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KI-generiertes Transkript
Sie hören das Mittagsschanal Moderator im Studio, Herbert Dobrowolny.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
In der nächsten knappen Stunde informieren wir Sie ausführlicher über folgende Themen.
Bosnien-Gespräche in Genf.
Nun verhandelt man über die Gebietsaufteilung.
Schwierigkeiten im europäischen Währungssystem.
Wird der Franc abgewertet?
Ruinöser Wettbewerb unter Österreichs Banken verteuert die Dienstleistungen für die Kunden.
Freie Fahrt für den Vorstand.
Mit dem 1.
August nimmt die neue Führung der ÖBB ihre Arbeit auf.
Wir sprachen mit dem neuen Bundesbahngeneraldirektor Traxler.
Messe in Dornbirn.
Heute Vormittag wurde die 45. derartige Veranstaltung eröffnet, die unter dem Generalthema Leben in Europa steht.
Im Journal zu Gast ist die Linzer Unternehmerin Maria Pfeiffer, die jüngst zur Businesswoman of the Year ernannt wurde.
Weiters berichten wir über das 100-Jahr-Jubiläum der Schafbergbahn und ziehen eine Zwischenbilanz über das Peter-Rosegger-Jahr.
Außerdem bietet Ihnen Ihre Radioinformation auch eine Übersicht, wo es derzeit staut oder wo der Verkehr steht.
Entweder als Trost, dass es anderswo auch nicht anders ist, wenn Sie gerade im Stau stehen, oder als Service vielleicht doch später zu fahren.
Verkehrsinformationen ab etwa 12.30 Uhr in diesem Programm.
Zu Beginn aber die Meldungsübersicht, die Susanne Meisner-Sindeler zusammengestellt hat, Sprecherin ist Brigitte Schmidle.
Schweiz, Bosnien-Herzegowina.
In Genf wird heute weiter über die Zukunft Bosniens verhandelt.
Moslems, Kroaten und Serben haben sich gestern grundsätzlich auf eine Dreiteilung des Landes geeinigt.
Die wichtigsten Punkte, wie etwa die Grenzziehung, sind aber noch offen.
Darüber soll heute diskutiert werden.
Es ist noch unklar, ob die Union aus drei bosnischen Republiken ein Staatenbund sein soll, wie es Serben und Kroaten wollen, oder ein Bundesstaat, wie das die Moslems anstreben.
Der bosnische Präsident Izet Begovic hat jedenfalls betont, dass die grundsätzliche Einigung auf eine Dreiteilung des Landes nur vorläufig ist.
Auch Bosnien-Vermittler Owen äußerte sich zurückhaltend.
Der amerikanische Präsident Clinton hat angeblich UNO-Generalsekretär Budrus Ghali aufgefordert, Luftangriffe zum Schutz der UNO-Truppen in Bosnien-Herzegowina zu erlauben.
Das berichtet jedenfalls die Zeitung Washington Post.
Auch die jüngste Waffenruhe in Bosnien hält nicht.
Vor allem in der Umgebung von Sarajevo und in Zentralbosnien gibt es neue Kämpfe.
Italien.
Aus Norditalien wird ein schweres Zugunglück gemeldet.
Nach einer vorläufigen Bilanz gibt es einen Toten und etwa 34 Verletzte.
Das Unglück ereignete sich in einem Tunnel zwischen Domodossola und Varso in der Nähe von Novara.
Der Schnellzug Paris-Florenz fuhr aus bisher ungeklärter Ursache auf den stehenden Expresszug Frankfurt-Rom auf.
Dabei wurden zwei Waggons regelrecht zerquetscht.
Türkei.
Nach dem Bombenanschlag in Kusadasi sind elf Personen festgenommen worden.
Bei der Explosion waren gestern 18 Menschen verletzt worden, unter ihnen sechs Touristen.
Österreicher waren nicht betroffen.
Der Sprengkörper war im Mülleimer eines Hotels versteckt.
Die Polizei geht davon aus, dass der Terroranschlag von kurdischen Rebellen verübt worden ist.
Über die Identität und das Schicksal jenes mutmasslichen Österreichers, der vor zwei Tagen von PKK-Mitgliedern verschleppt worden ist, gibt es nach wie vor keine Informationen.
Nahe Osten.
Im israelisch-libanesischen Grenzgebiet ist weiter keine Feuerpause in Sicht.
Die israelische Armee hat heute wieder Freischallerstellungen im Süd-Libanon angegriffen.
Vorher waren Katyusha-Raketen in Nordisrael eingeschlagen.
Seit Beginn der Kämpfe am vergangenen Sonntag sind bereits mindestens 129 Menschen getötet worden.
Hunderttausende Libanesen sind auf der Flucht.
Im israelisch besetzten Gaza-Streifen hat ein Generalstreik begonnen.
Damit soll die Solidarität mit der pro-iranischen Hisbollah im Süd-Libanon demonstriert werden.
Russland Das Parlament tritt heute zu einer Sondersitzung zusammen.
Dabei dürfte vor allem über die umstrittene Rubel-Reform diskutiert werden.
Offizieller Anlass der Sondersitzung ist allerdings eine Verlängerung des Ausnahmezustandes in Nordossetien und Inguschien.
Österreich.
Heute beginnt die 45.
Dornbirner Messe.
Sie steht unter dem Motto Leben in Europa.
Die Besucher sollen sich über Fragen informieren können, die mit der europäischen Gemeinschaft zusammenhängen.
Die Dornbirner Messe dauert bis 8.
August.
Mit 460 Ausstellern aus dem In- und Ausland gibt es einen neuen Teilnehmerrekord.
Auf Österreichs Straßen hat wieder ein verkehrsreiches Wochenende begonnen.
An allen Grenzübergängen nach Ungarn kommt es zu kilometerlangen Stauungen und stundenlangen Wartezeiten.
Mit beträchtlichen Wartezeiten muss auch bei der Einreise nach Österreich am Grenzübergang Walserberg gerechnet werden.
Grund ist der Ferienbeginn bei BMW und in einigen deutschen Bundesländern.
Deutschland.
Schwere Unwetter haben Millionen Schäden verursacht.
Mehrere Menschen wurden verletzt.
Betroffen war vor allem Süddeutschland.
Sturmböen deckten mehrere Dächer ab.
Durch starke Regenfälle wurden Keller überflutet.
USA.
Aus den Hochwassergebieten im Mittelwesten werden neue Dammbrüche gemeldet.
Der Wasserstand des Missouri und des Illinois River sind weiter gestiegen.
Ein Vorort von St.
Louis musste evakuiert werden.
Durch die Überschwemmungskatastrophe sind bis jetzt 43 Menschen ums Leben gekommen.
Der Sachschaden wird auf umgerechnet mehr als 120 Milliarden Schilling geschätzt.
So weit also die Meldungsübersicht im Mittagschanal und nun sagt Ihnen Gerhard Steiner, was wir metamäßig zu erwarten haben.
Eine Gewitterzone überquert heute Österreich und bringt vorübergehend kühle Luft zu uns.
Das regnerische Wetter wird aber nur von kurzer Dauer sein.
Zunächst die aktuellen Meldungen.
Wien stark bewölkt, 27 Grad, Eisenstadt heiter, 27, St.
Pölten wolkig, 26, Linz stark bewölkt, 21 Grad, Nordwestwind mit Spitzen bis 55 Kilometer pro Stunde, Salzburg, Innsbruck und Bregenz leichter Regen, 17 Grad und Graz und Klagenfurt heiter bei 26 Grad.
Von Vorarlberg bis Oberösterreich gibt es am Nachmittag immer wieder Regen oder gewittrige Regenschauer bei Temperaturen um nur 19 Grad.
Im übrigen Österreich scheint einstweilen noch die Sonne.
Sie heizt die Luft kräftig auf und es ist zum Teil drückend schwül mit Höchstwerten bis 29 Grad.
Aber schon bald erreichen die Gewitterwolken auch Niederösterreich, hier zieht es ja bereits zu, Wien und das Burgenland.
Am längsten sonnig bleibt es in der südlichen Steiermark und in Kärnten.
Die Gewitter können in der feuchten und heißen Luft sehr heftig werden.
Starker, böiger Nordwestwind, stellenweise vielleicht Hagel, vor allem aber recht plötzliche Abkühlung sind mit ihnen verbunden.
Die Temperatur kann um bis zu 10 Grad sinken.
Dass diese Abkühlung nur ein kurzes Intermezzo ist, zeigt ein Blick auf die morgige Wetterkarte.
Sie verspricht für den Sonntag frische und trockene Atlantikluft.
Bis zum Morgen sollte der Regen überall aufgehört haben, die restlichen Wolken, auch die im Bergland, lösen sich im Lauf des Vormittags auf und es wird somit in ganz Österreich sonnig.
Lediglich in Vorarlberg und Tirol sind ganz vereinzelt Gewitter möglich.
Die Schwüle ist jedenfalls gebrochen, die höchsten Temperaturen liegen morgen allgemein um 25 Grad.
Mit aller Geboten und Vorsicht die Prognose für den Wochenbeginn.
Am Montag gibt es wieder Badewetter mit Höchstwerten bis 30 Grad und das dürfte auch für den Dienstag stimmen.
Zwölf Uhr und acht Minuten war es soeben.
Seit gestern Abend gibt es für Bosnien ernstzunehmende Friedenshoffnungen.
Alle drei Kriegsparteien haben sich in Genf auf einen Teilungsplan geeinigt, der die Schaffung der sogenannten Union der Republiken von Bosnien und Herzegowina vorsieht.
Diese Union soll aus drei Teilrepubliken bestehen, über deren Grenzen man heute verhandelt.
Es ist aber noch unklar, ob diese Union ein Staatenbund sein soll, wie das die Serben und Kroaten wollen, oder ein Bundesstaat, wie es die Moslems anstreben.
In Genf hat man sich gestern auch auf einen Waffenstillstand geeinigt, der sich aber offensichtlich nicht bis nach Bosnien-Herzegowina herumgesprochen hat, denn auch heute wieder ist es erneut zu kämpfen gekommen.
Wie es aber um den Fortschritt in Genf bestellt ist, darüber informiert sich nun Andreas Zumach.
Mit einem Treffen zwischen dem bostischen Regierungschef Izetbegovic und Serbenführer Karacic sind die Genfer Verhandlungen heute am späten Vormittag wieder aufgenommen worden.
Auf dem Tisch liegt eine Karte der beiden Vermittler Ouen und Stoltenberg mit den Grenzen für die gestern Abend vereinbarten drei bostischen Teilrepubliken.
Nach der mündlichen Vereinbarung der drei bostischen Kriegsparteien über Verfassungsprinzipien für diese Union der Republiken mehren sich jedoch inzwischen die gegensätzlichen Interpretationen.
Damit wachsen auch die Zweifel an der Tragfähigkeit der gestrigen Vereinbarung.
Präsident Izet-Beković erklärte gegenüber dem bosnischen Fernsehen inzwischen mit der Vereinbarung bleibe das Land als ein Staat erhalten.
Der serbische Präsident Milošević hatte hingegen von einem totalen Triumph der Republika Serbska seines Schützlings, des bosnischen Serbenführers Karaciz gesprochen.
Der Botschafter Bosnien-Herzegowinas am Genfer UNO-Sitz, Mustafa Pcer,
erklärte vor wenigen Minuten, die gestrige Vereinbarung bedürfe noch einiger Nachbesserungen.
Eine Reihe von Sicherheitsgarantien, die die beiden Vermittler Owen und Stoltenberg gestern mündlich gegeben hätten, fänden sich in dem inzwischen ausgedruckten Text nicht wider.
Während innerhalb des UNO-Palastes verhandelt wird, treffen sich inzwischen vor den Toren Demonstranten, die eine Kundgebung planen,
Diese Kundgebung soll Auftakt sein zu einem Friedensmarsch, der in den nächsten Tagen bis zu 10.000 Menschen aus Westeuropa und den USA übersplitt nach Sarajevo bringen soll.
Seit Ende dieser Woche befindet sich das europäische Währungssystem wieder einmal in der Krise.
Ausgelöst wurden die jüngsten Turbulenzen am Donnerstag, als die Deutsche Bundesbank, entgegen den Erwartungen, die Zinsen nicht senkte.
Das führte zu einem dramatischen Absinken der schwächeren Währungen im EWS, wie zum Beispiel des französischen Francs und des belgischen Francs und der spanischen Peseta.
Wie es jetzt den Anschein hat, könnte das europäische Währungssystem, in dem acht Währungen in einem Wechselkursverbund stehen, endgültig zusammenbrechen.
Heute Nachmittag versuchen jedenfalls nun die Mitglieder des Währungsausschusses in Brüssel einen Rettungsversuch.
Waltraud Langer zählt dem Folgenden die Möglichkeiten auf.
wie es mit dem EWS im europäischen Währungssystem weitergeht.
Fest steht nur, dass irgendetwas passieren muss.
Denn noch eine Woche mit derart dramatischen Entwicklungen würde das EWS nach Expertenmeinung nicht überleben.
Die scheinbar einfachste Lösung wäre die vielfach für vergangenen Donnerstag erwartete Diskontratssenkung der Bundesbank gewesen.
Jetzt würde ein derartiger Schritt dem Ansehen der Bundesbank jedoch schweren Schaden zufügen.
Kurzfristig beruhigt könnten die aufgeregten Devisenmärkte durch eine Neufestsetzung der Wechselkurse werden.
Auch veränderte Spielregeln für das EWS, z.B.
durch größere Bandbreiten für die Wechselkurse, könnten das Währungssystem retten.
Eine radikale Variante wäre es, den Wechselkursverbund kurzfristig außer Kraft zu setzen.
Die Frage ist allerdings, wie das System dann jemals wieder zusammengesetzt werden könnte.
Du hast denkbar, scheint auch, dass Währungen vorübergehend aus dem EWS ausscheiden, aber auch das würde nicht unbedingt ein gutes Zeichen für die Stabilität des Währungssystems sein oder könnte überhaupt das Ende des Systems bedeuten.
Weiters könnte versucht werden, die Krise einfach auszusitzen.
Das wäre eine sehr teure Möglichkeit.
Allein gestern flossen nach diversen Schätzungen von den Notenbanken ein paar hundert Milliarden Schilling in die Unterstützung angeschlagener Währungen.
Die Dramatik um das europäische Währungssystem bleibt jedenfalls weiterhin aufrecht.
Ab morgen ist der bisherige Chef der Linzer Verkehrs- und Energiebetriebe Dr. Helmut Draxler der neue Generaldirektor der neuen Bahn.
Draxler ist 43 Jahre alt, in Linz geboren und hat in Wien Chemie studiert.
Sein erstes Hobby ist, nach eigener Auskunft als Workaholic tätig zu sein, das zweite die Architektur.
In Draxlers fast vollständig ausgeräumten Büro, der Linzer Verkehrsbetriebe, hat Stefan May das folgende Interview mit dem neuen ÖBB-Chef geführt.
Herr Generaldirektor, und diese Anrede bleibt ja gleich.
Sogar die Grünen bescheinigen Ihnen, dass Sie ein guter Mann für einen der schwersten Jobs sind.
Und auch Ihr Vorgänger Übleis hat Ihnen im Interview gesagt, dass der ÖBB-Generaldirektor sein bisher schwierigster Posten war.
Haben Sie ein wenig Angst vor dieser nahen Zukunft?
Keinesfalls.
Schauen Sie, das ist schon eine Sache, wo man mit professionellem Management hineingeht.
Das habe ich gelernt.
Ich glaube, wir haben hier in Linz beweisen können, was wir mit unseren Managementmethoden erreicht haben.
Natürlich wird es eine überaus schwierige Aufgabe.
Das ist mir völlig klar.
Diese Herausforderung habe ich aber auch gesucht, sonst hätte ich mich nicht beworben.
Wo sehen Sie denn die größte Herausforderung bei den ÖBB?
Wenn man die ÖBB jetzt einmal von seiner Kostenseite anschaut, muss es uns sicher gelingen, ein effizienteres Kostenmanagement durchzuziehen.
Da gibt es verschiedene Methoden.
Sehr wichtig wird die Einkaufspolitik sein.
Das heißt, wir werden sehr harte Einkaufspolitik betreiben zugunsten der Bahn.
Wir werden dann weiterschauen, dass auch richtig investiert wird, nämlich mit nachhaltigen Erfolgen.
Investitionen müssen den Betriebserfolg garantieren und wir werden sicher auch im Betrieb von der Aufwandsseite jede Position sehr gründlich anschauen und überdenken, ob sie zeitgemäß ist.
Wir werden das, was bürokratische Rucksäcke sind, ablegen und werden schauen, dass wir möglichst rasch eine effiziente, schlanke Bahnadministration bekommen.
Sie sind der erste Generaldirektor nach dem neuen ÖBB-Gesetz und da sieht ja die Bahn ganz anders aus als früher.
Das Unternehmen muss bewertet werden.
Haben Sie eine ausreichende Grundausstattung, um als Kaufmann ordentlich wirtschaften zu können?
Es wird ja gesprochen von 20 bis 40 Milliarden Eigenkapitalbedarf.
Naja, das muss jetzt erarbeitet werden.
Es sind Dreihandbüros und Gutachter da, die einmal die Eröffnungsbilanz erstellen sollen.
Das muss in den nächsten Wochen geschehen.
Das ist im Laufen.
Das wird sicher eine sehr, sehr wichtige Basis für das Unternehmen sein, was da herauskommt.
Und nach meinen ersten Analysen wird schon eher die oben genannte Zahl die richtigere sein für die Kapitalausstattung.
Ich glaube sogar, dass man vielleicht noch etwas darüber liegen wird.
Die Infrastruktur ist ja derzeit an ihrem Limit angelangt.
Was kann man da tun?
Wie Sie wissen, haben wir auch eine sehr große Busflotte und es gibt halt einfach Gegenden, wo der Bus vorteilhafter ist als die Schiene.
Und das werden wir sehr genau abstimmen und werden schauen, dass wir den betriebswirtschaftlich besten Punkt zwischen Bus und Schiene erreichen.
Kann das sein, dass es also unter Ihrer Amtszeit zu Streckenstilllegungen kommt und Ersatz durch Autobusse?
Das schließe ich sicher nicht aus.
Was würden Sie gerne sich vorstellen, was einmal realisiert wird, vielleicht nicht morgen, vielleicht nicht im nächsten Jahr, in den nächsten zehn Jahren, aber etwas, das mit Ihrem Namen verknüpft ist, das bei der Bahn einmal ein Großprojekt wäre?
Die große Vision und die große Strategie liegt sicher darin, möglichst den Güterverkehr
auf die Schiene zu bringen, bis auf den Verteilverkehr der LKW, wird immer seine Bedeutung haben.
Da wird es ganz neue Logistikzentren brauchen.
Hier müssen wir in völlig neuen Kategorien denken.
Denn eines müssen wir schon klar sehen.
Das bestehende System ist eigentlich das System des letzten Jahrhunderts.
Die großen
Infrastrukturinvestitionen wurden in den letzten 100 Jahren getätigt und ich glaube wir sind hier wirklich an einem Wendepunkt für ein neues Jahrhundert und hier werden wir eine zum Teil völlig andere Infrastruktur, effizientere Infrastruktur aufbauen müssen, die kundenorientierter ist und das wird besonders im Güterbereich ganz notwendig sein.
Der neue Mann für die neue Bahn, Helmut Traxler im Gespräch mit Stefan May.
Im Laufe dieser Woche haben die großen österreichischen Banken ihre Halbjahresergebnisse präsentiert.
Sie sind im Vergleich zum Vorjahr durchwegs besser, sensationell gute Erträge, hat aber so gut wie keine heimische Großbank.
Denn es herrscht untereinander ein ruinöser Wettbewerb und der wird sich in den nächsten Jahren noch weiter verstärken.
Wer jetzt aber darauf hofft, dass in Zukunft durch mehr Konkurrenz die Bankdienstleistungen billiger werden, der irrt.
Die Konsumenten müssen sich auf zum Teil deutlichere Verteuerungen gefasst machen.
Dieter Bornemann hat sich die Halbjahresberichte der heimischen Geldinstitute genauer angesehen.
Dass es den österreichischen Banken jetzt gut geht, davon kann noch keine Rede sein.
Ihr finanzieller Zustand hat sich zwar gebessert, pumperlgesund, sind die meisten aber noch lange nicht.
Doch in Zeiten, in denen es wirtschaftlich nicht besonders gut geht, sind die verbesserten Halbjahreszahlen bereits ein Erfolg.
Zwei Gründe sind es, dass sich die Erträge der heimischen Banken wieder verbessert haben.
Erstens, die Zinsspanne wurde vergrößert.
Das heißt im Klartext, für Kredite zahlt der Kunde mehr, für Spareinlagen erhält er weniger.
Und während die Sparzinsen immer recht flott gesenkt wurden, haben sich die Banken bei den Kreditzinsen oft Zeit gelassen und sich dabei ein Körpergeld verdient.
Der zweite Grund, die Geldinstitute haben langsam angefangen, auch bei sich selbst zu sparen.
der Bankenexperte im Institut für Wirtschaftsforschung Peter Wostlechner über die Probleme der heimischen Geldinstitute.
Das größte Problem, ganz allgemein gesprochen, des österreichischen Bankensystems ist sicherlich immer noch, so wie in den vergangenen zehn Jahren kann man eigentlich sagen,
die mangelnde Rentabilitätsorientierung.
Und insofern würde ich sagen, dass die Entwicklung, wie sie sich in den Bankbilanzen heuer abzeichnet, eigentlich eine erwünschte Entwicklung ist, hin zu einem ertragsstärkeren Bankensystem.
Aber die Erträge der Banken sind die Gelder der Kunden.
Und da wird auf die Kontobesitzer noch einiges zukommen, glaubt Viva-Experte Mooslechner.
Und das, obwohl der Wettbewerb immer härter wird.
Das heißt, verschärfter Wettbewerb wird sich in Zukunft in erster Linie so zeigen, dass der Kunde bewusster seine Entscheidungen in Bezug auf Veranlagung oder Kreditnahme zu treffen hat.
Ein verschärfter Wettbewerb in dieser Hinsicht bedeutet nicht notwendigerweise, dass die Produkte billiger werden.
Ganz im Gegenteil, wir wissen aus vielen internationalen Vergleichen, dass eigentlich die Preise für Bankprodukte in Österreich relativ günstig sind.
Das könnte sich aber schon bald wieder ändern.
Die Banken müssen aber nicht nur die Einnahmen erhöhen, sie müssen auch bei sich selbst den Hobel ansetzen.
Denn österreichweit gibt es einfach zu viele Bankfilialen und das ist teuer.
Die Bankenchefs haben zu sehr auf hohe Filialdichte geschaut und sich zu wenig darum gekümmert, ob die einzelne Filiale überhaupt Geld verdient.
Mooslechner.
Es müssten in einem größeren Ausmahl echt Filialen zugesperrt werden und nicht, so wie das bisher meistens der Fall gewesen ist, Filialen, die keinen Ertrag bringen, relativ lange mitgeschleppt werden.
Und damit muss in Zukunft Schluss sein, denn mit dem EG-Binnenmarkt wird es noch weitere Konkurrenz aus dem Ausland geben.
Und im internationalen Vergleich sind die heimischen Geldinstitute noch relativ klein.
Um wirtschaftlich überleben zu können, müssen die Banken ihre Strategie ändern, glaubt WIFO-Experte Mooslechner.
Es gibt sicherlich Probleme, sowohl mit der Qualität
der Bankangestellten, die zunehmen wird müssen, um für die Erfordernisse des Binnenmarktes gerüstet sein, als auch vor allem Probleme in der Einstellung des gesamten Bankmanagements im Weg vom Marktanteilsdenken hin zu mehr rentabilitätsorientierten Bankenverhalten.
Denn bisher wurde mehr auf die Größe der Bank geschaut und nicht so sehr auf den Ertrag.
Ein Beitrag von Dieter Bornemann.
Wirtschaftsminister Schüssel hat heute die 45.
Dornbirner Messe eröffnet.
Sie steht unter dem Motto Europa.
Eine der elf Ausstellungshallen ist zur Gänze der Europa-Information gewidmet.
Das Europa-Thema hat auch dafür gesorgt, dass zum ersten Mal seit der Zeit von Julius Raab, also seit 40 Jahren, wieder der Bundeskanzler zur Eröffnung nach Dornbirn gekommen ist.
Franz Franitzki nützte die Gelegenheit auch zu einem Bekenntnis zum EG-Beitritt aus Dornbirn, Wolfgang Purtscher.
Nahezu völlige Übereinstimmung zum Thema Europa herrschte bei Landeshauptmann Purtscher und Kanzler Franitzki.
Purtscher erinnerte daran, dass Vorarlbergs Wirtschaft doppelt so stark exportorientiert ist, als die der anderen Bundesländer.
Für das Exportland Vorarlberg wird die Volksabstimmung im kommenden Jahr zur Schicksalsfrage werden.
Doch ich sehe die Notwendigkeit eines EG-Beitrittes nicht nur aus wirtschaftlicher Perspektive, sondern auch aus sicherheitspolitischen Erwägungen, dem Wunsch nach Mitbestimmung statt Nachvollzug, aus ökologischen Erwägungen, aber auch aus dem Bekenntnis zur Kultur- und Wertegemeinschaft Europas.
Nämlich vielleicht ist diese europäische Integration, meine Damen und Herren, unsere wichtigste und vielleicht die einzige Versicherung gegen die Wiederholung der Geschichte.
Denn es ist die europäische Gemeinschaft, die als einzige Institution ein klares Konzept zum friedlichen Zusammenwachsen der Menschen und Völker anzubieten hat.
Es ist zweifellos 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein Krieg zwischen den Mitgliedern der europäischen Gemeinschaft denkunmöglich geworden.
Und es sage niemand, das sei unwichtig.
Ich halte das besonders in einer Zeit für bedeutsam, in der es zwar keinen Weltkrieg, aber an vielen Stellen der Welt Krieg gibt.
Und Wirtschaftsminister Schüssel fand noch weitere Argumente für Europa.
Gerade wir Österreicher müssen darauf drängen, dass auch die anderen Länder, die Reformstaaten, irgendwann in diese EG, in diese europäische Identität eingebunden werden, im Sinne unserer gemeinsamen Mitteleuropa-Definition.
Wir sind alle Mitteleuropäer.
Mitteleuropa findet dort statt, wo auf den Brücken der heilige Nebomukkor uns alle bewacht.
wo auf den Betten die Duchernden ausgebreitet werden, wo zum Kaffee auch ein Glas Wasser serviert wird, wo man den Damen ungerade Zahl von Blumen schenkt und vieles andere mehr.
Dieses Mitteleuropa ist etwas, das tief in uns allen drinnen ist und das wird sich
als eine möglicherweise ganz interessante Ergänzung und Erweiterung in dieser neuen EG wiederfinden.
In diesem Sinn möchte ich die 45.
Dornbirnermesse in ihrem Sinn eröffnen.
Ich wünsche allen Ausstellern, dass sie gute Geschäfte machen und damit ihren Beitrag zur Konjunkturbelebung machen.
Wir Politiker tun es auch.
Danke.
Wolfgang Burtscher war der Berichterstatter.
Es ist jetzt 12 Uhr und 24 Minuten.
Sie hören das ORF-Mittagsjournal.
Wir berichteten bis jetzt über den Fortgang der Genfer Friedensgespräche für Bosnien, über die Turbulenzen im europäischen Währungssystem, die heute Nachmittag mit einer Krisensitzung in den Griff bekommen werden sollen.
Wir sprachen mit Helmut Draxler, der ab morgen der neue Generaldirektor der ÖBB ist.
und wir reportierten von der Eröffnung der Dornbirner Messe.
Weitere geplante Beiträge sind unsere Samstagsserie im Journal zu Gast, in der Hans Adler mit der Managerin des Jahres, mit Maria Pfeiffer, sprechen wird, ein Bericht über die Restaurierung der Monarchie in Uganda, über die Feierlichkeiten zum 100.
Geburtstag der Schafbergbahn und eine Zwischenbilanz zum Peter-Rossecker-Jahr.
Jetzt aber als Service für die Autofahrer eine Verkehrsübersicht.
Patrick Hibbler, wie sieht's denn aus?
Es sieht nicht sehr gut aus.
Man kann sagen, das Ferienende in den deutschen Bundesländern Niedersachsen und Bremen macht sich schon seit den frühen Morgenstunden auf Österreichs Straßen bemerkbar.
Die Folge sind natürlich stundenlange Wartezeiten an den Grenzübergängen nach Ungarn.
Zwei bis drei Stunden sind hier bereits die Regel.
Spitzenreiter war heute Vormittag wie üblich der Grenzübergang Nickelsdorf mit vier Stunden bei der Ausreise.
Wartezeiten gibt es natürlich auch an den Grenzübergängen im Westen, zum Beispiel am Walserberg mit zwei Stunden bei der Ein- und Ausreise derzeit.
An den Grenzen zu Italien ist es eigentlich ungewöhnlich ruhig zurzeit, einzig und allein vom Brenner wurde uns ein Kilometer Stau gemeldet.
Wie schaut es aus auf den Straßen in Österreich?
Ungemütlich, 10 Verkehr gibt es auf der Tauernautobahn, hier vor allem Stau vor dem Katschbergtunnel in beiden Richtungen und natürlich vor dem Grenzübergang Walserberg und zwar 14 Kilometer, angeblich schon rückreichend bis nach Hallein.
Einige Kilometer Stau daher auch auf der Westautobahn vor dem Knoten Salzburg, ebenfalls Richtung Walserberg.
Etwa zwölf Kilometer Stau gibt es auf der Inntal-Autobahn Richtung Deutschland vor dem Grenzübergang Kiefersfelden.
Von diesem Stau betroffen sind auch die Bundesstraßen Lofarer Bundesstraße und die Aiberg Bundesstraße.
Die Fernpassbundesstraße ist nach einem Unfall zwischen dem Leermoser Tunnel nun
Nicht mehr gesperrt, der Stau reicht dort aber nach wie vor Richtung Imst etwa 25 Kilometer zurück, Richtung Süden ist der Stau etwa 7 Kilometer und Behinderungen gibt es in Tirol auch noch auf der Reschenbundesstraße vor Landeck und vor dem Perjen-Tunnel, dort wird der Verkehr nur blockweise abgefertigt.
Auf den Straßen im Osten Österreichs ist nichts so arg.
Einzig und allein auf der Westautobahn, der Wiener Außenringautobahn und der Südautobahn im Großraum Wien gibt es ungewöhnlich 10 Verkehr.
Alles in allem, es spielt sich ab auf Österreichs Straßen.
Das war es vom Verkehr.
Weitere Verkehrsinformationen immer dann, wenn es notwendig ist in Ö3.
Die Suche nach dem oder der Schönsten, der Reichsten, Größten oder Tüchtigsten ist schon Mode geworden.
Eine Sektfirma hat heuer die tüchtigste Managerin des Jahres in Österreich gekürt und die Jury ist auf die Chefin und Mitbesitzerin eines Linzer Großhandelsimperiums verfallen.
Diese Chefin, Frau Maria Pfeiffer, führt ein Unternehmen mit 1300 Beschäftigten und einem Umsatz von 4,6 Milliarden Schilling.
Sie hat durch die Ehe mit ihrem Mann in die Familie eingeheiratet
und sah sich nach dem Tod des Ehegatten vor 15 Jahren plötzlich vor der Notwendigkeit, die Leitung des Betriebes von einem Tag zum anderen zu übernehmen.
Eine ungewöhnliche Frau und sie ist heute bei Hans Adler im Journal zu Gast.
Frau Pfeiffer, waren Sie eigentlich überrascht oder haben Sie gewusst, dass Sie zumindest unter den Nominierten sind zur Wahl der Managerin des Jahres?
Für mich war die Ankündigung des Herrn Dr. Polsterer völlig überraschend.
Ich habe mich mit diesem Thema eigentlich nie auseinandergesetzt.
Ist es nicht eigentlich falsch, wenn man Manager und Managerinnen auseinanderhält und getrennt nach den jeweils Besten sucht?
Wäre es nicht eigentlich richtig, den besten Manager zu suchen, und dann würde man eben einmal auf eine Frau und ein andermal auf einen Mann kommen?
Ich halte diesen Denkansatz für sehr vernünftig.
Ich sehe mich auch nicht in der Position der Managerin.
Ich sehe mich in der Position des Menschen, der Verantwortung trägt in einem Unternehmen.
Ich sehe das auch nicht leidvoll oder schicksalhaft, auch wenn es so gewesen ist für mich.
Ich sehe es als eine Aufgabe, die jeder von uns erfüllen kann, wenn er in diese Situation gerät.
Wie sind Sie in diese Situation geraten?
Nach dem Tod meines Mannes und meines Schwiegervaters waren die Interessen der Familie im Unternehmen nicht mehr vertreten.
Es galt hier die Verantwortung zu übernehmen für eine große Anzahl von Mitarbeitern und für eine große Anzahl von Kunden.
In Ihrem Lebenslauf ist die Entscheidung zur Hochzeit beschrieben als klare Entscheidung gegen die Karriere.
Ist das wirklich so?
Ist das eine Entscheidung gegen die Karriere, wenn man eine Familie gründet?
Es war für mich eine sehr bewusste Entscheidung, in diese Familie zu heiraten.
Ich war die letzten zwei Jahre vor meiner Hochzeit bei einem deutschen Großkonzern beschäftigt und hatte die Chance, einen Schritt weiter auf der Karriereleiter zu kommen.
Ich wollte mich nicht für die Karriere unter Anführungszeichen entscheiden.
Ich wollte meinen ganz persönlichen Weg gehen und habe geheiratet.
Wenn ich Sie jetzt auf den Augenblick bezogen frage, macht Ihnen die Verantwortung Spaß?
Die Verantwortung macht mir Freude.
Ich trage sie gerne.
Mir ist aber klar geworden in den letzten Jahren, dass es galt, sehr, sehr viel zu lernen.
Hat Ihnen eigentlich die Tatsache, dass Sie eine Frau sind, auf Ihrem Arbeitsweg als Chefin dieses Unternehmens jemals Schwierigkeiten gemacht?
Haben Sie das Gefühl, dass man als Frau mehr den Chef hervorkehren müsste oder muss als ein Mann, um akzeptiert zu werden in einem großen Betrieb?
Ich sehe aus meiner ganz persönlichen Sichtweise die Dinge so, dass es eigentlich eher ein Problem darstellt, als Frau den Chef hervorzukehren.
Ich persönlich würde meinen, dass es glücklicher und richtiger ist, sich als Frau genauso zu integrieren, die Akzeptanz zu suchen,
und nicht eine persönliche Machtposition einzunehmen.
Ich persönlich würde für mich es so sehen, dass es eine sehr unglückliche Haltung wäre.
Ist Ihr Unternehmen ein Familienbetrieb in dem Sinn, dass die Familienmitglieder mitarbeiten, oder ist es ein Familienbetrieb, weil nun einmal eine Familie der Besitzer ist?
Aus eigener Zielsetzung, das muss ich immer wieder dazu sagen, ist seit zwei Jahren mein Sohn im Unternehmen und seit relativ kurzer Zeit auch meine ältere Tochter.
Und Sie sind doch die Chefin geblieben?
Das würde ich nicht so sehen.
Meine Jugend hat ganz eigenständige Aufgaben.
Und wenn meine Jugend möchte, dass ich ihnen helfe, dann sprechen sie mich an.
Ich habe sie nie bevormundet.
Es ist überhaupt eine philosophische Frage.
Ist es gut, wenn eine ganze Familie in einem Betrieb arbeitet?
Oder muss man fürchten, dass eines Tages aus einer solchen Arbeit die Situation der vielen Köche entsteht, die den Brei verderben?
Ich glaube, unser Brei ist doch in einigen Töpfen verteilt, sodass jeder für einen Topf zuständig sein kann.
Wenn man jetzt bei dieser bildhaften Sprache bleibt, man muss dennoch aufpassen, dass man mit den Kompetenzen nicht in Unordnung gerät.
Jetzt müssen wir vielleicht doch einmal, jetzt bleibe ich bei diesem Bild die Töpfe, vorstellen, was für Unternehmen haben Sie eigentlich, wo sind Sie beteiligt und wie groß ist dieses ganze Imperium, wenn man es vielleicht übertrieben so nennen will.
Wir haben das Unternehmen Pfeiffer Großhandel, das seit 130 Jahren der Stammbereich ist in der Familie Pfeiffer.
Es gibt aus verschiedenen Übernahmen anderer Unternehmen Beteiligungen, zum Beispiel eine Mehrheitsbeteiligung bei Unimarkt.
Das sind Nahversorgermärkte, mit denen man in Marktlücken gezielt vorstoßen kann.
um Standorte nicht aufgeben zu müssen, wo sich Einzelhändler entweder zurückziehen oder wo wir von vornherein nicht vertreten waren durch selbstständige Einzelhändler.
Es gibt einen eigenen Lebensmittelsupermarkt in der Blue City, den Pfeiffer Großhandel betreibt.
Es gibt eine Mehrheitsbeteiligung bei Prokaufland, einem SP-Warenhaus in Linz.
Der Stammbereich ist da so ein Großhändler.
Wie sehen Sie eigentlich die Zukunft dieser kleinen Händler, die Ihre Kunden sind, möglicherweise auch mit einem Blick auf die EG?
Wir vertreten bei Pfeiffer Großhandel die Auffassung, dass Österreich zur EG gehen muss.
Wir können hier in dem kleinen Österreich im Herzen Europas nicht eine Insel der Seligen sein.
Wir vertreten den Standpunkt auch hin zu unseren Kaufleuten, hin zu unseren Mitarbeitern.
Und wir meinen, dass die Chancen der Kleinen unter Anführungszeichen nach wie vor in Ordnung sind.
Und ich meine, wenn wir gerade jetzt schauen, welche Probleme die Großen rund um uns haben, dann meinen wir, dass die Chancen der Kleinen nach wie vor bestens in Ordnung sind.
Sie müssen allerdings ihre Aufgabe wirklich richtig verstehen und zum Kunden hin richtig agieren.
Zu den Großen gehören Sie aber auch.
Und Sie wird der Wind schon treffen, wenn die Grenzen offen sind, sowohl für die Leistung des Handels als auch für die Waren.
Was rechnen Sie sich aus?
Wir meinen, dass für uns das wichtigste Kriterium sein wird, dass wir die richtige Nachfragegröße am europäischen Markt bekommen.
Wir gehören zu einer österreichischen Einkaufsorganisation und wir meinen darüber hinaus, dass die Nahversorgung vor Ort dadurch relativ wenig beeinflusst wird.
Sie haben das Beispiel Fleisch selbst gebracht.
Ist der Handel in einer solchen Situation, dass es überhaupt zu verstehen wäre, dass man an den Rand der Legalität geht, nur um alle Möglichkeiten auszunützen?
Ich meine jetzt das Umpacken von Fleisch, das aufgrund einer missverständlich formulierten Verordnung zum Lebensmittelgesetz möglich war, aber im Grunde war es nicht moralisch.
Und die Frage ist,
Soll man an diese Grenzen gehen im Handel?
Muss man das?
In welcher Situation ist man da?
Darf ich bei uns beginnen?
Sie stellen die Frage nach der Moral.
Wir sind in keinem unserer Bereiche davon betroffen, weil wir die Kunde persönlich bedienen und Fleisch nicht vorverpackt verkaufen.
Es ist nicht eine Frage der Moral.
Ich meine, es ist eine Frage des Wettbewerbsdruck im Handel.
Und ich meine, es ist eine sehr unglückliche Entwicklung, die hier stattgefunden hat.
Und ich bedauere es sehr, dass wir es in Österreich immer wieder schaffen, gerade in einer Zeit, wo wir viele, viele Gäste im Land haben,
einen Lebensmittelskandal zu produzieren, der in Wirklichkeit diese Dimension bestimmt nicht besitzt.
Denn es werden täglich tausende, hunderttausende Packungen Fleisch verkauft, wenn davon ein kleiner Prozentsatz an Proben gezogen wird,
in verschiedenen Filialen von Großunternehmen, die sicherlich nicht in Ordnung sind, aber es kann nicht meine Aufgabe sein, darüber zu urteilen, dann ist es die eine Seite.
Die andere Seite ist die, wenn von verdächtigen Proben, die ein kleiner Prozentsatz des verkauften Fleisches sind, wiederum ein gewisser Prozentsatz zu beanstandender Ware ist, dann bitte kann man nicht von einem Skandal in der Dimension sprechen,
dass der Fremde, der Gast in Österreich, der österreichische Konsument so sehr verunsichert wird, und zwar jedes Jahr mit einer anderen Produktpalette, Kalbfleisch, Wein, Eier, Hühnerfleisch, Putenfleisch usw.
oder Fleisch überhaupt, dass er nicht mehr weiß, kann ich im Lande Österreich mich noch richtig ernähren oder nicht.
Also muss etwas passiert sein.
Und wenn man das so nimmt, dann müsste man eigentlich überlegen, wie kann man das vermeiden?
Ist es richtig, aus einem Grundnahrungsmittel ein Lokangebot zu machen?
Ist es richtig, eine Verordnung bis in die letzte Zeile auszunützen?
Ist es richtig, einen Preiskampf überhaupt mit Lebensmitteln zu führen?
Sollte man die nicht herausnehmen, aus Preiskämpfen?
Auch im Sinne der Landwirtschaft.
Der österreichische Lebensmittelhandel sollte endlich beginnen, das Thema richtig anzudenken.
Sie haben Recht, man versucht, sich Profil zuzulegen über Produkte, die es nicht verdienen.
Das sensible Produkt braucht sicher eine entsprechende Behandlung.
Es ist nicht richtig, ausgerechnet damit in einen Preiskampf einzusteigen.
bei dem man es sich nicht leisten kann, vielleicht das eine oder andere bedenkliche Fleischpaket dann wirklich dem Konfiskat zu übergeben.
Der Handel müsste sich darauf besinnen, endlich in Summe vernünftige Ergebnisse und Spannen zu erreichen.
Die Spirale dreht sich aber ständig nach unten.
Man kämpft am Markt mit Preisen und das bei Produkten, die einfach zu hohe Sensibilität besitzen.
Dass der Handel in Österreich weniger als die Kollegen im Ausland verdienen, hört man immer wieder.
Auch Sie haben diese Aussage schon gemacht.
Erstens, woran liegt das?
Zweitens, können wir uns das angesichts unseres Weges nach Europa leisten?
Und drittens, wie schnell kann man so etwas ändern, wenn man in diesem Weg drinnen ist?
Auf Verdienst zu verzichten, um durch die Menge wieder etwas wegzumachen, die man verkauft.
Die wirtschaftliche Unvernunft in Österreich hat schon so manches relativ prominente und große Opfer gefordert.
Ich würde mir wünschen, dass wir auf unsere Spannen wesentlich mehr Augenmerk legen, dass wir dem Konsumenten eine ehrliche Leistung zu einem ehrlichen Preis anbieten und dass wir es uns auch trauen, dem Konsumenten zu sagen, dass wir etwas verdienen und etwas verdienen müssen, um ein leistungsfähiger, ein guter Partner zu sein.
Wir stecken weltweit in einer Konjunkturflaute.
Spürt man diesen Zustand im Handel?
Wie spürt man ihn?
Ändert sich bloß die Art der Waren, die der Konsument kauft, oder spart er wirklich?
Wir sind im Bereich der Lebensmittel-Nahversorgung des täglichen Bedarfs tätig.
Der Konsum der Haushalte war immer der wichtigste Motor der Wirtschaft.
Und wir stellen fest in unserem Bereich, dass hier der wesentliche Einbruch nicht zu verspüren ist.
Ich meine, dass die Prognosen sich sehr, sehr stark auf die Industrieproduktivität beziehen.
Es ist die Entwicklung der Industrieproduktivität völlig anders gelagert.
Die Industrie hat zu Zeiten der Hochkonjunktur Kapazitäten geschaffen und hat auch ein Lohnniveau geschaffen, das uns im Handel immer benachteiligt hat.
Wir stellen fest, dass es die gravierenden Einbrüche bei uns nicht gibt.
Wir stellen aber mit Bedauern fest, dass wir noch immer keine Leute bekommen, die im Handel arbeiten möchten.
Woran liegt das eigentlich?
Zahlt das so wenig?
Ich meine, wir bezahlen leistungsorientiert und gerecht.
Ich meine, dass gerade zu Zeiten einer boomenden Hochkonjunktur die Industrie es sich leisten kann und muss, Leute sehr stark überzubezahlen.
Und das können Sie nicht?
Das können wir nicht.
Wir stehen im Wettbewerb, zum Teil auch mit Diskontern, die sehr, sehr geringe Personalkosten haben.
Wenn man von der Philosophie ausgehen wollte, dass dieses Interview bei unseren Hörern etwas bewirkt, was würden Sie sich dann wünschen, dass in den Köpfen der Menschen, die Ihnen jetzt zugehört haben, passiert?
Ich möchte, dass mich unsere Kunden in der Gastronomie und im Lebensmitteleinzelhandel sehr klar so verstehen, dass wir eine gemeinsame Zukunft sehen, dass ich sie darin unterstützen möchte und dass der Konsument darüber nachdenkt, dass er sagt, wenn ich den Einzelhandel und das Geschäft vor Ort möchte, dann unterstütze ich es auch, dann gehe ich dorthin einkaufen.
dann halte ich zu ihm und ich möchte hier wirklich einen gewissen Denkprozess unterstützen in einer breiten Öffentlichkeit.
Danke für das Gespräch.
Maria Pfeiffer war im Journal zu Gast.
Hans Adler sprach mit ihr.
Nach 27 Jahren wird heute in Uganda die ehrwürdige Institution der Monarchie wieder eingesetzt.
Der neue Kabaka, d.h.
König des Teilstandes Buganda, wird gekrönt.
Die Monarchie war 1966 von Milton Obote abgeschafft worden, nachdem König Mutesa II.
gestürzt worden war.
Den Sturm auf den Palast führte damals ein Armeeoffizier namens Idi Amin an, der seinerseits wenige Jahre später Obote absetzte und sich selbst zum Diktator von Uganda aufschwank.
Nach dem Sturz Idi Amins herrschte wieder Obote, der dann vor acht Jahren vom derzeitigen Präsidenten Museveni vertrieben wurde.
Über das Königtum in Uganda und die politischen Hintergründe berichtet Roland Machatschke.
Die Hymne von Buganda wird heute besonders inbrünstig angestimmt werden.
Seit Monaten hat sich die Bevölkerung auf das große Ereignis vorbereitet.
Mehr als 500.000 Schilling hat der Krönungsmantel aus rotem Samt mit Goldstickerei beim Spezialisten und königlich-britischen Hoflieferanten in London gekostet.
Goldringe wurden in der teuren Londoner Regent Street bestellt.
Zwei Kronen bekommt der Kabakker von Buganda aufs Hauptgesetzt.
Eine aus traditionellen Materialien wie Baumrinde, die andere aus Gold.
Der neue König ist 38 Jahre alt, hat die meiste Zeit seines Lebens im erzwungenen Exil in England verbracht, ist dort in ein Privatinternat gegangen, hat ein Jus-Studium in Cambridge abgebrochen, hat kurze Zeit als Vertreter für Verbund Glasfenster gearbeitet, wollte Filmregisseur werden und war die letzten Jahre als Journalist für Afrika-Magazine tätig.
In einem BBC-Interview beschreibt Prinz Ronald, der Sapataka Mwendi Mutebi II.
von Uganda, was er als seine Aufgaben als König sieht.
Uganda hat enorme gesellschaftliche Störungen mitgemacht.
Unser Volk lebt in ungeheurer Armut.
Es gibt viel zu tun.
Die Wunden müssen geheilt werden.
Unser Volk muss motiviert werden, sich weiterzuentwickeln und einen höheren Lebensstandard zu erreichen.
Über Armut weiß Prinz Ronnie, wie er von seinen Freunden genannt wird, durchaus selbst Bescheid.
In London lebte er zuletzt in einer Zwei-Zimmer-Wohnung zusammen mit seiner Lebensgefährtin und dem gemeinsamen Sohn, der jetzt sechs Jahre alt ist.
Heiraten darf er sie nicht, weil sie aus Ruanda stammt und der Kabaker nur ein einheimisches Mädchen ehelichen darf.
Das Leben in Uganda wird von einem strikten Clansystem bestimmt, in dem der König einen exakt definierten Platz hat, erläutert Pfarrer Kai Jumba, Mitglied des Kronrats und Haushofmeister.
In Uganda bedeutet der Kabak alles.
Er ist wie ein Familienvater.
Wir sind zu lange verwaist gewesen.
In Uganda wird man in einen Clan hineingeboren, der gibt einem den Namen, der stellt Regeln fürs Heiraten auf und wenn man stirbt, wird man nach den Riten dieses Clans begraben.
Das gilt für jeden, auch wenn er ein Universitätsprofessor oder ein Pfarrer ist.
Aus den Clans kommt der König.
Er ist unser aller Vater.
Er bedeutet uns alles.
Die Woche war anstrengend für Prinz Ronny.
Er musste die alte Königstrommel neu bespannen.
Er musste Zwiesprache mit der Nabelschnur seines vor 24 Jahren verstorbenen Vaters halten.
Sie ist nach dem Glauben der Bugander eine Verbindung über den Tod hinaus und wird in einer Rindenhülle in einer eigenen Hütte aufbewahrt.
Er nahm in einer Kanu-Regatte auf dem Viktoriaseeteil und musste heute bei Sonnenaufgang einen Scheinkampf mit Stammeskriegern auf dem Budo-Hügel austragen.
Nach der Krönung schlägt der König die Trommel und verkündet damit den Untertanen, dass ein neuer Kabaka die Herrschaft übernommen hat.
Heute ist das rein symbolisch zu verstehen.
Präsident Museveni sieht den Kabaka von Buganda vor allem als Traditionsfigur, obwohl Kritiker vor politischen Folgen der Wiedereinführung der Monarchie warnen.
Die Gegensätze zwischen Nord und Süd könnten aufbrechen, sagen sie, weil mit der Krönung des Kabakka der Süden mehr Einfluss habe.
Und es könnten auch Probleme zwischen den Clans entstehen, von denen es in Uganda 52 gibt.
Und der neue König hat durchaus politische Ambitionen, die er nicht verschweigt.
Das Kabakkatum war historisch nie eine lokale Einrichtung.
Die Kabakkas Bugandhas haben Einfluss in der gesamten Region gehabt und darüber hinaus.
Ich habe nicht die Absicht, mich auf Buganda zu beschränken.
meint der neue König von Buganda.
Drei Zahnradbahnen gibt es derzeit noch in Österreich, auf den Schneeberg in Niederösterreich, zum Achensee in Tirol und auf den oberösterreichischen Schafberg.
Letztere Zahnradbahn in St.
Wolfgang wird morgen 100 Jahre alt.
Marie-Therese Ortner und ihrem Gitt Breslmeier laden sie zu einer akustischen Fahrt ein.
Seit 100 Jahren befördert die Schafbergbahn unzählige Passagiere auf die Schafbergspitze.
Jedes Jahr von Mai bis Oktober dampft die Zahnradbahn vom Ausgangspunkt in St.
Wolfgang bis zur Spitze des Schafbergs.
Fährt man mit einer der fünf Dampfloks, benannt nach Blumen aus der Flora des Schafbergs,
wie zum Beispiel Enzian oder Almrausch, dauert die Reise eine Stunde.
Steigt man hingegen in einen der beiden Dieseltriebwagen, übrigens die ältesten der Welt, hat man bereits nach 40 Minuten das 1700 Meter hohe Ziel erreicht.
Die Fahrt mit der 100 Jahre alten Dampflok im gemütlichen Tempo von sieben Stundenkilometern führt quer über Almwiesen, wo sich die Kühe nicht stören lassen, durch felsige Einschnitte und durch dunkle, feuchte Tunnels.
Gerade so lange, dass man das Licht an beiden Enden nie aus den Augen verliert.
Die Fahrt auf den Schafberg ist eine Reise.
Da stören auch nicht die zwei Zwangspausen, um Wasser zu tanken.
Wenige Schritte vom Gipfelbahnhof entfernt befindet sich das Schafberg-Hotel.
Dieses gehört, so wie auch die Bahn, den österreichischen Bundesbahnen.
Von der Terrasse des Hotels kann man das halbe Salzkammergut überblicken.
Unmittelbar zu Füßen liegen drei der größten österreichischen Seen, der Mondsee, der Attersee und der Wolfgangsee.
Seit nunmehr 100 Jahren zieht dieser Blick unzählige Menschen an.
Schon Kaiser Franz Josef suchte mit Katharina Schratt Erholung auf dem Schafberg, allerdings im eigenen Hofsalonwagen.
Auch der abgedankte König Edward VIII.
war mit der bürgerlichen Frau Simpson Gast der Schafbergbahn.
Für alle anderen Touristen, damals zumeist Adelige oder Angehörige des Großbürgertums, kostete eine Fahrt 8 Gulden.
Die Währung hat sich inzwischen geändert.
Heute kostet eine Berg- und Talfahrt für Erwachsene 200 Schilling.
Nicht geändert haben sich Wagen und Dampflokomotiven.
Diese stammen nämlich noch aus der Eröffnungszeit.
Nach nur einjähriger Bauzeit fand die feierliche Eröffnung schließlich am 1.
August 1893 statt.
Heute sind es 225.000 Touristen, die alljährlich eine Fahrkarte lösen.
Somit ist die Scharfbergbahn die meistbesuchte Touristenattraktion Oberösterreichs.
Grund genug, das 100-jährige Bestehen der Zahnradbahn gebührend zu feiern.
Zum Anlass des Jubiläums finden zahlreiche Festveranstaltungen statt.
Auch die Post hat eine eigene Sondermarke herausgegeben.
Voraussichtlich wird man nur noch zwei Jahre mit den alten Dampfloks fahren können.
Es werden neue Lokomotiven gebaut, von denen zurzeit eine am Schafberg erprobt wird.
Wenn sich die neue Lok bewährt, werden die alten durch die neuen ersetzt werden.
In jedem Fall, die Zukunft der Schafbergbahn ist gesichert.
100 Jahre Schafbergbahn, ein Bericht von
Marie-Therese Ortner und Irmgard Preselmayr.
Heute jährt sich zum 150.
Mal der Geburtstag des steirischen Dichters Peter Rossecker.
Sein Heimatland hat ihm heuer die Landesaustellung gewidmet.
Peter Wolf zieht im Folgenden eine Zwischenbilanz des Rossecker-Gewenkherrs.
Als Landesjahres zieht Peter Rossecker das Landesaustellungs-Sonderheft der steirischen Berichte des Volksbildungswerkes.
Nicht zu Unrecht, denn er hat auch heuer im Jahr des Gedenkens einiges bewirkt.
Nicht nur eine flächendeckende Landesausstellung, in der sicherlich neben kritischer Auseinandersetzung mit dem Waldbauernbuben, Heimatpoeten, Journalisten, frühen Grünen und von Sozialreformern wie Nationalen ebenso vereinnahmten Rossegger, auch so etwas wie steirische Identität geboten wird, sondern auch darüber hinaus.
Von Freilichtbühnen bis zu honorigen Club-2-Diskussionsrunden ist er in aller Munde.
Vielleicht verspürt so mancher den Nachholbedarf, sich mit dem Dichter auseinanderzusetzen, der für viele ein Begriff ist, ohne dass sie ihn kennen.
Buchhandlungen berichten von einem auf das Drei- bis Zehnfache gestiegenen Verkauf von Roseca-Büchern und großer Nachfrage nach Literatur über Roseca.
Ein Freund ging nach Amerika und schrieb vor einigen Länzen
Schick mir Rosen aus Steiermark, ich hab eine Brau zu begrenzen.
Auch auf Tonträgern ist Peter Rossecker wieder präsent.
Musil und Joseper, die mit diesem Rossecker-Lied vor Jahren am Beginn einer neuen Heimatwelle standen, haben eine Neueinspielung von Rossecker-Texten auf den Markt gebracht und ebenso die steirischen Aushängeschilder anspruchsvoller Popmusik STS.
Und auch Autoren von heute kommen an Rossecker nicht vorbei.
So etwa Herms Fritz.
Zuerst ein kurzes Zitat von Peter Rossecker.
aus dem Sünderglöckl, sehr aktuell, Peter Oseka, nicht?
Prüderie ist das untrüglichste Zeichen des moralischen Verfalles.
Dazu habe ich zu sagen, mag ich auch der Amoral verfallen sein,
Brüde bin ich nicht!
Die Landesausstellung bringt der Steiermark und jener Region, die noch von Rossecker selbst den tourismusträchtigen Namen Waldheimat hat, den nach den Einbrüchen vergangener Jahre dringend benötigten Erfolg.
Auch wenn jemand, der mit einer Kombikarte alle drei Ausstellungsorte besucht, gleich dreimal als Besucher gezählt wird.
Kulturhofrat Dieter Zwing will das aber nicht als Schönfärberei sehen.
Es ist insofern nicht geschummelt, weil wir drei voneinander ziemlich weit entfernte Ausstellungsorte haben.
Zweitens, die Ausstellungen doch als eigene Veranstaltungen zu sehen sind.
Und ich glaube, das zählt, dass Menschen zweimal oder gar dreimal überhaupt in die Region kommen.
Das heißt in Zahlen bis gestern 113.000 verkaufte Karten und gezählte 160.000 Besucher-Eintritte an allen drei Ausstellungsorten.
Eine Überraschung gab es im kleinen Bergdorf St.
Kathrain.
Für die dort angesiedelte Ausstellung über Roseggers Verhältnis zur Kirche rechnete man ursprünglich mit insgesamt nur 30.000 Besuchern, bis gestern gab es bereits mehr als 40.000.
Einen möglichen Grund sieht der wissenschaftliche Leiter der Landesausstellung Gerald Schöpfer in der vielleicht unfreiwilligen Aktualität, die dieses Thema jüngst erlangt hat.
Also ich würde sagen, dass die Diskussionen, um es ganz offen zu sagen, um Bischof Grein und ähnliche Dinge fast täglich sich auch in der Ausstellung abspielen.
Und nach diesem Beitrag von Peter Wolf noch eine Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen.
Schweiz, Bosnien-Herzegowina.
In Genf gehen die Verhandlungen über die Zukunft Bosniens weiter.
Moslems, Kroaten und Serben haben sich gestern grundsätzlich auf eine Dreiteilung des Landes geeinigt.
Heute geht es um die wichtigste Frage, nämlich um die Grenzziehung.
Unklar ist auch noch, ob die Union aus drei bosnischen Republiken ein Staatenbund sein soll, wie von Serben und Kroaten verlangt, oder ein Bundesstaat, wie ihn die Moslems anstreben.
Österreich.
Bundeskanzler Franitzki hat heute die Dornbirner Messe eröffnet.
In seiner Rede legte Franitzki ein klares Bekenntnis zur EG ab.
Zur Steuerreform meinte der Bundeskanzler, sie bringe breiten Schichten der Bevölkerung Vorteile.
Die Regierung werde aber die Vorbehalte einzelner Gemeinden ernst nehmen.
Er stellte Verhandlungen in Aussicht.
Der neue ÖBB-Generaldirektor Helmut Draxler will sich um eine schlanke Bahnadministration kümmern.
Als weiteres Ziel nannte er ein effizientes Kostenmanagement.
Den Eigenkapitalbedarf der ÖBB bezifferte Draxler mit etwa 40 Milliarden Schilling.
Der neue Generaldirektor schloss auch die Stilllegung einiger Bahnstrecken nicht aus.
Europäische Gemeinschaft Der Währungsausschuss der EG tritt am Nachmittag zu einer Krisensitzung zusammen.
Anlass sind die jüngsten Turbulenzen im europäischen Währungssystem.
Gestern standen vor allem der französische Front, aber auch die Währungen Belgiens, Dänemarks, Spaniens und Portugals unter starkem Abwertungsdruck.
Italien.
Ein Zugunglück in Norditalien hat mindestens ein Menschenleben gefordert.
34 Reisende wurden verletzt.
Das Unglück ereignete sich in einem Tunnel in der Nähe von Novara.
Der Schnellzug Paris-Florenz fuhr aus noch ungeklärter Ursache auf den stehenden Expresszug Frankfurt-Rom auf.
Dabei wurden zwei Waggons regelrecht zerquetscht.
Das Wetter heute Nachmittag.
Allmählich in ganz Österreich Regenschauer und mitunter heftige Gewitter.
In Kärnten und der Südsteiermark vorerst noch sonnig.
Höchsttemperaturen im Süden und Osten um 29 Grad, sonst um 19.
Damit sind wir am Ende von fast einer Stunde Information durch den aktuellen Dienst des Hörfunks.
Die nächste ausführliche Journalsendung zur gewohnten Zeit morgen um 17 Uhr.
Bis dahin verabschiedet sich im Namen des Teams Herbert Dobrowolny.
Serben, Kroaten und Bosnier verhandeln Waffenstillstand, der aber in Bosnien nicht von Dauer ist. In Genf wird indes über Gestalt und Grenzziehung innerhalb Bosnien-Herzegowinas diskutiert.
Mitwirkende:
Langer, Waltraud [Gestaltung]
Datum:
1993.07.31 [Datum der Restaurierung]
Schlagworte:
Politik
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Krieg
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Krisen und Konflikte
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Verhandlung
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Friede
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Peter Mooslechner, Wirtschaftsforscher. Verteuerung der Bankdienstleistungen steht an, auch die Erträge der heimischen Banken sind angestiegen.
Mitwirkende:
Bornemann, Dieter [Gestaltung]
, Mooslechner, Peter [Interviewte/r]
Datum:
1993.07.31 [Datum der Restaurierung]
Schlagworte:
Wirtschaft
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Finanzwesen und Kreditwesen
;
Währung
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Konsum
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der neue König von Buganda, einer Region Ugandas, Ronald Muwenda Mutebi II war lange im Exil in London, wo er in Cambridge kurz studierte und als Glasvertreter tätig war. König Ronny lebte in London mit seiner Lebensgefährtin und kehrte 1986 nach Uganda zurück.
Mitwirkende:
Machatschke, Roland [Gestaltung]
, Ronald, Muwenda Mutebi II [Interviewte/r]
Datum:
1993.07.31 [Datum der Restaurierung]
Schlagworte:
Politik
;
Reportage
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Kontinente / Afrika
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten