Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1997.02.07
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Herzlich willkommen zum Mittagsjournal des Aktuellen Dienstes.
Begrüßt Sie Hans Christian Scheite.
Ich darf Sie zu einer Stunde Informationen einladen und das sind die Hauptthemen.
300.000 Menschen suchen derzeit in Österreich einen Job.
Was tun im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit?
Diese Frage richten wir heute an Wirtschaftskammer-Generalsekretär Stumpfoll und den Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Buchinger.
Der grüne EU-Abgeordnete Fockenhuber nahm heute zur gestern beendeten Arbeit des BSE-Untersuchungsausschusses des Europaparlaments Stellung.
Der Abschlussbericht des Ausschusses spart nicht mit Kritik an der EU-Kommission und Großbritannien.
Seit 1996 registriert Österreich einen Boom an Direktinvestitionen aus dem Ausland.
In Österreich wurden aus dem Ausland 41,5 Milliarden Schilling investiert.
Umgekehrt investierten österreichische Firmen 15,2 Milliarden Schilling im Ausland.
Aufregung gibt es im salzburgischen Fremdenverkehrsort Salbach.
Holte sich eine bayerische Schülerin einen Infekt, an dem sie letztlich starb in dem Salzburger Ort?
Aus dem Ausland kommen unter anderem Berichte aus Ecuador, Peru und Südafrika.
In Ecuador ist eine Staatskrise ausgebrochen.
Das Parlament setzte den Präsidenten ab.
In Perus Hauptstadt Lima wird die Lage im Geiseltrama in der japanischen Botschaft immer gespannter.
Eine Kollegin der außenpolitischen Redaktion führte ein Interview mit einer Rotkreuz-Sprecherin über die Situation in Lima.
Und in Südafrika gab es gestern in Vororten von Johannesburg soziale Unruhen mit mindestens vier Toten und 200 Verletzten.
Die Kulturredaktion berichtet heute Mittag über den Henry-James-Film Portray of a Lady, der jetzt in Österreich anläuft.
Erster Programmpunkt, die Nachrichten verfasst von Elisabeth Maners und gesprochen von Josef Wenzel-Natek.
Ecuador.
In dem südamerikanischen Land ist ein Machtkampf um die Staatsführung entbrannt.
Drei Politiker konkurrieren um die Führung des südamerikanischen Landes.
Präsident Bukharam ist durch das Parlament abgesetzt und der Parlamentsvorsitzende Aralcon als Übergangspräsident eingesetzt worden.
Daraufhin erklärte sich die bisherige Vizepräsidentin Arteaga zur neuen Präsidentin.
Zugleich weigert sich Bukharam, seine Absetzung anzuerkennen.
Er spricht von einem Staatsstreich.
Das Parlament hat ihn wegen Unzurechnungsfähigkeit entmachtet.
Al-Harkon wurde von den Abgeordneten dazu verpflichtet, innerhalb eines Jahres Neuwahlen auszuschreiben.
Alle drei Politiker halten sich in ihren Amtsräumern auf, wo sich ihre Mitarbeiter und Anhänger um sie scharen.
Nun wird mit einem Eingreifen des Militärs gerechnet.
Im Verteidigungsministerium Ecuador finden intensive Beratungen hinter verschlossenen Türen statt.
Unmittelbar nach dem Beschluss des Parlaments, Bukharam wegen seines drastischen Sparprogramms abzusetzen, feierten tausende Menschen auf den Straßen von Quito.
Anschließend kam es zu ersten gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Armee.
Dabei wurden mehrere Menschen verletzt.
Die Soldaten hatten Trinangas eingesetzt und Warnschüsse abgegeben.
Südafrika.
In Vororten von Johannesburg ist es zu den schwersten Unruhen seit dem Ende der Apartheid-Politik vor etwa drei Jahren gekommen.
Bei Zusammenstößen zwischen vorwiegend schwarzen Demonstranten und der Polizei wurden nach bisherigen Informationen vier Menschen getötet und zwei verletzt.
Die Proteste richteten sich gegen die Erhöhung von Gebühren für kommunale Dienste.
Unter anderem sollen die Strom- und die Wassergebühren in Südafrika erheblich angehoben werden.
Luxemburg.
Nach Österreich wird nun auch Luxemburg den Gen-Meist der Firma Ziba mit einer Verordnung von seinem Markt zumindest vorläufig fernhalten.
Der luxemburgische Gesundheitsminister Lahur will heute die entsprechende nationale Regelung unterzeichnen.
Das umstrittene Produkt war am Dienstag von Frankreich zugelassen und damit für den gesamten EU-Markt freigegeben worden.
USA.
Der amerikanische Präsident Clinton und der russische Regierungschef Czernomyrdin treffen heute in Washington zusammen.
Clinton und Czernomyrdin wollen das geplante russisch-amerikanische Gipfeltreffen im März vorbereiten.
Der russische Ministerpräsident hat zuletzt vorgeschlagen, dass es im Hinblick auf den schlechten Gesundheitszustand von Präsident Yeltsin nicht wie geplant in Washington, sondern in Europa stattfinden soll.
Russland Verteidigungsminister Rodionov beklagt den Zerfall der Armee durch die Finanzkrise Russlands.
Rodionov, seit vergangenem Jahr im Amt, meinte, Russland drohe seine Armee als Kampfeinheit völlig zu verlieren.
Er beobachtet den Zerfall der Streitkräfte und könne nichts machen.
Die versprochene Armee-Reform sei noch immer nicht eingeleitet worden.
Der Verteidigungsminister wies darauf hin, dass die russischen Atomwaffen wegen mangelnder Wartung in einem derart schlechten Zustand seien, dass sie bald unkontrollierbar werden könnten.
Besorgt äußerte sich Rodionov auch über den seelischen Zustand der russischen Offiziere.
Allein im vergangenen Jahr haben 100 Offiziere in Russland Selbstmord verübt.
Tajikistan.
Zwei Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes sind von den Geiselnehmern in Tajikistan freigelassen worden.
Sie waren gemeinsam mit anderen Mitarbeitern der UNOMISSION und des Roten Kreuzes von einer Rebellengruppe im Osten der Zentralasiatischen GUS-Republik festgehalten worden.
Damit dürften sich noch zwölf Personen, unter ihnen ein Österreicher, in der Gewalt von Geiselnehmern befinden.
Österreich.
Der neue Kulturstaatssekretär Wittmann hat die Wiener Philharmoniker dazu aufgefordert, Frauen aufzunehmen.
Notfalls sei er auch bereit, dafür politischen Druck auszuüben, sagte Wittmann in einem APA-Interview.
In Anspielung auf die bevorstehende Abstimmung unter den Orchestermitgliedern meinte Wittmann, Ende des 20.
Jahrhunderts sollte man in der Lage sein zu erkennen, dass Frauen zumindest dieselbe Leistung erbringen wie Männer.
Beim sogenannten Zugsurfen ist in der Nacht in Wien Donaustadt ein 15-jähriger Bub ums Leben gekommen.
Der Lehrling war aus dem Zugfenster geklettert und am Dach des Triebwagens mit der Oberleitung in Berührung gekommen.
Ich darf Ihnen hier noch eine aktuelle Sportmeldung zur Kenntnis bringen.
Elf Jahre hatte der ÖSV bei einer Biathlon-WM auf Edelmetall warten müssen.
Heute beendete der Tiroler Ludwig Gredler diese schwarze Serie.
Der 29 Jahre alte Zillertaler gewann in Ossirbli in der Slowakei über die 20 Kilometer Distanz mit zwei Fehlschüssen und einem Rückstand von etwa einer Minute Bronze.
Gold ging an den fehlerfreien Deutschen Rikok Ross vor dem Weißrussen Oleg Ryschenkow.
Und jetzt liefert Ihnen Herbert Carters die Wetterprognose.
Nun das Wetter für das Wochenende kurz gesagt sonnig und tagsüber mild.
Warum?
Über den Alpen ist der Luftdruck sehr hoch.
Die Wolkensysteme mit Regen und Schnee ziehen über Skandinavien hinweg.
Uns könnten morgen gerade noch ein paar Wolkenfelder streifen.
Und die Luft, die zu uns strömt, kommt von Mittleren Atlantik.
Deshalb ist sie bis in große Höhen sehr mild.
Hier nun die aktuellen Meldungen der Landeshauptstädte.
Der Nachmittag bleibt durchweg sonnig, oft sogar wolkenlos oder mit nur dünnen Wolkenfasern.
Die Temperaturen steigen meist noch auf 2 bis 8, stellenweise auch auf knapp über 10°C.
In der kommenden, zumeist sternenklaren Nacht, kühlt es aber wieder kräftig ab, auf etwa minus 4 bis minus 14 Grad.
Nur dort, wo es ein bisschen Wind gibt, sind knapp 0 Grad zu erwarten.
In Klagenfurt und im Grazer Becken, am Bodensee und in einzelnen Tälern kann flacher Nebel einfallen, in der Ebene wird es dunstig.
Morgen Samstag lösen sich Dunst und Nebel ziemlich rasch auf, es steht also wieder ein sonniger Tag bevor.
Die Ausnahme morgen, über den Norden und Osten unseres Landes können Wolkenfelder hinwegziehen und zeitweise die Sonne verdecken.
Dabei frischt auch Westwind auf.
Die Temperaturen erreichen meist wieder 2 bis 10 Grad, im Gebirge wird es vorübergehend ein klein wenig kühler mit maximal 0 Grad in 2000 Meter.
Die Fernsicht mit deutlich mehr als 100 Kilometer bleibt aber.
Am Sonntag besonders im Süden wieder Frühnebel, dann im ganzen Land strahlender Sonnenschein und kaum Wolken, allerdings zeitweise lebhafter Westwind.
Die Temperaturen ändern sich kaum, in der Früh oft leicht frostig, tagsüber dann 2 bis 10 oder sogar 12 in 2000 Meter um 0 Grad.
Und mild, wenn auch nicht mehr ganz so Sonne, geht es auch in die kommende Woche hinein.
Danke, Herbert Carters.
Mehr als 300.000 Arbeitslose in Österreich im Jänner, ein Rekordwert, den es seit den 50er Jahren nicht mehr gegeben hat.
Das hat diese Woche Schlagzeilen gemacht.
Die Wirtschaftsforscher waren von diesem Rekord nicht überrascht.
Die Zahlen entsprechen dem Trend, denn zumindest bis zum Jahr 1998 müsste Österreich mit steigenden Arbeitslosenzahlen rechnen.
Natürlich sind aber die Rufe nach wirksamen Maßnahmen dagegen wieder ganz laut geworden, trotz der Bekenntnisse der Regierung in ihrem Arbeitsprogramm massiv gegen die Arbeitsmarktprobleme anzukämpfen.
Gisela Hopfmüller hat heute den Generalsekretär der Wirtschaftskammer, Günter Stumpfold, gefragt, ob ihm die mehr als 300.000 Arbeitslosen schlaflose Nächte bereiten.
Es ist gar keine Frage, dass der Rekordstand von 300.000 Arbeitslosen auch der Wirtschaft große Sorgen bereitet.
Umso mehr, als wir in der Vergangenheit wiederholt darauf hingewiesen haben, dass eine solche Entwicklung droht, wenn nicht wirtschaftspolitische Maßnahmen getroffen werden in Richtung Lohnnebenkostensenkung, Flexibilisierung, Deregulierung, Liberalisierung.
Bei aller Sorge muss man auch vor der Hysterie warnen.
Es ist eine Saisonspitze.
in der außerdem nach Schätzungen des Arbeitsmarktservice ungefähr 80.000 sogenannte begrenzt Vermittlungsgeeignete enthalten sind, zum Beispiel Mütter mit Betreuungspflichten für Kinder.
Das heißt, zusammenfassend, wir brauchen jetzt rasch ein Maßnahmenpaket, bestehend aus Vorzieheffekten, etwa alle Investitionsvorhaben, die derzeit blockiert sind, weil Förderungsansuche noch nicht erledigt sind, weil Betriebsanlage-Genehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen sind,
Das ist das, was kurzfristig einzusetzen ist.
Und zweitens, ein Maßnahmenpaket von der Stärkung des Eigenkapitals kurzfristig, etwa Umsetzung der Technologiemilliarde, der Eigenkapitalfonds, etwa spätestens bis Ende März muss das Konzept stehen, sodass die Betriebe praktisch dann ab sofort solche Förderungen auch in Anspruch nehmen können.
Nun, alle diese Dinge kosten eine Menge Geld.
Spießt sich diese Intention dann nicht mit der Intention zu sparen, den Staatshaushalt zu entlasten, im Hinblick auf den Euro?
Nein, absolut nicht.
Wir brauchen nämlich beide Strategien und das ist kein Widerspruch.
Wir brauchen die Konsolidierungstrategie, das heißt die Spaßstrategie im Staatshaushalt.
Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht selbstverständlich auch offensive Maßnahmen setzen müssen, wie sie auch im Regierungsprogramm und in der neuen Regierungserklärung vorgesehen sind.
Bundeskanzler Klima hat in seiner Regierungserklärung gesagt, es wird nicht funktionieren, jeden bestehenden Arbeitsplatz zu erhalten.
Es geht aber darum, neue zu schaffen.
Bringt das aber nicht deshalb ein gröberes Problem doch mit sich, weil ja bei den neu zu schaffenden Arbeitsplätzen im Allgemeinen jüngere, weil auch billigere Arbeitskräfte angestellt werden und die Älteren, etwa 50-Jährige, die ihren Job verloren haben und die in Wahrheit viel teurer sind, dann trotzdem keinen Arbeitsplatz finden?
Was der Herr Bundeskanzler gesagt hat, ist das, was die Wirtschaft schon seit Jahren sagt.
Bitte, es gibt keine absolute Arbeitsplatzgarantie.
Ich kann keinen Glassturz über vorhandene Arbeitsplätze geben.
Wir haben hier eine unglaubliche Dynamik eigentlich weltweit und auch natürlich in Europa.
Und es ist sicherlich richtig, dass wir uns auch darauf konzentrieren müssen, neuen Betrieben eine Chance zu geben.
Und natürlich müssen wir, da haben Sie völlig recht, uns auch der Problematik der älteren Arbeitskräfte zuwenden.
Ich glaube, was hier das Wichtigste ist, sind rasch wirksame Qualifikationsförderungsprogramme.
Ältere Menschen verlieren ja vielfach ihren Arbeitsplatz nicht deshalb, weil sie älter sind, sondern weil die Qualifikation nicht mehr gegeben ist.
Ich glaube, wir müssen da wesentlich stärker im Arbeitsmarktservice eigentlich Mittel in die Qualifikation in Umschulungsprogramme hineingeben, nämlich Umschulung für jene Tätigkeiten, wo Zukunftschancen bestehen.
Was das von Wirtschaftskammergeneralsekretär Stumppfohl angesprochene Arbeitsmarktservice zu tun gedenkt, konkret auch zur Problematik älterer Arbeitsloser, das hat AMS-Chef Herbert Buchinger im Gespräch mit Helmer Poschner erläutert.
Wir setzen bei Älteren vor allem auf Wiedereingliederung bei den Betrieben durch Gewährung von Lohnkostenzuschüssen und auf Beschäftigungsprojekte, zum Beispiel organisieren Beschäftigungsgesellschaften, gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassungsgesellschaften, die von uns finanziert werden, stellen ältere Arbeitnehmer an und überlassen sie an private Unternehmen, an Gemeinde, an gemeinnützige Einrichtungen für gemeinnützige Dienstleistungen, aber auch für professionelle Arbeitsleistungen.
Aber sieht es nicht so aus, als wäre das nicht sehr erfolgreich, wenn man sieht, dass die Arbeitslosigkeit einen Rekordwert erreicht hat mit über 300.000?
Man darf die Ansprüche an aktive Arbeitsmarktpolitik nicht überhöht stellen.
Die Hauptursachen der Arbeitslosigkeit gehen ja nicht unmittelbar vom Arbeitsmarkt aus und sind da mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen
nicht in den Griff zu bekommen.
Die Hauptursache für die hohe Arbeitslosigkeit ist ein niedriges Wirtschaftswachstum, natürlich jetzt momentan saisonale Effekte, aber vor allem ein niedriges Wirtschaftswachstum und das kann natürlich der Arbeitsmarktpolitik nicht auffangen.
Was aber Arbeitsmarktpolitik leisten kann, und darauf ziehen unsere Instrumente, das Betroffenheitsrisiko von Arbeitslosigkeit sozialverträglich zu verteilen, dass nicht immer dieselben Leute arbeitslos sind,
Die Politik setzt jetzt auch vermehrt auf neue Technologien.
Internetdatenhighway sind da noch einige Stichworte zur Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Was nützt das aber vielen Fabriksarbeitern, die arbeitslos wurden?
Ist das von Seiten der Politik der richtige Weg?
Das ist prinzipiell der richtige Weg.
Das ist im Prinzip der richtige Weg, dass man den Strukturwandel, der nicht aufzuhalten ist, nicht nur erleidet, sondern auch die positiven Aspekte des Strukturwandels für Österreich fruchtbar macht.
Strukturwandel heißt eben, dass Arbeitsplätze verloren gehen, aber Potenziale für das Entstehen neuer Arbeitsplätze.
Und neue Technologien haben auch die Potenz, neue Arbeitsplätze zu schaffen, aber das geht nicht automatisch.
Da muss man was tun.
Aber was nützt das jetzt tatsächlich vielen nicht so gut qualifizierten Arbeitern, wenn die Tendenz in die Richtung geht, mittels eben neuer Technologien Arbeitsplätze zu schaffen?
Ja, da kann das Arbeitsmarktservice helfen, eben für Arbeitslose die nötigen Qualifikationen herzustellen durch Umschulung.
Wir verwenden ja über 70 Prozent unserer Mittel für die Qualifizierung von Arbeitslosen.
Aber selbstverständlich
kann das, was das Arbeitsmarktservice hier leistet, nicht ausreichen.
Es wäre gesamtgesellschaftliche Qualifikationsoffensive notwendig.
Es müsste auch das Schulsystem und staatliche Bildungspolitik hier noch viel mehr leisten in den nächsten Jahren.
Mit dem Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Herbert Buchinger sprach Helmar Poschner.
Die einen sprechen vom Ausverkauf Österreichs, die anderen nennen es ausländische Investitionen in Österreich.
Wie auch immer, die Verkäufe von Billa, Anker und Föst Stahlhandel schlagen sich auch in der Statistik nieder.
Der Umfang ausländischer Investitionen in Österreich hat seit dem vergangenen Jahr sprunghaft zugenommen.
Vor allem die Deutschen kauften sich in Österreich ein, Josef Schweizer informiert.
Es gibt zwar keine Beschränkungen mehr für den Kapitalverkehr, doch die Nationalbank führt noch immer genau Buch, welche großen Geldsummen in welche Richtung unterwegs sind.
Und in dieser Statistik ist es deutlich abzulesen.
Anfang des Vorjahres, Beginn 1996, setzte eine Welle internationaler Investitionen in Österreich ein, die sich heuer fortsetzen dürfte.
Ausländische Unternehmen kauften im Vorjahr österreichische Firmen und Firmenteile im Wert von 41 Milliarden Schilling.
Das ist mehr als doppelt so viel wie noch ein Jahr davor.
Da waren es nur 17 Milliarden, also um 24 Milliarden Schilling weniger.
Es war vor allem deutsches Kapital, das dann nach Österreich kam.
Der Anteil deutscher Übernahmen an den gesamten ausländischen Investitionen machte 85% aus.
Nur 15% kamen aus anderen Ländern.
In den vorhergehenden Jahren war das noch anders, da pendelte der deutsche Anteil zwischen 30 und 50%.
Wenn man das Vorjahr Revue passieren lässt, wird klar, was da passiert ist.
Allein 15 bis 17 Milliarden Schilling kamen auf den Verkauf der Billa-Gruppe an den deutschen Rewe-Konzern.
Das war die größte Firmenübernahme der österreichischen Geschichte, die nur noch vom Österreich intern gebliebenen CA Bank Austria Deal übertroffen wurde.
Als Großeinkäufer waren im Vorjahr auch die deutschen Banken unterwegs.
Sie gaben insgesamt 12 Milliarden Schilling in Österreich aus.
Dazu gehören die Beteiligung der Bayerischen Landesbank bei der BAWAG, der Westdeutschen Landesbank bei der Bank Austria und der Deutschen Genossenschaftsbank bei der Volksbanken AG.
Weitere Höhepunkte der Auslandsinvestitionen in Österreich.
Der deutsche Pharma-Spezialist Fresenius übernahm drei Viertel des Farmit-Kapitals.
Die finnische Tampella erwarb die VA-Bergtechnik.
Die Möbelmanufaktur Tonet ging an einen deutschen Privatinvestor.
Die amerikanische Baxter-Gruppe schnappte sich das Pharma-Juwel Immuno, die britische RMC holte sich die Mehrheit des heimischen Schotterkaisers Kies Union und die südafrikanische Mondi-Gruppe erhöhte ihre Beteiligung am Franschach-Konzern auf 50 Prozent.
Die Vorstöße österreichischen Kapitals ins Ausland nehmen sich vergleichsweise bescheiden aus.
15 Milliarden Schilling machten die heimischen Beteiligungen im Ausland aus, ein Drittel der Auslandsinvestitionen in Österreich.
Dazu gehören die Übernahme des belgischen Ziegelherstellers Tercaprix durch die Wienerberger, der Kauf einer ungarischen Tankstellenkette durch die OMV und die Übernahme eines rumänischen Bierproduzenten durch die Brauunion.
Die Nationalbank bezeichnet die großen Deals des vergangenen Jahres, wie eben den Pillarverkauf, als Sonderfaktoren.
Wenn man diese Sonderfaktoren herausrechnet, dann wäre die Bilanz von ausländischen und inländischen Investitionen wieder ausgeglichen, meint die Nationalbank.
Josef Schweizer berichtete.
Heute endet die Angebotsfrist für Kaufinteressenten an den Salinern.
Die staatliche Industrieholding OIAG muss nun unter den vorliegenden Angeboten nach dem Bestbieter suchen.
Noch ist der Vorhang nicht gefallen, auch wenn in der nächsten Woche noch Offerte einlangen sollten, werde man sie berücksichtigen, heißt es in der OIAG.
Man gehe davon aus, dass jenes Duzent Interessenten, das Richtofferte gestellt habe, nun auch Angebote zur gänzlichen oder teilweisen Übernahme legen werde.
IIHG-Finanzvorstand Erich Becker antwortet im Gespräch mit Stefan May auf die Frage, ob heute schon Angebote eingelangt seien.
Es liegen bereits Angebote vor.
Haben Sie da schon Einsicht genommen?
Nein, noch nicht.
Wie wird es denn dann zeitlich überhaupt weitergehen?
Wir werden nächste Woche dazu benutzen, die Angebote zu analysieren.
Man darf sich ja den Vorgang nicht so vorstellen, dass wir dann, angenommen,
Es käme eine gewisse Anzahl von Angeboten einfach Beträge nebeneinander, legt, vergleicht und dann quasi den Zuschlag erteilt, sondern es sind ja Vertragsentwürfe, die sehr umfangreich sein können, zu analysieren und deren Auswirkungen auf die Beträge zu analysieren und dann sind die Offerte zu evaluieren.
Wovon gehen Sie aus?
Spielt der Preis eine Hauptrolle oder ist der nur ein Punkt unter vielen?
Ich gehe von unserem Gesetz aus, unter dem wir privatisieren.
Und da ist eine Schlüsselbestimmung, die heißt, wir haben österreichische Wertschöpfung und Industriesubstanz zu wahren, soweit es wirtschaftlich vertretbar ist.
Also es ist sicher der Preis ganz entscheidend und es ist sicher ein Konzept, ein Unternehmenskonzept entscheidend und dessen Plausibilität.
Wann, glauben Sie, wird der neue Eigentümer der Salinen feststehen?
Ich gehe davon aus, dass es im April sein wird.
Ganz einfach aus dem Grund, Angebotsevaluierung, weiterführende Gespräche, Vertragsverhandlungen, die ja sehr zeitaufwendig sein können.
angesichts der Komplexität dieses Unternehmens, dann Befassung der Organe der ÖAG, also im konkreten Aufsichtsrat und Privatisierungsausschuss der ÖAG.
Es steht diesen Organen frei, auch noch persönliche Präsentationen durch Bewerber im Aufsichtsrat zu erhalten und dann Entscheidungsphase.
Welche andere Familienmitglieder haben Sie denn noch in Ihrem Familienverband, die den staatlichen Betrieben angehören und diese demnächst in die raue Wirtschaft, in die raue Privatwirtschaft entlassen?
Nach den Salinen werden die Vorbereitungen für die Privatisierung der Osterherr Tabak vorgenommen werden.
Und die soll in welcher Form privatisiert werden?
Das könnte mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ein Börsegang werden.
Und nach den Tabakwerken?
Mit 1.1.1998 wird die österreichische Staatsdruckerei ins Eigentum der ÖAG kommen.
Das wird dann die nächste Aufgabe sein.
Im April steht also der neue Eigentümer der Salinen fest.
Stefan May sprach mit IAG-Finanzvorstand Erich Becker.
Der BSE-Untersuchungsausschuss des Europaparlaments hat gestern in Brüssel einen Abschlussbericht beschlossen.
Darin wird der EU-Kommission und Großbritannien vorgeworfen, die Gefahren des Rinderwahnsinns lange verharmlost oder überhaupt vertuscht zu haben.
Die EU-Kommission habe sich schwerer Fehler und Versäumnisse schuldig gemacht.
Ein bedingtes Misstrauensvotum gegen die EU-Kommission aber hat gestern im Untersuchungsausschuss nicht die erforderliche Mehrheit erhalten.
Das EU-Parlament wird am 19.
Februar in der Plenarsitzung in Straßburg über den Abschlussbericht diskutieren.
In Innsbruck hat heute der grüne EU-Abgeordnete Johannes Fockenhuber zum BSE-Untersuchungsausschuss Stellung genommen.
Er war ja selbst Mitglied dieses Ausschusses.
Markus Sommersacher berichtet.
Es waren schwere Vorwürfe, die der grüne EU-Parlamentarier Johannes Fockenhuber heute in seiner Pressekonferenz in Innsbruck gegen die EU vorbrachte.
Fockenhuber leitet aus dem jüngsten Untersuchungsbericht des zuständigen EU-Parlamentsausschusses die Folgerung ab, dass in Sachen BSE und seine Behandlung durch die zuständigen Organe der EU schwere Fehler gemacht worden seien, die bis ins moralisch Kriminelle gingen.
Aber damit nicht genug.
Für Fockenhuber ist auch erwiesen, dass EU-Landwirtschaftskommissär Franz Fischler mit in diese Affäre verstrickt sei und nicht mit der Politik seiner Vorgänger McSherry und Steichem gebrochen habe.
Nun, glaube ich, hat der Ausschuss, der seine Vorwürfe unglaublich penibel und genau belegt hat,
doch unabweisbar nachgewiesen, dass Kommissar Fischler mit dieser Politik seiner Vorgänger nicht gebrochen hat, sondern mitten in dieser Verantwortung verstrickt ist.
Soweit Fockenhuber mit seinen Vorwürfen gegen die EU und im Besonderen Franz Fischler.
Zur Begründung seiner Meinung, sagte Fockenhuber, Fischler habe sich mitschuldig gemacht, indem er im Juni des Vorjahres das Exportverbot für Gelatine, Talg und Rindersamen aufgehoben habe.
Auf die Frage, ob das seiner Ansicht nach auch Konsequenzen, auch personeller Art, etwa bei Fischler haben sollte, sagte Fockenhuber.
Konsequenzen sind einmal eine Frage der politischen Verantwortlichkeit, die der Herr Kommissar Fischler selber empfindet und ob er glaubt, dass er noch sehr glaubwürdig sein kann und noch sehr ernst genommen wird in Europa, wenn er zwei Jahre lang beteuert, eine radikale Reform der BSE-Politik durchgeführt zu haben und ihm der Ausschuss nachweist,
dass er am Gängelband der Agrarindustrie, der Gelatineindustrie gehangen ist, wie andere auch, dass er den Untersuchungsausschuss getäuscht hat, dass er Unterlagen zurückgehalten hat.
Ich glaube, dann ist es irgendwann auch für einen politischen Menschen Zeit, sich einmal die Frage der Konsequenzen und der politischen Verantwortung selbst zu stellen.
Es sei ihm zwar klar, dass rein rechtlich ein Misstrauensvotum gegen ein einzelnes Kommissionsmitglied nicht möglich sei, sagte Fockenhuber.
Deswegen schrecke das EU-Parlament auch davor zurück, die ganze Kommission zu entlassen.
Aber durch sein Ausscheiden könnte Fischler dem EU-Parlament aus der Zwickmühle helfen, sagte Fockenhuber.
Wir haben versucht, EU-Agrarkommissär Franz Fischler zu erreichen.
Dies ist uns leider nicht gelungen.
Fischler ist derzeit auf einer Dienstreise in Neuseeland.
Nach dem Tod einer bayerischen Schülerin wehrt sich Saalbach gegen den Verdacht, Ort der Ansteckung gewesen zu sein.
Eine bayerische Jugendgruppe war Ende Jänner für eine Skiwoche in Saalbach.
Nach der Heimkehr sind drei Mädchen an einer Lungenentzündung erkrankt.
Eine 14-Jährige starb schließlich in einer Spezialklinik.
Todesursache ist möglicherweise die gefürchtete Legionärskrankheit.
Matthias Vogt aus dem Landesstudio Salzburg.
Weil die gefährlichen Bakterien mit feuchter Luft eingeatmet werden, gerieten die Duschen des Saalbacher Jugendgästeheimes in Verdacht.
Allerdings, sofortige Wasserproben haben eine Temperatur von mehr als 66 Grad ergeben.
Zu heiß für die Bakterien.
Und weder vorher noch nachher seien Gäste des Hauses erkrankt, sagt Bernhard Graz von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See.
Seine Medizinexperten versichern ihm deshalb,
dass es sehr sehr unwahrscheinlich sein dürfte, dass also der Ansteckungsherd in Saalbach in diesem betroffenen Jugendgästehaus erfolgt ist.
Und Saalbach versucht den schwarzen Peter weiterzugeben.
Die Amtsärztin im bayerischen Nürnberg wurde ersucht zu erheben, ob die Schüler nicht unterwegs übernachtet und ob sie irgendwann ein Hallenbad besucht hätten.
Auch der Bus ist zu überprüfen.
Man wird auch diesbezüglich nicht gänzlich ausschließen können, dass also auch dort ein Krankheitsherd sein könnte.
Hauptherd der Legionärskrankheit sind nämlich Klimaanlagen.
Und das offizielle Saalbach fürchtet um seinen Ruf als Fremdenverkehrsgemeinde.
Gemeindevertreter Roman Kendler berichtet schon von Anfragen aus dem Ausland.
Dieser Verdacht trifft ganz fürchterlich Saalbach.
Das möchte ich sagen.
Aufgrund eines Verdachtes kommt man jetzt schon von auswärts in Beziehung.
Kann man nach Saalbach auf Urlaub fahren?
Weil anscheinend das Wasser verseucht ist, hört man.
Zum Ersten muss man sagen,
Allerdings Ergebnisse der in Saalbach gezogenen Wasserproben gibt es nicht vor Sonntag.
Dann wird klarer sein, ob tatsächlich Saalbach der Ort einer tödlichen Ansteckung war oder ob die Gemeinde unberechtigt in Verdacht gerät.
Jüngsten Informationen der Nürnberger Gesundheitsbehörden ist zu entnehmen, dass Saalbach zunächst einmal entlastet scheint, berichtet aus Deutschland Wolfgang Welzer.
Die Gesundheitsbehörden im Nürnberger Land haben heute gesagt, dass es Dichteanzeichen gebe dafür, dass die tödliche Lungenentzündung des Mädchens nicht durch Legionellen verantwortet wird.
sondern dass es ein anderer Effekt sei.
Sogenannte Mykoplasmen sind jetzt im Verdacht, aber auch das ist noch nicht endgültig erhärtet und es wird tatsächlich vermutet, dass die Mädchen schon erkältet waren und dann eben leichter infiziert werden konnten.
Allerdings gibt es erneut Vorwürfe in Richtung Österreich.
Der Schullehrer, der diesen Skikurs geleitet hat, der sagte, dass der behandelnde Arzt in Österreich den Fall der 14-Jährigen, die ja am Mittwoch in Mannheim gestorben ist,
als nicht schlimm eingeschätzt hat.
Und dann aber ist das 14-jährige Mädchen bereits im Koma in eine Spezialklinik nach Mannheim geflogen worden.
Also von daher Vorwürfe an den Arzt in Österreich, aber Entlastung zunächst für Saalbach.
Wolfgang Welzer berichtete aus Deutschland.
Es ist jetzt gleich halb eins und wir bringen einen Programmhinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
Selbst wenn es zu einem Krieg kommt, meinten wir, würde er wieder neue soziale Revolutionen gebären, ähnlich wie der Erste Weltkrieg, die russische Revolution, den Sturz der Hohenzollern, der Habsburg usw.
hervorgerufen hatte.
Das war unsere große Illusion.
Georg Scheuer, politischer Aktivist und Journalist.
Für diese Illusion hat er in der Zwischenkriegszeit gekämpft.
Mit Worten gekämpft.
Flugblätter hat er verfasst und Zeitungsartikel.
Für die Sozialisten, die Kommunisten, die Trotzkisten.
Doch sein Traum ist nicht in Erfüllung gegangen.
Keine sozialen Revolutionen in Europa und in der Sowjetunion eine Diktatur.
Die kommunistischen Parteien als solche
sind ja nur irregeführte Organisationen meines Erachtens.
Die große Lüge des Jahrhunderts ist es, indem es sich als sozialistisch, als menschheitsbefreiend präsentiert hat, und das wurde lange Zeit geglaubt.
Georg Scheuer überdenkt die Ideen seiner Jugend und kämpft weiter, als unabhängiger Linker, als Autor, als Journalist, bis zu seinem Tod letzten Herbst.
Georg Scheuer, ein Porträt eines Schreibers zwischen den Fronten.
Medienjournal, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Jetzt ins Ausland.
Bei den schwersten Unruhen in Südafrika seit dem Übergang zur Demokratie vor drei Jahren sind gestern in der Umgebung von Johannesburg mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.
Die Proteste richteten sich gegen Pläne der Verwaltung, die Gebühren für öffentliche Dienstleistungen zu erhöhen und bei Nichtbezahlung die Lieferung von Wasser oder Strom einzustellen.
Frank Rether berichtet.
Nach den gestrigen blutigen Zusammenstößen ist die Situation in den beiden Mischlingsfahrorten El Dorado Park und Westbury am Rande von Johannesburg noch immer gespannt.
Geplante Demonstrationen der Bürgervereinigung Sovijoka wurden jedoch abgesagt, nachdem sich der Stadtrat von Johannesburg in der Nacht zu Gesprächen bereit erklärte.
Die Zahl der Toten und Verletzten gestern ist noch immer unklar.
Die Polizei bestätigte drei Tote, während Sovioka von vier spricht.
Zwischen 200 und über 300 Menschen wurden verletzt.
Zu den blutigen Straßenschlachten zwischen Demonstranten und der Polizei, die Brandstiftungen und Plünderungen verhindern wollte, war es gekommen, weil die Bewohner Abu's über die angedrohte Abschaltung von Wasser und Strom waren und auf die Straße gingen.
Die Stadtverwaltung will auf diese Weise die Bewohner der beiden vor allem von armen Mischlingen bewohnten Viertel dazu zwingen, ihre entsprechenden Rechnungen zu bezahlen.
Dies aber, so der Vorsitzende der Bürgervereinigung Sri Lanka, Basil Douglas, der auch zu der Demonstration aufrief, könnten die Leute nicht, da die meisten von ihnen arbeitslos sind.
Stattdessen wollen sie eine Pauschalrate von 100 Schilling im Monat, wie sie auch den schwarzen Township-Bewohnern in der Nachbarschaft zugestanden wird,
wo allerdings trotz mehrerer Kampagnen lediglich zwischen 10 und 40 Prozent der Bewohner ihre Raten bezahlen.
Dort, so argumentiert der Stadtrat, gebe es keine Zähler, die den Verbrauch messen, sehr wohl aber in den Mischlingssiedlungen.
Das ist ein neuer Rassismus, wettern deshalb die aufgebrachten Mischlinge.
Unter der Apartheid wurden die Weißen bevorzugt und wir hatten nichts.
Jetzt werden die Schwarzen bevorzugt und wir haben wieder nichts, ist die allgemeine Stimmung.
Die rund drei Millionen Mischlinge, die etwa acht Prozent der südafrikanischen Bevölkerung ausmachen, fühlen sich von der neuen Macht benachteiligt.
Auch bei Jobs würden Schwarze bevorzugt und sie blieben außen vor.
Präsident Nelson Mandela nahm in seiner Rede zur Öffnung der diesjährigen Parlamentssaison am Vormittag in Kapstadt zu den blutigen Ereignissen von El Dorado Park und Westbury keine Stellung.
Er gestand jedoch ein, dass bislang die versprochenen Verbesserungen der Lebenslage in einigen Bereichen noch zu langsam vor sich gehen.
Das Jahr 1997, so erklärte Mandela, müsse daher zu dem entscheidenden Jahr werden, in dem 200.000 Wohnungen gebaut und endlich auch sichtbar Arbeitsplätze geschaffen werden müssen, damit das Land vorankommt.
Die Grundlagen dafür seien in den ersten zweieinhalb Jahren seiner Regierung gelegt worden.
In Ecuador tobt ein offener Machtkampf um die politische Führung, nachdem gestern das Parlament den Staatspräsidenten Abdala Bukharam, genannt El Loco der Verrückte, wegen Unzurechnungsfähigkeit für abgesetzt erklärt hat, beanspruchen jetzt gleich drei Politiker die Staatsspitze.
Die Absetzungen Bukarams waren schwere soziale Unruhen vorausgegangen.
Bukaram, von Beruf Sänger und Entertainer, hatte in seinem Wahlkampf vor sechs Monaten den Armen Brot und Wohlstand versprochen.
Das Wunder blieb aus und die Enttäuschung der Menschen gipfelte in einer breiten Protestbewegung.
Aber hören Sie Einzelheiten von Barbara Ladinser.
Abdallah Bukharam, der exzentrische Sängerpräsident, will nichts wissen von seiner Absetzung.
Diese sei verfassungswidrig, sagt er.
Eine Verschwörergruppe habe dagegen ihn geputscht.
Die Absetzung von Bukharam im Parlament erfolgte gestern Abend nach einer langen, hitzigen Debatte.
Unter der Wortführung der Opposition einigten sich die Parlamentarier auf Absetzung Bukarams wegen geistiger Unfähigkeit und sie erklärten gleich danach den Parlamentspräsidenten Fabian Alarcon zu Bukarams Nachfolger.
Interimistisch bis zur Abhaltung vorgezogener Neuwahlen in einem Jahr.
Das sei alles völlig verfassungsgemäß, erklärten Alcaron und seine Anhänger.
Aber um alles vollends zu verwirren, reklamierte kurz darauf Bukharams bisherige Vizepräsidentin Rosalia Artega das Präsidentenamt für sich.
Sie berief sich dabei ebenfalls auf die Verfassung, die das Amt eines interimistischen Präsidenten nicht vorsehe.
Die Entscheidung, wem das höchste Amt in Ecuador nun wirklich zusteht, wird nach Ansicht vieler Beobachter nicht so sehr von der Verfassung abhängen.
Das Augenmerk nach Bucarams Absetzung richtete sich unverzüglich auf die Armee.
Von ihrer Seite wurde, wie schon öfter in der Geschichte Ecuadors, die Entscheidung für einen der drei erwartet.
Nach einigen Stunden der Spannung, der Generalstab hatte sich zu einer nächtlichen Krisensitzung hinter verschlossenen Türen zurückgezogen, trat Generalstabchef Barco Moncayo an die Öffentlichkeit und erklärte überraschend die Neutralität der Armee.
Die Streitkräfte seien nicht Schiedsrichter der Demokratie, sagte er.
Man sei aber bereit zu vermitteln.
In den Morgenstunden waren die Streitkräfte noch mit Tränengas und Schlagstöcken gegen hasserfüllte Massen vorgegangen, die nach Bukharams Absetzung seinen Präsidentenpalast im Zentrum von Quito stürmen wollten, um ihrer Genugtuung über seine Abberufung Luft zu machen.
Die Begeisterung der Äquadorianer für ihren populistischen und exzentrischen Präsidenten, der mit Versprechen von Wohlstand und Reichtum und allerlei lustigen Gags im August die Präsidentenwahl gewonnen hatte, diese Begeisterung war in dem Moment in massive Enttäuschung und Wut umgeschlagen, wo Bukaram mit drastischen Wirtschaftsreformen nach neoliberalem Muster anfing.
Die Regierung stoppte etwa von heute auf morgen die traditionellen staatlichen Preissubventionen, was zur Folge hatte, dass die Preise für Brot, Wasser, Strom und öffentlichen Transport sich verdreiviert und fünffachten.
Eine für Ecuador einzigartige Volksbewegung setzte sich dem entgegen.
Sie vereinigte Arbeiter, Bauern, Unternehmer, Menschenrechtler und Eingeborene.
Unter Führung des größten Gewerkschaftsbundes forderte diese patriotische Front, wie sie sich nannte, dass Bukaram und seine Regierung gehen.
Die Oppositionsparteien und Parlamentspräsident Fabian Alarcon, dem schon längst Ambitionen auf das Präsidentenamt nachgesagt wurden, erkannten ihre Stunde und taten gestern schliesslich den Willen des Volkes.
Sie setzten Bukaram ab.
Wie das gegenwärtige Machtvakuum nun zu überbrücken ist und wie die nächste Regierung mit der Armut und den Wirtschaftsproblemen, die jahrzehntelange Misswirtschaft und korrupte Regierungen angehäuft haben, fertig werden, das ist das nächste Kapitel.
Soweit Barbara Ladinser.
In die festgefahrenen Fronten bei dem Geiseltrama von Lima scheint nun zaghaft, aber doch etwas Bewegung gekommen zu sein.
Möglicherweise wird es bald direkte Verhandlungen zwischen den Geiselnehmern der marxistisch orientierten Tupac-Amaru-Guerrilla und der peruanischen Regierung geben.
Die 72 Menschen, die seit dem 17.
Dezember in der japanischen Botschafterresidenz in Lima festgehalten werden, haben nun wieder ein bisschen mehr Grund auf ein baldiges und unblutiges Ende der Affäre zu hoffen.
Wie geht es den Geiseln?
Was machen sie, um die Angst und die Langeweile zu bekämpfen?
Elisa Wasch hat für ihren Beitrag mit einer Rotkreuz-Sprecherin in Lima gesprochen.
Siebeneinhalb Wochen oder 52 Tage sitzen die Geiseln nun schon in der japanischen Botschaft der Residenz in Lima fest.
Die meisten ihrer Leidensgefährten wurden im Laufe der Zeit freigelassen, doch 72 Menschen sind nach wie vor in der Gewalt der Guerrilleros.
Ein Bolivianer, 19 Japaner und 52 Peruaner, unter ihnen der jüngere Bruder von Präsident Fujimori und der peruanische Außenminister.
Das internationale Komitee vom Roten Kreuz ist die einzige Organisation, die Zutritt zur japanischen Botschafterresidenz hat.
Es versorgt die Menschen täglich mit Wasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten.
Was machen die Geiseln den ganzen Tag, um sich die Zeit zu vertreiben?
Dazu Cecile Vox, Sprecherin des Roten Kreuzes in Lima.
Sie haben sich ein paar Routinen organisiert.
Zuerst haben sie drei Mahlstunden pro Tag.
Sie haben sich einige Routinearbeiten organisiert.
Sie nehmen drei Mahlzeiten pro Tag zu sich.
Das Essen bringen wir Ihnen.
Dann putzen Sie die Botschaft.
Sie geben einander Unterricht.
Sie machen Gymnastik und Sie lesen.
Wir haben Ihnen Bücher gebracht.
Und natürlich gibt es auch noch die Bücher aus der Bibliothek des japanischen Botschafters.
Sie spielen Gitarre.
Außerdem spielen Sie Spiele wie Pictionary oder Trivial Pursuit.
Darüber, wie es den Geiseln gesundheitlich geht, möchte die Sprecherin des Roten Kreuzes keine Angaben machen, unter anderem um die Verwandten nicht zu beunruhigen.
Vier Ärzte und eine Krankenschwester besuchen die Botschaft der Residenz täglich, um nach der Gesundheit der Geiseln zu sehen.
Der peruanische Bischof Cipriani, der des Öfteren Zutritt zum Gebäude hat, sagte erst gestern, dass es den Menschen den Umständen entsprechend gut gehe.
Und wie werden sie von den Geiselnehmern behandelt?
Cécile Vox vom Roten Kreuz meint, dass sich die Geiselnehmer in dieser Situation der Gewalt mehr oder weniger korrekt verhalten.
Perus Regierung hat die Strom- und Wasserzufuhr zur Botschaft der Residenz seit Wochen unterbunden, um den Guerrieros das Leben zu erschweren und den Kontakt zur Außenwelt unmöglich zu machen.
Doch auch für die Geiseln wird der Alltag dadurch nicht unbedingt einfacher.
Das Rote Kreuz versucht auch hier zu helfen.
Es gibt kein fließendes Wasser und keinen Strom.
Wir bringen alle zwei bis drei Tage 4.500 Liter Wasser in das Gebäude für die hygienischen Bedürfnisse, damit die Geiseln sich täglich duschen und das Haus putzen können.
Seit Beginn des Geiseltramas vermittelt der Schweizer Rotkreuz-Vertreter Michel Minig zwischen den Guerrieros und der Regierung.
Nun versucht er direkte Verhandlungen zwischen den beiden Parteien zu erwirken.
Über Fortschritte oder Schwierigkeiten möchte aber niemand von der Organisation mit uns sprechen.
Das Rote Kreuz ist streng darum bemüht, seine Glaubwürdigkeit als Vermittler nicht zu gefährden.
Elisa Wasch informierte über die Situation in der japanischen Botschaft in Lima.
Die hat zwar eine teilweise Entschädigung versprochen, trotzdem fordern die Demonstranten in erster Linie einen Rücktritt der Regierung.
Albanien gleicht in diesen Tagen einem Pulverfass.
Warum die Situation so schwierig ist, erklärt Christian Hunger in der folgenden Reportage aus Tirana.
in diesen Tagen zu schauen, ob und wann sie zu ihrem verlorenen Geld kommen.
Vor den zahlreichen Auszahlungsstellen der Staatsbank bilden sich Menschen drauf, die die ausgehängten Listen studieren, mit denen die Couponnummern bekannt gegeben werden, die zur Auszahlung gelangen.
Jeden Tag sind es nur ein paar hundert, die einen Teil ihres Geldes bekommen.
Unter den Wartenden finden sich viele Einzelschicksale.
Manche haben nur geringe Beträge in die Anlagegesellschaften investiert, die bis zu 100% Zinsen pro Monat versprochen haben.
Andere haben ihre ganze Existenz aufs Spiel gesetzt.
Fluta Resana Sere ist eine von ihnen.
58 Jahre, Aussehen wesentlich älter, vom Leben gezeichnet.
Sie hat einen bettlägerigen Mann zu Hause, einen arbeitslosen Sohn, dessen Frau und eine Tochter.
Sie alle muss sie ernähren, erzählt sie verzweifelt.
Zehn Jahre Gefängnis, 30 Jahre Arbeitslager, das war ihre Zeit unter dem Kommunismus.
Nach dem Zusammenbruch des Regimes vor fünf Jahren hat sie für ihr Leid eine staatliche Entschädigung bekommen.
12.000 Dollar, 140.000 Schilling, für vier Jahrzehnte verlorenes Leben.
Sie hat alles in Populi, eine der Anlagengesellschaften, investiert.
Und alles verloren.
Wir wollen eine Regierung.
Wir wollen die Welt wissen, was hier passiert ist.
Das hier ist keine Demokratie.
Sie hat ihr ganzes Leben gearbeitet und steht jetzt mit nichts da, so hat sie sich die Demokratie nicht vorgestellt.
Ein Einzelschicksal.
Es war Naivität, die so viele Albaner in die Hände der Betrüger getrieben hat, glauben viele Beobachter.
Übersehen wird dabei, dass die Albaner jahrzehntelang in einer Gesellschaft gelebt haben, in der ihnen der Staat alle Verantwortung abgenommen hat.
Naheliegend, dass jetzt in der Not wieder der Ruf nach dem Staat kommt, der für alles verantwortlich gemacht wird.
Es waren Privatgeschäfte, die die Albaner mit Privatfirmen gemacht haben, sagt die Regierung.
Angesichts der knappen Budgetmittel kann sie bestenfalls Bruchteile der verspielten Geldbeträge als Entschädigung aufbringen.
Es gibt zwei Möglichkeiten, schlägt der albanische Premierminister Alexander Mexi vor.
Entweder man wickelt über die Anlagefirmen ein normales Konkursverfahren ab oder die betrogenen Anleger schließen sich zu Gläubigergemeinschaften zusammen, die versuchen, so überhaupt noch vorhanden, das Firmenvermögen zu verwerten und sich daraus zu entschädigen.
Wie auch immer, viel wird dabei nicht herauskommen.
Den wirtschaftlichen Reformprozess dürfte die bittere Erfahrung der Albaner mit der Marktwirtschaft jedenfalls deutlich bremsen.
Albanien im Strudel des Anlagebetruges.
Sie hörten eine Reportage von Christian Hunger aus Tirana.
Jetzt wieder zurück nach Österreich und zu etwas Erfreulicherem.
Der Fasching neigt sich dem Ende zu und mit dem Opernball gestern wurde sicherlich der Höhepunkt der Ballsaison gesetzt.
Das Meinungsforschungsinstitut Vessel GfK hat die Einstellung der Österreicherinnen und Österreicher zu Bällen untersucht und sie befragt, warum sie einschlägige Veranstaltungen besuchen.
Details aus der Studie von Hans-Christian Unger.
80 Prozent der Österreicher haben schon einmal in ihrem Leben einen Ball besucht.
Vielleicht etwas überraschend ein anderes Resultat der Umfrage.
Tanzen ist nicht einmal für jeden Dritten das Motiv Nummer 1 auf einen Ball zu gehen.
Im Mittelpunkt steht der Wunsch, sehen und gesehen werden, Leute treffen und Kontakte pflegen.
Das ist für acht von zehn Befragten der Hauptgrund, einen Ball zu visitieren.
Eine kleine Recherche gestern nachts unter dem Publikum des Opernballs.
Aus Freude zu tanzen und Spaß zu haben.
Spaß, Leute treffen, tanzen, Unterhaltung.
Vor allem Spaß muss es machen.
Wenn allerdings Repräsentation eines der wichtigsten Motive ist, dann nimmt es auch nicht Wunder, dass Angehörige der sozialen Oberschicht der Gutverdiener häufiger in jenen Sälen anzutreffen sind, wonach der Polonaise, das Kommando, alles weiter erscheint.
Ein weiteres Resultat der Umfrage.
Die Wiener, die sind eher ballfaul.
Die eifrigsten Besucher finden sich in den ländlichen Gebieten.
Grundsätzlich ist der Österreicher der überwiegenden Meinung, dass die einschlägige Tradition intensiv gepflogen werden sollte.
Warum es aber trotzdem so viele fadige Sichter in den Balllokalitäten zu sehen gibt, ein Drittel der Befragten hat unumwunden zugegeben, an Tanzfestivitäten nur äußerst ungern teilzunehmen.
Soweit unser Ballexperte Hans-Christian Unger.
Der neue Kulturstaatssekretär Peter Wittmann hat bisher zu den entscheidenden Fragen des Kunst- und Kulturlebens noch nicht Stellung genommen.
In einem Interview mit der Austria-Presseagentur hatte sich nun aber zum brisanten Thema Aufnahme von Frauen bei den Wiener Philharmonikern geäußert und in dieser Kausa sogar Nachdruck angekündigt.
Aus diesem Grund hat Christa Maier von unserer Kulturredaktion das folgende Telefoninterview mit Peter Wittmann geführt.
Herr Staatssekretär Wittmann, Sie haben heute der Diskussion, ob die Wiener Philharmoniker Frauen in ihr Orchester aufnehmen sollen, Nachdruck verliehen, obwohl sich die Philharmoniker selbst ja schon zu dieser Öffnung bekannten.
Glauben Sie denn nicht an diese Entscheidung?
Nein, ich wurde gefragt, ob ich für die Aufnahme von Frauen bei den Philharmonikern bin und sehe das Ende des 20.
Jahrhunderts als Selbstverständlichkeit an.
Und man wird sich bemühen, da eine Konsenslösung zu finden.
Aber ich glaube, dass es eine Notwendigkeit ist, dass man das akzeptiert, dass Frauen dieselbe Leistung erbringen können wie Männer.
Sie haben auch angedeutet, sollte es Widerstand geben, könnten Sie sich vorstellen, politischen Druck auszuüben.
Wie könnte dieser politische Druck ausschauen?
Naja, ich bin eigentlich überhaupt nicht interessiert, irgendeinen Druck auszuüben, der nicht notwendig ist.
Könnten Sie sich zum Beispiel so etwas wie Subventionsentzug vorstellen?
Nein, tut man das nicht bei Öl ins Feuer gießen.
Ich glaube, dass das eine Selbstverständlichkeit ist, dass die Weichenstellung in die Richtung richtig ist und wir zu einer Lösung kommen, die für alle akzeptabel ist.
Soweit der neue Kulturstaatssekretär Peter Wittmann in einem Telefongespräch mit Christa Mayer.
Portray of a Lady heißt der neue Film der bekannten neuseeländischen Regisseurin Jane Campion, die sich vier Jahre Zeit ließ nach ihrem überwältigenden Erfolg mit Das Piano.
Ihr neuer Film nach einem Roman von Henry James bietet ein Star-Aufgebot von John Malkovich über Barbara Hershey bis hin zu Sir John Gielgud und Shelley Winters.
Mehr über den Film, der ab heute in den Kinos anläuft, im folgenden Beitrag von Gernot Zimmermann.
Englische Landsitze, römische und toskanische Villen und Schlösser, prachtvolle Interieurs, eine Besetzung mit veritablen Hollywood-Stars und Charakterschauspielern, eine berühmte literarische Vorlage von Henry James aus dem Jahre 1881 und eine Regisseurin, die wohl als eines der größten weiblichen Talente des letzten Jahrzehnts gilt.
Die Vorzeichen für den Film Portrait of a Lady waren also mehr als gut.
Dennoch musste Jane Campion zu diesem Projekt von ihrer Hauptdarstellerin Nicole Kidman überredet werden.
Wie die Hauptfigur im Roman Isabelle habe sie den Mut gehabt zu campionieren.
Ich denke, dass ich mir erst einmal einen Eindruck von der Welt verschaffen muss.
Verstehen Sie?
Ich habe keine Angst, wissen Sie?
Isabel Arch, eine junge Amerikanerin, erbt ein ungeheures Vermögen und schlägt erst einmal alle Heiratsanträge ab, um sich Europa anzuschauen.
Eine Frau im Aufbruch, das war auch für Nicole Kidman eine Herausforderung.
Jane Campion ist einfach die ideale Regisseurin, um diesen Henry-James-Roman einem Kinopublikum zu übersetzen.
Die Leute haben mir gesagt, du musst sehr stolz sein, da mitzuspielen.
Und ich sagte, ich bin mehr stolz darauf, eine der Campion-Frauen zu sein.
Ich bin sehr stolz, dass ich in diesem Film gearbeitet habe.
Und ich bin auch stolz, dass ich Teil von Jane Campion's Körperwerk war.
Es ist eine Ehre, als eine der Campion-Frauen zu sein.
Denn von Frauen handelten alle Campion-Filme bisher.
Von den frühen Kurzfilmen bis zum Oscar-Preis gekrönten der Piano.
Und mit einem geheimnisvollen Baum, an dem sich moderne und selbstbewusste Frauen präsentieren, beginnt auch Campions neuer Film.
Doch ihre Heldin Isabel endet zwiespältig.
Sie ist in die Falle des Verführers und Erbschleichers Osmond gegangen, gespielt von John Markovitsch.
Was meinen Sie genau mit Triumph?
Nun ja, tun was Ihnen gefällt.
All die eitlen Dinge zu tun, die einem gefallen, könnte ermüden sein.
Ganz genau.
Und Sie werden es eines Tages müde sein.
Man könnte die Geschichte auch die Erniedrigung der Isabel Archer nennen, aber Henry James zeigt auch, wie Isabel ihre eigene Wahrheit findet.
sagt Jane Campion, die Henry James ihren Lieblingsautor liebevoll Henry nennt.
Ich glaube, Henry sagt, Schmerz ist tief, aber er vergeht und die Liebe bleibt.
Er sagt, das Böse überwindet das Gute, aber halte die Augen offen und schau auf das Leben.
So ist es.
Nach den leidenschaftlichen und sperrigen Frauenschicksalen, die Jane Campion so meisterlich in früheren Filmen geschildert hat, haben ihr nun manche Kritiker ein glattes, kühles Scheitern unterstellt.
Dennoch hat der Film viele beachtliche Sequenzen, die weit über normale Kostümschinken hinausragen.
Jane Campion hofft jedenfalls, sich immer weiter zu entwickeln und sie ist eine große Leserin, die lineares Geschichten erzählen lebt.
I hope to keep evolving, I don't know.
I love storytelling, I love linear stories, I'm a big reader.
Soweit die bekannte neuseeländische Regisseurin Jane Campion zu ihrem neuesten Film.
Und jetzt ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Im Vergleich zum Vorjahr gibt es doppelt so viele ausländische Investitionen in Österreich.
1996 wurden mehr als 40 Milliarden Schilling investiert.
Der Großteil davon ist deutsches Kapital.
Verkauft wurde etwa die österreichische Handelskette Billa an den deutschen Rewe-Konzern.
Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Firma Anker Brot an den deutschen Familienbetrieb Müller geht.
Die Föstalpine Stahlhandel, eine hundertprozentige Tochter der Föstalpine, geht ebenfalls nach Deutschland.
Über die derzeitige Rekord-Arbeitslosigkeit in Österreich sind Wirtschaftsforscher nicht überrascht.
Sie entspreche dem Trend.
Wirtschaftskammer-Generalsekretär Stummvoll sprach gegenüber dem ORF-Radio von berechtigten Sorgen, warnte aber vor einer Hysterie.
Saisonbedingt käme es in Jänner zu Spitzen.
Als Maßnahme gegen die hohe Arbeitslosigkeit nannte Stummvoll etwa, die Technologie-Milliarde rasch umzusetzen.
Luxemburg
Nach Österreich wird auch Luxemburg ein Importverbot für genveränderten Mais verhängen.
Am Nachmittag will der luxemburgische Gesundheitsminister die entsprechende nationale Regelung unterstreiben.
Frankreich hatte vor zwei Tagen genveränderten Mais der Schweizer Firma Zibageigi zugelassen.
Damit ist Genmais für den gesamten EU-Markt freigegeben.
Südafrika
Nach den schweren Unruhen ist die Lage weiterhin gespannt.
In den Vororten von Johannesburg protestieren die Menschen gegen die höheren Gebühren für Strom und Wasser.
Beim Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten wurden mehrere Menschen getötet.
Präsident Mandela hat dazu noch nicht Stellung genommen.
Er hat aber eine stärkere Bekämpfung von Verbrechen und Korruption angekündigt.
Österreich, Deutschland.
Nach dem Tod einer bayerischen Schülerin nach einem Aufenthalt in Saalbach wird untersucht, wo und wann die 14-Jährige erkrankt war.
Nach einem Skikurs in einem Saalbacher Jugendheim war die Schülerin offenbar an einer Lungenentzündung gestorben.
Mögliche Auslöser könnten sogenannte Legionellen gewesen sein.
Diese Bakterien können in Ausnahmefällen in Wasser mit einer Temperatur unter 60 Grad oder in Klimaanlagen auftreten.
Wasserproben aus dem Jugendheim werden derzeit untersucht.
Das deutsche Gesundheitsamt vermutet allerdings, dass das Mädchen bereits krank angereist war und entlastet damit die Gemeinde Saalbach.
Kulturstaatssekretär Wittmann möchte durchsetzen, dass die Wiener Philharmoniker auch Frauen in ihr Orchester aufnehmen.
Er sagte, dafür möglicherweise auch politischen Druck auszuüben.
Slowakei.
Bei der Biathlon-Weltmeisterschaft hat der Österreicher Ludwig Gredler im 20-Kilometer-Rennen den dritten Platz gemacht.
Das Wetter heute Nachmittag, blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und auf den Bergen ausgezeichnete Fernsicht.
Im Wiener Becken macht sich zeitweise lebhafter Südostwind bemerkbar.
Höchstwerte zwischen zwei und neun Grad.
Ingenieur Richard Drexler, Tontechnik, Ilse Oberhofer, Regie und Hans-Christian Scheidt, Moderation.
Der Staatspräsident Abdalla Bucaram, auch genannt "el loco" (der Verrückte) wurde vom Parlament wegen Unzurechnungsfähigkeit für abgesetzt erklärt. Bucaram, von Beruf Sänger und Schauspieler will gegen die Absetzung anfechten. Der Absetzung gingen schwere soziale Proteste voraus, da Bucaram seine Versprechungen von Wohlstand nicht einhalten konnte.
Mitwirkende:
Ladinser, Barbara [Gestaltung]
Datum:
1997.02.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Parlament
;
Regierung
;
Krisen und Konflikte
;
Demonstration
;
Opposition
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Kontinente / Südamerika
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Passanten. Tanzen ist kein vorrangiges Motiv, Bälle zu besuchen, flanieren und Kontakte knüpfen stehen im Vordergrund. DIe Oberschicht und Gutverdiener besuchen eher Bälle als der Rest der Bevölkerung, wobei ironischerweise gerade die Wiener sich laut Umfrage als besonders "ballfaul" erweisen.
Mitwirkende:
Unger, Hans Christian [Gestaltung]
, Anonym, Passantin, Passant, Passanten [Interviewte/r]
Datum:
1997.02.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Unterhaltungsveranstaltung
;
Tanz
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten