Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1995.09.19
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Zum Mittagsjournal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Ein Auszug aus dem reichhaltigen Programm.
Wir bringen weitere Reaktionen zur Verstimmung zwischen Wien und Paris, unter anderem Reaktionen von Bundespräsident Klestil.
Die Lage in und rund um Banja Luka wird immer dramatischer, die Versorgung für 100.000 Flüchtlinge bricht zusammen.
der Lohnabschluss für die Metallbranche und ihre Auswirkungen, die schwierige Budgetfrage, die ist aller Voraussicht Nachgegenstand des heutigen Ministerrats, die Fortsetzung des Briefbombenprozesses, der Gesundheitszustand der Olivia Pilhar, einige der weiteren Themen dieses Mittagsschonals, das nun mit Nachrichten beginnt.
Iran.
Eine iranische Boeing 707 ist auf einem Inlandsflug offenbar entführt worden.
Die Maschine war auf dem Weg von Teheran zur Insel Kish im persischen Golf.
An Bord sind etwa 160 Personen.
Die iranischen Bodenstationen verloren am Vormittag für einige Zeit den Kontakt zur Maschine.
Vor kurzem empfing ein israelischer Amateurfunk einen Funkspruch des Piloten.
Daraus soll eindeutig hervorgehen, dass das Flugzeug entführt worden ist.
Über das Ziel der Entführer herrscht Verwirrung.
Derzeit dürfte sich die Maschine über Jordanien befinden.
Jordanien verweigerte aber eine Landeerlaubnis.
Daraufhin soll die Maschine Richtung Tel Aviv geflogen sein.
Nach anderen Angaben wollen die Entführer allerdings nach Saudi-Arabien.
Nähere Einzelheiten sind derzeit noch nicht bekannt.
Wie soeben gemeldet wird, ist die entführte Maschine auf dem israelischen Flughafen Ofta am Golf von Aqaba gelandet.
Europäische Union.
Das Europaparlament in Straßburg debattiert über die jüngsten französischen Atomtests im Südpazifik.
Sozialdemokratische Abgeordnete warfen der französischen Regierung Arroganz und Kolonialismus vor.
Der Präsident der EU-Kommission, Jacques Sainte, erklärte, er wolle weitere Informationen aus Paris über die Auswirkungen der Atomtests abwarten.
Danach werde die Kommission entscheiden, ob Frankreich den Euro-Atom-Vertrag verletzt hat.
Santa vis Vorwürfe der Sozialdemokraten und Grünen zurück, er lege die Hände in den Schoß.
Die österreichische Kritik an den Atomtest hat zu einer diplomatischen Verstimmung zwischen Wien und Paris geführt.
Der französische Präsident Chirac lehnte gestern ein Treffen mit Bundespräsident Klestil am Rande des 50-Jahr-Jubiläums der UNO im Oktober ab.
Außenminister Schüssel bedauerte am Abend die Absage Chiracs.
Schüssel meinte, dies sei kein adäquates Mittel, offene Fragen zwischen Freunden zu diskutieren.
Österreich.
Noch diese Woche könnte der Finanzminister grünes Licht für den Verkauf von Het Tirolea Mares an eine schwedische Investorengruppe geben.
Das bestätigte heute eine Sprecherin von Austria Tabak, der Muttergesellschaft von Het Tirolea Mares.
Der voraussichtliche Käufer von HTM ist ein Konsortium unter der Führung des schwedischen Investors Johan Elias.
Dem Konsortium gehören noch die Rothschild Investment Trust an, sowie die Werbefirma Saatchi & Saatchi.
Het Tyrolia Mares soll als gesamte Gruppe mitsamt den beiden Verlustbringern Wolf und Sportbekleidung übernommen werden.
Eliasch hat eine Standard- und Beschäftigungsgarantie abgegeben.
Unbestätigt ist noch, dass der Käufer eine Milliarde Schilling von Austria Tabak bekommt, wenn er die Bankschulden mit übernimmt.
Austria-Tabak hatte für die Sanierung von HTM eineinhalb Milliarden Schilling vom Finanzminister bewilligt bekommen.
Ein Verkauf zu diesen Bedingungen käme also um eine halbe Milliarde billiger.
Die erste Lohnrunde in diesem Jahr ist am späten Abend abgeschlossen worden.
Traditionsgemäß waren es die Verhandlungen für Arbeiter und Angestellte in der Metall- und Elektroindustrie, die auch Richtungsweisen für die anderen Branchen sind.
Arbeitgeber und Gewerkschafter einigten sich darauf, die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und Gehälter um 3,8 Prozent, die Istlöhne um 3,5 Prozent anzuheben, mindestens aber um 650 Schilling.
Vereinbart wurde außerdem eine einmalige Zahlung von 2.500 Schilling.
Damit beträgt der Mindestlohn in der Metallbranche ab 1.
November 13.560 Schilling.
Für Industrieangestellte anderer Branchen werden die Mindestlöhne zwischen 3,1 und 4,3 Prozent erhöht.
Die Anhebungen der Istlöhne bewegen sich zwischen 2,6 und 3,5 Prozent.
Die Löhne und Gehälter werden etwas stärker erhöht als im vergangenen Jahr, außerdem ist die Inflationsrate deutlich niedriger.
Das traditionelle Ulrichsberg-Treffen in Kärnten am 1.
Oktober sorgt für politische Auseinandersetzungen.
Peter Pilz von den Grünen protestiert gegen die geplante Teilnahme von Verteidigungsminister Werner Fasslabend an diesem Treffen.
Pilz erklärte, gerade in der Zeit des Briefbomben-Prozesses könne es nicht hingenommen werden, wenn der Verteidigungsminister am wichtigsten SS-Treffen Österreichs teilnehme.
Er wies darauf hin, dass laut dem Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus SS-Veteranen tonangebend bei diesen Treffen seien.
In Reden werde immer wieder, so Pilz, die Rolle der deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg unter Einschluss der SS-Angehörigen positiv dargestellt.
Der Veranstalter des Ulrichsberg-Treffens, Kadl Theodor Meier, erklärte, sowohl Minister Fasselabend als auch der dritte Präsident des Nationalrates, Herbert Haupt von den Freiheitlichen, hätten bereits zugesagt, Reden zu halten.
Nachrichten waren das redigiert von Christoph Warger, Sprecher war Nikolaus Riemerschmidt.
Der Blick aufs Wetter jetzt, Peter Sterzinger bitte.
Die Wetterlage bleibt sehr typisch für den Herbst.
Weiterhin fließt feuchte Luft von Südwesten an die Alpen, nördlich davon entsteht dadurch bisweilen Föhn, windig ist es fast überall und an den Frühnebel sollten wir uns gewöhnen.
Zurzeit regnet es stellenweise in Vorarlberg, Tirol, Kärnten und der Obersteiermark.
Im Inntal hat der leichte Föhn die Wolkendecke soeben aufgerissen.
Die aktuellen Meldungen.
Wien wolkig 16 Grad, Südostwind 20 km pro Stunde, Eisenstadt bedeckt 16, Südostwind 20, St.
Pölten heiter 20 Grad, Linz wolkig 19, Ostwind 20, Salzburg stark bewölkt 15, Innsbruck jetzt wolkig gleich 16 Grad, vor einer halben Stunde waren es 13,
Bregenz stark bewölkt, 14 Grad, Graz leichter Regen, 15 und Klagenfurt stark bewölkt, 13 Grad.
Wo es bisher nebelig war, werden aus dem Nebel allmählich Wolken.
Auflockern wird es noch in Ober- und Niederösterreich, auch in Wien und durch den Föhn im Bereich vom Inntal bis zum Alpenvorland.
Doch bis zum Abend breitet sich der Regen langsam vom Süden auf den Großteil Österreichs aus.
In Kärnten sind vereinzelt Gewitter möglich.
Der südliche Wind wird stärker, im Hochgebirge ist er schon jetzt stürmisch, stellenweise mit Spitzen von 90 km pro Stunde.
Die Temperaturen des Nachmittags hängen davon ab, wie stark der Föhn wird und wie sehr sich die Sonne durchsetzt.
Meist liegen die Werte zwischen 17 und 23 Grad.
In den regnerischen Gebieten im Süden bleiben sie um 15.
Auch in der Nacht sind in ganz Österreich Regenschauer möglich, mit Schwerpunkt im Süden.
Der Wind bleibt lebhaft und dadurch bildet sich nicht so häufig Nebel wie heute früh.
Morgen Mittwoch ist es dann in ganz Österreich sehr wechselhaft.
Sonne und Wolken wechseln einander schnell ab.
Zwischendurch regnet es, vor allem am Nachmittag und auch Gewitter sind wieder dabei.
Etwas Föhn gibt es noch einmal, am ehesten in Salzburg, Ober- und Niederösterreich, immer im Alpenvorland.
Die Temperaturen ändern sich vorerst nicht.
Erst übermorgen Donnerstag wird es kühler, denn das Wetter stellt sich auf Nordwest um.
Es regnet ab und zu in ganz Österreich und die Schneefallgrenze sinkt auf 2000 Meter.
Wetterinformationen von Peter Sterzinger.
Gleich zu jener Eiszeit, die zwischen Paris und Wien ausgebrochen ist, die anhaltenden Proteste Österreichs gegen die Wiederaufnahme der französischen Atomtests im Südpazifik, im Besonderen aber Chirac-kritische Plakate nahe der französischen Botschaft in Wien, haben in Paris für ziemliche Verärgerung gesorgt.
Aus diesem Anlass, aus diesem Grund, ließ Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac ein Treffen mit Österreichs Staatsoberhaupt Thomas Klestil platzen.
Ein Treffen, das Ende November in New York am Rande der Feierlichkeiten zum 50-Jahr-Jubiläum der UNO stattgefunden hätte.
Die Reaktionen dazu aus Österreich.
Außenminister Vizekanzler Schüssel sagte gestern Abend in einer ersten Reaktion, die Absage des Treffens sei kein adäquates Mittel, offene Fragen zwischen Freunden zu diskutieren.
Die Überreaktion, Frankreich sei ein Zeichen von Schwäche, fügte Schüssel im Nachtjournal hinzu.
Heute liegt die erste persönliche Stellungnahme von Bundespräsident Klestil vor, der zurzeit einen Staatsbesuch in der Volksrepublik China absolviert.
Klestil gab am Vormittag in Peking eine Pressekonferenz, in der es neben den Wirtschaftsbeziehungen eben auch den Themenschwerpunkt Verhältnis Österreichs zu Frankreich gab.
Aus Peking unser Korrespondent Helmut Opletal.
Bei der Pressekonferenz zum Abschluss des Peking-Aufenthaltes wurde Kleestil auch über seine Reaktion auf die Absage eines Treffens mit dem französischen Präsidenten Jacques Chirac gefragt.
Also es hat sich ja nicht um ein bilateral vereinbartes Treffen etwa in Paris oder in Wien gehandelt, das sei zunächst klargestellt, sondern um eines von rund einem Dutzend von Begegnungen am Rande der Generalversammlung.
Zum Zweiten, die österreichische Haltung zu dieser Frage ist klar.
Und ich glaube, dass die österreich-französischen Beziehungen so tief und so gut sind, dass ich daraus keine wesentliche Verstimmung oder Verschlechterung der Beziehungen herauslese.
Und wenn man auch gemeint hat, dass neu Mitglied Österreich, habe ich sich da hier zu Wort gemeldet, so meine ich, dass es nicht neue und alte Mitglieder in der Europäischen Union, sondern nur Mitglieder mit gleichen Rechten und gleichen Pflichten geben darf.
Ich bin aber für die Frage auch deshalb dankbar, weil aus meiner Antwort unsere chinesischen Freunde ersehen konnten, dass ich auch hier die gleiche österreichische Haltung natürlich einnehmen musste.
Zusatzfrage, heißt das jetzt Politik der Eiszeiten?
Es hat gerade der Teil
meiner Gespräche mit dem Herrn Staatspräsidenten ein Beispiel dafür gegeben, wie man gegenteilige Meinungen in einer durchaus freundlichen, ja freundschaftlichen Atmosphäre einander sagen kann, weil ich der Meinung bin, dass es Eiszeiten in den Beziehungen gar nicht geben soll.
Und ich bin auch überzeugt, dass es wegen dieser Frage zwischen Österreich und Frankreich auch
nichts geben wird, was man auch nur annähernd mit Eiszeit bezeichnen kann.
Noch heute reist Bundespräsident Klestil in die ostchinesische Industriemetropole Schanghai weiter.
Bundespräsident Klestil also in Peking unter anderem zur österreichisch-französischen Verstimmung, die er nicht als Eiszeit bezeichnet haben will.
Wie ist die Absage des Treffens Klestils Chirac einzuschätzen?
Hintergründen ist Bettina Reuter nachgegangen?
Als Jacques Chirac zum französischen Präsidenten gewählt wurde, war die Ankündigung der Atomversuche eine seiner ersten Maßnahmen.
Fast gleichzeitig versuchte er, die europäische Bosnien-Politik wieder ins Laufen zu bringen.
Manchen EU-Kollegen erschien das Tempo, mit dem sich der neue französische Präsident auf der internationalen Ebene präsentierte, nun ziemlich rasant.
Doch Chirac wollte wohl sofort klarmachen, dass der Nachfolger des allseits geschätzten Staatsmannes Mitterrand jemand ist, mit dem man zu rechnen hat.
Und auch innenpolitisch ging es wohl vor allem darum, den Franzosen genau jenes Gefühl zu vermitteln.
Eine führende Rolle in der europäischen Sicherheitspolitik zu spielen,
ist gerade angesichts der Wirtschaftsmacht Deutschland für Frankreich wichtig.
Die französische Sicherheitspolitik ist traditionell eines der besonderen Kriterien im Verhältnis zum eigenen Staat und zu den anderen Ländern.
Nirgendwo wurde allerdings Begeisterung über die neuen französischen Atomversuche laut.
Kritik gab es aus allen Ländern, doch ihr Ausmaß ist sehr unterschiedlich.
Österreich hat in Europa sicherlich zu den lautesten Gegnern der Atomversuche gehört.
Der Bundeskanzler hat in einem Brief an Präsident Chirac und an den EU-Kommissionspräsidenten Santa das Mitspracherecht der Kommission über den Euro-Atom-Vertrag moniert.
Auch der Außenminister hat sich gegen die Atomtests ausgesprochen.
Frankreich hat die Kritik stets mit dem Hinweis auf die französische und die europäische Sicherheit zurückgewiesen.
Und es muss wohl auch bemerkt werden, dass etwa in Deutschland das Angebot, den nuklearen Schutzschild Frankreichs auf beide Länder auszudehnen, vom deutschen Außenminister als durchaus interessant bezeichnet wurde.
Deutschland war zwar nicht für die Atomtests, Bundeskanzler Kohl aber bezeichnete sie als eine Angelegenheit Frankreichs.
Österreich hingegen, das seit Jahren um eine Intensivierung der Beziehungen zu Frankreich interessiert ist, hat sich bedeutend weiter in seiner Kritik vorgewagt.
Die Plakateaktion vor der französischen Botschaft, die die Gemeinde Wien unterstützt, wurde allerdings als extrem unfreundlicher Akt empfunden.
Mehrmalige Bitten, doch für die Entfernung der Plakate zu sorgen, wurde nicht entsprochen.
Auch nicht, nachdem die österreichische Botschafterin persönlich ins Pariser Außenministerium zitiert worden war.
Nun also wird es in New York kein Gespräch zwischen Bundespräsident Klestil und Präsident Chirac geben.
Das ist nicht etwa die Absage eines Staatsbesuchs wie etwa jene der Chirac-Reise nach Japan oder die Ausladung des schwedischen Ministerpräsidenten Carlsson oder der Wirtschaftskrieg mit Australien, doch klar ist, die Beziehungen zwischen Frankreich und Österreich sind getrübt.
Dass gerade jene neuen EU-Mitglieder, der Bundespräsident hat es gerade angesprochen, die durch ihre Neutralität mit der geplanten europäischen Sicherheitspolitik ohnehin noch Schwierigkeiten haben, was vor allem für Österreich gilt, dass sie sich in der Atomtestfrage besonders exponierten, ist doch wohl auch zu erwähnen.
War man in Paris schon mit der Intervention der Österreicher in der EU-Kommission nicht glücklich,
So ist es aus der Sicht Frankreichs völlig unverständlich, dass eine befreundete Regierung nichts der Bitte entsprechen kann, Plakate zu entfernen, die das befreundete Land als Beleidigung betrachtet.
Aber aus der Sicht Österreichs nimmt die Regierung auf Plakate eben keinen Einfluss, zumal sie ja ebenfalls gegen die Atomtest ist.
Dass sich Österreich innerhalb der EU bisher vor allem in solchen punktuellen Anliegen stark gemacht hat, dass Österreich dort allmählich den Spitznamen eines Anwalts der verlorenen Fälle sich einhandeln könnte, das sehen vor allem Skeptiker.
Dass damit die Position Österreichs in uns selbst und direkt betreffenden Materien, wie etwa der Mautfrage, verschlechtern könnte, weil es etwa auf die Unterstützung Frankreichs nicht mehr zählen könne,
glauben vorerst einmal nur die Pessimisten.
Fest steht aber auch, dass es wohl an Österreich sein wird, nun die Beziehungen zu Frankreich wieder zu verbessern.
Eine Änderung in der Haltung zu den Atomtests verlangt das allerdings nicht.
Bettina Reuter mit einer Analyse zu den Hintergründen der österreichisch-französischen Verstimmung.
Möglicherweise gibt es dann im Lauf des Mittagsschonals noch Reaktionen seitens der Regierungsspitze auf die Absage des Treffens Chirac-Clestil.
Zurück aber jetzt noch einmal zu den Steinen des Anstoßes für die Verstimmung zwischen Wien und Paris.
Neben den deutlichen Protesten Österreichs gegen die französische Atomtestserie sind es, wie erwähnt, vor allem auch Plakate bzw.
kritische Wandsprüche nahe der Botschaft Frankreichs in Wien, die den Unmut Präsidents Chiracs ausgelöst haben.
Vera Brose informiert.
Die Plakattafeln verändern sich fast stündlich.
Vor allem in der Nacht wird fleißig geschmiert.
Die meisten Losungen sind allerdings erst bei näherem Hinsehen lesbar.
Schirak ist gleich Mörder, heißt es da unter anderem.
Allerdings gibt es inzwischen auch deutliche Zeichen für den Atombombenversuch.
Versuch ist gleich Sicherheit und ähnliche Slogans sind heute Morgen zu lesen gewesen.
Greenpeace vermutet, dass dies eine Aktion der französischen Botschaft war.
Jedenfalls überklebt die Umweltschutzorganisation alle Schmierereien jetzt bereits täglich.
Aus eigenem Interesse, aber auch im Auftrag der Stadt Wien.
Bürgermeister Michael Häupl stellt sich trotz der diplomatischen Verwicklungen weiter hinter die Aktion von Greenpeace, aber unter der strikten Auflage, dass es zu keinerlei Beschimpfungen und Schmähungen des französischen Präsidenten Chirac kommt.
Wir lieben Frankreich, sagt Häupl wörtlich, aber wir mögen eben keine Atomversuche.
50 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki wird das wohl legitim sein, sagt der Wiener Bürgermeister.
Soviel also vorerst im Mittagsjournal zu diesem Thema.
17 Minuten nach 12 ist es jetzt.
Die Offensive gegen die bosnischen Serben im Nordwesten Bosnien-Herzegowinas geht unvermindert weiter.
Die muslimischen und kroatischen Einheiten dürften bereits 50 Prozent des Landes kontrollieren.
Hauptziel des Vormarsches ist weiterhin Banja Luka, eine strategisch für die Serben besonders wichtige Stadt.
100.000 Flüchtlinge haben in dieser Stadt bereits Zuflucht gesucht und das Flüchtlingselend wird immer größer.
Die Versorgung ist nahezu zusammengebrochen.
Veronika Seier.
Die Kolonne ist 70 Kilometer lang.
An die 50.000 Menschen ziehen mit Autos, Traktoren, Leiterwagen oder zu Fuß aus Banja Luka Richtung Osten.
Manche Flüchtlinge treiben Schafherden, Kühe oder Fohlen vor sich her.
Die offenen Wagen sind mit Zeltplanen oder Plastik überspannt.
Notdürftiger Schutz gegen den strömenden Regen.
Es ist der Auszug der Ärmsten.
Westbosnien war noch unterentwickelter als die Kraina.
Viele dieser Serben sind schon zwei oder dreimal geflohen.
Aus muslimisch-koatisch besetzten Gebieten Zentralbosniens oder im August aus der Kraina.
Sie haben die serbische Grenze noch nicht erreicht.
Sie soll aber für diese neue Flüchtlingswelle geschlossen bleiben.
Der Bürgermeister von Banja Luka Radic hat das Kriegsrecht über die Stadt verhängt.
Er beschreibt die Zustände als chaotisch.
Banja Luka ist von mehr als 100.000 neuen Flüchtlingen überschwemmt.
Eine humanitäre Krisensituation größten Ausmaßes drohe, sagen die Hilfsorganisationen.
Nahrungsmittelmangel, fehlende Unterbringungsmöglichkeiten, kein Wasser und Strom machten das Leben zur Hölle.
Der Bürgermeister hat jetzt Befehle lassen, dass niemand mehr in die Stadt und niemand sie verlassen darf.
Die Männer werden zur Verteidigung eingesetzt.
Verteidigung nicht nur vor den kuatischen muslimischen Verbänden, sondern auch vor marodierenden, von keiner Gewalt kontrollierten Milizen und Verbrecherbanden.
Vor ihren Raubzügen ist niemand sicher, niemand und nichts, sagt der Bürgermeister.
Telefon-, Radio- und Fernsehverbindungen haben die NATO-Angriffe zerstört.
Banja Luka ist von der Außenwelt abgeschnitten.
Die Behörden versuchen, die Flüchtlingsströme in andere Orte umzuleiten.
Nach Derventa, Sanski Most, Laktas, Bredo.
Diese Städte sind erstens schon mit Flüchtlingen überfüllt und zweitens von der Offensive bedroht.
So toben etwa bei Dorboy und Teslic heftige Kämpfe.
Priedor soll schon an die kroatische muslimische Armee gefallen sein.
Die militärische Lage in Westbosnien ist unübersichtlich.
Die serbische Truppe zerfällt zunehmend.
Die Abwesenheit ihres Kommandierenden, des Generalen Mladic, lässt zusätzlich zu NATO-Schlägen und muslimisch-kroatischem Vormarsch die Moral auf den Nullpunkt sinken.
Viele Einheiten laufen einfach auseinander, zum Teil unter Zurücklassung der Waffenarsenale.
Vladić ist angeblich seit Sonntag im Belgrader Militärkrankenhaus zur Behandlung von Nierensteinen.
Er soll morgen operiert werden und ist unansprechbar.
Milošević soll den widerspenstigen General schon vor Tagen aus dem Verkehr gezogen haben, spekulieren unabhängige Belgrader Medien.
Seine Weigerung, trotz NATO-Bombardements die schweren Waffen um Sarajevo abzuziehen, soll zum endgültigen Bruch zwischen dem serbischen Präsidenten und seinem bosnischen General geführt haben.
Berichterstatterin war Veronika Sayer.
Kroatien, das in den letzten Tagen ja die bosnischen Kroaten und die bosnischen Regierungstruppen bei ihrer Offensive gegen die bosnischen Serben unterstützt hat, hat vor wenigen Minuten übrigens ein Ende seiner Angriffe angekündigt.
Kroatiens Außenminister Matej Kranic sagte, die Erfolge der kroatischen und bosnischen Streitkräfte hätten neue Verhältnisse in Bosnien geschaffen und jetzt sei es Zeit für einen endgültigen Frieden.
12 Uhr und 21 Minuten weiß soeben.
Der Prozess um die erste Briefbondenserie vom Dezember 1993 ist heute fortgesetzt worden.
Angeklagt sind Peter Binder und Franz Radl, die mit den Briefbondenattentaten nichts zu tun haben wollen.
Der NS-Wiederbetätigung jedoch haben sie sich für schuldig erklärt.
Vom heutigen Prozestag im Wiener Straflandesgericht nähere es von Fritz Besata.
Vater Franz Radl entschlug sich heute der Aussage, nicht jedoch die Mutter.
Die kleine, zarte Frau schildert ihren einzigen Sohn als ursprünglich sehr katholisch, sehr aufgeschlossen und bei seinen Schulkameraden beliebt und vor allem als sehr musikalisch.
Durch ein Missgeschick schaffte er die Aufnahmsprüfung an die Grazer Musikhochschule jedoch nicht.
Er studierte dann in Graz und später in Vinyus.
Schon in seiner Grazer Zeit, sagt die Mutter heute, sei er zu Leuten gekommen, die, Zitat, ihn schlecht beeinflusst hätten.
Dass im Elternhaus die Deutsche Nationalzeitung laut Polizeibericht Pflichtlektüre gewesen sei, dementiert Mutter Radl.
Sie sei bloß zugeschickt, aber nicht bezahlt worden.
Von der ersten Briefpompenserie habe sie im Dezember 1993 aus dem Radio und aus den Zeitungen erfahren.
Für sie sei das Ganze ein Wahnsinn gewesen, weil es damals passiert sei.
Allerdings wird die Frau aufmerksam darauf gemacht, dass der Angeklagte Radl selbst angegeben hatte, dass man zu Hause auch über diese Briefpompenserie gesprochen habe.
Immerhin war Radl im November 1993 nach fünfmonatiger Haft wegen Verbreitung der Aufschiedslüge erst aus dem Gefängnis entlassen worden.
In einem Gespräch mit seinem Vater habe er diesem versichert, die Briefbombenattentäter wären entweder Serben oder Israelis.
Und seine Mutter sagt heute, dass sie nie und nimmer annehme, dass ihr Sohn damit etwas zu tun gehabt hätte.
Fritz Besater zum heutigen Tag im Wiener Briefbombenprozess.
Die Metallerlohnrunde ist gestern am späten Abend mit einer Einigung beendet worden.
In der Metall- und Elektroindustrie steigen die Mindestlöhne um 3,8 Prozent, die Istlöhne um 3,5 Prozent, mindestens aber um 650 Schilling.
Dazu kommt eine Einmalzahlung von 2.500 Schilling.
Die mitverhandelten Abschlüsse für die 50.000 Angestellten aus anderen Industriebereichen sind zum Teil erheblich schlechter.
etwa für die Nahrungsmittelindustrie.
Üblicherweise hat die Metallerlohnrunde Signalwirkung für die nachfolgenden Verhandlungen der anderen Branchen.
Was das im Einzelnen bedeutet, dem ist Josef Schweizer nachgegangen.
Zuerst einmal die Frage, um wie viel ein Metallarbeiter tatsächlich reicher wird.
Eine Berechnung gemeinsam mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut ergab Folgendes.
Der Metallerabschluss mit Mindestbetrag und Einmalzahlung macht alles in allem eine Erhöhung von durchschnittlich 4,4 Prozent aus.
Das sind bei einem mittleren Bruttomonatslohn von 32.400 Schilling immerhin 1.400 Schilling Einkommenszuwachs pro Monat.
Doch jetzt kommt's, Lohnsteuer und Sozialversicherung fressen die Hälfte davon auf.
Und dann schlägt noch die Inflation zu.
Am Ende bleiben 300 Schilling und die sich ein durchschnittlicher Metallbeschäftigter im kommenden Jahr mehr leisten kann als heuer.
Das ist ein realer Kaufkraftzuwachs von gerade 1,6%.
Soweit die tatsächliche Wirkung des Metallabschlusses im Geldbörsel.
Jetzt zur Vorbildwirkung.
Branchen mit guter Entwicklung werden sich an der 4,4%-Marke orientieren.
Andere, wie etwa der Fremdenverkehr, werden sich die Nahrungs- und Genussmittelindustrie zum Vorbild nehmen.
Dort gibt es ja nur 2,6% auf die Ist- und 3,1% auf die Soll-Löhne, ohne Mindestbeträge und Einmalzahlungen.
Auch der öffentliche Dienst wird sich an diesem unteren Ende der Bandbreite orientieren.
Schließlich gibt es dort den Druck des Budgets und weniger Rationalisierungsmöglichkeiten als in der produzierenden Industrie.
In der Metallerlohnrunde oder besser gesagt in der Globalrunde der mitverhandelten Industrieangestellten findet sich auch eine Neuerung.
Für die Glasindustrie sowie für die Papier- und Pappeverarbeitende Industrie gelten für untere Verwendungsgruppen höhere Abschlüsse als für die höheren Qualifikationen.
Ein Beispiel, das Schule machen könnte.
Wie der WIFO-Experte Google untersucht hat, bestehen in Österreich im internationalen Vergleich besonders große Lohnunterschiede innerhalb einer Branche.
Lohnabschlüsse mit unterschiedlichen Prozentsätzen und auch Mindestbeträge verringern diese Differenz.
Informationen von Josef Schweizer.
Seit einiger Zeit ist das sogenannte Selbstbedienungszeitalter auch bei den Banken eingekehrt.
Das heißt, Kunden stempeln sich ihre Zahlscheine selbst und glauben nachher nicht selten, damit auch schon einen Beweis in Händen zu halten, eine Überweisung auch durchgeführt zu haben.
Das ist aber falsch.
Aktuelles Beispiel.
Selbstgestempelte Schulbuchzahlscheine wurden in vielen Schulen nicht als eingezahlt anerkannt.
Was sie tun können, um sich Ärger zu ersparen, berichtet Ernst Wainisch.
Die Miete ist fällig, also geht man mit dem Zahlschein auf die Bank und stempelt ihn.
Sehr oft bereits selbst, denn in vielen Bankfilialen hat das Selbstbedienungszeitalter Einzug gehalten.
Mit dem gestempelten Zahlschein geht's dann nach Hause.
Immer wieder passiert es aber, dass die Überweisung nicht durchgeführt wird.
Als Beweis legt nun der Kunde den gestempelten Zahlschein vor und erlebt eine Enttäuschung.
Der Schein gilt nämlich nicht als Beweis, das auch überwiesen wurde.
Auch wenn der Kunde bar einzahlt und dafür eine Bearbeitungsgebühr berappen muss, hat der Zahlschein im Streitfall keine Beweiskraft.
Hier gilt nur der Kontoauszug oder eine Bestätigung,
die man beim Einzahlen extra verlangen und auch extra bezahlen muss.
Noch problematischer ist es bei elektronischen Überweisungen, etwa beim immer mehr in Mode kommenden Telebanking.
Hier fehlt ja dem Kunden jeder schriftliche Beleg.
Fehler, die bei der Übertragung von Daten passieren können, gehen dann immer zu Lasten des Kunden.
Das kritisiert auch der Verein für Konsumenteninformation und fordert eine Änderung.
Schlichtungsstellen mit Fachleuten aus den Banken und vom Konsumentenschutz sollen feststellen, wo tatsächlich die Schuld liegt.
Klarerweise können Banken ihre Computersysteme schon aus Sicherheitsgründen nicht für jeden offenlegen.
Fehler dürfen aber nicht automatisch beim Kunden gesucht werden, meist mit dem Argument, dass die Elektronik nicht irren kann.
Wird etwas nicht überwiesen, hat halt der Kunde falsch eingetippt und nicht etwa der Computer versagt, kritisiert der VKI.
In den meisten Fällen treten aber immer noch Probleme mit den einfachen Zahlscheinen auf, wie etwa zuletzt bei den Zahlscheinen für die neuen Schulbücher.
Deshalb hier ein Tipp.
Heben Sie lieber den Kontoauszug auf, er beweist, dass Sie bezahlt haben, der abgestempelte Zahlschein dagegen nicht.
Ähnlich ist es auch beim Finanzamt.
Zahlscheine werden dort zwar in den meisten Fällen bei Steuererklärungen anerkannt, dennoch wird immer wieder geprüft, ob tatsächlich Kontobewegungen stattgefunden haben.
Damit soll Missbrauch durch die Selbstbedienungsüberweisung verhindert werden.
Sie hörten Ernst Wainisch.
Die Weltbank hat eine neue Reichtumsrangliste vorgelegt.
Dazu hatte die Weltbank ein neues System entwickelt, um den Reichtum eines Landes zu messen und damit auch verschiedene Länder miteinander zu vergleichen.
Es soll nicht nur die materielle Produktion gemessen werden, sondern ebenfalls einerseits die Naturschätze und andererseits der sogenannte Qualifikationsstand der Bevölkerung.
Die neue Skala sagt mehr aus über Entwicklungschancen einer Gesellschaft, meint die Weltbank und sie bringt, wie Raimund Löw berichtet, auch einige Überraschungen.
Luxemburg, die Schweiz und Japan hatten die alte Hitliste des Reichtums angeführt, die allein aus dem sogenannten Bruttonationalprodukt pro Kopf jedes Einwohners gemessen wurde, also aus der Summe aller Dienstleistungen und Waren, die eine Wirtschaft pro Einwohner produziert.
Die neue Rechnungsmethode der Weltbank katapultiert dagegen die beiden Riesenländer Australien und Kanada an die Spitze.
Die ungeheure Naturreichtümer bei einer sehr kleinen Bevölkerung haben den Ausschlag für diesen statistischen Aufstieg gegeben.
Dagegen sind Länder mit zahlenmäßig relativ hohem Wirtschaftsoutput, die aber weder über große Naturreichtümer noch über eine außergewöhnlich gut ausgebildete Bevölkerung verfügen, drastisch zurückgefallen.
Die Slowakei und Albanien, Thailand und Nordkorea zum Beispiel.
Die gerne als reichstes Land der Welt apostrophierten Vereinigten Staaten sind vom früheren Platz 9 leicht auf Platz 12 gerutscht.
Eine Folge der verhältnismäßig geringen Investitionen der USA in den Wirtschaftsfaktor Mensch.
Österreich, nach dem alten, rein das wirtschaftliche Output messenden System, noch vor den USA auf Platz 8, liegt jetzt auf Platz 16.
Knapp hinter Deutschland und vor dem lateinamerikanischen Staat Surinam.
Die Erklärung für diesen leichten Rückfall sind die geringen natürlichen Reichtümer Österreichs.
Ein Manko, das auch durch das hohe Brutto-Nationalprodukt nicht wettgemacht werden konnte.
Anders als für die Schweiz, Luxemburg oder Japan, die trotz noch geringerer Naturreichtümer dank des außergewöhnlich hohen Qualifikationsniveaus ihrer Arbeitskräfte ganz vorne geblieben sind.
In der Weltbank betont man, dass die neue Berechnungsmethode ein Versuch ist.
Man will von der auf die reine wirtschaftliche Produktion ausgerichteten Sichtweise weg und sowohl die humanen Ressourcen einer Gesellschaft als auch die versteckten und noch nicht ausgewerteten natürlichen Reichtümer messen.
Langfristiges Ziel ist ein dynamisches Entwicklungsmodell, das der Weltbank Entscheidungsgrundlagen für ihre Förderung geben soll.
Man kann es nicht gleich bewerten, ob ein Land etwa mit Ölverkäufen Luxusautos finanziert oder Mädchenschulen, sagt der zuständige Weltbank-Experte.
Die ärmsten Länder der Welt sind in der neuen Skala Burundi, Nepal und ganz unten Äthiopien.
Der nach der neuen Methode errechnete Reichtum eines Äthiopias beträgt 1.400 Dollar.
Eine verschwindend kleine Zahl gegenüber den 835.000 Dollar des Australias an der Spitze der Skala.
Die neue Berechnung ergibt ein weltweites Einkommensgefälle von 1 zu 600.
Österreich also auf Platz 16 der neuen Reichtumsrangliste der Weltbank.
Und nun im Mittagjournal ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Am 13.
März war der Einmarsch und auf einmal dann im April ist es schon ein wenig gemunkelt worden, da müssen wir alle weg und da kommt der Werk her und das ist so schnell gegangen und ich meine im Mai sind schon die ersten ausgesiedelt worden.
Der Anzinger, der hat geblutscht, weil er ihm die Zähne nicht angenommen hat.
Liebe, Tschütschi, komm bald wieder, denn der Hitler reißt ganz am Bäder nieder.
St.
Peter-Zitzlau war das Dorf, das den Hermann-Göring-Werken weichen musste.
Heute wird dort in leer stehenden Fösthallen ein Theaterstück aufgeführt, das die Vertreibung der Menschen von St.
Peter zum Thema hat.
Teresa Bertz dokumentiert diese Vorgeschichte der Föst und lässt die Opfer zu Wort kommen.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
12 Uhr und 32 Minuten ist es jetzt.
Im Iran ist heute Vormittag ein Passagierflugzeug entführt worden.
Die Boeing 707 mit mehr als 170 Passagieren an Bord wurde über Jordanien nach Israel umgeleitet.
Von dort meldet sich jetzt Ben Segenreich.
Das offenbar entführte iranische Flugzeug ist auf dem israelischen Flughafen Ufda in der Negev-Wüste gelandet.
Premier Yitzhak Rabin sagte, er habe die Landung genehmigt, weil der Maschine der Treibstoff auszugehen drohte.
Der Pilot hatte über Funk gemeldet, die Maschine würde abstürzen, wenn er keine Landeerlaubnis bekäme.
Davor hatte das Flugzeug jordanischen Luftraum durchflogen, aber die Landung war ihm nicht gestattet worden.
In der Boeing 707 befinden sich 177 Menschen.
Das von der persischen Luftwaffe gecharterte Flugzeug scheint auf dem Flug von Teheran zur Insel Kish im persischen Golf entführt worden zu sein.
Sie hörten Ben Segenreich.
Zurück nach Österreich.
Der Gesundheitszustand der krebskranken Olivia Pilhar hat sich weiter gebessert.
Gestern wurde das sechsjährige Mädchen im Wiener AKH mehrere Stunden lang operiert.
Der Nierentumor konnte zur Gänze entfernt werden, so die Auskunft der behandelnden Ärzte.
Heute Vormittag gab das Ärzteteam vor Journalisten Details bekannt.
Hans-Christian Unger berichtet.
Das Kind liegt noch auf der Intensivstation, ist aber schon ansprechbar.
Zwar ist die kritische Phase nach der Operation noch nicht abgeschlossen und Olivias geschwächte Konstitution ist ebenfalls ein Risiko.
Trotzdem Erleichterung bei den Ärzten 30 Stunden nach der Operation.
Professor Radwan Urbanek, der Leiter der Universitätskinderklinik in Wiener AKH,
Wir sind mit dem Zustand zufrieden.
Olivia hat die Operation gut überstanden.
Wir waren vor allem zufrieden mit dem gesamten Verlauf.
Sie ist sicher von der Operation auch sehr müde.
Man kann nicht erwarten, dass sie sich so schnell erholt.
Aber wir planen, dass wir innerhalb der ersten postoperativen Woche wieder mit der zitrostatischen Behandlung beginnen werden.
Also neuerlich eine Chemotherapie, weil eben noch nicht feststeht, ob nicht doch noch Krebszellen im Körper vorhanden sind, die neue Metastasen bilden könnten.
Der etwa faustgroße Tumor wurde von Professor Ernst Horcher in einem dreistündigen Eingriff entfernt und die Operation ist, so der Chirurg, normal verlaufen.
Den Operationstermin für Montagfrüh hatte man erst Sonntagabends festgesetzt und die Erlaubnis dafür von der Pflegschaftsbehörde eingeholt, die ja als Vormund Oliviers fungiert.
Kurzfristig angesetzt deshalb, um Proteste der Eltern, vor allem des Vaters, hinanzuhalten.
In einem Telefongespräch heute Vormittags hat sich Helmut Pilhar übrigens darüber entrüstet, über diese Vorgangsweise.
Er hat übrigens noch immer Besuchsverbot.
Die Hauptfrage aber jetzt natürlich, wie steht es jetzt um die Überlebenschancen der Sechsjährigen?
Professor Urmanek?
Man sollte vielleicht nur eine einzige Zahl nennen, wenn rechtzeitig Patienten mit der Diagnose eines Nephroblastoms oder auch Wilms-Dumens genannt,
zur Behandlung zugeführt werden, dann rechnen wir mit 80 Prozent Heilungsrate.
Bei der Olivia war das in Anbetracht des Gesamtzustandes sicher schlechter bestellt.
Wir hoffen, dass sich jetzt eine gewisse Wende abzeichnet, aber ich möchte noch nicht behaupten, dass die Olivia überwerk ist.
Eine genaue Prognose wird vermutlich erst in einem halben Jahr möglich sein.
Sie hörten Hans-Christian Unger.
Fünf Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Als vor einem Jahr die Internationale Atomenergieorganisation in Wien zu ihrer jährlichen Generalversammlung zusammentrat, stand das Thema Atomschmuggel ganz oben auf dem Konferenzprogramm.
Vor allem die Länder der EU fürchteten, dass kriminelle radioaktives Material aus den Beständen der ehemaligen Sowjetunion entwenden könnten.
Der IAEO-Generaldirektor sprach damals in seiner Eröffnungsrede von einem alarmierenden Anstieg des Atomschmuggels und erforderte schärfere Kontrollmaßnahmen.
Seit gestern hält die IAEO in Wien wieder ihre Jahresversammlung ab und wieder soll das Thema Atomschmuggel diskutiert werden.
Doch von der Beunruhigung des letzten Jahres ist heuer nichts mehr zu merken.
Es ist nämlich doch nicht so schlimm gekommen, wie man noch letztes Jahr befürchtet hatte.
Christian Lieninger.
Dieses Jahr seien wesentlich weniger Fälle von Atomschmuggel bekannt geworden als voriges Jahr.
Das erklärten Vertreter der IAEU zu Beginn der Generalversammlung der Atomkontrollorganisation in Wien.
Die Gefahr, dass aus geschmuggeltem radioaktivem Material schon bald Atombomben gebaut werden könnten, sieht IAEU-Sprecher David Kidd jedenfalls nicht.
Sachen, die am Schwarzmarkt geboten werden, sind nicht ausreichend, um Waffen herzustellen.
Weder von der Menge her, noch von der Qualität her.
Es gab natürlich Fälle, letztes Jahr zum Beispiel in Deutschland, wo man Plutonium in kleinen Mengen entdeckt hat.
Aber für eine Bombe braucht man 8 Kilo und nie hat man mehr als 300 Gramm Plutonium in einem einzigen Fall entdeckt.
Nur wenige Fälle also, bei denen für den Bau von Atomwaffen geeignetes Material aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion geschmuggelt wurde.
Wesentlich häufiger hingegen wurde Material entwendet, das zwar radioaktiv und daher bei unsachgemäßer Handhabung gefährlich ist, das sich aber nicht für den Bau von Atombomben eignet.
Doch die Hoffnungen der Schmuggler, dieses Material auch verkaufen zu können, sind laut IAEU-Sprecher Hans Mayer nicht aufgegangen.
Ein Punkt ist aber auch, dass die Händler eingesehen haben, dass mit diesem Material nicht wirklich Geld zu verdienen ist.
Kläres Material, das in der zivilen Nutzung durchaus an vielen Bereichen eingesetzt wird, wird im legalen Handel überall angeboten, auch zu relativ moderaten Preisen.
Und man hat geglaubt, im Zuge der Öffnung der Grenzen, dass man hier vielleicht auf einem Schwarzmarkt ein Riesengeld machen könnte.
Es hat sich gesagt, dass das nicht geht.
Und auch die Befürchtungen, dass sich Terroristen für radioaktives Material interessieren könnten, sind laut David Kidd von der IAEU offenbar nicht wahr geworden.
Auf die japanische AUM-Sekte anspielend, meint Kidd.
Wie wir in Japan gesehen haben, ist es viel leichter und viel billiger, Waffen für Terroristen herzustellen, die mit chemischen Substanzen hergestellt werden, die ziemlich leicht zu bekommen sind.
Private Abnehmer für Nuklearmaterial lassen sich also kaum finden, bleiben Staaten als Käufer, solche, die heimlich die Atombombe entwickeln wollen.
Der IAEU sind im letzten Jahr keine derartigen Fälle zu Ohren gekommen.
Aber die Gefahr besteht natürlich.
Daher hilft die IAEU jenen Staaten der früheren Sowjetunion, die Atomwaffen aus den Beständen der Roten Armee besitzen, ein Aufsichtssystem über diese Waffen aufzubauen.
Und IAEU-Sprecher Mayer sieht bereits erste Erfolge bei diesen Bemühungen.
Die Zeiten des Umbruchs in diesen Staaten, in denen die Atomwaffen oft kaum beaufsichtigt wurden, sind laut Mayer jedenfalls vorbei.
Und auch der politische Wille Russlands, der Ukraine, Weißrusslands und Kasachstans bei der Kontrolle der Atomwaffen mit dem Westen zusammenzuarbeiten, ist vorhanden.
Ralph Earle, Vizedirektor der US-Abrüstungsbehörde.
Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Staaten der Welt war auf diesem Gebiet sehr groß.
Man hat Informationen ausgetauscht, auch Geheimdienstberichte über mögliche Schmuggelversuche.
Und diese Maßnahmen haben potenzielle Schmuggler abgeschreckt.
Wer wird schon schmuggeln, wenn er fast sicher weiß, dass er erwischt wird?
Und an der Zusammenarbeit mit Russland auf diesem Gebiet können auch die jüngsten Spannungen zwischen Moskau und der USA wegen der Bosnien-Politik der NATO nichts ändern, meint Ralph Earl.
Sicher sind wir uns mit den Russen nicht bei allen Themen einig, aber bei der Gefahr des Atomschmuggels gibt es keine Meinungsverschiedenheiten.
Sie hatten einen Beitrag gestaltet von Christian Lininger.
Und wir bleiben beim Stichwort Atom.
Die Wiederaufnahme der weltweit umstrittenen französischen Atomversuche ist heute Gegenstand einer Sitzung des EU-Parlaments in Straßburg.
Von dort meldet sich jetzt Dieter Bornemann.
EU-Kommissionspräsident Jacques Santa war heute bei seiner Rede vor den EU-Parlamentariern deutlicher als zuletzt in Brüssel.
Er persönlich bedauere den Atomversuch der Franzosen.
Aber die Kommission hat rechtlich nicht die Möglichkeit, den Franzosen weder rotes noch grünes Licht für ihre Versuche zu geben.
Und ob der Euratom-Vertrag von Frankreich verletzt wurde, will die EU-Kommission erst entscheiden, wenn weitere Informationen über die Auswirkungen der Atomtests vorliegen.
Die Auswertung der Daten habe bisher ergeben, dass die radioaktive Belastung der Bevölkerung Polynesiens weit unter den Grenzwerten liege.
Und Santa wehrte sich auch gegen die Vorwürfe sozialdemokratischer und grüner Abgeordnete,
dass die Kommission untätig ist und nur die Hände in den Schoß legt.
Als positiv wertete Santa die Bereitschaft Frankreichs, dem Vertrag über ein Atomtestverbot im kommenden Jahr beizutreten.
Wenig begeistert ist der EU-Kommissionspräsident aber, dass der erste Atomtest ohne vorherige Information an der EU-Kommission stattgefunden hat.
Die Gefühlsausbrüche gegen die Tests seien aber inakzeptabel.
Warenboykotte sind nicht mit dem europäischen Geist vereinbar, sagt Santa.
und muss sich dafür prompt scharfe Kritik von der größten Partei im EU-Parlament, den Sozialdemokraten, gefallen lassen.
Wenn wahren Boykotte nicht im europäischen Geist seien, dann seien es Atomversuche noch viel weniger.
Kein Mann habe dem europäischen Einigungsprozess so großen Schaden zugefügt wie Chirac, so die Sozialdemokraten.
12.42 Uhr jetzt zurück zu jener Flugzeugentführung, die heute im Iran begonnen hat.
Die Boeing 707 mit mehr als 170 Passagieren an Bord war über Jordanien nach Israel umgeleitet worden.
Die Entführer haben jetzt aufgegeben.
Zum aktuellen Stand noch einmal, Ben Segenreich.
Ja, das offenbar entführte iranische Flugzeug steht nun auf dem israelischen Flughafen Ufda in der Negev-Wüste, unweit der Stadt Elad.
Zwei bewaffnete Entführer sollen sich ergeben haben.
Unter den Passagieren gibt es angeblich Verletzte.
Premier Yitzhak Rabin sagte, er habe die Landung genehmigt, weil der Maschine der Treibstoff auszugehen drohte.
Der Pilot hatte über Funk gemeldet, die Maschine sei entführt worden und befinde sich in einer Notlage.
Der Treibstoff reiche nur noch für 20 Minuten und die Maschine würde abstürzen, wenn sie keine Landeerlaubnis in Israel bekäme.
Der Pilot begehrte auf dem großen internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv zu landen, wurde aber umgeleitet.
Davor hatte das Flugzeug saudi-arabischen und jordanischen Luftraum durchflogen.
Dort war ihm aber die Landung offenbar nicht gestattet worden.
In der Boeing 707 befanden sich 177 Menschen.
Das von der perdischen Luftwaffe geschadete Flugzeug scheint auf dem Flug von Teheran zur Insel Kish im perdischen Golf entführt worden zu sein.
Auf Flügen dieser Art werden gewöhnlich sowohl Privatpersonen als auch Militärpersonal transportiert.
Laut iranischen Oppositionsgruppen soll es in letzter Zeit in Armee-Kreisen wachsende Unzufriedenheit mit dem Mullah-Regime gegeben haben.
Die Luftpiraten haben sich also den israelischen Behörden ergeben.
Sie hörten Ben Segenreich.
Im kommenden Dezember werden in Russland Wahlen stattfinden.
Die Wahlen zum Parlament werden allgemein vor allem auch als Testwahl für die Präsidentschaftswahl bewertet.
An den Kandidatenlisten wird eifrigst gearbeitet und vor allem eine Gruppe versucht nun auf diesem Wege wieder nach oben zu kommen, die russische Armee.
Erst ist es gelungen, ihre Kandidaten auf den verschiedensten Listen an den aussichtsreichsten Stellen zu platzieren.
Aus Moskau dazu Georg Dox.
Die großen politischen Parteien und Gruppierungen, die sich am 17.
Dezember Chancen bei den russischen Parlamentswahlen ausrechnen, haben hohe Militärs in ihren Reihen und das ist sicher kein Zufall.
Das Zusammenrücken von Armee und Politik ist leicht zu begründen.
Es geht um die Stimmen der Millionen Armeeangehörigen.
Es geht um Kompetenz bei der Lösung des Tschetschenienkrieges.
Die Osterweiterung der NATO steht vor der Tür.
Für diese Themen und das drängende Problem der sozialen Versorgung der Armeeangehörigen braucht man einen glaubwürdigen Vertreter.
Das trifft sich gut, denn es gibt genug ambitionierte Afghanistan-Veteranen und Militärs, die im Unfrieden mit der derzeitigen Führung nach neuen Betätigungsfeldern Ausschau halten.
Nicht zuletzt die, die Verteidigungsminister Pavel Gradschow mit viel taktischem Geschick aus den militärischen Positionen hinaus gedrängt hat, weil sie immer an Kompetenz und Charisma weit überlegen sind.
Letzteres gilt für die bemerkenswertesten Quereinsteiger, die Generäle Lebed und Gromov, die nun ihren Namen und ihr Prestige in den Dienst politischer Parteien gestellt haben.
General Lebed, der das Oberkommando über die 14.
Armee nach Kverel mit Verteidigungsminister Gratschow aufgeben musste, hat seine eigene Partei gegründet und wartet nun auf eine Allianz mit den Meistbietenden.
Sein nationalistisch angehauchter Kongress der russischen Gemeinden kann nicht nur als Wahlplattform für die kommenden Parlamentswahlen gesehen werden, General Lebed werden auch Ambitionen auf das Präsidentenamt und damit die Jelzin-Nachfolge nachgesagt.
Für ihn kann die Wahl also auch ein Testlauf für die Präsidentenwahl im nächsten Jahr werden.
General Gromovs Einstieg in die Politik ging nicht so glatt.
Zunächst war er ebenfalls mit einer eigenen Partei im Linksblock von Parlamentspräsident Ivan Ripkin eingestiegen, zusammen mit dem Wirtschaftsfachmann Schottalin und einem Vertreter der leichten Muse Josip Kapsan.
Dazu gesellte sich noch ein ehemaliger Komsomol-Vorsitzender, der dem Trio als ideologischer Berater zur Seite stehen sollte.
Die bunte Mischung überlebte gerade eine Pressekonferenz.
Die Allianz mit Rybkin scheiterte, General Gromov will nun zusammen mit Schartalien und Kapson die Partei Mein Vaterland zum Siege führen.
Aber auch die Partei von Ministerpräsident Tschernomyrdin, die Demokraten und die Kommunisten können mit Generälen in ihren Reihen aufwarten, alle übrigens auf prominenten Listenplätzen platziert, sodass ihr Einzug ins Parlament wahrscheinlich ist.
Die Gefahr, dass sich die Militärs einmal gewählt ihre gemeinsamen Wurzeln besinnen und die Parteien Parteien sein lassen, ist zwar nicht auszuschließen,
bei den unterschiedlichen Lebenswegen und Ansichten aber doch eher unwahrscheinlich.
Georg Dox als Berichterstatter aus Moskau.
12 Uhr und 47 Minuten, ein Beitrag der Kulturredaktion im Mittagsschanal.
Seit mehr als einem Jahr schwelt in Wien ein Musicalstreit.
Die Vereinigten Bühnen wehren sich dagegen, dass die Betreiber des Etablissements Ronacher Musicals spielen und das gepachtete Haus zeitweise weitervermieten.
Nach langen, ergebnislosen Verhandlungen zwischen dem Intendanten der Vereinigten Bühnen Rudi Klausnitzer und Rohnacher Direktor Stefan Seigner fand heute die erste Verhandlung vor Gericht statt.
Christa Mayer war für uns dabei.
Zumindest vor Gericht verlief der Musicalstreit eher prosaisch.
Statt um heiße Rhythmen und schmissige Choreografien ging es heute früh im Wiener Bezirksgericht Innere Stadt um die Definition eines Vertrags, kurz die Vorgeschichte des Konflikts.
Vor zwei Jahren hat der Berliner Konzert- und Theatermanager Peter Schwenkow das renovierte Etablissement Ronnacher um einen symbolischen Schilling gepachtet.
Ergänzend zu den Vereinigten Bühnen sollte die Programmschwerpunkte auf Varietés, Cabarets und Revues gelegt werden.
Kurz nach Saisonauftakt, Anfang 1994, kündigte Schwenkow an, im Ronnacher auch Musicals spielen zu wollen.
Und das wurde der Stein des Anstoßes.
Der Intendant der Vereinigten Bühnen, Rudi Klausnitzer, forderte die Ronacher Betreibergesellschaft auf, das ursprüngliche Programmkonzept einzuhalten, in dem von Musicals noch keine Rede gewesen sein soll.
Als Ende Dezember letzten Jahres Ronacher Direktor Stefan Saigner seine Anteile an der Ronacher Betriebsgesellschaft verkaufte, spitzte sich die Situation immer mehr zu und mündete in eine Klage durch die Vereinigten Bühnen.
Der Streit führte schließlich zur heutigen Verhandlung, bei der sich beide Kontrahenten durch ihre Anwälte vertreten ließen.
Für die Vereinigten Bühnen pochte Anwalt Werner Sporn auf einen seiner Darstellung nach gültigen Pachtvertrag, der vom Rohnacher nicht eingehalten werde.
Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben für die Vereinigten Bühnen ist, dass wir die Auflösung des Pachtvertrages erklärt haben und die Räumung des Rohnachers verlangen.
Anders sieht den Sachverhalt naturgemäß die Gegenseite.
Für Daniel Karim, der heute das Ronacher vertrat, ist bereits die Natur des mit den Vereinigten Bühnen abgeschlossenen Vertrags strittig.
Eine wesentliche Vorfrage in dem Zusammenhang wird sein, ob das Vertragsverhältnis zwischen dem Ronacher und den Vereinigten Bühnen tatsächlich ein Pachtvertrag ist oder ein Mietverhältnis.
wäre es nämlich ein Mietverhältnis, dann würden unter Umständen verschiedene der Beschränkungen, die dieser Vertrag vorsieht, überhaupt nicht Anwendung finden.
Die Frage zum Beispiel, ob Musical gespielt werden dürfen oder nicht, die würde dann unter Umständen nicht zu einer Auflösung dieses Vertrages führen.
Weiter geht es Anfang Dezember.
Da werden dann erste Zeugen einvernommen.
Die endgültige Klärung des Musical-Streits wird freilich noch länger auf sich warten lassen.
Die Juristen rechnen mit einer Prozessdauer bis zu drei Jahren.
Christa Mayer zum nicht enden wollenden Wiener Musicalstreit.
Zehn Minuten vor 13 Uhr ist es jetzt.
Ein Bericht aus Japan noch.
Dort hat sich das modernste Roboterwerk etabliert und dieses Roboterwerk ist auch gleichzeitig der größte Roboterhersteller der Welt.
Hören Sie näheres von Thorsten Huhn.
Wenn man die Landstraße bei Oshinomura am Fuse des Fuji entlangfährt, mitten durch einen schönen Kiefernwald, eine Gegend, die für die Japaner eher ein Urlaubsziel ist, dann vermutet der Reisende nicht, dass zwischen den Bäumen auch Fabrikhallen stehen.
Hier residiert der weltgrößte Roboterhersteller.
Hell schimmert das Gelb der FANAC Limited hinter den Bäumen.
Hier ist alles gelb.
Nicht nur die Fabrikgebäude, sondern auch die Firmenwagen und die Kostüme der Empfangsdamen, deren Verbeugung so nachhaltig ausfällt, dass es dem europäischen Gast schon unangenehm ist.
Sogar das Jackett des Vizepräsidenten Yoshiharu Inaba ist gelb.
Darauf prangt in großen roten Lettern der Name FANAC.
So ist es Sitte in Japan.
Selbst die führenden Manager tragen die Firmenuniform, auch wenn sie da nicht mehr wie Vorstände aussehen.
Selbstverständlich sind auch die Produkte dieses Unternehmens gelb lackiert.
Die Roboter, die in den großen Fabrikhallen hergestellt werden.
Absolute Ordnung und Sauberkeit herrschen hier.
Man hat den Eindruck, hier fände selbst eine penible Putzfrau keinen Fussel mehr auf dem Boden.
Und wie es sich für Roboter gehört, werden sie weitgehend automatisch hergestellt.
In den Montagehallen sind nur wenige Arbeiter zu sehen.
Japan ist das Roboterland auf der Welt schlechthin.
Mehr als die Hälfte aller weltweit eingesetzten Roboter arbeitet in Japan.
Über die Gründe dafür meint FANAG-Vorstand Inaba.
Difficult question.
Das ist eine schwierige Frage.
Heutzutage steigen die Löhne der japanischen Arbeiter immer mehr.
Außerdem haben wir eine starke Aufwertung des Yen zu verkraften.
Beide Faktoren bringen die Unternehmen dazu, immer mehr Roboter einzusetzen, um die Herstellungskosten zu senken und gleichzeitig eine hohe, gleichbleibende Qualität der Produktion zu gewährleisten.
Noch vor einigen Jahren, als die Wirtschaft boomte, waren Arbeitskräfte in Japan knapp.
Niemand wollte mehr schmutzige, anstrengende oder eintönige Arbeit verrichten.
Auch das förderte den Einsatz von Robotern, die in erster Linie für schwere, monotone Tätigkeiten gebraucht wurden.
Mittlerweile hat sich die Situation geändert.
Es gibt zwar Arbeitskräfte, aber die sind für die Unternehmen zu teuer geworden.
Und so haben Roboter weiterhin ihre Chance.
Angesichts der starken Yen-Aufwertung steht auch FANAC vor dem Problem, dass seine Roboter auf dem Weltmarkt zu teuer werden könnten.
Will das Unternehmen nicht auf Gewinn verzichten, dann gibt es nur eins.
Kostensenkung, sagt FANAC-Manager Atsushi Watanabe.
Wir konzentrieren uns auf Kostensenkung, damit wir unsere Roboter auch im schwierigen Umfeld der Yen-Aufwertung verkaufen können.
Wir bauen also unsere Roboter weiter, zu niedrigeren Kosten.
Das ist unsere Lösung.
Die beiden Manager machen nicht den Eindruck, als hätten sie Zweifel, dass ihnen das auch gelingen wird.
Und wer das unglaublich aufgeräumte gelbe Fabrikgebäude im gelben Werksauto verlässt, durch den Wald zurückfährt bis zum gelben Tor und wieder hinauskehrt in die Ferienlandschaft am Fuse des Fuji, der hat auch keine Zweifel.
Nach Thorsten Huhn nun wieder Nikolaus Rimmerschmidt mit einer Nachrichtenübersicht.
Nahe Osten.
Die beiden Entführer einer iranischen Passagiermaschine haben sich nach der Landung in Südisrael den Behörden gestellt.
Dies teilte der israelische Generalstabschef Amnon Sharak mit.
Die Boeing 707 war mit 171 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern an Bord auf einem Inlandsflug von Teheran zur Insel Kish im Süden des Golfs unterwegs gewesen.
Sie überquerte saudi-arabischen und jordanischen Luftraum, dort wurde ihnen die Landung verweigert.
Der israelische Ministerpräsident Rabin gestattete schließlich die Landung, weil der Maschine der Treibstoff auszugehen drohte.
Über den Hintergrund der Flugzeugentführung liegen noch keine Angaben vor.
Europäische Union.
Das Europaparlament in Straßburg erörtert heute die jüngsten französischen Atomtests im Südpazifik.
Sozialdemokratische Abgeordnete werfen der französischen Regierung Arroganz und Kolonialismus vor.
Jacques Sainte, der Präsident der EU-Kommission, will weitere Informationen aus Paris über die Auswirkungen der Atomtests abwarten.
Danach soll die Kommission entscheiden, ob Frankreich den Euratom-Vertrag verletzt hat.
Die österreichische Kritik an den Atomtests dürfte zu einer diplomatischen Verstimmung zwischen Wien und Paris geführt haben.
Der französische Präsident Chirac lehnte ein Treffen mit Bundespräsident Klestil am Rande des 50-Jahr-Jubiläums der UNO im Oktober ab.
Klestil äußerte die Überzeugung, dass es trotz der gegenwärtigen Verstimmungen nicht zu einer Eiszeit in den bilateralen Beziehungen kommen werde.
Dafür seien die österreichischen Beziehungen zu Paris zu tief und zu gut.
Österreich.
Die erste Lohnrunde in diesem Jahr ist abgeschlossen.
Arbeiter und Angestellte in der Metall- und Elektroindustrie erhalten eine Anhebung der kollektivvertraglichen Mindestlöhne und Gehälter um 3,8 Prozent und eine Steigerung der Istlöhne um 3,5 Prozent, mindestens aber um 650 Schilling.
Vereinbart wurde außerdem eine einmalige Zahlung von 2.500 Schilling.
Das traditionelle Ulrichsberg-Treffen in Kärnten am 1.
Oktober hat politische Diskussionen ausgelöst.
Sowohl SPÖ als auch die Grünen protestieren gegen die geplante Teilnahme von Verteidigungsminister Fasslabend an diesem Treffen.
Das Wetter noch heute Nachmittag und Abend.
Regenschauer und Gewitter vor allem entlang des Alpenhauptkammes in Vardalberg, Tirol und Salzburg sowie im Süden.
Im Großteil Österreichs aber stürmischer Föhn, zeitweise sonnig.
Höchstwerte bis 23 Grad.
Das war das Mittagsjournal.
Tonmeister war Kurt Quatter, Studioregie hatte Ursula Stenzel und am Mikrofon war Udo Bachmeier.
Unter der Präsidentschaft von Jaques Chirac strebt Frankreich verstärkt eine außenpolitische Führungsrolle an. Kritik über die Atomversuche im Südpazifik kam aus zahlreichen Staaten, darunter war europaweit die Kritik Österreichs eine der Schärfsten. Vor allem die Plakataktion vor der französischen Botschaft wurde von Frankreich als sehr unfreundlich empfunden.
Mitwirkende:
Roither, Bettina [Gestaltung]
Datum:
1995.09.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Diplomatie
;
Außenpolitik
;
Krisen und Konflikte
;
Friede
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Frankreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Viele Serben flüchten nun aus Westbosnien nach Serbien, viele davon sind schon mehrmals geflohen, etwas aus der Krajina. Die Grenze zu Serbien soll für diese Flüchtlinge geschlossen werden, Banja Luka ist von Flüchtlingen überfüllt.
Mitwirkende:
Seyr, Veronika [Gestaltung]
Datum:
1995.09.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Migration
;
Krieg
;
Krisen und Konflikte
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bosnien-Herzegovina
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: David Kitt, Hans Mayer, IAEO-Sprecher, Ralph Earl, Vizedirektor der US-Abrüstungsbehörde
Mitwirkende:
Lininger, Christian [Gestaltung]
, Kitt, David [Interviewte/r]
, Mayer, Hans [Interviewte/r]
, Earl, Ralph [Interviewte/r]
Datum:
1995.09.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Technik
;
Krieg
;
Atomenergie
;
Straftaten
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Zahlreiche hohe Militärs kandidieren auf den Wahllisten der Parteien oder gründen eigene Parteien: immerhin sind die Armeeanghörigen ein in Russland nicht zu verachtendes Wählerpotential.
Mitwirkende:
Dox, Georg [Gestaltung]
Datum:
1995.09.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Wahlen
;
Militär
;
Verteidigungspolitik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten