Selige Sehnsucht - Wer kauft Liebesgötter

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Titel Selige Sehnsucht - Wer kauft Liebesgötter
Spieldauer 00:03:33
Urheber/innen Goethe, Johann Wolfgang von [Text]
Mitwirkende Durieux, Tilla [Rezitator/in] [GND]
Grammophon [Label]
Datum 1920 [Aufnahmedatum]
Ort Berlin [Aufnahmeort]
Schlagworte Literatur ; Kultur ; Theater ; Lyrik ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
20. Jahrhundert - 20er Jahre
Typ audio
Format DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
Nummern 62395
B 6002
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, 2-54417_a_k02
Medienart Mp3-Audiodatei

Information

Inhalt

Selige Sehnsucht

Sagt es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet,
Das Lebend'ge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.

In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
Überfällt dich fremde Fühlung
Wenn die stille Kerze leuchtet.

Nicht mehr bleibest du umfangen
In der Finsternis Beschattung,
Und dich reißet neu Verlangen
Auf zu höherer Begattung.

Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt.

Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und Werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.


Wer kauft Liebesgötter?

Von allen schönen Waren,
Zum Markte hergefahren,
Wird keine mehr behagen,
Als die wir euch getragen
Aus fremden Ländern bringen.
O höret, was wir singen!
Und seht die schönen Vögel,
Sie stehen zum Verkauf.

Zuerst beseht den großen,
Den lustigen, den losen!
Er hüpfet leicht und munter
Von Baum und Busch herunter;
Gleich ist er wieder oben.
Wir wollen ihn nicht loben.
O seht den muntern Vogel!
Er steht hier zum Verkauf.

Betrachtet nun den kleinen,
Er will bedächtig scheinen,
Und doch ist er der lose,
So gut als wie der große;
Er zeiget meist im stillen
Den allerbesten Willen.
Der lose kleine Vogel,
Er steht hier zum Verkauf.

O seht das kleine Täubchen,
Das liebe Turtelweibchen!
Die Mädchen sind so zierlich,
Verständig und manierlich;
Sie mag sich gerne putzen
Und eure Liebe nutzen.
Der kleine zarte Vogel,
Er steht hier zum Verkauf.

Wir wollen ihn nicht loben,
Sie stehn zu allen Proben.
Sie lieben sich das Neue;
Doch über ihre Treue
Verlangt nicht Brief und Siegel,
Sie haben alle Flügel.
Wie artig sind die Vögel,
Wie reizend ist der Kauf!

Sammlungsgeschichte

Schellacksammlung Teuchtler

Technische Anmerkungen

Schellackdigitalisierung - automatisierte Signalverbesserung

Verortung in der digitalen Sammlung

Schlagworte

Literatur , Kultur , Theater , Lyrik , Publizierte und vervielfältigte Aufnahme

Teil der Sammlung

Schellacksammlung Teuchtler

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