Mittagsjournal 1976.08.21

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Es war soeben 12 Uhr.
    Durch die Mittagsinformationssendung des aktuellen Dienstes über die Programme Österreich 1 und Ö3 führt Edgar Sterbens.
    Guten Tag, meine Damen und Herren.
    Auf dem Programm des Mittagsjournals stehen heute wieder Berichte, Interviews und Sachanalysen zu aktuellen Themen und Ereignissen in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur.
    Aus dem Inland erwarten wir im Einzelnen Beiträge zu folgenden Themen.
    Gespräch mit dem von Bundeskanzler Kreisky als neuem Außenminister vorgeschlagenen Sektionschef Dr. Willibald Pahr, Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts Professor Seidel nimmt zur Problematik von Wirtschaftsprognosen Stellung, Verwaltungsakademie des Bundes nimmt im Herbst den Wehrbetrieb auf, sowie Querschnitt durch Leitartikel und Kommentare der heutigen österreichischen Tageszeitungen.
    Die Schlagzeilen für unsere Auslandsberichterstattung lauten dann, Bürgerkrieg im Libanon geht mit unverminderter Heftigkeit weiter, Rassenunruhen in Südafrika dauern an, sowie Diskussion um die Sicherheit von Kernkraftwerken entpuppt sich als bedeutendes Wahlkampfthema in Schweden.
    Im Kulturteil des Journals bringen wir dann eine Vorschau auf die Alpbacher Hochschulwochen sowie einen Bericht über die deutschsprachige Erstaufführung des Bühnenstückes, das Interview von Hans Kremlesberger bei den Bregenzer Festspielen.
    Zu Beginn des Journals geben Ihnen, meine Damen und Herren, jedoch die neuesten Nachrichten in komprimierter Form einen Überblick über das Tagesgeschehen.
    Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Adolf Poindl und gesprochen werden die Meldungen von Wolfgang Hofeneder.
    Österreich.
    In der Wachau ereignete sich heute Vormittag ein schweres Autobusunglück, bei dem, soweit bisher bekannt wurde, vermutlich 20 deutsche Touristen ums Leben gekommen sind.
    Ein Stock-Autobus mit der Aufschrift UNIVERSE und dem deutschen Kennzeichen K, also KÖLN, XM 516 ist aus noch ungeklärter Ursache vermutlich bei einem Ausweichmanöver in die Donau gestürzt und liegt nun mit den Rädern nach oben im Wasser.
    Das Unglück ereignete sich auf der kurvenreichen Uferstraße bei Axbach-Dorf.
    Feuerwehren, Gendarmerie und Rettung arbeiten am Katastrophenort.
    Vereinte Nationen, Korea Während sich die Spannungen im koreanischen Krisengebiet in der vergangenen Nacht weiter erhöht haben, ist in den Vereinten Nationen ein Resolutionsentwurf mehrerer westlicher Staaten vorgelegt worden, in dem Nord- und Südkorea zur Zurückhaltung aufgefordert werden.
    Die Resolution wurde vier Tage nach einer Entschließung von kommunistischen Staaten und Entwicklungsländern eingereicht, die den nordkoreanischen Standpunkt unterstützen.
    Darin wird unter anderem die Entfernung aller Atomwaffen aus Südkorea, die Auflösung der UNO-Einheiten und der Rückzug aller ausländischen Truppen, die dem UNO-Kommando angehören, gefordert.
    Die amerikanischen Streitkräfte auf der japanischen Hauptinsel Honshu und im Stützpunkt Okinawa sind inzwischen in Alarmbereitschaft versetzt worden.
    Auch die Luftwaffen- und Flotteneinheiten der Vereinigten Staaten im Krisengebiet wurden verstärkt.
    Der Flugzeugträger Midway und fünf andere amerikanische Kriegsschiffe sind vom japanischen Hafen Yokosuka in Richtung Korea ausgelaufen.
    Der nationale Sicherheitsrat Südkoreas ist heute früh in Seoul zusammengetreten, um über die Entwicklung der politischen und militärischen Lage seit der Ermordung zweier amerikanischer Offiziere an der Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea am vergangenen Mittwoch zu beraten.
    Japan
    Als dritter prominenter japanischer Politiker ist heute der ehemalige Verkehrsminister Ishimoto im Zusammenhang mit dem Lockheed-Bestechungsskandal verhaftet worden.
    Ishimoto wird beschuldigt, Schmiergelder in der Höhe von 300.000 Shilling angenommen zu haben.
    Der nun 75-jährige Politiker soll das Geld während seiner Amtszeit als Generalsekretär der regierenden liberal-demokratischen Partei zwischen 1972 und 1974 erhalten haben.
    Der damalige Ministerpräsident Tanaka, der bereits im Juli festgenommen worden war, wurde am vergangenen Montag von der Staatsanwaltschaft wegen Bestechung formell unter Anklage gestellt.
    Gestern ist der ehemalige stellvertretende Verkehrsminister Sato ebenfalls wegen der mutmaßlichen Annahme von Bestechungsgeldern verhaftet worden.
    Thailand.
    Bei schweren Zusammenstößen linksgerichteter Studenten mit der Polizei auf dem Universitätsgelände von Bangkok sind heute mindestens sieben Menschen verletzt worden.
    Die Studenten fordern die Festnahme des ehemaligen Feldmarschalls Kruciara, den sie für den Tod von 71 Personen bei den Studentenunruhen vom Oktober 1973 verantwortlich machen.
    Die Polizei griff erst ein, als rechtsgerichtete Demonstranten auftauchten und gegen ihre linksgerichteten Kommilitonen vorrückten.
    Nahe Osten Angriffe christlicher Milizen auf die Moslem-Hochburg Tripoli und die Beschießung der inoffiziellen christlichen Hauptstadt Dschunirch durch die verbündeten linksgerichteten Moslems und Palästinenser kennzeichneten während der vergangenen Nacht die militärische Lage im Libanon.
    Ägypten und Saudi-Arabien bereiten dem Vernehmer nach eine arabische Gipfelkonferenz vor, doch lehnen die Christen eine Teilnahme an einem solchen Treffen in Kairo ab.
    Innenminister Shomun besteht darauf, dass die Gespräche in einem befreundeten Land stattfinden.
    Ein Rundfunksender der Christen meldete, christliche Milizen hätten während der Nacht drei Vororte von Tripoli erobert.
    Um Kobbe und benachbarte Städte seien heftige Kämpfe mit Raketen, Granatwerfern und Maschinengewehren im Gange.
    Fünf Mitglieder der libanesischen Linken sind gestern von einem syrisch-libanesischen Militärgericht wegen Terrorismus zum Tode verurteilt und hingerichtet worden.
    Argentinien.
    In Pilar, etwa 50 Kilometer nordöstlich von Buenos Aires, sind die Leichen von 30 vermutlich linksgerichteten Untergrundkämpfern gefunden worden.
    Nach Ansicht der Behörden sind die Toten Opfer eines Massenmordes der rechtsextremistischen Todesschwadron.
    In der Nähe des Tatortes wurde eine Tafel mit der Aufschrift «Montonero-Friedhof» gefunden.
    Die Polizei hält es für möglich, dass die Mordaktion ein Racheakt für die Ermordung des Generals Omar Aktis, des Direktors des Organisationskomitees der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 ist.
    Omar Aktis wurde am vergangenen Donnerstag getötet.
    Seit Beginn dieses Jahres sind in Argentinien 815 Menschen politisch motivierten Morden zum Opfer gefallen.
    Deutsche Demokratische Republik, Bundesrepublik Deutschland.
    Der evangelische Pastor Oskar Brüsewitz, der am Donnerstag in der Kreisstadt Zeitz an der Elster in der Deutschen Demokratischen Republik einen Selbstverbrennungsversuch unternommen hat, ist nach Angaben zweier ostdeutscher Pfarrer mit lebensgefährlichen Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht worden.
    Einer der beiden Geistlichen sagte in einem Gespräch mit einem Vertreter des westdeutschen zweiten deutschen Fernsehens, Brüsewitz habe sich aus Protest gegen die kommunistische Politik der DDR, durch die die Jugend gegen die christliche Religion aufgehetzt werden soll, zu seiner Verzweiflungstat entschlossen.
    Inzwischen hat auch die ostdeutsche Nachrichtenagentur ADN den Selbstmordversuch bestätigt.
    Die Agentur schreibt, westliche Massenmedien nutzten diese Tat zu einer verleumderischen Hetze gegen die DDR.
    ADN schreibt, Pastor Brüsewitz sei ein abnormal und krankhaft veranlagter Mensch, der oft unter Wahnvorstellungen gelitten habe.
    Pastor Brüsewitz war wegen seines Eintretens für die Jugend schon einmal in Haft.
    Griechenland.
    Die Athener Staatsanwaltschaft hat heute Vormittag beim obersten Gerichtshof Griechenlands Berufung gegen die Entscheidung des Oberlandesgerichtes eingelegt, die Auslieferung des Anarchisten Rolf Pole an die Justiz der Bundesrepublik abzulehnen.
    Die Staatsanwaltschaft machte geltend, Pole sei krimineller Straftaten schuldig.
    Das Gericht hat ihm zugewilligt, in der Bundesrepublik aus politischen Motiven verurteilt worden zu sein.
    Der oberste Gerichtshof wird innerhalb von acht Tagen über die Rechtmäßigkeit des Urteils entscheiden.
    Bis dahin bleibt Pole in Haft.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Nach einem Bericht des Westdeutschen Rundfunks rechnen Beamte des Bundesamts für Verfassungsschutz mit weiteren Verhaftungen von DDR-Agenten.
    In der Meldung heißt es weiter, nach der Festnahme von 20 ostdeutschen Spionern seien in den vergangenen Wochen mindestens 35 verdächtige Personen aus der Bundesrepublik geflüchtet.
    Der Schwerpunkt ihrer Agententätigkeit soll in Nordrhein-Westfalen gelegen sein.
    Italien.
    Der im vergangenen Juni in Rom entführte Geflügel-Großhändler Renato Penteriani ist gestern Abend in der Nähe seiner Wohnung in der italienischen Hauptstadt freigelassen worden.
    Penteriani ist wohlauf.
    Der 52-jährige Mann war von drei bewaffneten und maskierten Tätern entführt worden, die für seine Freilassung eine Summe von ungerechnet 50 Millionen Schilling gefordert hatten.
    Ob das Lösegeld bezahlt wurde, ist nicht bekannt.
    Das Schweizer Chemieunternehmen Gibodon wird in der kommenden Woche versuchen, das Industriegift TCDD, das das Gebiet der lombardischen Gemeinde Seveso verseucht hat, chemisch abzubauen.
    Die Neutralisierung soll mit einem neuen System durchgeführt werden, das die Verwendung einer Emulsion aus natürlichem Olivenöl vorsieht.
    Die Flüssigkeit soll über dem verseuchten Gebiet versprüht werden.
    Österreich
    Der Bau des Autobahn-Dreiecks Innsbruck macht gute Fortschritte.
    Heute Vormittag wurde die erste der beiden Tunnelröhren für die Innsbrucker Südtangente, die Verbindung der Tiroler Inntal mit der Westautobahn, durchgeschlagen.
    Dieses 2,7 Kilometer lange Autobahnteilstück, das bis Ende nächsten Jahres fertiggestellt sein soll, wird die endgültige autobahnmäßige Umfahrung der Tiroler Landeshauptstadt ermöglichen.
    Die Baukosten in der Höhe von 450 Millionen Schilling werden von der Brenner Autobahn AG vorfinanziert.
    Das waren die Meldungen.
    und hier der ausführliche Wetterbericht.
    Eine Kaltfront überquert derzeit Österreich und verursacht verbreitet Niederschläge.
    Die von den britischen Inseln bis Südskandinavien reichende Hochtrunkzone weitet sich bis morgen etwas nach Süden aus und bringt bei uns eine leichte Wetterbesserung.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Stark bewölkt bis bedeckt und verbreitet Regen, zum Teil in Schauerform und örtlich in Verbindung mit Gewittern.
    Vom Abend an Bewölkungsauflockerung.
    Schwacher bis mäßiger Wind aus meist nördlichen Richtungen.
    Nachmittagstemperaturen 14 bis 20 Grad.
    Tiefstwerte der kommenden Nacht 7 bis 13 Grad.
    Die Prognose für morgen Sonntag, wechselnd bewölkt, anfangs zum Teil auch heiter.
    Im Laufe des Tages aber wieder lokale Gewitter- und Schauerbildungen.
    Schwacher bis mäßiger Wind aus Nordwest bis Nordost.
    Tageshöchsttemperaturen 16 bis 23 Grad.
    Das Wetter um 12 Uhr.
    Wien bedeckt, Gewitter 15 Grad, Nordwind 30 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt stark bewölkt, 16 Grad, Nordwest 10.
    Linz stark bewölkt, 15 Grad, Südwestwind 3 Kilometer in der Stunde.
    Salzburg bedeckt, Regen 13 Grad, Südost 5.
    Innsbruck stark bewölkt, Regen, 12 Grad, Windstille.
    Bregenz wolkig, 19 Grad, Windstille.
    Graz stark bewölkt, 15 Grad, Windstille.
    Und Klagenfurt wolkig, 16 Grad, Windstille.
    Das waren der Wetterbericht und die Nachrichten im Mittagsjournal.
    Falls Sie die Zeit vergleichen wollen, einen Blick auf die Uhr.
    Es ist 12.13 Uhr, zwei Minuten vor Viertel eins.
    Anfang dieser Woche gab Bundeskanzler Kreisky auf einer Pressekonferenz bekannt, wer seiner Meinung nach nach der Regierungsumbildung im Herbst Ministerämter begleiten soll.
    Als neuen Außenminister, erklärte Kreisky, werde er den Leiter des Verfassungsdienstes im Bundeskanzleramt, Sektionschef Dr. Willibald Pahr, den zuständigen SPÖ-Gremien vorschlagen.
    Sektionschef Pahr selbst hielt sich zum Zeitpunkt dieser Ankündigung in New York auf und nahm an Sitzungen des UNO-Rassendiskriminierungsausschusses teil, vor dem er auch den österreichischen Standpunkt zur Problematik der Minderheiten in einem größeren Staatsverband darlegte.
    Heute Vormittag kehrte Pahr aus den Vereinigten Staaten zurück und auf dem Flughafen Wien-Schwechat sprach mit ihm Barbara Kudenhove-Kalergi.
    Herr Dr. Pahr, wie Sie wissen, hat Ihre politische Blutgruppe in der Öffentlichkeit zu einigem Rätselraten geführt.
    Sie sind ja bekanntlich zunächst als parteiloser Beamter angetreten, Sie sind dann zur Zeit der ÖVP-Alleinregierung in die ÖVP eingetreten und Sie werden nun Minister in einer sozialistischen Regierung.
    Wie würden Sie sich denn selber politisch einordnen?
    Würden Sie sich sehen als einen bürgerlich-konservativen Menschen, der aus sachlichen Gründen in der Regierung Kreisky mitarbeitet?
    Würden Sie sich sehen als einen parteilosen Fachmann?
    Oder würden Sie sich sehen als einer, der eine Entwicklung durchgemacht hat und seine Meinung geändert hat?
    Wenn Sie konservativ in Österreich mit der ÖVP identifizieren, dann würde ich mich als nicht-konservativ bezeichnen.
    Für mich ist aber konservativ keine Identifizierung mit der ÖVP und ich persönlich bezeichne mich als konservativ, modernen, progressiven, konservativen und sehe mich im Übrigen als parteilos an.
    Herr Sektionschef, Sie werden Außenminister unter einem Regierungschef, der selber ein erfahrener Außenpolitiker ist.
    Haben Sie vor, neue Ideen, neue Akzente in der Außenpolitik zu setzen oder wollen Sie vor allem die Leitlinien des Bundeskanzlers in praktische Politik umsetzen?
    Erstens bin ich noch nicht Minister.
    Ich weiß auch noch gar nicht, ob ich es wirklich werde.
    Hier sind noch Entscheidungen von zuständigen Gremien zu treffen.
    Der Herr Bundespräsident hat mich letzten Endes dazu zu ernennen.
    Daher ist vielleicht jede Aussage dazu verfrüht.
    Ich fasse aber das Amt so auf, dass ich überhaupt das Amt eines Ministers und des Außenministers im Besonderen so auf, dass er eine Eigenverantwortlichkeit hat und diese Eigenverantwortlichkeit auch zu tragen hat.
    Sehen Sie sich als Politiker an?
    Haben Sie also jetzt sozusagen beschlossen Politiker zu werden oder sehen Sie sich nach wie vor als Experte?
    Ich sehe mich in erster Linie als Fachmann an.
    Herr Sektionschef, Sie haben sich Ihre außenpolitischen Sporen, wenn man das so nennen kann, in der Slowenenfrage verdient.
    Und Sie haben erst vor kurzem im Rassendiskriminierungsausschuss, im Antirassendiskriminierungsausschuss der Vereinten Nationen, eine Rede gehalten zur Mazedonienfrage, also zum Konflikt zwischen Jugoslawien und Bulgarien.
    Eine Rede, die von jugoslawischer Seite ziemlich hart kritisiert worden ist.
    Hatten Sie dazu Instruktionen aus Wien oder hatten Sie diese Rede aus eigenem Antrieb gehalten?
    Ich darf vielleicht eines vorausschicken.
    Ich bin mit den Problemen der Außenpolitik und der auswärtigen Angelegenheiten nicht erst seit der Slowenenfrage konfrontiert, sondern seit weit mehr als 20 Jahren und bin in den verschiedensten internationalen Gremien vertreten gewesen und nach wie vor vertreten.
    Das wollte ich nur vorausschicken.
    Zweitens in der
    Im Komitee für Rassendiskriminierung bin ich unabhängiger Experte und habe daher keinerlei Weisung empfangen, sondern habe dort aus eigenem gesprochen und meine eigene Meinung gebildet.
    Und ich habe nur die Meinung vertreten dort, dass es eben dieses Problem der Mazedonier, Fragen der Minderheiten, nicht in dieses Komitee hineingetragen gehören und daher das Verhalten der Jugoslawen falsch war, wenn sie dieses Problem dort aufbringen.
    Der Hessische Gesellschaft wird als Minister das Sloweneproblem in den nächsten Monaten und Jahren sehr beschäftigen.
    Haben Sie Ideen, haben Sie Vorschläge, wie die Befriedung mit Jugoslawien in nächster Zeit noch besser in Angriff genommen werden kann?
    Ich glaube, wesentlich ist, dass zunächst die Maßnahmen noch getroffen werden, die im Volksgruppengesetz vorgesehen sind.
    Und ich glaube, wenn diese Maßnahmen realisiert sind, dann wird sich zeigen, dass das, was wir tun, durchaus im Interesse der Volksgruppen ist.
    Und ich glaube, dass sich dann auch die Ablehnung der Slowenen in Österreich gegen dieses Gesetz legen wird.
    Und ich glaube, dass damit auch
    dann Jugoslawien seine negative Haltung in dieser Frage uns gegenüber abgeben wird.
    Der Bundeskanzler hat in letzter Zeit eine neue Idee in die Diskussion geworfen, nämlich die einer westlichen Vorkonferenz vor der Nachfolgekonferenz von Belgrad.
    Diese Idee ist bisher noch nirgends mit besonderem Enthusiasmus aufgegriffen worden.
    Haben Sie vor, diese Konferenz in nächster Zeit zu betreiben und diese Konferenz zustande zu bringen?
    Ich habe mich mit dieser Frage noch nicht auseinandergesetzt, kann daher dazu keine Meinung äußern.
    Ich kann aber zu dem Gesamtproblem vielleicht eines sagen.
    Der Zusammenhalt, die Zusammenarbeit zwischen den westlichen Staaten, zwischen den demokratischen Staaten hat in den letzten Jahren sehr abgenommen.
    Die demokratischen Staaten, vor allem Europas, sind immer mehr aufgesplittert.
    Es gibt keine politische
    Institution mehr, die alle wirklich umfasst.
    Die neuen, die EEG-Staaten, aber auch alle anderen Staaten.
    Und hier etwas zu tun, um die westlichen Staaten enger aneinander zu binden, das ist zweifellos notwendig.
    Man sieht das etwa ja auch in der Arbeit bei den Vereinten Nationen, wo diese Gruppe schon sehr inhomogen ist.
    Und hier eine
    eine Initiative zu ergreifen, ist sicherlich interessant.
    Kann man sagen, dass die Ära Par, wenn man so will, wenn es nach innen geht, charakterisiert werden sollte durch eine Lösung des Slowenien-Problems und durch ein engeres Zusammenarbeit mit den westlichen Staaten oder haben Sie noch andere Ziele, die Sie sich für Ihre Ministerschaft gesetzt haben?
    Ich glaube, für mich gäbe es nichts Schöneres, als wenn ich zur Lösung des Slowenen-Problems beitragen könnte.
    Ich glaube, das ist ein politisches Problem, es ist aber auch ein sehr großes menschliches Problem.
    Ich habe für die Anliegen der Volksgruppen sehr, sehr viel Verständnis und hier eine Lösung beizuführen, wäre sicher der schönste Erfolg, den mir beschieden sein könnte.
    Dieses Gespräch mit dem von Bundeskanzler Kreisky als neuem Außenminister vorgeschlagenen Sektionschef Dr. Willibald Pahr führte Barbara Kudenhove-Kalergi.
    Zwei zentrale Themen beschäftigen die Leitartikler der österreichischen Tagespresse.
    Die zunehmende Verschärfung des innenpolitischen Klimas im Bundesland Kärnten und das für Montag erwartete Revirement an der Spitze der Wiener ÖVP-Landesparteiorganisation.
    Einige Kommentatoren widmen darüber hinaus ihre Artikel der Person Alvin Schobers, des vom Bundeskanzler Kreiskenn Aussicht genommenen Staatssekretärs im Landwirtschaftsministerium.
    Auszüge aus den Leitartikeln hat Leopold Esterle ausgewählt.
    Eine erschütterte Insel, nennt Gerhard Neureiter seinen Kommentar in den Salzburger Nachrichten, indem er auf die innenpolitischen Folgen des Reichsbrückeneinsturzes einerseits und auf die politische Entwicklung in Kärnten andererseits eingeht.
    Man liest, die letzten drei Wochen haben gezeigt, wie labil die Ruhe in Österreich ist und welche schwache Nerven die Parteien haben, von denen letztlich aufgrund unserer demokratischen Staatskonstruktion das Wohl und Wehe abhängt.
    Österreichs verantwortungsbewusste Parteien müssen in der Lage sein, die Extremistengruppen in Kärnten auf beiden Seiten durch Aufklärung so von der Mehrheit des Volkes zu isolieren, dass ihre Kundgebungen in die geistige Leere stoßen, wohin sie letztlich auch gehören.
    Bringen das die Parteien nicht zustande, haben sie versagt.
    Dann lassen sie den Bürger, der sie wählen soll, in der Ungewissheit zurück, auf wen er sich verlassen soll, falls wirklich etwas passiert.
    In der Wiener Tageszeitung Kurier beschäftigt sich der Kommentar von Peter Rabel mit dem bevorstehenden Revirement in der Wiener ÖVP-Landesorganisation.
    Unter dem Titel »Das Elend des ÖVP-Obmanns« schreibt Rabel »Da war ein wenig Krampf dabei, ohne Frage.
    Einiges lief zwischendurch schief.
    Aber letztlich hat sich Josef Taus gegenüber dem halsstarren Franz Josef Bauer doch voll durchgesetzt.
    Kein leichter Sieg und doch mehr Wert als nur der längst nötige Führungswechsel in der Wiener ÖVP.
    Kaum je zuvor wurde das Elend eines ÖVP-Obmanns so offensichtlich.
    Wer fürchtet sich vorm Parteiobmann, ist mehr als ein politisches Spielchen.
    Das ist derzeit vielleicht das schwerste Problem der ÖVP.
    Rabel weiter.
    Geht's in einer Landespartei, wie jetzt bei den Wienern, schief, fordern die Bünde ein Machtwort.
    Spricht er's, kommt deutliches Missfallen aus dem Kreis der Länderschefs.
    Da ist der Föderalismus auch in der ÖVP jener intrigierende Bestandteil, als den ihn Erhard Busig einmal boshaft attackierte.
    Beide, Bünde wie Länder, wollen den starken Parteichef eigentlich gar nicht.
    Geht doch seine Stärke unausweichlich zu Lasten ihrer eigenen.
    Und doch steht Taus in der Öffentlichkeit für die ÖVP.
    Nicht bloß als Gesicht.
    Die ganze ÖVP ist in Wirklichkeit nur so stark, wie sie ihren Chef sein lässt.
    Im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt schreibt Gerald Höchtler unter dem Titel Teufelsaustreibung zur Situation in der Wiener ÖVP.
    Taus hat seinen Wiener Obmann erst mit salbungsvollem Zureden schließlich unter massiven Drohungen ausgetrieben.
    Der Parteiexorzist zwingt Bauer raus und Busek rein.
    Mit Methoden, die denen der mittelalterlichen Teufelsaustreiberei irgendwie verwandt sind.
    Das ist derselbe Taus, der den Sozialisten immer wieder Mangel des Demokratieverständnis vorgeworfen hat, seit er an der Spitze der Volkspartei werkelt.
    Der Exorzismus an der Wiener Partei hat gezeigt, dass Taus, wenn er seine Ideologie-Debatte unbedingt weiterführen will, das Wort Demokratie besser nicht mehr in den Mund nimmt.
    In der Wiener Tageszeitung die Presse schließlich beschäftigt sich Thomas Khorherr mit Meldungen, nach denen der von Bundeskanzler Kreiskin aus Sicht genommene Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, Albin Schober, sowohl dem ÖVP als auch dem FPÖ-Bauernbund angehört haben soll, ehe er dem Sozialistischen Arbeitsbauernbund beigetreten sei.
    Man liest.
    Somit beweist der Regierungschef nur neuerlich großes politisches Fingerspitzengefühl, wenn er in sein Kabinett Leute nimmt, mit denen sich ein Großteil der Bevölkerung identifizieren kann.
    Man darf ja irren, nicht wahr?
    Irren ist menschlich und Menschen menschensamer Olle.
    Menschlicher demnach als menschlich ist demnach der, welcher zweimal irrte, erst ganz zum Schluss den richtigen Hafen ansteuerte.
    Wer will auf ihn den ersten Stein werfen?
    Herr Karl vielleicht?
    und Koher schließt.
    Von dieser Voraussetzung ausgehend, offeriert Kreisky sein Programm, einen jeweils größtmöglichen Teil der Bevölkerung ein möglichst großes Stück des Weges mit ihm gehen zu lassen.
    Das Kuchlerhofer-Hat-Trick passt haargenau in dieses Bild.
    Und weil es in der Öffentlichkeit offenbar nur Belustigung, keineswegs aber Abneigung oder gar Abscheu hervorruft, genau deshalb ist es so schwer, in Österreich eine Ideologiediskussion zu führen.
    Mit diesem Zitat aus der Wiener Tageszeitung Die Presse haben wir unsere heutige Inlandspresseschau beendet.
    Die Wirtschaftskrise des vergangenen Jahres ist nicht zuletzt deswegen so empfindlich ausgefallen, weil die Wirtschaftsforscher den Konjunktureinbruch nicht drastisch genug vorausgesagt haben.
    1975 war daher nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die Konjunkturforscher ein ausgesprochenes Krisenjahr.
    Wie es zu den Fehleinschätzungen der Wirtschaftsentwicklung gekommen ist und was die Konjunkturforscher aus dem Krisenjahr 1975 gelernt haben, darüber sprach Herbert Huttar mit Professor Seidel, dem Leiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung.
    Herr Professor Seidel, das Krisenjahr 1975 ist vorbeigegangen und mit Einschränkungen spricht man bereits wieder von einer Konjunkturerholung.
    Dieses Jahr 1975 mit seiner Krise, mit seiner Rezession hat aber zutage gefördert, dass die Wirtschaftsprognosen nicht zuverlässig waren.
    Vielmehr, dass die Wirtschaftsprognostiker, die Wirtschaftsforscher das Jahr ihrer größten Niederlage bisher hatten.
    Woran lag das?
    Vielleicht darf ich zunächst das Ausmaß der Fehlprognosen demonstrieren.
    Die Prognosen waren bereits für das Jahr 1974 falsch.
    Für dieses Jahr wurde z.B.
    für die westlichen Industrieländer insgesamt ein Wirtschaftswachstum von fast 4% vorausgesagt.
    Tatsächlich war das Wachstum null, d.h.
    das Nationalprodukt ist nicht mehr gestiegen.
    Für 1975 war der Irrtum besonders groß in den europäischen OECD-Staaten.
    Da wurde ein Wachstum von 2,25% prognostiziert und tatsächlich gab es ein schrumpfendes Nationalprodukt um 2,5%.
    Also das ist ungefähr das Ausmaß der Fehlprognosen.
    Worauf sind diese Fehlprognosen zurückzuführen, wie sie ja nach dem Zweiten Weltkrieg in diesem Ausmaß nicht festzustellen waren?
    Es gibt offensichtlich eine Reihe von Faktoren.
    Zunächst einmal die relativ ruhige und stetige wirtschaftliche Entwicklung der 50er und 60er Jahre haben zu einer Überschätzung der Prognose Möglichkeiten verleitet.
    Man hat geglaubt, dass man durch
    komplizierte Verfahren unterstützt durch den Computer, der Wirtschaftspolitik Anhaltspunkte für eine Feinsteuerung der Wirtschaft an die Hand geben kann.
    Das war so der Fehler Nr.
    1.
    Dazu kam Folgendes.
    Seit Ende der 60er Jahre gab es eine Reihe von Stör- und Risikofaktoren, die die Weltwirtschaft beeinflusst haben.
    Ich nenne nur einige.
    Die Beschleunigung der Inflation in den westlichen Industriestaaten, auch in den Vereinigten Staaten, wo der Vietnamkrieg die Inflation angeheizt hat.
    Die internationale Rohstoffhost, die es in den 60er Jahren nicht gegeben hat.
    die latente Weltwährungskrise, die schließlich zur Aufgabe der festen Wechselkurse geführt hat und zu einem zunächst unkontrollierten Floating.
    Es gab Anzeichen struktureller Arbeitslosigkeit in einzelnen Ländern.
    Aber alle diese Störfaktoren haben sich zunächst auf die Konjunktur relativ wenig ausgewirkt und man gewann daher den Eindruck, dass die Weltwirtschaft, das Weltwirtschaftssystem stabil genug sei, um solche Schocks absorbieren zu können.
    Und das hat sich dann, als die
    Erdölkrise dazu kam als falsches Wesen.
    Wie schätzen Sie die Arbeit Ihres Institutes, die Arbeit der Wirtschaftsprognose, auf die definitive Wirtschaftspolitik ein?
    Ich persönlich glaube nicht, dass es jemals möglich sein wird, Konjunkturwendepunkte vorzeitig zu diagnostizieren.
    Aber es ist schon der Wirtschaftspolitik viel geholfen, wenn man, nachdem ein Konjunkturwendepunkt eingetreten ist, ihn rechtzeitig und relativ früh erkennt.
    Kann man in wenigen Worten zusammenfassen, was hat die Wirtschaftsprognose aus dem Jahr 1975 gelernt?
    Wir haben einmal gelernt, dass die Prognostiker bescheiden sein sollen in ihren Ansprüchen auf die Verlässlichkeit der Prognose.
    Wir haben weiter gelernt, dass
    Wirtschaftsprognosen eine Form des Dialoges sind, eine Form des Dialoges zwischen Experten und Wirtschaftspolitikern.
    Und wir haben drittens gelernt, dass es wahrscheinlich das Wichtigste ist, wenn schon Prognosen nicht besonders treffsicher sind, dass man möglichst frühzeitig erkennt, wann Prognosen schiefgehen.
    Und es wäre der Wirtschaftspolitik schon sehr viel geholfen, wenn sie zu einem relativ frühen Zeitpunkt über Fehlentwicklungen informiert wird.
    Über die Problematik von Wirtschaftsprognosen unterhielt sich Herbert Hutter mit Professor Seidel, dem Leiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung.
    Meine Damen und Herren, wir kehren nun in unserer Berichterstattung zur Spitzenmeldung der Nachrichten zurück.
    Wie Sie in den Nachrichten bereits gehört haben, ereignete sich heute Vormittag in der Wachau ein schweres Autobusunglück, bei dem, soweit bisher bekannt wurde, vermutlich 20 deutsche Touristen ums Leben gekommen sind.
    Ein Stockautobus mit deutschem Kennzeichen ist aus noch ungeklärter Ursache vermutlich mit einem Ausweichmanöver in die Donau gestürzt und liegt nun mit den Rädern nach oben im Wasser.
    Das Unglück ereignete sich auf der kurvenreichen Uferstraße bei Axbachdorf.
    Feuerwehren, Gendarmerie und Rettung arbeiten derzeit am Katastrophenort, von dem sich nun Klaus Wolszak meldet.
    Als einer der ersten war der ÖAMTC-Pannenfahrer Josef Frommhund am Unglücksort.
    Ich habe nun Herrn Frommhund am Telefon.
    Können Sie uns sagen, Herr Frommhund, was die vermutliche Ursache eines so tragischen Unglücks gewesen sein kann?
    Ja, ich vermute, dass der Autobuslenker zu weit nach rechts kam und dann die Böschung
    Die Böschung besteht aus Gras, das ausgerutscht ist und über die Donauleiten runtergefallen ist.
    Da ist er reingefallen, und zwar in die Donau, und da liegt er mit dem Dach drinnen.
    Besetzt ist der Autobus circa mit 50 Personen.
    Nach den ersten Minuten nachher sind die Leute dort sofort hin und haben erste Hilfe geleistet.
    Aber es sind vermutlich, man kann es überhaupt nicht genau sagen,
    Das hieße, Herr Frommund, dass rund 30 Personen mit dem Leben davongekommen sind.
    Konnten diese Personen geborgen werden?
    Was sagen Augenzeugen?
    Hat es solche überhaupt gegeben?
    Was haben Sie als erstes gesehen, wie Sie hingekommen sind?
    Es wäre also menschliches Versagen anzunehmen, nach dem, was Sie uns geschildert haben.
    sodass der Autobus diesen Volkswagen ausweichen musste und dadurch abgekommen ist?
    Ja, genau so könnte das gewesen sein.
    Man kann es nicht genau sagen.
    Ich meine, das werden die ganzen Erhebungen und so weiter, wird das alles ergeben.
    Herr Frommhund, ich danke herzlich für diesen ersten Bericht.
    Das war ein Beitrag von Klaus Wolschak und nun ein Verkehrshinweis.
    Der ÖAMTC meldet, umfangreiche Stauungen im Raum Bischofshofen, Stauungen weiter im Bereich der Tauernautobahn Scheitelstrecke bei Eben im Pongau.
    Der Verkehr wird kurz nach Steinach über die Salzkammergutbundesstraße und über Bad Ischl Richtung Salzburg umgeleitet.
    Aufgrund starker Stauungen auf der Autobahn Kufstein-Rosenheim-München wird empfohlen, ab Innsbruck über Zirdl und Garmisch auszuweichen.
    Auf diese Strecke gilt allerdings ein Wohnwagenfahrverbot.
    Die Wartezeiten an der Grenze
    Hochsteg, Ein- und Ausreise je eine Stunde, Autobahngrenzübergang Salzburg 30 Minuten bei der Ausreise, Spielfeld bei der Einreise zwei Stunden, bei der Ausreise eine Stunde, Wurzenpass 20 Minuten Wartezeit bei der Einreise, Nickelsdorf 30 Minuten bei der Ausreise und Kleinhaugsdorf bei der Ausreise eine Stunde Wartezeit.
    Soweit diese Verkehrsinformation des ÖAMTC.
    Und wir, meine Damen und Herren, fahren nun fort mit einem Bericht aus Innsbruck.
    Heute Vormittag um 11.25 Uhr wurde der erste des Drittenberg-Isel-Autobahntunnelpaares in Innsbruck durchschlagen.
    Damit ist eine wesentliche Bauetappe für die autobahnmäßige Umfahrung der Tiroler Landeshauptstadt erreicht.
    Insgesamt wird die 2,7 Kilometer lange Südtankente, die Verbindung zwischen Tiroler Inntal und Westautobahn, rund 450 Millionen Schilling kosten und soll bis Ende 1977 fertiggestellt werden.
    Aus Innsbruck berichtet dazu Josef Koderner vom Landesstudio Tirol.
    Mit dieser letzten Sprengung wurde das Ostportal der nördlichen Tunnelröhre des dritten Autobahn-Bergiesel-Tunnels aufgemacht.
    Mit dieser Sprengung gleicht der Bergiesel nun
    Mit der sechsten Tunnelröhre wohl eher einem Emmentaler Käse, denn dem Tiroler Heldenberg.
    Nach dem Eisenbahntunnel, der allerdings schon vor 76 Jahren gebaut wurde, wurde der Andreas-Hofer-Gedenkberg nunmehr zweimal angebohrt, um die Inntal-Autobahn mit der Brenner-Autobahn zu verbinden.
    Weitere zweimal, um die Brenner-Autobahn mit der Tiroler West-Autobahn Richtung Landegg zu verbinden.
    Und jetzt wird er noch zweimal angebohrt, um die Verbindung zwischen Westautobahn und Inntalautobahn in Tirol zu schaffen, wobei die siebte Tunnelröhre noch nicht fertig ist.
    Bei den Sprengungen für diese letzten 450 Meter langen Tunnels musste man besonders vorsichtig zu Werk gehen.
    stehen doch darüber einige Wohnhäuser und das Tiroler Kaiserjägermuseum.
    Anders allerdings wäre eine Trasse für die sogenannte Innsbrucker Südtangente nicht mehr zu legen gewesen.
    Mit der Tunnellänge von 450 Metern ist zugleich eine relativ umweltfreundliche Autobahntrasse im Stadtgebiet von Innsbruck gefunden worden.
    Die 2700 Meter lange Südtangente, die im Endausbau rund 450 Millionen Schilling kosten soll,
    wird dann den innerstädtischen Verkehr der Tiroler Landeshauptstadt gerade in den Sommermonaten oft vor dem Zusammenbruch wesentlich entschärfen.
    Denn mit dieser Südtangente ist die erste echte Umfahrung von Innsbruck im Ost-West-Verkehr über eine Autobahn möglich.
    Eine zweite Besonderheit hebt dieses kurze Autobahnstück aber von anderen gleichartigen Baustellen in Österreich hervor.
    Es handelt sich hierbei um das erste Autobahnstück des Bundes, das sozusagen auf privater Basis finanziert wird.
    Denn die Brenner Autobahn AG, verantwortlich für den Bau und die Bezahlung der 37 Kilometer langen Brenner Autobahn, hat die Vorfinanzierung dieses Autobahnteilstückes übernommen.
    Dies war vor allem dadurch,
    möglich geworden, dass sich die Maut-Einnahmen auf der Brenner Autobahn sprunghaft entwickelten, sodass die AG die Finanzierung übernehmen konnte.
    In zehn Teilraten wird der Bund Träger dieser Südtangente ab 1978 den Baubetrag dann samt Zinsen an die allerdings auch in zur Gänze im öffentlichen Besitz befindliche Brenner Autobahn AG zurückzahlen.
    Da die Bauarbeiten
    an der Innsbrucker Südtangente planmäßig voranschreiten.
    Er kann vermutlich der Fertigstellungstermin gehalten werden Ende 1977.
    Aus Innsbruck berichtete Josef Koderner.
    Ein Blick auf die Uhr.
    Es ist jetzt 12.37 Uhr, sieben Minuten nach halb eins.
    Und wir kommen im Mittagsjournal zur Auslandsberichterstattung.
    Der dem Beobachter sinnlos erscheinende Bürgerkrieg im Libanon geht mit unverminderter Heftigkeit weiter.
    Angriffe christlicher Milizen auf die Moslem-Hochburg Tripoli und die Beschießung der inoffiziellen christlichen Hauptstadt Dschunje durch linksgerichtete Moslems und Palästinenser kennzeichneten während der vergangenen Nacht die militärische Lage im Libanon.
    Ägypten und Saudi-Arabien bereiten inzwischen dem Vernehmer nach eine arabische Gipfelkonferenz vor, doch lehnen die libanesischen Christen eine Teilnahme in einem solchen Treffen in Kairo ab.
    Über die aktuelle Situation im Libanon informiert sich nun Walter Krause.
    Die Syrer stehen etwa drei oder vier Kilometer nördlich von Tripolis, Gewehr bei Fuß.
    Das heißt also, dass sie dort erhebliche Kräfte aus der Moslemboot-Tripolis binden.
    Land einwärts, 20 Kilometer landeinwärts, ist eine christliche Hochburg, aus der der libanesische Staatspräsident Frangier stammt.
    Das ist Zagorta.
    Zwischen Zagorta und Tripolis geht es also schon seit Monaten heiß her.
    Einen Tag etwas schlimmer, einen Tag erholt man sich.
    Man muss diesen Kämpfen um Tripolis keine besondere Beachtung schenken.
    Tripolis einzunehmen,
    Das ist eine Angelegenheit, die dauert drei, vier, fünf Monate ungefähr.
    Dann zur sogenannten Hauptstadt des in Anführungsstriche kommenden christlichen Maronitenstaates.
    Dschunje wird mit Unterbrechungen von der linken Seite laufend beschossen.
    Ein Angriff
    auf Junie, auf diese sehr, sehr stark geschützte christliche Enklave, ist ausgeschlossen.
    Das dauert Wochen, das dauert Monate und das bedarf aller, aller vereinigten muslimischen Kräfte, um überhaupt bis an den Außenrand von Junie zu kommen.
    Der Gedanke an eine Gipfelkonferenz der Araber Liga
    der, wie man sagen soll, schmort natürlich schon Wochen.
    Es hat sich herausgestellt, dass die sogenannten symbolischen Friedenskräfte der Araber-Liga, das sind etwa 2.500 Mann, hier sich nicht durchsetzen können.
    Man lacht über diese Leute.
    Es heißt nur, die schlafen hier nur und die essen hier nur.
    Es dreht sich darum, um wirklich zwischen dem Kampf
    Hähnen eine feste Zone zu errichten, um die Entsendung einer sogenannten Force Frappe, die ausgerüstet sein muss mit schweren Panzern, mit schwerer Artillerie und so weiter.
    Das ist die einzige Möglichkeit natürlich irgendwie zumindest die Kämpfe zu neutralisieren, sie vielleicht
    anzuhalten.
    Aber das sind alles Diskussionen.
    Hier spricht man von Hypothesen, von einer sogenannten stationären Lage.
    In der Tat gibt man einem kommenden Waffenstillstand und vielleicht damit einem ersten Gespräch am runden Tisch nicht vor dem 23.
    September eine Chance.
    Das ist der Tag,
    an dem nach der Verfassung der bisher amtierende Staatspräsident Franzi abtreten muss.
    Aus Beirut berichtete Walter Krause.
    Das allgemeine Unbehagen der Menschheit wegen der unüberschaubaren Risiken bei der Gewinnung der Atomenergie artikuliert sich bei jedem Vorhaben, das diesem Zwecke dient, von Neuem, mit unverminderter Heftigkeit.
    Doch der Zwang, der von den Notwendigkeiten der Zukunft ausgeht, verweist das individuelle und allgemeine Sicherheitsbedürfnis zumeist auf den zweiten Platz, so unverständlich und bedauerlich das auch erscheinen mag.
    Diese Erfahrung macht zurzeit auch Schwedens Bevölkerung, die sich nur widerstrebend an den Gedanken gewöhnt, mit dem Atom leben zu müssen.
    Die Situation erläutert Heinrich Tiedemann aus Stockholm.
    Atomkraft, ja oder nein?
    Das ist in diesen Monaten vor der Reichstagswahl am 19.
    September eine brennende Frage geworden.
    Schweden ist mit der Ausnutzung von Kernenergie vergleichsweise weit vorangeschritten.
    Vier von einheimischen Firmen gebaute Kraftwerke sind bereits in Betrieb.
    Und die Planung für die Zukunft sieht weitere Neubauten vor, sodass man bis zur Jahrhundertwende über zwölf solcher Anlagen verfügen kann.
    Schon heute werden etwa 15 Prozent des elektrischen Stroms durch Atomkraftwerke erzeugt.
    Das sind etwa drei Prozent der gesamten Energieversorgung.
    Wenn trotzdem die Debatte im Reichstag und in der Öffentlichkeit immer hitziger geworden ist, so liegt das an jenen Unsicherheitsfaktoren, die mit der friedlichen Nutzung der Kernspaltung überall in der Welt verbunden ist.
    Auf der einen Seite wächst der Energiebedarf eines so hoch entwickelten Gemeinwesens, wie es Schweden darstellt, von Jahr zu Jahr.
    Einen Stillstand oder gar ein Zurückschrauben ist unmöglich, will man den hohen Lebensstandard und die Arbeitsplätze erhalten.
    Andererseits befürchten die sehr umweltbewussten Bürger dieses Landes eine unaufhaltsame Zerstörung der Natur und dennoch weitgehend ausbalancierten Lebensbedingungen.
    Keine Regierung in Stockholm kann diese Bedenken achtlos beiseiteschieben.
    Der Umweltschutz ist für Schweden eine Kernfrage der nationalen Existenz geworden und beschränkt sich nicht nur auf wenige organisierte Gruppen.
    Wenn die größte Oppositionspartei, das bäuerliche Zentrum, in diesen Wochen das Atomenergieprogramm der Sozialdemokraten massiv angreift, dann spricht sie damit die Sorgen vieler Wähler aus, auch sozialdemokratischer.
    Ministerpräsident Olof Palme wird gezwungen, zu kontern und zu Gegenargumenten zu greifen, die nicht immer sehr überzeugend wirken.
    Ausgerechnet zu einer Zeit, da in Amerika, in der Bundesrepublik, aber auch in Schweden Fehler an Kernreaktoren auftraten, deren Ursachen und Folgen noch keineswegs gänzlich geklärt sind, rühmte er die Sicherheit und Sauberkeit der Atomaggregate und verglich sie mit den herkömmlichen, giftige Abgase verbreitenden Ölkraftwerken.
    mochten ihm auch die Fachleute zustimmen, die nicht müde werden, vor dem ständigen Schwefelausstoß der Öl- und Koksbrenner zu warnen.
    Einem erheblichen Teil der Bevölkerung bleiben die unsichtbaren, wenn auch gebändigten Gefahren, die in einem Kernreaktor lauern, unheimlich.
    Der Führer der bäuerlichen Zentrumspartei Thor Björn Fäldin, der im Falle eines bürgerlichen Wahlsieges schwedischer Ministerpräsident werden würde, hatte sich monatelang von seinen Anhängern auf einen radikalen Kurs festlegen lassen.
    Das ging so weit, dass er nicht nur den weiteren Bau von Kernkraftwerken stoppen, sondern auch die schon in Betrieb befindlichen nach und nach stilllegen wollte.
    Die Regierung rechnete ihm daraufhin vor, was ein solches Abwicklungsprogramm kosten würde, nämlich rund 20 Milliarden Kronen.
    Auch die beiden anderen bürgerlichen Parteien, die Liberalen und Konservativen, zeigten sich über die offensichtlich utopischen Vorstellungen ihres potenziellen Koalitionspartners nicht sehr glücklich.
    Sie gehen, vor allem aus wahltaktischen Gründen, zwar nicht so weit, die Kernkraft als harmlose Wunderenergie zu bezeichnen, aber sie sind doch entschlossen, die bisherige Konzeption beizubehalten.
    Dieser Bruderzwist im Hause der Opposition scheint die Behauptung Palmes zu bestätigen, wonach eine bürgerliche Drei-Parteien-Regierung in einer der wichtigsten wirtschaftspolitischen Fragen uneins und damit handlungsunfähig sein würde.
    Inzwischen jedoch hat die Bauernpartei einen Rückzieher gemacht.
    Von einer totalen Abwicklung der Energieversorgung durch Atomkraft ist nicht mehr die Rede.
    Ein anderes Problem, die Lagerung von Abfall, ist bislang noch keineswegs gelöst.
    Eine Untersuchungskommission hat klargelegt, dass man erst 1990 eine Aufarbeitungsanlage von radioaktivem Abfall benötige und bis dahin andere Wege finden müsse.
    Dabei denkt man an eine multilaterale, an eine nordische Gemeinschaftsaktion.
    Denn auch die Nachbarstaaten Dänemark und Finnland haben ähnliche Sorgen.
    Die Finnen wollen vier Kernkraftwerke in Betrieb nehmen und in Dänemark, wo der Widerstand in der Bevölkerung nach den jüngsten Umfragen zunimmt, wird man möglicherweise eine Volksbefragung durchführen, bevor der Grundstein zum ersten Atomreaktor gelegt werden kann.
    Die Schweden sind bereit, eine Aufarbeitungsanlage für alle nordischen Länder zu bauen und zu betreiben.
    Aber sie weisen darauf hin, dass so ein Werk sich nur lohnen würde, wenn es von mindestens 20 Aggregaten beliefert wird.
    Bis zu einer Entscheidung, die sich noch Jahre hinziehen kann, wollen sie sich selbst helfen.
    Etwa mit der Methode, die ausgebrannten Stäbe in Glas zu gießen, sie in Stahlbehälter einzuschließen und dann tief in der Erde zu versenken.
    Unterdessen werden die Atomkraftgegner nicht müde, ihre Alternativen anzubieten.
    Ohne nennenswerte staatliche Unterstützung betreiben sie nicht nur verbale Aufklärung, sondern auch eine Vielzahl von technischen Experimenten, die zeigen sollen, dass wir Wärme und Licht nicht nur aus einer künstlichen Kernreaktion beziehen können,
    sondern auch aus den natürlichen Elixieren unseres Lebens, als das sind Sonne, Wasser und Wind.
    Nach diesem Beitrag aus Stockholm nun um 12.47 Uhr zum Kulturteil im Mittagsschanal.
    Heute Abend findet bei den Pregienzer Festspielen die österreichische Erstaufführung des Stückes Das Interview von Hans Grendelsberger statt.
    Unter der Regie von Jürgen Wilke spielen Joanna Maria Gorbin, Christine Böhm, Erne Mangold und Albert Rübrecht.
    Aus Pregienz berichtet dazu Leo Hafner.
    Hans Krendlesbergers Stück, das Interview, fand erst durch den Umweg über das Ausland den Weg auf eine österreichische Bühne.
    Die Uraufführung fand 1973 am Stary-Theater in Krakau, also in Polen, statt.
    1975 wurde es zum besten Fernsehspiel des Jahres in Bulgarien gewählt.
    Der Umstand, dass dieses schon im Jahre 1970 mit dem österreichischen Staatspreis ausgezeichnete Stück in Polen mehr als 90 Aufführungen erlebte, war der Anlass für die Bregenzer Festspiele, es als österreichische Erstaufführung herauszubringen.
    Im Mittelpunkt der Handlung steht eine alternde, einst gefeierte Schauspielerin.
    Sie wird von einer Reporterin um ein Interview gebeten und im Verlauf der Aussprache mit erbarmungsloser Konsequenz gezwungen aus ihrer auf einer Scheinexistenz gegründeten Rolle herauszutreten.
    Der Autor Hans Grendelsberger lässt jedoch die Frage offen, ob die Konfrontation mit der Wirklichkeit nicht fragwürdiger ist als die Existenz in einem Traumleben.
    Ich sehe das Stück nicht als reales Stück, sondern
    sehe es hintergründig, mysteriös, surreal, und das war ja wohl auch der Grund, warum Le Herbe sich sofort bereit erklärt hat, dieses Stück auszustatten, also Kostüme, Bühnenbilder.
    Es bekommt durch die Bühnenbilder des Le Herbe diese, glaube ich, Dimension des etwas Irrealen.
    Die Rolle der Schauspielerin Ellen Winters wird durch Joana Maria Corwin verkörpert.
    Ihr Urteil über das Stück.
    Ich habe nicht eine besondere Zuneigung zu Rollen, die Schauspieler auf die Bühne bringen.
    Ich finde das immer ein bisschen problematisch.
    Aber ich finde, dass Grendelsberger ein ausgezeichnetes Stück geschrieben hat, dass es mehr ist als nur ein Boulevardstück.
    Erstens einmal sind ausgezeichnete Dialoge geschrieben.
    und eine sehr gute Geschichte, die nicht nur eine Geschichte ist, sondern auch Hintergrund hat.
    Insofern, als man sieht, wie eine Schauspielerin wirklich verwirrt durch ihre Rollen, Vielfältigkeit ihrer Rollen, eigentlich Identitätsschwierigkeiten hat.
    Für Hans Krendelsberger im Hauptberuf Regisseur hat das Werk einen realen Hintergrund.
    An dem Stück ist eigentlich nicht allzu viel erfunden, obwohl es vielleicht diesen Anschein haben mag.
    Es ist sehr viel Wahres daran.
    Ich habe also ein festes Vorbild gehabt für diese Rolle.
    Und auch gewisse Erzählungen habe ich aus dem Mund, also verschiedener Schauspielerinnen.
    Wodurch erhält es aber diesen surrealen Aspekt?
    Ich glaube, einfach durch die Journalistin, die mehr verkörpert als eine gewöhnliche Journalistin.
    Ich habe Ihnen ein paar Fragen aufgeschrieben und ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir gleich beantworten wollten.
    Dann schnell geben Sie her, lassen Sie sehen.
    Das ist aber kein gewöhnliches Interview.
    Wie meinen Sie das?
    Üblicherweise stellt man mir andere Fragen.
    Uninteressante?
    Das ist ja beinahe ein Verhör!
    Ich bitte Sie, gnädige Frau!
    Was soll das?
    Erstens, wen oder was haben Sie in Ihrem Leben am meisten geliebt?
    Zweitens, wen haben Sie am meisten gehasst?
    Drittens, welchen Sinn haben Sie in Ihrem Leben gefunden?
    Und viertens, glauben Sie an Gott?
    Was soll das?
    Soweit ein Szenenausschnitt aus dem Stück, das Interview von Hans Grendelsberger, das heute Abend bei den Bregenzer Festspielen zum ersten Mal in Österreich aufgeführt wird.
    Der österreichische Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Frau Dr. Hertha Firnberg, wird morgen Vormittag mit Überlegungen zur Freiheit der Wissenschaft das Europäische Forum Alpbach 1976 eröffnen, das heuer bis zum 4.
    September dauern wird.
    Hören Sie zum Programm dieser Veranstaltungsreihe einen Vorbericht von Volkmar Parschalk.
    Grenzen der Freiheit ist das höchst aktuelle Generalthema des 32.
    Europäischen Forums Alpbach, das wie üblich in Arbeitsgemeinschaften, Diskussionen und Vorträgen von den verschiedensten wissenschaftlichen und politischen Positionen her behandelt werden wird.
    Das Alpacher Forum, gleich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von Kämpfern für die Freiheit des Geistes und im Hinblick auf ein wiederzuerstehendes Europa gegründet, hat sich trotz aller Krisen und obwohl es immer wieder totgesagt bzw.
    seine Notwendigkeit bezweifelt wurde, seinen besonderen Platz im Rahmen wissenschaftlicher Sommerkurse, politischer, wirtschaftspolitischer und kulturpolitischer Veranstaltungen bewahrt.
    Vielleicht gerade deshalb, weil sich Alpbach nie auf das eine oder andere Wissensgebiet allzu sehr spezialisiert hat, weil hier immer freie Meinungsäußerung hochgehalten, Pluralismus vertreten wurde, weil das Alpacher Forum nicht nur den Spezialisten ansprach, sondern Wissenschaft und Politik, Wirtschaft und Kultur in Einklang zu bringen suchte.
    Nicht zuletzt haben die Naturschönheiten dieses Bergdorfes in den Tiroler Alpen zu einer besonderen Atmosphäre beigetragen, die das Alpbacher Forum städtischen Sommeruniversitäten überlegen machte.
    Aus dem heurigen Programm, an dem wieder Wissenschaftler, Politiker, Wirtschaftsfachleute, Künstler aus fast allen Teilen Europas Anteil haben, ragt das politisch-literarische Gespräch zur geistigen Situation in Osteuropa und Russland heraus, an dem viele prominente Exil-Schriftsteller teilnehmen werden, wie Pavel Tigrit, Ota Filip, Viktor Nekrasov, Vladimir Maximov.
    Ein Kulturgespräch behandelt die Bedrohung der Freiheit des Wortes.
    Das große Wirtschaftsgespräch befasst sich mit Banken und Industrien im Spiegel der öffentlichen Meinung.
    Bundeskanzler Dr. Kreisky wird schließlich an dem politischen Gespräch am 3.
    September teilnehmen, das das brisante Thema Freiheit zwischen Diktatur und Anarchie zum Inhalt hat.
    Dazwischen Vorträge, Diskussionen, Arbeitsgemeinschaften und auch kulturelle Veranstaltungen.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1976.08.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1976.08.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit Sektionschef Willibald Pahr, Außenminister in spe
    Interview: Willibald Pahr
    Mitwirkende: Coudenhove-Kalergi, Barbara [Gestaltung] , Pahr, Willibald [Interviewte/r]
    Datum: 1976.08.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Problematik von Wirtschaftsprognosen - Interview mit Wirtschaftsforscher Univ.-Prof. Seidl
    Intrerview: Univ.-Prof. Seidl
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Seidel Hans [Interviewte/r]
    Datum: 1976.08.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Autobusunglück in Aggsbach - Deutscher Bus stürzt in die Donau, 8 Tote - Interview mit ÖAMTC-Pannenfahrer
    Intrerview: ÖAMTC-Pannenfahrer
    Mitwirkende: Wohlschak, Klaus [Gestaltung] , ÖAMTC-Pannenfahrer Josef Fromhund [Interviewte/r]
    Datum: 1976.08.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Autobusunglück in Aggsbach - Deutscher Bus stürzt in die Donau, 8 Tote - Interview mit ÖAMTC-Pannenfahrer Josef Fromhund
    Intrerview: ÖAMTC-Pannenfahrer Josef Fromhund
    Mitwirkende: Wohlschak, Klaus [Gestaltung] , ÖAMTC-Pannenfahrer Josef Fromhund [Interviewte/r]
    Datum: 1976.08.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Stollendurchschlag am Berg Isel für Innsbrucker Südtangente
    Einblendung: Letzte Sprengung für Durchschlag
    Mitwirkende: Kuderna, Josef [Gestaltung]
    Datum: 1976.08.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Lage im Libanon: Kämpfe, keine Chance für Erfolg der arabischen Gipfelkonferenz vom 23. September
    Mitwirkende: Krause, Walter [Gestaltung]
    Datum: 1976.08.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schweden: Kernkraftwerksdiskussion im schwedischen Wahlkampf
    Mitwirkende: Tiedemann, Heinrich [Gestaltung]
    Datum: 1976.08.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bregenzer Festspiele: "Das Interview" von Hans Krendlesberger
    Einblendung: Hans Krendlesberger, Joana Maria Gorvin, Szenenausschnitt
    Mitwirkende: Haffner, Leo [Gestaltung] , Krendlesberger, Hans [Interviewte/r] , Gorvin, Joana Maria [Interviewte/r] , Gorvin, Joana Maria [Interpret/in] , Anonym, Schauspieler, Schauspielerin [Interpret/in]
    Datum: 1976.08.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vor Eröffnung des Fourm-Alpbach
    Mitwirkende: Parschalk, Volkmar [Gestaltung]
    Datum: 1976.08.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1976.08.21
    Spieldauer 00:53:45
    Mitwirkende Sterbenz, Edgar [Moderation]
    Vockenhuber, Hans [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1976.08.21 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-760821_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt