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KI-generiertes Transkript
Schönen Tag und willkommen beim Donnerstag-Mittag-Journal im Studio Louis Glück.
Die Themen, die Darlehens- und Einlagenzinsen in Österreich werden gesenkt, den Anfang macht die größte Bank des Landes, die Bank Austria, ab Oktober.
Verkehrsminister Viktor Klima konkretisiert seine 0,5 Promille Ankündigung für Autofahrer.
Sie kommt vermutlich im kommenden Jahr.
Ein Jahr Öko-Box für Milchpackerl und Fruchtsäfte.
Eine Zwischenbilanz dieser Sammelaktion.
Erster Kongress in Villach.
Thema Impfungen bei Säuglingen.
Brasiliens korrupter Präsident Collor de Melo steht vor dem Ende.
In den USA ein aufsehenerregender Prozess um ein Kind, das die Scheidung von seinen Eltern verlangt.
Prag, der fünfte Anlauf zum Versuch, einen Bundespräsidenten für den zerfallenden Staat zu wählen.
Und Kultur, das kritische Wien-Buch des Journalisten Joachim Riedl, das Buch heißt Das Geniale, das Gemeine.
Am Beginn des Mittagsschanals natürlich wieder der Nachrichtenüberblick.
Redaktion Wolfgang Wittmann, Sprecher ist Stefan Pokorny.
Vereinte Nationen.
Kroatien und Bosnien-Herzegowina haben die UNO aufgefordert, das Waffenembargo gegen die ehemaligen jugoslawischen Republiken aufzuheben.
Die Präsidenten von Kroatien und Bosnien-Herzegowina, Tudjman und Izet Begovic, machten diesen Vorschlag gestern bei einem Besuch in New York.
Sie gaben dabei bekannt, dass Kroatien und Bosnien-Herzegowina in Zukunft militärisch zusammenarbeiten wollen.
Aus Bosnien werden auch heute wieder schwere Kämpfe gemeldet.
Im Raum Sarajevo toben Artilleriegefechte.
Angeblich versuchen die Moslems, den Belagerungsring um Sarajevo zu sprengen.
Die Stadt Jajce soll mit Raketen und Napalmbrandsätzen beschossen worden sein.
Deutschland.
Der ehemalige DDR-Spionageschef Markus Wolf ist angeklagt worden.
Wolf wird des Landesverrates in Tateinheit mit Bestechung beschuldigt.
Der Ex-Spionageschef hatte sich während des deutschen Einigungsprozesses zunächst nach Moskau abgesetzt.
Im September 1991 kam Wolf nach Österreich und er suchte um politisches Asyl.
Später stellte er sich aber selbst den deutschen Justizbehörden.
Nach einigen Tagen Untersuchungshaft wurde der Haftbefehl gegen ihn unter gewissen Auflagen außer Kraft gesetzt.
Wann der Prozess gegen Markus Wolf beginnen wird, ist noch nicht bekannt.
Österreich
Bauern, die durch die Dürreperiode schwer geschädigt wurden, erhalten Hilfszahlungen.
Der Nationalrat hat das Katastrophenfondsgesetz dahingehend geändert, dass Zahlungen an Dürreopfer möglich werden.
Entschädigung wird an jene Bauern bezahlt, deren Ernte zu mehr als 30 Prozent vernichtet ist.
Der Gesamtschaden der österreichischen Landwirtschaft wird auf mindestens 8 Milliarden Schilling geschätzt.
ÖVP-Bildungssprecher Schäffer lehnt eine Einführung der Fünf-Tage-Woche an höheren Schulen ab.
Schäffer vertrat der Ansicht, eine Fünf-Tage-Woche würde die Schüler stark belasten, weil der Lehrstoff in kürzerer Zeit bewältigt werden müsse.
Unterrichtsminister Scholten hatte vorgeschlagen, Eltern, Schülern und Lehrern die Entscheidung über die Einführung des schulfreien Samstags an ihrer Schule zu überlassen.
USA.
Kurz vor dem Ende der jüngsten Runde der Nahostfriedensverhandlungen hat Syrien Israel einen neuen Vorschlag gemacht.
Der syrische Außenminister Shara'a sagte, Syrien sei zu einem totalen Frieden mit Israel bereit, wenn Israel die Golanhöhen vollständig an Syrien zurückgebe.
Die israelische Regierung hat bisher nur einen Teilabzug angeboten.
Die Nahostfriedensgespräche in Washington werden heute bis zum 21.
Oktober unterbrochen.
Brasilien.
Ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Collor de Melo rückt näher.
Der oberste Gerichtshof Brasilien hat dem Parlament gestattet, das Verfahren gegen den Präsidenten einzuleiten.
Anträge des Staatschefs, das Amtsenthebungsverfahren zu blockieren, wurden abgelehnt.
Die Entscheidung über das Schicksal Collor de Melos könnte schon in der kommenden Woche fallen.
Der Präsident kann von einer Zweidrittelmehrheit der Abgeordneten des Amtes enthoben werden.
Collor ist in einen großen Korruptionsskandal verwickelt.
Seit Wochen gibt es in Brasilien immer wieder Massendemonstrationen gegen den Präsidenten.
Malaysia.
Die Folgen des Schiffsunglücks in der Straße von Malacca werden immer schlimmer.
Der Öltanker, der am Sonntag mit einem Containerschiff zusammengestoßen ist, brennt noch immer.
Das Schiff droht, auseinanderzubrechen.
Wenn dies geschieht, gelangt noch wesentlich mehr Öl ins Meer als bis jetzt.
Der von dem beschädigten Tanker ausgehende Ölteppich hat bereits weite Meeresgebiete verseucht.
Er treibt auf die Küste Malaysias zu.
Bedroht sind unter anderem Naturreservate und Badestrände.
Seit dem Zusammenstoß der beiden Schiffe werden 41 Seeleute vermisst.
Lediglich zwei Überlebende und ein Toter wurden bisher geborgen.
USA.
In San Francisco ist ein Flugzeug mit 238 Passagieren an Bord nach einer Triebwerks-Explosion notgelandet.
Die DC-10 der United Airlines sollte nach Hawaii fliegen.
Als das Triebwerk unter der linken Tragfläche kurz nach dem Start explodierte, ließ der Pilot zunächst Treibstoff ab und kehrte dann zum Flughafen zurück.
Die Landung gelang problemlos.
Die Passagiere blieben unverletzt.
Das waren die Nachrichten, der nächste Programmpunkt, der Blick aufs Wetter, heute mit Karin Wendel.
Ein lang gestrecktes Wolkenband reicht von Skandinavien über Westösterreich bis nach Nordafrika.
Es bringt heute vor allem von Vorarlberg bis Oberösterreich etwas Regen, im Süden auch einzelne Gewitter.
Am meisten regnen wird es heute in Salzburg und Kärnten.
Auch im Osten trübt es sich am Nachmittag ein, regnen wird es hier aber nur ganz vereinzelt.
Die Temperaturen erreichen noch 20 bis 25 Grad.
In der Nacht lässt der Regen allmählich nach, die tiefsten Temperaturen liegen um 11 Grad.
Morgen Freitag halten sich am Vormittag noch Wolken, später lockert es aber fast überall auf.
Am längsten ist es in Kärnten und der Steiermark bewölkt, hier kann es zeitweise noch leicht regnen.
Am Alpenostrand weht kräftiger Südostwind.
Die Höchstwerte morgen liegen um 23 Grad.
Und noch ein Blick auf das Wochenende.
Bei starkem Südwind wird es meist sonnig und warm.
Karin Wendl war das mit dem Wetter.
Zwölf Uhr und sieben Minuten.
Inlandsberichte, Wirtschaftsberichte am Anfang.
Zum Thema Zinsen am Beginn.
Der Druck auf die heimischen Geldinstitute, die Zinssätze zu senken, hat zugenommen.
Als in der Vorwoche die Wiener Notenbank die Frankfurter Zinsenreduktion wie erwartet nachvollzogen hat, da wurde schnell die Forderung laut die Banken sollten die Leitzinsensenkung an die Kunden weitergeben.
Die Geldwirtschaft zierte sich jedoch, weil ihre Ertragslage bekanntlich schlecht ist.
Nun hat die Nationalbank nicht zuletzt, weil die europäischen Währungsturbulenzen auch in den Sog zum harten Schilling ausgelöst haben und weil in den vergangenen Tagen 8 Milliarden Schilling nach Österreich geflossen sind, auch den sogenannten Offenmarkt- oder Gomex-Zinssatz um ein Viertelprozent reduziert.
Auch das ist neben Discount- und Lombardsatz ein Zins, zu dem Bankengeld von der Nationalbank erhalten.
Damit steigt die Erwartung an die Geldinstitute, die Darlehenszinsen nun abzubauen.
Aber schon sieht man, dass nicht nur die, soll auch die Habendzinsen reduziert werden.
Die Bank Austria hat solches heute angekündigt, Josef Schweizer berichtet.
Die Nationalbank hat also heute neuerlich einen Leitzinssatz gesenkt, eben den für die Geldbeschaffung der Banken wichtigen Offenmarktsatz.
Dieser Satz war schon Anfang voriger Woche um einen halben Prozentpunkt reduziert worden, jetzt sinkt er neuerlich um einen Viertelprozentpunkt.
Insgesamt ist die Refinanzierung der Banken über die Nationalbank also um drei Viertelprozentpunkte billiger geworden.
Als erstes Geldinstitut hat jetzt die Bank Austria eine Zinsensenkung angekündigt, allerdings erst per 1.
Oktober und nur um ein Viertel bis ein halbes Prozent.
Und das gilt sowohl für Kredite als auch für Einlagen.
Der Eckzinssatz für Sparbücher wird um ein Viertel auf 3,5 Prozent reduziert.
Der höchste Sparsinnssatz bei der Bank Austria sinkt von 7,5 auf 7 Prozent.
Kredite werden um maximal ein halbes Prozent verringert.
Privatkredite sind ab 1.
Oktober bei der Bank Austria um 13,25% statt um 13,75% zu haben.
In den Vorstandsetagen der anderen Banken wird jetzt noch gerechnet und kalkuliert.
Dass die anderen Kreditinstitute mitziehen, ist zu erwarten.
In der Kreditanstalt betonte man zuletzt, dass man sich die Dinge genau ansehe und morgen darüber entscheiden werde.
Es sei jedenfalls klar, wohin die Reise gehe, meint ein Sprecher der CA.
Von anderen Banken war bisher keine Stellungnahme zu erhalten.
Eine einseitige Senkung der Kreditzinsen wurde jedenfalls schon von vornherein ausgeschlossen, denn die Banken müssen Geld verdienen.
Die Differenz zwischen Einlagen und Sparzinsen ist die wichtigste Einnahmequelle der Banken.
Die mageren Bilanzen des heimischen Geldapparats sind unumstritten.
Die Ursachen allerdings schon.
Den Banken wird vorgeworfen zu viele Zweigstellen zu betreiben, Österreich hat das dichteste Bankfilialen-Netz der Welt, zu riskante Kredite vergeben zu haben und den Wettbewerb über die Konditionen, sprich über die Spar- und Kreditzinsen auszutragen.
Und Verhandlungen am Bankschalter dürften auch weiterhin Chancen auf Erfolg haben.
Josef Schweinzer hat berichtet, die Zinsen in Österreich sind also wieder auf langsamer Talfahrt, wie sich das nun ankündigt.
1400 Menschen sterben jährlich bei Autounfällen auf Österreichs Straßen.
Neben zu schnellem Fahren zählt Alkohol am Steuer zu den Hauptverursachern des hohen Blutzolls.
Wie viele seiner Vorgänger will nun auch Verkehrsminister Viktor Klima die Promillegrenze für Autofahrer von 0,8 auf 0,5 reduzieren.
Das im Juni angekündigte Vorhaben soll in einer für kommendes Jahr geplanten Kraftfahrzeuggesetznovelle realisiert werden.
Solche Pläne hat Klima nun am Rande einer SPÖ-Klausur zum Thema Sicherheit in Brunnen am Gebirge in Niederösterreich bestätigt.
Auch die Kontrollen sollen verbessert werden, denn nach Schätzungen wird nur jeder 1.500.
Fahrer, der mehr Krügerl oder Achterl als erlaubt getrunken hat, auch erwischt.
Die Autofahrer selber sind übrigens nach einer Umfrage zu 50 Prozent für die Beibehaltung der 0,8 Promille, 25 Prozent sind für totale Abstinenz und 13 Prozent wissen gar nicht, dass es ein Limit in Österreich von 0,8 Promille gibt, Robert Stoppacher berichtet.
Schon nächstes Jahr sollen die 0,5 Promille als Höchstgrenze gelten.
Der Verkehrsminister erhält dabei die volle Unterstützung des SPÖ-Parlamentsklubs, wie Klubobmann Willi Fuhrmann heute Vormittag in seiner Rede hier in Brunnen am Gebirge deutlich machte.
Am Rande der Klubklausur erläuterte Verkehrsminister Klima seine Absichten.
Wir haben vor, im Rahmen der 18.
Straßenverkehrsordnungsnovelle, die ja im ersten halben Jahr in Begutachtung war, ein ganzes Sicherheitspaket zu verwirklichen.
Und ein Teil dieses Sicherheitspaketes beschäftigt sich mit dem Thema Alkohol am Steuer.
Hier gehört nicht nur dazu die beabsichtigte Senkung des Grenzwertes 0,8 Promille auf 0,5 Promille.
Hier gehört auch dazu, dass zum Beispiel in Zukunft Alkomat-Tests, also Alkoholproben am Lenker auch ohne begründeten Verdacht bei routinemäßiger Überprüfung
von Fahrzeugen zum Beispiel, also Anhaltungen durchgeführt werden können.
Und weiteres gehört dazu, dass der Alkomat-Test auch gleichgestellt ist mit den Amtsarztuntersuchungen.
Ich glaube, dass das ein sehr wesentlicher Punkt ist, um dem Problem Alkohol am Steuer und den dadurch verursachten Unfällen besser begegnen zu können.
Es gibt wissenschaftliche Studien, die sagen, dass auch die Reaktionsgeschwindigkeit, aber auch insbesondere der Sichtwinkel sehr stark eingeschränkt wird in diesem Promillebereich und daher halten wir es aus verkehrssicherheitspolitischen Gründen für sehr wichtig, dass wir uns zu dieser 0,5 Promillegrenze bekennen.
Die 18.
Straßenverkehrsordnung-Novelle, wann kann die realistischerweise in Kraft treten?
Es ist also eine Behandlung natürlich durch das Parlament vorgesehen, aber wenn ich den Zeitablauf richtig einschätze, dann könnte mit 1.
Juli 1993 diese Straßenverkehrsordnungsnovelle in Kraft treten.
den Wortmeldungen der Verkehrssprecher der Koalitionspartei entnommen, dass es hier eine deutliche Unterstützung für die 0,5 Promille geben wird.
Darüber hinaus bekommen wir laufend Zuschriften von Aktionen, die zum Teil von Müttern kommen, von Ärzten kommen, die diese 0,5 Promille Herabsenkung unterstützen.
Es kommt in diesem Zusammenhang immer der Einwand, was hilft es, wenn wir gesetzlich festlegen, dass die Promillgrenze auf 0,5 jetzt lauten soll, wenn das Ganze ja nicht überwacht werden kann aufgrund mangelnden Personals der Exekutive.
Das ist auch ein wesentlicher Punkt dieser 18.
Straßenverkehrsordnungsnovelle, dass hier vorgesehen ist, dass 50 Prozent der Strafeinnahmen
zweckgebunden sein sollen für eine besondere Überwachung von Geschwindigkeit und Alkoholdelikten.
Das heißt, ein Maßnahmenpaket dieser 18.
Straßenverkehrsordnung ist eine verschärfte Überwachung der Grenzwerte, Geschwindigkeit und Alkohol.
Und daher Zweckbindung von 50% der Strafeinnahmen für Organe, die das durchführen.
50 Prozent werden, wenn ich recht informiert bin, etwa 300 Millionen Schilling.
Die Bundeseinnahmen aus Verkehrsstrafen belaufen sich auf etwa 600 Millionen im Jahr.
Ja, richtig.
Das ist eine Größenordnung, die dann den jeweiligen Körperschaften, die diese Überwachungsorgane haben, zur Verfügung gestellt wird, sodass mehr Personal eingesetzt werden kann und mehr technische Geräte eingesetzt werden können, um die nötige Überwachung der Gesetze in diesem Bereich durchzuführen.
Nachdrücklich betonte der Verkehrsminister die Vorreiterrolle Österreichs in Sachen Verkehrssicherheit.
Eine Vorreiterrolle, die sich auch beim Kampf gegen den Alkohol am Steuer niederschlagen müsste.
0,5 Promille sollen also kommen, Robert Stopperer hat berichtet.
Wir kommen zurück zum Thema Zinsen und Sparen.
Auf die Sparer kommen voraussichtlich bereits ab kommendem Jahr neue Zeiten zu.
Die bisherige 10-prozentige Kapitalertragssteuer, die sogenannte CEST auf Zinsen aus Spareinlagen und Anleihen, dürfte durch eine sogenannte Abgeltungs- oder Finalsteuer ersetzt werden.
Als Einheitssatz für die neue Steuer, mit der neben der Einkommen
auch die Vermögens- und die Erbschaftssteuerpflicht abgegolten sein sollen, sind 20 bis 25 Prozent im Gespräch.
Zuletzt sprach der Finanzstaatsregeler Johannes Dietz von 22 Prozent.
Nachdem in jüngster Zeit sowohl von der heimischen Notenbank als auch von Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen Signale der Zustimmung gekommen sind, hat auch Finanzminister Ferdinand Latsina in Washington am Rand der Tagung von Weltbank und Währungsfonds
Dies bestätigt und einen möglichen Starttermin mit Beginn 1993 genannt.
Die neue Steuer soll gegenüber der alten doppelt so viel bringen für den Finanzminister, etwa 15 Milliarden statt der 7 Milliarden.
Und am Rande der SPÖ-Klausur in Brunnen am Gebirge hat Gisela Hopfmüller dem Bundeskanzler Franz Pranitzki gefragt, ob das nun tatsächlich und konkret ist, dass diese Steuer eingeführt wird.
Herr Bundeskanzler, Finanzminister Latziner möchte die Kapitalertragssteuer in der Höhe von etwa 22 Prozent, was bis jetzt zu hören war, schon ab 1.1.1993 einführen.
Möchten Sie das auch?
Das ist ein Thema, welches nicht isoliert gesehen werden darf.
Wir werden die ganze Steuerreformproblematik als ein in sich zusammenhängendes Paket beraten und vorbereiten.
Der Finanzminister ist jetzt in Washington bei der Jahresversammlung des Internationalen Währungsfonds.
Sobald er zurückkommt, werden die Gespräche, die wir vor seiner Abreise geführt haben, wieder aufgenommen und es geht um die nächste Etappe der Steuerreform, aber nicht bloß um dieses eine Thema Zinsenbesteuerung, sondern um auch die nächste Runde der Lohnsteuerentlastung, um die nächste Runde einer Entlastung der Unternehmungen für Investitionszwecke und einige andere Punkte mehr, wie zum Beispiel weitere Entlastungen für die Steuerpflichtigen in administrativer Hinsicht.
Nachdem Sie davon gesprochen haben, dass die nächste Etappe der Steuerreform mit 1994 wirksam sein soll, jetzt Finanzminister Latschener aber für diese Entbesteuerung, also diese neue Kapitalertragssteuer vom Datum Beginn 1993 spricht und der Koalitionspartner, die ÖVP, durchaus auch positive Signale dahingehend schickt, ist es aber doch sehr wahrscheinlich, dass es darauf hinausläuft.
Ja, Sie sagen mit Recht Signale.
Es gibt jetzt mehrere Ideen und wir machen ja nicht zum ersten Mal in Österreich eine Steuerreform.
Ich bin einigermaßen daran gewöhnt, dass im Vorfeld der eigentlichen Entscheidungen dann sehr, sehr viele Ideen geboren werden.
Ich halte das eigentlich für sehr gut, denn schlecht wäre ein Ideenmangel.
Aber noch einmal aus der Warte der Bundesregierung ist dann ein in sich geschlossenes Paket zu schnüren.
Mehr ist heute nicht zu sagen.
Für wie gut halten Sie prinzipiell diese Idee des Finanzministers?
Dass die Zinsenbesteuerung über Jahre hindurch schon unbefriedigend gelöst wurde, braucht man nicht besonders zu betonen.
Wenn es hier neue Ideen gibt und vor allem auch Ideen, mit denen man das Thema ein für alle Mal vom Tisch wischen könnte, wäre ich sehr zufrieden.
Auch mit einem Vorziehen des Datums?
Es gibt weder ein Vorziehen noch eine Verschiebung, weil bisher sind noch keine Wirksamkeitsdaten fix vereinbart worden.
Es ist einmal schon so etwas Ähnliches gekommen und einmal schon sind Wahlen sehr schief gelaufen wegen des sogenannten Mallorca-Pakets.
Haben Sie nicht eigentlich Furcht, dass man das der Bevölkerung nicht wirklich klar machen kann?
Ja, ich neige ohnehin nicht dazu, unvorsichtig zu sein und unvorsichtig vorzugehen.
Daher ist das jetzt, ich kann es immer nur wiederholen, was jetzt von einzelnen Diskutanten und auch vom Finanzministerium verlautet.
Zunächst einmal das Einbringen von Ideen, das Signalisieren von Möglichkeiten, aber noch kein endgültiger Beschluss.
Und es ist auch nicht so, dass der Bundeskanzler bei all diesen großen Materien, ehe die Fachleute und die zuständigen Ministerien ihre Berechnungen vorgelegt haben, schon endgültige Entscheidungen trifft.
Und dabei bleibe ich sicher.
Kann es diesen Beschluss nächste Woche schon geben?
Glaube ich nicht.
sagt der Bundeskanzler, das Mallorca-Paket übrigens, das vorher erwähnte, das war ein massives Belastungspaket, das Mitte der 80er Jahre der damalige Bundeskanzler Kreisky und sein Finanzminister Salcha ausgekocht haben, eben in Mallorca auf Kreiskys Sommersitz.
Wir wechseln vorerst ins Ausland, gegen den ehemaligen DDR-Spionageschef Markus Wolf ist, wir haben es gemeldet, nun Anklage erhoben worden.
Wolf wird des Landesverrates in Tateinheit mit Bestechung beschuldigt.
Wir erinnern uns, Wolf hat im Rahmen seiner Flucht sich auch in Österreich einige Zeit aufgehalten, im Burgenland, hat hier auch um Asyl angesucht, hat es natürlich nicht erhalten.
Roland Adrowitzer berichtet.
Der gern gesehene Stargast unzähliger Talkshows wird nun also doch auch vor Gericht auftreten müssen.
Der heute 69 Jahre alte Markus Wolf hat in der Öffentlichkeit stets seine Hände in Unschuld gewaschen, hat vor allem darauf hingewiesen, dass an ihnen kein Blut klebe.
Nun, wegen der zahllosen Stasi-Gewalttaten wird der ehemalige Spionageschef der DDR auch nicht vor Gericht gestellt, obwohl er 33 Jahre lang den Auslandsaufklärungsdienst der DDR geleitet und gleichzeitig als Stellvertreter von Stasi-Chef Erich Mielke gearbeitet hat.
Die Bundesanwaltschaft hat gegen Markus Wolf lediglich Anklage wegen des Verdachts des Landesverrats in Tateinheit mit Bestechung erhoben.
Die Erfolge Wolfs auf diesem Gebiet waren ja zum Teil sensationell.
Seinen Agenten gelang es, zahlreiche Geheimnisträger in Bonn zum Vaterlandsverrat zu verleiten, sei es, dass einsame Bonner Sekretärinnen Ostromäus erlagen, sei es durch Bestechung oder durch Drohung.
Sein Meisterstück gelang dem Mann ohne Gesicht, wie Wolf wegen des Fehlens jeglicher Fotos von seiner Person lange genannt wurde, mit der Platzierung eines Spions im Zentrum der Bonner Macht.
Willy Brandt musste als Bundeskanzler zurücktreten, nachdem sein Referent Günther Guillaume als DDR-Spion enttarnt worden war.
Im Jahr 1986 brach Markus Wolf angeblich freiwillig mit der Stasi.
Seither schreibt er Bücher, vorwiegend natürlich über sein Metier, nun aber auch Kinderbücher.
Für Schlagzeilen sorgte Markus Wolf im Vorjahr mit seiner wochenlangen Flucht quer durch Europa.
Er hielt sich längere Zeit in Österreich auf, wo er sich auch schließlich den Behörden stellte.
Wolf wurde an Deutschland ausgeliefert und in Karlsruhe von der Bundesanwaltschaft vernommen.
Der Haftrichter setzte Wolf gegen Kaution auf freien Fuß, seither lebt der Ex-Spionage-Chef in Berlin und erfreut sich regen Medieninteresses.
Wolf beruft sich immer wieder darauf, dass alle Staaten einen Auslandsgeheimdienst unterhielten und dass das legitim sei.
Er kann nicht verstehen, warum er vor Gericht muss und sein ehemaliger Gegenspieler als Chef des Bundesnachrichtendienstes Klaus Kinkel mittlerweile sogar Außenminister ist.
Kinkel erklärt das immer so.
Er habe für einen demokratischen Rechtsstaat gearbeitet, Wolf hingegen für ein diktatorisches Unrechtsregime.
Roland Adruwitzer hat aus Bonn berichtet, Anklageerhebung gegen Marcus Mischa-Wolf.
Als Hoffnungsträger und Saubermann wurde vor drei Jahren der liberale Fernando Collor de Melo zum neuen Präsidenten Brasiliens gewählt.
Doch statt Armut und Korruption zu bekämpfen, entwickelte sich Collor zu einem Dritte-Welt-Potentaten, der sich aus öffentlichen Geldern privat bereicherte, als regiere er nicht das größte Land Lateinamerikas, sondern eine Bananenrepublik.
Bis zu 200 Millionen Shillings soll sich Collor de Melo aus der Staatskasse organisiert haben, stellte ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss fest, dessen Belastungsmaterial schon eine Tonne schwer ist.
Seit Wochen demonstrieren fast täglich Hunderttausende Brasilianer für den Rücktritt des einstigen Idols und nun hat auch der Verfassungsgerichtshof Brasiliens grünes Licht gegeben für die Abwahl des Staatschefs in der kommenden Woche durch die Volksvertretung, Erwin Detling berichtet.
Die Schlinge um Präsident Collors Hals zieht sich zu.
Fast alles spricht gegen ihn.
Mit einem 60 Seiten dicken Dokument versuchte Collor am Dienstag vor einem Parlamentsausschuss seine Unschuld im Korruptionsskandal zu beweisen.
Niemand scheint dem Wolf im Schafspelz zu glauben.
Und am Mittwoch hat der bedrängte Staatschef von Brasilien zwei weitere Karten aus der Hand geben müssen.
Das oberste Gericht des Landes hat die von Gollors Anwälten verlangte Fristerstreckung für die Verteidigung ihres illustren Klienten abgelehnt.
Der schlaue Gollor hat den Sinn, die entscheidende Abstimmung im Parlament über die Amtsenthebung auf ein Datum nach dem 3.
Oktober hinauszuschieben.
Diese Abstimmung wird nach dem Willen der Richter nicht geheim, wie Gollors Leute verlangt haben, sondern offen am nächsten Dienstag stattfinden.
Das Datum der Abstimmung im Parlament ist von großer Bedeutung.
Am 3.
Oktober finden in Brasilien nämlich Gemeindewahlen statt.
120 Bundesabgeordnete bewerben sich in den brasilianischen Teilstaaten um politische Ämter.
Colortemelo versucht, diese Abgeordneten als Manövriermasse zu benutzen, um seine Haut zu retten.
Der Staatschef spekuliert darauf,
dass diese ambitiösen Volksvertreter nach dem Gemeindewahlen selbst bei einer offenen Abstimmung in sein Lager hinüberwechseln und damit die für die Amtsenthebung notwendige Zweidrittelsmehrheit im Parlament verhindern helfen.
Collor soll wankelmütigen Abgeordneten erträgliche Summen als Belohnung versprochen haben.
Nach Erhebungen der wichtigen Zeitungen, Journal de Brasil und Folha de São Paulo ist das Schicksal von Collor besiegelt.
Von den 503 Abgeordneten sollen sich bereits 366 für die Amtsenthebung entschieden haben.
Im Land des immerwährenden Samba kann jedoch in einer politisch brisanten Woche noch einiges geschehen.
Wenn nichts geschieht, hat Präsident Collor drei Möglichkeiten.
Er kann angesichts der düsteren Perspektiven zurücktreten, er kann die Amtsenthebung abwarten oder sich, wie sein Amtskollege in Peru, zu einem technischen Putsch hinreißen lassen.
Dass die brasilianischen Militärs bei einem solchen Unterfangen mitmachen, ist jedoch eher unwahrscheinlich.
Wenn das Parlament am nächsten Dienstag die Einleitung der Amtsenthebung gut heißt, muss Präsident Collor die Regierungsgeschäfte vorerst für 180 Tage seinem Vize Itamar Franco übergeben.
In diesen sechs Monaten obliegt es dem brasilianischen Senat, definitiv über die Amtsenthebung zu entscheiden.
Wird Brasilien in den kommenden Monaten wegen dem bevorstehenden Amtsenthebungsverfahren unregierbar?
Wohl kaum.
Unter dem Druck der ausländischen Gläubiger wird Brasilien seine liberale Wirtschaft und Sozialpolitik mit oder ohne Collor kaum ändern.
Das Eis wird dünner unter Collor de Melos Füßen.
Der brasilianische Präsident steht vor der Abwahl.
Nach dem nur zögernden Oui der Franzosen zur Europäischen Union soll die EG nun menschennäher, demokratischer und transparenter werden.
Europa zum Anfassen sozusagen.
Und man hat auch schnell einen Sündenbock dafür gefunden, dass es bisher schiefgelaufen ist.
Deutschlands Kanzler Helmut Kohl geißelte die, wie er sagte, Regelwut der Brüsseler Zentrale und die Londoner Sunday Times spricht sogar vom Euro-Irrsinn.
Gemeint ist die Normierungsmanie der 15.000 Mann starken EG-Bürokratie in Brüssel, die von der Breite des europäischen Traktorsitzes bis zur Länge des europäischen Kondoms alles möglichst genau festlegen will.
Am Sitz der Gemeinschaft weist man den Vorwurf der Harmonisierungsbesessenheit zurück.
Von einer Pressekonferenz des EG-Binnenmarkt-Kommissars Martin Wangemann zu diesem Thema berichtet Waltraud Langer.
Es ist höchste Zeit einmal zu erklären, warum sich die EG-Kommission in bestimmten Fällen einmischt, fand Martin Bangemann, setzte sich hin und erzählte, dass er in seiner Zuständigkeit als Binnenmarktkommissar am Mittwoch die Zustimmung seiner 16 Kommissionskollegen für einen Vorschlag zur Vereinheitlichung der Zulassungsbestimmungen für Motorräder bekommen habe.
Nach diesen Worten blickt Bangemann erwartungsvoll in den mit ein paar hundert Journalisten gut besuchten Pressesaal.
Da sehe man doch wieder einmal, dass ich die Kommission mit technischen Einzelheiten befasse, die sie nichts angehe, oder?
greift jegliche Kritik vor und erklärt, was die Zweiräder die Kommission angehen.
In jedem EG-Staat gäbe es Vorschriften für zwei Räder, die sehr unterschiedlich sind, egal ob technische Normen, Verkehrssicherheit, Umweltschutzbestimmungen oder die Beleuchtungskörper.
Normalerweise werden im gemeinsamen Markt der EG die jeweils anderen Produkte der Mitgliedstaaten zugelassen, wenn sie den eigenen Vorschriften entsprechen, in diesem Falle aber nicht.
Und das sei notwendig, nicht so Bangemann-Syphesant, weil wir hier so arbeitswütig sind, wir können auch sehr gut ohne Arbeit leben, sondern deshalb, weil hier die Vorschriften vereinheitlicht harmonisiert werden müssen, für die Industrie und für die Sicherheit des Konsumenten, um einen Standard zu schaffen, auf den sich der Konsument verlassen kann.
Es gebe zwar Dinge, die im Sinne der Subsidiarität besser auf nationaler Ebene geregelt werden, aber so wie hier habe es eben einen Sinn, wenn es Brüssel mache.
Das wollte er, Bangemann, erklären.
Gibt es noch Fragen, schaut der füllige Kommissar in die Runde, denn sonst würde ich jetzt gerne Mittagessen gehen.
Es gibt jedoch Fragen.
Denn die Brüsseler Harmonisierungswut von Gurkenkrümmung bis zu den Traktorsitzen sind Legende.
Und so sind auch eine Menge Legenden entstanden.
Das Opfer einer dieser Geschichten ist Bangemann selbst geworden.
Bangemann wolle bei Kondomen eine Mindestgarantie an Reiß- und Zugfestigkeit bieten.
Streit habe es dann aber bei der Standardlänge gegeben, wurde geschrieben.
Alles nicht wahr.
Und als Bangemann im Pressesaal darauf angeredet wird, kommt auch nur Gelächter zurück.
Bangemann fällt aber ein einschlägiges Gegenbeispiel ein, wo er nicht versteht, warum Mitgliedstaaten für sich selbst andere Kriterien anlegen als für den Import.
So würden pornografische Produkte, bevor sie nach Großbritannien importiert werden dürfen, kontrolliert.
Keine Kontrolle gebe es dagegen für in Großbritannien hergestellte pornografische Werke.
Das verstehe er nicht so Bangemann.
Er finde nur eine Erklärung dafür.
Was die Briten selbst herstellen, sei weniger schädlich als das, was zum Beispiel aus Frankreich komme.
Grinsen im Saal.
Ein englischer Journalist kriegt das Beispiel in die falsche Kehle.
Er sei jetzt konfus, ob denn Bangemann Traditionen von Nationen nicht verstehe und dass eben nicht jeder diesen ganzen Schmutz importieren wolle.
Bangemann ringt die Hände.
Nein, nein.
Er wollte nur ein Beispiel geben für die unterschiedlichen Maßstäbe, die angelegt würden.
Freimütig gibt Bangemann aber schließlich zu, dass er manchmal selbst ganz erstaunt sei, was nicht alles kontrolliert werde.
Er könne Geschichten erzählen, mit denen man zwei Monate lang eine Tageszeitung füllen könne.
Tun Sie es, schreit ein Journalist nach vorne.
Bangemann tut es nicht.
Schließlich ist er hergekommen, um zu erklären, warum sich die EG-Kommission manchmal ganz zu Recht einmischt.
Waldraud Langers, Bericht war das aus Brüssel, es ist halb eins.
Wir schauen kurz auf unseren Plan für die zweite Journalhälfte.
Ein Thema dabei, ein größeres, die neue Diskussion um die Einführung der Fünf-Tages-Schule.
Wir haben Stellungnahmen von Funktionären, der Eltern, der Lehrer und der Schüler eingeholt und wir berichten aus Oberösterreich, wo an den Hauptschulen seit Jahrzehnten die Fünf-Tages-Schule eingeführt ist.
Ein weiterer Bericht pro und contra Impfungen für Kleinkinder.
Aus dem Ausland ein Lokal-Augenschein im serbischen Gürtel Nordbosniens.
Und ein Bericht aus den USA über einen Sensationsprozess.
Sein Kind verlangt vor dem Richter die Scheidung von seinen Eltern.
Das Kulturthema ein kritisches Wien-Buch von Joachim Riedl.
Vor allem ein Programmhinweis.
Journal Panorama.
Juden, man führt euch nach Treblinka.
Sie werden uns mit Gas wie tollgewordene Hunde vergiften und uns dann in Öfen verbrennen.
Wir wollen nicht wie Schafe zum Abschlachten gehen.
Ein Text aus einem Flugblatt aus der Nazizeit, verfasst von einer Widerstandsgruppe polnischer Juden, die den beinahe aussichtslosen bewaffneten Kampf gegen SS und Gestapo aufnahmen.
Das Ghetto war hermetisch umstellt.
Fast jede hundert Meter gab es einen Posten.
mit Maschinengewehr, Handmaschinengewehr.
In der Nacht vom 1. zum 2. wagten wir einen Ausbruch.
Den Mitgliedern der Widerstandsgruppe gelingt im März 1944 die Flucht nach Ungarn.
Die Deutschen sind am Ende ihrer militärischen Kräfte.
Sie beginnen mit den geflüchteten Widerstandskämpfern über eine Rettung der noch lebenden Juden zu verhandeln.
Ende April bestellt Eichmann Joel Brandt
wahrscheinlich auf Himmlers Vorschlag, um ihnen ein Geschäft anzubieten.
Blut für Ware, Ware für Blut.
Es handelt sich um 10.000 LKWs für eine Million Juden, die in Europa noch am Leben geblieben sind.
Hören Sie mehr über den jüdischen Widerstand gegen das Hitler-Regime heute Abend um circa 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 in einem
Wenige Wochen nach Schulbeginn ist der Streit um die Fünf-Tage-Woche an den Schulen voll entbrannt.
Unterrichtsminister Rudolf Scholten hat sich dafür ausgesprochen, den einzelnen Schulen freizustellen, ob sie in Zukunft einen schulfreien Samstag haben wollen oder nicht.
Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde im Unterrichtsministerium ausgearbeitet und soll auch heuer zur Begutachtung ausgeschickt werden.
ÖVP-Bildungssprecher Schäffer hat sich vehement gegen eine solche Regelung ausgesprochen.
Schäffers Hauptargument, in einer von Unterrichtsminister Scholten selbst initiierten Umfrage an den Schulen habe sich die klare Mehrheit dagegen ausgesprochen.
Zudem würde nach Schäffers Ansicht die Fünf-Tage-Woche die Stressbelastung der Kinder erhöhen.
Wie denken nun die Betroffenen selber darüber?
Ingrid Thurenherr hat Meinungen von Schülern, von Eltern und von Lehrervertretern eingeholt.
Ein klares Nein zur Möglichkeit der Fünf-Tage-Woche kommt aus der Lehrer-Gewerkschaft.
Der Vorsitzende der Sektion, der AHS-Lehrer Spießmeier, nennt für seine Ablehnung folgende Argumente.
Wenn der Herr Bundesminister davon spricht, dass es eine freie Entscheidung wäre an den einzelnen Schulen und er immer sagt, die qualifizierte Minderheit sollte auch ein Recht bekommen,
hätte ich eine Frage an ihn.
Was ist mit jenen, die eigentlich an der Schule dann nicht für die Fünf-Tage-Woche sind?
Diese Minderheit, die wird dann voll übergangen.
Ein weiteres Problem, glaube ich, das hier zu bedenken wäre, wäre ganz einfach die Belastbarkeit der Schüler.
Wenn jetzt schon die Schulpsychologen Alarm schlagen, dass die Schüler überlastet sind und bei der Fünf-Tage-Woche man bedenken muss, dass Nachmittagsunterricht dann gang und gäbe wäre,
dass ganz einfach die Stunden vom Samstag auf Nachmittag unter der Woche verschoben werden, die Aufnahmefähigkeit der Schüler dadurch noch mehr zurückgeht, würde das ins Gegenteil umschlagen, was also die Belastung der Schüler betrifft.
Außerdem sei zu berücksichtigen, dass Nachmittagsstunden für jene Kinder problematisch seien, die einen weiten Schulweg zu bewältigen haben und auf Fahrpläne von Bussen oder Zügen angewiesen sind.
Und schließlich hätten die Eltern ein Recht darauf, täglich mehrere Stunden mit ihren Kindern zu verbringen, so der Lehrergewerkschafter.
Ganz ähnlich sehen das die Elternvertreter.
Dr. Anton Wagner vom Bundesverband der Elternvereine für mittlere und höhere Schulen zeigt sich vor allem darüber verwundert, dass Unterrichtsminister Scholten die von ihm initiierte Umfrage, die wie bereits erwähnt große Ablehnung gegenüber der Fünf-Tage-Woche erbracht hat, offenbar nicht ernst nehme.
Auch für Elternvertreter Wagner ist der Stressfaktor aber das wichtigste Gegenargument.
Die Leute, die da entscheiden für die 5-Tage-Woche, die sind natürlich versucht zu sagen, hurra, ein Tag mehr frei, wunderschön, das ist aber ein furchtbarer Trugschluss.
Denn die Stunden, die jetzt am Samstag waren, die können ja nicht einfach wegfallen.
Man müsste dann den ganzen Stoff kürzen.
Aber wenn man davon ausgeht, dass die Kinder so viel lernen sollen wie bisher,
dann müssen diese vier oder fünf Samstagstunden auf Montag bis Freitag verteilt werden.
Nun ist es aber so, dass Montag bis Freitag jetzt schon ziemlich stark angefüllt sind.
Der normale Schulunterricht geht bis eins, zwei, dann gibt es aber vor allem in den oberen Klassen noch andere Dinge, die Wahlpflichtgegenstände, die Freigegenstände, auch in den unteren Klassen ist es heute schon sehr verbreitet, das Turnen, Zeichnen,
Basteln usw.
Fallweise am Nachmittag ist.
Die Kinder brauchen Lernzeit.
Und man darf ja auch nicht übersehen, die Kinder wollen ja auch ein Privatleben haben.
Sie wollen einfach entspannen.
Viele betreiben einen Sport.
Viele lernen ein Musikinstrument.
Es sind Geschwister da, es ist eine Familie da.
Und wenn man also den Montag bis Freitag total vollstopft,
dann würde das alles gefährdet werden, wegfallen und in einem furchtbaren Stress untergehen.
Eltern- und Lehrervertreter machen ihre Rechnung aber offenbar ohne die Schüler.
Denn Bundesschulsprecher Ronny Hollenstein ließ schon, bevor er heute früh in die Schule ging, per Aussendung wissen, dass in diesem Punkt die Schüler hinter Unterrichtsminister Scholten stehen.
Bei Bedarf solle auch schulweise die Fünf-Tage-Woche eingeführt werden, meint Hollenstein.
Wenn die Partnerschaft aus Schülern, Eltern und Lehrern nicht einmal mehr imstande sei, über die Verteilung der Wochentage selbst zu entscheiden, dann sei die Autonomie der Schulen von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Für die österreichische Gewerkschaftsjugend will auch deren Vorsitzende Roland Sperg die Fünf-Tage-Woche für die Berufsschüler.
Sie sei nach einer jüngsten Umfrage größtenteils dafür.
Auch die Kette politischer Reaktionen riss heute nicht ab.
Für die Freiheitlichen übte deren Bildungssprecherin Karin Praxmarer scharfe Kritik am Unterrichtsminister.
Er wolle auf Kosten der Schüler die Ganztagsschule übers Hintertürl einführen.
Das sei jedoch aus pädagogischen Gründen stricht abzulehnen.
Die Bildungssprecherin der Grün-Alternativen Christine Heindl hingegen stellt sich hinter den Vorschlag Scholtens.
Schulstress und Leistungszwang seien an der Grenze des Erträglichen angelangt.
Deshalb solle ein ganzes Wochenende zur Erholung zur Verfügung stehen, meint Heindl.
Für weitere Diskussionen dürfte damit gesorgt sein.
Und wir bleiben nach Ingrid Thurnherrs Bericht beim Thema.
Das Land Oberösterreich hat mit der Fünf-Tage-Woche an Schulen schon jahrzehntelange Erfahrung.
Seit etwa 40 Jahren haben Volks- und Hauptschüler an Samstagen in Oberösterreich frei und die Erfahrungen damit sind nach wie vor gut.
Gymnasiasten müssen aber freilich auch in Oberösterreich an Samstagen in die Schule gehen, Bert Brandstetter berichtet.
Die Verkürzung der Schulwoche um einen Tag ist in Oberösterreich kein Thema.
Seit einer ganzen Generation ist es eingespielt, dass Volks- und Hauptschüler an Samstagen frei haben.
Hauptschüler haben sich inzwischen längst daran gewöhnt, dass für sie die übrigen Arbeitstage dafür etwas länger dauern.
Die erforderlichen Stunden müssen eben untergebracht werden und so heißt es für sie an den Nachmittagen meist turnen, zeichnen oder musizieren, weil die sogenannten Lernfächer an den Vormittagen auf dem Stundenplan stehen.
Die Kritik an den langen Tagen hält sich aber in Grenzen.
Dann und wann klagen die Lehrer darüber, die aber dann auch wieder den Erholungswert eines freien Samstagvormittags in das Kalkül ziehen und halt die Nachteile von vielleicht müden Nachmittagskindern in Kauf nehmen.
Möglich wäre es freilich auch in Oberösterreich, an einzelnen Schulen den Samstag als Schultag wieder einzuführen.
Wenn im Schulforum ein einhelliger Beschluss gefasst wird, würde sich der Landesschulrat dem mit Sicherheit nicht widersetzen, sagt Landesschulratspräsident Johannes Riedl.
Etwa fünf bis sechs der 250 oberösterreichischen Hauptschulen haben derartige Anträge gestellt und unterrichten seither auch an Samstagen, also sechs Tage pro Woche.
Soviel zu den Pflichtschulen.
Die Diskussion über 5 oder 6 Tage Unterricht lässt aber auch die Gymnasiasten in Oberösterreich relativ kalt.
In einer Umfrage hat sich die überwiegende Mehrheit von ihnen dafür ausgesprochen, so wie bisher auch am Samstag unterrichtet zu werden.
Sehr wohl befürwortet wird in Oberösterreich eine Verkürzung von sechs auf fünf Schultage an den Berufsschulen.
Hier bestehe echter Handlungsbedarf.
Im Ministerium sagt Riedl, in Oberösterreich wurde inzwischen ein Schulversuch eingerichtet und es sei zu hoffen, dass für diese Schülergruppe die generelle Möglichkeit geschaffen wird, an Samstagen frei zu haben.
weil es von den Berufsschülern nicht eingesehen wird, dass an ihren Arbeitsplätzen der Samstag frei ist, dass aber in der Schule an diesem Tag unterrichtet wird.
Bert Brandstetter hat berichtet vom Landesstudio in Linz.
Unter diesem Slogan wird nun seit einem Jahr in Supermärkten im ganzen Bundesgebiet die sogenannte Öko-Box angeboten.
Diese Box kostet 5 Schilling und der Konsument kann darin die leeren, gesäuberten Milchpackerl und Fruchtsaftkartons deponieren und sie per Postweg gebührenfrei zur Wiederverwertung nach Adnang-Puchheim versenden.
So die Idee des Erfinders der Firma Tarapak, dem Erzeuger von Getränkekartons.
Wie diese Öko-Box von den Konsumenten angenommen wird, das erfahren Sie in einem Beitrag von Gerhard Eisinger.
Mit der Öko-Box wurden seit der Einführung vor einem Jahr insgesamt 20 Millionen Getränkekartons gesammelt.
Knapp 250.000 dieser Schachteln sind am Sammelort in Adnang-Puchheim bisher eingelangt.
Hans-Peer Kober, der Geschäftsführer von Tetra Pak, spricht dabei schon von einem Erfolg.
Verglichen mit der Gesamtmenge der verkauften Milch- und Fruchtsaftpackerln nimmt sich diese Summe jedoch bescheiden aus.
20 Millionen Getränkekartons stellen derzeit 2,5 bis 3 Prozent Rücklaufquote dar.
Aufgrund der Verkaufszahlen der Ökobox wissen wir aber, dass wir heuer schon gegen die 10 Prozent Sammelquote gehen.
Nach einer jüngsten Umfrage wissen 39% der Bevölkerung über die Ökobox Bescheid.
14% der Konsumenten verwenden sie auch.
Demgegenüber stehen aber 40% der Befragten, die dieses Sammelsystem für eine Alibi-Handlung halten.
Probleme gibt es auch mit der Verwertung.
In Österreich gibt es keinen Betrieb, der Getränkepackerl, die zu rund 80% aus Zellstoff und dem Rest aus Polyethylen und Aluminium bestehen, vollständig recyceln können.
Polyethylen und Aluminium landen weiterhin auf der Deponie.
In Bayern gibt es einen Betrieb, der diese Getränkekartons vollständig wiederverwerten kann, bisher gab es jedoch keine Exportgenehmigung.
Hansberg-Kober dazu?
Wir haben den Exportantrag Anfang September neuerlich eingebracht und wie uns das Umweltministerium diese Woche mitteilte, sind alle Unterlagen für die Exportgenehmigung
ordnungsgemäß und umfassend eingelangt.
Sie liegen vor und wir können in den nächsten Tagen mit der Erteilung der Exportbewilligung rechnen.
Und dann steht dem Transport zur BWA in Rosenheim zur Rohstoffrückgewinnung nichts mehr entgegen.
Andere Getränkekartonerzeuger haben sich an diesem Sammelsystem bisher nicht beteiligt.
Eine Zwischenbilanz der Öko-Box.
In zwei Minuten ist es drei vor drei.
Wir bleiben im Land.
Österreichs Kinderärzte informierten heute bei einer Tagung in Villach über die jüngsten Entwicklungen auf dem Impfsektor.
Zufrieden äußerten sich die Mediziner dabei vor allem über die neu eingeführte Impfung gegen Hämophilus.
Seit Jahresbeginn besteht in Österreich die Möglichkeit, auch Kleinkinder gegen diese Infektionskrankheit zu schützen.
In einer ersten Zwischenbilanz wird die Aktion als ein voller Erfolg gewertet.
Aus Villach berichtet Renate Raunegger.
Hämophilusinfektionen können bei Kleinkindern zu schweren Hirnhautentzündungen und damit zu Behinderungen und Todesfällen führen.
Die Angst vor derartigen Folgen bewegt sehr viele Eltern, ihrem Kind die neu empfohlene Impfung geben zu lassen.
Anders ist die Situation bei jenen Erkrankungen, die entweder als fast ausgestorben gelten, wie die Kinderlähmung, oder die als normale Kinderkrankheit empfunden werden, wie etwa die Masern.
Hier weisen die Kinderärzte mit Sorge auf einen Trend hin, der vielfach in Richtung Nicht-Impfen geht.
Der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, Prof. Ronald Kurz, erklärte dazu bei der Tagung in Villach,
Ich sehe da ein bisschen einen Zusammenhang mit alternativen Strömungen.
Es gibt also tatsächlich auch unter den Ärzten sehr alternative Kollegen, die behaupten, viel besser ist es, diese Krankheit durchzumachen und zum Beispiel mit Homöopathie die Krankheit zu heilen.
Und mit solchen Schlagwörtern macht man natürlich die Bevölkerung sehr unsicher.
Und deswegen existiert auch in der Bevölkerung eine gewisse Aversion, weil eben die Kollegen nicht an einem Stand sind.
Die Folge sind laut Professor Kurz zum Beispiel zahlreiche Fälle schwerer Gehirnkomplikationen nach Masernerkrankungen.
Als wünschenswert bezeichneten die Kinderärzte bei ihrer Jahrestagung eine Durchimpfungsrate von etwa 90 Prozent.
Damit wäre das Virus praktisch ausgerottet und würde keine Gefahr mehr darstellen.
Derzeit liegt die Impfquote in Österreich länderweise unterschiedlich zwischen 55 und 75 Prozent.
Was die Kinderlähmung betrifft, bezeichnet Prof. Ingo Mamutz, der als Kinderarzt im Impfausschuss des obersten Sanitätsrats vertreten ist, den Rückgang der Impfquote als latente Gefahr.
Weil die Poliomyelitis natürlich jederzeit zurückkehren kann und man hat auch in zivilisierten Ländern in den letzten Jahren kleinere oder größere Epidemien registrieren müssen, weil die Impffreudigkeit nachgelassen hat.
Neu im Zusammenhang mit der Impfung im Kleinkindalter ist eine seit Mai dieses Jahres durchgeführte Reihenuntersuchung aller Schwangeren auf Hepatitis B-Infektionen.
Diese Vorsorgemaßnahme wird von den Krankenversicherungen getragen und soll Neugeborene vor Ansteckung schützen, denn... Man kann annehmen, dass 0,5 bis 2 Prozent unserer Bevölkerung durchseucht sind mit diesem Virus, das zeitlebens im Körper bleibt.
Und wenn eine Mutter mit diesem Virus infiziert ist, so besteht ein hohes Risiko, dass sie bei der Geburt das Virus auf das Neugeborene überträgt.
Und das kann man durch eine Impfung des Neugeborenen sofort nach der Geburt verhindern.
Diese Impfung wird von der Mehrzahl der Mütter, bei denen eine Hepatitis B-Infektion festgestellt wurde, für ihr Neugeborenes angenommen.
Die Kinderärzte wünschen sich eine auch nur annähernd so hohe Impfrate auch für andere Erkrankungen.
Das war ein Bericht aus dem Landesstudio Kärnten.
Zwischendurch eine Information für Kraftfahrer A23 Süd-Ost-Tangente im Bereich Hanson-Kurve Richtung Süden.
Wegen eines defekten Lkw Sperre der Richtungsfahrbahn Süden.
Es gibt dort umfangreiche Stauungen im Bereich der A23 auf der Süd-Ost-Tangente im Bereich der Hanson-Kurve.
Stauungen wegen eines defekten Lkw.
Ins Ausland noch einmal in diesem Mittagsschanal in den USA beginnen heute vor einem Gericht in Florida ein äußerst ungewöhnlicher Scheidungsprozess.
Der Kläger ist nämlich erst zwölf Jahre alt.
Gregory Kay will sich mit Bewilligung des Gerichtes von seinen Eltern trennen, um von einer anderen Familie, die ihn als Pflegekind aufgenommen hat, adoptiert zu werden.
Dieser bisher beispiellose Rechtsstreit könnte weitgehend gerechtliche Folgen haben, argumentieren die Kritiker.
In den USA hat das Verfahren eine solche Aufregung ausgelöst, dass es der Nachrichtensender CNN sogar live übertragen wird.
Aus Washington, Armin Wolf.
Die Verteidiger der traditionellen Ordnung warnen vor dem Chaos.
Vor ihrem geistigen Auge sehen sie bereits Achtjährige, die ihre Eltern klagen, weil sie das neueste Videospiel noch nicht haben.
Zwölfjährige, die sich von Vater und Mutter trennen wollen, weil sie ihr Zimmer aufräumen müssen.
und 15-Jährige, die sich via Gericht eine reichere Familie suchen, weil das Taschengeld nicht reicht.
Der zwölfjährige Gregory K. sei auch kein anderer Fall, argumentiert die Anwältin seiner Mutter.
Gregory, so sagt die Anwältin, wolle sich von einer anderen Familie adoptieren lassen, weil die wohlhabender sei als seine arbeitslose Mutter, eine ehemalige Kellnerin.
Und das könnten Justiz und Gesellschaft nicht zulassen.
Gregory selbst sieht seinen Fall natürlich völlig anders.
Er wollte nichts anderes als einen Platz, wo er glücklich und geborgen sei, sagt der Bub.
Und dieser Platz sei eben nicht bei seiner Mutter, sondern bei seinen derzeitigen Pflegeeltern und deren acht natürlichen Kindern.
Der Fall Gregory K. ist nicht nur ein bisher beispielloser Justizvorgang, sondern auch der aufsehenerregende Beleg für ein völlig desolates Sozial- und Fürsorgersystem.
Gregory verbrachte den größten Teil seiner Kindheit in Pflegeheimen.
Dorthin kam er zum ersten Mal, als seine Mutter den Arbeitsplatz verlor, die Miete nicht mehr bezahlen konnte und obdachlos wurde.
Da der Staat Florida aber keine Einkommenssteuer einhebt, gibt es auch kaum ein Sozialnetz.
Die arbeitslose Frau bekam deshalb weder Mietbeihilfe noch Sozialfürsorge, um ihre Wohnung und damit ihre Familie zu erhalten, sondern ihre drei Kinder wurden auf immer neue Pflegeheime und Familien verteilt.
In den letzten acht Jahren lebte Gregory so nur sieben Monate mit seiner Mutter zusammen und die meldete sich auch immer seltener bei ihm, zuletzt monatelang überhaupt nicht mehr.
Ein Anwalt sah Gregory eines Tages im Pflegeheim und nahm ihn bei sich zu Hause auf.
Und schon nach wenigen Wochen habe Gregory gemeint, so erzählen seine neuen Pflegeeltern, hier wolle er für immer bleiben.
Als sie aber darum ansuchten, ihn zu adoptieren, meldete sich plötzlich die Mutter und erhob Einspruch.
Sie habe endlich ihr Leben in Ordnung gebracht.
und wolle nun ihren Sohn zurück, sagte die Frau.
Aber der Sohn will seine Mutter nicht mehr sehen.
Und so engagierte der Zwölfjährige seine eigene Anwältin, eine engagierte Advokatin von Kinderrechten, die den Fall gratis übernahm, beeindruckt von Gregorys Geschichte und seiner Entschlossenheit.
Im vergangenen Juli errang Gregory einen Tappensieg.
Ein Richter entschied, dass der Bub das gleiche Recht auf einen Prozess habe wie ein Erwachsener und machte damit das heutige Scheidungsverfahren überhaupt erst möglich.
Gregories leiblicher Vater hat der Adoption bereits vorher zugestimmt.
Vor vier Wochen sind die Chancen des Buben auf eine erfolgreiche Scheidung von seiner Mutter schließlich noch erheblich gestiegen, aus einem traurigen Anlass.
Laut einem Polizeibericht wurde die Frau von ihrem mehrfach vorbestraften neuen Lebensgefährten krankenhausreif geprügelt.
Dieser Haushalt, so argumentiert nun Gregories Anwältin, sei wohl nicht die ideale Umgebung für ein Kind.
Ein Bericht von Armin Wolf aus den USA, aber das zurück nach Österreich, letzter Beitrag, ein Kulturbericht.
Heute Abend wird in den Räumen des Republikanischen Klubs in Wien ein Buch präsentiert, das schon von sich reden macht.
Das Geniale, das Gemeine, nennt der Journalist Joachim Riedl seinen Versuch über Wien, der einigen Zündstoff in sich birgt.
Zu Beginn des Beitrags von Renate Wagner kommt der Autor zu Wort.
Jene, die mich als Nestbeschmutzer irren, dieses ist ein entsetzlich chauvinistisches Buch, weil es Wien wahnsinnig wichtig nimmt und meint, Wien wäre in vielem der Nabel der Welt, was natürlich nicht ist.
Mit Nestbeschmutzung hat es überhaupt nichts zu tun, sondern es ist ein sehr freundliches und Wien sehr wichtig nehmendes Buch.
In diesem wichtigen Wien stehen das Geniale und das Gemeine unmittelbar nebeneinander, lässt uns Joachim Riedl wissen.
Und wo es um das Gemeine geht, kann er viele Zeugen herbeirufen, die Wien ebenso kritisch unter die Lupe genommen haben wie er.
Von Johann Nestroy über Karl Kraus, Robert Musil oder Hermann Broch bis zu Ernst Fischer.
Hier macht Riedel seine Verachtung für Bürokratie, heurigen Philosophie, Charakterlosigkeit, Sprachverluderung sozusagen im Rahmen einer großen literarischen Tradition Luft.
Doch neben dem Gemeinen stand einst das Geniale.
Das Geniale spitzt sich zu auf die Kulturleistung der Moderne, die nun wieder in einem hohen Maß eine jüdische Erfindung war.
Und ich versuche auch darzulegen, warum das eine jüdische Erfindung war, eben weil es eine Gruppe
junger intellektueller Zuwanderer gab, die aus den Provinzen des Vielvölkerstaates der österreich-ungarischen Monarchie nach Wien kamen, dort kein intellektuelles, geistiges Territorium vorfanden, auf denen sie sich hätten niederlassen können und
daher gezwungen waren, sich ein eigenes geistiges Vaterland zu erobern.
Doch während dieses jüdisch-geistige Wien, einer Stadt ohne Eigenschaften, durch Jahrzehnte hindurch Flair, Charakter und Faszination verlieh, wuchs in absoluter Gleichzeitigkeit, die aufzuzeigen, Riedels besonderes Anliegen ist,
jener abgrundtiefe, menschenverachtende und letztlich militante Antisemitismus heran, der Österreich zur willigen Beute der Nationalsozialisten machte.
Der Keim zur Opferlegende, an die sich Österreich nach 1945 klammern sollte, wurde bereits in den ersten Jahren der deutschen Besetzung gelegt.
Es entstand das Märchen vom vergewaltigten Land.
Tatsächlich ist es jedoch die Geschichte einer verschmähten Leidenschaft.
Und die Unschuldsbeteuerungen
Gleich in den Anschuldigungen einer enttäuschten und beleidigten Geliebten, die sich nach raffiniertem Verführungsspiel, halb zog er sie, halb sank sie hin, schließlich willig hingegeben hatte.
Paulus Manker las diese Passage aus Riedels Buch und wird das heute Abend auch in Wien tun, so wie er es schon in zahllosen deutschen Städten getan hat.
Erschienen im Deutschen Pipa Verlag, stellt sich die Frage, für welches Publikum der Wiener Riedel sein Buch geschrieben hat.
Ich habe das Buch eigentlich gar nicht so sehr für die Wiener geschrieben, sondern ich habe das Buch für all jene geschrieben, die immer noch diesem Image von Lieblichkeit, von Wienerlichkeit, von heurigen Seligkeit, also diesem Bombonieren-Image von Wien auf den Leim gehen und glauben, ich nenne auch Wien eine Fassadenstadt.
Und das ist eigentlich ein Buch für all jene, die hinter die Fassaden blicken wollen.
Und die müssen gar nicht in Wien daheim sein.
Wien und die Wiener nach wie vor ein Reibebaum für kritische Geister.
Ein neues Wien Buch also von Joachim Riedl.
Fünf vor eins.
Wir schließen mit einer neuen Meldungsübersicht.
Österreich Die Banken werden aller Voraussicht nach demnächst die Zinsen senken.
Die Bank Austria hat eine solche Maßnahme bereits angekündigt.
Nach der jüngsten Senkung der Leitzinsen durch die Nationalbank, sagte Generaldirektor Alfons Heiden, seine Bank werde sowohl die Kredit- als auch die Einlagezinsen im Oktober reduzieren, und zwar um bis zu 0,5 Prozentpunkte.
Die erste folgt der Senkung.
Die Postsparkasse gab bekannt, sie überlege einen ähnlichen Schritt.
Die Raiffeisenzentralbank reagierte in gleicher Weise.
Die CA hat eine Entscheidung für die nächsten Tage angekündigt.
Verkehrsminister Viktor Klima hat eine neue Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit angekündigt.
Neben einer Senkung der Alkoholgrenze auf 0,5 Promille plant Klima auch eine verschärfte Überwachung der Vorschriften.
Wann die Maßnahmen in Kraft treten werden, steht noch nicht fest.
Bei der Klubklausur der SPÖ in Niederösterreich meinte der Verkehrsminister aber, das Paket könnte im Juli des kommenden Jahres gültig werden.
Bundeskanzler Franitzki verteidigte in einem Referat die jüngste Ratifizierung des EWR-Vertrages.
Bei einer Pressekonferenz kam Franitzki auch auf den Plan zu sprechen, eine Kapitalertragssteuer von etwa 20 Prozent einzuführen.
Der Bundeskanzler wollte keinen Termin für die Einführung dieser Steuer nennen und verknüpfte sie im Übrigen mit einer umfassenden Reform des Steuersystems.
Bosnien-Herzegowina.
Der Krieg geht weiter.
In mehreren Vororten Sarajewos wurde abermals heftig gekämpft.
Einheiten der Regierungsarmee unternahmen anscheinend einen neuen Versuch, den Belagerungsring der Serben zu durchbrechen.
Das Wetter in Österreich bis heute Abend.
Im Bergland weiterhin regnerisch.
Im Osten zieht es zu.
Hier sind am Abend einzelne leichte Regenschauer möglich.
Österreichische Banken zieren sich, Zinssenkungen an die Kunden weiterzugeben, weil ihre Ertragslage schlecht ist. Bank Austria kündigt Zinssenkungen um einen halben Prozentpunkt an.
Mitwirkende:
Schweinzer, Josef [Gestaltung]
Datum:
1992.09.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Markus "Mischa" Wolf, ehemaliger DDR-Spionage Chef wird in Deutschland des Landesverrates in Tateinheit mit Bestechung angeklagt. Wegen seiner Stasi-Tätigkeit wird er nicht angeklagt. Wolf und seinen Agenten gelang es, zahlreiche hohe Politiker in Bonn zum Landesverrat zu bewegen. Sein Meisterstück gelang dem "Mann ohne Gesicht", wie Wolf genannt wurde, in der Infiltrierung von Günter Guillaume, dem Referenten von Willy Brandt, als Stasi Spitzel, was letztlich zum Rücktritt Brandts führte.
Mitwirkende:
Adrowitzer, Roland [Gestaltung]
Datum:
1992.09.24 [Sendedatum]
Ort:
Bonn
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Bis zu 200 Millionen Schilling soll der brasilianische Präsident Collor de Mellor aus der Staatskasse entwendet haben. Seit Wochen demonstrieren Massen gegen den einstigen Volksliebling. Seine Abwahl durch die Volksvertretung steht bevor, nachdem der Verfassungsgerichtshof dafür grünes Licht gegeben hatte. Die Abgeordneten soll sich eine Mehrheit für seine Abwahl entscheiden.
Mitwirkende:
Dettling, Erwin [Gestaltung]
Datum:
1992.09.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Mitglied einer jüdischen Widerstandsgruppe im Warschauer Ghetto
Mitwirkende:
Vass, Elisa [Gestaltung]
, Anonym, jüdische Widerstandskämpfer im Warschauer Ghetto [Interviewte/r]
Datum:
1992.09.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Volks-und Hauptschüler haben seit Jahrzehnten samstags frei. Die Hauptschüler haben dafür an den übrigen Nachmittagen längere Arbeitstage. AHS-Schüler haben nach wie vor an Samstagen Unterricht.
Mitwirkende:
Brandtstätter, Helmut [Gestaltung]
Datum:
1992.09.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Bildung
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Gregory K. will sich von einer anderen Pflegefamilie adoptieren lassen, da diese wohlhabender ist und er sich bei ihr geborgener fühlt.
Mitwirkende:
Wolf, Armin [Gestaltung]
Datum:
1992.09.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten