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KI-generiertes Transkript
Das war's dann.
Mittag ist es und damit Zeit für aktuelle Information im ORF-Mittagsjournal, diesmal mit Manfred Kronsteiner.
Viele werden aufatmen, ein Ende der extremen Hitzeperiode scheint sich anzubahnen, genaueres dann in unserem Wettergespräch nach den Nachrichten.
Ernteschäden durch Ozon, Einbußen um die 30% werden erwartet.
Baden-Württemberg als Musterland bei Ozon-Notmaßnahmen.
49 Millionen Menschen in aller Welt auf der Flucht, die neueste Flüchtlingsstatistik der UNO.
Mit dem Rücken zur Wand, Kubas Stadtschef Fidel Castro und die zunehmenden Spannungen auf der Zuckerinsel.
20 Jahre nach dem Rücktritt des US-Präsidenten Richard Nixon.
Schluss mit Eigenlob, Absetzung der TV-Kampagne des italienischen Regierungschefs Berlusconi.
Nachhilfeunterricht, das große Geschäft nach schlechten Noten.
Sein oder nicht sein in Baden, Shakespeare's Hamlet als Theaterattraktion im Kurort.
Zunächst Information prägnant, in Nachrichten von Martina Schedewei, gelesen von Nina Strehlein.
Österreich.
Die schweren Unwetter in Kärnten haben ein Todesopfer gefordert.
Eine Frau wurde beim Bärensammeln vom Gewitter überrascht und durch einen Blitz getötet.
Nach den gestrigen Unwettern gibt es schwere Schäden.
Besonders betroffen ist der Bezirk Wolfsberg.
Die Lavant und mehrere Bäche traten über die Ufer, zahlreiche Straßen wurden vermuert.
Der Hauptplatz von Wolfsberg stand meterhoch unter Wasser.
Die Feuerwehr musste zahlreiche Keller auspumpen.
Derzeit sind die Aufräumungsarbeiten voll im Gange.
Feuerwehrleute und Bundesheersoldaten sind im Einsatz, um drohende Hangrutschungen zu verhindern.
Bosnien-Herzegowina.
Die Hilfsflüge nach Sarajevo sind wieder aufgenommen worden.
In der Früh ist das erste Flugzeug mit Hilfsgütern in der bosnischen Hauptstadt gelandet.
Das UNO-Flüchtlingshilfswerk plant für heute noch 13 weitere Flüge nach Sarajevo.
Die Luftbrücke war vor drei Wochen nach dem Beschuss von vier Flugzeugen unterbrochen worden.
Die UNO wird dem bosnischen Serben möglicherweise ein neues Ultimatum stellen.
Die Serben sollen dazu bewogen werden, doch noch dem internationalen Teilungsplan für Bosnien zuzustimmen.
Tun sie dies innerhalb einer Woche nicht, will der Sicherheitsrat eine Verschärfung der Sanktionen beschließen.
Italien.
Innerhalb der Regierungskoalition gibt es einen neuen Streit.
Der Chefdelegat Nord Bossi hat die Fernsehwerbespots für Regierungschef Berlusconi scharf kritisiert.
In den Sendungen werden Erfolge des italienischen Ministerpräsidenten hervorgehoben.
Ein Sprecher Berlusconis legte Bossi daraufhin den Austritt aus der Koalition nahe.
Das staatliche Fernsehen Rai hat die umstrittenen Werbespots vorläufig abgesetzt.
Deutschland.
In Koblenz ist der Prozess um den Blutspendeskandal bei der Firma UB Plasma fortgesetzt worden.
Dem Geschäftsführer sowie vier Mitarbeitern des Unternehmens wird vorgeworfen, HIV-verseuchtes Blut verkauft zu haben.
Durch Blutkonserven von UB Plasma sollen drei Menschen mit AIDS infiziert worden sein.
Israel und Jordanien setzen ihre Friedensgespräche fort.
Bei den Verhandlungen geht es unter anderem um die künftige wirtschaftliche Zusammenarbeit und die Grenzziehung zwischen beiden Staaten.
Gestern ist der erste Grenzübergang zwischen Israel und Jordanien feierlich eröffnet worden.
Der amerikanische Außenminister Christopher hat seine jüngste Nahostreise frühzeitig beendet.
Ein weiterer Besuch in Syrien wurde abgesagt.
Im Streit zwischen Israel und Syrien um die besetzten Golanhöhen hat es keine Annäherung gegeben.
Christopher hat dennoch eine positive Bilanz seiner Nahostmission gezogen.
Japan.
Nagasaki gedenkt des amerikanischen Atombombenabwurfs heute vor 49 Jahren.
Etwa 25.000 Menschen, unter ihnen auch der japanische Ministerpräsident Murayama, nahmen an der Gedenkfeier teil.
Der Bürgermeister von Nagasaki, ein Überlebender des Atombombenangriffs, forderte die japanische Regierung auf, der Welt deutlich zu machen, dass der Gebrauch von Atomwaffen gegen internationales Recht verstoße.
Bei dem Atombombenabwurf auf Nagasaki am 9.
August 1945 wurden mehr als 100.000 Menschen getötet.
Argentinien Der Iran war möglicherweise Drahtzieher des Bombenanschlags von Buenos Aires.
Nach Angaben des zuständischen argentinischen Untersuchungsrichters gibt es Beweise für die direkte Beteiligung iranischer Diplomaten.
Ein entsprechender Bericht soll noch in dieser Woche vorgelegt werden.
Bei dem Anschlag auf das jüdische Zentrum in Buenos Aires am 18.
Juli sind 95 Menschen ums Leben gekommen.
Russland.
Nach der Dammbruchkatastrophe in der Region Bashkirien sind bisher 10 Tote geborgen worden, etwa 70 Menschen werden noch vermisst.
Nach heftigen Regenfällen war am Sonntag ein Staudamm geborsten, vier Dörfer wurden überflutet und mehr als 100 Häuser von den Fluten mitgerissen.
Deutschland.
Wieder ist ein ausländerfeindlicher Brandanschlag verübt worden.
In Sindelfingen in Baden-Württemberg wurde in der Nacht in einem türkischen Vereinsgebäude Feuer gelegt.
Das Haus wurde völlig zerstört, verletzt wurde niemand.
Von den Tätern fehlt jede Spur.
In der Nähe von Mainz ist ein österreichischer Chemietransporter verunglückt.
Der Lastwagen kam in der Nacht von der Fahrbahn ab und geriet ins Schleudern.
Dabei kippte der Anhänger um, der mit stark ätzenden Substanzen beladen war.
Ein Teil der Ladung lief aus, es entstanden giftige Dämpfe.
Verletzt wurde bei dem Unfall niemand.
Die Autobahn war mehrere Stunden gesperrt.
Unfallursache dürfte Übermüdung des Lenkers gewesen sein.
6 nach 12 zum Wetter.
Die große Sommerhitze, das einen leid, das anderen freut, von Urlaubern meist als erfreuliches Schönwetter erlebt, für Bauern mit Sorge verbunden und für Großstädter zumindest nachts die Qual schlechthin.
Im Augenblick ist jedenfalls hier in Wien nicht mehr so extrem heiß.
Meine Frage also an unseren Wetterspezialisten Christian Hundorf, ist das jetzt schon das Ende der extremen Hitzeperiode?
Nein, ganz und gar nicht, denn morgen wird es noch einmal in ganz Österreich heiß und übermorgen zumindest in der Osthälfte Österreich.
Ab Freitag aber wird es überall deutlich kühler.
Die Luft kommt dann nicht mehr vom Mittelmeer, sondern vom Atlantik.
Es kommt dann frischer Nordwestwind auf, der treibt einige Regenschauer und nach und nach auch immer kältere Luft heran.
Die schwüle, aufgeheizte Luft wird dann also ausgeräumt und es folgt eine wechselhaftere und für den August wirklich sehr kühle Wetterperiode.
Und wie viel kühler soll es denn da werden?
Das Wort soll ist in dieser Frage durchaus berechtigt, denn ein Blick über den Freitag hinaus bedeutet eine sehr langfristige Prognose und damit kann man durchaus auch auf die Nase fallen.
Wagen wir aber trotzdem einen vorsichtigen Blick, so wie es jetzt aussieht, werden die Temperaturen am Freitag höchstens bis 25 Grad steigen und bis zum Montag wird es dann noch kühler, die Höchstwerte liegen dann wahrscheinlich nur noch um 20 Grad.
Am kältesten wird es zwischen Vorarlberg und Oberösterreich mit etwa 15 Grad.
Wird es ein richtig gehender Wettersturz mit argen Unwettern werden, etwa so wie gestern in Kärnten?
Das wird ein richtiger Wettersturz mit Unwettern werden.
Die Unwetter gibt es aber nicht erst am Freitag, wenn es kühler wird, sondern am Tag zuvor, am Donnerstag, wenn die aufgeheizte Luft noch energiegeladen ist.
Dann muss man in ganz Österreich mit heftigen Gewittern rechnen, mit Hagel oder starkem Regenguss.
Und es können dabei häufig Muren ausgelöst werden und es kann Hochwasser entstehen.
Häufig werden die Gewitter am Donnerstag im Bergland niedergehen, aber auch die einzelnen Gewitter im Flachland können durchaus heftig sein.
Wie wird es denn heute und morgen werden?
Der heutige Nachmittag wird schwül und nach und nach in ganz Österreich sonnig.
Sonnig, heiß und schwül geht es auch morgen Mittwoch weiter.
Zum ganz aktuellen Wetter und zu den Meldungen aus den Landeshauptstädten.
In Wien ist es jetzt wolkig bei 25 Grad, der Westwind weht mit 20 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt 24, St.
Pölten wolkig 23, Südwest 25, Linz stark bewölkt 22 Grad, Salzburg ebenfalls stark bewölkt 22, Innsbruck heiter 23, Bregenz wolkig 23, Graz heiter 25 und Klagenfurt heiter 22 Grad.
Heute Nachmittag steigen die Temperaturen noch auf 26 bis 31 Grad.
Die Wolken lockern immer weiter auf und es setzt sich allmählich überall die Sonne durch.
Einzelne Wärmegewitter können sich über dem Bergland bilden.
Im Donauraum bleibt es in den nächsten Stunden windig.
Morgen Mittwoch wird es wieder heiß mit 29 bis 34 Grad.
Meistens scheint die Sonne.
Über dem Bergland gibt es am Nachmittag abermals Wärmegewitter.
In Vorarlberg und Tirol könnten die Wärmegewitter gegen Abend häufiger werden.
Der Donnerstag beginnt in Süd- und Ostösterreich noch sonnig und es wird warm mit bis zu 30 Grad.
In Vorarlberg und Tirol aber ist es bereits deutlich kühler mit nur 20 Grad und es gibt bereits von der Früh weg Gewitter.
Die Gewitter breiten sich bis zum Abend auf ganz Österreich aus und sie können sehr heftig werden.
Zum Abschluss noch eine Meldung zum Ozon.
In Wien, Niederösterreich sowie im nördlichen und mittleren Burgenland bleibt die Ozon-Vorwarnstufe aufrecht.
Besonders empfindliche Personen und Kranke sollten anstrengende Arbeiten im Freien vermeiden.
Am Freitag sollte es dann aber mit dem kühleren Wetter auch mit der erhöhten Ozon-Konzentration vorbei sein.
Alles in allem, um das zu resümieren, Christian, heißt das, dass der Sommer 1994 so gut wie vorüber ist?
Der Sommer ist damit noch nicht vorbei, erinnern wir uns an den Sommer im Jahr 1992, also erst vor kurzem.
Da gab es bis Ende August Hitzetage mit bis zu 37 Grad und Temperaturen über 30 Grad sind in Österreich auch in der zweiten Augusthälfte durchaus noch möglich.
So viel also zur großen Hitze und der vorläufiges Ende haben wir jetzt eben behandelt.
Ruanda und Bosnien sind nur zwei Beispiele einer traurigen Entwicklung, die sich weltweit abzeichnet.
Die Flüchtlingsströme wachsen stetig an.
Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR meldet dieser Tage einen neuen Rekord.
Auf der ganzen Welt sind derzeit 49 Millionen Menschen innerhalb und außerhalb ihres Heimatlandes Vertriebene.
Die UNO sucht nun nach einem neuen Flüchtlingskonzept.
Marion Lorenz beginnt ihren Beitrag mit einer pessimistischen Aussage des UNHCR-Sprechers Ron Redmond.
Ganz offen eingestanden, der weltweit ansteigende Massenexodus entwurzelter fliehender und vertriebener Menschen ist für uns kaum mehr zu bewältigen, meldet Ron Redmond, amerikanischer Pressesprecher des UNO-Flüchtlingshochkommissariats in Genf und legt dramatische Zahlen auf den Tisch.
23 Millionen Menschen außerhalb ihres Heimatstaates auf der Flucht, 26 Millionen Menschen vertrieben innerhalb ihrer eigenen Landesgrenzen.
Das bedeutet,
Jeder 115.
Erdenbürger ist inzwischen ein Flüchtling.
Die Zahl dieser unfreiwillig Heimatlosen, oft für immer entwurzelten, hat sich seit 1990 verdoppelt und seit 1980 gar verdreifacht.
Und das, obwohl Experten einhellig nach dem Ende des Kalten Krieges nicht nur auf globalpolitische Entspannung, sondern vor allem auch auf eine Lösung der seit 1945 kontinuierlich anwachsenden Flüchtlingselends gehofft hatten.
Doch es kam genau umgekehrt.
Nationale und ethnische Spannungen haben sich auf allen Kontinenten derart stark entladen, dass nicht nur Ruanda, Bosnien, Aserbaidschan, Georgien oder Haiti für dramatische Schlagzeilen sorgen.
Unzählige kleine Brandherde haben etwa in ganz Afrika das Flüchtlingsheer auf acht Millionen Menschen anschwellen lassen.
Sechs Millionen sind es in Europa.
Wobei zum Beispiel die russische Regierung derzeit nicht nur einen ungewohnten Ansturm afghanischer, afrikanischer und südostasiatischer Asylanten verkraften muss.
25 Millionen Russen leben zudem als ethnische Minderheit außerhalb ihres eigenen Landes in ehemals sowjetischen, heute unabhängigen Staaten.
Deren Diskriminierung nimmt teilweise so dramatische Ausmaße ein, dass Moskau demnächst mit einem Millionen herheimwärts fliehender Auslandsrussen rechnet.
Dazu kommen auf allen Kontinenten immer mehr Wirtschaftsasylanten und repatriierte Flüchtlinge.
die sich wie in Afghanistan oder Kambodscha mangels Integration erneut auf die Flucht begeben.
Innerhalb der UNO, unter den Regierungen, so UNHCR-Sprecher Ron Redmond, ist eine enorme Debatte im Gange, wie das UNHCR oder auch eine andere Institution gleich bei allerersten Krisenanzeichen in einem Land präventiv tätig werden kann, bevor die Massenflucht von Hunderttausenden einsetzt.
Ein humanitär motivierter Wunschtraum, der durch die Tragödie in Bosnien, durch die mangelnde Interventionsbereitschaft in Ruanda und ungelöste Dauerkonflikte etwa in Afghanistan brutal zerstört worden sein dürfte.
Doch es fehlt nicht nur ein zeitgemäßes Mandat und ein besseres Managementkonzept, es fehlt vor allem wie immer auch am Geld.
Nicht nur im Bosnien-Konflikt sind es die Regierungen längst leid,
immer länger und immer aussichtsloser für das menschliche Elend eines nicht enden wollenden politischen Wahnsinns aufzukommen.
Doch eine Alternative, so mahnt UNO-Flüchtlingshochkommissarin Ugata, die gibt es nicht.
49 Millionen Menschen auf der Flucht, Marion Lorenz mit den neuesten UN-Flüchtlingszahlen.
Neuer Dämpfer für den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.
Fernsehspots mit Eigenwerbung für seine Regierung in der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt RAI mussten bis auf weiteres abgesetzt werden.
Diese 50-Sekunden-Spots rühmen die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Regierung.
Doch die Kampagne des als Medien-Zampano groß gewordenen nunmehrigen Ministerpräsidenten hat nicht nur die Opposition, sondern auch den Koalitionspartner Lega Nord verärgert.
Irreführung der Bürger, regimetreue Propaganda, die über den Rahmen legitimer Belangssendungen hinausgehe, so lauten die Vorwürfe an die Adresse Berlusconis.
Konsequenz aus der heftigen Kritik, der parlamentarische Medienverantwortliche Giuseppe Santaniello hat die Werbekampagne Marke Berlusconi gestoppt.
Doch der will nicht aufgeben.
Andreas Pfeiffer aus Rom.
Dass die Übergänge zwischen Information und Werbung fließend geworden sind, ist man im Lande des Medienfürsten Berlusconi durchaus gewohnt.
Die virtuose Inszenierung seines Wahlkampfs hat für diese These schon zu Beginn des Jahres genügend Anschauungsmaterial geboten.
Für das Fernsehpublikum waren die in den letzten Tagen ausgestrahlten Spots daher kein Grund, einen medialen Stilbruch zu reklamieren.
Alltäglich und allabendlich war zwischen dem Lobpreis von Waschmitteln und Zahnpasta eine sanftmütige Stimme zu vernehmen, die die Ruhmestaten der Regierung schmackhaft aufbereitete.
Fakten, die die Bürger kennen müssen, um ihre Rechte wahrnehmen zu können.
Unter diesem einschmeichelnden Motto wurde in rascher Abfolge getane Arbeit präsentiert.
Sei es nun die Steuererleichterung für Unternehmer, die Eindämmung sommerlicher Feuersbrünste, die Bekämpfung neapolitanischer Kriminalität.
Der Ministerpräsident jedenfalls scheint von den besten Absichten getragen.
Es gehe darum, die Mauern der Kommunikation zwischen den Bürgern und der Regierung einzureifen.
Nicht zum ersten Mal jedoch steht zu befürchten, dass Berlusconi gleichzeitig kräftig an den demokratiepolitischen Säulen der Ausgewogenheit und Objektivität rüttelt.
Belangsendungen bildigt das Gesetz freilich jeder Regierung zu und diese Möglichkeit wurde auch von Berlusconis Vorgängern genutzt.
Freilich sparsam und mit unpersönlichem Verlautbarungsstil.
Dass der Medien-Jungleur nun seine ganze Kunstfertigkeit aufwendet, um den Konsumenten die Qualitäten seiner Regierungsmannschaft zu suggerieren, ruft nun aber seine Gegner auf den Plan.
Diese Spots seien nackte Propaganda, regimetreue Information, törten die Linksparteien und schalteten unverzüglich das parlamentarische Aufsichtsorgan über die italienische Medienlandschaft ein.
Dessen Präsident Giuseppe Sant'Agnello, dem des öfteren Entscheidungsschwäche oder gar Sympathien für den Medienzarren nachgesagt worden sind, hat diesmal überraschend schnell reagiert.
Gestern Mittag kam es zu einer Einigung zwischen der Reihe und der Regierung.
Die Ausstrahlung der Spots wird eingestellt, nur die Einschaltung zur Steuerpolitik bleibt erhalten, weil sie nützliche Informationen für den Bürger enthalten soll.
Die Regierung muss nicht publizieren, sie ist keine Luna Park-Freundin.
Die Regierung soll nicht für sich selbst werben.
Wir sind hier nicht davon im Jahrmarkt.
Sie soll einfach ihre Versprechungen halten und die versprochene Million Arbeitsplätze schaffen.
Wer auf Werbespots zurückgreift, läuft Gefahr, eine Ameise für einen Elefanten zu verkaufen.
Und das ist unserem Land ganz bestimmt nicht zuträglich.
Die Informationspolitik Berlusconis, so erklärte Regierungssprecher Tajani noch gestern Abend, werde nach dem Verbot allerdings keinen Kurswechsel vornehmen.
Im Gegenteil, künftig sollten den Fernsehsendern Videokassetten zugespielt werden, in denen der Ministerrat aus erster Hand über seine Aktivitäten informiert.
Die Vermittlerrolle der Presse dürfte damit überflüssig werden.
Ihr wird ohnehin von Berlusconi vorgeworfen, dass sie nur daran denke, die Arbeit der Regierung zu behindern.
Dass sich bei solchen Aussagen prompt Assoziationen zu George Orwells düsteren Zukunftsvisionen einstellen, hat die Regierung allerdings selbst mit zu verantworten.
Staatssekretär Gianni Letta bezeichnet Berlusconi seit langem freimütig als großen Kommunikator.
Der Werbeeffekt dieser Aussage muss sich erst noch erweisen.
Soviel über Berlusconis neuesten Flop.
In die Karibik jetzt.
Vergangenen Freitag kam es auf Kuba zu den schwersten Unruhen seit der Machtübernahme des Landes durch Fidel Castro 1959.
Die Polizei ging gewaltsam gegen die Demonstranten vor und ein 19-jähriger Polizist kam dabei ums Leben.
Revolutionsfossil Fidel Castro beschuldigte die amerikanische Regierung, die Unruhen provoziert zu haben und drohte, die Grenzen des Landes für Flüchtlinge, die nach Amerika wollen, zu öffnen.
Allein in diesem Jahr sind bereits 5.154 Kubaner in die USA geflüchtet.
Am Wochenende kam es zu Gegendemonstrationen in Havanna.
Zu Kundgebungen für den kubanischen Staatschef hatte auch sein Bruder, der Verteidigungsminister Raúl Castro, aufgerufen.
Erwin Detling mit Hintergrundinformationen.
Nach der ersten Demonstration gegen die Revolutionsregierung von Fidel Castro herrscht wieder Ruhe in Havanna.
Milizionäre, Mitglieder der kommunistischen Jugend und Sonderkommandos bewachen in der Altstadt Geschäfte, Hotels und Banken.
Die Demonstranten, es handelt sich vorwiegend um schwarze Kubaner, erklärten jedoch vor den heimlich surrenden Kameras, die Demonstration im Hafenquartier sei nicht der letzte Streich gegen Fidel Castros Lebenswerk gewesen.
Wie tief den Revolutionären die Angst in die Knochen gefahren ist, zeigt die Reaktion auf die erste Anti-Castro-Demonstration.
Während der Kommandante in Bogotá, Kolumbien an der Amtseinsetzung von Präsident Ernesto Samper teilnahm, mobilisierte sein Bruder, Verteidigungsminister Raúl Castro in Havanna eine halbe Million Menschen.
Die Massen, welche auf den Revolutionsplatz zusammenströmten, hatten bei ihrem Gegenprotest einerseits ihre Schwestern und Brüder in den engen Straßen der Altstadt von Havanna im Visier, die Freiheit forderten und nieder mit Castro schrien.
Andererseits protestierten die Unterstützer der Revolution gegen die doppelwürdige Einwanderungspolitik Washingtons.
Wer Kuba illegal verlässt, bekommt in den USA sofort eine Niederlassungsbewilligung.
Wer jedoch die offiziellen und diplomatischen Kanäle in Havanna benutzt, hat kaum eine Chance, in die USA auszureisen, obwohl sich die amerikanische Regierung in den 80er Jahren in einem Abkommen verpflichtet hatte, bis zu 20.000 Kubaner pro Jahr aufzunehmen.
Im ersten Semester dieses Jahres haben fast 4.000 Menschen die gefährliche Überfahrt nach Florida geschafft.
Da sind mehr als im ganzen letzten Jahr geflüchtet worden.
Die Flüchtlingsfrage ist im Moment Castros wichtigstes Druckmittel gegen die USA.
In Bogotá drohte der Revolutionsführer.
Mit gewundenen Worten erklärte Castro,
Kuba könne gegebenenfalls einen Massenexodus nach Florida provozieren, indem die Küstenwache illegale Auswanderer nicht mehr zurückhalte und Boote aus Miami nicht mehr erweise.
1980 flüchteten auf diese Weise von Hafen Mariel 130.000 Kubaner nach Florida.
Damals wurden unzufriedene Regimegegner, Kranken, Kriminelle ins Ausland abgeschoben.
Der US-Interessevertreter in Havanna hat auf Gastros Anspielung rasch reagiert.
Ein Mariel-Exodus werde sich heute nicht mehr wiederholen.
Washington werde das zunehmende Unruhepotential in Kuba nicht mehr ableiten.
Die US-Küstenwache habe bereits Vorkehrungen getroffen, um einen neuen Massenexodus zu vereitern.
Castro bestreitet nicht, dass sein Lebenswerk, die Revolution, unter Hochdruck steht.
Soeben veröffentlichte er in Havanna die Zahlen der Zuckerernte.
Mit vier Millionen Tonnen ist sie eine der schwächsten der 35 Jahre alten Revolution.
Ohne genügend Zucker stehen in Kuba die Räder still, weil es an Devisen fehlt, Öl, Maschinen, Ersatzteile, Dünger und Insektizide zu kaufen.
Nicht die revolutionären Axiome des Kalten Krieges stehen heute in Kuba auf dem Spiel, sondern das Morgen-, Mittag- und Abendessen.
Die Revolution greift zu unkonventionellen Mitteln, um aus der Krise zu finden.
Soeben hat das Parlament, der sogenannte Poder Popular, ein Gesetz verabschiedet, wonach die Kubaner mit Sozial-, Lohn-, Konsum- und Einkommenssteuern zur Kasse gebeten werden.
In den vergangenen 28 Jahren waren Steuern in Kuba verpönt.
Der wirtschaftliche Niedergang lässt sich jedoch mit dem Steuerpaket kaum verhindern.
von Kuba in die USA.
Es war am 9.
August 1974, also auf den Tag genau vor 20 Jahren.
Richard Nixon, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, trat zurück.
Unter Nixon beendeten die USA den Vietnamkrieg und knüpften neue Beziehungen zu China.
Und doch verbindet sich mit dem Namen des 37.
US-Präsidenten vor allem ein Begriff, der Watergate-Skandal.
Watergate steht für den größten innenpolitischen Skandal, den die USA jemals erlebt haben.
Korruption, Betrug und Machtmissbrauch, so lautete die Anklage gegen Richard Nixon, dessen Spitzname nicht von ungefähr Tricky Dicky lautete.
Mit seinem Rücktritt entzog sich Nixon einem Verfahren zur Amtsenthebung.
Er war der erste Präsident der Vereinigten Staaten, der sein Amt vorzeitig verließ.
Der folgende Beitrag von Margit Wiener untersucht das Image von Nixon in der Clinton-Ära und erinnert an die Vorfälle rund um den Watergate-Skandal.
I have never been a quitter.
To leave office before my term is completed is abhorrent to every instinct in my body.
But as president, I must put the interests
Aus Richard Nixons Rücktrittsrede.
Er sei nie einer gewesen, der schnell aufgibt.
Vorzeitig zurückzutreten sei ihm zutiefst zuwider.
Aber als Präsident sei er zuallererst Amerika verpflichtet.
Mit seinem Rücktritt ersparte sich Nixon ein öffentliches parlamentarisches Verfahren wegen seiner Verwicklung in den Watergate-Skandal.
Die Geschichte von Watergate beginnt im Juni 1972.
Es ist Wahlkampfzeit.
Der amtierende Präsident Nixon kandidiert für seine zweite Amtsperiode.
In das Hauptquartier der gegnerischen Demokraten im Watergate-Gebäude in Washington wird eingebrochen.
Einer der ertappten Einbrecher ist Mitglied des Komitees für die Wiederwahl von Nixon.
Dieser harmlos erscheinende Einbruch ist der Ausgangspunkt für Ermittlungen, in deren Lauf ein Netzwerk korrupter Machtausübung ans Licht kommt und in dessen Zentrum der Präsident selbst sitzt.
Die Aufdeckung des Watergate-Skandals verdankt die amerikanische Öffentlichkeit, nicht zuletzt den Reportern der Washington Post, die mit Beharrlichkeit die Affäre untersuchen.
Und auch die Tonbandaufzeichnungen, die Präsident Nixon, wie viele seiner Vorgänger, von allen Gesprächen im Arbeitszimmer machen lässt, tragen zur Aufklärung bei.
Ob der Einbruch von Nixon selbst angeordnet wurde, ist auch heute noch nicht restlos geklärt.
Aber klar ist, dass Nixon über die Vorkommnisse informiert war und dass er deren rigorose Vertuschung befahl.
Er behindert die Ermittlungen mit allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften.
Als Nixon die Herausgabe der Tonbänder mit den Aufzeichnungen seiner Gespräche verweigert, wird ein Rechtsverfahren zur Amtsenthebung gegen ihn eingeleitet.
Schließlich gibt Nixon auf.
Er tritt am 9.
August 1974 zurück, nachdem ihm sein Nachfolger Gerald Ford eine Generalamnestie zugesichert hatte.
Beim Begräbnis von Nixon im April dieses Jahres beschrieb ihn US-Präsident Bill Clinton als Patrioten und scharfen Denker, der freilich auch Fehler gemacht habe, der in Wien lebende US-Historiker Richard Mitten glaubt, dass heute das Image von Nixon drei Monate nach seinem Tod besonders gut ist.
Die Rede beim Begrägnis von Nixon durch Clinton war der Inpunkt einer Rehabilitierung, die seit Jahren gedauert hat.
Aber ich glaube, dass das Kurzgedächtnis der meisten Amerikaner dazu beiträgt, dass der Ruf von Richard Nixon derzeit ziemlich hoch ist.
Der Republikaner Nixon, der seine Karriere als Kommunistenfresser begann, und der Demokrat Clinton, der überzeugte Vietnamkriegsgegner.
Zwischen diesen gegensätzlichen Politikern gibt es Parallelen, meint Mitten.
Wenn man die Politik von Clinton mit der Politik von Nixon zu jener Zeit vergleicht, sieht man,
dass es wirklich große Ähnlichkeiten gibt.
Und die Politik, für die Clinton meistens kritisiert wird, das heißt diese Gesundheits- und die Krankenversicherung, ist fast identisch zu einem Plan, den der Nixon im April 1974 selbst
angekündigt hat, aber wegen der Zuspitzung der Diskussion über Watergate gar nicht durchführen konnte.
Es ist nicht zufällig, dass Clinton eine große Ähnlichkeit zwischen seiner Politik und Nixons Politik sieht, und dass er, besonders außenpolitisch, Nixon immer wieder um Rat gebeten hat.
Watergate ist nicht vergessen, aber die Zeit, so scheint es, war gütig mit Richard Nixon.
20 Jahre nachdem Richard Nixon rücktritt, Margit Wiener hat den eben gehörten Beitrag gestaltet.
Bleiben wir noch in den Staaten.
Dass die Technik so ihre Tücken hat, ist wieder einmal ausdrucksvoll unter Beweis gestellt worden, und zwar auf dem Flughafen von Denver im US-Bundesstaat Colorado.
Der total renovierte Flughafen hatte ein vollautomatisches Gepäcksabfertigungssystem erhalten sollen, das die Koffer mit Hilfe von Computern und Robotern in die richtige Maschine hätte bringen sollen, also ganz ohne menschliches Mitwirken, soweit zumindest die Theorie.
Das System funktioniert aber absolut nicht so gut wie in der Fantasie seiner Erfinder.
Es funktioniert sogar so schlecht, dass die Betreiber des Flughafens nun zu altbewährten Methoden zurückgreifen, aus den USA Peter Fritz.
Das Projekt galt immer schon als Gratwanderung zwischen technischer Pionierleistung und blankem Größenwahn.
Es ist das erste Mal seit 20 Jahren, dass ein Großflughafen in Amerika völlig neu gebaut wurde.
Und die Konstrukteure setzten alles daran, mit dem Projekt neue Standards für das nächste Jahrhundert zu setzen.
Seit einem Jahr ist der neue Flughafen von Denver fertig.
Riesengroß ist er geworden.
Ein raffiniert konstruiertes Zeltdach aus Glas und Stahl überspannt das Hauptgebäude, in dem alles für den Flugbetrieb bereitsteht.
Indessen hat noch keine einzige Linienmaschine den neuen Flughafen von Denver ansteuern können und die Eröffnung des Riesenbauwerks zögerte sich immer weiter hinaus.
Der Grund dafür liegt im Versuch einer technischen Meisterleistung.
Ein Versuch, der in einer Blamage von gewaltigen Dimensionen endete.
Denver hätte der erste Flughafen sein sollen, in dem ein vollautomatisiertes System die Gepäckabfertigung übernimmt.
Jeder Koffer, jede Tasche, jedes Stück Gepäck hätte mit dem neuen System computergesteuert in die richtige Maschine kommen sollen.
Ohne menschliches Zutun.
Nur mit Hilfe von Roboterwegelchen, die über ein 35 Kilometer langes kompliziertes Schienensystem selbsttätig ihren Weg finden sollten.
Mehr als zwei Milliarden Schilling hat das Gepäcksystem gekostet.
Zufriedenstellend funktioniert hat es bis heute noch nicht.
Im Probebetrieb gelangten immer wieder Gepäckstücke ins Räderwerk der Roboterbahn, das sie dann völlig zerfetzt wieder ausspuckte.
Dann wieder landeten Koffer reihenweise am Boden statt im Flugzeug und viele gelangten zwar ins Flugzeug, aber nicht ins richtige.
Die Stadt Denver als Bauherr des neuen Flughafens griff jetzt zu einer Notmaßnahme.
Weil nicht abzusehen ist, ob das automatische Gepäcksystem überhaupt jemals funktionieren wird, beginnt man jetzt mit dem Bau eines Parallelsystems auf dem Parkplatz des neuen Airports.
Dort wird nach guter alter Manier das Gepäck auf Förderbänder und Elektrowägelchen verladen.
Nicht von Robotern, sondern von Menschen.
Das kommt im Betrieb teurer als die Automatik, funktioniert aber um einiges besser.
Mehr als 500 Millionen Schilling fallen jetzt an Baukosten für das Zusatzsystem an.
Das ist nicht einmal so wahnsinnig viel, wenn man bedenkt, dass allein die Erhaltung des neuen Flughafens von Denver samt Rückzahlung der Schulden 350 Millionen Schilling im Monat verschlingt.
Die Passagiergebühren, die diese Schulden decken können, kann der Flughafen erst dann einnehmen, wenn die Gepäckverladung funktioniert.
Wenn es sein muss, dann eben nicht mit Hochtechnologie, sondern mit altmodischer, dafür aber erprobter Muskelkraft.
Halb eins, Halbzeit also im Mittagsjournal.
Eine kurze Rückschau, das wohl interessanteste für Sie.
Ein Ende der extremen Hitzeperiode scheint sich anzubahnen.
Für die zweite Journalhälfte erwarten wir Beiträge über die Essensbonz-Besteuerungsdiskussion, über den Nachhilfeunterricht, das große Geschäft nach den schlechten Noten und sein oder nicht sein in Baden, Shakespeare's Hamlet als Theaterattraktion im Kurort.
Und jetzt eine Ankündigung für den heutigen Abend.
Journal Panorama.
Die Rose vom Wörthersee, sie welkt.
200.000 Nächtigungen haben die Gemeinden rund um das Kleinod des Kärntner Landes innerhalb von fünf Jahren verloren.
Die sommerliche Präsenz von Film- und Fernsehstars, von industriellen und professionellen Schickimickis kann nicht darüber hinwegtäuschen.
Hinter der bunten Fassade grieselt es, auch wenn die Stammgäste ihrem See die Treue halten.
Auszusetzen gibt es eigentlich gar nichts.
Das Wasser ist sehr schön und einfach klasse hier.
Die Szene okay.
Super, ja.
In der Nacht schwitzt auch ein bisschen was an und das ist halt super.
Wir kommen schon über 30 Jahre her.
Naja, das Wetter ist sehr beständig schön und außerdem die Leute hier.
Urlaub bei Freunden.
Was sagen Sie zum Preisniveau hier?
Das Preisniveau ist relativ hoch, muss man sagen.
Ist der Wörthersee zu teuer geworden?
Fahren die Leute halt woanders hin?
Stimmt das Angebot nicht mehr oder wird es einfach schlecht vermarktet?
Warum stehen viele Betriebe am Rande der Pleite?
Wirkt der Wörthersee vielleicht bald einmal nur größtenteils exklusives Paradies für jene sein, die sich dort ein Haus am Ufer leisten können?
Der Versuch, Antworten darauf zu finden, heute abends um etwa 18.20 Uhr auf Österreich 1 im...
Journal Panorama.
Und jetzt weiter in den Mittagsberichten.
Der steuerliche Appetit von Finanzminister Ferdinand Lazina nach Essensbons und Lebensmittelgutscheinen von Arbeitnehmern sorgt nun für Kritik beim Koalitionspartner ÖVP.
Nach einem Erlass des Finanzministers soll ja in Zukunft jener Wert von Essensbons besteuert werden, der über 60 Schillingen liegt.
Bei Lebensmittelgutscheinen liegt diese Steuerfreigrenze schon bei 15 Schillingen.
ÖVP-Generalsekretärin Ingrid Korosek hält diesen Plan, wie sie sagt, für unakzeptabel.
den Mitarbeiter einen Bohnen gibt für verbilligtes Essen oder einen Bohnenzuschuss zum Essen, dann sind Nutznießer von höchsten 60 Schilling jene, die eine Werksküche haben, die eine Kantine haben oder die halt ums Eck ein Gasthaus haben.
Jene Mitarbeiter, und das sind vor allem Mitarbeiter von kleinen Mittelbetrieben,
wo ihm das Gasthaus nicht um die Ecke ist, wo es eben auch keine Werksküche gibt, die würden jetzt zur Kasse gebeten.
Das heißt, der Einkauf im Lebensmittelgeschäft, die zwei Wurstsemmeln oder was immer, die wären in Zukunft steuerpflichtig.
Ich erinnere daran, dass der Finanzminister Latziner sehr klar gesagt hat, Steuererhöhungen kommen für ihn nicht infrage.
Und das bitte ist auch eine kalte Steuererhöhung für Mitarbeiter, vor allem von kleinen Mittelbetrieben.
Und ich erwarte, dass der Finanzminister Latziner diesen Erlass raschest zurückzieht.
Im Finanzministerium denkt man aber weiterhin nicht daran, den Erlass zurückzuziehen.
Die Nichtbesteuerung von Essensbons käme einer Steuersenkung gleich, heißt es im Büro des Finanzministers.
Mit dem Essensbonserlass werde lediglich der geltenden Rechtslage entsprochen.
Rückendeckung erhält das Finanzministerium unterdessen aus der Wissenschaft.
Der Vorstand des Instituts für Finanzrecht an der Universität Innsbruck, Werner Doralt, hält die Besteuerung der Essensbons nicht nur für legitim, sondern sogar für gesetzlich erforderlich.
Und Doralt geht sogar noch einige Schritte weiter.
Auch andere Vergünstigungen müssten eigentlich seiner Meinung nach steuerlich berücksichtigt werden, meint der anerkannte Finanzrechtler im Gespräch mit Fritz Dittlbacher.
Also ganz allgemein bitte möchte ich sagen, nach dem Gesetz sind steuerfrei nur
die Verköstigung der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz.
Das steht also ganz klar im Gesetz drinnen.
Das heißt, wenn schon bisher Essensbonds und Gaststättenbonds ausgegeben worden sind für ein Essen außerhalb des Arbeitsplatzes, dann war in Wahrheit diese Verwaltungspraxis schon bisher nicht gesetzesgemäß
Das heißt, das war eigentlich eine weitverbreitete Steuerhinterziehung?
Naja, Steuerhinterziehung würde ich es nicht nennen, aber es war eine Verkürzung sozusagen unter den Augen der Finanzverwaltung mit der Wohlwollen, weil es ist eine entsprechende Richtlinien- oder Erlassregelung gewesen, dass diese Dinge toleriert werden.
Das ist also offenkundig eine Zeit gut gegangen, weil es nicht allzu viele waren, die das für sich in Anspruch genommen haben und, man muss es eigentlich ganz deutlich sagen, missbraucht haben.
Dann ist es offenkundig überhand gegangen und in der Zwischenzeit hat das Finanzministerium offenkundig gesagt, also so geht das nicht, wir nehmen diese Billigkeitsregelung zurück.
Es gibt also meinetwegen vielleicht 100.000
oder auch mehr, vielleicht sind es inzwischen 200 oder 300.000, je mehr, desto schrecklicher, die solche Essensbons steuerfrei beziehen.
Bitteschön, aber die Steuer, die sich diese 100, 200 oder 300.000 Schilling ersparen, das müssen die anderen Millionensteuerzahler für sie bezahlen.
Es geht darum, dass die Steuerbelastung gleichmäßig auf alle verteilt wird und nicht irgendwelche
Steuerzahler sich der Privilegien herausholen und dann noch dazu von einzelnen Politikern hier gestützt werden.
Herr Professor Dorald, müsste man nicht in der Konsequenz dieser Diskussion dann auch sagen, auch Benefizien wie Mitarbeiterrabatte oder der Dienstwagen, der auch am Wochenende genutzt werden kann, auch das alles müsste eigentlich steuerlich lohnsteuermäßig erfasst werden?
Sie haben vollkommen recht.
Es gibt einen weiten Bereich, der hier überprüft werden sollte.
Also bei den Dienstwohnungen zum Beispiel kann ich Ihnen sagen, dass die Lohnsteuerrichtlinien 33 Schilling pro Quadratmeter inklusive Betriebskosten als Höchstbetrag vorsehen.
Also Sie wissen genauso wie ich, dass die tatsächliche Miete in der Regel ein Mehrfaches beträgt.
Auch so Sachen wie Mitarbeiterrabate würden da ja dann drunter fallen.
Die Mitarbeiterrabate sind ein eigenes Problem.
Es kommt darauf an, wie hoch die Mitarbeiterrabatte sind, aber es ist vollkommen richtig, wenn der Rabatt also in einer Höhe gewährt wird, dass ich nirgends sonst so billig einkaufen könnte, dann wird das natürlich auch steuerlich ein Problem.
Finanzrechtler Werner Doralt im Gespräch mit Fritz Dittlbacher.
Zwischen 40.000 und 50.000 Schüler und Schülerinnen in Österreich sind es, die sich jetzt in der zweiten Ferienhälfte auf ihre Nachprüfung vorbereiten.
Danach ZIPF die letzte Möglichkeit, das Nichtgenügend im Jahreszeugnis noch auf ein Genügend auszubessern.
Entsprechend floriert auch das Geschäft mit den Nachhilfestunden.
Neben dem privaten Nachhilfeunterricht, bei dem sich oft Lehrer in den Ferien ein Zubrot verdienen, gibt es auch eigene Nachhilfeschulen.
Österreichweit sind es 14 große sogenannte Lernhilfeinstitute und Ferienschulen.
In denen sollen die Schüler ihr mangelndes Wissen wieder auf Vordermann bringen.
Dieter Bornemann hat sich in einer solchen Nachhilfeschule umgehört.
Dann würde ich vorschlagen, rechnen wir noch eine Leistungsaufgabe.
Matthias, Johannes und Marina sitzen in dem kleinen Klassenraum vor der Tafel und büffeln den Mathematikstoff des vergangenen Schuljahres.
Die Rechnungen mit dem Silber bringen den Nachhilfelehrern eine Menge Geld.
Eine Milliarde Schilling, so rechnet die Arbeiterkammer, wird in Österreich jährlich für Nachhilfe ausgegeben.
Denn Generationen von Schülern kämpfen mit denselben Problemen.
Roswitha Kratzmeier, die Chefin des größten Lerninstitutes AFM, zählt die Hitparade der Nachprüfungsfächer auf.
Mathematik ist nach wie vor die Nummer Eins seit 20 Jahren.
Dann kommt Englisch, dann kommt mittlerweile Französisch, Französisch hat Latein überholt, Latein an vierter Stelle, Italienisch, Deutsch, Rechnungswesen und Fächer der HTL, Mechanik oder Statik.
Vor allem die Schüler der Oberstufe sind gute Kunden.
Die 17-jährige Adriana hat gleich zwei Nachprüfungen.
Weil ich nicht gelernt habe.
Ich war mit anderen Dingen beschäftigt.
Meine Freizeit war mehr für mich wichtiger als die Schule.
Ich bin viel weggegangen und habe mich gar nicht mehr um die Schule gekümmert.
Meistens liegt der Grund für schlechte Noten beim Schüler selbst.
Bösartige Lehrer gibt es nur selten.
Auch die oberste Nachhilfelehrerin im AFM, Roswitha Kratzmeier, sieht das so.
Ich glaube fast, dass der Grund im Schuljahr zu suchen ist, dass sie im Schuljahr zu wenig mitarbeiten und zu wenig tun und das halt in den Ferien aufholen müssen.
Für die Schüler mühsam, für die Eltern teuer.
Ein schlechter Schüler geht für die Eltern ganz schön ins Geld.
Daneben den ganz normalen Ausgaben kommen dann noch Nachhilfestunden und Förderkurse dazu.
Ein zweiwöchiger Kurs mit 40 Unterrichtsstunden in der Gruppe kostet 3700 Schilling.
Doch die Eltern lamentieren nicht, sondern zahlen gerne, sagt zumindest AFM-Chefin Kratzmeier.
Unsere Erfahrung zeigt, dass eigentlich Eltern gern in die Bildung ihrer Kinder investieren.
Und wir als Institut sehen uns als zusätzliche Bildungsschiene.
Es ist nicht so, dass nur Schüler bei uns sind, die eine Nachprüfung haben.
Es ist schon ein hoher Prozentsatz bei uns, die sich einfach während des Sommers weiterbilden wollen, aufholen wollen, um einen guten Start im September in der Schule zu haben.
Dass die Eltern nicht besonders jammern, bestätigt auch der Gymnasiast Matthias.
Er sagt auf die Frage, ob er als schlechter Schüler seine Eltern nicht eine ganze Menge Geld kostet.
Nein, nicht allzu viel.
3.700.
Ich habe ein bisschen mein Taschengeld gekürzt und den Rest haben meine Eltern gezahlt.
Und in der Familie von Johannes dürfte es auch keine gröberen Diskussionen gegeben haben.
Meine Eltern sind sehr aufgeregt, haben sie sich nicht.
Sie nehmen es so, wie es ist.
Viel anderes bleibt ihnen auch nicht übrig.
Zwei Drittel der Nachzipfkandidaten sind übrigens Burschen.
Das hat einen einfachen Grund.
Ja, also ich glaube, dass Mädchen vielleicht eine andere und vielleicht eine bisschen bessere Arbeitshaltung haben als Burschen und dadurch eben dann zum Schluss eigentlich durchkommen.
Etwa die Hälfte aller Schüler schaffen die Nachprüfung und steigen in die nächste Schulstufe auf.
Und wenn es nicht klappt, dann muss man das ganz locker sehen, so wie Marco.
Ach ja, das ist nicht so schlimm.
Ich meine, es wäre zum ersten Mal.
Also wenn ich durchfallen würde zum ersten Mal, das ist jetzt nicht so ein rassiges Problem.
Denn zur Not kann man auf den Schutzheiligen der schlechten Schüler verweisen, Albert Einstein.
Der hatte angeblich ebenfalls schlechte Noten in der Schule.
Impressionen aus einer Nachhilfeschule von Dieter Bornemann.
Im Sommer hieß sie noch Bildungsuniversität.
Nun wurde sie zur Universität umbenannt, weil sie zu den Kulturwissenschaften noch eine Natur- und eine wirtschaftswissenschaftliche Fakultät dazu bekommen hat.
Es handelt sich um die Uni Klagenfurt.
Mit dieser Neustrukturierung ist der lange Kampf der Universität um eine neue Identität beendet.
Der Schwerpunkt des neuen Studienangebots liegt bei einer praxisorientierten Betriebswirtschafts- und Informatikausbildung.
Ein Bericht von Renate Raunecker aus dem Landesstudio Kärnten.
Angewandte Wissenschaft heißt künftig das Grundprinzip an der Klagenfurter Universität.
So wird ab Herbst die angewandte Wirtschaftsmathematik das bisherige Diplomstudium Mathematik ersetzen und die bisher als Studienversuch laufende Informatik wird zur angewandten technischen Informatik.
Praxisnahe Ausbildung ist also angesagt.
Für die Studenten der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät wird sich das unter anderem in einem verpflichtenden Betriebspraxissemester auswirken.
Praxisnähe wird aber auch heißen, verstärkte Zusammenarbeit mit Industrie und Wirtschaft.
Wie der neu gewählte Dekan Heinrich Mayer erklärt, werde es künftig mehr angewandte Forschungsprojekte geben.
Das Schwergewicht der Ausbildung auf betriebswirtschaftlichem Sektor wird unterstrichen durch die Schaffung neuer Professorenstellen.
Bereits im kommenden Semester werden vier neue Ordinariate besetzt, und zwar für Volkswirtschaftslehre, für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Produktionswirtschaft, für Rechtswissenschaft sowie für Produktionsinformatik.
Innerhalb der nächsten drei Jahre soll die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Klagenfurt noch um weitere sechs neue Professorenposten aufgestockt werden.
Geplant sind auch zwei neue Studienversuche im Bereich Betriebswirtschaft, und zwar eine technisch orientierte und eine international orientierte.
Die Einrichtung dieser beiden Möglichkeiten ist an sich für Herbst vorgesehen, sie könnte sich aber aus organisatorischen Gründen noch um ein Jahr verzögern.
Schon jetzt möglich ist jedoch eine Fachkombination internationale Wirtschaft.
Bei dieser Ausbildungsform werden die Fächer Anglistik bzw.
Romanistik mit Betriebswirtschaft kombiniert.
Das ist eines der Angebote, die den besonderen Aufgaben der Universität Klagenfurt im Alpenadria-Raum entsprechen, meint Rektor Willibald Dörfler.
Es bestehen aber noch weiterreichende Vorhaben für den Alpenadria-Raum.
Zum Beispiel, es gibt Pläne, ein Verbundstudium zwischen mehreren Universitäten im Alpenadiraham aufzubauen.
Also ein Studium, wo Studenten aus den Ländern oder aus den Regionen des Alpenadirahams an mehreren Universitäten studieren können, ohne große Probleme der Anrechnung und Ähnliches zu erfahren.
Einen derartigen Studienverbund gibt es bereits jetzt mit den Universitäten Triest und Laibach im Bereich Geschichte.
Bei Sprachstudien und Betriebswirtschaftslehre wird derzeit zwar sehr vieles bereits gegenseitig angerechnet, ein echter Studienverbund ist hier aber erst nach Abschluss der derzeit laufenden Vorarbeiten in Aussicht.
Nächster Problemkreis, Ozonschäden an Pflanzen.
Wie eine großangelegte Studie aus Deutschland belegt, beeinträchtigt das Ozon die Getreideernte und zwar erheblich.
Bis zu einem Drittel der Weizenernte, so die deutsche Studie, würden durch das Ozon geschädigt.
Vergleichbare Untersuchungen für Österreich gibt es nicht.
Die Situation dürfte hierzulande aber nicht wesentlich anders als in Deutschland sein.
Das sagt Professor Anton Krapfenbauer von der Wiener Universität für Bodenkultur im Gespräch mit Franz Simbürger.
Also für Österreich sind mir diesbezüglich keine Werte bekannt, aber man kann sicherlich diese Ergebnisse von Deutschland auch für den österreichischen Bereich anwenden als Diskussionsgrundlage.
Ist Sommerweizen die einzige Pflanze, die betroffen ist?
Garantiert haben wir Schäden bei den Erdäpfeln, bei den beregneten Erdäpfeln und bei den beregneten
Meist fehlt dann auch zu rechnen, ich habe hier eine Statistik aus den Vereinigten Staaten, wo bei den Erdäpfeln, bei zwei Erdäpfelsorten im Jahre 1980 mit relativ hohen vergleichbaren Ozonwerten der Ausfall bis zu 31% gegangen ist.
Heißt das, wenn beregnet wird, dann sind die Schäden unter Umständen sogar größer?
Also das wäre eine falsche Annahme.
Wenn sie nicht beregnen, haben sie dann eh keine Erdäpfel und auch keine Mais.
Also das heißt, die Beregnung bewirkt folgendes.
Ozon muss ja durch die Atemöffnungen der Blätter der Pflanzen in das System kommen und dann erzeugt es dann die Abwehrmechanismen, die die Pflanzen natürlich enorm schwächen.
Wenn jetzt nicht beregnet ist, dann machen ja die Pflanzen beim stärksten
mittägigen Stress durch die Sonne und das ist gleichzeitig auch in der Regel der höchste der Zeit mit den höchsten Ozongehalten diese Spaltöffnungen zu und sie kriegen weniger Ozon.
Wenn aber jetzt beregnet wird und die Pflanze sozusagen voll assimiliert, kriegt sie natürlich auch entsprechend mehr Ozon in das System
Aber im Klartext heißt das doch, die Bauern können sich aussuchen, ob sie ihre Pflanzen nicht gießen und vertrocknen lassen oder ob sie sie gießen und am Ozon zugrunde gehen lassen.
Ne, aber dass sie auch zugrunde gehen, das würde ich Ihnen sozusagen gar nicht hinzeigen.
Die Pflanze wird insgesamt geschwächt, kann anfälliger gegen Schädlinge werden, aber im Prinzip, glaube ich, reichen die bis jetzt vorhandenen Ozonwerte wohl nicht aus, um solche Pflanzen absolut abzutöten, einjährige Pflanzen.
Aber Pflanzen sind ja viel empfindlicher auf Ozonen als Menschen.
Mittelwerte von Ozongehalten, ab denen wir bei allen Pflanzen mit Schäden rechnen müssen.
Bei Bäumen genauso wie bei landwirtschaftlichen Pflanzen.
Das heißt, wir liegen jetzt mit den Basiswerten des Ozons in der Vegetationswelt bereits im Schädigungsbereich.
Das heißt, wir müssen in der ozongestressten Landschaft bei allen pflanzlichen Organismen mit negativen Einflüssen des Ozons rechnen.
Das heißt, wenn wir Vorwarnstufen und Warnstufen für den Menschen diskutieren, dann sind wir bei der Pflanze schon in der besten Fahrt sozusagen Ozonschäden zu haben.
Herr Prof. Krapfenbauer, trauen Sie sich zuzuschätzen, wie hoch die Ernteverluste durch Ozon direkt oder indirekt in Österreich heuer sein werden?
Ja, ich habe Ihnen schon gesagt, das ist wahnsinnig schwierig.
Wenn Sie beregnete Felder haben, können Sie bei den Erdäpfeln rechnen.
dass sie tatsächlich in die Größenordnung kommen, die auch aus dem deutschen Bericht mit den Sommerweizen zusammen angebracht wird.
Also 30% Erdausfall?
Ja, bis zu 30% ist das sicherlich drinnen, ja.
Sagt Professor Krapfenbauer.
Das deutsche Bundesland Baden-Württemberg und sein sozialdemokratischer Umweltminister Harald Schäfer glauben nun lokalen Ursachen der Ozonbildung auf der Spur zu sein.
Baden-Württemberg bereitet europaweit eines der strengsten Ozongesetze überhaupt vor.
berichtet Gerhard Tschock von einer Pressekonferenz zu diesem Thema aus Salzburg.
Schon ab einer Ozonkonzentration von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, gemessen im Ballungsgebiet im Einstundenmittelwert, könnte die baden-württembergische Sommerozonverordnung ab nächstem Jahr drastische Verkehrseinschränkungen bringen.
stellte Umweltminister Schäfer heute in Aussicht.
Zum Vergleich, in Österreich wird derzeit ab 200 Mikrogramm Ozon lediglich vorgewarnt.
Und diese 200 Mikrogramm müssen in drei Stunden mittelwertgemessen werden, und zwar von mehreren Messstellen.
Den Mut zu derart einschneidenden Vorhaben bezieht die baden-württembergische Umweltpolitik aus der besonderen Luftbelastung im Industrie- und Verkehrsballungszentrum Heilbronn-Neckarsulm.
In Baden-Württemberg haben wir 1992 an 80 Tagen im Sommer den EU-weiten Informationswert überschritten.
Deutsche Bundesgesetze geben Umweltminister Schäfer keine Handhabe zu einschneidenden Maßnahmen.
Erst ab 360 Mikrogramm Ozon wird in Deutschland die Ozonwarnung ausgelöst.
Baden-Württemberg entschloss sich so zur Selbsthilfe und zu diesem Zweck wurde Ende Juni ein viertägiger Ozon-Großversuch gestartet.
Ein Fahrverbot für kartlose Autos.
Ausnahmen galten nur auf Autobahnen, doch wurde dort gleich die Geschwindigkeit auf 60 Stundenkilometer reduziert.
sowie freiwillige Produktionsdrosselungen der fünf größten Betriebe, der Autohersteller Audi war darunter, umfasste die lange Liste der Einschränkungen.
Das Ergebnis des Versuches liegt zwar noch nicht in vollständig ausgewerteter Form vor, dennoch zieht Schäfer schon heute eine sehr positive Bilanz.
festzuhalten, schwarz auf weiß, dass die Ozonspitzenwerte weniger stark angestiegen sind als anderswo.
Wir können aber nicht definitiv wissenschaftlich belegt sagen, dass dies auf die Maßnahmen zurückzuführen ist, weil das ein äußerst schwieriges chemisches Wechselspiel zwischen Windrichtungen darstellt.
Das vielleicht überraschendste Ergebnis war aber die Unterstützung durch die Bevölkerung.
Diese freiwilligen Maßnahmen, nicht strafbewehrt, also kann man nicht belangen, weder mit Ordnungsgeld noch mit Punkten, wird zu über 80 Prozent von den Menschen eingehalten.
Mit dieser Rückendeckung gehen die Beamten nun an die wissenschaftliche Auswertung des Versuches.
Die letzten Zweifel am Zusammenhang zwischen den viertägigen Beschränkungen und dem registrierten Rückgang der Ozonspitzenwerte müssen ausgeräumt werden.
Erst dann will Umweltminister Harald Schäfer seine Sommerozon-Verordnung in Kraft setzen.
Noch ein Tipp ums Thema Ozon geht es heute auch im ORF Fernsehen im Club 2.
Peter Hall, Gründer der Royal Shakespeare Company, zeigt in Österreich die dritte Hamlet-Inszenierung seines Lebens.
Spielort für die Akteure der Peter Hall Company sind nicht wie geplant der Schlosshof von Petronell, denn dieser muss renoviert werden, sondern das Stadttheater im niederösterreichischen Baden.
Eine Vorschau von Dorothee Frank.
Die Schauspieler tragen klassische höfische Gewänder.
Doch in der Atmosphäre des Spiels ist diese Inszenierung ein Hamlet unserer Tage.
Gerade dieses Stück ist bei einem Regisseur vom Rang Peter Halls immer auch ein Spiel der Zeit, in der es aufgeführt wird.
In seiner legendären ersten Hamlet-Produktion in den 60er Jahren nahm Hall die Stimmung der Studentenunruhen vorweg.
Mit Hamlet Nr.
2, zur Zeit des Ölschocks, vermittelte er Zorn und Rebellion gegen das damals spürbare Klima des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Niedergangs.
Bei der Neuinszenierung, die heute Abend Premiere hat, treten wieder andere, aktuelle Züge des Werkes in den Vordergrund.
Ich glaube, es geht vor allem um Wahnsinn, um unausgeglichene Sexualität.
Und dieser Hamlet ist wahrscheinlich schwärzer, zynischer, anarchischer als meine früheren Inszenierungen dieses Stückes.
Denn wir machen uns heutzutage viel weniger Illusionen über die Politik und die Politiker, über ihre Korruptheit und über die Tatsache, dass sie zuallererst Macht wollen.
Und wir verstehen heute viel mehr von sexuellen Orientierungsproblemen, insbesondere der jungen Menschen.
In Hamlets Beziehung zu seiner Mutter und zu Ophelia zeigt sich sein ganzes Misstrauen gegenüber der Sexualität.
Stephen Delane spielt den Hamlet.
Die schöne Gina Bellman, in England ein populärer Bühnen- und Fernsehstar, ist Peter Halls Ophelia.
Eine Frau, die in ihrer männerdominierten Familie vom autoritären Vater und dem Bruder Arc unterdrückt wird.
Sie wehrt sich nicht, weil sie so selbstlos ist.
In dem Moment, als Hamlet sie zurückweist, denkt sie nicht an ihren eigenen Liebeskummer, sondern sie hat Mitleid mit ihm und seiner zerstörten Persönlichkeit.
Gina Bellman liebt diese Szene ganz besonders.
Oh, what a noble mind is here o'erthrown!
The courtiers, soldiers, scholars, I, tongue, sword, The expectancy and rows of the fair state,
Hamlet, ein Stück über Werteverfall und gesellschaftliche Heuchelei, ein Stück über einen skeptischen Intellektuellen, dessen Reifungsprozess sehr negativ verläuft.
Nicht, weil er ein Versager wäre, sondern weil die Welt um ihn herum so schlecht ist, betont Peter Hall.
Ich glaube, er ist zwar manisch depressiv, aber in dieser Situation ist er vor allem deshalb, weil er die Wahrheit sagt.
Alle anderen im Stück lügen oder sind zumindest zu feige, die Wahrheit zu sagen.
Da zeigt sich, wie man für Ehrlichkeit bestraft wird.
In diesem Punkt erinnert der Hamlet an Elektra oder Antigone und bekommt die Dimension einer griechischen Tragödie.
Peter Hall über seine Hamlet-Inszenierung im Stadttheater Baden.
Zum Wetter noch, heute Nachmittag oft sonnig, über dem Bergland einzelne Wärmegewitter im Donauraum und Wiener Becken, windig, Temperaturen 26 bis 31 Grad.