsident ja auch die Möglichkeit, alle amerikanischen Raketen aus ihren Silos
zum nicht rückgängig zu machenden Vernichtungsflug zu starten, sowie die angreifenden Sowjetraketen auf den Radarschirmen erscheinen.
Auch die Erfinder dieser apokalyptischen Visionen vom ersten, zweiten und dritten Schlag räumen natürlich ein, dass das Theorie ist.
Doch der Kern ihrer Theorie hat Substanz.
Die Verwundbarkeit bzw.
Nicht-Verwundbarkeit der aus Silos vom Land abzufeuernden Fernraketen
ist für das strategische Gleichgewicht der Supermächte entscheidend geworden, sagen diese Theoretiker.
Und dies ist für die amerikanischen Kritiker und Gegner des zweiten Schuldabkommens zu einem der wichtigsten Argumente geworden.
Wenn Amerikas Minuteman-Raketen verwundbar sind und beide Supermächte das auch wissen, dann, so geht das Argument, haben die USA ihre politische Handlungsfreiheit verloren
dann könnten sie weder auf eine zweite Kuba-Krise noch auf sowjetische Offensiven in Afrika oder im Nahen Osten entsprechend reagieren.
Und nicht nur Amerika und seine Verbündeten, sondern auch die Länder der Dritten Welt könnten politisch durch Moskau erpressbar werden.
Scholz setzt Grenzen, erlaubt Kontrollen und bietet Einsichten in das militärische Denken und Planen der Sowjets.
Okay, sagen da die Scholz-Kritiker.
Aber wer weiß denn, ob die Sowjets das Abkommen auch einhalten?
Damit sind wir bei dem zweiten großen Thema der Scholl-Debatte in Amerika, beim Thema der Verifizierbarkeit, der Nachprüfbarkeit des Abkommens.
Die Regierung Karte behauptet, Scholl 2 sei ausreichend überprüfbar.
Ihre Kritiker erklären, das sei es eben nicht.
Schlimmer noch, niemand könne wissen, wie viele Raketen die Sowjets im Ersatz noch liegen haben.
und ob sie mit den größten Raketen überhaupt noch Teststart fliegen müssen.
Verifizierung wird mit Sicherheit in den USA zum heißesten Eisen in der ganzen Zolldebatte.
Auch wenn selbst Kritiker einräumen, dass die Sowjets ja doch schon ein ganzes Stück über ihren eigenen Schatten gesprungen seien.
Als der frühere sowjetische Chefunterhändler Semjanov, heute Botschafter in Bonn, dem damaligen US-Chefunterhändler Warnke, voriges Jahr zum ersten Male
Informationen über die Zahl der sowjetischen Fernwaffen in die Hand drückte, soll er dazu bemerkt haben, seien Sie sich im Klaren, dass Sie soeben 400 Jahre russischer Geschichte annulliert haben.
Das war Ulrich Schiller.
Es ist drei Minuten nach dreiviertel eins.
Es kommen zwei Kulturberichte im Mittagssjournal.
Kurt Jürgens spielt wieder einmal in Wien Theater.
Hofrat Ernst Heussermann engagierte den Schauspieler für die Darstellung des Sigmund Freud in dem Schauspiel Berggasse 19 im Theater in der Josefstadt.
Das Stück von Henry Denker schildert den Fall Elisabeth von Ritter, einer jungen Patientin Freud, die an einer hysterischen Erkrankung litt.
Freud ist es gelungen, das Mädchen trotz vieler Widerstände seiner Ärztekollegen zu heilen.
Der Fall ereignete sich 1892-93.
Damit war ein wesentlicher Schritt Freuds zur Begründung der Psychoanalyse getan.
Über das Stück Berggasse 19, das seit dem Theater in der Josefstadt Premiere hat, berichtet nun Koschka Hetzer.
Es berührt mich selbst noch eigentümlich, dass die Krankengeschichten, die ich schreibe, wie Novellen zu lesen sind, schreibt Sigmund Freud am Ende der Darstellung des Falles Elisabeth von Ritter.
Auf diesen Gedanken sind auch einige Theaterschriftsteller gekommen und haben Krankengeschichten des Sigmund Freud zu Theatergeschichten gemacht.
So lief vor einiger Zeit im Rahmen des Französischen Theaters in Wien ein Stück über den Fall Dora.
Nun kommt Henry Denkers Versuch eines dokumentarischen Berichtes des Falles Elisabeth von Ritter nach Wien.
Ihre Krankheit, große Schmerzen in den Beinen und damit verbundene Gehbehinderung.
Ein Fall, den Sigmund Freud als hysterisches Symptom erkannt hat und mit den Mitteln der von ihm begründeten Psychoanalyse erfolgreich behandeln konnte.
Hören Sie Mijukowac als Elisabeth von Ritter und Kurt Jürgens als Dr. Freud.
Doktor?
Ja?
Ich kann mich nicht bewegen.
Versuchen Sie es.
Ich kann nicht.
Ist es empfindlich da?
Ja.
Aber Sie können die Beine nicht bewegen.
Ich kann nicht.
Ich kann nicht.
So, da ist jetzt der Rollstuhl.
Elisabeth, vertrauen Sie mir, ich muss es wissen.
Ihnen vertrauen?
Ja.
Ich kann Ihnen nur helfen, wenn Sie mir vertrauen.
Warum?
Ich weiß es nicht.
Ich bin auch nicht sicher, ob es Ihnen helfen kann.
Und gar nicht sicher, ob es nicht sehr gefährlich ist.
Aber wenn Sie eines Tages wieder gehen wollen, ist es die einzige Hoffnung, die uns noch bleibt.
Was heißt das?
Eine neue Behandlung.
Wird es mir wehtun?
Nicht, was man unter wehtun versteht.
Kurt Jürgens hat diese Rolle bereits vor neun Jahren in Paris gespielt und sich auch theoretisch sehr gründlich vorbereitet.
Als ich es in Paris gespielt habe,
Da habe ich mir die ganze Literatur kommen lassen und habe sie auch eigentlich im Laufe der Zeit, sogar nach der Premiere, manche Bände und manche Werke sind ja erst nachher rausgekommen, vor weniger als neun Jahren.
Und ich habe mich eigentlich ganz gut damit beschäftigt, glaube ich.
Was natürlich nicht einschließt, dass ich nun die Äußeren, das Gehabe von Sigmund Freud nachahmen konnte oder nachahmen kann oder nachahmen will.
Ich möchte versuchen, den Geist Freuds zu finden und zu projizieren, ohne aber nicht trotzdem ein Stück Jürgens zu sein.
Und das ist ja das Ziel der Klasse.
Im Ausland, vor allem in den USA, ist Freud längst auch in breiteren Bevölkerungsschichten ein bekannter Name.
Diese Popularität erreicht der Wissenschaftler in Österreich erst langsam.
Dazu Hans Logner, Kustos des Sigmund-Freud-Hauses in Wien.
Wir sind seit Jahren sehr daran gewöhnt mit ausländischen Fernsehteams, Radioreportern, Journalisten, mit Spielfilmproduzenten und so weiter und so fort zu arbeiten und haben eigentlich mit Freude zur Kenntnis genommen, dass die österreichischen
entsprechenden Stellen in letzter Zeit zunehmend diese Bewegung mitgemacht haben.
Man könnte fast sagen, es beginnt, sich ein österreichisches Freud-Bewusstsein zu entwickeln und Freud wird ein Ausdruck der österreichischen Umgangssprache, nicht nur anderer, wie es bisher schon der Fall ist.
Kurt Jürgens wird das Freud-Stück nicht nur jetzt bei den Wiener Festwochen, sondern auch wieder im kommenden Herbst im Theater in der Josefstadt spielen.
Und wie gesagt, die Premiere ist heute Abend das Stück Berggasse 19.
Am Adolf-Bichler-Platz in Innsbruck, so benannt nach einem Tiroler Dichter, entsteht ein neues Kulturzentrum.
Im Zentrum der Stadt, unweit der Maria-Theresien-Straße, werden Hallen und ein Keller einer aufgelassenen Schlosserei adaptiert.
Sigrid Wagner aus Innsbruck.
Viel Aktivität ist nötig und auch Zivilcourage, wenn man der Kultur großzügig neue Räume erschließen, wenn man ein neues Zentrum schaffen will.
Ein Kulturhaus zu bauen, diesen Plan gibt es in Innsbruck schon seit Jahrzehnten, aber die Verwirklichung der Idee war bisher nicht möglich.
Der Zufall führte, wie so oft im Leben, Regie.
In unmittelbarer Nähe der zentralen Hauptstraße der Tiroler Landeshauptstadt, der Maria-Theresien-Straße, stellte eine Schlosserei in Stöckelgebäuden, wie es in Tirol heißt, also in kleinen Zubauten oder eigenen Häuschen in Hinterhöfen, den Betrieb ein.
Die Innsbrucker Galeristin Ursula Grinzinger, seit Jahren um Information auf dem Sektor der modernen Kunst bemüht und selbst eine weit über Österreich hinaus bekannte Aktivistin, erfuhr davon und man befasste sich zu Beginn dieses Jahres näher mit dem Projekt, die beiden vorhandenen Hallen und den Keller als Kulturzentrum zu adaptieren.
Damit wären Ausstellungsmöglichkeiten vorhanden, Platz für Performances und Aktionen, für Workshops und, im Herbst wird es soweit sein, ein neues Kellertheater.
Die neuen Räume werden am Samstag eröffnet mit einer Veranstaltung zur Definition eines neuen Kunstbegriffes.
Beginnt man am Montag und diese Veranstaltung wird vier Wochen dauern.
International hat sie bereits Beachtung gefunden, weit über Österreich hinaus.
Zur neuen Entfaltungsmöglichkeit für Künstler, Aktivisten und Kunstinteressierte, Galeristin Ursula Grinzinger,
Ich habe schon in den letzten Jahren immer wieder auf direkte Publikumsarbeit umgeschaltet und musste immer außerhalb Seele mieten, sei es für Performances, für Vorträge.
Und wie mir diese Räume hier angeboten waren, habe ich mich sehr schnell dafür entschieden, weil hier die Möglichkeit gegeben ist, in den beiden großen Hallen sowohl Vorträge, Seminare, Performances, eben verschiedenste Darbietungen
jener Kunstströmungen zu zeigen, die ich eben unter diesem neuen Kunstbegriff zusammenfassen möchte.
Das heißt grenzeüberschreitende Disziplinen, die ja in der Veranstaltung, die von 11.
Juni bis 11.
Juli hier in den Räumen stattfinden wird, genau zur Diskussion gestellt sein wird.
Ich habe dann versucht, andere Institutionen mitzuinteressieren, das Forum für aktuelle Kunst und das Innsbrucker Kellertheater.
Wir haben dann gemeinsam versucht, Unterstützung zu bekommen und wir haben sowohl von Land, Stadt und Bund
Eigentlich sind wir auf Verständnis gestoßen und haben einen Teil der Adaptierung so abdecken können.
Weiters haben wir noch ein paar private Sponsoren finden können und auch ein größeres Industrieunternehmen, das die Veranstaltung zur Definition eines neuen Kunstbegreifes sponsert.
Ich habe immer wieder feststellen müssen, dass hier das Niveau, das Informationsniveau mindestens gleich hoch ist wie in anderen größeren Städten Österreichs.
Ich habe ja letztes Jahr eine große Veranstaltung, sehr große Veranstaltung, das Performance Festival in Wien zusammengestellt und durchgeführt und habe da feststellen müssen, dass das Niveau also keineswegs höher ist.
Ich glaube, das ist da
rauf zurückzuführen, dass hier die Taxisgalerie und auch eben verschiedene andere Galerien und nicht zuletzt ich seit zehn Jahren Informationsarbeit betreiben.
In Innsbruck entsteht also ein neues Kulturzentrum.
Es wird ja schon heftigst daran gearbeitet, wie wir gehört haben.
Und wir schließen die Sendung mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Finanzminister Andros hat den Teilnehmern an der Regierungsklausur in Pörtschach am Wörthersee einen Bericht über die Wirtschaftslage vorgelegt.
Darin spricht sich Andros für eine deutliche Verbesserung des Budgets aus.
In diesen Minuten hat eine Pressekonferenz begonnen, in der die ersten Ergebnisse der Klausurberatungen mitgeteilt werden.
Das Defizit der österreichischen Handelsbilanz hat sich von Jänner bis April gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 3,1 Prozent auf 18,2 Milliarden Schilling erhöht.
Exportsteigerungen konnten das Importdefizit nicht aufwiegen, weil die Einfuhren in absoluten Zahlen zu hoch sind.
Zu dem Projekt, ein Zweigwerk des amerikanischen Automobilkonzerns General Motors in Wien-Aspern zu errichten, sagte der Wiener Finanzstaat Rathmeier in einem ORF-Interview, die 1.500 Arbeitsplätze, die dadurch neu geschaffen werden, würden starke Auswirkungen auf den Wiener Arbeitsmarkt haben.
Österreich werde sich in zunehmendem Maße als Zulieferant der internationalen Automobilindustrie zu etablieren versuchen.
Der Index der Großhandelspreise ist in Österreich im Monat Mai gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent gestiegen.
Gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres beträgt die Steigerung 2,7 Prozent.
Polen.
Papst Johannes Paul II.
ist in seiner Geburtsstadt Wadowice eingetroffen.
Die 15.000 Einwohner des Marktfleckens bereiteten ihm auf dem Hauptplatz einen begeisterten Empfang.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche sprach zu der Menge von einem Podium vor der Kirche, in der er vor 59 Jahren getauft wurde.
Das Projekt zusätzlicher persischer Erdgaslieferungen an die Sowjetunion und auch bis nach Österreich wird nach Angaben des Leiters der Staatlichen Persischen Erdölgesellschaft voraussichtlich scheitern.
Bei Verwirklichung dieses Projekts hätte Österreich ab 1981 zwei Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr aus der Sowjetunion erhalten.
Europa.
56,3 Millionen Wahlberechtigte sind heute in Großbritannien, Dänemark, Holland und in der Republik Irland aufgerufen, 137 Abgeordnete des neuen Straßburger Europäischen Parlaments indirekter Wahl zu bestimmen.
In Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg und in der Bundesrepublik Deutschland wird erst am kommenden Wochenende gewählt.
Erstmals seit der Revolution des Jahres 1952 finden heute in Ägypten Wahlen statt, zu denen mehrere Parteien zugelassen sind.
Ein überwältigender Sieg der nationaldemokratischen Parteipräsident Saadats gilt als gesichert.
Der israelische Innenminister Burk und der ägyptische Ministerpräsident Khalil sind heute in Kairo zu einem Gedankenaustausch über die bevorstehende zweite Runde der Autonomieverhandlungen für Westjordanien und den Gazastreifen zusammengetroffen.
Ja, das war's wieder mal gewesen.
Ein Mittagjournal des aktuellen Dienstes für das Team sagt Ihnen Bruno Berger noch.