Mittagsjournal 1993.08.14

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Untertitel der Amara.org-Community
    Samstag, 14.
    August, Sie hören das ORF-Mittagschanal in den Programmen Österreich 1 und Ö3 am Mikrofon, Volker Obermeier.
    Bis kurz vor eins haben wir Beiträge zu folgenden Themen geplant.
    ÖVP-Generalsekretärin Korosek zu den parteiinternen Differenzen beim Thema Aufenthaltsgesetz.
    Lokal-Augenschein in Sarajevo.
    Italien schickt Soldaten an die Grenzen zu Slowenen und Kroatien.
    In Russland reagiert Parlamentschef Khasbulatov auf die jüngsten Vorschläge von Präsident Jelzin.
    In Österreich gibt es bei der Kontrolle von Wildfleisch Gesetzeslücken.
    Die Klagenfurter Messe ist eröffnet.
    Im Journal zu Gast ist heute Helmut Draxler, seit kurzem neuer Generaldirektor der ÖBB.
    Außerdem im Mittagsschornal, internationaler Hypnosekongress in Wien und ein Bericht über die Dreharbeiten zur neuen Fernsehserie Kommissarex.
    Soweit das geplante Inhaltsverzeichnis dieser Sendung.
    Den Prolog bilden die Nachrichten.
    Redaktion Elisabeth Manners, Spreche ist Stefan Pukani.
    Thailand.
    Die Hoffnung auf Überlebende nach dem Hotel-Einsturz in Thailand schwindet.
    Helfer berichteten, es seien keinerlei Hilferufe von eingeschlossenen Personen mehr aus dem zerstörten Hotel in Nakhron Ratchasim zu hören.
    Offiziell wurden bisher 58 Tote registriert, doch liegt die Zahl der Opfer vermutlich weit höher.
    In dem gestern eingestürzten Hotel werden immer noch Leichen vermutet.
    Mehr als 250 Verletzte werden in Spitälern behandelt.
    Noch heute früh konnten einige Überlebende geborgen werden.
    Das Hotel wurde zum Zeitpunkt des Unglücks gerade um ein siebendes Stockwerk erhöht.
    Die Belastung dürfte das Hotel zum Einsturz gebracht haben.
    Bosnien-Herzegowina.
    Die bosnischen Serben akzeptieren die Rückzugslinie am Berg Igman.
    Auch die mehrheitlich moslemische Armee Bosniens stimmt dieser Regelung zu.
    Nach UNO-Angaben wollen sich die serbischen Verbände bis heute Nachmittag hinter diese Linie zurückziehen.
    Um 16 Uhr will man ein Abkommen unterzeichnen.
    Darin sollen beide Seiten die Verwirklichung des Rückzugs bestätigen.
    Großbritannien, Vereinte Nationen.
    Über die Evakuierung von Kranken und Verwundeten aus Sarajevo tobt ein heftiger Streit.
    Der britische Premierminister Major empört sich darüber, dass bei der von ihm initiierten Hilfsaktion nur wenige Kinder auf den UNO-Listen stehen.
    Eine UNO-Sprecherin meinte dagegen, man könne Sarajevo nicht in einen Supermarkt verwandeln, wo die Leute kommen und auswählen, wer in Sicherheit gebracht werden soll.
    Österreich.
    Steyr war in der vergangenen Nacht Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen bosnischen Serben und Muslimen.
    Zehn Serben hatten gegen ein Uhr früh ein Lokal im Stadtteil Steyrdorf gestürmt.
    Sie waren mit Eisenstangen, Pflastersteinen und abgebrochenen Flaschen bewaffnet.
    Das Lokal wurde zertrümmert, sechs Menschen erlitten schwere Verletzungen.
    Anschließend zerstörten die Serben die Fassade eines türkischen Geschäftes.
    Sieben Angreifer wurden festgenommen.
    Nach drei Männern wird noch gefahndet.
    Vereinte Nationen, Libyen.
    Die Westmächte drohen Libyen mit einer Verschärfung der UNO-Sanktionen.
    Die USA, Großbritannien und Frankreich haben Libyen ultimativ aufgefordert, nicht länger die Mitarbeit bei der Aufklärung von zwei Bombenanschlägen zu verweigern.
    Andernfalls muss die Regierung in Tripolis mit der Verschärfung der internationalen Sanktionen rechnen.
    USA.
    Papst Johannes Paul II.
    appelliert an die amerikanischen Bischöfe, mehr für ihre Glaubwürdigkeit bei der Jugend zu tun.
    Bei einer Messe in Denver in Colorado sagte der Papst, die Oberhirten hätten die Aufgaben, jungen Menschen bei der Entdeckung der geistigen Werte der christlichen Religion zu helfen.
    Die Kirche solle nie als weltliche Institution erscheinen.
    USA.
    Die Regierung in Washington bereitet die Ausweisung eines mutmaßlichen Wächters in einem früheren Nazi-KZ vor.
    Der 73-jährige Mann wird beschuldigt, in Mauthausen KZ-Wächter gewesen zu sein.
    Er hat offensichtlich seine Vergangenheit bei der Einreise in die USA im Jahr 1955 geheim gehalten.
    Nun wurde er nach Angaben der amerikanischen Behörden entlarvt.
    Deutschland.
    Rechtsextreme planen für heute eine Kundgebung in Bischoferode.
    Ein Kali-Bergwerk in diesem Ort ist von der Schließung bedroht.
    Die Demonstration wurde ausdrücklich als Solidaritätsaktion für die streikenden Kali-Kumpel deklariert und nicht als Gedenkveranstaltung anlässlich des Todestages von Rudolf Hess.
    Bei den Bergarbeitern stößt das Vorhaben der Rechtsextremen auf Ablehnung.
    Ein Betriebsratsmitglied distanzierte sich heute früh von der unerwünschten Solidarität.
    Er kündigte an, die Belegschaft werde rechtzeitig die Werkstore verschließen.
    Die deutsche Polizei hat in mehreren Bundesländern Gedenkveranstaltungen zum Tod des ehemaligen Hitler-Stellvertreters verboten.
    Deutschland.
    Der Schiffsverkehr auf Rhein und Main war heute erheblich behindert.
    An der Mainmündung war ein mit 1000 Tonnen Industriekohle beladenes niederländisches Güterschiff aus bisher noch ungeklärter Ursache gesunken.
    Die Ladung dürfte verrutscht sein.
    Aus den Tanks des Schiffes drohten 8000 Liter Dieseltreibstoff auszutreten.
    Nordirland.
    Vor einem Restaurant in Belfast ist eine Autobombe explodiert.
    Mehrere Personen wurden verletzt.
    Die Terrororganisation IRA hatte kurz vor der Detonation die Polizei von dem geplanten Anschlag informiert.
    Evakuierungsmaßnahmen der Beamten waren zu spät.
    Mexiko.
    Aus Mexiko City wird ein folgenschwerer Unfall gemeldet.
    Ein Lastwagen mit defekten Bremsen raste in den Hof eines Kindergartens.
    Sieben Personen wurden getötet, unter ihnen drei Kinder im Alter von vier und fünf Jahren.
    Das Wochenende verspricht laut Wetterredaktion sonnig und heiß zu werden, ideales Badewetter heute und morgen.
    Mehr zum Wochenendwetter jetzt von Gerhard Steiner.
    Der Wettertenor für die nächsten Tage sonnig und hochsommerlich heiß.
    Vom Mittelmeer strömt warme Luft nach Österreich und sorgt für Höchstwerte oft über 30 Grad und Badewetter.
    Die Meldungen von 12 Uhr.
    Wien heiter 27 Grad, Eisenstadt heiter 26, St.
    Pölten und Linz wolkenlos 25, Salzburg heiter 28, Innsbruck heiter 23 Grad, Bregenz heiter 20, Graz heiter 27 und Klagenfurt heiter 24 Grad.
    Es bleibt heute im größtenteils Österreich sonnig.
    Beachtliche Quellwolken bilden sich nur in Vorarlberg und Tirol.
    Hier kann es gegen Abend zu einzelnen Wärmegewittern kommen.
    Sonst ist die Gewitterwahrscheinlichkeit gering.
    Die Südströmung macht sich im Westen phönig bemerkbar.
    Von Patscherkofel werden bis zu 40 Kilometer pro Stunde gemeldet.
    Im Wiener Becken und im Nordburgenland als Südostwind.
    Die Nachmittagstemperaturen liegen meist zwischen 28 und 32 Grad.
    Die kommende Nacht wird überwiegend klar, nur in Westösterreich könnte es noch gewittern.
    Es kühlt auf 16 bis 11 Grad ab.
    Auch morgen wird es zunächst meist sonnig sein, mit Höchstwerten zwischen 28 und 33 Grad.
    In 2000 Metern hat es immerhin zwischen 13 und 16 Grad.
    Allerdings sind am Nachmittag im gesamten Bergland Gewitter möglich, am häufigsten sicherlich und schon ab Mittag in Vorarlberg und Tirol, sonst aber nur vereinzelt.
    Im Osten Österreichs bleibt es wahrscheinlich trocken und windig.
    Auch zu Wochenbeginn hält das Sommerwetter an.
    Die Höchstwerte werden jenseits der 30 Grad liegen und erst am Dienstag dürfte es von Westen her gewittrig werden.
    12 Uhr und 8 Minuten ist das jetzt.
    Die Diskussion um das neue Ausländeraufenthaltsgesetz dauert an und geht zunehmend quer durch die Parteien.
    Nachdem innerhalb der SPÖ unterschiedliche Meinungen zum Vollzug dieses Gesetzes laut geworden sind, bricht nun innerhalb der ÖVP eine heftige Diskussion um das Aufenthaltsgesetz los.
    ÖVP-Justizsprecher Michael Graf ist gestern für eine Änderung des Gesetzes eingetreten.
    Er hält die Bestimmungen eines Rechtsstaates für unwürdig.
    Selbst kritisch gestand Graf ein, dass er sich die Bestimmungen nicht genau durchgelesen habe.
    Worauf heute Vormittag der Sicherheitssprecher der ÖVP, Hubert Pirker, das Gesetz vehement verteidigte.
    Bezugnehmend auf die Kritik, meinte Pirker, das Grüne Panikorchester begleitet von einigen Halbinformierten Spiele offenbar wieder auf.
    Was ist nun tatsächlich die Linie der ÖVP zum Aufenthaltsgesetz?
    Robert Stoppacher fragte dazu ÖVP-Generalsekretärin Ingrid Korusek.
    Frau Generalsekretärin Korusek, Ihr Justizsprecher Michael Graf hat gemeint, er habe jetzt nach dem Beschluss des Aufenthaltsgesetzes im Parlament ein schlechtes Gewissen.
    Sie haben dieses Gesetz seinerzeit auch mit beschlossen.
    Haben Sie auch ein schlechtes Gewissen?
    Also grundsätzlich ist es immer gut, wenn jemand ein schlechtes Gewissen hat, ja.
    Aber jetzt, das Ganze ist zu ernst, um hier zu spaßen.
    Wir haben ein Gesetz beschlossen.
    Ich habe
    kein schlechtes Gewissen.
    Ich habe mir dieses Gesetz sehr genau angeschaut und ich bin der Meinung, dass man dieses Gesetz jetzt zu vollziehen hat, wobei eine humane Anwendungspraxis eine Selbstverständlichkeit ist.
    Sinn dieses Gesetzes ist es, den Zuzug von Ausländern zu erschweren.
    Das ist im Interesse der Bevölkerung.
    Das wollen die Menschen.
    Das ist auch im
    im Sinne einer Arbeitsplatzsituation, die sich ja verschärft hat.
    Und das ist im Sinne des Gesetzes.
    Es sollte sich aber herausstellen, dass bei der Anwendungspraxis es irgendwo zu Härten kommt.
    Selbstverständlich muss man dann auch den Mut haben zu Veränderungen.
    Das ist eine Selbstverständlichkeit.
    Aber jetzt sofort hysterisch zu reagieren, wenn ein Gesetz 30 Tage in Kraft ist, halte ich für nicht richtig und auch nicht verträglich.
    Halten Sie die Reaktion des Justizsprechers Graf für hysterisch?
    Ich halte sie für überzogen und ich bin eigentlich überrascht über seine Stellungnahmen, weil das eigentlich gar nicht so zu ihm passt, gerade als Justizsprecher, wo er doch weiß, dass man eben ein Gesetz einmal zu vollziehen hat und sich eben hier die Praxis anzusehen hat.
    und dann Veränderungen vorzunehmen.
    Ich bin durchaus bei ihm, dass man auch den Mut haben muss, wenn man einen Fehler gemacht hat, das einzugestehen.
    Nur das sollte man in aller Ruhe prüfen.
    Das heißt, Justizsprecher Graf vertritt innerhalb der ÖVP eine Einzelmeinung?
    Ja.
    Wie steht es dann mit dem Wissenschaftssprecher Brünner von Ihrer Partei, der ja auch auf Distanz zu diesem Gesetz gegangen ist?
    Ja, beim Justizsprecher Brünner
    Wissenschafts-Sprecher.
    Aber wer überhaupt mit dem Gesetz damals zugestimmt hat, da bin ich jetzt überfragt.
    Ich glaube, nein.
    Also so eine Einzelmeinung kann es ja dann auch wieder nicht sein.
    Es ist nicht nur der Herr Graf, der dagegen ist.
    Also der Herr Justizsprecher Dr. Graf hat dem Gesetz zugestimmt.
    Gerade als Justizsprecher, bitte, bin ich überzeugt, dass er das Gesetz auch angesehen hat.
    Und die Unterscheidung, die wir haben, ist ja nur die, dass ich sage, bitte, das muss man jetzt, bzw.
    die GesamtöVP, das muss man jetzt in aller Ruhe prüfen.
    Und noch einmal sollte sich herausstellen, dass da oder dort ein Fehler passiert ist.
    Selbstverständlich muss man das korrigieren, aber nach einer gewissen Zeitspanne.
    Also hier ist der Unterschied, dass ich jetzt nicht ad hoc sage, und jetzt sofort und gleich, sondern hier soll man in aller Ruhe prüfen.
    Also das unterscheidet mich von dem Justizsprecher Graf.
    Die ÖVP versteht sich als christliche Partei.
    Nun werden gerade aus der Kirche und von der Caritas Stimmen laut, die sehr deutlich auf eine Änderung dieses Aufenthaltsgesetzes drängen.
    Gibt Ihnen das zu denken?
    Ja, noch einmal.
    Wir haben ja auch nicht gesagt, dass das nicht infrage kommt, wenn es notwendig ist.
    Aber bitte, ich bin eine Praktikerin.
    Wissen Sie, ich bin ja nicht erst seit gestern auf der Welt.
    Ich möchte hier wirklich in aller Ruhe das prüfen, wenn wir das in der Anwendungspraxis anschauen.
    Nach einem tagelangen Verwirrspiel haben die bosnischen Serben einen Rückzug von Berg Ikman akzeptiert.
    Mit der UNO wurde die neue Front auf dem Berg vereinbart.
    Zustimmung zu den neuen Stellungen der Serben kommt auch von den Moslems.
    Nach Angaben von UNO-General Brigman soll der Rückzug bis heute Nachmittag abgeschlossen sein.
    Damit wäre das letzte Hindernis für die Fachsetzung der Genfer Gespräche am Montag überwunden.
    Während es auf der militärischen und politischen Ebene hin und her geht, hat sich das Leben in Sarajevo der Lage entsprechend normalisiert.
    Zum ersten Mal nach fünf Wochen ist gestern Abend ein Konvoi mit Hilfsgütern in der bosnischen Hauptstadt eingetroffen.
    Die Lastwagen brachten 35 Tonnen Nahrungsmittel in die Stadt.
    Auch sollen bereits LKW mit Treibstoff für die Krankenhäuser und die Wasserpumpen Sarajevo erreicht haben.
    Die Situation in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo Mitte August 93.
    Ein Lokal-Augenschein unseres Reporters vor Ort Fritz Pesata.
    In gut drei Wochen ist die eingeschlossene bosnische Hauptstadt Sarajewo beinahe eine Stadt wie jede andere.
    Menschen sitzen im Park, sie trinken Kaffee oder fahren mit dem Fahrrad spazieren.
    Postospiel ist trügerisch und seit Beginn der Genfer Verhandlungen schweigenden, schweren Waffen der Serben auf den Hügeln rund um Sarajewo können jederzeit wieder ihr todbringendes Feuer eröffnen.
    Kaum verstummt ist es ja nie, aber immerhin.
    Auch sonst bietet sich dem Journalisten, der zuletzt zu Weihnachten in der schwergeprüften Stadt war, auf den ersten Blick ein positiveres Bild an als vor acht Monaten.
    Es gibt hier tatsächlich Restaurants mit Fleisch und frischem Gemüse.
    Es gibt wenig und nur ein Portobier.
    Und auf den mehr oder minder offiziell gewordenen Schwarzmärkten drängen sich die Menschen um ein erstaunlich vielfältiges Warenangebot.
    Die Erklärung dafür ist einfach.
    Hier auf diesen Märkten ist die bosnische Währung, der Dinar, außer Kraft gesetzt.
    Hier regiert die deutsche Mark.
    120 davon für eine Stange Marlboro, ebensoviel für eine Flasche Schligowitz.
    Zucker und Salz sind für 25 bzw.
    15 Mark erhalten.
    Und das alles bei durchschnittlichen Monatseinkommen von umgerechnet 35 bis 70 Schilling.
    Die Waren kommen entweder von geldknappen U-Bahn-Soldaten, hauptsächlich Ukrainer wird hier gesagt,
    oder sie werden von humanitären Organisationen abgezweigt oder aber auf abenteuerliche und gefährliche Weise nachts vom serbischen Gebiet in die Stadt gebracht.
    Schon schwerer erklärlich ist, woher die Leute das Geld nehmen, um diese Preise zu bezahlen.
    Wohl zum einen aus früheren Vermögen und zum anderen aus Tausch und Verkauf von nicht lebenswichtigen Gütern, wie etwa Autos oder Fernsehapparaten.
    Denn Strom gibt es natürlich keinen hier in Sarajevo.
    Wasser nur spärlich.
    und wovon jene Mehrzahl der Menschen lebt, die man nicht auf den Straßen und den Märkten sieht, lässt sich nur erahnen.
    Glücklich, wer einen Garten hat.
    Andernfalls funktioniert er seine Blumenkisten in eine Gemüseproduktionsstätte um.
    Wie gesagt, bei oberflächlicher Betrachtung ist die Lage in der Stadt erstaunlich stabil.
    Man sagt hier, solange in Genf verhandelt wird, bleiben die Granaten aus, bleiben stumm, machen die Schwarzhändler ihre Geschäfte und die Bevölkerung verspürt ein sommerliches Lebensgefühl.
    Doch die Nächte sind bereits recht kühl und machen bewusst, dass der nächste Winter vor der Tür steht.
    Wie viele Menschen dann diesen zweiten Kriegswinter in der belagerten Stadt überleben werden, daran wagt hier niemand zu denken.
    Fritz Besatter hat berichtet.
    Der Krieg in Bosnien-Herzegowina zeigt auch in den Nachbarstaaten immer mehr konkrete Folgen.
    Italien verstärkt seine Grenzen zum ehemaligen Jugoslawien und schickt Militäreinheiten, um sich vor serbischen Terrorkommanden zu schützen.
    Der bosnische Serbenführer Radovan Karadzic hat in den vergangenen Tagen und Wochen mehrfach solche Anschläge in den fremden Verkehrsorten an der Adria angedroht, wenn von Italien ein Angriff ausgehen sollte.
    Inzwischen protestiert Slowenien gegen den Militäraufmarsch in Friol.
    Ein Bericht von Richard Gasser.
    Die ersten Meldungen sprachen von einer regelrechten Generalmobilmachung an Italiens Ostgrenze.
    40.000 Soldaten sollten zwischen Darwis und Triest an der 300 Kilometer langen Grenze zu Slowenien aufmarschieren.
    Verteidigungsminister Fabio Fabri begründete diese martialische Operation damit, dass man an der Grenze zu Slowenien, aber auch zu Österreich Waffen und Sprengstoff sichergestellt und auch mehrere Personen verhaftet habe.
    Mit mehreren hundert Einheiten sollte daher die grüne Grenze hermetisch abgeriegelt werden.
    Gegen das Einsickern serbischer Terrorkommandos hieß es nach einem Sicherheitsgipfel in Rom.
    Der Nachbarstaat Slowenien, mit dem Italien allein eine gemeinsame Landgrenze hat, empfand dies als affront und hat sofort massiv protestiert.
    Man sei selbst in der Lage, die Grenzen zu sichern und den Durchzug serbischer Terroristen zu verhindern, hieß es aus Laibach.
    Daraufhin hat Rom heute politisch beruhigt und die gesamte Militäroperation detaillierter dargestellt.
    Demnach wird das Militär erst nach den Mittsommerfeiertagen am Dienstag an der Grenze aufmarschieren und auch dann nicht mit hunderten Einheiten und tausenden Mann, sondern ganzen zwei Brigaden mit etwa 400 Mann.
    Sie sollen an den 59 Grenzübergängen die Sicherheitskräfte verstärken und die grüne Grenze überwachen.
    Gleichzeitig soll die italienische Marine die Patrouillen in der Adria verstärken, unterstützt auch von amerikanischen NATO-Schiffen.
    Die angebliche Gefahr von serbischen Terroranschlägen in Rimini und anderen Adria-Badeorten haben inzwischen die italienischen Sicherheits- wie die Fremdenverkehrsbehörden energisch bestritten, auch wenn die Sicherheitsvorkehrungen ausgeweitet wurden.
    Inzwischen plant die internationale Friedensbewegung Mia Sada Frieden jetzt
    Für heute Nachmittag eine Demonstration in Friaul.
    Beim Luftwaffenstützpunkt Aviano soll dabei gegen mögliche NATO-Einsätze und Bombardements protestiert werden, die von dieser Flugbasis ausgehen könnten.
    Das Militärgelände ist allerdings schon seit Tagen weiträumig abgesperrt, weil es als besonders gefährdete Zone für Terroranschläge gilt.
    Doch während Papst Johannes Paul II.
    gegenüber US-Präsident Bill Clinton eine solche Intervention in Bosnien befürwortet hat, plädiert die katholische italienische Wochenzeitung Familia Christiana für Zurückhaltung.
    Gestützt auf eine Umfrage, wonach 61% der Italiener gegen einen militärischen Eingriff sind, fordert das Kirchenblatt, dass man nicht mit Krieg auf Krieg reagieren dürfe.
    Italien schickt Militäreinheiten an die Grenzen zu Kroatien und Slowenien.
    Man will sich gegen mögliche serbische Terrorkommanden schützen, Richard Gasser hat informiert.
    12 Uhr und 20 Minuten, zehn vor halb eins.
    In Steyr in Oberösterreich ist es in der Früh zu einer Auseinandersetzung zwischen bosnischen Serben und Moslems gekommen.
    Eine Gruppe von zehn Männern stürmte ein Lokal, in dem Moslems saßen.
    Die Bilanz, sechs Menschen wurden schwer verletzt.
    Erik Hohenauer aus dem Landesstudio Oberösterreich.
    Die Auseinandersetzungen begannen kurz nach ein Uhr früh.
    Zehn Serben drangen mit Eisenstangen, Pflastersteinen und abgebrochenen Flaschen bewaffnet in das Lokal im Steirer Stadtteil Steierdorf ein.
    Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich eine heftige Schlägerei.
    Die zehn Männer zertrümmerten die Einrichtung und attackierten die Besucher des Lokales.
    Sechs Moslems erlitten schwere Verletzungen.
    Die Täterflüchteten zertrümmerten aber noch die Fassade eines türkischen Lokales, das sich in der Nähe befindet.
    In einem Großeinsatz gelang es der Polizei, kurz nach der Tat sieben der Täter im Alter von 20 bis 23 Jahren festzunehmen.
    Drei Männern gelang die Flucht.
    Nach ihnen wird derzeit noch gefahndet.
    Die Polizei befürchtet jetzt Racheakte der anderen Volksgruppen.
    Die Überwachung im Stadtteil Steierdorf wurde deshalb massiv verstärkt.
    Machtkampf in Moskau und kein Ende in Sicht.
    Die Protagonisten sind nach wie vor Präsident Boris Jelzin und Parlamentchef Ruslan Khasbulatov.
    Das letzte Kapitel schrieb der Präsident.
    Er kündigte Neuwahlen für den Herbst an.
    Außerdem will er einen Rat der Föderation bilden.
    Damit will Jelzin die Teilrepubliken und autonomen Regionen stärken und natürlich für seine Pläne gewinnen.
    Ruslan Khasbulatov sieht das natürlich anders.
    Vorgezogene Neuwahlen seien verfassungswidrig, reagierte er auf den entsprechenden Vorschlag Jelzins.
    Nur eine Regierung der nationalen Eintracht könne der Ausweg aus der derzeitigen Machtkrise sein, setzte der Parlamentspräsident nach.
    Heute gab Hasbulatov eine Pressekonferenz.
    Für uns dabei war Georg Dox.
    Parlamentswahlen im Herbst wird es nicht geben, das steht nicht zur Diskussion.
    Unmissverständlich hat heute Vormittag Parlamentspräsident Ruslan Hasbulatov die Initiative von Boris Yeltsin zurückgewiesen.
    Er konnte das mit umso mehr Bestimmtheit tun, als die Verfassung dem Präsidenten kein Recht gibt, das russische Parlament aufzulösen.
    Boris Yeltsin ist bei dem Versuch, die Vertreter der 88 russischen Verwaltungseinheiten zu einer Art Gegenparlament aufzubauen, offenbar gescheitert.
    Kraspulatov konnte daher ziemlich gelassen und ohne jede Polemik die Präsidentenvorschläge zurückweisen.
    Der russische Parlamentspräsident erklärte dann auch den hinhaltenden Widerstand der Parlamentarier zu den Privatisierungsdekreten des Präsidenten.
    Es gehe nach Kraspulatovs Worten nicht um eine prinzipielle Ablehnung der Privatisierung,
    sondern um die Frage, ob die Umwandlung der Wirtschaftsstruktur des Landes mittels Präsidialdekreten oder mittels vom Parlament verabschiedeter Gesetze durchgeführt werde.
    Und das ist keine reine Formsache.
    Denn hier wird nicht weniger entschieden als die Frage, wer künftig die russische Industrie kontrolliert, das Zentrum oder die Provinzen oder die Investitionsfonds und Banken.
    Herr Spolantow kritisierte auch die Einflussnahme Jeldzins an der Regierung vorbei und legte damit tatsächlich eine Schwäche des Jeldzinn-Lagers offen.
    Die Regierung, eine Mischung aus Reformern und Technokraten, ist gespalten.
    Die Reformer unter dem Druck der Republiken und Regionen, aber auch der Apparatschiks im Parlament, leiden unter dem immer enger werdenden Handlungsspielraum.
    Hans Blatow weist um das momentane Fronttief des Präsidenten und präsentiert sich heute als der nüchternere, pragmatischere Politiker, der allein um das Wohl des Landes besorgt ist.
    Das selbstsichere Auftreten des Parlamentspräsidenten ist ein Indiz dafür, dass es Boris Jelzin sehr schwerfallen dürfte, tatsächlich, wie angekündigt, im Herbst das Parlament neu wählen zu lassen, zumal Jelzin bislang nicht klarmachen konnte, wie er seine Vorstellungen eigentlich durchsetzen will.
    Russland, Rasmulatov bekräftigt, es wird heuer keine Parlamentswahlen geben, Georg Doxat berichtet.
    Er hat vor zwei Wochen am 1.
    August sein Amt angetreten.
    Die Rede ist von Helmut Traxler, Nachfolger von Heinrich Übleis als Generaldirektor der ÖBB.
    Traxler hat den Posten mit dem Auftrag übernommen, den Bundesbahnen eine neue Betriebsstruktur zu geben.
    Der Defizitbringer Schienenbau wird ausgegliedert und vom Bund finanziert.
    Die verlustbringenden Nebenbahnen, die nicht eingestellt werden sollen, künftig die Länder erhalten.
    Nach diesen und anderen Schritten soll der Bahnbetrieb gewinnbringend geführt werden.
    Damit das möglich wird, ist auch ein neues Dienstrecht für frisch eintretende Eisenbahner geplant.
    Frau Helmut Draxler, 43 Jahre alt und zuletzt Spitzenmanager bei den Linzer Stadtwerken, Bereich E-Werke und Straßenbahn, liegen schwere Aufgaben.
    Draxler eilt aber der Ruf heraus, für solche Aufgaben gerade der richtige Mann zu sein.
    Wer also ist dieser neue ÖBB-Generaldirektor, den außerhalb von Linz bisher nur wenige gekannt haben?
    Helmut Trax ist heute bei Hans Besenberg.
    Im Journal zu Gast.
    Herr Generaldirektor Dr. Traxler, die neue Bahn, die setzt auf Tempo, Beispiele Hochleistungsstrecken, Beispiel geplanter Semmeringtunnel und es gibt auch andere Beispiele.
    Aber viele Bahnkunden, Bahnbenützer, die klagen, dass sie eigentlich gar nicht so viel Tempo wollen, sondern mehr Komfort.
    Ist da die Bahn dabei, mehr die Träume der Techniker zu verwirklichen als die Wünsche der Kunden?
    Naja, wir werden sicher den Kundenwunsch auf die höchste Ebene stellen, das ist keine Frage.
    Aber neben Komfort ist noch etwas ganz anderes wichtig, was wir aus den Umfragen kennen.
    Das ist die Pünktlichkeit.
    Das ist vielleicht überhaupt das größte wettbewerbsentscheidende Moment für die Bahn.
    Und hier haben wir wirklich einiges gut zu machen.
    Und wenn Sie sagen Geschwindigkeit,
    Natürlich, ich weiß das selber, weil ich ja das oft nutze, wenn Sie jetzt von Wien nach Linz oder umgekehrt fahren, was hilft es Ihnen wirklich, wenn Sie fünf Minuten schneller sind oder zehn Minuten sogar schneller sind, wenn in Wirklichkeit aber der Zug erst 20 Minuten später wegfährt oder Sie dort dann doch zu spät zum Termin kommen und aus dieser Vorsicht heraus einen Zug früher mit einem Takt nehmen.
    Da muss man halt fragen, ist das wirklich unser Ziel und das ist es nicht.
    Das heißt, sie werden mehr auf Komfort setzen, auch Pünktlichkeit gehört zum Komfort, und vielleicht weniger aufs Tempo drücken.
    Das ist sicher richtig und das muss man auch sehen, wenn Geschwindigkeit jetzt für die französischen Bahnen entscheidend ist, wo die in relativ flachen Land, Sie kennen diese Zentrierungen in Frankreich auf Paris, wenn dort 600, 500 Kilometer die Bahn dann wirklich entscheidend ist von der Geschwindigkeit, dass sie akzeptiert wird, ist das natürlich eine andere Voraussetzung, als wie bei uns mit unserer Topografie, wo im Wesentlichen die Leute vielleicht nur eine Stunde drinnen sitzen, die häufigsten Verbindungen sind ja unter 70 Kilometer.
    und der Reisebereich, den darf man nicht so überschätzen, der ist ja nicht so enorm groß.
    Zwei Drittel unserer Personen fahren ja im Nahverkehr, im sogenannten Nahverkehr, und da ist natürlich Geschwindigkeit nicht unbedeutend, aber nicht ganz entscheidend.
    Nachgefragt hat der Semmering-Tunnel unter diesen Umständen mit dieser neuen Philosophie für Sie nicht mehr absolut erste Priorität?
    Was ich bisher an Studien lesen konnte und was mir meine Experten gesagt haben, könnte sich die Verbindung zum Beispiel Wien-Graz um fast eine halbe Stunde verringern.
    Und das ist ganz schön entscheidend, nicht?
    In so einer relativ kurzen Strecke Wien-Graz eine halbe Stunde gewinnen, ist sicher kein unbedeutender Punkt.
    Hinter der Frage Technik oder Komfort, hinter dieser Frage, mit der ich begonnen habe, steckt ja eine zweite, grundsätzliche.
    Nämlich, dass immer mehr Menschen mit immer faszinierenderen technischen Lösungen, die möglich geworden sind, immer weniger zufrieden sind.
    Wie gehen Sie, der Sie ja auch Techniker sind, wie gehen Sie mit dieser grundsätzlichen Frage, mit diesem grundsätzlichen Problem um?
    Ich bin nicht so ein Technik-Süchtiger, wenn ich das so sagen will, aber ein Perfektionist.
    Wir wollen alles, was technisch notwendig ist bei der Bahn in Richtung Sicherheitstechnik tun und was wir uns leisten können, aber in den anderen Bereichen wird es heißen, so gut wie nötig.
    Sind Sie überhaupt ein bisschen ein Zweifler an großtechnischen Lösungen?
    Können Sie der Formel Small is Beautiful was abgewinnen?
    Naja, wissen Sie, das sind nicht so Dogmen, wo man einfach sagt, nur das Große ist fantastisch oder nur das Small ist beautiful.
    Irgendwo liegt es dazwischen drin und es gibt halt eine Reihe von Bedürfnissen, die durch das Small ist beautiful befriedigt werden können, aber auch andere, die nicht anders gehen als durch große Lösungen.
    Also das heißt, hier gibt es nicht diese Dogmen-Kämpfe Großtechnologie vs. Small is Beautiful.
    Irgendwie muss das alles angepasst sein, was der Bedarf ist und man soll nicht in einen Bedarf, der mit Small is Beautiful abdeckbar ist, mit Großtechnologie hineingehen und die Bedürfnisse dort überdecken, einfach mit technologischen Visionen.
    Dogmen-Kämpfe liegen Ihnen offenbar überhaupt nicht.
    Sie sind ein Nationalist, ist das richtig?
    Ja, das bin ich von der Einstellung sicher.
    Ratio, glaube ich, ist meine Stärke, das meistens im Management von großem Vorteil ist.
    Ich möchte aber gleichzeitig sagen, dass ich großer Visionär bin, aber nicht auf Dogmen aufgebaut.
    Sie haben in der Energieverwertungsagentur sehr intensiv daran gearbeitet, Energie einzusparen, energiesparsam zu nutzen, die Ressourcen zu schonen.
    Sie haben das aber gemacht als ein Techniker, der Sie ja sind, als ein Chemiker genauer gesagt.
    Warum hat es bei Ihnen nie so eine Entwicklung hingegeben zu einer ökologischen Tendenz, einer grünen, wenn Sie so wollen?
    Warum haben Sie immer gesucht, technische Lösungen zu finden und die klassische Ökologie ist Ihnen offenbar ein bisschen fremd geblieben?
    Ja, gerade das Gegenteil ist der Fall.
    Ich war ja auch einer der Ersten, der in der Energieverwertungsagentur die Möglichkeit hatte, sozusagen die ökologische Seite im Energiesystem zu pushen.
    Natürlich wieder mit Technologie, das war zu diesem Zeitpunkt notwendig.
    Ich war einer der Ersten, der für diese Rauchgasentschwefelungen eingetreten ist, für die Entstickungsanlagen eingetreten ist und die ersten grundlegenden Studien gemacht hat.
    Also ich war immer
    auch in meinem Chemiebereich sehr mit Umweltproblemen und mit den negativen Effekten der Technik beschäftigt.
    Dadurch hat sich eigentlich, sagen wir so, aus der Ratio heraus, aus den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen her, ein sehr ökologisches Bewusstsein entwickelt und nicht so sehr aus Dogmen heraus.
    Heißt das, Ihrer Meinung nach gibt es für jedes ökologische Problem eine technische Lösung?
    Nein, das glaube ich nicht.
    Sie müssen sehr oft für die ökologischen Lösungen vorne zu beginnen, dass Sie hinten die Technik gar nicht brauchen.
    Das muss alles zu seiner Zeit kommen.
    Und wenn ich auf die Bahn zurückkommen darf, da bin ich nämlich aus tiefster Überzeugung in einer ökologischen Richtung, weil ich einfach glaube, die Bahn ist ein System im Vergleich zum Individualverkehr, zum Pkw, zum Lkw, wo wirklich positive ökologische Effekte erzielt werden.
    Wie werden sie denn dann mit Gruppen umgehen, die gegen neue Bahntrassen protestieren, auch aus ökologischen Motiven?
    Gibt es ja schon, zeigt sich schon ein bisschen was in Tirol zum Beispiel.
    Wie werden sie solchen Gruppen gegenüber treten?
    Ich glaube, da werden wir sicher die Zeichen der Zeit richtig setzen und ich habe immer in meinem Agieren auf Dialog gesetzt.
    Das heißt, wir walzen nicht drüber und nicht in dem Sinne, da fährt die Eisenbahn drüber, sondern wir werden wirklich im Dialog vernünftige Lösungen finden.
    Und wenn die eine Gruppe dort gegen die Bahn, sei das jetzt aus lärmekologischen Gründen oder anderen Gründen ist, muss man doch immer wieder den Gesamtnutzen finden und darin liegt der Konsens.
    Was sind denn die Alternativen, wenn genau dort das nicht kommt?
    Ich habe vor diesem Hintergrund gefragt, wie ist denn Ihr Verhältnis zu den ökologischen Bewegungen, zu den Grünen in Österreich generell?
    Naja, aus der Sicht, wo ich einmal aus der Energiewirtschaft kam und eher so damals in den Anfang 80er Jahren.
    Heimburg.
    eher die Betonierer der Energiewirtschaft als Feinde hatte, war ich natürlich eher auf einer ökologischen Richtung.
    Und da hatte ich natürlich jetzt viele Kontakte mit Personen, die jetzt rein ökologieorientiert sind, und da waren wir uns in vielen Bereichen einer Meinung.
    Können Sie ein, zwei Namen nennen?
    Naja, es hat diese ganze Grünbewegung, die jetzt zum Beispiel ihren Niederschlag gefunden hat in der Arbeiterkammer im Institut für Umwelt, Dr. Glatz, haben wir in sehr frühen Jahren, Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre, insbesondere mit Zwentendorf und Heimburg, sehr viel überlegt, was man hier machen kann.
    Und da hat sich ja jetzt wirklich, wenn Sie das einmal anschauen, welche Strömungen dort gekommen sind und was die zum Beispiel im Ökologiebereich jetzt mittlerweile auch Müll und so weiter bewegt haben,
    Also da glaube ich schon, dass es sehr viel gemeinsames Gedankengut mit den wirklich ökologisch denkenden Menschen gibt.
    Prominente Grünpolitiker von heute sind damals nicht Ihre Freunde geworden?
    Nein, das nicht.
    Sie sind, so habe ich gehört, ein hervorragender Windsurfer, surfen oft zwischen Inseln hin und her, also nicht nur einen Strand entlang.
    Sie sind ein ganz ausgezeichneter Skifahrer, der gerne auch extreme Touren macht.
    Stimmt das?
    Ja, leider gibt es keine Zeit mehr dafür.
    Jetzt möchte ich da eine Frage anschließen.
    Haben Sie Freude an der extremen Leistung?
    Sind Sie deswegen in einen so schwierigen Job hineingegangen wie den des Bundesbahngeneraldirektors?
    Naja, das muss ich schon ganz ehrlich sagen.
    Gewisse unlösbare Aufgaben haben mich schon immer gereizt.
    Das war eigentlich immer ein großer Ansporn für mich, etwas zu probieren, wo alle gemeint haben, das wird nicht gehen.
    Es ist wirklich die große Herausforderung,
    dass man sagt, das kann doch nicht sein, dass da nichts machbar ist.
    Und das hat mich wirklich sehr gereizt, wenngleich das jetzt natürlich mit immens größeren Risiken verbunden ist, als wie das, was ich vorher tat.
    Aber in einem gewissen Maße, für mich persönlich, bin ich auch risikoreich.
    Sind Sie ein harter Manager?
    Ja, das müssen die bewerten, die mich kennen.
    Da kann man selber dazu wenig sagen.
    Ich habe mit einigen gesprochen, die Sie kennen.
    Die sagen, Sie sind zwar ein guter Teamarbeiter, aber wenn es darauf ankommt, können Sie sehr autoritär sein.
    Na ja, ich habe einen, glaube ich, sehr geradlinigen Weg.
    Und wenn ich von Argumenten überzeugt bin, das müssen nicht meine Argumente sein, ich glaube nicht, dass ich rechthaberisch bin, dann gehe ich aber eisern diesen Weg, dass diese Argumente eben zum Durchbruch kommen.
    Und ich bin da schon bekannt, dass ich nicht viele Umwege gehe.
    Das größte Problem, vor dem Sie da in der Bundesbahn stehen werden, oder eines der größten Probleme ganz sicher, das ist das umstrittene Dienstrecht der Bundesbahner.
    Ich sage da ein Reizwort, Pensionsalter 53 Jahre.
    Sie haben den Gesetzesauftrag, das zu ändern, zumindest für die neu eintretenden, ab 1995 neu eintretenden Eisenbahner.
    Hat dieser schwierige Brocken Sie auch gereizt?
    Sie können ja öffentlich berühmt werden, wenn Sie das lösen.
    Also das berühmt werden, das muss ich Ihnen ganz ehrlich sagen, das reizt mich überhaupt nicht.
    Ich glaube, in meiner persönlichen Art bin ich noch genauso wie 1970, 1980, dass diese schwierige Aufgabe für mich kein Hindernis ist, ist klar, sonst hätte ich das nicht angenommen.
    Aber ich sehe das auch nicht so auf der anderen Seite so ganz unmöglich.
    Ich muss hier wirklich ganz fair sagen, all jene
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ich jetzt aus der Belegschaftsvertretung kennenlernen konnte, sind sehr verantwortungsvolle Personen, sehen eigentlich die Stärken und Schwächen der Bahn durchaus richtig.
    Das sind nicht Leute, die nur solche Forderungspakete haben, sie sehen auch die Risken.
    Naja, leicht wird es nicht werden, aber ich bin hoffnungsvoll, dass wir einen sinnvollen Konsens finden.
    Mir ist schon klar, dass ich da die Verhandlungen, die vor Ihnen liegen, nicht vorwegnehmen kann, aber wenn Sie dieses Reizthema Pension mit 53 beseitigen wollen, wenn es zu einer Regelung kommt, die ASVG ähnlich ist und dann heißt Pension mit 60 oder sogar noch später, was wollen Sie denn auf der anderen Seite den Bediensteten bieten, wenn Sie das beseitigen?
    Es ist gar nicht so einfach mit dem Lohnniveau, dass wir jetzt einen Anfänger, einen Eintreter in die Bahn bieten können, hier wirklich gute Qualifikationen in allen Bereichen schon zu bekommen.
    Das ist ja gar nicht so einfach.
    Hier wird es ja auch wieder neue Vorteile und neue Möglichkeiten auch für das Unternehmen geben.
    Also das heißt, Sie zahlen besser und dafür sollen die Mitarbeiter etwas später in Pension gehen.
    Ist das so die Faustformel?
    So hoptrop wird es nicht sein.
    Als Faustformel stimmt es aber?
    würde ich nicht bestätigen jetzt.
    Es wird nur mehrere Sondermöglichkeiten geben und es ist ja nicht ganz einzusehen, dass jemand, der eigentlich in die Kategorie des Schwerarbeiters fällt und wirklich, ich nenne jetzt einen Lokführer, der wirklich unter extremen Stress unterwegs ist.
    Ich kann mir nicht gut vorstellen, dass man da mit 60 noch so reaktionsfähig ist, wie vielleicht mit 35.
    Aber auf der anderen Seite kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man im administrativen Bereich, wie es ja in vielen anderen Unternehmen auch ist, mit 60 noch genauso leistungsfähig ist wie mit 50 und das wird man heute sehen.
    Also da wird es schon einige Brocken geben, wo wir sehr klar miteinander reden müssen.
    Also da versuche ich jetzt noch einmal eine Faustformel.
    Späteres Pensionsalter für Schreibtischposten, früheres für Schwerarbeiter.
    Das gibt es ja jetzt schon, dass Schwerarbeiter früh in Pension gehen können.
    Das ist ja auch nicht so ganz etwas Absurdes.
    Das gibt es in anderen Branchen.
    Da werden wir uns sicher annähern.
    Sie haben ein besonderes Interesse für Architektur.
    Reisen manchmal, habe ich gehört, um Gebäude anzusehen.
    Woher kommt denn dieses Interesse?
    Weiß ich nicht genau, habe ich seit Kindheit, habe mich immer für Bauten, für Design interessiert und da muss ich sagen, da habe ich ein Hobby gefunden, allerdings nicht ein ganz billiges, aber eine neue Qualität, die mir schon sehr viel Spaß macht und ich bin wirklich zum Hobbyreisenden in Architekturbelangen geworden, das stimmt, ja.
    Was schauen Sie sich denn da so an?
    Da gibt es keine Ausgrenzungen.
    Nennen Sie ein, zwei Beispiele.
    Alles, was mich an Architektur interessiert, schaue ich mir an, ob das jetzt in Paris die neuen Museen sind, ob das das ein oder andere Haus ist, das im Tessin steht, oder in Italien, also das geht quer drüber von der Industriearchitektur über Kirchen, Bürobauten bis zum Einfamilienhaus, also da interessiert mich die ganze Breite des Geschehens.
    Wie denken Sie denn über die Debatte um das Wiener Museumsquartier?
    Sind Sie für dieses Projekt?
    Ich bin dafür, ja.
    Wenn Sie die Wiener Bahnhöfe anschauen, den Westbahnhof und den Südbahnhof, was geht denn da dem Architekturliebhaber Dr. Traxler durch den Kopf?
    Das entspricht nicht meinem Geschmack, das muss ich ganz ehrlich sagen.
    Wenngleich einmal die Konzeption nicht schlecht war, aber was dort so an Behübschung dazukam im Laufe der Jahrzehnte, naja, keinen Kommentar.
    Was ist die Behübschung, die Alttreppen?
    Alles mögliche, von den Hüttln, Standln angefangen.
    Also das merkt man, dass das nicht aus einem Guss ist, dass das halt historisch irgendwie so entstanden ist.
    Aber auf der anderen Seite sind damit halt Kosten verbunden und da kommt wieder der Ökonom heraus, dass ich sage, natürlich würde ich mir einen schönen Bahnhof von Calatrava wünschen wie in Zürich, aber wir haben halt nicht das Geld dazu und da müssen wir uns nach der Decke strecken.
    Es heißt, Sie folgen dem Grundsatz, lieber weniger, aber das vom Besten.
    Ist das so?
    Das stimmt sicher.
    Und was heißt das, wenn Sie diesen Grundsatz auf die Bahn übertragen?
    Auf die Bahn übertragen heißt das, dass wir kundengerecht Leistungen anbieten.
    Ich glaube, wir werden nicht gemessen, wie viele Züge wir wirklich durch die Gegend fahren, sondern wie viele Leute wir transportieren, wie viele Massen wir transportieren, wie und wie zufrieden sie sind.
    Und da soll mir die höchste Qualität nur recht sein.
    Vielen Dank für das Gespräch.
    Im Journal zu Gast war heute Helmut Traxler, seit 1.
    August neuer Generaldirektor der österreichischen Bundesbahn und kurz ÖBB.
    Das Gespräch mit Helmut Traxler führte Hans Besenberg.
    12 Uhr und 40 Minuten ist es jetzt gleich 20 Minuten vor 1.
    Was planen wir noch bis kurz vor 1?
    Hier die Schlagzeilen.
    Fleisch vom Wild braucht bis auf wenige Ausnahmen nicht der amtlichen Fleischbeschau unterzogen werden.
    Es gibt Gesetzeslücken.
    In Wien hat ein internationaler Hypnosekongress begonnen.
    Einer der Bereiche ist Hypnose bei der Schmerzbehandlung.
    Und Kultur?
    In Wien wird eine neue Fernsehserie gedreht.
    Titel Kommissarex.
    Die eigentliche Hauptrolle spielt ein Hund.
    Bevor Fleisch von Nutztieren zum Konsumenten kommt, muss es in der Regel ein Amtstierarzt zweimal kontrollieren.
    Diese amtliche Fleischbeschau ist im Fleischuntersuchungsgesetz aus dem Jahr 1982 verankert.
    Die Kontrolle von Amtswegen soll eine gleichbleibende Qualität des Fleisches sichern, aber vor allem verhindern, dass Fleisch von kranken Tieren auf den Markt kommt.
    Für Wildbrät gelten die Bestimmungen aber nicht.
    Das Fleisch von Wildtieren ist, bis auf wenige Ausnahmen, von der Fleischbeschau ausgenommen.
    Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Pferde und andere Einhufer sowie Schalenwild aus Fleischproduktionsgattern, wenn das Fleisch zum Genuss für Menschen verwendet werden soll, unterliegen vor und nach der Schlachtung einer amtlichen Untersuchung und Beurteilung.
    So ist etwas sperrig im Fleischuntersuchungsgesetz festgeschrieben, was besser bekannt ist unter dem Namen Fleischbeschau.
    Wild, das in freier Wildbahn vom Jäger erlegt und über Sammelstellen oder direkt an den Konsumenten gelangt, ist von diesen Richtlinien ausgenommen.
    Diesen Weg gehen aber die meisten heimischen Reh- und Hirschschlögel.
    Lediglich Tiere aus Wildgattern und für den Export bestimmtes Wildfleisch ist amtlich zu kontrollieren.
    90 Prozent des aus heimischen Wäldern stammenden Wildbrets gehen übrigens ins Ausland.
    Herr und Frau Österreicher sind keine großen Wildfleischesser, nur ein halbes Kilogramm pro Kopf und Jahr verspeist der durchschnittliche heimische Fleischkonsument.
    Das dürfte jedoch kein Grund gewesen sein, warum der Gesetzgeber damals 1982, als das Fleischuntersuchungsgesetz aus der Taufe gehoben wurde, auf das herkömmliche Wildbrett vergessen hat.
    Den Lebensmittelkontrolloren ist das Wildfleisch bislang noch nicht besonders unangenehm, da siehse durch überdurchschnittlich hohe Beanstandungsquoten aufgefallen.
    Soweit die Auskunft des Gesundheitsministeriums.
    Warum nun das Wildfleisch durch den gesetzlichen Rost der Fleischuntersuchung gefallen ist, dazu gibt es keine handfesten Erklärungen.
    Aus dem Gesundheitsministerium heißt es lediglich, das war eine politische Geschichte.
    Was so viel bedeuten würde, als dass es massive Widerstände gegen eine Wildbretbeschau gegeben haben könnte.
    Eine andere mögliche Erklärung liefert Kärntens oberster Tierarzt, Landesveterinärdirektor Walter Mori.
    Schwieriger ist es sicherlich beim Wildbritt, dass auch Fleisch ist, das unter anderen Umständen schon heranwächst, eben in der Natur langsamer und dergleichen, das unter anderen Umständen geschossen, getötet wird, wo die Voraussetzung der Ausblutung gar nicht so notwendig ist, wo ich also von Haus aus eine andere Qualitätsvorstellung habe als beim Hausbritt.
    In § 7 des Lebensmittelgesetzes heißt es unter anderem
    Diesen Bestimmungen unterliegt jeder, der Lebensmittel unters Volk bringt.
    Selbstverständlich auch der Jäger, der Wildbrettfeil bietet.
    Doch was ist gesundheitsschädlich oder verdorben?
    Dies wiederum ist im Fleischuntersuchungsgesetz taxativ aufgelistet und zwar äußerst umfangreich.
    Jedenfalls sind bei Verdacht, d.h.
    wenn das Tier einen kranken Eindruck macht oder das Fleisch auffällig ist, bakteriologische Kontrollen vorgeschrieben.
    Des Weiteren sind eine Reihe von Krankheiten festgemacht, bei deren Auftreten das gesamte Fleisch für untauglich, also nicht für den Verzehr geeignet zu erklären ist.
    Milzbrand und Tollwut sowie bakterielle Infektionen sind nur einige davon.
    Dies alles festzustellen ist üblicherweise die Aufgabe des Amtstierarztes, eines lange ausgebildeten Fachmannes also.
    Und genau diese Aufgabe, nämlich festzustellen, was der Gesundheit zuträglich ist und was ihr schadet, wird durch die Gesetzeslücke dem Jäger aufgebürdet.
    Der Kärntner Landesjägermeister Dietrich Senitzer betont, dass die Jäger jedoch sorgfältig in Wildbretthygiene unterrichtet würden.
    Ich glaube, alle Krankheiten kann der Jäger nicht erkennen.
    Aber ob ein Stück Wild krank ist oder nicht, das lässt sich relativ einfach erkennen.
    Da muss einer nur einen gesunden Blick haben, muss also die inneren Organe, im Besonderen also Lunge, Leber, Nieren ansehen können.
    Im Gesundheitsministerium bastelt man derzeit an einer Verordnung, nach der es eine amtliche Fleischbeschauung auch für Wildbrett möglicherweise schon im kommenden Jahr geben soll.
    Widerstände gibt es zumindest offiziell keine mehr.
    Jäger und Tierärzte begrüßen eine amtliche Kontrolle.
    Verhindern lässt sie sich ohne dies nicht, denn die EG-Richtlinien schreiben sie zwingend vor.
    Derweilen haben sich die Jäger zu einer freiwilligen Selbstkontrolle verpflichtet.
    In den Sammelstellen soll Wildbrett stichprobenartig untersucht werden, diese Aktion ist aber erst im Anlaufen.
    Wildbrät braucht bis auf wenige Ausnahmen nicht der amtlichen Fleischbeschau unterzogen werden.
    Im Zuge der Anpassung an die EG-Richtlinien wird sich dies aber ändern.
    Astrid Winkler aus dem Landestudio Kärnten hat berichtet.
    In Wien beginnt heute ein internationaler Kongress zum Thema Hypnose.
    Mehr als 600 Fachleute aus aller Welt befassen sich unter anderem mit den Möglichkeiten, die die Hypnose bei der Schmerzbehandlung bietet.
    So gibt es zum Beispiel eigene Workshops für Zahnärzte.
    Hypnose kann aber auch bei der Geburtshilfe angewendet werden.
    Der folgende Beitrag von Werner Wanczura beginnt so, wie Sie sich vielleicht, ich mir sicher, Hypnose immer vorgestellt haben.
    Auf alle Fälle heißt es nicht einschlafen.
    Stechender Blick, pendelndes funkelndes Instrument, beruhigende, beschwörende Stimme.
    So sieht das landläufige Bild des Hypnotiseurs aus, wie man es von Varieté-Veranstaltungen her kennt.
    Hypnose heute ist aber genau das nicht, meint Dr. Eric Bölsch, Psychiater und Psychotherapeut in Wien und Präsident des 6.
    Europäischen Kongresses über Hypnose, Psychotherapie und psychosomatische Medizin.
    Moderne und therapeutische Hypnose ist
    klientenzentriert, also patientenbezogen, berücksichtigt die Persönlichkeit des Patienten und versucht mit Mitteln der Hypnose, Suggestion, direkte, indirekte und so weiter, therapeutisch auf ihn einzuwirken.
    Wie funktioniert Hypnose?
    Wird man dabei nicht willenlos?
    Wenn man vertrauensvoll in eine Beziehung eingeht und die bewusste Kontrolle aufgibt,
    dann ist das Unbewusste direkt ansprechbar und verwirklicht Dinge, also zum Beispiel auch körperliche Bewegungen oder anderes, unter Umgehung des Willens.
    Person ausgeliefert ist und willenlos ist, nur die Kontrolle übernimmt das Unbewusste.
    Auch die Durchführung dieser Phänomene.
    Daher scheint es so, als ob man scheinbar willenlos wäre, ist man aber in der Tat eigentlich nicht.
    Das Unbewusste übernimmt die Regie und verwirklicht nur das, was wirklich dem Unbewussten auch entspricht.
    In welchen Bereichen und bei welchen Beschwerden ist Hypnosetherapie angebracht und sinnvoll?
    Dazu Susi Signer-Fischer aus Bern.
    Mal sicher in der Psychotherapie, sowohl mit Erwachsenen wie mit Kindern und Jugendlichen.
    Dann in der Medizin, zum Beispiel in der Zahnmedizin für die Schmerzkontrolle oder als Vorbereitung für Operationen oder als Unterstützung des Heilungsprozesses.
    Dann vor allem in der Geburtshilfe, da kann es auch angewendet werden von Hebammen oder Gynäkologen.
    Hypnose-Therapie in Österreich ist nur teilweise geregelt.
    Es gibt zwei große Vereine, die eine seriöse Ausbildung für Mediziner und Psychotherapeuten anbieten, aber einen gesetzlichen Schutz der Bezeichnung Hypnotherapeut gibt es derzeit noch nicht.
    Es läuft aber ein Verfahren beim Beirat für Psychotherapie, in dem die Hypnose-Therapie zu einer anerkannten Methode erklärt werden soll.
    Dann wird es auch Schutz vor Scharlatanerie geben.
    In Wien beginnt ein internationaler Kongress zum Thema Hypnose.
    Werner Wanczura hat berichtet.
    Sie heißen Crambamboli, Lesse oder Beethoven.
    Der Hund im Film hat als treuer Freund des Menschen eine lange Tradition.
    Beliebt ist der Vierbeiner auch als Co-Kommissar.
    Die Sympathien sind auf seiner Seite, wenn er sein Herdl aus der größten Gefahr befreit oder gleich für ihn den Fall löst.
    Die jüngsten Hollywood-Beispiele, mein Partner mit der kalten Schnauze sowie Scott & Hutch.
    Nun kommt das Gespann Hund Mensch auf die heimischen Fernsehschirme.
    Vor kurzem haben in Wien die Dreharbeiten zu der 13-teiligen Serie Kommissar Rex begonnen.
    Unter der Regie des Wiener Autors und Regisseurs Peter Hayek spielen Tobias Moretti, der Joe aus der Pifke-Saga, den Kommissar und ein Schäferhund aus edler deutscher Zucht, den Rex, seinen vierbeinigen Partner.
    Karin Bauer besuchte das Team der Mungo-Film.
    Nach einer Reihe von Hunden in Hollywood dreht nun auch in Wien ein vierpfötiger Filmstar, Kommissar Rex, ein prachtvoller Schäferrüde mit dem klingenden Namen Santo vom Haus Ziegelmeier.
    Er löst in der 13-teiligen ORF und SAT.1-Koproduktion Kommissar Rex, gemeinsam mit Partner Tobias Moretti, bekannt aus der Piefke-Saga, aufregende Kriminalfälle in Wien.
    Autor und Regisseur Peter Hajek,
    Wir haben das so gelöst, dass quasi jede Folge, also jeder Fall an einem geschlossenen Schauplatz spielt.
    Und das sind meist Schauplätze, die man sonst nur mit positiver Bewertung oder Ausstrahlung kennt, also wie Schönbrunn oder Ehrheuriger.
    Und nicht, so wie das im berühmten Dritten Mann war, dass der Schauplatz schon von vornherein unheimlich ist, also das Kanalnetz.
    Also es passieren an den üblichen klischeebehafteten, auch von jeder Postkarte bekannten Schauplätzen dann die fürchterlichsten Dinge.
    Wobei der Vierbeiner Rex mit seiner sensiblen Spürnase in Aktion tritt, um die schwierigen Fälle aufzuklären.
    Hayek suchte ihn nach folgenden Kriterien persönlich aus.
    Ich habe den Hund mit den Trainerinnen ausgewählt, und zwar nach einem Prinzip, dass er eine kurze Schnauze haben sollte und ein möglichst rundes Gesicht, dass er nicht aggressiv ausschaut.
    bei Gott kein Film über irgendeinen bösen Schäferhund, der Leute totbeißt oder verfolgt, sondern das sind Krimifälle, die mit menschlicher Intelligenz und tierischem Instinkt gelöst werden.
    Hinter jeder Bewegung und jedem Ausdruck des Hundes im Film steckt harte Arbeit der beiden Hundetrainerinnen Gail Phelps und Teresa N. Miller aus Los Angeles.
    Sie trainierten den Wolf im Film, der mit dem Wolf tanzt, und den Hund namens Beethoven, bevor sie mit Rex zu arbeiten begannen.
    Hilfsmittel dabei sind etwa ein kleiner, quietschender Gummibär, den Rex nicht aus den Augen lässt.
    So lässt sich seine Blickrichtung für die Kamera dirigieren.
    oder erhobene Finger.
    Jeder Finger bedeutet einmal bellen.
    Das Wichtigste bei dieser Arbeit sei ein langsames und sehr präzises Vorgehen.
    Bei jedem Versuch, schneller zu trainieren, verzögere sich die Arbeit wesentlich, erklärt Teresa N. Miller.
    Er lernt sehr einfach, solange man ihm kleine Schritte zeigt.
    Aber wenn man zu schnell geht und versucht, ihm etwas zu schnell zu erzählen, dauert es immer länger.
    Der Tiroler Hauptdarsteller Tobias Moretti, selber Hundebesitzer, ist voll des Lobes über die Hundetrainerinnen.
    Sie gehen so leicht mit dem Tier um, dass es in keinster Weise eingeschüchtert ist, dass es spontan reagiert, dass es trotzdem sensibel ist.
    Und wirklich, wenn man ein bisschen ein Gespür hat und aus dem Instinkt heraus arbeitet mit dem Tier, wie man das auch mit einem Partner macht oder machen muss im Film, das muss momentan und ganz spontan passieren.
    Bis jetzt, toi toi toi, läuft es bestens.
    Die Dreharbeiten für die Fernsehserie Kommissarex finden in Wien und Umgebung statt.
    Kommissarex schon bald im Fernsehen, im Mittagschanal jetzt die Nachrichten, Redaktion Georg Schalgruber, Sprecher ist Stefan Bocconi.
    Österreich.
    ÖVP-Generalsekretärin Korosek sagte zur Diskussion um das Ausländeraufenthaltsgesetz, das Gesetz solle vollzogen und human angewendet werden.
    Korosek bezog sich auf die Äußerungen von ÖVP-Justizsprecher Graf, der eine Änderung gefordert hatte.
    Dies sei überzogen, meinte Korosek, es sei eine Einzelmeinung.
    Sie habe kein schlechtes Gewissen.
    Hysterische Reaktionen seien abzulehnen, ergänzte die ÖVP-Generalsekretärin, wobei sie ausdrücklich auch auf die Arbeitsplatzsituation in Österreich verwies.
    Bereits zuvor hat ÖVP-Sicherheitssprecher Pirka ein, wie er sich ausdrückte, Ende der Panikmache zum Aufenthaltsgesetz verlangt.
    In Klagenfurt ist die 60.
    Messe eröffnet worden.
    Bundeskanzler Franitzki sagte, gerade in schwierigen Zeiten müsse man wirtschaftlich gemeinsam an einem Strang ziehen und konstruktiv zusammenarbeiten.
    Zum Thema Europa, sagte der Kanzler, die Gespräche in Brüssel seien bisher gut verlaufen.
    Er sei zuversichtlich, dass in harten, aber fairen Verhandlungsrunden ein für Österreich gutes Ergebnis erzielt werden könne.
    Die Bundesregierung werde sich von ihrem klaren Verhandlungskurs euch durch heimische Zwischenrufe nicht abbringen lassen, ergänzte Franitzki wörtlich.
    In Wiener Neustadt ist ebenfalls die Messeveranstaltung eröffnet worden.
    Der neue ÖBB-Generaldirektor Helmut Traxler will die Schwerpunkte auf Pünktlichkeit und Komfort legen.
    Die Pünktlichkeit sei für den Wettbewerb besonders wichtig, sagte Traxler.
    Das Tempo rangiere nicht an erster Stelle, zumal die in Österreich zurückzulegenden Strecken relativ kurz seien.
    In Frankreich, wo man sehr schnelle Züge einsetze, seien die Bedingungen anders.
    Zum Semmeringtunnel äußerte sich Draxler eher positiv.
    Er verwiss darauf, dass die Fahrzeit Wien-Graz dadurch um eine halbe Stunde verkürzt würde.
    Thailand.
    Wie befürchtet gibt es nach dem verheerenden Hotelleinsturz in Nordthailand kaum noch Hoffnung auf Überlebende.
    Offiziell wurden bisher etwa 60 Tote registriert.
    Doch liegt die Zahl der Opfer vermutlich weit höher.
    Unter den Trümmern werden immer noch Leichen vermutet.
    Als Katastrophenursache gilt nach wie vor, dass bei Reparatur und Ausbauarbeiten die elementarsten Sicherheitsvorkehrungen und Bauvorschriften nicht eingehalten worden sind.
    Beispielsweise war das Hotel als zweistöckiger Bau genehmigt.
    Jetzt sollte sogar schon ein siebenter Stock aufgebaut werden.
    Bosnien-Herzegowina.
    Die bosnischen Serben akzeptieren offensichtlich die Rückzugslinien am Berg Igman.
    Weiters hat die moslemische Armee Bosniens dieser Regelung zugestimmt.
    Bis zum Nachmittag soll der Rückzug der Serben abgeschlossen sein.
    In Genf sollen die Verhandlungen über die Zukunft von Bosnien-Herzegowina am Montag weitergehen.
    Deutschland.
    Trotz landesweiter Verbote planen rechtsradikale Kundgebungen.
    Anlass ist der Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Hess.
    Dies jedenfalls berichtet die deutsche Presseagentur unter Berufung auf zuverlässige Kreise der Sicherheitsbehörden.
    Unter anderem kontrolliert ein Großaufgebot der bayerischen Polizei die Straßen im Raum Wunsiedel im Fichtelgebirge.
    Hier ist Rudolf Hess begraben.
    Eine Kundgebung ist auch in Bischofsherode geplant.
    Das Kalibergwerk in diesem Ort ist von der Schließung bedroht.
    Nun zum Wetter in Österreich.
    Heute Nachmittag und morgen Sonntag oft sonnig und heiß mit Temperaturen bis etwa 30 Grad.
    Heute Abend in Vorarlberg und Tirol aber gewittrig.
    Morgen Nachmittag im gesamten Bergland einige Wärmegewitter.
    Das war's, das ORF-Mittagsschanal vom Samstag, 14.
    August in den Programmen Österreich 1 und Ö3.
    Im Namen von Redaktion und Technik verabschiedet sich Volker Obermaier.
    Noch einen schönen Samstag, ein angenehmes Wochenende.
    Auf Wiedersehen.
    Das war's.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1993.08.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Datum: 1993.08.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Diskussion um Aufenthaltsgesetz
    Interview: Korosec
    Mitwirkende: Stoppacher, Robert [Gestaltung] , Korosec, Ingrid [Interviewte/r]
    Datum: 1993.08.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Asyl ; Migration ; Regierung ; Opposition ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Situation in Sarajewo
    UNO-Konvois erreichen die Stadt und versorgen sie mit Lebensmitteln und Treibstoff, sogar Restaurants haben geöffnet und bieten Fleisch an. Dennoch floriert nach wie vor der Schwarzmarkt.
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung]
    Datum: 1993.08.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krieg ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bosnien-Herzegovina
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Strengere Grenzüberwachung in Italien
    Italien verstärkt die Grenzüberwachung aus Angst vor serbischen Angriffen. Slowenien protestiert gegen die Aufmarschpläne und fühlt sich brüskiert.
    Mitwirkende: Gasser, Richard [Gestaltung]
    Datum: 1993.08.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krieg ; Krisen und Konflikte ; Militär ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Prügelei zwischen bosnischen Serben und Moslems in Steyr
    Sechs Schwerverletzte als Folge einer Schlägerei in einem Lokal, in dem Serben Bosnier angegriffen und das Lokal zertrümmert hatten.
    Mitwirkende: Hohenauer, Leonhard [Gestaltung]
    Datum: 1993.08.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Straftaten ; Nationalismus ; Justiz und Rechtswesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Oberösterreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Parlamentspräsident Chasbulatow
    Chasbulatow lehnt vorgezogene Parlamentswahlen ab.
    Mitwirkende: Dox, Georg [Gestaltung]
    Datum: 1993.08.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Regierung ; Wahlen ; Opposition ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Russland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Im Journal zu Gast: Helmut Draxler
    Interview: Draxler
    Mitwirkende: Besenböck, Hans [Gestaltung] , Draxler, Helmut [Interviewte/r]
    Datum: 1993.08.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Porträt ; Eisenbahn ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gesetzeslücken bei Wildfleischkontrolle
    Einblick: Walter Mory, Landesveterinärdirektor Kärnten
    Mitwirkende: Winkler, Astrid [Gestaltung] , Mory, Walter [Interviewte/r]
    Datum: 1993.08.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Ernährung ; Sicherheit ; Konsum ; Tiere ; Justiz und Rechtswesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Eröffnung Hypnose-Kongress in Wien
    EInblendung: Erik Bötsch, Susi Fischer
    Mitwirkende: Wanschura, Werner [Gestaltung] , Bötsch, Erik [Interviewte/r] , Signer-Fischer, Susy [Interviewte/r]
    Datum: 1993.08.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Psychologie ; Medizin ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Dreharbeiten zu ORF-Fernsehserie "Kommissar Rex"
    Einblendung: Peter Hajek, Theresa Miller, Tobias Moretti
    Mitwirkende: Baur, Karin [Gestaltung] , Hajek, Peter [Interviewte/r] , Miller, Theresa Ann [Interviewte/r] , Moretti, Tobias [Interviewte/r]
    Datum: 1993.08.14 [Sendedatum]
    Schlagworte: Film ; Kultur ; Fernsehen ; Tiere ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1993.08.14
    Spieldauer 00:55:52
    Mitwirkende Obermayr, Helmut [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1993.08.14 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-930814_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt