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KI-generiertes Transkript
Das war's.
Willkommen beim Dienstag-Mittag-Journal.
Louis Glück führt Sie durch die Sendung und das sind unsere wichtigsten Themen.
Nachlese zur Präsidentschaftswahl mit Pressekonferenzen von Thomas Klestil, von Jörg Haider und, wenn es sich ausgeht, dazu das Pressefoyer mit dem Bundes- und dem Vizekanzler.
Regierungsmaßnahmen gegen den Tropenholz-Import.
Anhaltender Streit um die Arbeitsgemeinschaft Verpackungsverwertung.
Erster Jahrestag des Laudaer-Absturzes.
Ozongefahr und Hautkrebs wird braun werden unmodern.
Eine ORF-Fraktion für die Bosnien-Flüchtlinge gemeinsam mit dem Roten Kreuz.
Und im Ausland die Themen.
Italien hat endlich einen neuen Präsidenten.
Dazu Berichte aus dem Südlibanon oder aus Moldawien.
Von Kriegsgefahr reden da wie dort die Politiker.
Kultur, die Pläne des Wiener Volkstheaters für die kommende Saison.
Am Beginn der Nachrichtenüberblick-Redaktion hat Karin Fischer.
Sprecherin ist Sibylle Norden.
Bosnien-Herzegowina, Kroatien.
In der bosnischen Hauptstadt Sarajevo kommt es weiter zu kämpfen.
Bei Gefechten in der vergangenen Nacht sollen mindestens zehn Menschen getötet worden sein.
Der Abzug der früheren jugoslawischen Bundesarmee aus Sarajevo wurde neuerlich gestoppt.
Die Behörden der bosnischen Hauptstadt haben heute die Lebensmittel rationiert.
Betroffen sind Grundnahrungsmittel wie Milch und Milchprodukte, Zucker, Mehl und Fett.
Auch in Kroatien kommt es weiter zu bewaffneten Auseinandersetzungen.
Auf den serbischen Extremistenführer Chechej ist in Montenegro ein Anschlag verübt worden.
Bei einer Wahlveranstaltung explodierte eine Handgranate.
40 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
Chechej selbst blieb unversehrt.
Bei den Wahlen in Kosovo ist der albanische Spitzenpolitiker Ibram Rugovar erwartungsgemäß zum Präsidenten bestimmt worden.
Der 46-jährige Rugovar, ein Schriftsteller, war der einzige Kandidat.
Bei den Parlamentswahlen errangt Rugovars demokratische Union die meisten Mandate.
Das Endergebnis liegt noch nicht vor.
Serbien, das vor zwei Jahren die Autonomie des Kosovo aufgehoben hat, erkennt die Wahlen nicht an und bezeichnet sie als verfassungswidrig.
Italien
Der christliche Demokrat Oscar Luigi Scalfaro ist zum neuen Staatspräsidenten gewählt worden.
Gestern am späten Abend erreichte Scalfaro im 16.
Wahlgang 272 der insgesamt 1014 Stimmen der Wahlversammlung.
Für ihn votierte nicht nur das Bündnis der vier Regierungsparteien, sondern auch der ehemals kommunistische PDS und weitere drei Kleinparteien.
Der 73-jährige Scalfaro war bisher Präsident der Abgeordnetenkammer.
Die Schweiz will heute offiziell ihren Antrag auf EG-Beitritt einreichen.
Das wurde heute in Lissabon bekannt gegeben.
Portugal hat derzeit den Vorsitz in der Europäischen Gemeinschaft.
Die Schweizer Regierung hat den Aufnahmeantrag bereits am 18.
Mai angekündigt.
Die Schweiz hofft, zusammen mit Österreich, Schweden und Finnland 1995 oder 1996 der Gemeinschaft beitreten zu können.
Nahe Osten.
Die israelische Luftwaffe hat heute neuerlich Stellungen der pro-iranischen Hezbollah-Miliz im Südlibanon angegriffen.
Mehrere Dörfer wurden bombardiert.
Über Opfer gibt es bis jetzt keine Angaben.
Die Israelis haben bereits in den vergangenen Tagen Angriffe gegen den Südlibanon geflogen.
Die syrische Regierung hat daraufhin von einer drohenden Kriegsgefahr gesprochen.
Thailand Zwei Tage nach dem Rücktritt des umstrittenen Regierungschefs Sushinda verändert sich die politische Situation in Thailand weiter.
Die bisherigen Koalitionsparteien haben das Regierungsbündnis gelöst.
Damit soll der Weg zur Ernennung eines neuen Ministerpräsidenten freigemacht werden.
Einer neuen Koalition könnten auch bisherige Oppositionsparteien angehören.
Die Regierung hat außerdem den über Bangkok und die Nachbarprovinzen verhängten Ausnahmezustand aufgehoben.
Der Ausnahmezustand war Anfang vergangener Woche wegen der anhaltenden Demonstrationen gegen Sushinda verhängt worden.
Bei Zusammenstößen zwischen der Armee und Demonstranten sind mehr als 100 Menschen getötet worden.
Afghanistan Die beiden rivalisierenden Mujahedin-Führer Massoud und Hekmatyar haben einen Waffenstillstand vereinbart.
Nach einem mehr als siebenstündigen Treffen erklärten die beiden muslimischen Politiker, es werde zu keinen weiteren Zusammenstößen kommen.
Ihre jeweiligen Truppen würden aus der Hauptstadt Kabul abgezogen.
Außerdem einigten sich Masud und Hekmatyar innerhalb des nächsten halben Jahres, in Afghanistan Wahlen abzuhalten.
Masud ist der Führer der Gemäßigten, Hekmatyar jener der radikalen fundamentalistischen Moslems.
Russland
Vor dem Verfassungsgericht in Moskau hat das Verfahren um das Verbot der KPDSU begonnen.
Das Gericht prüft, ob das Verbot der kommunistischen Partei der ehemaligen Sowjetunion durch den russischen Präsidenten Yeltsin rechtmäßig ist.
Yeltsin hatte die Entscheidung nach dem Putschversuch im August des Vorjahres gefällt.
12.05 Uhr, nach den Nachrichten, der Blick aufs Wetter.
Den macht Andreas Thiesner für Sie.
Die Wetterlage zu beschreiben ist zwar einfach, fast könnte man sagen, unser Land ist zwischen drei Tiefdruckgebieten eingekeilt.
In Österreich selbst etwas höherer Luftdruck.
Die daraus folgende Entwicklung ist dadurch noch etwas unsicher.
Die Meldungen von 12 Uhr, Wien wolkenlos 18 Grad, Eisenstadt wolkenlos 16, St.
Pölten-Heiter 17, Linz-Heiter 19, Salzburg-Heiter 22, Ostwind mit 20 km pro Stunde, Innsbruck-Heiter 23, Bregenz, Graz und Klagenfurt-Heiter bei 19 Grad.
Nahezu wolkenlos ist es zurzeit fast in ganz Österreich.
Die Luft ist trocken und deshalb werden sich erst am späten Nachmittag wieder Wolken bilden.
Einzelne gewittrige Regenschauer gibt es erst am Abend und die am ehesten in Vorarlberg und Tirol.
Die Temperaturen zeigen warme Luft im Westen, hier Werte bis 25 Grad, im Osten etwas kühler mit 19 Grad.
Die kommende Nacht wird kühl, die tiefsten Temperaturen zwischen 4 und 11 Grad.
Nicht mehr so wolkenlos wie der Mittwoch, Wolken vor allem im Norden und Osten, ein sonniger Vormittag noch in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Kärnten.
Hier dann gegen Abend auch wieder gewittrig.
Temperaturen morgen 20 bis 25 Grad.
Und am Donnerstag Wolken im Osten, sonnig der Süden und Westen, Temperaturen um 22 Grad.
An den Inlandsbeiträgen wird noch gearbeitet, wir beginnen deshalb im Ausland.
Israels Wahlkampf ist von Gewalt überschattet.
Die Ermordung eines jüdischen Mädchens durch einen radikalen Palästinenser bei Tel Aviv hat blutige Vergeltungsaktionen ausgelöst und daraufhin Unruhen in Gazastreifen.
Und am nördlichen Rand des israelischen Staates
tobt seit einer Woche ein Kleinkrieg zwischen der schiitischen Terrorgruppe Hezbollah und der Armee Israels.
Acht Luftangriffe auf die Stellungen der Untergrundorganisation hat die Luftwaffe seither geflogen.
Die Bilanz sind dutzende Tote und 14.000 Flüchtlinge.
Die Hezbollah ihrerseits will sich mit Attacken auf die sogenannte israelische Sicherheitszone im Südlibanon für die Ermordung ihres Führers Abbas Mousavi durch die Israelis vor drei Monaten rächen.
Solange Israel die Sicherheitszone nicht aufgibt, lehnt wieder der Libanon die Entwaffnung der Hisbollah ab, die ihrerseits auch von Syrien unterstützt wird.
Damaskus muss nun diese Hilfe aufgeben, fordert Jerusalem, sonst gibt es wieder Krieg im Nahen Osten.
Droht diese Gefahr, fragen wir Ulrich Tilgner.
Es gibt gleich mehrere Gründe für die plötzliche Eskalation der Kämpfe im Südlibanon.
Seit Monaten hat es dort Gefechte zwischen den Kommandos der Hezbollah, also der radikalen Schiitenorganisation, und der israelischen Armee und deren Bündnispartner, der südlibanesischen Befreiungsarmee gegeben.
Als einzige der libanesischen Milizen ist die Hezbollah gegen die Nahostfriedensverhandlungen aufgetreten.
Die pro-iranische Organisation lehnte die Konferenz von Madrid, bei der Israel erstmals mit den arabischen Nachbarn und den Palästinensern an einem Verhandlungstisch saß, ab.
Die Hezbollah verstärkte demonstrativ ihre Angriffe auf Ziele in der von Israel kontrollierten Zone im Südlibanon.
Nach dem israelischen Luftangriff auf die Wagenkolonne von Sheikh Abbas Mousavi, dem Vorsitzenden der Hezbollah im Februar, intensivierte die Hezbollah als Rache für den Tod ihres Führers die Angriffe erneut.
Vor allem durch Artilleriebeschuss von Hezbollah-Stellungen versuchte Israel, die Schiitenorganisation militärisch zum Einlenken zu zwingen, aber ohne Erfolg.
Mit Lieferungen aus Iran gelang es der Hezbollah sogar immer wieder, verlorene Waffensysteme zu ersetzen.
Vor sechs Wochen verleimte Israel dann von Syrien dafür zu sorgen, dass die Hezbollah den Kampf einstelle.
Aber auch diese Forderung brachte keinen Erfolg.
Syrien vertrat genau wie die libanesische Regierung die Auffassung, ein israelischer Rückzug aus den besetzten Gebieten im Libanon sei die Voraussetzung für ein Ende der Kämpfe.
Vor zwei Wochen sah Israel erneut eine Chance für eine Veränderung der Machtverhältnisse im Südlibanon.
Aber auch die Neubildung der libanesischen Regierung brachte keine Änderung.
Innenminister Samy al-Khatib machte dies gestern mit den Worten deutlich.
Die Waffen des Widerstandes werden bis zur Befreiung Südlibanons bleiben.
Diese Aussage zeigt, dass die weiterhin von Syrien abhängige Regierung in Beirut nicht bereit ist, unabhängig von Syrien mit Israel zu verhandeln.
Bei den Gefechten im Südlibanon handelt es sich um eine syrisch-israelische Auseinandersetzung.
Bisher wurde sie durch die Hezbollah indirekt geführt, aber die vergangenen Tage haben die direkte Konfrontation gebracht.
Freitag vergangener Woche bedrohte Israels Außenminister David Levi erstmals Syrien direkt.
Durch den russischen Außenminister ließ er der Regierung in Damaskus eine Warnung übermitteln, falls die Hezbollah nicht durch Syrien zur Beendigung der Kämpfe gezwungen werde, setze sich Syrien selbst der Gefahr israelischer Angriffe aus.
Syrien beantwortet diese Drohung seit dem Wochenende mit der Verstärkung der Armeeeinheiten in der ostlibanesischen Bekaa-Ebene.
Außenminister Farouk al-Shara erklärte gestern in Damaskus,
Israels derzeitige Angriffe zielten darauf ab, die Nahostfriedensverhandlungen zu torpedieren und er wiederholte noch einmal die Position seines Landes.
Die Besetzung Südlibanons und die dort praktizierte Brutalität sei der Grund für die militärischen Angriffe der Hezbollah.
Zu den Drohungen gegen Syrien meinte der Außenminister, sein Land suche keine Konfrontation, aber wenn Israel den Krieg aufzwinge, dann bleibe Syrien keine andere Wahl als die Konfrontation.
und vom Nahen Osten in den Osten der GUS.
Während sich die Lage im Karabach-Konflikt vorübergehend leicht entspannt hat, eskaliert die Lage in der GUS-Republik Moldawien.
Moldawien liegt zwischen der Ukraine und Rumänien, zu dem der Vier-Millionen-Staat unter dem Namen Bessarabien bis 1940 gehört hat.
Nach der Ausrufung der Souveränität im Vorjahr erklärte sich auch das zu Moldawien gehörende Dniester-Gebiet für souverän.
Dort wohnen überwiegend Russen, in Moldawien mehrheitlich Rumänen.
Staatspräsident Mircea Snigur wirft nun der in seinem Land stationierten 14.
Armee der Bundesstreitkräfte, die Russland unterstellt ist, vor, auf Seiten der Dniester-Milizen für die Unabhängigkeit zu kämpfen.
Die Führung in Chisinau erweckt eine Kriegserklärung an Russland.
Nur eine Maus, die brüllte, frage ich Susanne Scholl.
Unberührt von zahlreichen Vermittlungsversuchen geht die militärische Konfrontation zwischen der Dniester-Republik und Moldawien weiter.
Auf beiden Seiten gibt es kaum Kompromissbereitschaft.
Auf beiden Seiten scheinen jene die Oberhand zu gewinnen, die den Streit um den schmalen Streifen Land zwischen Moldawien und der Ukraine gewaltsam entscheiden wollen.
Moldawiens Präsident Mircea Snego hat sich jetzt offenbar an die Spitze jener Kräfte in Moldawien gesetzt, die meinen, mit einer gewaltsamen Internationalisierung eine Lösung finden zu können.
Snego hat den Abgeordneten des Moldawischen Parlaments gestern ein Szenario vorgelegt,
das nach seiner Ansicht nur einen Weg offen lasse.
Entweder das Parlament in Chisinau beschließe, die Kampfhandlungen in der Adnester-Region einzustellen, oder man entschließe sich für die Generalmobilmachung.
Ja, vielleicht sogar für eine Kriegserklärung an Russland.
Russland, so heißt es in Moldawien, unterstütze die Dniester-Republik nicht nur moralisch, es habe durch die Anwesenheit der ehemals 14. sowjetischen Armee eindeutig auch militärisch Position zugunsten der von Moldawien als Rebellen bezeichneten Führung am Dniester bezogen, was in Moskau gestritten wird.
Tatsache ist, dass auch in Moldawien wie in anderen Krisengebieten der ehemaligen Sowjetunion die dort stationierten ehemals sowjetischen Einheiten zunehmend in die Konflikte hineingezogen werden.
Tatsache ist auch, dass die 14.
Armee de facto unter russischem Oberkommando steht.
Und Tatsache ist weiter, dass Russland nicht weniger wünscht, als in den moldawischen Konflikt hineingezogen zu werden, dass es aber gerade in Russland immer mehr Stimmen gibt, die meinen, Moskau habe eine Verpflichtung gegenüber den Russen und Ukrainen, die in dem umkämpften Gebiet leben.
Das Parlament in Kishinjov hat sich gestern nicht dazu durchringen können, der Forderung Snegus nach Generalmobilmachung und Kriegserklärung an Russland nachzukommen.
Die Sitzung wurde auf heute vertagt, bisher ist keine Entscheidung gefallen.
Und in Moskau wartet man offensichtlich ab.
Während aus Kischenjost derart kriegerische Töne laut wurden, traf Boris Yeltsin in Moskau den kasachischen Präsidenten Sultan Nazarbayev zur Unterzeichnung eines auf 25 Jahre ausgerichteten Vertrages über Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand.
Kasachstan und Russland werden, so heißt es in dem Vertragswerk unter anderem,
ihre Verteidigung im Rahmen eines gemeinsamen militärstrategischen Raumes organisieren.
Eine Kriegserklärung Moldawiens an Russland würde allerdings nicht nur bedeuten, dass auch Kasachstan in den Konflikt hineingezogen würde.
Insgesamt sechs ehemalige Sowjetrepubliken, darunter auch Russland und Kasachstan, haben vor zwei Wochen in Tashkent ein kollektives Sicherheitsabkommen unterzeichnet.
Mehr denn je besteht heute die Gefahr, dass einer der Krisenherde in der ehemaligen Sowjetunion einen Flächenbrand auslösen könnte.
Das war der Bericht von Susanne Scholl aus Moskau, Viertel 1, wir wechseln vorerst ins Inland.
Während Kommentatoren und Politologen zu erforschen versuchen, ob Thomas Klestils Wahltriumph eher auf seine Distanzierung von den Parteien zurückgeht, auf seine Macht braucht Kontrolle Parole, ob die Wähler eine Gegenmacht zum SPÖ-Kanzler etablieren wollten, ob es ein Wendeklima gibt im Land und die Morgendämmerung einer bürgerlichen Mehrheit,
oder ob es vor allem Klestils persönlicher Erfolg war, seine Internationalität, seine überzeugenderen Auftritte, ein Sympathie-Plus.
Und während die ÖVP jubiliert, die FPÖ sich ihr anbietet und die SPÖ in der Defensive ist, plant der Waldheim-Nachfolger schon seine ersten Aktivitäten.
Er gab dazu seine erste Pressekonferenz und hat dabei auch auf eine Aussage, die ein paar Stunden vorher durch den freiheitlichen Obmann Jörg Haider viel reagiert, nämlich
Klestil sei ein freiheitlicher Wahlkämpfer gewesen und deshalb vor dem Bericht von der Klestil-Pressekonferenz einer von Jena Jörg Haiders des freiheitlichen Parteiobmanns, Fritz Dittlbacher, berichtet.
Für FPÖ-Obmann Jörg Haider bedeutet der Klestil-Sieg nicht mehr und nicht weniger als die Überwindung des Nachkriegs Österreichs, des Österreichs der Großparteien und des Proports.
Und Haider weiß auch, warum Klestil so erfolgreich gewesen ist.
Bei den Inhalten des Klestil-Wahlkampfes habe es sich zu 90 Prozent um typische Themen der freiheitlichen Partei gehandelt, so Haider.
Sein neutralitätspolitisches Credo ist nahezu ident mit dem, was wir Freiheitlichen seit zwei Jahren in dieser Frage propagieren.
Dazu kann man auch die Auseinandersetzung um die Revision oder die Frage der Entbehrlichkeit des Staatsvertrages zählen.
Dazu kann man aber auch die Frage der Ausländerpolitik zählen, in der er sehr deutlich gemacht hat, dass Österreich einerseits
nach wie vor ein offenes Land für Flüchtlinge sein wird.
Dass aber andererseits, wie er es formuliert hat, dieses Land kein Trampelpfad für wirtschaftlich Gestrandete aus östlichen Ländern werden kann.
Aber auch in der Nationalbankfrage oder beim Persönlichkeitswahlrecht ortet Haider in Klestil einen Paradefreiheitlichen.
Nun kommt es für Haider darauf an, was Klestil von seinem Programm auch wirklich umsetze.
Wir erwarten von ihm als Freiheitliche, die wir dokumentiert haben, dass unsere Wähler in einem überzeugenden Ausmaß zu seinem Sieg beigetragen haben, erwarten wir nicht eine politische Dankabstattung.
Wir erwarten aber, dass er ein Präsident ist, der sich jetzt dieser Themen annimmt.
Einen wirklich starken Präsidenten wünscht sich Haider.
Und nicht nur einen, der dies bloß vor den Wahlen verspreche.
Erstaunte Journalisten fragen, warum die FPÖ angesichts solch großer Übereinstimmung der siegreichen Kandidaten Klestil mit den freiheitlichen Vorstellungen überhaupt eine eigene Kandidatin aufgestellt hat, beantwortet Haider mit später Erkenntnis.
Er hat sich ja erst im Zuge des Wahlkampfes zu einem wirklichen freiheitlichen Wahlkämpfer mutiert.
Thomas Klestig ist also ein freiheitlicher Sackjörg Haider und Klestig selber hat in seiner Pressekonferenz unter anderem auch auf diese Äußerung reagiert.
Von der Pressekonferenz des resignierten Bundespräsidenten berichtet Manfred Steinhuber.
Kaum gewählt, noch längst nicht angelobt, aber schon den Zwängen der österreichischen Innenpolitik ausgesetzt.
Das ist die Situation von Thomas Klestil heute.
Und das muss er wohl auch gespürt haben, denn schon mit seiner ersten Feststellung wehrt er sich gegen die Vereinnahmung durch Parteien.
Ich möchte schon betonen, dass man das Wahlergebnis rein arithmetisch nicht so einfach ÖVP plus FPÖ ist gleich Klestil-Resultat.
Und er wird dann auch sofort mit den eben gehörten Aussagen von FPÖ-Chef Jörg Haider konfrontiert.
90 Prozent der Wahlkampf-Themen seien FPÖ-Themen gewesen, hatte Haider gemeint.
Dazu kläßt er.
Es ist in der Tat so, dass in einigen dieser Punkte eine große Übereinstimmung mit dem bestand, was die Frau Dr. Schmid sagte.
Aber er sei deshalb der FPÖ keinen Dank schuldig.
Im Übrigen habe auch Rudolf Streicher FPÖ-Themen übernommen, sagt Klestil.
Und Haiders Aufforderung, die Wahlversprechen einzulösen, beantwortet Klestil so.
Es steht jedem Politiker frei, jetzt auch sich zu Worte zu melden und einzufordern, so wie es ja auch Journalisten schon gestern getan haben in Artikeln.
Das ist in einer Demokratie selbstverständlich.
Aber der, der mich wirklich zur Verantwortung ziehen kann, wenn ich nach einiger Zeit das eine oder das andere noch nicht erfolgreich in Angriff genommen habe, ist der Wähler, der mir das Vertrauen geschenkt hat.
Und auch von Haiders Aufforderung, doch Minister zu entlassen, wenn sie nicht parieren, hält Klestil herzlich wenig.
Das sind Möglichkeiten, die für Extremfälle in der Verfassung vorgesehen sind, die man mit größter Behutsamkeit und mit größter Verantwortung erwägen muss.
Soviel von der ersten Pressekonferenz des neu gewählten Bundespräsidenten und damit zurück an Louis Glück.
Manfred Steinhofer hat berichtet, 12.20 Uhr ist es.
Bruder in Not heißt eine neue österreichische Hilfsaktion für Flüchtlinge aus allen Teilen des ehemaligen Jugoslawien, die morgen anläuft.
Organisiert wird sie vom ORF gemeinsam mit der Caritas und dem Roten Kreuz und anderen Hilfsorganisationen.
1,3 Millionen Menschen haben bisher wegen der Bürgerkriegswehren ihr Heim verlassen müssen und sind auf der Flucht.
Die Aktion des ORF soll wieder einmal an die Spendenbereitschaft aller Österreicherinnen und Österreicher appellieren, einen Beitrag zur Linderung des unfassbaren Elends zu leisten.
Hans-Christian Unger, der selbst in den letzten Monaten mehrmals die Krisenherde und Flüchtlingslager im ehemaligen Vielvölkerstaat besucht hat, berichtet von der Pressekonferenz, in der die Aktion heute Vormittag präsentiert worden ist.
Familien haben ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen, Frauen leben von ihren Männern getrennt, Kinder getrennt von ihren Müttern, ob Kroaten, Bosnier oder Serben.
1,3 Millionen Menschen vegetieren oft unter entsetzlichen Umständen in primitiven Lagern, nur mit dem Allernötigsten versorgt und knapp mit Nahrung versehen.
Die schrecklichen Konsequenzen der größten Flüchtlingswelle in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die neuen Republiken Kroatien und Slowenien sind kaum mehr in der Lage, ihren Beitrag zur Bewältigung des Problems zu leisten.
Sie sind finanziell ausgeblutet.
Eine weltweite Hilfsaktion, das hat die in Wien abgehaltene Konferenz vergangene Woche deutlich gezeigt, eine weltweite Hilfsaktion ist nicht in Sicht.
Und wenn auch die österreichische Bundesregierung heute die Unterstützung des Bundes für die Flüchtlinge um 30 Millionen auf 60 Millionen aufgestockt hat, dann ist das nicht viel mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.
Bei der Pressekonferenz heute Vormittag hat das der Präsident des österreichischen Roten Kreuzes, Heinrich Dreichl, recht anschaulich gemacht.
Zur Größenordnung bei dieser Zahl, bei großer Dankbarkeit gegenüber der Regierung und aller Anerkennung für die Anstrengung, mache ich Ihnen nur eine kleine Division vor.
30 Millionen Schilling auf 1,3 Millionen Menschen verteilt gibt nicht ganz 25 Schilling pro Kopf.
wenn ich richtig gerechnet habe.
Sie können sich also vorstellen, um wie viel man diese 30 Millionen vervielfachen muss, um wirklich etwas leisten zu können.
Die Unterstützung um einiges vervielfachen, das ist das Ziel der Aktion Nachbar in Not, die der ORF gemeinsam mit dem Roten Kreuz und der Caritas binnen weniger Tage aus dem Boden gestampft hat und die morgen anläuft.
Worum es sich dabei handelt, umreist ORF-Generalsekretär Kurt Bergmann.
Um ein
sehr überschaubares und geschlossenes Projekt, das auch für den Spender die Klarheit und die Sicherheit gibt, dass mit seinem Geld zweckmäßig und zweckgewidmet umgegangen wird.
In Spots, sowohl im Radio als auch im Fernsehen, wird jeder einzelne Bürger, werden Schulklassen, Stammtische, Unternehmen usw.
usw.
aufgerufen, noch einmal einen Beitrag zur Linderung der Flüchtlingsnot im ehemaligen Jugoslawien zu leisten.
Jedes Mal, wenn 300.000 Schilling zusammengekommen sind, rollt ein Lkw in ein betroffenes Gebiet, in dem das Rote Kreuz und die Caritas vorher genau recherchiert haben, welche individuelle Hilfe dort notwendig ist.
Eine maßgeschneiderte Unterstützung also vor Ort.
Kleinspender erhalten ihren Dank in Form der Namensnennung, ähnlich wie bei der Aktion Licht ins Dunkel.
Großspender, und auf die hofft man besonders, werden in Spots vorgestellt.
Im Radio haben sich das Freizeichen, das Radiodrom und der aktuelle Dienst in den Dienst der Sache gestellt.
Im Fernsehen vor allem der Wurlitzer.
Reporter-Teams werden laufend aus dem Krisengebiet über den Ablauf der Aktion berichten.
Die Teilnahme an diesem Konvoi der Nixenliebe ist einfach.
Über das Postcheckkonto 7600111, Erlagscheine liegen ab nächster Woche bei allen Postämtern und Banken auf, können die Spendengelder eingezahlt werden.
Und das hoffentlich bald.
Denn, so Meldungen aus Kroatien, Slowenien und Bosnien, die noch vorhandenen Mittel reichen nur mehr für ein paar Tage.
Vielleicht noch einmal die Kontonummer für Ihre Spenden.
Postscheckkonto 7.600.111.
In regelmäßigen Abständen gibt es neue Alarmmeldungen über die Abholzung der tropischen Regenwälder.
Pro Jahr werden weltweit Gebiete in einem Ausmaß gerodet, das etwa zweieinhalb Mal der Fläche Österreichs entspricht.
Circa 15 Prozent der Tropenwälder sind schon vernichtet.
Fast 19.000 Tonnen Tropenholz wurden im Vorjahr nach Österreich importiert.
Das ist ein Anteil von einem halben Prozent an den gesamten Holzimporten Österreichs.
Trotz des Drängens vieler Umweltorganisationen gab es lange Zeit außer dem Auftrag zur freiwilligen Selbstbeschränkung keinerlei Maßnahmen, um Österreichs Mitverantwortung an den Rodungen zu reduzieren.
Jetzt haben sich die Koalitionsparteien im Parlament auf ein Maßnahmenpaket geeinigt, das unter anderem Importzölle von 40 Prozent vorsieht, mehr von Ingrid Thurnherr.
Heute tagt im Parlament zum letzten Mal der Unterausschuss, der sich mit Tropenholz-Importen befasst.
Aber bereits vor Beginn der letzten Diskussionsrunde haben sich die Koalitionsparteien auf ein Maßnahmenpaket geeinigt.
Angestrebt werden Importzölle auf Tropenholz und Tropenholzprodukte von mindestens 40 Prozent.
Bisher war der Import größtenteils zollfrei.
Der Erlös aus den Zöllen soll für Projekte zur nachhaltigen Nutzung des Regenwaldes verwendet werden.
Händler, die Produkte aus nachhaltiger Nutzung verkaufen, dürfen ein Gütezeichen führen und im öffentlichen Beschaffungswesen soll die Verwendung von Tropenhölzern eingeschränkt werden.
SPÖ und ÖVP sprechen nun von einem Erfolg, Österreich sei damit eines der ersten Länder, das wirklich substanziell Maßnahmen gegen den Raubbau in tropischen Regenwäldern ergreife.
Die Umweltorganisationen und die grünen Abgeordneten im Parlament sehen das naturgemäß anders.
Von ihren Forderungen ist auch tatsächlich wenig geblieben.
Sie wollten ein generelles Importverbot durchsetzen oder die Importzölle so hoch ansetzen, dass die Einfuhr von Tropenhölzern wirtschaftlich uninteressant wird.
Das sei aber nicht GATT-konform, konterten die Verhandler der Koalition.
Weiters bestanden die Grünen auf der Kennzeichnungspflicht für alle Produkte aus Tropenholz.
Mit dem nun beschlossenen Gütezeichen für umweltbewusste Holzhändler sei dem Öko-Schwindel Tür und Tor geöffnet, so etwa die Vertreter der Umweltorganisation Greenpeace.
Was blieb, ist ein Gesetz zur Einführung eines Gütezeichens ab kommendem Juli und ein unverbindlicher Entschließungsantrag, der den Wirtschaftsminister beauftragt, GATT-Verhandlungen über Importzölle aufzunehmen.
Am 1.
Juni startet in Rio de Janeiro die UNO-Konferenz für Umwelt und Entwicklung.
Dieser mit hohen Erwartungen verknüpfte Erdgipfel steht im Mittelpunkt eines breit angelegten Programmschwerpunktes unter dem Titel One World 92, an dem neben dem OEF weitere 17 öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten beteiligt sind.
Selbstverständlich widmet auch das ORF-Radio dieser UNO-Konferenz breiten Raum.
Rund 50 Sendungen stehen in der Zeit vom 25.
Mai, also seit gestern, bis Mitte Juni ganz im Zeichen von One World.
Und Rio ist auch das Stichwort für den folgenden Programmhinweis.
Journal Panorama.
In einer Woche beginnt in Rio de Janeiro in Brasilien die UNZ 1992, die UNO-Konferenz für Umwelt und Entwicklung.
Die Hoffnungen, die ursprünglich in diese größte Umwelt- und Entwicklungskonferenz der Geschichte gesetzt wurden, waren groß.
Mittlerweile ist die Skepsis, dass die UNZ außer Spesen kaum etwas bringen werde, mindestens ebenso groß.
Brigitte Weinzinger, österreichischer Informationsdienst für Entwicklungspolitik,
Ich erwarte mir von der Umzeit an konkreten Ergebnissen überhaupt nichts mehr, aber ich habe die Hoffnung, dass durch die Öffentlichkeit, durch Nichtregierungsorganisationen dort die Themen so auf den Tisch gebracht werden, dass sie uns danach nicht mehr loslassen.
Die Themen, das sind der Schutz des Weltklimas, der Schutz des Regenwaldes und der Artenvielfalt, die Chancengleichheit für die Menschen in den Entwicklungsländern, kurz das Überleben dieses Planeten.
Alexander Egid, Global 2000.
Die Anzeit in Rio de Janeiro kommt mir vor, also kurz vor Schulschluss.
Das ist eine Abschlussprüfung für diesen Planeten.
Die Vorbereitungen waren nicht genügend und man versucht jetzt so einen Vierer mit Ermahnung hervorzurufen.
Das Nichtgenügend gibt es für die mangelnde Bereitschaft der Industriestaaten auf Konsum und Energieverbrauch zu verzichten und für die Entwicklungsländer, weil sie zum Beispiel keine dem Überleben dienende Bevölkerungspolitik betreiben.
Dennoch, nicht alle halten die Zukunft schon vor der Rio-Konferenz für verspielt.
Ruth Feldquill, Umweltministerin.
Es haben sich so viele Menschen, so viele Länder so eingehend mit der Thematik Umwelt und Entwicklung befasst, dass man das nicht mehr ungeschehen machen kann.
Und daher sage ich, es ist kein Anlass zu Pessimismus, der sowieso nie weiterhilft, ganz im Gegenteil, sondern es ist eher ein Auftrag, das, was vorhanden ist, sofort zu nutzen und darauf weiterzuarbeiten.
Der Umwelt- und Entwicklungsgipfel in Rio.
Letzte Chance oder neue Hoffnung?
Eine Live-Diskussion heute Abend um etwa 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
Und wir bleiben beim großen Thema Umwelt.
Umweltministerin Ruth Feldgrill-Zankel will die Mülllawine in den Griff kriegen.
Und zwar mit Hilfe von Verordnungen, die die Rücknahme von Verpackungen regelt.
Eine umfassende Verpackungsverordnung ist im Prinzip ausformuliert.
Sie hätte noch vor dem Sommer erlassen werden sollen, der Termin verschiebt sich aber wegen der kontroversen Diskussionen um einige Monate.
Der Inhalt der Verpackungsverordnung, noch heuer sollen die Transportverpackungen des Handels eingesammelt werden.
Nächstes Jahr sollen Umverpackungen, also etwa der Karton um die Zahnpastatube, in den Geschäften zurückgelassen werden dürfen.
Und Anfang 1994 sollen sämtliche Verkaufsverpackungen gesammelt unter Verwertung zugeführt werden.
Die Arbeiterkammer hat heute ihre Forderungen zur Verpackungsverordnung präsentiert.
Die Kernpunkte sind kartellrechtliche Prüfungen, Abstimmung der Sammelaktionen mit den Gemeinden und Mitbestimmung der Konsumenten, Josef Schweinzer berichtet.
Die Verpackungsverordnung sei im Kasten, betont man im Umweltministerium.
Die Durchführung sei nur noch eine Frage des Feinschliffs und der Argumentation.
Wenn es nach der Arbeiterkammer geht, ist noch ein gröberer Hobel anzusetzen.
Die Arbeiterkammer verweist auf die ihrer Ansicht nach schlechten Erfahrungen mit der AGV, der Entsorgungs- und Verwertungsorganisation von Handel und Verpackungsindustrie.
Die AGV kassiert von den Konsumenten einen Verwertungsbeitrag auf Getränketosen und Plastikeinwegflaschen, dafür sorgt sie für die Sammlung und Verwertung, zum Teil die Wiederaufbereitung der Abfälle.
Die Arbeiterkammer sieht in der AGV ein Kartell und ist zu Gericht gegangen.
Urteil?
Die AGV muss die Genehmigung als Kartell beantragen.
Die Verwertungsorganisation hat dagegen berufen, der Rechtsstreit dauert an.
Einer der erbittersten Gegner der AGV, der Konsum Österreich, ist zwar nicht Mitglied, er zahlt aber mittlerweile die Beiträge über ein Treuhandkonto an der AGV und wird seitdem wieder mit den einschlägigen Produkten beliefert.
Um derartige Verwicklungen künftig zu vermeiden, fordert der Umweltexperte der Arbeiterkammer, Harald Glatz, folgende Rahmenbedingungen.
Eine kartellrechtliche Prüfung oder eine Prüfung durch einen Wirtschaftsprüfer,
einer solchen Organisation die völlige Transparenz der Gebahrung, der Einhebung der Entsorgungsbeiträge und der Verwendung der Entsorgungsbeiträge, dass kein Abfallsammler und kein Abfallverwerter in einer solchen Organisation vertreten ist und die abgesicherten Mitbestimmungsmöglichkeiten
von Konsumentenvertretern.
Das muss bereits in der Verpackungsverordnung festgelegt werden und definiert werden.
Es hat keinen Sinn, dass man im Nachhinein dann wieder Gespräche führen muss, eventuell Kartellklagen führen muss, sondern das muss von vornherein präzise und eindeutig geregelt werden.
Außerdem müssten die Gemeinden künftigen Sammelplänen und der Öffentlichkeitsarbeit der Entsorgungswirtschaft zustimmen.
In Wien gibt es ja nach wie vor keine Einigung zwischen AGV und Gemeinde über Aufstellplätze für die Sammelcontainer.
Das Umweltministerium ist anderer Ansicht.
Laut Verordnungsentwurf müssten zwar die bestehenden Entsorgungsschienen genutzt werden, es müsse aber der Wirtschaft überlassen werden, wie sie das regelt.
Privatwirtschaft und Verwaltungsrecht dürften nicht vermischt werden.
Ein Abfallmonopol werde jedenfalls nicht gefördert.
Ein Anliegen der Arbeiterkammer ist außerdem die Entlastung des Verbrauchers.
AK-Konsumentenschutzexperte Karl Kollmann dazu.
Eine bequeme, moderne Sammelform für diese Verpackungsabfälle hat unmittelbar beim privaten Haushalt anzusetzen.
Praktisch neben der konventionellen Mülltonne und zwar ohne viele Wenn und Aber.
Es hat darüber hinausgehend natürlich auch eine Entlastung von den konventionellen Müllabfuhrkosten stattzufinden.
Denn schließlich entlastet die Sammlung der Verpackungen die bisherige Müllentsorgung.
Im Umweltministerium beruhigt man, dass die Einführung der Verpackungsrücknahme ohnehin nur schrittweise geplant sei.
Man wolle nicht den Fehler begehen, dass Vorschriften erlassen würden, die Voraussetzungen dafür aber noch nicht gegeben seien.
Fest steht jedenfalls schon jetzt, dass die Gesetzeslage nicht einfach sein wird.
Denn neben all den Vorschriften, die in der Verpackungsverordnung stehen, gibt es eine gesonderte Verordnung für Getränkeverpackungen.
Und über deren Inhalt, Einweg- oder Pfandflaschen, wird noch gesondert zu diskutieren sein.
der Streit um Verpackung und Entsorgung.
Joseph Schweizer hat berichtet und wir haben noch ein Umweltthema.
Zwischen dem Bund und dem Land Salzburg bahnt sich nämlich ein heftiger Streit um Umweltkompetenzen an.
Das Land Salzburg will einen Umweltfonds schaffen.
Das Geld dafür soll durch Abgabe von umweltbelastenden Branchen kommen.
Tankstellen etwa die
keine Gaspendelleitung haben, sollen diese Abgabe entrichten müssen.
Und einen Aufschlag soll es auch bei der Stromerzeugung und bei den Mautgebühren in Salzburg geben.
Der Bund hat gegen dieses Gesetzesvorhaben Einspruch erhoben, weil damit den Bundeszuständigkeiten eingegriffen werde.
Das Land Salzburg ist dabei entschlossen, diesen Einspruch zu ignorieren und das Umweltfondsgesetz schon demnächst zu verlautbaren.
Eine Lösungsmöglichkeit in diesem Konflikt wäre ein Schlichtungsverfahren.
Ein solches Verfahren würde erstmals in der Geschichte der Republik angewendet.
Eine Schlichtungskommission aus Nationalrats- und Bundesratsabgeordneten müsste zusammentreten.
Salzburgs Landeshauptmann Hans Katschtaler von der ÖVP schließt aber auch ein Höchstgerichtsverfahren nicht aus, wie er im Gespräch mit Hans Kurtil meint.
Ich kann nicht ausschließen, dass daraus ein längerer
Prozess vielleicht sogar werden wird, aber wir wollen dieses Risiko eingehen.
Ich habe den Einspruch, das darf ich jetzt politisch anfügen, als einen doch auch unfreundlichen Akt gegen ein Bundesland empfunden, gegen ein Bundesland wie Salzburg, das zum Ganzen der rot-weiß-roten Republik sehr viel beiträgt.
Wenn ich nur an unsere gemeinschaftlichen Bundesabgaben denke, die bereits über 30 Milliarden Schilling ausmachen, davon lukriert der Bund
Über 20 Milliarden Schilling, 4 Milliarden Schilling leisten wir in Solidarität gegenüber allen anderen Bundesländern und nur etwas mehr als 6 Milliarden Schilling fließen zurück in unsere Landeskasse und in die Kassen aller 119 Gemeinden zusammen.
Und bei dieser großartigen Leistung eines Landes halte ich es für politisch nicht gerechtfertigt zu sagen, wir würden Bundesinteressen missachten im finanziellen Bereich.
Wir erleben es nahezu jedes Monat, dass der Bund über gesetzliche Maßnahmen in unsere Interessen eingreift und dass über Bundesgesetze dem Land Kosten erwachsen, die weit über denen liegen, um die es hier geht.
So gesehen sehen wir auch der Prüfung mutvoll entgegen.
Jedenfalls bin ich keinesfalls gewillt, das ohne Weiteres hinzunehmen.
Das war ein unfreundlicher Akt des Bundes, der Bundesregierung gegenüber meinem Land.
meint Hans Katschthaler, der Landeshauptmann von Salzburg, mit dem Hans Kuttel gesprochen hat, über diese Kontroverse um Umweltkompetenzen mit dem Bund.
Sieben nach halb eins.
Die Schäden an der Ozonschicht der Erde rufen immer mehr Schäden auch der menschlichen Haut hervor.
In Österreich etwa hat sich die Zahl der an Hautkrebs Erkrankten im letzten Jahrzehnt verdoppelt und in Australien, wo das Ozonloch am größten ist, bekommen pro Jahr rund 140.000 Menschen einen Hauttumor.
Zum Schutz vor den ultravioletten Strahlen wird der Lichtschutzfaktor von Sonnencremen immer höher angesetzt und Sonnenbranddetektoren auf den Markt gebracht, die den Zeitpunkt, ab dem das Sonnenbaden für die Haut gefährlich werden könnte, anzeigen.
Eine sensationelle Entwicklung hat nun ein Wissenschaftlerteam in London ausgearbeitet, eine Creme, die den Hautkrebs verhindern könnte, Edith Bachkönig berichtet.
Im Unterschied zu den üblichen Sonnencremen, die die ultravioletten Strahlen nur abblocken, soll die in London neu entwickelte Creme erstmals aktiv in den Zellaufbau der Haut eingreifen.
Die Forscher im St.
Thomas Hospital in London haben in Versuchen an Tieren und Zellkulturen entdeckt, dass Zellkerne, die durch UV-Strahlung zerstört worden sind, wiederhergestellt werden können.
Die Creme könnte somit auch die Entstehung des Hautkrebses verhindern.
Denn dieser wächst dort, wo zu viel genetisches Material zerstört wurde, und zwar aufgrund zu exzessiven Sonnenbadens.
Dabei vernichten durch das Mikroskop betrachtet kleine Lichtpackungen ultravioletter Strahlen die Hautgene.
Ein körpereigenes Enzym baut die Gene bei nicht zu intensiver Strahlung wieder auf.
Dieses Enzym haben die Wissenschaftler in London nun künstlich in den Zellkern eingepflanzt.
Was in der Haut dabei vor sich geht, kann man sich so vorstellen.
Das Enzym macht dem Zellkern den Schaden ausfindig, schneidet den toten Strang ab und ein neuer Zellteil kann nachwachsen.
Bei der Anwendung an der menschlichen Haut gibt es allerdings noch Probleme.
Man weiß nicht, wie gut die Enzyme die Haut durchdringen können und die Genschicht tatsächlich erreichen.
Professor Herbert Hönigsmann von der Dermatologischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Wien meint dazu,
erscheint es mir nicht sehr wahrscheinlich, dass wirklich viel von diesem Enzym bis zum Zellkern vordringen kann.
Ich muss allerdings einschränkend sagen, dass wir eben keine Untersuchungen in dieser Richtung gemacht haben.
Denkbar wäre es, dass ein gewisser Anteil an den Zellkern herangebracht werden kann.
Auch das wäre, wenn das der Fall ist, schon natürlich von Vorteil, um die Reparatur dieser Schäden zu beschleunigen.
Und ein Beschleunigen
würde auch bedeuten, dass wahrscheinlich mehr an Schäden repariert würde, als es unter normalen Bedingungen, also mit der normalen Menge an Enzym vorkommen kann.
Professor Hönigsmann hält eine Verminderung der Karzinomhäufigkeit durch die Creme für möglich.
Vorausgesetzt man würde die Creme nach jedem Sonnenbad anwenden.
Die Forscher in London führen bereits erste Versuche an Menschen durch.
Und zwar an Patienten, die an verminderter Zellregeneration leiden.
Bei ihnen verursachen schon wenige Minuten an der Sonne schwere Hautverbrennungen.
Eine Stunde lang haben sie die Creme einwirken lassen und das Ergebnis hat sie selbst überrascht.
Die Zellerneuerung hat er tatsächlich eingesetzt.
Die Versuche sind allerdings noch nicht abgeschlossen und auf die Creme gegen Hautkrebs wird man noch warten müssen.
Der wirksamste Schutz derzeit ist daher immer noch auf Sonnenbäder zu verzichten.
Edith Bach-König hat berichtet.
Damned, verdammt, das waren die letzten Worte des Laudaer-Piloten Tom Welsch, bevor heute vor einem Jahr am 26.
Mai 1991 um 23.31 Uhr die Boeing 767-300 Mozart in den Dschungel von Thailand stürzte.
Flug 004 von Bangkok nach Wien war ein Flug in den Tod.
Alle 223 Insassen starben, Menschen aus 18 Staaten, die meisten 96 kamen aus Österreich.
Die Ursache der größten Katastrophe der österreichischen Luftwaffe war, dass sich die nur für die Bodenbremsung vorgesehene Schubumkehr in 7500 Metern Höhe löste.
Warum, weiß man exakt bis heute nicht.
Weiter ist man in der Frage der finanziellen Schädigungen.
In wenigen Wochen werden jene Angehörigen der Opfer, die das Angebot von Boeing annehmen, Geld erhalten.
Die Summen sind unbekannt.
Schon bezahlt hat die Versicherung von Lauda eher.
Die heute an der Absturzstelle geplante Gedenkmesse wurde wegen der Unruhen in Thailand abgesagt.
Mein Kollege Karl Jekowski ist trotzdem nach Thailand geflogen und konnte sich den noch unveröffentlichten Untersuchungsbericht der thailändischen Behörden über das Unglück verschaffen.
Die Untersuchungen über den Absturz der Boeing 767 der Laudair sind von der Thailändischen Untersuchungskommission abgeschlossen.
Es gibt einen rund 100 Seiten umfassenden vorläufigen Bericht in englischer Sprache.
In diesem konnte ich einen kurzen Blick werfen.
Auf den Seiten 46 bis 50 in den abschließenden Bewertungen ist zu lesen, dass die Schubumkehr im linken Triebwerk unkontrolliert bei einer Geschwindigkeit von 0,78 Mach, das sind rund 950 Stundenkilometer, in einer Höhe von 24.000 Fuß rund 7.500 Metern eingetreten ist und das Flugzeug in der Folge nicht mehr steuerbar war und abstürzte.
Es bleibt also die Frage, was hat nun die Schubumkehr ausgelöst.
In Punkt 13 heißt es dazu.
Die Untersuchungen des Absturzes ergeben, dass Hot-Short-Bedingungen im elektrischen System möglicherweise die Schubumkehr ausgelöst haben könnten.
Jedoch wurden keine spezifischen Kabel oder andere Komponenten gefunden.
Der genaue Grund, warum die Schubumkehr ausgefahren ist, konnte daher nicht eindeutig identifiziert werden.
Das heißt, ein Kurzschluss über eine abgescheuerte Kabelstelle könnte dem Computer ein falsches Signal gegeben haben und dieser dann die Schubumkehr ausgelöst haben.
Im nächsten Punkt 14 wird auf die Wartung bei Laudaer Bezug genommen.
Es konnten keine Laudaer-spezifischen Wartungsfehler nachgewiesen werden, welche die unkontrollierbare Schubumkehr ausgelöst haben könnte.
Auch dem Piloten wird kein Fehler vorgeworfen.
Sie heißt, es haben richtig gehandelt.
Zusammengefasst heißt das, man wird nie mehr die genaue auslösende Absturzursache erfahren.
Die Kommission empfiehlt in ihrem Bericht, die Zulassungsbestimmungen für die Schubumkehr zu überdenken und zu ändern.
Boeing hat ja bereits während der Untersuchungen zwei Schwachstellen entdeckt.
Das elektrische System und die Ventile.
Beides wurde geändert.
Es wurde eine neue Verkabelung der Schubumkehr vorgenommen mit Koaxialkabeln, sodass kein Kurzschluss mehr möglich ist.
Und bei den Ventilen, wo die Dichtungsringe anfällig scheinen, so haben es Labortests ergeben, sind neue Ventile ohne Dichtungsringe eingesetzt worden,
Und zur Absicherung des Schubumkehrsystems ist ein zweites unabhängiges Kontrollsystem eingebaut worden.
Wie geht es weiter?
Am 15.
Juni wird dieser Draftreport hier in Bangkok nochmals diskutiert, dann den anderen Mitgliedern der Internationalen Untersuchungskommission in Österreich und den USA zur Stellungnahme zugesendet und mit dem abschließenden Unfallbericht ist gegen Ende des Jahres zu rechnen.
Karl Jekowski aus Bangkok, Dreiviertel Eins.
Wir wechseln nach Italien.
Nach zwei Wochen einer peinlichen Politposse in Rom wurde nun im 16.
Wahlgang der 73-jährige Christdemokrat Oscar-Luigi Scalfaro zum neunten Präsidenten Italiens gewählt.
Unter dem Schock des Mordes an Mafiajäger Giovanni Falcone bei Palermo beendeten die tausend Abgeordneten die Wahlfars und kürten den Kosiga-Nachfolger mit den Stimmen der alten Koalition
und der Ex-Kommunisten von der PDS.
Ich bin mit Reinhard Frauscher in Rom telefonisch verbunden und an ihn die erste Frage.
Scalfaro, seit 47 Jahren im Parlament mehrmals Minister, ist auch nicht eher ein Mitglied jener alten politischen Klasse, jener Partitokrazia der Parteienherrschaft, deren Italiener ja so überdrüssig sind.
Also ein Mitglied der Parti di Quacia ist er sicher nicht.
Er ist innerhalb der Christdemokraten immer außerhalb dieser vielen Strömungen gestanden, der Machtspiele, die da sehr oft aus taktischen und persönlichen Gründen gespielt werden.
Er ist ein sehr honester Mann, daran ist absolut kein Zweifel.
Aber er gehört auch zu dieser Generation, die das Land aufgebaut hat, die mit dieser Republik gelebt hat und gewachsen ist.
Oscar Luis Giscalfo ist ganz klar ein Mann dieser Republik.
Er ist damit genau das Gegenteil von dem, was Kosiger vor ihm gewesen ist.
Kosiger ist ja deshalb zurückgetreten vorzeitig, weil er die Parteien dazu zwingen wollte, eine große Mehrheit zu finden, mit der dann die Verfassung geändert werden kann, in eine Richtung, die ein bisschen nach Frankreich schaut, die ein bisschen in Richtung
einer Präsidialrepublik geht.
Oskar Luizis-Calfaro will hier nichts ändern, will alles nur besser und ordentlicher ausführen, wie es da auf dem Papier ist, aber nichts ändern im Prinzip.
Kein Mann, also ein Perestroika-Allitalianer.
Was bedeutet seine Kür für die Regierungsbildung, für die Bildung der 51. italienischen Nachkriegsregierung, die nun ansteht, speziell unter dem Aspekt, dass diesmal die Ex-Kommunisten, die PDS, ja mitgestimmt hat?
Dass die Ex-Kommunisten mitgestimmt haben bei der Wahl des Präsidenten, ist wohl vor allem taktisch gewesen.
Parteichef Oketo hat gestern noch ganz klar gesagt, dass die Stimmen der PDS die Regierungsbildung nicht prioritieren, hat aber nicht offen gesagt, warum er dann wirklich für Scalfro gestimmt hat.
Die wahrscheinlichste Vermutung ist die, dass Scalfro, der ja bis jetzt seit einem Monat der Präsident der Kammer gewesen ist, damit diesen Sessel frei macht,
wieder für einen Angehörigen des PDS, wie schon in den letzten 13 Jahren, und damit der PDS imstande ist, das dritthöchste Amt zumindest im Staate zu besetzen.
Diese taktische Überlegung dürfte wohl den größten Ausschlag gegeben haben bei den Stimmen des PDS für Scalfro.
Dass Scalforo ein ganz besonderer Präsident ist von der Wahl her, das steht fest.
Die ersten acht Präsidenten dieser Republik sind immer gewählt worden unter dem Aspekt eines politischen Gleichgewichts.
Eines politischen Gleichgewichts zwischen dem, der im Palazzo Cicci, also der Ministerpräsident ist, und dem, der im Querenal sitzt, des Staatspräsidenten.
Zum ersten Mal nun ist es passiert, dass ein Präsident außerhalb dieser Überlegungen gewählt wurde, aus der Not der Stunde, aus der Not der 16 Wahlgänge, der verzweifelten Wahlgänge, wo wirklich kein Ausweg mehr zu sehen war, im Moment, in dem in Palermo die Katastrophe passiert ist.
Insofern hat die Wahl Skalforos wenig Bedeutung für die künftige Regierungsbildung.
Bedeutung könnte sie dann bekommen, wenn man auch bei der Regierungsbildung genauso wenig weiterkommt wie bei den ersten 15 Wahlgängen zur Wahl des Präsidenten.
Wenn auch hier absolut keine Lösung, keine Mehrheit im Parlament zu finden ist, dann müsste man nachdenken hier, ob man nicht auch bei der Regierungsbildung denselben Vorgang macht, also eine Art überparteiliche Lösung findet, eine Art Notregierung, die das Land aus den Problemen mit Kriminalität und mit Wirtschaft und vor allem dem Staatsbudget herausführt.
Insofern könnte diese Wahl von Scalfro richtungsweisend gewesen sein.
Sie sprachen von der Not der Stunde und Sie sprachen von der Möglichkeit, dass eine Art Notkabinett wenigstens für zwei Jahre nun etabliert wird.
Not, das bezieht sich neben den wirtschaftlichen Problemen in Italien vor allem natürlich auf das organisierte Verbrechen, auf das erneute Zuschlagen der Mafia.
Welche Chancen hat man hier?
effizient etwas zu tun, vor allem wenn man bedenkt, dass immer dichtere Anzeichen darauf hinweisen, dass nicht die Mafia allein agiert, sondern dass sie verfilzt ist in einer Struktur mit höchsten politischen Kreisen in Rom.
Natürlich sind die Vertreter des Establishments jetzt bemüht, diesen vermuteten Hintergrund hinter der Ermordung von Falcone herunterzuspielen.
Natürlich ist man bemüht, das Ganze doch im Mafia-Milieu zu belassen.
Allein das ist ja schon schlimm genug, dass es der Mafia gelingt, jeden zu treffen, wann immer sie will.
Auch Leute, die so beschützt sind wie Falcone, der immerhin 60 Sicherheitsleute zu seiner Verfügung hatte.
Wie weit nun diese Verfilzung zwischen Mafia, politischem Interesse, Geschäftsinteressen und Parteien geht, das lässt sich einfach nicht absehen.
Hier sind natürlich immer wieder Vermutungen im Gange und die Vermutungen gerade bei solchen Gelegenheiten wie der jetzigen werden immer dichter.
Viele in Italien, viele in Rom wollen einfach nicht, dass Licht in das letzte Dunkel hineingebracht wird, dass diese Verbindungen zwischen Geschäften, zwischen Mafia, zwischen Politik aufgedeckt werden.
Reinhard Frauscher, ist Italien, dieses große, schöne Land, verurteilt, mit diesen dunklen Mächten zu leben?
Wir erinnern uns an den Skandal und Propaganda Due, an Gladio, an immer wieder auftauchende Putschgerüchte, an die Macht der Mafia.
Vielleicht hängt es damit zusammen, dass Italien einfach eine Kultur des Individualismus hat, die viel größer ist als in anderen europäischen Ländern, in den nördlicheren europäischen Ländern.
wo der sogenannte Common Sense, die Gemeinschaft doch einen größeren Wert zu haben scheint als in Italien.
die Verfassung, aber auch das tägliche Leben hier im Lande zeigt, dass einfach die Freiheit des Einzelnen höher geschätzt wird als das Gemeinwohl.
Das ist im Bewusstsein der Menschen vorhanden, das spielt sich ab im täglichen Leben, wo jeder so weit geht, bis er dem anderen einfach auf die Zähne steigt und erst dann, wenn der andere so viel Macht hat, das zurückzuweisen, nimmt man seine eigenen Absichten wieder zurück.
Das ist im täglichen Leben so, das ist im politischen Leben aber auch so.
Und einen Gemeinsinn a priori gibt es hier viel weniger als in den anderen Ländern.
Und es scheint ein bisschen, dass sich jetzt in Italien zeigt, dass der Preis für diesen Individualismus doch sehr hoch ist, nämlich dass eben das Gemeinwohl darunter mehr leidet als in anderen Ländern.
Danke Reinhard Frauscher für diese Einschätzungen aus Rom.
Heute Abend findet im Wiener Volkstheater die Premiere von Gerd Jonkes Stück »Sanft Wut« oder »Der Ohrenmaschinist« statt.
Grund für die Direktorin Emmy Werner am Vormittag ihre neuen Pläne für die kommende Saison bekannt zu geben.
Brigitte Hofer berichtet davon.
Es geht uns sehr gut, Sie sehen es.
Wir hoffen, es wird eine schöne Spielzeit.
Konflikte im Haus sind bereinigt.
Leider gibt es keine spektakulären.
Es geht uns gut, betont Emi Werner immer wieder und gibt energiegeladen den projektierten Spielplan für die kommende Saison bekannt.
Mit Schillers Maria Stewart eröffnet sie am 6.
September Andrea Eckert Maria, Babette Ahrens Elisabeth, Cornelius Obonja Mortimer.
Ein Brecht-Fragment, das wirkliche Leben des Jakob Geherda, Inszenierung Pete Drescher, folgt.
Dann Bonsé mit Wolfgang Hübsch, Werner Schwab als österreichische Erstaufführung, Volksvermittlung oder Meine Leber ist sinnlos mit Vera Borek, Bühne Adolf Rohner.
Karl-Heinz Hackl inszeniert als Weihnachtspremiere Nestor's Jux mit Birgit Doll und Ludwig Hirsch.
Im Jänner Aaron Sorkins »Für Gott, Ehre und Vaterland« und im März ein irisches Stück »Lunassa Tanz« in der Regie von Rudolf Jusitz.
Außerdem sind geplant Elfriede Jellineks Text »Wolkenheim«, Baumeister Solnes »Das von heuer verschobene, was ihr wollt« und ein Klavierstück von Gerd Jonke »Opus 111«, dessen »Sanftwut« oder »Der Ohrenmaschinist« ja heute Abend im Volkstheater Premiere hat.
Und Werner hofft auch hier auf unkalkulierte Erfolge wie in der laufenden Saison.
Es geht nicht immer mit Qualität oder der Pressereaktion einher.
Die Wiederaufnahme natürlich der Dreikroschenoper, die spielen wir halt, obwohl es uns unterm Strich nichts bringt, weil die Abendvorstellung so teuer ist, dass es sich unterm Strich ausgeht, was aber bei der Dreikroschenoper, wie ich gehört habe, eine Sensation ist.
Da ist man die Ipsen-Genora, Endstation Sehnsucht, was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte und mit dem Delügt scheint ein Gans.
atemberaubender Publikumserfolg zu werden, soweit wir das jetzt absehen können.
Konkurrenz-Hickhack zum Burgtheater wird diesmal vornehm vermieden.
Nur bei den so notwendigen Werkstätten und Probenbühnen-Ausbauten fallen Zahlen.
Der kaufmännische Direktor Rainer Moritz.
So circa 50 Millionen Schilling.
Aber mit Werkstätten, mit Malersaal, Tischlerei, Schlosserei und Lagerräumlichkeiten.
Nein, weil man bedenkt, welche Summen für andere Probebühnen genannt werden.
Gut, so schön ist es auch nicht.
Also das sollte man keinen Vergleich ziehen.
Es ist ja viel kleiner.
Es ist ja viel kleiner.
Nein, endlich einmal eins zu eins die Möglichkeit zu probieren.
Stets wichtiger Kalkulationspunkt für Emmi Werner, die Abonnenten.
Wir haben sieben Abo-Produktionen gehabt, versuchsweise, voriges Jahr und drei nicht-Abo.
Und das ist toll aufgegangen.
Sie wissen, ich kann es noch einmal bitte sagen, ich will am liebsten darüber ein Seminar abhalten.
Die Stücke gehen nicht deshalb oft nicht ins Abonnement, weil wir zu ängstlich sind, sondern weil, wenn es nicht genügend Publikum hat, muss ich es ja 25 Mal durch sämtliche Abonnementgruppen
Die Leute bestehen ja für ihren Sitzplätzen, durchschleifen, ob ein Stück besucht wird oder nicht.
Da wir pro Aufführung maximal 400 Abonnenten drin sitzen haben, kann es mal passieren, ich sitze 25 Mal vor 400 Abonnenten und keinem einzigen freien verkauften Karte.
Daher versuchen wir die Risikostücke im freien Verkauf anzubieten und spielen sie so oft sie eben dann gehen.
Und für die schon 40.
Spielzeit in den Außenbezirken werden unter anderem eine Achtmannbearbeitung des zerbrochenen Kruges, Kerstin Spechts glühend Männlein und Arpat Göns Stück Bilanz geplant.
Brigitte Hofer hat berichtet, ich trage noch einen Hinweis nach zum folgenden Bericht von Karl Jekowski aus Thailand zum Thema ein Jahr nach dem Laudaer Absturz.
Das ist auch das Thema morgen im Ö3 Freizeichen mit Niki Lauda, mit Karl Jekowski und mit Nora Frey.
Ich höre gerade, ich soll mich korrigieren, diese Sendung ist heute im Freizeichen.
Und nun vier vor eins, die Schlussnachrichten.
Österreich FPÖ-Obmann Haider erneuerte heute seine Forderung, der neue Bundespräsident Thomas Klestil soll in seiner Amtszeit die Themen der Freiheitlichen vertreten.
Haider sagte, er erwarte aber keine politische Dankabstattung von Klestil.
In weiten Bereichen habe sich gezeigt, dass Klestil ohne dies auf der Linie der FPÖ liege, etwa bei Fragen der Neutralitätspolitik, des Staatsvertrages, der Ausländerproblematik und der Nationalbank.
Der neue Bundespräsident Klestil betonte, er sei der FPÖ keinen Dank schuldig und einzig dem Wähler verpflichtet.
Er stehe jedem frei, Wahlankündigungen einzufordern, zur Verantwortung ziehen könne ihn aber nur der österreichische Wähler.
Der URF hat gemeinsam mit dem Roten Kreuz, der Caritas und anderen Hilfsorganisationen eine neue Aktion für die Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien gestartet.
Die Hilfsaktion mit dem Namen Nachbar in Not beginnt morgen.
Mit Spots in Radiofernsehen wird die Bevölkerung zu Spenden aufgerufen, die das Elend der 1,3 Millionen Flüchtlinge lindern sollen.
Sobald jeweils 300.000 Schilling an Spendengeldern eingetroffen sind, wird ein Lastwagen mit Hilfsgütern in die Krisengebiete geschickt.
Die Hilfsorganisationen legen zuvor genau fest, wer welche Hilfe erhalten soll, damit die rechtsmäßige Verwendung der Spendengelder garantiert werden kann.
Spenden können auf das Postscheckkonto 7.600.111 eingezahlt werden.
Ich wiederhole, 7.600.111.
Das Wetter, zunächst noch überall sonnig am späten Nachmittag im Bergland einige Gewitter, Temperaturen zwischen 20 Grad im Osten und 25 im Westen.
Ja, damit alles klar ist, noch einmal heute, 14.05 Uhr, Ö3, Freizeichen mit Niki Lauda, ein Jahr nach dem Absturz.
Während sich die Lage im Karabachkonflikt leicht entspannt hat, eskaliert die Lage in der GUS-Republik Moldawien. Nach der Ausrufung der Souveränität im Vorjahr erklärt sich auch das Dnjestrgebiet souverän. Dort wohnen überwiegend Russen. Die politische Führung Moldawiens unterstellt Russland die Separatisten zu unterstützen und erwägt eine Kriegserklärung an Russland.
Mitwirkende:
Scholl, Susanne [Gestaltung]
Datum:
1992.05.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Ethnie
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Krieg
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Krisen und Konflikte
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Militär
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Regierung
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Außenpolitik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
"Bruder in Not" heißt eine neue österreichische Hilfsaktion für Flüchtlinge aus allen Teilen des ehemaligen Jugoslawiens. Organisiert wird sie vom ORF gemeinsam mit der Caritas und dem Roten Kreuz. 1,3 Millionen Menschen haben bisher ihr Heim verlassen müssen. Einblendung: Präsident Rotes Kreuz Heinrich Teichl, Einblendung: ORF-Generalsekretär Kurt Bergmann.
Mitwirkende:
Unger, Hans Christian [Gestaltung]
, Treichl, Heinrich [Interviewte/r]
, Bergmann, Kurt [Interviewte/r]
Datum:
1992.05.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Krisen und Konflikte
;
Krieg
;
Außenpolitik
;
Soziales
;
Asyl
;
Pressekonferenz
;
Wirtschaftspolitik
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In Österreich hat sich die Zahl der an Hautkrebs Erkrankten im letzten Jahrzehnt verdoppelt. In Australien bekommen pro Jahr rund 140.000 Menschen einen Hauttumor. Ein Wissenschafterteam in London hat eine Creme, die den Hauptkrebs verhindern könnte, entwickelt. Interview: Dermatologe Herbert Hönigsmann.
Mitwirkende:
Bachkönig, Edith [Gestaltung]
, Hönigsmann, Herbert [Interviewte/r]
Datum:
1992.05.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Medizin
;
Gesundheitswesen und medizinische Versorgung
;
Umweltverschmutzung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Vor genau einem Jahr ist eine Boeing 737 im Dschungel von Thailand abgestürzt. Alle 223 Insassen starben beim Unfall. Die Ursache der größten Katastrophe der österreichischen Luftfahrt war eine Lösung der Schubumkehr. In der Frage der finanziellen Entschädigungen ist man weitergekommen. Einblendung: vorgelesener Text aus Unfallbericht.
Mitwirkende:
Jirkovsky, Karl [Gestaltung]
Datum:
1992.05.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Justiz und Rechtswesen
;
Tod
;
Technik
;
Reportage
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Nach zwei Wochen wurde im sechzehnten Wahlgang der Christdemokrat Oscar Luigi Scalfaro zum 9. Präsidenten Italiens gewählt. Unter dem Schock vom Mord des Mafiajägers Falcone beendeten die Abgeordneten die Wahlfarce.
Mitwirkende:
Frauscher, Reinhard [Interviewte/r]
, Glück, Luis [Interviewer/in]
Datum:
1992.05.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Justiz und Rechtswesen
;
Straftaten
;
Wahlen
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten