Liebhaber in allen Gestalten - Beweggrund

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Titel Liebhaber in allen Gestalten - Beweggrund
Spieldauer 00:03:07
Urheber/innen Goethe, Johann Wolfgang von [Text]
Mitwirkende Durieux, Tilla [Rezitator/in] [GND]
Grammophon [Label]
Datum 1920 [Aufnahmedatum]
Schlagworte Literatur ; Kultur ; Lyrik ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Österreich
20. Jahrhundert - 20er Jahre
Typ audio
Format DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
Nummern 62395
B 6003
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, 2-54417_b_k02
Medienart Mp3-Audiodatei

Information

Inhalt

Liebhaber
in allen Gestalten.

Ich wollt', ich wär' ein Fisch,
So hurtig und frisch;
Und kämst du zu anglen,
Ich würde nicht manglen.
Ich wollt', ich wär' ein Fisch,
So hurtig und frisch.

Ich wollt', ich wär' ein Pferd,
Da wär' ich dir werth.
O wär' ich ein Wagen,
Bequem dich zu tragen.
Ich wollt', ich wär' ein Pferd,
Da wär' ich dir werth.

Ich wollt', ich wäre Gold,
Dir immer im Sold;
Und thätst du was kaufen,
Käm' ich wieder gelaufen.
Ich wollt', ich wäre Gold,
Dir immer im Sold.

Ich wollt', ich wär' treu,
Mein Liebchen stets neu;
Ich wollt' mich verheißen,
Wollt' nimmer verreisen.
Ich wollt', ich wär' treu,
Mein Liebchen stets neu.

Ich wollt', ich wär' alt
Und runzlig und kalt;
Thätst du mir's versagen,
Da könnt' mich's nicht plagen.
Ich wollt', ich wär alt
Und runzlig und kalt.

Wär' ich Affe sogleich,
Voll neckender Streich';
Hätt' was dich verdrossen,
So macht' ich dir Possen.
Wär' ich Affe sogleich,
Voll neckender Streich'.

Wär' ich gut wie ein Schaf,
Wie der Löwe so brav;
Hätt' Augen wie's Lüchschen,
Und Listen wie's Füchschen.
Wär' ich gut wie ein Schaf,
Wie der Löwe so brav.

Was alles ich wär',
Das gönnt' ich dir sehr;
Mit fürstlichen Gaben,
Du solltest mich haben.
Was alles ich wär',
Das gönnt ich dir sehr.

Doch bin ich, wie ich bin,
Und nimm mich nur hin!
Willst du bessre besitzen,
So laß dir sie schnitzen.
Ich bin nun, wie ich bin;
So nimm mich nur hin!


Beweggrund

Wenn einem Mädchen, das uns liebt,
Die Mutter strenge Lehren giebt
Von Tugend, Keuschheit und von Pflicht,
Und unser Mädchen folgt ihr nicht,
Und fliegt mit neuverstärktem Triebe
Zu unsern heißen Küssen hin;
So hat daran der Eigensinn
So vielen Antheil als die Liebe.

Doch wenn die Mutter es erreicht,
Daß sie das gute Herz erweicht,
Voll Stolz auf ihre Lehren sieht,
Daß uns das Mädchen spröde flieht;
So kennt sie nicht das Herz der Jugend.
Denn wenn das je ein Mädchen thut,
So hat daran der Wankelmuth
Gewiß mehr Antheil als die Tugend.

Sammlungsgeschichte

Schellacksammlung Teuchtler

Technische Anmerkungen

Schellackdigitalisierung - automatisierte Signalverbesserung

Verortung in der digitalen Sammlung

Schlagworte

Literatur , Kultur , Lyrik , Publizierte und vervielfältigte Aufnahme

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