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Das Schneechaos in Ostösterreich, das ist zentrales Thema auch im Mittagsschornal.
Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Die Schneekatastrophe und die Folgen für den Straßenverkehr, für die öffentlichen Verkehrsmittel, Lageberichte aus Wien, Niederösterreich und Oberösterreich, die Frage nach Pannen im Kampf gegen Schneeverwehungen, Versicherungsaspekte und so weiter, das sind Themen ausführlicher Berichterstattung in der ersten Schornalhälfte.
Die erste Nationalratssitzung mit fünf Fraktionen, also inklusive liberales Forum, die nun beendete heikle Nahostmission von US-Außenminister Christopher, Neues von der AIDS-Forschung, das sind einige der weiteren geplanten Beitragsthemen.
Erster Programmpunkt jetzt die Nachrichtenübersicht von Karin Fischer, es liest Wilfried Schirlbauer.
Österreich.
Die Verkehrssituation in Ostösterreich beruhigt sich langsam.
Unfälle und Behinderungen gibt es aber nach wie vor auf der Westautobahn in Niederösterreich.
Im Burgenland kommt es im Bereich der A3 der Südostautobahn immer wieder zu Schneeverwehungen.
Für die Außenringautobahn brauchen LKW Schneckketten.
Auf vielen Nebenstraßen ist ein Weiterkommen noch immer fast unmöglich.
In der Nacht konnten zwar die letzten Autofahrer befreit werden, die auf der Südautobahn festsaßen, doch verlagerte sich der Stau zusehends auf die B17, die ehemalige Triesterbundestraße.
Hunderte Autofahrer mussten stundenlang warten, bis die Räumfahrzeuge bis zu ihnen vordringen konnten.
Die Budapesterbundestraße zwischen Neudorf und der ungarischen Grenze musste nach einer Massenkarambolage stundenlang gesperrt werden.
Die Südautobahn war erst um 8.30 Uhr wieder befahrbar.
Im Zugsverkehr gibt es immer noch Verspätungen von bis zu einer Stunde.
In der Früh war der Westbahnhof praktisch lahmgelegt.
Schnellzüge konnten erst von Wien-Hütteldorf abfahren.
Auch bei den öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien kommt es nach wie vor zu großen Verzögerungen.
Auch in Bayern, Ungarn, der Slowakei und Tschechien haben die heftigen Schneefälle zu einem Verkehrschaos geführt.
In Prag brach der Verkehr heute zusammen.
Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik gibt es heute eine Nationalratssitzung mit fünf Fraktionen.
Nach der Gründung des liberalen Forums müssen die Parlamentsausschüsse neu geordnet werden.
Das liberale Forum wird in fünf von insgesamt 25 Nationalratsausschüssen vertreten sein.
Im Bundeskanzleramt gibt es heute eine weitere Verhandlungsrunde über die Beamtenpensionen.
Die Gewerkschaft ist grundsätzlich bereit, die Gleichwertigkeit der Beamtenpensionen mit den ASVG-Ruhestandsbezügen anzuerkennen.
Die Nettoanpassung dürfe aber nicht aus dem ASVG übernommen werden.
Italien.
Regierungschef Amato wird heute im Parlament die Vertrauensfrage stellen.
Die Regierung ist wegen der Korruptionsaffären ins Kreuzfeuer der Kritik geraten.
Amato hat das Parlament aufgefordert, heute klar zu entscheiden, ob das gesamte Kabinett ausgewechselt werden soll.
Bosnien-Herzegowina.
Die USA suchen Partner für die Luftbrücke, mit der die Menschen in Ost-Bosnien versorgt werden sollen.
Als bisher einziges Land hat Pakistan seine Hilfe angeboten und wird Flugzeuge zur Verfügung stellen.
Der amerikanische Präsident Clinton betonte, die geplante Luftbrücke bedeute nicht den Einstieg in ein größeres militärisches Engagement.
Nahe Osten.
Ohne konkrete Zusagen ist die amerikanische Nahost-Friedensmission zu Ende gegangen.
Außenminister Christopher hat zuletzt mit dem israelischen Ministerpräsidenten Rabin über eine Fortsetzung der Friedensgespräche beraten.
Danach meinte er, es gebe immer noch Hindernisse für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen.
Er hoffe aber, dass die Streitparteien bald zusammentreffen werden.
Indien.
Die Polizei ist gewaltsam gegen die Teilnehmer einer Demonstration im Regierungsviertel von Neu-Delhi vorgegangen.
Die Regierung hatte die Kundgebung der oppositionellen radikalen Hindu-Partei verboten und in der vergangenen Woche Zehntausende ihrer Anhänger festgenommen.
In Neu-Delhi ist die Armee in Alarmbereitschaft.
75.000 Polizisten riegeln das Stadtzentrum hermetisch ab.
Somalia.
In der Hauptstadt Mogadischu sind heute früh heftige Kämpfe ausgebrochen.
Korrespondenten berichten von Granaten- und Raketenbeschuss.
Wer an den Kämpfen beteiligt ist, ist unklar.
In den vergangenen Tagen hatten Anhänger verschiedener Kleinführer gewaltsam gegen die multinationale Hilfstruppe protestiert.
Dabei waren mindestens neun Somalier ums Leben gekommen.
Europäische Gemeinschaft.
Die Wirtschafts- und Industrieminister der EG beraten heute bei einer Sondersitzung über die Stahlkrise.
Bis 1995 will die EG um etwa 30 Millionen Tonnen weniger Stahl produzieren als bisher.
Damit droht aber der Verlust von bis zu 50.000 Arbeitsplätzen.
Am stärksten betroffen ist Deutschland.
Irland.
Die Regierung wird wegen der hohen Arbeitslosigkeit eine Sonderabgabe einführen.
Besserverdienende müssen ein Prozent ihres Einkommens zur Unterstützung der Arbeitslosen zur Verfügung stellen.
Die Tabaksteuer wird ebenfalls erhöht.
Derzeit liegt die Arbeitslosenrate in Irland bei fast 17 Prozent.
Fünf Minuten nach zwölf ist es mittlerweile geworden.
Zurück zur Schneekatastrophe im Osten Österreichs und da ist die Frage an Christian Hundorf von der Radio-Wetter-Redaktion naheliegend.
Wann ist denn ein Ende des Schneechaos in Sicht?
Der Spuk im Norden und Osten ist spätestens heute Nacht vorbei.
Dann kann es nur noch zeitweise leicht flankern und auch der Wind flaut merklich ab.
Aber schon heute Nachmittag entspannt sich die Situation.
Der Schneefall wird seltener und weniger.
In Wien zum Beispiel ist die Wolkendecke mittlerweile so dünn geworden, dass zeitweise die Sonne durchschimmert.
Apropos Sonne, Vorarlberg, Tirol, Kärnten und die Steiermark sind ja vom Schneefall in den letzten Tagen weitgehend verschont.
Hier zeigt sich jetzt und auch am Nachmittag die Sonne.
Und damit zu den aktuellen Wettermeldungen.
In Wien gibt es leichten Schneefall bei minus 2 Grad, Westwind mit Böen bis 55 km pro Stunde.
Eisenstadt leichter Schneefall minus 1 Grad, Westwind mit Böen bis 55 Kilometer pro Stunde.
St.
Pölten Schneefall minus 3 Grad, Linz leichter Schneefall minus 3 Grad, Westwind 25 Kilometer pro Stunde.
Salzburg leichter Schneefall minus 2 Grad, Innsbruck wolkig minus 5, Bregenz heiter minus 2, Graz wolkig plus 3 Grad, Nordwind 20 Kilometer pro Stunde und Klagenfurt wolkig plus 2 Grad.
In Salzburg in Ober- und Niederösterreich, in Wien und in Brüssel
Schneit es heute Nachmittag zeitweise und es wird lebhafter Nordwestwind.
Im Süden und Westen gibt es zwar auch ein paar Wolken, aber dazwischen zeigt sich immer wieder die Sonne.
Die Temperaturen am Nachmittag minus 5 bis 0 Grad, im Süden auch knapp darüber.
Morgen Freitag ist es in der Früh im Norden und Osten bewölkt.
Die Wolken werden im Laufe des Tages immer dünner.
Sonnig ist es vor allem in Osttirol, Kärnten und der südlichen Steiermark.
Bis Mittag scheint die Sonne auch in Vorarlberg und Tirol, am Nachmittag zieht es im Westen aber zu.
Die Temperaturen in der Früh um minus 10 Grad, besonders im Süden und Westen strenger Frost.
Tagsüber bleibt es recht kühl mit Werten zwischen minus 5 und plus 1 Grad und auf den Bergen in 2000 Meter Höhe um minus 10 Grad.
Am Wochenende bildet sich ein Tief über dem westlichen Mittelmeer.
In Vorarlberg und Tirol sowie von Osttirol bis ins südliche Burgenland ist es meist stark bewölkt und zeitweise kann es leicht regnen oder schneien.
Im Norden und Osten ist es am Samstag sonnig, am Sonntag wird es aber auch hier allmählich bewölkt.
Noch kann man also ohne Übertreibung von Schneechaos, von Schneekatastrophe in Ostösterreich sprechen.
Wie außergewöhnlich ist denn die Lage nun wirklich gemessen an früheren extremen Wintereinbrüchen?
Wie, Christian Hundorf, ist also das alles klimatologisch zu bewerten?
Wir haben dazu die Klimatologen der Hohen Warte gefragt.
Wirklich ungewöhnlich ist die Intensität des Schneefalls.
In Wien hat es auf der Hohen Warte von gestern früh bis heute früh 28 Zentimeter geschneit.
Mit so starker Intensität schneit es in Wien nur einmal in etwa 20 bis 25 Jahren.
Schon etwas weniger ungewöhnlich ist die Schneehöhe in Wien.
Heute früh waren es 36 Zentimeter, jetzt sind es etwa 40.
Eine Schneehöhe von mehr als 40 Zentimeter wird in Wien etwa jedes dritte Jahr erreicht.
Bemerkenswert ist aber auch noch die Kombination aus Schneefall, Sturm und Kälte.
Das letzte Mal, dass es innerhalb eines Tages so intensiv geschneit hat, dass der Wind derartig heftig geblasen hat und dass es dermaßen kalt war wie gestern, war in Wien im Februar 1986.
Danke Christian Hunder für diese Zusatzinformationen.
Der Wettersituation entsprechend kommt es auf den meisten Straßen Ostösterreichs weiterhin zu Behinderungen.
Über Details Nikolaus Riemerschmid von der Verkehrsredaktion.
Ja, vor allem im Osten Österreichs, also in Wien und rund um Wien, sind die meisten wichtigen Straßen und Hauptverbindungen schneeglatt.
Schneeverbahnen oder Matsch beeinträchtigen den Verkehr auf der Südostangente und der Donauuferautobahn zum Teil erheblich.
Auf der Wiener Außenringautobahn brauchen Lkw sogar Schneeketten.
Aber auch in den Randbezirken Wiens brauchen Lkw mittlerweile unbedingt Ketten.
Abseits der stärkebefahrenen Hauptstraßen können zahlreiche Nebenstraßen noch immer nicht passiert werden.
Um den Schnee rasch räumen zu können, müssen manche Straßen für kurze Zeit auch gesperrt werden.
Zuletzt war die B7 die Brünnerbundestraße vorübergehend gesperrt.
Die öffentlichen Verkehrsmittel können die gewohnten Intervalle natürlich nicht einhalten.
Man muss mit längeren Wartezeiten rechnen, vor allem bei Straßenbahn und Autobus.
In Schienenstraßen behindern Autofahrer bei Parkmanövern immer wieder die Straßenbahn.
Spätestens heute früh haben viele Autofahrer aber auf ihr Fahrzeug verzichtet und sind auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen.
Dementsprechend eher schwach befahren sind die Straßen heute.
Wir empfehlen, auch morgen Freitag noch das Auto stehen zu lassen.
Soviel von Nikolaus Riemerschmidt.
Von den Schneeverwehungen sind natürlich auch die Bahnstrecken betroffen und seit gestern gibt es Zugverspätungen.
Am Stadtrand von Wien ist ein Zug in einer Schneewächte stecken geblieben und die Passagiere mussten bei Schneesturm und in finsterer Nacht evakuiert werden.
Was heute noch zu berichten ist, das erfahren Sie jetzt von Hans Adler.
Verspätungen gibt es bei der Bahn nach wie vor an allen Ecken und Enden.
Am besten funktionieren die Schnellbahnverbindungen im Raum von Wien.
Hier kommt es nur zu Verspätungen zwischen 10 und 15 Minuten.
Am längsten müssen die Passagiere auf die internationalen Schnellzüge der Westbahn warten, bei denen einstündige Verspätungen derzeit noch fast die Regel sind.
Auf der Südbahn liegen die Zugverspätungen bei einer halben Stunde.
Nordbahn, Ostbahn und Franz-Josefs-Bahn melden Verspätungen bis zu 20 Minuten.
Eingestellt sind nach wie vor die Pendler nach Reckerwinkl und Neulenkbach auf der Westbahnstrecke.
Die Fahrgäste mit Zielen auf diesen Linien müssen heute noch mit den Personenzügen fahren, die St.
Pölten als Zielbahnhof haben.
Die Einstellung dieser Züge ist eine Maßnahme zum Freihalten der überlasteten Strecke für die internationalen Züge.
Der inzwischen leere Personenzug, der heute Nacht zwischen den Bahnhöfen Gledering und Felixdorf auf der Bottendorfer Linie hängen geblieben ist,
steckt immer noch in der Schneewächte und alle Versuche, ihn herauszuschleppen, sind bisher gescheitert.
Für Liebhaber, es ist ein Dieseltriebwagen der Baureihe 5045, ein blauer Blitz, der auch schon bessere Zeiten gesehen hat und in den 60er Jahren bis Venedig gefahren ist.
Jetzt verbringt er seine letzten Betriebsjahre auf Nebenstrecken.
Die wirklichen Probleme hat bei der ÖBB der Güterverkehr.
Der Postzug heute Nacht nach Salzburg ist ausgefallen.
Die Briefe nach Westösterreich werden einen halben Tag später ankommen.
Und was am schlimmsten ist, über 100 Güterzüge sind in den vergangenen zweieinhalb Tagen in ganz Ost- und Südösterreich nicht gefahren.
Heute will man versuchen, wenigstens zwei Güterzüge mit den wichtigsten Sendungen der Spediteure vom Wiener Nordwestbahnhof abzufertigen.
Aber der Hauptverschiebebahnhof Wiens in Gledering
Dort, wo gestern auch das Unglück geschehen ist, weil die Bahnarbeiter im Schnee den Zug überhört und übersehen haben, liegt nach wie vor unter einer dicken Schneedecke.
Der Wind macht alle Versuche, ihn auszugraben, zunichte.
Vor heute Abend ist kaum mit einer Betriebsaufnahme zu rechnen.
Es wird sicher bis Anfang nächster Woche dauern, bis der Rückstand im Güterverkehr wieder aufgearbeitet ist.
Hier hat die Bahn leider eine Gelegenheit versäumt, sich gegenüber dem Straßenverkehr als der störungssichere Partner zu präsentieren.
Sie hörten Hans Adler.
Auch wenn insgesamt eine leichte Besserung der Schneesituation in Ostösterreich zu vermelden ist, kann man von wirklicher Entspannung noch nicht sprechen.
Vor allem in Niederösterreich, wo gestern fast den ganzen Tag über hunderte Autofahrer zwischen Schneewächten auf der Südautobahn eingeschlossen waren, aber auch
In Wien und in Teilen Oberösterreichs ist die Situation noch prekär.
Zum aktuellen Stand der Dinge.
Alfred Robinek, Georg Laninger, Robert Fries und Karl Ploberger.
Durch zu weit zur Fahrbahnmitte abgestellte Autos können Busse und vor allem Straßenbahnen immer wieder Straßenzüge nicht passieren.
So kommen derzeit die Linien 50 und 60 seit mehr als einer Stunde nicht über den Hitzinger Platz.
Der Bus zur Krankenanstalt Baumgartner Höhe muss bereits beim Joachimsthaler Platz umkehren.
Die Bergstrecke
ist aus dem gleichen Grund nur einspurig befahrbar.
Keine Probleme haben die öffentlichen Verkehrsmittel mehr mit den Weichen.
Bus-, Straßenbahn- und U-Bahnen sowie die Schnellbahnen sind wieder ohne größere Verzögerungen unterwegs, dank eines Großaufgebotes an Räummannschaften.
Rund 2000 Schneeschaufler der Magistratsabteilung 48 und der Wiener Verkehrsbetriebe sind derzeit im Einsatz, unterstützt von fast 300 Bundesheersoldaten, die die Gleisanlagen der Wiener Bahnhöfe freischaufeln.
Hochbetrieb herrscht noch immer bei der Rettung.
80 Sanitätsfahrzeuge der städtischen Rettung sind pausenlos im Einsatz, um gestürzte Personen und Erkrankte in die Spitäler zu transportieren.
Die Unfallambulanzen sind total überfüllt.
Patienten müssen lange Wartezeiten auf Behandlungen in Kauf nehmen.
Unfallstationen, wie etwa in Meidling, mussten vorübergehend sogar gesperrt werden.
Total ausgelastet sind sämtliche Taxiunternehmungen.
Sie verzeichnen rund 40 Prozent mehr Fahrten als sonst zu extremen Spitzenzeiten.
Breiter Post gibt es aufgrund der Schneelage beträchtliche Verspätungen.
So dauert die Zustellung von Briefen rund einen Tag länger, die Zulieferung von Paketen verzögert sich um zwei bis drei Tage.
Einzig erfreulich für Autofahrer ist aufgrund der Schneesituation, dass die Kurzparkzonen in Wien bis einschließlich Samstag aufgehoben sind.
In Niederösterreich besteht nach wie vor Katastrophenalarm.
Besonders betroffen von den Schneeverwehungen ist der Raum südlich von Wien.
Bergepanzer des Bundesheers waren bis heute früh auf der Bundesstraße 17 zwischen Baden und Mödling im Einsatz, um hängengebliebene Fahrzeuge wieder fahrtüchtig zu machen.
Jene Autolenker, die gestern ihre Fahrzeuge auf der Südautobahn verlassen haben, können sie heute bei der Autobahnmeisterei in Euenhausen abholen.
In ganz Niederösterreich sind 780 Streu- und Räumfahrzeuge unterwegs.
Zahlreiche Nebenstraßen sind noch immer unpassierbar.
Das Verkehrschaos forderte auch ein Todesopfer.
Auf der A21 der Außenringautobahn wollte gestern ein Lenker eines LKW-Zuges an seinem Fahrzeug Schneeketten anlegen.
Während der Arbeiten platzte ein Druckluftbehälter.
Der 27-jährige Mann wurde getötet.
Im Zugsverkehr ist die Aspernbahn zwischen Kledering und Felixdorf nach wie vor gesperrt.
Gestern Nachmittag ist dort ein Regionalzug in einer Schneewächte hängen geblieben.
Die 20 Fahrgäste, vorwiegend Schüler, konnten erst sechs Stunden später von Hilfsmannschaften der Bundesbahnen befreit werden.
Erst heute Nachmittag ist mit der Freigabe der Strecke zu rechnen.
Keine Schwierigkeiten gab es durch die Schneefälle beim Flugverkehr.
Die Pisten am Flughafen Schwächert wurden rund um die Uhr geräumt, es gab keine wetterbedingten Verspätungen.
Exakt seit 40 Stunden schneit es nun in Oberösterreich und die Situation wird immer kritischer.
Vor allem im Müllviertel sowie im Salzkammergut ist auf Nebenstraßen kaum noch ein Weiterkommen.
Die Räumfahrzeuge stehen zwar im Dauereinsatz, doch wohin mit dem vielen Schnee, wenn sich am Straßenrand schon die weißen Berge Meter hoch türmen.
Bei den Schneehöhen, die heute Vormittag gemessen wurden, ist das kein Wunder.
Im Müllviertler Königswiesen sind es beispielsweise 58 Zentimeter, ein seit Jahren nicht mehr gemessener Wert.
In Linz wurden zwar offiziell nur 5 Zentimeter registriert, hier hat aber der Wind den größten Teil des Schnees verblasen und an manchen Stellen dann gleich Meter hoch aufgeschichtet.
Genau mit diesen Problemen kämpft man auch am Land, dort sind deshalb entlegene Bauernhäuser unerreichbar.
Heute früh waren deshalb auch viele Schulbusse nicht unterwegs.
Es war viel zu gefährlich und so haben die Schüler teilweise einen herrlichen Zusatz-Winterferientag bekommen.
Übrigens mit höchster schulischer Genehmigung.
Der Landesschulrat hat via Radio Oberösterreich in der Früh bereits ausrichten lassen, dass die Eltern selbst entscheiden sollen, ob der Schulbesuch zumutbar ist oder nicht.
Der Weg zur Arbeit war heute für die meisten Oberösterreicher einer mit vielen Hindernissen.
Auf den Zufahrtsstraßen nach Linz ereigneten sich dutzende Unfälle.
Alleine auf der Westautobahn wurden am Vormittag insgesamt mehr als 30 beteiligte Fahrzeuge gezählt, Verletzte gab es nicht.
Und auch jene, die auf die Bahn umstiegen, hatten keine Chance pünktlich zu sein.
Aus Schnellzügen wurden Bummelzüge, Eilzüge, blieben schließlich bei allen Stationen stehen, um die Fahrgäste mitzunehmen.
Übrigens, wer meint heute mit dem Taxi schneller zu sein, der irrt.
Durchschnittliche Wartezeit auf einen Wagen, derzeit in Linz, 20 Minuten.
Vor allem das erwähnte Schneechaos gestern auf der Südautobahn in Niederösterreich steht auch heute noch zur Diskussion.
Zentrale Frage ist, warum so spät Katastrophenalarm ausgelöst wurde.
Auch der Einsatz des Bundesheeres kam um Stunden zu spät.
Fragen, die Otto Stangl vom Landesstudio Niederösterreich an den verantwortlichen Landesrat Franz Blochberger gerichtet hat.
Herr Landesrat, das gestrige Verkehrschaos hat offenbar alle Verantwortlichen überrascht.
Bereits gegen 9 Uhr war offensichtlich, dass sich das Schneechaos auf der Südautobahn ankündigt.
Katastrophenalarm gab es aber erst sechs Stunden später.
Warum?
Es war für das Erste sicher ein gewaltiges Naturereignis, das alle 50 Jahre vielleicht einmal passiert.
Und nach all den Berichten, die ich nun vorliegen habe, sie sind teilweise noch nicht komplett, weil die Einsatzberichte, die Telefonaufzeichnung, das alles erst reinkommt, zeigen mir, dass auch die örtlichen Einsatzkräfte
hier die Situation in den ersten Vormittagsstunden so eingeschätzt haben, dass sie geglaubt haben, sie würden diesen Unfall, das kam ja noch dazu, ein Unfall, der die gesamte Autobahn, die Einrichtung total gesperrt hat, dass sie diesen Unfall in der Situation bewältigen können.
Der Einsatz des Bundesheeres und die Anforderung des Bundesheeres ist sicher um einige Stunden zu spät angeordnet worden oder so.
Weshalb?
Weil man eben geglaubt hat, man kann die Situation hier selbst also bereinigen.
Auch die Gendarmerie hat hier um 8 Uhr von diesem Unfall erfahren.
Und es hat aus mir unerklärlichen Gründen dann gedauert bis um 12.30 Uhr, bis die Autobahn von Richtung Wien Richtung Süden gesperrt wurde.
Und dann bis 14.30 Uhr war auch die zweite Richtung gesperrt und dann konnte eigentlich erst mit den Aufräumungsarbeiten begonnen werden, die über Anweisung der Gendarmerie, dann von der Feuerwehr oder von irgendwelchen Clanunternehmen und notfalls dann auch vom Bundesheer durchgeführt werden.
Sie sagen aus unerklärlichen Gründen.
Lässt sich jetzt schon festmachen, wieso das passiert ist?
Das waren über vier Stunden, wo nichts geschehen ist.
Ich bitte Sie hier um Verständnis, dass ich in der Öffentlichkeit zu diesem Moment noch nicht genauere Äußerungen tätigen kann, weil uns ja die Telefonbücher, die Aufzeichnungen noch fehlen.
Unser Landeshauptmann und ich haben uns angeordnet, dass hier genauestens die Telefonbücher vorgelegt werden.
Auch was die Einsatzbefehle der Gendarmerie und die ganzen Dinge es anlangt, damit wir auch sehen, wo hier wirklich Sand im Getriebe war.
Sand im Getriebe war ja offensichtlich auch bei dem Bereitstellen des Bundesheeres.
Der Einsatz des Bundesheeres, die Assistenzleistung ist auch sehr spät erfolgt, erst gegen 15 Uhr.
Die Niederösterreichische Landeswarnzentrale wurde um 13.30 Uhr, um halb zwei Uhr, erstmals um Hilfe gebeten vom Landesschanwarikommandanten Oberst Schmidt.
Und hier ist dann sehr rasch dieser Einsatz auch in die Wege geleitet worden, innerhalb von einer Viertelstunde.
wurde das Bundesheer direkt informiert über Telefon und Fax und natürlich braucht es dann eine gewisse Zeit, bis ein schwerer Bergepanzer vom großen Koliber eben am Ort des Einsatzes hier eintrifft und es sind dann weitere gefolgt.
Also es ist ja dann eigentlich Schlag auf Schlag gegangen, aber zugegeben und man soll auch nichts beschönigen, dieser Einsatz hätte müssen einige Stunden vorher angeordnet werden oder ersucht werden um diesen Einsatz.
Und das wird einer genauen Prüfung unterzogen.
Gibt es weitere Konsequenzen, denn das Auslösen des Katastrophenalarms hat ja auch nicht so geglaubt, wie es sein sollte?
An und für sich hat das Auslösen des Katastrophenalarms schon geglaubt, weil der zuständige Abteilungsleiter sofort nach einem Telefonat von Oberst Schmid, selbst mit Divisionär Birker, in Telefonkontakt getreten ist.
Das notwendige Arbeiternifax wurde in den nächsten Minuten zugestellt, sodass von unseren Landesdienststellen her
es in dieser Richtung also keine Fehlleistungen oder zu späte Leistungen gibt.
Wieso allerdings erst um 13.30 Uhr um Hilfe gebeten wurde, das muss also genauestens abgeprüft werden.
Der Niederösterreichische Landesrat Franz Blochberger im Gespräch mit
Otto Stange.
Der extreme Wintereinbruch in Ostösterreich und die teils dramatischen Folgen verschaffen auch den Versicherungen wieder Hochbetrieb.
Massenkarambolagen auf den Autobahnen, Blechschäden auf den schneeglarten Fahrbahnen.
Die Schäden sind enorm.
Ganz abgesehen von entgangenen Geschäften, verzögernden Lieferungen und versäumten Terminen.
Und nur wenige Schadensfälle sind von Versicherungen gedeckt.
Josef Schweizer berichtet.
Ein Autolenker ist auf der Schneefahrbahn zu schnell unterwegs und schlittert in einen hängengebliebenen Vordermann.
Der verursachte Blechschaden ist ein klarer Fall für die Haftpflichtversicherung.
Den eigenen Schaden wird der schuldige Lenker selbst zu Blechen haben oder er kann seine Vollkaskoversicherung in Anspruch nehmen.
Es sei denn, das Auto hatte nur Sommerreifen.
Dann könnte es sein, dass die Vollkaskoversicherung nichts zahlt.
Mit der Begründung, man handle grob fahrlässig, wenn man bei derartigen Straßenverhältnissen ohne entsprechende Ausrüstung unterwegs sei.
Für die Haftpflichtversicherung sollte nach Ansicht der ABÖ-Versicherungsexperten ein solcher Grund nicht gelten, weil es in Österreich keine Verpflichtung gebe, Winterreifen zu verwenden.
Die Haftpflichtversicherung müsste also auch dann zahlen, wenn man sich mit Sommerreifen ins Schneechaos gestürzt hat.
Weniger einfach wird die Verschuldungsfrage nach den diversen Massenkarambolagen zu klären sein.
Der Versicherungsverband hat für diese Fälle eine bestimmte Versicherungsgesellschaft mit der Abwicklung beauftragt.
Beim Versicherungsverband erfahren Betroffene, welche Versicherung für sie zuständig ist.
Die Chancen sind allerdings gering, nach Massenunfällen den gesamten Schaden ersetzt zu bekommen.
Nach Erfahrungen der AWJ-Juristen wird meist eine Teilschuld von 25 bis 50 Prozent angenommen.
Das heißt in der Praxis, dass man den eigenen Schaden selbst zu bezahlen hat.
Es sei denn, man hat eine Vollkaskoversicherung.
Mit dem Abstieg in den Haftpflichtmalus ist jedenfalls zu rechnen.
Keine Versicherung fühlt sich zuständig, wenn aufgrund verwehter Straßen und verspäteter Verkehrsmittel Verdienstentfall entstand, Geschäftstermine versäumt oder gebuchte Karibikflüge verpasst wurden.
Da bleibt nur der zivilrechtliche Weg der Schadenersatzklage.
Man müsste der zuständigen Behörde beweisen, dass sie bei der Schneeräumung grob fahrlässig versagt hat, ein langwieriges und wohl chancenloses Unterfangen, zumal selbst Versicherungen den Entlastungsgrund höherer Gewalt kennen.
Auf diese höhere Gewalt setzen zum Beispiel Frachtunternehmer und Transportversicherungen.
Im Allgemeinen haftet der Frechter für den Zustand seines Transportgutes, für die termindirekte Lieferung und für die Folgen eines Lieferausfalls.
Schneekatastrophen allerdings sind höhere Gewalt.
Es wird im Einzelfall darauf ankommen, ob dem Frechter ein schuldhaftes Verhalten nachgewiesen werden kann.
Ob in den nächsten Tagen eine Prozessflut einsetzen wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen.
Die Versicherungen werden sich jedenfalls kaum über zu wenig Arbeit beklagen können.
Versicherungsfragen nach dem Schneechaos in Ostösterreich hat Josef Schweizer behandelt und damit vorerst zum extremen Wintereinbruch und den Folgen.
Jetzt Auslandsberichterstattung im Mittagjournal.
Wie groß sind die Chancen, den schwierigen Nahost-Dialog fortzusetzen?
Diese Frage stellt man sich vor allem jetzt nach dem Ende der heiklen Nahost-Mission von US-Außenminister Christopher.
Doch die neue Regierung in Washington muss nach dieser Vermittlungsreise des Außenministers durch sieben Nahoststaaten weiter um ihren ersten großen außenpolitischen Erfolg bangen.
Eine fixe Zusage von Arabern und Israelis zur Fortführung der Washingtoner Nahostfriedensgespräche gibt es noch nicht.
Aber zumindest eine gewisse Hoffnung.
Informationen von Ben Segenreich aus Israel, der letzten Station der Nahostreise des US-Außenministers.
Es gibt nach Warren Christophers Abflug aus Israel keine große Schlagzeile.
Der Durchbruch bei den Palästinensern ist ihm also noch nicht gelungen.
Aber es gab im Verlauf dieser Reise viele kleine Schlagzeilen.
Und die letzte davon ist, dass die Palästinenser-Sprecherin Hanana Shraoui heute erstmals eine optimistische Note angeschlagen hat.
Die Hindernisse, so sagte sie, seien geringer geworden.
Es gibt also noch kein konkretes Datum für die Wiederaufnahme der Friedensgespräche.
Aber der amerikanische Außenminister gab einen Hinweis über den Zeithorizont, als er sagte, man werde noch über die nächsten Tage oder Wochen an den Problemen arbeiten.
Die Hoffnung, dass die Verhandlungen im April stattfinden können, ist jedenfalls nach Christophers Nahosttour stärker als zuvor.
Das ist schon ein ganz beachtliches Ergebnis, denn Christopher hatte von vornherein die Erwartungen gering gehalten.
Er hatte seine Reise nur als eine Vorstellungsrunde definiert.
Er sah mit der Region nicht vertraut, er wolle bloß die lokalen Politiker kennenlernen und ihre Anliegen hören.
Trotz dieses bescheidenen Anspruchs hat Christopher sofort von den arabischen Staaten die Zusicherung bekommen, dass sie Wert auf die Friedensverhandlungen mit Israel legen und dass sie diese für wichtiger halten als das Problem der ausgewiesenen Palästinenser.
Entscheidend war, dass Syrien diese Position eingenommen hat.
Der Novize im State Department hat auch sofort einen starken Akzent gesetzt, als er wiederholt erklärte, dass die USA nun ein voller und aktiver Partner im Friedensprozess sein wollen.
Bei Amtsantritt der Clinton-Administration hatte man noch geschätzt, dass sie der Außenpolitik geringe Priorität geben würde.
Aber was genau ist mit dieser aktiven Partnerschaft gemeint?
Es ist fast komisch mit anzusehen, wie die Beobachter sowie einst die Kreml-Astrologen um diesen Ausdruck herumrätseln, wie aus Christophers Umgebung immer wieder neue Umschreibungen angeboten wurden.
Zwischenträger, aber nicht Schiedsrichter oder Vermittler, Katalysator und Ideenkanal, aber keinesfalls Diktator.
Doch aus diesen vielen Worthülsen wird man natürlich auch nicht klüger.
Wie immer er seine Rolle nun anlegt, Christopher ist es offenbar gelungen, den Abstand zwischen den Palästinensern und den Israelis zu verringern.
Die Wünsche der Palästinenser umfassen folgende Punkte.
Eine noch raschere Rückkehr der Ausgewiesenen als bisher angeboten.
Eine Erklärung Israel, dass es keine Ausweisungen mehr geben werde.
und Erleichterungen im Westjordanland und im Gazastreifen, wie etwa die Freilassung von Gefangenen, mehr Familienzusammenführungen oder die Verringerung von Steuern.
Israel soll zu Gesten bereit sein, aber nur, wenn im Voraus garantiert wird, dass die Palästinenser danach an den Behandlungstisch zurückkehren.
Auf den letzten Kompromiss, dem Israel zugestimmt hatte, hatten die Palästinenser ja nicht reagiert.
Über die Militärkommissionen, die gegenwärtig jeden Ausweisungsfall einzeln prüfen, könnten viele der Ausgewiesenen vorzeitig zurückgeholt werden.
Und Premier Rabin hat zwar nicht versprochen, dass es nie mehr Ausweisungen geben werde, aber er hat gestern ausdrücklich gesagt, dass die, wie er es nennt, zeitweilige Entfernung von 400 Aufrührern eine Ausnahme darstellt.
Die Dinge gehen nun ihren Gang, die PLO in Tunis studiert die Vorschläge, Christopher unterrichtet heute in Genf seinen russischen Amtskollegen Andrey Kozyrev, denn Russland ist ja immerhin offizieller Co-Sponsor der Friedensverhandlungen.
Alle Beteiligten machen heute schon relativ freundliche Gesichter.
Ben Segenreich war der Berichterstatter.
Am Montag ist aus einem Chemiewerk der Firma Höchst in Frankfurt durch einen Bedienungsfehler eine Gaswolke entwichen.
Etwa 30 Personen mussten danach ambulant behandelt werden.
Sie klagten über Kopfschmerzen, Augenreizungen und Atembeschwerden.
Das Werk wurde daraufhin vorübergehend geschlossen.
Das hessische Umweltministerium hat Untersuchungen eingeleitet.
Kritisiert wird vor allem die schlechte Informationspolitik der Firma Höchst, die die Zusammensetzung der Gaswolke nicht bekannt geben wollte.
Inzwischen weiß man, dass neben einigen als mindergiftig eingestuften Stoffen auch ein hochgiftiges, krebserregendes Gas ausgetreten ist.
Der hessische Umweltminister Joschka Fischer hat nun eine Liste von Forderungen an die Werksleitung gerichtet.
Die Umgebung muss vollständig gesäubert werden und der genaue Hergang des Unfalls soll untersucht werden.
Gestern Abend wollten die betroffenen Bürger endlich Näheres wissen.
In einer Bürgerversammlung forderten sie Auskunft von den Verantwortlichen.
Ein Bericht von Markus Gärtner.
Der Pfarrer der evangelischen Martinusgemeinde in Frankfurt-Schwanheim hat wohl selten ein so volles Gotteshaus gehabt wie gestern Abend.
Weil bei der Bürgerversammlung zum Chemieunfall der Firma Höchst der Gemeindesaal nicht ausreichte, erwartet worden waren 300 Menschen, gekommen waren über 1000, zog man kurzerhand in die Kirche um.
Die Atmosphäre war sichtlich gereizt, aber nicht aggressiv, unter denen die kamen, um sich kundig zu machen über das wahre Ausmaß des Chemieunfalls vom vergangenen Montag.
Die Besucher der Bürgerversammlung gestern Abend in Frankfurt-Schwanheim interessierten die augenblickliche Lage.
Sie fühlten sich von dem Unternehmen verschaukelt und von den Behörden schlecht informiert.
Ich hoffe, dass ich heute Abend ein paar ehrliche Informationen bekomme.
Ich habe die letzten Nachrichten im Hessischen Rundfunk gehört.
Die haben mich derart in Angst und Schrecken versetzt, dass ich unbedingt heute Abend erfahren will, was nun tatsächlich los ist.
Am schlimmsten für mich war natürlich die Mitteilung der Werksfeuerwehr an die Berufsfeuerwehr.
Da ist nichts für euch, ihr braucht nicht zu kommen.
Für die mangelhafte Informationspolitik wurde die Firma höchst nicht nur von Feuerwehr, Stadt- und Umweltministerium scharf kritisiert.
Auch die betroffenen Bürger gestern Abend waren teilweise noch immer nicht auf dem Laufenden über den Chemieunfall.
Ein Mann schildert die Konfusion am Montagmorgen nach dem Unglück.
Morgens um halb sechs, als dieser Vorfall war, bin ich an mein Auto gegangen, hab mich gewundert, dass diese Scheibenwaschanlage diesen, ich dachte es wäre Blütenstaub oder sowas ähnliches,
nicht weggebracht hatte.
Kurz danach bin ich mit einem Lappen dran, wie ich das als guter Autofahrer kennen habe, und habe die Scheibe saubergemacht.
Um 10 Uhr habe ich dann erfahren, was eigentlich vorgefallen war.
Seit drei Tagen höre ich jetzt nichts anderes als einmal dieses Gift in der Zeitung.
Es stand heute groß drin, ein Boulevardblatt stand also drin.
Schwanheim ist wahrscheinlich für ein Jahr verseucht, vielleicht auch noch länger, das weiß man nicht.
Das ist natürlich, hört sich als Betroffener
etwas traurig an, würde ich sagen.
Und ich würde mir vorstellen, es sind viele Leute hier in Schwanheim, die jede Menge Kinder haben.
Gerade in diesem Gebiet sind Kindergärten da, ist eine Schule, eine renommierte Schule da.
Wenn ich dann heute wieder in der Zeitung lese, die Kinder sollen ihre Schuhe ausziehen, bevor sie Klassen betreten, ist das schon fast ein Hohn.
Bei der betroffenen Schule handelt es sich um die Minnerspechtschule in Schwanheim.
Sie wurde gestern kurzerhand geschlossen, um eine Grundreinigung vorzunehmen.
Noch zwei Tage nach dem Unfall vom Montag war die Schulleitung weder von der Firma Höchst noch durch die Behörden informiert worden.
Nicht nur die Informationspolitik, sondern vor allem die Maßnahmen nach dem Unfall gerieten gestern Abend massiv in die Schusslinie aufgebrachter Bürger.
Eine Frau, die unweit des Mains wohnt, dort, wo der Großteil des als Farbvorprodukt verwendeten O-Nitro-Anisols nach dem Austritt niederging.
Was ist in den Bäumen, in den Sträuchern, im Wasen, im Erdreich?
Wie das in Zukunft aussieht.
Und vor allen Dingen habe ich gehört, dass sich die Substanz bei plus neun Grad neue Gase entwickelt und wie verflüssigt oder Dämpfer entstehen.
Und damit kann jeder von uns, vor allen Dingen Hunde, Katzen, Tiere überhaupt oder Kleinkinder, wir alle kommen damit in Berührung.
Und davor habe ich Angst.
Fragen über Fragen der betroffenen Frankfurter Anwohner.
Zumindest in Bezug auf die von dem Ausgetretenen Gift berieselte Fläche machten gestern die Firmenvertreter der Firma Höchst erste Zugeständnisse.
Ein Sprecher über das verseuchte Gelände rund um das Höchstwerk in Griesheim.
Diese acht Gramm pro Quadratmeter Zone haben wir heute beschlossen, wird auf unsere Kosten abgetragen und entsorgt.
Ob das Gift damit auch aus der Umwelt verschwindet, das konnte gestern Abend freilich keiner der Experten beantworten.
Klar war nur, dass die Gefährlichkeit der rund zwei Tonnen ausgetretenen O-Nitro-Anisols zum jetzigen Zeitpunkt nicht genau bekannt ist.
Aus Frankfurt war das ein Bericht von Markus Gärtner.
Zwischendurch jetzt ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Kriegsflüchtlinge aus Bosnien müssen schier unüberwindliche Strapazen auf sich nehmen, um dem Grauen zu entkommen.
Viele wollen nach Deutschland, doch endet ihre Flucht oft genug an der deutschen Grenze.
Wenn ich dann als Flüchtling nach Deutschland will, brauche ich eine Verpflichtungserklärung und eine Vorabzustimmung des zuständigen Ausländeramtes.
Wir haben mittlerweile den Eindruck, dass die Chancen ungefähr so groß sind wie in der Lotterie oder am Roulette-Tisch.
Doch auch in Österreich gibt es so gut wie keine Chance auf Arbeit und Wohnung.
Und keinen Weg zurück in die Heimat.
Ein Lokalaugenschein im Aufnahmelager der Caritas in Salzburg, wo viele Flüchtlinge vorübergehend unterkommen.
Alle meine Träume sind in den Eimer gefallen.
Die ferne Not ganz nah.
Heute Abend im Programm Österreich 1 um ca.
18.20 Uhr in einem Journal Panorama.
Historische Situation heute im Parlament in Wien.
Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik findet im Hohen Haus am Ring eine Nationalratssitzung mit fünf Fraktionen statt.
Der fünfte und kleinste Club ist das liberale Forum unter Heide-Schmidt, die gemeinsam mit vier weiteren Mandataren der FPÖ unter Heider den Rücken gekehrt haben.
Eine Reportage aus dem Parlament gestaltet von Ingrid Thurnherr und Fritz Titelbacher.
Liberales Forum Köchler, guten Tag.
Das Lokal 3 des Parlaments hat schon die unterschiedlichsten Besucher gesehen.
Sozialpartnergipfel wurden hier ebenso abgehalten wie Pressekonferenzen der Grünen.
Seit einigen Tagen hat dieser Saal aber eine neue Bedeutung.
Er ist die Zentrale des liberalen Forums.
In diesem Raum drängen sich vier Abgeordnete mit ihren Mitarbeitern.
Und auch der Klubobmann hat hier seinen Schreibtisch.
Friedhelm Frischenschlager, altgedienter Politikveteran, bekommt angesichts der heutigen Parlamentspremiere doch etwas Lampenfieber.
Es ist sicher ein aufregendes Gefühl, weil es ja kein alltäglicher politischer Schritt, wenn auch ein sehr notwendiger ist.
Es ist sicher für mich sehr überraschend eigentlich gekommen.
Ich habe schon ein bisschen resigniert, aber ich fühle mich eigentlich jetzt wirklich sehr gut.
Sie sitzen hier fast nach amerikanischer City in einem Großraumpüro.
Wann wird sich an dieser Situation etwas ändern?
Ja, das ist eine rein praktische Frage.
Im Augenblick kommt es eigentlich unseren Intentionen entgegen, weil wir auf diese Art und Weise sehr gut kommunizieren und zusammenarbeiten können.
Also gerade für den Anfang ist das eigentlich eher ein Vor- als ein Nachteil.
Zehn Leute, die in einem einzigen Raum schreiben, telefonieren, Sitzungen abhalten, das Arbeitsinspektorat hätte damit wohl keine Freude.
Doch die frisch zusammengewürfelte Crew des liberalen Forums lebt noch in der Gründungseuphorie.
Eine Sekretärin zeigt sich ganz begeistert.
Es herrscht so viel Harmonie hier und es macht einfach Freude für das liberale Forum und für eine positive Zukunft tätig zu sein.
Haben Sie eigentlich noch Kontakt zu Ihren Ex-Kollegen vom Freiheitlichen Klub?
Nein, nicht mehr.
Und wie ist das, wenn man sich so in der Kantine wieder trifft?
Geht man da auf verschiedene Tische?
Ja, natürlich, man versucht schon ein bisschen Abstand zu gewinnen, weil auch die Gesprächsbasis natürlich jetzt eine andere wäre, aber es ist überhaupt keine Schwierigkeit und bedeutet kein Problem.
Ein Problem bedeutet das liberale Forum nun jedenfalls für die Parlamentsdirektion.
Der genau über dem Lokal drei logierende freiheitliche Klub weigert sich, den FPÖ-Dissidenten Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Die Grünen sollten etwas hergeben, meint die FPÖ.
ÖVP und SPÖ meinen, hier müsste nun die Parlamentsdirektion entscheiden.
Nationalratspräsident Fischer wiederum sieht den Verhandlungsbedarf bei den Klubs selbst.
Eine schnelle Lösung scheint hier jedenfalls nicht in Sicht.
Doch das ganz große Problem kommt erst noch.
Jede Fraktion hat, den Parlamentsgebräuchen nach, einen eigenen Eingang ins Hohe Haus.
Und kein Abgeordneter schreitet gern durch eine fremdkolorierte Pforte.
Wie sollen nun die Liberalen ins Haus gelangen?
Der Clubstatus der Liberalen könnte, so gesehen, sogar noch zu einem architektonischen Problem werden.
Durch welche Tür auch immer die fünf Mandatare des liberalen Forums heute das Hohe Haus betreten haben, um 11 Uhr hat sich das Geschehen jedenfalls in den Plenarsaal verlagert und die kleine Gruppe der Abgeordneten zog einiges Aufsehen auf sich.
Von Fotografen und Kameras begleitet, bezogen die fünf Abgeordneten ihre neuen Plätze ganz hinten, etwas links der Mitte vom Präsidenten aus gesehen, zwischen SPÖ und Grünen, was schon vielfach zu wohl nicht ganz so ernst gemeinten Spekulationen über die politische Orientierung
der neuen Fraktion geführt hat.
Nach dem ganz in parlamentarischer Routine verlaufenden Auftakt der 104.
Nationalratssitzung gibt es die Möglichkeit für den ersten offiziellen Auftritt für das Liberale Forum bereits heute in der Debatte über die Neuwahl der Nationalratsausschüsse.
Diese Debatte hat soeben begonnen.
Erstmals übrigens, dass es darüber im Hohen Haus eine Diskussion gibt und sie wurde von allen fünf Parlamentsfraktionen einstimmig verlangt.
Tätige einstimmige Entscheidungen dürfte es in Zukunft wohl nicht mehr allzu oft geben.
Erster der insgesamt 32 Redner war FPÖ-Chef Jörg Haider.
Er warf Nationalratspräsident Heinz Fischer neuerlich mangelnde Objektivität und ein persönlich und politisch verliebtes Verhältnis zum liberalen Forum vor, wie sich Haider wörtlich ausdrückte.
Insgesamt fühlt er sich jedenfalls ungerecht behandelt und richtet wieder schwere Angriffe gegen den Nationalratspräsidenten.
Und wir glauben daher, dass ein Präsident, der eine beachtliche Eile an den Tag legt,
bei der Konstituierung eines Klubs und nicht mehr warten kann, bis es klare gesetzliche Regelungen gibt, der aber andererseits entgegen dem Verfassungsauftrag unverzüglich eine freie Position des Vizepräsidenten des Rechnungshofs nachbesetzen zu lassen,
seit Wochen lang nicht tätig wird, weil es seiner Partei dient und weil es seine Partei will, der eine Klubkonstituierung durchführt, damit also der billigste Weg, den Judas-Loan abzustatten, im Wege von Steuermitteln gegangen werden kann.
Das alles, meine Damen und Herren, zieht die Objektivität dieses Präsidenten aus der Sicht der freiheitlichen Fraktion in einem erheblichen Ausmaß in Zweifel.
Harte Worte von FPÖ-Chef Jörg Haider, SPÖ-Klubobmann Willi Fuhrmann hingegen nahm den Nationalratspräsidenten vehement in Schutz.
Gerade der Klubobmann Haider behauptet, dass der Präsident Fischer sich nicht als Nationalratspräsident erwiesen habe, sondern als brutaler Exekutor seiner Machtpolitik nachzulesen in der Niederschrift des heutigen Morgensjournals.
Dann ist das fast schon lächerlich.
Weil gerade jemand, der in seinen Reihen brutale Machtpolitik vorexerziert par excellence, dann das jemanden anderen in der Methode haltet, im Dieb vorzuwerfen, der aber nicht im geringsten so etwas bis jetzt getan hat oder gerade in dieser Sache getan hätte, das ist mehr als kühn.
zweite SPÖ-Klubobmann Willi Fuhrmann vor wenigen Minuten.
Der erste Redner des liberalen Forums wird übrigens Klubobmann Friedhelm Frischenschlager sein, er wird aber nicht vor einer Stunde etwa drankommen.
Soweit mein Bericht aus dem Hohen Haus und damit zurück zum Moderator des Mittagschanals.
Ingrid Thurnherr und Fritz Titelbacher mit einem Bericht aus dem Parlament.
Wie geht's im Mittagsschonal weiter?
Angst um Sachertorte und Wiener Schnitzel.
Die Oscars der Musikbranche.
Der neueste Woody Allen-Film.
Das sind einige der weiteren geplanten Themen.
Für Österreich spannende Themen werden heute in Brüssel verhandelt.
Im Rahmen eines sogenannten gemischten Ausschusses stehen österreichische Förderungen für Grundig, General Motors und Steyr auf der Tagesordnung.
Diese Beihilfen waren nach Meinung der EG ungerechtfertigt.
Österreich ist da ganz anderer Ansicht und wird die Argumentation heute auf den Tisch legen.
Ergebnis wird heute aber keines erwartet.
Ums Eingemachte geht es für Österreich bei einem anderen Punkt der Tagesordnung.
Es geht um die Verteidigung Österreichs von Begriffen wie Wiener Schnitzel oder Sachertorte.
Mehr von Waltraud Langer.
Österreich droht eine Neuauflage des Mozartkugelkrieges.
Fast zumindest.
Denn wie Recherchen heute Vormittag ergaben, kann das Kriegsgerät in aller Ruhe wieder eingepackt werden.
Zur Geschichte.
Wie vielleicht noch erinnerlich, hat es zwischen Deutschland und Österreich vor einigen Jahren heftige Auseinandersetzungen darüber gegeben, ob nur Österreich oder auch eine deutsche Firma den Begriff Mozartkugel verwenden darf.
Mozart gehört nicht nur Österreich, er ist eine Art Allgemeingut, hieß es damals.
Und so werden auch heute nach wie vor Mozartkugeln made in Germany verkauft.
Jetzt schien es aber um viel mehr als um Mozartkugeln zu gehen.
Alles, was Österreich in Bezug auf Essen lieb und teuer ist, stand auf dem Spiel.
Vom Wiener Schnitzel, der Linzer Torte, den Salzburger Nockhallen bis hin zur Sachertorte, Wiener Gulaschsuppe und Gläzenbrot, das alles findet sich auf einer Liste, die vom Deutschen Bund für Lebensmittelrecht und Kunde zusammengestellt wurde.
Diese Liste sollte an das deutsche Justizministerium und von dort in die IG-Kommission weitergehen.
Hintergrund sind zwei neue Verordnungen der EG, die Herkunftsverordnung und die Spezialitätenverordnung, die Ende Juli in Kraft treten werden.
Mit diesen zwei Verordnungen will die EG regionale Spezialitäten schützen.
Sie können eingetragen werden.
Keinen Anspruch auf die Eintragung haben Lebensmittel, die, wie es in der Verordnung heißt, gemeinhin üblicher Name für ein Agrarerzeugnis oder Lebensmittel geworden sind.
Die EG forderte daher ihre Mitgliedstaaten auf, ein Verzeichnis der Namen derartiger Gattungsbezeichnungen zusammenzustellen.
Und damit sind wir wieder auf der Liste mit dem Wiener Schnitzel.
Der Deutsche Bund für Lebensmittelrecht und Kunde hat über 1.300 Begriffe auf dieser Liste stehen.
Zwei DIN A4 Seiten tragen die genannten Bezeichnungen mit sehr österreichischem Hintergrund, wie auch Wiener Krapfen oder Apfelstrudel.
Sinn dieser Liste ist es, wie erwähnt, dass alle Bezeichnungen, die sich hier befinden, eine Art Allgemeingut sind.
Jeder darf dann einen Apfelstrudel herstellen und ihn als Wiener Apfelstrudel verkaufen.
Wäre Österreich EG-Mitglied, könnte es genauso eine derartige Liste schreiben und könnte sich auch viel einfacher um den Schutz typisch österreichischer Lebensmittel kümmern.
Diese Möglichkeit besteht jetzt ohne die EG-Mitgliedschaft nicht so einfach.
Als die Liste Anfang des Jahres in Österreich durchzusickern begann, verbreitete sich unter den Nahrungsmittelherstellern und deren Interessensvertretungen Kriegsstimmung.
Wir haben sofort scharfe Munition geladen, heißt es aus der Bundeswirtschaftskammer.
Ein heftiger Briefwechsel entstand.
Von der Kammer ins Wirtschaftsministerium und an die österreichische EG-Mission in Brüssel.
Gefahr sei in Verzug, um Unterstützung werde gebeten, da österreichische Bezeichnungen geplündert werden sollten, hieß es.
Und es wurde mit Nachdruck auf den von Österreich verlorenen Mozart-Kugelkrieg verwiesen.
Nach informellen Kontakten kommt die Sache heute erstmals offiziell auf den Tisch.
Die österreichische Delegation wird im Rahmen des Gemischten Ausschusses in Brüssel ihren Protest gegen die deutsche Liste einlegen.
Wenn sich der derzeitige Stand im zuständigen Bonner Justizministerium bis nach Brüssel durchgesprochen hat, dann werden die Österreicher im Gemischten Ausschuss aber etwas sehr Beruhigendes erfahren.
Vom zuständigen Referat in Bonn wird die Liste mit den 1.300 Bezeichnungen, von denen ein paar Dutzend österreichisch sind, nämlich, wie ein Anruf ergab, radikal gekürzt werden.
Die Befürchtungen Österreichs haben sich auch bis in dieses Referat durchgesprochen.
Wie es heißt, bestehe keine Absicht Österreich über die Klinge springen zu lassen.
Und so wird die endgültige Liste nach Auskunft des zuständigen Ressorts und nach derzeitigem Stand der Dinge nur mehr einen Namen tragen, wo man in Deutschland der Meinung ist, dass das schon lange kein Begriff mehr ist, der mit Österreich in Verbindung gebracht wird.
Das Wiener Würstchen.
Alles andere, vom Wiener Schnitzel bis zum Kletzenbrot bleibt den Österreichern und wird ihnen nicht weggenommen.
Österreich kann aufatmen.
Na dann, Mahlzeit!
Sie hörten Waltraud Langer.
In der Nacht auf heute wurden im Shrine Auditorium von Los Angeles die Grammys, die Oscars der Musikbranche vergeben.
Der große Gewinner der diesjährigen Verleihung ist der Sänger Eric Clapton.
Er konnte gleich sechs Trophäen mit nach Hause nehmen, Armin Amler berichtet.
In der Tat, es ist ein Triumph, von 400 Nominierten in 80 Kategorien so viele Auszeichnungen zu erzielen, zumal die 5000 Stimmberechtigten Experten waren.
Eric Clapton, bisher von der Musikakademie total ignoriert, ging buchstäblich von einer Ehrung zur anderen.
Man pflagt das Album des Jahres
das er einmal für nicht veröffentlichungswert erachtet hatte und vor allem Tears in Heaven, die rührende Musik über seinen kleinen Sohn, den er durch ein tragisches Unglück verlor.
Tina Turner hat die Akademie aus Europa extra eingeflogen nach Los Angeles.
Und der Sieger ist Eric Clapton.
Der sagte, er habe direkt ein ungutes Gefühl, gleich sechs Grammys nach Hause zu tragen.
Und dann dankte er in einer nachdenklichen kurzen Ansprache seinem Sohn.
Ich bin sehr gerührt und von Emotionen geschüttelt.
I just feel incredibly guilty.
I'm very moved and very shaking and very emotional.
Der längste Beitrag des Abends galt allerdings dem erfolgreichsten Musiker in der Geschichte der Popmusik, Michael Jackson.
Geehrt für seine Musik und vorgestellt von seiner Schwester, Janet Jackson.
Sehen Sie, hier können wir nun ein langjähriges Gerücht begraben, sagte Michael Jackson.
Wir sind tatsächlich zwei verschiedene Leute, meine Schwester und ich.
Michael Jackson.
Die nächste prämierte Glanzleistung ist eine Filmmusik und auch in Europa ein Begriff.
Disney ist die Schöne und das Biest, die vier Grammys gewonnen hat.
Und dann aus der Galerie von Auszeichnungen Peter Gabriel und Annie Lennox für ihre Videos
Digging in the Dirt und Diva.
Für Freunde des Hard Rock, give it away von den Red Hot Chili Peppers.
Boyz II Men wurden ausgezeichnet.
Vince Gill hat den Preis für den besten Countrygesang erhalten.
Und U2 aus Irland sind dabei mit Achtung Baby.
Melissa Etheridge erhielt einen Grammy für den besten weiblichen Rockgesang.
Und ein weiterer sehr populärer Grammy ging an Miles Davis für das Instrumentalstück Do Bob.
Von den ausgezeichneten Klassikern ehrte die Akademie schließlich den inzwischen verstorbenen Leonard Bernstein für Mahlers neunte Symphonie, aufgenommen mit den Berliner Philharmonikern.
Auch einige Kritik hatte sich im Laufe des Tages breitgemacht und einige Kenner der Szene machten das Abstimmungssystem dafür verantwortlich, dass kommerziell weniger geläufige Künstler vieler Sparten geringere Grammy-Chancen bekommen.
Morgen läuft in Österreich der neueste Woody-Allen-Film »Ehemänner und Ehefrauen« an.
Das 22.
Werk des melancholischen Komikers ist in seinem Entstehungsland auf ungewöhnlich großes Interesse gestoßen, weist die von Allen und seiner damaligen Lebensgefährtin Mia Ferro gespielte Handlung durch unübersehbare Parallelen zum spektakulären Gerichtsverfahren Allens auf, das seit dem letzten Sommer Schlagzeilen gemacht hat.
Hans Langsteiner hat seinen Beitrag zum neuen Woody Allen Film mit Ausschnitten aus der Originalfassung und der Filmmusik illustriert.
Sie ist ein rätselhaftes Ding, die Liebe, und der 58-jährige Woody Allen wüsste wohl auch ohne Cole Porters Evergreen ein Lied davon zu singen.
Zwölf Jahre hatte er mit Maya Farrow zusammengelebt, bevor er sich in deren junge Adoptivtochter verliebte.
Und dieser nur zu schlagzeilenträchtige Fall scheint in der Tat in manchen Momenten des neuen Woody Allen-Films vorweggenommen.
Etwa in der Szene, in der Alan von Maya Farrow ahnungsvoll gefragt wird, ob er sich eine Trennung wegen einer jüngeren Geliebten, etwa einer seiner Studentinnen, vorstellen könne.
Im Film fällt Alans Antwort tröstlich aus.
Studentinnen seien an älteren Männern nicht interessiert.
Denkst du, dass wir jemals verbrechen?
Was für eine Frage ist das?
Ich mache das nicht vor, oder?
Nein.
Okay.
Bist du jemals von anderen Frauen attraktiv?
Ellen und Farrow spielen in ihrem wohl letzten gemeinsamen Leinwandauftritt einen New Yorker Literaturprofessor und dessen Frau.
Als ein befreundetes Ehepaar ihnen mitteilt, sich trennen zu wollen, zeigen sich auch in dieser Professoren-Ehe Brüche.
Doch auch wenn sich Ellen dann prompt in eine seiner Studentinnen verliebt, sollten die Gemeinsamkeiten zwischen Kunst und Leben nicht allzu sehr strapaziert werden.
Auch Woody Allens 22.
Film handelt zuallererst von Stadtneurotikern, die um gesellschaftliche Anerkennung ringen, während ihnen das Triebleben einen Streich nach dem anderen spielt.
Sozialer Status und kulturelle Bildung sind dahin, wenn Liebe sich zu Eifersucht und Hass verwandelt.
Plastisch illustriert etwa in der Szene, in der eine arrivierte Amerikanerin eine außereheliche Affäre anfangen will und dabei ausgerechnet eine Karte zur Oper Don Giovanni offeriert bekommt.
Während er an die Besetzung und an Mozart denkt, will sie die Don Juans dieser Welt ihrer Männlichkeit berauben.
Sie hören Liam Neeson und die aus David Leans Reise nach Indien bekannte Judi Davies.
Ich dachte wir trinken und ich konnte ein paar Tickets zu Don Giovanni bekommen.
Toll, toll.
Alles in Ordnung?
Ja, ja, ich... Ich höre, die Aufstellung dieses Operns ist nicht zu glauben.
Oh wirklich, fantastisch.
Was singen wir?
Don Giovanni.
Eine Don Juan Geschichte.
Ich kann mich nur an Mozart erinnern.
Der verdammte Don Juan.
Sie hätten seinen verdammten Arsch ausgerissen.
Formal hat Woody Allen seinen neuen Film bewusst unruhig gestaltet, als quasi dokumentarische Reportage mit kunstvoll verwackelten Kameraeinstellungen und Statements, die die Hauptfiguren einem unsichtbaren Interviewer geben.
Ganz zuletzt bekennt der vereinsamte Allen etwa, abermals nicht ohne Bezug zur Wirklichkeit, er sei wohl vorerst aus dem Rennen und widmet sich jetzt ganz seiner Arbeit, einem neuen Buch.
So what's your life like now?
I'm out of the race at the moment.
I don't want to get involved with anybody.
I'm writing, I'm working on a novel, a new novel, not the old one anymore.
Nein, Woody Allen darf noch nicht gehen.
Wer zur menschlichen Befindlichkeit am Ende dieses Jahrtausends immer noch so viel Kluges zu sagen weiß, wie dieser New Yorker in seinen traurigen Komödien, der muss immer wieder zurück ins Kino.
Der neueste Woody Allen-Film läuft in den Kinos an und wir kommen jetzt noch einmal zurück zum Stichwort Schneechaos.
Dazu Wilfried Schirlbauer.
Österreich.
Allmählich beruhigt sich die Verkehrssituation im Osten Österreichs.
Auf der Westautobahn in Niederösterreich kommt es nach wie vor zu Unfällen und Behinderungen.
Im Burgenland gibt es im Bereich der A3 der Südostautobahn Schneeverwehungen.
Auf vielen Nebenstraßen ist es noch immer fast unmöglich weiterzukommen.
In der Nacht konnten die letzten Autofahrer befreit werden, die auf der Südautobahn festsaßen.
Der Stau verlagerte sich auf die ehemalige Triesterbundestraße.
Die Budapesterbundestraße zwischen Neudorf und der ungarischen Grenze musste nach einer Massenkarambolage für mehrere Stunden gesperrt werden.
Auch von den oberösterreichischen Autobahnen werden Serienunfälle gemeldet.
Viele Autofahrer kamen zu spät zum Arbeitsplatz.
Die Schüler durften zu Hause bleiben, wenn ihr Schulweg verweht war.
Im Zugsverkehr geben sich auf der Westbahn Verspätungen bis zu einer Stunde, auf der Südbahn bis zu einer halben Stunde.
Für Nord-, Ost- und Franz-Josefs-Bahn müssen 20 Minuten Verspätung berechnet werden.
Auch in Bayern, Ungarn, der Slowakei und in Tschechien haben heftige Schneefälle ein Verkehrschaos ausgelöst.
Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik nehmen an der Nationalratssitzung fünf Fraktionen teil.
Die fünf Abgeordneten des liberalen Forums bezogen unter großem Publikumsinteresse ihre Plätze.
Das liberale Forum wird in fünf von insgesamt 25 Nationalratsausschüssen vertreten sein.
Und jetzt noch zum Wetter.
Von Oberösterreich bis ins Nordburgenland lässt der Schneefall allmählich nach.
Im übrigen Österreich ist es oft sonnig.
Temperaturen?
Minus 5 bis 0 Grad, im Süden auch leicht darüber.
Ein Zusatz noch zum Schneechaos im Osten Österreichs.
Falls Sie weitere Details über die Verkehrslage interessiert, beziehungsweise auf solche Informationen angewiesen sind, nähere es dann im Ö3 Verkehrsfunk um 13 Uhr, also in etwa vier Minuten.
Für das Mittagschonalteam verabschiedet sich Udo Bachmeier.