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KI-generiertes Transkript
Zwölf Uhr, wieder Mittagsschornalzeit.
Zu einer Stunde aktuelle Information begrüßt Sie heute Christel Reis.
Ein kurzer Thema Leitfaden für diese Sendung.
Ein Panzer fuhr heute Nacht durch Wien.
Ein junger Zeitsoldat hat in der Kaserne 12-Axing einen Panzer entführt und auf seinem Weg nach Wien 20 Autos niedergewalzt.
Verteidigungsminister Fasslabend meint, im Falle eines EU-Beitritts könne Österreich militärische Hilfe erhalten, etwa durch Patriot-Raketen.
Drei Tage vor der EU-Volksabstimmung geht es natürlich auch in diesem Mittagsschonal ausführlich um das Thema Europäische Union.
Wenn Sie gestern das Europaforum im Fernsehen gesehen haben, dann wollen Sie wahrscheinlich auch gerne wissen, was hat es denn auf sich mit dem spanischen Erdbeerjoghurt, in dem zwar keine Erdbeeren, dafür aber Schildläuse enthalten sein sollen.
Auch Finnland will in die EU-Volksabstimmung im Oktober, heute im Mittagsjournal ein EU-Stimmungsbericht aus Finnland.
Und heute haben in vier EU-Ländern die Europawahlen begonnen.
Wir informieren Sie über die Befugnisse des Europaparlaments.
Um das Verhältnis NATO und Russland geht es bei der NATO-Frühjahrstagung in Istanbul.
Nach seiner Europa-Reise hat US-Präsident Clinton sein außenpolitisches Image deutlich verbessert.
Und einen Bericht gibt es auch von den Dreharbeiten zum Krimi Schwarze Tage in Wien.
Zuvor aber das Wichtigste dieser Stunden, die Nachrichten, hat Karin Fischer verfasst.
Gelesen werden sie von Christian Nehiber.
Österreich.
Ein Bundesheer-Korporal ist in Wien-Amok gelaufen.
Der Mann fuhr mit einem M60-Kampfpanzer von der Kaserne 12-Axing nach Wien-Simmering.
Dort zog er eine Spur der Verwüstung.
Erst als der Panzer unter einer Eisenbahnbrücke hängen blieb, gab der 22-Jährige auf.
Er war angeblich bewaffnet und betrunken.
Als Motiv gab er Liebeskummer an.
Es ist bereits das zweite Mal, dass ein M60-Panzer aus der Kaserne 12 Axing entwendet wurde.
1990 gelangte ein betrunkener Soldat mit dem 47 Tonnen schweren Bundesheerfahrzeug bis in seinen Wohnbezirk in Wien-Döbling.
Die Spitzen der Parteien haben im letzten ORF-Europa-Forum vor der Volksabstimmung noch einmal ihre Standpunkte dargelegt.
Bundeskanzler Franitzki sagte, die Zeit sei reif für einen EU-Beitritt.
Vizekanzler Bussek verwies auf die Verantwortung vor der Geschichte.
Für Heide Schmid vom liberalen Forum geht es nicht um die EU oder Österreich, sondern um Österreich in der EU.
FPÖ-Obmann Haider hofft sich von einem Nein bei der Volksabstimmung eine neue Chance für Österreich.
Madeleine Petrovic von den Grünen vermisst in der EU die ökologische und soziale Solidarität.
Europa.
In mehreren EU-Mitgliedstaaten haben die Europawahlen begonnen.
Großbritannien, die Niederlande, Dänemark und Irland entscheiden über die Zusammensetzung des Parlaments in Straßburg.
Die anderen acht EU-Mitgliedsländer stimmen erst am Sonntag ab.
Insgesamt sind 270 Millionen Bürger in der EU-Wahl berechtigt.
Um die fast 600 Sitze im Straßburger Parlament bewerben sich mehr als 10.000 Kandidaten.
Gewinne werden den Sozialisten vorausgesagt, die derzeit die stärkste Fraktion im Europaparlament sind.
Türkei.
In Istanbul hat die Frühjahrstagung der NATO begonnen.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie das Verhältnis der NATO zu Russland gestaltet werden soll.
Das westliche Militärbündnis hofft, dass Moskau in den kommenden Monaten die Partnerschaft für den Frieden unterzeichnet.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt ist der Krieg in Bosnien.
Bosnien-Herzegowina.
Die bosnischen Serben kritisieren den neuen Waffenstilstand.
Sie sehen in der einen Monat dauernden Feuerpause ein Vorspiel zum totalen Krieg.
Stattdessen sollten die Kämpfe für mindestens ein Jahr eingestellt werden.
Die Moslems fürchten, dass die Serben damit aber ihre Gebietsgewinne festschreiben.
Ruanda.
Die Massaker an der Zivilbevölkerung nehmen kein Ende.
In Kigali töteten die Rebellen dutzende Menschen, unter ihnen auch den Erzbischof von Kigali und mehrere Geistliche.
Ursprünglich waren die Täter zum Schutz der Wirtenträger abgestellt.
Die Rebellen glaubten, dass die Geistlichen an der Ermordung mehrerer Kameraden beteiligt gewesen seien.
Die UNO hat unterdessen zugestimmt, mehr als 5000 Blauhelme in das Bürgerkriegsland zu entsenden.
Das Mandat gilt für sechs Monate.
Lateinamerika.
Drei Tage nach der Katastrophe in Kolumbien haben neue Erdstöße mehrere Länder Lateinamerikas erschüttert.
Nach ersten Berichten wurde niemand ernsthaft verletzt.
Die Schäden dürften gering sein, weil sich das Beben tief unter der Erde ereignet hat.
In Bolivien und Chile gerieten die Menschen in Panik.
Strom und Telefon waren unterbrochen.
Auch in Mexiko war das Beben zu spüren, ebenso in Teilen Brasiliens.
Am Montag hatte in Kolumbien die Erde gebebt.
Mindestens 350 Menschen kamen dabei ums Leben.
USA.
Die NASA hat ein neues Erderkundungsprogramm vorgestellt.
Innerhalb der kommenden zwei Jahre will die amerikanische Raumfahrtbehörde zwei kleine, deutlich billigere Satelliten ins All schicken.
Sie sollen Daten über die Verschmutzung der Atmosphäre liefern.
Die Satellitenbilder sollen so genau sein, dass man beispielsweise eine Ulme von einem Ahorn unterscheiden kann.
Österreich.
Der SV Casino Salzburg ist endgültig österreichischer Fußballmeister.
20.000 Fußballfans feierten in der Nacht in der Salzburger Innenstadt den Erfolg ihrer Mannschaft.
Trainer Otto Baric sowie die Spieler wurden auf dem Mozartplatz stürmisch empfangen.
USA.
Die berühmteste Ente der Welt, Donald Duck, wird heute 60 Jahre alt.
Am 9.
Juni 1934 lief der Disney-Trickfilm The Little Wise Hen das erste Mal in den Kinos, wobei vor allem eine Nebenfigur Begeisterungsstürme auslöste, nämlich Donald Duck, die Ente im Matrosenanzug.
Ab 1937 gab es dann eigene Donald-Duck-Trickfilme sowie Comics in Zeitungen und Heften.
Donald Duck, alles Gute zum 60.
Geburtstag.
Ganz cool, im wahrsten Wortsinn präsentiert nun Manfred Meixner von der Radio-Wetter-Redaktion die Wetteraussichten für Österreich.
In Westösterreich ist die kalte Luft bereits da, es regnet häufig und intensiv.
Am Patscherkowl ist der Regen schon in Schneefall übergegangen.
Heute Nachmittag wird es allmählich auch im übrigen Österreich regnerisch und deutlich kühler.
Und das kühle und oft trübe Wetter bleibt uns in den nächsten Tagen erhalten, also auch am Wochenende.
Jetzt die aktuellen Meldungen.
Wien stark bewölkt 20 Grad, Westwind 20 Kilometer pro Stunde, Eisenstadt stark bewölkt 21, St.
Pölten stark bewölkt 19, Südwest 20, Linz stark bewölkt 16, West 20, Salzburg Regen 14, West 20, Innsbruck Regen 13, Bregenz leichter Regen 10, Graz heiter 23 und Klagenfurt wolkig 22 Grad.
Auch in Unterkernten der südlichen Steiermark und im Südburgenland werden die Wolken allmählich dichter.
In den nächsten Stunden erreichen die ersten Regenschauer und einzelne Gewitter auch Niederösterreich, Wien und das Nordburgenland, am Nachmittag schließlich den Süden.
Und mit den Regenschauern kühlt es auch hier ab.
Weiterhin häufig regnen wird es im Norden und Westen.
Die Schneefallgrenze sinkt bis zum Abend auf etwa 1700 Meter.
Der Nordwestwind wird lebhaft, Temperaturen am Nachmittag 11 bis 17 Grad.
Die Regenschauer klingen in der Nacht weitgehend ab, am längsten halten sie sich im Süden, Tiefstwerte 6 bis 12 Grad.
Morgen Freitag gibt es in der Früh mitunter noch etwas Regen.
Tagsüber ist es häufig stark bewölkt, aber trocken.
Am ehesten kann sich die Sonne in Ober- und Niederösterreich kurz zeigen.
Am Nachmittag beginnt es in Vorarlberg und Tirol erneut zu regnen.
Oberhalb von 1700 Meter schneit es.
Die Temperaturen erreichen 13 bis 18 Grad, im Osten 20.
Am Wochenende dann meist stark bewölkt und ab und zu etwas Regen.
Am Samstag vor allem in Vorarlberg, Tirol und Salzburg.
Am Sonntag dann im Großteil Österreichs.
Es bleibt kühl.
Stellen Sie sich vor, Sie fahren an einem ruhigen Abend durch ein friedliches Wien und es kommt Ihnen ein ungewöhnlich großes Fahrzeug entgegen.
Ein Panzer, nämlich fast 50 Tonnen schwer.
So geschehen vor vier Jahren, als ein Soldat mit einem M60-Panzer aus Zwölfachsing ganz einfach nach Hause fuhr.
Das war in Wien-Döbling.
Und so geschehen auch gestern Abend.
Und wieder wurde ein M60-Panzer aus der Kaserne in Zwölfachsing in Niederösterreich entführt.
Die Fahrt des betrunkenen Korporals endete nach etwa einer Stunde im 11.
Wiener Gemeindebezirk.
Gestoppt wurde das Monster durch einen Pandur-Panzer der Polizei und der Soldat ließ sich auch widerstandslos dann festnehmen.
Beamte des Sonderkommandos Wega gaben übrigens auch einige Schüsse auf den Panzer ab.
Die Frage, die sich jetzt natürlich in erster Linie stellt, wie kann jemand so mir nix dir nix mit einem Panzer die Kaserne verlassen?
Dazu ein Bericht von Otto Stangl vom Landestudio Niederösterreich.
Um 21.12 Uhr fuhr der Panzer ohne Schwierigkeiten aus der Burst in Kaserne in Zwölfachsing, denn das Tor war offen.
Erst um Mitternacht wird es geschlossen.
Die Wache hatte keine Chance, das 50-Tonnen-Ungetüm aufzuhalten.
Der 22-jährige Korporal hatte die Einstiegsluke des Panzers, die mit einem Vorhängeschloss gesichert war, aufgebrochen.
Dieses Schloss wurde heute Vormittag gefunden.
Damit steht fest, dass es seitens des Bundesheeres kein Verschulden gibt.
Der Panzer wurde eindeutig gestohlen.
Fast 100 Kampfpanzer der Type M60 stehen hier im Zwölfachsing.
Sie ständig zu bewachen ist, so der verantwortliche Bataillonskommandant des Panzerbataillons 33, Major Klaus Heitz, unmöglich.
Es gibt also in der Kaserne folgende Sicherungseinrichtungen.
Als erstes mal die Wache, die am Haupttor den Personen- und Fahrzeugverkehr kontrolliert.
Und dann gibt es als weitere Einrichtung pro Kaserne eine sogenannte Bereitschaft.
Diese Bereitschaft kontrolliert in unperiodischen oder in unregelmäßigen Zeitabständen sämtliches in der Kaserne verwahrtes Gerät.
Das ist aber offensichtlich nicht ausreichend gewesen gestern Abend.
Aufgrund der Vielzahl der Geräte, die sich in einer Kaserne befinden, ist es also für eine Bereitschaft in der Stärke von zwei Mann, die also hier einen Streifenweg zu gehen hat, nicht möglich, sich immer am Ort des Geschehens zu befinden.
Die Panzer sind auf einem weitläufigen Gelände unter Flugdächern abgestellt.
Der 22-jährige Zeitsoldat kannte sich natürlich aus.
Er ist seit erstem 11.1993 beim Panzerbataillon 33 stationiert und wurde als Richtschütze ausgebildet.
Er hatte gegen Ende April wegen eines Verkehrsunfalles seinen Führerschein verloren.
Womöglich führte das zu der Kurzschlusshandlung.
Bereits am 17.
Dezember 1990 war es zu einer derartigen Amokfahrt mit einem Panzer aus der Kaserne in Zwölfachsen gekommen.
Major Klaus Heitz.
Aus diesem Fehler, damals hat man sehr wohl gelernt,
Wenn Sie sich zurückerinnern an diese Zeit, damals hatte der Panzerfahrer den Schlüssel zu diesem Panzer und konnte ihn also ungehindert besteigen und in Betrieb nehmen.
Und das war ja in diesem Fall, in diesem gegenständlichen Fall nicht möglich, weil ja dieses Korpusdelikt, das aufgebrochene Schloss hier vor unseren Augen liegt.
Der Schlüssel für die Ladeluke war zwar verwahrt, der junge Zeitsoldat ließ sich aber davon trotzdem nicht abhalten.
Der M60-Kampfpanzer steht mittlerweile wieder hier in der Brust im Kasern in Zwölfachsing.
Auf die Amokfahrt deutet im Kasernengelände nur mehr ein zerstörter Gehsteig hin.
Den hatte der Zeitsoldat, vermutlich alkoholisiert, zuerst zerstört, ehe er 20 Autos auf dem Weg nach Wien niederwalzte.
Panzer verwüstet Simmering, so lautet der lakonische Titel der Polizeimeldung über die Vorfälle gestern Nacht.
Tatsächlich wurden 17 Fahrzeuge, darunter ein Bus der Verkehrsbetriebe zum Teil schwer beschädigt und weiters gingen bei der Amokfahrt zahlreiche Lichtmasten und Verkehrszeichen zu Bruch.
Und selbstverständlich gab es auch Fahrbahnschäden, denn das Fahrzeug ist ja wie schon erwähnt knapp 50 Tonnen schwer.
Die Höhe des Gesamtschadens steht noch nicht fest, wird aber sicherlich mehrere Millionen Schilling betragen.
Grundsätzlich haftet das Bundesheer.
Besitzer beschädigter Fahrzeuge müssen sich an das Bundesheer wenden.
Die Autofahrerorganisation Arbe dazu, Panzer sind nicht Kfz-Haftpflicht versichert.
Geschädigte können sich einen Leihwagen auf Reparaturdauer mieten und dem Heer die Rechnung präsentieren.
Mit einem längeren Rechtsstreit ist jedoch zu rechnen.
Wir haben natürlich auch versucht, Verteidigungsminister Fasslaben zu dieser Panzer-AMOK-Fahrt zu befragen.
Zu den Vorfällen der vergangenen Nacht wollte der Minister allerdings nichts sagen.
Zu einem anderen Thema war der Verteidigungsminister aber gesprächsbereit, nämlich die Themenbereiche EU und Sicherheit.
Der Sicherheitsaspekt eines möglichen EU-Beitritts Österreichs ist in den vergangenen Tagen und Wochen immer stärker in den Vordergrund der Argumente der EU-Befürworter gerückt worden.
Erst gestern hatte Bundespräsident Thomas Klestil mit Nachdruck auf die Bedrohungen in unserem Umfeld hingewiesen, heute tat dies der Verteidigungsminister.
Werner Fasslaben begnügte sich allerdings, im Gegensatz zu anderen Koalitionspolitikern, nicht mit allgemeinen Aussagen über die Wichtigkeit eines EU-Beitritts für die militärische Sicherheit Österreichs, sondern er nannte ein bemerkenswertes Beispiel für gesamteuropäische Hilfe im Bedrohungsfall.
Österreich könnte, so Fasslaben, im Ernstfall Patriot-Abwehrraketen auf seinem Gebiet stationieren, um einer Raketenbedrohung Einhalt zu gebieten, Robert Stoppacher informiert.
Sie erwiesen sich als eine Art Wunderwaffe im Golfkrieg gegen den Irak.
Mithilfe der amerikanischen Patriot-Abwehrraketen gelang es den Israelis im Jahr 1991, zahlreiche aus dem Irak anfliegende Scud-Raketen unschädlich zu machen.
Ein solches Schutzschild könnte unter Umständen auch Österreich bekommen, sollte es in eine Bedrohungssituation geraten.
Voraussetzung dafür wäre aber freilich eine Mitgliedschaft Österreichs in der Europäischen Union, erklärte heute Verteidigungsminister Werner Fasslabend, um damit seine Sicherheitsargumente zu untermauern.
Als Mitglied der EU könnte Österreich militärische Abwehrsysteme zur Verfügung gestellt bekommen, sagte Fasslabend.
Was nicht völlig auszuschließen ist, ist sicherlich, dass es in einem oder in einem anderen Fall auch sein kann, dass man sich etwas ausborgen kann.
Wenn man etwa an den Golfkrieg zurückdenkt, dann war es sicherlich von entscheidender Bedeutung, dass Israel auch die Schutzwirkung hatte in der Abwehr bei den Raketenangriffen.
Durchaus möglich, dass es auch Ähnliches einmal in Österreich geben könnte.
Das heißt, in einem Bedrohungsfall könnte es sein, dass uns ein europäischer Partner ein Petroleumabwehrsystem zur Verfügung stellt?
Ich glaube, da sollte man keine Spekulationen darüber anstellen, was möglich ist.
Es geht darum, dass wir eher die Chance hätten, dass wir das eine oder das andere System, das uns helfen könnte, rasch beziehen könnten.
Petroler Raketensysteme sind derzeit etwa in Deutschland, bei der Bundeswehr und bei der amerikanischen Armee, aber auch in Italien stationiert.
Als mögliche Bedrohungsszenarien für Österreich nennt der Verteidigungsminister den Krieg am Balkan und längerfristig Entwicklungen in der ehemaligen Sowjetunion.
Insgesamt zählt der Minister drei Punkte auf, die für die EU-Mitgliedschaft Österreichs sprechen sollen.
Erstens würde die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs aus Österreich überhaupt erheblich reduziert.
Zweitens bekäme man im Ernstfall rascher Hilfe und drittens wäre die EU-Mitgliedschaft ein stärkerer Beitrag zur Stabilisierung der Situation in Ost-Mitteleuropa.
Und was würde ein Nein am kommenden Sonntag für Österreichs Sicherheit bedeuten, Minister Fasslabend?
Es wäre sicherlich die Notwendigkeit, unser sicherheitspolitisches Konzept völlig neu zu überdenken.
Ein Staat mit acht Millionen Einwohnern, der völlig allein auf sich gestellt ist, in einem Umfeld, das zu Krisen neigt, wir müssen davon ausgehen, dass die Krise in Jugoslawien beileibe nicht die letzte war, müsste sich sicherlich umschauen und neue Überlegungen einstellen, wie er in Zukunft seine Sicherheit gewährleisten kann.
Der Verteidigungsminister ist davon überzeugt, dass im Falle eines Nein sofort eine Diskussion über einen NATO-Beitritt Österreichs beginnen würde.
Verteidigungsminister Werner Faßland meint also, Österreich könnte sich im Falle eines EU-Beitritts und falls Österreich dann bedroht würde, Patriot-Raketen ausborgen, um so die Bedrohung abzuwenden.
Den Balkankrieg und die Entwicklung in der ehemaligen Sowjetunion nennt der Minister als mögliche Bedrohungsbilder.
Robert Stoppacher hat informiert.
Wenige Tage vor der Volksabstimmung Österreichs über einen Beitritt zur Europäischen Union erreichen die Kampagnen und Gegenkampagnen Argumente Pro und Contra und Diskussionen ihren Höhepunkt.
Die Fantasie derer, die für oder gegen den Beitritt werben wollen,
sind keine Grenzen gesetzt.
Und wer in diesen Tagen aufmerksam die Inserate in den verschiedenen Zeitungen studiert, kann verfolgen, dass nicht nur das Ja oder das Nein propagiert werden, sondern dass auch Firmen den Boom des Europa-Begriffs für ihre Kampagnen nützen, Ingrid Thurnherr berichtet.
Euromania aller Orten.
Die einen nützen den Boom mit dem Begriff Europa für die Vermarktung ihrer Produkte, die anderen wieder, und hier vor allem Politiker, Parteien und Interessensvertretungen, vermarkten Europa an sich.
Und das mit höchst unterschiedlichen Ansätzen.
Urwienerisch, wie es sich für den Bürgermeister nun einmal gehört, gestaltete Helmut Zilk seine Werbekampagne für den Beitrag.
Ein doppelseitiges Inserat verspricht unter anderem, dass auch bei einer Mitgliedschaft die Topfenpalatschinke nicht zum Quarkpfannkuchen verkommt und dass die Hasse mit einem scharfen Sprechburenwurst dem strengen österreichischen Lebensmittelrecht entspricht, das auch nach einem EU-Beitritt gültig bleibt.
Ich sage Ja zu Europa, weil ich günstiger einkaufen möchte, tut eine 29-jährige Hausfrau per Inserat für eine private Initiative Oberösterreich pro Europa-Kund.
Österreichische Architekten, Komponisten, Künstler, Musiker und Schriftsteller fordern im Großinserat ein vereintes Europa.
Ein Personenkomitee pro Europa wirbt mit moralischer und siedlicher Erneuerung, die nur gemeinsam gelingen könne.
Und ein gewisser Dr. M. Bauer, der sich selbst als besorgten Mitbürger bezeichnet, lässt sich sein Bekenntnis zum Beitritt einiges kosten.
In mehreren Tageszeitungen schaltet er große private Anzeigen folgenden Inhalts.
Ich bin 1910 in Wien geboren und für ein Jahr zur EU.
In denselben Zeitungen finden sich aber auch Wissenschaftler mit einem Nein zum Beitritt, um politische Privatanzeigen, Aufrufe, gescheiter zu sein und doch mit Nein zu stimmen oder eine Bürgerinitiative, die fragt, Wollen wir in dieser EU sein?
Bei freier Wahl des Wohnortes und Arbeitsplatzes für jeden EU-Bürger sagen wir vorläufig Nein.
Großer Beliebtheit als Werbeträger erfreut sich derzeit die Tierwelt.
Mit dem Huhn als Symbol für österreichische Lebensmittelqualität wirbt etwa die Bürgerinitiative Zukunft Österreich gegen den Beitritt.
Buchstäblich aufs Schaf gekommen ist nicht nur die Arbeiterkammer in ihren Wahlkampfinseraten, mit denen das schweigende Lämmer gebrochen werden soll, sondern in derselben Zeitung gleich auf der nächsten Seite das Landwirtschaftsministerium, dessen Lämmer Richtung Europa ziehen.
Und der kleine Fisch, der vom großen gefressen wird, begründet das Nein der kommunistischen Partei.
Das bei weitem gebräuchlichste Werbesujet sind aber derzeit wohl die zwölf Sterne auf blauem Untergrund und der Begriff Euro.
Ein Wiener Kaufhaus verspricht, alle Waren um 10 Prozent billiger unter dem Motto Europa zum Probieren.
Gleich zwei Lebensmittelketten werben mit Euro-Preisen.
Ein oberösterreichischer Großmarkt glaubt gar, selbst gemeint zu sein, wenn man vom Haus Europa spricht.
Da wundert's kaum mehr, dass eine Personalberatungsfirma den Namen Euroselect trägt, mit 14 Sternen im Firmensignie.
Weit forscher präsentiert sich da eine Zigarettenmarke, die United E heißt und gleich 19 Sterne auf blauem Untergrund als Markenzeichen trägt.
Nicht genug wirbt auch der Houdri Voudri die gezeichnete Integrationsfigur für eine andere Sorte Rauchware für Europareife.
Ein Dornbirner Hotel vergleicht gar die Idee eines gemeinsamen Europa mit der seines neuen Tagungszentrums.
Und schließlich präsentiert sich noch eine Firma für Getränkeindustriebedarf als dynamisch, verlässlich und europafit und ruft zum Ja auf.
Und für ein heimisches Reisebüro sind seine Kunden überhaupt nur noch Touropäer.
Dass es sich sogar die Werbeagenturen leisten, mit eigenen Inseraten zur Beteiligung am Referendum aufzurufen, ist da nicht weiter verwunderlich.
Schließlich dürften sie mit der Inseratenflut der vergangenen Wochen wohl gut verdient haben.
Und noch eine Branche profitiert.
Der Umsatz mit Europa-Fahnen, so meldet die erste österreichische Fahnenfabrik in Wien, konnte um das Vier- bis Fünffache gesteigert werden.
Inseraten, Boom, Pro und Contra, EU-Beitritt.
Kurioses und bemerkenswertes hat Ingrid Thurnherr für Sie aufmerksam gelesen und herausgefunden.
Um die EU-Kampagnen geht es heute Abend auch bei uns im Radio in der Abendjournalbeilage.
Journal Panorama.
Wir Bauern sind nicht zufrieden mit der EG, was da kommt auf uns.
Wir sind nicht da, dass wir uns ausmerzen lassen.
Ich meinte auch, wir müssen schon dazugehen.
Das geht nicht anders.
Da kann man sich nicht ausschließen.
Denkt man, wie man will.
Man kann schon nachdenken, aber zum Schluss kommt es dann da einmal so weit.
Meine Meinung ist noch nicht ganz feststehend.
Ich warte grundsätzlich dafür.
Nur wenn keine Änderung am Biersteuersektor kommt, bin ich mein eigener Schlechter, wenn ich dafür stimme.
Drei Tage noch bis zur EU-Volksabstimmung.
Quer durch Österreich versuchen Parteien, Verbände, Kammern und private Einrichtungen die noch Unentschlossenen für sich zu gewinnen.
Jede Stimme zählt.
Sowohl Befürworter als auch Gegner mobilisieren die letzten Reserven.
Ein akustischer Bilderbogen.
EU zwischen Bregenz und Eisenstadt.
Heute Abend 18.20 Uhr im
Ein akustischer Bilderbogen gezeichnet von Hanno Sätteli heute Abend bei uns im Radio.
Gestern Abend sind im ORF-Fernsehen bei Walter Schijoks Europa-Forum die Spitzen der heimischen Parteien aufeinander getroffen.
Ein Punkt in der EU-Diskussion war auch, dass Lebensmittel nach einem EU-Beitritt in Österreich billiger werden.
Dazu sagte dann FPÖ-Chef Jörg Haider.
Na sicherlich, der Konsument wird bei Lebensmitteln, bei Massen des täglichen Bedarfs, sicherlich Preissenkungen bekommen.
Aber er kriegt auch qualitativ was Schlechteres und weiß nicht immer, was er bekommen kann.
Ich hab mir da etwas mitgenommen.
Das ist eine Joghurtproduktion, eine Joghurtmilch aus spanischer Produktion.
Da sind Erdbeeren drauf, da sind aber keine Erdbeeren drinnen.
Das ist also völlig in Ordnung, ist alles lebensmittelrechtlich intakt.
Der Inhalt ist nicht Erdbeeren, sondern der Inhalt sind halt Schildläuse, die den Erdbeergeschmack bewirken.
Das haben wir untersuchen lassen.
Sagte gestern Abend der FPÖ-Chef Jörg Haider.
Kommt jetzt nach der Blutschokolade das Läusejoghurt?
Gibt es in Zukunft statt Erdbeerstücken nur mehr Schildläuse im Joghurt?
Und dürfen die Spanier ihre Joghurt-Spezialitäten dann auch in Österreich verkaufen, wenn wir bei der EU sind?
Dieter Bornemann ist diesen Fragen heute Vormittag nachgegangen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass auch sie schon mit Schildblausen zu tun hatten, ist relativ groß.
Jede Frau, die teure Lippenstift verwendet oder jeder, der schon einmal italienischen Campari getrunken hat, ist mit diesem Farbstoff in Berührung gekommen.
Denn seit Jahrhunderten wird aus der Schildblaus teurer roter Farbstoff gewonnen.
Der sogenannte Cogenilrot.
Bereits die Wikinger und die Römer haben ihre Läuse zerquetscht und mit der so gewonnenen Farbe ihre Kleider rot eingefärbt.
Aus 140.000 Läusen werden gerade fünf Dekagramm Farbstoff gewonnen.
Die Läuse werden in Mexiko und auf den Kanarischen Inseln auf Läusefarmen gezüchtet.
Im österreichischen Lebensmittelrecht ist nur die künstlich hergestellte Cochenil-Farbe zugelassen.
In Lippenstift auch die natürliche Originalfarbe.
In EU-Ländern wie Spanien oder Italien darf das natürliche Cochenillrot auch für Lebensmittel verwendet werden.
Der Leiter der Lebensmitteluntersuchungsanstalt der Stadt Wien, Peter Hasitschka, erklärt, warum die Industrie zu einem großen Teil auf die künstliche Farbe umgestiegen ist.
Meiner Meinung nach sind es zwei Gründe eigentlich.
Das erste wird sicherlich sein, dass das sehr, sehr mühselig ist, dieses Produkt aus der Schildklaus herzustellen, weil die muss ja eingesammelt werden und weiterverarbeitet werden.
Und das Zweite ist, dass da sicherlich auch hygienische Probleme bestehen.
Der Geschmack des spanischen Erdbeerjoghurts jedenfalls kommt nicht von der Cogenil aus.
Denn das Tierchen schmeckt nicht und schon gar nicht nach Erdbeeren, sondern es färbt nur.
Und auch das Rot etlicher österreichischer Lebensmittel kommt vom künstlich hergestellten Cogenil Rot A. Lebensmittelprüfer Hasitschka zählt einige Produkte auf.
Es ist in der Lebensmittelfarbstoffverordnung genau angeführt, welche Produkte, das ist eine ganze Anlage, die geht über eineinhalb Seiten, welche Produkte da gefärbt werden dürfen.
Zum Beispiel, ich zitiere einige, Lachsersatz in Öl, Kaviarersatz, Himbeersirup, Brausepulver, Puddings und so weiter.
Das sind also Produkte, die in dieser Anlage enthalten sind.
Es ist natürlich nicht gesagt, dass jetzt jedes Produkt
Laut EU-Lebensmittelrecht muss auf den Lebensmitteln genau draufstehen, was drinnen ist.
Wem also der Gedanke an diesen Farbstoff unangenehm ist, muss das Produkt ja nicht kaufen.
Aber zu weit sollte man die Angst auch nicht treiben.
Oder fürchtet sich jemand vor Raupenunterwäsche?
Deren Stoff ist besser bekannt unter dem Namen Seide.
Soviel zum Thema Österreich und die Europäische Union.
Ein kleiner Nachtrag.
Gott sei Dank gibt es noch keinen künstlichen Moderatorenersatz.
In Finnland wird die Volksabstimmung über den Beitritt des Landes zur EU im Oktober abgehalten.
Aber eine Parlamentsdebatte in der kommenden Woche könnte den gesamten Zeitplan aus den Angeln heben.
Die mitte Rechtsregierung unter Ministerpräsident Esko Aho muss sich einer Vertrauensabstimmung stellen.
Voran geht eine dreitägige Debatte über den Vertrag, den die Regierung mit der Europäischen Union über die Beitrittsbedingungen abgeschlossen hat.
Die Koalition sieht sich einer geschlossenen, ablehnenden Front der Linksparteien gegenüber und ist selbst nicht geschlossen für den Beitritt.
Einige Konservative haben Zweifel und der kleine Partner christlicher Opposition droht überhaupt damit, dass seine sieben Abgeordneten gegen die Regierung stimmen werden.
Wenn die Regierung die Vertrauensabstimmung verliert, könnten unter Umständen Neuwahlen in Finnland die Folge sein.
Über die EU-Stimmung im Land berichtet Günther Grafenberger.
Ob eine Mitgliedschaft in der EU wirklich gut und vorteilhaft für Finnland ist, muss man bezweifeln nach dem, was ein Redner auf einem öffentlichen Platz in Hilsinki dieser Tage von seinem jungen Publikum zu hören bekam.
Wir wollen auswandern, schrien sie ihm entgegen, als er die Menschen aufforderte, bei dem EU-Referendum am 16.
Oktober mit Ja zu stimmen.
Wir haben die Nase voll von Finnland, schrien die jungen Menschen.
Wir wollen weg von Europa.
Warum sie dies riefen, ist leicht zu erklären.
18 Prozent der Gesamtbevölkerung gelten als arbeitslos, bei den Jugendlichen bis zu teilweise 40 Prozent.
Finnland hat eine in Westeuropa nahezu unvorstellbare Wirtschaftskrise durchgemacht mit Gulaschkanonen auf den Straßen für hungernde Menschen.
Und da kommen jetzt die Politiker und fordern die Bevölkerung auf, für die Mitgliedschaft in der EU zu stimmen.
Der Durchschnittsfinne hat wirklich andere Sorgen, nämlich wie er den Magen satt machen soll.
Obendrein verspricht eine EU-Mitgliedschaft den finnischen Bauern noch höhere Subventionen, als sie bereits jetzt vom Staat gezahlt bekommen.
Viele, viele Millionen sollen dann zusätzlich den finnischen Bauern zufließen, haben die finnischen Untlehändler in Brüssel durchgesetzt und sie sind stolz darauf.
Und wir Arbeitslosen fragen und schreien die Menschen, wenn die Politiker auftauchen und über die EU und über die Bauernsubventionen sprechen.
Wo bleiben wir?
Die ganze EU-Debatte wirkt abstrakt, gespenstisch für den Durchschnittsfinnen, der von Tag zu Tag spürt, dass die Kluft zu den Politikern immer größer wird und natürlich die Politikerverdrossenheit.
Ein wirtschaftlich seriöses Forschungsinstitut in Helsinki hat ein Szenario ausgearbeitet, wohin das Land außenpolitisch steuern würde, falls die Finnen Nein zur EU sagen und die Schweden vier Wochen später etwa Ja.
Dann würde Finnland wieder, wie in den letzten 50 Jahren, Anlehnung an den großen Nachbarn im Osten suchen.
Dann würde, so meint das Forschungsinstitut, die Grenze zwischen dem Westen und dem Osten wieder und sogar noch schärfer als früher zwischen Schweden und Finnland verlaufen.
Die finnische Wirtschaft müsste abermals ganz und gar auf die östliche Karte setzen, selbst wenn Russland heute als Wirtschaftsmacht schwer angeschlagen ist und blutet.
Und dann könnte eines Tages wieder das eintreffen, was Finnland beim Zusammenbruch der Sowjetunion vor fünf Jahren wie mit der Keule traf, nämlich eine abermalige Rezession mit 40 Prozent Arbeitslosen unter den Jugendlichen.
Die Ja-Sager in Finnland setzen voll und ganz auf die EU, weil sie sich durch sie das Heil erhoffen, sowohl wirtschaftlich als auch politisch.
Mit der EU müsse es ganz einfach Finnland gut gehen und die Räder würden wieder zu laufen beginnen, sagen sie.
Die ganze EU-Debatte in Finnland macht für den Außenstehenden deutlich, dass ein breiter Graben verläuft zwischen dem, was die Politiker sagen und dem, was die Menschen denken.
Der Durchschnittsfinde ist von Natur aus skeptisch.
Zu seinem Grundcharakter gehört es, sich selbst zu helfen, die Zähne zusammenzubeißen und mit Sisu
Das heißt Ausdauer und Zähigkeit, das eigene Schicksal zu meistern.
Von anderen etwa, und so weit weg wie in Brüssel, noch zu erwarten, dass sie den Finnen aus der Wirtschaftsmisere helfen wollen, widerspricht allem, was ein Finne denkt.
EU-Stimmung in Finnland ausgelotet von Günther Grafenberger.
Insgesamt rund 62 Millionen Wahlberechtigte sind heute aufgerufen, in vier Ländern der Europäischen Union die Abgeordneten des Europaparlaments zu bestimmen.
Nach Großbritannien, Irland, Dänemark und den Niederlanden wird dann am kommenden Sonntag in Deutschland und in sieben weiteren EU-Ländern gewählt.
Mit der Stimmenauszählung wird am späten Sonntagabend begonnen.
Mit einer ersten Hochrechnung rechnen wir übrigens für unser Sonntagnachtschanal.
Europaweit bewerben sich mehr als 10.000 Kandidaten um die 567 Sitze im Europaparlament in Straßburg.
Was ist es nun eigentlich dieses Europaparlament, welche Befugnisse, Möglichkeiten hat es denn überhaupt?
Dazu ein Bericht aus Brüssel von Günter Schmid.
Die Wahlurnen dürfen erst geöffnet werden, die Auszählung der Stimmen kann erst beginnen, wenn auch das letzte Wahllokal in der Europäischen Union geschlossen haben wird.
Das wird Sonntag um 22 Uhr sein.
Eines steht aber schon jetzt fest.
Rund die Hälfte der Abgeordneten im neuen Europaparlament wird neu sein.
Ein Drittel der bisherigen Abgeordneten tritt nicht mehr an oder wurde nicht mehr aufgestellt.
Außerdem wird die Zahl der Abgeordneten um 49 auf 567 erhöht, um für die Vertreter aus Ostdeutschland Platz zu schaffen.
Übrigens tritt Österreich der Union bei, so warten 21 Sitze.
Ein Blick auf die Kandidatenlisten zeigt, es drängen jüngere Politiker nach.
Das Europaparlament wird weniger als früher ein Ort sein, wo sich auch daheim erfolglose oder aus höchsten Ämtern ausgeschiedene Politiker noch ein paar Jahre betätigen können.
Diese Entwicklung entspricht der gestiegenen Bedeutung des Europaparlaments.
Früher hatte das Parlament nur beratende Funktion.
Jetzt gewinnt es seit einigen Jahren immer mehr Kompetenzen im europäischen Entscheidungsprozess.
Letztes Wort im Budget, fragende Union, hat das Parlament schon lange.
Jetzt hat es bei vielen Europagesetzen, die traditionellerweise vom Ministerrat, also von den Regierungen der Mitgliedsländer beschlossen werden, ein echtes Mitentscheidungsrecht.
Das Europaparlament muss alle Abkommen mit Drittländern ratifizieren.
Und es hat auch das Recht, über die Aufnahme neuer Mitglieder zu entscheiden, was es ja im Fall von Österreich, Schweden, Finnland und Norwegen
Anfang Mai zum ersten Mal getan hat.
Das alles setzt harte parlamentarische Knochenarbeit voraus.
Intensive Befassung mit der Materie, Anhörung von Experten, gründliche Arbeit in den Ausschüssen.
Europaabgeordnete leben die meiste Zeit aus dem Koffer.
Zwei Wochen im Monat sind sie in Brüssel für Fraktions- und Ausschusssitzungen, eine Woche in Straßburg bei den Plenartagungen.
Die restliche Woche verbringen sie in der Regel in ihren Wahlkreisen.
Und das ist kaum genug, um sich daheim eine feste politische Hausmacht aufzubauen, die man für eine politische Karriere nun einmal braucht.
Das ist mit ein Grund, warum es schwierig war, bisher jüngere, ambitionierte Politiker für das Europaparlament zu begeistern.
Langsam scheint sich auch das zu ändern.
Eines muss man den Europaparlamentariern bescheinigen, sie haben es schon bisher verstanden, ihre Kompetenzen und Kontrollrechte zu erweitern und sie werden das auch weiter tun.
Im kommenden Herbst wird zum Beispiel zum ersten Mal die Zustimmung des Parlaments zum neuen Präsidenten und dem gesamten Kollegium der Europäischen Kommission erforderlich sein.
Das Parlament hätte gerne mehr Möglichkeiten, nämlich jeden Kommissar einzeln zu bestellen oder ihm das Misstrauen aussprechen zu können.
Die politischen Taktiker haben bereits einen Weg gefunden, wie sie diesem Ziel praktisch sehr nahe kommen können.
Sie wollen den künftigen Präsidenten und jeden einzelnen vorgeschlagenen Kommissar zu Anhörungen einladen.
Sind Sie dann in einem Fall mit dem Kandidaten nicht zufrieden, dann könnten Sie die Kommission insgesamt ablehnen.
Und zwar so lange, bis Sie mit jedem einzelnen vorgeschlagenen Kommissar einverstanden sind.
Nach allen Prognosen wird sich an der Stärke der Fraktionen im Europaparlament nichts Entscheidendes ändern.
Die Sozialdemokraten werden die stärkste, die Christdemokraten die zweitstärkste Fraktion bleiben.
Das Entscheidende wird aber sein, dass in den einzelnen Fraktionen vermutlich Mandatare sitzen werden, die sehr hartnäckig mehr Mitentscheidung, mehr Transparenz und mehr Kontrolle fordern und wohl auch durchsetzen werden.
Die Europawahlen haben heute begonnen, werden am Sonntagabend dann abgeschlossen.
Über das Europaparlament, das ja neu gewählt wird, hat Günter Schmidt informiert.
Was versuchen wir noch an Beiträgen in diesem ORF-Mittagsjournal unterzubringen?
Etwa einen Bericht aus Istanbul über die NATO-Tagung.
Dann sehen wir Bilanz der Europareise Bill Clintons.
Wie können Kinderunfälle verhindert werden?
Und ein Bericht von den Dreharbeiten zum Krimi Schwarze Tage in Wien.
Wie hält die NATO mit Russland und wie hält Russland mit der NATO?
Eine Gretchenfrage, die heute in Istanbul beraten wird bei der Frühjahrstagung der Militärallianz.
Russland verlangte einen Sonderstatus bei der NATO oder, wie es der russische Außenminister Kozyrev formulierte, Russland sei nicht bereit, seine politischen und militärischen Aktivitäten der NATO unterzuordnen.
In einem sind sich diese 16 NATO-Außenminister auch einig.
Eine Allianz mit der Nuklearmacht Russland ist eine wichtige Frage.
Wie?
In welcher Form?
Darüber wird, wie gesagt, in Istanbul heute beraten.
Von dort ein Bericht von Christian Hunger.
Es ist das erste Zusammentreffen der NATO-Außenminister seit dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs im vergangenen Jänner.
Damals hat man sich auf das Konzept der Partnerschaft für den Frieden geeinigt.
jenes Angebot der Zusammenarbeit, das sich in erster Linie an die ehemaligen Ostblockstaaten wendet, aber auch allen anderen offen steht.
Dabei kann jedes Beitrittsland selbst bestimmen, wie eng es mit der NATO zusammenarbeiten will.
Bei ihrem heutigen Treffen wollen die Außenminister Bilanz ziehen darüber, was aus den Beschlüssen vom Jänner geworden ist.
Es ist eine durchaus positive Bilanz.
20 Staaten, vorwiegend aus den Reihen des ehemaligen Warschauer Paktes, aber auch Schweden und Finnland,
bisher dem Partnerschaftsabkommen beigetreten.
Letztere mit der Absicht, ihre Erfahrungen bei UNO-Friedenseinsätzen in die Gemeinschaft einbringen zu wollen.
Die osteuropäischen Länder, aber auch eine Reihe ehemaliger sowjetischer Republiken sehen in der neuen Friedenspartnerschaft neben einer unmittelbaren Stärkung ihrer eigenen Sicherheit vor allem die Vorstufe eines von der NATO in Aussicht gestellten Beitritts zur westlichen Allianz.
Das Partnerschaftskonzept ist aufgegangen, mit vorlässig einer, aber entscheidenden Ausnahme, nämlich Russland.
Das Problem, um das es dabei geht, wurde vor knapp zwei Wochen anlässlich des Besuchs des russischen Verteidigungsministers Pavel Kratschow im Brüsseler NATO-Hauptquartier deutlich.
Russland wolle zwar ebenfalls, so wie alle anderen Länder, dem Partnerschaftsabkommen beitreten, aber man will vorher noch einen Dialog über die politische und militärische Zusammenarbeit führen, der über die Partnerschaft hinausgeht und der Rolle Russlands als globale und militärische Weltmacht entspricht.
Was von Gratschow gemeint ist, wird bei der genaueren Analyse seiner Vorschläge klar.
Die Zeiten des Kalten Krieges seien zwar vorbei, der Warschauer Pakt aufgelöst, aber die NATO als Ergebnis dieses Kalten Krieges bestünde noch immer in ihren alten Strukturen, ist dort zu lesen.
Und außerdem, die KSZE würde angesichts der neuen Sicherheitsgefahren, gemeint sind die regionalen Konflikte, wie etwa derzeit in Bosnien, zunehmend Bedeutung gewinnen und könnte zu einem neuen Sicherheitsapparat aufgewertet werden.
Im Klartext, die NATO soll sich der KSCC unterordnen, womit Russland eine direkte Einflussnahme auf NATO-Entscheidungen bekäme.
Dass es so nicht geht, haben die Verteidigungsminister, wenn auch mit aller diplomatischen Höflichkeit, klargemacht.
Russland müsse ebenfalls das Partnerschaftskonzept und zwar ohne jegliche Bedingungen unterzeichnen.
Darüber hinaus könne man über eine besondere Zusammenarbeit reden, formale Verträge kämen aber nicht infrage.
Und auch die NATO-Außenminister wollen das in Istanbul noch einmal deutlich machen.
Die NATO sei keinesfalls nur ein Kind des Kalten Krieges.
Die Gemeinschaft der 16 werde sich auch in Zukunft von niemandem in ihren Entscheidungen etwas dreinreden lassen.
Mit einiger Spannung wird deshalb in Istanbul der russische Außenminister Andrei Kosyrev erwartet.
Er soll heute Nachmittag eintreffen und will zunächst auf bilateraler Ebene die russische Position darlegen.
Eine Entscheidung darüber, wann Russland nun vielleicht doch das Partnerschaftsabkommen unterzeichnen wird, erwartet man sich allerdings nicht.
Das Verhältnis NATO-Russland also heute im Mittelpunkt der Beratungen auf der NATO-Frühjahrstagung in Istanbul.
Seit gestern ist sie vorbei, die erste große Europareise Bill Clintons.
Acht Tage lang ist der US-Präsident im Alten Kontinent gewesen.
Italien, Frankreich und Großbritannien hat er besucht.
Im Mittelpunkt der Reise starten die Feierlichkeiten zum 50.
Jahrestag des D-Days, also der Landung der Alliierten in der Normandie am 6.
Juni 1944.
Und wie sich jetzt zeigt, wird Clintons Reise in Amerika durchaus positiv beurteilt.
Der amerikanische Präsident konnte sein außenpolitisches Image aufpolieren, berichtet aus Washington Raymond Löw.
Bild Clinton ist, was Außenpolitik betrifft, vielleicht doch nicht so ein hoffnungsloser Fall, wie es zuletzt oft den Anschein hatte, urteilen fast unisono die amerikanischen Zeitungen nach Abschluss der Europareise des Präsidenten.
Er ist nach Europa gefahren, belastet mit der schweren Hypothek des ersten Präsidenten nach dem Zweiten Weltkrieg, der nie Militärdienst geleistet hat.
Ja, der im Fall des Vietnamkrieges sogar Kriegsgegner war, liest man in der New York Times.
Und obwohl es sich bei den D-Day-Feierlichkeiten um für die ganze Nation derart emotional beladene Zeremonien gehandelt hat, habe der junge Präsident stets den richtigen Ton gefunden.
Bei aller aus dem Generationsunterschied unvermeidlichen Distanz habe er die nötige Würde ausgestrahlt.
Bei den älteren Semestern hat er sich Respekt verschafft, meint die New York Times.
Das angesehene Blatt hofft, dass der bestandene Test der Zeremonien den Präsidenten zu einem Neubeginn in der heftig umstrittenen Außenpolitik verhelfen wird.
Bill Clinton sei mit gutem Grund vor allem mit den inneren Problemen Amerikas befasst und er habe verstanden, dass die USA außer Stande sind, die gesamte globale Verantwortung für die Welt zu tragen, die der Kalte Krieg hinterlassen hat.
Es sei der Widerspruch zwischen der offensiv-interventionistischen Rhetorik der Regierung Clinton und ihrer kleinmütigen Praxis auf dem internationalen Parkett, der die Glaubwürdigkeit der USA beeinträchtigt habe.
Neapel-Klimpen wird noch diesen Monat wieder in Europa sein.
Der Gipfel der sieben großen Industriestaaten in Neapel sowie Besuche in Bonn und Berlin stehen bevor.
Es habe sich gezeigt, dass auch der alte Kontinent für den Charme des Präsidenten und die Dynamik, die er ausstrahlt, nicht unempfänglich ist, meinen die amerikanischen Kommentatoren.
Viele europäischen Politiker sind froh, endlich einen Partner im Weißen Haus zu wissen, der sich nicht primär für Rüstungsarithmetik interessiert, sondern der sich ganz wie europäische Regierungen auch
mit dem Budgetdefizit und der Gesundheitsversorgung, mit der Arbeitslosigkeit und der Verbrechensbekämpfung herumschlägt.
Auf dieser Grundlage könne Amerika versuchen, seine Rolle in der Welt als zwar einzig verbliebene, aber im Anspruch deutlich reduzierte Supermacht neu zu definieren, heißt es.
In den Meinungsumfragen haben sich die vielen Stunden patriotischer Feierlichkeiten in Europa allerdings noch nicht niedergeschlagen.
Die Zustimmungsrate für Wildhünden ist mit 46 Prozent nach wie vor niedrig.
In den nächsten Monaten geht die Verabschiedung der großen Gesundheitsreform in die entscheidende Phase und im Herbst stehen schwierige Kongresswahlen bevor.
Erfolge in der Außenpolitik könnte Bill Clinton da gut brauchen.
Acht Tage Europa-Besuch bringen will Clinton ein verbessertes außenpolitisches Image.
Raymond Löw hat berichtet aus den USA.
Haben albanische Wehrdienstverweigerer aus dem serbischen Kosovo Anspruch auf Asyl in Österreich oder nicht?
Diese Frage sorgte in den letzten Wochen bei uns für Aufregung.
Das Innenministerium hat entschieden,
Die Kosovo-Albaner bekommen kein Asyl in Österreich und sollen abgeschoben werden.
Gestern beschloss der Verfassungsgerichtshof, dass die Männer vorerst nicht abgeschoben werden.
Die Angelegenheit ist also noch nicht abgeschlossen.
Die Frage stellt sich, was bedeutet es, im serbisch dominierten Kosovo Wehrdienstverweigerer zu sein?
Müssen im Kosovo lebende Albaner, die vor dem Einberufungsbefehl der Armee davongelaufen sind, um ihr Leben fürchten?
Wie regelmäßig werden Kosovo-Albaner überhaupt in die serbische Armee einberufen?
Veronika Sayer ist im Kosovo selbst diesen Fragen nachgegangen.
Hier ihr Bericht, in dem die Namen der vorkommenden Albaner aus Sicherheitsgründen geändert wurden.
Asemsekiri Alban aus Pristina ist 21 Jahre alt.
Mit 18 hat er den ersten Einberufungsbefehl in die damalige jugoslawische Volksarmee erhalten.
Seit drei Jahren hält er sich versteckt, geht kaum auf die Straße, übernachtet meist bei Verwandten oder Freunden.
lebt in ständiger Angst, bei einer Polizeikontrolle erwischt zu werden.
Er hat 15 Kilo abgenommen und kann kaum mehr schlafen.
Früher oder später wird Asien versuchen, ins Ausland zu flüchten.
Illegal natürlich, denn als Nichtgedienter hat er keinen Pass.
Wenn er aufgegriffen wird, drohen ihm Polizei, Folter, Militärgericht und eine Haftstrafe bis zu fünf Jahren wegen Wehrdienstverweigerung.
Dieser junge Albaner ist einer von rund 17.000 seiner Altersstufe, die jedes Jahr in die Armee rechts Jugoslawiens gerufen werden könnten.
Kein Albaner geht freiwillig, versichern die Mitarbeiter des Zentrums für Menschenrechte in Pristina.
Sie haben in den letzten Jahren 66 Fälle dokumentiert, in denen junge Albaner im geschlossenen Armeesarg den Eltern zugestellt wurden.
Selbstmord ist die offizielle Todesursache bei allen.
Viele Berichte sprechen von Diskriminierung der Albaner in der Armee, von psychischem und physischem Terror gegen Angehörige dieser Volksgruppe.
Sie gelten als unzuverlässige Elemente, die meisten wurden nicht an der Waffe ausgebildet.
Es scheint sich deshalb in der Armee Restjugoslawiens ein Trend durchgesetzt zu haben, die Kosovo-Albaner nicht mehr einzuberufen.
Lirje Osmani, die Rechtsanwältin der Liga für Menschenrechte im Kosovo, erklärt das so.
Warum sollten die Serben Staatsfeinden das Waffenhandwerk beibringen?
Sie holen nur noch die, die in eine Polizeirazzia gelaufen sind.
Es soll die Angst zu groß werden, dass möglichst viele das Land verlassen.
Auch das ist eine Form der ethischen Säuberung.
Oder die Behörden lassen sich die jungen Männer mit großen Devisenbeiträgen abkaufen.
Der 25-jährige Fadil hat bis zum Ausbruch des Krieges in Banja Luka und in Sarajevo gedient.
Während eines Urlaubs ist er nicht mehr zu seiner Einheit zurückgekehrt.
Das ist nicht mein Krieg, sagte er.
Warum sollte ich auf Kroaten oder Moslems schießen?
Dieselben, die das befehlen, schießen auch auf Albaner in Kosovo.
Auch er hält sich seither versteckt in einem Dorf bei Verwandten.
Jedes Auto, das vor dem Haus hält, macht ihn zittern, treibt den Angstschweißer vor, es könnte die Polizei sein.
Dem serbischen Gesetznachfrau nimmt er sein Vergehen zwischen einem und 15 Jahren Haft.
Aber sogar wer zwölf Monate zu Ende gejähnt hat, kann sich nicht sicher fühlen.
Wir gelten als Geheimnisträger, weiß der 23-jährige Sami, der am kroatischen Krieg teilgenommen hat.
Für die Polizei ist das immer wieder ein Vorwand, uns vorzuladen und zu befragen.
Schwere körperliche Misshandlungen gehören zum Ritual solcher Informationsgespräche.
Am schlimmsten ist es aber, erzählt Sami, wenn wir zur Zusammenarbeit mit der Armee oder Polizei eingeladen werden.
Das heißt Spitzeldienste gegen unsere Landsleute.
Und wer das ablehnt, hat keine Wahl mehr.
Er muss auswandern.
Und jetzt die Mittag-Journal noch ein Thema aus Österreich.
In Österreich müssen jedes Jahr mehr als 200.000 Kinder nach einem Unfall in ein Krankenhaus gebracht werden.
Mehr als 100 Kinder sterben jedes Jahr nach einem Unfall.
Weniger als die Hälfte davon im Straßenverkehr.
Die meisten sterben nach einem Unfall zu Hause beim Spielen und beim Sport.
Während Verkehrserziehung in der Schule gesetzlich vorgeschrieben ist, werden die Kinder über die Gefahren beim Sport und in der Freizeit nicht oder auf jeden Fall zu wenig aufgeklärt, Edith Wachkönig berichtet.
Die Eltern sind nicht allein für die Sicherheit ihrer Kinder verantwortlich, sagt Franz Bogner, der Geschäftsführer des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.
Auch der Staat trägt die Verantwortung.
Nach dem Produktsicherheitsgesetz, das zurzeit der EU angepasst wird, werden nicht nur die Hersteller zur Verantwortung gezogen, sondern auch die Behörde.
Sie muss nach dem Gesetz Sicherheitsmaßnahmen vollziehen.
Wie der Leiter des Instituts des Sicherleben, Rupert Kisser, kritisiert, ist es um die Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen schlecht bestellt.
Wer weiß schon, kritisiert er, dass sich Kinder mit einer elektrisch betriebenen Garagentüre den Kopf abtrennen können.
Wer weiß schon, dass Kinder in Biotopen ertrinken können.
Das Institut Sicher Leben hat an 21 österreichischen Spitälern die Art der Unfälle recherchiert.
Das Ergebnis?
Mehr als 3.000 Kinder unter sechs Jahren verbrühen und verbrennen sich mit heißem Wasser.
5.000 werden von Hunden gebissen.
15.000 schneiden sich mit spitzen oder scharfen Gegenständen.
2.000 Kinder unter drei Jahren ziehen sich mit Medikamenten, Zigaretten oder Waschmitteln eine Vergiftung zu.
30.000 Kinder müssen direkt vom Ball spielen und Radfahren ins Krankenhaus gebracht werden.
Rund 2.500 Kinder erleiden bleibende Schäden.
Mit Aufklärungsaktionen könnte man vieles vermeiden, sagt Rupert Kisser vom Institut Sicher Leben.
Wir schätzen, dass bei den Kinderunfällen etwa ein Drittel, teilweise sogar die Hälfte der Unfälle vermieden werden können, teilweise mit relativ einfachen Maßnahmen.
Und hier waren wir in den vergangenen Jahren auch nicht untätig und haben eine Fülle von Maßnahmen, Programmen,
Druckschriften, Animationsprogrammen, Mach-mit-Programmen und so weiter entwickelt und erprobt.
Diese Programme liegen heute sozusagen auf dem Tisch und sind bereit, dass wir sie flächendeckend in ganz Österreich umsetzen, sofern es uns gelingt, die dafür notwendigen Mittel zu finden.
Es ist heute der Punkt erreicht,
Wo wir diese Frage einfach stellen müssen, ob es in Österreich tatsächlich den politischen Willen gibt, derartige wirksame Programme zur Vermeidung von Kinderunfällen umzusetzen, dass es möglich wäre, ist für uns keine Frage mehr.
Konkret fordert KISSA die Landesregierungen und die gesetzlichen Versicherungen auf.
Tipps, wie man Kindern eine sichere Umgebung schaffen kann, Aktionen und Spiele für Kinder, Broschüren und einen Sicherheitskoffer für Eltern und Lehrer kann man vom Institut Sicher Leben anfordern unter der Wiener Telefonnummer 715 66 44.
Zur Sicherheit, zur Sicherheit ihrer Kinder noch einmal die Wiener Telefonnummer des Instituts Sicher Leben 715 66 44.
Am Montag begannen in Wien die Dreharbeiten zum Fernsehkrimi Schwarze Tage nach einem Buch der französischen Autorin Dominique Roulet.
Unter der Regie des Grazer Autors und Regisseurs Nikolaus Leitner spielen Stéphane Bonnet, Bernhard Schier, Michaela Massack und Michaela Rosen die Hauptrollen.
Karim Bauer besuchte das Vega Film Team in Süßenbrunn bei Wien.
Die Skistätte Süßenbrunn bei Wien als Schauplatz der Dreharbeiten für den Fernsehkrimi Schwarze Tage.
Achtung, wir drehen.
Bitte Ton ab.
Im Mittelpunkt der Handlung steht ein erfolgreicher Architekt, der in eine Mord- und Erpressungsaffäre hineinschlittert.
Für den Grazer Regisseur Nikolaus Leitner, dessen Fernsehspiel Winterreise beachtlichen Erfolg verbuchen konnte, bedeuten die Dreharbeiten für Schwarze Tage die erste Realisierung eines Krimis.
Nikolaus Leitner
Ja, was mich nicht so interessiert, ist viel Blut zu zeigen oder brutale Szenen oder Action oder so.
Das Ganze ist schon eher auf Suspense, auf Spannung ausgelegt.
Wir haben einen subjektiven Helden, den wir eigentlich die ganze Zeit durch den Film verfolgen, bei dem wir bleiben, mit dem wir mitleben.
Also es wird die Geschichte aus seiner Sicht erzählt.
Also es geht eher um Suspense und weniger um Action.
Vorbereitungen für die nächste Aufnahme im großen Saal der Schießstätte.
Hauptdarsteller Stéphane Bonnet, immer mehr von einer Erpresserin bedroht, besorgt sich eine Pistole.
Hauptdarsteller Stéphane Bonnet ist Franzose, der in einer Reihe von Kino- und Fernsehproduktionen wie zuletzt in Viaggio di Amore von Tonino Guerra, dem Drehbuchautor von Fellini, zu sehen war.
Zu seiner Rolle in Schwarze Tage meint Bonnet,
Es ist ein normaler Mann, der ein Innenarchitekturbüro hat und er hat einen Tag ein Problem mit Geld und er ist der Zeuge von einem Mord.
Schwarze Tage ist eine französisch-österreichische Co-Produktion, die den Beginn einer kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen der französischen Filmproduktion Pathé und dem ORF darstellen soll.
Roger Villeguz, Co-Produzent aus Paris,
Paté produziert eine Serie, die heißt Mord mit Absicht.
Die Schauspieler, die Themen, die Charakter ändern immer, aber das Thema bleibt immer dasselbe.
Und dann hatte unsere Leiter der Koproduktion, Philippe Levesque, dem ORF, diese Sache angeboten.
Und ORF war einverstanden, aber nur für das Einzeldrehbuch.
Wir sind aber nicht allein.
Pathé hat den Vertrag mit dem ORF, aber hinter Pathé ist France 2, das französische offentlich-rechtliches Fernsehen, Reihe Uno.
Das polnische, tschechische, hungarische Fernsehen sind alle die Co-Produzenten, die in der Serie mitmachen und die diese Folge haben werden.
Und ich glaube, dass wir in der Zukunft sehr, sehr viele Sachen zusammen machen werden.
Eines der geplanten Projekte soll das Leben des Kinopioniers Charles Paté behandeln.
Und im ORF-Mittagsjournal jetzt noch die Schlussnachrichten.
Österreich.
Ein Bundesheer-Korporal ist in Wien-Amok gelaufen.
Der Mann fuhr mit einem M60-Kampfpanzer von der Kaserne 12-Axing nach Wien-Simmering.
Dort zog er eine Spur der Verwüstung.
Erst als der Panzer unter einer Eisenbahnbrücke hängen blieb, gab der 22-Jährige auf.
Er war angeblich bewaffnet und betrunken.
Als Motiv gab er Liebeskummer an.
Es ist bereits das zweite Mal, dass ein S-60-Panzer aus der Kaserne 12-Achsing entwendet wurde.
Damals 1990 gelangte ein betrunkener Soldat mit dem 47 Tonnen schweren Bundesheerfahrzeug bis in seinen Wohnbezirk in Wien-Döbling.
Ein EU-Beitritt Österreichs würde nach Ansicht von Verteidigungsminister Fasselabend die Sicherheit unseres Landes stärken.
Fasselabend sagte im ORF-Mittagsjournal, sollte Österreich der EU beitreten, würde die Wahrscheinlichkeit eines direkten Angriffs entscheidend sinken.
Im Krisenfall könnte Österreich eine raschere und umfassendere Hilfe erwarten.
Außerdem wäre ein Einsatz von Sicherheitssystemen möglich, die Österreich selbst nicht hat.
Als Beispiel nannte Fasselabend Patriot-Abwehrraketen, die Österreich im Falle einer Bedrohung bekommen könnte.
Sollten die Österreicher mit einem Nein zu einem EU-Beitritt stimmen, müsste man das derzeitige Sicherheitskonzept neu überdenken.
Chirurgen der Innsbrucker Klinik können einen neuen großen Erfolg für sich verbuchen.
Sie haben in der Nacht auf heute Arm und Bein eines deutschen Urlauberkindes wieder angenäht.
Der dreijährige Pupp war auf einem Bauernhof im Tiroler Oberland in einen Heumeer geraten.
Der rechte Arm und das rechte Bein des Kindes wurden abgetrennt.
Die Operation dauerte zehn Stunden.
Die Wetteraussichten bis heute Abend, allmählich in ganz Österreich regnerisch, mitunter auch gewittrig.
Zeitweise kräftiger Nordwestwind.
Tageshöchsttemperaturen zwischen 11 und 17 Grad, auch in Ost- und Südösterreich kühlt es langsam ab.
Und damit ist es auch schon wieder zu Ende, das Mittagschanal am Donnerstag, meisterlich betreut heute von Günther Gittger, Technik und Udo Bachmeier, Regie, am Mikrofon war Christel Reis.