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Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Er hat mich verletzt.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Zum Samstag-Mittag-Journal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Was haben wir für Sie vorgesehen?
Unter anderem folgende Themen.
Bundesvorstandssitzung der Grünen in Wien.
Die FPÖ ist von sich aus aus der liberalen Internationale ausgetreten.
Wir bemühen uns um eine Stellungnahme.
Sie hören Näheres über die Urlaubsgewohnheiten der Österreicher.
Im Journal zu Gast ist heute der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber.
Von der Kulturredaktion kommt ein Beitrag aus Anlass des 80.
Geburtstages des Opernstars Ljuba Velic.
Wir beginnen mit der Nachrichtenübersicht heute Mittag von Jürgen Pfaffinger.
Es liest Nina Strehlein.
Österreich.
Die FPÖ ist aus der Liberalen Internationale ausgetreten.
Der Austritt wurde heute von FPÖ-Generalsekretär May Sperger bekannt gegeben.
Die Austrittserklärung wurde heute bei der Tagung der Liberalen Internationale in der estnischen Hauptstadt Tallinn vorgelegt.
In der Erklärung wird der Liberalen Internationale undemokratisches Verhalten vorgeworfen.
Der Generalsekretär der Liberalen Internationale hatte einen Bericht angefertigt, in dem er der FPÖ Rechtslastigkeit vorgeworfen hatte.
Das Präsidium der Liberalen Internationale hatte daraufhin Anfang Mai beschlossen, den Ausschluss der FPÖ vorzuschlagen.
Die FPÖ ist mit dem freiwilligen Austritt, dem für heute geplanten Ausschluss, zuvor gekommen.
Im Streit um die Enznahentrasse gibt es einen Kompromiss.
Der Steirische Landtag hat in einer Sondersitzung beschlossen, in den betroffenen Gemeinden eine Volksbefragung abzuhalten.
Für die Volksbefragung stimmten im Landtag in Graz die Abgeordneten der ÖVP und der FPÖ.
Die SPÖ brachte einen Gegenantrag ein, der die Fertigstellung der Enznahentrasse vorsah.
Dieser Antrag blieb aber in der Minderheit.
Bis November sollen jetzt Alternativvarianten für die Umfahrung von Steinach ausgearbeitet werden.
Einen Baustopp soll es aber vorerst nicht geben.
Befürworter und Gegner der Enznerantrasse kündigten unterdessen weitere Aktionen an.
Die Entlassung aus der Haft ist vom serbischen Präsidenten Milošević persönlich angeordnet worden.
Milošević begründete seine Entscheidung damit, dass durch die Inhaftierung des Oppositionsführers ein schlechtes Bild im Ausland entstanden sei.
Drasković und seine Frau sind Anfang Juni während einer Demonstration in Belgrad festgenommen und später von der Polizei misshandelt worden.
Seit zehn Tagen war Draskovic aus Protest gegen seine Inhaftierung im Hungerstreik.
Sein Gesundheitszustand hatte sich zuletzt stark verschlechtert.
Kroatien, Bosnien-Herzegowina.
In Zagreb werden heute die Bosnien-Gespräche fortgesetzt.
Das bosnische Staatspräsidium trifft mit den Vermittlern von UNO und EG zusammen.
Die bosnische Führung hat die von Serbien und Kroatien verlangte Dreiteilung des Landes aber bereits abgelehnt.
Vizepräsident Garnic bezeichnete den Teilungsplan als Völkermord an den Moslems und als Ende der Zivilisation.
Japan-USA.
Nach dem Ende des Wirtschaftsgipfels haben sich die USA und Japan über ein Handelsabkommen geeinigt.
Präsident Clinton und Ministerpräsident Miyasawa vereinbarten, den Überschuss an japanischen Exporten in die USA abzubauen.
Der japanische Markt soll für ausländische Produkte geöffnet werden.
Die beiden Politiker bezeichneten die Vereinbarung als wichtige Stärkung des freien Welthandels.
Die USA und Japan beherrschen etwa 40 Prozent des Welthandels.
USA.
Präsident Clinton hat Nordkorea vor der Produktion von Atomwaffen gewarnt.
In einem Fernsehinterview sagte Clinton, falls Nordkorea jemals eigene Atomwaffen erzeugen sollte, wäre das das Ende des Landes in seiner heutigen Form.
Wörtlich meinte der Präsident, die Vergeltung der USA wäre in diesem Fall niederschmetternd.
Nordkorea verweigert internationalen Inspektoren nach wie vor den Zugang zu Militäranlagen, in denen möglicherweise Atomwaffen entwickelt werden.
Der amerikanische Außenminister Christopher hat einen neuen Militäreinsatz gegen den Irak nicht ausgeschlossen.
Christopher sagte, ein solcher Militärschlag sei jederzeit uneingeschränkt möglich, falls der Irak weiterhin gegen UNO-Resolutionen verstoßen sollte.
Die Führung in Bagdad hatte es der UNO zuletzt untersagt, in zwei Raketenversuchsanlagen Überwachungskameras zu installieren.
Peru.
Eine österreichische Touristin ist in Peru ermordet worden.
Die Leichen der 24-jährigen Linzerin und ihres Schweizer Freundes wurden in einem Bergdorf in den Anden entdeckt.
Nach Angaben der Polizei sind die beiden vor ihrer Ermordung gefoltert worden.
Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.
Die Behörden halten es für möglich, dass das Verbrechen auf das Konto der maoistischen Untergrundorganisation Leuchtender Pfad geht.
Auch ein Raubmord wird aber nicht ausgeschlossen.
Ja, und jetzt am Wochenende besonders interessant das Wetterdetail, dazu jetzt von Gerhard Steiner von der ORF-Radio-Wetterredaktion.
Ein Wetterumschwung mit empfindlicher Abkühlung steht uns bevor.
Von Westen her nähert sich eine Kaltfront.
Bevor sie in der Nacht auf morgen Westösterreich erreicht, kommt es zu teils heftigen Gewittern.
Zunächst aber die aktuellen Wettermeldungen.
Wien, Heiter 25°, Südostwind mit 20 km pro Stunde, Eisenstadt, Heiter 24°, Südostwind 20 km pro Stunde, St.
Pölten, Wolkenlos 25°, Linz, Heiter 25°, Salzburg stark bewölkt 23°, Nordwestwind 30 km pro Stunde, Innsbruck stark bewölkt 20°, Bregenz leichter Regenschauer 19°, Graz, Heiter 24° und Klagenfurt, Heiter 25°.
In Vorarlberg und Tirol kommen zu den Regenschauern Waldgewitter, die sich am Nachmittag bis ins westliche Niederösterreich ausbreiten.
Dabei kann es Sturmböen und vereinzelt sogar Hagel geben.
Im Wiener Raum kommt es erst am Abend und in der Nacht zu einzelnen Gewittern.
Am längsten sonnig und ruhig bleibt es in Kärnten und der Südsteiermark.
Zeitweise weht lebhafter Südostwind, der in Gewittern auf West dreht.
Die Temperaturen erreichen zwischen 25 Grad in Vorarlberg und Tirol und 31 Grad im Osten.
Morgen Sonntag ist es in ganz Österreich mit dem Badewetter vorbei.
Die Sonne sieht man nur in Kärnten am Vormittag für einige Stunden.
Sonst wird es überall Regen oder Regenschauer geben.
Der Wind dreht auf West und bringt sehr kühle Luft.
Die Temperatur liegt im Westen zwischen 11 Grad am Morgen und 16 Grad tagsüber.
Im Osten steigt sie von 17 auf 23 Grad.
Etwas wärmer wird es in Kärnten, empfindlich auch die Abkühlung im Gebirge.
Hat es heute in 2000 Metern noch um 14 Grad, sinken die Mittagswerte morgen und übermorgen auf etwa 4 Grad.
Das Wetter am Montag schließlich wird wechselhaft mit Regenschauern und es bleibt kühl.
Ja, danke Gerhard Steiner.
Ein wieder besonders verkehrsreiches Wochenende auf den Straßen hat begonnen.
Schulschluss in einigen österreichischen und deutschen Bundesländern ist und wie wirkt sich das in diesen Minuten aus?
Die Frage geht an Thomas Ruthner von der Verkehrsredaktion.
um die derzeitige Verkehrssituation auf Österreichs Straßen zusammenzufassen.
Die erwartete zweite Reisewelle hat zwar begonnen, aber von einem Verkehrschaos kann vorerst noch nicht gesprochen werden.
Wie schaut es nun auf Österreichs Straßen aus?
Abgesehen von einigen Unfällen rollt der Urlauberverkehr C aber doch Richtung Italien bzw.
Ungarn.
Um einige Schwerpunkte zu nennen, in Tirol ist auf der A12 der Inntal-Autobahn in Richtung Osten der Roppener Tunnel wegen Bauarbeiten weiterhin gesperrt.
Der Verkehr wird auf die Tiroler Bundesstraße abgeleitet.
Auf der Umleitungsstrecke kommt es zu Stauungen.
Weiters gibt es im Großraum Landegg, das betrifft vor allem die Reschenbundesstraße und im Bereich von Pianz in beiden Richtungen zehn Kolonnenverkehr.
Bedingt durch Unfälle gibt es auf der Südautobahn bei Klagenfurt in Richtung Klagenfurt und auf der Tauernautobahn bei Werfen Richtung Süden Stauungen.
Aber auch in Niederösterreich auf der Westautobahn Richtung Wien sind zwei Unfälle bei Amstetten beziehungsweise bald Lenkbach passiert, vor beiden Unfallstellen mehrere Kilometer Stau.
Und noch ein Blick an die Grenzen, vor allem Richtung Ungarn müssen Sie mit mehreren Stunden Wartezeit rechnen.
Spitzenreiter ist der Grenzübergang Nickelsdorf mit 15 Kilometer Stau, das sind etwa vier Stunden Anfahrtszeit.
Hier ein Tipp, falls Sie nach Ungarn unterwegs sind, die Wartezeiten an den Grenzübergängen Rathasdorf und Schachendorf sind derzeit sehr gering.
An den übrigen Grenzübergängen liegen die Wartezeiten um oder unter 30 Minuten.
Soviel also zur Verkehrslage von Thomas Rutner.
Seit gestern ist also auch im westlichen und südlichen Österreich die Ferienzeit angebrochen.
Auch in zahlreichen deutschen Bundesländern haben die Schulen wie gesagt an diesem Wochenende zugesperrt.
Halb Europa ist damit in die Sommerpause getreten.
Wie verbringen eigentlich die Österreicher ihre Sommerferien?
Ingrid Thurnherr hat sich die Urlaubsgewohnheiten im langjährigen Vergleich angesehen und zunächst die Frage gestellt, wo verbringen Sie heuer Ihre Ferien?
Wahrscheinlich Schottland, anschließend Sizilien und im Herbst vielleicht noch nach Chile.
Also, nein, ich wollte nach Griechenland fahren.
Wir fahren gerne ins Burgenland und bleiben gerne in Österreich, weil es uns einfach gut gefällt.
Ich reise einfach drauf los, also Interrail, irgendwann ins Meer.
Also nichts geplant.
Ich war schon in Urlaub.
Wo?
In der Türkei, in Alanya.
Groß erschrecken?
Nein, überhaupt nicht.
Ja, sicher gerne in Urlaub, ja.
Wohin denn?
Wahrscheinlich bleibe ich daheim.
Warum?
Kein Geld.
Kein Geld, keine Zeit.
Ich war jetzt so viele Jahre in Österreich und möchte heuer einmal nähern Palmen.
Ich habe momentan keine Urlaubspläne.
Also sparen?
Sparen, ja.
Groß sparen.
Und wenn nicht gerade Sparen angesagt ist, dann sind sie eigentlich ein reiselustiges Volk, die Österreicher.
Zumindest, wenn man den Statistiken glaubt.
Jeder zweite unternimmt zumindest eine große Haupturlaubsreise pro Jahr.
Vor 15 Jahren konnte sich das nur jeder Dritte leisten.
Spitzenreiter sind dabei die Wiener.
Was die Reiseziele der Österreicher betrifft, so schätzen sie, zumindest im langjährigen Vergleich, immer weniger, was Millionen ausländischer Touristen immer häufiger lockt, nämlich das Urlaubsland Österreich.
Mitte der 70er führten noch 54 Prozent der Ferienreisen nicht über die Landesgrenzen hinaus, Anfang der 90er sind es nur noch 43 Prozent.
Und die Hitparade der heimischen Urlaubsziele wird haushoch von Kärnten angeführt, gefolgt von der Steiermark, Salzburg und Tirol.
Wenn die Österreicher einmal ins Ausland fahren, dann am häufigsten noch immer nach Italien, obwohl die Beliebtheit stark nachgelassen hat.
Kroatien gewinnt nur langsam wieder an Attraktivität, Griechenland ist ein bewirter Dauerbrenner, Spanien und Portugal ziehen immer öfter an und bis zu den Terroranschlägen galt die Türkei als der absolute Spitzenrenner der Saison.
Den eher kurzen Distanzen entsprechend wählen noch immer fast 60 Prozent das Auto als Reisemittel.
Und die Zahl der Flugreisen hat sich seit Mitte der 70er Jahre mehr als verdreifacht, gut 20 Prozent fliegen in ihre Ferien.
Nur noch etwa 8 Prozent sind per Bahn unterwegs.
Wenn die Österreicher im Ausland als gemütliches Volk gelten, so hat das vielleicht mit ihren Urlaubsgewohnheiten zu tun.
Das wird zumindest von der Statistik eindeutig gestützt.
Baden und einfach nichts tun sind nämlich des Österreichers liebste Urlaubs- und Wochenendbeschäftigung, während im langjährigen Vergleich Sport, Gesundheit und Wandern immer seltener punkten.
Dafür steigen Besichtigungs- und Studienreisen in ihrer Beliebtheit.
Für sie wird auch immer häufiger ein verlängertes Wochenende in Anspruch genommen.
Der Fachgruppenvorsteher der Reisebüros, Rudolf Katanka, über den typischen österreichischen Urlauber.
Großteil ist der Österreicher jener, der sich irgendwo auf einer Insel ans Meer legt, die Sonne am Bauch scheinen lässt und es sich gut gehen lässt.
Das ist der typische Österreich-Urlauber.
Irgendwo ins Mittelmeer oder im Winter, wenn es kälter wird, also nach Asien oder Afrika oder in die Karibik fliegt und hauptsächlich sucht er Meer, Strand, Palmen.
Es kommen sehr viele Touristen nach Österreich, um hier den Urlaub zu verbringen.
Wie sehr schätzt eigentlich der Österreicher selbst sein eigenes Urlaubsland?
Ich würde meinen, dass in diesem Jahr der Österreicher einen Zuwachs von etwa 5 Prozent für Urlaub in Österreich haben wird.
Und das dürfte wohl zu einem guten Teil auf die wirtschaftliche Flaute zurückzuführen sein, meint zumindest Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel.
Ich glaube, die jetzige Wirtschaftslage zwingt schon ein bisschen schärfer zu kalkulieren und mancher stellt vielleicht auch seine Urlaubsziele, die eher in die Ferne gezielt hätten, zurück und bleibt lieber im eigenen Lande.
Wir haben in den letzten Monaten auch verstärkt den Österreich-Markt beworben.
Das hat vielleicht auch seine Wirkung, genauso wie auch meine Appelle.
zu prüfen, ob man nicht im Inland bleiben will.
Wir wollen es ja niemandem vorschreiben und es soll auch die völlig freie Wahl des Urlaubsziels gewahrt bleiben, das ist sehr wichtig.
Und da entscheiden sich immer weniger Briten, Spanier, Italiener und Franzosen für den Österreich-Urlaub.
Die treuesten Gäste kommen aber auch heuer wieder in Scharen und retten die Statistik.
Und zwar die Urlauber aus Deutschland.
die Urlaubsgewohnheiten der Österreicher aufgespürt in einem Beitrag gestaltet von Ingrid Thurnherr.
Ein Blick auf die Uhr 12 Uhr und 14 Minuten ist es mittlerweile geworden.
Österreichs Grünen ist es schon einmal besser gegangen.
Laut jüngsten Meinungsumfragen sind sie in der Wählergunst sogar hinter das liberale Forum Heide-Schmidt zurückgefallen.
Hält der Trend an, so ist der Nationalratseinzug bei den nächsten Wahlen in Gefahr.
Heute hat sich die Partei daher zu einem für zwei Tage anberaumten erweiterten Bundesvorstand getroffen.
Eine sehr frühzeitige Nominierung von Nationalratsspitzenkandidaten und die Festlegung politischer Profile für die nächsten Wahlkämpfe sollen dabei den Grünen aus der Krise helfen.
Mit Bundessprecher Peter Pilz sprach Fritz Dittlbacher.
Herr Dr. Pilz, laut jüngsten Meinungsumfragen sind die Grünen jetzt erstmals hinter das liberale Forum zurückgefallen, mit nur mehr 5%.
Wackelt sogar der Einzug in den Nationalrat, wenn der Trend anhält.
Sind Sie nervös?
Ach, wir haben vor etwa drei Wochen Meinungsumfang von 4% gehabt.
haben dann wieder das liberale Forum bei Umfragen von etwa 7% glatt abgehängt.
Interessanterweise ist dann nie die Meldung gekommen, Grüne hängen liberales Forum total ab.
Und gerade an diesem Wochenende haben wir überzeugend demonstriert.
wie im ersten Straßenheinburg Österreichs, nämlich der Auseinandersetzung um die Enznaeitrasse, Grüne und Bürgerinitiativen einen der größten politischen Erfolge in den letzten 15 Jahren einfahren können.
Um das geht es mir.
Und für mich geht es jetzt auch darum, diese großen politischen, ökologischen Erfolge in Mandate umzusetzen.
Eine Konkurrenz wie die vonseiten der Frau Dr. Schmidt kann uns da nur guttun.
Aber Sie vertreten jetzt nicht die Bürgerinitiative gegen die Enznal-Trasse, sondern Sie vertreten die Grüne Partei und der geht es doch nicht so gut.
Der Grünen Partei ist es immer wieder mit aus und ab ein bisschen besser gegangen, ein bisschen schlechter gegangen, das ist nicht das große Problem.
Wir befinden uns in einem Klärungsprozess, den wir bis zur Nationalratswahl so weit treiben wollen, dass wir den Leuten ganz klar sagen wollen, wollt ihr eine ganz große Stärkung der Ökologiebewegung, wollt ihr, dass es eine Ökologisierung der Politik gibt,
Oder ist es euch lieber ein diffuses, noch zu klärendes, liberales Programm sozusagen als Gutschein für die nächste Legislaturperiode?
Wir werden sehen, was daraus wird zu lösen.
Vor diese politische Entscheidung werden wir die Leitstellen.
Sie haben sich an diesem Wochenende in Wien versammelt, im erweiterten Bundesvorstand, um bereits jetzt, ein Jahr vor der nächsten Nationalratswahl, eine Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl zu küren.
Warum eigentlich?
Ganz einfach, weil ich sage, wir brauchen nicht nur sachliche, sondern auch personelle Klärungen.
Wir schieben das nicht raus, wie das bei anderen Parteien üblich ist, die noch jede Menge von internen Machtkämpfen hinter sich zu bringen haben, sondern wir sagen, die Leute haben ein Recht darauf, dass mit unseren wichtigsten Anliegen auch konkrete Personen verbunden sind.
Aber das heißt doch, dass Madeleine Petrovic den Wahlkampf bereits ein Jahr vor der Wahl beginnt.
Das heißt, dass auch eine durch das Hintertürl gestellte Frage, wie die politische Entscheidung morgen heißt, heute noch nicht beantwortet wird.
Ein anderer Schwerpunkt ist die Festlegung von politischen Profilen für die Nationalratskandidaten.
An was denken Sie da?
Ich denke daran, dass wir in einigen Bereichen sehr, sehr hohe Sachkompetenz haben und diese hohe Sachkompetenz muss durch die allerbesten Leute ins Parlament gebracht werden.
Und die suchen wir jetzt ganz konkret.
Ich will, dass der erweiterte Bundesvorstand uns einen Suchauftrag gibt,
Nicht, wer sind die erfahrensten Funktionäre, sondern wer sind die Allerbesten in dieser Republik in Umweltpolitik, in Demokratiepolitik, in Frauenpolitik, in Menschenrechtspolitik, in Friedenspolitik, die genau das im Parlament vertreten sollen.
Es gab immer mehr als eine grüne Partei oder zumindest über lange Strecken hinweg.
Es gab immer die Grünen und die VGÖ.
In Westösterreich gibt es jetzt da schon Ansätze einer sehr engen Kooperation.
Wird das ein Modell auch für die Bundesebene sein?
Es gibt von uns immer große Offenheit und Bereitschaft, Ökologen, die unter anderen Titeln irgendwo kandidieren, in das grüne Projekt zu integrieren.
Und wir sagen immer, gemeinsame sachpolitische Basis und gemeinsame Anliegen sind eigentlich ein guter Grund, was zusammen zu machen.
Es gibt
kleine Gruppen außerhalb der Grünen, die sich bei Landtagswahlen und manchmal auch bei Nationalratswahlen von Großparteien missbrauchen lassen.
Wenn dieser Missbrauch jetzt endlich beendet werden kann, dann bin ich sehr froh darüber.
Aber von unserer Seite gibt es keine politischen Geschäftsangebote.
sondern die offene Bereitschaft, jeden einzuladen, auf Basis unserer ökologischen und demokratiepolitischen Prinzipien zusammen dem Land etwas zusammenzubringen.
Das war jetzt doch so etwas wie ein Angebot, und zwar das Angebot, lasst euch nicht missbrauchen von den anderen Parteien und arbeitet mit uns zusammen, zumindest an Teile der VGÖ-Funktionäre.
Jeder, der Umweltpolitik ernst nimmt, muss zuallererst darauf achten und das als Maßstab seiner persönlichen Haltung nehmen, was nützt und was schadet dem gemeinsamen Anliegen.
Gegen Kandidaturen, und das wird jeder verstehen, schaden.
Werden Sie mit dem Herrn Buchner reden?
Ich werde mit jedem reden, der bereit ist, sich auf anständige Art und Weise an der Umweltbewegung zu beteiligen.
Jeder kann zu mir kommen und kann mit mir über alles reden.
Aber ich werde mit niemandem beginnen, auf Kosten der österreichischen Umweltbewegung Geschäfte zu machen.
Das heißt, jeder kann zu Ihnen kommen, aber Sie kommen nicht zu jedem?
Mein Gott, wenn es im Rahmen des öffentlichen Personennahverkehrs oder der ÖBB möglich ist, dann bin ich auch bereit, zu irgendwem zu kommen.
Der Bundessprecher der Grünen, Peter Pilz, auf Fragen von Fritz Dittlbacher.
Der Tod des mutmaßlichen RAF-Terroristen Wolfgang Grams und die Folgen dieses Themas beherrscht auch heute in Deutschland die Schlagzeilen.
Nach dem Rücktritt des Innenministers und des Generalbundesanwalts sieht sich nun auch Justizministerin Leutheuser-Schnarrenberger
zunehmend mit Rücktrittsforderungen konfrontiert.
Auch sie wird verantwortlich gemacht für die Vorfälle von Bad Kleinem, wo Grams bei einer Schießerei ums Leben kam.
Vorwürfe, Grams sei aus nächster Nähe gezielt erschossen worden, konnten bisher nicht entkräftet werden.
Und so sah sich auch die Terrororganisation RAF veranlasst, ein Lebenszeichen von sich zu geben.
In einem von den Behörden als authentisch eingeschätzten Brief fordert die RAF ihre Sympathisanten auf, nach der Hinrichtung Grams, wie es heißt, nicht zur Tagesordnung überzugeben.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz spricht von einer erheblichen Verschärfung der Sicherheitslage in Deutschland.
Bei einer Protestkundgebung gegen die Festnahmeaktion und den Tod von Grams sind für heute in Wiesbaden mehrere tausend Menschen erwartet worden.
Birgit Merz berichtet.
Erst mit einer Stunde Verspätung begann die Kundgebung zum Tode Wolfgang Grams in der Wiesbadener Innenstadt.
Es hatte im Vorfeld Schwierigkeiten gegeben.
Die Veranstalter einer Gruppe, Freunde und Genossen von Wolfgang Grams aus Wiesbaden kritisierten, dass Polizeibeamte mit Videogeräten Aufzeichnungen anfertigten.
Auch seien den Teilnehmern Filme aus Fotoapparaten gerissen worden.
Die Polizeibeamten dementierten.
Schließlich einigte man sich darauf, das Filmen und Fotografieren allgemein einzustellen.
Etwa 800 Teilnehmer sind zur Stunde auf dem Wiesbadener Luisenplatz versammelt.
Damit kamen weit weniger Menschen als ursprünglich geschätzt.
Schon in den frühen Morgenstunden waren sie aus dem gesamten Bundesgebiet angereist.
Regionale Unterstützergruppen der RAF-Gefangenen, antifaschistische und antirassistische Zusammenschlüsse.
Sie waren einem Aufruf gefolgt, gegen, Zitat, die Ermordung des mutmaßlichen RAF-Terroristen zu demonstrieren und diese Ansicht vertraten auch die meisten Teilnehmer.
Trotz der geringen Teilnehmerzahl geht die Polizei immer noch von möglichen Ausschreitungen aus.
Der Wiesbadener Polizeipräsident Wolfhard Hoffmann hat die Beamten angewiesen, Straftäter sofort zu isolieren und festzunehmen.
In einem Flugblatt wurde den Demonstranten empfohlen, sich von Vermummten und Krawallmachern zu distanzieren.
Mit geschätzten 1.500 Polizeibeamten stehen den meistenteils unvermummten Demonstranten allerdings etwa doppelt so viele Einsatzkräfte gegenüber.
Viele Hundertschaften wurden für den heutigen Tag aus dem gesamten Bundesgebiet zusammengezogen, darunter auch Beamte des Bundesgrenzschutzes.
Sie kontrollierten in Zusammenarbeit mit der Polizei bereits am Morgen die Zufahrtstraßen.
Auch hier auf dem Luisenplatz werden Taschen durchsucht.
Eine Tatsache, die die Teilnehmer nervös macht.
Obwohl einige Demonstranten bereits eingeräumt haben, wegen der Randale nach Wiesbaden gekommen zu sein, hoffen die Veranstalter, dass es ruhig bleibt.
Nach der Kundgebung wird der Demonstrationszug quer durch die Innenstadt ziehen.
Viele Wiesbadener Geschäfte haben aus diesem Anlass heute geschlossen.
Soviel von Birgit Merz und wir bleiben in Deutschland auch mit der nun folgenden Samstagsserie im Journal zu Gast.
Das ist heute der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber.
Der 52 Jahre alte Jurist hat Mitte Mai den parteiinternen Machtkampf in der CSU um die Nachfolge von Ministerpräsident Max Streibl eindeutig für sich entschieden.
Streibl trat zurück, weil er nach der sogenannten Amigo-Affäre rund um Gratisreisen auf Kosten eines Unternehmers politisch so beschädigt war, dass die CSU massive Verluste befürchten musste.
Auch CSU-Obmann Bundesfinanzminister Theo Weigl wollte Ministerpräsident in München werden, musste jedoch einsehen, dass Stoiber die besseren Karten hatte.
Als CSU-Generalsekretär und als Leiter der Staatskanzlei unter Franz Josef Strauß hatte Stoiber das Image eines Wadenbeißers.
Er wurde auch blondes Fallbeil der CSU genannt.
Als bayerischer Innenminister machte er vor allem durch seine konsequente Law-and-Order-Politik Schlagzeilen.
Als Ministerpräsident kündigte er bereits die Rückkehr der 40-Stunden-Woche im öffentlichen Dienst sowie Gehalts- und Pensionseinbußen für Politiker in Bayern an.
Mit Edmund Stoiber sprach Roland Adrovica.
Herr Ministerpräsident Stoiber, Ihr legendärer Vorgänger Franz Josef Strauß hat gesagt, Ministerpräsident in Bayern zu sein ist das schönste Amt der Welt.
Demnach müssen Sie seit acht Wochen das schönste Amt der Welt haben.
Es ist ein sehr schönes Amt, weil es ist schön, wenn man diesem Staat eben vorstehen darf, ihn repräsentieren darf.
Und man hat natürlich auch ein gerüttelt Maß an Einfluss in der Bundespolitik.
Ich will sie nicht überschätzen, aber Bayern ist das zweitgrößte Land in Deutschland und es ist ein wirtschaftlich sehr stabiles Land trotz aller Schwierigkeiten und es ist auch ein gesellschaftlich
sehr stabiles Land, das stabilste Land in Deutschland.
Und wenn es Bayern in seiner Art nicht gäbe in Deutschland, dann würde ein Stabilitätsanker in Deutschland fehlen.
Dennoch war es sicher zu Strauß-Zeiten noch leichter hier zu regieren, wenn ich nur aus Ihrer Regierungserklärung zitieren darf, die fetten Jahre sind vorbei, es gibt keine Zuwächse mehr zu verteilen, wir leben über unsere Verhältnisse.
Wir befinden uns wie alle Industriestaaten in Europa und letztlich in der Welt in einer
enorme Strukturkrise, die bei uns überdeckt worden ist durch den wirtschaftlichen Boom, ausgelöst durch die Wiedervereinigung, was ja letzten Endes ein kreditfinanziertes Konjunkturprogramm letzten Endes gewesen ist.
Und wir haben natürlich neben dieser Strukturkrise, die erhebliche Einschnitte erfordert, soziale Einschnitte, gesellschaftliche Einschnitte, vielleicht kommen wir darauf noch, haben wir natürlich eine Sonderlast zu tragen, das ist die deutsche Einheit, die eine riesige Herausforderung ist, eine schöne Herausforderung ist, aber natürlich auch Belastungen mit sich bringt, die kein anderes Land zu bewältigen hat, wenn sie
17 Millionen Menschen, die ein völlig anderes Bewusstsein zum Teil haben über Staat und Gesellschaft, in eine freiheitliche Gesellschaft eingliedern, dann gibt es da Reibungspunkte, dann gibt es soziale und gesellschaftliche Spannungen.
die eben in Deutschland auch zu gewissen Verwerfungen führen.
Das ist gar keine Frage.
Stichwort Aufkommen von Rechtsextremismus hat auch, nicht nur alleine, aber hat auch in diesen Unsicherheiten eine Grundlage.
Bleiben wir noch beim Rechtsextremismus.
Ihnen wird ja immer wieder vorgeworfen, Sie seien ein pronunzierter Rechter innerhalb der Union.
Sie wurden als Scharfmacher bezeichnet.
Sie wurden zum Teil mitverantwortlich gemacht für die Emotionalisierung in der Asyldebatte.
Durchraste Gesellschaft, ein Wort, das Sie dann später zurückgenommen haben.
Man hat gesagt, diese Wortwahl in der gesamten Diskussion habe mit dazu beigetragen, dass eben Rechtsextremismus schön langsam wieder salonfähig, hoffähig geworden ist.
Also das ist natürlich, wenn ich das so sagen darf, dummes Zeug.
Man lügt sich dasselbe in die Tasche.
Ich kann zunächst einmal nicht so viel anfangen mit dieser Klischee, mit dieser Klischierung rechts oder links.
Natürlich als Leiter der Staatskanzlei, aber im Besonderen mal als Innenminister habe ich mich natürlich massiv darum bemüht, eine vernünftige Regelung des Asylrechts zu bekommen, weil ich diese ungeordnete Zuwanderung nach Deutschland
in dieser ungeordneten Zuwanderung jedes Jahr 100.000, 200.000, 300.000, 400.000 und mehr einen Sprengsatz gesehen habe.
Aber wenn Sie mal sehen, wie hart ich eingestiegen bin für ein soziales Mietrecht oder zum Beispiel für eine Öffnung der gesamten Medienpolitik oder ich war lange Jahre Leiter der Familienkommission und habe das Frauenbild in der CSU erheblich verändert,
dann kann man sicherlich jemand nicht alleine nach einem spezifischen politischen Problem beurteilen.
Ich habe, darauf komme ich noch einmal in einem drei- oder vierstündigen Journalistengespräch,
am Anfang meiner Innenministertätigkeit darauf hingewiesen, welche Gefahren in einer multikulturellen Gesellschaft bestünden, wenn man sie anstrebt.
Darum ist es gegangen.
Und ich habe gesagt, Kulturen, die sich sozusagen gegeneinander stehen und sich nicht in irgendeiner Weise vereinen, bieten einen Sprengsatz.
Und ich habe in dem Zusammenhang sicherlich den unglücklichen Begriff Durast gebraucht.
Das ist im Moment den Journalisten gar nicht aufgefallen.
Es hat da überhaupt keine Gerede gegeben.
Als ich das Problem erkannt habe, dass das eben völlig missverstanden werden kann und eben auch weil dieses Wort eben durch unsere Geschichte so belastet ist, habe ich das auch sofort zurückgenommen.
Aber man hat eine sehr unduldsame Gesellschaft.
Man respektiert nicht, dass auch mal ein Politiker sich in der Wortwahl vergreift und wenn er das dann sofort zurücknimmt,
wird das überhaupt nicht mehr registriert.
Ich finde das auch nicht ganz fair.
Aber bitte, ich muss und kann damit leben.
Es gibt für Bayern, für die politische Zukunft Bayerns, zwei Standardsätze.
Der eine ist, die nächsten Wahlen werden rechts von der Mitte gewonnen, Stand von dem Parteiobmann Weigl.
Und Ihr Mentor Franz Josef Strauß hat immer gesagt, rechts von der CSU darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben.
Stehen Sie zu diesen beiden Sätzen?
Selbstverständlich.
Wobei ich immer wieder, das muss ich sagen, ein bisschen Schwierigkeiten habe mit, was versteht man eigentlich unter rechts.
Wenn man das als rechts bezeichnet, dass der Staat eben für Gesetz und Ordnung eintreten muss, dann lasse ich mich gerne als rechts bezeichnen.
Das sind Themen, die die Wahlen natürlich entscheiden.
Derjenige, der mehr Vertrauen erweckt, die Probleme lösen zu können, der wird die Wahlen gewinnen.
und dass wir uns manche Luxusdiskussionen, Minderheitenprobleme in Extenso zu diskutieren, während die Mehrheitsprobleme nicht diskutiert werden.
Es wird für mich sicherlich zu wenig diskutiert, wie kommt eigentlich ein Busfahrer in München mit 2.000 Mark über die Runden und warum steht er zum Beispiel in der
Dringlichkeitsliste einer Sozialwohnung, oft hinter Ausländern zurück, die eine höhere Dringlichkeit haben, aber sie nur deswegen haben, weil sie ihre Kinder nachziehen lassen.
Wie soll ich dem das eigentlich erklären?
Die Leute will ich wiederum für mich gewinnen und sie in die Politik, an die Politik, an die politischen Parteien, also an die CSU wieder heranführen, die sind nämlich zum Teil weg.
Herr Ministerpräsident Stoiber, Sie wollten, als Sie Ihr erstes Kabinett gebildet haben, auch Leute von auswärts hereinholen.
Es ist auch ein Ausdruck der Politikverdrossenheit, nicht nur von unten, sondern auch von oben, dass Sie nur Absagen bekommen haben.
Ich habe dabei festgestellt, dass es sicherlich bequemer und leichter ist, zu fordern, als wir selbst zu entscheiden.
Ich will keine Entscheidung letzten Endes kommentieren.
Das heißt also, ich musste auch erkennen, dass die Politik und die politischen Ämter
bei vielen Top-Leuten an Attraktivität verloren hat.
Das macht mich besorgt.
Oder ist die Politik nicht mit Schultern an, wenn ich nur an den Stil denke, wie die nachfolgende Diskussion für ihren Vorgänger Streibl geführt wurde zwischen Ihnen und Parteivorsitzenden Weigl?
Es würden die Zeitungen in München Bombardierbüder anrufen, man soll sich doch mit dem Privatleben des Herrn Weigl beschäftigen.
das nicht ganz katholischen Vorstellungen entspricht.
Ist das mit Ihrer Bildung geschehen?
Mit Sicherheit nicht.
Ich habe das als sehr derb, auch als eine große Schweinerei bezeichnet.
Denn jeder hat sein persönliches Schicksal, um seine Probleme zu meistern.
Der eine mehr, der andere weniger.
Wenn das in der Politik eine entscheidende Rolle spielt, dann können wir einpacken.
Deswegen habe ich jeden dieser Angriffe, soweit ich das überhaupt konnte, sofort unterbunden und hart entgegnet.
Aber letzten Endes können Sie nicht jeden Schmutz verhindern.
Und ich hoffe, dass diese Dinge sich nicht wiederholen.
Aber wenn das Leute aus Ihrer Umgebung machen, dann müssen Sie doch annehmen, Sie tun das in Ihrem Interesse.
Es hat niemand aus meiner Umgebung gemacht, das muss ich ganz eindeutig zurückweisen.
Es mag sicherlich den ein oder anderen gegeben haben, der für mich eingetreten ist und mit solchen Aussagen glaubte, in der Auseinandersetzung etwas bewegen zu können.
Ich habe deutlich gemacht, auf solche Freunde kann ich verzichten.
Sie müssen nun die absolute Mehrheit in Bayern verteidigen, vor allem auch gegen rechts, gegen die Republikaner, die zeitweise in Umfragen über 10% gelegen sind.
Werden Sie das schaffen?
Wir werden es mit aller Macht versuchen.
Republikaner
sind eine reine Hetz-, Agitations- und Protestpartei, die nur davon leben, dass natürlich Organisationen, Parteien heute in einer sehr komplex sich entwickelnden Gesellschaft nicht immer parate Lösungen anbieten können.
Und es gibt natürlich in einer so schwierigen Zeit mit den vielen Problemen auch die eine oder andere Ungereimtheit, die einfach in dem demokratischen System der Mehrheitsfindung drinschlägt.
Wenn Sie aber die Politik der Republikaner mal auf ihren sachlichen Gehalt zurückführen, dann ist hier 0,0.
Und ich muss den Leuten auch mal klarmachen,
ob sie wirklich aus der NATO austreten wollen, ob sie wirklich aus der IG austreten wollen, was die Rumäkiner fordern, ob sie wirklich glauben, wir könnten unsere Probleme alleine national lösen, ob sie wirklich glauben, die Nation könne im Grunde genommen alle Probleme mehr oder weniger bewältigen,
Und ob es wirklich Sinn macht, politische Veranstaltungen alleine damit zu bestreiten, dass man die Vergangenheit relativiert und die gegenwärtigen Politiker mit verbalen Injurien begleitet und sie nur persönlich diffamiert und angreift und ob das eigentlich die politische Zukunft ist.
Und wenn ich und den Leuten klarmache, wisst ihr, was ihr tut, wenn ihr aus Verärgerung und aus persönlichen Frust die CSU nicht wählt.
Ihr schwächt natürlich genau die bürgerliche Seite, denn es kommt nie eine Koalition zwischen CSU und Republikanern zustande.
Herr Ministerpräsident Stoiber, wenn man über Sie private Berichte liest, die sich charakterisieren, dann heißt es wahnsinnig fleißig, irrsinnig kompetent, ehrgeizig, aktenlesen, besessen.
Das sind alles, mit Verlaub, keine unbedingt bayerischen Eigenschaften.
Es gibt so das Klischee der barocken bayerischen Lebensart.
Ich bin Salzburger.
Ich kenne das von jenseits der Grenze auch.
Man sagt oft, Sie sind ein bayerischer Preuße.
Fühlen Sie sich selbst so?
Nein.
Ich bin natürlich ein Kind meiner Heimat.
Im Grunde genommen Zeit meines Lebens in Bayern.
Zu Hause in Altbayern, in Oberbayern, an der österreichischen Grenze, in Nordrhein-Westfalen.
Geboren, aufgewachsen.
Und ich bin eins mit der bayerischen Kultur und wenn mich viele derer, die so mich qualifizieren, das will ich gar nicht negativ bewerten, begleiten würden bei vielen politischen Veranstaltungen oder gesellschaftlichen Veranstaltungen, dann würden sie sehr schnell merken, dass hinter dem so apostrophierten Politiker Edmund Stoiwer
ein sehr umgehendlicher und die Menschen mögender Mensch steckt, der halt sein Land und die Leute liebt und sie so annehmen will, wie sie sind.
Allerdings hat mal ein Kommentator gesagt, wenn heute das Hauptproblem der Bayern darin bestünde, wie kann man die Touristen gut unterbringen?
dann könnte man sich sicherlich eine weniger dynamische und mehr repräsentierende Persönlichkeit in diesem Amt vorstellen.
Nur die Probleme Bayern sind leider nicht so einfach.
Und deswegen, jede Zeit hat vielleicht auch ihre Persönlichkeiten.
Die Fraktion, meine Partei, die mich hier in dieses Amt geführt, berufen hat, hat vielleicht auch intuitiv das Gefühl, wir brauchen jetzt jemand, der
auf dem Höhepunkt seiner körperlichen und geistigen Schaffenskraft mit einem gewissen Durchsetzungsvermögen jetzt hart an den Problemen dran bleibt.
Und entscheidend ist nicht in erster Linie die Repräsentation, sondern die Lösung der Probleme.
Eine Frage zu Österreich.
Ich weiß, Sie fahren gerne nach Österreich auf Urlaub.
Sie sind an der österreichischen Grenze aufgewachsen, aber ich glaube auch Sie können nicht bestreiten, dass sich das Verhältnis Österreich-Bayern in den letzten Jahren verschlechtert hat.
Es ist leicht besser geworden, wie das seit Wagersdorf tot ist.
Ich merke selbst, überall wo ich in Deutschland bin, ich lebe seit einigen Jahren in Deutschland, fühle ich mich wohler gelitten als in Bayern.
Irgendwie ist im Verhältnis Österreich-Bayern irgendwas passiert.
Nicht zuletzt auch mit der Transitfrage, LKW.
Was kann man da tun, um das wieder ins Lot zu bauen?
Also ich kann umgekehrt das nicht feststellen.
Wenn ich in Österreich bin, dann habe ich null Probleme, ganz im Gegenteil.
Wissen Sie, die Bayern und die Österreicher, die sind so ähnlich.
Und das ist halt auch wie eine Familie.
Da gibt es halt dann auch mal Familienstreitigkeiten.
Die sind dann oft sehr heftig, aber deswegen
wird natürlich die Familienbande nicht zerrissen.
Und natürlich haben wir Probleme, wenn die Österreicher plötzlich so hart Verkehrsprobleme in den Raum stellen und Kontingentierungen ihres Verkehrs fordern, was wir in Bayern aufgrund der EG-Zugehörigkeit so nicht fordern können.
Wir sind ja nun diejenigen, die in Deutschland am härtesten dafür gefochten haben, dass Österreich Mitglied der EG wird und würden letzten Endes
auch die Sonderregelungen des Transitabkommens, die an sich nicht mit den Bestimmungen der EEG übereinstimmen.
Die EEG heißt ja Binnenmarkt, heißt ja totale Einheitlichkeit und Verkehrsfreiheit.
Wir würden das letzten Endes auch akzeptieren und dann, wenn da in Deutschland Vorbehalte wären, würden wir darauf drängen, das zurückzustellen und eben den Österreichern ihre Sondermöglichkeiten und Sonderrechte, die sie sicher jetzt schon erkämpft haben, durch das Abkommen auch in der EG zu belassen.
Also ich will das deutlich, das ist für uns gar nicht so leicht, weil dann die bayerischen Gemeinden ja Ähnliches fordern, das wir ihnen gar nicht geben können.
Aber für mich und für uns ist die enge Zusammenarbeit,
mit Österreich eine natürliche Angelegenheit, die nicht durch irgendwelche atmosphärischen Störungen über irgendwelche konkreten Probleme entscheidend geschwächt oder belastet werden kann.
Ministerpräsident Stoiber, vielen herzlichen Dank für das Gespräch.
Im Journal zu Gast war heute Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber.
Roland Adrowitzer hat mit ihm gesprochen.
Elf Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Neue Runde im Streit um die Schwarzmeerflotte, vor allem deren Hauptstützpunkt Sevastopol, sorgt für neue Konflikte zwischen Russland und der Ukraine.
Nach dem Willen des russischen Parlaments soll der Hauptort der Krim-Halbinsel, die zur Ukraine gehört, unter russische Souveränität fallen.
Kiew legt dagegen scharfen Protest ein.
Das verstoße gegen alle internationalen Normen und sei daher nicht rechtsgültig.
Die Präsidenten beider Staaten Jelzin und Kravtchuk sind im Gegensatz zu den Parlamenten ihrer Länder um Mäßigung bemüht, berichtet Susanne Scholl.
Die Präsidenten demonstrieren Einigkeit, die Parlamente erklären sich gegenseitig den Krieg.
Die Beziehungen zwischen den beiden größten ehemaligen Sowjetrepubliken, Russland und der Ukraine, schienen sich in den vergangenen Wochen nach einem von beiden Seiten als erfolgreich bezeichneten Treffen Boris Jelzins mit dem ukrainischen Präsidenten Leonid Kravtchuk zu entspannen.
Das russische Parlament allerdings hat gestern einen Schritt gesetzt, der dazu angetan scheint, die Wogen zwischen den Nachbarstaaten wieder hochgehen zu lassen.
Mit absoluter Mehrheit verabschiedeten die russischen Abgeordneten eine Resolution, in der sie den Schwarzmeerhafen Sevastopol auf der Krim als eindeutig zu Russland gehörig bezeichneten.
Der Hintergrund dieser Resolution ist ein sehr sowjetisches Stück Geschichte.
1954 hatte Nikita Khrushchev die gesamte Halbinsel Krim, die bis dahin zu Russland gehört hatte, der Ukraine zum Geschenk gemacht.
Damals war an einen Zerfall der Sowjetunion nicht zu denken und die Schenkung der Krim nicht mehr als ein Formalakt.
Heute sieht das ganz anders aus.
Sevastopol ist der Hauptstützpunkt der einst sowjetischen Schwarzmeerflotte.
Nach fast zwei Jahre anhaltenden Streitigkeiten darum, wem die Schwarzmeerflotte künftig gehören solle,
hatten sich Yeltsin und Kravchuk erst vor kurzem darauf geeinigt, die Flotte bis 1995 aufzuteilen.
In der Übereinkunft war auch ausdrücklich das Recht Russlands festgehalten worden, Sevastopol auch künftig als Flottenstützpunkt zu benutzen.
Russlands Parlamentarier aber, die momentan im innenpolitischen Kampf mit dem Präsidenten ganz gewaltig in die Defensive geraten sind, wollten diese Übereinkunft nicht gelten lassen.
und erklärten nicht nur, dass Sevastopol eine russische Stadt sei, sondern gleich auch, dass eine Teilung der Schwarzmeerflotte gar nicht infrage komme.
In Kiew wurde die Moskauer Parlamentsentscheidung mit Empörung aufgenommen und als Zeichen dafür gewertet, dass es in Moskau immer noch Kräfte gebe, die eine russische Vorherrschaft über die anderen ehemaligen Sowjetrepubliken anstrebten.
Im Übrigen haben die russischen Parlamentarier mit ihrer gestrigen Entscheidung Galjenen in Kiew Recht gegeben,
die sich weigern, die ehemals sowjetischen Atomwaffen, die noch auf ukrainischem Territorium stationiert sind, herauszugeben.
Schließlich zeige die gestrige Moskauer Entscheidung eindeutig, dass Kiew tatsächlich handfeste Sicherheitsgarantien aus Moskau brauche, bevor es sich zum atomwaffenfreien Staat erklären könne, hieß es in Kiew.
Boris Yeltsin, zur Zeit noch auf dem Rückweg aus Tokio, hat sich bisher nicht zu dieser Parlamentsentscheidung geäußert.
Wahrscheinlich wird er tun, was er in letzter Zeit häufig in solchen Fällen getan hat,
nämlich die Parlamentsresolution einfach nicht zur Kenntnis nehmen.
Denn wie die gestrige Resolution de facto in die Praxis umgesetzt werden soll, wissen die Abgeordneten in Moskau auch nicht wirklich.
Bleibt die Tatsache, dass ein neuer Beitrag zur Verschlechterung der russisch-ukrainischen Beziehungen, diesmals aus Moskau geleistet wurde.
Susanne Scholl zum russisch-ukrainischen Streit um die Schwarzmeerflotte.
Das Forschungsprojekt Arktis Nordost ist in vollem Gang.
Ende Juni ist eine österreichische Expedition ins Franz-Josef-Land aufgebrochen, zu einem arktischen Archipel von fast 200 Inseln, und zwar mit dem Ziel, dort die Spuren der K&K-Polar-Expedition zu verfolgen.
Das Forschungsschiff Logatschow hat heute früh Franz-Josef-Land erreicht.
Geleitet wurde es vom russischen Eisbrecher Taimyr, dem modernsten Schiff seiner Art.
Russlands Eisbrecherflotte, die größte der Welt, ist ein unverzichtbares Hilfsmittel für die Wirtschaft im Hohen Norden.
Einzelheiten darüber und über den aktuellen Stand der Expedition direkt aus dem Hohen Norden von Hans-Christian Unger.
Nach zehn Tagen Schiffsreise liegen wir vor Kap Flora auf der Northbrook-Indo, nahe unserem künstlichen Lagerplatz.
200 Meter hohe Steilhänge von Felsen durchsetzt und flache Gletscher, die sich ins grau-blaue Meer ergießen.
Und die ersten Wasservögel umrunden bereits unser Schiff.
Ein Voraus-Trupp ist jetzt bereits mit dem Schlauchboot zur Küste unterwegs, um die günstigste Stelle für den Aufbau unseres Camps zu erkunden.
Mehrere Monate im Jahr wären Teile des Arktisch-Ozeans, der Barentsee, der Karasee, des ostsibirischen Meers, ja selbst weite Strecken der sibirischen Flüsse, wie etwa der Yenisei, nicht befahrbar, hätte die ehemalige Sowjetunion nicht gewaltige Summen in ihre Eisbrecher investiert.
Sie ermöglichen es, dass für die riesigen Fischfangflotten die Saison verlängert worden ist.
Sie verbinden rund ein Dutzend wichtige Arktishäfen miteinander und sorgen dafür, dass Holz und vor allem Bodenschätze aus dem Inneren des Landes dort verfrachtet werden können.
Und sie sind die Voraussetzung, dass die Nord-Ost-Passage, die zunehmend wichtiger werdende Handelsroute zwischen Europa und Asien, auch noch zum Teil während der saisonalen Eiszeit befahren werden kann.
Mit der 1959 fertiggestellten Linien, dem ersten atombetriebenen Eisbrecher der Erde, wurden in der Eisbrecher-Technologie neue Maßstäbe gesetzt, die 1977 mit der Fahrt der Arktika zum Nordpol auch öffentlichkeitswirksame Erfolge brachten.
Immer ausgekügeltere Konstruktionen des Schiffsrumpfs erhöhen zunehmend die Leistung und Einsatzfähigkeit.
So braucht die Taimyr nur mehr 80 Zentimeter Wasser unter dem Kiel, um noch immer ungehindert operieren zu können.
Und einige Eisbrecher verfügen über beheizbare Rümpfe, die auch eine dicke Schneeschicht auf der Eisdecke wegschmelzen.
Neue Modelle mit scharfem Bug werden jetzt auf die Werft gelegt, die das Eis nicht mehr brechen, sondern schneiden und zu beiden Seiten wegschieben.
Der Vorteil?
Schiffe dieser Bauart benötigen bis zu zwei Drittel weniger Energie als die herkömmlichen Eisbrecher.
Damit erübrigt sich der Atomantrieb, der ja deshalb eingesetzt wird, um die oft monatelang auf hoher See befindlichen Schiffe von gewaltigen Treibstoffmengen zu entlasten.
Es kann also auch für extreme Langstreckenoperationen auf Diesel zurückgegriffen werden.
Weniger atomare Abfall als Zeitbombe auch dadurch im Meer, hoffen die Umweltschützer.
Denn, so Greenpeace, bisher sind die nicht mehr brauchbaren Brennstäbe aus den Reaktoren in der Bar in C verklappt worden.
Der finanzielle Aufwand für den Bau und den Unterhalt von Eisbrechern ist enorm.
Technisch ist vieles möglich geworden.
Eine Kosten-Nutzen-Rechnung existiert allerdings erst in Ansicht.
Hans-Christian Unger hat sich aus dem Franz-Josef-Land gemeldet.
Ein Blick auf die Uhr, drei Minuten nach dreiviertel eins.
Ljuba Velic, ein Name, der Jahrzehnte für höchste Qualität gebürgt hat, ob sie auf der Opernbühne oder vor der Kamera gestanden ist, immer war sie Kassenmagnet und Star, auch wenn es zum Schluss nur noch kleine Rollen waren, die sie verkörpert hat.
Ljuba Velic feiert heute ihren achtzigsten Geburtstag.
Grund genug für einen kleinen Rückblick auf eine große Karriere.
Juba Velic, die Salome unseres Jahrhunderts.
Schön, erotisch, skandalumwittert.
Die Salome war lange Zeit ihre Paraderolle.
Immerhin hatte sie sie 1944 erstmals an der Wiener Staatsoper gesungen und das auf Wunsch von Richard Strauss zu dessen 80.
Geburtstag.
Ihr Ausdruck, die Gewalt ihrer Stimme und die Erotik in ihr brachten das Publikum regelrecht zur Raserei.
Und das nicht nur in Wien, auch an der Scala Covent Garden Rome Paris der New Yorker Met blieben die sensationellen Erfolge nicht aus.
Wie mein Gott!
Begonnen hat die gebürtige Bulgarin am Sofiotakonservatorium, der dortigen Oper, und in Graz, wo sie 1936 debütierte und jahrelang blieb.
Über Hamburg, Berlin, Dresden und München kam sie schließlich nach Wien, von wo aus ihre große internationale Karriere erst losging.
Amelia in Maskenball, Rosalinde in Fledermaus, Musette in Bohème oder Tosca sind nur einige ihrer Glanzrollen.
Trotz internationaler Karriere zog es die Vielbegehrte aber immer wieder nach Wien, als Mitglied des legendären Wiener Ensembles.
Neid gehört.
Es waren die größten Sänger, die ich eigentlich gekannt habe.
Ich ging zum Starke nach 1945, als ich in München bei Bautner war.
Ich sagte, kennst du die neue Direktion?
Was ist mit der neuen Direktion?
Kann man was machen?
Und er sagte, ich kann für dich nichts machen.
Da sind 14 Sopranistinnen.
Ich habe mich umgedreht, aber die Velic haben die nicht, habe ich gesagt.
Noch am gleichen Tag hatte Wien die Velic.
Ich hatte hier in Wien sehr viel gehungert.
Ich bin in meine Wohnung auf ausgebreitete Zeitungen gegangen.
Dann habe ich für eine Salme 500 Schillingen bekommen.
Davon wurden 150 abgezogen, Steuer.
350 blieben mir.
Ich ging dann mit meiner Wirtschafterin, die alte Frau war 72, mit mir hat sie alles geteilt.
Ich habe gesagt, da hast du 12 Schillingen, geh in den Rathauskeller und kaufe eine Gulaschportion.
Da waren drei Stück Fleisch und vier Kartoffeln.
Wir haben die Kartoffeln mit Saft gegessen.
Und das Fleisch ging in meine zwei Pullen.
Da musste ich doch vier, fünfmal singen in der Woche, um etwas zu machen, ein Heim zu schaffen.
Und das war nicht so einfach.
Aber der Traum der großen Karriere währte viel zu kurz.
Nach 1955 war sie nur noch selten auf den großen Opernbühnen dieser Welt zu finden, wandte sich dem Tonfilm zu, wurde Mitglied der Wiener Volksoper.
Es war ein nicht sehr glücklicher Abgang.
Ich bin ein bisschen traurig darüber.
Ich hatte Lungenentzündung gehabt.
Januar, Februar, März, drei Monate lag ich beinahe am ersticken.
Und da bekam ich den Brief, dass mein Vertrag nicht verlängert wird.
Vielleicht war ich nicht so gut, ich weiß es nicht.
Also man hat mir wohl dazu gelegt einen Brief, den sie mir am Abend vorgeschlagen haben, aber das habe ich dann nicht mehr gehört und das hat sich dann aufgehört.
Ljuba Velic, ein Leben lang ganz große Diva, ob in den größten oder kleinsten Rollen, ob auf der Bühne oder privat, bis zum heutigen Tag.
Wien ist sie ein Leben lang treu geblieben, hat sich nach dem Ende ihrer Tätigkeit hierher zurückgezogen.
Es gibt keine Stadt in der Welt, die so viel Musik macht und so viel Theater spielt, noch heute.
Und ich bin halt hier geblieben.
Giubar Velić, die Salome unseres Jahrhunderts, ist 80 geworden.
Den Beitrag dazu hat Susanna Bruckner gestaltet.
Und das Wort im Nachrichtenstudio hat nun wieder Nina Strählein.
Österreich.
Die FPÖ ist aus der Liberalen Internationale ausgetreten.
Eine entsprechende Austrittserklärung hat heute der bisherige Vizepräsident der Liberalen Internationale, Bauer, bei der Tagung der LI in der estnischen Hauptstadt Tallinn vorgelegt.
Bauer begründete den Entschluss der Freiheitlichen damit, dass die Ausschlussgründe an den Haaren herbeigezogen bis lächerlich seien.
Daher erscheine eine weitere Zusammenarbeit der FPÖ mit der Liberalen Internationale als nicht sinnvoll.
Bereits Anfang Mai hatte das Präsidium der Liberalen Internationale beschlossen, den Ausschluss der FPÖ vorzuschlagen.
Heute hätte die endgültige Entscheidung fallen sollen.
SPÖ und ÖVP bewerten den Austritt der Freiheitlichen als eine Flucht nach vorne.
In Wien halten die Grünen eine erweiterte Bundesvorstandssitzung ab.
Bis morgen sollen die Nationalratsspitzenkandidaten nominiert und die politischen Ziele für die nächsten Wahlen festgelegt werden.
Der Bundessprecher der Grünen, Pilz, begründete die frühzeitige Nominierung der Spitzenkandidaten damit, dass diese verstärkt die politischen Anliegen der Grünen nach außen vertreten sollen.
Als Hauptanliegen für das kommende Jahr nannte Pilz die Stärkung der Umweltbewegung sowie die Aufwertung des Umweltgedankens in der Politik.
Über die Enznal-Trasse wird es in den betroffenen steirischen Gemeinden eine Volksbefragung geben.
Das hat der Landtag in Graz mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ beschlossen.
Straßenbaulandesrätin Klasnitz sagte, es gehe um eine verordnete Trasse, die nicht uneingeschränkt angenommen werde.
Die Volksbefragung bedeute aber nicht das Ende des Projekts.
Einen Baustopp kann man nach Angaben von Klasnitz aus rechtlichen Gründen nicht verhängen.
Auf Österreichs Straßen herrschen seit heute früh wieder zum Teil chaotische Zustände.
Grund dafür ist der Ferienbeginn in West- und Südösterreich sowie im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen.
An einigen Grenzübergängen zu Ungarn kommt es zu stundenlangen Wartezeiten.
Vor Nickelsdorf hat sich eine mehrere Kilometer lange Stau gebildet.
Serbien.
Präsident Milošević hat die Freilassung von Oppositionsführer Vuk Drašković angeordnet.
Milošević begründete seine Entscheidung damit, dass durch die Inhaftierung von Drašković ein schlechtes Bild im Ausland entstanden sei.
Drašković war seit zehn Tagen im Hungerstreik.
Sein Gesundheitszustand hatte sich zuletzt stark verschlechtert.
Anfang Juni waren Drašković und seine Frau Danica bei einer Demonstration in Belgrad festgenommen und später von der Polizei misshandelt worden.
Zum Wetter von heute Samstag.
Von Vorarlberg bis Salzburg bereits einige Regenschauer, bald auch gewittrig.
Weiter im Osten sowie im Süden zunächst noch sonnig.
Später auch hier einzelne, mitunter heftige Gewitter.
Nachmittagstemperaturen meist zwischen 25 und 32 Grad.
Das Mittagjournal vom 10.
Juli ist damit beendet.
Einen sonnigen Samstagnachmittag wünscht Udo Bachmeier.
Auch die Justizministerin wird für die Erschießung eines RAF-Terroristen verantwortlich gemacht. Die RAF meldete eine Demonstration gegen das Vorgehen der Eliteeinheit GSG9 an, die allerdings nur wenige Teilnehmer fand.
Mitwirkende:
Brigitte, Merz [Gestaltung]
Datum:
1993.07.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Terror
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Linksextremismus
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Demonstration
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Sicherheit
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: Stoiber. Stoiber das "blonde Fallbeil der CSU", galt parteiintern stets als "Wadlbeisser" war unter Franz Josef Strauss Generalsekretär der CSU und gilt als "Law&Order"-Vertreter.
Mitwirkende:
Adrowitzer, Roland [Gestaltung]
, Stoiber, Edmund [Interviewte/r]
Datum:
1993.07.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Wirtschaft
;
Porträt
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesrepublik Deutschland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Streit zwischen der Ukraine und Russland um den militärisch wichtigen russischen Schwarzmeerhafen Sewastopol, der zur Ukraine gehört. 1954 hatte Chruschtschow die Krim der Ukraine geschenkt, damals war freilich von einem Auseinanderbrechen der Sowjetunion noch lange nicht die Rede.
Mitwirkende:
Scholl, Susanne [Gestaltung]
Datum:
1993.07.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Militär
;
Gewässer
;
Krisen und Konflikte
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Russland
;
Ukraine
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten