Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1993.01.15
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Grüß Gott und willkommen beim Freitag-Mittag-Journal im Studio Louis Glück.
Die Themen, die wichtigsten Themen der folgenden Stunde, Sozialminister Josef Heß uns Vorschläge zur Bekämpfung der Rekordarbeitslosigkeit in Österreich, die Krise der heimischen Glasindustrie,
Der Deutsche Bundestag debattiert in Bonn Bundeswehrkampfeinsätze außerhalb des NATO-Gebietes.
Keine Hoffnung auf weitere Überlebende des Fehrunglücks vor der Insel Rügen in der Ostsee.
GUS-Atomgipfel zwischen dem Präsidenten Russlands und dem der Ukraine.
In der Slowakei des Ladislaus Mečiar spüren die Intellektuellen nun recht heftigen Gegenwind.
Die Österreicher und ihre ziemlich wertlosen Tschechenkronen.
War Paracelsus eine Frau und ein Kulturthema Neues vom Wiener Volkstheater.
Am Beginn der Nachrichtenüberblick-Redakteurin Andrea Maiwald und Sprecher ist Josef Hensel-Natek.
Deutschland.
Einen Tag nach dem Feiernunglück vor der Insel Ostsee, vor der Ostseeinsel Rügen, gibt es für die acht Österreicher an Bord keine Hoffnung mehr.
Zehn Menschen konnten lebend geborgen werden.
Auf dem Schiff waren mehr als 60 Personen, 39 wurden bisher totgeborgen.
Mit der Identifizierung der Leichen wurde bereits begonnen.
Nach wie vor sind mehrere Schiffe und Hubschrauber im Rettungseinsatz.
Die Wetterverhältnisse haben sich noch nicht gebessert.
Die polnische Fähre war gestern bei starkem Sturm gekentert.
Um die genaue Ursache zu klären, ist der polnische Innenminister Milczanowski mit einer Expertengruppe nach Deutschland gereist.
Im Deutschen Bundestag in Bonn hat eine heftige Debatte über mögliche Einsätze der deutschen Bundeswehr im Ausland begonnen.
Die Regierungskoalition plant eine Änderung der Verfassung, um Einsätze deutscher Streitkräfte nach einem Beschluss des UNO-Sicherheitsrats sowie im Rahmen von NATO, Westeuropäische Union und KSZE zu ermöglichen.
Außenminister Kinkel sagte, Deutschland könne sich nicht mehr auf die eigene Verteidigung beschränken, sondern müsse daran mitwirken, den Weltfrieden notfalls auch durch einen Militäreinsatz zu sichern.
Die SPD spricht dagegen von einem Rückfall in die Kanonendiplomatie.
Die Sozialdemokraten wollen der Verfassungsänderung nicht zustimmen.
Italien.
Die Polizei hat Toto Riina, den meistgesuchten Mafia-Bus Italiens, verhaftet.
Mehr als 20 Jahre hatten die Behörden nach ihm gefahndet.
Einzelheiten der italienischen Polizeiaktion sind nicht bekannt.
Russland.
Die Präsidenten Russlands und der Ukraine beraten heute in Moskau über militärische und wirtschaftliche Fragen.
Im Mittelpunkt des Treffens zwischen Jelzin und Kravchuk stehen die Start-Abrüstungsverträge.
Die Ukraine verlangt für die Zerstörung der etwa 170 Langstreckenraketen auf ihrem Staatsgebiet eine finanzielle Entschädigung.
Der im Jahre 1991 von den USA und der damaligen Sowjetunion geschlossene Start-1-Vertrag ist von der Ukraine noch immer nicht ratifiziert worden.
USA-Irak.
Nach der Militäraktion der Golfalliierten scheint Bagdad nun zu Zugeständnissen bereit.
Der Irak will Kontrollfrüge der Vereinten Nationen über seinem Gebiet wieder zulassen.
Die UNO-Sonderkommission zur Beseitigung irakischer Massenverdichtungswaffen hat jedoch bisher keine Landeerlaubnis bekommen.
Die Vereinigten Staaten werten den jüngsten Militärschlag als vollen Erfolg.
Nach bisherigen Erkenntnissen wurden aber nur vier der acht Raketenstellungen und Radaranlagen zerstört.
Fast 800 amerikanische Soldaten sind unterdessen nach Kuwait aufgebrochen.
Sie sollen dort neue Grenzverletzungen durch den Irak verhindern.
Österreich
ÖVP-Obmann Busek hält eine offizielle Empfehlung seiner Partei zum Ausländervolksbegehren der Freiheitlichen für nicht notwendig.
Seine Linie sei beim Dreikönigstreffen der ÖVP in Salzburg vom Parteivorstand bestätigt worden, sagte Busek im Morgenjournal.
Kroatien, Bosnien-Herzegowina In Zagreb werden heute die beiden Vorsitzenden der Genfer Friedenskonferenz Vance und Owen zu neuen Verhandlungen erwartet.
Der Parlamentspräsident der einseitig ausgerufenen Serbenrepublik in Bosnien hat sich für die Annahme des Friedensplanes von UNO und EG ausgesprochen.
Er stellte sich damit hinter den bosnischen Serbenführer Karadzic.
Die EG hat dem Parlament der bosnischen Serben sechs Tage Zeit gegeben, um dem Friedensplan zuzustimmen.
An fast allen Fronten Bosniens sind die Kämpfe auch in dieser Nacht weitergegangen.
Die heftigsten Gefechte gab es wieder in Gradacac im Norden und in der Region um Bihac.
Nur in der Hauptstadt Sarajevo war es relativ ruhig.
Somalia
Ein Schweizer Mitarbeiter des Roten Kreuzes ist in Somalia getötet worden.
Der Mann wurde bei einem Überfall in seiner Wohnung in der Stadt Bardera erschossen.
Er ist bereits der zweite Mitarbeiter einer Hilfsorganisation, der den Unruhen in Somalia seit der Ankunft der internationalen Eingreiftruppe zum Opfer fiel.
Die Bürgerkriegsparteien haben heute ein Friedensabkommen unterzeichnet.
Es sieht eine Feierpause und die Entwaffnung der Milizen vor.
Hier noch zwei Sportmeldungen.
Beim Damenabfallslauf in Cortina D'Ampezzo führt die deutsche Katja Seitzinger.
An zweiter Stelle liegt die Französin Carol Merle vor der Österreicherin Barbara Sattleder auf dem dritten Platz.
Das Rennen ist noch in Gang.
Der Österreicher Thomas Muster steht im Finale des Tennisturniers von Sydney.
Muster schlug in Australien den Italiener Omar Camporese.
Sein Finalgegner ist der Amerikaner Pete Sampras.
Ja und nach den Nachrichten am Schluss mit Sport kommen wir zum Wetter, heute mit Christian Hundorf.
Hoher Luftdruck bedeutet im Winter einerseits viel Sonne, andererseits auch Nebel.
Heute und morgen überwiegt in Österreich die Sonne, am Sonntag nimmt der Nebel in den Niederungen zu.
Dazu kommt noch Tauwetter im Gebirge.
Die Schneeschicht wird laufend dünner, gleich ein paar aktuelle Werte.
Am Hahnenkamm liegen noch 50 cm Schnee, im Skigebiet Weißsee 180, am Patscherkofel plus 70, in Mariazell nur noch Spuren und auf der Rax 20 cm.
Von den aktuellen Schneemeldungen zu den aktuellen Meldungen der Landeshauptstädte.
In Wien ist es Heiter bei 6 Grad, Eisenstadt Heiter 7, St.
Pölten Heiter 4, Linz Heiter 5, Salzburg Heiter 6, Innsbruck stark bewölkt 5, Bregenz Nebel 4, Graz stark bewölkt 2 und Klagenfurt Nebel minus 1 Grad.
Es bleibt heute meist sonnig.
Einige Wolkenfelder ziehen über Veradelberg und Tirol, dicht bewölkt bleibt es in der Oststeiermark.
Im Rheintal und stellenweise auch in Kärnten ist der Nebel dicht und zäh.
Die Temperaturen am Nachmittag meist 4 bis 9 Grad, im Süden stellenweise auch unter 3 Grad.
In der kommenden Nacht sinken die Temperaturen auf plus 1 bis minus 8 Grad.
Frostig wird es vor allem in den Alpentälern und in den Becken im Süden.
In Wien erwarten wir Tiefstwerte um 0 Grad.
Auch morgen Samstag ist es meist sonnig und mild.
Nebel gibt es am Vormittag noch im Rheintal, in Kärnten und der Steiermark.
Der Nebel kann im Süden gefrieren.
Die Temperaturen erreichen 5 bis 10, in den Nebelgebieten etwa 3 Grad.
In 1500 Meter Höhe liegen die Werte um 5, in 2000 Meter um 6 Grad.
Das Tauwetter hält also an.
Ein Blick auf den Sonntag.
Sonnig und sehr mild wird es vor allem auf den Bergen oberhalb von etwa 1000 Meter Höhe.
In den Niederungen liegt aber häufig Nebel oder Hochnebel und zwar von Oberösterreich bis hinein ins Burgenland, in Kärnten, der Steiermark und in Vorarlberg.
Hier bleiben die Temperaturen am Sonntag etwas gedämpft.
Das Tauwetter hält bis über das Wochenende hinaus an.
Schneefall im Gebirge erwarten wir frühestens in der Nacht zum Dienstag.
Als ziemlich genau vor zwei Jahren die Golfkrieg-Allianz gegen Saddam Hussein in den Krieg zog, um im UNO-Auftrag Kuwait wieder zu befreien, da war Deutschland nicht dabei.
Das trug der Bundesrepublik den Vorwurf ein, ein Drückeberger zu sein, sich von der internationalen Solidarität loszukaufen, Millionen zu schicken statt Kanonen.
Bonn berief sich auf seine Verfassung, die nach gängiger Auslegung Bundeswehreinsätze nur zur Selbstverteidigung und dem Bündnisfall innerhalb des NATO-Gebietes vorsieht.
Eine andere Interpretation war schon bisher möglich, aber der Geistesgrundgesetzesgebot zur Rückhaltung.
Historisch war das eine Folge des Hitler-Imperialismus.
Jetzt aber will auch Bonn mittun, will auch seinen Beitrag leisten zur kollektiven Sicherheit in der neuen, wenn auch noch recht unordentlichen Weltordnung.
Die CDU-CSU-FDP-Koalition hat sich auf eine Verfassungsänderung geeinigt, die Kampfeinsätze deutscher Soldaten zur Friedensschaffung und Erhaltung im UNO-Auftrag erlauben und mit zwei Drittel Mehrheit sogar ohne Mandat des Sicherheitsrates.
Die sozialdemokratische Opposition legt sich da quer.
Rodat Adrovica aus dem Bonner Bundestag.
Die deutsche Vergangenheit macht es den Politikern der Gegenwart nicht leicht.
Das Gespenst des Nationalsozialismus und die Rolle der Wehrmacht als Invasionsarmee in ganz Europa belasten die Diskussion über zukünftige Aufgaben der Bundeswehr.
Vor allem die deutschen Sozialdemokraten können sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass die Bundeswehr nun gemeinsam mit den Armeen anderer Staaten in den Krieg ziehen soll.
Als Musterbeispiel stellen sie immer wieder den Golfkrieg hin.
Militäreinsätze dieser Art will die SPD auch in Zukunft auf gar keinen Fall.
Die Fronten sind verhärtet.
Der heute in den Bundestag eingebrachte Vorschlag zur Änderung des deutschen Grundgesetzes hat keine Chance auf Erfolg.
Die Union und die FDP wollten erreichen, dass Deutschland in Zukunft mit absoluter Mehrheit im Bundestag an allen UNO-Einsätzen und mit zwei Drittel Mehrheit auch an Nothilfeaktionen zugunsten eines angegriffenen Staates teilnehmen kann.
Der Vorsitzende der CDU-CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Schäuble,
letztlich ganz gut damit gelebt, dass für Krieg und Frieden andere zuständig waren, über die wir uns notfalls noch entrüsten und gegen die wir notfalls noch demonstrieren konnten.
Aber damit ist es jetzt vorbei.
Und deshalb müssen wir jetzt die Voraussetzungen schaffen, dass sich auch unsere Bundeswehr an kollektiven Maßnahmen zur Sicherung des Friedens beteiligen kann.
Postminister Klaus Kinkel von der FDP berichtete, dass er fast bei jedem Treffen mit seinen NATO-Kollegen an Gedenkminuten für gefallene UNO-Soldaten teilnehmen muss, zuletzt für einen britischen.
Die fairen, aber fragenden Blicke meiner Kollegen kann ich jedenfalls nicht vergessen und auch nicht ohne weiteres verdrängen.
Wie lange noch kann und will Deutschland sich erlauben, nur zuzusehen, dass andere Völker ihre Soldaten zur Friedenssicherung mit allen Konsequenzen einsetzen?
diesen Argumenten nicht beeindrucken.
Sie versteht Souveränität anders.
Man müsse auch klarmachen dürfen, woran man nicht teilnehmen wolle, siehe etwa Golfkrieg.
Die Sozialdemokraten werden dafür von der konservativen deutschen Presse heftig gescholten.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung spricht heute etwa von der Utopie der Drückeberger.
Die SPD ist jedoch durch einen Parteitagsbeschluss gebunden, maximal fliedenserhaltenden Blauhelmmissionen der UNO zuzustimmen.
Ihr Abgeordneter Günther Verheugen, heute im Bundestag.
Hat doch keinen Sinn, darum herumzureden.
Der von Ihnen vorgeschlagene neue Artikel 24 macht aus der Bundeswehr, die zum Zwecke der Landesverteidigung und nichts anderem aufgestellt worden ist, ein Interventionsinstrument in internationalen Krisen.
Und ich sage es ganz bewusst und ganz scharf, ein Instrument der Kriegsführung, das ist der objektive Tatbestand.
Ob Sie es wollen, das ist etwas ganz anderes.
Aber es kommt nicht darauf an bei Grundgesetzänderungen, was Sie heute damit wollen, sondern was Sie morgen damit können.
Verteidigungsminister Volker Rühe wertete diese Aussage als Beleidigung der Bundeswehr, die das niemals mit sich machen lassen würde.
Fazit, bedauerliche Tatsache ist, dass die Diskussion über die Bundeswehr blockiert bleibt.
Dem internationalen Ansehen Deutschlands tut das nicht gut.
Wie stark darf man sich also engagieren, wird in Bonn debattiert.
Und was in Österreich zum Beispiel das Problem Neutralität ist, ist dort das Problem der Verfassung.
Wir bleiben in Deutschland, wechseln aber das Thema.
Die gestern früh bei orkanartigem Sturm vor der deutschen Ostseeinsel Rügen gekenterte polnische Fähre Jan Heweliusz treibt immer noch mit dem Kiel nach oben im Meer.
Die Hoffnung auf Überlebende hat man praktisch aufgegeben, auch wenn weiter gesucht wird.
54 Tote hat die Katastrophe gefordert, darunter 8 Österreicher.
Der fatale Fehler des Kapitäns war, bei so schwerer See überhaupt auszulaufen, aber auch mit Sicherheit war es schlecht bestellt.
Insider nannten die Jan Hevelius immer wieder Jan Havarius.
Das vor 17 Jahren gebaute Schiff hatte vier Unfälle.
Ein schwedischer Lastwagenfahrer sagte heute, oft habe er die Besatzung betrunken gesehen und die Fahrzeuge seien in der Fähre immer wieder schlampig festgemacht gewesen.
Nicht nur bei Öltankern, auch bei Fähren ist die Verantwortungslosigkeit also offenbar fast an der Tagesordnung.
Kurt Rammersdorfer.
Während die Jan Heveliusch Kiel oben nach Osten abdriftet, läuft die Suchaktion nach den Opfern der Katastrophe auf Hochtouren weiter.
Seit den frühen Morgenstunden sind zwei spezielle Rettungshubschrauber der Bundesmarine im Einsatz, unterstützt von zwei polnischen Hubschraubern.
Acht Kreuzer sind im Unglücksgebiet unterwegs, um nach weiteren Opfern Ausschau zu halten.
Dass noch jemand lebend geborgen werden kann, daran glaubt hier in Stralsund niemand mehr.
Nach neuesten Polizeiangaben wurden bis jetzt 38 Tote aus dem Wasser gefischt.
Rund 16 Personen gelten immer noch offiziell als vermisst.
15 Leichen wurden nach Stralsund gebracht, 23 wurden von polnischen Schiffen und Hubschraubern nach Polen überstellt.
Die Identifizierung der Leichen dauert noch an.
Offiziell ist über das Schicksal der vermutlich 8 Österreicher nichts zu erfahren.
Sie dürften das Unglück jedoch nicht überlebt haben.
Währenddessen befindet sich der polnische Innenminister Andrzej Milczanowski auf dem Weg nach Stralsund.
In seiner Begleitung eine Expertengruppe, um die Umstände der Katastrophe zu untersuchen.
Die polnische Ministerpräsidentin Hanna Suchocka hat schon gestern eine Sonderkommission gebildet, mit dem Auftrag, den Dingen auf den Grund zu gehen.
Im polnischen Bezirk Stettin wurden die Flacken auf Halbmast gesetzt.
Der heutige Tag wurde zum Trauertag erklärt.
In einer Gedenkmesse soll der Opfer gedacht werden.
Schwedische Lastwagenfahrer haben inzwischen Konsequenzen aus dem Unglück gezogen.
Sie boykottieren den Fährverkehr zwischen dem polnischen Swinemünde und dem schwedischen Istad.
Die Fahrer berichten, dass die Ladung auf den polnischen Fährschiffen häufig schlampig verteilt worden sei.
Die Besatzung sei manchmal oben dreien Stock betrunken gewesen.
Währenddessen hat sich der Fährverkehr wieder normalisiert.
Der Sturm an der Ostsee hat deutlich nachgelassen.
Kurt Rammersdorfer hat berichtet, Viertel 1 zischt durch ein Programmhinweis.
Journal Panorama.
Drei Jahre ist die alte DDR nun schon Teil des großen Vereinigten Deutschland.
Doch die Umgestaltung der Wirtschaft ist schwieriger, als sich viele gedacht hatten.
Die harten Seiten der Marktwirtschaft treffen die Menschen schwer.
Der EDV-Techniker Wolfgang Biel hat gerade seine Kündigung bekommen.
Wir haben uns ja nie damit beschäftigt, hier in den neuen Bundesländern.
Wir wussten, bis 65 mindestens wirst du arbeiten, wenn nicht noch länger.
Und selbst damals hatten die Leute schon, die in die Rente gingen, mit 65 große Probleme.
Wie sie das verkraften, jetzt plötzlich nicht mehr arbeiten.
Und wir kriegen das schon mit 55 oder noch eher.
Doch nicht nur die Arbeitslosigkeit ist neu für die ehemaligen DDR-Bürger.
Auch die westlichen Arbeitsbedingungen machen ihnen schwer zu schaffen.
Man war das 8 Stunden effektiv hintereinander arbeitende gewöhnt.
Es war ja früher so, man hat gesagt, na gut, ich hau jetzt mal rein und mach mal 3 Stunden und hol meine Norm rein und dann kann ich mich mal 20 Minuten hinsetzen.
Das hat man gewusst, dass es das nicht mehr gibt.
Die Leistungsanforderung ist schon enorm gestiegen.
Am Beispiel zweier Betriebe zeigt Wolfgang Kruchen die Schwierigkeiten der Umgestaltung.
Heute Abend um 18.20 Uhr auf Österreich 1 im Journal Panorama.
Die Währungsumstellung in den beiden Nachfolgestaaten der ehemaligen Tschechoslowakei gewinnt zusehends eine Eigendynamik, die die Urheber sicher nicht gewollt haben.
Wenn man etwas mit einer Währung vorhat, gilt nach alter Notenbankerfahrung kein Wort vorher in die Öffentlichkeit, denn sonst nehmen die Konsumenten das Steuer in die Hand.
Sie horten oder verkaufen ihr Geld, verschleppen es, übergrenzen oder geben es hemmungslos aus.
Und immer entsteht eine nicht mehr beherrschbare Massenbewegung.
Genau das ist den Slowaken und Tschechen nun passiert und jetzt überschlagen sich bei unseren beiden Nachbarländern die Ereignisse.
Hans Adler berichtet und geht auch der Frage nach, was die Österreicher mit jenen Tschechen Kronen machen könnten, die ihnen vielleicht vom letzten Ausflug noch übrig geblieben sind.
Um gleich die wichtigste Frage für die österreichischen Tschechien- oder Slowakei-Besucher zu beantworten, fahren Sie rasch auf Besuch ins Nachbarland und geben Sie das restliche Geld aus.
Oder gehen Sie trotz aller Hiobsbotschaften zur Bank.
Kleine Beträge kauft zum Beispiel die CA nach eigener Auskunft immer noch,
wenn auch zu einem schlechteren Kurs von 35 bis 38 Schilling für 100 Kronen statt früher 40 Schilling.
Für Banken sind die Kronen nach wie vor in kleinen Beträgen verwertbar, weil natürlich auch der Warenverkehr weiter funktionieren muss.
Offiziell sind aber die Tschechen Kronen nicht repatriierbar, wie das so schön heißt.
Man darf sie nicht über die Grenze zurück ins Heimatland bringen.
Das durfte man nie.
Die Einfuhr und Ausfuhr von Kronen war ja seit der Grenzöffnung verboten.
Es wurde nur nicht kontrolliert und wo kein Kläger, da kein Richter.
Nicht möglich ist der Umtausch von alten in neue gestempelte Banknoten in Tschechien oder der Slowakei.
Bargeld umwechseln dürfen auch die Tschechen und Slowaken nicht, deren Umtausch auch nur über das eigene Bankkonto gehen kann.
Sicher werden letzten Endes auch österreichische Banken auf einigen kleinen Beträgen in ehemals tschechoslowakischer Währung, also auf Kronen, sitzen bleiben.
Aber für sie ist das kein wirklicher Verlust.
Sie haben ja durch den großen Unterschied zwischen dem niedrigen Ankaufs
und teurem Verkaufskurs in den vergangenen Jahren gut verdient.
Das ist schließlich der Sinn dieser Kursunterschiede.
Die Bank lässt sich damit das Risiko abgelten, dass der Kauf einer Währung mit sich bringt, die mit Inflationserwartung und einem staatlich festgelegten Fantasiekurs belastet ist, der jederzeit verändert werden kann.
Und das ist natürlich die Währung eines ehemaligen Ostblockstaates, der sich noch dazu in zwei Teile teilt.
Und wir bleiben beim Thema der ehemaligen Tschechoslowakei.
Probleme hat die Slowakei nicht nur mit der Währung Probleme, hat auch der slowakische Regierungschef Mečiar mit einer Bevölkerungsgruppe, die 1989 führend an der viel zitierten Samtenen Revolution beteiligt war, mit den Intellektuellen.
Sie, die politisch ohnehin völlig zurückgedrängt wurden, fühlen sich nun auch durch das neue in der Slowakei herrschende politische Klima bedroht.
Sie werfen Medzija vor, einen harten nationalistischen und intoleranten Kurs zu steuern.
Viele der Intellektuellen sehen sogar die Meinungsfreiheit bedroht.
Auch durch das massive Vorgehen der Regierung gegen kritische Stimmen in den Medien, Alfred Schwarz berichtet.
Ministerpräsident Mečiar spricht zu seinem Volk.
Und zwar im Fernsehen und das jeden Sonntag 10 Minuten lang.
Er erzählt von den Vorhaben der slowakischen Regierung, er ruft seine Landsleute zu mehr sportlicher Betätigung auf.
Das sei ja gesund, habe ihm sein Gesundheitsminister mitgeteilt.
Und er kritisiert diejenigen, die sich gegen die Regierungspolitik wenden.
Dass ein Regierungschef jeden Sonntag 10 Minuten zu seinem Volk im Fernsehen sprechen kann, ist in Demokratie im westlichen Zuschnitt gar nicht so selbstverständlich.
Dazu bedurfte es erst des Herausschmisses des Chefredakteurs des aktuellen Dienstes im Fernsehen, Jan Fülle, vor einem Monat.
Fülle wehrte sich nämlich dagegen, wie er sagt, aus dem Fernsehen ein Regierungstv machen zu lassen.
Immer wieder kam Fülle auf Kollisionskurs mit der Regierung.
Druck auf ihn hatte der Fernsehmann schon vor der Regierung Medjar verspürt.
Aber erst mit Medjar sei es so richtig losgegangen, sagt Fülle.
Unter dem früheren Premierminister Janogurski war da auch schon ein Druck auf die Gestaltung der Nachrichtensendungen zu spüren.
Es waren gewisse Sachen, die die Regierung so nicht sehen wollte.
Anderes wollte die Regierung sehen, es kam aber nicht vor.
Es war aber ein gewisser, na sagen wir, kultivierter Druck.
Wir haben es immer geschafft, uns zu einigen.
Aber unter Medcea war ein so starker Druck da, alle sollten kriminalisiert werden.
Es wurden Skandale initiiert, es wurde Druck auf Familienmitglieder ausgeübt.
Es war alles wirklich nur sehr schwer zu ertragen.
So wie Fülle sehen viele Intellektuelle in der Slowakei das politische Klima durch die Regierungsweise von Ministerpräsident Medcea bedroht.
Die widerspenstige Universität in Tirnau sollte aufgelöst werden.
Erst ein massiver Widerstand von Universitätsprofessoren und Studenten haben zu einem Waffenstillstand zwischen Regierung und Universität geführt.
Vor wenigen Tagen wurde der Chefredakteur der regierungskritischen Zeitung Smena, zu Deutsch Veränderung, gefeuert.
Der Großteil der Belegschaft solidarisierte sich mit dem gefeuerten Chefredakteur und zog aus der Redaktion aus.
Die ehemaligen Smena-Redakteure sehen in dem Hinauswurf ihres Chefredakteurs den Versuch von Medjar, eine kritische Tageszeitung unter Regierungskontrolle zu bringen.
Die Redakteure wollen nun eine eigene Tageszeitung herausbringen und so die kritische Tradition des Männer fortführen.
Jan Kamenisti ist einer der beiden Chefredakteure der neuen Zeitung.
Er sieht überhaupt dunkle Zeiten auf die Slowakei zukommen.
Es besteht die Gefahr, dass in der Slowakei eine alte Losung zurückkehrt, nämlich die, die die Kommunisten immer am 1.
Mai gerufen haben.
Wer auf dem Gehsteig steht, liebt die Republik nicht.
Das haben damals die manipulierten Mai-Demonstranten geschrien.
Das bedeutete, dass alle, die nicht bei den Aufmärschen mitmarschiert und auf den Gehsteigen gestanden sind, als Feinde der Republik betrachtet wurden.
Ich fürchte, dass es auch hier zu einem bestimmten moralischen Druck kommt, aber nicht im Sinne einer Entwicklung zur Demokratie.
Ich fürchte, das Entstehen einer bestimmten Monokultur, einer offiziellen Ideologie, einer offiziellen Meinung.
Wer das Gute für die Slowakei mit anderen Mitteln will, wird zu einem Feind dieses Landes.
Als einen Feind der Slowakei betrachtet sich auch der Soziologe Vladimir Krivi nicht.
Ganz im Gegenteil.
Sein soziologisches Institut war bisher an der Fakultät für Management angesiedelt.
Jetzt wurde es in die Philosophische Fakultät eingegliedert.
Das Institut hat sich durch Studien über die Zustimmung oder Ablehnung der Slowaken zu der Selbstständigkeit der Slowakei nicht überall beliebt gemacht.
Jetzt ist der Fortbestand des Institutes in Frage gestellt.
Kriwi versteht nicht, wieso die breite Masse dem autoritären Kurs von Međija so gleichgültig gegenübersteht.
Die zentralistischen Tendenzen sind nicht zu übersehen.
Wir charakterisieren sie als sogenannte Normalisierungstendenzen.
Wir meinen damit die Normalisierung, die wir schon einmal erlebt haben, in den 70er Jahren, nach der Okkupation der Tschechoslowakei.
Nichts wiederholt sich wortwörtlich.
Wenn sich das jetzt wiederholt, so ist das natürlich nur eine Farce.
Wenn wir jetzt ein ähnliches Vorgehen sehen, dann greift man sich eigentlich auf den Kopf, wie denn das eigentlich möglich ist, dass sich die Leute das gefallen lassen, obwohl sie das schon einmal erlebt haben.
erlebt haben.
Wer sich nicht auf den Kopf greift, ist natürlich Regierungschef Medziar.
Er gibt sich ganz staatsmännisch und weist jede Kritik von sich.
Er hat für sein Auftreten in der Öffentlichkeit nicht nur zehn Minuten jeden Sonntag im Fernsehen zur Verfügung, auch in einem 20-minütigen Regierungsjournal kann er jede Woche die Leistungen der Regierung preisen.
In seiner Fernsehansprache vom letzten Sonntag rechnete Mečer mit den Journalisten ab.
Und das klingt dann so.
Wenn die Situation um die Zeitungsmähner dazu ausgenützt wird von Leuten, die von vornherein gegen die Gründung der Slowakischen Republik waren, wenn also diese Menschen diesen Ereignissen eine so große Publizität verleihen, dann wollen sie einen Lorbeerkranz für sich beanspruchen, der ihnen nicht zusteht.
Damit wollen sie ihre neue Tageszeitung präsentieren und Reklame für sich machen.
Ob das alles geschehen soll auf Kosten des guten Namens und der Ehrbarkeit der Slowakischen Republik im Ausland, bleibt zu beurteilen.
Weder der Regierung noch dem slowakischen Volk haben sie einen guten Dienst erwiesen.
Wer dem slowakischen Volk einen guten Dienst erweist, ob Regierungschef Mečera oder der Großteil der Intellektuellen, wird erst in einigen Monaten oder Jahren zu beurteilen sein.
Die Mehrheit der Slowaken jedenfalls wünscht sich derzeit keinen feinsinnigen Intellektuellen als Leitfigur, sondern einen Mann, der, wenn es notwendig erscheint, mit der Faust auf den Tisch schlägt.
Und dieser Mann ist nun einmal Vladimir Medzha.
Die Intellektuellen haben da keine Chance.
Alfred Schwarz hat berichtet aus der Slowakei.
Rüstungsfragen stehen im Mittelpunkt des heutigen Treffens zwischen dem russischen Präsidenten Boris Jelzin und seinem Amtskollegen aus der Ukraine Leonid Kravchuk.
Die Ukraine ist mit knapp 1600 atomaren Sprengköpfen auf Interkontinentalraketen die drittgrößte Nuklearmacht der Welt nach den USA und den Russen.
Und die Regierung in Kiew ziert sich nun die beiden Abrüstungsverträge über die strategischen Atomwaffen Start 1 und, das heißt am 3.
Jänner, unterschriebene Start 2 zu unterzeichnen.
Denn Kraftschutz will sich sein Atompotenzial, auch wenn der Code dafür in Moskau liegt, teuer abkaufen lassen.
Er verlangt 16 Milliarden Schilling für die Entsorgung seiner Raketen.
Die Amerikaner bieten nur ein Zehntel davon.
Und Kravchuk verlangt das Recht, sein strahlendes Material auf dem Weltmarkt zu verkaufen.
Die Russen drängen die Ukraine, bei den Bedingungen nachzugeben und schnell zu handeln.
Georg Dox.
Präsident Kravchuk hat über die Prioritäten seines Moskau-Besuches keine Zweifel gelassen.
Es geht bei den Gesprächen mit Boris Jelzin heute in erster Linie um Wirtschaftsfragen.
Konkret um die Versorgung der Ukraine mit russischem Erdöl.
Die Rohstoffabhängigkeit der Ukraine, bei gleichzeitiger Abhängigkeit vom russischen Exportmarkt, bringt die Ukraine in eine sehr schwache Verhandlungsposition.
Der ukrainische Ministerpräsident Kutschma, der sich seit gestern in Moskau aufhält und der hier in Gesprächen mit seinem Amtskollegen Tschernomyrdin den Gipfel vorbereitet hat, gestand ein, einen Wirtschaftskrieg gegen Russland verloren zu haben.
Horrende Bezienpreise in der Ukraine haben den Verkehr fast zum Erliegen gebracht.
So hat man sich die
So hat man sich die Unabhängigkeit nicht vorgestellt, hört man in der ukrainischen Bevölkerung.
Dass diese Preise auch den russischen Wahnverkehr zu den Schwarzmeerhefen verteuern, ist für die Ukraine kein besonders starkes Druckmittel.
Trotz der Spannungen setzt der ukrainische Ministerpräsident Kutschma auf ein Einlenken der beiden Präsidenten.
Assistiert auch von Cernomyrdin, der erklärte, beide Staaten seien aufeinander angewiesen.
Sogar von einer Mini-OPEC war die Rede, worunter allerdings nicht Förderquoten und Preisregelungen zu verstehen sind, sondern einfach ein Mehr an Kooperation im Rahmen der GOS.
Die Politiker werden dabei von den Vertretern der starken Industriefraktionen in Russland und der Ukraine unterstützt, deren Spitzenfunktionäre sich nicht zufällig zeitgleich in Moskau ganz vehement für die Beendigung des Wirtschaftskrieges und für eine Liberalisierung des Finanzverkehrs zwischen beiden Staaten ausgesprochen haben.
Aber auch die Schuldenlast, die beide Staaten aus dem gemeinsamen sowjetischen Erbe übernommen haben, muss aufgeteilt werden.
Eine prinzipielle Entscheidung der Präsidenten ist in dieser Frage bereits dringend notwendig.
Natürlich sprechen Yeltsin und Kravchuk auch über die Ratifizierung des Staat-1-Vertrages durch das ukrainische Parlament.
Konkrete Ergebnisse sind nicht zu erwarten.
Geplant ist nur ein, wie es hieß, gegenseitiger Meinungsaustausch.
Die Sicherheitsgarantien, die die Ukraine bislang von Russland gefordert hat als Vorbedingungen für eine rasche Ratifizierung von Staat I, stehen offiziell überhaupt nicht auf dem Gesprächsprogramm.
Dafür aber ein Dauerbrenner, der die Beziehungen der beiden Staaten seit der neu gewonnenen Eigenstaatlichkeit vor 13 Monaten belastet.
Die Zukunft der Schwarzmeerflotte und ihres Hauptstützpunktes des Schwarzmeerhafens Sevastopol.
Georg Doxat berichtete Wechseln kurz vor halb eins nach Österreich.
Sie ist so hoch wie seit dem Ende der Nachkriegszeit nicht mehr die Arbeitslosigkeit im Land.
Im Durchschnitt waren im Vorjahr fast 200.000 Menschen ohne Beschäftigung.
Derzeit ist es mehr als ein Viertelmillion und heuer soll die Jahresrate von 5,9 auf 6,4 Prozent noch einmal kräftig steigen.
In drei Bundesländern liegt die Arbeitslosenzahl derzeit über 10 Prozent, in manchen Regionen bei 16 Prozent.
Damit nähert sich Österreich den europäischen Dimensionen.
Die größten Probleme gibt es in der Industrie, aber auch die Bauwirtschaft hat weniger volle Auftragsbücher und klagt.
Die Regierung will dem negativen Trend auf dem Arbeitsmarkt gegensteuern, aber nicht mit einem staatlichen Konjunkturprogramm wie Zugreisgis oder Androschzeiten, denn die ausufernden Staatsschulden verbieten es heute, in großem Stil neues Geld aufzunehmen.
Trotzdem will man eine Art Wirtschaftsförderungsaktion machen.
Und auch Sozialminister Josef Heslund hat Pläne.
Zum Beispiel die Senkung der Gastarbeiterquote in Österreich von zunächst 10 auf 9 und nun auch auf 8 Prozent.
Gisela Hoffmüller hat ihn gefragt, warum das?
Die Schanze der Arbeitsmarktsituation in Österreich ist eine, kann man nicht so sagen, auf der Zeit bedrohliche.
Und ich glaube, dass ich mir schon zu Recht Überlegungen machen muss, wie kann ich hier den Arbeitslosensockel
etwas reduzieren, um keine Reservearmee als an Arbeitslosen zu bekommen.
Ich sage deshalb Reservearmee, denn wir haben doch eine Diskussion in den letzten Wochen über sozialen Abbau und dergleichen mehr erlebt.
Die Diskussion ist ja noch in vollem Gange.
Und eine Reservearmee an Arbeitslosen wird diese Diskussion wahrscheinlich noch befruchten.
Und dem vorzubeugen, möchte ich am Mittwoch am Nachmittag mit den Sozialpartnern, sprich Präsident Marderbaun und Präsident Herzog, ein Gespräch führen, um hier in geeigneter Form
Wenn Sie von den geplanten 9% jetzt doch auf die 8% Gastarbeiterquote heruntergehen, dann heißt das ein Minus von in absoluten Zahlen etwa 30.000.
Bringt das tatsächlich etwas?
Schauen Sie, bringt das natürlich etwas.
Ich bin doch der Meinung, dass wir in Österreich etwa 70.000 Schwarzarbeiter beschäftigt haben.
Das heißt, wir haben eine große Anzahl von Schwarzarbeitgebern.
Und ich glaube sagen zu dürfen, dass wenn wir hier diesen Prozess, der ja als Operationsprozess bekannt geworden ist, unterbrechen und dann in geeigneter Form jede Arbeitslosenausländer wieder in Beschäftigung bringen, dann bringt das sicherlich etwas.
Man darf ja nicht vergessen, dass diese Arbeitslosenzahlen auch also das Budget der Ortsmarktverwaltung stark belasten und die Vermittlungstätigkeit nicht ausreichend sein kann.
Wir haben etwa 34.000 offene Stellen
Wenn Sie jetzt die Gastarbeiterquote weiter absenken, hilft das eigentlich nur den arbeitslosen ausländischen Arbeitskräften oder hilft das auch arbeitslosen inländischen Arbeitskräften?
Es hilft auch inländischen Arbeitskräften, denn wir werden ja zunehmend jetzt und verstärkt, und ich habe das ja auch gestern bereits angekündigt, in Form von Planquadraten sehr massiv Kontrolltätigkeiten durchführen.
Und wir werden mit diesen Kontrolltätigkeiten sicherlich eine große Anzahl von Arbeitsplätzen frei bekommen, die jetzt durch Schwarzarbeitnehmerbeschäftigung und Tätigkeiten ausgelöst sind.
Wie effektiv, glauben Sie, werden Ihre Maßnahmen dann für das Jahr 1993 tatsächlich sein?
Können Sie damit verhindern, dass die Arbeitslosenrate auf die 6,5% anzusteigen droht?
Im vergangenen Jahr wurde mir eine Erwärmungsrate von 6% prognostiziert.
Ich habe im Jahresdurchschnitt 5,8 erreicht.
Wenn es mir gelingt, um zwei Zental Prozent besser zu sein als die Prognosen, also hier bisher, die Prognosen können sich ja wieder verändern.
signalisiert werden, dann ist es bereits ein Erfolg.
Aber ich kann die wirtschaftlichen Bereiche, die jetzt europaweit anzutreffen sind, die natürlich auch in Österreich den Widerschlag finden werden, durch eine Arbeitsmarktpolitik von meiner Seite alleine nicht beheben.
Ein anderer Schwerpunkt innerhalb der Arbeitslosenquote ist die Tatsache, dass speziell der Industrie- und der industriegewerbliche Bereich von den steigenden Arbeitslosenzahlen sehr betroffen sind.
die vom Finanzministerium aufgrund der Intervention des Gewerkschaftsbundes freigegeben wurde.
Hier außerordentliche Maßnahmen in Form von Stiftungen und dergleichen mit Vorbereitungen.
Wir werden dies am Samstag mit meinen Herren Sektionsleuten und dergleichen mehr beraten, wie in welcher Form diese Strukturmilliarde mit den Sozialpartnern am Mittwoch vereinbart werden soll.
Wie schnell kann das dann tatsächlich greifen?
Wenn wir hier die Stiftungssituation sehr rasch umsetzen, kann es dazu führen, dass wir etwa viereinhalb bis fünftausend sofort in eine Stiftung einbringen.
Über das Jahr können es nicht mehr als zehntausend bis zwölftausend Personen sein.
Herr Minister, Sie erinnern sich ans Ende der 70er Jahre, da ist zum ersten Mal das Phänomen aufgetreten, dass man mit sehr steigenden, sehr rasch steigenden Arbeitslosenzahlen zu kämpfen hatte.
Man hat damals das System der Frühpensionierungen gefunden, so quasi als eine Lösungsmöglichkeit.
Wird es solche Überlegungen jetzt wieder geben?
Ich habe vorgeschlagen, dass wir mit 55 beginnen sollten.
den nicht mehr in Verwendung zu bringenden Arbeit nehmen, eine andere als die bisherige Situation anzubieten.
Die Bundeswirtschaftskammer hat sich ja grundsätzlich nicht ablehnend bei den letzten Gesprächen gezeigt.
Ich hoffe, dass am Mittwoch dieser Plan also verwirklicht werden wird.
Und ich glaube, mit diesem Schritt könnten wir doch dieser negative
Im Sinne der Tatsache, dass man eigentlich offenbar, so wie es jetzt ausschaut, in Österreich mit 50 als Arbeitnehmer schon zum alten Eisen zählt und kaum noch einen neuen Job finden kann.
Richtig, genau in die Richtung soll es gehen.
Es ist für ganz Österreich eine Regelung, die gesetzlich verankert werden soll, dass Männer ab 50 Arbeitslose in Anspruch nehmen können.
Das heißt aber nicht für 4 oder 4,5 Jahre, sondern dass dann eine Vermittlungsstätigkeit versucht wird.
Verschiedene andere Vorgänge damit gekoppelt werden sollen.
Sie könnten mir zum Beispiel vorstellen, dass die Notstandshilfe, die jetzt so bezahlt wird, wo die Gattin, wenn sie in Beschäftigung ist, nur etwa über 5.000 Schilling verdienen darf, wenn sie mehr als 5.040 Schilling verdient, wird der Betrag aus der Notstandshilfe den Mann also abgezogen.
Wenn hier dieser Betrag erhöht werden könnte, dass zusätzlich Einkommen der Gattin oder des Gatten auf 10.000 Schilling erhöht würde, bin ich überzeugt, dass das schon eine andere finanzielle Vorgabe
Ein Telefoninterview mit Sozialminister Josef Hesun geführt von Gisela Hoffmüller und wir kommen von den allgemeinen Problemen des Arbeitsmarktes und der Wirtschaft zu konkreten.
Der oberösterreichische Glashersteller Lutzki befindet sich in ernsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Die Mehrheitseigentümer, die Familie Lutzki, hatte mit ihrem Einstieg beim Kunststoffproduzenten Bonum Schiffbruch erlitten.
Bonum ging in Konkurs, die Gläubigerbanken forderten von Lutzky 750 Millionen Schilling.
Die Insolvenz von Lutzky Glas schien unausweichlich.
Nun konnte doch noch eine Lösung für den Weiterbestand des Unternehmens gefunden werden, berichtet Hans Bürger.
Lutzki-Glas bricht nun doch nicht.
Nachdem von Gläubigerschützern in den letzten Wochen immer wieder Konkursgerüchte bestätigt worden waren, kam es gestern Abend zur erfreulichen Wende.
Die Banken halten am oberösterreichischen Flaschenerzeuger fest.
Ins finanzielle Trudeln war Lutzki durch den Einstieg in die Kunststoffbranche gekommen.
Im Vorjahr musste dann das von Lutzki erworbene Bonum-Werk Konkurs anmelden.
Gestern Abend haben sich bei einem Bankengipfel in Linz die oberösterreichische Raiffeisen Landesbank, die Oberbank und die Bank Austria auf eine finanzielle Weichenstellung für eine Beteiligungslösung bei Lutzki geeinigt.
Vier Unternehmen hatten sich für einen Kauf von Lutzki interessiert.
Vor einer Stunde ist der künftige Mehrheitseigentümer bekannt geworden.
Die Schweizer Vetrobag wird den oberösterreichischen Glasproduzenten zu 76 Prozent übernehmen.
Laut Lutzki-Firmenanwalt Peter Karl Wolf scheint die Liquidität von Lutzki gesichert, so wie auch die Zahl der Dienstnehmer vorerst mit 360 gleich bleiben werde.
Denn Vetropark habe bereits angedeutet, eine in Pöchlern geplante Großinvestition in Kremsmünster zu realisieren.
Derzeit seien Aufträge für neun Monate Beschäftigung im Lutzki-Glashaus.
Eine über diesen Zeitraum reichende Beschäftigungsgarantie könne man angesichts der konjunkturellen Situation aber nicht abgeben.
Josef Schweizer hat berichtet.
Die Glaserstellung hat in Österreich wie in ganz Europa eine jahrhundertealte Tradition.
Von diesen alteingesessenen Betrieben sind aber nur mehr wenige übrig geblieben.
Was sich überhaupt behauptet hat, sind die Produzenten von Verpackungsglas und die sind in ausländischer Hand.
Dazu der folgende Beitrag.
Männer in schweißtrefenden Hemden, die ein glühendes Glaskügelchen an einem Rohr zu einer Karaffe aufblasen, solche Szenen sind in Österreich nur in ganz wenigen Glashütten zu bewundern.
Ein, zwei Kleinbetriebe im nördlichen Waldviertel in Niederösterreich halten sich als Touristenattraktion am Leben.
Ein größerer Betrieb, der noch auf Handfertigung setzt, ist die Neue Stölzle in Altnagelberg in derselben Region.
Der Bauunternehmer Georg Stumpf hält dort mit umstrittenen Bundessubventionen die Arbeitsplätze von 210 Menschen.
Früher allerdings lebten in Altnagelberg viermal so viele Leute vom Glasblasen.
Besser geht es dem zweiten Traditionsbetrieb Österreichs, der Firma Riedl mit Werken in Kufstein und im oberösterreichischen Schneegattern.
Riedl-Gläser sind Weinliebhabern in aller Welt so lieb und teuer, dass die hohen Preise die ebenso hohen Kosten der Herstellung decken können.
Wirklich Geld verdient wird heute in der österreichischen Glasindustrie mit Verpackungsglas.
Fiolen für Arzneimittel, Flakons für Parfums, Wein, Bier und Milchflaschen, das sind die Renner im Glasgeschäft.
Die jetzt gerettete Lutzki-Glas ist darauf spezialisiert, außerdem die Firmen Vetropack in Böchlarn in Niederösterreich und die steirische Stölzle Oberglas mit Standorten in Köflach und Bernbach.
Während alle drei Firmen Behälter aus Weißglas liefern, haben sie sich braun und grün aufgeteilt.
Milch- und Bierflaschen kommen von Lutzki und Stölzle, Weinflaschen von Vetropack.
Bei der Altglassammlung muss entsprechend sortiert werden.
Der größte Teil der Produktion geht allerdings an die Pharmaindustrie.
Bei Stölzle Oberglas sind es fast die Hälfte des Umsatzes.
Zweitwichtigste Abnehmer Stölzles sind Kosmetikhersteller.
Drei Viertel der österreichischen Glasproduktion gehen in den Export.
Ins Ausland gehen allerdings auch die Gewinne, denn Vetropark gehört zu einer schweizerischen Gruppe und Stölzle-Oberglas ist vor sechs Jahren vom deutschen industriellen Kornelius Grubb der Kreditanstalt abgekauft worden.
Das ausländische Kapital war allerdings auch zum Überleben notwendig.
So hat Grubb in das Bernbacher Werk 230 Millionen Schilling investiert.
Eine neue Glaswanne fasst dort jetzt mehr als 100 Tonnen flüssiges Glas.
Aufwindige und teure Zulieferungen sind nicht mehr nötig.
Derart hohe Investitionen stimmen auch zuversichtlich, dass die Arbeitsplätze in der österreichischen Glasindustrie erhalten bleiben und nicht etwa nach Tschechien abwandern.
Obwohl Stölzte als auch Vetropack tschechische Glasfabriken erworben haben.
Vorerst setzt man im Fachverband der Bundeskammer auf die Stärken der Österreicher wie termingerechte Lieferungen.
Außerdem sind tschechische Glasprodukte zwar um die Hälfte billiger, sie entsprechen aber nur selten dem aktuellen Design.
Die 65 österreichischen Glasproduzenten können auf zwei, drei gute Jahre zurückblicken.
Der Beschäftigtenstand stieg von 7.000 auf 8.000 Mitarbeiter, die Umsätze erhöhten sich um ein Zehntel.
Allerdings wird mittlerweile in ganz Europa mehr Glas erzeugt, als der Markt braucht.
Die Preise fallen.
Und wenn die tschechischen Werke unter deutscher oder schweizer Führung modernisiert sind, werden sie bessere Qualität zu niedrigeren Kosten liefern können.
Der Existenzkampf ist für die österreichischen Glashersteller also noch nicht ausgestanden.
Das waren zwei Beiträge zum Thema Glasindustrie von Hans Bürger und Josef Schweinzer.
Unser nächstes Thema war Paracelsus, eine Frau.
Jene Gerichtsmediziner, die drei Jahre lang die Gebeine des vor 450 Jahren verstorbenen Arztes Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt eben Paracelsus, untersucht haben, halten sich zurzeit in Klagenfurt auf.
Sie haben bei einer öffentlichen Veranstaltung der Paracelsus-Messe zur Todesursache und auch zur Geschlechtszugehörigkeit des Arztes Stellung genommen.
Harald Gras berichtet.
Bei der neuerlichen Vermessung der Knochen wurde festgestellt, dass Paracelsus zu Lebzeiten 1,60 Meter groß war.
Da es in der Vergangenheit immer wieder Gerüchte gegeben hatte, Barazelsus sei ein Kastrat, ein Zwieter oder eine Frau gewesen, wurde die Untersuchung auf die Geschlechtszugehörigkeit besonders genau vorgenommen.
Dozent Christian Reiter.
Die Vermessung, die anthropologische Bearbeitung der Knochen des Paracelsus hat also ergeben, dass am Becken, an dem Beckenknochen, gewisse weibliche Merkmale vorhanden sind.
Würde man diese Knochen einzeln für sich alleine nur untersuchen, könnte der Anthropologe irrtümlich zu dem Ergebnis kommen, dass es sich um eine Frau handelt.
Hingegen ist das Kreuzbein, das also die beiden Beckenschaufeln im Bereich der Wirbelsäule umfasst, wieder typisch männlich.
Man könnte also sagen, hier auf dieser Messe bewegen sich sicherlich in dieser Halle der eine oder andere Mann, der auch weibliche Beckenschaufeln hat, an dem aber keineswegs ein Zweifel besteht, dass er ein Mann ist.
Um noch mehr über Paracelsus zu erfahren, soll im Frühjahr in Bonn eine Rekonstruktion seiner Weichteile stattfinden.
Begonnen wird mit dem Gesicht.
Prof. Georg Bauer.
Man verwendet hier Bilder, authentische Porträts oder fotografische Aufnahmen und mit den Methoden der Superprojektion bzw.
Bildmischung kann man dann Rückschlüsse darauf ziehen, ob hier eine Ähnlichkeit bzw.
vielleicht sogar eine Identität gegeben ist.
Barazelsus war zugleich Arzt, Apotheker und Chemiker.
Als er im Alter von 48 Jahren starb, hatte er, so die Wiener Gerichtsmediziner, knapp zuvor seine letzten sieben Zähne verloren.
In seinen Gebeinen stellten sie Spuren von Antimon und eine um das 50-fache überhöhte Quecksilberanreicherung fest.
Professor Georg Bauer,
Eine Untersuchung, die bisher, glaube ich, noch nicht durchgeführt worden ist und das wird sicherlich neue Anstöße in der Parazensusforschung, auch was die biografischen Unterlagen betrifft, ergeben.
Es wurde tatsächlich eine stark erhöhte Quecksilberkonzentration in den Skelettteilen gefunden.
Eine Quecksilberkonzentration, die man als pathologisch bezeichnen muss und die darauf hinweist, dass dieser Mann zu Lebzeiten vermutlich über einen längeren Zeitraum einer erhöhten Quecksilberbelastung ausgesetzt war.
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, dass es zu dieser Erhöhung einer Krebssilberkonzentration, zu einer, man könnte vielleicht sogar sagen, Intoxikation, zu einer chronischen Intoxikation gekommen ist.
Einerseits hat sich Paracelsus sehr viel mit der Zubereitung von Präparaten, mit Medikamenten
eben Quecksilber heutigen Medikamenten beschäftigt.
Auf der anderen Seite, glaube ich, muss man doch auch davon ausgehen, dass er diese Arcana oder Secreta, wie er das genannt hat, diese Heilmittel auch selbst verwendet hat.
Da noch weitere Untersuchungen durchaus im Bereich des Möglichen lägen, nehmen die Wissenschaftler an, dass die Gebeine des Paracelsus im heurigen Jubiläumsjahr kaum Ruhe finden werden.
Und wir wechseln noch einmal ins Ausland.
Nach den Morden an den beiden prominenten Mafia-Richtern Giovanni Falcone und Paolo Borsellino im April und im Juli des vergangenen Jahres unter Welle der Empörung, die den Politikern von der italienischen Bevölkerung damals hingegen schlug,
hat Rom endlich reagiert.
Die Justiz geht nun entschlossener vor.
Dutzende Paten des organisierten Verbrechens sind seither in Haft genommen worden.
Und ein besonders großer Fisch ging nun ins Netz.
Der meistgesuchte Mafiaboss Italiens, der Busterbosse Totturina ist in Palermo verhaftet worden.
Reinhard Frauscher.
Mit Totturina ist der gefährlichste und mächtigste Mafioso der letzten zwei Jahrzehnte endlich hinter Gittern.
Riina gilt als der brutalste und blutigste Mafia-Boss aller Zeiten.
Auf sein Konto sollen Hunderte von Mafia-Morden gehen und auch die beiden Sprengstoffanschläge auf die Mafia-Richter Falcone und Boselino im vergangenen Jahr.
Der heute 62-jährige Riener stammte aus der berüchtigten Mafia-Hochburg Corleone und übernahm in den 70er Jahren die Führung der sogenannten Cupola, also der Leitungsebene der Mafia.
Unter seinem Kommando hat sich die Sizilianische Mafia vom lokalen organisierten Verbrechen auf Sizilien zur mächtigsten internationalen Verbrecherorganisation der Welt entwickelt, die vor allem in Europa fast das gesamte Drogengeschäft kontrolliert.
Seit über 20 Jahren bestand ein Haftbefehl gegen Totorina, seit über 20 Jahren hat er im Untergrund gelebt und immer in Sizilien.
Erst in den letzten Monaten häuften sich die Hinweise auf seine Präsenz in Palermo, vor allem in den Aussagen anderer geständiger Mafioso.
Dass fast 100 von ihnen inzwischen das frühere eiserne Gesetz des Schweigens, die sogenannte Omerta, gebrochen haben, liegt vor allem an den neuen Strafprozessregeln vom Vorjahr,
die aussagewilligen Mafiosis Strafnachlässe verspricht.
Heute früh um 8.30 Uhr auf einer Umfahrungsstraße von Palermo gelang schließlich dieser bisher größte Fang.
Eine Spezialeinheit der Carabinieri stellte den Mafiaboss, der unbewaffnet und mit falschen Papieren in einem Wagen unterwegs war.
Er sah völlig anders aus als auf den alten Fahndungsbildern und leistete keinen Widerstand.
Riina sitzt nun in einem Hochsicherheitstrakt des parlamentarischen Gefängnisses Ucciadone.
Die ersten Kommentare von Innenminister Mancino, Ministerpräsident Amato und Staatspräsident Scalforo zu diesem Empfang sind dementsprechend euphorisch.
Weniger euphorisch, aber auch befriedigt, äußerte sich gerade jetzt im Fernsehen Giuseppe Aiala, letzter überlebender Richter des legendären Anti-Mafia-Pools.
Der Fang Reinas wäre schon viel früher möglich gewesen, meinte Aiala, wenn die Behörden und die Politiker so wie jetzt ernst gemacht hätten.
Reinhard Frauscher aus Italien, ein großer Mafioso, ist also gefangen worden.
Wir wechseln am Ende der Sendung zur Kultur.
An diesem Wochenende bietet sich die seltene Gelegenheit, ein Theaterstück und dessen Verfilmung vergleichen zu können.
Ab heute läuft in den österreichischen Kinos der bei den US Marines spielende amerikanische Streifen eine Frage der Ehre an, hochkarätig besetzt mit Tom Cruise und Jack Nicholson.
Am Sonntag findet im Wiener Volkstheater die europäische Premiere des dem Film zugrunde liegenden Bühnenstückes statt.
Es heißt »Für Gott, Ehre und Vaterland«.
Die Hauptrollen darin verkörpern Alfons Haider, Babette Ahrens und Rainer Frieb.
Mehr über diese Doppelpremiere von Karin Bauer.
Für Gott, Ehre und Vaterland ist das dritte Bühnenstück des 62-jährigen New Yorker Autors Aaron Sorkin.
Im November 89 Uhr aufgeführt, lief es zwei Jahre hindurch am Broadway.
Sorkin beschreibt darin den authentischen Fall von tödlicher Strafmisshandlung auf einem US-Marine-Stützpunkt in Kuba und die anschließende Gerichtsverhandlung.
Regisseur Erhard Pauer.
Es geht um, ob man Befehle ausführt,
oder ob man sinnlose oder unmenschliche Befehle verweigert.
Allerdings schwierig für Menschen, die regelrecht abgerichtet wurden, Befehle zu befolgen, dass die dann plötzlich, man denke an die Berliner Mauerschützen, so viel Autorität besitzen sollten, um Befehle zu verweigern.
Leichter gesagt als getan.
Aber es geht für uns alle darum,
ob man Befehlsempfänger ist oder versucht in Richtung Mensch zu gehen.
Der österreichische Journalist Gunther Baumann übertrug das Theaterstück vom amerikanischen ins deutsche.
Nach Ansicht der deutschen Version des Filmes eine Frage der Ehre konnte er feststellen... Das Theaterstück von Aaron Sorkin hat eine ausgesprochene Filmdramaturgie.
Das heißt, es arbeitet mit ganz kurzen Szenen, mit sehr, sehr viel Rückblenden.
Während der Film originellerweise die Geschichte wie ein Theaterstück mehr von vorn nach hinten erzählt.
Dazu nun einen Szenenvergleich aus Film und Bühnenfassung von der entscheidenden Konfrontation zwischen Kläger und Angeklagten.
Erst die Bühnenversion mit Alfons Haider und Rainer Frieb.
Ich habe einen Eid geleistet.
den Eid, diesen Staat und seine Verfassung nach besten Kräften zu schützen und zu verteidigen.
Das habe ich auch, Sir.
Cecilio Meili und Anthony Perez warten draußen.
Haben Sie den Code Red befolgt?
Ich habe den Job gemacht, den Sie alle mir zugeteilt haben.
Haben Sie den Befehl für den Code Red gegeben?
Gott der Gerechte, ja!
Und jetzt die gleiche Szene aus der mit Tom Cruise und Jack Nicholson besetzten Filmversion.
Wir stehen zu Worten wie Ehre, Kodex, Loyalität.
Für uns sind diese Worte die Plattform meines Lebens, dass wir leben, um etwas zu verteidigen.
Für Sie sind das nur Sprüche.
Ich habe weder die Zeit noch das Bedürfnis, mich hier zu verantworten vor einem Mann, der unter die Decke jener Freiheit schlüpft, die ich den Menschen täglich gebe und der dann die Art anzweifelt, wie ich das mache.
Ich würde es vorziehen, wenn Sie nur Danke sagen und dann weitergehen würden.
Andernfalls schlage ich vor, dass Sie eine Waffe in die Hand nehmen und die Wache übernehmen.
Auf jeden Fall ist es mir vollkommen egal, was Sie denken, wozu Sie ein Recht hätten.
Haben Sie den Code Red bevor?
Ich habe meine Pflicht getan.
Haben Sie den Code Red bevor?
Ich habe ein verdammt Recht, so ist es!
Kann sich Alfons Heider mit seinem Leinwand gegenüber Tom Cruise anfreunden?
Ich glaube, dieser Film ist ganz bewusst vom Produzenten des Filmes, der ja auch Tom Cruise heißt, auf Tom Cruise zugeschnitten worden.
Es ist sehr lustig, dass in den letzten drei Minuten auf einmal lösen sich sämtliche wichtigen Mitspielenden in Luft auf.
Die sind auf einmal wie im Science-Fiction-Film weg.
Und der gute Mann steht allein da.
Aber er hat recht, weil er ein Jahrzehnt gebraucht hat vom bübleigen Gesicht, dass man ihn geschimpft hat, zu dem zu werden, was er heute ist, einem Academy-Anwärter.
Und der Film ist perfekt in Hollywood-Manie gemacht, ist persönlich nicht mein Geschmack, aber ist sehr einfühlsam, ist sehr rührend streckenweise, ist sehr beängstigend und ist ein sicherlich guter Film.
Der mit dem Prädikat wertvoll ausgezeichnete Oscar-verdächtige amerikanische Streifen Eine Frage der Ehre läuft ab heute in den österreichischen Kinos.
Wer diese Hollywood-Version mit der Bühnenversion vergleichen will, der hat dazu ab Sonntag im Wiener Volkstheater Gelegenheit.
Und nach diesem Kulturtipp die Schlussnachrichten.
Deutschland.
Einen Tag nach dem Fährenunglück vor der Insel Rügen gibt es für die 8 Österreicher an Bord keine Hoffnung mehr.
Von den mehr als 60 Personen, die auf dem Schiff waren, konnten 10 lebend geborgen werden.
Bisher wurden 38 Leichen aus dem Meer gezogen.
Die polnische Fähre war gestern bei starkem Sturm gekentert.
Experten des polnischen Innenministeriums sollen die genaue Unglücksursache klären.
Deutschland.
Der Deutsche Bundestag in Bonn debattiert heute über mögliche Bundeswehreinsätze im Ausland.
Die Regierungskoalition plant eine Verfassungsänderung, die Einsätze deutscher Streitkräfte im Auftrag der UNO oder bei Operationen von NATO, Westeuropäischer Union und KSZE ermöglichen soll.
Sozialdemokraten und Grüne sind dagegen.
Russland.
Die Präsidenten Russlands und der Ukraine beraten heute in Moskau über militärische und wirtschaftliche Fragen.
Im Mittelpunkt stehen die Start-Abrüstungsverträge.
Die Ukraine verlangt eine finanzielle Entschädigung für den Abbau der etwa 170 Langstrecken-Atomraketen auf ihrem Staatsgebiet.
USA, Irak.
Nach der Militäraktion der Golfalliierten scheint Bagdad nun zu gewissen Zugeständnissen bereit.
Der Irak will jetzt Kontrollflüge der UNO über seinem Gebiet zulassen.
Das Flugzeug der UNO-Kommission zur Beseitigung der irakischen Massenvernichtungswaffen hat bisher aber keine Landeerlaubnis.
Die USA werten den jüngsten Militärschlag als vollen Erfolg.
Vier von acht Zielen wurden zerstört.
Somalia.
Die Bürgerkriegsparteien haben heute ein Friedensabkommen unterzeichnet.
Es sieht eine Feierpause und die Entwaffnung der Milizen vor.
In der Stadt Bardera wurden hinterdessen ein Schweizer Rotkreuz-Mitarbeiter bei einem Überfall erschossen.
Es ist bereits der zweite Mitarbeiter einer Hilfsorganisation, der bei den Unruhen in Somalia ums Leben gekommen ist.
Japan, die Insel Hokkaido.
Im Norden Japans ist von einem starken Erdbeben erschüttert worden.
Besonders betroffen war die Regionshauptstadt Sapporo.
Italien.
Die Damen-Weltkampfabfahrt in Cortina d'Ampezzo gewann nach inoffiziellen Ergebnissen die deutsche Katja Seitzinger, zweite Carol Merle, dritte die Österreicherin Barbara Sattleder.
Das Wetter, es bleibt am Nachmittag meist sonnig, Wolkenfelder nur im Westen und in der Oststeiermark.
Im Rheintal und in Teilenkärntens Nebel, Temperaturen meist 4 bis 9 Grad.
Die Aussichten für das Wochenende, am Samstag Frühnebel, sonst sonnig, tagsüber noch etwas wärmer als heute.
Am Sonntag dann sehr häufig nebelig trüb.
Im Gebirge sonnig und weiterhin Tauwetter.
Und das war es wieder unser Mittagschanal.
Ich danke fürs Zuhören, verabschiede mich für das ganze Team.
Berichten zufolge war die Besatzung der Jan Heveliusz oft betrunken, das Schiff treibt nach wie vor in der Ostsee.
Mitwirkende:
Rammerstorfer, Kurt [Gestaltung]
Datum:
1993.01.15 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Meciar, Fülle, Kamenisti, Krywi. Viele Intellektuelle sehen Meinungsfreiheit bedroht.
Mitwirkende:
Schwarz, Alfred [Gestaltung]
, Meciar, Vladimir [Interviewte/r]
, Fülle, Jan [Interviewte/r]
, Kamenisti, Jan [Interviewte/r]
, Krywi, Vladimir [Interviewte/r]
Datum:
1993.01.15 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Medien und Kommunikation
;
Wissenschaft und Forschung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der meistgesuchte Mafiaboss Italiens hinter Gittern, auf sein Konto sollen hunderte Mafiamorde und die Attetate auf die beiden Mafiarichter Falcone und Borsellino gehen. Riina stammt aus der berüchtigten Mafiahochburg Corleone auf Sizilien und lebte in den letzten 20 Jahren im Untergrund.
Mitwirkende:
Frauscher, Reinhard [Gestaltung]
Datum:
1993.01.15 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten