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KI-generiertes Transkript
Das war's dann.
Guten Tag, zu einer Stunde Mittagsjournal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Dominantes Thema wieder, die Lage am persischen Golf.
Wir fassen das aktuelle Kriegsgeschehen zusammen, erwarten einen Bericht aus Israel, wo der Ruf nach Vergeltung immer lauter wird, informieren über die Kriegsplanung der Alliierten aus französischer Sicht, untersuchen die Auswirkungen des Golfkrieges auf die europäische Konjunktur und listen die nichtmilitärischen Kriegskosten auf.
Weiteres Mittagsschonalthema.
Die Jugoslawien-Krise.
Ein Bericht zur Lage kommt aus der kroatischen Hauptstadt Zagreb.
Darüber hinaus stellen wir die Frage, wie sehen Minderheiten in Slowenien, etwa Serben, das intensive Unabhängigkeitsstreben.
In Wien stellte sich heute Außenminister Mock den Journalisten.
Gesundheitsminister Ettl präsentierte eine weitere Studie zum Thema Atommüll-Entlager.
Vorschläge zur Reorganisation der ÖBB-Spitze.
Österreich gewinnt in Saarbrücken den Max-O-Fühls-Preis.
Das sind unter anderem weitere geplante Themen.
Erster Programmpunkt, die aktuelle Meldungsübersicht von Elisabeth Mahners.
Es liest Wilfried Schierlbauer.
Im Golfkrieg setzen die alliierten Streitkräfte ihre Bombenangriffe auf Ziele im Irak und im besetzten Kuwait fort.
Vor allem Basra, die zweitgrößte irakische Stadt, wurde wieder bombardiert.
Französische Militärmaschinen flogen zwei Angriffe auf irakische Panzereinheiten und unterirdische Kommandoposten.
Der Irak hat unterdessen Israel neuerlich gedroht, Chemiewaffen einzusetzen, um Israel zu vernichten.
In einem von Radio Baghdad veröffentlichten Militärkommuniqué heißt es, der Irak habe seine volle Stärke bis jetzt noch nicht ausgespielt.
In Israel werden die neuen Drohungen ernst genommen.
Verteidigungsminister Ahrens hob das Recht seines Landes auf einen Gegenschlag hervor.
In einem Rundfunkbericht hat der Irak außerdem dem ägyptischen Präsidenten Mubarak mit Mord gedroht.
In einem Propagandakommentar heißt es, das Urteil über Mubarak sei bereits gesprochen.
Mubarak hat die Raketenüberfälle auf Israel verurteilt.
Zwei Niederlassungen von amerikanischen Unternehmen in Athen waren in der vergangenen Nacht Ziele von Anschlägen.
Eine Bank und ein Versicherungskonzern wurden mit einer Rakete beschossen bzw.
von einer Bombe beschädigt.
Verletzt wurde in beiden Fällen niemand.
Ein Zusammenhang mit dem Golfkrieg gilt als sicher.
Auch in Ankara ist bei der Explosion einer Autobombe vor der türkischen Steuerbehörde erheblicher Sachschaden entstanden.
Es war dies der achte Anschlag innerhalb einer Woche in der Türkei gegen Einrichtungen der Amerikaner und ihrer Alliierten im Golfkrieg.
USA.
Der sowjetische Außenminister Bismarck Nisch wird heute von Präsident Bush in Washington empfangen.
Dabei soll die Entscheidung über das für den 11. bis 13.
Februar geplante Gipfeltreffen der Supermächte fallen.
Wegen des brutalen Vorgehens der Roten Armee im Baltikum ist von amerikanischer Seite die Begegnung zwischen Bush und Präsident Gorbatschow in Frage gestellt worden.
Die Sowjetunion will unbedingt an dem Termin festhalten.
Bei Gesprächen mit Außenminister Baker am Wochenende hat Bismarck nicht immer wieder die Übereinstimmung der beiden Staaten in der Golfpolitik hervorgehoben.
Jugoslawien.
Nach der Abwendung eines Bürgerkrieges hat die jugoslawische Armee neuerlich schwere Beschuldigungen gegen die Teilrepublik Kroatien erhoben.
Die Armeezeitung warf Kroatien vor, dass die bewaffneten Milizverbände entgegen den mit der Bundesregierung in Belgrad getroffenen Vereinbarungen nicht aufgelöst worden seien.
Bulgarien.
In Sofia werden ab dem 1.
Februar auch Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs rationiert.
Die Einwohner der Hauptstadt werden spezielle Kartenhefte erhalten, mit denen sie nur in bestimmten Geschäften in ihrem Wohnbezirk einkaufen können.
Rumänien.
Sozialminister Stojka rechnet in diesem Jahr mit etwa einer halben Million Arbeitslosen.
In einem Zeitungsinterview erklärte Stojka, die rumänischen Industriebetriebe hätten derzeit etwa 700.000 Beschäftigte zu viel.
Darüber hinaus müssten auch für die Absolventen von Schulen und Universitäten Arbeitsplätze gefunden werden.
Somalia.
Nach dem Sturz von Präsident Ziad Barre haben die siegreichen Rebellen die Bildung einer Übergangsregierung angekündigt.
Ihr sollen Vertreter der drei größten Rebellengruppen angehören.
In einem Jahr soll eine Volksabstimmung über eine neue Verfassung abgehalten werden.
Die Rebellen haben nun auch den Flughafen der Hauptstadt Mogadischu gestürmt, der bis zuletzt von Regierungstruppen gehalten wurde.
Präsident Barre soll die Flucht gelungen sein, der Aufenthaltsort ist aber unbekannt.
Österreich.
Bei der Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterklemm führt bei der Kombinationsabfahrt der Herrn der Italiener Christian Ghedina vor William Besse aus der Schweiz und dem Norweger Jan Einar Thorsen.
Der beste Österreicher liegt auf Platz 8.
Es ist Erwin Resch.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden teilweise nebelig trüb, sonst durchwegs aufgelockert bewölkt, teilweise auch heiteres Wetter, mäßiger Nordwestwind.
Nachmittagstemperaturen minus 2 bis plus 3 Grad, Frühwerte morgen minus 10 bis 0, in inneralpinen Lagen auch bei minus 15 Grad.
Die Prognose für morgen Dienstag, teilweise vor allem im Süden länger anhaltender Nebel, sonst meist heiteres Wetter.
Nur im Osten zeitweise auch stärker bewölkt, Nordwest bis Nordwind.
Tageshöchsttemperaturen minus zwei bis plus drei Grad.
Das Wetter übermorgen Mittwoch, anhaltend störungsfreies, mäßig kaltes Winterwetter.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wienstark bewölkt 3 Grad, Eisenstadt-Heiter 3, St.
Pölten und Linz-Heiter 1 Grad, Salzburg-Heiter 0, Innsbruck-Heiter minus 3, Pregenshochnebel minus 2, Graz-Heiter 3 und Klagenfurt-Heiter 0 Grad.
Die Zeit 12.06 Uhr ist es mittlerweile geworden.
Zurück gleich wieder zur Kriegslage am Persischen Golf.
Die Bombardements der Alliierten auf Ziele im Irak und im besetzten Kuwait dauern unvermindert an.
Über die Zahl der Toten und das Ausmaß an Zerstörung liegen weiterhin kaum Informationen vor.
Die Ökokatastrophe durch massenhaft ausfließendes Öl verschärft sich.
Fieberhafte Bemühungen sind allerdings im Gange, den verheerenden Ölteppich nicht noch größer werden zu lassen.
Zunächst zu den aktuellen Kriegsoperationen am Golf Roland Machatschke mit einer Zusammenfassung.
Drei Operationen finden zurzeit am Persischen Golf gleichzeitig statt.
Die pausenlosen Luftangriffe der Alliierten, die Vorbereitungen auf einen Landkrieg zur Befreiung von Kuwait und der Kampf gegen die Verseuchung durch ausfließendes Rohöl.
Ziel der alliierten Luftgeschwader war heute Vormittag einmal mehr die südiirakische Stadt Basra, der wichtigste Hafen des Landes, obwohl nicht direkt am Meer, sondern landeinwärts am Châtel Arab gelegen.
Die Lichtblitze der einschlagenden Bomben und Raketen konnten in der 40 Kilometer entfernten iranischen Stadt Khorramshahr beobachtet werden.
Dort hat man auch registriert, dass seit gestern die bis dahin hörbaren Fliegerabwehrbatterien verstummt sind.
Jeder stellt sich wohl die Frage, welche Ziele nach mehr als 20.000 Luftwaffeneinsätzen seit Beginn der Kampfhandlungen am 17.
Jänner noch angegriffen werden könnten.
Die Zeitung Washington Post gibt teilweise eine Antwort.
Sie zitiert hochrangige, ungenannte Quellen, wonach trotz der Intensität des Luftkriegs keineswegs alle strategischen Ziele erreicht worden sind.
So sollen sich noch immer rund zwei Drittel der irakischen Flugplätze in benutzbarem Zustand befinden.
Das bereite aber keine Kopfschmerzen, da eventuell startende Flugzeuge dann eben in Luftkämpfen zerstört würden.
Ein Fünftel der bestätigten irakischen Radaranlagen sind dort Washington Post wieder repariert worden.
Von 30 bekannten festen Abschussanlagen für Scud-Mittelstreckenraketen seien bis Freitag nur acht zerstört worden.
Beweise in Form von Luftaufnahmen, dass mobile Skadrampen getroffen wurden, gäbe es nicht.
Zerstört sollen jedoch alle Anlagen für den möglichen Atomwaffenbau und die Hälfte der Anlagen für die Produktion neuer chemischer und biologischer Kampfstoffe sein.
Nach Angaben der Washington Post hätten die Fliegerabwehrgeschütze den Krieg bis jetzt weitgehend überstanden und die Kommunikationslinien zwischen Saddam Hussein und seinen Streitkräften seien zwar gestört, aber nicht unterbunden worden.
Offizielle Stellungnahmen zu diesem Bericht der immer gut informierten Washington Post gibt es nicht.
An der Umweltfront geht der Kampf gegen die von den Irakern ausgelöste Ölpest weiter.
Amerikanische F-111-Schwenkflügelbomber haben gestern durch Präzisionsangriffe mit gesteuerten Gleitbomben versucht, den Zufluss zur kuwaitischen Ölverladestelle vor der Küste zu sprengen.
Dort hatten die Iraker ja die Hähne geöffnet.
Nach Meldungen aus Riyadh soll sich der Ölfluss ins Meer deutlich verringert haben.
Der Ölteppich entlang der kuwaitischen und saudi-arabischen Küste ist fast 60 Kilometer lang und 15 Kilometer breit und bedroht nach wie vor die Meerwasserentsalzungsanlagen, aus denen Saudi-Arabien einen Großteil seines Trinkwassers bezieht.
Expertenteams aus den USA, Dänemark und Norwegen sind am Golf eingetroffen und haben ihre zweifache Aufgabe in Angriff genommen.
Den Schutz der noch nicht verseuchten Küste vor dem Öl und die Reinigung des betroffenen Meeresgebietes.
In Saudi-Arabien und den arabischen Anrainerstaaten wie Bahrain oder Katar kaufen die Menschen die Mineralwasser- und Tafelwasservorräte auf.
Der Iran, der am Nordufer des Golfs noch nicht direkt betroffen ist, hat alle internationalen Organisationen um dringende Hilfe zur Bekämpfung der Ölpest gebeten.
Sie ist zur Stunde die am deutlichsten sichtbare humanitäre Katastrophe dieses Kriegs.
Denn der Irak gibt nach mehr als 20.000 Lufteinsätzen der Alliierten eine Opferbilanz von lediglich 101 Zivilpersonen und 90 Soldaten an.
Die USA gehen mittlerweile davon aus, dass die Befreiung Kuwaits allein durch Krieg aus der Luft nicht gelingen kann.
Soviel von Roland Machatschke.
Zur weiteren Entwicklung des Golfkrieges meldete sich der engste Militärpirater des französischen Präsidenten Langsat zu Wort.
In einer Sendung des französischen Fernsehens berichtete er detailliert über die Position Frankreichs im Golfkonflikt.
Aus Paris, Lorenz Galmezza.
Die Phase der reinen Luftwaffeneinsätze der Anti-Irak-Koalition werde etwas länger andauern als geplant, nämlich bis zu vier Wochen anstatt drei.
Die Verzögerung sei auf die teilweise störenden Wetterverhältnisse im Golf zurückzuführen.
Derzeit würden die Bombardements konzentriert gegen die 150.000 Mann starken Eliteeinheiten Saddam Husseins gerichtet.
Schon bald aber sollen die irakischen Einheiten im Südwesten Kuwaits und entlang der Küste bombardiert werden.
Mit solchen und ähnlichen Erläuterungen zu den Kampfhandlungen im Golf war gestern wieder mal ein Militärsprecher in Uniform Sondergast im größten TV-Sender.
Aber diesmal war es nicht irgendein General im Ruhestand, sondern der Chef des militärischen Kabinetts im Élysée, Admiral Jacques Langsad, das heißt der engste militärische Berater François Mitterrand.
Gemeinsam mit Generalstabschef Schmid und Verteidigungsminister Chevènement bereitet er die militärischen Entscheidungen des Präsidenten vor.
Das Datum der bevorstehenden Bodenkämpfe sei noch nicht fixiert, plauderte der Admiral weiter aus der Schule.
Die ökologische Katastrophe, also der 50 Kilometer lange Ölteppich vor der kuwaitischen und saudi-arabischen Küste, könne eine Landung der alliierten Truppen nicht wirklich behindern, auch wenn die Militäroperationen dadurch nicht gerade vereinfacht würden, meinte Admiral Longsad.
Jedenfalls sei das nukleare und chemische Potential Iraks durch die Bombardements schwer angeschlagen.
Man könne nicht ausschließen, dass es den Irakern gelungen sei, einige Sprengköpfe mit chemischen Kampfstoffen für die Scud-Raketen herzustellen, aber nichts erlaube es, das mit Sicherheit zu behaupten.
Sollte der Irak Kampfgas einsetzen, so werde er sicher Kurzstreckenraketen, Flugzeuge und die Artillerie dazu verwenden.
Hauptziel solcher Giftgasangriffe würden die alliierten Truppen sein, fuhr der Präsidentenberater fort, um dann zu versichern, dass die politischen Ziele der Kriegshandlungen unverändert geblieben seien.
Es handele sich ausschließlich um die Befreiung Kuwaits und nicht um die Eroberung Iraks oder um einen eventuellen Sturz.
Saddam Hussein zerklärte der Admiral und meinte, US-Präsident Bush und François Mitterrand seien sich darüber nach wie vor einig.
Dass der Chef des Militärkabinetts im Élysée und nicht der Verteidigungsminister Jean-Pierre Chevément beauftragt wurde, Frankreichs Position im Golfkrieg vor dem Fernsehpublikum zu erklären,
beweist, wie sehr der als nicht kriegsentschlossen genug umstrittenen Minister in Ungnade gefallen ist.
Zugleich scheint der Auftritt des Admirals jenen Kritikern recht zu geben, die Präsident Mitterrand vorwerfen, seit Kriegsbeginn das Wort den Militärs zu überlassen und jede interne politische Diskussion, etwa über die Kriegsziele und die Rolle Frankreichs in diesem Krieg, zu meiden.
Lorenz Gallmetzer war das aus Paris.
Fast schon ungewöhnlich ruhig war die vergangene Nacht für die Israelis, das heißt vor allem für die zuletzt immer wieder von irakischen Raketenangriffen bedrohten Bewohner Tel Avivs und Haifas.
Es gab keine irakischen Angriffe.
Was aber nicht heißt, dass die Spannung in Israel zurückgeht, denn gestern erst hat Saddam Hussein den Einsatz chemischer Waffen angekündigt.
Und in der israelischen Öffentlichkeit wächst der Druck auf die Regierung, eine Vergeltungsaktion zu starten.
Ben Segenreich meldet sich aus Tel Aviv.
Im gestrigen regulären Ministerrat in Jerusalem sind keine neuen Entscheidungen gefallen.
Offiziell hat sich die Bewertung der Lage nicht geändert, aber dem Ton, den die politische Führung und die Presse anschlagen, ist deutlich zu entnehmen.
Man glaubt, dass Saddam Hussein immer mehr in Not gerät und daher immer gefährlicher wird.
Die Regierung nimmt dabei weiterhin sowohl jenen, die einen Gegenschlag fordern, als auch den Bremsern geschickt den Wind aus den Segeln.
Saddam hat die rote Linie schon überschritten, sagte Verteidigungsminister Moshe Arendt gestern so deutlich wie noch nie.
Sprich, es steht schon fest, dass Israel militärisch reagieren wird.
Andererseits sagt der Außenminister David Levi, alle Umstände würden gegenwärtig gründlich studiert.
Jener Flügel in der Koalition, der für ein sofortiges Eingreifen der Armee eintritt, ist nach außen hin an den Regierungskonsens gebunden.
Besonders berät ist das Schweigen des Wohnbauministers Ariel Sharon, der nach dem Libanon-Krieg aus dem Amt des Verteidigungsministers entlassen worden war.
Wissenschaftsminister Yuval Ne'eman sagte, er würde sich nach dem Krieg aus historischer Perspektive äußern.
Ein wichtiges Element in der Entscheidung, wie lange Israel zuwarten kann, ist das Stehvermögen der bombardierten Bevölkerung.
Einer Umfrage der Tageszeitung Haddashot zufolge sind noch immer 76% der Bevölkerung gegen einen militärischen Schlag eingestellt, doch schon 36% sagen, dass es ihnen persönlich schwer fällt, durchzuhalten.
Deswegen und wegen der wachsenden Wahrscheinlichkeit, dass Saddam, sei es durch Raketen, sei es durch einen Selbstmordpiloten, einen chemischen Angriff versucht, meinen einige Kommentatoren, dass weiteres Zuwarten unverantwortlich wäre.
Jediot Acharonot, die größte Tageszeitung des Landes, forderte von den USA, sofort und mit allen Mitteln, sprich mit einer Luftlandedivision oder gar einer Atombombe, gegen die Raketenwerfer im West-Irak vorzugehen.
Wenn die Arbeit binnen weniger Tage nicht erledigt wäre, solle sie den Israelis überlassen werden.
Die englischsprachige Jerusalem Post schrieb, eine israelische Militäraktion würde die Allianz nicht sprengen und arabische Länder nicht destabilisieren, sondern den Krieg sogar abkürzen.
Durch weiteres Zuwarten würde Israel wie eine militärische Last für die USA dastehen und die sorgsam aufgebaute Abschreckung gegen die arabischen Nachbarn würde unglaubwürdig.
Im Zusammenhang mit dem Krieg am Persischen Golf stellt sich auch die Frage nach den weltwirtschaftlichen Auswirkungen.
Für uns besonders interessant nach den Folgen für die europäische Wirtschaftskonjunktur.
Die konjunkturellen Auswirkungen, so viel ist bis jetzt klar, lassen sich bisher jedenfalls nicht positiv einschätzen.
So die Zwischenbilanz der EG aus Brüssel, Klaus Emmerich.
Die Krise kuriert die Krise kaum.
So umschreiben Experten der IG die Wirkung des Golfkrieges auf die Weltwirtschaft.
Der bisherige Abschwung in eine Rezession kann nach diesen vorsichtigen Untersuchungen durch Sonderfaktoren wie die Rüstungsindustrie angesichts der Nachschuberfordernisse im Golfkrieg auch nicht annähernd ausgeglichen oder gar in eine nachhaltige Wirtschaftsbelebung umgesetzt werden.
Nur Deutschland, Österreich und die Schweiz bleiben bei ihren Auftriebskräften.
Der Anteil der Rüstungsindustrie an den volkswirtschaftlichen Wertschöpfung wird im Durchschnitt aller Staaten auf 4 bis 5 Prozent veranschlagt.
Allerdings ergeben sich für einzelne Branchen und Regionen Massierungen, die jedoch konjunkturell kaum durchschlagen.
Waffenproduktionen
etwa in den USA konzentriert sich auf modernste Elektronik auf Kalifornien, Neuengland oder Texas, während Waffen-Großproduzenten wie Frankreich, Großbritannien, aber auch die Sowjetunion bei Stahl, Maschinenbau und Elektronik über sogenannte Marktanteile der Rüstung bis zu immerhin 20 Prozent verfügen.
Selbst wenn Kapazitätserweiterungen im Einzelnen durch den Golfkrieg ausgelöst werden könnten, ergeben sie schon im Zeitablauf keine Soforthilfe für die weltweit schwächliche Konjunktur.
Der laufende Militärbedarf dieser Tage und Wochen bereitet auf der Produktionsseite weder in den USA noch in den europäischen Teilnehmerstaaten wie Großbritannien oder Frankreich besondere Schwierigkeiten.
Schwierig gestaltet sich vielmehr die Organisation des riesenhaften Nachschubs bei Bomben, Raketenschwärmgeräten und Spezialwaffen, genauer gesagt die Abwicklung des Transports aus den Fabriken, Depots und Bereitstellungsräumen in den USA und in Europa in das Kriegsgebiet.
Selbst auf der Transportseite wird davor gewarnt, die konjunkturellen Wirkungen des Krieges zu überschätzen.
Experten setzen dem militärischen Einsatz von Flugzeugen, auch solchen aus der Zivilflotte oder von Schiffen, statistisch die wachsenden Verluste der internationalen Reisebranche gegenüber.
Ausbleibende Geschäftsreise führen zu einer Minderauslastung von Flugzeugen und inzwischen Streichung von ganzen Flugprogrammen mit einer Umsatzminderung der internationalen Fluggesellschaften von mindestens 30 Prozent, nach anderen Schätzungen sogar bis zu 50 Prozent.
Umsatzeinbußen des Einzelhandels werden auf mindestens 10 Prozent veranschlagt.
Bei länger andauerndem Krieg kann dies bis zu 30 bis 40 Prozent Minderumsetzen führen.
Schon jetzt verursachen vorsichtige Dispositionen des Einzelhandels Stornierungen und aufschiebende Auftragserteilungen.
Umsatzeinbußen der Verbrauchsgüterindustrie erscheinen unvermeidlich.
Jedenfalls wird der Lagerzyklus nicht nur bei Konsumgütern schlagartig verändert und teilweise unterbrochen, sondern auch bei Investitionsgütern.
ist doch das Investitionsklima in den wichtigsten Industrieländern des Westens durch äußerste Vorsicht geprägt, so dass sich die vor Kriegsbeginn zu beobachtenden Rezessionserscheinungen verstärken.
Bremswirkungen in der Konjunktur werden auch durch rapid zunehmende Zahlungsschwierigkeiten der dritten Welt verstärkt.
Während die weltweit zunehmende Verschuldung der Staaten, allen voran den USA mit ihrem riesenhaften Budgetdefizit, den Preis fürs Geld nach oben drückt, verstärken steigende Zinsen und ungedenkte Zahlungsverpflichtungen die Wirtschaftskrise weltweit.
Klaus Emmerich war der Berichterstatter.
Wir bleiben beim Thema Golfkrieg.
Dazu, aber auch zu anderen Fragen, hat sich heute in Wien Außenminister Alois Mock geäußert, Bettina Reuter informiert.
Im Golfkrieg ist von Seiten Saddam Husseins nach Ansicht von Außenminister Alois Mock noch einiges zu erwarten.
Selbstverständlich ist für Mock, was ich natürlich mit allem Nachdruck verurteile, dass offensichtlich von irakischer Seite Öl in den persischen und arabischen Golf gelassen wurde und die ökologischen Schäden ja nicht abzusetzen sind.
Ich sehe das natürlich im Widerspruch mit einer ganzen Reihe internationaler Konventionen.
und lässt die Befürchtung aufkommen, dass hier von Seite Saddam Husseins ein Krieg angestrebt wird, der nicht einmal die primitivsten Regeln des Völkerrechtes respektiert.
Gestern Abend aufgetauchte Gerüchte, wonach ein hochrangiger irakischer Diplomat in Österreich um politisches Asyl angesucht habe, dementierte der Außenminister nicht.
Mock wollte allerdings nicht sagen, ob es sich dabei um ein Mitglied der irakischen Botschaft in Wien handelt, nur dass dies nicht der einzige Fall sei.
Zur zweiten Krisenregion, zu Jugoslawien, meinte Mock, auch nach der leichten Entspannung am Wochenende sei Grund genug zur Sorge gegeben, denn schon beim nächsten Anlass könnten die Wellen noch höher schlagen.
Im Verhältnis der jugoslawischen Regierung zu den Teilstaaten gäbe es keine perfekte Lösung, vor allem da zurzeit die Anzeichen für einen neuen Verfassungsentwurf nicht gerade günstig seien.
Was nun die Beziehung Österreichs zu Jugoslawien und den Teilrepubliken betrifft, vertritt Außenminister Mock eine pragmatische Haltung.
Es war sogar aus Gründen der nachbarschaftlichen Beziehungen in der Zeit der kommunistischen Herrschaft üblich, die Verantwortlichen der Teilrepubliken zu empfangen, auch mit ihnen konkrete Fragen der Zusammenarbeit zu besprechen.
Umso konsequenter und selbstverständlicher ist es für mich,
dass ich demokratisch gewählte Organe empfange, was nichts daran ändert, dass wir offizielle diplomatische Beziehungen eben mit Belgern, mit der Bundesregierung haben.
Und da werde ich einen sehr pragmatischen Weg beibehalten.
Jede zusätzliche Zusammenarbeit ist mir willkommen.
Der Grundsatz hat immer gegolten und gilt natürlich auch jetzt.
Das wird Außenminister Mock auch morgen dem kroatischen Präsidenten Tudjman mitteilen, der heute am späten Nachmittag zu einem inoffiziellen Besuch in Wien erwartet wird.
Wir bleiben bei dem zuletzt angesprochenen Thema.
Eine Ausweitung des Konflikts zwischen Belgrad und der Führung in Kroatien konnte wieder einmal vermieden werden.
Wir sind knapp dem Bürgerkrieg entgangen, so riefen mehr als 200.000 Menschen bei einer spontanen Demonstration in der kroatischen Hauptstadt Zagreb.
Nach dem Treffen zwischen dem kroatischen Präsidenten Dutschmann und dem serbischen Präsidenten Milosevic hat sich die Lage entspannt.
Dutschmann verpflichtete sich, seine im letzten Jahr aufgestellte Präsidentenpolizei, wie sie in Zagreb genannt wird, zu entwaffnen, also jenen Schritt zu tun, den Belgrad verlangt hatte.
Im Gegenzug versprach die jugoslawische Bundesregierung, die in Kroatien stationierten Truppen der Reservearmee ebenfalls zu entwaffnen.
Aus Zagreb meldet sich jetzt Friedrich Orta.
Auf den Straßen Zagrebs, aber auch in den Städten und Dörfern Kroatiens waren in den vergangenen Stunden Reservepolizisten in grauer Uniform und mit Barrette zu beobachten, wie sie in Taschen, Gewehre, Waffen und Munition bei den Polizeistellen abgaben.
Die kroatische Regierung verwirklicht offensichtlich das Abkommen mit der Zentralregierung in Belgrad, wonach die kroatischen Reservisten entwaffnet, die erhöhte Bereitschaft der jugoslawischen Volksarmee in Kroatien und Slowenien dafür aufgehoben wird.
Nach Angaben aus Belgrader Armeekreisen beträgt die Truppenstärke der aktiven und Reservepolizeien Kroatien 50.000 Mann.
Kroatiens Präsident Dučman hat nach dem in Belgrad ausgehandelten Kompromiss am Wochenende im Zagreber Parlament neuerlich die Entschlossenheit seiner Regierung betont, die Freiheit, Demokratie und Souveränität Kroatiens zu verteidigen.
Niemand sollte dem Irrtum erliegen, so Dučman, diese Entschlossenheit brechen zu können.
In Vereinigung mit der Belgrader Zentrale sieht Dutschland kein Hindernis für die Unabhängigkeitsbestrebungen der Teilrepublik.
Wenn es nicht zu einem losen Staatsverband der jugoslawischen Teilrepubliken kommen sollte, will sie Kroatien von Jugoslawien trennen.
Die kroatische Führung schätzt die Lage nach den dramatisch kritischen Stunden der vergangenen Tage offenbar jetzt für weniger gefährlich ein.
Sonst würde Dutschland sicherlich nicht mit einer Regierungsdelegation heute nach Wien fahren.
Auf erschlossene Türen stößt man, wenn man zurzeit im kroatischen Innen- und Verteidigungsministerium nähere Auskünfte über die sogenannte Affäre Spiegel, die inzwischen auch als das jugoslawische Votagate genannt wird, in Erfahrung bringen will.
Verteidigungsminister Spiegel und Innenminister Volkovac sind nicht erreichbar.
Beide wurden in einem zuerst vom serbischen Fernsehen ausgestrahlten antikroatischen Propagandafilm beschuldigt.
mit illegal gekauften Waffen in Kroatien den Bürgerkrieg vorzubereiten.
Spiegel wurde mit versteckter Kamera gefilmt und von zwei Männern interviewt.
Einer davon ist inzwischen tot.
Ein gewisser Zvonko Ostoic, 33 Jahre alt, aus der Ortschaft Vukovar im kroatisch-serbischen Grenzgebiet.
Selbstmord heißt es in Kroatien.
Der Mann war vom Nachbarn erkannt worden und wollte die Folgen nicht ertragen, heißt es.
Nach kroatischen Zeitungsberichten war er bis vor fünf Monaten Mitglied in der Partei Dutchmans, wurde aber ausgeschlossen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass er für den jugoslawischen Geheimdienst in Australien tätig war.
Serbische Zeitungen haben sofort angedeutet, dass es möglicherweise gar nicht Selbstmord war.
Der Film war am Wochenende auch in Kroatien zu sehen, eine Expertenrunde kommentierte.
Sie kam zum Schluss, der Film ist entweder echt oder eine grobe Fälschung oder Spiegel hat gewusst, dass er gefilmt wird und deshalb seine Aussagen maßlos übertrieben, um die Armee bewusst in die Irre zu führen.
Für die serbische Seite ist dieser Versuch der Kroaten, den Film als Fälschung darzustellen, kläglich gescheitert.
Spiegel und führende Mitglieder der regierenden kroatisch-demokratischen Union werden von Belgrad als Verschwörer bezeichnet, die verhaftet werden sollten.
Die kroatisch-serbischen Spannungen sind angesichts seiner drohenden Bürgerkriegsgefahr zwar entschärft, aber keineswegs aus der Welt geschafft.
Friedrich Orta war das aus der kroatischen Hauptstadt.
Wir bleiben noch beim Stichwort Jugoslawien und wenden uns Slowenien, jener Teilrepublik zu, die ja mit besonderer Intensität nach Unabhängigkeit strebt.
Die nächsten Monate werden für Slowenien eine endgültige Klärung bringen.
Slowenien wird ein eigener Staat, bekräftigt Ministerpräsident Peterley heute in einem AZ-Interview.
Das Konföderationsmodell ist für den slowenischen Regierungschef nicht mehr aktuell.
Wir sehen nicht Slowenen, in Slowenien die Situation, etwa die in Slowenien lebenden Serben.
Gerhard Seyfried hat sich umgehört.
In Belokraine in Slowenien sind Serben zwar schon seit einem halben Jahrtausend ansässig, unter der Gesamtpopulation Sloweniens spielen Angehörige der serbischen Volksgruppe jedoch eine äußerst geringe Rolle.
Auf 40.000 bis 50.000 wird ihr Anteil unter der 2 Millionen umfassenden Gesamtbevölkerung geschätzt, 2 bis 3 Prozent lediglich.
In der Hauptsache handelt es sich dabei um Gastarbeiter und ein bekanntes Restaurant im Norden Ljubljanas spiegelt das Völkergemisch Jugoslawiens anschaulich wider.
Der Besitzer war mehrere Jahre bei der Volksarmee, ist in Mazedonien geboren und nun seit Jahren in Slowenien ansässig.
Unter seinem Personal findet sich auch ein junges Ehepaar aus Serbien, über deren Arbeit sich der Besitzer des privaten Restaurants lobend äußert.
Unter den 17 Parteien, die bei den ersten Freien Wahlen in Slowenien kandidierten, findet sich eine, so die offizielle Bezeichnung, Partei für die Gleichberechtigung der Staatsbürger, eine Art Partei der Nicht-Slowenen, wie deren Parteivorsitzender Dragica Marojevic meint.
Die beiden jungen Serben in den Diensten des slowenischen Arbeitgebers wären potenzielle Wähler.
Doch die Partei der Nicht-Slowenen fristet nur ein Schattendasein.
Möglicherweise deshalb, weil sie als Serbenpartei abgestempelt ist.
Freilich finden sich unter den 10% Nicht-Slowenen neben den Serben auch Kroaten, in ganz geringem Maße Moslems, Ungarn, Italiener und solche, die sich keiner Volksgruppe zuordnen, Jugoslawen also.
Diskriminierungen von Minderheiten in Slowenien können er zwar nicht behaupten, aber mit dem zügigen slowenischen Kurs in Richtung Unabhängigkeit und eigener Staat ist Parteichef Marojevic den doch nicht einverstanden.
Was ist, wenn eine eigene slowenische Staatsbürgerschaft eingeführt wird?
Was geschieht dann mit den Nicht-Slowenen in Slowenien, fürchtet Marojevic?
Wie sieht der Serbe Marojevic die Zukunft seiner Volksgruppe in Kroatien, Stichwort Knin, und in Slowenien?
Das bedeutet, dass das kroatische Volk
Wir hoffen darauf, dass das kroatische Volk einsehen wird, dass es keinen demokratischen Staat aufbauen kann ohne das Mittun des serbischen Volkes, das dort auf kroatischem Gebiet sozusagen als autochtone Bevölkerung lebt.
Und zwar so, wie auch die Slowenen ihren demokratischen Staat nicht aufbauen können und auch nicht ohne die Nicht-Slowenen, die geholfen haben, Slowenien mit aufzubauen.
In Slowenien werden aufgrund des Wandels von der Plan-zur-Marktwirtschaft zunächst zahlreiche Arbeitsplätze verloren gehen.
Marojevic fürchtet, dass vor allem die Gastarbeiter davon betroffen sein werden.
Er fürchtet eine bevorstehende Wirtschaftsemigration und baut darauf seine Argumentation für den zentralistischen Bundesstaat serbischer Prägung auf.
Wenn es die Armut nicht geben würde, dann wäre die Lage viel anders.
Angesichts der Armut stellt sich aber die Frage Konföderation oder Föderation in einem anderen Licht.
Wenn eine Konföderation gebildet wird, dann bricht das monetäre System zusammen.
Wenn jetzt das Geld aus der Zentralbank in alle sechs Teilrepubliken abgezogen wird, was bleibt dann überhaupt noch?
Eine Frage freilich, die verblasst hinter den hunderten Fragen, die sich rund um die jugoslawische Zukunft stellen.
Ein Blick auf die Uhr, 12.30 Uhr.
Nächstes Thema die Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglenn.
Heute fand die WM-Kombinationsabfahrt der Herren statt.
Zum Ergebnis Edi Finger Junior.
Endergebnis kann ich Ihnen noch keines berichten, denn das Rennen ist noch im Gang.
Die Startnummer 46, Ishioka aus Japan, wartet auf seinen Start.
Es gab einige Unterbrechungen.
Jetzt auch wieder das Rennen nach einem Sturz unterbrochen.
Ronald Duncan aus Großbritannien, er ist oben in die Netzkurve geflogen.
musste abtransportiert werden mit dem Hubschrauber und er hat schwere Schnittwunden am Gesäß erlitten.
Also hoffentlich geht es ihm schon ein bisschen besser.
Zwischenergebnis und da wird sich nicht mehr viel ändern.
Die Kombiabfahrt hat Christian Gediner Italien gewonnen.
Zweiter Wilhelm Pest Schweiz, dritter Thorsten Norwegen.
Wo sind die Österreicher?
Erwin Resch an der 8.
Stelle.
Sensationell gut, der Super-G-Weltmeister.
Stefan Eberhardt an der 9.
Stelle.
Auch sehr gut gefahren.
Der Österreicher Günter Mader an der 11.
Stelle.
Und ein bisschen enttäuschend unser Hubsi Strolz.
Er ist im Moment an der 27.
Stelle.
Und was bedeutet das für den Kombistallum am kommenden Mittwoch?
Stefan Eberharder hat für den Slalom hochgerechnet bei zwei Laufzeiten insgesamt von 95 Sekunden.
Und das sind so in etwa die zwei Läufe bei einem Kombi-WM-Slalom.
Eberharder hat einen Vorsprung auf Günter Marder von 0,84 Sekunden.
Auf Marc Girardelli von 1,22 Sekunden.
auf Paul Acula von zwei Sekunden, auf Steve Loch aus der Schweiz von 2,9 Sekunden und auf Hubert Strolz von 3,9 Sekunden.
Also Stefan Eberharder hat echte Medaillenschancen, aber Günther Marder hat auch Chancen auf eine Medaille.
Nicht wahr, Adi?
Ja, genau, Edi, so ist es.
Günther, es sieht gut aus.
Ja, ich bin mit meiner Abfallsleistung sehr zufrieden.
Die anderen Konkurrenten für die Kombination sind etwa
im Umfeld von mir und werden dann sehen, was beim Slalom geht.
Wer sind jetzt deine schärfsten Konkurrenten?
Gerardelli?
Ja, Paul Akkola sicher und die anderen in Österreich, Stefan Eberhardt, Strolz, Hubert, das glaube ich, werden die Hauptkonkurrenten.
Silber im Blick?
Ja, ich werde versuchen,
im Slalom einfach als normales Slalomrennen zu sehen und dort voll zu attackieren.
Danke Günther, Ede zurück zu dir.
Ja und jetzt wollen wir natürlich auch hören, was der Weltmeister im Super-G, Stefan Eberharder, sagt.
Ganz kurz Günther.
Ede Finger, wir müssen das Interview auch später verlegen, denn Stefan ist gerade beim deutschen Fernsehen.
Okay, auf jeden Fall wird er glücklich sein.
Noch einmal gute Ausgangsposition für die Österreicher.
Eberharder hat einen großen Vorsprung, Marder eine gute Ausgangsposition und der Hubsi stolzt, wenn er einen Superslalom bietet.
Am Mittwoch hat er auch noch kleine Medaillenchancen.
Das war's hier live aus Saalbach.
Hintergrem von der Herrenkombi Abfahrt.
Danke, Edi Finger.
Weiter nun mit der politischen Berichterstattung.
Vor zwei Wochen haben Wissenschaftler des Atomforschungszentrums Seibersdorf eine Studie vorgestellt, wonach vier Standorte in Österreich für ein unterirdisches Atommüll-Entlager geeignet wären.
Die Bekanntgabe dieser Studie hatte umgehend zu Protesten an den infrage kommenden Orten geführt.
Heute stellen das Ökologieinstitut und Gesundheitsminister Harald Ettel zwei weitere Studien vor, in denen Alternativen zu einem sogenannten Tiefenlager untersucht werden.
Das Ökoinstitut kommt dabei zu dem Schluss, dass bei Vermeidung von radioaktiven Stoffen, wo immer das möglich erscheint, und bei gleichzeitig sorgfältiger Trennung des verbleibenden Atommülls, ein Endlager für radioaktiven Abfall nur ganz geringe Dimensionen haben müsste.
Und für diese Zwecke, so das Öko-Institut, würde die Errichtung eines Atommüll-Containers, eines sogenannten Behälterlagers, vollkommen ausreichen, Franz Simbürger berichtet.
Ja, meine Damen und Herren, Franz Simbürger meldet sich nicht.
Daher gehen wir weiter ins Ausland wieder.
Nach dem blutigen Armee-Einsatz in den Balkenrepubliken Litauen und Lettland herrscht in den Hauptstädten Wilna und Riga gespannte Ruhe.
Eine neue Eskalation der Gewalt erscheint aber nicht ausgeschlossen.
Russlands Präsident Jelzin sieht im Zusammenhang mit der Baltikum-Krise die Sowjetunion am Rand eines Bürgerkriegs.
Im Gegensatz zu Staatschef Gorbatschow, dem Boris Yeltsin in einem US-TV-Interview vorwirft, den Verstand verloren zu haben, sprach sich der russische Präsident erneut für die Unabhängigkeit der baltischen Provinzen aus.
Der Gegensatz Gorbatschow-Yeltsin ist nur ein Indiz für die innenpolitisch gespannte Lage vor dem Hintergrund der Nationalitätenkonflikte und der tristen Wirtschaftslage.
Was denken die Menschen darüber, speziell in Moskau?
über die kritische Lage im Baltikum, über Glasnost und Perestroika, über die plötzliche Geldumtauschaktion sowie über die Versorgungslage.
Susanne Scholl hält sich nach längerer Zeit wieder in Moskau auf und ist diesen Fragen nachgegangen.
Hier ihr Bericht.
Im Flugzeug von Frankfurt nach Moskau erklärte der Kapitän den ungewöhnlich wenigen Passagieren die Flugroute.
Über Litauen werden wir dann einen kleinen Bogen machen, so die Erklärung, und den Gesichtern der Mitreisenden war anzusehen, woran sie dachten.
Was sagst du zu Vilna und Riga, waren die ersten Worte einer Moskauer Freundin.
Wir zittern ständig um unsere Freunde in Vilna, die sich in der litauischen Regierung engagiert haben.
Noch vor einem Jahr sind wir regelmäßig bei ihnen zu Besuch gewesen.
Und natürlich sind wir auf ihrer Seite.
Aber jetzt, sagt ein anderer Moskauer Freund, jetzt kann ich nicht mehr hinfahren.
Ich müsste mich in ihrem Haus verstecken, wo ich doch nur Russisch spreche und den Menschen auf der Straße vielleicht nicht schnell genug erklären kann, zu welchen Russen ich gehöre.
nämlich zu denen, die ihren Unabhängigkeitswillen verstehen und unterstützen.
Es ist, als ob wir schon im Bürgerkrieg wären.
Und in den Unabhängigkeitsbewegungen im Baltikum sind doch auch so viele versammelt, die sich bisher nie für Politik interessiert haben, die die Spielregeln gar nicht kennen und natürlich Fehler machen.
Und diese lügen überall.
Es ist schwer zu glauben, was die erfahrenen Moskauer in diesem Punkt erzählen.
Aber was ist mit der viel gepriesenen Glasnost geworden?
Immerhin gibt es doch unabhängige Zeitungen.
Immerhin gibt es doch ungleich viel mehr Ausdrucksmöglichkeiten als noch vor wenigen Jahren.
Na und?
Lies die Zeitungen doch einmal.
Vom Staat der Lügner ist da die Rede.
Von Verrätern und Mafiosi, die sich gegenseitig, vor allem aber die Masse der Geld- und Machtlosen übers Ohr hauen.
Von der Unfähigkeit der Mächtigen, die Wahrheit zu sagen.
Zum Beispiel über die plötzliche Geldumtauschaktion, die die alteingesessenen Moskauer ganz anders erklären als die offiziellen Stellen.
Es war einfach viel zu viel Geld im Umlauf.
für viel zu wenige Waren, die man darum kaufen konnte.
Zeigen Sie.
In Erinnerung an frühere Moskau-Reisen bin ich mit einer Freundin einkaufen gegangen.
Für unser Nachtmahl.
Brot.
Denn alles andere muss man ohnehin langfristig organisieren.
Auf Wegen, die man gerade Freunden aus dem Ausland lieber nicht so gern erklärt.
Schließlich gibt's immer noch so etwas wie die berühmte russische Gastfreundschaft.
Die Mühe des Alltags versteckt man da gerne.
Ich dachte an die wohlgefüllten Brotgeschäfte früherer Jahre mit den dutzenden verschiedenen Brotsorten und Formen.
Und kam dann in ein leeres Geschäft.
Zur Auswahl gab es eine Sorte Schwarzbrot und eine Sorte Weißbrot.
Verstehst du jetzt, warum viele Leute hier schon sagen, unter Breschnews ist es uns besser gegangen, fragte meine Freundin?
Sogar wir, die Intellektuellen, die während der Breschnewschen Eiszeit wirklich zu leiden hatten, sagen uns das manchmal.
Natürlich im Spaß.
Aber wir sagen es.
Die Frage, ob sie Angst hat, dringt sich auf.
Angst sagt sie, Angst im eigentlichen Sinn haben wir nicht.
Aber vor fünf Jahren hatten wir unglaublich viel Energie und vor allem ganz große Hoffnungen.
Unsere Hoffnungen sind weg.
Das ist das Schlimmste an allem.
Susanne Scholl aus Moskau.
An diesem Wochenende startete die erste große Privatisierungswelle in der Tschechoslowakei.
Wie angekündigt werden zunächst kleine Betriebe aus Handel und Gewerbe versteigert, wobei ausschließlich Bürger der GSFR zum Zug kommen sollen.
Die zweite Privatisierungswelle umfasst später dann die großen Industrieunternehmen.
Hier sollen sich ebenfalls in erster Linie GSFR-Bürger beteiligen.
Und zwar soll ein kompliziertes Gutschein-System dann zu privatem Aktienbesitz führen.
Ausländer sollen erst nachträglich zugelassen werden.
Von der ersten Versteigerung von Kleinbetrieben in Prag für ein Gemüsegeschäft wurden rund 200.000 Schilling bezahlt, berichtet nun Jan Metzger.
Der Hammer fiel zum ersten Mal bei 580.000 Kronen.
Für diesen Preis ging am Wochenende das erste staatliche Unternehmen der Tschechoslowakei an einen privaten Käufer.
ein Gemüse- und Obstladen im Prager Stadtteil Zizkov.
Andere Geschäfte folgten.
Insgesamt 18 staatliche Kleinbetriebe sind Samstag und Sonntag im Prager Rathaus in zwei öffentlichen Auktionen unter die Leute gebracht worden.
Zum Teil haben sie astronomische Summen erzielt.
1,6 Millionen Kronen zum Beispiel brachte ein anderer Gemüseladen, Käuferin, die Filialleiterin des bisherigen Staatsbetriebes.
Gefragt, wie sie bei einem tschechoslowakischen Durchschnittslohn von 3200 Kronen im Monat an eine derartige Summe komme, antwortete die Frau mit der Unterstützung der gesamten Belegschaft, habe sie sich das Geld zusammengeliehen und werde es Krone für Krone zurückzahlen.
Die Frage, wo eigentlich all der plötzliche Reichtum herkommt, ist in diesen Tagen häufig gestellt worden.
Die ebenso häufig geäußerte Annahme,
Geld haben ein gutes Jahr nach der Revolution vor allem diejenigen, die in den vergangenen Jahrzehnten irgendwelche illegalen Einkünfte hatten, Geldwechsler, Schwarzhändler, korrupte Staatsdiener und Parteifunktionäre.
Die liebenden Hände, in die der tschechische Privatisierungsminister die vernachlässigten Staatsbetriebe gerne legen will, werden in vielen Fällen schmutzige Hände sein.
Das kann jedoch nur wenig die Erwartungen an einem ehemaligen Otzblock wohl einmaliges Experiment dämpfen,
für das die Prager Versteigerungen am Wochenende nur der erste Test waren.
Im großen Stil sollen in den kommenden Wochen im ganzen Land mehr als 100.000 staatliche Unternehmen in private Hände übergehen.
Läden, Restaurants, Hotels und Handwerksbetriebe.
Die Hoffnung der geplagten Kundschaft, die Privaten werden das Angebot erweitern und endlich einen besseren Service anbieten.
Für die Tschechoslowakei bedeutet all das den Beginn eines neuen Zeitalters.
Nach der politischen Revolution der Bürger gegen die Herrschaft der Monopolpartei kommt jetzt die wirtschaftliche Revolution in Schwung.
Der Umbau der Staatswirtschaft zu einem Marktsystem, auf dem privates Kapital den Ton angibt.
Rückgängig gemacht werden sollen damit vier Jahrzehnte, in denen das Regime alles getan hatte, um von der größten Fabrik bis zum kleinsten Laden alle Produktionsmittel in die Hände des Staates zu bringen.
Die sogenannte kleine Privatisierung, die an diesem Wochenende begonnen hat, ist jedoch nur ein Schritt bei der entschlossenen Umstellung des Landes auf Marktwirtschaft.
Verzichtet hat der Staat bereits auf die Festlegung der Preise, bei den meisten Gütern jedenfalls.
Auch das Außenhandelsmonopol staatlicher Handelsfirmen ist gefallen.
In dieser Woche wird das Parlament die Pläne für die sogenannte große Privatisierung beraten.
Die erfasst die staatlichen Industriekombinate, die zum Teil schon entflochten und in Aktiengesellschaften verwandelt worden sind und für die nun Käufer im In- und im Ausland gefunden werden sollen.
Teil des Konzepts für einen raschen Übergang zu Marktverhältnissen ist auch, dass viele unrentable Unternehmen die Roskuren nicht überstehen werden.
Unbeantwortet ist dabei die Frage, wie hoch die sozialen Kosten der Umstellung ausfallen und wie die Last verteilt werden wird, Inflation und Arbeitslosigkeit.
12.42 Uhr ist es mittlerweile geworden.
Eines der größten Themen der laufenden Regierungsarbeit in Österreich ist die dritte Etappe der ÖBB-Reform.
Die Bahn soll eine eigene Gesellschaft werden mit einem Aufsichtsorgan, derzeit Verwaltungsrat, und der Vorstand soll aufgestockt werden.
Der Minister wird Eigentümervertreter sein, den Verwaltungsrat von sich aus bestellen und der Vorstand soll selbstständig agieren.
Dazu ist eine Änderung des Bundesbahngesetzes nötig.
Welche Vorstellungen
der Vorsitzende des Verwaltungsrates Alfred Weiser dazu hat, im folgenden Beitrag von Herbert Hutar.
Der jetzige ÖBB-2-Vorstand, Generaldirektor Heinrich Übleis, und sein für die Technik zuständiger Stellvertreter Helmut Heinitz sollten nicht nur mehr Kompetenzen, sondern auch Verstärkung erhalten.
Im neuen Bundesbahngesetz wird man da voraussichtlich flexibel sein, sich zwar nicht auf eine bestimmte Anzahl von Vorstandsmitglieden festlegen, am wahrscheinlichsten aber wird es doch ein Vierervorstand werden.
Verwaltungsratspräsident Alfred Weiser.
Bei der Umwandlung und der Übertragung weiterer Rechte an den Vorstand wäre es vielleicht auch entscheidend notwendig,
entweder einen Finanzmann von außen hereinzuholen oder auch einen Marketingmann, da ja die beiden jetzt tätigen Herren mit ihrer Aufgabenfülle so eingedeckt sind, dass vielleicht der eine oder andere, der den Vorstand ergänzen soll, ja nicht nur frischen Wind hereinbringt, sondern auch nach dem Rechten sieht, dass die Abläufe
im Geschehen bei der Bahn viel rascher durchgeführt werden können als bisher.
Ein erfahrener Mann aus der Speditionsbranche würde gut herpassen, meint Weiser.
Vielleicht sollte es aber noch auch einen Spezialisten für den Ostverkehr geben.
Die Eisenbahner-Gewerkschaft ist da vorsichtiger.
Ein Mann von außen würde reichen, meint Vorsitzender Franz Hums.
Und was soll nach Ansicht des Verwaltungsratspräsidenten mit den breiten Prokuristen?
Verkaufsdirektor Heinrich Sittler und Generalsekretär Fritz Brocks passieren, könnten nicht die beiden gleich in die Vorstandsetage aufrücken?
Ich glaube, dass man die beiden Herren in ihren Funktionen belassen sollte und die anderen von mir Erwähnten in entsprechender Form einbauen sollte.
Das heißt also, der jetzige Verkaufsdirektor, der jetzige Finanzdirektor, Schrägstrich Generalsekretär, die sollen dort bleiben, allerdings der Vorstand darüber soll erweitert werden.
Ja, das ist meine Meinung und wir verfolgen die im Verwaltungsrat schon seit langem.
Der Verwaltungsrat selbst, bisher bloß beratendes Organ für den Verkehrsminister, soll ja auch aufgewertet werden.
Er besteht aus 18 Mitgliedern, ein Drittel von der Personalvertretung entsandt, die übrigen von Kammern und Interessensvertretungen.
Präsident Weiser?
Hier sollte meines Erachtens zunächst einmal eine Reduzierung der Mitgliederanzahl erfolgen, und zwar, dass man diese 18 Herren auf 15 oder sogar auf 12 reduziert.
Die Interessenvertretungen beispielsweise durch die Kammern
könnten insofern bleiben, als die zuständigen Herren, die sich alle als Verkehrsexperten
seit langem bewähren, im Verwaltungsrat verbleiben, aber nicht unbedingt nur ihre Interessengruppe zu vertreten haben.
Denn in erster Linie soll der Betreffende die Interessen der ÖBB vertreten und nicht die Interessen der Kammerfunktion.
Würde es in diesem Zusammenhang ausreichen, wenn ein und derselbe Mann vom Minister bestellt wird, vom Minister in den ÖBB-Verwaltungsrat geschickt wird, statt von der Kammer?
Ich glaube, dass dies durchaus möglich erscheint.
Man müsste also nur darauf aufmerksam machen, bitte du hast im Verwaltungsrat für die ÖBB die Überlegungen anzustellen und das Beste für die ÖBB dort mitzubestimmen.
Wer in den neuen Verwaltungs- oder auch Aufsichtsrat einzieht, das entscheidet aber dann Minister Rudolf Streicher.
Klar ist jedenfalls, dass ein Drittel der Belegschaftsvertretung bleiben soll.
Der jetzige ÖBB-Verwaltungsrat ist zwar vor kurzem für drei Jahre wiederbestellt worden.
Präsident Alfred Weiser will so lange dem Verwaltungsrat vorsitzen, solange es Verkehrsminister Rudolf Streicher will.
Er lässt es offen, ob er auch dem neuen, aufgewerteten Aufsichts- oder Verwaltungsrat der österreichischen Bundesbahnen angehören wird.
Sie hörten Herbert Hutter.
Zurück zum Thema Atommüll-Lager, hoffentlich diesmal ohne Leitungsprobleme.
Kurz zur Erinnerung, vor zwei Wochen haben Wissenschaftler des Atomforschungszentrums Seibersdorf eine Studie präsentiert, wonach vier Standorte in Österreich für ein unterirdisches Atommüll-Endlager geeignet wären.
Heute stellten das Ökologieinstitut und Gesundheitsminister Ettl zwei weitere Studien vor, in denen Alternativen zu einem sogenannten Tiefenlager untersucht werden.
Das Ökoinstitut kommt dabei zu dem Schluss, dass ein Endlager für radioaktiven Abfall nur ganz geringe Dimensionen haben müsste.
Die Errichtung eines Atommüllcontainers würde demnach vollkommen ausreichen.
Franzin Bürger.
Tiefenlager, also Atommüll in Stollen tief unter der Erde, Oberflächenlager, also ausbetonierte Atommüllgruben oder Behälterlager, also eigens errichtete Containergebäude, das sind die möglichen Alternativen für die Entlagerung von Atommüll, die das Öko-Institut untersucht hat.
Das Institut schlägt die Errichtung eines Behälterlagers vor, und zwar aus folgenden Gründen.
Erstens bleibt der Atommüll ständig kontrollierbar.
Zweitens fällt in Österreich relativ viel kurzlebiger Atommüll an, der nach dem Abklingen, wenn er also keine Radioaktivität mehr freisetzt, auf normalen Mülldeponien untergebracht werden könnte.
Und nur der wenige Langzeitmüll müsste in eine, dann allerdings nur noch sehr kleine Endlagerstätte verbracht werden.
Einige Jahrzehnte könnte so ein Behälterlager durchaus in Betrieb sein, meinen die Wissenschaftler des Öko-Institutes.
In der Studie heißt es, man könnte sogar bestehende Gebäude als solche Behälterlager verwenden, etwa das AKW-Gebäude in Zwentendorf oder die Flaggtürme in Wien.
Studien mit
Zweiter Schnitt.
Studienmitautor Peter Weiß.
Wenn man nun eben als temporäres, über Jahrzehnte gedachtes Abklinggebäude einen Flakturm hernimmt und da drinnen eben einige hundert Fässer unterbringt hinter diesen dicken Betonmauern und zwar in einer Form, dass man die schwächstaktiven außen stellt, dann bin ich sicher, dass man mit einem entsprechenden Messgerät außen gar keine erhöhte Strahlenbelastung wird messen können.
Und das würde dann die Akzeptanz für derartige Lager auch anderswo in Österreich heben, meint Weiß.
Allerdings ohne ausführliche Diskussion mit den Bürgern geht gar nichts, sagen die Wissenschaftler des Öko-Institutes.
Ausführliche Diskussion in den Ländern, das will nun auch Gesundheitsminister Harald Ettel.
Ein halbes Jahr lang sollten nun sowohl die Seibersdorf-Studie über einen Tiefenlager als auch die Öko-Institut-Studie über andere Lagerformen begutachtet werden, sagt Ettel.
auch wenn er selbst eher einer langfristigen Variante der Atommüllagerung zuneigt.
die Fakten rein technisch reihe und aufliste, dass wir es doch im Großen und Ganzen mit einem langfristigen Lagerbedarf, auch wenn das auch nur partiell ist, zu tun haben, dann habe ich für mich, wie gesagt, nur aus den technischen Kriterien heraus eine gewisse Präferenz für ein Endlager.
Ein Tiefenlager, so wie es andere Staaten auch haben.
Freilich politisch durchsetzbar sei keine Form des Endlagers zurzeit, weiß auch der Gesundheitsminister.
Die Diskussion um den Umgang mit Atommüll in Österreich wird also verlängert.
Meine Mutter und ich rückten in der langen, ungeordneten Reihe stummer Frauen zögernd Schritt für Schritt vorwärts.
Wir waren an diesem Morgen zwei einsame Geschöpfe unter Hunderten, vielleicht Tausenden von Frauen, wie viele von dieser ungeheuren Zahl hatten sie bisher wohl schon behandelt.
Mit diesen Sätzen beginnt der berührende Lebensbericht einer Frau, die als Kind und junges Mädchen aus der wohlgeordneten bürgerlichen Welt von Frankfurt am Main gejagt worden ist, weil sie Jüdin ist.
Die Autorin des Buches, im Angesicht des Feuers, Trudi Birger.
1933, wie Hitler zur Macht kam, fingen schon diese grauen Taten an.
Und was passierte?
Wie immer fuhren wir Sonntag in den Taunus.
zum Picknick, sondern konnten wir das nicht tun, weil eben mein Vater Orthodox war.
Und da haben wir auf dem Weg zurück vom Picknick und da kam ein Lastauto mit SA und die haben uns überfallen, rausgenommen vom Auto mit Gewalt und haben gesagt, ihr seid Juden, ihr seid Judenschweine, ich sehe das auf euch.
Stellt euch an die Wand, wir wollen euch erschießen.
Also das war der erste Inzident,
den wir hatten, schon 1933.
Im Angesicht des Feuers, der Lebensbericht von Drudi Birger, heute Abend um circa 18.20 Uhr im Journal Panorama.
Ein Journal Panorama von Helfred Brandl.
12 Uhr 52.
Saarbrücken scheint ein gutes Pflaster für den österreichischen Film zu sein.
Einmal mehr hat dort gestern ein österreichisches Filmprodukt, die gerade auch in den Kinos laufende Komödie, Nie im Leben von Helmut Berger, den Max-O-Fühls-Hauptpreis gewonnen.
Auch wichtige Nebenpreise gingen an österreichische Filme.
Aus Saarbrücken, Heinz Kersten.
Zum dritten Mal hintereinander ging gestern in Saarbrücken der Max-Offels-Preis für den besten deutschsprachigen Nachwuchsfilm an einen Beitrag aus Österreich.
1989 war er Berthold Mittermeier für seinen Film »Eis« verliehen worden.
1990 Andreas Gruber für »Shalom General«.
Und gestern Abend konnte Saarbrückens Oberbürgermeister Hans-Jürgen Köpnig in der Kongresshalle seiner Landeshauptstadt die Entscheidung der Jury für 1991 verkünden.
Sie vergibt den diesjährigen Max-Kofels-Preis, dotiert mit 25.000 D-Mark und ergänzt zu meiner Verleihförderung in Höhe von 20.000 D-Mark der Saarland-Sport-Toto-GmbH an den Film »Nie im Leben«
Der Jubel des Publikums machte Regisseur Helmut Berger sicher Hoffnung auf einen Kinoerfolg auch in Deutschland.
Und für die Kinoauswertung in Österreich, wo nie im Leben gerade in Wien angelaufen ist, kam der Preis zur rechten Zeit.
Vorschusslorbeeren erhielt ein junger Absolvent der Abteilung Film und Fernsehen der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst für seinen Studienabschlussfilm.
Wolfgang Murenberger erhielt den Preis des saarländischen Ministerpräsidenten.
Oskar Lafontaine, der Stifter, überreichte ihn persönlich.
Die Jury hat den Preis des saarländischen Ministerpräsidenten dem Film »Himmel oder Hölle« von Wolfgang Mohnberger.
Ich gratuliere Herrn Mohnberger sehr herzlich.
zu diesem Preis und ich trage vor, was die Jury zur Begründung anführt.
Der Film fängt aus der unvoreingenommenen Sicht eines neugierigen Kindes auf dem Dorfe das Welttheater der menschlichen Existenz ein und geht dabei in seiner provokativen und brillanten Montage zwischen Kino und Natur weit über den üblichen Heimatfilm hinaus.
Wolfgang Murenberger war über die verdiente Ehre ganz überrascht.
Für uns war Wels schon eine riesige Überraschung und jetzt noch dazu Saarbrücken, der Preis des Ministerpräsidenten, dass dieser kleine Film aus Wiesn so weit überhaupt kommt, daran haben wir einfach nie gedacht.
In Österreich hat er bereits einen Verleih und er wird irgendwann, vielleicht im März, schon in die Kinos kommen.
Und da alle guten Dinge drei sind, sprach die evangelische Inter-Film-Jury auch noch eine lobende Erwähnung aus für den österreichischen Beitrag Fleischwolf von Houchang Alayari.
Der seit 30 Jahren in Wien lebende Perser beleuchtet darin tragische Fälle Jugendlicher im Strafvollzug.
Ein Milieu, das der Regisseur
aus 15-jähriger Arbeit als Therapeut in einem Gefängnis gut aus eigener Anschauung kennt.
Der neue Saarbrücker Festivalleiter Martin Rabius sprach angesichts der Erfolge des österreichischen Films von einem kleinen österreichischen Filmwunder.
Die Preisträger wünschten sich, dass man das auch im eigenen Land so sieht.
Der Max-Ovhüls-Hauptpreis ging also an den österreichischen Film »Nie im Leben«.
Und nun wieder im Mittagsjournal ein Nachrichtenüberblick.
Nahe Osten.
Basra, die zweitgrößte irakische Stadt, war heute wieder Hauptziel der Luftangriffe der multinationalen Streitkräfte.
Französische Militärmaschinen flogen zwei Angriffe auf irakische Panzereinheiten und unterirdische Kommandoposten.
Der Irak setzt unterdessen seine Drohgebärden gegen Israel fort.
Die israelische Regierung will aber offenbar vorerst an ihrer Entscheidung festhalten, auf einen Gegenschlag zu verzichten.
Verteidigungsminister Ahrens hob aber das Recht seines Landes auf einen derartigen Gegenschlag hervor.
In einem Rundfunkbericht hat der Irak außerdem dem ägyptischen Ministerpräsidenten Mubarak mit Mord gedroht.
In einem Propagandakommentar heißt es, das Urteil über Mubarak sei bereits gesprochen.
Der ägyptische Präsident hat die Raketenangriffe auf Israel verurteilt.
Auf zwei amerikanische Niederlassungen in Athen sind in der Nacht Anschläge verübt worden.
Es entstand Sachschaden, verletzt wurde niemand.
Ein Zusammenhang mit dem Golfkrieg gilt als sicher.
Auch in Ankara ist bei der Explosion einer Autobombe vor der türkischen Steuerbehörde erheblicher Schaden entstanden.
Österreich.
Außenminister Mock hat die durch den Irak verursachte Ölpest vor der kubaitischen Küste scharf verurteilt.
Saddam Hussein strebe einen Krieg an, der nicht einmal die primitivsten Regeln des Völkerrechts einhalte, sagte Mock.
Jugoslawien.
Nach dem Kompromiss zur Abwendung eines bewaffneten Konflikts hat die jugoslawische Armee wieder schwere Vorwürfe gegen die Teilrepublik Kroatien erhoben.
Die Militärzeitung Volksarmee beschuldigt Kroatien, die bewaffneten Milizverbände entgegen den mit der Bundesregierung in Belgrad getroffenen Vereinbarungen nicht aufgelöst zu haben.
Ausländische Journalisten berichten dagegen, dass die Demobilisierung der kroatischen Milizen im Gang sei.
Jetzt noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Süden teilweise nebelig, sonst meist sonnig.
Weiterhin mäßig kalt, mit Nachmittagstemperaturen zwischen minus drei und plus drei Grad.
Eine knappe Stunde Mittagsjournalinformation ist damit beendet.
Im Namen von Redaktion und Technik verabschiedet sich Udo Bachmeier.
Der engste Militärberater des französischen Präsidenten Mitterrand meldete sich im Rahmen einer Sendung zur weiteren Entwicklung des Golfkrieges zu Wort. Er berichtete detailliert über die Position Frankreichs im Golfkonflikt.
Mitwirkende:
Gallmetzer, Lorenz [Gestaltung]
Datum:
1991.01.28 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Frage der Auswirkungen des Golfkrieges auf die europäische Wirtschaftskonjunktur sind von Interesse. Die konjunkturellen Auswirkungen lassen sich bisher nicht positiv einschätzen.
Mitwirkende:
Emmerich, Klaus
Datum:
1991.01.28 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Bericht zum Ergebnis der Herren Komination Abfahrt bei der Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm. Interview: Ski-Rennläufer Günter Mader.
Mitwirkende:
Finger, Edi junior [Gestaltung]
, Niederkorn, Adam [Gestaltung]
, Mader, Günter
Datum:
1991.01.28 [Sendedatum]
Ort:
Saalbach-Hinterglemm
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Sport
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In der Tschechoslowakei startete die erste große Privatisierungswelle. Wie angekündigt, werden zunächst kleine Betriebe aus Handel und Gewerbe versteigert, wobei hauptsächlich Bürger aus der CSFR zum Zug kommen sollen.
Mitwirkende:
Metzger, Jan [Gestaltung]
Datum:
1991.01.28 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Vor zwei Wochen haben Wissenschafter des Atomforschungsinstituts Seibersdorf eine Studie präsentiert, wonach vier Standorte in Österreich als Atommüllendlager in Frage kommen würden. Nun stellen das Öokologieinstitut und Gesundheitsminister Ettl zwei weitere Studien vor, in denen Alternativen zu einem Tiefenlager untersucht werden. Die Errichtung eines Atommüllcontainers würde demnach vollkommen ausreichen. Einblendung: Ökologieinstitut Studienmitautor Peter Weish, Einblendung: Gesundheitsminister Harald Ettl.
Mitwirkende:
Simbürger, Franz [Gestaltung]
, Ettl, Harald [Interviewte/r]
, Weish, Peter [Interviewte/r]
Datum:
1991.01.28 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Medizin
;
Wirtschaft
;
Wissenschaft und Forschung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Saarbrücken ist ein gutes Pflaster für den österreichischen Film. Der österreichische Film "Nie im Leben" von Helmut Berger hat den dortigen Max-Ophüls-Hauptpreis gewonnen. Auch Nebenpreise gingen an Österreich. Einblendung: Oberbürgermeister Saarbrücken Hans Jürgen Koebnick, Einblendung: saarländischer Ministerpräsident Oskar Lafontaine, Einblendung: Regisseur Wolfgang Murnberger.
Mitwirkende:
Kersten, Heinz [Gestaltung]
, Koebnick, Hans Jürgen [Interviewte/r]
, Lafontaine, Oskar [Interviewte/r]
, Murnberger, Wolfgang [Interviewte/r]
Datum:
1991.01.28 [Sendedatum]
Ort:
Saarbrücken
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Kultur
;
Film
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten