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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Guten Tag, eine angenehme Freitag-Mittagsstunde wünscht Christel Reis.
Das ist heute unser geplantes Mittagschanal-Programm.
Nach dem Flugzeugabsturz vor der Küste Kanadas nach wie vor herrscht Rätselraten über die Unglücksursache.
Wir erwarten dazu einen Bericht von Evert Waroch aus Genf.
Wie hält es die SPÖ mit der Steuerreform?
Bundesgeschäftsführer Andreas Rudasch sagt, Steuerreform ja, aber behutsam und überlegt, neues Sparpaket nein.
Und Parlamentspräsident Heinz Fischer meint,
Steuerreform zuerst, dann kann gewählt werden.
Russland nach wie vor in der Krise.
Jelzins Wunschkandidat für den Regierungschef Viktor Tschernomyrdin verordnet seinem Land eine strenge Wirtschaftstherapie.
Betriebe, die ihre Steuerschulden nicht zahlen sollen, verstaatlicht werden.
In der Krise sind auch die russischen Banken dazu eine Analyse aus Moskau.
Bei uns im Mittagschanal auch ein Gespräch mit Außenminister Wolfgang Schüssel vor dem morgen beginnenden EU-Außenministerrat in Salzburg.
Ein Schwerpunkt in dieser Sendung – Männerkarenz.
In Österreich, viele Väter werden bereit, ihre Kinder zu betreuen.
Was sie davon abhält, sind die ihrer Ansicht nach zu großen finanziellen Einbußen.
Frau Ministerin Prammer strebt deshalb das schwedische Modell an.
Dort gibt es weniger Einkommensverluste.
Wir stellen Ihnen auch das schwedische Modell vor.
Seit vier Tagen ist die Anti-Fett-Pille in Österreichs Apotheken erhältlich.
Der große Rang darauf ist bis jetzt ausgeblieben.
Und die Kulturredaktion bietet eine Vorschau auf das Linzer-Bruckner-Fest.
Wir bieten Ihnen jetzt gleich eine Nachrichtenübersicht.
Zusammengestellt hat sie Susanne Meißner-Sindeler, Sprecher ist Nikolaus Riemerschmidt.
Die Ursache des Swissair-Absturzes vor der Ostküste Kanadas ist noch nicht geklärt.
Die MD-11 soll jedenfalls vor dem Start keinerlei technische Probleme gehabt haben.
Auf dem New Yorker John F. Kennedy Flughafen hieß es, man habe der sieben Jahre alten Maschine volle Funktionstüchtigkeit bescheinigt.
Die Swissair will ihre verbleibenden 15 Flugzeuge desselben Typs vorläufig ohne spezielle Überprüfung weiter einsetzen.
Man wisse nicht, nach welchem Fehler man überhaupt suchen sollte, meint ein Sprecher der Schweizer Fluggesellschaft.
Vor der Küste Neuschottlands setzt die kanadische Marine inzwischen ihre Suche nach den Unglücksopfern und nach der sogenannten Black-Box-Fahrt.
Bis jetzt sind 60 Leichen gefunden worden.
Die Hoffnung, mögliche Überlebende zu bergen, ist gleich null.
An Bord der Maschine befanden sich 229 Menschen.
In Genf hatten am Vormittag tausende UNO-Mitarbeiter eine Schweigeminute für die Opfer der Katastrophe abgehalten.
Rund um den Palast der Vereinten Nationen heulten die Sirenen.
Unter den Passagieren der Unglücksmaschine waren auch mehrere hochrangige UNO-Funktionäre.
Russland.
Der geschäftsführende Ministerpräsident Tschernomyrdin plant drakonische Maßnahmen zur Sanierung der russischen Wirtschaft.
Ab kommendem Jahr werde es eine Art Wirtschaftsdiktatur geben, sagte Tschernomyrdin heute im Föderationsrat der Zweiten Parlamentskammer.
Unternehmen, die ihre Schulden nicht bezahlen, sollen verstaatlicht werden.
Tschernomyrdin will außerdem die Geldumlaufmenge gezielt vergrößern und den Rubel an die Gold- und Devisenreserven Russlands koppeln.
Kurz vor der zweiten Abstimmung in der Staatsduma bemüht sich Präsident Yeltsin darum, die Front der Ablehnung gegen Tschernomyrdin aufzuweichen.
Yeltsin hat heute den Entwurf für ein neues Abkommen zwischen Kreml und Parlament vorgelegt.
Über den Inhalt ist vorläufig nichts bekannt.
Schon vor einer Woche haben der Kreml und die Duma darüber verhandelt, die Vollmachten Yeltsins zu beschneiden.
USA, Irak.
Die irakische Führung verfügt angeblich über fast alle Bestandteile zur Herstellung von drei Atombomben.
Dem Land fehlen nur noch Angereiche des Uran, sagte der frühere UNO-Waffeninspektor Scott Ritter vor Kongressabgeordneten in Washington.
Nach seiner Einschätzung wäre der Irak auch in der Lage, innerhalb von sechs Monaten nach Beendigung der UNO-Waffenkontrollen seine Programme für chemische und bakteriologische Waffen wieder aufzunehmen.
Britta hat in der Vorwoche seine Funktion bei der UNO zurückgelegt.
Er wollte damit gegen die seiner Meinung nach zu nachgiebige Haltung der UNO gegenüber der irakischen Führung protestieren.
Österreich-Ungarn.
Bundespräsident Klestil absolviert heute einen eintägigen Arbeitsbesuch in Budapest.
Unmittelbar nach seiner Ankunft ist Klestil mit Staatspräsident Arbert Göns zusammengetroffen.
Auch ein Gespräch mit Ministerpräsident Viktor Orbán ist geplant.
Im Mittelpunkt steht das Thema EU-Osterweiterung.
Österreich.
Die liberale Bundessprecherin Heidi Schmidt will, dass bei der nächsten Steuerreform alle Lohnsteuersätze deutlich gesenkt werden.
Zugleich tritt Schmidt dafür ein, Einkommen bis 15.000 Schilling monatlich steuerfrei zu stellen.
Finanziert werden könnte die Steuerreform nach Ansicht der liberalen Chefin unter anderem durch Einsparungen im öffentlichen Dienst.
In Wales in Oberösterreich hat der Prozess um einen groß angelegten Waffenschmuggel begonnen.
Im April waren in mehreren Orten Oberösterreichs nahezu 180 Schusswaffen verschiedener Bauart beschlagnahmt worden.
Den beiden Hauptangeklagten werden die versuchte Bildung einer kriminellen Organisation und Vergehen nach dem Waffengesetz vorgeworfen.
In der Affäre sind insgesamt zehn Personen verwickelt.
Nordirland, Irland.
Der amerikanische Präsident Clinton sieht den Friedensprozess in Nordirland als Vorbild für die Lösung anderer Konflikte in der Welt.
Israelis und Palästinenser, Albaner und Serben, Inder und Pakistani sollten sich daran ein Beispiel nehmen, sagte Clinton gestern Abend im nordirischen Ammar.
Anschließend reist die Clinton nach Dublin weiter.
Er wirbt auch im Süden der irischen Insel für die Umsetzung des Friedensabkommens vom April dieses Jahres.
In Großbritannien und in der Republik Irland sind ab heute verschärfte Antiterrorgesetze in Kraft.
Sie erleichtern die juristische Verfolgung von Mitgliedern verbotener Organisationen, schränken die Rechte von Verdächtigen ein und erlauben eine längere Dauer für den Polizeigewahrsam.
Gleich sechseinhalb Minuten nach zwölf, das erste Septemberwochenende steht vor der Tür.
Frage deshalb an unseren Wetterexperten Andreas Thiesner.
Wird es eigentlich spätsommerlich oder wird es frühherbstlich?
Der Samstag sieht einmal ziemlich feucht aus, da also keines von beiden.
Ruhiger der Sonntag in der feuchten Luft, nach dem Regen dürfte sich dann übermorgen endlich heute wieder reichlich Nebel einstellen, der sich nur langsam lichtet.
Viel Sonne hingegen am Sonntag, zumindest auf den Bergen.
Alles also schon Zeichen für den nahen Herbst.
Die Temperaturen liegen dabei im guten Durchschnitt für die Jahreszeit.
Jetzt die aktuellen Meldungen.
Wien Hochnebel 14 Grad, Eisenstadt und St.
Pölten Hochnebel 15, Linz Hochnebel 17, Salzburg Heiter 21, Innsbruck Heiter 19 Grad, Bregenz Heiter 20, Graz Hochnebel 18 und Klagenfurt stark bewölkt 18 Grad.
Hier lichtet sich der Hochnebel schon etwas.
Auf den Bergen und in einigen höher gelegenen Altentälern scheint jetzt meist die Sonne, sonst aber oft Nebel oder Hochnebel.
Im Weinviertel, etwa im Wiener Raum, im Burgenland oder in der südlichen und östlichen Steiermark könnte es beim grauen Himmel bleiben.
Länger trüb dürfte es auch im Klagenfurter Becken sein.
Nicht ganz trocken der Nachmittag, vor allem zwischen Vorarlberg und Kärnten eventuell einzelne Regenschauer.
Die Temperaturen unterschiedlich je nach Wolken und Sonne und Nebel 17 bis 24 Grad.
Das Wochenende.
Morgen Samstag stellenweise Nebel in der Früh, nach und nach dann vom Westen her einiges an Regen.
Etwas Sonne könnte sich zunächst noch in Teilen Ober- und Niederösterreichs und im Burgenland ausgehen.
Der Regen breitet sich aber rasch auf ganz Österreich aus.
Auch Gewitter werden spätestens am Nachmittag dabei sein.
Und die Regenmengen stellenweise beachtlich.
Zudem kommt kräftiger Nordwestwind auf, mit intensivem Regen ist während der Nacht zum Sonntag dann noch im Osten zu rechnen und auch Sonntagfrüh wird es etwa in Niederösterreich, in Wien, im Burgenland und in der Steiermark noch feucht sein.
Mit der Feuchte oft nebelig, der Nebel sollte sich allmählich wieder lichten, am meisten Sonne am Sonntag dann nach Westen zu und die Temperaturen am Wochenende etwa 15 bis 23 Grad, in 2000 Metern um 9 Grad.
Danke, Andreas Thiesner.
Es müssen nahezu unvorstellbare Minuten gewesen sein für die 229 Insassen des Swissair-Fluges 111 von New York nach Genf.
Der Pilot hatte unmittelbar nach dem Start Rauch im Cockpit bemerkt, hatte auch schon alles für eine Notlandung vorbereitet, wurde von der Flugsicherung dann noch von Boston nach Halifax umgeleitet.
Diesen Flughafen hat allerdings die MD-11 nicht mehr erreicht.
Das Flugzeug stürzte nur knapp zehn Flugminuten vor Halifax entfernt ins Meer.
Und es dürfte nun traurige Gewissheit sein, dass alle 229 Menschen an Bord ums Leben gekommen sind.
Angehörige der Opfer werden heute von Genf nach Halifax geflogen, wo die Sucharbeiten nach Opfern und Trümmerteilen weitergehen.
Die Helfer am Unglücksort machen grausige Funde, suchen aber weniger derzeit nach Überlebenden, eher nach den Flugschreibern der Maschine, die Auskunft geben sollen über die Unglücksursache.
In Genf ist seit gestern unsere Korrespondentin Eva Twaruch.
Was heute über die Hintergründe des Absturzes zu erfahren war, fasst sie im folgenden Bericht zusammen.
Im Blitzlichtgewitter der Fotografen und gefilmt von zahlreichen Fernsehanstalten aus aller Welt sind am Vormittag Angehörige der Opfer der Flugzeugkatastrophe hier am Genfer Flughafen eingetroffen.
Niemand will etwas sagen, doch es bedarf keiner Worte, um zu verstehen.
Die Trauer und die Verzweiflung steht ihnen ins Gesicht geschrieben.
Nach einer durchwachten Nacht werden sie nun per Sonderflugzeug nach Halifax gebracht.
72 Familienmitglieder der Verunglückten sind an Bord der Swissair-Maschine, die vor wenigen Minuten abgeflogen ist.
Sie werden von mehr als 30 Betreuern begleitet, von Ärzten, Psychologen und Seelsorgern.
Am Unfallsort selbst werden die Bergungsarbeiten unterdessen ohne Unterbrechung fortgesetzt.
70 Opfer konnten in der Nacht geborgen werden und auch die Passagierliste ist nun offiziell.
Sie ist auf der Internetadresse von Swissair verfügbar.
Nachdem die Blackbox noch nicht sichergestellt wurde, kann über die Unglücksursache nach wie vor jedoch nur spekuliert werden.
Vor allem von der Auswertung des Voice Recorders erwartet man sich hier wertvolle Hinweise.
Zeichnet er doch die letzten 30 Minuten aller in Cockpit geführten Gespräche auf.
Bisher wurde nur bestätigt, dass der Captain und die Crew zuerst von Rauchentwicklung und dann vom dichten Rauch im Cockpit gesprochen haben, bevor es zum Notruf, dem letzten bisher bekannten Kontakt mit der Besatzung kam.
Es gebe nach wie vor keine Indizien für ein technisches Gebrechen der Maschine, erklärte der Konzernchef der SR-Gruppe, Philipp Brugisser, am Vormittag.
Er bestätigte jedoch, dass es in der Vergangenheit eine Schwachstelle im Sicherungskasten an der Rückwand des Cockpits der Flugzeuge vom Typ MD-11 gegeben habe.
Dieses Problem sei jedoch am 6.
März letzten Jahres bei der Unglücksmaschine behoben worden, so Progisar.
Nicht um die Haftungsfrage zu regeln, die betont wird, sondern als erste finanzielle Soforthilfe zahlt Fricer den Angehörigen der Opfer umgehend 20.000 Dollar pro Passagier aus.
Immer wieder heißt es hier, dass der 3.
September als schwarzer Tag nicht nur in die Geschichte der Schweizer Luftlinie, sondern in die Geschichte des Landes eingehen wird.
Nach Österreich jetzt.
Die geplante Steuerreform im Jahr 2000 ist natürlich auch Munition für den kommenden Nationalratswahlkampf 1999.
Kein Wunder, dass sich die Parteien daher genau überlegen, wie sie sich in dieser Frage positionieren.
Die ÖVP fordert mindestens 15 Milliarden Steuerentlastung,
Die SPÖ warnt vor einem neuen Sparpaket.
Mit einer Meinungsumfrage durchgeführt bei 500 Österreichern durch das Institut IFES hat SPÖ-Bundesgeschäftsführer Andreas Rudasch abgefragt, was die Bevölkerung über die geplante Steuerreform denkt.
Die Ergebnisse und welche Lehren Andreas Rudasch daraus zieht, das fasst Wolfgang Fuchs zusammen.
Das Thema Steuerreform ist in der Bevölkerung wohl bekannt.
Vier von fünf Befragten haben von dieser Diskussion schon gehört.
Doch es herrscht Unsicherheit.
Denn zwei Drittel der Österreicher fürchten, dass eine größere Steuerreform bald ein neues Sparpaket nach sich ziehen könnte.
Besonders Frauen sind dieser Meinung, sagt die IFES-Umfrage.
Aber selbst bei ÖVP-Wählern überwiegt dieser Eindruck.
dass Finanzminister Edlinger von der SPÖ lieber eine kleinere Steuerreform möchte, um die Budgetsanierung nicht zu gefährden, das verstehen drei Viertel der Österreicher in dieser Frageform.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Andreas Rudasch, der Auftraggeber dieser Meinungsumfrage, fühlt sich in seiner Politik daher bestätigt.
Der Schluss ist eindeutig, die Österreicherinnen und Österreicher sind für eine Steuerreform, sie sind für eine grundlegende Steuerreform, aber gleichzeitig
Wissen Sie, dass man sehr behutsam und sehr überlegt mit dieser Steuerreform umgehen muss, damit es kein neues Sparpaket gibt.
Da höre ich jetzt heraus, dass sich die Bundes-SPÖ hinter ihren Finanzminister stellt.
Edlinger sagt ja, maximal 10 Milliarden Schillingwehren zu verteilen.
Die BundesSPÖ möchte sich nicht auf Zahlen eingehen.
Es ist zwar die Steuerreform etwas, wo man über Zahlen reden sollte, aber man sollte vorher wissen, was man in Wirklichkeit will.
Und wir haben klare Perspektiven, was die Steuerreform bringen soll.
Erstens, sie muss eine sozial gerechte Steuerreform sein.
Das Zweite ist, wir müssen versuchen, den Faktor Arbeit zu entlasten.
Arbeit muss weniger besteuert werden als zum Beispiel Vermögen, wo keine Arbeit geschafft wird.
Das Zweite ist, was ganz wichtig ist, der Lohnsteuerbereich wird immer größer und auch dort muss es eine Entlastung geben.
Dann müssen wir alles tun, damit der Wirtschaftsstandort Österreich gesichert wird und bestätigt auch durch die Umfrage, die Budgetkonsolidierung darf nicht verlassen werden.
Zur Konkretisierung, was heißt das jetzt?
Kommt es nur zu einer Lohnsteuerentlastung oder wenn Sie sagen, eine Steuerreform soll kommen und der Faktor Arbeit soll entlastet werden, werden auch andere Parameter verändert?
Einschlagwort dazu, die höhere Besteuerung der Energie.
Genau darum geht es, Sie haben es vollkommen richtig gesagt.
Es wäre jetzt zu kurz gegriffen, nur über Zahlen zu reden, was wer wie haben möchte, sondern worum es geht ist eine grundlegende Änderung der Steuerphilosophie.
Was soll da jetzt konkret kommen?
Was könnten Sie sich da vorstellen?
Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass man im Energiebereich was macht, dass man sich anschaut, wie man zum Beispiel bei Spekulationsgewinnen doch steuerlich eingräft, weil dort nicht Arbeitsplätze geschaffen werden, dass man hier auch versucht, im Vergleich zum Faktor Arbeit dort steuerlich etwas zu machen.
So viel Geld kommt von Spekulationen heraus, dass man dadurch den Faktor Arbeit entlasten kann?
Sicher nicht, das muss ja ein Gesamtpaket sein.
Ich glaube, genau darum geht es, dass man nicht einzelne Punkte aufeinanderrechnet, sondern das müssen Fachleute, die Steuerreformkommission machen, die hier schauen, wie man ein Gesamtsystem zusammenbringen kann.
Deswegen ärgere ich mich ja über zwei Punkte so stark, nämlich diese vordergründige populistische Lizitationspolitik.
Jeden Tag findet irgendein ÖVP-Politiker neue Steuererleichterungen oder neue Möglichkeiten, Steuergeld auszuschütten.
Und auf der anderen Seite müssen wir uns auch überlegen, wie kann man gesamthafte Lösungen zusammenbringen.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Andreas Rudasch im Gespräch mit Wolfgang Fuchs zum Thema Steuerreform.
Und zu diesem Thema hat heute auch Parlamentspräsident Heinz Fischer Stellung genommen.
Er ist ja zugleich auch einer der stellvertretenden SPÖ-Vorsitzenden.
Josef Tollinger informiert.
Auch für Nationalratspräsident Heinz Fischer sind lediglich drei große Kriterien ausschlaggebend für die bevorstehende Steuerreform.
Erstens die soziale Ausgewogenheit, zweitens die weitere Budgetkonsolidierung und drittens die Entlastung der Arbeitskosten.
Alles andere sind Wünsche ans Christkind, meint Fischer.
Steuerreform nach dem Prinzip Wunsch ans Christkind ist keine gute Politik und würde nicht zu verantwortbaren Ergebnissen führen.
Wir müssen also in der Steuerreform auf einem
Kurs des Augenmaßes und dem Konsolidierungskurs bleiben.
Und es wäre schön und es wäre nützlich, wenn diese Reform dann im ersten Halbjahr 1999 beschlossen werden könnte.
Am Fahrplan sollte also nichts verändert werden.
Fischer hält nichts davon vom Vorschlag, die Steuerreform erst nach der Nationalratswahl zu verabschieden.
Im Wahlkampf würden zu viele Wünsche ans Christkind ihren Weg in die Steuerreform finden.
Also zuerst die Steuern reformieren, dann erst wählen, meint Fischer.
Daher... Halte ich es für richtig,
dieses optimistische Konzept in Angriff zu nehmen und es zu versuchen.
Und die sozialdemokratische Regierungshälfte und Parlamentsfraktion ist bereit, sich zu bemühen und trotzdem
darauf hinzuarbeiten, dass das Ganze sachlich bei sich geht.
Damit eine sachliche Diskussion zustande kommt, sollten die Vorschläge der Reformkommission abgewartet werden.
Dann sei immer noch genug Zeit für die Regierung, für die Sozialpartner und für das Parlament, um die Steuerreform bis zum Sommer 1999 über die Bühne zu bringen, zeigt sich Fischer optimistisch.
So weit mein Bericht aus dem Parlament, zurück ins Journalstudio zur Christelreis.
Steuerreform, aber mit Augenmaß, das ist offenbar die SPÖ-Linie.
Josef Dollinger hat zuletzt berichtet von einer Stellungnahme des Parlamentspräsidenten Heinz Fischer zum Thema Steuerreform.
Achtzehneinhalb Minuten nach zwölf und jetzt ins Ausland.
Geht Russland ins politische und wirtschaftliche Chaos?
Waren alle Reformen seit dem Zerfall der Sowjetunion nur Betrug an der Bevölkerung?
Kehren die Russen wieder zur Planwirtschaft zurück?
Ist Präsident Yeltsin genauso am Ende wie die russische Währung, der Rubel, wie lange halten sich die Menschen, die schon monatelang auf Löhne und Gehälter warten, noch zurück?
Und welche Chancen hat der von Yeltsin überraschend neuerlich als Regierungschef eingesetzte Viktor Tschernomyrdin?
Wird ihn, die kommunistisch dominierte Duma, das Parlament akzeptieren?
Ein zweiter Versuch findet auf jeden Fall heute Nachmittag statt, beim ersten zu Wochenbeginn ist Tschernomyrdin gescheitert.
Schon vor dieser neuerlichen Abstimmung ließ heute Jérôme Ullin mit starken Worten zur Wirtschaftslage aufhorchen aus Moskau-Gyöktoks.
Boris Yeltsin versucht erneut, die Abgeordneten für sich zu gewinnen.
Er will die Duma überzeugen, Tschernomyrdin zu bestätigen und ist dafür auch bereit, auf verfassungsmäßige Vorrechte zu verzichten.
Die Abgeordneten sollen bei der Regierungsbildung ein Mitspracherecht erhalten.
Vor dem Föderationsrat der Zweiten Kammer des russischen Parlaments hat der geschäftsführende Ministerpräsident Viktor Tschernomyrdin heute, wie er es nannte, drakonische Maßnahmen zum Schutz der Wirtschaft angekündigt.
Ab Jänner 1999 werde sich das Land in Richtung Wirtschaftsdiktatur bewegen, d.h.
Betriebe, die nicht in der Lage seien, ihrer Steuerpflicht nachzukommen, drohe die Verstaatlichung.
Außerdem sprach sich Tschernomyrdin dafür aus, die Reserven der Zentralbank zu steigern und im kontrollierten Rahmen die Geldmenge zu erhöhen.
Unter das derzeit herrschende Steuerchaos soll ein Schlussstrich gezogen werden.
Ein einheitlicher Einkommenssteuersatz von 20% wird eingeführt.
Tschernomyrdin warnte vor Verhältnissen wie Ende der 80er Jahre, als die Waren in Moskau rationiert und, wenn überhaupt, dann nur gegen Bezugsscheine erhältlich waren.
Schon in den nächsten Tagen, meinte Tschernomyrdin, müssen energische Schritte unternommen werden, um eine Panik im Lande zu verhindern.
Wer das Kaufverhalten der Moskauer in den letzten Tagen beobachtet hat, konnte aber feststellen, dass die Bevölkerung bereits zu Hamsterkäufen übergegangen ist.
Der Brotpreis ist nach wie vor stabil.
Die dramatische Rede vor den Gouverneuren heute war die erste substanzielle Äußerung des Kandidaten für das Ministerpräsidentenamt seit Cernomirdins vorläufiger Ernennung durch Boris Jelzin.
Seine politischen Gegner ebenso wie die russischen Medien hatten bereits in scharfen Worten die Tatenlosigkeit und die Konzeptlosigkeit Cernomirdins kritisiert.
Heute Nachmittag soll die Duma ein zweites Mal über Cernomirdin abstimmen.
Es wird angenommen, dass auch diesmal die Mehrheit der Abgeordneten gegen Cernomirdin stimmen wird.
Nur Tschernomyrdins eigene Partei, unser Haus Russland und die Liberaldemokraten um den Rechtsaußen Schirinovsky haben angekündigt Tschernomyrdin diesmal zu unterstützen.
Doch noch ist Zeit für Verhandlungen.
Entscheidend ist erst der dritte Wahlgang.
Wenn die Abgeordneten beim dritten Wahlgang den Kandidaten des Präsidenten ablehnen, beschließen sie gleichzeitig die Auflösung des Parlaments.
Dann müssten Neuwahlen stattfinden und es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Abgeordneten es soweit kommen lassen.
Die jüngste Währungs- und Wirtschaftskrise in Russland hat das Misstrauen unter ausländischen Investoren drastisch vergrößert.
Zu der Unsicherheit über die politische Entwicklung ist mit einem Schlag klar geworden, wie marod und unzuverlässig Teile des russischen Bankensektors sind.
Wiederholt ist es vorgekommen, dass Überweisungen auf zahlungsunfähigen Banken liegen geblieben und nicht ausbezahlt worden sind.
Davon sind Lieferanten in Russland ebenso betroffen, wie viele Angestellte, die einfach keine Löhne mehr bekommen.
Ministerpräsident Kiriyenko wollte den Sektor insofern bereinigen, als er einige der am Boden liegenden Banken nicht mehr länger auf Staatskosten erhalten wollte.
Doch ein Zusammenbruch wäre einer Reihe mächtiger Wirtschaftsoligarchen in Russland gar nicht gelegen gekommen.
In Moskau ist manch einer davon überzeugt, dass Kiriyenko letztlich deshalb gehen musste.
Das Problem besteht allerdings weiter.
Barbara Ladinsa beleuchtet im Folgenden die Situation.
Keine Bank in der Welt würde es aushalten, wenn plötzlich alle Einleger angestürmt kämen und ihr Geld verlangten.
Die vorhandenen Reserven würden nicht reichen.
Allerdings sind westliche Bankinstitute durch Wirtschaft und Staat abgesichert.
Russlands Bankensystem ruht auf Morschenfundamenten.
Nach dem Ende der Sowjetunion sind plötzlich überall Banken aus dem Boden geschossen.
Über 2.500 waren es zu Spitzenzeiten, 1.500 sind es noch.
Ihr Kapital ist nur zu einem geringen Teil in solide Produktion investiert.
Die Geldhäuser machten ihre Gewinne der vergangenen Jahre mit Wertpapierspekulationen.
Mit dem Geld ihrer Sparer und Anleger kauften sie in riesigen Mengen jene berüchtigten kurzfristigen Staatsanleihen, sogenannte GKOs.
bis zu 100 Prozent Zinsen und mehr zahlte der Staat den Käufern dieser Papiere, um mit dem dafür erhaltenen Geld auf der anderen Seite die marode Wirtschaft zu subventionieren.
Im August krachte diese GKO-Pyramide dann zusammen.
Der Staat hatte kein Geld mehr,
um diese Anleihen auszuzahlen und die Banken, die in den ersten Runden satte Gewinne eingefahren hatten, in Luxus investiert und den Großteil, wie Bösesitzungen behaupten, in sichere Ausland geschafft hatten, die Banken saßen plötzlich auf wertlosen Papieren.
Das Kapital ihrer Einleger war vielfach futsch.
Die Zentralbank steckt im politischen Dilemma, für das sie noch keine Lösung weiß.
Soll sie das Bankensystem weiter mit Krediten stützen oder soll sie lieber die Staatsfinanzen retten und dafür eine große Anzahl von Banken sich selbst und damit der Pleite überlassen?
Viele befürworten Letzteres, um eine Art Gesundheitsschrumpfung herbeizuführen.
Allerdings geht das auf die Kosten der Einleger.
In der Praxis sah das zuletzt so aus.
Der täglich sinkende Rubel trieb die Menschen in die Bank nur mehr Geld, ehe es nichts mehr wert ist, noch schnell auszugeben oder in Dollars zu wechseln.
Aber die Banken hatten das Geld nicht oder gaben es nicht heraus.
Die Leute wurden vertröstet auf irgendwann.
Auszahlungen von Löhnen und Überweisungen, alles steht mit wenigen Augenblicken derzeit still.
Um selber zu überleben und um das Vertrauen ihrer Anleger nicht zu verlieren, gab es bereits mehrfache Bankenzusammenschlüsse.
Bei sechs Großbanken hat die Zentralbank nun gehandelt und die Garantie für die Einlagen der Bevölkerung übernommen.
Verlieren werden die Menschen auf jeden Fall, denn was sie irgendwann herausbekommen, ist durch den Rubelverfall nur mehr einen Bruchteil wert.
Allein in den vergangenen 14 Tagen hat sich der Wert des Rubels halbiert.
Um die dramatische Lage in Russland geht es heute auch in unserem Europa-Journal um 18.20 Uhr in Österreich 1.
Eine Reportage schildert die Lage der Menschen, die im Sog der Krise immer schlimmer wird.
Dazu gibt es ein Gespräch mit unserer Mitarbeiterin Susanne Scholl in Moskau über die düsteren Perspektiven der einstigen Supermacht.
Europa-Journal im Anschluss an das Abend-Journal.
Sie wissen ja schon, das startet um 18 Uhr.
Und noch ein Hinweis in diesem Zusammenhang über die Entwicklung in Russland gibt es am Abend dann auch eine ZIB 2 Spezial in ORF 2 ab 21.15 Uhr.
Am Wochenende treffen sich Europas Außenminister in Salzburg, um Fragen wie die Russland-Krise zu beraten, aber sie werden auch intensiv über ihre eigene Rolle in der Union nachdenken.
Zu den Außenministern kommen nämlich alle ungelösten Fragen der Union.
Sie müssen aus verschiedenen Themen kompromissfähige Pakete schnüren.
Mit dieser umfangreichen Koordinationsfunktion sind sie überfordert, meinen einige Beobachter.
Außenminister Wolfgang Schüssel wiederum meint, diese Funktion soll im Gegenteil noch ausgebaut werden.
Was die klassische Außenpolitik betrifft, so wird diese oft als schwach und ziellos wahrgenommen.
Dazu meint Schüssel im Gespräch mit Constanze Ripper, Europa müsste sich neben den USA stärker positionieren und das gehe am besten, wenn man die großen Linien noch besser mit Washington abspreche.
Wir müssen 15
eigenständige Länder koordinieren.
Und je besser wir und die Amerikaner sich mit uns und wir uns mit ihnen abstimmen, umso effizienter können wir uns als Global Player wirklich auch durchsetzen.
Mir kommt aber vor, jetzt kommt da jedes halbe Jahr sozusagen ein anderer Außenminister von der EU, nämlich der jeweilige Ratsvorsitzende und sagt, ja wir hätten da auch gerne eine Initiative, sei es jetzt am Balkan, sei es jetzt nahe Osten und so weiter, während die Amerikaner doch ziemlich kontinuierlich überall vertreten sind.
Sind Sie da nicht immer ein bisschen der Zweite dann?
Wenn es so wäre, dass quasi jede Präsidentschaft immer das Rat neu erfindet, dann hätten sie hundertprozentig mit ihrer Kritik recht.
Nur so ist es ja nicht.
Gerade ich habe als Ratsvorsitzender immer darauf gedrängt, dass wir kontinuierlich und weiterarbeitend auf den Ergebnissen der britischen Präsidentschaft aufbauen.
Und wir sind jetzt auch schon sehr gut mit den Deutschen koordiniert, sodass die dann von uns das, was wir nicht lösen können, weiter übernehmen können.
Das Europa, das wir jetzt kennen, hat ja viele verschiedene Institutionen, Personen.
Es kennt sich ja kaum jemand aus, wer eigentlich der Ansprechpartner ist.
Jetzt soll es noch dazu einen Mr. Gasp geben.
Ist der dann sozusagen das, was jetzt der Ratspräsident nach außen macht oder was sind dann seine Aufgaben?
Mr. Gasp oder es kann ja auch eine Frau sein, will ich ganz deutlich dazu sagen.
Er soll ein Kopf sein, der die europäische Außenpolitik kontinuierlich und konsequent sichtbar macht.
Er oder sie wird das nicht alleine können, weil die Kommission eine bestimmte Rolle hat.
Es wird auch einen Kommissär geben.
der für die Außenbeziehungen aus der Sicht der Kommission, also für Außenhandel etc.
zuständig sein wird.
Und es gibt die Präsidentschaft.
Und daher wird es eine Art neues Trio, eine neue Troika geben, die gemeinsam Europa außenpolitisch nach außen vertritt.
Das ist wieder ein Dreierpack.
Ja, aber das ist ja gescheit.
Das hat ja auch zwei kontinuierliche Elemente und die Präsidentschaft als das wechselnde Element, was sehr wichtig ist, weil damit natürlich auch die gleichberechtigte Rolle aller Mitgliedstaaten gut sichtbar wird.
Als Außenminister haben Sie ja im Rat allgemeine Angelegenheiten, wie heißt es, zwei Hüte auf.
Sie sind einerseits für die klassische Außenpolitik zuständig, andererseits sollen Sie aber auch koordinieren die meisten Angelegenheiten der EU überhaupt.
Ist das nicht ein bisschen viel?
Nehmen Sie etwa die Frage der Agendadiskussion, die betrifft eben die Finanzminister, die Regionalminister, die Landwirtschaftsminister und das muss koordiniert werden, sodass man dann wirklich einen ganzheitlichen Plan hat oder nehmen Sie die Erweiterungsverhandlungen her.
Ohne eine Koordination kann es in Europa nicht abgehen und das macht der Allgemeine Rat, wo die Außenminister drinnen sind.
Und die müssen diese Koordinationsrolle, finde ich, einfach annehmen, sie müssen sich auch Zeit nehmen dafür und müssen natürlich auch in den nationalen Regierungen schauen, dass wir eine europäische gemeinsame Linie entwickeln können.
Fühlen Sie sich auch in Österreich als eine Art Minister für allgemeine Angelegenheiten?
Ich bin in Österreich natürlich der Europaminister, das ist ganz klar.
Nach der inneren Kompetenzaufteilung kann ich das allerdings nicht allein machen, sondern in Abstimmung mit dem Bundeskanzler und mit den anderen Fachministern.
Ist Österreich ein bisschen auf die internationale Landkarte gerückt durch die Ratspräsidentschaft?
Von gerückt ein bisschen kann gar nicht die Rede sein, sondern wir sind im Zentrum.
Das ist schön, aber ist natürlich auch eine wirkliche Herausforderung.
Man darf keinen Fehler machen.
Man muss mit täglich 24 Stunden rund um die Uhr präsent sein, was nicht immer einfach ist.
EU-Außenministerrat an diesem Wochenende in Salzburg.
Vor diesem Treffen hat Konstanze Ripper mit Österreichs Außenminister Wolfgang Schüssel gesprochen.
Genau 12.30 Uhr, halb eins, Halbzeit im Mittagsschanal.
Wie sind die österreichischen Banken mit jenem Vermögen, das die Nazi-Herrschaft in den Jahren 1938 bis 1945 der jüdischen Bevölkerung abgenommen hat, umgegangen?
Diese Frage stellt sich nicht erst, als die Schweiz im Vorjahr mit entsprechenden Forderungen aus Amerika konfrontiert worden ist.
Auch Österreich ist mit dieser Problematik konfrontiert, seit der amerikanische Staranwalt Fagan entsprechende Forderungen bei der Kreditanstalt erhoben hat.
Jetzt soll dort auch eine Historikerkommission die Sache untersuchen.
Bei der PSK hat man etwaige Ansprüche bereits vorweggenommen.
Seit Anfang dieses Jahres prüft eine Historikerkommission die PSK.
Wie es derzeit aussieht, dürften sich bei der PSK keine rechtlichen Ansprüche herausstellen.
Christian Hunger sprach darüber mit dem Generaldirektor der PSK, Max Kotbauer.
Herr Generaldirektor Kotbauer, die PSK hat bereits eine Historikerkommission eingesetzt Anfang des Jahres, also zu einem Zeitpunkt bevor der amerikanische Anwalt Edward Fagin damit in Österreich Vorstellig geworden ist.
Was war denn der Anlass für die PSK schon damals Historiker einzusetzen?
Nun, da war nicht unser Bestreben der Musterschüler zu sein, sondern wir hatten einfach eine Reihe von Anfragen von Opfern, von Nachfahren von Opfern, auch von Rechtsanwälten, aber nichts mit diesem amerikanischen Fall im Zusammenhang stehendes.
Wir wissen eine Menge, wir wissen sehr viel Grundsätzliches, was in den fürchterlichen Jahren vor sich gegangen ist, aber wir wissen eigentlich, wenn wir einen konkreten Fall beantworten oder bearbeiten sollen, wenig.
Ein Ergebnis gibt es noch nicht, aber kann man schon jetzt vielleicht sagen,
wie man die Zeit zwischen 1938 und 1945 im Speziellen sehen muss.
Nun, es ist so, dass die Opfer, seien es nun Opfer der Deportation, seien es Opfer, die das Land verlassen mussten, wurden
veranlasst, ihre Konten zu deklarieren.
Sie wurden veranlasst, die sämtliche Gelder nach einem sehr bürokratischen, aber sehr raschen Verfahren darzulegen und es wurde ihnen in Wirklichkeit alles genommen, alles gestohlen.
Dieses Geld verblieb aber nicht in der PSK, sondern, ich weiß nicht, wie das damals heißt, es wurde an das damalige Finanzministerium, ich glaube, es ist Reichshauptkasse, ich weiß nicht, abgeführt und
Das ist eben Teil unserer Aufarbeitung, dass wir versuchen zu rekonstruieren, nicht nur was allgemein geschah, sondern soweit wir das können, was in jedem Einzelfall geschah.
Kann man damit schon sagen, dass die PSK zwischen 1938 und 1945 bzw.
die Nachfolgeorganisation eine reine Weste haben wird?
Hier möchte ich wieder redlich sein.
Ich glaube, dass man das sagen kann, aber vielleicht gehe ich sogar weiter.
Es geht nicht einmal so sehr darum, wer da eine reine Weste hat, weil es ja ein totaler Unrechtsstaat war, der mit einem Unrecht versucht hat, rechts darzustellen.
Und daher geht es mir fast
weniger darum, um zu sagen, wir haben eine reine Weste, sondern wir wollen wirklich darstellen, was ist damals geschehen, ohne Wenn und Aber.
Man soll durchaus auch dann darstellen, was ist später nach dem Krieg geschehen, was ist dann an Entschädigung, soweit man das überhaupt davon sprechen kann, geleistet worden.
Jetzt dieser Nationalfonds, das ist alles großartig.
Wir wollen alles darstellen und das ist unsere Sendung in diesem Fall.
Herr Generaldirektor Kotbauer, Sie haben gesagt, einige Anfragen waren dann letztendlich der Anlass, um diese Historikerkommission einzusetzen.
In welcher Größenordnung geht es denn da?
Da ging es nicht um Größenordnungen, die rechtlich fundiert waren.
In jedem einzelnen Fall wurde sogar gesagt, selbst von den Anwälten,
die Personen vertreten haben.
Sie gehen gar nicht davon aus, dass es einen Rechtsanspruch auf eine bestimmte Größe gibt.
Sie haben es ja auch keine wirklichen Unterlagen gehabt, sondern Sie haben gesagt, wir hatten einmal ein Konto oder unsere Vorfahren hatten einmal ein Konto.
Wir wissen eigentlich gar nicht, was zu irgendwelchen Stichtagen drauf ist, aber jedenfalls ist uns was weggenommen.
Könnt ihr nicht eine freiwillige Zahlung machen?
Und aus diesem sehr ungewissen oder undefinierten Problem, haben wir eben gesagt, hier sollten wir mal schauen, können wir überhaupt nachvollziehen, wann war es, auf welchem Konto war und wann wurde es vom Deutschen Reich eingezogen.
Christian Hunger sprach mit dem Generaldirektor der BSK, Max Kothbauer.
Das Ergebnis der BSK-Historikerkommission soll übrigens Ende September, Anfang Oktober vorliegen.
Und in diesem Zusammenhang auch ein Hinweis, das wird natürlich auch Thema sein, morgen eines Gespräches im Mittagsschanal zu hören.
Im Schanal zu Gast wird nämlich sein der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Musikant.
Morgen Mittagsschanal am Samstag ab 12 Uhr.
Mit der Währungsumstellung auf den Euro werden vor allem die Banken alle Hände voll zu tun bekommen.
Dass bei diesen vielen Transaktionen vom einfachen Geldwechsel bis zur Umstellung der Konten alles seine Ordnung hat, will nun die EU-Kommission mit einem eigenen Gütesiegel bescheinigen.
Für den Handel ist ein derartiges Euro-Gütesiegel bereits beschlossene Sache, für die Banken soll die Entscheidung nächste Woche fallen.
Für das Gütesiegel haben sich die europäischen Verbraucherverbände stark gemacht, wie Gerhard Roth berichtet.
Mit dem Euro-Gütesiegel will die EU-Kommission den Konsumenten die Sicherheit geben, dass sich die Geldinstitute an die vorgegebenen Richtlinien und Empfehlungen bei der Euro-Umstellung halten.
Vor allem geht es darum, dass die Kosten für einen definierten Katalog von Dienstleistungen, die mit dem Euro notwendig werden, nicht den Kunden angelastet werden.
Im Handel garantiert das Gütesiegel für doppelte Preisauszeichnung und seriöse Umtauschkurse.
Also all das, was in Österreich eigentlich durch Gesetze weitgehend geregelt werden soll.
Für das Bankwesen fehlen diese Regelungen derzeit noch.
Trotzdem sieht Harald Glatz, Konsumentenpolitiker der Bundesarbeitskammer und österreichischer Verbrauchervertreter in Brüssel, keinen echten Bedarf für ein neues Gütesiegel.
Man muss sich überlegen und vorstellen, dass
wenn der Euer kommt, dass es dann in den Geschäften und überall eine Unzahl von Informationen und Hinweisen offizieller, privater, offizieller Art geben wird.
Das heißt, die Konsumenten werden wahrscheinlich
erschlagen mit dem Euro-Zeichen und es wird wahrscheinlich sehr schwer sein, ein spezielles Zeichen hier zu kommunizieren.
Konsumentenpolitiker Glatz wendet sich damit allerdings nur gegen den inflationären Pikal- und Vignetten-Unsinn, wie er sagt.
Die Geldinstitute will er trotzdem in die Pflicht nehmen.
Die Empfehlungen der EU-Kommission für die Währungsumstellung wären also in der ganzen Bandbreite umzusetzen.
Beispielsweise
wenn der Konsument seine Miete an einen Vermieter überweist und dieser Vermieter hat bereits sein Eurokonto, dass für die Umrechnung des Schillingbetrages in den Eurobetrag den Konsumenten keine zusätzlichen Kosten erwachsen oder sein Schillingkonto ab 1999 auf ein Eurokonto umstellen will, das kann er,
Auch dieser soll unnötig sein.
Zum Geldwechsel gibt es bereits einen Gesetzesentwurf, der über die Empfehlung der EU-Kommission hinausgeht.
Demnach soll nicht nur der Tausch von Schilling in Euro, sondern während der Übergangsphase auch die umgekehrte Prozedur kostenlos sein.
Im Gesetzesentwurf ist allerdings nur von haushaltsüblichen Beträgen die Rede.
Bei größeren Beträgen wird man wohl mit Wechselgebühren rechnen können.
Und jetzt ein kleiner Schwerpunkt in diesem Mittagsschanal, Männerkarenz.
Männer, die in Karenz gehen, sind in Österreich noch immer etwas Exotisches.
Nur magere 1,5 Prozent der Väter bleiben für einige Zeit bei ihrem Baby zu Hause.
Ein Buch, das jetzt erschienen ist, kommt zu dem Schluss, dass die Zahl der Väter, die in Karenz gehen, kaum steigen wird, wenn die Karenz nicht finanziell attraktiver wird.
Helma Poschner hat sich über Freude und Leid der Väter in Karenz angesehen und einen jungen Vater besucht.
Karl Matz hat den Operationssaal mit Küche und Kinderzimmer getauscht.
Seit er in Karenz ist, hantiert der junge Arzt nicht mehr mit dem Skalpell, sondern mit dem Kochlöffel.
Gemüse und Nudeln brutzeln heute auf dem Herd.
Der 14 Monate alte Sohn Lorenz chillt schon sehnsüchtig auf Fahrt auf Kochtöpfe.
Lorenz hat Hunger.
Während Karl Matz seinen Sohn füttert, erzählt er, wie es ihm so geht in der Karenz.
Ich genieße es bis jetzt sehr.
Jetzt bin ich zwei Monate in Karenz.
Ich genieße es ausgesprochen.
Man gewinnt einfach eine sehr innige Beziehung mit seinem Kind.
Viel fester wird die Beziehung, als sie vorher war.
Es ist sicher auch nicht einfach immer.
Es ist anspruchsvoll, aber doch auch eine entspannende Zeit, bei der auch sehr viel zurückkommt vom Kind.
Das ist sicher vielleicht das Wichtigste.
Die Belohnung kommt eben nicht in Form des Karenzgeldes oder so, sondern die kommt halt vom Kind durch die Zuneigung, die zurückkommt.
Karl Matz ist nur einer von 2.500 Männern in Österreich, der bei seinem Baby zu Hause bleibt.
Knapp eineinhalb Prozent sind das.
Dabei wären etwa 20 Prozent der Väter bereit, in Karenz zu gehen, sagt Robert Schlarb, Autor eines Buches über Männer in Karenz.
Aus finanziellen Gründen tun sie es dann doch nicht, meint Schlarb.
In den meisten Familien verdienen nämlich Männer deutlich mehr als Frauen und die 5.500 Schilling-Karenz-Geld seien auch kein Ersatz für die Einkommenseinbußen, so Schlarb.
Das Erste und das Wichtigste, was man tun könnte und tun müsste, wäre, das Karenzgeld anzuheben, das Karenzgeld abhängig zu machen von dem bisherigen Verdienst, sei es 70 Prozent des Nettoverdienstes, 80 Prozent des Nettoverdienstes.
Es ist alles natürlich eine Frage der Staatsfinanzen, aber das wäre die wichtigste Motivation und eigentlich
Nicht nur eine Motivation, um Männer in Karenz zu befördern, sondern auch eine Vorbedingung überhaupt, um geteilter Karenz eine Option zu machen für die meisten Familien.
Bei Frauenministerin Barbara Brammer stößt diese Forderung auf offene Ohren.
Dass nur zweieinhalbtausend Männer in Karenz sind, ist enttäuschend, sagt Brammer.
Die Karenz müsse finanziell attraktiver werden.
Vor wenigen Tagen hat sie eine Erhöhung des Karenz-Geldes auf 8.000 Schilling verlangt.
Jetzt geht sie noch einen Schritt weiter.
Ziel sei ein Modell wie in Schweden, wo Väter und Mütter relativ geringe Lohneinbußen haben, wenn sie in Karenz gehen, sagt Brammer.
Die Schweden haben höheres Karenzgeld und ich glaube das ist tatsächlich auch für Österreich etwas sehr sehr wünschenswertes und erstrebenswertes.
Das ist sicher eine wünschenswerte Perspektive, die werden wir nicht auf Anhieb schaffen, aber in diese Richtung muss es meines Erachtens
damit die partnerschaftliche Aufteilung der Karenz zwischen Männern und Frauen nicht nur auf dem Papier besteht, so Brammer.
Übrigens, Sie haben in dem Beitrag von Helma Poschner eben auch schon gehört, Robert Schlarb, Autor des Buches Unser Vater, der du zu Hause bist, er ist heute zu Gast in der Österreich Einsendung von Tag zu Tag zu hören ab 14.05 Uhr in diesem Programm.
Wir bleiben noch beim Thema.
Bei der FETA-Karenz gibt es innerhalb der Europäischen Union ein starkes Nord-Süd-Gefälle.
In Griechenland nahm im Vorjahr nur ein einziger Mann, in Worten ein einziger Mann, die rechtliche Möglichkeit der Karenz zur Kinderbetreuung in Anspruch.
In Spanien waren es immerhin schon zwei Männer.
Das Musterland der Gleichberechtigung ist, wie so oft in Skandinavien zu finden, Schweden.
Hier geht immerhin einer von drei Vätern in Karenz.
Elisa Warsch informiert über das schwedische Karenz-System.
Vater mit Kind auf dem Spielplatz, beim Kinderarzt oder in der Grabelgruppe.
In Schweden hat das keinen Seltenheitswert mehr, auch nicht an einem Vormittag unter der Woche.
Ein Drittel der Väter nimmt hier den Karenz-Urlaub in Anspruch, zumindest für eine gewisse Zeit.
Der Hauptgrund dafür dürfte wohl darin liegen, dass das Karenzgeld in Schweden anders als bei uns einkommensabhängig ist.
Ein Jahr lang bekommt der Elternteil, der in Karenz geht, 80 Prozent seines letzten Einkommens.
Noch weitere drei Monate kann Mann oder Frau in Schweden sich der Kinderbetreuung widmen, wofür dann allerdings nur noch knapp 100 Schilling pro Tag bezahlt werden.
Ein weiterer Anreiz für die Familien besteht darin, dass die volle Karenzzeit, also einen Vierteljahre, nur dann ausgeschöpft werden kann, wenn beide Elternteile sich an der Kinderbetreuung beteiligen.
Ansonsten fällt ein Monat weg.
Äußerst flexibel ist das schwedische System auch, was den Zeitpunkt der Inanspruchnahme betrifft.
So kann ein Elternteil die 450 Karenztage irgendwann bis zum 8.
Lebensjahr des Kindes nehmen oder auch einen Teil davon.
Oder wenn man sich zum Beispiel mit der Hälfte der 80% Einkommensersatz zufrieden gibt, kann man dafür doppelt so lange beim Kind bleiben.
Schweden hat in Sachen Väterkarenz eine Vorreiterrolle gespielt.
Bereits 1974 trat die entsprechende gesetzliche Bestimmung in Kraft.
Damals nahmen dieses Recht allerdings nur knapp drei Prozent der Väter in Anspruch.
Heute sind es wie gesagt 30 Prozent.
Obwohl sich an den gesetzlichen Bestimmungen seitdem nichts Wesentliches geändert hat, hat sich also der Anteil der Vollzeitväter verzehnfacht.
Hier hat sich das gesellschaftliche Bewusstsein gewandelt.
Die Frauen sind selbstständiger geworden und die Akzeptanz windelwechselnder und Kinderwagen schiebender Männer hat zugenommen, wozu auch einige Werbekampagnen der Regierung beigetragen haben.
Bei genauerer Betrachtung der Statistiken fällt allerdings auf, dass zwar jeder dritte Vater in Karenz geht, dafür aber nur jeder zehnte genommene Karenztag auf einen Mann entfällt.
Das heißt, die Männer bleiben kürzer bei ihren Kindern.
Warum ist das so?
Dazu Lena Mallenbö vom Nationalen Sozialversicherungsverband in Stockholm.
Das hat wahrscheinlich mit dem Arbeitsmarkt zu tun und mit der wirtschaftlichen Situation der Familien.
Das Karenzgeld beträgt ja 80 Prozent des Einkommens und nachdem Frauen in Schweden noch immer weniger verdienen als Männer, ist der Einkommensverlust oft geringer, wenn die Frau zu Hause bleibt.
Und dann ist da noch ein anderer Aspekt.
Wenn ein Mann Karriere machen will, wird er oft schief angeschaut, wenn er zu Hause bei seinem Kind bleibt.
Also die Einstellung der Gesellschaft und speziell die Einstellung auf dem Arbeitsmarkt hat sich in vielem noch nicht geändert.
Aus denselben Gründen wie in Österreich bleiben also auch in Schweden nach wie vor Mütter öfter und länger bei ihren Kindern als Väter.
Die Voraussetzungen für die Väterkarenz sind in Schweden aber wesentlich besser als bei uns, weshalb sich dort auch 30 Mal mehr Männer eine Zeit lang vollberuflich ihren Kindern widmen, als hierzulande.
Meine Karen, zum Beispiel, Schweden Elisa Waschart, informiert.
Themenwechsel im Mittagsjournal.
Seit 1.
September ist die Anti-Fett-Pille unter dem Markennamen Xenical in den Apotheken erhältlich.
Der erwartete Ansturm ist aber ausgeblieben, denn die Pille zum Abnehmen ist nur gegen ärztliche Verschreibung erhältlich.
Bekommen kann sie zwar jeder, der übergewichtig ist, aber die Krankenkasse zahlt nur für Schwerübergewichtige.
Edith Bachkönig berichtet.
Rund 1.500 Schilling im Monat muss man für die Anti-Fett-Pille zahlen.
Wer es sich leisten kann und vom Arzt das Rezept bekommt, kann sich die Pillen von der Apotheke holen.
Allerdings, so viel ist den Österreichern das Abschlanken doch nicht wert.
Denn in den Apotheken ist der Absatz nicht so groß.
10 bis 20 Menschen haben sich anfangs pro Tag über das Mittelxenikal informiert.
Mit dem Rezept in der Hand kamen nur weniger.
Drei bis fünf Packungen pro Tag und Apotheke wurden nach Auskunft der Apothekerkammer bisher verkauft.
Der Großteil selbst bezahlt.
Die wirklich krankhaft Übergewichtigen, bei denen die Krankenkasse zahlt, machen nur einen kleinen Teil aus.
Die praktischen Ärzte empfehlen die Anti-Fett-Pille ab dem Body Mass Index 30, d.h.
wenn jemand z.B.
1,70 groß ist und 87 Kilo wiegt.
Ab diesem Gewicht heißt es dringend abschlanken.
Die Krankenkasse zahlt aber erst ab dem Body Mass Index 40, also um die Pillen bezahlt zu bekommen, muss derselbe Mensch schon 116 Kilo wiegen.
Der Vorteil des neuen Abnehmmittels ist, dass es langfristig zur Gewichtabnahme führt, im Unterschied zu den herkömmlichen Mitteln, die meist nur kurzfristig zum Erfolg führen.
Der Grund ist, die neue Pille mit dem Wirkstoff Olestat bestraft es Sünden, sagt der wiener praktische Arzt Rolf Jentz.
wenn ich einen Diätfehler mache, dann habe ich sofort eine Bestrafung.
Es kommt dazu, dass man meistens Bauchkrämpfe bekommt, dass es also zu Fettstühlen kommt, das heißt Durchfall, explosionsartiger Durchfall kann sich einsetzen und dann kann es einfach hin bis zum Kreislaufkollaps, Brechreiz und all diese Dinge, Schweißausbrüche, Anfälle von Herzjagen, also das was wir als vegetativen Sturm bezeichnen, das kann es auch noch geben.
Die praktischen Ärzte beraten Abnehmenwillige und nehmen sich auch Zeit dafür, sagt Rolf Jentz, der den Hausärzteverband in der Wiener Ärztekammer leitet.
Er rät aber ab, die Pillen über lange Zeit zu nehmen.
Alle diese Methoden zum Abnehmen sind letztlich Rückstöcke, wenn Sie so wollen, auf dem Weg zur Gesundheit.
Letztlich muss jeder Mensch selbst seine Lebensgewohnheiten ändern und manchmal helfen ihm dabei Medikamente.
Ein lebensbegleitendes Medikament ist das jedoch nicht.
Also jemand, der ohne Xenikal nicht mehr leben könnte, wird es von mir sicherlich nicht bekommen.
Studien haben gezeigt, nach einem Jahr mit Eulistat haben die Übergewichtigen im Durchschnitt 10 Kilo abgenommen.
Und dieses Gewicht haben sie auch das nächste Jahr über ohne Pille gehalten.
Apropos ohne Pille, FDH kommt billiger und hat weniger unerwünschte Nebenwirkungen.
Linz steht zur Zeit ganz im Zeichen des europäischen Kulturmonats.
In der kommenden Woche gibt es gleich zwei Höhepunkte.
Zum einen beginnt die Ars Electronica, zum anderen findet aber auch das Klangwolkenwochenende zum Auftakt des Bruckner-Festes statt.
Weil in der nächsten Woche auch die europäischen Kulturminister in Linz tagen, hat man das vom ORF Oberösterreich und der LIFA veranstaltete Klangwolken-Event auf drei Tage ausgedehnt, um den Gästen die Möglichkeit zu geben, das Open Air im Donaupark zu besuchen.
Das Thema der visualisierten Klangwolke ist heuer die Entwicklung der Arbeitswelt von der Industrialisierung bis zu den neuen Kommunikationstechnologien.
Alice Ertlbauer-Kammerer berichtet von der heutigen Pressekonferenz im Linzer Brucknerhaus.
Arbeit ist eines der vier Themen, die den europäischen Kulturmonat in Linz durchziehen.
Für die beiden gebürtigen Linzer Klaus Obermeier und Robert Spur symbolisiert die Stahlstadt eine Synthese von industrieller Arbeitswelt, wie sie die Voest repräsentiert, und den Informations- und Kommunikationstechnologien etwa eines Ars Electronica Centers.
Davon ausgehend zeichnen sie ein vierteiliges Hörbild, das mit dem Übergang von der klerikal geprägten Agrar- zur Industriegesellschaft beginnt, über die Elektrifizierung zur Informationsgesellschaft führt und bei Virtual Reality im Cyberspace endet.
In der musikalischen Entsprechung wird die Job-Opera zu einem Spiegel der Musikstile des 20.
Jahrhunderts.
Angefangen von Maschinengeräuschen, die in perkussiven Orchesterpassagen münden,
Vom 1919 entwickelten Teremin als erstem elektronischen Musikinstrument bis hin zu Jazz und Rock als erste elektronisch verstärkte Musikstile, endend bei Computermusik und Technosound.
Der Soundtrack zur Jobopera erscheint auch als CD.
Visuell beschränken sich Obermaier Spur auf wenige, dafür aber effektiv eingesetzte Mittel.
Eine riesige Leinwand im Format 60x16 Meter am Urfahrer Donauufer dient als Projektionsfläche für Video- und Großbilddarstellungen.
Im Schlussteil kommt ein für Österreich neuartiger 3D-Laser zum Einsatz.
Schon seit mehreren Jahren beschäftigen sich Obermeier Spur mit der Problematik, musikalische Parameter in Laserfiguren umzuwandeln.
Es ist nicht mehr vergleichbar mit den sogenannten Strahlenlasern der letzten Jahrzehnte.
Sondern es ist möglich, zum Beispiel alle Farben zu projizieren.
Es gibt die Möglichkeit, verschiedene Bilder gleichzeitig mit dem Laser zu generieren.
Das ist komplett neue Technologie.
Das heißt, es ist natürlich auch eine andere Bildsprache möglich.
Ich möchte vielleicht noch dazu sagen, man wird wirklich Bilder über der Donau schweben sehen in 3D.
Dazu benötigt man aber spezielle 3D-Brillen.
Und diese 3D-Brillen werden auch im ganzen Donaupark verteilt werden.
Also es braucht niemand Angst haben, es kommt zu keiner Brille.
Es wird Verteilstationen geben, vielleicht ein bisschen darauf achten, wo die sind.
Das Phänomenale ist, dass man wirklich Bilder sieht, die nicht an eine Fläche gebunden sind oder als Strahlen einfach nur in den Himmel gehen, sondern die wirklich als Objekte im Raum stehen und bewegt werden können.
Am Samstag lädt Radio Oberösterreich tagsüber zum Spaziergang in den OMV Klangpark ein.
Im Stundentakt verwandelt sich der Donaupark in verschiedenste Klanglandschaften.
Ab 17 Uhr gehört das Zerrei im Donaupark dann den Kindern.
Zum ersten, aber wenn es nach Liefervorstandsdirektor Wolfgang Winkler geht, nicht zum letzten Mal.
Die Kinder sind eingeladen in den Donaupark zu kommen.
Es gibt eine Basiskomposition, die diese Klangschlange, wie das heißt, durchzieht.
Es wird ein sehr, mit einem modernen Wort gesagt, interaktives Spiel.
Die klassische Klangwolke als reines Hörerlebnis und Urform der vor 20 Jahren zum ersten Mal durchgeführten Linzer Klangwolke ist für Puristen immer noch die attraktivste Form, Musik im freien Raum zu erleben.
Die von der Job-Opera vorhandene Großprojektionswand legt heuer aber auch eine fernsehmäßige Live-Übertragung des Eröffnungskonzertes des Bruckner-Festes mit der dritten Bruckner-Symphonie in den Donaupark nahe.
Ein Versuch, dessen Fortsetzung nicht zuletzt von der Publikumsakzeptanz abhängt.
Und im Mittagsschanal jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Kanada, Schweiz.
Einen Tag nach dem Absturz einer Swissair-Maschine vor der Ostküste Kanadas kann über die Unglücksursache nur spekuliert werden.
Die sogenannte Black Box mit dem Flugschreiber und dem Voice Recorder ist noch nicht gefunden worden.
Indizien für ein technisches Gebrechen der MD-11 gibt es nach den Worten des Swissair-Konzernchefs nicht.
Auch ein Terroranschlag wird de facto ausgeschlossen.
Fest steht bis jetzt nur, dass das Cockpit kurz vor dem Absturz mit so dichtem Rauch gefüllt war, dass der Pilot nichts mehr sehen konnte.
Vor der Küste Neuschottlands setzt die kanadische Marine inzwischen ihre Suche nach den Unglücksopfern fort.
Bis jetzt sind 70 Leichen gefunden worden.
Die Hoffnung, mögliche Überlebende zu bergen, ist gleich null.
An Bord der Maschine befanden sich 229 Menschen.
Österreich.
Die umstrittenen Autobus-Ausflüge zum Schauplatz der Tragödie von Lassing kommen doch nicht zustande.
Der Kärntner Busunternehmer hat die Fahrten ersatzlos gestrichen, weil er eine Spaltung seiner Stammkundenschaft befürchtet.
Der Veranstalter hatte mehr als 100 Anmeldungen für die Verkaufsfahrt bekommen.
Die SPÖ verlangt eine behutsame und sozial gerechte Steuerreform.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Rutasch hat heute eine IFES-Umfrage präsentiert, wonach viele Österreicher bei einer großen Steuerreform ein neues Sparpaket befürchten.
Rutasch sprach sich dafür aus, den Faktor Arbeit zu entlasten.
Auch der stellvertretende SPÖ-Chef und Parlamentspräsident Fischer ist für eine Steuerreform mit Augenmaß.
Fischer betonte, man müsse den Konsolidierungskurs beibehalten.
Russland.
Der geschäftsführende Ministerpräsident Tschernomyrdin plant drakonische Maßnahmen zur Sanierung der russischen Wirtschaft.
Ab kommendem Jahr wird es eine Art Wirtschaftsdiktatur geben, sagte Tschernomyrdin heute im Föderationsrat der zweiten Parlamentskammer.
Unternehmen, die ihre Schulden nicht bezahlen, sollen verstaatlicht werden.
Tschernomyrdin will außerdem die Geldumlaufmenge gezielt vergrößern und den Rubel an die Gold- und Devisenreserven Russlands koppeln.
Kurz vor der zweiten Abstimmung in der Staatsduma bemüht sich Präsident Yeltsin darum, die Front der Ablehnung gegen Tschernomyrdin aufzuweichen.
Und noch der Blick auf das Wetter.
Trüb und regnerisch heute Samstag, morgen Sonntag dann weitgehend trocken und zeitweise sonnig.
Die Höchstwerte zwischen 17 und 24 Grad je nach Sonne.
Gleich 12.56 Uhr heute am Freitag.
Für das Mittagsjournal Team verabschieden sich Wolfgang Fahner, Tonmeister der Sendung, Ilse Oberhofer für der Regie.