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KI-generiertes Transkript
Das war's dann.
Guten Tag, aus dem Studio des Mittagsschurnals meldet sich Werner Löw.
Unsere Themen heute unter anderem das Tauziehen um eine neue Regierung in Moskau, die Präsidentenwahlen auf der Krim, die Vorschläge des syrischen Präsidenten Assad über die Zukunft des Golan.
Aus Österreich, Vizekanzler Bussek kann sich ein Berufsheer vorstellen.
Die neue Inflationsstatistik, 3,6% Teuerung für 1993, ist deutlich weniger als im Jahr davor.
Und die Fragen, droht das aus für die Schulmilchaktion?
Wie viel Hausaufgaben vertragen die Schüler?
Nach dem jüngsten Erlass über eine Verringerung der Hausaufgaben haben wir uns an Wiener Schulen umgehört.
Und das Thema Gehirnakrobat, schön.
Nach dem unglaublichen Wetten, dass auftritt eines Mathematikgenies und Milliardenwurzelziehers, fragen wir einen Fachmann, wie macht der das?
Das und mehr in den nächsten 55 Minuten zu Beginn der Meldungsüberblick in den Nachrichten, zusammengestellt von Christian Werschütz und gelesen vom Kollegen Neheba.
Russland.
Die Regierungskrise in Moskau ist noch immer nicht beigelegt.
Nach dem Reformpolitiker Gaidar ist nun auch Sozialministerin Ela Pamfilova zurückgetreten.
Rücktrittsgerüchte gibt es auch um Finanzminister Fyodorow.
Der geplante Rücktritt Gaidars hat auf dem Moskauer Devisenmarkt einen Kurssturz des Rubel ausgelöst.
Ukraine.
Die Präsidentenwahlen auf der Halbinsel Krim dürften die Spannungen mit Kiew weiter verstärken.
Ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten hat die Wahlen bereits für illegal erklärt.
Nach Angaben aus Simferopol hat der russische Kommunist Yuri Meshkov mit etwa 40 Prozent die meisten Stimmen erhalten.
Er tritt für den Anschluss der Halbinsel Krim an Russland ein.
Da Meshkov die notwendige absolute Mehrheit verfehlte, wird über das Amt des Präsidenten der autonomen Republik erst in einer Stichwahl entschieden.
Meshkovs Gegenkandidat wird dabei der bisherige Parlamentsvorsitzende der Krim, Nikolai Bagorov, sein.
Er erhielt knapp 20 Prozent der Stimmen.
Die Stichwahl findet in zwei Wochen statt.
Die Krim kam erst 1954 unter Khrushchev zur Ukraine.
Zwei Drittel der Bewohner sind Russen.
Nahosten.
Israel hat zurückhaltend auf das amerikanisch-syrische Gipfeltreffen reagiert.
Außenminister Peres sagte nach einem Treffen mit dem Nahost-Sonderbeauftragten der USA, Dennis Ross, die Haltung Syriens müsse nun genau analysiert werden.
Einzelheiten über sein Gespräch mit Ross gab Peres nicht bekannt.
In Genf haben die Präsidenten Clinton und Assad gestern über einen Frieden für den Nahen Osten gesprochen.
Österreich.
Die Geldentwertung hat sich im vergangenen Jahr verlangsamt.
Die Verbraucherpreise stiegen im Vorjahr um 3,6 Prozent.
1992 waren es noch 4,1 Prozent.
Nach Angaben des Statistischen Zentralamtes erhöhten sich im Dezember die Kosten für Übernachtungen im Inland und für den Wohnungsaufwand.
Gestiegen sind auch die Bahntarife und die Treibstoffpreise.
Billiger wurden hingegen Obst- und Pauschalreisen.
Die Sicherung der Arbeitsplätze ist für die Österreicher das wichtigste wirtschaftspolitische Ziel.
Nach einer vom Fessel-Institut jährlich erhobenen Rangliste liegt der Wunsch nach sicheren Arbeitsplätzen klar vor der Forderung nach Umweltschutz.
Die Bereitschaft, sich selbst einzuschränken, ist unter den Österreichern nach wie vor nur schwach ausgeprägt.
Italien.
Die Parlamentswahlen finden am 27.
März statt.
Diesen Termin hat die Regierung in Rom beschlossen.
Gestern hat Staatspräsident Scalfero per Dekret das Parlament aufgelöst.
Regierungschef Ciampi bleibt interimistisch im Amt.
Finnland.
Über das Amt des finnischen Präsidenten wird in einer Stichwahl entschieden.
Sie findet am 6.
Februar statt.
Zur Wahl stellen sich der Sozialdemokrat Martti Akhtisaari und die Verteidigungsministerin Elisabeth Rehn.
Sie erreichten beim gestrigen ersten Wahlgang die meisten Stimmen.
Beide Politiker befürworten einen Beitritt Finnlands zur Europäischen Union.
Serbien.
Die Serben bekommen die Auswirkungen der UNO-Sanktionen immer stärker zu spüren.
Die Regierung in Belgrad hat nun eine Umsatzsteuer für Waren wie Tabak, Benzin und Getränke eingeführt.
Sie beträgt bis zu 100 Prozent.
Erhöht wurden die Einkommens-, die Gewerbe- und die Vergnügungssteuer sowie zahlreiche Gebühren.
In Serbien sind Ärzte und Krankenschwestern heute in einen Warnstreik getreten, um auf die katastrophale Lage des Gesundheitswesens aufmerksam zu machen.
USA.
Nach Ansicht des Worldwatch-Instituts sind auf der Erde die biologischen Grenzen des Wachstums erreicht.
In dem Jahresbericht des Forschungsinstitutes heißt es, die Bedürfnisse des Menschen überstiegen bereits die Möglichkeiten der Fischerei und der Landwirtschaft.
Worldwatch ist nun nicht mehr der Ansicht, dass weltweit genug Lebensmittel produziert werden können, um die ständig wachsende Erdbevölkerung zu ernähren.
Italien.
Beim Super-G der Damen in Cortino d'Ampezzo führen ex aequo die Schwedin Pernilla Wiberg und die Slowenin Alenka Daushan.
An dritter Stelle liegt die Österreicherin Ulrike Maier vor der deutschen Katja Seitzinger.
Fünfte und sechste sind mit Anita Wachter und Silvia Eder zwei weitere Österreicherinnen.
Vom Wintersport zum Winterwetter, wie es ist, wie es wird, das sagt uns Peter Sterzinger.
Ähnlich wie im Jänner des vergangenen Jahres ist es nach einer sehr milden Phase wieder kalt geworden und im Großteil Österreichs hat es in den letzten Stunden zumindest leicht geschneit.
Ab Mittwoch kommt die Strömung nicht mehr aus Nordwest, sondern aus der entgegengesetzten Richtung und das dürfte wieder vermehrt Nebel bringen.
Die aktuellen Meldungen, Wien und Eisenstadt wolkig 3 Grad, Sankt Pölten heiter 0, Linz stark bewölkt 0, Salzburg, Innsbruck und Pregens jeweils stark bewölkt plus 1 Grad, Graz heiter 2 und Klagenfurt stark bewölkt 0 Grad.
Auch in den nächsten Stunden ist mit Schneefall zu rechnen.
Er ist aber nicht ergiebig und zwischendurch reißt die Wolkendecke sogar immer wieder auf.
Das wird durch den Luftdruckanstieg unterstützt.
Trotzdem kann es in den jetzt sonnigen Gebieten vorübergehend wieder zuziehen und ebenfalls ein bisschen schneien.
am längsten entlang des Nordrandes der Alpen.
Hier und besonders im Wiener Raum wird auch der Wind etwas stärker, deshalb werden die Temperaturen kälter empfunden.
Sie liegen am Nachmittag zwischen minus 1 und plus 3 Grad, in vielen Tälern aber auch darunter.
In 2000 Meter Höhe um minus 10, in 1500 Meter etwa minus 6 Grad.
In der Nacht klart es stellenweise schon auf und es wird frostig.
Es kühlt ab auf minus 1 bis minus 6 Grad.
Am kältesten wird es überall dort sein.
wo es windstill und klar ist.
Morgen Dienstag steigt der Luftdruck kräftig weiter und es wird allmählich im Großteil Österreichs sonnig.
Allerdings halten sich schon von der zweiten Nachthälfte her in den südlichen Bundesländern Nebelfelder.
Und das wahrscheinlich sehr hartnäckig und lang.
Die Temperaturen bleiben morgen zwischen minus drei und null, vielleicht plus ein Grad.
Und übermorgen Mittwoch steht uns kaltes, graues Nebelwetter bevor.
In Ostösterreich verschärft spürbarer Südostwind diese Kälte.
Die Temperaturen ändern sich kaum, doch auf den Bergen wird es deutlich milder und vor allem dort sonnig.
Soweit Peter Sterzinger mit der Wetterprognose und wir beginnen den politischen Beitragsteil im ORF-Mittagsjournal mit Auslandsthemen.
In Russland, in der russischen Regierung häufen sich derzeit die Rücktritte.
Gestern Vormittag reichte der führende Wirtschaftsreformer Vizepremier Gaidar seinen Abschied ein.
Kurz darauf nahm auch Sozialministerin Ela Pamfilova den Hut.
Und auch Finanzminister Boris Jodorow denkt schon laut über ein Ausscheiden aus der Regierung nach.
Der Hintergrund für diese Rücktrittswelle, demnächst soll Ministerpräsident Cernomirdin eine neue Regierung bekannt geben.
Nach den Dezemberwahlen ist theoretisch, also gemäß der Verfassung, übrigens keine Regierungsumbildung gesetzlich nötig.
Da hat sich ja nur das Parlament neu formiert.
Aber offenbar hat sich Präsident Jelzin doch zu einer Kurskorrektur entschlossen.
Die Auswirkungen der Radikalreform sollen abgemildert werden.
Hören Sie eine Analyse von Susanne Scholl.
Jigar Gaidar hat mit seiner Rücktrittserklärung eine Krise der bisherigen Regierung ausgelöst und gleichzeitig eine Verzögerung der Bekanntgabe der neuen Regierungsmannschaft verursacht.
Ursprünglich wollte Ministerpräsident Schörner-Mürbin heute die Zusammensetzung seiner Regierung bekannt geben.
Stattdessen wurde am Vormittag ein Treffen Schörner-Mürbins mit Präsident Yeltsin angesetzt.
bei dem, wenn man den Andeutungen und Erklärungen aus der Präsidentenumgebung glauben darf, versucht werden soll, eine Lösung zu finden, die es Gaidar vielleicht doch noch ermöglicht, weiter in der Regierung zu bleiben.
Die Radikalreformen in Schönemühr und ins bisherige Kabinett jedenfalls scheinen sich nicht sicher zu sein, ob sie Gaidars Beispiel folgen oder lieber weiter in ihren Ämtern bleiben sollen.
Gaidar hat gestern ausdrücklich erklärt, er habe nur für sich persönlich Konsequenzen aus der Tatsache gezogen,
dass wichtige Regierungsentscheidungen im wirtschaftlichen Bereich über seinen, also den Kopf des Wirtschaftsministers, hinweg getroffen worden seien.
Aber auch Sozialministerin Ela Pansilova, wie GAI da führendes Mitglied der Gruppe Russlands Wahl, hat sich resigniert gezeigt und ihren Rücktritt damit begründet, sie sehe keine Möglichkeiten, in dieser Regierung etwas zu bewirken.
Finanzminister Boris Fjodorow wiederum, der vor allem mit Zentralbankchef Geraschenko seit Monaten schwere Kämpfe um die Finanzpolitik auszufechten hat, scheint sich fürs Erste noch nicht festlegen zu wollen, obwohl auch er laut über ein Ausscheiden aus der Regierung nachdenkt.
Andererseits gibt es Anzeichen dafür, dass Boris Yeltsin den Reformkurs nicht durch das Ausscheiden der führenden Reform aus der Regierung gefährden will.
So hat er erst in der vergangenen Woche den ebenfalls heftig angegriffenen Privatisierungsminister Anatoly Chubais ausdrücklich per Dekret als stellvertretenden Ministerpräsidenten installiert und Chubais erklärte heute, er werde in der Regierung bleiben.
Tatsächlich geht es heute um die Frage, welche Korrekturen am wirtschaftlichen Reformkurs es geben soll.
Dass dieser Kurs korrigiert werden muss, darin dürfte man sich einig sein.
Gerade auch angesichts des ultranationalistischen Wahlsieges ist klar geworden, dass ein deutlicher Versuch notwendig wird, die sozialen Härten, die die Reformen unbestritten mit sich gebracht haben und noch mit sich bringen werden, irgendwie abgefedert werden müssen.
Gaida und Fyodorow allerdings vertreten zum Beispiel die Ansicht, eine restriktivere Finanzpolitik, mit deren Hilfe man die Inflation in den Griff zu bekommen hat, könne für die von diesen Härten Betroffenen am ehesten Hilfe bringen.
Weniger radikale Regierungsmitglieder wollen dagegen andere Prioritäten setzen und Ministerpräsident Schöner-Mürdin bemüht sich offenbar nach wie vor, die beiden gegensätzlichen Positionen innerhalb seines Kabinetts irgendwie miteinander zu versöhnen.
Zurzeit lässt sich kaum sagen, ob Gaidar doch wieder in die Regierung zurückgeht oder ob beispielsweise an seiner Stelle der Ökonom Grigori Javlinski das Amt des Wirtschaftsministers übernehmen könnte.
Der hat sich zur derzeitigen Regierung allerdings wenig schmeichelhaft geäußert.
Im jetzigen Kabinett könne man über die einzuschlagende Politik überhaupt nicht diskutieren, sagte Javlinski und meinte, die neue Regierung werde eines sowjetischen Stils sein.
Womit er eigentlich indirekt und vermutlich ohne dies zu wollen Gaidats Rücktrittsgründe akzeptierte.
Denn bisher war Javlinski einer der schärfsten Kritiker Gaidats im Reformlager.
Aber offenbar scheint er selbst wenig Lust zu haben, die schwierige Aufgabe zu übernehmen, die Gaidat bisher innehatte.
Fürs erste Mal laufen offenbar wieder heftige Verhandlungen hinter verschlossenen Türen.
Und die Duma muss noch ein bisschen warten, bevor sie ihrerseits mit ziemlicher Sicherheit über die neue Regierungsmannschaft herfallen kann.
Egal, wer dieser letzten Endes dann tatsächlich angehören wird.
Viele Fragen noch um die Regierungsbildung, um die neue Regierung in Moskau.
Susanne Scholl hat berichtet und wir bleiben auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, konkret in der Ukraine.
Auf der von Kiew autonomen Halbinsel Krim wurden gestern erstmals Präsidentenwahlen abgehalten und deren vorläufiges Ergebnis bestätigt einen Trend in jüngeren Ostwahlen.
Es führt ein Kommunist, der Russe Yuri Meshkov mit fast 40 Prozent der Stimmen.
Meshkov tritt für die Angliederung der Krim an Russland ein, zu dem die heute ukrainische Halbinsel bis 1954 gehörte.
Dieses Ergebnis ist insofern nicht verwunderlich, als die Russen die Bevölkerungsmehrheit auf der Krim stellen.
Weitere Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sind damit aber programmiert.
Die ukrainische Regierung hatte zwar im Vorjahr die Abhaltung der Präsidentenwahlen auf der Krim zugestimmt.
Angesichts des drohenden Siegs von Meshkov verlautet jetzt aber aus Kiew, die Wahlen seien illegal gewesen.
Aus Moskau, Georg Dox.
Wenn es nach Juri Meshkov geht, sollen die Bewohner der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim eine eigene Staatsbürgerschaft erhalten, direkte Verhandlungen mit Moskau führen und von Russland eine Aufbesserung ihrer schmalen Pensionen erhalten.
Der Wahlerfolg bei den gestrigen Präsidentenwahlen hat noch nicht ganz für den Sieg des russischen Nationalisten gereicht, aber doch klar gezeigt, wo die Sympathien der Bevölkerung liegen.
Der ukrainische Präsident Kravtchuk ist sich der Sprengkraft eines solchen Wahlergebnisses bewusst.
Vielleicht war es doch keine so gute Idee, dass Nikita Khrushchev 1954 die Krim der Ukraine schenkte, denn natürlich dachte damals niemand an den Zerfall des sowjetischen Imperiums,
und die möglichen politischen Folgen einer solchen Geste.
Die Unabhängigkeitsbestrebungen setzten dann 1991 ein und die russische Bevölkerung forderte ein Referendum, das den Wiederanschluss der Krim an Russland zum Ziel hatte.
Die Halbinseln mit der Hafenstadt Sevastopol ist der Hauptschauplatz im Streit um die Schwarzmeerflotte.
Offiziell ist dieser Konflikt ja beigelegt, seit Russland und die Ukraine im September des Vorjahres die Teilung der Schwarzmeerflotte beschlossen haben.
Doch zurück bleibt eine Bevölkerung, die den ukrainisch-russischen Konflikt austragen muss.
Alle Kandidaten für das Präsidentenamt, bis auf einen, waren für die Rückkehr der Krim unter russische Verwaltung.
Der Wahlkampf war nicht nur hart, er war lebensgefährlich.
Drei politisch motivierte Morde vor dem Wahltag zeugen von der Brutalität der Auseinandersetzung.
Nur einer der Kandidaten, Nikolai Bagrov, möchte die Halbinsel weiter im ukrainischen Staatsverband sehen.
Mit Hilfe Kiews gelang ihm dann auch ein respektabler zweiter Platz.
Die Orientierung Richtung Russland bringt auch deshalb solche Spannungen mit sich,
weil die russische Mehrheit nicht nur über die Zugehörigkeit zu Ukraine empört ist, sondern sich nun auch von den Krim-Tatanen bedroht fühlt.
Unter Stalin deportiert kehren die Krim-Tatanen in ihre historischen Wohnorte zurück.
In den letzten drei Jahren allein fast 300.000 Personen.
In 14 Tagen wird eine Stichwahl das endgültige Ergebnis bringen.
dass die Präsidentenwahlen jedenfalls nicht dazu beigetragen haben, den Konflikt, der sich sehr schnell zu einer neuen russisch-ukrainischen Krise auswachsen kann, zu entschärfen.
Georg Dox.
Und wir wechseln in den Nahen Osten.
Alle Anzeichen sprechen dafür, dass der Nahostfriede durch das gestrige Treffen zwischen dem syrischen Präsidenten Assad und dem amerikanischen Präsidenten Clinton so einer Verwirklichung einen Schritt näher gekommen ist.
Nächste Woche werden Israel und Syrien in Washington zu verhandeln beginnen, über die Normalisierung der Beziehungen, über den Austausch von Botschaftern und vor allem über die Frage der Golanhöhen.
Diese Hochfläche am See von Genesaret im Norden Israels ist seit 1967 von den Israelis besetzt.
Syrien fordert die vollständige Räumung des Golan und ist bereit, die Zone zu entmilitarisieren und unter internationale Militäraufsicht zu stellen.
Die Räumung des Golan ist für viele Israelis aber eine schmerzliche Sache und wird sicher die schwerste Hürde der kommenden Verhandlungen sein.
Heute informierte eine US-Delegation die israelische Regierung über Details aus den gestrigen Genfer Gesprächen.
Aus Tel Aviv berichtet Moshe Meisels.
Assad bestehe weiterhin auf die Räumung der israelischen Siedlungen von den Golanhöhen, eine Räumung Südlibanons und Sicherheitsgarantien für Syrien, da, wie er erklärte, Damaskus den Golanhöhen näher sei als Jerusalem.
In einem Telefongespräch zwischen Clinton und Rabin
Erklärte der USA-Präsident, er habe in seinem Gespräch mit Assad eine syrische Verpflichtung zum Friedensprozess erreicht.
Er fand bei Assad eine ernste Bereitschaft und Absicht, zu einer vollen Friedensregelung mit Israel zu gelangen.
Israel solle nun die in Genf geschaffene Gelegenheit nutzen und ein Abkommen mit Syrien fordern.
In Jerusalem erklärte man heute die Bereitschaft Assads zu einem vollen Frieden mit Israel
Und seine Zusicherung ersehe in einem solchen Frieden das strategische Ziel Syriens, sollte einen Fortschritt in den bilateralen Friedensverhandlungen bilden, die am 24.
Jänner wieder in Washington anlaufen werden.
Rabin betonte, dass ein Fortschritt und Durchbruch von den Verhandlungen über die Form des Friedens und einen Zeitplan seiner Durchführung abhängig sein werden.
Peres erklärt, im Fall einer vollen Normalisierung und notwendigen Sicherheitsregelungen werde Israel zu weitgehenden Zugeständnissen in Bezug auf den israelischen Rückzug von den Golanhöhen bereit sein.
In Jerusalem äußerte man die Ansicht, Assad sei es in Genf gelungen, den Ball ins israelische Spielfeld zurückzuspielen, um Israel zu zwingen, in Kürze schwerwiegende Entscheidungen zu fällen.
Der Führer der Opposition, Netanyahu, beschuldigte heute die Rabin-Regierung, bereits vor dem Treffen in Genf ihre Bereitschaft für einen Rückzug von den Golan-Höhen geäußert zu haben.
Clinton habe Assad ein Vettorecht im Friedensprozess zugesprochen, indem er erklärt hat, der Schlüssel zu einem umfassenden Nahostfrieden befinde sich in den Händen Syriens.
Israel dürfe aus lebenswichtigen Sicherheitsgründen den Golan nicht räumen.
Die Mehrheit der Bevölkerung stellt gegen eine solche Räumung und Rabin müsse vor jeder Entscheidung darüber Neuwahlen ausschreiben.
Es ist 19 Minuten nach 12, Sie hören das ORF-Mittagschanal und wir wechseln zu Österreich-Themen.
Die beinahe endlose Debatte darüber, wie lange in Österreich künftig der Zivildienst dauern soll, hat das Bundesheer insgesamt einmal mehr in den Mittelpunkt von politischen Diskussionen gestellt.
Die geänderte Situation in Europa, das Wegfallen des Ost-West-Konflikts, die unsichere politische Situation in Russland und letztendlich der Krieg auf dem Balkan müssten zu einer tieferen Auseinandersetzung um Österreichs Verteidigungsbereitschaft führen, wünscht sich ÖVP-Chef Vizekanzler Erhard Busseck.
Und damit muss für Busseck auch der Staat für Bemühungen um ein österreichisches Berufsheer verbunden sein, berichtet Ingrid Thurnherr.
Was viele ärgert, nämlich, dass die neue Zivildienstregelung wieder nur auf zwei Jahre befristet gilt, das freut Vizekanzler-VP-Chef Erhard Busseck.
Es sei nämlich ohnehin notwendig, sich demnächst eingehender mit dem Thema Landesverteidigung auseinanderzusetzen, und zwar unabhängig davon, ob Österreich Mitglied eines europäischen Sicherheitssystems werde oder nicht.
Busek geht davon aus, dass die Neutralität eben beinhalte, dass sich ein Staat selbst verteidigen können muss.
Und das heißt für ihn viel mehr Geld fürs Heer und letztlich auch die Diskussion über ein Berufsheer.
Das ist sicher eine Richtung, über die man diskutieren muss.
Aber das, was sofort verschwiegen wird, auch von der Freiheitlichen Partei, ist, dass die Sache wesentlich teurer ist als heute die Landesverteidigung.
Und es muss dann gesagt werden, ob es die Bereitschaft gibt, dafür auch das Geld aufzuwenden.
Ich glaube, hier wird mit gezinkten Karten gespielt und ich bin dafür, dass man hier eher die Wahrheit sagt.
Was heißt das für uns in der nächsten Legislaturperiode?
Das heißt, dass wir
die Budgetansätze für die Landesverteidigung ganz entschieden erhöhen müssen.
Wenn Sie wollen, das ist Attraktivität, nämlich wenn hier den jungen Menschen auch das Gefühl vermittelt wird, die Politik nimmt die Landesverteidigung ernst und weiß auch daraus die Konsequenzen zu ziehen.
Wie viel in Zahlen ausgedrückt ganz entschieden mehr heißt, das wollte Busek nicht näher erläutern.
Ebenso wenig wurde er in Sachen Berufsherr deutlicher, sondern meinte nur so viel,
Ich glaube, dass das Berufsherr eine Option darstellt, eine zukünftige, nur ein Herr ist ja nicht eine Sache, dass Sie von heute auf morgen durch Umlegen eines Schalters anders gestalten können, sondern hier ist der professionelle Kern, um die Ausstattung überhaupt zu verstärken, um in diese Richtung gehen zu können.
Und mit der Heeresgliederung NEU, die ja eine innerhalb von 24 Stunden verfügbare Truppe von 10.000 Mann vorsieht, sei ja schon der erste Schritt in diese Richtung getan, sagt Busek.
Die Diskussion um ein Berufsherr hat damit mit Sicherheit neue Nahrung erhalten.
Und ich gebe damit zurück ins Studio.
Reporterin war Ingrid Thurnherr.
Die Freiheitlichen, die bereits seit längerem ein Berufsherr verlangen, wiederholten heute übrigens auch ihre Forderung.
FPÖ-Wertsprecher Herbert Scheibner sagte, angesichts der, wer es nennt, heutigen Bedrohungsbilder, müsse Österreich seine Sicherheit auch etwas wert sein.
Es sei daher auch die notwendige Aufstockung des Heeresbudgets von derzeit 20 Milliarden Schilling auf 35 Milliarden durchaus zu rechtfertigen.
Die Freiheitlichen haben also Vorstellungen von den Kosten, was es bedeuten würde.
von der Wehrpflicht auf einen Berufsherr umzustellen, statt jetzt 20 Milliarden, dann 35 Milliarden Schilling, meint der Wehrsprecher der Freiheitlichen.
Die Österreicher haben im Vorjahr wieder einmal erlebt, dass alles teurer wird.
Das Statistische Zentralamt hat das jetzt bestätigt.
Die Verbraucherpreise sind 1993 um durchschnittlich 3,6 Prozent gestiegen.
Im internationalen Vergleich hat Österreich damit seine Rolle als Musterknabe aufgegeben.
Andere Länder haben deutlich niedrigere Teuerungsraten.
Über die Hintergründe informiert Josef Schweitzer.
Die Jahresinflation von 3,6 Prozent wird nur von vier europäischen Ländern überboten, und zwar von Spanien, Italien, Island und Deutschland.
Deren Teuerungsraten liegen zwischen 3,8 und 4,5 Prozent.
Besser als Österreich sind Frankreich, Belgien, Norwegen, Irland, die Niederlande, die Schweiz und die USA.
Die relativ hohe Inflation in Österreich verblüfft selbst die Wirtschaftsforscher.
Sie hätten eigentlich stabilere Verbraucherpreise erwartet, bedingt durch die schrumpfende Wirtschaftsleistung und sinkende Rohstoffpreise.
Außerdem profitierte der Handel von der Aufwertung des Shillings und dadurch verbilligten Importen.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut hat folgende Erklärung gefunden.
Die Inflation wurde Anfang 1993 in Deutschland durch die Mehrwertsteuer angeheizt.
Und obwohl Österreich die Steuersätze nicht änderte, stiegen bei uns die Preise parallel.
Die Wirtschaftsforscher nehmen als Grund an, dass für viele Waren D-Mark-Preislisten verwendet und mit dem fixen Satz etwa 8 Schilling pro D-Mark umgerechnet werden.
Österreich hat also praktisch die deutsche Inflation geerbt.
Weiters stiegen die Mieten und die Gebühren für Müll-, Wasser- und Krankenhausaufenthalte stark an und hohe Lohnsteigerungen verteuerten die Dienstleistungen.
Für heuer ist das WIFO wieder optimistisch.
Die Inflationsrate 1994 wird mit 2,8% prognostiziert.
Vor allem die Freigabe der Milchpreise und der europäische Wirtschaftsraum sollten Nahrungsmittel billiger machen.
Auch Versicherungen könnten billiger werden.
Die Erhöhung öffentlicher Tarife wird nach Ansicht der Wirtschaftsforscher in der Auswirkung überschätzt.
So haben die seit Dezember angehobenen Bahntarife einen geringen Stellenwert bei der Berechnung der Inflationsrate.
Die Einführung der Nahverkehrsabgabe auf Benzin hingegen wirkt sich in der Inflationsrate mit 0,2 Prozentpunkten aus, die Verpackungsverordnung mit rund 0,15.
Die Lohnsteigerungen werden sich heuer dank der Zurückhaltung bei den Kollektivvertragsabschlüssen im Herbst in Grenzen halten.
Daher werden sich auch die Dienstleistungen heuer nur mäßig verteuern, hoffen die Wirtschaftsforscher.
Und wenn dann auch noch die Rohstoffpreise weiter sinken und sich die Importe nicht weiter verteuern, dann könnte es sein, dass Österreich langsam wieder in die Rolle des Inflationsmusterknaben hineinwächst.
Österreichs Jahresinflationsrate für 1993 3,6 Prozent im internationalen Vergleich, Josef Schweizer hat berichtet.
Österreichs Schüler haben im vergangenen Jahr im Rahmen der Schulmilchaktion 22 Millionen Liter Milch getrunken.
Jetzt droht der von Eltern, Lehrern und Ärzten so positiv beurteilten Aktion Gefahr.
Aus zwei Gründen.
Wegen der Probleme, die die Verpackungsverordnung mit sich bringt und wegen der Tatsache, dass durch neue Regelungen der Milchmarktordnung Subventionen für die Schulmilchaktion wegfallen.
Gisla Hopfmüller informiert.
Die 22 Millionen Liter Milch, die Österreichs Schüler im vergangenen Jahr in der Schule getrunken haben, waren in 88 Millionen Viertellitereinheiten verpackt, womit ein wesentlicher Teil des Problems sichtbar wird.
Die Entsorgung der Verpackung, sprich im Konkreten der Milchpackerln und Flaschen.
Die Verpackungsverordnung hat ja ursprünglich auf das Öko-Box-Entsorgungssystem gesetzt, was ein Aufschneiden, eventuell Ausspülen der Milchpackungen erforderte und sie dann in einen Schlitz einer Holzbox gesteckt werden mussten.
was durchzuführen in einem Klassenraum aufwendig ist.
Da spritzt etwas herum, absichtlich oder unabsichtlich.
Die Kleckserei ist enorm und auch bei viel gutem Willen von Lehrern und Schulwarten zweifellos ein Problem.
Will man die Kleckserei vermeiden, müssten die Schulwarte oder Lehrer selbst die Packerln zusammendrücken und falten, was ja aber bei den oft mehr als 100 Packerln, die täglich an einer Schule anfallen,
wohl kaum wem zuzumuten ist.
Zwar hat ja Umweltministerin Rauch-Kallert inzwischen die Möglichkeit eröffnet, derlei Packerln auch in Leichtstoffcontainern zu entsorgen, aber das Entsorgungsproblem der Milchpackerl und Flaschen an den Schulen ist, wie sich beim Umhören an vielen Schulen herausstellt, nach wie vor vorhanden.
Denn schließlich ist ja auch das Entsorgen von Viertellitern Gläsern für die Schulmilch von organisatorischem Aufwand.
Dort liegt eine der Gefahren, die der Schulmilchaktion droht, warnt der Wiener Landesschulratspräsident Kurt Scholz.
Es ist die derzeitige Entwicklung schon wenig erfreulich.
Aufgrund der Verpackungsverordnung ist es bundesweit zu einem Rückgang von ca.
17 Prozent gekommen und es wird ja ab Februar leider Gottes auch zu einem Preisanstieg bei der Schulmilch kommen.
Wenn sich das schlechte Vorzeichen im Herbst noch fortsetzt,
dann landen wir bei der Schulmilch neben den organisatorischen Schwierigkeiten bei einem Preis, der bereits in die Nähe des Ladenpreises kommt.
Dann ist zu befürchten, dass ab Herbst die Schulmilchaktion endgültig zum Erliegen kommt.
Die Preiserhöhungen hängen zusammen mit dem Ausfall von Subventionen im Zusammenhang mit der Liberalisierung der Marktordnung?
Ja, und es dürfte auch ein Preis sein, den man eben angesichts der Budgetkonsolidierung verlangt.
Die Schulmilch kostet derzeit 2 Schilling 50, der Kakao 3 Schilling 50.
Ab Februar wird hier eine Verteuerung um 50 Groschen eintreten.
Wenn es ab September noch einmal eine Verteuerung gibt, dann landet das Päckchen Schulmilch
ziemlich genau bei dem, was ein Viertelliter Milch derzeit kostet.
Dann kann man aber meines Erachtens nicht mehr von einer Schulmilchaktion sprechen.
Das, was für mich beunruhigend ist, ist die Tatsache, dass derzeit viele Eltern sich schon nicht die Mühe machen, dem Kind ein ordentliches Frühstück zu geben.
Hier hat die Schulmilchaktion doch noch etwas auffangen können.
Wenn das wegfällt, dann ist das sicherlich nicht
Das heißt, Sie appellieren dann auch an Minister Latsina für die Finanzen oder Minister Fischler für die Landwirtschaft, für die Milch zuständig, sich das mit dem Entfall der Subventionen noch einmal zu überlegen?
Die Schulmilch ist ein fixer Bestandteil des Schulwesens geworden.
Ich höre, dass hier eine jährliche Subvention etwa in der Höhe von 80 Millionen Schilling erfolgt.
Ich sehe eigentlich nicht ein,
wenn gespart werden soll, warum immer die Schule, wo es nachweislich einen Prozentsatz von Kindern gibt, die leider Gottes von den Eltern mit leerem Magen in die Schule geschickt werden, warum immer die Schule dann an erster Stelle steht, wenn es um Budgeteinsparungen gehen soll.
Gisela Hopfenmüller im Gespräch mit dem Wiener Stadtschulrat und Landesschulratpräsidenten Scholz.
Und der Stadtschulratpräsident Scholz hatte für seine Schüler auch eine besondere Weihnachtsüberraschung vor den Ferien.
Da präsentierte er einen umfangreichen Erlass zur Reduzierung der Hausübungen.
Denn die Schule trainiere ein sinnloses Oberkellnergedächtnis, wie es in dem Rundschreiben an alle Schulen wortwörtlich heißt.
Hausaufgaben sollen oder müssen in Wien nun so gestellt werden, dass sie zwischen einer und eineinhalb Stunden Zeit erledigt werden können.
Weil der umfangreiche Erlass so knapp vor den Weihnachtsferien an die Schulen geschickt wurde, haben mir die meisten Lehrer und Schüler erst jetzt zu Gesicht bekommen.
Wie reagieren sie nun auf die per Erlass verordnete Arbeitszeitverkürzung für Schüler?
Albert Maly hat sich in Wiener Gymnasien umgehört.
Es ist zwar stressig, aber ich mache es nur in bestimmten Fächern, Hausübungen, französisch oder englisch.
Den Rest vergesse ich und schreibe ab.
Und wir haben auch nicht wirklich die Lust, uns eineinhalb bis zwei Stunden am Nachmittag hinzusetzen und die Aufgaben zu machen.
Und ich persönlich mache nur wirklich die notwendigsten, dass ich nicht unangenehm auffalle.
Manchmal reise ich mich zusammen und mache ein paar Tage lang alle Hausübungen und dann ist es sehr viel.
Ich meine, ich weiß nicht, ich kann die Zeit nicht sagen, aber schon mit reden.
Der Erlass sagt nicht nur, dass die tägliche Arbeitszeit für Hausaufgaben in der Oberstufe eineinhalb Stunden nicht überschreiten darf.
Er schreibt den Lehrern auch vor, sich abzusprechen und untereinander zu koordinieren.
Ihnen wird auch gesagt, wie sie die Hausaufgaben für Schüler einschränken können.
Indem sie nicht mehr möglichst viel Lehrstoff durchnehmen, sondern gezielt auswählen und das Durchgenommen im Unterricht wiederholen, anstatt Aufgaben der Schule nach Hause zu verlagern.
Ich glaube nicht, dass sich die ganzen Lehrer da jetzt jeden Tag absprechen werden, wie viele Aufgaben sie geben und dann das irgendwie zusammenrechnen, den Durchschnitt ausrechnen und dann schauen, ob sie auf 90 Minuten oder auf 60 kommen.
Keine Latein-Professorin geht zu einer Mathematik-Professorin und sagt dann, ich habe jetzt Aufgabe gegeben für eine halbe Stunde und wie lange hast du Aufgabe gegeben, sondern die geben einfach so lange, wie sie es für ihre Fächer noch notwendig halten und beachten die anderen Fächer nicht.
Während Politikern und Managern vorgeworfen werde, sie hätten ihre Hausaufgaben nicht gemacht, würden die Schüler jetzt in ein zeitliches Korsett gepresst, kritisierte etwa ein Kommentator der Presse.
Ähnlich lautend ist auch die Kritik der Lehrer.
Man stößt sich vor allem daran, dass der Erlass unterschiedliche Begabungen von Schülern nicht berücksichtige.
Der eine Schüler brauche eben länger, der andere kürzer.
Dabei sind zeitliche Limits im Unterricht nichts Neues.
Auch die Arbeitszeit für eine Schularbeit ist mit 50 Minuten genau festgesetzt und gilt genauso für bessere und schlechtere Schüler.
Schüler haben Probleme in gewissen Fächern und das ist mit zwei Stunden für alle Fächer einfach nicht getan.
Das ist einfach nicht realistisch, meiner Meinung nach.
Was mich im Erlass auch stört, ist, dass es ein Wiener Erlass ist.
Das habe ich in den Ferien jetzt sofort in den Bundesländern gehört.
In Wien lernt man eh nichts in der Schule und jetzt machen sie noch keine Hausübungen.
Also das halte ich für problematisch.
Jeder macht einem anderen Gegenstand keine Hausaufgaben.
So, aber da habe ich eine andere Frage.
Jetzt zum Semesterende, vor der Konferenz, da stöhnt ihr doch immer, dass ihr so viel zu tun habt.
Stimmt das jetzt oder stimmt das nicht?
Ja, aber wieso?
Sie sagt einerseits, ihr habt keine Aufgabe und das bisschen Mathematik bringt euch nicht um und jetzt plötzlich dann, also vor dem Semesterende ist es so viel.
Was meinst du dazu?
Ja, ich glaub, die Hausarbeit geht meistens nur, wenn dann Test und Schularbeiten zusammenkommen, dann muss man für die auch lernen, dann wird die Hausarbeit meistens zu viel.
Man kann doch nicht Göttes Faust nach dem Motto »Meyer ließ weiter« durchnehmen, ärgert sich der Direktor des Piaristengymnasiums in Wien, einer AHS, die noch immer den Ruf einer Eliteschule hat.
Dr. Paul Wildner meint, dass es streng genommen gar nicht mehr möglich ist, etwa das Lesen von klassischer Literatur als Aufgabe zu geben, weil auch das Vorbereiten auf Schularbeiten und Tests im Erlass als Hausarbeit gewertet wird, bleibe dafür keine Zeit.
Dabei findet er die Intention des Erlasses grundsätzlich positiv.
Und es gibt genügend Lehrer schon, die mehr lernzielorientiert, als stofforientiert arbeiten, das ist einmal wichtig, die sagen, weniger ist mehr, die genau wissen, dass die Wiederholung die Mutter der Weisheit ist, wie der alte Jesuitenspruch das schon gesagt hat, Repetitio est mater studiorum, die das genau wissen.
Und ich bin insofern froh über diesen Erlass, dass einmal ein Erlass von der Behörde kommt, der vernünftige pädagogische Prinzipien expressis verbis tatsächlich auch formuliert.
Die Diskussion geht übrigens heute bei uns im Medium weiter, heute Abend in der Sendung Moment leben heute, zum Thema die Arbeitszeit der Schüler und zur Frage, ist der Wiener Hausaufgabenerlass ein Ausweg aus der Schulmisere und dem Nachhilfeboom oder bedeutet er einen Niveauverlust an unseren Schulen.
Moment leben heute, heute Abend um 17.30 Uhr im Programm Österreich 1 vor dem Abend-Journal.
Und weil wir schon bei den Hinweisen sind, auch ein Programmhinweis auf unser Journal Panorama.
Die jemals ostdeutsche Landwirtschaft hat den großen Sprung nach vorn geschafft.
Noch 1988 war Ostdeutschland einer der wichtigsten Kunden für österreichisches Überschussgetreide.
Heute sind die Agrarbetriebe in den neuen Bundesländern die leistungsfähigsten in der Europäischen Union.
Sie haben alles hinter sich, was die bäuerlichen Familienbetriebe im übrigen Europa noch fürchten.
Sie arbeiten auf Riesenflächen, nach modernsten Methoden, aber der Weg zu dieser Struktur war hart.
Mein Vater ist 1960 ... in die LPG gegangen.
Also, da gab's kein ... Entrinnen, wollen wir mal so sagen.
Das wollte keiner, aber das war eine Vergewaltigung der Bauern.
Da waren an jedem Ort ... mindestens zehn, 15 Sputniks.
Die Leute, die da aus der Industrie kamen, hatten wir als Sputniks bezeichnet.
Wir hatten keine Minute Ruhe, keinen Sonnabend, keinen Sonntag, ohne dass nicht solche Leute auf dem Hof waren und haben geworben.
für die LPG.
Heute Abend im Journal Panorama.
12.35 Uhr, fast schon sechs Minuten nach halb eins im ORF-Mittagsjournal.
Höchste Zeit für eine kleine Erinnerung, was wir in der Zeit bisher in einer Information bieten konnten.
Da ging es um das Tauziehen, um die Regierungsbildung in Moskau, darum, dass ein russischer Nationalist nach den gestrigen Präsidentenwahlen auf der ukrainischen Krim in Führung liegt und israelische Reaktionen auf das syrische Angebot einer Neutralisierung des Golan.
Aus dem Inland, Vizekanzler Bussek will über ein Berufsherr für Österreich nachdenken.
Wir erwarten dazu übrigens noch eine Stellungnahme von Seiten der Sozialdemokraten, von der SPÖ.
Und die 3,6% Jahresinflationsrate für 1993
Das ist zwar besser, als es bei uns 1992 war, aber doch nicht so gut im internationalen Vergleich.
Außerdem berichtet man darüber, dass die Schulmilchaktion in Gefahr zu sein scheint.
In der verbleibenden Zeit planen wir unter anderem noch einen Bericht darüber, dass der Kaufhauserpresser Dagobert einmal mehr die deutsche Polizei
Nard und einen Bericht über den Besuch von Minister Klima in Indonesien.
Es geht unter anderem darum, dass österreichische Unternehmer zunehmend im fernen Osten auch investieren und ihre Produktionen dorthin auslagern.
Zunächst aber in die Bundesrepublik Deutschland.
Eine Legende der deutschen Sozialdemokratie ist da jetzt arg ins Zwielicht geraten.
Herbert Wehner.
Brandintimus und langjähriger SPD-Geschäftsführer, graue Eminenz der deutschen Sozialdemokratie.
Wehner steht vier Jahre nach seinem Tod im Mittelpunkt einer öffentlichen Diskussion.
Bevor nämlich Wehner nach dem Krieg seine SPD-Karriere begann, war er Kommunist.
Allein schon diese Tatsache hatte ihn öfter in Verruf gebracht und eine noch steilere Karriere des wortgewaltigen Wehner verhindert.
Vor einer Woche nun enthüllte der Spiegel, dass Wehner in seiner Zeit im Moskau-Exil Parteikollegen dem russischen Geheimdienst ans Messer geliefert haben soll, und zwar im Kampf gegen narzisstische und trotzkistische Umtriebe.
Nun wird das Bild Herbert Weners endgültig vom Sockel geholt.
Nach Aufzeichnungen des vor einem Jahr verstorbenen Willy Brandt soll Wener sogar bis zuletzt DDR-Spion gewesen sein.
Aus Bonn, Gerhard Seyfried.
In dieser Woche jährt sich zum vierten Mal der Todestag Herbert Weners.
Er gilt als ein großer alter Mann der SPD, wurde als Zuchtmeister seiner Partei im Deutschen Bundestag bezeichnet.
Hans-Jochen Vogel, der frühere SPD-Vorsitzende, nannte Wehner einen großen Sozialdemokraten und einen großen Deutschen.
Für Willy Brandt schließlich war Wehner eine prägende Figur der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Doch ausgerechnet bisher unveröffentlichte Aufzeichnungen Willy Brandts sind es, die das bisherige Bild Herbert Wehners deutlich verdüstern.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über ein 43-seitiges Papier mit der Überschrift Notizen zum Fall G. Das G steht für den DDR-Topspion Günther Guillaume, dessen Entdarnung 1974 zum Sturz Willy Brandts als Bundeskanzler geführt hat.
Kurz vor seinem Tod legte Brandt die Aufzeichnungen seiner Frau besonders ans Herz.
Sie hat die handschriftlichen Notizen nun vorgelegt.
Willy Brandt hat sie in den Tagen nach seinem Rücktritt niedergeschrieben.
Daraus geht hervor, dass Brandt nicht nur genaueres über Wehners Kontakte zu Erich Honecker wusste, sondern dieser Beziehung auch eine zentrale Bedeutung für seinen Sturz beimaß.
Zwischen Wehner und Honecker habe es Ende April, Anfang Mai 1974 vier Kommunikationen gegeben, schreibt Brandt.
Brandt mutmaßte, dass Ostberlin auch ohne den Spion Guillaume genau über die Ereignisse in der SPD-Führung informiert war, möglicherweise über Wehner oder einen seiner Vertrauensleute.
Ins Bild passt, dass Brandt Anfang der 90er Jahre die Meinung eines politischen Weggefährten teilte, wonach Wehner auch die Sache der anderen Seite, also der DDR, betrieben habe.
Die Veröffentlichung in der Frankfurter Allgemeinen kratzt beträchtlich am bisherigen Bild des Nachkriegs Wehner.
Vorbelastet war er vor allem durch sein Verhalten in den Jahren 1935 bis 1940.
Damals im Moskauer Exil, wohin der in Dresden geborene Kommunist geflohen war, hatte Wehner Gesinnungsfreunde denunziert.
Im Zuge der brutalen stalinischen Säuberungen erwies sich Wehner als nützlicher Informant der Geheimpolizei.
Nach Deutschland zurückgekehrt brach Wehner mit dem Kommunismus und trat der SPD bei.
Als Minister für Gesamtdeutsche Fragen und langjähriger Fraktionschef hat er das Profil der deutschen Sozialdemokratie entscheidend mitgeprägt.
Nach wie vor im Zwielicht ist der engste Mitarbeiter Wehners im Bundestag, Karl Wienandt, der frühere Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, habe für die DDR-Staatssicherheit spioniert, ein Verdacht, der Mitte des Vorjahres aufgetaucht war.
Wienand ist heute als Unternehmensberater tätig und weist alle Spionagevorwürfe von sich.
Mehrere Male wurde er bisher vernommen, zuletzt am Freitag.
Wienand wurde die Ermittlungsakte ausgehändigt, er muss nun schriftlich Stellung nehmen.
Danach wird die Bundesanwaltschaft entscheiden, ob Anklage erhoben wird oder nicht.
Gerhard Seyfried aus Bonn und wir bleiben zunächst in Deutschland mit einem großen Themenwechsel allerdings.
Seit eineinhalb Jahren, genau seit Juni 1992, jagen die deutschen Sicherheitsbehörden einen geheimnisvollen Dagobert, einen Kaufhauserpresser, der seine Forderungen nach Millionen-Mark-Beträgen durch bisher fünf Bombenanschläge auf Kaufhäuser unterstrichen hat.
An diesem Wochenende sollte es wieder zu einer Geldübergabe kommen und wieder entkam Dagobert der Polizei.
Hören Sie mehr von Kurt Rammsdorfer.
Schön langsam wird er zum Albtraum für Deutschlands Kriminalisten.
Seit knapp zwei Jahren narrt Dagobert die Polizei zwischen Hamburg und Berlin.
Auch an diesem Wochenende.
Einmal mehr forderte der Kaufhauserpresser vom Karstadt-Konzern 1,5 Millionen Mark, also rund 10 Millionen Schilling.
Zuerst jagte er die Geldboten der Polizei quer durch Berlin, wie bei einer Schnitzeljagd.
Dann sollte das Geld schließlich und endlich in einem Schach deponiert werden.
Doch die Beamten missverstanden die Erpresserforderung und legten das Geld daneben hin.
Dagobert hatte allerdings längst durchschaut, dass die Polizei ihm wieder einmal eine Falle stehen wollte.
Über ein eigens von ihm installiertes Richtmikrofon belauschte er die Gespräche der verkleideten Beamten und zog es schließlich vor, ohne Bares, sich in der weit verzweigten Kanalisation unter dem geplanten Übergabeort aus dem Staub zu machen.
Ein resignierter Kriminalbeamter.
Wir gehen davon aus, dass der Täter hier in diesem Schacht gesessen hat und die Aktion überwacht hat.
Er hat das getan, indem er noch einen kleinen Draht nach außen gelegt hat, hier ins Gebüsch.
Dieser Draht war verbunden mit einem Richtmikrofon.
Unten in diesem Schacht befanden sich Kopfhörer.
Wir gehen davon aus, dass der Täter in diesem Schacht gesessen hat, die Kopfhörer auf hat und auch verfolgt hat, was hier draußen passiert ist.
1992 war der Erpresser erstmals in Erscheinung getreten, mit einem Bombenanschlag auf eine Hamburger Karstadt-Filiale.
Er wollte Geld und der Karstadt-Konzern gab dem Unbekannten durch eine Zeitungsanzeige sein Einverständnis bekannt.
Dagobert grüßt seine Neffen, war das Erkennungszeichen.
Seit damals hat der Presser seinen Spitznamen und erweist ihm alle Ehre.
Dagobert ist eine Mischung aus dem Glückspilz Gustav Gans, dem Tüftler Daniel Düsentrieb und der geheimnisvollen Filmfigur Fantomas.
Zwar existiert inzwischen ein Phantombild von Dagobert, aber Fachleute raten inzwischen zu unkonventionellen Methoden.
Vergesst die Phantomzeichnung, lest lieber Donald Duck, so lautet der Rat.
Sein erster von drei Anschlägen passierte ausgerechnet an einem Freitag, dem 13.
Und 13 ist die magische Zahl von Entenhausen.
13 Trilliarden Thaler beträgt das Vermögen von Dagobert Dack und 13 Panzerknacker versuchen es ihm abzujagen.
Vielleicht hat ein Blick in Walt Disneys wunderbare Welt die Fahnder schon früher weitergebracht und so manche Panne verhindert.
Detailliert ist in den bunten Heften beschrieben, was Dagobert Duck so alles treibt.
Einmal sollen in einer Streusandkiste erpresste Geldscheine deponiert werden.
Die Polizei hat den Behälter umstellt, nichts könnte eigentlich passieren, doch Dagobert Dack war wieder einmal cleverer und hatte die Kiste direkt über einen Abflussschacht aufgestellt.
Genauso lief es vor einigen Monaten in Berlin ab, nur dass Dagobert Dack das Paket in der Kiste ließ, nachdem er praktisch vor den Augen der Polizei in aller Ruhe das Paket durchstöbert hatte.
Die Papierschnitzel der Polizei ließ er allerdings mit Dank zurück.
Dagobert hat das alte Räuber- und Gendarmspiel auf ein in der deutschen Polizeigeschichte nie dagewesenes intellektuelles Niveau gehoben.
Einmal allerdings stand ihm das Glück zur Seite.
Bei einer der vielen Geldübergaben erwischte ihn ein Polizist am Kragen, doch dann trat der Beamte in ein Häufchen Hundekot, rutschte aus und Dagobert war wieder einmal verschwunden.
Viertel vor eins, dreiviertel eins ist es mittlerweile und wir wechseln zurück zu Österreich-Themen.
Und konkret zu dem von ÖVP-Obmann Busek, heute auch bei uns, gemachten Vorschlag oder zur Anregung, ein Berufsherr sei durchaus eine Möglichkeit für die Zukunft.
Es sei der richtige Weg, den professionellen Kern des Bundesheers zu verstärken, meinte Busek.
Ob das zu einem Berufsherr führen werde, sei allerdings offen und viel werde davon abhängen, meint Busek, wie der Koalitionspartner SPÖ in dieser Frage reagiert.
Vor wenigen Minuten sagte uns Bundesgeschäftsführer Zschapp am Telefon.
Ich halte das für ein Ablenkungsmanöver, denn es hat jetzt erst eine Einigung gegeben zwischen Minister Fassler und Minister Löschnack.
Die berühmten 16 Punkte, in denen auch Bundeswehrreformpunkte enthalten waren, mit dem Ziel, das Militär zu stärken, es attraktiver zu machen, es in seiner Effizienz zu steigern.
Und es besteht auch überhaupt keine Veranlassung über ein Berufsherr jetzt nachzudenken im Zusammenhang mit unserem möglichen Beitritt zur Europäischen Union.
Und wir sind ein neutrales Land.
Und als solches gibt es Stützpunktfreiheit und Bündnisfreiheit als den Kern dieser Neutralität.
Und daher ist auch eine Mitgliedschaft in der NATO nicht vorstellbar.
Das Berufsherr sagt aber noch nichts über die Neutralität aus.
Ja, aber es gibt Vertreter in der ÖVP,
die darüber philosophieren, dass das Berufsheer ein Schritt wäre, um eine NATO-Mitgliedschaft Österreichs möglich zu machen.
Wir sagen, das Militär ist deswegen schon wichtig, damit wir auch eine größtmögliche Souveränität auch in diesem Bereich bewahren können.
Und es ist nicht vereinbar mit der Neutralität, denn die Mitgliedschaft in der NATO würde bedeuten, dass der Kern der Bündnis- und der Stützpunktfreiheit damit nicht mehr erhalten werden könnte.
Gehen wir dennoch noch einmal weg von der NATO, bleiben wir beim Berufsherr.
Ist für die SPÖ ein Berufsherr mittelfristig denkbar?
Es ist nicht denkbar, weil es erstens einmal viel zu teuer ist.
Es gibt da Kostenschätzungen, die ein Vielfaches dessen
beinhalten würden, als jetzt das österreichische Bundesheer jetzt schon kostet.
Und das Zweite ist, dass der Minister Busseck einfach ablenken will von der nicht vollzogenen Bundesheerreform des Verteidigungsministers Faßler.
Auf alle Fälle will der Vizekanzler Busseck, dass die nächsten Heeresbudgets, d.h.
der nächsten Jahre, kräftig angehoben werden.
Einer der Punkte in dem Übereinkommen zwischen dem Minister Fasslam und Löschnack beinhaltet, dass es Investitionsvorhaben geben soll, dass es eine Modernisierung des Bundesheeres geben soll.
Eine Anhebung der Finanzen, der Heeresfinanzen über das jetzt vereinbarte Paket hinaus können Sie sich also nicht vorstellen?
Das ist Sache, die auszuverhandeln sein wird mit dem Finanzminister und es wird Bestandteil der Budgetverhandlungen sein können, der nächsten Budgetverhandlungen sein können.
Aber zuallererst sollte einmal der Herr Verteidigungsminister darüber nachdenken, wie er seine Mittel effizienter einsetzen kann, sagt SPÖ-Bundesgeschäftsführer Zschapp im Gespräch mit Fritz Dittlbacher.
Für die SPÖ ist ein Berufsherr, anders als für ÖVP-Chef Busseck, also nicht denkbar.
Die Asienstaaten Indonesien, Malaysia und Vietnam sind wohl die einzigen Länder der Welt, die derzeit massive Wirtschaftswachstumsraten verzeichnen.
Kein Wunder, dass sich die Wirtschaftsminister aller Industriestaaten dort derzeit die Türklinke in die Hand geben.
Auch Verkehrs- und Verstaatlichtminister Klima ist in der vergangenen Woche dort zu Besuch gewesen.
In seinem Schlepptau eine ganze Reihe österreichischer Unternehmen, vornehmlich aus der Stahl- und Metallverarbeitenden Industrie.
Gestern Abend ist die Delegation zurückgekommen und Hans Adler hat mit Verkehrsminister Klima über Ziele und Erfolg des Unternehmens gesprochen.
Die Verlockung heißt, 8% Wachstumsrate in Indonesien, Malaysia und Vietnam.
Nachholbedarf in der Energie- und der Verkehrsinfrastruktur und starker Einfluss des Staates auf die Wirtschaftsplanung, auch wenn man auf private Investoren setzt.
Daher hat es Sinn, wenn Politiker Kontakte herstellen, die dann der Industrie des eigenen Landes zugutekommen.
ist Verkehrsminister Viktor Klimas Motiv für seine Fernostreise.
Wir haben konkret über Projekte im Ausmaß von etwa 5 Milliarden Schilling gesprochen, aber das war nicht der Hauptgrund der Reise.
Das war keine Showreise, wo nur das feierliche Unterzeichnen von bereits ausverhandelten Projekten der Gegenstand war, sondern wichtig war, dass die österreichischen Industrieunternehmen die Chance gehabt haben, den Markt zu erkunden, die Chance gehabt haben, mit den Auftragvergebern zu reden und dass konkrete Projekte weiter bearbeitet werden.
Angeboten wurde vor allem im Bereich Eisenbahnbau von den Schienen aus der Steiermark über Bahnbaumaschinen aus Linz bis zu Lokomotiven und Waggons.
Man hofft auf Aufträge für die Kraftwerksbauer auch im Wasserkraftausbau sowie in Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsanlagen.
Das derzeitige Handelsvolumen mit Vietnam, Malaysia und Indonesien liegt zwischen 2 und 3 Milliarden Schilling jährlich.
Interessant ist vielleicht zu erwähnen, dass ein österreichisches Handelshaus
die Intertrading zu den größten Reisexporteuren Vietnams schon gehört, ein Büro bereits in Ho Chi Minh City hat und damit Devisen erlöst, die für andere österreichische Industrieunternehmer wieder dann verwendet werden können für Projekte, die Österreich in Vietnam machen können.
Notwendig ist natürlich ein System von Kreditverbilligungen für Exportfirmen, wie es andere Länder schon haben.
Ohne solche Soft-Lawns rechnet man sich wenig Chancen aus und Minister Klima will nach gründlichen Berechnungen darüber in der Regierung verhandeln.
Aber nur in den Export von Produkten geht es nicht, meint Klima.
Die österreichische Industrie möchte auch lokale Produktion in Partnerschaft mit indonesischen oder malaysischen Unternehmen eingehen und das ist auch der Wunsch der Regierung an diese Länder, dass nicht nur dort importiert wird Produkte, sondern dass schrittweise auch eine lokale Produktion erfolgen kann und es gibt bereits sehr konkrete Ansätze, dass zum Beispiel in einem mehrjährigen schrittweisen Übergang der Bau von Lokomotiven
dann auch in Malaysia oder auch in Indonesien erfolgen kann oder der Bau von Waggons und ähnliches mehr.
Neu ist der Versuch, ein erweitertes Luftfahrtübereinkommen mit der malaysischen Fluchtlinie zu erreichen.
Darüber soll in der nächsten Zeit verhandelt werden.
Wir haben auch in den beiden Ländern Malaysia und Indonesien klargestellt, dass Wien selbst ein guter Brückenkopf sein kann für die erwünschte Expansion der Exporttätigkeiten dieser Länder in die osteuropäischen Märkte.
Greifbare Erfolge, so meint Klima, wird diese Reise erst in zwei bis drei Jahren bringen.
Aber die nächste Fernost-Delegation unter Führung vom Bundeskammerpräsidenten Madatana packt schon die Koffer.
Österreich blickt in den großen Wirtschaftsraum der Asienstaaten.
Mit verstaatlichtem Minister Klima sprach Hans Adler.
Kultur jetzt im Mittagsjournal.
Die österreichische Moderne ist in Polen bisher so gut wie nicht vertreten gewesen.
Nun wurde am Wochenende erstmal seine Hermann-Nietzsch-Ausstellung eröffnet, in der nordpolnischen Stadt Dorun, auf Deutsch Thorn, der Geburtsstadt von Kopernikus.
Die 1989 gegründete Kunststiftung TUMULT hat Hermann Nietzsch eingeladen, seine großflächigen Bilder in einer neuen Galerie einer ehemaligen Kirche zu präsentieren.
Aus Dorun, Joanna Ratziner.
Der Skandal ist ausgeblieben.
Es war ein milder Nietzsche, der sich am vergangenen Samstag in Torun, zu Deutsch Torun, der polnischen Öffentlichkeit präsentierte.
Die Auswahl der Bilder war bewusst.
Das traditionell katholische Polen sei für die radikale Kunst eines Hermann Nietzsche vielleicht noch nicht reif genug, meint die Kuratorin der Ausstellung und Vertreterin der polnischen Kulturstiftung Tumult, Maria Porucki.
Dennoch haben wir nach Nietzsche zur Eröffnung der neuen Toruner Kunstgalerie nicht verzichten wollen.
Sitz der Galerie ist nämlich eine evangelische Kirche aus dem 19.
Jahrhundert, die nach dem Krieg als Lagerraum diente und noch vor vier Jahren zu einer riesigen Kaufhalle umfunktioniert hätte werden sollen.
Der Protest der Bürger von Torrion und Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche retteten die Kirche für die Kunst.
Maria Porucki.
An dieser Stelle wurde ständig ein Wechsel zwischen Profanum und Sacrum.
Und das ist auch für die Kunst von Hermann Nietzsch charakteristisch.
Und wir meinen, dass dieser Raum wirklich wie geschaffen für seine Kunst ist.
Und uns hat das auch sehr gefreut, als Hermann Nietzsch diesen Raum gesehen hat und auch das gleiche gemeint hat.
Hermann Nietzsch ließ sich nicht lange überreden, auch aus einem persönlichen Grund.
Es war eigentlich von mir immer ein alter Wunsch, in den ehemaligen Kunststaaten auszustehen, weil ich glaube, da gibt es ein unglaubliches Nachholbedürfnis und andererseits sind viele Begabungen gesammelt, die müssen wir uns auf diese Entfaltung warten.
Und ich habe in meiner Kunst eigentlich immer eine missionarische Funktion ausgeübt und erst recht eher.
Das ganze Kirchenschiff wurde für Nietzsche zum Ausstellungsraum.
Fast ohne Zwischenräume wurden die Wände mit großflächigen, blutrot- bis schwarzfarbigen Schüttbildern bedeckt, avantgardistischen Vitragen gleich.
Auf einem dem Altar nachempfundenen Holzgestell hat Nietzsche die Wandlung visuell interpretiert.
Fläschchen voller blutroter Flüssigkeit, Mulltupfer, Chirurgenscheren symbolisieren die menschliche, die profane Dimension der Leiden Christi.
Das vorwiegend junge Vernissagepublikum zumindest hat keinen Anstoß daran genommen.
Allerdings kam von den vielen geladenen Kirchenvertretern nur ein einziger Geistlicher, ein evangelischer Priester, zur Eröffnung.
Sein Eindruck?
Es sei zunächst ein Schock gewesen, dass viele rot und schwarz in einer Kirche.
Erst allmählich habe er die Symbolik erkannt, die Symbolik der Opfer des gekreuzigten Christus.
Nietzsches polnische Künstlerkollegen waren allgemein begeistert.
Erst als Nietzsch daran ging, ein Orgelkonzert eigener Komposition zu spielen, da leerte sich die Galerie.
Nitsch-Ausstellung im polnischen Tornjarnaracin hat berichtet.
Unsere Sendezeit geht damit zu Ende.
Ein rascher Blick noch auf die Wetterprognose für heute.
Am Nachmittag im Großteil Österreichs stark bewölkt, zeitweise Schneefall.
Im Osten und Süden aber hin und wieder aufgelockert.
Auf der von Kiew autonomen Halbinsel Krim wurden erstmals Präsidentenwahlen abgehalten. Deren vorläufiges Ergebnis bestätigt einen Trend. Ein Kommunist führt mit fast 40 % der Stimmen. Weitere Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sind programmiert. Die ukrainische Regierung bezeichnet die Wahlen als illegal.
Mitwirkende:
Dox, Georg [Gestaltung]
Datum:
1994.01.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Wahlen
;
Ethnie
;
Regierung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Ukraine
;
Russland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der Nahostfriede dürfte durch das Treffen des syrischen Präsidenten Assad mit dem amerikanischen Präsidenten Clinton seiner Verwirklichung einen Schritt näher gekommen sein. In der folgenden Woche werden Israel und Syrien in Washington über die Normalisierung ihrer Beziehungen zu verhandeln beginnen. Die Frage der Golanhöhen ist ein wesentlicher Punkt dabei.
Mitwirkende:
Meisels, Moshe [Gestaltung]
Datum:
1994.01.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Krisen und Konflikte
;
Außenpolitik
;
Diplomatie
;
Verhandlung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Israel
;
Syrien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Legende der deutschen Sozialdemokratie Herbert Wehner ist stark ins Zwielicht geraten. Der langjährige SPD-Geschäftsführer steht vier Jahre nach seinem Tod im Mittelpunkt einer öffentlichen Diskussion. Bevor Wehner seine SPD-Karriere begann war er Kommunist. Neue Enthüllungen behaupten Wehner hätte in der Zeit im Moskauer Exil Parteikollegen ans Messer geliefert. Nach Aufzeichnungen von Willy Brandt sei Wehner bis zuletzt DDR-Spion gewesen.
Mitwirkende:
Seifried, Gerhard [Gestaltung]
Datum:
1994.01.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Geheimdienste
;
Reportage
;
Sozialismus und Sozialdemokratie
;
Rückblick
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesrepublik Deutschland
;
Deutsche Demokratische Republik
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Seit 1 1/2 Jahren jagen die deutschen Sicherheitsbehörden einen geheimnisvollen "Dagobert". Dabei handelt es sich um einen Kaufhauserpresser, der seine Forderung durch bisher 5 Bombenanschläge unterstrichen hat. Interview: anonymer Polizist.
Mitwirkende:
Rammerstorfer, Kurt [Gestaltung]
, Anonym, deutscher Polizist, deutsche Polizisten [Interviewte/r]
Datum:
1994.01.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Exekutive
;
Straftaten
;
Terror
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesrepublik Deutschland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die österreichische Moderne war bisher in Polen so gut wie gar nicht vertreten. Nun wurde erstmals eine Hermann-Nitsch-Ausstellung in Torun eröffnet. Interview: Veranstalterin Maria Borutski, Interview: Künstler Hermann Nitsch, Einblendung: Orgelmusik von Nitsch.
Mitwirkende:
Radzyner, Joana [Gestaltung]
, Borutski, Maria [Interviewte/r]
, Nitsch, Hermann [Interviewte/r]
Datum:
1994.01.17 [Sendedatum]
Ort:
Torun
Schlagworte:
Kultur
;
Kulturveranstaltung
;
Kulturpolitik
;
Malerei
;
Interview
;
Instrumente - Orgel
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Polen
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten