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KI-generiertes Transkript
Wir stehen wieder am Beginn einer knappen Stunde.
Mittagsjournal als Redakteur im Studio begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Das vorgesehene Programm, die wichtigsten Themen.
Schweres Ballonunglück in Niederösterreich, Bilanz vier Tote, vier Schwerverletzte.
Kanzler Franitzki ist für den Wahltermin Herbst 1994 wie geplant.
Bundespräsident Klestil hatte sich ja indirekt für eine Vorverlegung der Nationalratswahl ausgesprochen.
SPÖ-Bundesfrauenkonferenz in Wien.
Im Journal zu Gast ist heute Gerold Dautzenberg vom liberalen Forum Heide-Schmitz erster Mann in Niederösterreich.
Clinton gerät mit seinem Wirtschaftsprogramm zunehmend in Bedrängnis.
Die italienische Regierung hat ein rigoroses Sparprogramm verordnet.
Vorwahlen morgen in Kambodscha.
Der Bosnienkrieg aus islamischer Sicht.
Ein neues Computernetz, mit dem weltweit Menschenrechtsverletzungen und Umweltvergehen erfasst werden können.
Das Israel-Festival, diesmal ganz im Zeichen Österreichs.
Das sind einige der weiteren Beitragsthemen.
Erster Programmpunkt, ein Nachrichtenüberblick von Susanne Meisner-Sindeler, Sprecher ist Wolfgang Hofeneder.
Österreich.
Bundeskanzler Framnitzki ist gegen eine Vorverlegung der nächsten Nationalratswahl.
Franitzki sagte, er halte eine breit angelegte Diskussion über den geplanten Wahltermin im Herbst 1994 derzeit für nicht notwendig.
Er spreche manches dafür, eine Terminkollision zwischen der Nationalratswahl und der EEG-Volksabstimmung zu vermeiden.
Derartige Überlegungen sollte man aber erst dann anstellen, wenn Fakten vorliegen, meinte der Bundeskanzler.
Er reagierte damit auf Äußerungen von Bundespräsident Klestil.
Der Bundespräsident hatte sich gestern für eine zeitliche Trennung von Nationalratswahl und EG-Referendum ausgesprochen und erklärt, er könne sich eine Vorverlegung der Wahlen vorstellen.
In Wien beginnt heute die Bundesfrauenkonferenz der SPÖ.
Im Mittelpunkt dürfte die Forderung stehen, die 40-prozentige Frauenquote an Mandaten und Parteifunktionen in den SPÖ-Statuten zu verankern.
Die SPÖ-Kärnten hält heute in Klagenfurt ihren 26. ordentlichen Landesparteitag ab.
Er steht voraussichtlich im Zeichen der bevorstehenden Kärntenlandtagswahl.
Das Hauptreferat hält Bundeskanzler Franitzki.
Eine Kommission untersucht jetzt die Ursachen des schweren Ballonunglücks in Niederösterreich.
Dabei sind gestern Abend vier Menschen ums Leben gekommen.
Weitere vier wurden schwer verletzt.
Die Toten sind zwei Frauen und zwei Kinder.
Eine Bienerin und ihre zwei Töchter und eine Steirerin.
Die vier verletzten Männer hatten sich durch einen Sprung aus der Gondel retten können.
Unter ihnen ist auch der Pilot des Ballons.
Er dürfte im Bezirk Mistelbach in eine Schlechtwetterfront geraten sein und wollte eine Notlandung versuchen.
Nach Augenzeugenberichten kippte die Gondel, der Ballon fing Feuer.
Es war das bisher schwerste Unglück in der Geschichte der Ballonfahrt in Österreich.
In Niederösterreich ist ein Autofahrer in eine Gruppe von Wallfahrern gerast.
Zwei Männer starben, vier Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
Der Lenker beging Fahrerflucht, er konnte wenig später festgenommen werden.
Der Unfall ereignte sich in der vergangenen Nacht zwischen St.
Leonhard und Oberndorf an der Melk.
USA, Bosnien-Herzegowina.
Der Aktionsplan zur Beendigung des Krieges in Bosnien soll heute nördlich in Washington besprochen werden.
Der russische Außenminister Kasseljew ist zuversichtlich, dass sich die USA, die europäischen Verbündeten und Russland bald auf eine gemeinsame Strategie einigen können.
Optimistisch zeigten sich auch die Außenminister Großbritanniens und Frankreichs.
Die USA wollen verstärkt gegen Firmen vorgeben, die das Embargo gegen Rest-Jugoslawien unterlaufen.
Eine schwarze Liste wurde jetzt erweitert.
Von den 165 neuen Unternehmen auf der Liste sind vier in Wien ansässig.
Amerikanischen Bürgern ist es verboten, mit den betroffenen Unternehmen Handel zu treiben.
Ukraine.
Bei einer Explosion im Atomkraftwerk Zaporizhia ist ein Arbeiter getötet worden.
Ein zweiter erlitt schwere Verletzungen.
Zu der Detonation kam es bei Schweißarbeiten.
Danach brach ein Brand aus, der nach zwei Stunden gelöscht wurde.
Nach offiziellen Angaben wurde keine radioaktive Strahlung frei.
Gefahr für Menschen und Umwelt soll nicht bestanden haben.
Europäische Gemeinschaft.
Die EG-Finanzminister beraten heute in Dänemark über Währungs- und Wirtschaftsfragen.
Unter anderem sollen Konsequenzen aus der Krise des europäischen Währungssystems im Vorjahr gezogen werden.
Weitere Themen sind eine Ankurbelung der Wirtschaft und der Abbau der Arbeitslosenrate in der europäischen Gemeinschaft.
Vor den morgen beginnenden Wahlen herrscht in Kambodscha Hochspannung.
In der vergangenen Nacht ist es wieder zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und den Roten Khmer gekommen.
Dabei wurden zwei chinesische UNO-Soldaten getötet.
Die Roten Khmer boykottieren die ersten Mehrparteienwahlen in Kambodscha seit mehr als 20 Jahren.
Venezuela.
Staatspräsident Carlos Andrés Pérez ist von seinem Amt suspendiert worden.
Er muss sich wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder vor Gericht verantworten.
Der Senat in Caracas hat jetzt eine entsprechende Entscheidung des obersten Gerichts bestätigt.
Bis zur Einsetzung eines neuen Präsidenten führt der Vorsitzende des venezolanischen Parlaments die Amtsgeschäfte.
Mexiko.
In Mexiko City ist die Miss Universum 1993 gekürt worden.
Den Titel eroberte eine 18-jährige Puerto Ricanerin.
Auf Platz zwei kam eine Kolumbianerin, auf Platz drei eine Venezolanerin.
Im Finale waren nur Teilnehmerinnen aus Lateinamerika.
Zwölf Uhr und sechs Minuten.
Am Wochenende jetzt besonders interessant auch das Wetter.
Darüber klärt sie jetzt Gunda Schuller auf.
Mit einer stürmischen Westströmung ist vergangene Nacht in ganz Österreich kühle Luft eingedrungen.
Außerdem hat sich nördlich der Alpen in der Früh ein kleines Tief gebildet, das sich mit Wolken, Wind und einigen Regenschauern bemerkbar macht.
Und zwar in Ober- und Niederösterreich, in der Obersteiermark sowie in Wien und morgen auch im gesamten Burgenland.
Je weiter man jedoch nach Süden und Westen kommt, desto sonniger ist es.
Die aktuellen Meldungen, Wien wolkig 17 Grad, Westwind 30 Kilometer pro Stunde, Eisenstadt Heiter 17, Westwind 30, St.
Pölten bedeckt 12, Linz stark bewölkt 13, Salzburg Heiter 13 Grad, Innsbruck und Bregenz Heiter 14, Graz Heiter 19 und Klagenfurt Heiter 17 Grad.
Von Oberösterreich bis ins Nordburgenland bleibt es heute Nachmittag windig und es kann kurz einmal regnen.
Im Süden und in vielen Alpentälern scheint aber weiterhin die Sonne.
Die Temperaturen erreichen 15 bis 21 Grad.
In der Nacht kühlt es auf 10 bis 5 Grad ab.
Morgen Sonntag wird es in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Kärnten sonnig sein.
Im Norden und Osten lässt der Wind zwar nach, es gibt aber Wolkenfelder und am Nachmittag stellenweise Regenschauer oder Gewitter.
Höchstwerte morgen 18 bis 23 Grad, in 2000 Metern 4 bis 8.
Am Montag schließlich oft sonnig und spürbar wärmer bei Temperaturen zwischen 22 und 26 Grad.
Danke, Gunther Schuller.
Wählt Österreich wie geplant im Herbst 1994 oder doch früher?
Bundespräsident Thomas Klestil hat jedenfalls mit seinen Äußerungen am Rande seines Besuchs in Lichtenstein den Spekulationen über den Termin der nächsten Nationalratswahl neue Nahrung gegeben.
Klestil meinte am Abend in einem ORF-Interview, Nationalratswahl und EG-Volksabstimmung sollten zeitlich getrennt werden.
In diesem Zusammenhang könne er sich auch ein Vorziehen der Wahl vorstellen.
Bundeskanzler Franitzki bleibt aber dennoch bei seiner Haltung.
Gewählt wird im Herbst 1994.
Am Rande des Kärntner SPÖ-Parteitages in Klagenfurt sagte der Kanzler im Gespräch mit Wolfgang Dittmar vom Landesstudio Kärnten,
Es spricht manches dafür, eine Terminkollision zwischen der Volksabstimmung bezüglich des EG-Beitritts und der nächsten Nationalratswahl zu vermeiden.
Es ist das nur heute nicht planbar, weil wir nicht wirklich sagen können, wann die EG-Beitrittsverhandlungen zu Ende gehen werden.
Und es ist außerdem hinzuzufügen, abgesehen davon, dass ja die im Parlament vertretenen politischen Parteien darüber entscheiden müssen, wann die nächste Nationalratswahl stattfindet, ist außerdem darauf hinzuweisen, dass wir alle Hände voll zu tun haben mit Konjunkturstabilisierung, mit den EG-Verhandlungen, mit der Vorbereitung der nächsten Etappe der Steuerreform und vieles andere.
dass es jetzt auch nicht hilfreich ist, würden wir uns im ganzen Land einer breitflächigen Diskussion, wann die nächste Wahl stattfinden soll, hingeben.
Und daher gehe ich auf alle Fälle davon aus, dass wir, so wie die Bundesverfassung das vorschreibt, im Herbst 1994 die Nationalratswahl abhalten, dass wir uns jetzt nicht einlassen in eine
Alles überschattende Neuwahlspekulation oder Diskussion darüber und wir werden, sollten sich andere Rahmenbedingungen ergeben, das rechtzeitig überlegen und dann rechtzeitig auch entscheiden.
Aber gerade der Herbst 94 wäre doch auch ein möglicher Termin für die EG-Abstimmung.
Das Frühjahr 94 wäre für die EG-Abstimmung kaum, wahrscheinlich nach dem bisherigen Stand der Verhandlungen, wäre es nicht sinnvoller, auch für die Orientierung der Bevölkerung
unter Parteien klarzustellen, dass man die Nationalratswahl auf einen Termin verlegt, wo ganz sicher die EG-Abstimmung nicht stattfinden wird?
Ich habe vorher gemeint und bleibe dabei, es ist jetzt im Mai 1993 keine Notwendigkeit und keine Veranlassung gegeben, darüber eine breit angelegte Diskussion zu führen und ich würde mich selber lügen strafen, würde ich mich jetzt mit Ihnen in eine solche Diskussion einlassen.
Aber sie vertreten grundsätzlich die Auffassung, ebenfalls die Auffassung wie Bundespräsident Dr. Klestil, dass eine EG-Abstimmung etwa gleichzeitig mit einer Nationalratswahl vermieden werden sollte.
Das ist eine Überlegung, die man dann anstellen kann, wenn die Fakten vorliegen.
Franitzki bleibt also dabei, gewählt wird im Herbst nächsten Jahres.
Der Kanzler wird erst am Nachmittag seine Rede beim Kärntner SPÖ-Parteitag halten.
SPÖ-Landesparteichef Peter Ambrosi bekräftigte in seiner Parteitagsrede übrigens, dass der Termin der Kärntner Landtagswahl, nämlich Frühjahr 1994, aufrecht bleibt.
In diesem Zusammenhang kündigte Ambrosi an, seine Partei werde mit allen legalen Mitteln verhindern, dass Jörg Haider jemals wieder Landeshauptmann von Kärnten wird.
An die ÖVP appellierte Ambrosi, die SPÖ dabei zu unterstützen.
Jetzt ins Ausland.
Ein teils rigoroses Sparpaket hat die neue italienische Regierung beschlossen.
Die Budgetrechnung der früheren Regierung Amato war nämlich wie regelmäßig in Italien zu optimistisch.
Mehr Ausgaben und geringere Einnahmen als veranschlagt haben schon wieder ein zusätzliches Budgetloch von über 100 Milliarden Schilling gerissen.
Zu dem ohnehin geplanten Defizit von umgerechnet 1300 Milliarden Schilling.
Damit die in Italien europaweit ohnehin höchste Pro-Kopf-Verschuldung nicht noch einmal drastisch zunimmt, sieht sich Ministerpräsident Ciampi nun zu seinen ersten einschneidenden Maßnahmen gezwungen, aus Rom, Reinhard Frauscher.
Auch Ministerpräsident Ciampi, bis vor kurzem noch parteiloser Gouverneur der Notenbank, hat keine Wunder gewirkt.
Auch er konnte zum bekanntesten und abgenutztesten Rezept italienischer und so weiter und so weiter.
Gut, dann fange ich jetzt richtig an.
Auch Ministerpräsident Ciampi, bis vor wenigen Wochen noch parteiloser Gouverneur der Notenbank, kann keine Wunder wirken.
Auch er hat zum bekanntesten und abgenutztesten Rezept italienischer Regierungen gegriffen, wenn es ums Löcherstopfen geht.
Erhöhung der Benzinpreise.
Mit einem Aufschlag von 55 Lire für einen Liter Super und 50 Lire für einen Liter Super bleifrei, wird der Abstand des Benzinpreises in Italien, zudem in allen anderen Ländern Europas, noch einmal größer.
Ausgerechnet am Beginn der Reisesaison müssen Touristen nun wieder umgerechnet 12 Schilling 70 und mehr für einen Liter Treibstoff zahlen, womit ein guter Teil der Lira-Abwertung der letzten Monate kompensiert wäre.
Nur der in Italien ökologisch ohnehin besonders bedenkliche Dieseltreibstoff bleibt unverändert niedrig, als Geschenk für die Straßentransportlobby.
Neben der Erhöhung der Steuern auf Benzin hat die neue Regierung auch noch die für Zweitwohnungen und indirekt auch die Mehrwertsteuer hinaufgesetzt.
durch eine fast vollständige Vorauszahlung der Unternehmer auf die zu erwartenden Einnahmen des kommenden Jahres.
Am ehesten ist Ciampis Handschrift noch bei den Einsparungen zu sehen.
Sie sollen etwa die Hälfte des Budgetlochs stopfen helfen.
Vorgesehen wären ein Einfrieren der Ausgaben aller Ministerien und sogar eine Kürzung bei den obersten Organen der Republik.
Aber ebenso wie bei der geplanten Ausgabenbremse der Pensionsversicherung ist Skepsis angebracht.
Auch die Regierung Amato und deren Vorgänger hatten immer wieder schöne Sparpläne verkündet.
Unzählige Ausnahmen, unrealistische Einnahmenschätzungen und Schlamperei haben diese Rechnungen bis jetzt noch immer zu Makulatur gemacht.
Erfreulich für den Konsumenten ist derzeit lediglich die Inflationsentwicklung.
Mit der gestern Abend bekannt gewordenen neuen Inflationsrate von 4,0 Prozent ist sie derzeit so niedrig wie das letzte Mal vor 24 Jahren.
Hauptgrund dafür ist die schlechte Wirtschaftslage, das Sinken der Masseneinkommen und die drastische Erhöhung der Importpreise aufgrund der Lira-Abwertung, die ebenfalls in einer Konsumdrosselung geendet hat.
Die Italiener müssen sich aber trotzdem auf weiteren Konsumverzicht und auch auf wieder steigende Inflationsraten einstellen.
Die seit fast einem Jahr eingefrorenen öffentlichen Tarife halten nicht mehr lange und auch die Steuerschraube wird weiter angezogen werden.
Wie Ministerpräsident Ciampi gestern erklärte, ist das jetzige Sparpaket nur eine kleine Kostprobe.
Der große Brocken, voraussichtlich viermal so schwer, kommt im Juli, wenn seine neue Regierung das Budget für 1994 gebastelt haben wird.
Reinhard Frauscher war der Berichterstatter in Rom.
Vier Monate seit seinem Amtsantritt steckt Bill Clinton in der Krise.
Meinungsumfragen bestätigen dem US-Präsidenten ein Popularitätstief, in das kaum ein Präsident vor ihm in so kurzer Zeit gefallen war.
Sein Wirtschaftsprogramm, auf das er einen großen Teil seines Prestiges gesetzt hatte, wird von einer Revolte in den eigenen Reihen bedroht.
Bill Clintons Probleme mit seinem Wirtschaftspaket.
Franz Köstler dazu aus Washington.
Das Maßnahmenpaket sieht für die nächsten fünf Jahre eine Reduzierung des Haushaltsdefizits um umgerechnet 5.500 Milliarden Schilling vor durch eine Kombination von Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen.
Der Schritt soll die amerikanische Wirtschaft sanieren, langfristig die Zinsen senken und die Konjunktur stärken.
Die Maßnahmen müssen von beiden Häusern des Kongresses genehmigt werden.
Die Debatte soll in der kommenden Woche beginnen.
In beiden Häusern verfügen die Demokraten über die Mehrheit.
Aber viele demokratische Kongressmitglieder, die dem konservativen Flügel der Partei angehören und wie auch fast alle Republikaner grundsätzliche Einwände gegen Steuererhöhungen haben, sind mit der Formel des Sanierungsplans der Regierung unzufrieden.
Auf einen Dollar Einsparungen kommen zwei Dollar Steuererhöhungen.
Sie würden ein Verhältnis von 1 zu 1 vorziehen.
Noch Mitte der Woche war es dem Präsidenten gelungen, eine Revolte der Steuergegner unter seinen Parteifreunden durch einen persönlichen Besuch im Repräsentantenhaus zu überwinden.
Doch drei Tage später scheint jetzt das Wirtschaftspaket im Senat ernsthaft gefährdet zu sein.
Vier demokratische Senatoren verweigern dem Präsidenten die Gefolgschaft.
Das allein würde ihm noch immer eine klare Mehrheit im Senat lassen.
Aber einer der Rebellen, Senator David Boren, ist der Vorsitzende des mächtigen Finanzausschusses, der das Steuerpaket genehmigen muss, bevor es vor das Plenum kommt.
Senator Boren vertritt Oklahoma, einem Bundesstaat, dessen Wirtschaft stark von der Erdölindustrie abhängig ist.
Der Senator widersetzt sich deshalb vor allem der Energiesteuer, die dem Staat nach Clintons Plänen an die 800 Milliarden Schilling bringen und die Amerikaner zum Energiesparen bewegen sollte.
Die Energiesteuer wird auch von mehreren anderen Industrielobbys bekämpft.
Die Rebellion in den eigenen Reihen hat das Weiße Haus am Ende einer Woche überrascht, die dem Präsidenten kaum einen Erfolg beschert und ihm viel von seinem Schwung genommen hat.
Da die Durchsetzung vor allem von unpopulären Programmen im Kongress sehr oft von der Überzeugungskraft und dem Image des Präsidenten abhängt, werden Zweifel laut, ob Clinton überhaupt noch das Prestige hat, seine anspruchsvolle Wirtschaftsreform durchzusetzen.
Berichterstatter war Franz Kössler.
Zurück nach Österreich.
In Wien-Favoriten gibt es Asbest-Alarm, das ist soeben bekannt geworden.
Georg Schalgruber hat recherchiert.
Ja, also durch den starken Sturm heute Nacht ist eine teilweise schon abgerissene alte Fabrik, es dürfte sich um eine Baufirma, ich nehme an, es ist die Wiener Brückenbau.
In Wien 10, Wien-Favoriten, Oberlahrstraße 294, dieses Gebäude ist zusammengestürzt.
Es wurden teilweise Asbestfasern frei.
Man versucht das jetzt mit Flüssigkeit, wahrscheinlich mit Wasser, zu binden.
Die zuständige Magistratsabteilung, nämlich das Büro für Sofortmaßnahmen, ruft die Bürger in der umliegenden Gegend dazu auf, aus Sicherheitsgründen die Fenster zu schließen.
Ich wiederhole also noch einmal, die Adresse ist Wien-Favoriten-Oberlahr-Straße 294 und Umgebung.
Es besteht nach Auskunft der Magistratsdirektion aber keinerlei unmittelbare Gefahr.
Danke für diese ersten Informationen, Georg Schalgruber.
Zurück zu jenem schweren Ballonunglück in Niederösterreich, das gestern Abend vier Menschen das Leben gekostet hat.
Zwei Frauen und zwei kleinen Mädchen.
Vier Männer sind schwer verletzt.
Es berichtet Robert Fries.
Um etwa halb elf Uhr Vormittag landete ein Hubschrauber des Innenministeriums unweit jener Stelle, an der die vier Toten gefunden wurden.
Experten des Flugunfallkommandos suchten nach den Resten des Ballons, die sich auf einen Radius von circa sieben Kilometer verteilten.
Noch ist für sie unklar, wie es zu dem Unfall gekommen ist.
Günther Reicher vom Flugunfallkommando
Im Moment kann man gar nichts sagen dazu.
Die ersten Ergebnisse wird es vermutlich nicht vor zwei bis drei Wochen geben.
Wir haben die Hülle noch nicht gesehen und daher können wir also aussagen, ob Blitz eingeschlagen hat oder nicht, weder bestätigen noch zurückweisen.
Angeblich gab es an Bord des Heißluftballons eine Videokamera, die nun von der Gendarmerie wie die Nadel im Heuhaufen gesucht wird.
Von ihr erwartet man sich Aufschlüsse über die Unfallursache.
Auch ein Teil des Tragkorbes, zumindest dessen Überreste aus Metall, wurde gefunden.
Der Unfallhergang lässt sich aber aufgrund von Zeugenaussagen rekonstruieren.
Mehr als eine Stunde nachdem der Ballon bei Stetteldorf am Wagram aufgebrochen war, versuchte der Ballonfahrer ein 52-jähriger Hubschrauberpilot im Gebiet von Unterstinkenbrunno zu landen.
Der Korb kippte um und die Hülle fing Feuer.
Die vier Männer konnten sich mit einem Sprung retten.
Zwei Augenzeugen, die auf einem Feld in der Nähe arbeiteten.
Nach circa fünf Metern sind die
Die ersten Passagiere sind abgesprungen, wenn er am Boden geschliffen hat.
Die ersten drei.
Und wenn er einige Meter wieder vom Boden weg war, ist der vierte runtergesprungen.
Und der hat gebrannt.
Er hat sich ja ziemlich am Boden gewürzt.
Sieben Meter Erde habe ich ihn gelöscht.
Ich bin bei den restlichen drei draußen geblieben.
Und die waren auch total unter Schock.
Und der eine Mann hat gesagt, die ganze Familie ist da oben.
Für die 36-jährige Wiener Ärztin, ihre beiden Töchter und die 21-jährige Frau aus der Steiermark gab es keine Hilfe mehr.
Der Ballon stieg auf und die Frauen verbrannten hilflos.
Informationen waren das von Robert Fries.
Ein Blick auf die Uhr, 12.21 Uhr.
im Journal zu Gast.
Das ist heute Gerold Dautzenberg, vermutlich Österreichs unbekanntester Politiker.
Noch könnte man vielleicht hinzufügen.
Dautzenberg war der Spitzenkandidat des liberalen Forums bei der niederösterreichischen Landtagswahl.
Und weil nur wenige damit rechneten, dass die Liberalen den Einzug in den Landtag schaffen würden, interessierten sich auch nur wenige für Dautzenberg.
Politisch stand Heide Schmidt im Blickpunkt.
Nun wird Dautzenberg in den Landtag einziehen, als erster von drei liberalen Abgeordneten.
Wer ist nun dieser Mann?
54 Jahre ist Dautzenberg alt und Unternehmer.
Ein klassischer Selfmade-Man mit abgebrochenem Welthandelsstudium, der es dennoch ganz hinaufgebracht hat.
Er war Generaldirektor der Stockerauer Maschinenfabrik Haid, als sie noch der Kreditanstalt gehörte.
Er war Vorstandsvorsitzender der Hutter & Schranz AG.
Heute ist er Geschäftsführer der Mavim GSMBH.
einer Firma, die mit dem Makulan-Imperium verbunden ist und Maschinen in die ehemaligen Ostblockstaaten exportiert.
Aber wer ist Gerold Dautzenberg politisch?
Darüber spricht mit ihm Hans Besenböck.
Herr Landtagsabgeordneter Dautzenberg, wie fühlen Sie sich denn, wenn ich Sie mit diesem neuen Titel anspreche?
Ja, an und für sich bin ich es ja noch nicht.
Das ist mir erst nach der Angelobung, habe ich gehört.
Aber das findet sicher statt.
Ja, das scheint so.
Wir sind natürlich alle sehr stolz darauf, dass wir den Einzug geschafft haben und so richtig realisieren, glaube ich, wäre ich das erst, wenn ich drin sitze.
Und wenn ich jetzt sage, Herr Landtagsabgeordneter, was spüren Sie da?
Ja, Verantwortung und zusätzliche Arbeit, der man sicher versuchen muss, mit allen Nachdruck gerecht zu werden.
Sie sprechen eigentlich schon wie ein traditioneller Politiker.
Sie ein bisschen zurück, offenbar.
Ja, das ist vielleicht in der Industrie so üblich, dass man sich mehr der Verantwortung als der Freude widmet.
Ohne die Bekanntheit von Heide Schmidt säßen Sie jetzt nicht im Niederösterreichischen Landtag.
Belastet es Sie nicht, nur der Mann im Schatten von Frau Schmidt zu sein?
Es gibt hier eine Partei, die sich vor drei Monaten gegründet hat.
Es gibt das Antreten bei den Landtagswahlen in Niederösterreich, wo wir einen gigantischen Erfolg erzielt haben.
Dazu braucht die Frau Dr. Schmidt eine Struktur, die das in die Tat umsetzt, was sie an Ideen, Liberales, Gedankengut mit den fünf Abgeordneten zur Parteigründung eingebracht hat.
Und ich sehe hier überhaupt kein Problem,
dass wir die Durchführungsorgane sind und auch in der Zukunft die Mitarbeiter und Partner.
Das heißt, die fühlen sich mehr oder weniger als ein Ausführungsorgan von Frau Dr. Schmid?
Nein, sondern als ein Ausführungsorgan der Idee der Liberalen.
Und wie wollen Sie aus dem Schatten von Frau Dr. Schmidt heraustreten?
Ich weiß nicht, wer im Schatten steht, kriegt keinen Sonnenbrand, aber im Prinzip würde ich so sagen, dass dieser Vergleich natürlich gemacht werden kann, aber ich das nicht so sehe,
in einem Team immer jemand, die Federführung hat und die anderen deswegen nicht weniger leisten müssen bzw.
nicht weniger effektiv sind.
In der Öffentlichkeit haben Sie so das Bild des erfolgsgewohnten Managers geboten.
Stört Sie es jetzt ein bisschen hier vom Erfolg von jemand anderem abzuhängern, der Frau Dr. Schmid?
Es stört mich überhaupt nicht, sondern ich finde es richtig, dass ich nicht eine politische Führungsarbeit leiste, wo ich ja eigentlich erst damit beginne.
Ich möchte versuchen ein politisches Bild von Ihnen zu zeichnen, Herr Dautzenberg.
Welcher politische Wert ist Ihnen am wichtigsten?
Am wichtigsten politischer Wert, ich glaube, dass ich ganz stark die demokratischen Grundsätze realisiert sehen möchte und dass das eigentlich das ist, was mich in der Vergangenheit bei den Altparteien immer gestört hat.
Altparteien, sagen Sie, so wie der Dr. Haider?
Na, habe ich schon übernommen von der Zeitung, aber im Prinzip halte ich das ja nicht für eine schlechte Bezeichnung.
Es sind Parteien, die eben schon sehr lange hier etabliert sind.
Und ich glaube, dass Demokratieverständnis anders ist, als es praktiziert wird.
Was soll das konkret heißen?
Konkret, zum Beispiel, würde ich sagen, dass es nicht sinnvoll ist, dass man immer von politischen Gegnern spricht und es auch so handelt.
Wenn eine Partei einen guten Vorschlag macht, und das ist jetzt ganz egal, welcher es ist, und wenn der Vorschlag für die Bevölkerung von Nutzen ist, dann haben die anderen Parteien meiner Ansicht nach die Pflicht, hier positiv einzusteigen.
Das heißt nicht, das zu übernehmen ohne Diskussion.
Da können ja dann Schattierungen oder Abänderungen entstehen.
Aber es muss sicher zu einer Ausarbeitung einer guten Idee kommen und zur Umsetzung und nicht aus parteipolitischen Überlegungen die Blockade.
Welche politische Idee lehnen Sie am meisten ab?
Radikalismus und die Beschimpfung und die Fehlleitung der Bevölkerung, indem man ihnen ganz einfach Schreckensbilder vorzeichnet.
Ich frage Sie als einen wirtschaftsliberalen Mann ganz bewusst, was fangen Sie mit dem Begriff Solidarität an?
Mit dem Begriff Solidarität würde ich sagen, dass ich einmal grundsätzlich sage, dass wir in Österreich eine Gesellschaft sind, in der wir uns solidarisch zu verhalten haben.
Das heißt, die, denen es gut geht, haben auch auf die Rücksicht zu nehmen, denen es nicht gut geht.
Und solidarisch zum Beispiel würde ich sagen, wenn man den Lebensstandard sieht, dass der endlich stabilisiert gehört und nicht um jeden Preis weitergetrieben auf Lasten unserer Kinder, dass wir aber trotzdem nicht übersehen, dass es Gesellschaftsschichten gibt, die eben so leben, dass es nicht zumutbar ist.
Und da muss man eben solidarisch zurücktreten und sagen, bitte,
Wir verzichten auf etwas, um hier eine Stabilisierung zu erreichen und eine Verbesserung für die Leute, die es wirklich notwendig haben.
Also auch als Liberaler sagen Sie, eine Umverteilungsaufgabe hat der Staat schon, da ist der Staat schon wichtig.
Nein, sehen Sie, da haben Sie jetzt nicht genau aufgepasst.
Na dann bitte erklären Sie es, es interessiert auch die Frau.
Die Bevölkerung hat das zu entscheiden.
Jeder Bürger für sich selber und nicht der Staat wird umverteilt.
Das ist genau das, was wir Liberale nicht wollen, dass der Staat alles macht.
Aber wenn da alles auf dem Prinzip der Freiwilligkeit passiert, wie kann man sicherstellen, dass das geholfen wird, wo Hilfe notwendig ist?
Der staatliche Eingriff sichert das ja, die Freiwilligkeit sichert das nicht.
Das ist die Funktion der Parteien, das ist die Funktion der Organisationen, Kammer und so fort, dass man die Aufklärung in die Richtung betreibt und dass hier eine Willensübereinstimmung entsteht und nicht eine politische Zuordnung.
Was ist denn für Sie, ganz allgemein gefragt, was ist denn für Sie die wichtigste politische Aufgabe in diesem zu Ende gehenden Jahrzehnt, Jahrhundert?
Umweltschutz würde ich ganz stark sagen, dass wir hier Wesentliches zu leisten haben und
Ich glaube auch ein Umdenken in der gesamten Pensionsarithmetik in Europa, weil wir ja sehen, dass wir hier Vorgriffe auf unsere Kinder machen und dass wir eben die nächsten Generationen nicht mit den Problemen belasten, die wir heute nicht lösen wollen, weil es politisch unangenehm ist.
Nennen Sie ein, zwei Beispiele, bitte.
Da ist für mich die Atomenergie.
ein wesentlicher Punkt, wobei nicht das Atomenergie ja oder nein, ich glaube dieses Thema ist ja schon entschieden, sondern wie.
Und wir haben hier jetzt durch die Öffnung des ehemaligen Ostblocks eine wesentliche Aufgabe in Europa zu übernehmen,
um hier eine Hilfestellung zu geben, weil wir können diesen Menschen nicht zumuten, dass sie ihren Lebensstandard noch mehr ronieren, als es schon geschehen ist.
Und wir können nur in einem Gesamteuropa ein Lösungspaket anbieten, dass diese Atomkraftwerke gesperrt werden.
Und das ist der einzige Weg, da bin ich überzeugt davon.
Weil ansonsten haben wir Zeitbomben.
Das heißt, auch der Osten muss raus, Ihrer Meinung nach, aus der Atomtechnologie und der Westen sollte das bezahlen und Alternativen finanzieren.
Meinen Sie das so?
Aus der Atomenergie, die Sie jetzt betreiben, muss man sicher raus.
Denn das ist ja ein Gefahrenmoment, das ist überhaupt nicht definierbar.
Gegen Atomkraftwerke westlichen Sicherheitsstandards sind Sie nicht?
Im Prinzip ja.
Aber da würde ich sagen, dass das eine Frage ist, die ich eigentlich jetzt nicht mit Ja oder Nein beantworten will, weil dazu habe ich mich eigentlich noch nicht entschieden innerlich.
Wo neigen Sie denn hin?
Das ist jetzt ein sehr interessanter Punkt, weil die allermeisten Politiker sagen, ja, Atomkraft, nein, danke, heute, früher war das anders.
Sie sagen das offenbar nicht.
Wo neigen Sie hin?
Ich habe zu wenig Sachinformationen.
Ich kann nur sehen, dass sehr viele Atomkraftwerke in Amerika, in Europa laufen und keine Probleme verursachen.
Denn das, was man in der Zeitung liest, ist meistens wahnsinnig übertrieben.
Sollte von Fachgremien entschieden werden, dass hier Restrisken bleiben, dann bin ich dagegen.
Sind Sie, frage ich jetzt ganz einfach, sind Sie ein Atomkraftgegner?
Im Prinzip ja.
Im Prinzip ja.
Nur schauen Sie, es müsste ja realistisch sein.
Ich meine, wenn man sich heute die Energieversorgung anschaut in der Welt und in der industrialisierten Welt, dann ist ja die Atomkraft gar nicht wegzubringen.
Sie ist ja da.
Und ich meine, wir haben ein Zwentendorf nicht in Betrieb genommen, aber ich bezweifle, dass man es durchsetzen kann, dass die ganzen im Westen befindlichen und im Amerika befindlichen Atomkraftwerke stillgelegt werden.
Daher ist dieses Thema, glaube ich, mehr attraktiv in der Diskussion als in der Realität.
In der Norbert Steger werden Sie fast der FPÖ beigetreten, habe ich gelesen.
Beschreibt das etwa Ihren Standort, die FPÖ, wie sie unter Steger war?
Das würde ich nicht so sagen.
Ich glaube, dass das damals eher, nachdem ich den Herrn Dr. Steger gut kenne und ihn als meinen Freund bezeichnen kann, dass das eher eine emotionelle Handlung gewesen wäre.
Mit dem Gedankengut der FPÖ identifizieren Sie sich nicht.
Aber ich habe mich damals sehr wenig auseinandergesetzt.
Damals.
Jetzt mit den Liberalen sehr stark, sonst würde ich nicht hier sitzen.
Haben Sie ein politisches Vorbild?
Nein.
Und können Sie einen engen politischen Freund nennen, jetzt außer Frau Dr. Schmidt?
Nein.
Wollen Sie nicht?
Oder können Sie nicht?
Nein.
Einen politischen Freund in der Form, ich habe viele Freunde, die Politiker sind.
Zum Beispiel?
Ja, der Herr Dr. Heindl von der SPÖ, der Herr Dr. Steger, jetzt auch der Herr Moser von Otz.
Man diskutiert sehr viel, aber ich würde das nicht als politischen Freund bezeichnen.
Jetzt unabhängig davon, ob Sie ihm zugestimmt haben oder nicht, welcher Politiker hat Sie in Ihrem Leben am meisten fasziniert, den Sie angeschaut haben, den Sie beobachtet haben?
Tja, eigentlich schon der Herr Dr. Kreisky, weil die Möglichkeiten, die er immer wieder gefunden hat, um die Leute hinter sich zu bringen, mich irgendwie bestochen haben.
Jetzt frage ich sehr persönlich, Sie können die Antwort auch verweigern, haben Sie unter Kreis Germel die SPÖ gewählt?
Nein.
Ich habe immer ÖVP gewählt.
Bis jetzt?
Bis jetzt, ja.
Das ist mit Sicherheit so.
Kommen wir zum politischen Alltag, der vor Ihnen liegt, Herr Dautzenberg?
Sie werden mit dem Satz zitiert, wenn Sie an stundenlange Sitzungen im Niederösterreichischen Landtag tächten, da käme Ihnen die Gänsehaut.
Ist Ihnen die Gänsehaut jetzt schon vergangen?
Ja, das sieht so aus, sagt die Vermacht.
Wenn man sich eine Aufgabe stellt, dann muss man sie auch mit bestem Wissen und Gewissen erfüllen, das habe ich eingangs schon gesagt.
Daher ist dieses Thema
Obwohl ich es gesagt habe, glaube ich nicht mehr so breit zu treten.
Im Landtag, in dem Sie jetzt vertreten sein werden, Sie und zwei andere Abgeordnete des Liberalen Forums, in dem können Sie einer der Parteien eine Mehrheit verschaffen, der ÖVP direkt und der SPÖ zusammen mit den Freiheitlichen.
Können Sie sich vorstellen, dass Sie das in Konfliktfällen einmal tun, wenn ÖVP und SPÖ nicht gemeinsam vorgehen?
Das ist für uns überhaupt kein Thema.
Wir werden immer die Entscheidungen sachlich treffen, die wir für richtig erachten.
Und wenn wir dabei jetzt behilflich sind, seine Idee durchzubringen, das ist für uns nicht das Thema, ob das eine sozialistische Partei oder eine Volkspartei ist.
Und ich würde sogar sagen, auch nicht eine freiheitliche Partei.
Haben Sie eigentlich Freude an der Macht?
Und der Macht, glaube ich, hat jeder Freude.
Es ist nur eine Frage, was im Vordergrund steht.
Aber Macht ist ein Wort, das auch noch für sich nicht sehr attraktiv ist.
Aber offenbar Spaß macht, wie Sie selber gesagt haben.
Ja, man kann es aber auch so sehen, dass das eine Verantwortung ist, der man eben sehr ernst nachgehen muss.
Und das dämpft dann die Freude.
Ihr Leben geprägt hat bisher das Wirtschaftsmanagement.
Sie waren Leiter verschiedener großer Betriebe.
Was haben Sie denn dort gelernt für Ihre politische Aufgabe jetzt?
Erstens einmal habe ich, glaube ich, gelernt, dass man sich immer in eine Gesellschaft einfügen muss, wenn man wirklich bestehen muss.
Und das ist, glaube ich, auch für einen Politiker ganz extrem wichtig.
Und dann, glaube ich, habe ich auch gelernt, dass man nicht immer das durchbringt, was man will, und dass es viele Einflussfaktoren gibt, die plötzlich auftauchen, die man nicht vorhergesehen hat.
Und das wird mir sicher auch als Politiker so gehen.
Sie sind wirtschaftlich sehr stark in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion, in den GUS-Staaten, engagiert.
Haben Sie da auch eine gewisse Schlitzäuerigkeit beim Verhandeln erlernen müssen und haben Sie die?
Ich glaube, dass der Erfolg, den wir haben, in erster Linie auf der Seriosität und der Partnerfähigkeit aufgebaut ist, weil schlitzäurige Verhandlungen bringen ein Geschäft, aber sicher kein zweites.
Und ich glaube, dass es in der politischen Szene ähnlich ist.
Wenn der Partner draufkommt, dass man nicht seriös und nicht paktfähig ist, dann wird die zweite Verhandlung schon unter ganz anderen Vorzeichen laufen.
Und das ist daher sicher im Geschäft unmöglich und in der Politik nehme ich es auch an.
Als Positivdenker.
Sie sollen, habe ich gelesen, manchmal mit Boris Yeltsin Tennis spielen.
Wie ist denn da so ein Match?
Ja, also vom Match würde ich da nicht reden, weil er sehr schlecht spielt.
Aber für sich sind das mehr gesellschaftliche Ereignisse, die dann eben in irgendeine Diskussion führen, aber weniger mit ihm, weil er kaum Zeit hat, als mit seiner Mannschaft.
Was ist denn der größte Wunsch im Leben?
Der größte Wunsch im Leben, dass es mir nie schlechter geht als jetzt und vor allem, dass meine Familie in Ordnung leben kann und dass die Umgebung meine Arbeit positiv beurteilt.
Und wovor haben Sie die meiste Angst?
Also fürchten tue ich eigentlich überhaupt nicht.
Vielen Dank für das Gespräch.
Im Journal zu Gast war heute Gerold Dautzenberg vom liberalen Forum Heide-Schmitz, Gesprächspartner Dautzenbergs war Hans Biesenböck.
Darüber hinaus bisher im Mittagssjournal das schwere Ballonunglück in Niederösterreich, Kanzler Franitzkis Bekräftigung des Wahltermins Herbst 1994, Clintons Wirtschaftspolitik in der Klemme, Sparpaket der italienischen Regierung.
Und noch vorgesehen, jetzt in der knappen zweiten Mittagsjournalhälfte, Informationen über die SPÖ-Bundesfrauenkonferenz, über ein neues Computersystem zur Erfassung von Menschenrechtsverletzungen, Fortschritte der Augenheilkunde, das Israel-Festival, diesmal unter starkem Österreich-Bezug, vor alldem aber jetzt zu Kambodscha.
In diesem kriegsgezeichneten Land Indokinas beginnen morgen unter Aufsicht der Vereinten Nationen Wahlen.
So sieht es das Pariser Friedensabkommen von 1991 vor.
Doch diese Wahl steht unter keinem guten Stern.
Die Roten Khmer, die in den 70er Jahren ein blutiges Terrorregime geführt hatten, sind vor Wochen aus dem Friedensprozess ausgestiegen und verschärfen seither ihre bewaffneten Überfälle.
Die Wähler sind eingeschüchtert und das nicht nur von den Roten Khmer.
Der provisorische Staatspräsident Prinz Sihanouk ist zur UNO-Mission auf Distanz gegangen.
Nun droht diesem größten und teuersten Unternehmen der Vereinten Nationen ein Fiasko.
Es berichtet Regina Strassegger.
Die Misere könnte größer nicht sein.
Da sind vor gut einem Jahr 22.000 UN-Leute in Kambodscha angetreten, um das einstige Schlachthaus Indokinas für umgerechnet 30 Milliarden Shilling in ein demokratisches Musterland umzukrempeln.
Da sind beinahe 400.000 Flüchtlinge aus den Lagern rückgeführt.
Vier Millionen der Kambodschaner für die Wahl registriert wurden.
Da sind anfänglich in der Hauptstadt Phnom Penh alle Konfliktparteien, auch die berüchtigten Roten Khmer im Nationalen Sicherheitsrat an einem Tisch gesessen.
Und dann, dann spielen die Roten Khmer nicht mit.
Schlimmer noch, die Kämpfer mit den Ballonmützen sind vor einigen Wochen in den Dschungel zurückgekehrt und morden wieder.
Besonders häufig wird auf Vietnamesen geschossen, die in Kambodscha leben, und auf UN-Personal.
Bevor die Roten Khmer aus ihrem zivilen Hauptquartier in Phnom Penh ausgezogen sind, hat ihr Sprecher Mac Ben wiederholt die UNO beschuldigt, sie täte nichts gegen die vietnamesische Präsenz im Land.
Mac Ben über die sogenannte vietnamesische Komponente
Wenn wir den Rückzug der Vietnamesen aus Kambodscha verlangen, dann hat das nichts mit Rassismus zu tun.
Es geht hier um das nationale Überleben Kambodschas.
Wir haben mehr als zwei Millionen Vietnamesen in unserem Land.
Das ist ein Viertel unserer Gesamtbevölkerung.
Für uns steht fest, das nationale Überleben Kambodschas ist in Gefahr.
Die UNO hat nichts dagegen unternommen, dass die vietnamesischen Kräfte innerhalb des Regierungsapparates in Phnom Penh operieren.
So kontrollieren und regieren sie Kambodscha.
Es ist eine faschistische Herrschaft, der wir ein Ende setzen werden.
So kann es keinen Frieden geben.
So können keine Wahlen stattfinden.
So kann es keinen Wiederaufbau und keine Gesundung Kambodschas geben.
Die Roten Khmer hassen die Vietnamesen, weil es vietnamesische Truppen waren, von denen sie 1979 verjagt worden sind, weil der Feind zehn weitere Jahre im Land blieb und eine Marionettenregierung installierte, die heute noch in Amt und Würden ist.
Der UNO wird der Vorwurf gemacht, sie hätte nichts unternommen, um dieses politische Umfeld zu neutralisieren.
Im Gegenteil, sie hätte auch die vietnamesische Minderheit für die Wahlen registriert und sie so zu Staatsbürgern gemacht.
Dieser Akt, argumentieren auch viele Kambodschaner, stärkt die ungeliebte Zentralregierung in Phnom Penh.
Ein Apparat, dem noch heute KGB-Methoden nachgesagt werden.
Auch politische Morde, wie der Generalsekretär der Sihanouk-Partei, Ung Huot, bestätigt.
Das Problem ist, wie sollen die Wahlen frei und fair sein, wenn andauernd Einschüchterung und politische Mörder geschehen.
Die Mehrzahl unserer Opfer gehen auf das Konto der Regierungspolizei.
Wie gesagt, diese Wahlen stehen unter keinem guten Stern.
Die Roten Khmer boykottieren sie gewaltsam, die Zentralregierung mordet, um an der Macht zu bleiben.
Prinz Norodom Sihanouk hat sich zunächst einmal zurückgezogen.
Und die UNO hofft nur noch auf einen geordneten Rückzug.
Eine teure Farce.
Regina Strassegger mit einem Beitrag vor den Morgen in Kambodscha beginnenden Wahlen.
In den USA ist ein Computersystem entwickelt worden, mit dem weltweit Verletzungen von Menschenrechten und Umwelt vergehen und damit der Bruch internationaler Abkommen registriert werden können.
Notwendig dafür ist nur ein einfaches Notebook und ein Telefonstecker.
Eine Gruppe von Salzburger und Wiener Computerfachleuten bereitet den Einsatz dieses Informationssystems für die große UNO-Menschenrechtskonferenz vor, die Mitte Juni in Wien beginnt, Edith Bachkönig berichtet.
Die Menschenrechtsaktivisten von Australien bis Zimbabwe können die Dokumente der Vereinten Nationen schon jetzt über das APC-Netz abrufen.
Und auf der Konferenz im Juni stehen ihnen die aktuellsten Informationen zur Verfügung.
In jedem Hotelzimmer mit einem Telefonanschluss können sie über einen Computer die neuesten Informationen von Amnesty International, Greenpeace und anderen nichtstaatlichen Aktivisten aufrufen und mit jedem, der an das Netz angeschlossen ist, schriftliche Informationen austauschen.
Diese Art und Weise werden global politische Verfolgung, Terror, Folter, Mord an Akteuren
der Umwelt- und Menschenrechtsbewegungen und an politische Opposition, an die Öffentlichkeit gebracht und politischer Druck erzeugt.
So wird zum Beispiel auf eine geplante Hinrichtung in einem Gefängnis in Texas aufmerksam gemacht und dazu aufgerufen, Protestschreiben an die genannten Behörden zu schicken.
Druck wird aber auch in Richtung Umweltpolitik gemacht.
So bezieht etwa Greenpeace sämtliche Informationen über geplante Atommüllagerungen im Meer oder das Auslaufen von Kriegsschiffen über das APC-Netz.
Das Ziel dieser Vernetzung ist, der globalen Kommunikationsmacht, der großen Politik, der Militärs und der Konzerne eine zumindest gleich effiziente, schnelle,
und vernünftige Kommunikationsformen gegenüberzustellen, die es ermöglicht, dass für diese globalen Problemlagen, die wir heute haben, ein schneller Informationsaustausch zur Verfügung steht und dass auch aus jenen Ländern, in denen keine Fernsehkameras und keine Journalisten anwesend sind,
per Computerkommunikation die erste Welt sofort erfahren kann, wo beispielsweise wieder Brand gerodet wird, wo Menschenrechte verletzt werden, wo umweltpolitische Unterlassungen passieren, von denen man hierzulande ansonsten nichts erführe.
Rund 16.000 Aktivisten in fast 100 Ländern sind an das APC-Netz angeschlossen.
In Österreich werden sich die ersten im Verlauf der Menschenrechtskonferenz im Juni ankoppeln.
Ein neues Informationsnetz zur Erfassung von Menschenrechtsverletzungen und Umweltvergehen.
Sie hörten einen Beitrag dazu von Edith Bachkönig.
Graue Starrhornhautverkrümmungen, starke Sehbehinderungen bei Babys und Kleinkindern, die Augenheilkunde hat auf allen diesen Gebieten in den letzten Jahren Fortschritte gebracht.
Und zwar im chirurgischen und im organisatorischen Bereich.
Bei der Jahrestagung der österreichischen Augenärzte in Graz wurden den rund 300 beteiligten Medizinern die neuesten Verfahren präsentiert.
Alois Kogler hat jene ausgewählt, die Hilfen für Kleinkinder und für alte Menschen bringen.
Es ist noch keine Jahrzehnte her, als der graue Star eines der am meisten gefürchteten Leiden alter Menschen war, das langsam aber sicher zur Blindheit führen konnte.
Heutzutage brauchen sie bestenfalls Angst vor der Operation des grauen Stars zu haben.
Wobei Professor Dr. Heinz Freiler, der Vorstand der Universitätsaugenklinik in Wien meint, dass die Star-Operation zu den sichersten in der Chirurgie zählt.
Wir sind heute in der glücklichen Lage, den Patienten mit grauem Starr praktisch hundertprozentig zu rehabilitieren, was sein Sehvermögen anbelangt, außer es bestehen andere Alterserkrankungen des Auges, und zwar dadurch, dass wir Linsen implantieren in das Auge.
Grauer Starr heißt ja Trübung der bestehenden Linse.
Es gibt sogar multifokale Linsen, sodass also das Auge wieder in alle Distanzen ohne Brille scharf zu sehen im Stande ist.
Die Patienten sehen wenige Tage nach der Operation bereits in voller Schärfe.
Die Schnitte am Auge, die für das Implantieren der Kunstlinse nötig sind, werden immer kleiner.
Derzeit sind nur mehr 3,5 mm notwendig.
Das erledigt ein Diamant-Skalpell.
Zum Thema Kurzsichtigkeit.
Hier können Hornhaut-Operationen helfen und Patienten mit 4 bis 6 Dioptrien brauchen bei Erfolg keine Brillen oder Kontaktlinsen zu tragen.
Die Methode, die Hornhaut wird mit einem Laserstrahl so zugeschnitten, dass ihre Brechkraft vermindert wird.
Thema 3.
Starke Sehbehinderungen bei Babys.
Die Grazer Universitätsaugenklinik hat gemeinsam mit Sehfrühförderinnen ein Modell der Zusammenarbeit entwickelt.
An der Sehschule der Klinik, die Dr. Andrea Langmann leitet, wird diagnostiziert und behandelt.
Die Kinder erhalten die Frühförderung aber zu Hause.
Der Erfolg?
Die 120 stark sehbehinderten Kinder in der Stermark können ihr Restsehvermögen so gut trainieren, dass praktisch alle von ihnen später Regelschulen besuchen.
Alois Kogler hat berichtet.
Nächstes Thema, das diesjährige Israel Festival, das vom 26.
Mai bis zum 15.
Juni in Jerusalem stattfindet.
Es steht diesmal nahezu ganz im Zeichen Österreichs.
Es wird verschiedene Gastspiele geben, Gastspiele des Burgtheaters, der Staats- und der Volksoper, des Serapionstheaters.
Es wird einige Konzerte und Ausstellungen geben.
In Israel erwartet man sich höchstes künstlerisches Niveau und unterschätzt auch nicht den kulturpolitischen Stellenwert der österreichischen Teilnahme.
Gustav Trampitsch berichtet.
Zu Beginn einer neuen Phase freundschaftlicher Beziehungen zwischen Österreich und Israel wurde eine umfangreiche Kulturoffensive gestartet.
Dazu gehören das Burgtheater-Gastspiel mit Thomas Bernhards, Ritter Dene Voss sowie Aufführungen der Staats- und der Volksoper.
Abgesehen von den allgemein erwarteten künstlerischen Höchstleistungen wird dem kulturpolitischen Aspekt der Unternehmung große Bedeutung geschenkt.
Der Journalist Ariel Schor von Radio Israel hat dafür sogar einen weltpolitischen Vergleich.
Ich werde dabei irgendwie an die Nixon-Ära erinnert, daran, dass damals ein amerikanisches Ping-Pong-Team nach China entsandt wurde.
Tischtennis stand damals am Beginn der neuen chinesisch-amerikanischen Beziehungen.
Österreichs Kulturminister Rudolf Scholten ist bemüht, den künstlerischen Aspekt weit über den kulturpolitischen zu stellen.
Grundsätzlich gilt, dass es immer gefährlich ist, wenn man Kunst
als politisches Vehikel einsetzt.
Und ich glaube, dass diejenigen, die Österreich beim Israel-Festival vertreten, nämlich von künstlerischer Seite dieses auch nicht im Kopf haben.
Unbestritten ist, dass das einen Symbolwert hat, aber einen, zu dem ich stehe und den ich für gut halte.
Der wissenschaftliche Teil dieser massiven österreichischen Präsenz wird durch ein Symposium abgedeckt.
Zur Entspannung wird ein Wiener Kaffeehaus eingerichtet und die Volksoper hat eigens eine Operetten-Querschnitt-Revue zusammengestellt.
Ob die Bilanz positiv sein wird, entscheiden letztlich aber nicht die Politiker, sondern das Publikum.
Ich glaube, der künstlerische Erfolg ist dann festzustellen, wenn er erreicht ist und nicht im Vorhinein.
Und das Publikum, so wie uns erzählt wird in Jerusalem, ist ein durchaus kritisches, strenges Publikum.
Und daher ist das nicht etwas, was man einzig aufgrund seiner politischen Symbolik wegwägen als schon gegeben ansehen kann.
Besondere Vorfreude herrscht, wie der Kulturjournalist Ariel Schor zu Berichten weist auf das Gastspiel der Wiener Staatsoper.
Für die Israelis, das muss ich sagen, ist Wien zuerst und vor allem Mozart.
Die Oper hat einen so großen Namen.
Und viele Musikliebhaber, Opernfreunde im Besonderen, erwarten diesen Besuch schon mit großer Spannung.
Aber auf der anderen Seite sind da doch einige, die ein wenig enttäuscht sind, dass es sich dabei nur um eine konzertante Aufführung handelt.
Weder Technik noch Bühnenraum der Theater in Jerusalem lassen allerdings den Szenenaufbau zu.
So entschied man sich für eine konzertante Aufführung der Zauberflöte, die Ulf Schirmer dirigieren wird.
Zwei Ausstellungen zum Thema Immigration und Verfolgung, die in Wien sehr erfolgreich waren, werden ebenfalls in Jerusalem gezeigt.
Die Zeit macht die Bilder und sagt beim Abschied leise Servus.
Eine Spurensuche nach den vertriebenen jüdischen Künstlern Wiens aus Bühne, Literatur und Film.
Das Festival beginnt am 26.
Mai und endet am 15.
Juni.
In diese Zeit fällt auch der offizielle Staatsbesuch vom Bundeskanzler Franz Franitzki.
Soviel von Gustav Trampitsch zum Israel-Festival.
Zurück jetzt noch zu österreichischer Innenpolitik.
Zwei Wochen vor dem SPÖ-Parteitag formulieren heute die SPÖ-Frauen ihre Forderungen auf dem Bundesfrauentag in Wien.
Ja, soeben höre ich von der Regie, dass der Beitrag dazu nicht kommt und ich gebe jetzt gleich weiter an Wolfgang Hofeneder ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Bundeskanzler Franitzki ist gegen eine Vorverlegung der nächsten Nationalratswahl.
Franitzki sagte, er halte eine breit angelegte Diskussion über den Wahltermin im Herbst 1994 nicht für notwendig.
Er spreche manches dafür, eine Terminkollision zwischen der Nationalratswahl und der EEG-Volksabstimmung zu vermeiden.
Derartige Überlegungen sollte man aber erst dann anstellen, wenn Fakten vorliegen, meinte Franitzki.
Der Bundeskanzler reagierte damit auf Äußerungen von Bundespräsident Klestil.
Klestil hatte sich gestern für eine zeitliche Trennung von Nationalratswahl und EG-Referendum ausgesprochen und erklärt, er könne sich eine Vorverlegung der Nationalratswahlen vorstellen.
Die SPÖ Kärnten hält heute in Klagen vor deren 26. ordentlichem Landesparteitag ab.
Landesvorsitzender Ambrosi sagte, seine Partei wolle auf jeden Fall am Wahltermin Frühjahr 1994 festhalten.
Außerdem werde die SPÖ mit allen legalen Mitteln zu verhindern suchen, dass FPÖ-Obmann Haider wieder Landeshauptmann von Kärnten wird.
Ambrosi appellierte an die ÖVP, die Sozialdemokraten dabei zu unterstützen.
In Wien-Liesing gibt es Asbest-Alarm.
In der Oberlauer Straße 294 ist durch den starken Sturm der vergangenen Nacht eine schon teilweise abgerissene alte Fabrik zusammengestürzt.
Es wurden teilweise Asbestfasern frei, die jetzt mit Wasser gebunden werden sollen.
Die Behörden rufen die Bewohner der umliegenden Gegend, also des Geländes auf der Oberlauer Straße 294, dazu auf, aus Sicherheitsgründen die Fenster geschlossen zu halten.
Es besteht aber keinerlei unmittelbare Gefahr.
Eine Kommission untersucht jetzt die Ursachen des schweren Ballonunglücks in Niederösterreich.
Dabei sind gestern Abend vier Menschen ums Leben gekommen, weitere vier wurden schwer verletzt.
Der Ballon dürfte im Bezirk Mistelbach in eine Schlechtwetterfront geraten sein, der Pilot versuchte eine Notlandung.
Nach Augenzeugenberichten kippte die Gondel, der Ballon fing Feuer.
Es war das bisher schwerste Unglück in der Geschichte der Ballonfahrt in Österreich.
In Niederösterreich ist ein Autofahrer in eine Gruppe von Wallfahrern gerast.
Zwei Männer starben, vier Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
Der Lenker beging Fahrerflucht, er konnte wenig später festgenommen werden.
Der Unfall ereignte sich in der vergangenen Nacht zwischen St.
Leonhard und Oberndorf an der Melk.
Bosnien-Herzegowina, USA.
Die Westmächte und Russland besprechen einen neuen Aktionsplan zur Beendigung des Krieges in Bosnien-Herzegowina.
Der russische Außenminister Kasseljew ist zuversichtlich, dass man sich bald auf eine gemeinsame Strategie einigen kann.
Präsident Clinton hat allerdings noch Bedenken.
Kambodscha.
Vor den morgen beginnenden Wahlen herrscht in Kambodscha Hochspannung.
In der vergangenen Nacht ist es wieder zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und den Roten Chmer gekommen.
Dabei wurden auch zwei chinesische U-Soldaten getötet.
Die Roten Chmer boykottieren die ersten Mehrparteienwahlen in Kambodscha seit über 20 Jahren.
Nun noch das Wetter heute Nachmittag.
Von Oberösterreich bis ins Nordburgenland weiterhin sehr windig und einige Regenschauer.
Im übrigen Österreich überwiegend sonnig.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 19, nur im Süden bis 21 Grad.
Das Mittagsschanal von heute Samstag geht damit zu Ende.
Einen recht angenehmen Nachmittag wünscht Udo Bachmeier.