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KI-generiertes Transkript
Das war's dann.
Schönen Tag, Sie hören das Mittwoch-Mittag-Journal im Studio heute, Louis Krück.
Österreich hilft Rwanda, das ist heute eines unserer Themen.
Bundesregierung, Rotes Kreuz und Caritas rufen zu Spenden auf für die Opfer des Krieges für Millionen Flüchtlinge.
Wir berichten über die Aktion und aus den Flüchtlingszentren.
Drei Beiträge dann zum Datum, 20.
Juli.
Heute vor 50 Jahren scheiterte das Attentat auf Hitler.
Heute vor 25 Jahren betrat der erste Mensch den Mond.
Und heute vor 75 Jahren wurde Edmund Hillary geboren, der erste Bergsteiger, der den höchsten Berg der Welt bezwang, den Mount Everest.
Wir würdigen ihn.
Andere Themen, die Arbeiterkammer sagt, die angegebenen Füllmengen, etwa in Flaschen, stimmen oft nicht, sind zu hoch angegeben.
Es gibt eine Justizaffäre um geheime EDV-Daten aus dem Strafvollzug, die nun irgendwie kursieren.
Und in der Weststeiermark will ein Wünschelroutengänger eine gefährliche Strecke entschärft haben.
Das und mehr dann im Beitragsteil.
Am Beginn des Mittagschanals aber der Nachrichtenüberblick.
Andrea Maiwald ist die Redakteurin und Sprecher Georg Schubert.
Deutschland.
In Berlin haben die Gedenkfeiern zum 20.
Juli 1944 begonnen.
Genau heute vor 50 Jahren hatte eine Gruppe von Offizieren um Graf Stauffenberg versucht, Adolf Hitler zu beseitigen.
Der Bombenanschlag misslang.
Die Attentäter wurden hingerichtet.
Am Ort der Hinrichtung in Berlin wurde zunächst ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten.
Dabei wurde an die Märtyrer erinnert, die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus ihr Leben verloren hatten.
Nach einer Ansprache von Bundeskanzler Kohl wird Bundespräsident Herzog Grenze für die hingerichteten Attentäter und ihre Angehörigen niederlegen.
Ruanda, Österreich Für die Flüchtlinge aus Ruanda laufen heute Hilfsaktionen an.
In Lagern der sairischen Stadt Goma werden Lebensmittel verteilt.
Allein dort halten sich eine Million Flüchtlinge auf.
Die UNO befürchtet Tumulte bei der Nahrungsmittelvergabe.
Täglich sterben in den Flüchtlingslagern Dutzende Menschen an Hunger, Durst oder Seuchen.
Auch Österreich will helfen.
Wegen der Flüchtlingskatastrophe gibt es heute und morgen Aktionstage für Ruanda.
Die Bundesregierung stellt 10 Millionen Schilling für die Flüchtlinge zur Verfügung.
Caritas und Rotes Kreuz ersuchen um Spenden auf das PSK-Konto 91 009 900 Österreich hilft Ruanda.
Österreich.
Bundespräsident Klestil hat heute die Beregenzer Festspiele eröffnet.
In seiner Rede rief er dazu auf, die Grabenkämpfe um die EU-Kompetenzen zu beenden.
Diese Diskussionen dürften nicht zum Thema des kommenden Wahlkampfes werden, sagte Klestil.
Österreich habe seine europäische Chance erkannt, jetzt müsse sie auch genützt werden, meinte der Bundespräsident.
Die Serie von Bombendrohungen in Graz reißt nicht ab.
Nach dem Anschlag auf das Straflandesgericht vor der Urteilsverkündung im Unterwegerprozess gab es zahlreiche anonyme Drohungen.
Am Freitag wurden nach einem Hinweis etwa 100 Gramm Sprengstoff in der Nähe des Privathauses eines pensionierten Strafrichters gefunden.
Ob es einen Zusammenhang mit dem Bombenanschlag auf das Gerichtsgebäude gibt, ist unklar.
Die Sicherheitsmaßnahmen wurden verstärkt.
USA.
Der österreichische Banker Michael Margules muss vermutlich nicht mehr ins Gefängnis.
Beim Geldwäsche-Prozess in Florida hat Margules ein Teilgeständnis abgelegt.
Die Anklage ließ dafür den Vorwurf der Verschwörung fallen.
Margules wurde nur für schuldig befunden, illegale Finanztransaktionen seiner ehemaligen Partner nicht angezeigt zu haben.
Das Strafausmaß wird im September verkündet.
Man erwartet, dass Margules durch Anrechnung der Untersuchungshaft freikommt.
Nordkorea.
Kim Jong-il steht als neuer Machthaber Nordkoreas offenbar fest.
Der Sohn des verstorbenen Diktators Kim Il-sung wurde heute erstmals offiziell als Nachfolger genannt.
Es war die bisher deutlichste Bestätigung, dass Kim Jong-il die Ämter seines Vaters übernommen hat.
Die Trauerfeiern für den verstorbenen Diktator sollen heute zu Ende gehen.
Wo Kim Il-sung beigesetzt wird, ist noch immer unklar.
Schweiz.
Die bosnischen Serben geben heute in Genf ihre Entscheidung über den Friedensplan bekannt.
Das selbsternannte Serbenparlament hat gestern eine Erklärung verabschiedet.
Der Inhalt wurde bisher geheim gehalten.
Es wird erwartet, dass die Serben den Teilungsplan akzeptieren, zugleich aber zahlreiche Forderungen stellen.
Die USA, Russland und die EU haben jedoch ein bedingungsloses Ja verlangt.
Die international ausgearbeitete Landkarte sieht 49 Prozent des bosnischen Gebietes für die Serben vor.
Belgien.
Der Maler Paul Delvaux ist im Alter von 96 Jahren gestorben.
Er war einer der letzten großen Vertreter des Expressionismus und Surrealismus.
Österreich.
Die EBS ziehen eine positive Zwischenbilanz ihrer Aktion Wer versaut Österreich?
Die Entsorgungsbetriebe Simmering hatten die Bevölkerung über Plakate aufgefordert, Umweltsünder anzuzeigen.
Das Ergebnis der nicht unumstrittenen Aktion?
In den vergangenen drei Monaten wurden 230 Fälle illegaler Müllablagerungen gemeldet.
Zumeist waren es Autowracks, Kühlschränke und Waschmaschinen, die entsorgt werden mussten.
Die Unwetter in Ostösterreich haben ein Menschenleben gefordert.
In Wien-Floridsdorf ertrank ein 72-jähriger Mann.
Der Pensionist wurde am Fuße des Biesenbergs von einem Sturzbach mitgerissen.
Die Feuerwehr musste in Wien mehr als 400 Mal ausrücken.
Einige Straßen standen einen halben Meter unter Wasser.
Bäche traten über die Ufer, die Kanäle konnten das Wasser nicht mehr aufnehmen.
Auch in Niederösterreich gab es Überschwemmungen.
Besonders betroffen war das Weinviertel.
Wir schließen dann an das Thema Unwetter, das, bevor es in den flachen Osten kam, ja die bergigeren Bundesländer Österreichs zum Teil arg betroffen hat.
Frage an Christian Hunder von der Radio-Wetter-Redaktion.
Sind weitere Unwetter zu befürchten?
Unwetter sind heute wieder möglich und zwar besonders im Süden Österreichs.
Vor allem in Osttirol, Kärnten, der Steiermark und auch im südlichen Burgenland können sich heute Nachmittag und Abend heftige Gewitter bilden mit Hagel oder starkem Regen und dabei ist es möglich, dass Muren ausgelöst werden oder Hochwasser entsteht.
Auch in Westösterreich bilden sich heute Nachmittag noch Gewitter.
Einzelne heftige Gewitter sind dabei auch hier nicht ganz auszuschließen.
Morgen und übermorgen aber sollte die Gefahr von heftigen Gewittern und damit auch von Unwettern vorbei sein.
Grund für die Wolken heute und für die Gewitter, besonders im Süden, ist ein Italientief.
In den nächsten Tagen zieht dieses Tief langsam ab.
Von Norden her kommt trockenere Luft zu uns und nach und nach setzt sich immer mehr die Sonne durch.
Die aktuellen Meldungen, in Wien ist es bedeckt bei 20 Grad, Eisenstadt bedeckt 21, St.
Pölten bedeckt 17, Linz stark bewölkt 19, Salzburg stark bewölkt 21, Innsbruck stark bewölkt 19, Bregenz stark bewölkt 18, Graz stark bewölkt 22 und in Klagenfurt ist es bedeckt bei 20 Grad.
Es ist heute weiterhin oft bewölkt und ab und zu regnet es, wobei die Regenschauer in West- und Südösterreich häufiger werden und auch Gewitter hinzukommen.
Zwischen Oberösterreich und dem Nordburgenland gibt es wahrscheinlich nur einzelne Regenschauer.
Die Temperaturen sind heute Nachmittag eher gedämpft, zwischen 20 und 25 Grad.
In der Nacht dauern die Gewitter vor allem im Süden Österreichs an.
Es kühlt auf 17 bis 13 Grad ab.
Morgen Donnerstag ist es zwischen Oberösterreich und dem Nordburgenland trocken und es wird oft sonnig.
In Süd- und Westösterreich lockern die Wolken zwar auch etwas auf, allerdings bilden sich immer noch einige gewittrige Regenschauer.
Die Temperaturen legen etwas zu und steigen auf 23 bis 28 Grad.
Noch ein Blick auf den Freitag.
Meist sonnig in Vorarlberg und Tirol im Laufe des Nachmittags Wärmegewitter.
Die Temperaturen steigen gegen 30 Grad.
12.08.
Die größte Flüchtlingswelle seit dem Zweiten Weltkrieg stürzt eine der ärmsten Regionen der Welt, Ostafrika, in unvorstellbares Leid und Chaos.
Das drei Monate lange Schlachten in Ruanda endet mit einer furchtbaren Bilanz, eine halbe Million Tote mindestens und zweieinhalb Millionen Flüchtlinge.
Jeder zweite Ruanda ist Opfer des Krieges.
Und so ist Ruanda, dass die meisten Österreicher wohl nur aus dem Hollywood-Film Gorilla sie im Nebel kannten, zum Synonym geworden für Elend, Hunger und Tod.
Es soll nun auch zum Symbol werden für Hilfe, Hilfe auch aus Österreich.
Bundesregierung, Rotes Kreuz und Caritas rufen zu Spenden auf, Helmut Opletal berichtet.
Die österreichische Ruanda-Initiative wurde ja von jenen Organisationen ins Leben gerufen, die schon bisher in der Entwicklungszusammenarbeit mit Ruanda tätig waren.
Die Bundesregierung hat als Soforthilfe 10 Millionen Schilling zur Verfügung gestellt.
Caritas und Rotes Kreuz rufen die Bevölkerung zu Spenden auf.
Staatssekretärin Brigitte Ederer präsentierte heute die Aktion.
Ruanda ist eines der acht Schwerpunktländer der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und daher gibt es natürlich eine besondere Verantwortung Österreichs gegenüber diesem Land.
Warum geht es der österreichischen Bundesregierung in diesem Zusammenhang?
Was sind unsere wichtigsten Anliegen?
Ich glaube, das Erste und Wichtigste ist, dass das Überleben der Flüchtlinge gesichert ist.
Das heißt Soforthilfe, das heißt, dass hier in den Flüchtlingslagern
Nahrungsmittel, Medikamente, Wasserversorgung gewährleistet sein muss.
Das ist das prioritärste Ziel.
Zweiter Punkt ist aber, dass man sich nicht zufrieden gibt damit, dass es nun Flüchtlingslager gibt und halbwegs eine Versorgung stattfindet, sondern Ziel muss sein, dass die Flüchtlinge sehr rasch wieder in ihre Heimat zurückkehren.
Es ist Erntezeit.
Die beste Voraussetzung, damit nicht Hunger eine Hungerkatastrophe einsetzt, ist ja, dass diese Menschen zurückkehren und die Ernte einbringen und damit
Probleme erst gar nicht entstehen.
Und drittens, um diese Dinge zu gewährleisten, ist es notwendig, dass man in Ruanda wieder eine halbwegs oder eine Stabilisierung der Lage erreicht.
Es ist ja seit gestern eine Regierung im Amt, von der wir erwarten, dass sie Zeichen nationaler Versöhnungspolitik setzt.
Dann könne Österreich auch sofort wieder Entwicklungsprojekte in Ruanda weiterführen, sagt Ederer.
Und Caritas-Präsident Helmut Schüller fügt hinzu.
Wir brauchen viele, viele Spenden.
Wir haben uns schon seit April bemüht, Spenden aufzutreiben für die Hilfe rund um die Ruanda-Krise.
Der Zuspruch war bisher viel zu gering.
Und jetzt sind wir in einer Phase drinnen, wo die Zahlen uns fast schon wieder überfordern.
Die Berichterstattung spricht nur über einen Superlativen.
Und da ist gleichzeitig auch das Problem da, dass das Gewicht des einzelnen Menschen und seines Schicksals natürlich einer irrsinnigen Inflation unterliegt, das ist einer unter 100.000 oder Millionen.
Und hier das Augenmaß nicht zu verlieren und auch die Geduld nicht.
ist auch, glaube ich, sehr wichtig.
Schüler sind auch die Politiker gefordert, die verhindern müssen, dass es zu so etwas wie ethnischen Säuberungen kommt, dass also vor allem Hutus systematisch aus Ruanda vertrieben werden, so wie es verschiedenen Informationen zufolge jetzt passiert.
Ich glaube, dass jetzt langsam die Zeit ist, wo auch die Völkergemeinschaft den entsprechenden Druck ausüben muss, dass hier wieder menschliche Verantwortung übernommen wird.
Es ist ja die Gefahr in solchen Zeiten, dass einige Machteliten da und dort hunderttausende Menschen wie Blöcke hin- und herschieben und eigentlich auch verkommen lassen.
Deshalb sollten wir unsere Aufrufe zur Hilfe nie verstehen als einen Ersatz für die wirkliche politische Arbeit, sondern als, ich möchte fast sagen, die zwischenfristige
menschliche Versorgung und möchte mit einem Gedanken schließen.
Ich glaube, dass wir in dieser Welt, die sich uns da täglich in den Medien bietet, mit unserer Spenzenunterstützung eine Art humanitäre Gegenwelt zu unterstützen haben, die es dort Gott sei Dank auch gibt.
Denn das, wovon wir hier berichten in Ziffern und in Lkw-Entladungen und in Ausspeisungsstellen, das bedeutet ja, dass es dort auch Menschen gibt, die nicht ein Gewehr in der Hand haben.
sondern einen Mailsack oder eine Injektion und die mitten in diesem Wahnsinn ihr Menschenbild nicht verloren haben, ihren Wagemut nicht verloren haben und ihre Nächstenliebe wirklich verwirklichen.
Es müsse auch unbedingt verhindert werden, dass der Konflikt zwischen Hutus und Tutsis weitergeht, dass neue Gräueltaten folgen, Staatssekretärin Ederer.
Ich gehe davon aus, eine wichtige Voraussetzung ist, die Verantwortlichen für Massaker, egal von welcher Seite sie kommen, zur Verantwortung zu ziehen und die UNO und die neue Regierung sind meiner Meinung nach da maßgeblich aufgefordert dazu.
Staatssekretärin Ederer kann sich vorstellen, dass sich Österreich auch an einer militärischen UNO-Aktion in Ruanda beteiligt.
Wir haben ja nach Ruanda beobachtet, damals in Zandt, voriges Jahr, dass natürlich, wenn eine Anforderung der UNO an uns kommt, die sehr stark überlegt werden sollte und auch unsere Verpflichtung wahrgenommen werden sollte.
Die Österreicher sollen also Geld spenden, um diese gigantische humanitäre Katastrophe in und um Ruanda lindern zu helfen.
Aber Österreich soll auch zur Lösung der politischen Dimensionen dieses Konfliktes beitragen.
Das war der Tenor dieser Pressekonferenz, bei der heute in Wien die Aktion Österreich hilft Ruanda vorgestellt wurde.
Und damit gebe ich zurück ans Studio des Mittagsschonals.
Helmut Oblethal hat berichtet und wir kommen in das betroffene Gebiet selber.
Aus Burundi, dem Nachbarstaat Ruandas, hat sich Susanne Brezina von der Caritas gemeldet und sie beschreibt eine dieser Hilfsaktionen, die nun anlaufen.
Ich bin gestern mit einem Hilfstransport zurückgekommen aus Ruanda.
Wir waren zwei Tage unterwegs von der Hauptstadt von Burundi aus, von Bujumbura aus, nordwärts über die ruandesische Grenze, via Siangugu, weiter nach Kikongo in Ruanda.
Wir sind dabei an der Grenze zu Zaire vorbeigefahren.
In der Stadt Siangoukou sind derzeit sehr viele Flüchtlinge, die aus dem Landesinneren von Ruanda nach Zaire kommen.
Die ganze Strecke, ungefähr acht Stunden waren wir unterwegs.
Sehr schlechte Straßen, schwierige Konditionen, sehr viel Armee noch da.
Da haben wir sehr, sehr große Flüchtlingsbewegungen noch festgestellt.
Es waren vor allem Kinder,
Alte Frauen, einzelne Kinder, unbegleitete Kinder unterwegs, Familien, allerdings wenige Männer, sehr viele schwache Leute, die kaum noch gehen können, beladen, wirklich nur mit dem Allernotwendigsten, das sie haben, bewegen sich derzeit vom Landesinneren Richtung Grenze von Zaire.
Wir sind dann angekommen in Gikongoro, spät am Abend.
haben dort festgestellt, es sind ungefähr eine Million Flüchtlinge noch in der Gegend von Kikongoro.
Es mangelt derzeit noch an besserer Versorgung.
Die Strukturen sind voll intakt.
Das funktioniert sehr gut.
Die Caritas arbeitet sozusagen Tag und Nacht.
Wir machen derzeit vor allem Hilfslieferungen mit roten Bohnen.
Das ist das Grundnahrungsmittel der Bevölkerung.
Weiter Zucker, Mehl, Reis, Decken, einmal das Wichtigste.
Wir haben versucht, das sofort zu verteilen.
Es ist rund um Gikongoro alles voll mit Flüchtlingslagern.
Wo man hinschaut, kampieren die Leute in Laughütten, die sie sich selbst gemacht haben.
Sie organisieren sich weitgehend sehr selbstständig.
Die Leute in den Flüchtlingslagern sind gut organisiert.
Es gibt immer einen Lagerleiter, der sich darum kümmert.
Wir müssen derzeit noch schauen, dass wir die Versorgung unbedingt verstärken.
Ein großes Problem ist, dass die Kinder in den Lagern alle krank sind.
Also sie sind verkühlt, weil es in der Nacht sehr kalt ist.
Es hat ungefähr fünf bis zehn Grad.
Die Kinder husten alle.
Wir werden jetzt schauen mit der Caritas Österreich, dass wir medizinische Notversorgung so schnell wie möglich reinbekommen.
Basisausrüstung für Flüchtlinge hereinbekommen.
Nothilfekisten sind, was ich weiß, jetzt von Wien aus von der Caritas Zentrale unterwegs.
Die werden dann nächste Woche verteilt werden.
Wir haben die Situation in den Lagern also weitgehend in Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen, die auch da vor Ort sind, im Griff.
Es muss nur dringend verstärkt werden.
Wir müssen jetzt schauen, dass wir diesen Flüchtlingsstrom, der sich immer noch Richtung Sair bewegt, also es waren am ersten Tag allein über 100.000 Leute, es waren gestern wieder 100.000 und wir müssen jetzt schauen, dass wir die Leute in Gikongoro stoppen können, indem wir die Versorgung in der Gegend rund um Gikongoro wesentlich verbessern.
Wichtig ist, dass wir so schnell wie möglich Verstärkung bekommen aus Österreich von den europäischen Caritas.
Das zweite große Flüchtlingszentrum ist Goma in Ost-Saire.
Über die Lage dort berichtet uns Roland Fidler vom Internationalkomitee vom Roten Kreuz.
Es handelt sich beinahe um über eine Million Flüchtlinge, die jetzt von Rwanda nach Saire geflohen sind.
Und diese Leute sind in verschiedene Camps,
um Goma und dann können Sie sich sicher vorstellen, was das für Probleme gibt, nur für die Nahrung, für das Wasser und für das tagtägliche Leben.
Eine Million Flüchtlinge, man kann sich ja gar nicht vorstellen, dass Hilfe da überhaupt effizient sein kann.
Was passiert konkret und wie erfolgreich ist es?
Man muss sich das Unvorstellbare eigentlich ins Konkrete einrichten.
Das heißt, wir waren ja schon vorher dort als Internationales Rotes Kreuz in Goma und hatten auch Nahrungsmittel und Leute vom IKHK, die natürlich sofort die erste Hilfe gebracht haben, aber das genügt natürlich nicht.
Was wir jetzt machen, ist wieder Material- und Nahrungsmittel
von verschiedenen anderen Orten, von Afrika nach Goma zu fliegen, wie auch andere Organisationen dies tun.
Aber natürlich, das ist das Problem, dass diese Leute so schnell eigentlich nach Goma kamen, dass die Koordination
nicht so schnell effektiv wurde.
Es gibt einen Flugplatz, dort fliegen natürlich tagtäglich Flugzeuge hin, aber die können auch nur beschränkte Mengen auf Nahrungsmittel jeden Tag einbringen.
Und was sich um die Straßen anbelangt, der Weg ist sehr lang und das braucht mehrere Tage, bis einige Lastwagen von verschiedenen Orten auch nach Goma fahren können.
Sie arbeiten mit eigenen Budgets, Sie arbeiten auch mit Unterstützung der Amerikaner, die eine Luftbrücke angekündigt haben.
Gibt es auch Geld von der UNO?
Es gibt Geld, es kommt von verschiedenen Orten ein.
Es wird für den Augenblick sicher nicht genügend sein, denn augenblicklich arbeiten wir auf verschiedenen Feldern, natürlich auch auf dem Logistikfeld und das Finanzielle.
Herr Fiedler, es gibt seit heute auch eine Aktion der österreichischen Bundesregierung gemeinsam mit dem Roten Kreuz Österreich und der Caritas.
Was sagen Sie denn zu dieser Aktion und was sagen Sie den Österreichern, die um Spenden gebeten werden?
Ich möchte all diesen Leuten eigentlich fragen, dass sie trotz den Ferienperioden nicht vergessen, dass an anderen Stellen in der Welt Leute in großer Not sind und dass sie vielleicht eine kleine Geste für diese Leute machen könnten.
sagt Roland Fiedler vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz noch einmal die Kontonummer der Spendenaktion Österreich für Ruanda, PSK 910099900.
20 nach 12 Themenwechsel im Mittagsjournal.
Nach Birma kommen wir.
Statt die Regierung von Birma zu führen, ist sie in Haft.
Aung San Suu Kyi, die Oppositionsführerin, wird nun schon seit 1989 vom Herrscher im Militär festgehalten.
Ein eindrucksvoller Wahlsieg vor vier Jahren änderte daran ebenso wenig wie die Verleihung des Friedensnobelpreises.
Die Generäle haben alles versucht, die 49 Jahre alte Frau zum Verlassen des Landes zu bewegen.
Vergeblich, Aung San Suu Kyi ist zu einem Handel nicht bereit.
Mit leiser, aber unbeugsamer Stimme hat sie sich stets für demokratische Freiheit und die Wahrung der Menschenrechte eingesetzt.
Nach wie vor gibt es in Birma weder das eine noch das andere, wie Amnesty International jüngst erst wieder festgestellt hat.
Ein Portrait von Aung San Suu Kyi von Michael Kebler.
Rangun im Spätsommer 1988.
Eine gewaltlose Demonstration der politischen Opposition drohte der Kontrolle der Ordnungshüter zu entgleiten.
Der kommandierende Armeeoffizier verliert die Nerven und erteilt den Schießbefehl.
Doch auch diese Order kann die Frau an der Spitze des Demonstrationszuges nicht aufhalten.
Aung San Suu Kyi marschiert furchtlos auf die mit entsicherten Gewehren im Anschlag knierenden Soldaten zu.
Und keiner wagt es, auch nur einen Schuss auf die Galleonsfigur der pro-demokratischen Bewegung Birmas abzufeuern.
Während Aung San Suu Kyi bei der Demonstration in Rangoon unverletzt bleibt, sterben tausende Regimegegner in den darauffolgenden Tagen im Kugelhagel der Armee.
Die Demokratiebewegung Birmas, so hoffen die Militärs, könne im eigenen Blut erstickt werden.
Einige Monate kann die zarte Frau noch in Freiheit agieren.
Dann, im Juli 1989, wird sie von darunter des Generals Cao Mang unter Hausarrest gestellt.
Doch auch diese Rechnung der Militärs ging nicht auf.
Suu Kyi konnte ebenso wenig mundtot gemacht werden wie die Demokratie und Menschenrechtsbewegung Pirmas.
Im Mai 1990 erhielt Dich Hunter die Rechnung präsentiert.
Auf Druck der Weltöffentlichkeit mussten in Birma Wahlen abgehalten werden.
Das Resultat ließ sich wegen seiner Eindeutigkeit nicht fälschen.
Die Nationale Liga für Demokratie konnte vier Fünftel der Stimmen auf sich vereinigen.
Doch die Militärs ignorierten den Wählerwillen und verboten die Konstituierung der Nationalversammlung.
Schließlich wurde ein Nationalkonvent zugelassen, der eigentlich nur die Funktion hat, den Führungsanspruch der Junta zu legitimieren.
Die Dissidentin Aung San Suu Kyi ist zum Leitbild der Demokratiebewegung geworden.
Ihr Haus in der Universitätsstraße, wo Suu Kyi seit fünf Jahren festgehalten wird, hat Symbolwert.
Drohungen und Diffamierungen seitens der Junta, etwa Suu Kyi sei eine Prostituierte, weil sie einen Briten geheiratet hat, ließen die Friedensnobelpreisträgerin ungerührt.
Auch Junta-Angebote, den Hausarrest aufzuheben, sollte Suu Kyi zum Verlassen des Landes bereit sein, fruchteten nichts.
Die Frau, im Volksmund der Young Lady, die junge Dame genannt, bleibt unbeugsam.
Ihre einzige Verbindung zur Außenwelt ist ein Kurzwellenradio.
Und ihr Mann, der sie ab und zu besuchen darf.
In der jüngsten Vergangenheit versucht die Militärjunta den Kurs der Konfrontation gegen eine Strategie des Dialogs zu ersetzen.
Birmas wahrer, starker Mann, Geheimdienstchef Kim Jong-un bot sogar ein Treffen mit Suu Kyi an.
Wörtlich sagte er,
Aung San Suu Kyi ist kein Feind, sie ist die Tochter eines unserer Generäle.
Sie ist jünger als ich und ich betrachte sie als jüngere Schwester.
Wir sind gewillt mit jener zusammenzuarbeiten, die uns in der Vergangenheit als Oppositionelle gegenübergestanden sind.
Einen Zeitpunkt dafür nannte der General allerdings nicht, weshalb die Opposition das Angebot als Politkosmetik brandmarkte.
Tatsache ist, dass die Militärs versuchen, die internationale Isolation zu durchbrechen.
Einen ersten politischen Erfolg konnte das Regime in Rangoon bereits für sich verbuchen.
Zur Außenministerkonferenz der Asienstaaten wurden Regierungsvertreter Birmas eingeladen.
Und auch wirtschaftlich scheint Birma sich der Boykottklammer der USA entwinden zu können.
Ob die Junta über ihren Schatten springen wird und das Angebot auf Zusammenarbeit mit der Opposition, die sie jetzt noch verfolgt, wahr macht, bleibt abzuwarten.
Der Young Lady, Aung San Suu Kyi jedenfalls, befindet sich auch fünf Jahre nach dem Verdikt der Generäle im Hausarrest.
Ein Menschenrechtsskandal und ein trauriges Jubiläum.
Seit einem halben Jahrzehnt ist die Oppositionsführerin in Birma in Haft.
Wir wechseln fünf vor halb eins nach Österreich zu einem Konsumententhema.
Immer öfter ist nicht drin, was draufsteht.
Gemeint sind Füllmengen bei Lebensmittelpackungen und sogenannten Non-Food-Produkten, also etwa Reinigungsmitteln.
In rund 40 Prozent der Packungen ist weniger enthalten als angegeben.
Das ist das Ergebnis einer Studie der Arbeiterkammer über die schlechte Füllmoral der Erzeuger.
Ernst Weinisch mit den Einzelheiten.
1100 Produkte wurden auf ihren Inhalt hin überprüft.
430 der gezogenen Proben waren unterfüllt.
Dazu Universitätsdoktent Kollmann, Verfasser der Studie.
Ich erachte das für ein Problem, für ein großes Problem, weil nämlich diese Abpackdisziplin
den Verbraucher dann in der großen Zahl schädigt.
Ich glaube, dass es eine ordentliche und nicht tolerierbare Schlampigkeit ist, weil es ist eh noch nicht was passiert.
Noch nichts passiert im Sinne von behördlichen Schritten gegen Unternehmen, die auf die Packung mehr draufschreiben als drinnen ist.
Bei manchen Warengruppen wurden besonders viele Packungen beanstandet.
Bei Kosmetika- und Hygieneprodukten
waren 83%, unterfüllt bei Babynährmitteln 75%, bei Fleischprodukten und Wurst waren 65%, bei diesen Gruppen am besten abgeschnitten haben Reinigungsmittel einschließlich Waschmittel mit 16%.
Untersucht wurde nicht nur, ob etwas fehlt, sondern auch, wie viel.
Spitzenreiter ist hier ein Steak-Gewürz der Firma Schenkel.
Hier fehlte fast ein Drittel der angegebenen Menge.
Die Arbeiterkammer fand aber auch noch andere Beispiele.
Etwa die Wurstware Stasnik Salmucci.
Sie wog um ein Viertel zu wenig.
Oder Zitronella-Seife der Firma Hirsch mit 20 Prozent weniger Inhalt, als auf der Packung stand.
Die schlechte Füllmoral der Erzeuger ist vor allem Schlamperei.
Denn die modernen Füllmaschinen könnten es viel genauer, als es das Ergebnis der Studie ausweist.
Mit schulderndem Missstand ist auch das europäische Fertigpackungsrecht.
Es erlaubt im Gegensatz zur bisher in Österreich geltenden Mindestfüllmengenvorschrift eine Toleranz beim Abfüllen.
Und noch etwas kritisiert die Arbeiterkammer.
Deutlich verschlechtert hat sich unserer Beobachtung nach
die Wahrnehmbarkeit der verschiedenen Kennzeichnungselemente.
Das wird für den Verbraucher problematischer.
Das eine Mal ist also das Datum so geschrieben, bei dem anderen Produkt ist es anders geschrieben, bei dem einen Produkt ist es am Boden, bei dem anderen ist es hinten, nicht auf der Hauptschauseite.
Sagt Kollmann.
Für den Konsumenten heißt das genau hinschauen und hat der Zweifel am Inhalt nachwiegen und notfalls im Geschäft reklamieren.
Meinte Ernst Weinisch und wir wechseln von Konsumenten zu Patienten.
Jeder zweite Mann über 60 hat eine Prostatakrankung, also eine Erkrankung der Vorsteatryse im Genitalbereich des Mannes.
In den meisten Fällen handelt es sich um gutartige Vergrößerungen, die zwar unangenehme Beschwerden verursachen, aber nicht lebensbedrohend sind.
2300 Männer pro Jahr erkranken allerdings an Prostatakrebs, der in mindestens einem Viertel aller Fälle tödlich endet.
In einer groß angelegten Aufklärungskampagne mit Broschüren bei Ärzten und Apothekern will jetzt die österreichische Krebshilfe die Früherkennung des Prostata-Karzinoms fördern.
Christian Kugler informiert sie.
Krebsgeschwüre der Prostata oder Vorsteherdrüse verursachen lange Zeit keine Beschwerden.
Wenn Symptome wie häufiger nächtlicher Harntrank oder Harnträufeln auftreten, dann ist der Krebs meist bereits so weit fortgeschritten, dass keine Heilung mehr möglich ist.
Deshalb ist es für den Leiter der urologischen Abteilung im Kaiser Franz Josef Spital, Primarius Wolfgang Höltl, entscheidend, dass auch Männer, die keinerlei Probleme beim Haarenlassen haben, regelmäßig untersucht werden.
Die Botschaft für den Mann über 45 heißt, dass er auch bei fehlenden Beschwerden und insbesondere dann
die jährliche gesunde Untersuchung in Anspruch nimmt, um das Risiko eines Post-Attraktionums im Frühstadium nicht auf die lange Bank zu schieben.
Ziel der Krebshilfeaktion ist es deshalb, möglichst viele Männer zu den gesunden Untersuchungen zu bringen.
Derzeit nimmt nicht einmal jeder zehnte Österreicher die Gelegenheit zur kostenlosen Vorsorge wahr.
Gerade bei der Prostata-Untersuchung gibt es noch eine zusätzliche Hemmschwelle, weil viele Männer glauben, dass die Abtastung der Vorsteatrise schmerzhaft sei.
Primarius Höltl hält diese Angst für völlig unbegründet.
Die Fingeruntersuchung der Prostata ist eine Untersuchung, die hauptsächlich den Patienten in seiner Individualsphäre belastet.
Es ist absolut nicht schmerzhaft und bei entsprechender Vorsorge für jeden Patienten eine erträgliche Untersuchung.
Zusätzliche Blut- und Ultraschalluntersuchungen können dann bei Krebsverdacht die Notwendigkeit einer Operation abklären.
Wenn der Eingriff noch im Frühstadium der Erkrankung erfolgt, dann sind die Spätkomplikationen gering.
In der Mehrzahl der Fälle bleibt die Potenz des Patienten erhalten und nur bei wenigen Operierten kommt es zu einer sogenannten Stressinkontinenz.
Das heißt beim Husten, beim Pressen oder beim Rauschen von Wasser, das der Patient akustisch wahrnimmt, kann es zu Harndrang und gelegentlichem tropfenweisen Abgang kommen.
Diese Stressinkontinenz trifft allerdings nur einen Prozentsatz von etwa 5 bis 8 Prozent der Patienten postoperativ.
Besonders wichtig ist die jährliche Kontrolluntersuchung der Prostata für Männer, deren Vater oder Bruder bereits an Prostatakrebs erkrankt ist.
Sie haben ein deutlich erhöhtes Risiko.
Es gibt auch Hinweise dafür, dass hoher Fettkonsum eine Ursache für Prostatakarzinome sein könnte.
Dass vor allem jüngere Männer regelmäßig untersucht werden sollten, zeigt ein prominentes Todesopfer.
Der Popmusiker Frank Zappa starb vergangenen Dezember mit 52 Jahren an Prostatakrebs.
Aufpassen also und sich früh untersuchen lassen zur Prostataprophylaxe.
Eins nach halb eins.
Ein kleiner Schritt für mich, ein großer Schritt für die Menschheit, so kommentierte der erste Mensch auf dem Mond der Amerikaner Neil Armstrong heute vor 25 Jahren seinen historischen Sprung von der Leiter der Raumfähre Adler auf den staubigen Boden im sogenannten Meer der Stille am Mond.
600 Millionen Menschen starrten gebannt auf die Fernsehschirme, als um etwa 21 Uhr 17 mitteleuropäischer Zeit an diesem Tag der Mensch nach den Sternen griff.
Das Ganze war von John F. Kennedy, dem Präsidenten, befohlen, dauerte in der Vorbereitung fast 10 Jahre und kostete etwa 700 Milliarden Schilling.
Der Wettlauf zum Erdtrabanten war auch ein Prestigeduell des Kalten Krieges der Amerikaner gegen die Sowjets, die dieses Duell verloren haben.
Bis 1972, als das Apollo-Mond-Programm beendet wurde, betraten weitere zehn Amerikaner nach Armstrong und Aldrin den Mond, der exklusivste Club der Welt.
Neue Mitglieder werden in absehbarer Zeit in diesen Club nicht aufgenommen, Roland Machatschke berichtet.
Übriggebliebene Mondlande, Fähren und Teile der Mondrakete Saturn V sind in Museen ausgestellt, zusammen mit rauchgeschwärzten Apollo-Kapseln.
Die sichtbaren Reste eines Programms, das einmal 400.000 Menschen beschäftigte, für das 25 Milliarden Dollar ausgegeben wurden und das dazu beitrug, das Bruttonationalprodukt der USA zu verdoppeln.
382 Kilo Mondgestein von sechs verschiedenen Landeplätzen haben die Astronauten mitgebracht.
Damit sich das kostbare Material durch den Luftsauerstoff nicht chemisch verändert, sind die Fels- und Staubproben in einem mit Stickstoff gefüllten Tresor im Johnson Raumfahrtzentrum in Houston gelagert.
Mondproben einzusammeln, das war auch der Hauptauftrag an Armstrong und Aldrin, nachdem sie ihre Mondlandefähre Eagle verlassen hatten.
26 Kilo schafften sie in den zweieinhalb Stunden, die ihr sogenannter Mondspaziergang dauerte.
Irdische Kilo, denn auf dem kleinen Mond haben alle Gegenstände nur ein Sechstel ihres Gewichts auf der Erde.
Ob er und Armstrong sich gefürchtet hätten, auf dieser fremden Welt 300.000 Kilometer von der Erde entfernt, wurde Edwin Aldrin jetzt gefragt.
Nicht im Sinne von Angst, Sorge oder persönlicher Sicherheit, sagt Aldrin.
Über jeglicher Besorgnis stand unsere gewaltige Aufgabe.
Dank Apollo weiß die Wissenschaft heute sehr viel über den Mond und seine Entstehung, obwohl noch Fragen offen sind und neue gestellt wurden.
Die meisten Wissenschaftler neigen jetzt zur Theorie, wonach der Mond durch den Zusammenstoß, vielleicht auch nur das Anstreifen eines planetengroßen Himmelskörpers mit bzw.
an der Erde entstanden ist.
Damals wurde so viel Materie der Jungen nur einige hundert Millionen Jahre alten Erde ins All geschleudert, dass sich daraus der Mond formen konnte.
Aufgrund der Apollo-Proben geht man auch davon aus, dass der größte Teil der Mondkrater durch Meteoritenbeschuss entstanden ist und nicht als Folge von Vulkanausbrüchen.
Die bemannte amerikanische Monderforschung endete vor fast 22 Jahren mit der Apollo 17 Expedition ins Taurus-Hochland.
Die russische war nie von der Erde weggekommen, weil es nicht gelang, eine leistungsstarke Rakete zu bauen.
Die Russen konzentrierten sich auf Raumstationen.
Die Amerikaner bauten das wiederverwendbare Raumschiff Shuttle.
Nach dem Ende des Kalten Krieges wollen die beiden großen Raumfahrtmächte zusammenarbeiten, vor allem gemeinsam mit den Europäern und den Japanern eine große internationale Raumstation bauen.
Die NASA kämpft mit schwindendem Interesse von Politikern und Steuerzahlern.
Fast beschwörend klingt NASA-Generaldirektor Daniel Goldin, wenn er vor Abgeordneten und Senatoren vom letzten großen Wissenschaftsprogramm der USA spricht, vom letzten Schiff, das bereit sei, aus dem Hafen zu segeln.
Es darf nicht scheitern.
Wollen wir eine Gesellschaft sein, fragt er, die auf Konsum und Überleben eingestellt ist, oder eine Gesellschaft, die sich der Zukunft verpflichtet fühlt?
Do we want to be a society that's known for consumption and survival or do we want to be known as a society that's committed to the future?
Das war ein von Roland Machacki gestalteter Beitrag und Roland Machacki gestaltet auch ein Journal Panorama heute Abend.
Eine Dokumentation über die erste Mondlandung, in der auch neue Details über das gescheiterte sowjetische bemannte Mondprogramm berichtet werden.
18.20, Österreich 1, heute Abend.
Beide haben einen Bildschirm, Fernsehgerät und Personalkomputer.
Was liegt also näher, als den Computer auch zum Fernsehen zu verwenden?
Erst jetzt, aber mehr als zehn Jahre nach der Entwicklung der ersten Personalkomputers, ist es soweit.
Die einst wissenschaftlichen, später kaufmännischen und bürotechnischen Aufgaben gewidmeten Geräte geben sich mit banalen Spielfilmen ab.
Mittels Zusatzteilen können Computer zu komfortablen Flimmerkisten aufgerüstet werden.
Josef Schweinzer hat sich zeigen lassen, was die Fernseh-PCs alles können.
Willkommen beim aktuellen Wetter.
Karl-Michel Becredis Wetterbericht kommt jetzt auch aus dem Personalkomputer.
Das Fernsehprogramm läuft auf dem gesamten Bildschirm ab oder in einem Bildschirmausschnitt, einem Fenster also.
Wohl nichts fürs Büro.
Er schreibt nicht, er ruft nicht an.
Eine Steckkarte mit einem Streichholzschachtel großen Fernsehempfänger macht's möglich.
Sie wird in das Computergehäuse eingesetzt, ein übliches Windows-Programm steuert Senderplätze, Lautstärke, Kontrast und so weiter.
Noch ein Wunsch?
Danke.
Doch, denn die Steckkarte allein tut's bei Windows-PCs nicht.
Für den Ton muss eine eigene Soundkarte sorgen, an die die Lautsprecher oder die Stereoanlage angeschlossen werden.
Kosten rund 4000 bis 5000 Schilling für den TV-Empfänger und mindestens 1000 Schilling für den Ton.
Wenn Sie das auch denken, was ich denke,
Auch ein guter Schütze.
Auf das Fernsehpublikum zielt auch Apple.
Der neue Macintosh Performer ist konsequent für den Fernsehempfang ausgelegt.
Was er alles kann, sagt Verkaufsmanager Rainer Oberbreckmann.
Ich kann das Fernsehbild jederzeit anhalten, kopieren und zum Beispiel in ein Textdokument, in einen Brief oder in einen Bericht einsetzen.
Ich kann eine Fernsehsequenz aufzeichnen auf die Festplatte als sogenannten Quicktime-Movie und kann dann diesen Quicktime-Clip
verwenden, in Präsentationen zum Beispiel.
Auch der Videotext, bei uns Teletext, wird komfortabel.
Ich kann den Videotext in den Speicher, der wird automatisch in den Speicher reingeladen, und ich kann per Mausklick auf die Seitenzahlen blättern, das geht sofort, ich brauche nicht warten, wie beim Fernseher, bis der an die Seite hingeblättert ist, und ich kann aus dem Videotext die Textinformationen auch wieder kopieren und zum Beispiel die Börsenkurse in ein Rechenblatt einsetzen und gleich
Diagramme raus herstellen.
Moment, was braucht man zum Fernsehen?
Man braucht dazu das Apple TV Video System, das besteht aus einer Video-In-Karte, aus einem kleinen Fernsehtunnel, der ins Gerät hinten eingeschoben wird, eine Infrarot-Fernbedienung und es ist noch eine Software dabei, ein Programm mit dem man Videoclips schneiden kann, nachbearbeiten kann, zum Beispiel mit Texten versehen oder mit Effekten.
Und das ganze Paket liegt ungefähr so bei 600 D-Mark.
Also rund 5.000 Schilling.
Dazu braucht man allerdings auch einen Apple Performer und der kostet mindestens 20.000 Schilling.
Hände hoch, junger Mann!
Aber deswegen lohnt wohl kein Banküberfall.
Schnell, bevor es knallt!
Und Zeit ist auch noch.
Der Fernsehcomputer von Apple kommt erst im August auf den Markt.
Josef Schweinz hat ihn gestaltet, den Beitrag über den Computer als Fernsehapparat.
Es war eine Tragödie, die ganz Österreich tagelang in Atem hielt, der Fall Karl Otto Haas.
Im November folgen Jahres war der verurteilte Mörder während eines Freiganges geflüchtet, er mordete einen 13-jährigen Buben in Wien und verletzte in Innsbruck eine Nonne, bis er von Polizisten gestellt und erschossen wurde.
Umgehend begann eine emotionale Debatte darüber, wie sinnvoll es sei, verurteilten Mördern Freigänge zu gewähren, bei denen sie tagsüber das Gefängnis verlassen und arbeiten gehen dürfen und wie risikoreich vorzeitige Entlassungen sind.
Lebenslang muss lebenslang bleiben, lautete eine Forderung damals nicht nur in Boulevardzeitungen.
Justizminister Michalek hat damals eine Expertengruppe eingesetzt, die untersuchen sollte, wie liberal Freiheiten für Häftlinge gewährt werden dürfen.
Nun hat diese Kommission ja einen Bericht vorgelegt, Armin Wolf hat ihn.
Auch wenn vorzeitig entlassene Häftlinge mitunter wieder rückfällig werden, die bei vielen populäre Forderung lebenslang müsse lebenslang bleiben, sei kein richtiger Weg, sagt Roland Miklau, Sektionschef im Justizministerium und einer der Vorsitzenden der Expertenkommission.
Die Kommission lehnt das ab und geht davon aus, dass es in Übereinstimmung mit der Rechtslage und Praxis in allen vergleichbaren Rechtsstaaten, auch in Österreich, dabei bleiben wird und dabei bleiben soll, dass es auch aus einer lebenslangen Freiheitsstrafe die Möglichkeit der bedingten Entlassung gibt.
Ich betone das Wort Möglichkeit, weil natürlich im Einzelfall entschieden werden muss, ob eine solche bedingte Entlassung auch verantwortet werden kann.
Die Schlussfolgerung der Experten also in ihrem Bericht an den Justizminister, auch weiterhin soll es vorzeitige Entlassungen und auch Freigänge während der Haft geben.
Diese sollten sogar noch ausgeweitet werden.
Die Experten glauben nämlich, dass ein Umgang mit Vollzugslockerungen auch ein vermehrter
eine vermehrte Gewährung von Ausgang und Freigang letztlich auch einen Gewinn an Sicherheit bedeutet.
Das ist sozusagen die wesentliche Botschaft.
Es gibt Fälle gefährlicher Strafgefangene, das sagt die Kommission ganz klar, bei denen ein solcher Ausgang, Freigang und dergleichen nicht gewährt werden kann.
Aber im Durchschnittsfall sollte man damit zumindest in der letzten Phase des Vollzugs beginnen, um eben zu erproben, ob eine endgültige Entlassung möglich ist, um im Sinne des Gedankens eines sozialen Trainings eine Wiederanpassung und das Leben in Freiheit zu ermöglichen.
Allerdings so die wesentliche Forderung der Experten, die Betreuung und die Vorbereitung der Häftlinge auf die Freiheit müsse deutlich verbessert werden.
Zurzeit werden viele bedingte Entlassungen kurzfristig ausgesprochen.
Der Häftling stolpert dann quasi ohne jede Vorbereitung nach jahrelanger Isolation in eine ihm fremdgewordene Umwelt.
Deshalb sollten die Häftlinge bereits im Gefängnisalltag mehr Verantwortung übernehmen können.
Berufsvorbereitung und Weiterbildung gehörten intensiviert, ebenso das Freizeitangebot in den Gefängnissen.
Das Ziel des Ganzen, die Häftlinge sollen rechtzeitig an den Umgang mit Freiheit und Eigenverantwortung gewöhnt werden.
Gleichzeitig müsse die psychologische Betreuung wesentlich verstärkt werden.
Die Experten wollen deshalb wesentlich mehr Psychologen, Therapeuten und auch Gutachter in den Gefängnissen sehen.
Häftlinge, die Aus- oder Freigänge bekommen, sollten besser kontrolliert werden durch Gespräche mit Arbeitgebern und Familienangehörigen.
Damit soll ein umfassendes Bild gewonnen werden, wer bereits reif für eine vorzeitige Entlassung ist und wer noch nicht.
Und auch nach der Entlassung sollen die Häftlinge noch psychisch betreut werden, etwa in eigenen Wohngemeinschaften.
Das alles kostet sehr viel Geld.
Trotzdem, so glaubt Sektionschef Roland Miklau im Justizministerium, seien die Forderungen der Expertenkommission realistisch.
Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, wir haben mit der Umsetzung schon begonnen.
Man muss aber auf der anderen Seite dazu sagen, dass gerade diejenigen Maßnahmen, die eben bauliche Umgestaltungen, mehr Planstellen im Betreuungsbereich und dergleichen erfordern, dass die natürlich nur schrittweise umgesetzt werden können.
Da muss man realistisch bleiben.
Aber ich glaube, dass das über mehrere Jahre in einem Stufenplan geschehen wird und ich bin da eigentlich ganz optimistisch.
Sagt Roland Miklaus, Aktionschef im Justizministerium.
Eine Expertenkommission fordert also einen besser kontrollierten aber ansich liberaleren Strafvollzug.
Er kam zu spät und er war voller Pannen der Versuche einer Verschwörergruppe um den deutschen Wehrmachtoberst Klaus Schenk, Graf von Stauffenberg, den Diktator Adolf Hitler in seinem ostpreußischen Hauptquartier Wolfschanze mit einer Bombe zu töten, heute vor 50 Jahren.
Hitler wurde nur leicht verletzt, er ließ die Attentäter noch am selben Abend hinrichten und deren Helfer und Familienmitglieder in den KZs umbringen.
der bereits für die Nazis verlorene Krieg dauerte noch ein Jahr.
Die Motive der Attentäter waren unterschiedlich, aber sie sind heute Helden, weil sie Schluss machen wollten mit dem braunen Mordregime und dem verbrecherischen Krieg.
Heute gedenkt Deutschland des 20.
Juli und das ist auch gut so, denn nach Umfragen können 50 Prozent der Deutschen mit dem Datum 20.
Juli nichts anfangen und bei den unter 30-Jährigen in Deutschland sind es schon zwei Drittel.
Gerhard Seyfried berichtet.
Mit Ludwig van Beethovens Opferlied begann um 12 Uhr die zentrale Feierstunde.
Knapp davor Begrüßung des erst seit kurzem amtierenden Bundespräsidenten Roman Herzog durch den Berliner Bürgermeister Eberhard Diebken und Bundeskanzler Helmut Kohl.
Eine Begegnung nicht ohne Pikanterie.
Der Bundespräsident hätte gerne die Gedenkansprache gehalten, letztlich setzte sich aber Bundeskanzler Kohl durch.
Der Staatsakt findet statt auf historischem Boden.
Im sogenannten Bändlerblock, dem Sitz des Heeresamtes, verkündete Hitler 1933 seine Eroberungspläne.
In dem Gebäudekomplex hatte auch Graf von Stauffenberg sein Büro, nachdem er zum Staatschef avanciert war.
Im Hof wurde Stauffenberg nach dem misslungenen Attentat vor 50 Jahren von der SS erschossen.
Bundeskanzler Helmut Kohl erinnerte in seiner Rede an die hingerichteten Attentäter, würdigte ihr Vorgehen.
Menschliche Größe und ganz unvergleichliche Würde gewinnt Widerstand vor allem Gott, weil seine freie Entscheidung ein Aufstand des Gewissens ist.
Und dies gilt ganz gewiss für die Männer und Frauen des 20.
Juli.
Sie handelten nicht auf Weisung.
Es gab auch keine Massenbewegung, von der sie sich hätten mitreißen lassen können.
Niemand nahm ihnen den Entschluss zum existenziellen Wagnis ab.
Sie besiedelten sich mit den Freunden und Gefährten.
Aber die letzte,
Die allerletzte Entscheidung muss jeder von Ihnen für sich selbst treffen.
Der Bendlerblock, der künftig Stauffenbergblock heißen wird, dient nicht nur dem Verteidigungsminister als dessen Berliner Amtssitz.
Er beherbergt auch die Gedenkstätte Deutscher Widerstand.
Neben den Männern des 20.
Juli wird etwa erinnert an den Widerstand deutscher Kommunisten.
Gibt es einen guten und einen schlechten Widerstand, gibt es moralische Abstufungen.
Diese Fragen wurden im Vorfeld des Gedenktages sowohl auf Politiker- als auch auf Historiker-Ebene heftig diskutiert.
Der Leiter der Gedenkstätte, Peter Steinbach, sah sogar die Gefahr eines neuen Historiker-Streits.
Für ihn ist klar, alle Aktivitäten, die auf Beseitigung und Schwächung des NS-Regimes abzielten, gehören in eine Dokumentation über den Widerstand.
Also auch die umstrittenen Bilder der späteren DDR-Granden Pieck und Ulbricht, die vom Moskauer Exil aus zum Sturz Hitlers aufgerufen hatten.
In den letzten Tagen erhoben sich auch Stimmen, die davor warnen, den Widerstand der Wehrmacht zu heroisieren.
Angesprochen ist nicht zuletzt die heutige Bundeswehr und das Verteidigungsministerium.
50 Jahre danach dienen immer noch Nazi-Generäle als Namenspatrone für Bundeswehrkasernen.
Der Kampf um die Umbenennung der Generaloberst-Titel-Kaserne in Füssen beispielsweise war bisher erfolglos.
Demgegenüber sind nur 10 Kasernen nach Männern des 20.
Juli benannt.
Und wir kommen zur Kultur nach diesem Bericht aus Berlin.
Wir wechseln aus Berlin nach Bregenz, Gewalt und Hoffnung.
Das ist das Leitmotiv der 49.
Bregenzer Festspiele.
Sie wurden vor kurzem von Bundespräsident Thomas Klestil eröffnet.
Ein Bericht aus Bregenz von Jasmin Oelz.
Vor einer knappen Stunde verkündete die traditionelle Festspielfanfare den Beginn des Bregenzer Festspielsommers.
Allerdings scheint es, als ob der Sommer in Bregenz Pause gemacht hätte, denn im Moment regnet es.
Trotzdem sind die Festspiele optimistisch, dass ihnen das Wetter treu ist, vor allem bei der morgigen Premiere des Spiels auf dem See Nabucco.
Aber ob das Wetter nun mitspielt oder nicht, so oder so wird die Verdi-Oper des englischen Regisseurs David Poundney zur erfolgreichsten Produktion der Bregenzer Festspiele.
Auch für die fünf Aufführungen der Oper im Haus Francesca da Rimini gibt es nur noch Restkarten.
Festspielpräsident Günther Romberg meint, dass der unerwartet große Erfolg von Nabucco darauf zurückzuführen ist, dass es möglich war, die Ideen von Gewalt, Toleranz und Versöhnung nicht nur als ein politisches, sondern auch als ein permanent menschliches, ideelles Anliegen darzustellen.
Unterrichtsminister Scholten betonte in seiner Rede, dass es die Aufgabe der europäischen Kulturpolitik sei, die politische Grenzziehung aufzuheben, um so den gegenseitigen Austausch die gegenseitige Inspiration zu ermöglichen.
1989 ist eine den europäischen Kontinent willkürlich zerteilende Trennlinie gefallen und geografische Räume, die für Österreich wichtig waren, werden wieder zugänglich und die verschiedenen historischen Tiefenschichten können wieder freigelegt werden.
Es wird die Aufgabe unserer Generation sein, die vorhandenen Beziehungen mit Neuem Sinn zu beleben.
Die Kunst gibt dafür ein Modell, für eine Identität, die offen und neugierig auf das Neue ist, die aber zugleich ihre Tradition bewahrt.
Bundespräsident Klestil betonte in seiner Eröffnungsrede, dass das Zentralthema der diesjährigen Festspiele Gewalt und Hoffnung das europäische Thema schlechthin sei.
Außerdem habe Österreich mit seinem massiven Bekenntnis für Europa am 12.
Juni der Europäischen Union einen Impuls gegeben, den sie zur Weiterentwicklung der Kultur des Zusammenlebens ganz dringend braucht.
Wir müssen aber auch aufhören, in Grabenkämpfen die Parteierbhöfe unserer künftigen Europapolitik zu erstreiten.
Und wir müssen darauf verzichten, jene Kompetenzfragen, die sich aus der Angleichung des europäischen und des österreichischen Rechts ergeben, zum Thema des kommenden Wahlkampfs zu machen.
Nichts ist daraus zu gewinnen.
Europa ist eine Großbaustelle.
Österreich ist nur ein Teil davon.
Wir brauchen keine streitenden Bauarbeiter, sondern einen neuen Gründerzeitgeist.
Über vieles muss diskutiert und verhandelt werden, aber auf einem Niveau, das einer politischen Kulturnation entspricht.
Gewalt und Menschlichkeit – aus diesem Dualismus bezieht die Kunst ihre großen und zeitlosen Stoffe.
Nabuco ist Babylon und Auschwitz und Gulag und Sarajevo zugleich.
Und ich sage das mit besonderem Nachdruck am heutigen 20.
Juli.
Also am 50.
Jahrestag des so tragisch gescheiterten Widerstands gegen die nationalsozialistische Tyrannei.
Die Bregenzer Festspiele dauern bis 27.
August.
Sie sind heute eröffnet worden, die Salzburger Festspiele, die beginnen am kommenden Montag.
Sir Edmund Hillary feiert heute seinen 75.
Geburtstag.
Der Neuseeländer schrieb mit der Erstbesteigung des höchsten Berges der Welt, des 8848 Meter hohen Mount Everest im Himalaya, eines der bedeutendsten Kapitel der Bergsteigergeschichte.
Berühmt ist Hillary allerdings nicht bloß des Gipfelsieges wegen, er ist der größte Privatförderer seines nach wie vor geliebten Nepal in Sachen Entwicklungshilfe und Umweltschutz.
Eine Würdigung von Hans Christian Unger.
Jahrzehntelang waren bereits britische Expeditionsmannschaften gegen das Fels- und Eisbollwerk des Mount Everest angerannt.
Und am 29.
Mai 1953 dann, im Krönungsjahr von Elisabeth II., stand Edmund Hillary, Bienenzüchter von Beruf und Bergsteiger aus Passion, auf jenem Punkt, wo Himmel und Erde einander am nächsten sind.
Gemeinsam mit seinem Sherpa, Kensing Norkai, war die Sagamata, die Mutter des Universums, bezwungen.
In den letzten Momenten, als wir über den Grat gingen, konnten wir den Gipfel noch nicht sehen.
Der Grat wich rechts von uns ab.
Schließlich kamen wir um den letzten Buckel herum und erkannten, dass der Grat nördlich weiterging.
So schauten wir hinauf.
Und da war der Gipfel.
Für diese Leistung zum Sir geerdelt, hat der Neuseeländer noch weitere kühne Unternehmungen nicht nur im Himalaya unternommen, wie etwa eine Südpol-Expedition oder eine Bootsfahrt zu den Gangesquellen.
Und er hat es verstanden, seine Erfolge auch gut zu vermarkten, als Buchautor, als Filmemacher und Vortragsreisender rund um die Erde.
Mehr als 40 Jahre nach seinem spektakulären Gipfelsieg steht Hillary den Auswüchsen des Himalaya-Bergsteigens recht skeptisch gegenüber.
Als im Vorjahr 32 Bergsteiger gleichzeitig auf dem Gipfel gestanden sind und damit der Höhepunkt der umweltzerstörenden Expeditionsinvasion erreicht worden war, hat er gemeint, leider kommen viele nicht deshalb, weil sie diese Berge lieben, sondern weil sie sich selbst bestätigt wissen wollen.
Heute erinnert der großgewachsene, robust wirkende Sir Edmund an einen jener britischen Kolonialoffiziere als er Schule.
Und er wirkt noch immer dort am häufigsten, wo er seine zweite Heimat gefunden hat, in Nepal.
Seine weltweite Popularität hat er nicht nur für die eigene Tasche genützt.
Mithilfe der von ihm gegründeten Himalaya-Stiftung sind in einem der ärmsten Länder der Erde zwei Krankenhäuser, zehn Ambulanzstationen und 26 Schulen errichtet worden.
Und als kulturell-religiöse Großtat gelang es Hillary, Geldspenden aus aller Welt für den Wiederaufbau des buddhisten Klosters Dangpoche aufzutreiben.
Eines der wichtigsten Heiligtümer des Landes, das vor wenigen Jahren nahezu vollkommen ausbrannte.
Und auch in Sachen Umweltschutz in der sensiblen Himalaya-Region ist der heute 75-Jährige nach wie vor aktiv.
Der Everest-Sieg ist damit wahrscheinlich nicht der einzige Grund, warum heute Hillary's Portrait die 5-Dollar-Note seines Heimatlandes ziert.
Denn seine Spuren, die er bisher am Dach der Welt hinterlassen hat, sind bleibendere als jene der Ego-Trip-Alpinisten und vieler medienhungriger Zeitgeist-Abenteurer.
Sir Edmund Hillary, 75, und hier ein Verkehrsfunk.
12.55 Uhr, A12-Intal-Autobahn, bei Innsbruck Richtung Kufstein ist die Autobahn im Wiltener Tunnel gesperrt wegen eines Unfalls.
A12-Intal-Autobahn von Innsbruck Richtung Kufstein gesperrt, ein Unfall im Wiltener Tunnel.
Und hier die Schlussnachrichten.
Österreich unter dem Motto Österreich hilft Ruanda wird ab heute verstärkt um Spenden zur Erlinderung des Elends in dem Bürgerkriegsland geworben.
Die Bundesregierung stellt 10 Millionen Schilling für die Flüchtlinge zur Verfügung.
Caritas und Rotes Kreuz ersuchen um Spenden auf das PSK-Konto 91 009 900 Österreich hilft Ruanda.
Bundeskanzler Kohl hat alle Demokraten zum Kampf gegen Extremismus von rechts und von links aufgerufen.
Anlass waren die Gedenkfeiern zum 20.
Juli 1944.
Zum Abschluss noch das Wetter heute Nachmittag, meist stark bewölkt zwischen Oberösterreich und dem Nordburgenland, einzelne Regenschauer im Bergland sowie im Süden, hingegen zum Teil heftige Gewitter.
Und ich sage noch nichts habe ich gerne als zu erwehren, der Tonmeister heute, Werner Sedlacek, Regie, Werner Löw.
Der Neuseeländer Sir Edmund Hillary feiert seinen 75. Geburtstag. Er schrieb mit der Erstbesteigung des 8848m hohen Mount Everst im Himalaya Geschichte. Weiters gilt er als großer Förderer von Nepal. Interview: Bergsteiger Edmund Hillary.
Mitwirkende:
Unger, Hans Christian [Gestaltung]
, Hillary, Edmund [Interviewte/r]
Datum:
1994.07.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
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Festakte
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Jubiläum
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Porträt
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Interview
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Ökologie und Umweltschutz
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Nepal
Typ:
audio
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Nachrichten