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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Guten Tag, aus dem Studio des Mittagsschornals begrüßt Sie Werner Löw.
Auf unserem Beitragsprogramm für die kommende Stunde stehen unter anderem folgende Themen.
Aus dem Inland, die ÖVP legt sich fest auf zwölf Monate Zivildienst, was Erhard Bussek und sein Verteidigungsminister Fasslabend dazu sagen.
Und geteilte Meinungen unter den ÖVP-Landeshauptleuten über eine Änderung des Aufenthaltsgesetzes.
Außerdem neuer Pleitenrekord für Österreich und was der ORF zur österreichischen Jahrtausendfeier 1996 alles plant und unternimmt.
Aus dem Ausland die große Automobilfusion von Renault und Volvo, aktuelle Berichte aus dem Nahen Osten zur Annäherung zwischen Israel und der PLO,
Hochspannung im Kaukasus nach der Kriegsdrohung der Türkei an das christliche Armenien.
Ein Gespräch mit dem Chef der Klinik im nach wie vor belagerten Gorazde in Ostbosnien.
Die Heimkehr von Ferdinand Marcos, die Überstellung seiner Leiche ist nicht ohne Probleme für die Philippinen.
Und aus Venedig schließlich eine Zwischenbilanz von den Filmfestspielen.
Gleich zu Beginn aber jetzt die Nachrichten, zusammengestellt von Karin Fischer, gelesen von Josef Wenzl-Chnatek.
Nahe Osten.
Syrien bleibt auf Distanz zum geplanten Autonomieabkommen für die Palästinenser.
Der syrische Präsident Assad sagte nach einem Treffen mit PLO-Chef Arafat, die Palästinenser müssten in dieser Frage selbst entscheiden.
Israels Botschafter in Washington, Rabinowitsch, meinte unterdessen, ein eigener Palästinenser-Staat sei denkbar.
In diesem Fall könnte man auch auf eine Übergangsregelung verzichten.
Israel hat bis hier einen eigenen Staat für Palästinenser strikt ausgeschlossen.
Somalia
In Mogadischu eskaliert die Gewalt.
Nach dem gestrigen Überfall auf UNO-Soldaten haben amerikanische Kampfhubschrauber Stellungen der Rebellen angegriffen.
Sieben nigerianische Blauhelme waren gestern in einen Hinterhalt von Anhängern des Rebellenchefs Aydit geraten und getötet worden.
Ihr Kommandant wirft anderen UNO-Soldaten vor, sie hätten den Nigerianern nicht geholfen.
Südafrika.
Bei neun Gewalttaten sind am Wochenende 25 Menschen getötet worden.
Unter den Opfern ist auch ein weißer Farmer, der von einer wütenden Menschenmenge in seinem Fahrzeug verbrannt wurde.
Der ANC hat unterdessen zum Streik aufgerufen, um so den Abzug weißer Polizisten aus mehreren schwarzen Siedlungen zu erzwingen.
Bosnien-Herzegowina.
Die USA drohen den Serben weiterhin mit Luftangriffen.
US-Außenminister Christopher befürchtet eine Katastrophe, sollte der Krieg in Bosnien nicht vor dem Winter beendet werden.
Die Kämpfe in Zentralbosnien gingen auch heute weiter.
Der bosnische Präsident Izetbegovic ist nach New York gereist, wo er am Sitz der Vereinten Nationen mit Vertretern des Sicherheitsrates zusammentreffen wird.
Izetbegovic will begründen, warum die Moslems den Plan zur Dreiteilung Bosniens bei der Genfer Friedenskonferenz abgelehnt haben.
Frankreich, Schweden.
Die Automobilkonzerne Volvo und Renault schließen sich zusammen.
Durch die Fusion entsteht der sechstgrößte Automobilkonzern der Welt.
Gemessen am Umsatz nimmt die neue Automobilgruppe gemeinsam mit Volkswagen in Europa sogar die erste Stelle ein.
Einzelheiten über den Zusammenschluss von Volvo und Renault werden heute Nachmittag bekannt gegeben.
Bereits seit drei Jahren arbeiten die beiden Konzerne eng zusammen.
Österreich Die ÖVP setzt heute ihre Klausurtagung fort.
Schwerpunkt ist heute das Thema Sicherheit.
Der ÖVP-Parteivorstand hat sich heute für die Verlängerung des Zivildienstes von 10 auf 12 Monate ausgesprochen.
Verteidigungsminister Fasslabend geht davon aus, dass es zu einer Einigung mit der SPÖ kommt.
Die Wiedereinführung der Gewissensprüfung sei aber kein Thema mehr, meinte Fasslabend.
Die SPÖ ist gegen eine Verlängerung.
Die jetzige Zivildienstregelung läuft Ende des Jahres aus.
In den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland hat heute die Schule begonnen.
An den höheren Schulen sind noch zwei Tage Ferien, in Westösterreich noch eine Woche.
Mit dem heurigen Schuljahr kommt eine Reihe von Reformen.
Die Schulautonomie stellt es den Schulen erstmals frei, über eine bestimmte Anzahl von Stunden nach eigenen Vorstellungen zu verfügen.
Die Integration behinderter Kinder in das Regelschulwesen wird erleichtert.
Deutschland.
Drei Schüler aus Essen stehen unter Mordverdacht.
Die deutsche Polizei glaubt, dass sie gestern Abend einen zwölfjährigen Buben auf einem Spielplatz erschlagen haben.
Die Verdächtigen sind 13, 14 und 16 Jahre alt.
Über den genauen Tathergang in Essen gibt es keine Angaben.
Österreich.
Die Schauspielerin Johanna Maria Gorvin ist im Alter von 70 Jahren in Wien gestorben.
Gorvin galt als eine der großen Damen des deutschsprachigen Theaters.
Die in Siebenbürgen geborene Schauspielerin feierte ihre größten Triumphe unter Gustav Gründgens und Jürgen Fehling in Berlin.
Deutschland.
Die alte Pinakothek in München, eine der bedeutendsten Gemäldesammlungen der Welt, wird renoviert.
Die Erneuerung der desolaten elektrischen Anlagen und eine neue Klimaanlage werden fast 300 Millionen Schilling kosten.
Die alte Pinakothek beherbergt vor allem wertvolle Gemälde aus dem 14. bis zum 18.
Jahrhundert.
Österreich.
In der Steiermark wird seit gestern Abend ein Sportflugzeug aus Deutschland vermisst.
Die Maschine mit vier Personen an Bord war von Venedig kommend in Klagenfurt-Zischen gelandet und dann Richtung Dresden weiter geflogen.
Über den niederen Tauern ist der Funkkontakt mit dem Flugzeug abgerissen.
Jetzt wird befürchtet, dass der Pilot im Schlechtwetter die Orientierung verloren hat und die Maschine abgestürzt ist.
Eine Suchaktion nach dem Flugzeug hat bereits begonnen.
Im Lotto 6 aus 45 hat es diesmal keinen Sechser gegeben.
Im Jackpot für die nächste Runde sind etwa 33 Millionen Schilling.
Soweit also der erste Meldungsüberblick im ORF-Mittagsjournal.
In Ostösterreich hat es für die Schüler heute also den Schulbeginn gegeben, den Ernst des Lebens, der angefangen hat.
Ein Zeichen auch dafür, dass der Sommer zu Ende ist.
Für die Meteorologen beginnt der Herbst ja auch tatsächlich schon am 1.
September, aber dass das gleich so feucht und kühl sein musste, das ist doch Tagesgespräch in Österreich und erst recht, wo in den Bergen offenbar der Winter sogar schon begonnen hat.
Das ist doch nicht normal, sagen alle.
Die Frage an Jörg Stibor von unserer Wetterredaktion.
Ist das normal, der Septemberschnee?
Nun, Schnee bis 1400 Meter herab mag zwar Anfang September etwas überraschend sein, außergewöhnlich ist es aber nicht.
So hatten wir zum Beispiel genau vor einem Jahr das gleiche Wetter.
Am 5.
September 1992 schneit es sogar bis 1000 Meter herab.
Und am 6.
September hat es in Klagenfurt in der Früh plus 2 Grad.
Das ist genauso viel oder besser gesagt genauso wenig wie heute früh.
Auch die Schneemengen sind ähnlich.
Am Sonnblick schneite es in den vergangenen drei Tagen 65 Zentimeter.
Beim Alpinzentrum Rudolfshütte lagen heute früh 20 Zentimeter Schnee auf der Schmittenhöhe 10.
Der Schnee wird sich aber nicht lange halten.
Mit einer Südwestströmung kommt nun wärmere Luft zu uns.
Übrigens so wie vor einem Jahr.
Die aktuellen Meldungen, Wien und Eisenstadt Heiter 15°C, St.
Pölten und Linz wolkig 12°C, Salzburg Heiter 13°C, Innsbruck und Bregenz Heiter 12°C, Graz Heiter 15°C und Klagenfurt Heiter 14°C.
Heute Nachmittag bleibt es meist sonnig, wenn auch nicht wolkenlos.
Die Temperaturen erreichen 16 bis 21°C.
Die kommende Nacht wird klar und wieder sehr frisch, die Temperaturen sinken auf 10 bis 3 Grad, vereinzelt kann es leichten Morgenfrost geben.
Gefährdet sind dabei die höher gelegenen Alpentäler sowie das Mühl- und Waldviertel.
Morgen Dienstag bilden sich in der Früh einzelne Nebelfelder, im Laufe des Vormittags wird es überwiegend sonnig.
In Vorarlberg, Tirol und Oberkärnten ziehen allerdings von Südwesten her Wolken auf.
Entlang des Alpenhauptkamps und südlich davon kann es ein wenig regnen.
Am Nachmittag erreichen die Wolken auch Salzburg sowie Teile Oberösterreichs und der Steiermark, sie bleiben aber noch meist dünn und lassen die Sonne durchscheinen.
Die Temperaturen steigen morgen auf 20 bis 25 Grad, in 2000 Meter Höhe liegen die Höchstwerte bei 7 oder 8 Grad, plus diesmal.
Am Mittwoch ist es nur noch im Norden und Osten mitunter sonnig, sonst aber meist stark bewölkt.
In Vorarlberg, Teilen Tirols, sowie in Osttirol und Oberkärnten regnet es zeitweise, es bleibt recht warm.
9 Minuten nach 12 ist es.
In Paris soll heute Nachmittag eine große europäische Autohochzeit verkündet werden.
Die Fusion zwischen dem noch staatlichen Renault-Konzern und dem schwedischen Automobilhersteller Volvo.
Eine Verlobung Renault-Volvo gibt es schon seit längerem und zwar über wechselseitige Firmenbeteiligungen und über Absprachen zur Unternehmensstrategie.
Der endgültige Zusammenschluss der beiden würde den insgesamt sechstgrößten Autohersteller der Welt schaffen.
Im Bereich LKW wäre Renault-Volvo zusammen sogar der zweitgrößte Produzent nach Daimler-Benz.
Hören Sie mehr über das große Fusionsabkommen von Hans Woll aus Paris.
Was da in knapp zwei Stunden in der Pariser Geschäftszentrale von Renault offiziell angekündigt wird, ist bereits vor über drei Jahren auf den Weg gebracht worden.
Das seit 1945 verstaatlichte Unternehmen Renault, jahrzehntelang Flaggschiff der französischen Industrie und Hochburg der Kämpfe für sozialen Fortschritt, öffnete sich damals für privates Kapital.
Volvo erwarb Anfang 1990 20 Prozent von Renault Automobil,
und 45% der LKW-Filiale von Renault RWI.
Andersherum beteiligte sich das französische Unternehmen zu 25% bei Volvo und zu 45% bei Volvo Lastwagen.
Schon bislang wurden etwa Forschung und Entwicklung zu einem Viertel gemeinsam betrieben.
Als Renault-Volvo-Automotive wird das neu formierte Unternehmen heute aus der Taufe gehoben.
Weltweit der sechstgrößte Automobilhersteller, der zweite in Europa.
Mit 2,4 Millionen produzierten Fahrzeugen hinter VW, aber vor Fiat.
Was den Umsatz angeht, so liegen die Franzosen und Schweden zusammen mit VW sogar gleich auf, etwa 500 Milliarden Schilling im vergangenen Jahr.
Gemeinsam werden sie in Europa einen Marktanteil von 12 Prozent haben.
Zwei relativ gesunde Unternehmen gehen da mit Blick auf das Jahr 2000 eine Vernunft-Ehe ein.
Renault, das fast die gesamten 80er Jahre hindurch nur rote Zahlen schrieb, konnte nach Massenentlassungen im vergangenen Jahr wieder über 10 Milliarden Schilling Gewinn verzeichnen und bleibt auch in diesem Krisenjahr 93 noch in den schwarzen Zahlen.
Volvo verzeichnete nach zwei Verlustjahren in den ersten sechs Monaten 93 immerhin Gewinne von 500 Millionen Schilling.
Mit Blick auf den Weltmarkt ergänzen sich beide Unternehmen weitgehend.
Volvo ist mit seiner Luxusklasse gut auf dem nordamerikanischen Markt vertreten, was für Renault überhaupt nicht zutrifft, sowie in Ostasien.
Renault wiederum dominiert in Afrika und Südamerika.
Und durch den Zusammenschluss machen Renault und Volvo besonders bei den LKWs weltweit einen großen Sprung nach vorne.
Nur Mercedes wird in Zukunft noch mehr Einheiten produzieren.
Den Ton im neu gegründeten Unternehmen mit insgesamt über 210.000 Beschäftigten dürften zumindest auf den ersten Blick die Franzosen angeben.
Sie besitzen fast zwei Drittel der Anteile.
Renault-Generaldirektor Louis Schweitzer wird Direktor der beiden Vorstände, Volvo-Chef Güllenhammer Vorsitzender der beiden Aufsichtsräte.
Die gemeinsame Holding, der finanzielle Kopf des neuen Riesen, wird voraussichtlich in Holland angesiedelt werden.
Symbolisch ist dies für die Franzosen eher schwer zu verdauen, war aber angeblich eine Bedingung der Schweden, die ihre Haut ohnehin so teuer wie möglich zu verkaufen suchten.
Mit 35 Prozent haben sie nicht nur eine Sperrminorität, sondern dazu auch ein Memorandum of Understanding, in dem explizit zugesichert wird, dass keine wichtige strategische Entscheidung und kein Personalabbau vorgenommen werden können, ohne die Zustimmung von Volvo.
Zurzeit verfügt der französische Staat in dem neuen Ensemble noch eindeutig über die Aktienmehrheit.
Doch Renault gehört seit Mai zu den Unternehmen, die in den nächsten Jahren privatisiert werden sollen.
Allerdings ohne Eile, wie Industrieminister Lange gestern durchblicken ließ, verständliche Haltung angesichts der momentanen Krise im Automobilgeschäft.
Wenn es dann aber soweit ist, voraussichtlich 1995, könnte plötzlich Volvo mit seinen 35% die Aktienmehrheit haben.
Gelingt es nicht, in Frankreich einen Hauptaktionär zu finden?
Der einzige bekannte Name, der bisher im Gespräch war, ist der Hochtechnologiekonzern Matra, der sich um eine Beteiligung von bis zu 15% bemühen soll.
Ein neuer europäischer Autoriese soll entstehen.
Heute Nachmittag wird die Vernunft-Ehe, wie es Hans Woller nannte, zwischen Renault und Volvo in Paris verkündet werden.
ÖVP-Spitzenpolitiker beraten seit gestern in einer Klausur auf Schloss Pichlern in der Steiermark über die Grundzüge für die anlaufende Herbstarbeit der Partei in der Koalitionsregierung.
Gestern ging es um die Themenschwerpunkte Arbeitsmarkt und Bildung, unter anderem mit der Idee eines Kuratoriums für lebenslanges Lernen.
Für den heutigen, letzten Tag der ÖVP-Beratungen lautet das Motto, Sicherheit kennt keine Grenzen.
Und gemeint sind Fragen der inneren und äußeren Sicherheit für Österreich im neu geordneten Europa.
Von der ÖVP-Klausur ein Bericht von Gisela Hopfmüller.
Mit ihrem heute vorgelegten Memorandum «Sicherheit kennt keine Grenzen» knüpft die ÖVP direkt an das an, was sie zum Thema Sicherheit vor etwa acht Monaten bei ihrer Klausurtagung in Salzburg präsentiert hat.
Die Punktationen sind den Bekannten ähnlich und teilen sich in die Bereiche äußere und innere Sicherheit.
Österreich muss eine rasche Einbindung in die Westeuropäische Verteidigungsunion anstreben und bereits an deren Weiterentwicklung möglichst intensiv mitwirken, lautet ein Kernsatz.
Derlei Bekenntnis zur WEU hatte Anfang des Jahres der ÖVP-Kritik sowohl von den Grünen als auch vom Koalitionspartner SPÖ eingetragen.
Hinweise auf die hauptsächlich als Papiertiger vorhanden seiende, auf die kaum klar fassbare Institution WEU waren von den Kritikern erfolgt.
Trotzdem, die ÖVP bleibt dabei, dass Österreich eine institutionalisierte Beziehung zur WEU schon jetzt spätestens jedoch mit dem Beitritt zur Europäischen Union schaffen sollte.
Der in dem Memorandum festgehaltene Wunsch im Zuge internationaler Solidarität in Sicherheitsfragen ein österreichisches Friedenskorps zu schaffen, wo Freiwillige, Militärische und Zivile Hilfe leisten, ist von ÖVP-Spitzenpolitikern auch schon mehrfach präsentiert worden.
Im Bereich innere Sicherheit enthält das Memorandum unter anderem die Forderung, Österreich müsse aus eigenem Interesse und zur Erhöhung seiner eigenen Sicherheit so rasch wie möglich am Schengener Abkommen teilnehmen.
Zur Erläuterung, das Schengener Abkommen ist eine aus dem Jahr 1985 stammende Vereinbarung zwischen Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden.
Es enthält Abmachungen über einen Abbau der Personenkontrollen an den gemeinsamen Binnengrenzen und eine Reduzierung der Kontrollen im Warenverkehr, aber auch die Verlegung schärferer Kontrollen an die Außengrenzen wird verlangt.
In den Bereich innere Sicherheit gehört auch das Thema Bundesheer und die Notwendigkeit, jährlich 34.000 Präsenzdiener stellen zu können.
Angesichts der stark steigenden Zivildienstanträge sieht Verteidigungsminister Fasslabend das ja nicht mehr als gewährleistet an.
Vizekanzler Busseck und Fasslabend selbst haben sich deshalb unlängst für eine Verlängerung des Zivildienstes von 10 auf 12 Monate ausgesprochen.
Eine Einigung über künftige Zivildienstregelungen ist ja nötig, weil die derzeit geltende auf zwei Jahre befristet ist und mit Jahresende ausläuft.
Heute hat nun der ÖVP-Bundesparteivorstand sich im Sinne Bussecks und Fasslabends ausgesprochen.
Busseck berichtet,
Der Bundesparteivorstand hat hier befunden, dass eine Verlängerung des Zivildienstes auf zwölf Monate, so wie es Werner Fasslabend vorgeschlagen hat, vertretbar ist und auch uns beauftragt, zur Verbesserung der Situation für die Präsenzdiener umgehend Verhandlungen mit dem Regierungspartner aufzunehmen.
Auf Nachfrage betont Busek, die Formulierung ist vertretbar, sei keinesfalls als Abschwächung der dezidiert geäußerten Forderung zu verstehen.
Details über Reformmaßnahmen beim Bundesheer skizzieren Faslabend und Busek nur kursorisch.
Die Bezahlung etwa soll verbessert werden.
um wie viel sei Verhandlungsgegenstand mit dem Koalitionspartner SPÖ.
Gerade der hatte aber bis jetzt jeder ÖVP-Überlegung zu einer Zivildienstverlängerung ein dezidiertes Nein entgegengesetzt, was zumindest theoretisch zur Folge haben könnte, dass bei Nicht-Einigung mit Jahreswechsel die alte Zivildienstregelung inklusive Gewissensprüfung wieder gilt.
Derlei hatte auch kürzlich Minister Fasslabend der SPÖ noch warnend entgegengehalten.
Heute allerdings hält Fasslabend fest, es sollte politisches Einverständnis geben, dass die Gewissensprüfung nicht mehr eingeführt wird, sondern dass eine Regelung gefunden wird und beschlossen wird, die es ermöglicht, diese klare Abgrenzung zu gestalten und nicht einen Rückfall in das alte System durchführen zu müssen.
Wie dezidiert die ÖVP an ihrem Wunsch nach zwölf Monaten Zivildienst in den Verhandlungen mit der SPÖ schlussendlich festzuhalten gedenkt?
Etwa für den Fall, dass auf andere Art die viel zitierten 34.000 Präsenzdiener pro Jahr zu sichern wären?
Oder ob etwa eine Lösung ohne Zivildienstverlängerung auch noch herauskommen könnte?
Darüber war heute von den ÖVP-Spitzen nichts Eindöttiges zu erfahren.
Wir hoffen im Verlauf der Sendung noch Reaktionen des Regierungspartners der ÖVP von Seiten der SPÖ zu bekommen auf dieses jetzt festgelegte ÖVP-Ziel, zwölf Monate Zivildienst.
Aus Bichlan von der ÖVP-Klausur hat Gisela Hopfmüller berichtet und am Rande dieser Tagung versucht zurzeit Franz Simbürger, Landeshauptleute der ÖVP, zu erreichen und mit ihnen zu sprechen über
die Ausländerfrage über die neuesten Vorschläge von Innenminister Löschnack.
Auch darüber hoffen wir noch in dieser Sendung einen ersten Bericht bringen zu können.
Die österreichische Wirtschaft steckt tief in der Flaute.
Neben sinkender Wirtschaftsleistung äußert sich das auch in einem Rekord an Insolvenzen, also Konkurs- und Ausgleichsverfahren.
Schon im vergangenen Jahr erlebte Österreich mit einer Schuldensumme von insgesamt 23 Milliarden Schilling einen Pleitenrekord.
Und heuer ist dieser Stand schon jetzt, im August erreicht, Josef Schweinze berichtet.
23,6 Milliarden Schilling waren es im Vorjahr, alle Verbindlichkeiten insolvent gemeldeter Firmen zusammengerechnet.
Und 23 Milliarden Schilling stehen für das laufende Jahr bereits jetzt in der Insolvenzstatistik des Kreditschutzverbandes von 1870.
Bis zum Jahresende rechnet der Verband mit einer passiven Summe von 35 Milliarden Schilling.
Das ist einsamer Rekord in der Nachkriegszeit.
Die Entwicklung der ersten Jahreshälfte wird sich voraussichtlich fortsetzen.
Kurt Hendl vom Kreditschutzverband weist darauf hin, dass erst in der jüngsten Vergangenheit wieder mehrere Großinsolvenzen angemeldet werden mussten.
So gab es etwa allein in der vergangenen Woche drei Pleiten mit insgesamt 500 Millionen Schilling-Gesamtschulden.
Pro Arbeitstag werden derzeit 15 Insolvenzverfahren abgewickelt.
Betroffen sind davon alle Branchen.
Bis August waren es bisher 1.300 Insolvenzen, die meisten von ihnen laufen von einem Konkurs, also eine Zerschlagung der Firma hinaus.
Betroffen sind davon 15.000 Beschäftigte.
Die spektakulärsten Fälle waren bisher Hallein Papier, Aßmann und Romberg.
Im Justizministerium liegt derzeit ein Entwurf für eine Reform des Insolvenzrechts.
Der Kreditschutzverband kritisiert, der Entwurf sei zu schwach, um die Konkurswelle einzubremsen.
Als wesentliche Neuerung verlangt der Verband eine Verbesserung der Frühwarnung.
Wenn Insolvenzen zu spät gemeldet werden, sind einvernehmliche, außergerichtliche Lösungen zwischen Gläubigern und Schuldnern nicht mehr möglich.
1993 wird mit Sicherheit einen neuen Pleitenrekord bringen, Josef Schweizer hat berichtet.
Wir wechseln zunächst zu Auslandsthemen.
Die Nahost-Diplomatie läuft auf Hochtouren.
PLO-Chef Arafat bemüht sich nach wie vor, seine eigenen Landsleute und die übrigen arabischen Staaten für die mit Israel vereinbarte Autonomie-Regelung zu gewinnen.
Noch ist das palästinensisch-israelische Abkommen nicht unterschrieben und noch haben einander die jahrzehntelangen Erzfeinde nicht anerkannt.
Beide Schritte werden für die kommenden sieben Tage erwartet.
Gegen beide gibt es allerdings noch beträchtlichen Widerstand, vor allem unter den Palästinenser.
Syrien hat das Grundsatzabkommen nur sehr halbherzig aufgenommen.
Radikale Palästinensergruppen lehnen es schlichtweg ab.
Arafat muss noch einige heikle Abstimmungen innerhalb der PLO überstehen.
Die Regierung in Jerusalem scheint weitgehend abzuwarten, wie Ben Segenreich berichtet.
Kommt heute in einer Woche der große Montag zustande, wird das Abkommen mit den Palästinensern am 13.
September unterschrieben oder braucht es doch noch mehr Geduld?
Darüber rätselt man heute in Israel, während man sowohl für die Verhinderung des Abkommens rüstet, als auch für die Zeit danach.
Befriedigung herrscht darüber, dass Syriens Präsident Assad das Abkommen zumindest nicht abgelehnt hat.
Der hohe PLO-Funktionär Nabil Shahaz hat zwar gemeint, dass es Wochen in Anspruch nehmen würde, die israelischen Forderungen in allen Gremien der PLO durchzuziehen, insbesondere die Änderung der PLO-Charta.
Aber Israels Außenminister Shimon Peres meint, man müsse solche Erklärungen nicht ernst nehmen, es könne viel schneller gehen, wenn es auch keinen genauen Zeitplan gäbe.
Israels Position sei klar, heißt es in Jerusalem, alles hänge nun von der PLO ab.
Trotzdem bestehen weiterhin Kontakte zwischen Jerusalem und Tunis, es werden immer noch Feinabstimmungen vorgenommen.
Vielleicht kann man sich bis zum Wochenende über den Text einigen, mit dem die PLO Israel anerkennen soll.
Die Rechtsopposition bereitet für morgen eine große Demonstration gegen die Regierung vor.
Ein Streit ist entbrannt, weil man die israelischen Schulen im Westjordanland schließen will, damit Schüler und Lehrer an den Kundgebungen teilnehmen können.
Das Unterrichtsministerium will das verbieten.
Likud-Chef Netanyahu hat sich gestern Abend mit religiösen Politikern getroffen, diese haben aber noch nicht entschieden, ob sie das Abkommen mit der PLO ablehnen.
Am Donnerstag wird eine Sondersitzung des Parlaments stattfinden, vermutlich wird aber nicht über das Abkommen abgestimmt werden, schon allein deswegen, weil die Regierung den genauen Text nicht preisgibt.
Wegen dieser Geheimhaltung wird Premier Rabin auch in seiner eigenen Partei kritisiert.
Der Polizeiminister hat gestern Abend mit Vertretern der jüdischen Siedler konferiert.
Die Siedler machen sich natürlich Sorgen um ihre Sicherheit.
Der PLO wollen sie sich nicht anvertrauen.
In fünf großen Siedlungen wurde nun die Aufstellung von Bürgerwehren bewilligt.
Die Siedler erhoben bittere Vorwürfe.
Zuerst schließt sie die Regierung abkommen und dann erst denke sie über die Folgen nach.
Ben Segenreich aus Jerusalem.
Eines der beiden Gebiete, in denen die Palästinenser Autonomie geprobt werden soll, ist ja der israelisch besetzte Gazastreifen an der Grenze zu Ägypten.
Constanze Ripper hat sich dort umgehört, wie die Menschen dort die jüngsten Entwicklungen auffassen.
Der Gazastreifen ist nur etwa eine Stunde von der Hauptstadt Jerusalem entfernt.
Und doch ist diese kurze Strecke eine Reise von der ersten in die dritte Welt.
Kurz vor der scharf gesicherten Grenze gibt es noch eine hochmoderne Tankstelle mit Raststätte.
Der letzte Außenposten der Zivilisation.
Das letzte Telefon, das ins Ausland reicht.
Hinter der Grenze beginnt die Welt des Gazastreifens.
Hier sind mehr Menschen auf einem Fleck zusammengepfercht als irgendwo sonst auf der Welt.
Nur 40 Kilometer lang und etwa 10 Kilometer breit ist dieses Gebiet.
Und doch leben hier fast eine Million Menschen.
Und sie leben schlecht.
70 Prozent sind Flüchtlinge aus den beiden Kriegen.
1948 und 1967.
Sie wohnen in acht riesigen Flüchtlingslagern in notdürftigen Behausungen aus Wellblech, Zweigen und Steinen.
Die Hälfte der Einwohner von Gaza sind jünger als 20 Jahre.
Sie haben ihr ganzes Leben hier verbracht.
Ihren Vätern gehörte noch Land in Zentralisrael, das auf immer verloren ist.
Die Friedensverhandlungen in Washington und Norwegen und die PLO-Führung in Tunis sind für sie unerreichbar weit entfernt.
Gestern kam ein Abgesandter aus dieser fernen Welt und berichtete ihnen über den Friedensplan.
Delegationsleiter Faisal Husseini unterrichtete zuerst die lokale PLO und am Nachmittag diskutierte er mit tausend Anhängern in einer der beiden Universitäten Gazas.
Wichtiger als der Vertrag selbst ist das, was nachher kommt, sagt Husseini.
Die Protokolle mit den Details, denn über vieles wurde noch nicht gesprochen.
Ich habe den Eindruck, dass die Leute in Gaza die Idee eines solchen Abkommens unterstützen.
aber sie möchten noch viele Einzelheiten geklärt haben.
So wollten viele wissen, ob das nun alles sei, was sie in ihrem langen Kampf von Israel zurückbekommen sollen.
Husseini beruhigte sie.
Das Ziel sei weiterhin ein palästinensischer Staat mit der Hauptstadt Jerusalem.
Weniger optimistisch ist die Führung der fundamentalistischen Hamas.
Jamal Kudai, ein lokaler Führer in Gaza, sagte dem ORF gestern, sicher, die wirtschaftliche Lage mag sich bessern.
Aber was ist der Preis?
Ist der Preis das Land von Palästina?
Dann lehnen wir ab.
Wir verkaufen unser Land nicht.
Wir verkaufen unsere Rechte nicht.
Aber was ist der Preis?
Ist der Preis das Land Palästinas?
Die Hamas lehnt den Plan ab und wird mit allen Mitteln versuchen, ihn zu Fall zu bringen.
Mit friedlichen Mitteln wird immer wieder versichert.
Am Wochenende werden die deportierten Hamas-Anhänger aus dem Libanon zurück erwartet, die man hier als Helden und Märtyrer ansieht.
Wird es dann keine Unruhen geben?
Ach, sagt Koudai, vielleicht wird es ein Fest geben.
Und was sagen die Leute?
Sie wissen noch zu wenig, wie das alles funktionieren soll.
Das plötzliche Friedensgerede hat auch sie überrascht.
Ein Mann sagte, ich habe immer geglaubt, dass es langfristig Frieden geben muss.
Denn eines habe ich in meinem Leben gelernt.
Jedes Spiel hat ein Ende.
Und so wird auch dieses zu Ende gehen.
Aus dem Gaza-Streifen mein Bericht von Constanze Rippe.
In Bosnien haben sich die Kämpfe am Wochenende auf Zentral- und Südbosnien konzentriert.
Nach Angaben der UNO haben kroatische Soldaten an die 10.000 überwiegend Zivilisten aus diesen Landesteilen vertrieben.
In Ostbosnien leistet die Moslem-Enklave Gorazde bereits seit 17 Monaten Widerstand.
Und in dieser Zeit wurde die Stadt, in der sich an die 70.000 Menschen aufhalten, von serbischen Truppen belagert und beschossen.
Seit zwei Monaten ist Gorazde von allen Versorgungswegen zu Land abgeschnitten und auf die Hilfslieferungen aus der Luft angewiesen.
Die Flugzeuge können aber nur Nahrung und Medikamente bringen.
Was aber in der Stadt auch fehlt, das ist professionelle ärztliche Hilfe.
Das berichtet der Leiter des Krankenhauses von Goraste, Miralem Acim.
Mit ihm hat Werner Herisch vom Landesstudio Burgenland gesprochen.
Miralem Acem ist der Chef der Spitalsverwaltung in Goraschte.
Zurzeit hält er sich in Österreich auf.
Er besucht seine Familie, die hierher vor dem Krieg geflohen ist.
Eine Flucht, die dem Großteil der Bewohner von Goraschte nicht gelungen ist.
Im Gegenteil, sie mussten ihrerseits noch Flüchtlinge aus der Umgebung aufnehmen.
Seit eineinhalb Jahren sind die Menschen in einem Käfig, umzingelt von Serben, sagt Miralem Acem.
Es sei nicht leicht, ein Spital zu führen, wenn es am notwendigsten fehle.
Trotz oder gerade wegen der mieslichen Lage habe man sich besonders bemüht, den Krankenhausbetrieb so gut es geht aufrecht zu erhalten.
Die Infrastruktur des Spitals sei größtenteils noch intakt.
Von der Zentralheizung bis zur Wäscherei funktioniere alles, wenn auch das zweistöckige Haus ständig überfüllt sei.
Es sei aber sehr bedrückend, den Verletzten nicht helfen zu können.
Nicht am Willen fehlt es, sondern am Können, sagt Miralem Acem.
Täglich, das kann ich Ihnen als Chef dieses Krankenhauses sagen, sterben zwei bis drei Personen und es gibt viele Verletzte, die keine Chance zum Überleben haben, weil uns das ärztliche Personal fehlt.
Was wir hier besonders brauchen, sind Spezialisten, vor allem Orthopäden.
Wir haben sehr viele Kinder, Frauen und ältere Menschen, die durch Geschosse und Granatsplitter Arme oder Beine verloren haben.
Deshalb brauchen wir hier Spezialisten.
Und diese Spezialisten sollten unseren Ärzten in kurzer Zeit das Notwendigste beibringen, damit sie hier helfen können.
Die Frauen, die Älteren, es blieb nur noch der Oberkörper und sie brauchen Hilfe.
Denn es sind vor allem praktische Ärzte, die sich um die Verwundeten kümmern, sagt Adsem.
Dass der Krieg in Bosnien und damit auch in Goraste bald ein Ende haben wird, das glaubt Miralem Adsem nicht.
Den aktuellen Teilungsplan für Bosnien haben die Moslems abgelehnt.
Der Spitalchef von Goraste hat es aufgegeben, sich von der Politik etwas zu erwarten.
Ich bin kein Politiker und ich habe auch keine Zeit, mich damit zu beschäftigen.
Was Gorazde auf Plänen und Karten jener Leute, wie soll ich sie nennen, in Genf betrifft, wie die wir in der Stadt leben und sie verteidigen, halten nicht viel davon.
Wir glauben nicht mehr daran, was in Genf gesagt und verhandelt wird.
Wir waren immer auf uns gestellt.
Der Angreifer hat sich nie an Vereinbarungen gehalten.
Wir waren immer auf uns gestellt.
Allein haben wir uns verteidigt.
Glauben Sie mir, Gorazde ist nicht im Krieg, denn was mit uns passiert, das ist ein Genozid.
Aber das Volk in dieser Stadt wird überleben.
Die verzweifelte Lage im belagerten Gorazde.
Ein Gespräch mit dem Leiter des dortigen Krankenhauses, geführt von Werner Heritsch vom Landesstudio Burgenland.
Nächstes Thema, Hochspannung im Kaukasus.
Konkret in jenem Gebiet, wo das christliche Armenien und die islamischen Staaten Aserbaidschan, Iran und Türkei aneinandergrenzen.
Vor dem Hintergrund des nicht enden wollenden Konflikts um die Armenie-Enklave Nagorno-Karabach
hat am Wochenende die türkische Ministerpräsidentin Tansu Cilla Armenien mit Krieg gedroht, falls die Armenier die an der Grenze zu Türkei gelegene aserbaidschanische Enklave nach Hechevan angreifen sollten.
Hören Sie mehr über die Hintergründe von Georg Dox.
Wer immer in den letzten beiden Jahren in Aserbaidschan an der Staatsspitze stand, die Bevölkerung war überzeugt, dass nur einer sie aus der doppelten Misere führen kann.
Nur dem ehemaligen sowjetischen Politbüro-Mitglied Gaidar Aliyev trauten sie zu,
Erstens im Krieg gegen Armenien erfolgreich zu sein und zweitens in genauester Kenntnis der Moskauer Interner im Wirtschaftskampf mit Russland zu bestehen.
Nach der Entmachtung des gewählten Präsidenten Abolfazl-Chibé im Juni dieses Jahres hat Gaidar Aliyev de facto wieder alle Macht in seiner Hand vereinigt.
Im Oktober sollen Präsidentenwahlen seine Vollmachten legitimieren.
Heute wird Aliyev in Moskau mit Präsident Yeltsin zusammentreffen, um Fehler gutzumachen,
die sein Vorgänger, der von der Türkei unterstützte Abolfazl-GB, begangen haben soll.
Konkret, LGBs Abwendung von der GOS, der Gemeinschaft unabhängiger Staaten, soll rückgängig gemacht werden.
Von Russland aus der Rubelzone gedrängt, könnte nun Aserbaidschan wirtschaftlich wieder stärker an Russland angebunden werden.
Auch über die militärische Unterstützung Aserbaidschans wird verhandelt werden.
Sie könnte die fortgesetzten Niederlagen gegen die schon längst außerhalb der Enklave Bergkarabach kämpfenden Armenier bremsen.
Das politische Comeback des Gaida Aliyev hat die südlichen Nachbarn Aserbaidschans auf den Plan gerufen.
Die Türkei konnte den entmachteten Präsidenten Elcibe nicht genügend unterstützen.
Der versprochene wirtschaftliche Aufschwung blieb aus.
Der militärische Erfolg gegen Armenien ebenso.
Um im Spiel zu bleiben, hat die Türkei nun gewarnt, wenn die aserbaidschanische Exklave Nakhichevan von Armenien angegriffen werde, drohe Armenien Krieg.
Die Türkei beruft sich dabei auf ein aus dem Jahr 1921 stammendes Grenzabkommen mit der Sowjetunion, in dem die Türkei als Schutzmacht für das aserbaidschanische Nakhichevan aufscheint.
Auch der Iran soll seine Streitkräfte in der iranisch-aserbaidschanischen Grenze verstärkt haben.
Das Vordringen der Armenier hat eine Fluchtwelle Richtung Süden ausgelöst.
200.000 Azeris haben sich auf den Weg Richtung Iran gemacht.
Gaidar Aliyev hat von allen aserbaidschanischen Führern den meisten Kredit bei der Bevölkerung.
Aber auch er wird wirtschaftliche und militärische Erfolge vorweisen müssen, will er ein ähnliches Schicksal vermeiden wie seine Vorgänger.
Nach einem enthusiastisch bejubelten Anfang wegen Erfolglosigkeit aus dem Amt gejagt zu werden.
Georg Doksaß Moskau über die angespannte Lage im Kaukasus.
Es ist vier Minuten nach halb eins.
In den verbleibenden Minuten dieses Mittagsschonals wollen wir Sie noch informieren über Stellungnahmen von ÖVP-Landeshauptleuten zum Aufenthaltsgesetz, Ausländeraufenthaltsgesetz.
Bundeskanzler Wranicki erwarten wir mit einer Stellungnahme zur ÖVP-Forderung nach zwölf Monaten Zivildienst statt zehn Monaten.
Wir berichten von der Überführung der Leiche des Diktators Marcos nach den Philippinen.
Ein Nachruf auf die Schauspielerin Johanna-Maria Gorvin ist auf unserem Programm und was der ORF plant für die 1000-Jahr-Feier von Osterrichi Österreich 1996.
Zunächst aber ein Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
Fast gleichzeitig mit der Wende in Osteuropa hat auch Afrika seine Perestroika erlebt.
Ehemalige Einparteienstaaten und Militärregime wurden zu parlamentarischen Demokratien.
Doch das europäische Vorbild alleine macht offenbar nicht selig.
Zum Beispiel für viele Afrikaner, die mit einer Hälfte und einer Stimme entschieden haben,
Für viele Afrikaner sind Entscheidungen mit einer Mehrheit von 50% plus einer Stimme höchst unbefriedigend, meint Jacques Benicourt, der in Senegal ein Dritte-Welt-Institut leitet.
Solche knappen Entscheidungen bedeuten, dass fast die Hälfte der Leute ausgeschlossen bleiben.
Viele Afrikaner debattieren lieber ein wenig länger, um am Ende einen Konsens für drei Viertel oder vier Fünftel der Leute zu erreichen, wo sich sogar das letzte Fünftel dann ausgiebig äußern konnte.
Zum ersten Mal in der Geschichte des österreichischen Nationalrates hat nun eine Delegation von Parlamentariern Afrika besucht, um sich ein Bild von den demokratischen Reformen zu machen.
Eine Reportage hören Sie heute Abend um 18.20 Uhr in Österreich 1 im Journal Panorama.
Und wir machen weiter im Mittagsjournal.
Mitte nächster Woche will Innenminister Löschnack mit den Landeshauptleuten die bisherigen Erfahrungen mit dem Aufenthaltsgesetz diskutieren.
Am Rande der ÖVP-Klausur in Pichl anfragte Franz Simbürger heute die dort anwesenden Landeshauptleute der ÖVP über ihre Erfahrungen mit diesem Gesetz.
Die Erfahrungen und dementsprechend die Haltung der ÖVP-Landeshauptleute zum Aufenthaltsgesetz reichen von völlig problemlos bis einzelne Änderungen sind notwendig.
Kärntens Landeshauptmann Christoph Zernatto etwa sieht weder im Aufenthaltsgesetz selbst noch im Vollzug Probleme.
Wir können bis jetzt davon ausgehen, dass es in keinem einzigen Fall zu Problemen im Vollzug des Aufenthaltsgesetzes gekommen ist, sodass ich zurzeit überhaupt keine Veranlassung sehe, hier gesetzliche Veränderungen vorzunehmen.
Man sollte das Gesetz jetzt mindestens ein Jahr unverändert in Kraft lassen und erst dann Änderungen überlegen, sagt Sernato.
Ganz ähnlich auch die Aussagen von Salzburgs Landeshauptmann Hans Katschtaler.
Die Erfahrungen, die wir in Salzburg haben, sind nicht so, dass man daraus
erfordern müsste, das Gesetz einer Änderung zu unterziehen.
Ich möchte mich auch ganz ausdrücklich zum Geist dieses Gesetzes bekennen, der darin besteht, dass man die Zuwanderung regelt.
Österreich will sich nicht abschließen, aber Österreich ist nicht ein klassisches Einwanderungsland, daher sind hier Regelungen, klare Regelungen, menschliche Regelungen notwendig.
Das einzige Problem in Salzburg sei bisher gewesen, dass sich Salzburgs Vizebürgermeister Padut schweigerte, das Aufenthaltsgesetz zu vollziehen, sagt Katzstaller.
Problemlos offenbar auch der Vollzug in der Steiermark, sagt Landeshauptmann Josef Kreiner.
Bei uns in der Steiermark ist es zu bisher 4.500 Anträgen gekommen auf Verlängerung bzw.
die Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung.
Von diesen konnten bisher rund 1.100 Anträge positiv erledigt werden und es ist keine einzige Ablehnung dabei.
Das heißt also, das Gesetz hat sich im Vollzug durchaus bewährt.
Glauben Sie, dass eine Änderung bestimmter Punkte notwendig ist?
Das wird sich eben zeigen.
Also von unserer Sicht her nicht.
Problemlos auch der Vollzug in Vorarlberg, sagt Landeshauptmann Martin Putscher.
Es gibt zwar einige Härtefälle, was die Fristen anlangt für die Verlängerung der Visas.
Dennoch glauben wir, dass dies im Erlassweg möglich ist zu klären.
Von vornherein also glaube ich nicht, dass eine Änderung des Gesetzes notwendig ist.
Etwas differenzierter die Haltung des designierten Tiroler Landeshauptmannes Wendelin Weingartner.
Eine Erfahrung haben wir, das ist also bei der Frage der Wohnung, die vielleicht den Realitäten nicht entspricht,
Die 10 Quadratmeter.
Die 10 Quadratmeter.
Hier entstehen also bei uns einige Härten, die sich allerdings dadurch erleichtert haben, dass es in Tirol ja jetzt wenige Ausländer gibt.
Es ist doch eine wesentliche Verringerung eingetreten.
Ich glaube, auch hier sollte man versuchen, wie man also in der Praxis dieses Problem lösen kann.
Derzeit arbeiten wir natürlich schon damit, dass wir Erlässe haben, die den gesetzlichen Bestimmungen nicht ganz entsprechen.
Und auf die Dauer kann das ja auch nicht ein geordneter Gesetzesvollzug sein.
Das liege aber nicht an den Beamten in den Ländern, sondern an mangelhaften Erlässen.
Und die sollten eben geändert werden, sagt Weingärtner.
Und leise Kritik am Aufenthaltsgesetz schließlich auch von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll.
Wo wir wirklich große Probleme haben, ist das Faktum, dass mit dem vorhandenen Personal einfach die große Anzahl von Ansuchen innerhalb dieser sechs Wochen sehr schwer zu erledigen ist.
Aber da bin ich hoffnungsfroh, dass es einen Weg gibt, dass wir halbwegs über die Runden kommen.
Gehört dem Vollzug, abgesehen vom Personal, oder gehört dem Gesetz was geändert schon demnächst?
Der Knackpunkt in unserem Bundesland ist die Sechs-Wochen-Frist und da wäre es mir schon recht, wenn wir ein bisschen beweglicher werden könnten.
Freilich auch Preul vertritt die Haltung, vor Änderungen noch ein wenig Erfahrungen zu sammeln.
In Pichlern übrigens nicht dabei ist Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Ratzenberg.
Franz Sinnbürger war das Ausbichlern von der ÖVP-Klausur.
Also noch keine ganz einheitliche Linie der dort versammelten ÖVP-Landeshauptleute zur Frage Änderung des Aufenthaltsgesetzes.
Und wir knüpfen an, an einem Thema, das wir zu Beginn dieser Sendung aus Bichlern angebahnt haben.
Es war die Festlegung der ÖVP auf eine Forderung nach Verlängerung des Zivildienstes von 10 auf 12 Monate.
Robert Stoppacher hat dazu nun Bundeskanzler Wranitzki erreicht.
ist ja nicht die so große Attraktivität des Zivildienstes, sondern die Mängel in der Ausbildung und im Dienstbetrieb des Heeres, die die jungen Männer verstärkt zu der Entscheidung bringen, doch lieber Zivildienst zu leisten und nicht zum Heer zu gehen.
Und es gibt zahlreiche, die ihren Grundwehrdienst ableisten und ihre Einstellung zum Bundesheer während der Zeit, in der sie den Grundwehrdienst ableisten, nicht verbessern, sondern verschlechtern.
Daher geht es mir in allererster Linie darum, die Ausbildung zu reformieren, den Dienstbetrieb zu reformieren, für die Unterkünfte etwas zu tun, bessere Unterkünfte, auch das Taggeld zu erhöhen und die Dienstabläufe auch so zu gestalten, dass der junge Österreicher, der eben so und so viele Monate dort verbringen muss,
für seinen sonstigen Berufsweg und für seine Stellung im öffentlichen Leben etc.
aus dem Bundesheer etwas mitnimmt.
Und ich meine daher, wenn wir all diese Maßnahmen, die ich vorher hier angeführt habe, durchführen und wenn wir den jungen Menschen damit signalisieren, dass ihnen ein neues, ein verbessertes Bundesheer gegenübersteht, dann bestehen ja gute Chancen, dass sich viele, die heute den Zivildienst wählen,
anders überlegen und den Grundwehrdienst uniformiert ableisten, was das eigentliche Ziel ist.
Und daher ist die Gefahr groß, dass man sagt, zwei Monate verlängern und über alles andere reden wir später.
Und das will ich nicht.
Und daher stehen die anderen Sachen an der Spitze.
Und das heißt aber, dass wir für die nächsten ein bis zwei Jahre einmal den Zivildienst nicht verlängern sollen, weil sonst der Druck für die anderen Reformen weg wäre.
Das heißt, die SPÖ würde sich einen solchen Vorschlag, nämlich Verlängerung des Zivildienstes auf zwölf Monate, querlegen?
Wobei es mir nicht ums Querlegen geht, sondern um ein verbessertes Bundesheer.
Daher halte ich die Durchführung der anderen vorher geschilderten Maßnahmen für vordringlich.
Nun, wenn sich aber die beiden Koalitionspartner SPÖ und ÖVP nicht auf eine Regelung einigen, dann würde die bisherige provisorische Regelung auslaufen mit der Folge, dass Zivildienstgewissensprüfungskommission wieder eingeführt würde.
Im Vorfeld von Parteikonferenzen usw.
ist es schon häufig eingetreten, dass beide Parteien nicht zu einem und demselben Thema die gleiche Meinung haben und in den Verhandlungen hat man sich dann angenähert.
Verhandlungen sind dazu da, unterschiedliche Positionen einander anzunähern und da eine gemeinsame Lösung zu finden.
Dazu ist die Bundesregierung verpflichtet und ich gehe davon aus,
Bundeskanzler Wranitzki, die SPÖ, bleibt also weiterhin gegen eine Verlängerung des Zivildienstes, trotz der heutigen Beschlüsse beim Koalitionspartner ÖVP.
Auch sieben Jahre nach seiner Entmachtung und vier Jahre nach seinem Tod sorgt der philippinische Diktator Ferdinand Marcos in seiner Heimat für Aufregung.
Der philippinische Präsident Fidel Ramos hat nach langen Überlegungen dem Betreiben der Marcos-Familie und damit der Bestattung des in Hawaii verstorbenen Marcos in seiner Heimatstadt zugestimmt.
Morgen soll es soweit sein.
Hören Sie mehr dazu von Johannes von Donani von den Philippinen.
Ein Staatsbegräbnis dafür hat die Regierung in Manila gesorgt, wird Ferdinand Marcos nicht erhalten.
Dennoch wird die Beerdigung des vor fast vier Jahren im amerikanischen Exil gestorbenen Diktators in seiner philippinischen Heimatprovinz Ilocos Norte zeigen, ob und in welchem Umfang die Familie Marcos auf den Philippinen noch politische Bedeutung hat.
1986 waren der Diktator und seine Frau Imelda von Cordellacchino und ihre friedlichen Revolution aus dem Land vertrieben worden.
Seitdem haben die Filipinos immer wieder erfahren, dass Ferdinand Marcos und Imelda das Land als ihren privaten Selbstbedienungsladen missbraucht hatten.
Umgerechnet mindestens 5 Milliarden Dollar haben die beiden wohl beiseite geschafft.
Eine Beschuldigung, die Melda Marcos seitdem nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch vor Gericht immer wieder heftig bestritten hat.
Alles Privatvermögen, behauptet sie, die bei der Präsidentschaftswahl vor einigen Monaten unerwartet schlecht auf Platz 5 abschnitt.
Ihr geliebter Ferdinand, Gott habe ihn selig, habe nach dem Zweiten Weltkrieg im Sand vergraben einen Goldschatz gefunden und von dem zehrt die Familie angeblich immer noch.
Kein Wunder angesichts solcher wundersamen Geschichten, dass Imelda Marcos sich noch immer vor den philippinischen Gerichten zu verantworten hat.
Und weniger staunen mag da auch, dass es die Regierung in Manila nicht sehr eilig hatte, dem Diktator selbst in seiner derzeitigen Form, nämlich als seit gut vier Jahren auf Hawaii tiefgekühlte Leiche in einem gläsernen Sarg, die Rückkehr zu gestatten.
Imelda Marcos hat ihre ganz eigene Interpretation der Geschichte.
Präsident Ferdinand sagte sie erst noch vor zwei Tagen, sei der größte Held gewesen, den die Philippinen je besessen hätten.
Aber es hat nicht geholfen.
Ein Staatsbegräbnis, wie gesagt, wird es nicht geben.
Und Imelda hat Präsident Fidel Ramos feierlich versprechen müssen, das Begräbnis nicht in eine politische Schau zu verwandeln.
Gestern hat der tote Ferdinand Marcos endlich seine Eisgruft auf Hawaii verlassen.
Nach einer kurzen Zwischenstation auf der Insel Guam wird er morgen früh in Ilocos Norte erwartet.
Dort wiederum wartet ein 800.000 Schilling teures Mausoleum auf ihn, das wohl gerade noch rechtzeitig fertig sein dürfte.
Nach dem Begräbnis hoffen viele, wird Marcos für die Philippinen dann endgültig Vergangenheit sein.
Der Leichnam von Ferdinand Marcos unterwegs in seine Heimat.
Österreich stehen große Jubiläen bevor.
1000 Jahre Österreich gilt es 1996 zu feiern und 50 Jahre Zweite Republik 1995.
Im Rahmen der jährlichen Kulturtagung des Außenministeriums, zu der die österreichischen Kulturattachés aus den verschiedensten Ländern anreisen, da wurden soeben die ersten Projekte für diese Millenniums- und die Republikfeiern vorgestellt.
Brigitte Hofer meldet sich aus der Akademie der Wissenschaften.
Tausend Jahre Migration, also Einwanderung als Ausstellung.
Die Zukunft Österreichs aus der Sicht der Nachbarstaaten als wissenschaftliches Symposium.
Ein Millennium-Kalender für 1995 und 1996, ein Jugendfestival, eine Klangwolke über New York und der Wiederaufbau von Österreich-Bibliotheken unter anderem in Sarajevo.
Das sind nur einige der geplanten Programmpunkte.
Programme, die nur dann sinnvoll scheinen, wenn sie mehr meinen als verkrampfte Identitäts- und Alibitermine.
und mit Geschichtsrückblick schon den Blick in die Zukunft verknüpfen.
Der ORF wird mit einem Programmschwerpunkt schon in diesem Herbst beginnen.
Die historische Videothek unter anderem mit Babenberger, Habsburger, mit Österreich 1 und 2 Dokumentation wird zum Teil wiederholt und 1995 werden sieben neue Folgen von Hugo Portisch präsentiert.
Und mit der Erfahrung der Ersten und der Zweiten Republik sollten wir die nächste Zukunft dieses Landes auch gut meistern können.
Die Projekte des ORF-Programms Schwerpunkt ist die Zukunft Österreichs, definiert Intendant Johannes Kunz generell so.
Die schrittweise Verwirklichung dieses inhaltlich und budgetär ebenso anspruchsvollen und für den ORF gar nicht leicht zu bewerkstelligen Vorhabens wie
die historische Videothek, die wollen wir gemeinsam mit den besten Köpfen unseres Landes sowie in Kooperation mit Universitäten und der Wirtschaft in Angriff nehmen, kurzum mit all jenen, die bereit sind, Ideen einzubringen oder auch uns bei der Finanzierung dieses Vorhabens zu unterstützen.
Im Detail werden da Fernsehproduktionen wie Die Wurzeln der Demokratie oder Die Zukunft der Städte, Städte der Zukunft, ein politisches Quintett ähnlich dem Literarischen Quartett, eine Dokumentationsserie Die Zukunft des Alterns und so weiter, soziologische, politische und kulturelle Ebenen der Veränderung darstellen.
Außerdem wird in einer sechsteiligen Serie die österreichische Industrie präsentiert.
Und Österreichs Künstler, Autoren, Regisseure sollen Ideen zur Identität entwickeln.
Ideen von einem neuen Österreich.
Von Vorbereitungen auch des ORF auf 1000 Jahre Österreich und 50 Jahre Zweite Republik berichtete Brigitte Hofer.
Und der letzte Beitrag im Mittagsschornal ist ein Nachruf.
Die Schauspielerin Johanna Maria Gorvin ist im Alter von 70 Jahren in Wien gestorben.
Sie galt als eine der großen Damen des deutschsprachigen Theaters.
Volkmar Parshalk würdigt im Folgenden die Künstlerin.
Hör zu, mein lieber Schwiegersohn, hör gut zu.
Ich habe deine kleine Hure umgebracht, verstehst du?
Du?
Ja, ja, ja, ich.
Gott, es war so leicht.
Ein Kinderspiel, mein Lieber.
Wie ein Hündchen, brav und treu ist sie dagestanden und hat gewartet, bis ich ihr den Hammer auf den Schädel geschlagen habe.
Die Stimme der Joana Maria Gorwin in dem Hörspiel ein verhängnisvoller Irrtum.
Ihr ausdrucksstarkes Sprechtempo, ihre charakteristische Sprechweise, die ihre Herkunft Hermannstadt in Siebenbürgen nie verleugnete.
Sie stammte aus einer Musikerfamilie.
Vater und Bruder waren bekannte Dirigenten.
Nach der Matura kam sie nach Berlin an die Schauspielschule und trat 1941 ihr erstes Engagement in Potsdam an.
Jürgen Fehling, der große deutsche Regisseur, holte sie 1943 ans Berliner Staatstheater.
Fehling wurde der große Mentor der Gorwin.
Bis zu seinem Tod 1968 war sie mit ihm in einer überaus fruchtbaren Arbeits- und Lebensgemeinschaft verbunden.
Die erste Rolle war schon unter Fehling in einem österreichischen Stück von Billinger.
Und da war eine Schneiderstube drin und da durfte ich, ohne dass ich vorspreche, schon hinein.
Ich habe einfach das große Glück gehabt mit bedeutenden Menschen.
spielen zu dürfen.
Und Fehling war für mich mein großes Erlebnis meines Lebens.
Und das war natürlich eine ganz einmalige Begegnung für mich.
Fehling formte die Gorwin zur jugendlichen Heldin und zur großen klassischen Tragödin, als diese in die Theatergeschichte einging.
Das Grätchen, die Männer von Barnhelm, die Dame Kobold, Don Hill von den grünen Hosen, Heppels, Maria Magdalene, Ibsens, Nora, zur Meisterung der Fehlings Regie, das waren die klassischen Rollen, die man mit dem Namen der jungen Gorwin in Berlin verbannt.
Dazu kamen die Shakespeare-Rollen, die Viola, die Ophelia, Rosalinde, Portia und Cressida.
Im modernen Fach die Helena, in Girodus der Trojanische Krieg findet nicht statt und die Elektra ebenfalls von Girodou.
Im Heroinenfach die Eboli und die Maria Seward.
In einer Episode aus dem Leben Maria Sewards gastierte sie erstmals auch in Wien in der Josefstadt.
Die Gorwin gehörte dem legendären Gründgens-Ensemble in Düsseldorf und Hamburg an.
Das Hamburger Schauspielhaus verließ sie erst 1975.
Seit 1970 war die Gorwin mit dem Wiener Dr. Maximilian Brauer verheiratet, hatte ihren Wohnsitz im Kloster Neuburg.
In Österreich hatte die Corvin große Erfolge bei den Salzburger Festspielen und 1961 am Burgtheater als kraftvollmutige Antigone in der Nachdichtung von Rudolf Bayer.
Sie hat fünf Jahre lang den Glauben im Jedermann am Domplatz gespielt.
Sie war eine verhuschte Irre von Chaillot in der Josefstadt.
Und sie ist auch als Film- und Fernsehdarstellerin ein Begriff geworden.
Mit Keutner hat sie den Film Der Apfel ist abgedreht mit Maisel Tragödie einer Leidenschaft.
Später hat sie mit dem Katzenspiel und in Gründgens Regie mit dem Totentanz von Strindberg großen Erfolg gehabt.
Im April hat sie einen Schlaganfall erlitten und sich nicht mehr erholt.
Eine große Künstlerin unseres Jahrhunderts, von der Alfred Polgar in seiner letzten Kritik sagte, sie sei eine bezwingende Schauspielerin, die wie kaum eine Natur und Kunst miteinander zauberisch mengen könnte.
Die Schauspielerin Johanna Maria Gorvin ist im Alter von 70 Jahren in Wien gestorben.
Und uns bleiben noch zwei Minuten für die Schlussnachrichten.
Österreich Die ÖVP fordert die Verlängerung des Zivildienstes auf zwölf Monate.
Bei der Klausur der Volkspartei in der Steiermark sagte Parteiobmann Bussek, der Zivildienst müsse verlängert werden, um die Attraktivität des Bundesheers zu sichern.
Mit dem Koalitionspartner SPÖ sollen umgehend Verhandlungen darüber aufgenommen werden.
Verteidigungsminister Fasselabend betonte, dass die Gewissensprüfung für Zivildiener nicht wieder eingeführt werden soll.
Die am 1.
Jänner 1992 eingeführte provisorische Regelung des Zivildienstes läuft Ende dieses Jahres aus.
Die ÖVP ist auch für die Teilnahme Österreichs am sogenannten Schengener Abkommen aus.
In dieser Vereinbarung aus dem Jahre 1985 sprachen sich mehrere IG-Staaten für den Abbau der Personenkontrollen an den Binnengrenzen und für schärfere Kontrollen an den Außengrenzen aus.
Die SPÖ bleibt nach einer ersten Reaktion von Bundeskanzler Franitzki bei der Ablehnung der Verlängerung des Zivildienstes.
Nahe Ostern
Syrien bleibt auf Distanz zum geplanten Autonomieabkommen für die Palästinenser.
Die Palästinenser müssten in dieser Frage selbst entscheiden, sagte der syrische Präsident Assad nach einem Treffen mit PLO-Chef Arafat.
Für den israelischen Botschafter in Washington, Rabinowitz, ist ein eigener Palästinenser-Staat denkbar.
Seiner Ansicht nach könnte man auch auf eine Übergangsregelung verzichten.
Somalia.
Nach dem gestrigen Überfall auf UNO-Soldaten haben amerikanische Kampfhubschrauber neuerlich Stellungen der Rebellen angegriffen.
Sieben nigerianische Blauhelme waren gestern in den Hinterhalt von Anhängern des Rebellenchefs Aydit geraten und getötet worden.
Das Wetter in Österreich heute Nachmittag, in ganz Österreich überwiegend sonnig, im Norden und Osten zwischendurch aber auch Wolken.
Die Temperaturen erreichen Werte zwischen 15 und 20 Grad.
Eine knappe Meldungsübersicht am Ende des Mittagsschornals, durch das sie Werner Löw geführt hat.
Ich verabschiede mich auch im Namen aller Mitarbeiter und wünsche noch einen schönen Tag.
Einblendung: Busek, Fasslabend. Der Zivildienst wird, geht es nach der ÖVP, von zehn auf zwölf Monate verlängert werden, um so den Wehrdienst für junge Männer wieder attraktiver zu machen.
Mitwirkende:
Hopfmüller, Gisela [Gestaltung]
, Busek, Erhard [Interviewte/r]
, Fasslabend, Werner [Interviewte/r]
Datum:
1993.09.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Kinder und Jugend
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Sozialpolitik
;
Regierung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Das Abkommen wird von radikalen Palästinenserorganisationen abgelehnt, Jerusalem gibt sich abwartend. Syriens Präsident Assad hat das Abkommen zumindest nicht abgelehnt.
Mitwirkende:
Segenreich, Ben [Gestaltung]
Datum:
1993.09.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Verhandlung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Regionen / Naher Osten
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Ein Staatsbegräbnis wird der auf Hawaii verstorbene Diktator nicht erhalten. Marcos und seine Frau Imelda hatten die Philippinen als Selbstbedienungsladen gesehen und waren 1986 aus dem Land geflohen. Imelda Marcos bewahrt ihren verstorbenen Mann in einem gekühlten Glassarg auf und besteht auf ein Ehrengrab.
Mitwirkende:
Dohnanyi, Johannes von [Gestaltung]
Datum:
1993.09.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Diktaturen und totalitäre Regime
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Tod
;
Porträt
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten