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Herzlich willkommen beim Samstag-Mittagsjournal.
Agathe Zupan wird Sie durch die Sendung führen und das ist der Themenüberblick.
Weiterhin äußerst kritisch ist die Situation im geopolitischen Spannungsfeld Pakistan-Indien.
Pakistan hat heute seine Drohung wahrgemacht und weitere Atombomben gezündet.
Indien spricht von einer unhaltbaren Bedrohung.
Mordfall Kristina Nitsch gelöst, die deutsche Polizei glaubt auf der Spur des Täters zu sein, nach einem groß angelegten genetischen Test an mehr als 18.000 Männern.
Ein weiteres Auslandsthema, Spannungen in der Republik Jugoslawien vor der Parlamentswahl in Montenegro, die Reformkräfte treten wieder einmal gegen die Altkommunisten an.
Dann ein EU-Schwerpunkt in diesem Journal.
Wir berichten über die Sorgen, die das Burgenland hat mit der geplanten Osterweiterung, informieren über die Tagesordnung des ersten Sitzungstages der Europäischen Zentralbank am Dienstag und lassen Österreichs EU-Botschafter Manfred Scheich zu Wort kommen.
Er ist heute im Journal zu Gast.
Die Kultur bringt eine Vorschau auf die Konzerte des deutschen Rockstars Herbert Grönemeyer.
Er gastiert am Wochenende in Wales und Wien.
Wir beginnen aber mit dem Meldungsüberblick, verfasst von Edgar Theider.
Es liest Nikolaus Riemerschmidt.
Pakistan.
Ungeachtet der internationalen Proteste hat Pakistan heute zwei weitere Atomsprengsätze gezündet.
Das zuständige Forschungszentrum bestätigte, dass die Atomtests wie schon am Donnerstag in Belutschistan durchgeführt wurden.
Schon nach den ersten fünf Tests hatten die USA und Japan Sanktionen gegen Pakistan verhängt.
Die ersten Versuche waren von Regierungschef Sharif mit den vor zweieinhalb Wochen durchgeführten indischen Nuklearversuchen begründet worden.
Die Außenminister des UNO-Sicherheitsrates wollen sich sobald wie möglich mit der Atomkrise in Südasien befassen.
Die Initiative zu einem derartigen Treffen geht von der amerikanischen Außenministerin Albright aus.
Präsident Clinton hat mit dem chinesischen Präsidenten Jiang Zemin über die jüngste Entwicklung beraten.
Dafür benützten sie erstmals den vor kurzem eingerichteten heißen Draht.
Vereinte Nationen.
Die UNO-Sanktionen gegen den Irak werden gelockert.
Die Regierung in Bagdad darf ab kommender Woche mehr als die doppelte Menge an Erdöl ausführen als bisher.
Dies hat UNO-Generalsekretär Kofi Annan genehmigt.
Mit dem Erlös können Medikamente und Lebensmittel angeschafft werden.
Das UNO-Embargo war im Jahr 1991 nach dem irakischen Einmarsch in Kuwait verhängt worden.
USA – Präsident Clinton will sich verstärkt für eine friedliche Lösung des Kosovo-Konflikts einsetzen.
Anlass dieser Erklärung Clintons war ein Treffen mit Ibrahim Rugova, dem Führer der Kosovo-Albaner in Washington.
Clinton betonte, er werde einen Bürgerkrieg wie in Bosnien-Herzegowina in Kosovo nicht zulassen.
Er forderte allerdings die Kosovo-Albaner auf, den Dialog mit den Serben auf jeden Fall fortzusetzen.
Außerdem wollen die USA ihre humanitäre Hilfe für den Kosovo in diesem Jahr um umgerechnet 75,3 Millionen Schilling aufstocken.
Das meiste Geld soll an lokale, regierungsunabhängige Organisationen gehen und für Lebensmittel und den Aufbau sozialer Einrichtungen verwendet werden.
Unterdessen ist es im Kosovo neulich zu Gefechten zwischen serbischen Sondereinheiten und albanischen Untergrundkämpfern gekommen.
Angeblich ist bereits ein Viertel der Krisenprovinz Schauplatz von Kampfhandlungen.
Die Zusage eines weiteren Kredits des Internationalen Währungsfonds für Russland wird von Präsident Clinton ausdrücklich unterstützt.
Clinton lobte die neuen Wirtschaftsmaßnahmen der Regierung in Moskau.
Er bezeichnete sie als zielführend, die finanzielle Stabilität zu stärken sowie Investitionen und Wachstum zu ermutigen.
Der IWF will Russland bis Ende kommenden Monats eine weitere Kreditbranche in Höhe von umgerechnet 8,4 Milliarden Schilling zur Verfügung stellen.
Türkei.
Sechs Polizisten sind schuldig gesprochen worden, einen Studenten zu Tode gefoltert zu haben.
Ein Gericht in Izmir verurteilte sie wegen schwerer Körperverletzung mit Todesfolge zu je fünf Jahren und sechs Monaten Gefängnis.
Der Student war 1993 unter dem Vorwurf festgenommen worden, Koordinator einer illegalen linksextremen Gruppe gewesen zu sein.
Die türkische Polizei ist in der Vergangenheit wiederholt der Folter beschuldigt worden.
Im Dezember hat die Europäische Union den Aufnahmeantrag der Türkei unter anderem mit dem Hinweis auf die Menschenrechtssituation abgelehnt.
Deutschland.
Eine groß angelegte Gentestserie dürfte einen der aufsehenerregendsten Mordfälle in der deutschen Kriminalgeschichte aufgeklärt haben.
Im Mord an einem 11-jährigen Mädchen hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen.
Dem 30-jährigen einschlägig vorbestraften Mann war man durch einen gentechnischen Speicheltest auf die Spur gekommen.
Das elfjährige Mädchen war im März auf dem Heimweg überfallen, sexuell missbraucht und erdrosselt worden.
Die Polizei nahm von fast 18.000 Männern aus der Umgebung Speichelproben, um den Täter durch einen Gentest zu identifizieren.
Schweiz.
In Genf endet heute der internationale Marsch gegen Kinderarbeit.
An der Protestaktion haben sich weltweit zehntausende Kinder und Jugendliche beteiligt.
Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation müssen auf der ganzen Welt mehr als 250 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren arbeiten.
Ja, und die recht durchwachsene Wetterprognose fürs Pfingstwochenende, die kommt von Thomas Wostal.
Ziemlich abwechslungsreich zeigt sich das Pfingstwetter.
Heute muss man überall mit Regenschauern rechnen, morgen sollte es einigermaßen sonnig sein.
Der Pfingstmontag bringt dann wieder mehr Wolken und Regenschauer.
Aber zunächst einmal zum aktuellen Wetter der Landeshauptstädte.
In Wien ist es jetzt wolkig bei 22 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 21, St.
Pölten und Linz stark bewölkt 20, Salzburg stark bewölkt 18, Innsbruck und Bregenz heiter 18, Graz heiter 22 und in Klagenfurt ist es jetzt stark bewölkt bei 18 Grad.
Die Temperaturen steigen noch auf 18 bis 25 Grad.
Am längsten sonnig ist es heute Nachmittag in Vorarlberg und in Tirol sowie im Süden der Steiermark und des Burgenlandes.
Überall sonst überwiegen die Wolken.
Regenschauer und Gewitter sind aber überall möglich.
Mehr Sonne und weniger Regenschauer bringt dann der morgige Pfingstsonntag.
In der Früh halten sich besonders in den Tälern noch Nebelfelder, tagsüber scheint zumindest zeitweise die Sonne.
Gewitterige Regenschauer sind am Nachmittag am ehesten in Vorarlberg sowie in Ober- und Niederösterreich und im Nordburgenland möglich.
Es bleibt warm morgen bei Höchsttemperaturen zwischen 20 und 25 Grad.
Auf den Bergen hat es in 2000 Meter Höhe etwa 7 Grad.
Ähnlich warm geht es am Pfingstmontag weiter.
Allerdings werden übermorgen die Regenschauer häufiger und die Sonne kommt nur zeitweise hervor.
Auch das eine oder andere Gewitter ist möglich.
Ab Dienstag folgen dann ein paar überwiegend sonnige Tage und es wird vor allem sehr sehr warm bei Temperaturen zwischen 24 und 30 Grad.
Erstes Thema die Atomhochrüstung in Indien und Pakistan.
Pakistan hat heute weitere zwei Atombomben getestet nach den fünf, die der muslimische Staat am Donnerstag gezündet hat.
Dass Pakistan über Atomtechnologie verfügt, das hat der Westen schon lange vermutet.
Die Bestätigung dafür macht aber alle äußerst nervös, denn gleichzeitig rüstet auch Indien atomar auf.
Schon länger eine inoffizielle, wenn auch äußerst aktive Atommacht.
Der Nationalismus in Indien und Pakistan und die gegenseitige Feindschaft macht die Situation besonders besorgniserregend.
Die USA und die UNO versuchen alles, um eine Eskalation zu verhindern.
Leicht wird das aber nicht sein, denn um von innenpolitischen Problemen abzulenken, betonen beide Länder ihre militärische Stärke und rüsten geradezu grotesk auf.
Für einen neuerlichen indisch-pakistanischen Krieg Ernst Kernmeier berichtet.
Pakistan will den großen Nachbarn und Erzfeind Indien in den Schatten stellen.
Nach den fünf Atomtests am Donnerstag hat Pakistan heute weitere Versuche durchgeführt.
Am Testgelände in der Wüste Beluchistan im Westen des Landes an der Grenze zum Iran haben die Wissenschaftler und Militärs zwei Atomsprengsätze gezündet.
Beide dürften stärker gewesen sein als die Atombombe von Hiroshima, die die Amerikaner 1945 abgeworfen haben.
Zuvor hatte schon der amerikanische Geheimdienst CIA von Vorbereitungen auf dem Testgelände berichtet.
Darüber hinaus, so glauben die Geheimdienstler, wird Pakistan demnächst auch seine Raketen ausprobieren, um Indien zu zeigen, dass die Sprengsätze auch abgeschossen werden können.
Und die provokanten Töne werden lauter.
Der Kopf des pakistanischen Atomprogramms Abdul Qader Khan sagt, seine Technologie sei wesentlich weiter als die indische.
Und er warnt unmissverständlich.
Unsere Sprengsätze sind kompakt und sie können leicht zu wirksamen Waffen umgebaut werden, wenn die Sicherheit des Landes es verlangt.
Wir möchten damit die Botschaft aussenden, dass sich niemand Illusionen hingeben soll, dass wir keine ausgereifte Technologie hätten und wir nicht schnell wirksame Waffen bereit haben.
Aus Indien gibt es bisher keine offizielle Stellungnahme zu den neuen pakistanischen Tests.
Inoffiziell heißt es aber, dass Pakistan mit seinen Sprengsätzen am Donnerstag offenbar Probleme gehabt habe und deswegen noch einmal üben müsse.
Die großen Atommächte wollen sich auf Initiative der USA nächste Woche treffen, um eine gemeinsame Linie gegen den Atomrüstungswettlauf in Südasien zu finden.
Doch schon bisher haben sich nur die USA und Japan zu Wirtschaftssanktionen durchgerungen.
China ist ohnehin schwer auf den Kurs der USA zu bringen.
Schließlich soll China selbst am pakistanischen Atomprogramm wesentlich mitgearbeitet haben.
Von der indischen Kraftprobe mit den Atomtests Mitte Mai fühlte sich nicht nur Pakistan provoziert,
sondern eben auch China.
Und jetzt zum Schwerpunkt.
Europäische Union in diesem Mittagsjournal.
Wir beginnen mit unserer Samstagsserie Journal zu Gast.
Das ist heute Österreichs EU-Botschafter Manfred Scheich.
Am 1.
Juli übernimmt Österreich ja den Vorsitz in der EU.
Ein halbes Jahr lang werden die Geschäfte der EU-Präsidentschaft von Österreich geleitet.
Österreichische Beamte aus Wien und Brüssel werden fast 300 Ratsarbeitsgruppen leiten.
An 100 Arbeitstagen werden mehr als 2.300 Sitzungen zu absolvieren sein.
Die Abwicklung der Ratspräsidentschaft stellt aber nicht nur besondere Anforderungen an die Organisation, sondern ist auch eine Bewährungsprobe für das politisch-diplomatische Management Österreichs, durch inhaltliche Sachkenntnisse europareife unter Beweis zu stellen.
Faktum ist, dass während der EU-Präsidentschaft die Fäden bei Österreichs Botschafter in Brüssel, Dr. Manfred Scheich, zusammenlaufen.
Er ist jener Diplomat, der als Vorsitzender des Ausschusses der Ständigen Vertreter alle Vorlagen für den Rat mit den 14 anderen EU-Botschaftern de facto entverhandeln muss.
Scheich spricht von einer schwierigen Präsidentschaft für Österreich, weil große Themen wie die Agenda 2000, das EU-Beschäftigungsprogramm, aber vor allem die Osterweiterung Gegenstand zäher Verhandlungen sein werden.
Mit Österreichs EU-Botschafter Manfred Scheich spricht Michael Kerbler.
Herr Botschafter Scheich, in fast genau einem Monat übernimmt Österreich die Präsidentschaft in der Europäischen Union.
Die Vorbereitungsarbeiten laufen ja schon seit geraumer Zeit hinter den Kulissen.
Welche Spielregeln, Ihrer Meinung nach, muss Österreich in diesen sechs Monaten beachten, damit die österreichische Präsidentschaft ein Erfolg wird?
Es besteht verschiedentlich die Meinung, dass die Präsidentschaft eine Gelegenheit ist, bei der man spezifische, besondere nationale Interessen gegenüber den anderen Mitgliedsländern durchboxen kann.
Das ist nicht der Fall.
Und ich stelle fest, die Präsidentschaft ist nicht gedacht als Instrument der Durchsetzung, der besonderen Durchsetzung
spezifischer nationaler Interessen.
Das ist eine Regel, und das ist eine Regel, an der sich auch die großen Mitgliedsländer halten, genauso wie die kleineren.
Das ist das Erste.
Und was ist denn dann die Präsidentschaft?
Ich formuliere gern, Präsidentschaft ist eine sehr, sehr große und sehr arbeitsaufwendige Herausforderung an das politisch-diplomatische Management durch den Präsidentschaftsstaat.
Unsere Hauptaufgabe in dem nächsten halben Jahr, und es wird ein besonders schwieriges halbes Jahr sein, wird sein, Kompromisse
auszudenken, vorzuschlagen, auf deren Basis sich die 15 Mitgliedsländer über die Lösung einzelner Probleme einigen können.
Also Österreich und schon gar nicht Wien ist in diesem halben Jahr nicht der Nabel Europas.
Österreich darf sich nicht dazu verführen lassen zu versuchen Europa zu verösterreichern.
Unsere Aufgabe ist, im Dienste der Union, ich sage gerne als ehrlicher Makler, die Union vorwärts zu führen.
Das ist die Aufgabe.
Wir sind sicher nicht der physische Nabel Europas, denn noch etwas, die Vorstellung,
findet in Brüssel statt.
In Brüssel sind die Institutionen zu Hause.
Und vielleicht ein kurzer Einblick.
Wir werden in Wien als Krönung der Präsidentschaft, als Abschluss der Präsidentschaft, übrigens auch in der Sache, vor allem in der Sache und nicht in Festivitäten,
den europäischen Rat im Mitte Dezember in Wien haben.
Das ist der Rat der Staats- und Regierungschefs, die sicher unter unserer Präsidentschaft vor schwierigen, komplexen Entscheidungen stehen werden.
Das wird in Wien stattfinden.
Die Vorstellung, die Arbeit, die Kanalarbeit, sage ich gern, die Knochenarbeit,
findet in Brüssel statt, auf allen Ebenen des Rates.
Minister-Ebene, Botschafter-Ebene und Experten-Ebene.
Ich möchte nochmal zurück zur Funktion des Vorsitzenden oder der Vorsitzenden-Nation.
Heißt das, dass Österreich in dem halben Jahr sich eigentlich hüten sollte, Dinge, die Österreich direkt betreffen, zu pushen?
Also ich sage jetzt einmal,
Problematik, Transit, Brenner.
Oder eine andere Entscheidung, die ansteht, Umweltnormen, Angleichung, EU, Österreich und die Skandinavier auf der anderen Seite.
Ich will dann noch einmal auf die Frage zurückkommen.
Ich habe gesagt und ich stehe dazu, die Präsidentschaft ist kein Instrument, kein Werkzeug zum Durchboxen spezifischer nationaler Interessen.
Aber selbstverständlich, das heißt natürlich nicht, dass wir uns sozusagen national entmannen.
Wir werden auch während der Präsidentschaft
In den Dossiers, wo wir tatsächlich wesentliche und ich gehe manchmal bis zu dem Wort vitale Interessen haben, werden wir nach wie vor diese Interessen bei der Lösungssuche vertreten.
Das wird auch von den anderen Mitgliedsländern selbstverständlich respektiert.
Nur, nochmals, die Präsidentschaft als solche kann nicht missbraucht fast, würde ich sagen, werden, um durchzuboxen Interessen, sondern das hat in einem angemessenen Rahmen zu geschehen.
Aber wir geben uns selbstverständlich auch während der Präsidentschaft nicht auf.
Welche Themen sind aus Ihrer Sicht im nächsten halben Jahr Klippen für die österreichische Präsidentschaft?
Ist das zum Beispiel die Agenda 2000, also die anstehende Reform des Budgets, Landwirtschaft, aber auch der Förderungspolitik?
Ist es die Osterweiterung?
Oder ist es mehr noch als die beiden genannten Themen die EU-Beschäftigungspolitik?
Alle drei Themen sind während unserer Präsidentschaft wesentlich.
Alle drei.
Aber wir werden insbesondere, und ich gehe jetzt auf einen Punkt ein, was die sogenannte Agenda 2000, und ich erkläre, worum es sich hierbei handelt, was die Agenda 2000 betrifft, hier werden wir schweres Wasser durchfahren müssen.
Es handelt sich dabei darum,
die gemeinsame Agrarpolitik, also die gemeinsame Landwirtschaftspolitik, die übrigens 50 Prozent des Budgets der Union absorbiert, die sogenannte Strukturpolitik zu reformieren.
Aber sehen Sie, Agrarpolitik und dieser Umverteilungsprozess, den man Strukturpolitik nennt, das sind
die Pfeiler, und ich sage jetzt fast die Pfeiler des inneren Interessengleichgewichtes der Union der 15.
Wenn ich an diesen Pfeilern rühre, dann rühre ich an dem Interessengleichgewicht zwischen diesen 15 Mitgliedstaaten.
Und das ist natürlich eine gigantische Aufgabe, das zu tun.
Der Erfolg dieser Bemühungen ist die Voraussetzung,
eines Erfolges und Abschlusses der Beitrittsverhandlungen mit unseren mittel- und osteuropäischen Nachbarn.
Ist diese österreichische Präsidentschaft nicht eine Präsidentschaft mit beschränkter Haftung oder eingeschränkter Wirkungsmöglichkeiten?
Faktum ist doch, der nächste Kandidat nach uns, Deutschland, wählt im Herbst.
Und die
Kollegen, Ihre Kollegen, ob sie jetzt im ständigen Vermittlungsausschuss, dem Koalitionsvertrag, sitzen oder auch an den anderen Verhandlungstischen, werden ja keine endgültigen oder sich sehr schwer tun, endgültige Positionen zu formulieren.
Wer weiß, ob Helmut Kohl bleibt, wer weiß, ob die CDU bleibt, ob nicht doch Schröder kommt oder es eine große Koalition gibt.
Das heißt, Sie haben vorher die Agenda 2000 angesprochen, ist wirklich zu erwarten, dass sich da substanziell
etwas bewegen kann.
Wir sind uns bewusst, dass die deutschen Wahlen hier ein, sagen wir, für die Kompromissfindung, für die letztliche, für das Schnüren des Paketes
eine zeitliche Problematik darstellen.
Das wissen wir, das sagen die Deutschen auch selber, weil natürlich in einem heißen und harten Wahlkampf die Bewegungsfreiheit aller Spieler eingeschränkt ist.
Das ist selbstverständlich so in einer Demokratie.
Das heißt, wir werden relativ wenig Zeit haben.
Aber ich sage Ihnen eines, wir setzen uns jetzt hin, wir verhandeln, wir stoßen vorwärts,
Wir durchforsten das Terrain und wollen dann der Spitzenpolitik ihm.
Dezember die letzten Probleme in Form der gordischen Knoten, die natürlich durchhauen werden müssen, vorlegen.
Wenn Sie sagen wir, dann meinen Sie ja wohl den Vorsitzenden des Korypäa und das werden im nächsten halben Jahr ja Sie werden oder Sie sein.
Wie groß ist die faktische Macht in diesem doch sehr einflussreichen Gremium, das 75, nein 85 Prozent aller Entscheidungen, bevor sie in den Rat gehen, eigentlich schon adjouriert fertiggestellt hat, ausverhandelt hat?
Ich rede ungern über Prozentsätze und ziehe mich auch bescheiden darauf zurück, was uns zusteht.
Wir bereiten die Entscheidungen vor.
Der Rat trifft sie.
Aber selbstverständlich wird bei uns verhandelt und sehr intensiv verhandelt und es liegt ein großer Teil der Verhandlungslast bei uns.
Aber was tut der Vorsitzende?
Wie ich Ihnen gesagt habe vorhin, der Vorsitzende hat die Aufgabe, seine jeweils 14 anderen Kollegen, sicherlich und sich selbst auch irgendwo berücksichtigend,
auf einen gemeinsamen Ende zu bringen.
Und die Arbeit ist vor allem Tempo zu machen in der Arbeit und hier ist es schon wichtig Herr der Tagesordnung und der Prozeduren zu sein.
aber auch in ich weiß nicht wie vielen Gesprächen.
Erstens einmal selbst mit den eigenen Mitarbeitern, mit den österreichischen Mitarbeitern, mit Hilfe auch des Generalsekretariats des Rates und auch der Kommission.
Einmal potenzielle Pakete sozusagen geistig zu schnüren.
Das heißt, es geht manchmal, Sie umschreiben das sehr nett und sehr höflich, aber ich könnte mir vorstellen, da geht es manchmal sehr zu wie auf einem Bazar.
Nur sicher.
Nur sicher.
Und das ist auch gar keine Schande.
Das ist auch gar keine Schande, weil jeder hat ein Interesse und es muss irgendwie ein Gleichgewicht der Interessen gefunden werden.
Und das ist Aufgabe des Vorsitzes, die anderen
Und nicht nur durch Appelle, sondern durch das Vorlegen konkreter Lösungsansätze, die anderen auf die gemeinsame Basis, manchmal würde ich ohne weiter sagen, zu zwingen.
Wichtig wäre mir noch eines von Ihnen zu wissen.
Erwarten Sie, dass die österreichischen Oppositionsparteien eine besondere politische Geste setzen und in diesen sechs Monaten die Regierung nicht attackieren, soweit es EU-Themen betrifft, sozusagen ein Stilhalteabkommen eingehen, um Österreich in der europäischen Öffentlichkeit nicht ein zerstrittenes Bild zu präsentieren?
Also ich glaube, dass die ganze Vorbereitung für unsere Präsidentschaft, und das haben wir diese Erfahrung gesehen, wir ja schon eigentlich in einer sehr ruhigen, im ganzen Land und alle Bereiche umfassenden, ruhigen,
und im grundsätzlichen konstruktiven Atmosphäre vor sich geht.
Aber ich glaube auch nicht, jetzt sehr persönlich gesprochen, dass man sozusagen einen Deckel auf das Land jetzt senken muss und ich glaube es war ein Wort von Franz Josef, dass Bürgerruhe ist die erste Pflicht.
Ich glaube,
Die erste Pflicht aller Bürger ist immer, in der Demokratie kritisch mitzuarbeiten.
Das gilt für alle.
Und ich sehe in dieser Frage tatsächlich keine besondere Problematik.
britischer Kollege von Ihnen, der gemeint hat, die Früchte der österreichischen Präsidentschaft werden erst die Deutschen ernten.
Stimmt das?
Es ist immer so, dass jede Präsidentschaft erbt gewisse Früchte von der vorhergehenden.
Das Ganze ist ja ein Kontinuum und die Dossiers, das heißt die Probleme, überlagern, ziehen sich ja meistens durch mehrere Präsidentschaften hindurch.
wenn wir das machen, was wir machen wollen.
Aber wir brauchen natürlich auch die Unterstützung der anderen und den Willen, den politischen, der anderen 14 Mitgliedstaaten.
Das heißt, die Eckpunkte für die Strukturen von morgen einzuschlagen und gleichzeitig, wir haben darüber kaum gesprochen, auch den Beitrittsprozess
der auf jeden Fall während unserer Präsidentschaft in der Anfangsphase steht.
Bitte, das müssen wir gleich sagen.
Den Beitrittsprozess aber doch Dynamik und Momentum zu geben und auch die Osterweiterung.
Dynamik, Momentum zu geben und auch das Vertrauen auf der Seite unserer Nachbarn zu stärken, dass wir es
konstruktiv und positiv angehen und dass wir diese Erweiterung wollen, bei allem Problembewusstsein, das wir auch haben sollen.
Denn das Wegschieben von Problemen hilft niemanden letztlich.
Also das ist natürlich für die Zukunft der Gemeinschaft alles sehr, sehr wichtig.
Herr Botschafter, jetzt gibt es Urlaubssperre, die endet mit dem letzten Tag im Dezember.
Haben Sie schon Urlaub außerhalb der EU gebucht für Jena?
Ah, daran habe ich überhaupt nicht gedacht.
Wissen Sie, dann setzt man sich hin und außerdem muss man dann ja wieder seinen Adrenalinspiegel herunterschrauben langsam.
Ich habe noch wirklich überhaupt keine Gedanken darauf verspendet.
Ich danke Ihnen für das Gespräch.
Österreichs EU-Botschafter Manfred Scheich war im Journal zu Gast bei Michael Kerbler.
Eines der großen Vorhaben der Europäischen Union ist ja die Osterweiterung.
Wann genau es losgehen wird, steht noch nicht fest.
Gespräche werden aber bereits geführt und werden auch geführt werden, während Österreich den EU-Vorsitz hat.
Gespräche auch mit Ungarn, das gute Chancen hat, als eines der ersten Länder des früheren Ostblocks Mitglied der Europäischen Union zu werden.
Bedenken dagegen gibt es allerdings auch und das nicht zuletzt in jenem österreichischen Bundesland, das an Ungarn grenzt, dem Burgenland.
Wolfgang Fuchs über Ängste und Erwartungen der Burgenländer bezüglich Osterweiterung der EU.
Jedes Thema hat zwei Seiten, so ist es auch bei der EU-Osterweiterung.
Die pessimistische Seite verkörpert Ingenieur Peter Nemeth.
Er ist Maschinenbauer in Eisenstadt.
Sein Vater war noch ungarischer Staatsbürger und Peter Nemeth hatte ja viele Sympathien für die Nachbarn.
Sie seien tüchtig und ehrgeizig.
Aber dem Hersteller von Sondermaschinen für die Nahrungsmittelindustrie ist das Hemd eben näher als der Rock.
Und das Hemd sind die eigenen Mitarbeiter.
15 von 55 hat er schon entlassen müssen.
Und Peter Nemeth sagt warum.
Nachdem wir ein Dienstleistungsbetrieb sind, haben wir per Gesetz einen Kollektivvertrag in etwa in meiner Branche von 102 Schilling 50.
Es gibt in meiner Branche eigentlich niemanden, der einen Kollektivvertrag bezahlt, sondern wesentlich darüber.
Und wenn ich bedenke, dass mein ungarischer Mitbewerber 17 Schilling Stundenlohn hat, dann wird sich das auf das Produkt äußerst negativ auswirken.
Die optimistische Annäherung hat er gegen Michael Leier.
Der Kommerzialrat und Honorarkonsul von Ungarn ist ein hemdsärmeliger Unternehmer.
Vor 30 Jahren hat er mit einem kleinen Lebensmittelgeschäft in Horitschon begonnen.
Heute befähigt er 1.000 Mitarbeiter im Burgenland, in Polen und in Ungarn.
Die Firma Leier, das sind Ziegeleien und Betonwerke und mit Werkstoffen ist Michael Leier Marktführer in Ungarn.
800 Millionen Schilling Jahresumsatz.
Leier fürchtet sich nicht vor der Osterweiterung.
Er sehnt sie herbei.
Es bringt sicherlich den Unternehmer im Burgenland etwas, der an die Zukunft erstens einmal glaubt und der Unternehmer, der versucht ein bisschen, wir haben im Burgenland einfach mehr Know-how und mehr Wissen von der Marktwirtschaft.
Und wenn wir das in Ungarn auch nützen oder in Polen oder egal in welchem Land, dann glaube ich, dass wir als burgenländische mittelständische Unternehmer
auch da Erfolg haben können.
Das Einzige, was für mich wichtig ist, wir müssen einfach an die Zukunft, wir müssen positiver denken können.
Burgenländer oder überhaupt österreichische Unternehmer haben ein bisschen die Angst überrollt zu werden von diesen Billig-Konkurrenten aus dem Osten.
Was halten Sie dem entgegen?
Ja, das sind wahrscheinlich die Unternehmer, die zuerst Angst gehabt haben, dass uns die Deutschen überrollen.
Und jetzt sind das die gleichen Leute, die sagen, die Ungarn überrollen uns.
Interessanterweise damals war es das teurere Land und jetzt ist es das billigere Land.
Ich bin überzeugt, dass wir vorher Ungarn überrollen und das macht mir manches Mal auch Sorgen.
In Layers Firmen arbeiten mehrheitlich Ungarn.
Einer ist Georgi Katona.
Er hat in der ehemaligen DDR studiert.
Heute ist er überzeugter Marktwirtschaftler.
Und auch Katona versucht den Ostösterreichern die Angst vor den Ungarn zu nehmen.
Es gibt bei uns in der Firma heutzutage keinen mehr.
der sagen würde, naja, ich gehe jetzt für zwei Monate nach Österreich, offiziell oder nicht offiziell, um mir dort Geld zu verdienen.
Geld können die Leute bei uns schon gut verdienen.
Ich sehe sogar die andere Möglichkeit.
Ich selbst kämpfe zurzeit mit dem Problem, und es ist eine Schande, dass man mit einem solchen Problem kämpft, dass ich eine vernünftige Zentralheizung gebaut kriege.
Es gibt keine guten Fachleute in dieser Branche in Ungarn, und da gibt es wahrscheinlich sehr gute Möglichkeiten für eine österreichische
für eine Ein-Mann-Firma vielleicht sogar.
Fast alle ostösterreichischen Landespolitiker stehen beim Thema auf der Bremse.
Die Wirtschaft sieht dagegen Risken und Chancen und der ÖVP-Wirtschaftsbund als Sprachrohr der mittelständischen Wirtschaft steht vor schwierigen strategischen Entscheidungen.
Generalsekretär Reinhold Mitterlehner begrüßt die Aufnahme von Verhandlungen, verlangt aber strenge Übergangsregelungen für alle EU-Bewerber.
Und dem Wirtschaftsbund schmerzen die unterschiedlichen Lohnkosten.
Das ist natürlich in der Form jetzt das größte Problem, weil wir derzeit in etwa 15% Kosten haben bei den Beitrittswerberländern im Vergleich jetzt zu uns.
In der Form muss man natürlich schon eines sehen, dass hier die Zeit sehr schnell arbeitet.
Wir haben jetzt im Vergleich bei den Preisen schon eine relative Anpassung, daher nehmen wir auch an, dass bei den Löhnen und beim Einkommen das umso schneller gehen wird.
Wir haben aber von der Wirtschaftsseite her an sich für die Verhandlungen die Linie, zumindest ist es jetzt eine Verhandlungsposition, dass beispielsweise eine Bedingung sein könnte, 75% des Einkommensniveaus, das erreicht werden muss, dass hier diese Bedingung erfüllt werden muss, dass also ein Beitritt stattfinden kann.
Und das wäre in der Richtung natürlich die beste Chancengleichheit, die in der Form erwartet werden kann.
Peter Nemeth wird das gerne hören, Michael Leier wohl nicht so gerne.
Aber so ist es eben.
Jedes Problem kann man von mindestens zwei Seiten sehen.
Wolfgang Fuchs war an der burgenländisch-ungarischen Grenze unterwegs.
Am kommenden Dienstag beginnt die Europäische Zentralbank in Frankfurt mit ihrer Arbeit.
Die Querellen rund um die Besetzung des Schiffpostens sind vorerst vergessen.
Der Holländer Wim Duisenberg ist Präsident dieses wichtigen Europäischen Gremiums, das die Abstimmung der Finanzpolitik der einzelnen EU-Länder koordinieren wird und nicht zuletzt die Einführung des Euro.
Die überwacht der sogenannte Euro-X-Rat, das politische Gremium der Eurozone.
Und dort hat Österreichs Finanzminister Rudolf Edlinger den Vorsitz.
Mehr dazu von Günter Schmitt aus Brüssel.
Wie stabil der Euro wird, das bestimmen in Zukunft nicht mehr die Politiker, das bestimmt die Europäische Zentralbank, kurz EZB.
Sie legt die Geldpolitik der Eurozone fest.
Sie verwaltet die gemeinsamen Währungsreserven.
Sie ist für das reibungslose Funktionieren der Zahlungssysteme verantwortlich.
Das alles wird sie ohne Rücksicht auf Wünsche und Weisungen der Politiker machen.
Und sie soll dabei mindestens so unabhängig sein wie derzeit die Deutsche Bundesbank.
Voll die Arbeit aufnehmen wird die Zentralbank erst, sobald es den Euro als Verrechnungswährung gibt, also ab dem kommenden 1.
Jänner.
Bis dahin wird sie sich selbst organisieren und alle Vorbereitungen für den Euro-Start treffen und sich um alle sonstigen Währungsfragen Europas kümmern.
Nach der politisch mühsamen Einigung auf den Holländer Wim Duyssenberg als ersten EZB-Präsidenten können jetzt die Währungsfachleute voll agieren.
Für Dienstag hat Duyssenberg seine fünf Direktoriumskollegen zur ersten Sitzung eingeladen.
Eine knappe Woche später konstituiert sich das Aufsichtsgremium, in dem die Chefs der Nationalbanken das Sagen haben.
In vielen Fragen wird dort mit einfacher Mehrheit entschieden.
Da hat dann also auch Österreichs Nationalbankchef Lipscher gleiches Gewicht.
Nur wenn es um die Währungsreserven, das Kapital der EZB und die Verteilung der Gewinne geht, wird im Verhältnis der jeweiligen Kapitalanteile der Nationalbanken entschieden.
Und da hat der österreichische Vertreter dann circa 3,5 Prozent der Stimmen.
den zukünftigen Währungshütern geht es jetzt darum, möglichst schnell für alle sichtbar klarzustellen, dass sie die Herren des Euros sein werden und diese Aufgabe, auf die bei Notenbankern gewohnte professionelle Art erfüllen werden.
Den formalen Startschuss zur Installierung der Zentralbank hat übrigens namens der elf Euro-Länder Bundeskanzler Viktor Klima gegeben.
Wegen der britischen Abseitsstellung beim Euro hat Österreich im Vorgriff auf die eigene EU-Präsidentschaft in Euro-Angelegenheiten die Federführung.
Deswegen ist es auch der österreichische Finanzminister Rudolf Edlinger, der das erste Zusammentreffen der Euro-Finanzminister am kommenden Donnerstag vorbereiten und es auch leiten wird.
Das ist eine heikle Aufgabe, denn über den sogenannten Euro-X-Rat ist lange gestritten worden.
Die Franzosen wollten damit eine Art von politischer Kontrolle der EZB installieren, wogegen alle anderen waren.
Die Briten wollten auch als Nicht-Euro-Land dort mitreden.
Das haben die anderen abgelehnt.
Bei der ersten Sitzung werden die Weichen gestellt, was der Euro-X-Rat eigentlich sein wird.
Man betritt ja absolutes Neuland.
Die meisten Teilnehmer wollen dort wirtschaftspolitische Fragen besprechen, die Auswirkungen auf den Euro haben könnten.
Etwa die Budgetpolitik der einzelnen Länder.
Den Nicht-Euro-Ländern will man sagen, mitreden könnt ihr nicht, aber die Tür ist offen.
Wer den Euro übernimmt, ist willkommen.
Deswegen wird am Donnerstag der britische Schatzkanzler Gordon Brown die ersten paar Minuten auf einige freundliche Worte dabei sein können.
Bevor man aber ernsthaft diskutiert, wird Brown den Saal verlassen.
Und soviel in diesem Mittagsschonal zum großen Thema Europäische Union.
Windows und Intel, die Namen der beiden Firmen, sind untrennbar mit Computern verbunden, haben doch 90 Prozent aller PCs beides.
Ein Windows-Betriebssystem und einen Intel-Chip.
Die beiden Firmen werden wegen ihrer marktbeherrschenden Position in den USA auch schon scherzhaft Wintel genannt, eine Verbindung der beiden Firmennamen.
Und noch eines haben die beiden gemeinsam.
Sie werden beschuldigt, ihre Position gegenüber anderen Unternehmen unfair ausgenützt zu haben.
Windows hat deshalb bereits eine Kartellrechtsklage des Justizministeriums am Hals.
Intel droht jetzt eine solche Klage, um Peter Fritz berichtet.
Sie sind fast so etwas wie siamesische Zwillinge, die Firmen Intel und Microsoft, die gemeinsam fast 90 Prozent des Computermarktes dominieren.
Microsoft macht Programme, Intel macht die Chips, für die diese Programme in erster Linie ausgelegt sind.
So kommt es, dass Microsoft und Intel gemeinsam groß geworden sind.
Jetzt könnten sie aber auch, nicht gemeinsam, aber kurz hintereinander vor den Richter kommen.
Microsoft wird von der Kartellbehörde verdächtigt, mit unfairen Mitteln ein Monopol zu verteidigen.
Und genau das wirft die Behörde jetzt auch dem Chip-Hersteller Intel vor.
Intel soll sich unfair gegenüber Firmen verhalten haben, die mit Intel im Streit liegen.
Dabei geht es vor allem um den kleinen Computerhersteller Intergraph.
Wegen verschiedener Patente prozessieren Intel und Intergraph schon lange gegeneinander.
Intel hat sich jetzt geweigert, Intergraph-Unterlagen über den neuen Intel-Chip zur Verfügung zu stellen.
In erster Instanz wurde Intel dafür schon verurteilt.
Der Richter sagte, wenn fast alle Computer Intel-Chips brauchen, dann müssen die Unterlagen darüber allgemein verfügbar sein.
Das ist so wie mit elektrischem Strom.
Intel dagegen meint nach wie vor, dass die Firma selbst entscheiden kann, wem sie welche Unterlagen gibt.
Die Kartellwächter sind jetzt aufmerksam geworden und bereiten ihre Monopolklage gegen Intel vor.
Jetzt wird mit Spannung darauf gewartet, ob sich Intel wirklich von der Regierung klagen lässt, wie die Schwesterfirma Microsoft, oder ob sich ein Kompromiss finden lässt, der beiden Seiten einen aufwendigen Rechtsstreit ersparen könnte.
Sie hörten Peter Fritz.
Wenn am kommenden Sonntag in Montenegro ein neues Parlament gewählt wird, dann stehen die politischen Zeichen wieder einmal auf Sturm.
Die kleine Partnerrepublik des Großen Serbien macht ja schon seit längerem große Schritte Richtung Demokratisierung und Europa.
Etwas, was den serbischen starken Mann Slobodan Milošević überhaupt nicht freut.
Er versucht deshalb auch Montenegros jungen, reformfreudigen Präsidenten Djukanovic zu schwächen, wo es geht.
Einen Verbündeten hat er im neuen jugoslawischen Staatspräsidenten Bulatovic, der ausdrücklich gegen den Willen Montenegros eingesetzt wurde.
Und die Altkommunisten haben bereits angekündigt, das Ergebnis der montenegrinischen Parlamentsmalen am Sonntag nicht unbedingt anzuerkennen.
Aus Belgrad, Soran Opra.
Reformen oder das alte System, wirtschaftlicher Aufschwung oder die Isolation,
Die Wähler in der jugoslawischen Teilrepublik Montenegro werden sich am Sonntag zwischen diesen beiden Optionen entscheiden müssen.
Denn selten hatte hier eine Parlamentswahl so große Bedeutung für die Zukunft.
Zwei Wahlbündnisse stehen sich gegenüber.
Die Allianz Besser Leben des montenegrinischen Präsidenten Milo Djukanovic und die neokommunistische Milošević-treue Sozialistische Volkspartei mit der jugoslawischen Linke unter Führung des Bundesministerpräsidenten Momir Bulatovic.
Die Allianz will Reformen, Anschluss an Europa und Ankurbelung der maroden Wirtschaft.
Djukanovic hat für sein Programm volle Unterstützung in Amerika und Europa bekommen.
Die amerikanische Außenministerin Madeleine Albright und ihr deutscher Amtskollege Klaus Kinkel erklärten, dass die Allianz besser leben die beste Lösung für die kleinere jugoslawische Teilenrepublik sei.
Und gerade im Djukanovic-Reformprogramm sieht der jugoslawische Präsident Milosevic die Hauptgefahr für seine Alleinherrschaft.
Die linke Koalition verspricht den montenegrinischen Wählern die Kontinuität mit dem überholten System und ein von Milosevic allein regiertes Jugoslawien.
So entwickelte sich der Wahlkampf zu einem erbarmungslosen Machtkampf.
Denn als Bundespräsident ist Milosevic auf die Stimmen aus dem montenegrinischen Parlament angewiesen und der Reformer Djukanovic hat die Ablösung von Slobodan Milosevic seinen Wählern bereits versprochen.
Somit bestimmen 457.000 Wähler in Montenegro auch das Schicksal der Bundesspitze in Belgrad.
Der von Milosevic vor zwei Jahren organisierte Wahlbetrug bei den serbischen lokalen Wahlen war auch für Djukanovic eine Lehre gewesen.
Er beauftragte 120 ausländische Wahlbeobachter und führte das von der OSTT bei den Wahlen in Bosnien bereits verwendete Kontrollsystem ein.
Ein unsichtbarer Spray auf die Hand des Wählers gesprüht,
ist nur mit einem speziellen Gerät zu erkennen und soll eventuelle Manipulationen mit der Wählerzahl ausschalten.
Die jüngsten Meinungsforschungen in Montenegro zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen an.
Die lange Tradition der Eigenständigkeit im Lande Schwarzenberge gibt jedoch dem Reformpräsidenten Djukanovic einen Vorsprung.
In Deutschland steht möglicherweise ein Verbrechen vor der Aufklärung, das Polizei und Öffentlichkeit ganz besonders erschüttert hat.
Der Mord an der elfjährigen Christina Nitsch.
Das Mädchen ist im März auf dem Heimweg vom Schwimmen vergewaltigt und erwürgt worden.
Die Polizei hat daraufhin fast 18.000 Männern in der Umgebung des Tatortes Speichelproben abgenommen, um sie genetisch zu analysieren und mit den Spuren des Mörders zu vergleichen.
Und diese Methode könnte jetzt zum Täter geführt haben, wie Paul Schulmeister berichtet.
Selten hatte ein Mord in Deutschland derartiges Aufsehen erregt.
Da kam vieles zusammen.
Das Opfer, ein elfjähriges Mädchen, beliebt in der Schule mit dem Fahrrad auf dem Heimweg vom Schwimmbad, eine tagelange Durchkämmung der Wälder in der Nähe des niedersächsischen Kloppenburg ohne Ergebnis und eine Öffentlichkeit, die, es war drei Wochen vor Ostern, durch einige Sexualmorde an Kindern in den vergangenen Monaten hocherregt war.
Elf Wochen nach dem Mord scheint der Täter der Polizei ins Netz gegangen zu sein.
Und nicht der Fahndungshinweis, ein Mann mit außergewöhnlich tiefer Brummbärstimme war entscheidend.
Entscheidend für diesen Erfolg war offenbar der größte genetische Massentest in der Kriminalgeschichte.
Seit gestern sitzt ein Tatverdächtiger in Haft.
Im Gegensatz zu 3.000 anderen Männern, die sich geweigert hatten, war er bereit, freiwillig eine Speichelprobe abzugeben.
Als die Leiche von Christina Nietzsch, die erdrosselt und erstochen worden war – das Messer hatte man später gefunden – eine Woche nach der Tat in einem Waldstück 20 Kilometer von ihrem Heimatort Ströcklingen entfernt entdeckt wurde, stellte die Polizei anhand der genetischen Spuren fest, dass derselbe Täter bereits einmal Anfang 1996
ein elfjähriges Mädchen in der Nähe von Kloppenburg verschleppt und sexuell missbraucht hatte.
Daraufhin entschloss man sich, in rund 40 Ortschaften rund um die beiden Tatorte alle Männer um Speichelproben zu bitten.
Genetischer Fingerabdruck, das heißt, aus den kleinsten Spuren von Speichel, Sperma, Blut, Haaren oder auch nur wenigen Hautschuppen kann man die sogenannte DNA-Kette isolieren,
die die menschlichen Erbinformationen enthält, einzigartig und unverwechselbar bei jedem Menschen, daher praktisch ein hundertprozentiges Beweismittel.
12.000 Speichelproben hatte die Polizei bei ihrem Massentest seit Gründonnerstag gesammelt.
Die Probe des Täters war offenbar darunter.
Gestern kam es zur Verhaftung.
Nach einem bisher unbestätigten Bericht der Oldenburger Nordwestzeitung soll es sich um einen 30-jährigen Familienvater von drei Kindern handeln.
Er bestreite den Mord an Christina Nietzsch.
Der Mann soll aus dem Nachbarort Elisabethfehn stammen, als Sexualtäter bereits vorbestraft und 1995 auf Bewährung vorzeitig entlassen worden sein.
Dem Tatverdächtigen wurde eine zweite Speichelprobe abgenommen, die zur Stunde im Landeskriminalamt in Hannover analysiert wird.
Sollte auch diese Gegenprobe eine Identität ergeben, kann die Polizei bei ihrer Pressekonferenz um 15 Uhr in Kloppenburg berichten, den Mörder von Christina Nietzsch gefunden zu haben.
Sie hörten Paul Schulmeister.
Heute beginnt im niederösterreichischen Kloster Neuburg die Österreich-Radrundfahrt.
Die Radprofis werden dabei in wenigen Tagen hunderte Kilometer zurücklegen.
Doch auch viele Hobbyläufer starten jetzt in die neue Radsaison.
Das Wetter passt ja perfekt.
Ernst Weinisch hat den Fahrradmarkt unter die Lupe genommen und auch Tipps für Hobbybiker eingeholt.
Vier von fünf Österreichern besitzen ein Fahrrad.
Das bedeutet, dass es immerhin sechseinhalb Millionen Drahtesel in Österreich gibt.
Ein gewaltiger Markt- und Wirtschaftsfaktor.
Denn jedes Jahr werden im Durchschnitt 500.000 Räder bei uns verkauft.
Und der Trend geht eindeutig nach oben, weiß Radexperte Georg Schweighofer.
Es werden mehr Räder verkauft, als wir eigentlich erwartet haben.
Es hat von der Industrie her geheißen, dass der Boom-Rad vorbei ist.
Und man merkt aber, wenn man von Stückzahlen her ausgeht, es wird von Jahr zu Jahr mehr statt weniger.
Der Boom hat mehrere Gründe.
Zum einen hat das Mountainbike für viele das Fahren im Gelände interessant gemacht.
Hier ist das Rad ein echtes Sportgerät.
Zum anderen benutzen immer mehr Menschen das Rad in den Städten als Fortbewegungsmittel, um dem täglichen Stau zu entkommen.
Nach einer neuen Studie schwingen sich über zwei Millionen Österreicher gleich mehrmals pro Woche in den Sattel.
die neuen Trends.
Es ist jetzt sicher der Trend zum Trekkingrad hin und beginnt jetzt auch schon langsam wieder das klassische Rennrad interessant zu werden.
Die Erfolge der österreichischen Radrennfahrer schlagen sich also bereits in den Verkaufszahlen nieder.
Leider steigend aber auch die Zahl der Fahrraddiebstähle.
Egal ob jemand mit dem Rad im Großstadtdschungel unterwegs ist oder auf den zahlreichen neuen Radwegen im Gelände, Geld sollte nicht nur für das neue Bike und ein ordentliches Schloss ausgegeben werden, sondern auch für die eigene Sicherheit.
Vorrangig ist auf jeden Fall ein guter Helm.
Da ist wichtig, dass der richtig sitzt, dass der optimale Passform hat.
rät Georg Schweighofer und noch ein Tipp vom Radexperten.
Das Angebot an Rädern ist vielfältig geworden, nicht leicht also das Ideale zu finden.
Grundsätzlich gilt, für den Normalverbraucher reicht ein Rad bis zu maximal 7000 Schilling.
Darüber bekommen extrem sportlichere Ausrüstung.
Dazu zählt auch das jetzt so in Mode gekommene, oft über 20.000 Schilling teure, gefederte Mountainbike.
Doch nur weil es teuer ist, muss es nicht für jeden die beste Wahl sein.
Weil es gefederte Mountainbike eher nur für die klassischen, für diese Downhill-Fahrten sind.
Für das normale Fahren eher nicht wirklich geeignet, weil es zu stark nachgibt und weil es vom Gewicht her zu schwer ist.
Neben der Fahrradindustrie profitiert aber auch der Tourismus immer stärker vom Fahrradboom.
Entlang der klassischen Radstrecken, etwa durch die Wachau oder um den Neusiedlersee, sind verschwitzte Radler schon lange keine verpönten Gäste mehr.
Immer mehr Radfahrer also in Österreich, immer mehr Radwanderwege.
Aber die Frage bleibt, wie transportiere ich das Rad über weitere Strecken?
Wer das Auto nicht mag, der kann die Bahn wählen.
Die ÖBB haben mit der heurigen Tariferhöhung das Angebot für die Radkunden auch ausgebaut.
Aber trotzdem ist die Fahrradbeförderung mit der Bahn noch immer nicht ganz einfach.
Ernst Laskowitsch hat's probiert.
40 Schilling kostet eine Radkarte, dafür wird der Drahtesel einen Kalendertag lang kreuz und quer durch Österreich transportiert.
In vielen Regionalzügen, aber auch, trotz manchmal anderer Auskunft beim Personal, in Städte Schnellverbindungen.
Allerdings bei geringerer Kapazität.
Außerdem schränkt Marketingchef Dr. Erich Forster weiter ein.
jeweils unter der Voraussetzung, dass eine Vorreservierung getätigt wurde, weil wir nur beschränkte Platzkapazitäten einerseits anbieten können und weil wir genötigt sind, die vorhandenen Haltezeiten, in der Regel ein bis zwei Minuten, nicht zu überschreiten, damit nicht die Zu- und Entladung durch Fahrräder insgesamt zu Verspätungen im Fahrplangefüge führt.
Außer der normalen Fahrkarte kostet diese Version mit Reservierung, die am Vortag der Abreise zweckmäßig ist, 100 Schilling.
Dafür haben Sie die Gewähr, dass Ihr Fahrrad mit Ihnen transportiert wird.
Prinzipiell sollte kein Radler am Bahnsteig zurückbleiben, speziell im Notfall.
Wenn Schlechtwetterfall eintritt, gibt es die klare Anweisung an unsere Mitarbeiter, soweit irgend möglich die Fahrradtouristen in die Einstiegsräume auch der normalen zweite Klasse Sitzwagen
hineinzulassen.
Natürlich kann es vorkommen bei einem generell überbesetzten Zug, dass trotzdem der Zugbegleiter ein Verständnis bieten muss, weil kein Zustieg mehr möglich ist.
Der Fall ist nie ganz auszuschließen.
Auf gut Glück auf den Bahnhof zu kommen, ist nicht empfehlenswert.
Aber trotz Planung ist die Anreise zu den Ausgangspunkten der Radwanderwege oft langwierig.
Von Wien ins Trautal nach Siljan 8 Stunden, in die Tauern nach Grimml 7 Stunden, der beliebte Radtremper fährt von Wien nach Passau 4 Stunden.
Schuld sind Wartezeiten beim Umsteigen, die notgedrungen langsamen Pendlerzüge im letzten Abschnitt
und weil bei den Schnellverbindungen Räder eben nur beschränkt mitgenommen werden.
Das Problem ist, dass wir zwei Arten von Fahrradwagen haben, nämlich einerseits unsere Gebäckwagen oder Halbgebäckwagen und dann gibt es für die speziellen Züge, wie zum Beispiel Radtrempel Richtung Passau,
die ehemaligen Güterwagen, die als Fahrradtransporter umgebaut sind.
Und dadurch ergibt sich eine Restriktion.
Wir können die Fahrzeuge, von denen hätten wir mehr, nicht in die hochrangigen Züge einbinden, da wir sonst für das normale Klientel die Geschwindigkeit absenken müssten.
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, Räder als Reisegepäck aufzugeben, die dann aber nicht im selben Zug wie der Fahrgast transportiert werden, oder am Bahnhof welche auszuleihen.
Aber welcher Besitzer eines mit allen Raffinessen ausgerüsteten Bikes will das schon?
Zu Dr. Forster kommen auch immer wieder Beschwerden.
Wir haben deshalb auch versucht, die besonders gravierenden Probleme aus dem Weg zu schaffen,
Manchmal ist natürlich eine gewisse Kritik nicht zu beseitigen, wenn es einfach produktionstechnische Hindernisse entgegenstehen.
Da können wir einfach nur ein Verständnis bieten und gleichzeitig wirklich aber auch mitteilen, dass wir uns immer bemühen, möglichst ausgewogene Fahrplanzeiten für unsere Radkunden anzubieten, weil wir ganz stark an dieser Zielgruppe interessiert sind.
Deshalb gibt es auch günstige Familientarife für Radfahrer.
Die Informationsbroschüre mit dem Slogan Bahn und Rad liegt in den Bahnhofsschaltern gratis auf.
Der deutsche Popstar Herbert Grönemeyer befindet sich nach einer mehrjährigen Pause wieder auf Tournee.
Zwei große Konzerte führen ihn nach Österreich.
Morgenabend tritt Grönemeyer in der Wiener Stadthalle auf und übermorgen, Pfingstmontag, ist er auf dem Messegelände in Wels zu hören.
Grönemeyer, der durch Songs wie Männer oder Kinder an die Macht einem Millionenpublikum bekannt wurde, hat in einem Interview kürzlich auch zur politischen Situation in Deutschland Stellung genommen und eine neue CD herausgebracht.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten steht der Deutsche Rocksänger aus dem Ruhrpott auf der Bühne.
Und seither löst er Spaltungstendenzen unter den Hörern aus.
Manche halten ihn für eitel, für jemanden, der sich selbst überschätzt und seine Gefühle plakativ hochhält wie Transparente.
Solche Meinungen kann man immer wieder in Rezensionen lesen.
Für die anderen dagegen ist er ganz einfach ihr Kröni.
Und da sprechen die Zahlen eine klare Sprache.
Ausverkaufte Konzerte praktisch überall und mehr als 13 Millionen abgesetzte Tonträger.
Die Fans kennen seine Liedtexte auswendig und entzünden ihre Feuerzeuge, wenn Songs wie Kinder an die Macht, Chaos, Männer oder Alkohol erklingen.
Neben diesen Hits gibt es noch einen weiteren Grund für Grönemeyers enorme Popularität.
Von Anfang an hat er immer wieder zu aktuellen Konflikten und zur tagespolitischen Situationsstellung genommen.
Auch seine neue CD mit dem widersprüchlich klingenden Titel »Bleibt, alles anders« verbindet Krönemeyer mit einer Aufforderung, über die gegenwärtige Lage, vor allem in Deutschland, nachzudenken.
Ich glaube, dieses »Bleibt, alles anders«, ich glaube, dass es eben die Chance nur besteht in einer Gemeinsamkeit.
Und wenn wir die Zivilcourage haben, auch vielleicht wieder auf die Straße zu gehen, sei es nun die Arbeitslosen, wenn die mal wirklich ihre Wut oder die Studenten ihre Wut wirklich Ausdruck verleihen,
Und dann wird es wieder eine neue Form von Gemeinschaft geben.
Aber ich denke, dieses Bleibt-alles-anders hat damit zu tun, dass man erstmal lernen muss, auch mit sich selber umzugehen.
So Herbert Krönemeyers Kommentar zu seiner neuen CD.
In Deutschland gilt Krönemeyer in Interviews als genauer Beobachter und auch Kritiker Helmut Kohls.
In einem kürzlich geführten Interview meinte er, Kohl sei eine Art väterliche Figur, die sich viel zu sehr in den Herzen der Deutschen festgesetzt hätte.
Darüber denken wir zu wenig nach, wie weit sich in Deutschland, weil wir so gewohnt sind, Führern zu gehorchen.
Das können wir in der Geschichte, ob man in Hitler oder im Osten Ulbricht und Honecker und Bismarck und Kohl eben auch.
Das ist eben diese Form von Leadership.
die wir mögen.
Und im Grunde genommen haben wir als Deutsche in meinen Augen erst seit acht Jahren die Demokratie.
Das zeige sich, so Grönemeier in einer seiner Stellungnahmen zur deutschen Innenpolitik, nicht nur an der latenten Ausländerfeindlichkeit, sondern auch an Gesetzesbeschlüssen wie jenem bezüglich des Lauschangriffs.
ist so peinlich und so traurig, wenn man sich überlegt, bei dieser Situation, die wir haben, mit der Arbeitslosigkeit, mit dem Rechtsradikalismus im Osten, beschließen die zusammen gemeinsam einen Lauschangriff, wo sie sich auch noch selber ausnehmen.
Das heißt, die haben so viel Dreck am Stecken, die dürfen nun nicht belauschen.
Das ist also so absurd.
Und das entlarvt diese Bonner Politik im Grunde genommen auch.
Diese Bonner Politik ist einfach am Ende.
Und das werden Sie ganz schnell merken, wenn Sie nach Berlin kommen.
Das ist ein ganz anderes Klima, eine ganz andere Luft, als in diesem Bonner Provinzdorf da.
Einer der Gründe, warum auch Herbert Grönemeyer nach Berlin übersiedelt ist.
Und zwar von seinem früheren Wohnsitz Köln.
Dort genießt er nun, wie er sagt, die hektische Dynamik der neuen Hauptstadt.
Die Stadt ist sehr leicht, man kann sehr leicht hinkommen, Koffer hinstellen und leben.
Also in Deutschland würde ich sicherlich nur in Berlin leben.
Und ansonsten könnte ich mir vorstellen, sicher auch mal eine Zeit in London zu leben.
Aber in Deutschland sicherlich nur in Berlin.
Herbert Grönemeyer an diesem Wochenende in Österreich, Roland Schöne hat berichtet und jetzt nochmals ins Nachrichtenstudio.
Pakistan.
Ungeachtet internationaler Proteste und Warnungen hat Pakistan heute weitere zwei Atomtests durchgeführt.
Die Atombomben mit einer Sprengkraft von jeweils 15 Kilotonnen wurden in der Provinz Beluchistan gezündet.
Bereits am Donnerstag hatte Pakistan in Reaktion auf die indischen Atomtests von Mitte Mai dort fünf Atomsprengsätze gezündet.
Eine Wasserstoffbombe wie bei der indischen Testreihe war nicht darunter.
Nach den heutigen Tests hat die Regierung Pakistans die Versuchsreihe mit Atomwaffen für beendet erklärt.
Die indische Regierung hat ungeachtet der jüngsten Entwicklung ihr Gesprächsangebot an Pakistan wiederholt.
Um das Wettrüsten in Südasien zu beenden, wollen die Außenminister der fünf offiziellen Atommächte – USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und China – möglichst bald Beratungen aufnehmen.
Vereinte Nationen.
Die UNO-Sanktionen gegen den Irak werden gelockert.
Die Regierung in Bagdad darf ab kommender Woche mehr als die doppelte Menge an Erdöl ausführen als bisher.
Mit dem Erlös können Medikamente und Lebensmittel angeschafft werden.
USA.
Präsident Clinton will sich verstärkt für eine friedliche Lösung des Kosovo-Konflikts einsetzen.
Anlässlich eines Treffens mit Ibrahim Rugova, dem Führer der Kosovo-Albanen in Washington, sagte Clinton, die USA würden im Kosovo keinen Bürgerkrieg wie in Bosnien-Herzegowina mehr zulassen.
Deutschland.
Der Mörder der 11-jährigen Christina Nitsch aus Niedersachsen ist offenbar gefasst.
Zweieinhalb Monate nach dem Sexualmord wurde ein Tatverdächtiger festgenommen.
Dem 30-jährigen einschlägig vorbestraften Mann war man durch einen gentechnischen Speicheltest auf die Spur gekommen.
Die Polizei hatte von nahezu 18.000 Männern aus der Umgebung des Tatortes Speichelproben genommen, um den Täter durch einen Gentest zu identifizieren.
Das Wetter am Pfingstwochenende warm, Höchstwerte zwischen 19 und 25 Grad.
Heute Nachmittag und am Montag einige gewittrige Regenschauer.
Morgen Sonntag zunächst zeitweise sonnig.
Regenschauer am ehesten, ganz im Westen und im Norden.
Und das war das Team des heutigen Mittagsschonals Technik.
Kurt Kvatter, Regie Hans-Christian Schey, der Mikrofonagate Zupan und ich wünsche im Namen aller noch einen schönen Tag.