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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal Freitag, 12.
Juli.
Unsere Informationssendung steht auf dem Programm.
Ilse Oberhofer führt Sie durch diese Sendung.
Der bekannte österreichische Komponist und Musikpädagoge Gottfried von Einem ist tot.
Er ist heute früh im Alter von 78 Jahren in seinem Haus im Waldviertel gestorben.
Bei uns hören Sie gleich nach den Nachrichten eine Würdigung und einen Nachruf auf den Künstler.
Die übrigen Themen.
Spektakulärer Mord in Wiens Innenstadt.
Ein georgischer Geschäftsmann ist im Mafia-Stil hingerichtet worden.
In der russischen Hauptstadt Moskau hat es einen neuerlichen Anschlag auf einem Bus gegeben.
Das russische Innenministerium entsendet jetzt Sondereinheiten in die Stadt.
Eine Welle der Gewalt erschüttert Nordirland.
Sind die Oranier-Märsche, Militanter, Protestanten nun das Fanal für neue bürgerkriegsähnliche Zustände in der britischen Provinz?
Der Europäische Gerichtshof weist eine Klage Großbritanniens ab.
Es bleibt beim Rindfleisch-Exportverbot.
Die Europäische Kommission startet eine Informationskampagne.
Wie können sich EU-Länder ihre Spezialitäten schützen lassen?
Die Arbeiterkammer weist darauf hin, nicht jedes Prüfzeichen auf einem Lebensmittel ist auch wirklich ein amtliches Garantiezeichen.
Nationalratssitzung in Wien.
Nun wollen die Parlamentarier doch noch heute zu einem Ende kommen.
ÖVP-Ideen für Mountainbiking.
Erst gestern gab es einen SPÖ-Radlerprotest auf der Parlamentsrampe.
Zu Gesprächen in Wien der serbische Oppositionsführer Vuk Draskovic.
Chinas Gesellschaft im Wandel.
Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden des chinesischen Schriftstellerverbandes bei uns im Mittagsschanal.
Pillen als Seelsorger.
Das ordnet die Wissenschaftsredaktion.
Die Verschreibung von Psychopharmaka nimmt in erschreckendem Ausmaß zu.
Von der Kulturredaktion erfahren wir dann mehr zum Konzert der drei Tenöre in Wien.
Samstagabend ist es soweit.
Hoffentlich spielt auch das Wetter mit.
Auch das wollen wir natürlich erfragen.
Allerdings erst nach den Nachrichten, die Sie jetzt hören.
Zusammengestellt hat sie Georg Schallgruber, Sprecher ist Josef Natek.
Österreich Gottfried von Einem, einer der bekanntesten österreichischen zeitgenössischen Komponisten, ist heute früh 78-jährig gestorben.
Gottfried von Einem komponierte unter anderem sieben Opern, fünf Ballette, vier Symphonien und zahlreiche andere Werke.
Er zählt damit zu den produktivsten Komponisten des 20.
Jahrhunderts.
Studiert hat er vorerst bei Paul Hindemith, später war er Schüler von Boris Blacher.
Gottfried von Einem gilt als Vertreter einer gemäßigten Moderne.
Er bediente sich der erweiterten Tonalität und bemühte sich um formale Klarheit und möglichst eingängige Rhythmik.
Gestorben ist der Komponist, wie sein Sohn, Innenminister Kaspar Einem, mitteilte, in Oberdürrenbach in Niederösterreich.
Das Parlament beendet in Wien heute die letzte Sitzung vor der Sommerpause.
Dies wurde heute Vormittag formal beschlossen.
Ursprünglich sollte die Tagungszeit erst am Montag enden.
Es gibt nun keine Möglichkeit, noch auf Basis der alten Geschäftsordnung für Sonntag eine Sondersitzung zu beantragen.
Zur Diskussion steht heute unter anderem die Aufhebung der Anonymität von Wertpapierkonten.
Die vom Verfassungsgerichtshof verlangte Nachwahl zum Nationalrat in einem Wahlsprengel in Reutte in Tirol und in Donnerskirchen im Burgenland wurde heute erwartungsgemäß auf den 13.
Oktober fixiert.
Als Begründung sagte Innenminister Einem, durch die EU-Wahl werde an diesem Tag ohne dies Österreich weit gewählt.
Bei jedem anderen Termin hätte man Wahllokale in allen neun Bundesländern einrichten müssen.
Die Nachwahl ist notwendig geworden, weil in Reutte die damalige Familienministerin Sonja Moser gewählt hat, obwohl sie nicht im Wählerverzeichnis aufschien.
In Donnerskirchen gab es falsche Stimmzettel.
Nach dem Mord an einem 50-jährigen Geschäftsmann aus Georgien in der Wiener Innenstadt hat die Polizei zwar einen 32-jährigen Mann festgenommen, damit scheint der Fall aber keineswegs geklärt.
Der Geschäftsmann ist gestern Abend unweit der Kärntner Straße in der Wiener Innenstadt von zwei Männern mit zwei Kopfschüssen getötet worden.
Seine 42-jährige Begleiterin, ebenfalls georgische Staatsangehörige, wurde angeschossen.
Unweit des Tatortes fanden sich eine Pistole mit Schalldämpfer und Laserzielgerät, eine Maschinenpistole und an anderer Stelle ein Plastiksack.
Darin entdeckte man die Rechnung über den Ankauf einer Pistole samt Munition.
Die Rechnung war ordnungsgemäß ausgestellt.
Auf ihr stand auch der Name des Käufers.
Es ist ein 32-jähriger Mann aus Wien-Landstraße.
Er wurde heute in Wien Favoriten verhaftet.
Ob er mit dem Fall zu tun hat, lässt sich noch nicht abschätzen.
Ein Polizeisprecher ließ gestern Abend die Version, der Mord sei eine Art Hinrichtung im Mafia-Stil, undementiert.
Russland.
In Moskau ist heute wieder auf einem Oberleitungsbus ein Sprengstoffanschlag verübt worden.
Schon gestern ereignete sich ein ganz ähnlicher Terrorakt.
Heute ist wahrscheinlich ein Mensch ums Leben gekommen, 27 wurden verletzt, acht davon schwer.
Gestern gab es drei schwer und zwei leicht Verletzte.
Auch heute detonierte der Sprengkörper im morgendlichen Berufsverkehr im Zentrum der Hauptstadt in einem O-Bus.
Präsident Jelzin hat kurz danach ein entschiedenes Vorgehen gegen den Terrorismus gefordert und mitgeteilt, er habe ein entsprechendes Dekret unterzeichnet, er übernehme die Kontrolle im Kampf gegen den Terrorismus, erklärte Jelzin.
Das russische Innenministerium hat mehr als 1000 Mann seiner Sondereinheiten in die Hauptstadt verlegt.
Nordirland.
Vor den für heute geplanten Umzügen der Protestanten hat sich die Spannung in der Provinz Alster weiter verschärft.
In der Nacht ist es wieder zu Krawallen, Handgreiflichkeiten und Brandlegungen gekommen.
Drei Polizisten wurden angeschossen.
In Belfast ist jene mehrheitlich von Katholiken bewohnte Straße abgeriegelt worden, durch die die Mitglieder des Orania-Ordens ihre Märsche vor kurzem begonnen haben.
Mit den traditionellen Paraden soll des Sieges der Protestanten über die Katholiken im Jahre 1690 gedacht werden.
Europäische Union.
Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat den Antrag Großbritanniens abgelehnt, das Exportverbot der EU für britisches Rindfleisch auszusetzen.
Das gab Agrarkommissär Fischler unmittelbar nach der Gerichtshofentscheidung in Wien bekannt.
Die EU hat das Exportverbot am 27.
März erlassen.
Großbritannien hat den Antrag auf Aussetzung am 24.
Mai eingereicht.
Informell wurde in Luxemburg bekannt, dass eine endgültige Entscheidung über die Klage wahrscheinlich erst im kommenden Jahr fallen werde.
Zum leidigen Thema Wetter jetzt.
Heute früh höre ich zwar in den Prognosen, am Sonntag kommt der Sommer wieder.
Darf man der Wetterredaktion beziehungsweise dem Wetter trauen, Jörg Stieber?
Ich hoffe schon, wir bleiben auf jeden Fall noch bei unserer Prognose, dass sich langsam aber sicher der Sommer nähert.
Morgen muss man zwar noch mit ein paar Regenschauen rechnen, allerdings kommt auch schon überall die Sonne durch und am Sonntag sollte es dann viel Sonne und Temperaturen bis zu 29 Grad geben.
Zunächst aber noch zu den aktuellen Meldungen.
In Wien ist es bedeckt bei 17 Grad Westwind mit 20 km pro Stunde, Eisenstadt bedeckt 17, St.
Pölten Regen 15, West 20, Linz leichter Regen 16, West 20, Salzburg stark bewölkt 16, Innsbruck stark bewölkt 19, Pregensheiter 18, Graz stark bewölkt 19 und Klagenfurt stark bewölkt 20 Grad.
Auch heute Nachmittag bleibt es im Großteil Österreichs stark bewölkt und stellenweise regnet es, vor allem in Ober- und Niederösterreich.
Die Intensität des Regens lässt aber allmählich nach.
Zwischendurch sonnig ist es heute Nachmittag in Vorarlberg, Teilen Tirols und Kärntens.
Von Oberösterreich bis ins Nordburgenland bleibt es windig und die Temperaturen erreichen 16 bis 22 Grad bei Sonne bis zu 24.
Morgen Samstag halten sich in der Früh vor allem am Nordrand der Alpen etwa von Salzburg ostwärts, Wolken und Hochnebel.
Vereinzelt kann es auch noch leicht regnen.
Bis Mittag kommt dann überall zeitweise die Sonne durch.
Am Nachmittag sind aber wieder ein paar Regenschauer und auch einzelne Gewitter möglich.
Es wird deutlich wärmer, die Höchstwerte liegen zwischen 22 und 26 Grad.
In 2000 Meter Höhe hat es zum Mittag etwa 10 Grad.
Und am Sonntag dann meist sonnig und Höchstwerte zwischen 24 und 29 Grad.
Ja, danke Jörg Stieber, aber darf ich kurz noch einmal auf den Samstag zurückkommen?
Am Abend in Wien, da gibt es ja ein kulturelles Großereignis, das Konzert der drei Tenöre.
Wird das Wetter da mitspielen, Samstagabend, Wien?
Nun, für den Samstagabend schaut es ganz gut aus.
Ein kurzer Regenschau ist zwar nicht ganz auszuschließen, zu etwa 80 Prozent bleibt es aber trocken.
Auch die Temperaturen sind ganz angenehm.
Am Beginn des Konzerts hat es etwa 23 Grad, gegen Mitternacht dann immer noch um die 20.
Das ist ja schon ganz detailliert.
Ein Versprechen für Samstagabend.
Zu viel zur Wetterprognose.
Jetzt zu den Themen in diesem ORF-Mittagsschornal.
Er war ganz sicherlich einer der beeindruckendsten zeitgenössischen Künstler allein schon von seinem Äußeren her.
Gottfried von Einem.
Heute früh, Sie haben seine Nachrichten gehört, ist er im Alter von 78 Jahren in seinem Haus im Waldviertel gestorben.
Friedlich eingeschlafen.
wie sein Sohn, sagte Innenminister Kaspar Einheim.
Gottfried von Einheim, der Deuguin der österreichischen Musik, war überaus produktiv.
Sieben Opern, fünf Ballette und vier Symphonien hat er geschrieben.
Mit Musik beginnt natürlich auch Gernot Zimmermanns Nachruf auf Gottfried von Einheim, den er noch vor wenigen Monaten ausführlich interviewen konnte.
Musik war für Gottfried von Einem das Lebenselixier schlechthin.
Noch förmlich bis zum letzten Atemzug komponierte er.
Musik war ihm universelle Hoffnung.
Ich glaube, dass die Hoffnung nie abreißen wird, solange Menschen Ohren haben, um zu hören.
Nur viele, viele, viele junge Menschen haben keine Ohren mehr.
Durch diese schauderhaften Discos und die ruinöse Wirkung der Lautstärke verlieren sie effektiv das Gehör.
Nur es wird immer Menschen geben, die in der Musik nicht die Rettung, aber doch eine Freude und eine Erleichterung
vielleicht sogar eine Befreiung suchen werden und finden.
Befreiung fand Gottfried von einem selbst sehr bald in der Musik, von seinem aristokratischen, aber eher emotionell kalten Elternhaus in Norddeutschland.
Er studierte bei Paul Hindemith in Berlin, später bei Boris Blacher.
1944 begann er seine Komposition zu der Oper, die ihn schlagartig berühmt machen sollte, Danton's Tod, eine Zeitoper zwischen dem Hitler-Attentat und den Nürnberger Prozessen entstanden und 1947 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt.
Seinem Herbst erschienenen Memoir nannte Gottfried von einem, ich habe sehr viel erlebt.
Denn ich bin ja nicht als Leichnam herumgeschwommen, sondern als Lebender.
Und vor allem als Klarsichtiger.
Ich habe sehr viel gesehen, Schönes.
und ungeheuer grauenhaftes.
Klarsicht und Streitbarkeit, Engagement und Ironie, sie zeichneten Gottfried von Einems Persönlichkeit und seine Kompositionen aus.
Bei den Salzburger Festspielen konnte er es da schon einige Scharmützel setzen, etwa sein Streit mit Herbert von Karajan oder um Bertolt Brecht, den Einem als Direktoriumsmitglied vergeblich durchzusetzen versuchte.
Das Interagieren war ich ja gewöhnt von anderen.
Nein, nein, und ich konnte es ja auch ganz gut.
Nein, nein.
Ich meine, das gehört sozusagen zum Geschäft.
Übel genommen hat Gottfried von einem seinen Gegnern wenig.
Die Entwicklung der Salzburger Festspiele in den letzten Jahren sei er mit Besorgnis.
Dieses ganze dumme Zeug mit diesen Direktoren jetzt, die auch noch hoch bezahlt sind.
Ich habe meine ganze Arbeit jahrelang gemacht für zwei Schilling, weil ich das Geld nicht hatte für ein Omnibus von Salzburg nach St.
Jakob.
Aufgrund solcher kritischen Aussagen war Gottfried von einem immer wieder als wertkonservativer und reaktionär von der falschen Seite angegriffen worden.
Er selbst aber beschrieb sich folgendermaßen.
Ich war immer links.
Es wäre nie rechts gewesen.
Nie.
In erster Ehe war Gottfried von Einem mit einer Nachfahrin von Bismarck verheiratet.
Aus ihr stammt sein Sohn Kaspar.
Mit seiner zweiten Frau, Lotte Ingrisch, ging er hingegen auch in die künstlerische Gemeinschaft ein, die zum Skandal der Mysterien-Oper-Jesu-Hochzeit im Jahre 1980 und zuletzt zu seinem Tier-Requiem führte.
Mit Ingrisch teilte Gottfried von Einem auch den Glauben an ein astrales Weiterleben der Seelen nach dem Tod.
Ich bin fest überzeugt, dass es das Leben nach dem Tod in vielerlei Versionen gibt und dass wir nicht, das erste und schon gar nicht, das letzte Mal auf diesem Stern waren.
Heute früh gestorben, also der Komponist Gottfried von Einem, ein beeindruckender Künstler,
und sicherlich auch ein ungewöhnlicher Mensch.
Gernot Zimmermann hat mit diesem Nachruf Gottfried von Aynem gewürdigt.
Jetzt zu unseren Beiträgen im Mittagsjournal.
Einen spektakulären Mord, eigentlich ganz nach Art der Mafia, hat es gestern Abend in der Wiener Innenstadt gegeben.
Ein 50-jähriger Geschäftsmann aus Georgien ist mit gezielten Schüssen ermordet worden.
Seine Begleiterin wurde schwer verletzt.
Am Vormittag hat die Polizei einen möglicherweise Verdächtigen festgenommen.
Fritz Besata mit weiteren Details.
Eine erste Verhaftung hatte es heute Vormittag im Zusammenhang mit dem Mord an dem 50-jährigen georgischen Geschäftsmann David S. sowie dem Mordanschlag an seine Begleiterin, der 42-jährigen Manana P. gegeben.
Auf den verhafteten 32-jährigen Thomas H., einem Österreicher, war man gestoßen, als man in der Nähe des Tatorts in der Wiener Innenstadt in einem Plastiksackerl unter anderem die Rechnung über den Ankauf einer Pistole vom Typ Tokarev gefunden hatte.
Gefunden wurden ebenfalls eine Maschinenpistole der Marke Scorpion.
Ob der Verhaftete auch einer der mutmaßlichen Täter ist, lässt sich derzeit nicht sagen.
Die Sicherheitsbehörden haben eine Nachrichtensperre verhängt.
Michael Sicker, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, sagte generell über die Gefahr der Ostmafia, müssen wir uns aber davor hüten, dass wir nicht Wildostzustände in Wien bekommen, so wie sie in anderen Städten, Hauptstädten der Nachbarländer schon üblich sind.
Wir haben hier Spezialkräfte, die Wiener unterstützen werden bei der Aufklärung dieses Mordfalles, der ganz sicher nur geklärt werden kann in einer engen Zusammenarbeit.
Die schwerfälligste Begleiterin des 50-jährigen Georgias, der angeblich über ein KGB-Konto verfügt hat, wird zur Zeit einvernommen.
Daneben gibt es noch folgende Täterbeschreibungen.
Der Schütze wird mit etwa 20 bis 30 Jahren alt beschrieben, 1,85 bis 1,90 Meter groß, kräftig, kurzes Haar mit Schirmkappe.
Der zweite Täter ist ebenfalls rund 25 Jahre alt, sehr groß und schlank.
Mit dem Mord von gestern Abend in Wiens Innenstadt hat das Schlagwort von der Russen-Mafia also wieder Aktualität bekommen.
Es sind aber nicht nur Bürger aus der ehemaligen Sowjetunion, sondern generell aus allen anderen Ländern des Ex-Ost-Blocks, die hier zunehmend eigentlich kriminell aktiv werden.
Ein Überblick über diese Szene von Hans-Christian Ungar.
Es ist erst einige Wochen her, dass der aus Polen gebürtige Izrael Laster in seiner Wiener Wohnung von einem bosnischen Killer erschossen wurde.
Laster soll angeblich in dubiose Geldgeschäfte verwickelt gewesen sein.
Ob es sich dabei um eine Fee, die innerhalb einer kriminellen ausländischen Organisation gehandelt hat, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.
Ganz eindeutig auf das Konto einer mafiosen und in Wien aktiven Gruppe ging dagegen der Mord an dem russischen Geschäftsmann Hoxha Akhmedov.
Er wurde am 19.
September 1994 am Steuer seines Autos buchstäblich hingerichtet.
Der Mörder konnte untertauchen und soll später in St.
Petersburg erschossen worden sein.
Die Auftraggeber der Tat, vier Russen, wurden in Wien zu hohen Haftstrafen verurteilt.
Die Waffe, mit der Achmitow erschossen wurde, aus der die tödlichen Kugeln für Laster stammten, und eine der Waffen, die gestern Abend in der Wiener Innenstadt gefunden wurden, waren alle vom Typ Skorpion, einer Kleinmaschinenpistole aus tschechischer Produktion.
Das Attentat in der Annagasse von gestern bildet sicherlich nur die Spitze des Eisbergs krimineller Aktivitäten, denen die EDOK, die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität, permanent auf der Spur ist.
Waffenhandel und Prostitution, sowie Drogengeschäfte und schließlich Geldwäscherei immensen Ausmaßes.
Das sind die Hauptdelikte, in die immer wieder Angehörige aus der ehemaligen Sowjetunion verwickelt sind.
Und Fäden zwischen den verschiedenen Organisationen bzw.
Banden werden nicht selten mit der Waffe ausgetragen.
Vor allem im Rotlichtmilieu.
Und noch ein krimineller Bereich, der allerdings am schwierigsten in den Griff zu bekommen ist, das ist jener der Schutzgelderpressungen.
Einen Mord im Mafia-Stil hat es gestern spätabends in der Wiener Innenstadt gegeben.
Ein 50-jähriger georgischer Geschäftsmann ist dabei getötet worden.
Heute Vormittag ist ein Verdächtiger festgenommen worden, aber noch steht nicht fest, ob es sich dabei auch wirklich um den Täter handelt.
Soweit zusammenfassendes zu diesen letzten Beiträgen.
Der letzte war von Hans-Christian Unger.
Jetzt aber ins Ausland.
Und es ist nicht das Stichwort Russen-Mafia, das uns nach Russland führt, sondern der jüngste schwere Sprengstoffanschlag in der russischen Hauptstadt.
Innerhalb weniger Stunden sind in zwei Bussen Sprengsätze explodiert.
Die Moskauer sind schwer geschockt.
Nicht nur die U-Bahn, eines der wichtigsten Verkehrsmittel, ist durch Attentate unsicher geworden.
Nun sind auch die Autobusse gefährdet.
Und die Menschen verstehen nur schwer, warum es nicht möglich ist, die Urheber dieser Anschläge zu fassen.
Moskaus Bürgermeister Luschkov glaubt, dass der Krieg in Tschetschenien Hintergrund dieses Terrors ist.
Das russische Innenministerium will nun zur Beruhigung der Bevölkerung 1000 Mann seiner Sondereinheiten nach Moskau verlegen.
Aus der russischen Hauptstadt Elisavash.
Die Moskauer sind zutiefst beunruhigt.
Kaum einer steigt noch ohne flaues Gefühl in ein öffentliches Verkehrsmittel.
Schon wieder ist heute zur morgendlichen Stoßzeit eine Bombe in einem O-Bus explodiert.
Ein Passagier wurde dabei getötet, 27 Menschen, unter ihnen der Fahrer, wurden verletzt.
So wie gestern war der Sprengstoff auch diesmal in einem unauffälligen, scheinbar vergessenen Einkaufssack unter einem Sitz versteckt.
Auch gestern wurden jedoch eine Explosion in einem O-Bus fünf Menschen verletzt, einer davon schwer.
Die heutige Bombe hatte nach Ansicht von Experten die doppelte Sprengkraft der gestrigen.
Der O-Bus war auf einer der Moskauer Hauptmagistralen vom Norden in Richtung Stadtzentrum unterwegs.
Niemand hat sich zu den Attentaten bekannt und so wie bei dem Anschlag auf die Moskauer U-Bahn vor einem Monat scheint der Inlandsgeheimdienst vorerst im Dunkeln zu tappen.
Dafür gibt es jede Menge Gerüchte.
Viele Moskauer vermuten, dass tschetschenische Separatisten die Anschläge verübt haben.
Der Zeitpunkt wäre logisch.
Erst vor wenigen Tagen ist der Krieg in der Kaukasus-Republik wieder in voller Stärke ausgebrochen.
Moskaus Bürgermeister Luschkov berichtete heute von mehreren Anrufen, in denen vor weiteren Anschlägen der U-Bahn Moskaus meist benütztem Verkehrsmittel gewarnt wird.
Alle Anrufe zu Luschkov hätten einen südlichen, kaukasischen Akzent im russischen gehabt.
Eine andere Theorie besagt, dass die Terrorakte etwas mit der angekündigten Verstärkung der Verbrechensbekämpfung in Moskau zu tun haben.
Erst vorgestern hat Präsident Yeltsin seinem Sicherheitsberater Lebed dahingehende Sondervollmachten erteilt.
Möglich, dass das einigen Leuten nicht passt.
In der russischen Hauptstadt wurden jedenfalls die Sicherheitsvorkehrungen auf Veranlassung von Bürgermeister Luschkov vehement verschärft.
Milizionäre und Sondertruppen des Innenministeriums patrouillieren verstärkt auf den Straßen.
Präsident Yeltsin sagte heute, er nehme den Kampf gegen den Terrorismus ab jetzt persönlich in die Hand.
Moskau sei von Terroristen überschwemmt.
Man müsse nun endlich härtere Maßnahmen ergreifen.
Zuvor hatte schon Ministerpräsident Tschernomyr den verkündet, er selbst werde die Aufklärung der Bombenattentate kontrollieren.
Und erst vorgestern hat er ja, wie erwähnt, Alexander Lebed Sondervollmachten in Sachen Verbrechensbekämpfung in Moskau erhalten.
Die hastigen Reaktionen der wichtigsten Männer des Landes sind aber wohl eher ein Zeichen für den Schock über die Terrorakte als für baldige Aufklärung.
Die Stabilität, auf die das Land nach den Präsidentenwahlen gehofft hatte, ist vorerst ausgeblieben.
Nach den tagelangen schweren Unruhen in Nordirland befürchtet man heute den Höhepunkt der gewalttätigen Ausschreitungen.
Zentrum der provozierenden Aufmärsche von militanten Protestanten war bisher die Stadt Portadown.
Dort sind die pro-britischen Loyalisten gestern unter massiven Polizeischutz durch das katholiken Viertel der Stadt gezogen.
Ein für Außenstehende absurd anmutender Gedenkmarsch für eine Schlacht vor mehr als 300 Jahren, bei der der protestantische Oranjakönig Wilhelm III.
über den katholischen König Jakob II.
gesiegt hatte.
Die Unruhen, die Nordirland seit Sonntag wegen dieser Oranienmärsche erschüttern, sind die schwersten seit Jahren.
Aus Angst vor Übergriffen haben sogar im Belfast katholische Familien ihre Häuser verlassen, Szenen, die, wie politische Beobachter meinen, an den Beginn des Bürgerkriegs von 1969 erinnern.
Und heute Nacht sind in Belfast drei Polizisten in einem katholiken Viertel durch Schüsse verletzt worden.
Der erste bewaffnete Zwischenfall seit die IAA im August 94 eine Waffenruhe ausgerufen hatte.
Wohin driftet Nordirland in diesen Tagen?
Heute finden diese Oranierfeiern ihren Höhepunkt unter Anführungszeichen.
Viele fürchten sich vor dem Beginn eines neuen, blutigen Kapitels in der Geschichte Nordirlands.
Martin Allion berichtet.
An 18 verschiedenen Orten Nordirlands finden zurzeit Paraden des protestantischen Oranje-Ordens statt, die größte davon in Belfast.
Nach den ununterbrochenen Krawallen und Konfrontationen der letzten sechs Tage und Nächte ist die Stimmung fragil.
Die Sicherheitskräfte sind aufs Äußerste angespannt, um jeglichen Kontakt zwischen den Paradierenden und der aufgebrachten katholischen Zivilbevölkerung, die diese Paraden als Provokante zur Schaustellung protestantischer Arroganz empfindet,
zu unterbinden.
Die Empörung der Katholiken über die gestrige Kehrtwendung der Polizei, als ein Marschverbot des Ordens in Portadown plötzlich aufgehoben wurde, äußerte sich über Nacht in massiven Krawallen.
Die Polizei berichtet von 900 Brandbomben in Derry allein und ungezählten Plastikgeschossen.
In Belfast wurde die Polizei erstmals wieder beschossen.
Dutzende Verletzte liegen im Krankenhaus.
In mehreren Provinzstädten gingen Busse und Postfahrzeuge in Flammen auf.
Heute Morgen bündelte sich die Aufmerksamkeit auf einen katholischen Straßenzug im Südviertel von Belfast, dessen Bewohner sich heftig gegen die Paraden zur Wehr setzen.
Doch eine erstickende Polizeipräsenz seit gestern Abend erzwang den Durchmarsch durch die stählernen und menschlichen Schutzwände.
Die Anwohner standen mehr oder weniger unter Quarantäne.
Zwischenfälle wurden fürs Erste vermieden.
Derweil tobt die politische Debatte um die gestrige Kapitulation der nordirischen Polizei in Portugal.
Niemand kann ernsthaft bestreiten, dass dem Polizeikommandanten angesichts der protestantischen Gewaltbereitschaft und Übermacht keine Wahl blieb.
Dennoch forderte die gemäßigte, überkonfessionelle Allianzpartei Nordirlands heute Morgen seinen Rücktritt.
Der Primas Irlands Kardinal Cahal Daly gab heute Morgen am nordirischen Rundfunk
mit bitterem Unterton zu Protokoll, er fühle sich von der britischen Regierung betrogen.
Daley hatte gestern mit anderen Kirchenführern versucht zu vermitteln und war von der plötzlichen Marscherlaubnis gänzlich überrumpelt worden.
Die irische Regierung drückte sich gestern Abend etwas milder aus, doch Premierminister John Bruton verurteilte von Paris aus den Polizeientscheid als Fehler.
Im Beitrag von Martin Alljott haben wir es ja gehört, die größte der heutigen Oranjaparaden findet in Belfast statt, der Hauptstadt Nordirlands.
Seit den frühen Morgenstunden ist ein Riesenaufgebot an Polizei dort bemüht, die Situation halbwegs im Griff zu behalten.
Mein Kollege Roland Adrobitzer meldet sich nun direkt ins Mittagschanal aus Belfast.
Herr Adrobitzer, wie sieht's aus?
Nun, es ist nach außen ruhig.
Ich war dabei, mit dieser großen Parade in Dorm aus Zschied, von der wir auch vorher berichtet haben,
Die massive Polizeipräsenz hat verhindert, dass dort etwas passiert ist.
Es wurde praktisch über diese gesamte katholische Wohngegend ein Ausgehverbot verhängt.
Sämtliche Seitenstraßen sind durch gepanzerte Fahrzeuge der Polizei und der Armee ausgesperrt worden.
Nur hunderte Journalisten waren auf der Straße.
Und dann natürlich diese Oranienmärsche.
Das ist schon eine sehr komische Veranstaltung.
Gelinde auszudrücken, diese tausenden Menschen, die da durchmarschieren mit ihren Trommeln, mit diesen Pfeifen, mit martialischem Auftreten.
Und da sieht man eine Schlacht, der vor 300 Jahren in einer katholischen Klinik besiegt worden ist.
Zum Beispiel tragen sie stolz Oliver Cromwell durch die Straßen.
Oliver Cromwell, von dem man weiß, dass er die Iren mit Feuer und Schwert bekämpft hat, wie er gesagt hat.
Das muss man mit den katholischen Iren machen.
Auf diese Art und Weise werden die Katholiken immer wieder provoziert, wie sie sagen, gedemütigt.
Sie sagen, die Protestanten dürfen alles tun, wir feiern nie einen katholischen Sieg.
Aber sie machen das jedes Jahr, provozieren und demütigen uns damit.
Worauf führt man es zurück, dass es ausgerechnet heuer zu einer solchen Eskalation der Gewalt gekommen ist?
Sie sagen ja selbst, diese Märsche finden jedes Jahr statt und doch war es in den letzten Jahren eigentlich ruhig.
Es war in den letzten Jahren eigentlich ruhig und man hat in den letzten Jahren so Kompromisse gefunden.
Die Märsche wurden kürzer, sie waren ohne Musik.
In den letzten Jahren war es so etwas wie Kompromissbereitschaft.
Es war dieser Friedensprozess, vor allem im Vorjahr, ich war vor einem Jahr zum letzten Mal in Belfast
Man kennt diese Stadt jetzt nicht wieder, wie man sie mit vor einem Jahr vergleicht.
Damals sind die Polizisten in ganz normalen Hemden herumgelaufen.
Jetzt sind wieder alle mit schusssicheren Westen, unglaublich martialisch ausgerüstet.
Ich werde hier jetzt gerade zufällig Zeuge einer unglaublichen Szene.
Zwei Soldaten knien auf den Boden.
Schnellfahrergewehre im Anschlag vor einem katholischen Viertel und kleine Buben stehen um sich herum und schauen durch die Zielzentrale der Soldaten.
Das sind Bilder, die man einfach nicht glauben kann, dass das ein Land der europäischen Gemeinschaft ist.
Die ganze Stimmung ist wieder so aufgeheizt.
Natürlich hat die IAA dazu beigefragen durch ihre Bombenanschläge in London, in den Docklands, der Bombenanschlag in Manchester, dass die Situation wieder aufgeheizt ist.
Im Vorjahr war das in Portadon zum Beispiel problemlos, da ist man durchgegangen.
Aber hier ist eben, diesmal war die Situation wieder ganz anders.
Der Oberkommandierende der nordirischen Polizei, von dem Kollege Alyos vorher gesprochen hat, Sir Hugh Ennesley, hat am Sonntag diese Parade aufgehalten.
Er hat gesagt, es ist zu riskant.
Und dann hat sich der ganze Druck auf ihn aufgebaut.
Gestern hat er nachgegeben, er hat dann im Fernsehen gesagt, er hat es endgültig satt, in der Mitte eines Konfliktes zu stehen, der unlösbar ist.
Und es sei ein Mann, der in Nordirland geboren, aber in der Republik Irland aufgewachsen ist und hat gemeint, dass es ihm am ehesten gelingen würde, die Polizei sozusagen unbeeinflusst zu führen, aber die Katholiken persönlich vorher tut es nicht und es ist einfach eine unlösbare Situation.
Herr Adrovice, ich könnte mir vorstellen, dass es ganz entscheidend für die nächsten Stunden sein wird, wie die katholische Bevölkerung reagiert, ob Sie auf das, was Sie als Terror auf den Straßen empfinden, nun selbst wieder mit Terror antworten.
Haben Sie da ein Gefühl, wie die Stimmung bei den Katholiken ist?
Die Stimmung ist wirklich sehr, sehr aufgeheizt.
Nur, solange es hell ist, wird nichts passieren.
Aber allgemein, jeder hier sagt, heute Abend wird es wieder losgehen in den katholischen Vierteln von Belfast, von Derry, von Newry.
Die Bilder, die man in der letzten Nacht sieht, die gewesen sind.
Busse werden jede Nacht herausentführt, aus Garagen angezündet.
Es ist ein katholischer Taxifahrer vor drei Tagen erschossen worden, auf offener Straße, nur weil er Katholik gewesen ist.
Das war der erste Tote seit langem in Nordirland von protestantischen Terroristen vermutlich.
Gestern war das Begräbnis dieses jungen Mannes.
Sein Vater hat anschließend im Fernsehen
weinend an alle appelliert, sie sollen mit der Gewalt aufstehen.
Er hat sogar gesagt, ich vergebe den Mördern meines Sohnes, aber hört endlich mit diesem Wahnsinn auf.
Aber ich fürchte, seine Worte werden auf Taubeohren stoßen.
Roland Adrowitzer, ich danke Ihnen für diesen beeindruckenden Bericht aus Belfast.
Auf Wiederhören.
Auf Wiederhören.
Und jetzt ist es Halbzeit in diesem Mittagsschanal, 12 Uhr und 30 Minuten.
In Sachen Rindfleisch-Embargo hat heute der Europäische Gerichtshof eine wichtige Entscheidung getroffen.
Die Forderung Großbritanniens, das Exportverbot aufzuheben, ist nämlich abgewiesen worden.
Wobei es den Briten vor allem darum ging, dass das Exportverbot in Staaten außerhalb der Europäischen Union aufgehoben werden sollte.
London wünschte sich in einem sogenannten EIL-Antrag eine einstweilige Entscheidung des EuGH.
Offiziell liegt das Urteil des Europäischen Gerichtshofs noch nicht im Wortlaut vor.
Bei der EU-Kommission in Brüssel hat man allerdings schon über die Entscheidung informiert und EU-Kommissar Fischler, der sich heute zufällig in Wien aufhielt, sagte bei einer Pressekonferenz zum Mittag, er wolle mitteilen, dass der Prozess vor dem EuGH Großbritannien gegen Europäische Union oder Europäische Kommission zugunsten der Europäischen Kommission ausgegangen ist.
Also das Exportverbot für
britisches Rindfleisch bleibt so wie bisher aufrecht.
Prinzipiell war Österreichs EU-Kommissar Franz Fischler heute in Wien, um zu einem ganz anderen Thema zu informieren.
Es geht dabei um die Kennzeichnung traditioneller Lebensmittel innerhalb der Europäischen Union.
Ein Schutzsystem also, das regionale Spezialitäten eines Landes vor Nachahmung bewahren soll.
Ernst Weinisch berichtet diesbezüglich über Einzelheiten.
Die Europäische Union startet eine Initiative, um traditionelle Lebensmittel für die Verbraucher klare ersichtlich zu machen und die Produzenten vor plumpen Nachahmungen zu schützen.
Insgesamt haben die Erzeuger 1.500 Anträge an die EU-Kommission gestellt, 100 davon aus Österreich.
Einige wenige Produkte dürfen jetzt als Spezialität ihren ursprünglichen Namen behalten, wie etwa Die geschmackvolle Wachauer Marille, das ist weiters der Marfeld-Spargel.
Das ist weiters das steirische Kürbiskernöl und eine Tiroler Spezialität.
der Tiroler Graukäse", sagt EU-Kommissär Fischler.
Der Grund, warum bisher nur vier Produkte aus Österreich geschützt sind, ist einfach.
Österreich ist erst seit eineinhalb Jahren bei der EU und jeder Antrag muss geprüft werden.
Das braucht auch in Brüssel Zeit.
Geschützt werden einerseits Spezialitäten, die eng mit geografischen Gebieten verbunden sind oder aber auf alte, traditionelle Weise erzeugt werden.
Die Idee ist, dass wir vor allem verhindern wollen,
dass sich derartige geschützte Bezeichnungen, die ja in langen Jahren in der Regel aufgebaut werden mussten, nicht andere gewissermaßen als Trittbrettfahrer zu eigen machen.
Des Weiteren wollen wir auf diese Weise auch sicherstellen, dass Nachahmungen anderswo nicht mehr möglich sein sollen.
Und dass sozusagen investieren in eine regionale Besonderheit sich in der Zukunft noch mehr lohnen sollte.
Sagt Agrarkommissär Franz Fischler und präsentiert dann das neue Sonnenlogo, das die EU für garantiert traditionelle Spezialitäten vergibt.
Eine gelbe Sonne mit blauem Mittelteil und den zwölf EU-Sternen wird also künftig auch aus den österreichischen Regalen lachen.
Fragt sich nur, ob der Konsument all die Logos auf den Lebensmitteln erkennt und weiß, wofür sie stehen.
Die EU will mit ihrem neuen Logo für Spezialitäten also mehr Klarheit für die Konsumenten schaffen.
Wie weit ihr das angesichts der Fülle von Lebensmittel, Produkt und Gütezeichen auf den einzelnen Produkten auch wirklich gelingen wird, das bleibt abzuwarten.
Denn zu viele Gütezeichen verwirren die Konsumenten, statt sie zu informieren.
Das hat die Arbeiterkammer in einer heute präsentierten Erhebung festgestellt.
Die Arbeiterkammer fordert jetzt weniger, aber klareres Gütesiegel, mehr Transparenz bei der Vergabe und schärfere Kontrollen.
Michael Czocklich informiert.
Ob AMA oder Bio, Made in Austria oder Natur pur, biologischer Landbau oder artgerechte Tierhaltung, die Versprechungen der Hersteller über Qualität und Herkunft der Lebensmittel sind vielfältig.
Für den Konsumenten sind die Angaben aber nur in den seltensten Fällen praktisch überprüfbar.
Das österreichische Ökologieinstitut hat deshalb im Auftrag der Arbeiterkammer insgesamt 61 Güte- und Markenzeichen untersucht.
Erhoben wurde, inwieweit diese Zeichen die Angaben über Qualität, Herkunft und Verarbeitung sowie die gesetzlichen Bestimmungen tatsächlich erfüllen.
Das wichtigste Ergebnis für Harald Glatz, Leiter der Abteilung Konsumentenschutz in der AK,
Problem ist, dass die Fülle von Kennzeichen eine Desinformation für die Konsumenten bedeutet und dass man sich hier eben eine Straffung dieser Information überlegen sollte.
Es ist für den durchschnittlichen Konsumenten einfach nicht
zumutbar sich bei 60 Zeichen zurechtzufinden.
Die AK kritisiert auch die Vergabe der Gütesiegel.
Diese sei zu wenig transparent, wenigen staatlichen Zeichen stehen viele von den Produzenten selbst kreierte gegenüber.
Weiter sei die Herkunft der Produkte oft schwer nachvollziehbar und die Kennzeichnung häufig unzureichend.
Die Forderung der AK ist daher, die Zahl der Gütesiegel muss eingedämmt werden.
Für uns wäre es wünschenswert, wenn bei allen Produkten, die Bio-Produkte sind, das Bio-Zeichen drauf ist.
Und wenn bei allen Produkten, die österreichische Produkte sind, das Ama-Zeichen drauf ist.
Dann hat der Konsument mit zwei Zeichen zu tun.
Wenn er sich orientiert an der Herkunft des Rohstoffes oder orientieren will, dann gibt es das Ama-Zeichen.
die produktionsweise ein Bioprodukt wichtig sind, dann gibt es ein Bierzeichen.
Daran kann er sich orientieren.
Die AK verlangt auch, dass die Registrierung einer Marke besser kontrolliert wird und die Anforderungen, die Gütezeichen erfüllen müssen, in den Geschäften hinterlegt werden.
Insgesamt ist die AK aber eher skeptisch, den Dschungel an Gütesiegeln und Marken praktisch entwirren zu können.
Da gibt es dann eigentlich nur die Möglichkeit der Aufklärung der Konsumenten, sie sollen nicht alles glauben, was hier an Blumenwiesen, Bäume, Kühe oder so auf den Verpackungen herumtobt.
Das gesunde Misstrauen des Konsumenten kann also durch nichts ersetzt werden.
Michael Czoklic hat informiert.
Nun wollen sie es doch heute noch schaffen, die Abgeordneten im Nationalrat.
Ihre letzte Sitzung vor der Sommerpause drohte ja zum Marathon zu werden.
Und der Begriff Marathonschlacht wäre wohl dafür auch nicht allzu weit hergeholt.
Aber nun scheint Vernunft zu siegen.
Man will noch heute mit der Tagesordnung fertig werden.
Nicht zuletzt wohl auch darüber miterleichtert, meine berichterstattenden Kollegen von der Innenpolitik.
Aus dem Parlament meldet sich heute fürs Mittagsschornal Helma Poschner.
Der Parlamentskehraus hat begonnen und das in flottem Tempo.
30 Punkte sind heute zu erledigen und wenn es so weitergeht, können die Abgeordneten tatsächlich am frühen Abend in die Parlamentsferien gehen.
Die Debatte über das Ende der Anonymität von Wertpapierkonten hat jedenfalls rasant begonnen.
Nur etwa fünf Minuten brauchten die ersten drei Redner für ihre Wortmeldungen.
Inhaltlich geht es aber nicht nur um Wertpapierkonten, bei deren Neueröffnung man sich ab Anfang August legitimieren muss.
Die Abgeordneten nützen diese Debatte für die verschiedensten Themen, darunter die viel diskutierte Anonymität der Sparbücher.
Eine emotionale Streitdebatte entwickelt sich daraus allerdings nicht.
Vielmehr legen die Parteien einmal mehr ihre Positionen dar.
Stellvertretend für die Befürworter der Sparbuch-Anonymität meint der ÖVP-Abgeordnete und Generalsekretär der Wirtschaftskammer Günther Stumpfoll.
Ich möchte genau so deutlich sagen, meine Damen und Herren, dass das, was das anonyme Sparbuch betrifft, diese Position, die wir halten, sicherlich nicht aufgeben sollten.
Andererseits aber doch versuchen sollten, durch einen Abbau der Emotionen an, hier doch also das Vertrauen, das Vertrauen in die Sparkultur,
Das Vertrauen in den Schilling, das Vertrauen in die Sparbücher, nicht dadurch zu gefährden, dass wir jetzt das anonyme Sparbuch zu einem Pompatze hier aufblasen, das ist es wirklich nicht.
Sagt Stumpfol.
Und im Namen der Kritiker der Anonymität fordert der liberale Abgeordnete Hans-Peter Haselsteiner zu einer klaren Entscheidung auf.
Und hier sollten wir nicht feig sein, meine Damen und Herren von den Regierungskoalitionen.
Und ähnlich wie bei der Neutralität einer heiligen Kuh, die wir sozusagen spazieren führen in dieser Republik, endlich einmal soll sie Milch geben.
Und ich glaube, das ist zumutbar.
Und die Österreicher werden reif genug.
Ich danke Ihnen.
Nächstes Thema nach der Anonymität von Sparbüchern und Wertpapierkonten ist die Umwelt.
Genau genommen geht es um die Verringerung der Ozonvorläufersubstanzen.
Helma Poschner war das aus dem Parlament.
Wo sollen Mountainbiker fahren dürfen?
Zwischen SPÖ und ÖVP gibt es diesbezüglich erhebliche Differenzen.
SPÖ-Parlamentarier haben gestern auf der Parlamentsrampe in vollem Dress ihren Forderungen Nachdruck verliehen.
Wir haben ja auch gestern im Mittagsschnall darüber berichtet.
Die SPÖ möchte eine generelle Öffnung aller Forstwege, die über 1,5 Meter breit sind.
Das wären etwa 140.000 Kilometer, die die Mountainbiker beradeln sollen.
Die Minister Farnleiter und Molterer von der ÖVP haben heute dargelegt, warum sie davon überhaupt nichts halten.
Ein Bericht von Cornelia Krebs.
Eine grenzenlose Öffnung der österreichischen Wälder für Mountainbiker fordert die SPÖ.
Biken auf Forststraßen ja, aber im geregelten Rahmen, sagt die ÖVP.
Wirtschaftsminister Johann Farnleitner und Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer erklärten heute noch einmal, warum die Freigabe der Wälder für sie einer kalten Enteignung, wie es hieß, gleichkommen würde.
Nach Ansicht der ÖVP gibt es berechtigte Forderungen der Waldeigentümer nach Abgeltung des Risikos und der Leistungen, die zusätzlich notwendig wären, um die Forststraßen für das Mountainbike zur Verfügung zu stellen.
In ein geregeltes, regional verknüpftes Radwegenetz zu investieren, könnte Sponsoren interessieren, wodurch nach Ansicht Molterers ein wesentlicher Teil, eben auch die Abgeltung der Waldeigentümer, finanziert werden könnte.
Molterer fasst die Unterschiede zwischen ÖVP- und SPÖ-Forderungen so zusammen.
Der grundsätzliche Unterschied ist der, aus meiner Sicht, dass wir von vornherein gesagt haben, wir legen Wert auf eine vertragliche Lösung, wir legen Wert auf eine entgeltliche Lösung, weil ja der Grundbesitzer Aufwand letztendlich hat dafür.
Wir legen Wert auf eine regionale Verankerung und wir sprechen uns gegen eine gesetzliche Öffnung deshalb aus, weil genau diese Anforderungen, dass es dann tatsächlich auch diese Vernetzung gibt, durch den gesetzlichen Schritt nicht gelöst werden und zweitens, weil es einen grundsätzlichen Unterschied in der Frage scheinbar gibt, dass man natürlich im Sinne dieses Ausgleichs der verschiedenen Interessenslagen
die Frage Grund, den Grundeigentümer ja nicht außer Acht lassen kann.
Regionale Konzepte würden, anders als eine bundesweite Verordnung, auch ein Miteinander erleichtern, so Molterer.
Etwa könnte man mit den Jägern, die derzeit von den ÖVP-Vorstößen gar nicht begeistert sind, so leichter aushandeln, wo und wann man biken darf oder wo und wann nicht.
Außerdem, so schränkte der Landwirtschaftsminister ein, sei das gemeinsame Konzept mit den österreichischen Bundesforsten nur ein vorläufiges.
Zwei Jahre solle es gelten, man müsse sehen, wie es funktioniert.
Die ÖVP wolle sich nicht unbedingt auf lediglich 1500 Kilometer festlegen.
Ja, wir sind im Radltau, aber wo dürfen die Mountainbiker wirklich fahren?
Weiter ein Fragezeichen.
In Wien hält sich derzeit der bekannte Schriftsteller und frühere chinesische Kulturminister Wang Mang auf.
In den 60er Jahren ließ ihn Mao Zedong wegen ideologischer Abweichungen für 16 Jahre auf ein entlegenes Dorf im Westen Chinas verbannen.
Zurück in Peking wurde er Vorsitzender des Staatlichen Schriftstellerverbandes
und 1986 sogar Kulturminister.
Nach der Niederschlagung der Studentenbewegung wurde der für seine weltoffenen Ansichten bekannte Literat zum Rücktritt gezwungen.
Und so beschäftigt sich Wang Mang seit 1989 wieder vorwiegend mit dem Schreiben neuer Romane.
Während seines Wien-Aufenthaltes hat sich der frühere chinesische Kulturminister nun in einem Gespräch mit Helmut Opletal auch zu den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen in China geäußert.
Eine Frage, die Wang Meng im Ausland immer wieder gestellt bekommt, ist die nach seiner Beurteilung der blutigen Ereignisse auf dem Tiananmen-Platz im Juni 1989.
Ich hatte sehr Angst, weil ich nicht wollte, dass China durch diese Veränderungen die Reformen durchführen.
Ich habe mir immer wieder sehr viele Sorgen gemacht.
Einerseits wollte ich nicht, dass die Ereignisse vom 4.
Juni zu einem Hindernis für eine Fortsetzung der Reform- und Öffnungspolitik in China würden.
Aber auf der anderen Seite wollte ich auch nicht, dass wir chaotische Zustände bekommen, die die gerade erst errungenen wirtschaftlichen Fortschritte gleich wieder zunichte machen.
Heute haben wir zwar viele Probleme und Unzulänglichkeiten in China, dennoch ist die Politik der Öffnung und der Reformen weitergegangen.
Ich bin sehr froh darüber, denn auch wenn die Ereignisse vom Juni 1989 im Ausland sehr heftig kritisiert worden sind, so haben sie dennoch nicht das Tempo der Entwicklungen in China aufgehalten.
Der Zusammenbruch der Sowjetunion habe auch ihn als überzeugten Kommunisten tief getroffen, sagt Wang Meng.
Und er habe feststellen müssen, dass sich auch China vom idealistischen Gemeinschaftsgeist der Revolutionsjahre abgewandt habe und sich nun voll an materiellen Überlegungen orientiere.
Vor allem bei der Jugend sei ein geistiges Vakuum und sogar ein moralischer Verfall eingetreten.
Wang erhofft sich nun ein neues Wertesystem, wobei China dabei sehr offen sein müsse.
Dieser Prozess muss meiner Ansicht nach weiter auf der chinesischen Tradition aufbauen.
Er muss aber auch einige Werte aufnehmen, die die chinesische Revolution gebracht hat, wie Bescheidenheit und Opferbereitschaft, den Willen, Probleme aus eigener Kraft zu bewältigen oder die Fähigkeit, am Puls des Volkes zu bleiben.
Dazu müssen aber auch international anerkannte westliche Werte kommen, wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und auch Menschenrechte.
Bisher wurden solche Werte oft als Gegensatz gesehen.
Es hieß zum Beispiel, wer revolutionär sein will, der muss das westliche System von Grund auf verdammen.
Ich aber meine, man muss heute versuchen, die unterschiedlichen Wertesysteme zu vereinen und sie nicht als Gegensätze zu begreifen.
Dem Nationalismus, der im heutigen China oft an die Stelle der sozialistischen Ideologie zu treten scheint, dem steht Wang Meng allerdings sehr skeptisch gegenüber.
In der Tat glaube ich, dass wir vor der Gefahr des Nationalismus auf der Hut sein müssen.
Ich verstehe zwar, dass wir den Patriotismus fördern müssen.
Wir brauchen ein Ziel, um gerade jetzt in der Reformphase unsere jungen Leute zu mobilisieren, die durch die Kontakte mit dem Ausland oft das Vertrauen in die eigene Kultur verloren haben.
Aber gleichzeitig müssen wir uns vor einem allzu engen nationalen Denken hüten.
Aber wir sollten uns auch nicht von einer narrow-minded-National-Aufgabe bewegen.
sagt der ehemalige chinesische Kulturminister Wang, der sich derzeit in Wien aufhält.
Und wohl der profilierteste serbische Oppositionspolitiker Vuk Draskovic ist ebenfalls derzeit zu einem Besuch in Wien.
Draskovic, der sich vom Führer einer serbisch-nationalistisch-monarchistischen Bewegung zu einem der führenden Oppositionspolitiker Serbiens gewandelt hat, gilt als einer der schärfsten Kritiker von Präsident Milosevic.
Er hat den Präsidenten zuletzt beschuldigt, nicht nur den serbischen Staat zerstört zu haben, sondern auch für die schwersten Verbrechen verantwortlich zu sein, die jemals begangen worden sind.
Und auch hier in Wien wiederholte Draskovic diese Vorwürfe gegen den serbischen Präsidenten.
Christian Lininger berichtet.
Der serbische Oppositionsführer Vuk Traskovic nützt seinen Besuch in Wien, um für diplomatische Unterstützung für die Oppositionsparteien in Belgrad zu werben.
Zuerst in einem Gespräch mit Außenminister Schüssel und am Nachmittag will Traskovic seine Anliegen auch bei Vertretern der EU vorbringen.
Ich erwarte, dass die EU tätig wird.
Und soweit ich weiß, verlangt die demokratische Opposition in Kroatien das Gleiche.
Die interne Situation in Kroatien und Serbien ist sehr ähnlich, weil die zwei Präsidenten Milosevic und Tudjman sehr ähnlich sind.
Wie Tudjman unterdrücke auch Milošević die Opposition, sagt Drasković.
Zum Beispiel gäbe es in Belgrad kaum noch Medien, die nicht von Milošević kontrolliert würden.
Und auch die Polizei sei in Serbien in den letzten Monaten verstärkt worden.
In Serbien ist Raskovic der profilierteste Kritiker von Milošević.
Zu Beginn seiner Karriere als Politiker hatte der frühere Schriftsteller zwar dieselben Methoden wie Milošević verwendet, um die Massen zu begeistern, auch er trat für die Errichtung eines Großserbien ein.
Nach dem Krieg in Kroatien änderte er allerdings dann seine politische Richtung.
Die Einheit aller Serben könne nicht mit Waffen erreicht werden.
Das ist jetzt seine politische Linie.
Immer wieder kritisierte er dann auch Milošević als Kriegstreiber.
Umso mehr ärgert es Trasković daher, dass inzwischen Milošević international als Friedenstifter dasteht.
Der grundlegende Fehler, den die Bosnien-Kontaktgruppe in Dayton gemacht hat, war, dass sie die Hauptverantwortlichen für den Krieg gefördert hat und nun als die Verantwortlichen für den Frieden betrachtet.
Die Situation in Serbien und auch Kroatien ist nach Dayton jetzt schlimmer als vorher.
Nachdem Milošević in Dayton vom Kriegsherrn zum Friedenstifter gemacht wurde, hat er die Rechte der demokratischen Opposition beschnitten.
Mit dem Fakt, dass er von einem Kriegsführer in Dayton in einen Friedensführer wurde, zerstörte Milošević über Nacht die demokratischen Rechte der demokratischen Opposition.
Vermutlich nächsten Winter, vielleicht aber auch schon im Herbst, wird in Rest-Jugoslawien wieder gewählt werden.
Traschkowitsch gibt sich optimistisch, dass die Opposition bei diesem Wahlgang Milosevic besiegen kann.
Ein Optimismus, der von Umfragedaten in Serbien allerdings nicht gestützt wird.
Eher erscheint die Opposition inzwischen schwächer zu sein als je zuvor.
Schon wieder 10 Minuten vor 1 ein Programmhinweis.
Sie haben den Radiosender KPFK eingeschaltet.
Bandbreite 90,7 auf UKW.
keine Sorge, sie haben natürlich nicht.
Oder sie müssten schon in Los Angeles leben, um diese Senderkennung hören zu können.
Dafür könnten sie KPFK dann aber auch auf Kisuaeli hören, auf Portugiesisch.
und in einer Reihe anderer Sprachen, denn KPFK ist die Stimme des sogenannten Anderen Amerika, die Stimme der Bürgerrechtsbewegung, der Schwulen und Lesben und der Anti-Atom-Aktivisten.
Heute im Medienjournal Radio Pacifica, das Sprachrohr der Minderheiten.
Ab 18.20 Uhr, Programm Österreich 1.
Und morgen Abend ist es soweit.
Sie sind live in Wien zu hören.
Die drei Tenöre.
Alles Weitere erfahren Sie von Susanna Bruckner.
Seit vergangenem Montag adaptieren rund 300 Bühnentechniker und Akustikdesigner das Praterstadion für das Spektakel rund um die drei Tenöre.
Eine Bühne, die von 500 Spots angestrahlt wird, links und rechts davon zwei riesen Videoleinwände.
Carreras Domingo Pavarotti gemeinsam auf einer Bühne.
Doch die Sensation des gemeinsamen Auftritts hat sich nach Tokio und London schon etwas abgenützt, denn trotz intensiver Werbung hat der Kartenvorverkauf nicht das gehalten, was sich die Veranstalter erhofft haben.
Ursprünglich lagen die Preise ja zwischen 1.350 und 5.500 Schilling, inklusive anschließenden Dieners mit den drei Tüneuren, bis 13.000 Schilling.
Wurden die Restkarten bis vor einigen Tagen noch um 20 Prozent ermäßigt angeboten, bekommt man sie heute schon um die Hälfte, Veranstalter Matthias Hoffmann
Was wir gehört haben, sind natürlich, dass einige Reisebüros, die glaubten, den ganz großen Reibach zu machen und die Karten horteten, dass die jetzt auf Restkontingent ihrer Karten sitzen und die dann durch Hotels oder was immer verbilligt abgeben.
Das hat nichts mit uns zu tun.
Jeder der drei Tenöre wird vier Arien singen, alle gemeinsam zwei Medleys aus Musical und Oper.
Jeder der drei steht nach wie vor voll hinter der gemeinsamen Idee.
Was nicht verwundert, werden doch 100 Millionen Schilling pro Mann Tournee-Gagen kolportiert.
Jose Carreras?
This is one of the most exciting part of the project, when the three of us and together
Das ist der aufregendste Teil, wenn wir drei mit dem Dirigenten zusammensitzen.
Keine PR-Leute, keine Marketing-Manager, nur wir vier und das Programm entwickeln.
Und ob Sie es glauben oder nicht, wir haben absolut keine Probleme, wer was singt.
Das ist etwas, was die Öffentlichkeit einmal sehen sollte, dann würden sie verstehen, dass wir wirklich gute Kollegen sind und jeder den anderen respektiert.
People will understand until which degree we are real colleagues and we feel for each other and we have the right support for each other.
Begleitet werden die drei vom Philharmonie Orchestra London unter der Leitung von James Levine, der vor dieser Tournee auch schon mit allen drei Sängern gearbeitet hat, allerdings einzeln.
Ich habe mit Jose, Luciano und Placido seit vielen Jahren individuell gearbeitet und jetzt haben wir die Chance zusammenzuarbeiten und operatische Musik zu vielen Live-Audienzen weltweit zu bringen.
Wir wissen, dass dies eine wunderbare Partnerschaft wird und ich freue mich darauf, mehr zu sagen.
Kein künstlerisches Hochereignis, aber ein gemeinsamer Spaß für alle.
Luciano Pavarotti.
Sehr, sehr glücklich, sehr glücklich, in Wien zurück zu sein, mit Placido, mit Cosé, mit dem Meister Lovain zu singen, in einem Konzert, das ich hoffe, sehr schön wird.
Tschau an alle, die dort sind.
Arrivederci a presto.
Samstag also live im Praterstadion die drei Tenöre und Sonntag dann um 20.15 Uhr in ORF 1.
Jetzt sind die Schlussnachrichten dran.
Es geht sich gerade aus.
Österreich.
Der Komponist Gottfried von Einem ist im Alter von 78 Jahren gestorben.
Einem gilt als Vertreter einer gemäßigten Moderne.
Nordirland.
Nach den Unruhen der vergangenen Nacht haben die Umzüge des protestantischen Oranierordens begonnen.
Ein Großaufgebot der Polizei riegelt das Gebiet ab.
Nach dem Mord an einem 50-jährigen Geschäftsmann aus Georgien in der Wiener Innenstadt hat die Polizei einen 32-jährigen Mann festgenommen.
Das Wetter meist bewölkt, zeitweise Regen, etwas Sonne im Westen und Süden, Temperaturen 17 bis 23 Grad.
Und das war das Mittagschanal.
Freitag am 12.
Juli.
Franz Trünker hat uns technisch betreut, Manfred Kronsteiner war für den Ablauf der Sendung verantwortlich und im Namen aller Kollegen, die da mitgearbeitet haben, verabschiedet sich Ilse Oberhofer.
Einer der beeindruckensten, österreichischen Künstler ist mit Gottfried von Einem im Alter von 78 Jahren verstorben. Er komponierte 7 Opern, 5 Ballette und 4 Symphonien. Einblendung: diverse Ausschnitte Opern von von Einem, Interview: Komponist Gottfried von Einem.
Mitwirkende:
Zimmermann, Gernot [Gestaltung]
, Einem, Gottfried von [Interviewte/r]
Datum:
1996.07.12 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Tod
;
Vokalmusik - Oper
;
Interview
;
Rückblick
;
Porträt
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Innerhalb weniger Stunden sind in zwei Moskauer Verkehrsbussen Sprengsätze explodiert. Die Moskauer Bevölkerung versteht nicht, warum es nicht möglich ist die Urheber der Anschläge zu fassen. Moskaus Bürgermeister sieht den Krieg in Tschetschenien als Hintergrund der Anschläge.
Mitwirkende:
Vass, Elisa [Gestaltung]
Datum:
1996.07.12 [Sendedatum]
Ort:
Moskau
Schlagworte:
Politik
;
Terror
;
Verkehr
;
Tod
;
Sicherheit
;
Exekutive
;
Straftaten
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Russland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Abgeordneten zum Nationalrat wollen ihre letzte Sitzung vor der Sommerpause an diesem Tag zu Ende bringen. 30 Punkte stehen noch auf der Tagesordnung. Die Debatte über das Ende der Anonymität von Wertpapierkonten hat rasant begonnen. Einblendung: ÖVP-Abgeordneter Günther Stumvoll, Einblendung: LiF Hans-Peter Haselsteiner.
Mitwirkende:
Poschner, Helma [Gestaltung]
, Stummvoll, Günter [Interviewte/r]
, Haselsteiner, Hans Peter [Interviewte/r]
Datum:
1996.07.12 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Parlament
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Parlament
;
Regierung
;
Opposition
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Reden und Ansprachen
;
Justiz und Rechtswesen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Mit dem Wort „Mitschnitt“ ist eine audiovisuelle Aufnahme gemeint, die von einer fixen Anlage an einem festen Ort durchgeführt wird. Im Vergleich zu „Feldaufnahmen“, bei denen die technische Anlage immer wieder neu aufgebaut werden muss, sind Mitschnitte organisatorisch einfacher durchzuführen. Ein wichtiger Teil des Archivs der Österreichischen Mediathek besteht aus Radio-Mitschnitten, welche die Österreichische Mediathek selbst angefertigt hat und weiterhin anfertigt. Es wurden und werden viele Radioprogramme österreichischer Sender selektiv mitgeschnitten. Die Fülle des Angebotes und die vergleichsweise geringen quantitativen Möglichkeiten stellen die Österreichische Mediathek hier vor erhebliche Selektionsprobleme. Dennoch stellen Mitschnitte eine weitere wichtige Möglichkeit dar, das medial vermittelte Zeitgeschehen zu dokumentieren. Bei den Rundfunkmitschnitten nehmen die seit 1976 durchgeführten Mitschnitte der Journalsendungen des ORF – Ö1-Mittagsjournal, Abendjournal etc. – einen besonderen Platz ein, wegen der schieren Menge des darin versammelten zeitgeschichtlichen Quellenmaterials, aber auch, weil sie seit einiger Zeit via Internet (www.journale.at) in der Österreichischen Mediathek zugänglich sind (derzeit: 1967 bis1999). In jüngerer Zeit tritt neben die Möglichkeit des Mitschnittes von Rundfunkmaterial der Download aus dem Internet, der allerdings wieder eigene Probleme, nicht zuletzt rechtliche, aufwirft. Für die Online-Edition "Österreich am Wort" wurde versucht, einen repräsentativen Querschnitt aus den Archivbeständen der Österreichischen Mediathek auszuwählen.