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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, meine Damen und Herren, aus dem Studio des Mittagsschonals begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Die Themen.
Das weltpolitisch überschattende Ereignis ist nach wie vor das schreckliche Massaker in palästinensischen Flüchtlingslagern von West-Beirut.
Durch weitere Proteste gerät Israel, dass eine Untersuchung der Gräueltat angeblich verweigert hat, in weltweite Isolation.
Neulich kommt es jetzt zur Entsendung einer Friedenstruppe nach Beirut mit dem Ziel, Stabilität wiederherzustellen.
Amin Jemael, Bruder des ermordeten Beshir Jemael, soll heute zum neuen libanesischen Präsidenten gewählt werden.
Angesichts des Blutbads von Beirut will sich die EG mehr an die PLO annähern.
Die Anerkennung der PLO stand bei der EG-Außenministerkonferenz in Brüssel heute zur Diskussion.
In der Bundesrepublik Deutschland werden nach dem Bruch der SPD-FDP-Koalition die Koalitionsgespräche zwischen CDU und FDP fortgesetzt.
CDU-Chef Kohl wahrscheinlich ab Freitag neuer westdeutscher Regierungschef.
Indiens Ministerpräsidentin Gandhi befindet sich auf Besuch in der Sowjetunion.
Eines der Gesprächsthemen mit Brezhnev ist die Afghanistan-Frage.
Österreich, wir untersuchen Hintergründe der nächtlichen Bombenanschläge auf irakische Einrichtungen in Wien.
Innenminister Lanz erklärte, möglicherweise sei der iranisch-irakische Konflikte Grund für die Anschläge.
Zentrales Thema im Pressefoyer nach dem Ministerrat war heute die Parteienfinanzierung.
Bundeskanzler Kreisky erklärt, SPÖ werde die Offenlegung der Parteispenden ab einer Höhe von 30.000 Schilling allein beschließen.
Heftige Proteste der ÖVP.
Darüber hinaus bringen wir einen Zwischenbericht über den burgenländischen Wahlkampf, im Besonderen über den Einsatz von Bundespolitikern im Burgenland.
Die Kulturredaktion bringt eine Vorschau auf die Ars Electronica in Linz.
Nun gleich zu den Nachrichten.
Verantwortliche Redakteurin ist Elisabeth Mahners und Sprecherin Rosmarin Fraundorfer.
Österreich.
Auf die irakische Botschaft und das Büro der irakischen Fluglinie in der Wiener Innenstadt sind heute Nacht Bombenanschläge verübt worden.
Verletzt wurde niemand.
Es entstand allerdings erheblicher Sachschaden.
Die Gehsteige und Fahrbahnen vor der irakischen Botschaft waren mit Glassplittern, geborstener Fensterscheiben und Fassadenteilen übersät.
Auch mehrere geparkte Autos wurden beschädigt.
Die Polizei hat noch keine Anhaltspunkte über die Urheber der Attentate.
Spanien.
Auch in Madrid wurde heute Nacht ein irakisches Kulturzentrum durch einen Bombenanschlag schwer beschädigt.
Ebenso wie in Wien gab es keine Verletzten.
In dem Kulturzentrum sollte heute eine Fotoausstellung unter dem Titel »Zwei Jahre Krieg« eröffnet werden.
Sie sollte sich offensichtlich auf den iranisch-irakischen Konflikt beziehen.
Im Iran wird der heutige zweite Jahrestag des Kriegsbeginns mit Massenkundgebungen begangen.
Nahe Osten.
Nach dem Massaker in palästinensischen Flüchtlingslagern in Beirut haben die USA, Frankreich und Italien beschlossen, wieder eine Friedensstreitmacht in den Libanon zu entsenden.
Die drei Länder folgen damit einem Ersuchen der libanesischen Regierung.
Die ersten Kontingente der Friedenstruppe werden voraussichtlich in drei Tagen im Libanon eintreffen.
Die Soldaten sollen nach einem dem Blutbad für Stabilität sorgen und es den libanesischen Streitkräften ermöglichen, die Kontrolle in West-Beirut zu übernehmen.
Wie lange die Friedenstruppe im Libanon bleiben soll, steht noch nicht fest.
Sie soll nach amerikanischen Angaben wieder dieselbe Stärke haben wie jene, die zur Überwachung des PLO-Abzugs aus West-Beirut eingesetzt war.
Bis gestern Abend sind in den Palästinenser-Lagern Sabra und Shatila 266 Leichen geborgen worden.
Es dürften aber noch hunderte Opfer unter den Trümmern begraben sein.
PLO-Chef Arafat hat die Zahl der Opfer sogar mit mehr als 3.200 angegeben.
Arafat beschuldigte die israelischen Truppen, die Lager umstellt und Kommandos unter Führung der rechtsgerichteten Milizen des Ex-Majors Haddad hineingeschickt zu haben.
Die Sowjetunion hat den USA vorgeworfen, aus dem Massaker Vorteile zu ziehen.
In einer Meldung der Moskauer Nachrichtenagentur TASS heißt es heute, die Vereinigten Staaten könnten nun ihre Marineinfanteristen wieder in den Libanon schicken und das Land zu einer dauernden Basis für die Interessen Washingtons und Jerusalems machen.
Neuerlich beschuldigt der Kreml die USA, die Mitverantwortung für das Blutbad von Beirut zu tragen.
Das libanesische Parlament wählt heute zum zweiten Mal innerhalb eines Monats einen neuen Präsidenten.
Aussichtsreichster Bewerber ist der Kandidat der christlichen Phalangisten, Amin Jemael.
Im Gegensatz zu seinem Bruder Bashir, der bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen ist, kann Amin Jemael auch mit der Unterstützung muslimischer Abgeordneter rechnen.
Österreich.
Im Zusammenhang mit den Massakern an palästinensischen Flüchtlingen in West-Berut ist Österreich initiativ geworden.
In einem Schreiben an den UNO-Sicherheitsrat verlangt Außenminister Paar die Einsetzung einer internationalen Untersuchungskommission.
Bundeskanzler Kreisky teilte im Anschluss an den heutigen Ministerrat mit, dieses Schreiben sei auf seine Initiative zustande gekommen.
Der Bundeskanzler nahm auch zum Wahlsieg des Sozialdemokraten Olof Palme in Schweden Stellung.
Er meinte, der Sieg der schwedischen Sozialdemokraten werde für die österreichischen Sozialdemokraten stimulierend sein.
Die bürgerlichen Parteien in Schweden hätten versucht,
Nach ihrem Rezept zu regieren, dabei aber keinen Erfolg gehabt, meinte Kreisky.
Zur Innenpolitik erklärte der Bundeskanzler, künftig werde es keine Probleme mit Parteispenden mehr geben.
Die SPÖ werde die Änderung des Parteiengesetzes auch ohne die ÖVP beschließen.
In dem Gesetz ist vorgesehen, dass Parteispenden über 30.000 Schillingen offengelegt werden müssen.
Kreisky reagierte damit auf die gestrige Äußerung von ÖVP-Generalsekretär Graf über die Kompagnen über die Geschichten des Dr. Kreisky von vor vier Jahren.
Graf hatte erklärt, er könne vor Gericht den Wahrheitsbeweis dafür antreten, dass diese Kompagne damals mit Schwarzgeldern aus dem Ausland finanziert worden sei.
Kreisky sagte dazu, er werde sich zu wehren wissen.
In Wien wird heute der finnische Ministerpräsident Sorsa zu einem dreitägigen offiziellen Besuch erwartet.
Sorsa wird mit Bundeskanzler Kreisky zu einem Meinungsaustausch zusammentreffen.
Er will auch die Vereinigten Metallwerke Ranshofen-Berndorf besichtigen.
Bundesrepublik Deutschland.
Das Präsidium der Freien Demokraten und die Bundestagsfraktion der Unionsparteien sind heute zu getrennten Beratungen über die Koalitionsverhandlungen zusammengetreten.
Die CDU-CSU und die FDP haben sich gestern darauf geeinigt, Oppositionsführer Kohl offiziell zum Kanzlerkandidaten zu nominieren.
Kohl soll am Freitag nächster Woche durch ein konstruktives Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Schmidt und sein SPD-Minderheitskabinett zum neuen Kanzler gewählt werden.
Für den 6.
März nächsten Jahres wurden Neuwahlen zum Bundestag angekündigt.
Die christlichen Kirchen und der Deutsche Gewerkschaftsbund haben die Bevölkerung gemeinsam aufgerufen, sich der zunehmenden Ausländerfeindlichkeit zu widersetzen.
In einem Appell, der heute früh anlässlich des Ausländertages in Bonn veröffentlicht worden ist, wird darauf verwiesen, dass Rechtsextremisten und Neonazis die Angst vor der unsicheren wirtschaftlichen und politischen Situation für ihre Zwecke ausnützen.
Die Kirchen und der DGB betonen in dem Aufruf, von einer Unterwanderung durch die etwa 4,6 Millionen Ausländer in der Bundesrepublik Deutschland können nicht die Rede sein.
Die Lebensgewohnheiten der Deutschen seien in den vergangenen 30 Jahren wesentlich stärker durch Einflüsse aus den USA verändert worden als durch den Einfluss der Gastarbeiter.
Bei einem Zugsunglück in Aschaffenburg sind heute früh elf Personen zum Teil schwer verletzt worden.
Nach Angaben der Bundesbandirektion Nürnberg fuhr am Hauptbahnhof Aschaffenburg eine Rangier-Lok gegen den Intercity-Zug Johannstrauß.
Die Lokomotive und der erste Wagen des Fernzuges entgleisten.
Sowjetunion.
Das Wiener Burgtheater hat sein Gastspiel in Moskau beendet und wird nun in Leningrad erwartet.
Alle Vorstellungen von Gorkis Sommergästen, Goethes Iphigenie auf Tauris und Nestroys Liebesgeschichten und Heiratssachen waren ausverkauft.
Sie wurden von Publikum und Presse begeistert aufgenommen.
Bundesrepublik Deutschland, Österreich.
Der bekannte Unterhaltungsmusiker Prof. Dr. Karel Krautgartner ist gestern in Köln einem Gehirnschlag erlegen.
Krautgartner wurde 1922 in Nikolsburg in der Tschechoslowakei geboren.
Von 1958 bis 1968 war er Dirigent des Prager Rundfunkorchesters.
Im Jahr 1968 kam er nach Österreich und erwarb sich beim österreichischen Rundfunk als künstlerischer Leiter der ORF Big Band große Verdienste.
Zuletzt war Karel Krautgartner als Professor an der Hochschule für Musik in Köln tätig.
Österreich Der älteste und ranghöchste noch lebende Offizier der K&K-Armee Österreichs, Oberst Alexander Götz, ist im Alter von 94 Jahren gestorben.
Alexander Götz, er ist der Vater des Grazer Bürgermeisters und steirischen FPÖ-Chefs, war von 1955 bis 1964 Obmann der steirischen Freiheitlichen, die er gegründet hatte.
Nun zum Wetter.
Die Wetterlage.
An der Vorderseite eines kräftigen Tiefdruckgebietes nördlich von Schottland werden mit einer südwestlichen Strömung recht feuchte Luftmassen gegen die Alpen geführt.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden und Osten stellenweise noch Nebelreste, sonst unterschiedliche, zum Teil auch rasch auflockernde Bewölkung oder aufgeheitert.
Im Westen und Südwesten Österreichs einige teils gewittrige Regenschauer.
Winde aus Südost bis Südwest.
Nachmittagstemperaturen 20 bis 26 Grad, Frühtemperaturen morgen 9 bis 15 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Im Westen zunehmend starke Bewölkung und einige teils gewittrige Niederschläge.
Im übrigen Österreich nach Auflösung lokaler Frühnebelfelder unterschiedlich bewölkt und zum Teil auch sonnig.
Erst gegen Abend allgemein Wetterverschlechterung.
Winde aus Südost bis Südwest.
Tageshöchsttemperaturen 18 bis 25 Grad.
Das Wetter übermorgen Donnerstag.
Veränderlich einige Regenschauer und allgemein kühler.
Nun noch die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt durch Hochnebel, 20 Grad, Ostwind, 5 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, Nebel, 16 Grad, Ost, 3 Kilometer.
Linz stark bewölkt, 20 Grad, Ost, 3 Kilometer.
Salzburg stark bewölkt, 18 Grad, Wind still.
Innsbruck stark bewölkt, 18 Grad, Wind still.
Bregens wolkig, 21 Grad, Süd 5 Kilometer, Graz heiter, 21 Grad, Windstill, Klagenfurt heiter bei 22 Grad und Windstille.
12 Uhr und 11 Minuten ist es mittlerweile geworden zu den Hintergründen der nächtlichen Bombenanschläge in Wien.
Um Mitternacht wurden, wie berichtet, Anschläge gegen die irakische Botschaft in Wien und gegen das Büro der irakischen Luftlinie auf der Ringstraße verübt.
Um es gleich vorwegzunehmen, verletzt wurde niemand, es gab jedoch erheblichen Sachschaden.
Eine Bombexplosion ereignete sich auch heute früh im irakischen Kulturzentrum in Madrid.
Auch dort hoher Sachschaden, aber keine verletzten.
Der Sprengsatz in Wien explodierte wenige Stunden vor der Eröffnung einer Fotoausstellung über den irakisch-iranischen Krieg.
Morgen ist übrigens der Jahrestag des Ausbruchs dieses Krieges.
Jürgen Jung wird zu den Wiener Anschlägen.
Die Schauplätze der beiden Anschläge auf die Botschaft des Iraks und auf die Luftfahrtlinie sind noch nicht zu übersehen.
Noch immer liegen Glassplitter auf dem Gehsteig und auf den Straßen.
Noch immer bemerkt man den verstärkten Polizeieinsatz und die Experten, die zu klären haben, wie die Anschläge ausgeführt wurden.
Parallelen gibt es zu jenen Bombenanschlägen, die vor einigen Monaten gegen die französische Botschaft in Wien und gegen das Büro der Luftlinie Air France gerichtet waren.
Noch einmal ganz kurz zu den Detonationen in der vergangenen Nacht.
Etwa eine Viertelstunde vor Mitternacht explodierte eine Bombe bei der irakischen Botschaft in der Johannesgasse in der Wiener Innenstadt.
Dürrrahmen und Fensterstöcke wurden herausgerissen, Autos wurden beschädigt.
Die Bombe dürfte auf einen Fenstersims gelegt worden sein.
Kurze Zeit später, zwei Minuten nach Mitternacht, dann eine neuerliche Detonation im Büro der irakischen Luftlinie.
Das Bürolokal wurde total zertrümmert.
Auch die nebenanliegende Filiale der Autofirma Mercedes und ein Espresso wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Innenminister Erwin Lanz sagte heute zu den beiden Anschlägen.
Ja, das ist eine sehr bedauerliche Fortsetzung dessen, was sich vor dem Sommer bei französischen Institutionen abgespielt hat, zumindestens sofern es die verwendete Technik anlangt, also das Deponieren von Sprengsätzen sozusagen im Vorübergehen.
Wir sind jetzt dabei, die verwendeten Sprengmittel zu analysieren und auch zu überprüfen, ob die Überwachung optimal ist.
Was könnten die Hintergründe sein?
Ja, es scheint ein Glied in der Kette von Anschlägen gegen irakische Institutionen allüberall, vor allem aber in Westeuropa zu sein.
Über die Täter und die Hintergründe kann man nur spekulieren, aber ich glaube, es ist im Rahmen der Auseinandersetzungen zwischen Iran und Irak zu sehen, wenngleich das keineswegs erwiesen ist.
Das ist nur das Wahrscheinlichste.
Sie haben die Bewachung angesprochen.
War sie mangelhaft?
Wie wäre es sonst möglich, dass man einen Sprengkörper beim Fenster deponiert?
Das ist ein geringeres Problem, weil man müsste ja die Außenseiten von zu schützenden Gebäuden dann sozusagen ständig im Auge haben.
Immerhin ist ja beim Anschlag auf die irakische Botschaft der Seiteneingang offenbar deswegen gewählt worden, weil vorne die Kontrolle zu gut war.
Aber man muss sich jedenfalls überlegen, ob wir nicht noch Besseres tun können, allerdings ohne zusätzlichen Personaleinsatz, weil das hat auch irgendwo seine Grenzen.
Wie kann man das machen?
Ja, das ist unser Problem und das ist auch nicht etwas, was man öffentlich erörtert.
Verstärkter Einsatz von technischen Mitteln?
Auch überlegen, ob alles optimal organisiert ist.
War das in diesem Falle nicht?
Es ist nie alles hundertprozentig.
Die Erhebungen gehen natürlich intensiv weiter.
Über die Art des Sprengstoffes weiß man noch nicht Bescheid.
Auch konkrete Spuren können noch nicht verfolgt werden.
Jürgen Jungwirth, informierte See.
Die Frage der Offenlegung von Parteispenden scheint nun endgültig eines der Hauptthemen des anlaufenden Vorwahlkampfes zu werden.
Nachdem gestern ÖVP-Generalsekretär Graf für den Fall eines sozialistischen Alleingangs in dieser Frage den Gang zum Verfassungsgericht angekündigt hatte, bekräftigte Bundeskanzler Kreisky nach der heutigen Ministerratssitzung noch einmal die Entschlossenheit der Regierungspartei, die Parteiengesetznovelle notfalls auch allein zu beschließen.
Ein weiteres Thema des improvisierten Pressefoyers nach der Regierungssitzung war der Ausgang der Wahlen in Schweden.
Hören Sie aber jetzt einen Beitrag dazu von Hans Langsteiner.
Seit zwei Jahren habe sich die SPÖ vergeblich um einen Konsens über die Parteiengesetznovelle bemüht.
Nun werde sie die Offenlegung größerer Parteispenden allein beschließen.
Mit dieser Feststellung parierte Bundeskanzler Kreisky heute nach dem Ministerrat die gestrige Kritik der ÖVP am geplanten sozialistischen Alleingang in dieser Frage.
Die ÖVP sei, so Kreisky weiter, durch die bevorstehende Offenlegung aller Parteispenden über 30.000 Schilling zutiefst getroffen.
Die Offenlegungspflicht werde dazu führen, dass alle Parteien bei Spendenannahmen gelegentlich vorsichtiger sein würden als früher.
Jetzt aber wollen wir eben, damit in Zukunft nichts auf diesem Gebiet passieren kann, das deklarieren.
Ist ja kein Schand, hat da irgendjemand gesagt, wenn man einer Partei ein Geld gibt.
Das ist ja gar nicht so gefährlich, man soll es nur wissen.
Das ist ja erstaunlich, warum sich die Industriellenvereinigung wehrt, dass im Einzelnen zu sagen, sie muss es ja eh versteuern.
Aber dass gerade die Volkspartei nach dieser Affäre mit dem Mann da bei Nacht und Nebel solche Sachen forciert, ist merkwürdig.
Aber ich bin bereit, wenn der Herr Graf etwas behauptet, der ist ja Gott sei Dank nicht geschützt durch die Immunität, wäre ich ihm schon sicher klar, wenn er hier Beschuldigungen gibt, die nicht richtig sind.
Der Bundeskanzler spielte hier auf die gestrige Pressekonferenz von ÖVP-Generalsekretär Graf an, der Beweise für die Finanzierung der seinerzeitigen Inseratenkampagne Geschichten vom Dr. Kreisky im letzten Nationalratswahlkampf mit österreichischen Schwarzgeldern aus der Schweiz angeboten hatte.
Graf hatte Kreisky aufgefordert, ihn deswegen zu klagen, worüber sich heute folgender Dialog zwischen dem Bundeskanzler und dem Salzburger Nachrichtenredakteur Gerhard Steininger entspann.
Herr Bundeskanzler, der ÖVP-Generalsekretär Graf hätte sehr gern, dass Sie ihn klagen.
Werden Sie ihm den Gefallen tun?
Worüber?
Über die Geschichten von Dr. Kreisky, damit er nachweisen kann, dass das Schwarzgeld ist.
Was?
Er will mich, er will... Er will in Gang setzen, ein Verfahren, damit er den Beweis führen kann, dass diese Geschichten von Dr. Kreisky mit Schwarzgeld finanziert wurden und für diesen... Warum hat er das nicht bisher getan?
Er sagt, er braucht dazu ein Gerichtsverfahren und hofft, dass Sie ihn klagen.
Das ist durchaus denkbar.
Ich muss mir das anschauen.
Normalerweise ist es erstaunlich, dass der Anwalt Dr. Graf, der ja selber für seine Anwaltstätigkeit sich sehr merkwürdiger Methoden bedient hat, indem er nämlich nicht einen einzigen Tag Dienst gemacht hat in der Finanzprokuratur und sich das hat anrechnen lassen, dass dieser Dr. Graf immer wieder so mit solchen juristischen Sachen herumspült.
Wenn er etwas sagen wird, wodurch ich beleidigt werde, werde ich ihn klagen.
ÖVP-Generalsekretär Graf sagte mir dazu am Telefon, diese Vorwürfe seien von SPÖ-Seite gegen ihn schon mehrmals erhoben worden und hätten sich längst als völlig haltlos herausgestellt.
Ein Ausschuss der Rechtsanwaltskammer habe festgestellt, dass seine, Grafs, Praxiszeiten ordnungsgemäß angerechnet worden seien.
Gestern hatten Graf und ÖVP-Wahlkampfleiter Steinbauer der Regierung auch vorgeworfen, in Inseraten verschiedener Ministerien Regierungspropaganda aus Steuermitteln zu betreiben.
Dazu Kreisky heute, es gebe in Österreich keine Regierungspropaganda, es müsse aber einem Ministerium erlaubt sein, die Bevölkerung etwa über Möglichkeiten der Althaussanierung zu informieren.
Was die Geschichten von Dr. Kreisky betreffe, so sei diese Kampagne seinerzeit ausschließlich von Privatleuten, meist Auslandsösterreichern, finanziert worden, über die er, Kreisky, nichts Näheres sagen könne.
Zwei außenpolitische Exkurse zum Wahlsieg des schwedischen Sozialistenführers Olof Palme äußerte sich Kreisky heute sichtlich befriedigt.
Die schwedische bürgerliche Regierung hat versucht nach ihrem Rezept zu regieren und dieses
Das Rezept hat keine Wirkung gehabt, sondern im Gegenteil.
Und jetzt hat halt das schwedische Volk sich wieder entschieden, zu der Regierung zurückzukehren, die es 40 Jahre gehabt hat.
Ein kleiner Umweg gewesen und das wird für die österreichischen Sozialdemokraten sehr stimulierend sein.
Und was das Massaker im Palästinenser Lager in Beirut betreffe, so sei Außenminister Paar ermächtigt worden, in einem Brief an den UNO-Sicherheitsrat die Einsetzung einer internationalen Untersuchungskommission über diese Vorgänge zu verlangen.
Unsere heutige gemischte Presseschau, inländische und ausländische Zeitungen, ist heute ganz dem Ausgang der schwedischen Parlamentswahlen vom Sonntag gewidmet.
Nach dem Sieg der Sozialdemokraten über die seit sechs Jahren regierende bürgerliche Drei-Parteien-Regierung wird also Olof Palme neuerlich Ministerpräsident.
Die Sozialdemokraten werden im neuen Reichstag mit 166 Mandaten gegenüber 163 der Bürgerlichen vertreten sein.
Die Presseschau hat Markus Sommersache zu diesem Thema zusammengestellt.
Zuerst ein Blick in die ausländischen Blätter.
Unter der Überschrift «Zurück zu Palme» glaubt die Frankfurter Allgemeine, folgende Motive der Wähler für ihre Stimmabgabe bei den schwedischen Reichstagswahlen zu erkennen.
Selbst traditionell bürgerliche Wähler konnten das Zustandekommen einer handlungsfähigen Regierung mittlerweile nur noch von den Sozialdemokraten erwarten.
Zu häufig hatten die drei Parteien nicht sozialistische Couleur, während der vergangenen sechs Jahre als Koalitionspartner versagt, als dass von ihnen länger Vertrauen oder gar Entscheidungskraft ausgegangen wäre.
Soweit die FAZ.
Die Welt wieder will folgende Gründe für den Ausgang der Wahlen erkannt haben.
Die innere Uneinigkeit und der fehlende Wille für eine gemeinsame bürgerliche Politik gegen die Sozialdemokraten sowie der angesichts der allgemeinen Wirtschafts- und Finanzlage nicht zu umgehende Abbau gewisser Sozialleistungen haben die Bürgerlichen zu Fall gebracht.
Nach diesem Blick in die Welt ein Zitat aus dem Bonner Generalanzeiger.
Dort wird im Zusammenhang mit dem Scheitern der sozialliberalen Koalition in der Bundesrepublik Deutschland folgender Schluss aus den Wahlen in Schweden gezogen.
Die Bundesrepublik hat den Vorteil, dass ihr Sozialsystem noch nicht ganz so weit in private und öffentliche Bereiche ausgewuchert ist wie der schwedische und dass ihr bürgerliches Lager in einer wesentlich höheren Rangklasse aufzutreten vermag.
Der Bundesbürger darf von den künftigen Akteuren der Bonner Regierungsbühne verlangen, dass sie die Wende besser bewerkstelligen als ihre schwedischen Kollegen.
Die Süddeutsche Zeitung wieder meint zur Frage, ob das Stockholmer Wahlergebnis in einen allgemeinen Trend einzuordnen wäre.
Der Wahlerfolg des Sozialdemokraten Olof Palme ist kein Gegenbeweis zu der allgemeinen Erfahrung, dass in unsicheren Zeiten die Wähler nach festen Fundamenten suchen.
Schwedens Sozialdemokraten, die 1976 erstmals nach 44 Jahren in der Regierung wieder auf die Oppositionsbänke mussten, sind ein Stück der festen Basis des Landes, eine vertraute und fast für die Hälfte der Bevölkerung vertrauenswürdige Institution.
Nun ein Zitat aus einer Schweizer Zeitung, dem Berner Bund.
Dort liest man.
Jetzt noch ein Blick in österreichische Blätter.
Wie nicht anders zu erwarten, feiert Georg Hoffmann-Ostenhoff im Zentralorgan der Regierungspartei der AZ den Wahlsieg der sozialdemokratischen Schwesterpartei in Schweden.
40 Jahre hatten die Söhne der Arbeit die Politik in dem skandinavischen Land bestimmt und Schweden geradezu zum Synonym für Sozialstaat gemacht.
bis sie 1976 über Atomkraftwerke stolperten.
Sechs Jahre waren nun die Söhne des Kapitals dran.
Jetzt ist das bürgerliche Zwischenspiel zu Ende.
Nach diesem Zitat aus der AZ jetzt die Stellungnahme der Tageszeitung Die Presse.
Dort schreibt Ilse Leidenberger, dass das Wahlkampf-Kauterwelsch hier wie anderswo Hochkonjunktur hat, darf Nachsicht beanspruchen.
Denn dass Olof Palmes Rückkehr zur Macht Bedeutung weit über Europa hinaus zukäme, also Mut und Zuversicht allseits verbreite, glaubt vielleicht die Wiener SPÖ-Zentrale.
Selbst der Stockholmer Sieger dürfte andere Sorgen haben.
Wolfgang Broer im Kurier wieder warnt davor, aus dem Ausgang der schwedischen Wahlen einen allgemeingültigen Trend herauszulesen.
Die jüngst stattgefundenen Änderungen der Mehrheitsverhältnisse in den Parlamenten und Regierungen in Europa sind zu uneinheitlich und widersprüchlich, um eine klar erkennbare politische Tendenz daraus ablesen zu können.
Der Zug fährt nicht in Richtung Sozialismus oder Konservativismus.
Ein Blick auf die Uhr, es ist nun 12.25 Uhr, fünf Minuten vor halb eins.
Die Welt steht nach wie vor unter dem Eindruck der grauenhaften Massaker, begangen an palästinensischen Zivilisten in Flüchtlingslagern von West-Peru.
Bisher sind etwa 300 Tote geborgen worden, die Zahl der Opfer der Massenmorde dürfte nach Schätzungen bis zu mehr als 3000 betragen.
In sämtlichen internationalen Reaktionen, auch der der USA, wird weiterhin von einer indirekten Verantwortung Israels für das Blutbad ausgegangen.
Israel ist damit in weltweite Isolation geraten.
Man wirft der Regierung Begin vor, von dem Vorhaben der Milizen gewusst und das Massaker stillschweigend geduldet zu haben.
Die BLO kündigte an, sie würde sich für das Blutbad in West-Beirut rächen.
BLO-Chef Arafat beschuldigt die israelische Regierung, sie hätte tatenlos zugesehen, als rechtsgerichtete Milizen die Massenmorde verübten.
Es gab neulich eine Sondersitzung des israelischen Parlaments.
Beijing soll eine Untersuchung der Gräueltaten verweigert haben.
Während also die Empörung über das Massaker an den palästinensischen Flüchtlingen anhält, auch innerhalb Israels ist es zu heftigen Protesten gekommen, kommt es nun zu einer Bildung einer internationalen Friedenstruppe für Beirut, bestehend aus amerikanischen, italienischen und französischen Soldaten.
Die ersten Kontingente der Friedenstruppe werden in drei Tagen in Beirut erwartet.
Die Truppe soll nach dem Blutbad für Stabilität sorgen und es den libanesischen Streitkräften ermöglichen, die Kontrolle in West-Beirut zu übernehmen.
Der Libanon steht zudem im Zeichen der Wahl eines neuen Präsidenten.
Mehr dazu von Gerd Schneider.
Wenn Israel keine Probleme macht, wird Amin Shemael heute zum neuen Präsidenten des Libanon gewählt.
Mit dieser Meldung kam heute Morgen ein Beiruter Informationsdienst auf den Pressemarkt.
Nicht unbegründet.
Denn Stunden zuvor hatte die israelische Luftwaffe erneut Beirut überflogen.
Und in den Straßen der Stadt sind immer noch israelische Panzer stationiert.
Die Notiz demonstriert in deutlicher Form, dass nach dem Trauma der letzten sieben Tage in Beirut niemand mehr Voraussagen macht, die einen Zeitraum von mehr als zwei Stunden umfassen.
Nach der Ermordung des gerade gewählten Präsidenten Bejir Jemael, nach der israelischen Invasion in Westbeirut, nach dem Massaker an den Palästinensern in den Flüchtlingscamps muss man in dieser Hauptstadt des Grauens mit allem richten.
Bei der Abfassung dieses Berichtes am späten Vormittag traten die ersten Abgeordneten des libanesischen Parlamentes
In der Militärkaserne Fayadiye etwa 10 km östlich der Hauptstadt ein, wo die Präsidentenwahl aus Sicherheitsgründen stattfindet.
Die Zufahrtsstraßen zur Kaserne sind von libanesischer Armee und Sicherheitskräften abgeregelt, nur einem ausgewählten Personenkreis ist die Durchfahrt gestattet.
Vorausgesetzt, auch die nächsten Stunden verlaufen ohne Zwischenfälle, dann dürfte Amin Jemael, der Bruder des ermordeten Beshir, zum neuen Staatschef gewählt werden.
Amin Jemael, 40 Jahre alt, Jurist, Verleger und Geschäftsmann,
ist der Kandidat der Falange-Partei, einer rechtsgerichteten Partei, die ihren Rückhalt im Wesentlichen bei den maronitischen Christen im Libanon hat.
Der einzige ernstzunehmende Gegenkandidat von Amin Sharmael, der frühere Präsident Camille Jormun, hat gestern Abend seine Kandidatur zurückgezogen, unter anderem mit dem Hinweis, dass ein neuer Präsident gezwungen sein werde, mit Israel einen Friedensvertrag abzuschließen, und er, Camille Jormun, sei dazu nicht bereit.
Die Falange-Partei und die nationalliberale Partei Jormuns
waren bislang in dem Bündnis der libanesischen Front zusammengeschlossen.
Amin Jemael gilt als ein gemäßigter Politiker, der seine Bereitschaft zum Ausgleich zwischen den Religionsgemeinschaften und den rivalisierenden politischen Organisationen in den letzten zehn Jahren als Mitglied des libanesischen Parlamentes unter Beweis gestellt hat.
Auch während des Bürgerkrieges hatte Amin Jemael nie den Kontakt zu den Palästinensern und den linksgerichteten Moslems abreißen lassen.
Beim Abzug der PLO aus Beirut im August
übernahm Amin Shemael eine wichtige Vermittlerrolle.
Die wichtigen muslimischen Gruppierungen in Westbeirut gaben gestern Amin Shemael ihre Unterstützung, sodass eine klare Stimmenmehrheit für ihn im Parlament zu erwarten ist.
Selbst die sicher nicht unbegründeten Vorwürfe, dass die Milizen der Falange-Partei am Massaker in den Palästinenser-Camps mit beteiligt waren, haben das Votum der muslimischen Politiker für Amin Shemael nicht beeinflussen können.
Nach den Katastrophen der letzten Woche
hat sich bei den einflussreichen libanesischen Politikern die Überzeugung durchgesetzt, dass nur die Wiederherstellung der nationalen Einheit das Land noch retten kann.
Amin Shammayel hat eine kollektive Führung versprochen und er will im Prinzip das Programm seines Bruders durchsetzen, das die nationale Einheit und den Abzug aller fremden Truppen zum Ziel hat.
Mit der Zusage, die internationale Friedensstreitmacht nach Beirut zurückzuschicken, haben insbesondere die Amerikaner der libanesischen Regierung für Verstehen gegeben,
dass sie sich mitverantwortlich fühlen für die Rückgewinnung der nationalen Souveränität des Libanons.
Die ersten Voraustruppen der internationalen Friedensstreitmacht werden nach Unfunkmeldungen bereits im Laufe des Tages erwartet.
Während in der Militärkaserne von Fayadiyeh das Wahlverfahren beginnt, werden in den Palästinenserlagern die Toten des Massakers.
Die Zahl wird inzwischen auf 2000
Sie hörten Gerd Schneider.
Armin Schemajel hat, wie soeben bekannt wird, im ersten Wahlgang die Stimmenmehrheit erhalten.
Er wird also ziemlich sicher neuer libanesischer Staatspräsident.
Auch die Konferenz der EG-Außenminister in Brüssel ist überschattet von den Ereignissen im Nahen Osten.
Das Massaker von West-Peru lässt die EG nun näher an die palästinensische Befreiungsorganisation BLO rücken.
Hermann Bohle aus Brüssel.
Die Europäische Gemeinschaft EG bereitet sich auf den ersten offiziellen Kontakt mit der Befreiungsorganisation für Palästina, PLO, vor.
Das ist der Kern eines Beschlusses, den die zehn Außenminister der EG gestern Abend fällten.
Nächste Woche schon fliegt Dänemarks Außenminister Ellemann Jensen nach New York.
Dort wird er mit dem außenpolitischen Sprecher der PLO, Kadumi, zusammentreffen.
Damit werden aus inoffiziellen Kontakten, die es zwischen EG und PLO schon sehr viel länger gibt, nun ganz amtliche.
Eine formelle Anerkennung ist damit aber keineswegs verbunden, wird in Brüssel mit besonderem Nachdruck betont.
Das kann für die EG erst in Betracht kommen, wenn die PLO sich endlich zur Anerkennung des Existenzrechts des Staates Israel durchgerungen hat.
Dahin soll der EG-Beauftragte die Palästinenser nun drängen.
Es muss das Ziel verwirklicht werden, das Ägyptens ermordeter Staatspräsident Sadat ganz kurz vor seinem Tode noch ausgesprochen hatte, gegenseitige Anerkennung der PLO und Israels.
Dahin ist es gewiss noch ein langer Weg, doch die IG stellt mit eindeutiger Klarheit fest, an der Teilnahme aller Beteiligten, also auch der PLO, an den Bemühungen um Frieden im Nahen Osten führt kein Weg vorbei.
Das tragische Geschehen in Beirut habe das zur Genüge wiederum gezeigt.
Die IG-Linie ist seit langem deutlich.
Seit Mitte der 70er Jahre hatte sie ihre Nahostpolitik Schritt für Schritt formuliert.
Mitte 1980 wurden in der Erklärung von Venedig die Kernforderungen der Staats- und Regierungschefs der IG-Länder aufgestellt.
Rückgabe der besetzten arabischen Gebiete durch Israel, Ende der jüdischen Besiedlung dieser besetzten Gebiete, volle Anerkennung nicht nur des Existenzrechts und der Existenzsicherheit Israels,
sondern ebenso der gerechten Forderungen des Volkes der Palästinenser.
Diese Gedankengänge sind nun von Präsident Reagan in seiner Friedensinitiative für den Nahen Osten in großen Zügen übernommen worden.
Andere wie die IG-Forderung nach einer Heimstatt für die Palästinenser bisher nicht.
Doch sieht man in der europäischen Gemeinschaft dieses.
Die Übereinstimmung zwischen Westeuropa und den USA ist nun ausreichend geworden, sodass es nun gilt, auch die Mehrheit der Araber auf einen konstruktiven Friedenskurs zu bringen.
Die Erklärung des Arabergipfels von Fees wird da als Dokument des Friedenswillens herausgestellt.
Auch der PLU sagt die gestrige Erklärung der EG ganz betont.
Und nun gilt es, die Palästinenser-Organisation zu überzeugen, dass Israel anerkannt werden muss.
12 Uhr 33 ist es mittlerweile geworden.
Die Themen der Beiträge, die wir noch unterzubringen, hoffen in der Zeit bis um 13 Uhr.
Fortsetzung der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und FDP in Bonn.
Sie hören dann einen Zwischenbericht vom burgenländischen Landtagswahlkampf und im Kulturteil geben wir eine Vorschau auf die Ars Electronica beim Linzer Brucknerfest und über eine Aktion Hallo Goethe.
Nun in die Bundesrepublik Deutschland.
In Bonn wird weiterhin fieberhaft an dem Fahrplan gearbeitet, durch den die neue Regierung Kohl binnen kürzester Zeit ihr Amt antreten soll.
Am Vormittag ist die Bundestagsfraktion der CDU-CSU zusammengetreten, um den Stand der Koalitionsverhandlungen mit der FDP zu erörtern.
An der Sitzung nahm auch der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß teil, der gestern noch Differenzen mit Helmut Kohl über den Wahltermin hatte.
Kohl wollte heute den Abgeordneten über die erste Runde der Verhandlungen mit der FDP berichten.
Gleichzeitig tagte das Präsidium der Freien Demokraten, vor dem Parteivorsitzender Genscher berichtete.
In Bonn haben die Unterhändler von CDU, CSU und FDP die Weichen für die Neubildung einer Regierung und spätere Neuwahlen gestellt.
Ein Überraschungs-Coup des derzeitigen Minderheitskanzlers Helmut Schmidt ist aber nicht gänzlich ausgeschlossen.
Am Vormittag erhielt FDP-Chef Genscher vom Präsidium seiner Partei die volle Billigung der bisherigen Resultate der Sondierungsverhandlungen, allerdings ohne förmliche Abstimmung.
Genscher und sein Fraktionschef Mischnig hatten sich mit den Unionsparteien darauf geeinigt, CDU-Chef Kohl am Freitag nächster Woche durch ein konstruktives Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt im Bundestag zum neuen Kanzler zu wählen.
Neuwahlen sollen am 6.
März 1983 stattfinden.
Mit dieser Empfehlung an die Fraktionen wurden schwere Gegensätze, die unmittelbar vor den Verhandlungen zwischen CDU und CSU aufgebrochen waren, überwunden.
Mit der nächtlichen Entscheidung haben sich Kohl und Genscher eindeutig gegen CSU-Chef Strauß durchgesetzt.
Eine Kanzlerwahl Kohls über ein konstruktives Misstrauensvotum sei nur vorbehaltlich rascher Neuwahlen noch in diesem Jahr möglich, so der Münchner CSU-Vorstand gestern Mittag.
Diese Forderung sei nicht verhandlungsfähig, legte sich Strauß öffentlich fest.
Bereits am Abend sah sich Strauß nach intensiven Gesprächskontakten zum Einlenken und ihn danach dann zum Nachgeben gezwungen.
Die FDP-Führung hat nunmehr eine doppelte Atempause bekommen.
Zum einen hat sie nun wesentlich mehr Zeit, die innerparteilichen Widerstände gegen eine Kanzlerwahl Kohls zu vermindern.
Ursprünglich war ja bereits der nächste Freitag dafür außersehen.
Mit der Verschiebung um eine Woche könnte sich auch noch das Ergebnis der hessischen Landtagswahlen am nächsten Sonntag parteiintern positiv auswirken.
Allerdings wohl nur dann, wenn den Liberalen der Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde in den Landtag gelingt.
Und dafür spricht im Augenblick sehr wenig.
Entscheidend war für die FDP-Spitze die Festlegung des Neuwahltermins möglichst spät im kommenden Frühjahr.
In den Monaten bis dahin hofft die Parteiführung, sich an der Seite des neuen Koalitionspartners als Wahrerin des liberalen Gedankenguts, vor allem in der Außen- und Innenpolitik, so weit profiliert zu haben, dass sie mit einer halbwegs guten Überlebenschance in die Wahl gehen kann.
Darauf wollte auch CDU-Chef Kohl Rücksicht nehmen, um sich die FDP auf lange Sicht als Koalitionspartner zu erhalten.
Überdies, so heißt es, habe Herr Genscher bereits in der Vorwoche den Frühjahrswahltermin als Gegenleistung für seine Kanzlerwahl versprochen.
Strauß wieder forcierte rasche Wahlen noch in diesem Jahr mindestens aus drei Gründen.
Erstens, weil die Stimmung in der westdeutschen Bevölkerung eindeutig in diese Richtung geht.
Zweitens, weil die Unionsparteien zwar derzeit, wohl aber nicht mehr im März mit einer absoluten Mehrheit rechnen können und Strauß bei einer Alleinregierung von CDU, CSU
offenbar sehr gerne als Vizekanzler und Außenminister nach Bonn gehen würde.
Drittens, weil Strauß im Gegensatz zu Kohl keinen Wert darin sieht, eine jahrelang hin- und herschwankende FDP in einer Situation überlebensfähig zu halten, in der sie ohne dies von den Grünen überflügelt zu werden droht.
Im Grunde, so vermuten die meisten Beobachter in Bonn, ging es Strauß darum, mit seiner ultimativen Neuwahlforderung die FDP einzuschüchtern und ihren Preis für eine Koalitionsvereinbarung zu drücken.
Es bleibt allerdings der letztlich wohl doch nicht gewollte Eindruck einer Niederlage des CSU-Vorsitzenden.
Umgekehrt bedeutet sie eine Stärkung Kohls bei den Koalitionsverhandlungen, die heute um 14.30 Uhr fortgesetzt werden sollen.
Inzwischen schwillt in der FDP der Proteststurm gegen Parteichef Genscher weiter an.
Nach den Landesvorständen von Hamburg, Schleswig-Holstein und Berlin dürfte sich mit Bremen auch der satzungsmäßig erforderliche vierte Vorstand für die sofortige Einberufung eines Sonderparteitages einsetzen.
Er kann allerdings erst nach drei Wochen stattfinden, also bereits nach vollzogenem Koalitionswechsel.
Am kommenden Samstag wollen prominente Linksliberale bei einem Treffen in Norderstedt bei Hamburg über ihr weiteres Vorgehen beraten.
Einzelne planen bereits die Gründung einer eigenen linksliberalen Partei.
Die SPD betrachtet diese Entwicklung natürlich mit Wohlgefallen.
Vor der Presse versicherte Bundesgeschäftsführer Glotz heute Vormittag, dass die SPD nach einem ausdrücklichen Präsidiumsbeschluss keinen Vernichtungsfeldzug gegen die FDP führen werde.
Es gebe kein Ende der Kooperation.
Die SPD bietet dem sozialen Liberalismus Heimatrecht an.
Inzwischen hält sich in Bonn das Gerücht, dass Bundeskanzler Schmidt am nächsten Mittwoch im Bundestag von sich aus die Vertrauensfrage stellen könnte, um die Strategie der anderen Parteien zu durchkreuzen.
Paul Schulmeister zur neuen Lage in Bonn.
12.39 Uhr mit der Berichterstattung im Mittagsschonal wieder zurück nach Österreich.
In weniger als zwei Wochen finden im Burgenland Landtagswahlen statt.
Es sind dies die letzten größeren Wahlen vor der Nationalratswahl im kommenden Jahr.
Knapp weniger als 200.000 Burgenländerinnen und Burgenländer sind für die Wahlen am 3.
Oktober stimmberechtigt.
Sie werden darüber entscheiden, wie die Verteilung der 36 Sitze im Burgenländischen Landtag aussieht.
Derzeit auf das neue Wahlrecht umgerechnet lautet die Mandatsverteilung 20 SPÖ, 16 ÖVP.
Das 16.
ÖVP-Mandat wird derzeit noch vom aus der Partei ausgeschlossenen früheren WBO-Obmann und derzeitigen Untersuchungshäftling Ernst Rauchwarther besetzt.
Zuletzt war der Name des jüngsten Bundeslands Österreich vor allem wegen der Vorgänge um die Wohnbaugenossenschaft Ost, kurz WBO genannt, in aller Munde gewesen.
Das und die schon genannte Tatsache, dass die Wahlen rund um den Neusiedlersee das letzte größere politische Kräftemessen vor der Nationalratswahl darstellen, sollte eigentlich für Hektik und große Anstrengungen der Parteien sorgen.
Nur die Burgenländer scheinen andere Sorgen zu haben, wie ein Art Lokalaugenschein vom vergangenen Wochenende beweist.
Fritz Besater berichtet.
Der Wahlkampf, dem Kalendernach bereits in seiner sogenannten heißen Phase, ist eher ein Wahlkrampf für die Politiker, das laue Interesse für den 3.
Oktober, dem Tag der Wahl, wachzuhalten.
Dies bewies auch ein Lokalaugenschein am vergangenen Wochenende, wobei insbesondere das Auftreten zweier prominenter Bundespolitiker beobachtet wurde.
Das des Chefs der großen Oppositionspartei Alois Mock, der von der ÖVP derzeit als logischer Nachfolger plakatiert wird, sich aber immerhin Chancen auf den Vizekanzler ausrechnen darf.
Ebenfalls beobachtet an diesem Wochenende auch der Wahlkampf des tatsächlichen Vizekanzlers der Republik, des überall als Burgenland-Minister titulierten Fred Sinowatz.
Mock hatte sich an diesem Sonntag etwas ganz Spezielles einfallen lassen, nämlich einen Besuch der römisch-katholischen Messe in Mattersburg, in der Heimat des früheren ÖVP-Landeschefs Franz Ferry Sauerzopf.
Und nach der Messe sprach Mock mit Kirchgängern, dicht neben ihm der nunmehrige ÖVP-Spitzenkandidat Rudolf Grodolski, etwas abseits von den beiden, Ferry Sauerzopf.
Anmog daher die nachliegende Frage, welche Meinung er über den von ihm selbst mitbestimmten Wechsel an der burgenländischen ÖVP-Spitze hat und was er überhaupt über die Landesorganisation seiner Partei denkt.
Mit wem ich da einen solchen Wahlkampf zusammenführe, ob mit dem derzeitigen oder mit dem früheren Landesparteiobmann, hat in dem Zusammenhang keinerlei Bedeutung.
Nun ist der Spitzenkandidat der ÖVP Burgenland quasi gleich egal?
Nein, der Spitzenkandidat der ÖVP Burgenland ist der Landeshauptmann Schäfer-Grochodolski und er hat nach den schwierigen Monaten dieses Jahres ein beachtliches Maß an Stabilität und Ausrichtung auf diese politischen Ziele für das Burgenland wieder sichergestellt und das ist sicherlich ein Verdienst, das auch seine Anerkennung finden wird.
Burgenland ist die letzte Landtagswahl vor der großen Nationalratswahl im nächsten Jahr.
In Burgenland hat die ÖVP seit 1964 Mehrheiten, Stimmen und Mandate verloren.
Ist für Sie als Bundesparteiobmann der ÖVP nicht die burgenländische ÖVP sowas wie der Sargnagel der Partei?
Nein, das wäre also völlig falsch.
Die burgenländische Volkspartei tritt sehr sicherlich unter schwierigen Bedingungen an.
Seitdem ich in der Politik bin, habe ich mich dagegen wehrt, dass man vor und nach der Wahl Wahlen unterschiedlich interpretiert.
Bei einer Landtagswahl geht es eben überwiegend darum, die Politik in diesem Bundesland für die nächsten Jahre zu bestimmen.
Ich sage das vorher sehr deutlich und werde auch nachher keine andere Interpretation in Bundesrichtung versuchen.
MOX-Reden am Sonntag in Burgenland unterscheiden sich kaum von jenen, die er sonst in Wien im Parlament hält.
Da ist vom Vorrang der Klein- und Mittelbetriebe die Rede, da wettert er gegen die Verschwendungssucht à la AKH oder Konferenzzentrum und da hält er auch eine andere Politik für Österreich für das einzig Richtige.
Jedenfalls, auch wenn der ÖVP-Chef immer wieder davon spricht, dass es viele Parallelen zwischen dem Bund und dem Burgenland gibt,
MOX-Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden der Burgenland-Schwarzen am 3.
Oktober sind nicht allzu groß.
Da mögen vielleicht sogar seine Hoffnungen auf den Vizekanzler größer sein.
Der derzeitige Vizekanzler und Burgenland-Minister Fred Sinemaz zieht an diesem Sonntag zeitig in der Früh vom tiefsten Süden Burgenlands aus, von Veranstaltung zu Veranstaltung herauf in den Norden seiner Heimat.
Er, dem man nachsagt, dass er gerne seine Amtsräume vom Menoritenplatz in Wien, dem Sitz des Unterrichtsministeriums, in das Eisenstedter Landhaus verlegen würde.
Er wird nicht müde, ein hohes Lied auf Landeshauptmann Theodor Kehre zu singen.
Wir haben hier im Burgland einen Politiker, der nicht nur politisch klug zu agieren versteht, sondern der auch Menschen mit Hand hat.
Für den politisch nicht.
alleine eine große Ideenaufgabe darstellt, sondern mindestens hinzu eine menschliche Verpflichtung darstellt.
Ich kenne keinen Politiker in Deutschland, der so viele Erfahrungen mitbringt für diese Aufgabe wie wir.
Ansonsten hebt Sinowaz in seinen Reden immer wieder hervor, welche Leistungen die Bundesregierung für das Burgenland erbracht hat, wie groß der Fortschritt in diesem seinerzeitigen Hinterhof- und Armutswinkel der Republik sei und wie sehr die ÖVP im Burgenland durch die WBO und im Bund durch ihre ablehnende Haltung gegenüber der Arbeitsplatzpolitik der Regierung, wie wenig diese ÖVP bereit sei, gemeinsam mit der SPÖ Verantwortung zu tragen.
Und dies, obwohl, so Sinowaz, die Zeiten noch schwieriger würden.
Es war vielleicht noch nie in den letzten Jahrzehnten so gefährlich in der Weltwirtschaft, wie das heute der Fall ist.
Und ich kann Ihnen kein Paradies auf Erden versprechen.
Ich kann Ihnen nicht versprechen, ja, es wird so gut weitergehen und so rasch weitergehen wie in den 70er Jahren.
Oh nein!
Was wir jetzt tun müssen, ist mit aller Kraft dieses schwere Jahr, das vor uns steht, zu bewältigen.
Dass wir durchtauchen.
Es ist der Zeitpunkt, da in der Weltwirtschaft wieder ein neuer Beginn sich ankündigt, eine neue Konjunktur auf uns zukommt.
Soweit die Stimmen von zwei Bundespolitikern auf Wahlwerbung in Burgenland.
Der dritte im Bunde, FPÖ-Chef Steger, war schon vor zehn Tagen im Land rund um den Neusiedlersee im Einsatz gewesen, um dem FPÖ-Spitzenkandidaten des Landes, Wolfgang Pellikan, zu den für ein Mandat notwendigen rund 9.000 Stimmen zu verhelfen.
Wobei Steger noch am stärksten von allen Bundespolitikern und auch Landespolitikern das Thema WBO anschnitt und nach mehr Sauberkeit und Veränderung in Burgenland rief.
An eine tiefgreifende politische Veränderung freilich scheinen im Burgenland nur wenige zu glauben, wobei die flaue Stimmung im Wahlkampf und das mäßige Interesse an diesem nur ein Indiz von vielen ist.
Burgenland vor den Landtagswahlen am 3.
Oktober.
Fritz Besater hat für uns den Wahlkampf verfolgt.
12.46 Uhr, Kulturberichte im Mittagsschanal.
Kommenden Freitag beginnt in Linz die Ars Electronica, Österreichs jüngstes Festival, das sich mit der Entwicklung neuer Technologien und deren Auswirkungen in Kunst und Gesellschaft auseinandersetzt.
Über den letzten Stand des Programms und die derzeit laufenden Vorbereitungen berichteten die Veranstalter die Linzer Veranstaltungsgesellschaft und das ORF Landesstudio Oberösterreich und zwar heute Vormittag bei einer Pressekonferenz im Linzer Brucknerhaus.
Christine Schöpf vom Landesstudio Oberösterreich informiert.
Sky Art, Linzer Stahloper, Science Fiction, Industrieroboter, Bermuda-Dreieck und Linzer Klangwolke sind die Highlights der diesjährigen Ars Electronica, die sich zum dritten Mal präsentiert.
Präsentiert mit einem Programmangebot aus Musik, bildender Kunst und Wissenschaft.
Eine Woche lang wird Linz im Zeichen jener Kunst stehen, die sich in ihrer Entwicklung neuer Medien bedient und in der kulturellen Vermittlung Neuwege anstrebt.
Umfangreichster Programmteil innerhalb der Ars Electronica ist diesmal die SkyArt-Konferenz 82.
Zweiter Teil einer insgesamt vierjährigen Veranstaltungsreihe, die im Vorjahr in Amerika entwickelt wurde und nächstes Jahr in Paris am Centre Pompidou fortgesetzt wird.
Die Programmpunkte der diesjährigen Konferenz in Linz, eine Medienausstellung im Bruckner Haus, Sky-Events im Donaupark, das erste Sky-Kiss von Otto Piene und Charlotte Mormon bereits am kommenden Freitag, Telekommunikation mit dem koreanischen Videokünstler Namjoon Paik,
dem Austro-Kanadier Bob Adrian X und dem deutschen Videokünstler Bernd Krake im ORF Landestudio.
Dann die Laser-Oper Icarus von Paul Earls, Otto Piene und Jan Straßvogel, der Versuch in einer neuen Form von Musiktheater als Synthese, traditioneller Oper und neuer Technologie.
Und als Abschluss der eigentliche Konferenzteil mit Vorträgen und Diskussionen zu den Themen Sky Art und Telekommunikation.
Breitgefächert ist die Palette im Bereich elektronischer Musik.
Bermuda-Dreieck, der erste öffentliche Konzertauftritt des japanischen Elektronikpioniers Isao Tomita in Europa und gleichzeitig erste Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Multimedia-Künstler Ron Hayes.
Erdenklang, Uraufführung der ersten computerakustischen Klangsymphonie von Hubert Bognermeyer und Harald Zuschrauder in ihrer optischen Umsetzung durch Tanztheater und Video.
Erstmals im Musikangebot der Ars Electronica, Elektronik und Jazz mit dem Alphonse Moussin Quartett und einem eigens für Ars Electronica zusammengestellten Workshop-Ensemble mit François Jeannot, Harry Päpel, Jasper Vanthoef, Wolfgang Dauner, Adelhard Rödinger und Daniel Hümmer.
Bioakustisches Hören propagiert Dokumentarteilnehmer Bernhard Leitner mit SoundSquare, seinem ersten Tonraum, für mehrere Personen.
Und last not least der große Preis der Ars Electronica für das originellste und zukunftsweisendste Instrument elektronischer Klangerzeugung.
Insgesamt wurden dafür sieben Projekte in die Endrunde aufgenommen.
Die zwei Großveranstaltungen von Ars Electronica 82, die Linzer Stahloper von Giorgio Battistelli mit Arbeitern, Maschinen und Geräten der Fürst Alpine auf dem Linzer Hauptplatz.
Musiktheater zum Thema Kultur und Arbeitswelt, Termin ist bereits der kommende Freitag.
Und dann am Mittwoch, dem 29.
September, die Linzer Klangwolke mit den Wiener Philharmonikern und Talorin Marcel.
Erstmals heuer nicht Bruckner, sondern die 5.
Symphonie von Gustav Mahler auf dem Programm.
Die wissenschaftliche Zentralveranstaltung in diesem Jahr befasst sich mit dem Thema Industrieroboter.
Das ist das Programm der Ars Electronica 82 in Kurzfassung.
Und dazu ORF-Landesintendant Dr. Hannes Leopoldseder bei der heutigen Pressekonferenz.
Information wird in Zukunft so wertvoll sein wie das Erdöl, sagen Fachleute.
Ars Electronica will im Kunst- und Kulturbereich ein Vorbote dieser Informationsgesellschaft sein.
Im Programmangebot präsentiert sich Ars Electronica als offenes Festival für das breite Publikum, aber auch für die Fachwelt.
Linzer Klangwolke und Linzer Stahloper sollen einen erweiterten Kulturbegriff unterstreichen.
Das Programm Spektrum setzt sich in erster Linie mit der Zukunft auseinander.
Von neuen Technologien in der Kunst über die künstlerische Herausforderung Weltraum bis zur Utopie, Science-Fiction und Industrieroboter.
Mit Ars Electronica wurde, so Brucknerhaus-Chef Dr. Horst Stadelmaier, ein neuer Festivaltypus entwickelt.
Diese Ars Electronica
hat zweifellos eine Marktlücke auf dem Sektor internationaler Festivals geschlossen, worüber wir alle, glaube ich, sehr froh sind.
Die Stadt Linz eignet sich für diese Art ganz besonders.
Es sind hier unzählige Bezugspunkte hergestellt worden.
Das hängt mit der Industrie in Linz zusammen.
Und wir blicken auch deswegen, getrost möchte ich sagen, in die Zukunft.
weil wir auf diesem Sektor zweifellos allein dastehen und die Sache immer mehr ausbauen werden.
Ars Electronica beginnt 6308 Tage vor dem Jahr 2000 und endet 6300 Tage vor dem Jahr 2000.
Und die Tage dazwischen gehören der Zukunft.
Die Vorschau auf die Linzer Ars Electronica gab Christine Schöpf.
Lesen und Schreiben spannend und lustig zu finden, das will die Literaturaktion Hallo Goethe bei Wiener Schülern bewirken.
Eine Literaturaktion, die in dieser Woche im Palais Lichtenstein stattfindet.
Die Aktion wird vom österreichischen Kulturservice veranstaltet.
Junge Schriftsteller arbeiten mit Schülern zusammen.
Dazu ein Beitrag von Brigitte Hofer.
Vor ungefähr 20 Jahren kamen Schauspieler des Burgtheaters in Wiener Schulen, spielten dort Szenen und lasen Gedichte.
Goethes Erlkönig klang damals, von Albin Skoda gelesen, so.
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind.
Er hat den Knaben wohl in dem Arm, er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron und Schweif?
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.
Und heute, in der Literaturwerkstatt zum Beispiel, lesen die Schüler die Fassung des Erlkönigs von Gerhard Rühm.
Wer galoppiert und hat zur Schlafenszeit?
Na, der Vater mit seinem Pampaletsch.
Er peilt und drückt ihm wie nicht gescheit, sodass das Haarschall fast zerquetscht.
Trottl, was traust denn dein Gefries dauernd vor?
Hörst, Papa, siehst du den Erlkönig nicht mit dem botzen Schwanz und dem steiren Hut?
Das ist doch der Nebe, sei nicht so blöd!
Ein Mädchen mit giftgrüner Bohr neben einem Buben mit rot bemaltem Gesicht und Zylinder, Sänger und Gitarren hinter provisorisch installiertem Mikrofon, in mehreren weißen Zelten, Schreibmaschinen und Kopiergeräte.
Hier soll getextet und geschrieben und kopiert, dramatisiert und dargestellt werden.
Werden die Erwartungen der 10- bis 17-Jährigen erfüllt?
Eigentlich hab ich mir gedacht, wie ich hergekommen bin, dass man die Stücke von Goethe hört, oder halt irgendwas, weil das heißt ja Hallo Goethe, und da hab ich mir gedacht, das wären vielleicht Stücke, die der Goethe geschrieben hat, ins Modernere übersetzt oder so, oder man hört das, aber eigentlich, das hat jetzt da gar nix, man muss gar nicht mit dem Goethe zu tun haben und in Kontakt kommen da.
Wir haben geschrieben Sätze, die uns nicht so gut gefallen, die wir nicht hören möchten.
Zum Beispiel?
Zum Beispiel, ja...
Das heißt, heute nicht festverfahren, mit meiner Mutter am Abend zu mir zu sagen, du gehst heute nicht weg, ich mag nicht, dass du immer in der Stadt herumsitzt.
Oder mich ärgert das wesentlich, wenn Leute sagen, ja, die sind drogensüchtig, die sind unnötig, die gehören weg oder so.
Das hat nichts mit Goethe zu tun, weil ich finde das überhaupt, der ganze Workshop hat nicht so viel mit Goethe zu tun, das ist nur der Obertitel.
Das hat überhaupt mit Literatur zu tun und wir haben auch geschrieben alles Mögliche, also Biografien unserer eigenen.
Und die Meinungen des begleitenden Lehrers?
Zu dem allen kommen wir eigentlich in der Schule nicht, weil wir beeinflusst sind durch den Lehrplan, durch das Klingelzeichen, wenn die Stunde aus ist.
Und ich bin sehr froh, dass die Kinder mal Gelegenheit haben, hier das zu erfahren von Sprache und von Texten, was in der Schule nicht möglich ist.
Natürlich ist geplant, eine umfassende Dokumentation über diese Buchstaben- und Textwerkstätte zu verfassen.
In einer Sonderbeilage zur Kulturservice Zeitschrift werden Texte gesammelt, die Schüler, auch mit Impulsen der täglich anwesenden jungen Schriftsteller wie Lysel Üveri, Ernst A. Ecker oder Volker Tegethoff, verfassen werden.
Autor Joe Berger dazu.
Ich sehe der Sinn der Sache liegt da.
Dass die Kinder endlich einmal etwas ausformulieren, was sie sich weder zu Hause noch in der Schule sagen trauen.
Und das ist auch bei den Erwachsenen, wenn man will, der Bereich der Literatur.
In der Praxis sieht das dann zum Beispiel so aus.
Eine 15-Jährige schreibt den Zauberlehrling in ihrer eigenen Sprache.
Literatur mit Augenzwinkern in Richtung Goethe, noch bis kommenden Samstag im Wiener Palais Lichtenstein.
Hallo Goethe, eine Literaturaktion für Wiener Schüler.
Und nun gebe ich kurz vor 13 Uhr noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Bundeskanzler Kreiske sagte heute, er habe angeregt, eine internationale Untersuchungskommission einzusetzen, um die Vorgänge in den Palästinenserlagern in West-Beirut zu untersuchen.
Ein entsprechendes Schreiben an den Weltsicherheitsrat wurde bereits abgesandt.
Zum schwedischen Wahlsieg, sagte Kreisky, dieser werde auch für die österreichischen Sozialdemokraten stimulierend sein.
Zur Innenpolitik erklärte der Kanzler, künftig werde es keine Probleme mit Parteispenden geben.
Die SPÖ werde die Änderung des Parteiengesetzes auch ohne die ÖVP beschließen.
Der finnische Ministerpräsident Sorce wird heute zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Wien erwartet.
Sorce wird mit Bundeskanzler Kreisky zusammentreffen und auch Betriebsbesuche absolvieren.
Die Polizei hat bis zur Stunde keine Anhaltspunkte über die Urheber der Attentate auf die irakische Botschaft und das Büro der irakischen Fluglinie in der Wiener Innenstadt.
Bei den Attentaten in der vergangenen Nacht wurde zwar niemand verletzt, es entstand jedoch erheblicher Sachschaden.
Spanien.
Auch in Madrid wurde in der Nacht ein irakisches Kulturzentrum durch einen Bombenanschlag schwer beschädigt.
Verletzt wurde niemand.
Im Iran wird heute der zweite Jahrestag des Kriegsbeginns gegen den Irak mit Massenkundgebungen gefeiert.
Libanon.
Der Christenführer Amin Jemael ist heute in Beirut zum neuen Staatspräsidenten gewählt worden.
Jemael, der Bruder des ermordeten, designierten Staatspräsidenten Bashir Jemael, erhielt bereits im ersten Wahlgang die notwendige Stimmenmehrheit.
Nahe Osten.
Nach den Massakern in den Palästinenser-Lagern Sabra und Shatila sind bis gestern Abend 266 Leichen geborgen worden.
Die USA, Frankreich und Italien haben unterdessen beschlossen, wieder eine Friedensstreitmacht in den Libanon zu entsenden.
Bundesrepublik Deutschland.
Das FDP-Präsidium und die Bundestagsfraktion der Unionsparteien sind heute zu getrennten Beratungen über die Koalitionsverhandlungen zusammengetreten.
Gestern haben sich beide Parteien darauf geeinigt, Oppositionsführer Kohl offiziell als Kanzlerkandidaten zu nominieren.
Die christlichen Kirchen und der Gewerkschaftsbund haben die Bevölkerung aufgerufen, sich der zunehmenden Ausländerfeindlichkeit zu widersetzen.
In dem Appell heißt es unter anderem, die Lebensgewohnheiten der Deutschen seien in den vergangenen 30 Jahren wesentlich stärker durch Einflüsse aus den USA verändert worden als durch den Einfluss der Gastarbeiter.
Sowjetunion.
Das Wiener Burgtheater hat sein Gastspiel in Moskau beendet und reist nach Leningrad weiter.
In Moskau waren alle Vorstellungen ausverkauft und wurden vom Publikum und der Presse begeistert aufgenommen.
Bundesrepublik Deutschland, Österreich.
Der bekannte aus der GSSR stammende Musiker Karel Krautgartner ist in Köln einem Gehirnschlag erliegen.
Krautgartner leitete mehrere Jahre lang auch die ORF Big Band.
Zuletzt war er als Professor an der Hochschule für Musik in Köln tätig.
Zum Abschluss noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Teils sonnig, teils stärker bewölkt und vor allem im Westen und Südwesten einige Regenschauer.
Nachmittagstemperaturen 20 bis 26 Grad.
Mit dieser Wetterprognose ist nun eine Stunde ausführlicher Mittagsjournalinformation abgelaufen.
Im Namen von Redaktion und Technik verabschiedet sich Udo Bachmeier.