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Marker setzen in: Mittagsjournal 1993.06.29
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
... Musik ...
Ein Mittagsjournal wieder mit einer breiten Palette an Themen.
Durch die Sendung führt sie Udo Bachmeier.
Das Beitragsangebot umfasst unter anderem einen Nachruf auf Karl Kahane, der weltbekannte Industrielle ist unerwartet gestorben.
Die Idee mag in Bedrängnis, was bedeutet das für den Schilling?
Wie sieht es aus mit den Stornos von Türkei-Urlauben nach der Anschlagsserie in Antalya?
Caritas-Direktor Schüller fordert mehr Bosnien-Hilfe.
In Deutschland geht die Fahndung nach mutmaßlichen RAF-Terroristen weiter.
Das Beschäftigungssicherungsgesetz in Österreich, das ist heute unter anderem Gegenstand der Sitzung der Bundesregierung.
Die Arbeiterkammer zieht Bilanz über die Aktion Stopp dem Kinderfang an der Kaufhauskasse.
Darüber hinaus erfahren Sie näheres über die Dinosaurier-Ausstellung im Naturhistorischen Museum in Wien.
Erster Programmpunkt, eine Meldungsübersicht von Hans-Christian Scheidt.
Es liest Josef Fenzl-Chnatek.
Österreich, Italien.
Der industrielle Karl Kahane ist tot.
Kahane starb völlig unerwartet während eines Aufenthaltes in Venedig.
Er stand im 73.
Lebensjahr und galt als reichster Industrieller Österreichs.
Türkei.
In der osttürkischen Provinz Kars toben schwere Kämpfe zwischen der türkischen Armee und Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans, PKK.
Nach Meldungen des türkischen Rundfunks umzingelten Bodentruppen mit Unterstützung der Luftwaffe größere Gruppen von PKK-Kämpfern.
Es gebe zahlreiche Tote unter den Rebellen, hieß es in der Rundfunkmeldung.
Die kurdische Arbeiterpartei PKK hat unterdessen bestritten, hinter den jüngsten Bombenanschlägen im südtürkischen Antalya zu stehen.
Der Europasprecher der PKK, Sapan, sagte, man habe mit den Attentaten nichts zu tun.
Bei drei Bombenexplosionen im Stadtzentrum von Antalya waren am Sonntagabend 23 Menschen verletzt worden.
Somalia.
In der Hauptstadt Mogadischu ist ein weiterer pakistanischer UNO-Soldat ums Leben gekommen.
Der Soldat starb bei einer Schießerei.
Zwei weitere Pakistani wurden schwer verletzt.
Innerhalb eines Monats sind in Somalia insgesamt 30 UNO-Angehörige getötet worden.
Bosnien-Herzegowina.
Der Druck auf die Moslems steigt weiter, dem Teilungsplan für Bosnien zuzustimmen.
Serbenführer Karadzic drohte neuerlich, Serben und Kroaten würden Bosnien unter sich aufteilen, sollten die Moslems dem Plan nicht zustimmen.
In Sarajevo berät heute das bosnische Staatspräsidium.
Dabei soll der bosnische Präsident Izet Begovic überzeugt werden, an den Konferenztisch zurückzukehren.
Izet Begovic lehnt eine Dreiteilung Bosniens nach den Vorstellungen von Serben und Kroaten strikte ab.
Irak
Nach dem amerikanischen Angriff auf Bagdad will die irakische Führung nun offenbar Stärke demonstrieren.
Das irakische Fernsehen zeigte Panzermanöver in der Wüste.
Weiters hat ein irakischer Geheimdienstchef den USA gestern mit Vergeltung gedroht.
Bei dem Angriff mit amerikanischen Marschflugkörpern waren in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Bagdad sechs Menschen ums Leben gekommen.
USA, Russland.
Der amerikanische Präsident Clinton hat dem russischen Präsidenten Yeltsin weitere Wirtschaftshilfe in Aussicht gestellt.
In einem halbstündigen Telefonat erläuterte Clinton die Bemühungen der führenden westlichen Industrienationen zur Unterstützung der Reformen in Russland.
Die Staats- und die Regierungschefs der sogenannten G7-Länder kommen nächste Woche in Tokio zu einem Gipfeltreffen zusammen.
Auch der russische Präsident wird in die japanische Hauptstadt reisen.
Deutschland Die Regierungsparteien in Bonn haben sich auf ein rigoroses Sparpaket geeinigt.
Umgerechnet 140 Milliarden Schilling sollen eingespart werden.
Neben kräftigen Einschnitten im Budget der Bundesanstalt für Arbeit will Finanzminister Weigl sein Sparziel auch mit Kürzungen bei der Sozialhilfe erreichen.
Die Details sollen noch heute bekannt gegeben werden.
Weigl spricht von einem sozial ausgewogenen Programm, bei dem alle ihren Beitrag leisten müssten.
Von Sozialabbau könne keine Rede sein, meinte der deutsche Finanzminister.
Österreich.
Im Konflikt um den Sankt Pölterner Diözesanbischof Kurt Krenn hat sich heute auch Caritas-Präsident Helmut Schüller zu Wort gemeldet.
Schüller sprach sich für eine Deeskalierung des Konfliktes aus.
Es müsse eine Beruhigung erreicht werden.
Er habe das Gefühl, dass von außen ein Interesse am Wachhalten des Konfliktes bestiehe, sagte der Caritaspräsident.
Weiters habe er den Eindruck, dass in dem Konflikt Probleme der Kirche an die Oberfläche kämen.
Es sei aber die Frage zu stellen, ob dies in der Öffentlichkeit geschehen müsse, ergänzte Schüller.
Italien, Österreich.
Der ORF-Hörfunk-Journalist Albert Malli ist mit dem Klaus-Gatterer-Preis ausgezeichnet worden.
Der Preis für sozial engagierten Journalismus wird vom österreichischen Journalisten-Club verliehen.
Er wurde Albert Malli gestern Abend im 6. dem Geburtsort Klaus-Gatterers überreicht.
Ausgezeichnet wurde der Hörfunkjournalist für zwei Sendungen in der ORF-Radio-Reihe Moment Leben Heute.
In seiner Festrede hob der Südtiroler Landeshauptmann Durenwalder den Stellenwert der kritischen Reportage in einer Zeit des schlagzeilenheischenden Boulevardjournalismus hervor.
USA.
Ein Verkehrsdelikt ist jetzt einem mutmaßlichen Massenmörder im Bundesstaat New York zum Verhängnis geworden.
Ein Mann hatte mit seinem Auto ein Stoppschild nicht beachtet und war daraufhin von einer Polizeistreife angehalten worden.
Nachdem den Beamten ein stechender Geruch im Wagen aufgefallen war, nahmen sie eine eingehende Kontrolle des Fahrzeuges vor.
Im Kofferraum des Wagens stießen die Beamten schließlich auf eine Frauenleiche.
Bei seiner Einvernahme gestand der 34 Jahre alte Mann, in den vergangenen zwei bis drei Jahren 17 Frauenmorde im Bundesstaat New York begangen zu haben.
Soweit die Nachrichten.
Sechs Minuten nach zwölf ist es mittlerweile geworden.
Einige kühlere und regnerische Tage hat es nun gegeben.
Frage an Christian Hundorf von der ORF-Radio-Wetterredaktion.
Ist bald wieder Badewetter zu erwarten?
Die Frage lässt sich wohl nicht eindeutig beantworten, denn die Regenwolken sind zwar abgezogen und sowohl heute als auch in den nächsten Tagen scheint oft die Sonne.
Allerdings kommt vom Norden her immer noch recht kühle Luft zu uns und trotz der Sonne steigen die Temperaturen zum Beispiel in Ober- und Niederösterreich, in Wien und im nördlichen Burgenland heute Nachmittag nur bis etwa 21 Grad, im Süden und Westen aber schon bis 25 Grad.
Morgen liegen die Temperaturen am Nachmittag in ganz Österreich um 25 Grad.
Und wer sich dabei nicht verkühlt und noch dazu frei und Lust hat, der soll ruhig baden gehen.
Von hochsommerlichen Temperaturen knapp über 30 Grad, wie wir sie sogar schon Ende Mai und natürlich auch schon einige Male im Juni hatten, sind wir aber in den nächsten Tagen weit entfernt.
Schauen wir uns aber zunächst die aktuellen Meldungen aus den Landeshauptstädten an.
In Wien ist es wolkig bei 18 Grad, Eisenstadt und St.
Pölten wolkig 17 Grad, Linz heiter 17, Salzburg heiter 19, Innsbruck heiter 17, Bregenz heiter 16 und Graz und Klagenfurt heiter 18 Grad.
Auch am Nachmittag scheint oft die Sonne, ab und zu ziehen in Niederösterreich, Wien, im Burgenland und der Obersteiermark Wolken durch.
Im Süden und Westen liegen die Höchstwerte um 25 Grad, sonst nur um 21 Grad.
Und im Wiener Becken weht noch lebhafter Nordwind und der wird im Laufe des Nachmittags schwächern.
Morgen Mittwoch scheint wieder meistens die Sonne.
Am späten Nachmittag und am Abend können sich aber in Veradelberg, Tirol und Oberkärnten Gewitter bilden.
Zu den Temperaturen, in der Früh ist es sehr frisch mit Werten zwischen 7 und 12 Grad, in einigen Alpentälern, zum Beispiel im Lungau, mit nur 3 oder 4 Grad.
Bis zum Nachmittag steigen die Werte auf 23 bis 27 Grad.
In der Nacht zum Donnerstag überqueren uns von Norden her zeitweise dichte Wolkenfelder und östlich der Linie Salzburg-Villach kann es auch ein wenig regnen.
Am Donnerstag ziehen die Wolken bald ab und es setzt sich wieder die Sonne durch.
Höchsttemperaturen erwarten wir allerdings nur zwischen 22 und 26 Grad und im Osten kommt noch lebhafter Wind dazu.
Danke Christian Hundert für diese Information.
Seit etwa zwei Wochen ist die einst härteste Währung der Welt, die Deutsche Mark, die D-Mark, ernsthaft im Gerede.
Drei Jahre nach der Vereinigung steckt Deutschland in der tiefsten Rezession seit Kriegsende.
Der Aufbau der neuen Bundesländer stagniert, die Staatsschulden steigen, die Inflation ist noch immer nicht gestoppt.
Scharfe Kritik an der Wirtschaftspolitik der deutschen Regierung übte selbst der Aufsichtsratspräsident der Deutschen Bank, Wilhelm Christians.
Diese Politik provoziert eine D-Mark-Schwäche, wird er zitiert.
Die Deutsche Bundesbank dagegen, eine Abwertung werden wir nicht zulassen.
Die deutsche Bundesregierung hat nun ein Sparpaket geschnürt, wohl um ein deutliches Signal zu setzen, die Schulden einzubremsen.
Einer der führenden Finanzmanager Deutschlands ist der Präsident des deutschen Sparkassenverbandes, Helmut Geiger.
Mit ihm sprach Roland Adrowitzer.
Herr Präsident Geiger, die Deutsche Mark, die Leitwährung der vergangenen Jahrzehnte in Europa, ist nun erstmals ins Geräte gekommen als Folge der Wiedervereinigung, als Folge der Konjunkturschwäche.
Ist die Stabilität der Mark wirklich in Gefahr?
Die Stabilität der Mark als internationale Reservewährung ist meines Erachtens nicht in Gefahr, wenn weiterhin eine stabilitätsorientierte Politik in Deutschland betrieben wird.
sowohl von der Bundesbank als auch natürlich von den öffentlichen Haushalten.
Das eigentliche Problem ist die hohe Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte infolge der finanziellen Lasten der deutschen Wiedervereinigung.
Und hier macht es natürlich den ausländischen Beobachter schon skeptisch, wenn er im Monatsbericht der Bundesbank lesen muss, dass 90 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Ersparnis in diesem Jahr von den öffentlichen Haushalten durch Neuverschuldung absorbiert wird.
Und das ist natürlich jetzt, das hat zur Folge gehabt, dass insbesondere das Verhältnis zum Dollar korrigiert worden ist.
Der Dollar war eindeutig unterbewertet.
Er ist mit einer Mark 70 meines Erachtens jetzt einigermaßen wieder
in einer realen Bewertungssituation vielleicht immer noch ein bisschen unterbewertet, sodass das alles nicht tragisch ist.
Ich sehe für die D-Mark keine echte Gefahr.
Insgesamt meines Erachtens eine durchaus positive Entwicklung.
Aber Voraussetzung ist doch, dass in Deutschland wirklich die Zunahme der öffentlichen Schulden gebremst wird.
Vorläufig ist das noch nicht so sicher.
Es hat zwar die Bundesregierung in der vergangenen Nacht ein Sparpaket für das kommende Jahr beschlossen, aber wird das alles ausreichen?
Das Sparpaket ist ein richtiger, vermutlich eben erster Schritt in die richtige Richtung.
Es müssen also auch weitere Konsolidierungsschritte erfolgen, um die hohe Neuverschuldung dann 1994, 1995 wieder herunterzubekommen.
Das heißt also, die Mark ist nur dann nicht in Gefahr, wenn viele Idealzustände eintreffen.
Das ist aber keineswegs sicher.
Ja, sie ist also auch dann nicht in Gefahr, wenn nicht der Idealzustand eintritt.
Denn alles in der Welt ist ja relativ.
Die anderen Länder haben mit ihren öffentlichen Haushalten ja ähnliche Schwierigkeiten wie die D-Mark.
Und insofern glaube ich, dass eben
nach der Normalisierung des Dollars die Währungsverhältnisse sich doch stabilisieren sollten.
Allerdings, die D-Mark muss aufpassen.
Und deswegen kann die Bundesbank eben ihre Zinsen nicht so lockern, wie es konjunkturpolitisch wünschenswert wäre.
Durch die deutsche Medienlandschaft geistert Herr Sorosch, ein Währungsspekulant, der angeblich die D-Mark weichschießen will.
Kann er das?
Das könnte er nur, wenn in Deutschland eben sehr viele geltungskonjunkturpolitische Fehler gemacht werden.
Wenn also hier jetzt offensichtlich ja das Bewusstsein in der deutschen Politik gestärkt worden ist, man muss etwas tun, um die D-Mark zu stabilisieren und man leitet auch entsprechende Maßnahmen ein, dann wird er sich mit seiner Spekulation totlaufen.
Allerdings im
Normalisierung des D-Mark-Dollar-Kurses, das ist ein vernünftiger Vorgang und der ist vielleicht noch nicht ganz zu Ende.
Aber darüber hinaus die D-Mark eben wirklich zu einer schwachen Währung zu machen, dazu wird Herr Soros nicht in der Lage sein.
Das können die Deutschen nur selber.
Der österreichische Schilling ist seit Jahrzehnten exakt an die D-Mark gekoppelt.
Es gab nun die Diskussion, ob diese Koppelung gelockert werden sollte.
Ich weiß schon, Sie werden den österreichischen Währungshütern keine Ratschläge geben, aber glauben Sie, ist diese Parität, eine Mark ist gleich sieben Schilling, sollte die aus österreichischer Sicht bleiben?
Österreich ist meines Erachtens mit der engen Bindung an die D-Mark in den letzten Jahrzehnten gut gefahren.
Und wenn mein Wunsch und meine Hoffnung in Erfüllung gehen, dass die D-Mark eben weiterhin eine stabile Währung und insbesondere auch die zweitstärkste Reservewährung der Welt bleiben wird, sehe ich überhaupt keinen Anlass, dass sich der österreichische Schilling von der D-Mark lösen sollte.
Er hat jetzt die Möglichkeit, und das ist ja auch von der Nationalbank genutzt worden,
in der Zinspolitik etwas selbstständiger zu agieren, nicht nur immer auf die Zinssignale auf Frankfurt zu hören und zu achten.
Und da sollte fortgeschritten werden.
Österreich sollte hier seine geldpolitische Souveränität eben dann ausnutzen, die sie hier erlangt hat.
Aber ansonsten glaube ich nicht, dass irgendein Bedarf an Währungsänderungen, insbesondere Aufwertung des österreichischen Schillings-Gegensatzes D-Mark, da werden sich die österreichischen Exporteure sehr beschweren.
der Präsident des Deutschen Sparkassenverbandes, Geiger.
Der Schilling hängt also wie gesagt seit Jahren fest an der D-Mark und selbst als die D-Mark schwäche Tendenzen zeigte, versicherte Österreichs Nationalbank-Präsidentin Maria Schaumeier, an der festen Bindung des Schillings an der D-Mark wird festgehalten.
Das obwohl Österreich ja nicht eine Wiedervereinigung zu finanzieren hat.
Warum das so ist, das untersucht im folgenden Herbert Huthar.
Dass der Schilling so fest an der D-Mark hängt, das hat weniger mit einer eher sagenhaften Nibelungentreue zu tun, als vielmehr mit harten wirtschaftlichen Fakten.
Denn unser Außenhandel, Importe genauso wie Exporte, dieser Außenhandel ist zu mehr als zwei Fünftel von Deutschland abhängig.
Eine Schilling-Aufwertung würde unsere Exporte nach Deutschland und damit einen Großteil unserer Industriebeschäftigung ernsthaft in Gefahr bringen und eine Schilling-Abwertung würde Inflation importieren.
Und wenn Österreichsexporteure von 1989 bis 1991 von der deutschen Hochkonjunktur maßgeblich mitprofitieren konnten, so müssen sie jetzt auch den Einbruch mitmachen, denn neue Kunden im Ausland, zum Beispiel in Ostasien, sind so schnell nicht zu finden.
Wie steht es nun mit dem Dollar?
Der Dollar ist gegenüber dem Schilling und der D-Mark in den letzten Monaten und vor allem in den letzten Wochen teurer geworden.
Nun spielt der Dollar aber eine wesentlich wichtigere Rolle in unserem Außenhandel, als es den bescheidenen 2,5% der Exporte in die USA entspräche.
Viele Außenhandelsgeschäfte mit anderen Ländern werden ebenfalls in Dollar abgewickelt, insgesamt 10% der Exporte und rund ebenso viel bei den Importen.
Und bei den Importen schlägt die Energierechnung zu Buche, vor allem die Ölrechnung.
Nun sind aber die Ölpreise selbst in Dollar berechnet nach wie vor sehr niedrig.
Und eine Dollaraufwertung gegenüber dem Schillen wie bisher führt noch nicht zu einer Erhöhung der Benzinpreise, versichert die ÖMV.
Auf der anderen Seite begünstigt der etwas höhere Dollar unsere Exporte, die in amerikanische Währung abgerechnet werden.
Und der etwas weichere Schilling schafft eine geringfügige Erleichterung gegenüber jenen Exportkonkurrenten, die definitiv abgewertet haben, wie z.B.
Italien oder Schweden.
Vergleicht man daher erstens die Bedeutung unseres Außenhandels mit den europäischen Hartwährungsländern, allen voran Deutschland, und zweitens den relativ geringen Anteil unseres Außenhandels in Dollar, so erscheint ein etwas teurerer Dollar eher verkraftbar als Unruhe bei den wichtigsten Handelspartnern.
Abschließend zum Einwand, dass Deutschland ja eine Wiedervereinigung zu finanzieren hat, Österreich aber nicht.
Hier unterstreicht die Nationalbank, dass die Zinsen in Deutschland deutlich niedriger sind als in Deutschland.
Auch das bedeutet zweierlei.
Es besteht dadurch zwar die Gefahr, dass Geldanleger vom Schilling zur D-Mark wandern, aber es bedeutet auch, dass sich Österreichs Unternehmer billigere Kredite holen können, was wiederum die Wirtschaft ankurbelt.
Für die Nationalbank ist dieser Zinsabstand gegenüber Deutschland jener Spielraum, der Österreich trotz der Wechselkursbindung an die D-Mark zur Verfügung steht.
Und im Grunde genommen zählen D-Mark und Schilling immer noch zu den härtesten Währungen der Welt.
Alles in allem gibt es also kaum eine Alternative zur engen Bindung zwischen D-Mark und Schilling.
Informationen waren das von Herbert Huttar.
Um ein weiteres Stück näher gekommen sind einander Serben und Kroaten bei den Bosnien-Gesprächen in Genf.
Sie verständigten sich auf eine Waffenruhe, einen Truppenrückzug sowie auf eine gemischte Regierung, die eingesetzt werden soll.
Eine Übergangsregierung aus je einem Serben, Kroaten und Moslem.
Der Haken an der sogenannten Einigung, dem Vorschlag fehlt die Zustimmung der in Genf weitgehend fehlenden Moslems.
Sie müssen sich auf die angedrohte Zweiteilung Bosniens einstellen, in einen serbischen und einen kroatischen Teil.
Weiteres unermessliches Leid könnte daraus für die Moslems erwachsen.
Allein in Österreich halten sich jetzt schon etwa 60.000 Kriegsflüchtlinge aus Bosnien auf.
Das Innenministerium geht davon aus, dass zumindest die Hälfte von ihnen nicht in ihre Heimat zurückkehren, sondern bei uns bleiben wird.
Die immer wieder geforderte und lange angekündigte Maßnahme zur Integration der Flüchtlinge
sind bisher allerdings nur zaghaft vorangekommen.
Nur etwas mehr als 1000 Flüchtlinge haben Arbeit.
Die Unterbringung erfolgt zumeist provisorisch bei Verwandten oder Bekannten.
Die Caritas hat nun einen neuen Vorstoß zur Integration der Flüchtlinge unternommen.
Im Mittelpunkt steht dabei die Schaffung von Wohnraum.
Robert Stoppacher berichtet.
Wohnen nach der Flucht nennt sich die neue Caritas-Aktion zugunsten der bosnischen Flüchtlinge.
In Zusammenarbeit mit Gemeinden und Pfarren sollen Baracken für je vier Flüchtlingsfamilien aufgestellt werden.
Die Caritas stellt vorerst 5 Millionen Schilling dafür zur Verfügung und hofft auf weitere Sponsoren für das Baracken-Programm.
Caritas-Präsident Helmut Schüller über Vorzüge dieser Initiative
diese Baracken, die wir bisher verwendet haben, haben den Vorteil, dass sie von den Bosniern sogar mitgenommen werden könnten nach Hause, falls sich einmal jemals diese Möglichkeit ergibt, besteht die Möglichkeit, die Bauteile mitzunehmen und provisorisch zu Hause wieder zu errichten.
Genauso provisorisch natürlich wie hier, aber trotzdem.
Ich weiß, dass das Errichten von Baracken eine
eine sehr heikle Angelegenheit ist, politisch heikel, man möchte immer, dass die Menschen ordentlich wohnen, man fürchtet, dass Baracken ein Dauerprovisorium bleiben, das darin zum Ausdruck kommt, dass es sozusagen keine anderen Lösungen gibt, aber genau das Letzte ist eben der Fall offensichtlich.
Es gibt keine anderen Lösungen.
Zur Integration gehört freilich neben der Wohnung auch ein Arbeitsplatz.
Derzeit sind ja nur etwas mehr als 1.000 Bosnier beschäftigt und zwar im Rahmen eines Sonderprogramms von Innen- und Sozialministerium.
Caritas' Chefschüler tritt daher neuerlich dafür ein, den Kriegsflüchtlingen den regulären Arbeitsmarkt zu öffnen.
Es ist trotz mehrmaliger Urgenzen und vieler, vieler Versuche und Gespräche nicht gelungen, politisch diesen Schatten zu überspringen.
Das ist eigentlich eine Schande, würde ich sagen, auch für die Sozialpolitik.
Denn ich glaube nicht, dass das im Sinne auch der österreichischen Bürger ist.
Sollte man den Kriegsflüchtlingen weiterhin den Zugang zum Arbeitsmarkt verwehren, würde man die Flüchtlinge eben auf dem Schwarzarbeitsmarkt wiederfinden, gibt Schüler zu bedenken.
Und damit zurück zu Udo Bachmeier.
Danke, Robert Stoppacher.
Trotz des vereinbarten Waffenstillstands in Bosnien ist die Not der Bevölkerung in weiten Teilen Ex-Jugoslawiens schier unbeschreiblich.
Hunger, Obdachlosigkeit und Flüchtlingselend gehören zum Alltag.
Ein wenig mildern kann die Situation Hilfe aus dem Ausland.
Internationale Experten zerbrechen sich seit gestern in der Wiener Rotkreuzzentrale die Köpfe, wie die künftige Hilfe für das ehemalige Jugoslawien insgesamt aussehen könnte.
Heute Mittag ist diese Tagung zu Ende gegangen.
Ergebnisse erläutert Norbert Fiala.
Die Lebenssituation wird sich für viele Menschen im ehemaligen Jugoslawien weiter verschlechtern.
Zu diesem Resultat kamen internationale Rotkreuz-Experten auf ihrer zweitägigen Arbeitssitzung in Wien.
Die Aufteilung Bosniens wird neue Flüchtlingsströme auslösen, so die Einschätzung der Rotkreuz-Mitarbeiter.
Bereits jetzt sind rund zwei Millionen Menschen im ehemaligen Jugoslawien in Notlagern und bei Gastfamilien untergebracht.
Dramatisch verschlechtert hat sich nach Berichten des Schweizer Rotkreuz-Vertreters in den letzten Monaten die Versorgungslage in Serbien.
Nahrung gibt es für die 500.000 Flüchtlinge in Serbien kaum noch.
Insgesamt sind im ehemaligen Jugoslawien 1,4 Millionen Menschen direkt von Nahrungsmittellieferungen des Roten Kreuzes abhängig.
Die Nahrungsmittelhilfe steht neben einem Hygieneprogramm und der medizinischen Versorgung daher auf Platz 1 der Prioritätenliste für Hilfsmaßnahmen, für die allerdings langsam das Geld ausgehen.
Die Rotkreuz-Vertreter diagnostizieren eine Spendenmüdigkeit der Europäer.
Die Aktion Nachbar in Not wird von den Delegierten als die rettende Feuerwehr bezeichnet.
Der Flächenbrand der Not im ehemaligen Jugoslawien ist damit alleine aber wohl kaum zu löschen.
Jetzt soll mehr Geld von der europäischen Gemeinschaft kommen, berichtet der österreichische Rotkreuz-Vertreter Dr. Christian Marte.
Die europäische Gemeinschaft wird
dem internationalen Roten Kreuz und nationalen Rotkreuz-Gesellschaften so viel Geld zur Verfügung stellen, dass wir die derzeit etwa 1,4 Millionen Menschen, die von Rotkreuz-Nahrungsmittelhilfe direkt abhängig sind, über die nächsten vier Monate versorgen können.
Was als politische Einigung nach schier endlosem Tauziehen Anfang Juni zwischen SPÖ und ÖVP ausgehandelt wurde, haben die Regierungsparteien heute auch im Parlamentarischen Umweltausschuss abgesegnet, das Gesetz zur Einführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung von Großprojekten, kurz UVP-Gesetz genannt.
Der Beschluss durch das Nationalratsplenum soll kommende Woche erfolgen.
Gisela Hopfmüller fasst die wichtigsten Punkte des Gesetzes zusammen.
Der am längsten umstrittene Punkt des neuen UVP-Gesetzes war der Instanzenzug, sprich die Regelung, welche Instanz wann entscheidet, ob ein der gesetzlichen Prüfung zu unterziehendes Großprojekt umweltverträglich ist oder nicht.
Erste Instanz wird ja die jeweils betroffene Landesregierung sein, die zweite Instanz ein auf Bundesebene angesiedelter Umweltsenat.
Gegen diese als Beschneidung ihrer Kompetenzen empfundene Instanz hatten sich ja die Bundesländer lange gewehrt.
Als Kompromiss wird nun festgeschrieben, dass dieser Senat, wie ursprünglich geplant, zwar auch inhaltliche Kompetenz haben wird, dafür wurde er aber zeitlich befristet.
Es soll ihn lediglich bis zum Jahr 2001 geben.
Zu diesem Zeitpunkt sollen die Erfahrungen geprüft und dann der Senat bestätigt oder eine neue Regelung gefunden werden.
Einige weitere Kernpunkte des UVP-Gesetzes?
Ab 200 Unterschriften haben Bürger Parteienstellung.
Fristen für das Prüfungsverfahren sollen Rechtssicherheit für Bürger und Wirtschaft garantieren.
Ein Umweltrat soll auch eine Kontrollmöglichkeit für das Parlament schaffen.
Wie erwähnt, das haben die Regierungsparteien im Umweltausschuss des Parlaments heute beschlossen.
Die ersten Umweltverträglichkeitsprüfungen wird es allerdings erst im Jahr 1995 geben.
Das Gesetz zur Einführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung von Großprojekten, kurz UVP-Gesetz genannt, ist also im zuständigen parlamentarischen Ausschuss abgesegnet.
Sie hörten dazu Gisela Hopfmüller.
Einkaufen mit kleinen Kindern ist für die meisten Mütter und Väter ein nervtötendes Unterfangen.
Hat man den quengelnden Nachwuchs erfolgreich an der Süßwarenabteilung vorbeigelotst, schnappt an der Kassa, während man mit Warten Einkaufswagen aus- und einräumen und schließlich Zahlen beschäftigt ist, die Kundenfalle zu.
Griffgünstig platzierte Lockangebote landen blitzschnell in den Fingern der Kleinen.
Stopp dem Kinderfang.
Eine Aktion von ORF Arbeiterkammer, Verein für Konsumenteninformation, Kinderfreunden und Katholischem Familienverband soll den Handel veranlassen, Schluss zu machen mit den Lockangeboten im Kassenbereich.
Eine Zwischenbilanz ein halbes Jahr nach dem Start der Aktion zeigt, dass das Interesse der Konsumenten groß, das Echo im Handel aber gering ist.
Josef Schweinzer berichtet.
Den Anstoß für die Aktion Stopp dem Kinderfang gab Anfang des Jahres der Fall eines deutschen Familienvaters, der vielen österreichischen Vätern und Müttern bekannt vorkommen dürfte.
Monika Lindner, Chefin der ORF Wir-Redaktion, schildert den Hergang aus der Sicht des Betroffenen.
Mein Sohn hat zum Zeitpunkt des größten Einkaufsstress, den ich ausgesetzt bin, die Schokolade bei der Kassa gefasst.
Er hat sie sofort aufgemacht.
Ich war damit beschäftigt, meine Ware aufzuschlichten, mein Geld herauszunehmen, aufzupassen, dass das nicht runterfällt, den Buam auf dem Einkaufswagen festzunageln.
Mittlerweile hat er fröhlich die Schokolade auseinandergerissen.
Der Mann hat gesagt, ich zahle die Schokolade nicht.
Er hat den Geschäftsführer kommen lassen.
Letztendlich hat das Ganze
in einem Prozess geendet und soweit wir informiert sind, ist er noch nicht ausjudiziert.
Noch kein Urteil also, aber eine Aktion in Österreich.
Stopp dem Kinderfang läuft seit vergangenem Jänner.
WIR hat seither sechs Mal über die Problematik der geheimen Verführer im Kassenbereich berichtet.
Von einer Kampagne könne man also nicht sprechen, so die WIR-Redaktion.
Trotzdem haben bereits 65.000 Menschen einen Appell unterschrieben, in dem der Handel aufgefordert wird, auf Spielzeug, Süßigkeiten und andere Produkte für Kinder an den Kassen zu verzichten.
Die Unterschriftenliste wird in den nächsten Tagen an den Minister Rauch Kallert und Außerwinkler überreicht, um auch politischen Druck zu erzeugen.
Denn bisher waren die Reaktionen des Handels bescheiden.
Eine Erhebung der Arbeiterkammer im Großraum Wien ergab, dass nur 8 von 60 Supermärkten über kinder- und familienfreundliche Kassenzonen verfügten.
Die Aktion geht daher weiter.
Zumindest eine Kasse ohne Kinderfang in jedem Supermarkt sollte es geben.
Vorschlag, solche Kassen könnten zum Beispiel mit lustigen Figuren geschmückt werden, Kinder könnten kleine Geschenke erhalten.
Doch schließlich geht es auch um tiefere Ziele als darum, Müttern und Kassiererinnen Kindergebrüll und Elterngeschimpfe zu ersparen.
AK-Präsident Vogler.
Wir dürfen nicht übersehen, dass
43 Prozent der Familienausgaben von Kindern mitbeeinflusst werden.
Und wir wollen daher ganz bewusst durch diese Aktion auch bereits Konsumentenerziehung bei den Kindern initiieren, um auch die Kinder verstärkt zu mündigen Konsumenten heranziehen und vorbereiten zu können.
Die von der Wir-Aktion des ORF gestartete Aktion Stopp dem Kinderfang geht also weiter.
65.000 Unterschriften wurden bisher gesammelt.
Der Handel hat bisher aber noch wenige Kassen familienfreundlich gestaltet.
Der österreichische Industrielle Karl Kahane ist gestern unerwartet in Venedig gestorben.
Das gab heute die Firma Kahanes, die Montana Industrie Holding, in Chur in der Schweiz bekannt.
Karl Kahane war 73 Jahre alt und galt als öffentlichkeitsscheu.
Erst im vorigen Jahr sorgte er mit der Übersiedlung seines Industrieimperiums in die Schweiz für Aufsehen.
Im Folgenden ein Nachruf.
Um Karl Kahane ist es in den letzten Monaten wieder etwas stiller gewesen.
Etwas länger als ein Jahr ist es her, dass Kahane Österreich verlassen hat.
Er verlegte die Zentralen der Industriegruppen Jung-Bunzlau und Terranova von Wien nach Basel.
Nur einige Bereiche der Mantelgesellschaft Montana AG blieben unter österreichischer Führung.
Seine Vorgangsweise, bei der er Kleinaktionäre abfinden musste, war zwar legal, aber umstritten.
Was Kahane zu Übersiedlungen in die Schweiz bewogen hat, ließ er bis zuletzt unausgesprochen.
Ob es steuerliche oder politische Gründe waren, darüber rätseln bis heute die vermeintlichen Kenner des erfolgreichsten und wohl auch verschwiegensten Privatindustriellen Österreichs.
Zu seinen Freunden zählten Kanzler Kreisky ebenso wie der ermordete ägyptische Präsident Sadat.
Und auch der österreichische industriellen Kollege Josef Taus, er reagiert auf das Ableben Kahanes betroffen.
Das Erste ist, dass ich natürlich
sehr betroffen bin, also von dieser überraschenden Meldung vom Ableben des Herrn Kahane.
Und er war sicherlich im Nachkriegsösterreich, oder wenn man vielleicht sagen will, in den letzten 20 Jahren eine der herausragenden Figuren im österreichischen Wirtschaftsgeschehen.
Das ist da ohne Zweifel.
Es ist auch bekannt, dass er ein nahes Verhältnis zu dem verstorbenen Bundeskanzler Dr. Greisky hatte.
Ich glaube, dass sein Einfluss so ein sehr erheblicher gewesen ist.
Karl Kahane, jüdische Abstammung, hat nach dem Zweiten Weltkrieg die Reste des ehemaligen, von den Nazis zerschlagenen Familienunternehmens erstritten und aufgebaut.
1967 erwarb er im Vergleich zu heute spottbillig die chemische Fabrik Jungpunzlauer und rüstete sie auf,
zur Zitronensäureproduktion um.
Damit kam er groß ins Verdienen.
Der zweite große Coup war die Übernahme der Feicher Magnesitwerke.
Die Übernahme von den französischen Eigentümern zog sich sieben Jahre bis 1989.
Zwei Jahre später verkaufte Kahane an Radek-Chef Longin und erzielte gerade rechtzeitig vor der Flaute im Magnesitmarkt ein Mehrfaches des Einstandspreises.
Schrittweise bereitete Kahane schon damals seinen Exodus Richtung Schweiz vor.
Er legte sich einen Zweitwohnsitz im Engadin zu und konnte so sein Vermögen, geschätzt bis zu 30 Milliarden Schilling, in der Eidgenossenschaft versteuern.
Weiters gründete er ein verschachteltes Firmenimperium, das die Firma Montana, Jung Bunzlauer, Terra Nova und das Bankhaus Gebrüwer Gutmann umfasst.
Von ehemals größten österreichischen Privatkonzernen blieben nur die Bereiche Bank und Handel in Wien.
Der österreichische Industrielle Karl Kahane gestorben.
Sie hörten einen Nachruf.
Es war Sonntagabend 20.30 Uhr im südtürkischen Seebad Antalya, als bei Sprengstoffanschlägen 26 Menschen verletzt wurden.
Zwölf von ihnen waren Touristen.
Schweden und Deutsche.
Das ist natürlich auch ein Schock für die türkische Fremdenverkehrswirtschaft, denn für heuer hat sich für die Türkei ein Rekordergebnis im Tourismus abgezeichnet.
Alleine aus Österreich wurden rund 300.000 Gäste erwartet.
Damit ist die Türkei das beliebteste Reiseland der Österreicher.
Damit könnte es aber möglicherweise bald vorbei sein, denn seit gestern versuchen viele Urlauber, ihre bereits gebuchte Türkei-Reise in ein anderes Land umzubuchen oder gar gänzlich zu stornieren.
Dieter Bornemann hat sich heute Vormittag in einigen Reisebüros umgehört und folgende Reportage gestaltet.
Jetzt nicht mehr in die Türkei.
Ich habe gerade vor einer Viertelstunde in Urlaub storniert.
Ich habe ein kleines Kind mit.
Es ist zu großes Risiko.
Das hat keinen Sinn.
Wo geht's jetzt hin?
Griechenland oder wahrscheinlich Griechenland.
An sich war geplante Türkei, aber es schaut so aus, als müssten wir stornieren.
Das heißt, wir sind gerade dabei.
Wo wirst du dann hingehen?
Nach Griechenland.
So wie diesen beiden Damen geht es derzeit vielen Urlaubshungrigen in Österreich.
Die Reisebüroleiter können ein Lied davon singen.
Etwa Franz Felderer vom Wiener Reisebüro Dr. Degener.
Das merken wir absolut.
Wir sind seit gestern bombardiert mit Kunden, Telefonanrufen und auch mit Direktbesuchen von Kunden, die natürlich erst umbuchen wollen aufgrund der Vorkommnisse in der Südtürkei, was auch verständlich ist.
Und wir sind natürlich jetzt vehement in Kontakt mit den Veranstaltern, um eben das Beste für die Kunden rauszuschlagen.
Was bieten Sie den Kunden jetzt an?
Wir haben die Möglichkeit, kurzfristig Griechenland oder Spanien anzubieten.
Viel mehr ist momentan nicht möglich.
Von einer österreichweiten Stornovelle kann derzeit noch keine Rede sein.
Aber viele besorgte Kunden rufen bei den Reisebüros an oder kommen selbst vorbei, erzählt Roman Hollmann vom Reisebüro ITS.
direkte Steuernanwäle nicht, aber die Leute sind natürlich besorgt, wie es da unten zugeht in der Türkei und wir haben die Kontakte geschlossen zu den Veranstaltern.
Vorerst ist es so, dass niemand einen Gratis-Steuerner ermöglicht.
Der erste Veranstalter ist
ist Taurus Tours, die uns heute per Fax durchgegeben haben, dass bis Abflüge 13.
Juli Erwachsene zu einem Sonderpreis von 2.900 Schilling und Kinder gratis Flüge absagen können.
Was weiter geschieht, muss sicherlich noch geklärt werden von den Veranstaltern.
Denn derzeit ist der Reisebürokunde zumeist auf Kulanz angewiesen.
Kostenloses Storno gibt es nicht, bis zu 85 Prozent der Reisekosten müssten bezahlt werden.
In Mitleidenschaft gezogen wird auch die türkische Fluglinie.
Der Österreich-Direktor Ismail Baran merkt bereits einen Geschäftsrückgang.
In diesem Moment haben wir kein Problem mit Linienpassagieren.
Nur das Problem der Touristischen Charterflüge.
Ich glaube, eine Woche später wird alles wieder gut sein.
Diesen Wunsch haben auch die Reiseveranstalter.
Bis es aber soweit ist, bieten einige Veranstalter die Möglichkeit der Umbuchung in andere Tourismusländer, sagt Verkehrsbüro-Manager Thorsten Rudolph.
Wir vom Verkehrsbüro versuchen natürlich ganz besonders unsere Kunden in andere Destinationen umzubuchen, aber ein Problem ist halt, dass jetzt die Schulferien am Wochenende vor der Tür stehen und auch die Charterflüge in andere Destinationen ziemlich stark ausgelastet sind und die Umbuchungsmöglichkeiten daher auch begrenzt sind.
Das heißt, man bekommt möglicherweise keinen anderen Platz, wo man seinen Urlaub verbringen kann?
Jetzt Anfang Juli ist es sehr schwierig, Mitte, Ende Juli etwas leichter.
Wer sind denn die Gewinner aus dieser Türkei-Krise?
Ich glaube, zum heutigen Tag kann man noch nicht von Gewinnern sprechen.
Man muss ein bisschen noch die Zukunft abwarten, wie sich die Situation in der Türkei weiterentwickelt.
Derzeit sind die Umbuchungen hauptsächlich nach Griechenland, Spanien und Tunesien.
Wird Österreich möglicherweise davon profitieren?
Wenn es ein zweites Attentat geben wird, dann könnte es sein, dass einige Leute ihren Urlaub überhaupt stornieren und nicht mehr auf Urlaub fahren.
Oder ihn in Österreich verbringen.
So wie dieser etwa 80-jährige Mann, der seinen Familienurlaub lieber in Kärnten zubringt.
Da ist nichts zu suchen.
Nicht vor der Bombe und nicht nach der Bombe.
Ich wäre auch so nicht hingefahren, auch so nicht hingefahren.
Ich habe nichts mit der Türkei zu tun.
Ein von Dieter Bornemann gestalteter Beitrag.
Wir bleiben beim Thema.
Die marxistische Arbeiterpartei Kurdistan, die PKK, hat übrigens die Verantwortung für die Bombenanschläge in Antalya zurückgewiesen.
Der Europasprecher der PKK erklärte, seine Partei wolle nicht, dass bei den Angriffen auf türkische Einrichtungen Zivilisten zu Schaden kommen.
Welche Gründe gibt es nun dafür, dass kurdische Separatisten ihren Kampf gegen den türkischen Staat, den sie als Unterdrückerstaat empfinden, verstärkt haben?
Eine Analyse von Klaus Ter.
Während sich die internationale Aufmerksamkeit auf den Bosnien-Konflikt konzentriert, hat die Türkei den Krieg gegen das kurdische Volk in den letzten Monaten sukzessive verschärft.
Spätestens seit dem Anschlag von Antalya ist klar geworden, dass die Türkei von der Lösung des Kurdenproblems weiter denn je entfernt ist.
Mit dem Tod von Staatspräsident Turgut Özal, selbst halb Kurde und politischer Pragmatiker, ist in der Türkei ein Machtvakuum entstanden.
Die Betonköpfe und Militärs haben die Situation genützt, um den Versuch zu starten, in Südostanatolien eine militärische Lösung im Kampf gegen die für ein unabhängiges Kurdistan kämpfende PKK zu suchen.
Trotz einer einseitig von der PKK ausgerufenen Feuerpause hat die türkische Armee ihren Vernichtungsfeldzug weiter fortgesetzt.
Seit Anfang April dieses Jahres gab es durchschnittlich täglich 20 Tote.
Dutzende Dörfer wurden abgesiedelt und bombardiert, die verdächtigt wurden, Sympathisanten-Nester der PKK zu sein.
Ein ständiger Flüchtlingsstrom wälzt sich seit Monaten aus den 13 südöstlichen Provinzen, in denen das Kriegsrecht herrscht, in die Städte Westanatoliens.
Als 1992 die kurdische Stadt Shönak im Stile serbischer Artillerie dem Erdboden gleichgemacht wurde, gab es kaum internationale Proteste.
Im Gegenteil, die Waffenlieferungen der Deutschen an den NATO-Partner Türkei gingen trotz eines Lieferboykotts weiter.
Die Radpanzer der ehemaligen Nationalen Volksarmee der DDR sind in Kurdistan allgegenwärtig.
Die Türkei ist seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ein wichtiger politischer und wirtschaftlicher Verbündeter für den Westen geworden, besonders wegen ihres Einflusses auf die jetzt unabhängigen turksprachigen Republiken Zentralasiens.
Auch innenpolitisch hat sich in der Türkei einiges geändert, das für die Kurden nichts Gutes bedeutet.
Der neue Staatspräsident Süleyman Demirel
und die Ministerpräsidentin Tansu Ciller denken in der kurden Frage so dogmatisch wie einst Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk.
In der Türkei gäbe es nur Türken.
Folglich sind auch die Kurden Türken und jeglicher Widerstand Separatismus.
Dabei sind sich Experten einig.
Würde die türkische Republik den Kurden ihre kulturellen Rechte zugestehen, könnte auch die PKK ihren bewaffneten Kampf einstellen.
Interviews kurdischer Intellektueller mit dem Chef der PKK, Abdullah Öcalan, bestätigen das.
Jetzt hat sich bei der PKK ein Gefühl der Verzweiflung breitgemacht.
In vertraulichen Gesprächen kann man hören.
Ihr in Europa liefert die Waffen, mit denen wir massakriert werden.
Wir werden es nicht zulassen, dass ihr euch am Mittelmeer sondt, während 500 Kilometer weiter östlich gemordet wird.
Wegen der guten Kontakte nach Ankara habt ihr uns hintangestellt."
In dieser Situation hat sich die PKK anscheinend entschlossen, den Weg der PLO zu gehen und durch Terroranschläge auf Ausländer und im Ausland eine Internationalisierung des Kurdenproblems zu erwirken.
Soviel zur Kurdenfrage vor dem Hintergrund der Anschläge von Antalya.
Sie hatten zuletzt eine Analyse von Klaus Ter.
Der vorgesehene Direktdialog zwischen Tschechen und den nach dem Zweiten Weltkrieg vertriebenen Sudetendeutschen wird vorerst nicht stattfinden.
Vor drei Wochen hatte der tschechische Premierminister Klaus zu einem solchen Dialog aufgerufen.
Doch wegen massiver Proteste in der tschechischen Öffentlichkeit hat Klaus nun die geplanten Direktkontakte wieder abgeblasen.
Die Zeit ist offenbar für einen solchen Dialog noch nicht reif.
Aus Prag berichtet Barbara Kudenhofe-Kalergi.
Einerseits die Einmischung des bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber, der die bayerische Regierung als Schutzherrin der Sudetendeutschen an den Gesprächen beteiligten und der Sache damit einen quasi-offiziellen Charakter geben wollte, andererseits aber das verheerende Echo in der tschechischen Öffentlichkeit.
Pech, Ungeschick und Pannern haben den vorerst gescheiterten Versuch zur gemeinsamen Aufarbeitung der Vergangenheit begleitet.
Zu Pfingsten hatten die sudetendeutschen Landmannschaften in Nürnberg ihren alljährlichen Verbandstag abgehalten und dort sehr weitgehende und für die Tschechen unakzeptable Forderungen gestellt, mit dem bayerischen Ministerpräsidenten als Begrüßungsredner und wohlwollenden Zuhörer.
Wenige Tage später erklärte in Prag der tschechische Premierminister Klaus seine Bereitschaft zum Dialog, ohne im Detail zu wissen, was in Nürnberg gesagt worden war.
Er musste sich schon bald herbe Kritik anhören, er hätte sich von Extremisten unter Druck setzen lassen.
Ein Brief Stoibers an Klaus und eine scharfe Antwort Klaus an Stoiber gaben der Initiative dann den Rest.
Auf tschechischer Seite hatte man daran gedacht, nach 40 Jahren Tabuisierung des Problems erste inoffizielle Kontakte aufzunehmen.
Auch das wäre unter den gegebenen Umständen schon ein kühner Schritt gewesen.
Als der neu gewählte bayerische Ministerpräsident daraus aber sofort Verhandlungen auf Regierungsebene machen wollte, vor dem Hintergrund zu däten deutscher Forderungen nach Entschädigung und Aufhebung der Aussiedlungsdekrete, war die Reaktion ein eindeutiges Nein.
In der tschechischen Presse läuft mittlerweile die Diskussion um die Frage der Aussiedlung der Deutschen auf vollen Touren.
Was eine Entschädigung der Vertriebenen anlangt,
So ist laut einer Meinungsumfrage eine schwache Mehrheit der Befragten gegen jede Entschädigung, eine kleine Minderheit für die Entschädigung solcher Deutscher, denen schweres Unrecht zugefügt worden ist und so gut wie niemand für die Entschädigung aller.
Für die Tschechen ist unverständlich, dass die Sudetendeutschen das Unrecht immer nur auf der Gegenseite sehen, aber niemals von deutschem Unrecht reden.
Von der Zerschlagung der demokratischen tschechoslowakischen Republik,
und von der Vertreibung der Tschechen nach der Besetzung des Sudetenlandes.
Sie tun so, schrieb ein Kommentator, als hätte das Unheil 1945 angefangen und nicht schon 1939.
Schlechte Aussichten also.
Vaclav Havel, einer der Vorkämpfer für Dialog und Verständigung, sagte gestern, der Verlauf der Sudetendeutschen Tage in Nürnberg hätte der Sache wohl nicht geholfen.
Er hätte Verständnis für die Verschiebung des Dialogs
Aber früher oder später, meinte der Präsident, werden wir uns doch Auge in Auge gegenüber sitzen müssen.
Der geplante Direktdialog zwischen Tschechen und den Sudetendeutschen findet also vorerst nicht statt, so hört Nussbrack Barbara Kudnowek-Kalergi.
Und nun im Mittagjournal ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Wir leben inmitten einer Informationsexplosion, sagt der amerikanische Medienforscher Neil Postman.
Aber Explosionen jagen Dinge in die Luft.
Information ist eine Art Müll geworden.
Wir werden von ihr überschwemmt, haben keine Kontrolle mehr über sie und können nichts mehr mit ihr anfangen.
Wir informieren uns zu Tode.
Ein Vortrag von Neil Postman zu hören heute Abend ab 18.20 Uhr in einem Journal Panorama.
Ein Blick auf die Uhr, dreiviertel eins ist es jetzt.
Die Schadstoffrückstände sind in der Kindernahrung offensichtlich größer als bisher angenommen, das meldet die Amerikanische Akademie der Wissenschaften.
Demnach nehmen die Kinder in den USA bis zum Alter von fünf Jahren bereits einen Großteil der auf Lebenszeit tolerierten Rückstandsmenge an Schädlingsbekämpfungsmitteln zu sich.
Zur Situation in Österreich, Eveline Schütz.
Kindernahrung fällt unter dietetische Nahrung und wird daher in Österreich besonders streng geprüft.
Die per Verordnung festgelegten Höchstwerte für Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln werden in Österreich nicht überschritten.
Dies war in der Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchungen in Wien zu erfahren.
Die Messmethoden in Österreich haben internationalen Standard.
Hier wird also keine Erklärung dafür zu finden sein, dass man in Österreich weniger findet als in den USA.
Wird bei uns vielleicht nicht flächendeckend untersucht?
Dazu Mag.
Gerhard Steinkellner vom Gesundheitsministerium.
muss flächendeckend aufgrund des vorhandenen Proben- und Revisionsplanes, so ist es auch im Gesetz vorgeschrieben, von jeder Ware eine bestimmte Anzahl pro Jahr verteilt auf die Bundesländer gezogen werden.
Und die Länder müssen über ihre Erfahrungen auch jährlich dem Gesundheitsminister berichten.
Also das heißt,
Hier ist die Lebensmittelkontrolle gefordert, aber die sind also eine der effizientesten Kontrollen, die es zum Beispiel in Europa gibt.
Dass das österreichische Lebensmittelgesetz eines der strengsten ist, darauf verweist man auch in der Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchungen.
Welche Konsequenzen wird man aber aus dem Bericht der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften ziehen, Mag.
Steinkellner?
Wir werden diesen Meldungen aus den USA unverzüglich nachgehen.
uns die Unterlagen besorgen und dann die erforderlichen Schritte, falls erforderlich, einleiten.
Da Kinder unbestritten viel sensibler als Erwachsene auf Pestizidrückstände reagieren, wird man dieser amerikanischen Untersuchung mit größter Sorgfalt und unverzüglich nachgehen.
Und man wird ebenso unverzüglich die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informieren.
Morgen beginnt im Wiener Naturhistorischen Museum die Sonderausstellung Dinosaurier – Faszination und Wissenschaft.
Gezeigt werden maßstabgetreue, lebensechte und bewegliche Modelle von fünf besonders populären Dinosaurierarten sowie für die Wissenschaft sehr aufschlussreiche Funde von Riesenechsen aus der Mongolei.
Karin Bauer besuchte die Ausstellung und vermittelt einen Einblick in das rekonstruierte Leben der vor 65 Millionen Jahren ausgestorbenen Dinosaurier.
Riesenechsen bis zu neun Meter Länge beherrschen mit Urlauten, Eingangshalle und Foyer jedes naturhistorischen Museums.
Besonders mächtig in Erscheinung und Stimme ist der Star unter den Dinosauriern, Tyrannosaurus rex.
Schon seit 20 Jahren erfreuen sich die Dinosaurier größter Beliebtheit bei alt und jung.
Zuerst waren es farbige Dinosaurier-Rekonstruktionen in Büchern, dann bewegliche Modelle, die die Leute faszinierten.
Dr. Heinz Kollmann, Direktor des Naturhistorischen Museums Wien,
Ich habe einmal vor kurzer Zeit in einer Zeitung gelesen, dass ein Soziologe festgestellt hat, dass die Dinosaurier auf die Kinder eine derartige Faszination ausüben, weil selbst die Väter zu ihnen aufschauen müssen.
Erste Dinosaurier-Modelle wurden bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts in London ausgestellt.
Man hatte praktisch die ersten Modelle auf einer Handvoll von Knochen aufgebaut.
Dann hat man immer mehr gefunden.
Man konnte Skelette konstruieren.
Man konnte eben dann die Form dieser Dinosaurier feststellen.
Natürlich gibt es vieles, was noch sehr, sehr spekulativ ist.
Das ist einerseits die Farbe.
Sehr spekulativ ist natürlich auch die Stimme der Dinosaurier.
Die in der Ausstellung präsentierten Dinosaurierlaute basieren auf Untersuchungen der Resonanzräume in den Tierschädeln.
Initiator und Berater der in Japan hergestellten originalgetreuen Dinosauriermodelle ist der amerikanische Paleontologe John Horner, Berater von Steven Spielbergs überaus erfolgreichen Dinosaurierfilm Jurassic Park.
Ergänzend zu dieser ausgefeilten modernen Technik werden uralte Skelette von Dinosauriern aus der Mongolei gezeigt.
Da ist zum Beispiel der große Darvosaurus, von dem wir zwei ganz, ganz wunderbare Skelette haben.
Das ist ein Verwandter des Tyrannosaurus, der heute nur mehr als T-Rex abgekürzt wird.
Dann von einem vogelähnlichen großen Saurier, Callimimus, haben wir drei Skelette hier.
Dann von dem kleinen Dinosaurier, das ein Schild hat, Eigelege haben wir da.
Skelette von jungen Dinosauriern, von frisch geschlüpften.
Also es ist eine große Menge von verschiedenen Dinosauriern, die wir aus der Mongolei hier zeigen können.
Und ich finde es ja sehr, sehr wichtig, dass wir eben das Modell und die Originalstücke zusammenstellen.
Direktor Kollmann sieht in der Präsentation von Dinosauriern auch eine Umweltwarnung.
Ich glaube, das müssen wir daraus lernen, aus dem Aussterben der Dinosaurier und anderen Tierarten.
dass die globalen Veränderungen des Klimas und sonstige Veränderungen eine Veränderung der Flora und der Fauna bewirken.
Und das müssen wir natürlich auch bei der heutigen Zeit annehmen.
Die Ausstellung Dinosaurier – Faszination und Wissenschaft im Naturhistorischen Museum Wien ist ab morgen bis zum 28.
November täglich außer Dienstag von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Karin Bauer hat diesen Beitrag gestaltet.
Das umstrittene neue Beschäftigungsgesetz, das unter anderem die Aufhebung der Krisenregionsregelung vorsieht, hat heute den Ministerrat passiert.
Es gibt eine Einigung in den zuletzt strittigen Punkten wie anteilsmäßiger Anspruch auf Urlaub bei Kündigung oder Postensucht im Fall der Selbstkündigung.
Nähere ist aus dem Bundeskanzleramt von Fritz Dittlbacher.
Nachdem es die letzten sieben Wochen stets zurückgestellt worden war, hat das Beschäftigungssicherungsgesetz heute doch noch dem Ministerrat passiert.
Es regelt unter anderem Änderungen bei der Notstandshilfe und die alte Krisenregionsregelung wird mit 1.
August 1993 ausgesetzt.
Erkauft wurde das Beschäftigungssicherungsgesetz mit begleitenden Maßnahmen.
So werden die Postensuchtage, die ein kündigender Arbeitnehmer in Anspruch nehmen kann, in Zukunft halbiert.
Bei Arbeitnehmern, die in Pension gehen, fallen sie überhaupt weg.
Der Urlaubsanspruch wird künftig ebenfalls aliquotiert, wenn es sich dabei um das erste Jahr der Beschäftigung handelt.
Wer also etwa nach sechs Monaten kündigt, erhält nur den halben Urlaubsanspruch des Jahres abgegolten.
Und schließlich wird bei Arbeitslosen mehr Wert auf die tatsächliche Arbeitssuche gelegt.
Sie müssen künftig nachweisen, dass sie zum Beispiel einen Tag der Woche auch tatsächlich für Arbeitssuche verwenden.
Soweit erste Details von der Einigung rund ums Beschäftigungssicherungsgesetz.
Ich gebe zurück ins Studio.
Danke, Fritz Dittlbacher im Bundeskanzleramt für diese Informationen.
Und jetzt wieder am Wort ist Josef Fenzl-Chnatek.
Österreich.
Der industrielle Kahane ist 73-jährig in Venedig gestorben.
Karl Kahane galt als reichster Mann Österreichs.
Sein Vermögen wird auf bis zu 30 Milliarden Schilling geschätzt.
Kahane herrschte über ein verschachteltes Firmenimperium, dessen wichtigste Eckpfeiler er vor einem Jahr allerdings aus Österreich in die Schweiz verlegt hatte.
Karl Kahane, der unter anderem ein enger Freund des früheren Bundeskanzlers Kreisky war, war extrem öffentlichkeitsscheu.
Über die Umweltverträglichkeitsprüfung für Großprojekte gibt es Einigung.
Im Parlamentarischen Umweltausschuss ist vor allem eine Entscheidung über den Instanzenzug gefallen.
Erste Instanz sind die Landesregierungen.
Die zweite ein Bundessenat auf Bundesebene.
Erfahrungen über den Bundessenat will man bis zum Jahre 2001 sammeln.
Dann fällt die endgültige Entscheidung.
Bürger werden ab 200 Unterschriften Parteienstellung haben.
Erste Umweltverträglichkeitsprüfungen für Großprojekte wird es 1995 geben.
Die Caritas hat Initiativen gestartet, um bosnischen Kriegsflüchtlingen Arbeit und Wohnung zu geben.
Caritas-Präsident Helmut Schüller berichtete, gemeinsam mit Bürgermeistern und Pfarrern werde ein neues Wohnprogramm für Flüchtlingsfamilien gestartet.
Die Caritas stellt dafür 5 Millionen Schilling zur Verfügung.
Nun das Wetter heute.
Auch am Nachmittag ist es meist sonnig.
Ab und zu ziehen aber in Österreich Wolkenfelder durch.
Die Höchsttemperaturen erreichen im Süden und Westen 25 Grad, sonst nur etwa 21 Grad.
Soweit die Schlussmeldungen und der Wetterbericht.
Das Mittagsjournal vom 29.
Juni ist damit beendet.
Einen recht angenehmen Nachmittag wünscht Udo Bachmeier.
Einblendung: Passanten, Franz Felderer, Leiter des Reisebüros Dr. Degener, Roman Hollmann, Reisebüro ITS, Ismail Baran, Leiter des Österreichgeschäfts der Turkish Airways, Thorsten Rudolf, Verkehrsbüromanager. Nach den Anschlägen versuchen zahlreiche Türkei-Urlauber ihre Reise in ein anderes Land zu verlegen.
Mitwirkende:
Bornemann, Dieter [Gestaltung]
, Anonym, Passantin, Passant, Passanten [Interviewte/r]
, Felderer, Franz [Interviewte/r]
, Hollmann, Roman [Interviewte/r]
, Baran, Ismail [Interviewte/r]
, Rudolf, Thorsten [Interviewte/r]
Datum:
1993.06.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Freizeit
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Tourismus
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Währung
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Sicherheit
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Vaclac Klaus bricht auf den Druck der tschechischen Öffentlichkeit und nach der Einmischung des bayrischen CSU-Ministerpräsidenten Stoiber, der Bayern als Schutzmacht der Vertriebenen sieht, die Gespräche mit den Vertretern der Sudetendeutschen ab.
Mitwirkende:
Coudenhove-Kalergi, Barbara [Gestaltung]
Datum:
1993.06.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Verhandlung
;
Diskussion
;
Krisen und Konflikte
;
Zweiter Weltkrieg
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten