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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Schönen guten Tag und herzlich willkommen beim Österreich 1 Mittagsschornal.
Am Mikrofon begrüßt Sie Werner Heritsch.
Bis knapp vor eins planen wir Beiträge zu folgenden Themen.
Herbert Tumpel ist zum Präsidenten der Arbeiterkammer Wien gewählt worden.
Semperit behält die LKW-Reifenproduktion.
Fast 500 Millionen Schilling Verlust beim Papiererzeuger KMP Laikam.
Die österreichische Linienbusbranche beklagt Finanzbelastungen.
Vierter Verhandlungstag im Mordprozess gegen Elfriede Blauensteiner.
Global Village Symposium in Wien.
Internationales im Mittagschanal.
Bosnien.
Morgen fällt die Entscheidung über die strategisch wichtige nordbosnische Stadt Brcko.
Singapur.
Außenministerkonferenz von EU und ASEAN.
Großbritannien.
Die IRA wird für den gestrigen Mord an einem britischen Soldaten in Nordirland verantwortlich gemacht.
Brasilien.
Fastenkampagne über die Lage der Häftlinge.
aus Frankreich Kulturpolitisches, der Front Nationalbürgermeister von Toulon will das renommierte interdisziplinäre Zentrum der Stadt schließen und Kultur aus Österreich vorschau auf ein Benefizkonzert im Wiener Konzerthaus zugunsten einer hebräischen Universität.
Zuerst aber ein Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Herbert Tumpel ist neuer Präsident der Wiener Arbeiterkammer.
Tumpel, bisher leitender Sekretär des ÖGB, wurde mit 61,3 Prozent der Stimmen gewählt.
Er erhielt 100 von 163 gültigen Stimmern.
Der ÖAB-Kandidat Alfred Gaidosik erhielt 63 Stimmern.
Das sind 38,7 Prozent.
Tumpel folgt auf Lore Hostasch, die das Amt der Sozial- und Gesundheitsministerin übernommen hat.
Hostage hatte bei ihrer Wahl 1994 80 Prozent der Stimmen erhalten.
Traditionsgemäß übernimmt der Wiener Arbeiterkammerpräsident auch den Vorsitz in der Bundesarbeiterkammer.
Diese Wahl ist für kommenden Dienstag angesetzt.
Großbritannien.
Der schottische Konzern Stagecoach will Berichte über eine geplante Übernahme der Post-Autobusse in Österreich nicht bestätigen.
Ein Sprecher räumte aber ein, dass der Konzern in Europa weiter expandieren will.
Die Berichte über Verhandlungen gehen auf Äußerungen von Seiten der Personalvertretung und der Gewerkschaft zurück.
Post-Finanzchef Dietz erklärte dazu, es habe lediglich Informationsgespräche gegeben, aber keine konkreten Verhandlungen.
Deutschland.
Das Europäische Währungsinstitut will die Kriterien für einen Beitritt zur Währungsunion eng auslegen.
Der Präsident des Währungsinstitutes erklärte, an der Währungsunion sollten sich nur Länder beteiligen dürfen, die nachweislich in der Lage seien, sich strenger Preisstabilität und Budgetdisziplin zu unterwerfen.
Russland Im Parlament soll morgen neuerlich über das zunächst gescheiterte Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Jelzin abgestimmt werden.
Die Verfassung sieht allerdings ein Amtsenthebungsverfahren wegen schlechten Gesundheitszustandes des Präsidenten nicht vor.
Jelzin will heute im Kreml mit Innenminister Kulikow unter anderem den Kampf gegen das organisierte Verbrechen erörtern.
Tajikistan.
Die tajikischen Rebellen wollen vier russische Journalisten freilassen, die sie seit mehr als einer Woche als Geiseln festhalten.
Die Meldung der Nachrichtenagentur ITAR-TASS ist bisher nicht bestätigt worden.
Dem am Dienstag freigelassenen österreichischen UNO-Beobachter geht es nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Wien den Umständen entsprechend gut.
Albanien.
Die Unruhen in Albanien haben einen neuen Höhepunkt erreicht.
In der Küstenstadt Flora ist ein Polizist erschossen worden.
In Flora demonstrieren seit Wochen tausende Albaner, die durch den Zusammenbruch dubiöser Geldanlagefirmen ihre Ersparnisse verloren haben.
USA.
Der israelische Ministerpräsident Netanyahu beginnt in Washington Gespräche mit Präsident Clinton.
Hauptthema ist die mögliche Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen Israel und Syrien.
Netanyahu wendet sich auch gegen den geplanten Verkauf amerikanischer Kampfbomber an Saudi-Arabien.
Singapur.
Die Außenminister der Europäischen Union und der Südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN haben ihre Konferenz in Singapur begonnen.
Auf der Tagesordnung stehen Handelsfragen, aber auch das Thema Menschenrechte.
Außenminister Schlüssel sagte, es gebe in dieser Frage eine positive und fruchtbare Diskussion.
Die asiatischen Staaten verstünden nun besser, dass die europäischen Länder die Menschenrechte als universelle Werte sehen.
Thailand.
An der Grenze zwischen Birma und Thailand hat eine neue Flüchtlingswelle begonnen.
Mehr als 16.000 Angehörige des Karen-Volkes befinden sich auf der Flucht nach Thailand.
Ursache sind Übergriffe der Militärjunta.
Im Grenzgebiet leben seit Jahren etwa 70.000 Angehörige des Karen-Volkes in Flüchtlingslagern.
USA.
Die Besatzung der Raumfähre Discovery hat das Hubble-Weltraumteleskop eingefangen.
Das Teleskop soll im Frachtraum der Fähre überholt werden.
In den kommenden Tagen sollen neue wissenschaftliche Instrumente installiert werden, weiter ein Sensor für die Feinausrichtung sowie ein neues Datenaufnahmegerät.
Das Hubble-Weltraumteleskop war bereits 1993 im Weltraum repariert worden.
Deutschland.
Zwischen Stuttgart und Mannheim ist heute ein Anschlag auf eine Strecke des Hochgeschwindigkeitszuges ICE verübt worden.
Die Oberleitungen wurden zerstört.
Die Strecke musste gesperrt werden.
Die deutsche Polizei vermutet, dass der Anschlag von Gegnern der umstrittenen Atomtransporte verübt worden ist.
Josef Wenzl-Knatek hat die Meldungen gelesen, die Rainer Warnecke zusammengestellt hat.
Zum Wetter, Wind war für heute angesagt, jetzt zum Mittag ist es noch nicht so windig.
Ist das die Ruhe vor dem Sturm, Gunther Schuller?
Ja, momentan spielt sich wirklich noch nicht allzu viel ab.
Größtenteils scheint noch die Sonne, in Tulln hat es bereits 15 Grad.
Doch über Deutschland brauen sich schon heftige Regen- und Schneeschauer zusammen und es gehen auch Gewitter nieder.
Und diese Kaltfront trifft im Lauf des Nachmittags auch bei uns ein.
Wir erwarten im Donauraum abermals Sturmböen bis 100 km pro Stunde und in der Nacht kann es stellenweise bis in tiefe Lagen schneien.
Noch aber ist es nicht soweit die aktuellen Meldungen.
Wien wolkig 14 Grad, Eisenstadt wolkig 10, St.
Pölten und Linz heiter 13 Grad, Salzburg stark bewölkt 11, Innsbruck heiter 12, Bregenz wolkig 10,
Graz heiter 9 und Klagenfurt heiter 5 Grad.
Wie geht's morgen Freitag weiter?
Mit dichten Wolken und immer wieder etwas Schneefall oder Regen, besonders in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, im westlichen Oberösterreich und in Oberkernten.
Recht unterschiedlich die Schneefallgrenze, nämlich zwischen 500 und 1000 Meter.
Im Osten und Süden wird es morgen abwechselnd sonnig und wolkig sein und vor allem am Vormittag noch stürmisch.
Höchstwerte morgen 3 bis 9 Grad, in 2000 Metern hat es zum Mittag etwa minus 6 Grad.
Und am Samstag dann trübe und feuchte Aussichten für ganz Österreich.
Zunächst wird es meist noch regnen, langsam geht aber der Regen auch in Tiefenlagen in Schneefall oder Schneeregen über.
Zudem weht kräftiger, kalter Nordwestwind.
Am Sonntag schneit es zeitweise an der Nordseite der Alpen und im Osten.
Chance auf Sonne am Sonntag am 1. in Osttirol, Kärnten in der südlichen Steiermark und vielleicht auch in Vorarlberg.
Acht Minuten nach zwölf ist es.
Nach dem Wechsel von Eleonora Hostasch in die Bundesregierung ist heute die Wahl ihres Nachfolgers des Präsidenten der Wiener Arbeiterkammer angestanden, der dann auch Präsident der österreichischen Arbeiterkammer wird.
Wie erwartet ist der Kandidat der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter, Herbert Tumpel, der frühere leitende Sekretär des österreichischen Gewerkschaftsbundes, zum Präsidenten der AK Wien gewählt worden.
Bei einer Probeabstimmung innerhalb der FSG soll Tumpl aber nicht einmal die Hälfte der Stimmen bekommen haben, was den ÖAAB auf den Plan gerufen hat, mit Alfred Gaidos Sieg heute einen eigenen Kandidaten aufzustellen.
Daher hat Tumpl bei seiner Wahl heute nicht annähernd die Zustimmung bekommen, wie seine Vorgängerin Hostasch vor zwei Jahren.
Aus der Arbeiterkammer meldet sich Thomas Langpaul.
Der neue Arbeiterkammerpräsident heißt zwar Herbert Tumpel, doch der langjährige ÖGB-Mitarbeiter hat die Hürde nur gerade noch übersprungen.
Nur 61 Prozent der Kammerräte gaben ihm heute ihr Vertrauen.
Es wurden 163 gültige Stimmen abgegeben.
Davon fielen 100 auf Herrn Magister Herbert Tumpel.
Das heißt, auch einige der insgesamt 107 Delegierten aus Tumpels sozialdemokratischer Fraktion haben ihn nicht gewählt.
Der Gegenkandidat Alfred Gaidusik von der Fraktion Christlicher Gewerkschafter erhielt 63 Stimmen, immerhin ein Achtungserfolg.
In seiner Antrittsrede meinte Tumpel dann auch gleich, er werde sich bemühen, das Vertrauen auch derer zu gewinnen, die ihn heute nicht gewählt haben.
Als größte Herausforderung der Interessensvertretung sieht Tumpl den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und für geordnete Dienstverhältnisse.
Und da gilt es zuerst einmal die richtigen Fragen zu stellen, so der neu gewählte AK-Chef.
Wie wollen wir Arbeit, aber auch Wirtschaftswachstum, und beides sind notwendig, erreichen, wenn wir in Europa gleichzeitig in allen Ländern
einen Sparkurs der öffentlichen Haushalte einschreiten, wenn wir gleichzeitig feststellen können, dass in Europa die Gewerkschaften zurückgedrängt werden, dass Lohnerhöhungen immer schwieriger umzusetzen sind und dass gleichzeitig als Patentrezept noch zusätzlich angeboten wird, Leistungen, die der Sozialstaat für seine Bürgerinnen und Bürger erbringt,
auf sie, aufs private Geldtaschel abzuwälzen.
Große und im Prinzip richtige Projekte wie etwa die Währungsunion hätten schließlich nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn sie auch vom Vertrauen der Menschen getragen würden, sagt Tumpel.
Die Position Österreichs sei dabei gar nicht so schlecht wie oft dargestellt.
Es gelte aber, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen.
Unsere Stärken sind die qualitativ hochstehende Facharbeit.
der Leistungseinsatz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in unserem Land, ihre Ideenreichtum, ihre Kreativität weiterzuentwickeln, durch entsprechende bildungspolitische Maßnahmen zu verstärken, um hier in dem Land
dass zwei Personen auf große Erfolge in der Vergangenheit sich berufen können, auch weiterhin eine entsprechende Zukunftsperspektive geben zu können.
Soweit mein Bericht und damit zurück ins Studio des Mittagschanals.
Thomas Langbaul über die Wahl von Herbert Tumpel zum AG-Präsidenten von Wien.
Am 18.
Februar soll Tumpel dann traditionell zum österreichischen Arbeiterkammerpräsidenten gewählt werden.
Ein Porträt von Gisela Hopfmüller jetzt.
In dreieinhalb Wochen wird er 49 Jahre alt, der neue Arbeiterkammerpräsident Mag.
Herbert Tumpel.
Viele Jahre lang zog er mit an den Fäden im ÖGB, stets dem ÖGB-Präsidenten verpflichtet, sich selbst nicht in den Vordergrund drängend, so etwas wie eine graue Evidenz, aber einer der gestandenen Exponenten sozialpartnerschaftlicher Traditionen.
Der Sohn eines Wiener Schriftsetzers maturierte an der höheren Technischen Lehranstalt für Textilindustrie.
Bereits 1963, also mit 15 Jahren, trat er der Gewerkschaft bei und begann unmittelbar nach Abschluss seines Studiums der Nationalökonomie mit dem Magistertitel 1973 seine Tätigkeit im Volkswirtschaftlichen Referat des Österreichischen Gewerkschaftsbundes.
Nach der Berufung von Erich Schmid zum Staatssekretär wurde Tumpl, zehn Jahre später, also 1983, Leiter dieses Referats.
Die Liste der sozialpartnerschaftlichen Gremien, denen er angehörte, ist lang.
Unter anderem dem Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen, dem Preisunterausschuss der Paritätischen Kommission, dem Kartellausschuss, dem Beirat des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds.
Darüber hinaus wurde Tumpl, 1984,
in den Generalrat der Österreichischen Notenbank ins Hand und er ist seit 1987 Aufsichtsrat-Vorsitzender der BAWAG sowie Mitglied des ERP-Fonds.
Von 1988 bis 1994 gehörte er der Hauptversammlung der Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter an.
Gisela Hopfmüller hat den neuen AK-Präsidenten von Wien, Herbert Tumpel, porträtiert.
Wir kommen zu Wirtschaftsthemen im Mittagsjournal.
Um das Semperitwerk Dreiskirchen ist es in letzter Zeit wieder ruhig geworden.
Die PKW-Reifenproduktion wurde von der deutschen Konzernmutter Continental am niederösterreichischen Standort halbiert von 4 Millionen Stück auf 2 Millionen Stück.
Ein drastisches Sparprogramm wurde durchgezogen, 1000 Menschen verloren ihren Arbeitsplatz.
Jetzt aber gibt es nach dieser Durststrecke erstmals wieder positive Meldungen aus Dreskirchen.
Durch das Sparprogramm scheint die LKW-Reifenproduktion abgesichert, mit Japan kommt man wieder ins Geschäft und sogar ein Forschungsauftrag über 70 bis 100 Millionen Schilling ist in Aussicht.
Ernst Weinisch informiert.
Dieser Forschungsauftrag bringt wieder Reifentechnologie nach Österreich.
Zuletzt wurde ja im Werk Dreiskirchen keine Entwicklungsarbeit mehr geleistet.
Die Konzernmutter Continental hatte die Forschungsabteilung nach Hannover verlegt.
Ab dem Frühjahr soll aber wieder an österreichischen Universitäten und im Werk Dreiskirchen nach besseren Gummimischungen gesucht werden.
Über 70 Entwicklungsmillionen für moderne Reifentechnologie werden in den nächsten zwei Jahren nach Österreich rollen.
Das Projekt bringt zwar nicht viele Arbeitsplätze, doch es verbessert die Überlebenschancen für das Reifenwerk Dreiskirchen, das zuletzt auch bezüglich seiner Kosten bei der LKW-Reifenproduktion am Conti-Prüfstand war.
Wie es derzeit aussieht, beschreibt Continental-Konzernsprecher Dietrich von Herz.
Erstens, internes Prüfungsverfahren gibt es keinen endgültigen Stand.
Wir sind dran.
Sie wissen, dass sich die Position von Dreiskirchen verbessert hat, aber ein endgültiges Statement gibt es da nicht.
Zweiter Punkt, Entwicklungsauftrag für Dreiskirchen.
Ich weiß nur, es handelt sich um das Einkaufen von Technologiewissen aus Österreich für den Kontinentalkonzern.
Also das heißt, diese Vereinbarung gilt?
Ja, da stand da irgendwas drin mit 70 Millionen Schilling oder sowas.
Richtig.
Ja, ja, ganz klar.
Kein Dementi.
Auch am japanischen Markt kann Semperit wieder Fuß fassen.
Ein Auftrag über 100.000 Pkw-Reifen für Toyota steht vor dem Abschluss.
Ein zweites, noch größeres Geschäft mit Suzuki bahnt sich an.
Diese neue Zusammenarbeit kommt aber nicht von ungefähr.
Japan will die Weltausstellung 2005 bekommen.
Demnächst wird darüber abgestimmt.
Die Stimme Österreichs für Japan hängt jetzt auch von der wirtschaftlichen Kooperationsbereitschaft ab.
Soweit mir bekannt ist, legt Japan den größten Wert darauf, die Weltausstellung zu bekommen, und ist bemüht, jede Stimme zu gewinnen.
Und wenn in diesem Umfeld Japan interessiert ist, Zustimmung von Österreich zu bekommen, dann ist es vielleicht leichter, Geschäfte auch wieder anzukurbeln, als wenn diese Hilfestellung nicht gegeben ist.
Sagt Semperitschef Bernd Barta.
Noch deutlicher wird Wirtschaftsminister Johannes Fahlenleitner.
Er meint nach seinem Japan-Besuch,
Ich habe klargemacht, dass ich großes Verständnis für den Wunsch Japans nach einer Zustimmung Österreichs zur Weltausstellung Ichi habe, aber genau das gleiche Verständnis für ein sehr dringendes wirtschaftliches Anliegen Österreichs aber auch nicht.
Den Semperitlern kann es recht sein.
Sparprogramm und politischer Druck bringen Dreiskirchen langsam wieder auf die Überholspur.
Hoffnungsschimmer für Semperit in Dreiskirchen.
LKW-Reifen sollen weiterhin in Dreiskirchen produziert werden.
Das Geschäft mit Japan sieht auch vielversprechend aus.
Ernst Leinisch hat informiert.
Für den Papierhersteller KMP Lycam ist das Geschäftsjahr 1996 enttäuschend verlaufen.
Nach 2,2 Milliarden Schillinggewinn 1995 hat das Unternehmen im Vorjahr 496 Millionen Schillingverlust geschrieben.
Die KMP Lycam-Gruppe ist zu über 90 Prozent im Besitz eines holländischen Verpackungsriesen und hat zwei Produktionsstandorte in den Niederlanden, einen in Belgien und einen in Gratkorn in der Steiermark.
In Österreich beschäftigt KMP Laikam 1.800 Mitarbeiter.
In den Schlagzeilen war der Papierhersteller zuletzt mit der Ankündigung einer umfangreichen Personalreduktion, kann Karin Guldenschuh berichten.
Ausschlaggebend für das schlechte Jahr 1996 waren massive Preiseinbrüche auf dem Papiermarkt und die schlechte Auslastung der Produktionsanlagen im ersten Halbjahr, sagte die Geschäftsleitung von KMP Laikam Austria bei der heutigen Bilanzpressekonferenz in Wien.
Ein Teil des Rückgangs sei durch den Verkauf des Werks in Bruck und der Beteiligungen im Papierhandel zu erklären.
Für 1996 wird keine Dividende ausgeschüttet.
Im Rahmen eines umfangreichen Kostensenkungsprogramms wird KNP Laikam in den nächsten drei Jahren insgesamt 1.000 Mitarbeiter abbauen.
In Österreich werden 200 Mitarbeiter neuen Arbeitsabläufen zum Opfer fallen und 300 Mitarbeiter werden ihre Jobs verlieren, wenn die neue Papiermaschine im steirischen Gratkorn in Betrieb geht.
Zum Vorwurf von politischer Seite, KNP Laikam habe für diese Investition großzügige öffentliche Förderungen erhalten und deshalb eine Verantwortung für den Erhalt der Arbeitsplätze, sagte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Pfahl, die 6,3 Milliarden Schilling-Investition in die neue Papiermaschine Triple Star stehe zu den zugesagten Förderungen in keinem Verhältnis.
Wir wären sehr froh, wenn wir 400 Millionen Schillinge Subvention bekommen hätten.
Das hätte uns sehr gefreut.
Und es ist auch durchaus so gewesen, dass wir uns um einen Betrag in solchen Dimensionen oder um Förderung in solchen Dimensionen bemüht haben, allerdings sehr vergeblich.
Denn die Umweltschutzinvestitionen und die Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die man dann bereit war zu fördern, die ergeben eine ganz andere Größenordnung.
Und die bewegt sich in der von etwa 100 Millionen Schillingen.
Und 100 Millionen Schillinge sind auf ein Projekt in der Größenordnung von Triple Star eine Förderung im Ausmaß von 1,5 Prozent.
Man sei aber bereit, über Kurzarbeitszeitmodelle zu diskutieren und bei den geplanten Ausgliederungen nicht nur die Funktionen, sondern auch die Mitarbeiter zu berücksichtigen, so Pfarl.
Die Errichtung der neuen Maschine in Gratkorn laufe im übrigen Budget und zeitmäßig nach Plan.
Sie wird im Herbst dieses Jahres in Betrieb gehen.
KNP Leikam will damit seine führende Position im Sektor holzfreigestrichene Papiere weiter ausbauen.
Um auch von der Größe her konkurrenzfähiger zu werden, ist KMP Laikam derzeit auf Partnersuche.
Fast 500 Millionen Schillingverlust für KMP Laikam 1996.
500 Mitarbeiter werden in den nächsten drei Jahren ihren Arbeitsplatz verlieren.
Die Gerüchte um einen möglichen Kauf des österreichischen Postautodienstes durch einen schottischen Großunternehmer haben Unruhe in die Branche gebracht.
500 Millionen Fahrgäste werden jährlich in Österreich im Autobuslinienverkehr befördert.
Zur geplanten Streichung der Schülerfreifahrten durch das Familienministerium ist nun auch noch die Belastung durch die Autobahn-Vignette gekommen.
Mit Linienbusverkehr wird bald überhaupt kein Geschäft mehr zu machen sein, heißt es einhellig in der Branche.
Stefan May informiert.
Eine Million Schilling mehr Belastung hat die Autobahn-Vignette dem burgenländischen Busbetreiber Plagus beschert.
Auf drei Millionen schätzte der ÖBB-Kraftwagendienst seine zusätzlichen Belastungen.
Zwar würden nicht alle Bahnbusse bepickt, bei allfälligen Schienenersatzverkehren müsse man sich dann aber mit Wochenklebern behelfen.
Und auch das geht ins Geld.
6.000 Schilling mehr Kosten sind pro Bus entstanden.
Das wird wohl früher oder später auf den Fahrgast übergewälzt werden.
Das Problem der Autobusse in Österreich brenne, sagt Robert Blagus, Chef des rollenden orange-roten BE im Osten Österreichs.
Sollte das Familienministerium seine Ankündigung wahrmachen und die Förderung der Schülerfreifahrt aus dem Familienlastenausgleichsfonds, liebevoll kurz FLAV genannt, streichen, werde es dramatisch enger.
Der öffentliche Verkehr stehe vor dem Kippen, sagt Blagus.
Ebenso denkt Josef Moser, Geschäftsführer des Fachverbands der Autobusunternehmer.
Gesamtgefüge des öffentlichen Verkehrs würde total verändert, es würde kein Stein mehr am anderen bleiben und letztlich wäre das aus unserer Sicht eigentlich eine bankrote Erklärung der Gebietskörperschaften und der Verkehrsverbünde, denn man kann also nicht auf der einen Seite in Sonntagsreden immer wieder Versprechungen von Attraktivitäten
und Ausbau des öffentlichen Verkehrs propagieren und auf der anderen Seite werden also bis zu 1,5 Milliarden Schilling etwa potenziell dem öffentlichen Verkehr entzogen.
Also das passt hinten und vorne nicht mehr zusammen.
Dabei sind sich ÖBB und Postbusse des Mitgefühls ihrer Kollegen aus der Privatbranche sicher.
Die beiden stünden schon mit dem Rücken zur Wand, jetzt beschneiden man auch noch ihre Lebensadern.
Wie solle da das Postauto mit seiner knappen Milliarde Schilling-Defizit innerhalb von drei Jahren wie vom Unternehmen geplant in den schwarzen Bereich fahren, wird gefragt.
Auch in einem weiteren Punkt sind sich die anderen einig.
Drängendstes Problem der Post sei die Kostenstruktur ihres Personals.
Wenn ein Privater die Busflotte unverändert übernehme, werde auch er keinen Erfolg haben.
Selbst der ÖBB-Kraftwagendienst beobachtet die schon Monate andauernden Gespräche der Kollegen in Gelb mit den Interessenten aus Schottland mit gemischten Gefühlen.
Wenn die Post zum unkalkulierbaren Risiko werde, also der Busbetrieb verkauft werde, stelle sich die Frage, ob man in Zukunft noch kooperieren werde, etwa bei gemeinsamen Anschaffungen, sagt der Chef des ÖBB-Kraftwagendienstes Rudolf Hammer.
Seit Beginn dieses Jahres gibt es, wie berichtet, keine Bundesbus-Geschäftsstelle mehr.
Bei einer weiteren Zäsur werde überhaupt nicht mehr zwischen den beiden mobilen Riesen des Bundes kooperiert werden.
Größter privater Linienbetreiber Österreichs, ja sogar des gesamten deutschen Sprachraums, ist Dr. Richard mit 730 Autobussen und rund 100 Linien.
Die Lage ist nicht rosig, heißt es dort.
Zum Preis der diversen Verkehrsverbünde könne man in Österreich keinen kostendeckenden Linienbusbetrieb anbieten.
12.23 Uhr ist es geworden, wir kommen ins Ausland.
In Singapur hat ein Treffen zwischen den Außenministern der Europäischen Union und der südostasiatischen ASEAN-Staaten begonnen.
Beide Seiten wollen die Handelsbeziehungen ausbauen, aber ganz friktionsfrei war das Klima vor dem Treffen nicht, haben doch einige der wirtschaftlich aufstrebenden asiatischen Staaten im Punkt der Menschenrechte völlig
andere Vorstellungen als Europa, also wirtschaftliches Interesse kontra Wertvorstellungen, Fingerspitzengefühl ist angesagt, Hartmut Fiedler berichtet.
Mag es dem einen oder anderen europäischen Politiker noch so sehr um den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen mit den boomenden asiatischen Staaten gehen, um das Thema Menschenrechte kommt er nicht herum.
Schon wegen der Öffentlichkeit im eigenen Land.
Das gilt doch für das derzeitige Treffen zwischen den 15 EU-Staaten und den sieben Mitgliedern der südostasiatischen ASEAN-Gruppe in Singapur.
kein leichtes Unterfangen, hatten es doch die asiatischen Politiker vor dem Treffen deutlich gesagt.
Sollten die Europäer auf dem Thema Menschenrechte herumreiten, werde das Treffen erfolglos bleiben.
Das hieß, keine Debatte über das Militärregime in Burma oder Myanmar, wie das Land neuerdings heißt, und keine Debatte über die Menschenrechtsverletzungen Indonesiens.
Sonst werde nichts aus Handelserleichterungen und anderen erhofften Fortschritten in den Wirtschaftsbeziehungen.
Bis jetzt ist in Singapur alles klaglos verlaufen.
Außenminister Schüssel, der für Österreich an dem Gipfeltreffen teilnimmt, hob sogar ausdrücklich hervor, wie positiv die ersten Gespräche gewesen seien.
Was dann aus den Dissonanzen davor geworden sei?
Wir haben uns davon nicht beeindrucken lassen, sondern wir haben stundenlang über eben diese Themen diskutiert.
Und es war eigentlich eine sehr positive und fruchtbare Diskussion.
Ich meine, dass unsere asiatischen Dialogpartner jetzt auch viel besser verstehen,
dass wir Europäer in den Menschenrechten, in der Freiheit der Presse, in der Demokratie universelle Werte sehen, die eben nicht nur in Europa verwirklicht werden sollen, sondern überall auf der Welt.
Ob das Klima vielleicht auch deshalb so positiv gewesen sei, weil die Europäer nicht besonders laut über die Menschenrechte geredet hätten?
Schüssel verneint das entschieden.
Die Europäer hätten sich kristallklar geäußert.
Zum Beispiel über Burma, das demnächst in die Asiangruppe aufgenommen werden soll.
Wir sind der Meinung, dass wir uns nicht einmischen können selbstverständlich in die autonome Entscheidung der Asiaten, ob sie Myanmar aufnehmen oder nicht.
Aber wir haben ganz massiv unsere Bedenken zum Ausdruck gebracht.
dass es sich hier weder um eine Demokratie noch um eine Marktwirtschaft handelt und dass man sich überlegen soll, mit wem man eben zusammenarbeitet.
Etwas verzwickter ist die Sachlage, wenn es um Indonesien geht und dessen Unterdrückungspolitik im vor 20 Jahren widerrechtlich annektierten Osttimor.
Indonesien ist eines der wichtigsten Mitglieder der ASEAN-Gruppe und im Unterschied zu Burma ein Riesenmarkt.
Osttimor wurde in Singapur denn auch nur am Rand erwähnt.
Doch Außenminister Schüssel versichert, dass beide Problemregionen auch in der heiklen, weil zu Papier gebrachten Schlusserklärung erwähnt werden sollen.
In dem Sinne, wie ich es gesagt habe, dass es über die Frage Myanmar einen Gesprächsaustausch gegeben hat und dass wir erwarten, dass es eine faire und international tragbare Lösung gibt unter der Schiedsrichterrolle der Vereinten Nationen im Konfliktum.
Ob die Menschenrechtsprobleme in den einzelnen ASEAN-Staaten damit abgehandelt sind, bleibt abzuwarten.
Von jetzt geht es jedenfalls in der Hauptsache um den Ausbau der Handelsbeziehungen.
Beide Staatengruppen sind daran interessiert.
Es geht unter anderem um Zollerleichterungen, Investitionsförderungen und eine engere technologische Zusammenarbeit.
Die EU hat in Asien einiges aufzuholen.
Das Handelsvolumen ist in den vergangenen zehn Jahren zwar sprunghaft angestiegen und umfasst derzeit umgerechnet etwa 1.000 Milliarden Schilling.
Aber die USA haben eindeutig die Nase vorn.
Hartmut Fiedler über das Treffen der EU-Außenminister mit den Außenministern der ASEAN-Staaten in Singapur.
Wieder Terror in Nordirland.
Gestern Abend ist ein britischer Soldat von einem Heckenschützen erschossen worden.
Bei dem Angriff in der Garnisonsstadt Bassbrook, in unmittelbarer Nähe der Grenze zu Irland, ist nach Angaben der Polizei auch eine Frau verletzt worden.
Bassbrook liegt rund 60 Kilometer südwestlich von Belfast und ist ein wichtiger Versorgungsstützpunkt für die britischen Soldaten in Nordirland.
Die Polizei und auch der britische Premierminister John Major machen die katholische Untergrundorganisation
IRA, die für die Unabhängigkeit Nordirlands von Großbritannien kämpft, für den Mordanschlag verantwortlich.
Aus London, Ernst Gelex.
Es hat sich zwar noch niemand zu dem Attentat bekannt, alle gehen aber davon aus, dass es niemand anderer gewesen sein kann, als die IRA.
Es war ein feiges, hinterhältiges Attentat auf einen erst 23-jährigen Soldaten, der Dienst bei einem Straßenkontrollpunkt in der protestantischen Ortschaft Bassbrook im Süden Nordirlands gemacht hatte.
Ein Scharfschütze hat den jungen Mann mit einem Schuss niedergestreckt.
Das Hochgeschwindigkeitsprojektil hat seinen Schädel durchschlagen und ist auch noch in das Auto eingedrungen, das gerade von dem Soldaten kontrolliert worden ist.
Die Lenkerin des Fahrzeugs hat eine Kopfverletzung erlitten.
Erste Ermittlungen haben ergeben, dass sich der Heckenschütze nur einige hundert Meter vom Checkpoint entfernt verschanzt hatte.
Der junge Mann ist bereits der zweite britische Soldat, der seit Ende des Waffenstillstandes vor einem Jahr von der katholischen Terrororganisation IRA getötet worden ist.
Der erste Soldat ist bei dem Bombenanschlag in Lisburn letzten Oktober ums Leben gekommen.
Das gestrige Attentat könnte den ohnehin brüchigen Friedensprozess in Nordirland endgültig zum Zusammenbruch bringen.
Protestantische Untergrundorganisationen haben bereits vor Weihnachten wissen lassen, dass sie ihren Waffenstillstand ebenfalls aufkündigen werden, wenn es noch ein Todesopfer geben sollte.
Der britische Nordirlandminister Patrick Mayhew hat daher heute händeringend an die Protestanten appelliert, nur ja nicht in die Falle der IRA zu tappen und ebenfalls den Waffenstillstand aufzukündigen.
Der irische Premierminister John Bruton hat das Attentat ebenfalls scharf verurteilt.
Er sagte, die IRA-Anschläge sind antiirisch und widersprechen den Interessen Irlands.
Nur Gerry Adams, der Präsident der Sinnfein, des politischen Arms der IRA, wollte den hinterhältigen Mord nicht verurteilen.
Adams sprach lediglich von einem tragischen Ereignis und bedauerte alle Opfer, die während des Nordirland-Konflikts ums Leben gekommen sind.
Die rund 17.000 britischen Soldaten in Nordirland sind schon seit Herbst in besonderer Alarmbereitschaft.
Denn nach dem Bombenanschlag in Whistburn hat die IRA solche Attentate durchblicken lassen.
Und auch in Großbritannien sind die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden.
Es mehren sich Gerüchte, wonach die IRA Attentate auch auf führende britische Politiker plane.
Nach Angaben des britischen Geheimdienstes beobachten mutmaßliche IRA-Terroristen seit geraumer Zeit vor dem Parlament in London das Kommen und Gehen der Abgeordneten.
Es gibt Hinweise, dass die IRA einen spektakulären Bombenanschlag noch vor den britischen Wahlen im Mai plant.
Der nächsten Regierung soll damit offenbar signalisiert werden, dass die IRA ihren Kampf gegen Großbritannien mit aller Härte weiterführen wird.
Kein Waffenstillstand in Nordirland.
Ein britischer Soldat ist gestern erschossen worden.
Die IRA wird verantwortlich gemacht.
Die Protestanten drohen mit Vergeltungsmaßnahmen.
Von Großbritannien nach Bosnien.
Brčko wird möglicherweise endgültig den bosnischen Serben zugesprochen.
Das Urteil des Schiedsgerichts sollte morgen in Rom bekannt werden.
Nun ist laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AFB aus diplomatischen Kreisen verlautet, die Richter haben angeblich für die Serben entschieden.
Bestätigt ist diese Meldung allerdings noch nicht.
Sowohl die bosnischen Serben als auch die muslimisch-kroatische Föderation beanspruchen die strategisch bedeutende Stadt an der Save für sich.
Börtschko ist das wohl wichtigste und schwierigste Problem im Nachkriegsbosnien, das der Dayton-Vertrag offengelassen hat.
Der Streit um die derzeit serbisch kontrollierte Stadt und den dazugehörenden schmalen Landstreifen, genannt Posavina-Korridor, drohte das gesamte Friedensabkommen scheitern zu lassen.
Also wurde seine Lösung vertagt und einem Schiedsgericht übertragen.
Mehr über das Problem, über das die drei Richter, ein Serbe, ein Moslem und ein Amerikaner als neutraler Vermittler, zu entscheiden haben, hören Sie jetzt von Barbara Ladinsa.
Nirgendwo haben die politischen Führer der zwei bosnischen Teilrepubliken neue Kriegsdrohungen so schnell zur Hand, wie im Streit um Brčko.
Und die SV-Truppen nehmen ihr Säbelgerassel sichtlich ernst.
Bis zum morgen erwarteten Schiedsspruch wurde allen bosnischen Armeeverbänden jede Militärbewegung untersagt und die SV hat ihre eigenen Einheiten verstärkt.
Brčko liegt im äussersten Nordwesten von Bosnien, im sogenannten Posavina-Korridor am Grenzfluss Save.
Der etwa fünf Kilometer schmale Landstrich verbindet die serbischen Gebiete in West-Bosnien mit jenen in Ost-Bosnien.
Ohne den Brčko-Korridor zerfiele die Republika Srpska in zwei Teile.
Die muslimisch-kroatische Föderation beansprucht Brčko, weil sie die Stadt als einzigen Zugang zum Save-Ufer braucht, als Ausgang nach Kroatien und Mitteleuropa.
Brčko wurde zu Kriegsbeginn im Mai 1992 von den bosnischen Serben erobert.
Die Stadt gilt als einer der ersten Schauplätze schlimmster ethnischer Säuberung.
Von den 40.000 Einwohnern war vor dem Krieg fast die Hälfte muslimisch, ein Viertel kroatisch, ein Fünftel serbisch.
Heute ist Brčko rein serbisch.
In die Häuser der vertriebenen Moslems und Kroaten sind serbische Flüchtlinge eingezogen, ihrerseits Vertriebene aus dem Föderationsgebiet und aus Kroatien.
Südlich von Brčko, auf Föderationsterritorium, siedeln tausende ehemalige Bewohner und warten auf den Tag ihrer Rückkehr.
Dass die Extremisten auf der einen und anderen Seite nicht aufeinander losgehen, verhindern einzig die SV-Truppen, die mit schwerem Kriegsgerät die innerbosnische Grenze bewachen.
Die Lage ist extrem gespannt, sagt ein amerikanischer Major.
Die vertriebenen Moslems wollen in ihre Häuser zurückkehren und müssen fürchten, dass der Schiedsbruch es ihnen für immer unmöglich macht.
Und die serbischen Flüchtlinge in Brčko wollen bleiben.
Wenn der Schiedsbruch gegen sie ausfällt, verlieren sie abermals ihre Bleibe und sie wissen nicht, wohin.
Brutschko ist ein Testfall für das gesamte Dayton-Abkommen.
Im Streit um Brutschko kristallisiert sich der Bosnien-Konflikt schlechthin.
Und es ist bezeichnend für dessen unendlich schwierige Lösung, dass ausgerechnet Brutschko im Friedensabkommen ausgespart blieb.
Die internationale Gemeinschaft will und kann es nicht zulassen, dass der Konflikt sich an Brytschko neu entzündet.
Daher wird sie, auch wenn die Stadt den bosnischen Serben zugesprochen werden sollte, selbst die Verantwortung übernehmen müssen.
Eine internationale Verwaltung mit internationaler militärischer Überwachung auf Jahre hinaus ist denkbar und die Gerüchte weisen darauf hin.
Das wird zwar neue Gefechte verhindern, aber eine multiethnische Stadt wie einst wird Brčko auch auf diesem Weg nicht wieder werden.
Die in ganz Bosnien nur theoretisch mögliche Rückkehr der Flüchtlinge wird auch in Brčko der große Makel des Dayton-Abkommens bleiben.
Fünf Minuten nach halb eins ein Programm-Tipp für heute Abend.
Volkszorn in Flora, Albanien.
Die Hoffnung auf raschen Reichtum ist mit windigen Finanzierungsgesellschaften bankrott gegangen.
Die Menschen fühlen sich betrogen.
Um ihre Ersparnisse, um ihre Hoffnung.
Und sie erzählen.
Von ihren persönlichen Schicksalen.
Vom verkauften Lastwagen, der verlorenen Wohnung.
Und von denen, die dafür verantwortlich sind oder sein sollen.
Von den Regierungsmitgliedern, die hinter jeder der Pyramidengesellschaften stehen.
Die ehemals kommunistische Opposition mischt mit beim Volkszorn und die Regierung schlägt brutal zurück.
Albanien, Nagelprobe für die Demokratie.
Ein Reisebericht von Christian Hunger im Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Wir kommen zurück nach Österreich.
Im Parlament geht es heute kriegerisch zu, denn der ständige Unterausschuss des Rechnungshofausschusses zur Untersuchung von Heeresaufträgen hätte heute alle Unterlagen zu der Heeresbeschaffungsaktion der vergangenen 13 Jahre einsehen sollen.
Hätte, hat aber nicht.
Für die Opposition ein Vertuschungsskandal, für die Regierungsparteien eine ganz klare Folge der Nationalratsgeschäftsordnung, aus dem Parlament berichtet Fritz Dittlbacher.
Wenn es um Heeresaufträge geht, dann geht es oft um sehr viel Geld.
Ein konkretes Beispiel etwa war die Anschaffung der französischen Mistral-Raketen 1993, ein anderthalb Milliarden-Geschäft.
Und weil diese Sachen so teuer sind, gibt es dann sogenannte Kompensationsgeschäfte, also Gegenaufträge, in diesem Fall aus Frankreich für österreichische Firmen, ebenfalls um fast eine Milliarde.
Bei diesen Gegengeschäften kommen jedoch immer auch Gerüchte von Schmiergeldern, Bestechungen, Parteienfinanzierungen auf.
Nachdem der Rechnungshof hier aber in seinen Prüfungen keine Unregelmäßigkeiten feststellen konnte, hat sich nun der ständige Unterausschuss des Rechnungshof-Ausschusses im Parlament des Kompensationsthemas angenommen.
In der letzten Sitzung war eine solche Prüfung beschlossen worden.
Was heute jedoch den Parlamentariern vorgelegt wurde, ließ die Oppositionsabgeordneten schäumen.
Der Grüne Andreas Wabel zum vorgelegten Bericht des Wirtschaftsministers.
Wenn das hier mit Geschäftsordnung, Interpretationen begründet wird, dann ist das eine Zumutung und eine Provokation für diesen Ausschuss.
Und in einer westlichen Demokratie ist das Minimalstandard, dass ein Prüfungsausschuss selbstverständlich die Unterlagen kriegen muss.
Einsicht in alle Kompensationsakten ohne eine Vorselektion im Ministerium, so aber illusorisch, findet SPÖ-Nationalrat Anton Laikam.
Wenn alle Beschaffungsvorgänge, da gibt es etwa 2.700 in jenem Zeitraum, den wir hier zu prüfen haben, hier vorgelegt werden müsste, dann wären das Tonnen von Papier und damit wäre wohl niemandem gedient, weil kein Abgeordneter könnte sich das dann wirklich durchsehen und entsprechend hier dann seine Mitarbeiter im Ausschuss erbringen.
Und Minister Fahnleitner hätte sich ohnehin bereit erklärt, auf Anfrage weitere Unterlagen zur Verfügung zu stellen, so Laikam.
Herbert Scheibner von den Freiheitlichen langt das nicht.
Wir haben einen einstimmigen Beschluss gefasst, alle notwendigen Unterlagen uns zur Verfügung zu stellen und der Wirtschaftsminister hat eine Kurzzusammenfassung über ein paar Seiten gegeben.
Und wir haben dann die Auskunft bekommen, dass es in Wahrheit keine Einsicht in die wirkliche Aktenlage geben wird.
Und das ist ja interessant.
Wir brauchen keine Berichte, die bereits Zusammenfassungen und entsprechende Interpretationen des Ministers darstellen, sondern wir müssen uns ja selbst ein Bild über die Aktenlage machen.
Und das geht nur, wenn wir direkt Einsicht in diese Akten auch nehmen können.
Stimmt schon, dass alle Abgeordneten zuletzt Einsicht in die Kompensationsgeschäftsunterlagen gefordert hätten, erklärt ÖVP-Abgeordneter Georg Wurmitzer.
Aber man dürfe nicht auf die Nationalratsgeschäftsordnung vergessen, die zwischen parlamentarischen Beratungen und einer offiziellen Untersuchung unterscheiden würde.
aber im Rahmen der geschäftsordnungmäßigen Bestimmungen.
Und hier ist es eindeutig so, dass es sich hier nicht um einen Untersuchungsausschuss, sondern nur um einen Unterausschuss des Rechnungshof-Ausschusses handelt und diese Bestimmungen gelten.
Für den Liberalen Hans-Helmut Moser ist diese Selbstbescheidung ein Geschäftsordnungstrick.
Für mich ist es klar, dass speziell dieser ständige Unterausschuss des Rechnungshofes sehr wohl diese Kompetenzen, diese Aufgaben hat.
Es ist ausdrücklich in der Geschäftsordnung verwiesen auf ein Kapitel, das die Prüfungstätigkeit des Rechnungshofes festlegt und regelt.
Und in diesem konkreten Fall übernimmt dieser Ständige Unterausschuss des Rechnungshofes die Prüfungstätigkeit des Rechnungshofes.
Und daher muss man den Angehörigen dieses Ständigen Unterausschusses auch die Möglichkeit eröffnen, die Akten in die Unterlagen Einsicht zu nehmen.
Stimmt nicht, heißt es dazu aus dem Parlamentspräsidium.
Die Debatte um Unregelmäßigkeiten bei Heeresaufträgen ist also schon hitzig, bevor noch der erste Skandal gefunden wurde.
Informationen von Fritz Dittlbacher.
Internet, Telekommunikation und die neuesten Trends in der Virtual Reality sind das Thema von Global Village, einer Ausstellung im Wiener Rathaus.
Neue Methoden der Videokonferenzen, aber auch elektronischer Bürgerservice stehen am Programm.
Ein Beispiel, angenommen sie haben nach einem Umbau unnötigen Bauschutt, den können sie bald auch über Internet anbieten.
Christoph Guggenberger
Was für den einen wertloser Bodenaushub ist, kann ein anderer zum Beispiel brauchen, um Baumulden zu füllen.
Die elektronische Recyclingbörse ist eine Art schwarzes Brett, bei der man über das Internet Schutt, Erde und überflüssiges Baumaterial kaufen und verkaufen kann.
Beispielsweise 50 Kubikmeter Erde aus einem neu gegrabenen Keller.
Bernd Wünscheck von der Magistratsabteilung 22 der Stadt Wien
Dann geben Sie hier Ihre Personalien ein, wo das Material gelagert ist, die Menge und den Zeitraum, in dem das Angebot gültig ist.
Danach sehen Sie hier die Materialbestimmung.
Ich gebe ein, es handelt sich um bindigen Boden, überwiegend Lehm mit Beimengungen von Ton.
Hier im Bemerkungsfeld kann ich noch eintragen, Selbstabholung wäre gewünscht.
Dann sende ich das Angebot ab und von diesem Moment an steht das Angebot zur Verfügung und jemand, der derartiges Material sucht, kann das Angebot im Internet finden.
Zum Beispiel Baufirmen, die Baugruppen verfüllen müssen.
oder Bauschuttdeponien abdecken müssen.
Das System ist derzeit im Testbetrieb.
Ab Mitte April soll sich jeder über das Internet einklinken können.
Ähnlich vernetzt ist auch der Verein Europa Region Waldviertel, allerdings nicht über das Internet, sondern über ISDN-Leitungen.
Mithilfe dieses Datennetzes ist es möglich Videokonferenzen entscheidend zu verbessern.
Man kann den Geschäftspartner nicht nur sehen oder mit ihm sprechen, sondern über den gleichzeitigen Datenaustausch auch Dokumente bearbeiten, erklärt der Wirtschaftsinformatiker Hartwig Tauber.
In der Praxis ist das beispielsweise so, dass ich ein Dokument, einen Computer geladen habe, die Verbindung aufbaue und mit meinem Partner über dieses Dokument, das er ebenfalls auf seinem Computer sehen kann, spreche.
Und wenn er Änderungswünsche hat, hat er die Möglichkeit, so als würde er neben mir stehen und auf die Tastatur greifen, auch weit entfernt an dem Dokument Änderungen vorzunehmen, die gleichzeitig bei mir und auch bei ihm zu sehen sind.
sagt der Wirtschaftsinformatiker Hartwig Tauber.
Die Ausstellung Global Village im Wiener Rathaus ist jeden Tag von 10 bis 18 Uhr geöffnet und zwar von heute bis Mittwoch, dem 19.
Februar.
In Brasilien, dem Land mit den meisten Katholiken der Welt, gilt die Fastenkampagne der Bischöfe als bedeutendste Aktion der Kirche.
Die Kampagne, die seit einigen Jahren vor allem soziale und damit brisante Themen aufgreift, wird auch von den brasilianischen Medien aufmerksam verfolgt.
Thema der heurigen Fastenkampagne sind die Häftlinge.
In Brasilien kommt es immer wieder zu Häftlingsrevolten.
Traurige Berühmtheit hat der Aufstand im Oktober 1992 erreicht, als 111 Gefängnisinsassen in Sao Paulo erschossen wurden, Mathilde Schwabeneder berichtet.
Mit dem Thema Häftlinge rührt die diesjährige Fastenkampagne der katholischen Kirche an einem der ganz heißen Eisen Brasiliens.
In einer Gesellschaft, wo Gewalt oft zum Alltag gehört, ist das Schicksal jener, die einmal hinter Gittern sind, für viele uninteressant.
Die Fastenkampagne soll daher an die Grundrechte für alle erinnern.
Denn die Situation in den brasilianischen Gefängnissen sei schlicht menschenunwürdig.
Untersuchungshäftlinge würden mit Schwerverbrechern, Männern mit Frauen gemischt.
Folter und Platzmangel gehörten zur Tagesordnung.
Für 130.000 Häftlinge stünden landesweit kaum 60.000 Plätze zur Verfügung, erklärt der Generalsekretär von Monsieur Austria und Brasilien-Experte Franz Helm.
Es kommt dazu, dass Menschen oft mit einem Quadratmeter für ihr Leben auskommen müssen in diesen Gefängnissen.
Es wird davon gesprochen, dass manche sich an Gitter anbinden müssen, damit sie überhaupt schlafen können, weil die Zelle so voll ist.
Die werden dann von den Wächtern die Fledermausmenschen genannt, weil sie so dahängen.
70 Prozent aller Gefängnisinsassen sind unter 30, fast alle lebten unter der Armutsgrenze und können sich daher auch keinen Strafverteidiger leisten.
Viele der Häftlinge leiden unter schweren Krankheiten.
In Sao Paulo, wo sich ein Drittel aller Gefangenen befindet, sind fast 90 Prozent Tuberkulose krank.
Landesweit ist einer von sechs HIV-Positiv.
Kardinal Paolo Evaristo Arns, Erzbischof von São Paulo, bekannt als Verteidiger der Menschenrechte, mehrmaliger Friedensnobelpreis-Kandidat und Träger des UNICEF-Friedenspreises, besucht selbst immer wieder AIDS-kranke Gefangene.
Vor kurzem war ich in einem Gefängnis, erzählt Arns, und ich habe mehr als 50 Gefangenen die Kommunion gegeben.
Sie lagen alle auf dem kalten Betonboden, alle mit Blut im Mund.
Es war so schlimm, dass der Seelsorger mich ständig warnte, nicht damit in Berührung zu kommen.
Alle hatten sie wunden und lagen einfach so auf dem Boden.
Kardinal Ahrens will vor allem auf die Ursachen der Gewalt in Brasilien hinweisen, wie zum Beispiel die Auswirkungen des Neoliberalismus, das Fehlen von Persönlichkeitsbildung oder die Straffreiheit derer, die es sich leisten können.
Mit der Fastenkampagne möchten die brasilianischen Bischöfe die Öffentlichkeit sensibilisieren, aber auch mithelfen, neue Strukturen, zum Beispiel Häftlingsbegleitung, zu realisieren.
Mathilde Schwab-Neder über die Fastenkampagne der Bischöfe in Brasilien.
Vor vier Tagen hat die Nationale Front in Vitrolles ein viertes Rathaus erobert.
In den Städten Orange, Marignane und Toulon agiert schon seit 18 Monaten ein Frontnationalbürgermeister.
Merkliche Auswirkungen hat dies bisher in erster Linie im kulturellen Leben der Städte gehabt, besonders in Toulon.
Dort existiert seit 32 Jahren das renommierte interdisziplinäre Kulturzentrum von Chateau Wallon.
Seit über einem Jahr nun versucht der Bürgermeister der Nationalen Front von Toulon, Jean-Marie Le Chevalier, mit allen Mitteln den Gründer und Leiter dieses Zentrums loszuwerden.
Am 31.
Jänner wurde er aus fadenscheinigen Gründen gekündigt.
Heute nun sollte das Verwaltungsgericht gar über die Schließung des Zentrums entscheiden.
Der Prozess wurde am Vormittag auf Ende März vertagt.
Hans Woller aus Frankreich.
Chateau Vallon ist ein einzigartiger kultureller Ort, wie der französische Kulturminister D'Eustre Blasie meinte, einer der besten im Süden Frankreichs, gerade weil er zur Welt hin geöffnet sei.
Ein Amphitheater, eine griechische Agora, wo sich seit drei Jahrzehnten die verschiedensten Disziplinen der Kultur aneinander reiben,
Ein Treffpunkt für Künstler, Wissenschaftler und Denker, wo Maria Cazares, Savarie´s Magic Circus oder das Living Theater Theatergeschichte geschrieben haben.
Legendäre Jazzkonzerte stattfanden und vor allem das Ballett überragte, sodass hier seit den 80er Jahren ein nationales Tanztheater angesiedelt ist.
Und dies alles soll nun geschlossen werden?
Mitnichten sagt der ultra-rechte Bürgermeister von Toulon, Chateauvalent solle ein hoher Ort der Kultur bleiben, aber keine ultra-linke politische Zentrale sein.
Für den Bürgermeister ein Hort der extremen Linken, weil der Direktor von Chateauvalent, Gérard Paquet, unmittelbar nach dem Wahlsieg der Front Nationale im Juni 1995 ankündigte, von einer ultra-rechten Stadtverwaltung keine Subventionen für seine Arbeit akzeptieren zu wollen.
Seitdem führt der Bürgermeister einen regelrechten formaljuristischen Kleinkrieg gegen das Kulturzentrum mit dem einen Ziel, es mundtot zu machen.
Zunächst erreichte er wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung, dass der Institution ein vom Gericht benannter Verwalter vorgesetzt wurde.
Der hat Ende Januar Gérard Paquet aus fadenscheinigen Gründen entlassen.
Er soll sich in die Programmplanung eingemischt haben.
Dies stehe ihm nicht zu.
Und nun also betreibt der Bürgermeister gar die Schließung des Zentrums wegen angeblicher Probleme mit den Statuten und schweren Zerwürfnissen im Verwaltungsrat von Chateauvallon.
Angesichts dieser drohenden Schließung geht jetzt aber Frankreichs Kulturwelt auf die Barrikaden.
Ein Solidaritätszug mit 200 Künstlern an Bord, darunter Michel Piccoli, Bertrand Tavernier, Ariane Muchkins Theater du Soleil, ist heute Morgen in Toulon angekommen.
Seitdem demonstrieren rund 2000 Menschen im Zentrum der Stadt für das Fortbestehen von Chateau Vallon.
Mit dabei auch der Poet und Rocker Jacques Ischelin.
Hier sieht man, wie die Ideen der Nationalen Front Anwendung finden.
Es geschieht hier, was immer passiert, wenn ein totalitäres Regime antritt.
Es bekämpft als erstes die Kultur und die Freiheit, die Freiheit zu denken, die Freiheit des Wortes.
Es geht ihnen zutiefst darum, jedes andere Denken als das, das von der Nationalen Front kontrolliert wird, zu untergraben.
Weltstars der Oper, der Operette und des Musicals gestalten am kommenden Sonntag im Wiener Konzerthaus ein Benefizkonzert zur Finanzierung österreichisch-israelischer Forschungsprojekte.
Veranstaltet wird dieser Abend von der österreichischen Gesellschaft der Freunde der hebräischen Universität Jerusalem.
Zu regulären Kartenpreisen zwischen 490 und 990 Schilling sind Künstler wie Giuseppe Taddei, Piero Cappuccilli oder Cheryl Studer zu hören.
Mit einer Kostprobe beginnt Maria Rennhofers Beitrag.
Cheryl Studer, Sinclea Melodien, Adriana Le Couvreur oder My Fair Lady, Peter Seifert, Ildiko Raimondi, Bernd Weigl und Piero Cappuccilli sind ebenso zu hören wie Giuseppe Taddei, der vor der Pause eine Ehrung zu seinem 80.
Geburtstag entgegennehmen wird.
Das Programm von Marcel Pravi zusammengestellt, enthält also durchaus mehr als gängige Repertoire-Nummern.
Pravi konnte seine Freunde von der Opern- und Operettenbühne überreden, auch Ungewohntes neu oder wieder einzustudieren.
Ich habe mir gedacht, erstens einmal so viele Sparten als möglich,
Zweitens einige Künstler, die man seit einiger Zeit vermisst, wiederzubringen, sowohl der Elterngeneration als auch der Jüngeren.
Und insbesondere die Leute Sachen singen zu lassen, die man unbedingt von ihnen nicht erwartet.
Ich gebe Ihnen ein kleines Beispiel.
Also der Bernd Weigl wirkt mit.
Heute sicherlich der Hans Sachs Nummer eins in den Meistersingern.
Ich glaube, die Leute haben schon vergessen,
dass er nach Wien durch mich als Musical-Sänger kam und die Musical debütiert hat.
Und er singt wieder das Lied, mit dem er 1972 bei mir im Karussell an der Volksoper debütiert hat auf dem Musical.
Veranstaltet wird dieses Konzert von der österreichischen Gesellschaft der Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem unter ihrer Präsidentin Ellen Landesmann.
Wir machen eigentlich jedes Jahr eine Veranstaltung, eine größere Veranstaltung oder sogar zwei,
Und zwar dienen diese Veranstaltungen dazu, dass wir Gelder aufbringen für gemeinsame Projekte zwischen österreichischen Forschern und Professoren der Hebräischen Universität.
Konkret zählen dazu die Finanzierung des Kardinal-König-Lehrstuhls für österreichische Kultur an der Hebräischen Universität in Jerusalem, weiters zwei medizinische Projekte auf den Gebieten Krebs- und Alzheimerforschung sowie ein Projekt zur Rettung mittelalterlicher jüdischer Handschriften aus österreichischen Bibliotheken.
Diese Forschungsprojekte kommen jeweils beiden Ländern zugute, fördern die Kontakte und haben bisweilen auch weitreichende politische Auswirkungen.
Ellen Landesmann,
Unser erster Gast in Wien, das war im Jahr 91, das war der Premierminister Rabin, der leider jetzt nicht mehr lebt.
Und zu dieser Veranstaltung hatten wir den Bundeskanzler Wranicki eingeladen.
Bei der Gelegenheit hat der Premierminister Rabin den Bundeskanzler Wranicki zu einem Besuch nach Israel eingeladen.
So kam es zu dem ersten offiziellen Staatsbesuch von Bundeskanzler Wranicki in Israel, bei dem er auch das Ehrendoktorat an der Hebräischen Universität bekommen hat.
Karten für das Benefizkonzert zur Finanzierung dieser Forschungsprojekte, Sonntagabend im Wiener Konzerthaus, sind noch zu haben.
Sieben Minuten vor 13 Uhr zum Abschluss noch einmal Nachrichten.
Österreich.
Neuer Präsident der Wiener Arbeiterkammer ist Herbert Tumpe.
Der Kandidat der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter erhielt in der heutigen außerordentlichen Vollversammlung der Arbeiterkammer Wien 100 der insgesamt 163 gültigen Stimmen.
Das entspricht einem Prozentsatz von 61,3.
Für den vom ÖAB nominierten Gegenkandidaten Alfred Gaidossik stimmten 63 Mandatare, das sind 38,7 Prozent.
Tumpel folgt Lore Hostage, die das Amt der Sozial- und Gesundheitsministerin übernommen hat.
Voraussichtlich wird Herbert Tumpel Hostage auch im Vorsitz der Bundesarbeiterkammer nachfolgen, da diese Funktion traditionsgemäß der Wiener AK-Präsident innehat.
Zum Nachfolger Josef Edlers als Vizepräsident der AK Wien wurde Erwin Stöger bestellt.
Die Papierfabrik Leica musste im Geschäftsjahr 1996 einen Umsatzrückgang von 496 Millionen Schilling hinnehmen.
1995 war noch ein Gewinn von 2,1 Milliarden Schilling erwirtschaftet worden.
Zurückzuführen ist die negative Entwicklung auf Preisrückgänge und eine schlechte Auftragslage.
Aufgrund der Entwicklung wird für 1996 keine Dividende ausgezahlt.
Leikam gehört mehrheitlich dem niederländischen Verpackungskonzern KNP-BT.
Die Konzernleitung plant, am steirischen Produktionsstandort Gratkorn den Personalstand bis 1999 von derzeit knapp 1.800 um 500 zu senken.
Bosnien-Herzegowina.
Die Stadt Brčko in Nordost-Bosnien bleibt voraussichtlich unter der Kontrolle der bosnischen Serben.
Darauf hat sich nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP eine internationale Schiedskommission in Rom geeinigt.
Auf die strategisch wichtige Stadt Brčko erheben sowohl die serbische Teilrepublik als auch die Moslemisch-Kroatische Föderation Anspruch.
Im Friedensabkommen von Tätern wurde der endgültige Status von Brčko ausgeklammert.
Albanien.
Die Regierung ist nun entschlossen, in aller Schärfe die Unruhen in der Küstenstadt Flora zu beenden.
Gestern ist dort ein Polizist durch Schüsse ums Leben gekommen.
In Flora demonstrierten seit Wochen tausende Albaner, die durch den Zusammenbruch dubioser Geldanlagefirmen ihre Ersparnisse verloren haben.
Das Wetter heute, vorerst zeitweise sonnig, im Laufe des Nachmittags einige Regenschauer.
Allmählich starker bis stürmischer Wind.
Höchsttemperaturen heute meist 6 bis 14 Grad.
Die Schneefallgrenze sinkt bis zum heutigen Abend gegen 700 Meter Höhe.
Josef Wenzlknatek hat die Schlussnachrichten gelesen.
Damit endet das Mittagsjournal.
Das Team heute bestand aus Karl Koos als Tontechniker, Ilse Oberhofer war die sendungsverantwortliche Regisseurin und am Mikrofon verabschiedet sich Werner Heritsch.
Brcko könnte den bosnischen Serben zugesprochen werden. Die Stadt an der Save im Nordwesten Bosniens ist von großer strategischer Bedeutung. Im Krieg war die Stadt einer der ersten Schauplätze ethnischer Säuberungen. In die Häuser vertriebener Kroaten und Moslems zogen Serben ein, die selbst vertrieben worden waren.
Mitwirkende:
Ladinser, Barbara [Gestaltung]
Datum:
1997.02.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Krieg
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Krisen und Konflikte
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Minderheiten
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Verhandlung
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bosnien-Herzegovina
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Jean Marie Le Chevallier, Bürgermeister Toulon, Jaques Islain. Der rechtsextreme Bürgermeister will ein renommiertes Kuturzentrum Chateauvallon schließen und hat bereits den Direktor gekündigt.
Mitwirkende:
Woller, Hans [Gestaltung]
, Le Chevallier, Jean Marie [Interviewte/r]
, Islain, Jacques [Interviewte/r]
Datum:
1997.02.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Theater
;
Rechtsextremismus
;
Personalfragen
;
Justiz und Rechtswesen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Cheryl Studer, Giuseppe Taddei, Marcel Prawy, Ellen Landesmann, Präsidentin "Freunde der Gesellschaft der Hebräischen Universität"
Mitwirkende:
Rennhofer, Maria [Gestaltung]
, Studer, Cheryl [Interpret/in]
, Taddei, Giuseppe [Interpret/in]
, Prawy, Marcel [Interviewte/r]
, Landesmann, Ellen [Interviewte/r]
Datum:
1997.02.13 [Sendedatum]
Schlagworte:
Musik ; E-Musik
;
Hilfe
;
Universität
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten