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Marker setzen in: Mittagsjournal 1995.07.29
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Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Erst zum Mittagsjournal begrüßt sie Udo Bachmeier.
Ein Auszug aus der Themenliste.
Jetzt doch eine Chemotherapie für die kleine Olivia.
Zu einer Bluttransfusion ist das krebskranke Mädchen ins Wiener AKH gebracht worden.
Weiterhin massive Kämpfe rund um Bihać.
Eine Großoffensive der bosnischen Armee hat begonnen.
In Tschetschenien sind die Friedensverhandlungen wieder aufgenommen worden, allerdings mit nur wenig Aussicht auf Erfolg.
Im Journal zu Gast ist heute Verkehrsbüroschef Reinhard Galler, der nun auch einen Teil der DDSG übernommen hat.
Der geplante Verkauf von Bundesheerkasernen ist bisher weitgehend gescheitert.
Und von der Kulturredaktion mehr von Dirigenten und Psychoanalytiker Giuseppe Sinopoli.
Erster Programmpunkt, eine Nachrichtenübersicht von Georg Schalgruber.
Es liest Stefan Pokorny.
Österreich.
Die krebskranke sechsjährige Olivia Pillar ist aus dem Krankenhaus Tulln in die Intensivstation der Kinderklinik am Allgemeinen Krankenhaus in Wien überstellt worden.
Sie wird hier unter anderem mit Bluttransfusionen auf eine sanfte Chemotherapie vorbereitet.
Die Entscheidung für diese schulmedizinische Behandlung ist heute Nacht gefallen.
Der gesetzliche Vormund, der stellvertretende Bezirkshauptmann von Wiener Neustadt, Zimper, sagte, ein weiteres Zuwarten sei nicht mehr vertretbar.
Die Eltern, denen das Sorgerecht entzogen worden ist, sind nach wie vor gegen eine Chemotherapie.
Beginnen soll diese Behandlung schon heute oder morgen.
Gegen den umstrittenen Heilpraktiker Reike Gerthamer ist Haftbefehl erlassen worden.
Seine Anhänger planen unterdessen Aktionen für den ehemaligen Arzt.
Bosnien-Herzegowina.
Die Kämpfe eskalieren.
Die militärischen Auseinandersetzungen um die Moslem-Enklabe Bihać greifen immer mehr auch auf das Grenzgebiet zwischen Kroatien und Bosnien über.
Zuletzt haben die bosnisch-moslemische Regierungsarmee und die bosnischen Kroaten Großangriffe gegen die serbischen Frontlinien geführt.
Unter anderem sind die strategisch wichtigen Städte Grahovo und Glamocz eingenommen worden.
In New York hat der UNO-Sicherheitsrat mit der Formulierung, das Gremium sei tief beunruhigt, abermals gefordert, dass die Kämpfe um Bihac eingestellt werden.
USA Außenminister Christopher tritt heute eine wichtige Fernostreise an.
Mit der Eröffnung einer Botschaft in Hanoi wird er die Normalisierung der amerikanisch-vietnamesischen Beziehungen besiegeln.
Deutschland.
Bei dem Geiseltrama in Köln wurde gestern auch ein 53-jähriger Österreicher verletzt.
Getötet wurden ein Buschauffeur und eine Touristin.
Der Täter, ein 31-jähriger gebürtiger Russe mit israelischem Pass, wurde von der Polizei erschossen.
Er hatte angeblich ein nicht näher bekanntes politisches Motiv.
Auch heute Nacht ging die Serie von Brandanschlägen auf türkische Einrichtungen weiter.
Aus vier Bundesländern wurden Brandlegungen gemeldet.
Verletzt wurde niemand, zumeist wurden die Flammen rasch gelöscht.
Die Polizei ist überzeugt davon, dass kurdische Extremisten die Anschläge organisiert haben.
Russland.
In Grozny werden heute die russisch-tschetschenischen Friedensgespräche nach einer dreitägigen Unterbrechung fortgesetzt.
Es gibt wenig Hoffnung auf einen raschen Durchbruch.
Hauptstreitpunkt ist nach wie vor der künftige völkerrechtliche Status von Tschetschenien.
Frankreich.
Das Parlament hat eine Verfassungsreform verabschiedet.
Unter anderem wird es künftig leichter sein, Volksbefragungen durchzuführen.
Präsident Chirac plant vor allem ein Referendum über das Schulsystem.
Türkei.
In der Stadt Pamukkova, mehr als 100 Kilometer östlich von Istanbul, mussten nach Explosionen in einem Armeemunitionslager etwa 15.000 Menschen evakuiert werden.
Verursacht wurde die Katastrophe von unachtsamen Soldaten, die alte Munition sprengen wollten.
USA.
Die Kindesmörderin Susan Smith ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Nach dem Schuldspruch vor einer Woche galt es nun zwischen Todesstrafe und lebenslang zu entscheiden.
Susan Smith hat ihre beiden kleinen Buben in einem Auto in einen See gerollt, die Kinder ertranken.
Das Tatmotiv?
Ihr Freund wollte keine Kinder.
Für Aufsehen sorgte, dass Susan Smith seinerzeit ein Kidnapping vorgetäuscht hat.
Griechenland.
Der Komponist Mikis Theodorakis begeht heute seinen 70.
Geburtstag.
Weltberühmt wurde Theodorakis unter anderem durch die Filmmusik zu Alexis Sorbas.
Viele Jahrzehnte lang war er auch politisch aktiv.
Er hat sich stets für die Menschenrechte eingesetzt und war nicht nur während der deutschen Besatzungszeit, sondern auch während des Bürgerkrieges und während des Obristenregimes in Haft.
Österreich.
Auf den Transitrouten herrschen chaotische Verkehrsverhältnisse.
Einer der Gründe, in Bayern und Baden-Württemberg haben die Ferien begonnen.
Die Stauungen unter anderem auf der Tauernautobahn waren viele Kilometer lang.
Das gleiche gilt für die Brenner Autobahn vor der Mautstelle Schönberg.
In Bayern sind die Kolonnen teilweise länger als 100 Kilometer.
Auch der Verkehr an den Grenzen zu Ungarn ist teilweise völlig zusammengebrochen.
Stundenlange Wartezeiten werden aus Nickelsdorf, Klingenbach und Heiligenkreuz, aber auch bei den kleineren Grenzübertrittsstellen gemeldet.
Für die Ausreise in die Slowakei wartete man bis zu zwei Stunden.
Fünf nach zwölf, jetzt der Blick aufs Wetter.
Christian Hundorf, bitte.
Feucht und kühl der heutige Samstag.
Morgen, Sonntag und auch am Montag setzt sich von Norden her aber trockenere Luft durch und damit auch wieder mehr Sonne.
Mit der Sonne wird es auch wärmer, weil die Luft aber von Norden her kommt keinesfalls schwöl oder hochsommerlich heiß.
Die Temperaturen bleiben unter 30 Grad.
Und so sieht es jetzt in Österreich aus.
In Wien regnet es leicht bei 19 Grad, Eisenstadt bedeckt 19 Grad, der Nordwestwind weht hier mit 20 Kilometer pro Stunde.
St.
Pölten leichter Regen 18, Linz wolkig 22, Salzburg stark bewölkt 22, Innsbruck wolkig 19, Bregenz heiter 20 und Graz und Klagenfurt leichter Regenschauer 18 Grad.
Heute Nachmittag muss man noch überall mit Regenschauern rechnen.
Auch in Vorarlberg und Tirol werden die Wolken jetzt dichter.
Einzelne Gewitter sind im Süden möglich, in Osttirol, Kärnten und der Steiermark.
Die Sonne hat es heute schwer.
Hin und wieder lässt sie sich ab dem mittleren Nachmittag in Ober- und Niederösterreich und im Wiener Raum blicken.
Die Temperaturen maximal 19 bis 25 Grad.
Heute Nacht klingen die Regenschauer ab und von Norden her lockern die Wolken etwas auf.
Die Temperaturen sinken auf 19 bis 15 Grad.
Morgen, Sonntag ideales Ausflugs- und Wanderwetter, es überwiegt die Sonne, auch wenn in den Alpen und im Süden hin und wieder Wolken durchziehen.
Nur in Osttirol und Oberkärnten sind im Laufe des Nachmittags einzelne gewittrige Regenschauer möglich.
Hin und wieder ist der Nordostwind spürbar, die Temperaturen erreichen 24 bis 29 Grad in 2000 Meter Höhe 11.
Werfen wir noch einen Blick auf übermorgen Montag.
Auch da 24 bis 29 Grad und überwiegend sonnig.
Einzelne Regenschauer sind am Nachmittag im Bergland von Vorarlberg, Tirol und Kärnten möglich.
Danke, Christian Hundorf.
Siebeneinhalb Minuten nach zwölf ist es jetzt.
Rund um die nordwestbosnische Stadt Bihać hat sich die Lage weiter verschärft.
Die Region der Moslem-Inklave wird von mehreren Seiten beschossen.
Bosnische und kroatische Serben aus der Krina, Truppen des Moslem-Führers Abdić und bosnische Regierungstruppen sind im Einsatz.
Und weiter im Süden rücken kroatische Einheiten, die gestern zu einer großen Entlastungsoffensive angetreten sind, weiter vor.
Etwa 20.000 serbische Zivilisten sind auf der Flucht.
Es droht eine weitere Eskalation, ein großräumiger kroatisch-serbischer Krieg wird nicht mehr ausgeschlossen.
Zur Situation rund um Bihac, Hartmut Fiedler.
Die kroatischen Einheiten sind anscheinend dabei, vom Grenzgebiet zu Kraina weiter in das Landesinnere nach Bosnien vorzustoßen.
Die bosnischen Serben berichten, dass die Kroaten sich auf dem Weg nach Jajce und Donjavacuf südlich der Serbenhochburg Banja Luka befinden.
Die Stärke der Einheiten ist nicht genau bekannt, die Schätzungen sprechen von etwa 10.000 Mann.
In jedem Fall dürften sie über schwere Artillerie verfügen.
Stimmen die Berichte, würde die Offensive darauf abzielen, die Verbindung zur von den kroatischen Serben beherrschten Carina auf sehr breiter Front abzuschneiden.
Schon die gestrige Eroberung der Orte Bosansko, Grahovo und Klamotsch ging ja dahin, nur wurde allgemein erwartet, dass die Kroaten direkt nach Norden vorrücken würden, in Richtung der Schutzzone Pihac und nicht weiter nach Osten.
Sinn würde die neue Stoßrichtung schon ergeben.
Denn die von den Muslimen dominierte Regierungsarmee ist ebenfalls auf dem Vormarsch.
Ihre Einheiten haben Doniwakow gestern Abend erreicht.
Ein gemeinsamer Angriff wäre sicherlich schlagkräftiger und würde wohl auch die serbischen Angreifer in Bihać ablenken.
Die muslimische Enklave, die nach wie vor unter Dauerfeuer steht, wäre entlastet, das Hauptziel der gegenwärtigen Offensive erreicht.
Darüber hinaus könnten die Kroaten allerdings versuchen, die Kräner wieder unter ihre Kontrolle zu bekommen.
Es gibt Berichte, laut denen die Regierung in Zagreb im Rücken der aufständischen Serbentruppen zusammenzieht.
Die Serben haben bereits den Kriegszustand ausgerufen.
Ein Angriff auf ihr Stammland um Knien würde sie nicht überraschen, so wie das offenbar auf der anderen Seite der Grenze im Fall Bosansko-Grahavos und Klamotsch war.
Die Gefahr eines vollen Wiederauflammens des Krieges auf den Balkan ist akut.
soviel von Hartmut Fiedler.
Warum haben nun gerade die Entwicklungen rund um die Region Bihać zu einer so massiven Verschärfung der Kriegssituation in Bosnien geführt, mit möglichen, jetzt noch nicht absehbaren Konsequenzen auch über Bosnien hinaus?
Veronika Seyer mit einer Analyse.
Die Kämpfe um die Moslem-Enklave Bihać in Nordwest-Bosnien und um die serbisch besetzte Kraine in Kroatien haben mehr als nur einen zeitlichen Zusammenhang.
In dieser Ecke verschränken sich die Balkan-Probleme, aber auch die Lösungen.
Das gemeinsame Militärkommando der bosnischen und kroatischen Serben hatte schon lange die Beseitigung der Bihac-Enklave beschlossen.
Sie bindet rund 20.000 Soldaten und diese wären bitter nötig im Konfliktfall mit der erstarkten kroatischen Armee.
Ohne diese 20.000 kann die Krainer mit Knien nicht gehalten werden.
Das war die Einschätzung schon im Mai, als Karadžić und Martić ihre Armeen koordinierten.
Auf der anderen Seite hat Kroatien wiederholt angekündigt, eine serbische Offensive gegen Bihać nicht unbeantwortet zu lassen.
Für Zagreb ist Bihać der Dreh- und Angelpunkt bei der Rückeroberung der Krainer.
Nach dem Blitzangriff auf Westslawonien im Mai haben sich die kroatischen Verbände Bosniens gemeinsam mit der regulären Armee Kroatiens im Rücken von Knien und von Bihać eingegraben, jederzeit bereit zum Vormarsch.
Wie weit und wie schnell sie dabei kommen können, haben sie jetzt mit der Eroberung von Klamocz und von Krakow bewiesen.
Und sie sind weiter im Vorwarsch nach Trwa und Jajce.
Der Weg nach Nin wäre damit frei und die bosnischen Regierungstruppen in Bihać konnten ihren Gegenangriff mit Geländegewinnen eröffnen.
Die Entlastungsoffensive der Kroaten für die Moslems entspricht ihrem jüngst in Split abgeschlossenen militärischen Beistandspakt, aber nur auf den ersten Blick.
Das größere Ziel des kroatischen Engagements dürfte das Zerstückeln der Krainer in mehrere isolierte Gebiete sein, mit dem Ergebnis ihrer vollständigen Kontrolle.
Auch für die bosnischen Serben ist Bihać kein isoliertes Ziel.
Geraten sie mehr unter Druck und tritt Kroatien offiziell in den Krieg ein, erwarten sie nicht mehr Unterstützung aus Belgrade für ihre militärischen und politischen Bedürfnisse.
Milošević ist dem Zusammenschluss der bosnischen und kroatischen Serben immer mit Misstrauen begegnet, hat jedoch seinen Konkurrenten Karadžić gestärkt.
Der serbische Präsident will Knin lieber als integralen Bestandteil der serbisch-kroatischen Verhandlungen sehen, denn als unabhängigen Staat oder als Vassal von Karadzics Gnaden.
Er war immer darauf bedacht, Bosnien und die Kraine als zwei getrennte Konflikte zu behandeln.
Knin sollte ausschließlich sein Adu im Kräftespiel mit Zagreb sein.
Die militärische Führung in Knin hat Milošević in den letzten Monaten mit seinen Gefolgsleuten besetzt.
und auch die politischen Weichen dürften in seinem Sinne gestellt sein.
Nach der jüngsten Regierungsumbildung sind die Tage des Hardliners Milan Martic gezählt.
Der Krainer-Präsident muss als Sündenbock für den Fall West-Slawoniens herhalten, obwohl Belgrad damals keinen Finger zur Verteidigung gerührt hatte.
Und über die kroatische Eroberung von Glamorcz und Krakow meldet die staatliche Nachrichtenagentur TANJUK
nur kurz von Auseinandersetzungen im Hinterland von Knien.
Breiten Raum dagegen hat, dass zwischen Zagreb und Knien die Normalisierungsverhandlungen wieder aufgenommen werden.
Veronika Seyer hat analysiert.
13 Minuten nach 12 jetzt zum Fall Olivia Pilhar.
Weiter zu warten unvertretbar.
Den Worten der Ärzte und des Vormundes der schwer krebskranken Olivia sind nun Taten gefolgt.
Der kleinen Olivia, deren Eltern sich offenbar weiterhin nicht dem Einfluss des sogenannten Wunderheilers Gerd Hamer entziehen können, soll nun dennoch mittels einer Chemotherapie geholfen werden.
Das Mädchen wurde in der Zwischenzeit von Tulln nach Wien ins AKH gebracht.
Anhänger Hamas wollen mit einem Hungerstreik gegen die Vorgangsweise protestieren.
Mit Spannung erwartet worden war heute Vormittag ein Pressegespräch im Krankenhaus in Tulln in Niederösterreich, wo sich Olivia bis heute aufhielt.
Von dort meldet sich jetzt Fritz Dittlbacher.
Im Fall Olivia überstürzen sich die Ereignisse.
Während in diesen Minuten in Tulln eben eine Pressekonferenz zum Thema stattfindet, ist die kleine Olivia, wie berichtet, bereits nicht mehr hier im Landeskrankenhaus.
Das Kind wurde heute Vormittag um 10 Uhr in die Intensivstation der Kinderklinik des Allgemeinen Krankenhauses Wien gebracht.
wo es mit Bluttransfusionen und Eiweißinfusionen aufgepäppelt werden soll.
Denn heute oder spätestens morgen soll bereits die sanfte Chemotherapie, wie die Ärzte betonen, beginnen.
Prima Hans Vanura von der Tullner Kinderstation beschreibt die Entwicklungen der letzten Stunden.
Das Ganze ist so gelaufen, dass wir nach Ablehnung der Behandlung durch die Eltern
die Richter anrufen mussten über das weitere Vorgehen.
Da hat gestern eine Kommission von Spezialisten getagt oder genachtet und spät in der Nacht, das heißt um nach Mitternacht, ist dann der Schluss entstanden, es muss eine Behandlung unbedingt durchgeführt werden, auch gegen den Willen der Eltern und es wird das Management so getroffen, dass diese Behandlung gemacht werden kann.
Die Behandlung geschieht aber nicht bei Ihnen?
Nein, das ist also nicht Aufgabe unserer Abteilung, solche Sondersituationen zu behandeln.
Das heißt, die kleine Olive ist heute verlegt worden in die Intensivstation des AKH in Wien.
Warum eigentlich?
Das kann ich Ihnen nicht beantworten, weil ich die Organisation des Bettes nicht durchgeführt habe.
Ist die Mutter mitgefahren?
Die Mutter ist nicht mitgefahren, weil sie darin einen Ausdruck ihrer Zustimmung zur Behandlung gesehen hätte.
Das Kind ist allein transferiert worden.
Die Mutter ist nach Hause gefahren.
Hat man die Mutter darauf aufmerksam gemacht, dass das das Kind wahrscheinlich belasten würde?
Lange genug ja, haben wir gemacht.
Sie hat sich aber nicht überreden lassen beim Kind zu bleiben?
Nein.
Zur eben laufenden Pressekonferenz haben sich auch Anhänger von Wunderheiler Hamer eingefunden.
Unter ihnen auch eine Tante von Olivia und sie greift die ärztliche Entscheidung ganz massiv an.
Ich meine nur, man sollte wirklich nichts ohne den Eltern machen, denn es wurde von den Ärzten gestern noch gesagt, wenn man Olivia von der Mutter trennt, ist das sinngemäß, bitte jetzt zu nehmen, ihr Todesurteil.
Die Mutter hätte ja mitfahren können, die wollte er nicht.
Ja, die Mutter, sinngemäß auch jetzt wieder, hat gesagt, wenn sie da mitfährt, habe ich von einer zweiten Stelle jetzt erfahren, bitte auch wieder nur sinngemäß, dass wenn sie mitgefahren wäre, wäre das, ihre Einheit hätte das so ausgelegt werden können, dass es eine Einwilligung zur Chemotherapie ist.
Aber die Ärzte sagen ja auch, dass wenn die Chemotherapie nicht begonnen wird, dass das dann auch ein Todesurteil ist.
Ja bitte, da kann ich jetzt nur noch eines dazu sagen, die Staatsmacht respektiert die Souveränität des einzelnen Menschen überhaupt nicht, bitte.
Und das ist jetzt mein Abschlusswort zu der Sache.
Die Dante und weitere Hamer-Anhänger wollen übrigens heute um 13 Uhr am Wiener Stephansplatz in einen unbegrenzten Hungerstreck treten.
Der gerichtlich eingesetzte Vormund von Olivia, Heinz Zimper von der Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt, war heute Vormittag bei der kleinen Olivia im AKH.
Frage an ihn, wie geht es dem Kind?
Dem Kind geht es entsprechend gut.
Das Kind hat zum Weinen aufgehört.
Es hat sich mit dem begleitenden Arzt unterhalten.
Es ist natürlich jetzt etwas erstaunt.
Es ist etwas zurückgezogen, weil es eine vollkommen neue Umgebung ist.
Ist es geschockt, weil die Mutter nicht dabei ist?
Ob es ein Schock direkt ist, weiß ich nicht.
Es hat sicher ein gewisses Angsterlebnis.
Das kann ich nicht bestreiten.
Herr Zimper, eine Frage stellt sich schon an Sie.
Warum handeln Sie erst jetzt und warum haben Sie nicht schon vor anderthalb Monaten gehandelt?
Wir sind von der Chronologie her mit Beschluss vom Ende Juni mit der Pflegschaft betraut worden, die Bezirkshauptmannschaft.
Das heißt eigentlich vor nicht eineinhalb Monaten, sondern vor drei Wochen.
Wir haben dann sofort versucht, Kontakt mit den Eltern zu finden und dieser Kontakt war nicht möglich.
Aus den bekannten Gründen, die Eltern sind ja weggefahren, waren nicht greifbar.
Den genauen Standort der Familie konnten wir erst vorige Woche am Mittwoch ausfindig machen.
Und wenn Sie seit Mittwoch, und Sie haben ja selbst auch mitberichtet, die Entscheidungen verfolgt haben, dann werden Sie sehen, dass wir wirklich aber nicht einmal eine Minute gezögert haben, Aktionen zu setzen.
Ich gebe allerdings zu, dass es vor allem in den letzten drei Tagen den Anschein offensichtlich gehabt hat, dass wir relativ wenig tun, weil wir immer wieder verhandeln.
Allerdings verstehen Sie bitte, dass wir in jeder Minute an sich bemüht waren und wirklich alles ausgereizt haben, damit wir doch noch eine Einigung mit den Eltern erzielen konnten.
Und jetzt muss es eben auch ohne die Eltern gehen.
Und ich gebe zurück ins Mittagsschonalstudio.
Danke, Fritz Titelbacher.
Die kleine Olivia ist also ins AKH nach Wien verlegt worden.
Es soll eine Chemotherapie zu ihrer Rettung durchgeführt werden.
Das ist jetzt fix.
Anhänger des sogenannten Wunderheilers Hamer sind in einen unbefristeten Hungerstreik getreten.
Es sollte ein Teil der großen Bundesheerreform werden, die der Verteidigungsminister vor knapp drei Jahren in Angriff genommen hat, das sogenannte Kasernenkonzept, das die Schließung von zahlreichen Kasernen und Liegenschaften des Heeres vorsah.
Eine Zwischenbilanz nach knapp drei Jahren Verkaufsgespräche zieht Thomas Langpaul.
Eineinhalb bis zwei Milliarden Schilling wollte das Verteidigungsministerium durch den Verkauf von verschiedenen Liegenschaften und Gebäuden erlösen.
Zu diesem Zweck wurde eine ehrgeizige Liste mit Objekten erstellt, die gleichsam zu haben wären.
Diese Liste gibt es noch und sie ist kaum kleiner geworden.
Lediglich in Kärnten wurden zwei Objekte verkauft, die Troja-Kaserne in Spital an der Trau und ein Bundesheergelände in Völkermarkt.
Aus der geplanten Veräußerung von großen Kasernen in Wien wie der Karlskaserne, der Wilhelmskaserne oder der Albrechtskaserne ist bisher ebenso wenig geworden wie aus dem Verkauf etwa der Puntigam-Kaserne in Graz oder der Stuber-Kaserne in der Stadt Salzburg.
Dort zeigt sich, dass die Vorstellungen der Verkäufer oft nicht mit den Möglichkeiten von Interessenten in Einklang zu bringen sind.
Ursprünglich wollte die Stadt Salzburg nämlich auf dem Gelände der Stuba-Kaserne Wohnungen errichten.
Doch jetzt hat man sich von diesem Vorschlag wieder verabschiedet.
Der Salzburger Wohnbau wird ohne das Kasernengelände auskommen müssen.
Für andere Liegenschaften, die das Bundesheer anbietet, gibt es offenbar überhaupt wenig Interesse.
Das Gelände einer ehemaligen Radarstation auf dem Talgauberg bei Salzburg etwa ist, so heißt es aus dem Verteidigungsministerium, nahezu unverkäuflich.
Noch dazu, wo als Ersatz zumindest ein ähnliches Grundstück vom Heer gewünscht wird.
Kompliziert ist auch die Abwicklung der geplanten Verkäufe.
Die Gebäude und Grundstücke werden nämlich zwar vom Bundesheer genutzt, Eigentümer ist aber die Republik Österreich, die sich wiederum vom Wirtschaftsministerium vertreten lässt.
Ein etwaiger Verkaufserlös fällt also nicht automatisch dem Verteidigungsministerium zu.
Deshalb wird in den meisten Fällen auch ein entsprechender Ersatz gesucht.
Man will schließlich kein Verlustgeschäft machen.
Mit der in der neuen Heeresgliederung durchgeführten Verkleinerung der Einsatzstärke des Heeres von rund 200.000 Mann auf 120.000 Mann hat das Kasernenkonzept nach Angaben des Verteidigungsministeriums übrigens nichts zu tun.
Die Kasernen dienen schließlich der Friedensorganisation, also Ausbildung und Systemerhaltung.
Und die hätten sich im Umfang kaum geändert.
Kein rasender Erfolg bisher beim Verkauf von Bundesheerkasernen, Thomas Langpaul hat berichtet.
12.22 Uhr zu unserer Samstagsserie im Journal zu Gast.
Die DDSG bekommt einen neuen Kapitän.
Das österreichische Verkehrsbüro mit Generaldirektor Reinhard Galler an der Spitze und der Wiener Hafen erwerben vier Passagierschiffe für 20 bis 25 Millionen Schilling.
Reinhard Galler hat sich vor fünf Jahren als Geschäftsführer mit einem 17-Prozent-Anteil in das ehemals staatliche Verkehrsbüro eingekauft.
Nach einem radikalen Sanierungskurs macht er heute rund 4 Milliarden Schilling Umsatz und 58 Millionen Schilling Gewinn.
Das Verkehrsbüro hat zahlreiche Reisebüros und Hotels.
Reinhard Galler ist einer der bedeutendsten Tourismusmanager Österreichs.
Herbert Huter sprach mit ihm nicht nur über die neue DDSG, sondern vor allem über die Krise im Tourismus.
Ich werde ja kein Donnerdampfschifffahrtskapitän sein, aber gemeinsam mit dem Wiener Hafen hat das österreichische Verkehrsbüro den Großteil der Schiffe der DDSG erworben und wir werden diesen Betrieb im nächsten Jahr aufnehmen und ich hoffe, dass wir Erfolg und viel Freude haben an diesem neuen Betriebszweig.
Sie selber sind ja auch privat begeisterter Sailor, Seefahrer, Hobbykapitän.
Haben Sie sich da nicht doch vielleicht mit der DDSG ein Stück Bubentraum verwirklicht?
Na, da scheue ich mich immer von Bubenträumen oder überhaupt von Träumen zu reden, denn
Im Management einer Gesellschaft gibt es eigentlich wenig Platz zum Träumen.
Richtig ist, dass ich Verbundenheit zu Wasser und Schifffahrt und Segeln schon habe und seit vielen Jahren mehrere Schifffahrtspatente habe.
Aber das hat eigentlich mit der Akquisition des Unternehmens oder der Schiffe der DDSG relativ wenig zu tun.
Wir haben überwiegend hier fremdverkehrspolitische und fremdverkehrswirtschaftliche Aspekte in den Vordergrund gestellt und es wurden Prognoserechnungen über das Jahr 2000 hinein erstellt,
Wir glauben, dass die touristische Attraktion der Donau-Dampfschifffahrt ein so wesentlicher Bestandteil der Angebotstruktur des österreichischen Fremdenverkehrs ist, dass man sich dafür schon Sorgen und Gedanken machen muss, wenn man, wie das österreichische Verkehrsbüro, das größte touristische Unternehmen unseres Landes ist.
einen sehr hohen Anteil seines Umsatzes mit Incoming vom Verkehr tätigt.
Wir haben den Namen DDSG mit erworben und die neue Gesellschaft wird DDSG Blue Danube Schifffahrtsgesellschaft heißen.
Blue Danube, ist das eher eine Modeerscheinung, dass Sie den englischen Namen mitgenommen haben?
Er weist darauf hin, dass wir im verstärkten Maße internationales Publikum ansprechen wollen, dass wir die Donau-Schifffahrt, speziell im Ausflugsverkehr, also doch sehr international orientieren werden.
Aber Sie werden nicht mehr so weit fahren wie die alte DDSG.
Sie wollen sich auf Wien und Iwachau beschränken.
Unser Konzept sieht weniger die Linienschifffahrt vor, so wie es die TDSG seit ja weit mehr als 100 Jahren betrieben hat, sondern unsere Schwerpunkte wird die Ausflugsschifffahrt, die touristische Schifffahrt mit den Schwerpunkten im Bereich der Wachau und in Wien sein.
Aber wir werden mittelfristig sicherlich unsere
unser Operationsgebiet ausweiten im Westen Richtung Passau und im Osten bis Budapest.
Das wird eine Sache sein, die man in den nächsten Jahren dann erwägen wird, wenn man auch schon sieht, wie der Erfolg sich anlässt.
Die alte DDSG ist ja dem Finanzminister immer schwer auf der Tasche gelegen mit
Verlusten in dreistelliger Millionenhöhe jedes Jahr.
Wie wollen Sie hier das Steuer herumreißen?
Naja, ich glaube, dass die alte TDSG sich überwiegend auf die Linienschifffahrt konzentriert hat.
Wir haben die Chance von Null zu beginnen.
Das heißt, wir haben uns jene Schiffe, wir haben jene Schiffe erworben, die wir haben wollten, die unserem Konzept entsprechen.
Wir haben ein Unternehmenskonzept, das sich also doch sehr eindeutig von der Konzeption der Vergangenheit abhebt.
Und wir werden mit einer ganz anderen Unternehmensstruktur beginnen können.
Sie gelten als profunder Kenner des Tourismus.
Der Fremdenverkehr in Österreich befindet sich in einer Krise.
Herr Generaldirektor Galles, wird Ihnen das Wort nachgesagt, Österreich ist Fahrt.
Also ich habe nie gesagt, dass Österreich fad ist, sondern Österreich läuft Gefahr fader zu werden und das ist ein elementarer Unterschied.
Ich glaube, dass es natürlich sehr erfolgreiche Regionen gibt oder dass der Städtetourismus in Österreich von einer
von einer Erlebnisinhaltwelt geprägt ist, die fantastisch ist.
Und die Zahlen des Wiener Fremdverkehrs sind ja beeindruckend.
Das aber doch eine Vielzahl von Regionen und Talschaften und hier denke ich vor allen Dingen an den Sommerferientourismus.
dass man dort zu wenig dem Gast dann Erlebnisinhalten bietet.
Ich glaube zum Beispiel, dass mit dafür entscheidend ist, dass die Struktur der österreichischen Fremdverkehrsbetriebe natürlich eine kleine und mittelbetriebliche Struktur zeigt.
Ich glaube, dass man von diesen Unternehmen nur beschränkt erwarten kann, dass sie auch die Gäste in Animation voll zu ihren Aufgaben zählt.
Und ich glaube, dass man das hier den Fremdverkehrsdirektoren zu übertragen hat.
Es gibt hervorragende Fremdverkehrsdirektoren in unserem Land, die das längst begriffen haben.
Viele sehen sich leider auch heute noch als Zettelverteiler und Informationsausgebende und Mail-In-Veranstaltende.
Ich glaube, dass im härter werdenden internationalen touristischen Wettbewerb diese Aufgabe delegiert werden kann an private Incoming-Agenturen, an Incoming-Reisebüros.
Dass aber dieses Management der Erlebnisinhalte, der Attraktivitäten eines Ortes, einer Talschaft, das ist die Aufgabe von heute für die Fremdenverkehrsdirektoren.
Das heißt also, der Fremdenverkehrsdirektor soll der Chef einer
Truppe von Animateuren sein?
Ja, so ist es.
Ich bin darauf gekommen, dass das Wort Animator und Animation einen schlechten Klang hat in unserem Land.
In Wirklichkeit suchen Menschen Erlebnisinhalte.
Wir haben ja jedes Jahr fast eine Million Touristen, die wir betreuen in unseren Reisebüros.
Dort ist nicht die erste Frage, in welchem Hotel soll ich wohnen, sondern die erste Frage einer Familie, wenn sie sich in der Urlaubsplanung befindet, ist, was kann ich dort tun, was kann ich dort unternehmen.
Und da sprechen auch in sehr starkem Maße die Kinder mit.
Und erst wenn die Erlebnisinhalte analysiert wurden, entscheidet man sich für eine Region.
Und eine der letzten Fragen ist dann, in welchem Hotel, in welchem Gasthof, in welcher Pension kann ich wohnen?
Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Wahl des Urlaubsortes weniger von den Beherbergungsbetrieben abhängt, als viel mehr von den Erlebnisinhalten, die zu vermarkten sind.
Können Sie sich da irgendwas vorstellen?
Also ich glaube, dass das eine faszinierende Art der Aktivität ist, die als Bergklettern angeboten wird, dass es aber trotzdem natürlich eine relativ kleine Zielgruppe ist.
Man muss sich vorstellen, wir haben ja im Jahr weit über 20 Millionen Touristen im Land.
wie viele davon für diese Spezifität in Frage kommen, das kann ich jetzt gar nicht sofort beantworten.
Aber daneben gibt es eine Vielzahl von anderen Attraktionen, die aber letztlich vom Paragliden über Rafting, das sind alles attraktive Sachen, die wirklich Anklang finden, aber die dieses gigantische Unternehmen österreichischer Tourismus natürlich nur in einer kleinen Bandbreite berühren.
Die große Zahl unserer Touristen, der Hauptanteil sind Menschen, die andere Erlebnisinhalte suchen.
Ich denke da fast ein bisschen an sanften Tourismus und die erwarten gar nicht, dass sie diese Spitzen
Attraktivitäten, sondern sie sind schon begeistert an geführten Bergwandertouren.
Sie sind begeistert von Schlechtwetterprogrammen wie das Schwammerlsuchen mit den Einheimischen oder auf die Pirsch zu gehen und um vier Uhr früh bei Sonnenaufgang Wild zu beobachten.
oder geführte Radtouren in der Umgebung.
Das heißt, das Angebot mit einem Ortsansässigen in dessen Region, in dessen Heimat die Schönheit zu genießen.
Da fällt einem auf Anhieb ein Mountainbiking und die Problematik mit den Waldbesitzern.
Mir würde es wahnsinnig leid tun, wenn man ungezügelt alles öffnet für jedermann, sondern es haben gewisse Regeln zu gelten.
Und wenn diese Regeln nicht eingehalten werden, dann führt das immer zu Konflikten.
Und wenn man diese Konflikte nicht auf eine sorgfältige Art mit dem beiderseitigen Verständnis der Probleme löst, dann führt es zum Extrem.
Verhalten einer oder der anderen Seite.
Und das ist auch zu vermeiden.
Das heißt, man sollte alles mit Maß und Ziel machen.
Denn wir haben unsere wunderschöne und gepflegte und bewahrte Natur
wirklich auch sorgfältig für unsere Nachfolgegenerationen zu bewahren.
Auf der anderen Seite sollten wir aber diese wunderschöne Natur nicht verstecken vor jenen Menschen, die uns einmal jährlich in den schönsten Wochen ihres Jahres besuchen und dafür eigentlich auch viel Geld auszugeben bereit sind.
Naja, könnten Sie sich zum Beispiel vorstellen, so eine Art Maut für Bergradler
Maut ist vielleicht ein schlimmes Wort, weil es geht ja ums Benehmen, es geht ja ums Verhalten.
Das heißt also, womöglich glaubt dann der, der Maut bezahlen muss, sich alles leisten zu können und einen Freibrief für jede Art seines Verhaltens damit zu erwerben.
Ich glaube, das sollte es nicht sein, sondern es geht um das Bewusstsein machen, es geht um die
um die wirkliche, um jene Art des Benehmens in einer Natur, die es wert ist, dass man sorgfältig mit ihr umgeht, ob das jetzt Beschränkungen sich sind, ob das Kennzeichnungen der Radfahrer sind,
Ich glaube einfach, dass dem Menschen das bewusst gemacht werden muss.
Und wir müssen auch zur Kenntnis nehmen, dass nicht alle Menschen das wirklich so schätzen, wie wir das haben wollen und wie unsere Landschaft es auch verdient.
Herr Generaldirektor Galler, Sie haben die Absicht geäußert, bei der Österreich-Werbung einzusteigen, die Österreich-Werbung, die den österreichischen Tourismus weltweit verkauft, vermarktet.
Was machen die falsch?
Was soll künftig anders gemacht werden?
Die Österreichwerbung hat ein jährliches Budget von fast 600 Millionen Schilling.
Sie wird in Form eines Vereinsstatus geführt.
Ich glaube, dass dort hervorragende Mitarbeiter sehr Gutes geleistet haben.
Ich glaube aber, dass die Anforderungen der 90er Jahre oder in fünf Jahren, haben wir das Jahr 2000,
dass das einfach eine andere Struktur verlangt.
Ich glaube, dass man jetzt die Zeit nützen soll, diesen Verein in eine Kapitalgesellschaft umzuwandeln und wo es auch Aktionäre gibt, die nicht unbedingt der Bund und die Bundesländer und die Bundeswirtschaftskammer sein müssen.
Ich könnte mir vorstellen, dass hier auch private Unternehmen sich beteiligen, die dann natürlich auch ein gewisses Mitspracherecht haben.
Es ist auch immer wieder für mich schwer verständlich, dass wir hier im Verkehrsbüro als größten touristischen Unternehmen unseres Landes, dass ich aus der Fachpresse erfahren muss, welche Werbeslogans die Österreich Werbung für die nächsten Jahre gefunden hat und beschlossen hat.
Ich glaube, dass hier die Wirtschaft in viel größerem Maße mitsprechen muss, weil es einfach um zu viel geht und jeder
jeder Misserfolge einer Werbestrategie einfach unglaubliche Konsequenzen für viele Unternehmen hat.
Herr Generaldirektor Galler, Sie selber wollen sich um eine Gegend in Österreich kümmern, von der man den Eindruck hat, die Glanzzeiten sind vorbei, die Wachau-Heimatfilme 50er Jahre.
Also, das ist interessant, dass Sie das so sehen, weil das wird ja fast den Anschein haben, als wenn in der Wachau touristisch seit den 50er Jahren nichts mehr geschehen ist.
Ich glaube, das ist nicht ganz richtig.
Die Wachau ist eine Topattraktion, ist eine Region, die zu den schönsten Österreichs zählt und die vielleicht im touristischen Marketing nicht so zur Geltung kam in der Vergangenheit.
Wir werden alle unsere Möglichkeiten ausschöpfen.
Kann man jetzt für das nächste Frühjahr Generaldirektor Reinhard Galler ein kräftiges Ahoi wünschen?
Das ist immer gut und darüber freue ich mich und ich freue mich auch über den Seemannswunsch, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel zu haben.
Ich glaube, wir werden das erfolgreich tun und ich glaube, das dient auch dem Fremdenverkehr in Österreich allgemein, wenn seine Fremdenverkehrsattraktionen erfolgreich geführt werden.
Ich danke für das Gespräch.
Reinhard Galler, Verkehrsbürochef und neuer Kapitän der DDSG, war heute bei Herbert Huter im Journal zu Gast.
Sechs Minuten nach halb eins das nächste Stichwort Tschetschenien.
Die Kaukasusrepublik bleibt ein Unruheherd.
Allein seit gestern sind bei mehr als 20 Angriffen tschetschenischer Kämpfer zwei russische Soldaten getötet und zahlreiche weitere schwer verletzt worden.
Und dennoch, beide Seiten wollen die Friedensgespräche weiterführen, in denen vor allem der Hauptstreitpunkt des künftigen völkerrechtlichen Status der abtrünnigen Republik erörtert werden soll.
Heute nun wurden in Grosny, der in sieben Monaten Krieg von den Russen schwer in Mitleidenschaft gezogenen Hauptstadt, die Verhandlungen wieder aufgenommen.
Georg Dox zur Ausgangslage.
Die immer länger werdenden Verhandlungspausen, die Tatsache, dass die tschetschenischen Unterhändler die russische Delegation heute zwei Stunden warten lief,
Alles das sind Indizien dafür, dass man in Krosny langsam aber sicher in eine Sackgasse gerät.
Die entscheidende Frage nach der vollen staatlichen Souveränität und Unabhängigkeit Tschetscheniens ist derzeit nicht zu lösen.
Die russische Delegation ist von Moskau nach Krosny zurückgekehrt, entschlossen die Sache weiterzubringen, sich auf militärische Fragen zu konzentrieren und die politischen fürs Erste beiseite zu lassen.
Das russische Interesse an den Verhandlungen ist leicht erklärbar.
Das eigentliche Ziel, mit dem Verteidigungsminister Gratschow im Dezember angetreten ist, nämlich durch einen Militärschlag den tschetschenischen Widerstand zu brechen, ist gescheitert.
Nun gilt es, den Schaden zu begrenzen, die Kampfhandlungen so oder so zum Stillstand zu bringen.
Keine weiteren Bilder von Toten und Verwundeten.
Im Herbst beginnt der Wahlkampf und Ministerpräsident Tschernomyrdin hat kein Interesse daran, dass seine Partei, die künftige Regierungspartei, mit der Hypothek eines Kaukasus-Krieges belastet wird.
Die beiden russischen Chefunterhändler, Michailov und Volski, werden also alles tun, um die Gespräche irgendwie weiterzuführen.
Die tschetschenische Seite weiß, dass mit ihrer Sache derzeit vor allem russische Innenpolitik gemacht wird und die Verhandlungen zunächst nur dazu dienen, die Tschetschenen hinzuhalten.
Die tschetschenische Seite dürfte aber auch wissen, dass das von Dutayev wiederholt eingeforderte Ziel eines unabhängigen Tschetscheniens derzeit einfach nicht zu realisieren ist.
In Moskau wird die Situation deswegen noch nicht unterschätzt.
General Dudayev ist immer noch für manch unangenehme Überraschung gut, formulierte gestern der russische Unterhändler Arkady Volski.
Dudayevs Drohungen, den Konflikt nach Russland zu tragen, Atomkraftwerke zu attackieren, sind noch in Erinnerung und solche Verzweiflungsakte werden umso wahrscheinlicher, je aussichtsloser seine Lage wird.
Berichterstatter war Georg Dox.
In den nordirischen Friedensprozess kommt offenbar wieder ein wenig Bewegung.
Heute früh haben zwölf IRA-Häftlinge das irische Hochsicherheitsgefängnis verlassen dürfen.
Es handelt sich um die in Irland bisher umfangreichste vorzeitige Freilassung paramilitärischer Gefangener.
Aus Dublin der Teils von Martin Alliott.
Unter den Begünstigten befindet sich auch Dominic Adams, ein Vetter des Sinnstein-Präsidenten.
Die meisten Freigelassenen hätten unter normalen Regeln ihre Zellen frühestens 1997 verlassen.
Die Republik Irland hat damit seit dem Inkrafttreten des IRA-Gewaltverzichts vor elf Monaten die Zahl ihrer republikanischen Häftlinge halbiert und schrittweise 32 Gefangenen vorzeitig die Freiheit gewährt.
Es besteht kein Zweifel, dass Zeitpunkt und Ausmaß der Teilamnestie kalkuliert waren, um den Stillstand im nordirischen Friedensprozess zu überwinden.
Die britische Regierung hat bekanntlich bisher noch keinerlei Hafterleichterungen gewährt.
Immerhin wurden diese Woche drei IRA-Häftlinge aus Englischen in nordirische Gefängnisse verlagert.
Ihre potenziell gefährliche Protestaktion, ein sogenannter schmutziger Protest, ist damit beendet.
Die beiden Begegnungen zwischen der Sinn Fein Führung und dem britischen Nordirlandminister Mayhew zeigen überdies, dass auf beiden Seiten der Wille zum pragmatischen Dialog besteht.
London und Dublin arbeiten an Vorschlägen für eine internationale Kommission zur Entwaffnung aller Untergrundverbände.
Dies sind alles Indizien dafür, dass wieder Bewegung in den Friedensprozess kommt.
Allein die Unionisten, die nordirischen Protestanten, stehen weiterhin abseits.
Sie bewerteten die Haftentlassungen von heute Morgen als erneute Kapitulation vor der IRA.
Sie hörten Martin Aliott.
Das Thema Bosnien, durchaus auch Meinungsverschiedenheiten im Westen über die weitere Vorgangsweise auf dem Balkan, ist Gegenstand eines Gesprächs, das der britische Premier Major und Frankreichs Präsident Chirac zur Zeit in Paris führen.
Im Vordergrund aber steht das nicht immer ungetrübte britisch-französische Verhältnis und auch die Beziehung zu anderen Verbündeten.
Aus Paris meldet sich dazu Eva Twarow.
Die Wahl Jacques Chirac zum französischen Staatspräsidenten war von den europäischen Partnern Frankreichs mit gemischten Gefühlen aufgenommen worden.
Denn Mitterrand, dem überzeugten und bedingungslosen Europäer, folgte ein Mann nach, der zwar für Europa eintritt, jedoch in der eigenen Partei zahllose Euroskeptiker weiß.
Chirac, dem es auch in den seit seinem Amtsantritt vergangenen drei Monaten nicht restlos gelungen ist, die Frage zu beantworten, welches Europa er will.
Dass er gleich am Tag nach seiner Wahl mit dem deutschen Kanzler Kohl zusammengetroffen ist, sollte zwar ein offizielles Bekenntnis zur deutsch-französischen Freundschaft sein, sollte die gemeinsamen Ziele und Anliegen unterstreichen, doch gleichzeitig setzt der Neogulist sichtlich auch auf eine Belebung der französisch-britischen Zusammenarbeit.
Chirac selbst formulierte es so, die deutsch-französischen Beziehungen seien notwendig, aber für die europäische Konstruktion allein nicht ausreichend.
Sie dürfe nicht ohne Großbritannien erfolgen.
Für den außenpolitischen Kommentator der Tageszeitung Le Monde ist das nichts Neues.
Jede französische Regierung versuche, die Beziehungen mit der Bundesrepublik durch eine Wiederbelebung der Entente Cordial mit Großbritannien wieder auszugleichen, meint er, der hinzufügt, dass diese Phase jedoch meist nicht lange dauere.
Eine Ausgleichspolitik, die schon beim informellen EU-Gipfel in Paris im Juni demonstriert wurde, bei welchem Chirac und Major ihre weitgehende Übereinstimmung betonten, nachdem sie sich zu einer privaten Unterredung zurückgezogen hatten.
Ihre gemeinsame Bosnien-Initiative mit der Schaffung der schnellen Eingreiftruppe wurde von vielen sogleich als Waffenbrüderschaft kommentiert.
Dass gerade in der Frage Bosniens Divisionen jedoch nicht immer übereinstimmen, bewies erst vor kurzem die britische Zurückhaltung nach dem Vorstoß Schiraks härter und entschlossener durchzugreifen und die UN-Sicherheitszonen notfalls mit Gewalt, das heißt durch den gezielten Einsatz von Bodentruppen wiederherzustellen.
Unstimmigkeiten, die heute, glaubt man den Beteuerungen aus dem Pariser Élysée, die Solidität der Beziehungen keineswegs infrage stellen.
Denn Major und Chirac haben zumindest in einem anderen Punkt der Europapolitik einen ähnlichen Ansatz.
Sie zeigen sich abgeneigt, den europäischen Institutionen weitere Macht abzutreten.
Und damit könnten bei der Diskussion um die Reform der EU-Institutionen 1996 das von beiden betonte Gute-Verhältnis erneut an Bedeutung gewinnen.
Informationen von Eva Twarogh.
Es ist ein düsteres Bild, das die iranische Opposition und Menschenrechtsgruppen von der islamischen Regierung in Teheran zeichnen.
Kritik an den Zuständen im Land bedeuten oft Lebensgefahr für den, der sie äußert.
Ob das nun ehemalige Politiker sind oder oppositionelle Kurden.
Oder man denke an den Fall des wegen vermeintlicher Verächtlichmachung des Islam mit dem tot bedrohten britisch-indischen Schriftstellers Salman Rushdie.
Eine Gruppe, die gemeinhin als Hauptverliererin der rigiden islamischen Revolution Ende der 70er Jahre gilt, ist die der Frauen.
Doch nicht alles ist so schwarz, wie es Gegner der iranischen Regierung darzustellen pflegen.
Harald Weiss hat sich die Situation der Frauen im Iran näher angesehen.
Ich denke, es hängt von dir selbst ab.
Ich glaube, es kommt auf dich selbst an, wie du lebst, wie du leben willst.
Du bist es, der dein Leben erfolgreich zu gestalten hat.
Du musst einen Sinn für dein Leben finden.
Ich glaube nicht, dass die Frauen hier in Iran nicht bereit dazu sind.
Mit ihrem selbstbewussten Auftreten und ihrer ansteckenden Fröhlichkeit ist Laleh Hatshepour eines der unzähligen Gegenbeispiele des Klischeebildes, das im Westen von den Frauen Irans verbreitet wird.
Die 42-jährige Rechtsanwältin lacht, wenn sie aus europäischen Zeitschriften vorliest, wonach in der Islamischen Republik Iran im schwarzen Chador verhüllte Frauen fanatisch ihrer Entrechtung zujubeln würden.
Und sie bestreitet auch energisch die Darstellung des Nationalen Widerstandsrats, der von Deutschland aus feststellt, unter den Frauen Irans herrsche eine tiefe Depression.
Die Islamische Kleiderordnung sei nur eines der entwürdigenden Beispiele des Teheraner Alltags.
Frau Khachapur vermutet, dass drei von vier iranischen Frauen den traditionellen Chador auch dann tragen würden, wenn die übereifrigen Revolutionsgardisten das nicht erzwingen würden.
Vor allem auf dem Land und in den armen Siedlungen im Süden Teherans sehen die Frauen den Schleier im Einklang mit ihrer Ehre.
Und die anderen, die Frauen der gehobenen Mittel- und Oberschicht, all die zahlreichen Intellektuellen und Künstlerinnen, gehen spielerisch und damit eben auch kämpferisch mit dem Druck der islamischen Verbote um.
Schon der demonstrativ aufgetragene Lippenstift bedeutet dem Land der islamischen Revolution Widerstand und Aufbegehren.
Lalis, Freundin Shirin, mit knapp 30 Jahren bereits Chefin einer ganzen Abteilung männlicher Architekten, Ingenieure und Zeichner, meint,
Die islamischen Verbote erstreckten sich fast ausschließlich auf den Geschlechterkontakt zwischen Frauen und Männern.
In der Gesellschaft, im Beruf, habe sich die Situation im Vergleich zum Regime des Shahs sogar verbessert.
Was ich betonen möchte ist, dass die Berufstätigkeit von Frauen nicht mehr schlecht angesehen wird.
Vor der Revolution haben Frauen im Iran viele Arbeiten nicht angenommen.
Heute ist so etwas normal.
Shirin und Lale sind keine Schönrednerinnen.
Sie ärgern sich, wenn sie hören, dass der Iranische Fußballverband das kurzfristig aufgehobene Besuchsverbot für weibliche Fans wieder in Kraft gesetzt hat.
Sie sind verbittert über das islamische Erbrecht, das den Frauen nur die Hälfte des männlichen Erbanteils zuspricht.
Sie können nicht akzeptieren, dass beispielsweise bei einem Verkehrsunfall das Blutgeld für eine Frau nur die Hälfte der Summe beträgt, die für ein männliches Todesopfer zu bezahlen wäre.
Und sie sind natürlich entsetzt, wenn sie hören, dass eine Frau wegen Ehebruchs zu Tode gesteinigt wurde.
Ein Hoffnungsschimmer ist, dass diese Praxis des islamischen Strafrechts seit mehr als einem Jahr im Iran nicht mehr vollzogen wurde.
Kämpferisch sind aber nicht nur die dem Regime kritisch gegenüberstehenden laizistischen Frauen.
Auch viele vom Islam überzeugte Iranerinnen versuchen, das islamische Recht in ihrem Sinn neu zu interpretieren.
Weibliche Religionsgelehrte fordern eine eigene islamische Hochschule und das ausgerechnet in Qom, der religiösen Hauptstadt des Landes.
Harald Weiß hat berichtet.
Zwei Minuten nach dreiviertel eins.
Bei den Bayreuther Festspielen ist Parsifal die letzte Wiederaufnahme, die auch heuer wieder tausende Wagnerianer in die bayerische Festspielstadt locken wird.
Für die musikalische Leitung zeichnet Giuseppe Sinopoli verantwortlich, der nicht nur einer der gefragtesten Dirigenten der Gegenwart ist, sondern auch Psychoanalytiker.
Susanne Bruckner hat mit Sinopoli gesprochen.
Über seine Erfahrungen in Bayreuth meint er,
Meine Erfahrung in Bayreuth ist nicht beispielhaft, weil ich bin in Bayreuth in der Probezeit immer da und ganz intensiv und da arbeite ich ganz viel.
Verschwinde ich und komme zur Aufführung und verschwinde.
Man aßt mich, manchmal das fliegt ohne Ende, weil man sieht mich 15, 20 Minuten vor der Aufführung und dann am Ende bin ich schon weg.
Seit einer Woche ist also das gesamte Team der Parsifal-Produktion in Bayreuth, um intensiv für die Wiederaufnahme zu proben.
Regisseur Wolfgang Wagner natürlich ebenso wie Giuseppe Sinopoli, Placido Domingo, Bernd Weigl, Hans Sudin oder Uta Prieff.
Die Anwesenheit bei den Proben ist für jeden Pflicht- und vertraglich fixiert.
Und wer nicht da ist, ist weg vom Fenster.
Das ist eine ganz radikale Entscheidung.
Das heißt, diese Artearbeit, man hat keine halbe Stunde zur Verfügung, sondern man kann den ganzen Tag arbeiten.
Und dann natürlich diese Art, in Bayreuth ganz ernsthaft auf den Schicksals der Musik zu denken, von Wagner, aber auch auf den Schicksals seiner Ideologie.
Bayreuth also noch immer das Mekka für Wagnerianer und internationale Künstler.
Und das einzige Sommerfestival, für das Sinopoli sein Sommerdomizil nahe Sizilien verlässt, hat doch Wagner bereits dem Beginn seiner Karriere bestimmt.
Erst nach Tannhäuser, Lohngrin und dem gesamten Ring kamen Verdi und Strauss.
Die erste Klavierauszüge, die ich in meinem Leben gekauft habe, waren kein Werdesonder, sondern Tannhäuser.
Und dann Tristan und so.
Wenn ich Kompositionen studiert habe, ich war an den Werden gar nicht interessiert.
Und das war ich nur eigentlich an die Musik, die ich jetzt dirigiere.
Das ist Wagner und Strauss ausführlich.
Und dann, wenn ich angefangen habe zu dirigieren, hat man mir als Italiener eine Chance gegeben, mit dem italienischen Repertoire, das ich natürlich auch sehr liebe.
Und auch wenn ich jetzt ein bisschen älter bin, vielleicht wenn ich noch ein bisschen älter werde, dann werde ich wieder zurückkommen zu dieser jüngeren Zeit, in der ich das gemacht habe.
Die einzigen Spätwerke Wagners, die im Repertoire noch fehlen, sind Tristan und Meistersinger.
Beide Partituren liegen aber bereits auf Sinopolis Schreibtisch.
Wagner und Meistersinger sind zwei Oper, die muslimatisch zusammen studieren, so wie ich es jetzt mache, aber dann gut getrennt aufzuführen.
Das heißt, mein Problem ist, was zuerst.
Aber ich werde beide sicher machen in den nächsten fünf Jahren.
Giuseppe Sinopoli ist nicht ausschließlich Dirigent und Komponist, sondern auch wissenschaftlich tätig und vielfacher Doktor.
Der Psychologe Sinopoli wird im Herbst nächsten Jahres voraussichtlich in der Wiener Freudgesellschaft über psychodramatische Aspekte von Parzival's Kundry referieren.
Menschliche und religiöse Aversionen gegen Richard Wagner, erst bis heute in Israel verbönt, sind dem Venezianer unbegreiflich.
Ich finde diese Haltung, ehrlich gesagt, gegen Wagner nur weil manche Schrifte als antisemitisch bezeichnet sind.
Ein bisschen so wie ich nie nach Wien kommen würde, weil mein Großvater gestorben ist in einer Krieg zwischen den Italienern und Österreichern Anfang dieses Jahrhunderts.
Man sagt, Ideologien sind sehr gravierend, aber ich glaube, man muss sich trennen von der Vergangenheit und Abweichungsprozesse liefern können,
Verluste verarbeiten können, wenn das mit Musik zu tun hat und mit einer solchen Musik von Wagener, die sicher nicht antisemitisch ist.
Und wenn manche Schriften von ihm auch in einer bestimmten Zeit antisemitisch sein könnten, da ist das Kunst, was uns interessiert, in Wageners Hintern nicht seine antisemitische Schriften, sondern seine Musik, und die ist sicher nicht antisemitisch.
sagt Giuseppe Sinopoli.
Das Wort im Nachrichtenstudio hat nun wieder Stefan Pokorny.
Österreich.
Die kleine krebskranke Olivia wird nun doch einer Chemotherapie unterzogen.
Der gesetzliche Vormund des Kindes, Zimper und das Pflegschaftsgericht fällten die Entscheidung in der Nacht.
Die Eltern sind nach wie vor gegen die Chemotherapie.
Das Kind ist in die Intensivstation der Kinderklinik des Allgemeinen Krankenhauses in Wien überstellt worden, um dort für die Therapie vorbereitet zu werden.
Die Mutter ist nicht mitgefahren.
Nach Angaben des Tollner Privats Vanura fürchtet die Mutter, dass ihr die Begleitung Olivias ins AKH als Zustimmung zur Chemotherapie ausgelegt werde.
Sie ist sich aber auch bewusst, dass ihre Abwesenheit das Kind schwer belasten könnte, so Vanura.
Olivias Vormund Zimper sagte vor kurzem in einem ORF-Interview, dass es dem Kind den Umständen entsprechend gut gehe.
Mit der Chemotherapie soll noch heute, spätestens aber morgen begonnen werden.
Bosnien-Herzegowina, Kroatien.
Die Lage im ehemaligen Jugoslawien spitzt sich immer noch weiter zu.
Die Kämpfe um die Moslem-Enklave Bihać sind auch heute wieder massiv weitergegangen.
Bosnische und kroatische Serben greifen gemeinsam mit abtrünnigen Moslem-Milizen die UNO-Schutzzone im Norden und Westen an.
Die Stadt Bihać selbst ist noch nicht betroffen.
Im Süden geht der Entlastungsangriff kroatischer Truppen und der bosnischen Armee weiter.
Die Kroaten haben in den vergangenen Tagen mehr als 200 Quadratkilometer serbisch besetztes Land erobert.
Auch in Kroatien scheint sich die Lage gefährlich zuzuspitzen.
Kroatische Truppen sind an den Grenzen der Serbenregion Krajina aufmarschiert.
Die UNO hat ihre Soldaten in höchste Alarmbereitschaft versetzt.
Deutschland.
Die Serie von Brandanschlägen auf türkische Einrichtungen ist auch in dieser Nacht fortgesetzt worden.
Aus vier deutschen Bundesländern wurden Brandstiftungen gemeldet.
Verletzt wurde niemand.
Die Polizei geht davon aus, dass die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK Urheber der Anschläge ist.
Beim Kölner Geiseldrama ist gestern auch ein 53-jähriger Österreicher verletzt worden.
Es besteht aber keine Lebensgefahr.
Mittlerweile ist die Identität des Attentäters bekannt.
Es ist ein 31-jähriger gebürtiger Russe mit israelischem Pass.
Sein Motiv ist aber nach wie vor unklar.
Österreich.
Der frühere Bundeskanzler Bruno Kreisky ist anlässlich seines fünften Todestages gewürdigt worden.
Nationalratspräsident Fischer, die Präsidentin des Bundesrates Haselbach und die sozialdemokratische Parlamentsfraktion haben Kränze an seinem Grab niedergelegt.
Fischer würdigte Kreisky als einen der bedeutendsten Staatsmänner der zweiten Jahrhunderthälfte.
Bundeskanzler Franitzki hat Kreisky bereits gestern gewürdigt.
Auch an diesem Wochenende hat es wieder chaotische Verkehrsverhältnisse auf den Transitrouten gegeben.
Auf der Tauernautobahn und der Brenner Autobahn kam es zu kilometerlangen Stauungen.
Und auch von den Grenzübergängen zu Ungarn werden wieder stundenlange Wartezeiten gemeldet.
Soweit die Meldungen, jetzt noch ein Blick auf das Wetter in Österreich heute Nachmittag.
Im Großteil des Landes bewölkt, mit einigen Regenschauern.
In Osttirol, Kärnten und der Steiermark auch Gewitter.
Etwa Sonne, am ehesten in Ober- und Niederösterreich, sowie in Wien.
Temperaturen heute 19 bis 25 Grad.
Das war das Mittagsjournal vom 29.
Juli.
Tonmeister war Herbert Heiner, Studieregisseur Volker Obermeier.
Und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.