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KI-generiertes Transkript
Das war's dann.
Willkommen beim Mittwochmittag-Journal.
Im Studio heute Louis Glück.
Die Themen dieser Stunde Ungarns neuer Ministerpräsident Jula Horn auf Besuch in Österreich im Mittelpunkt die Wirtschaftsbeziehungen.
Sie sollen ausgebaut werden.
Enttäuschung über die Absage des Papstbesuches in Sarajevo.
Neue Kontroverse in Italien um die Korruptionsbekämpfung.
Österreichs Erwachsenenbildungsinstitutionen wenden sich mit einem Notruf an die Öffentlichkeit.
Schüler im niederösterreichischen Ibstal demonstrieren gegen die Einstellung des dortigen Schulbusses.
Die Stadt Linz verschenkt an Hundebesitzer Reinigungssets fürs Gassigehen.
Neue Methoden gegen das Kastaniensterben.
Suchtforscher kritisieren die Spekulation mit dem Lottofieber in Deutschland.
Dann geht es noch um Ross Perot als ein Vorbild für neue Ideen von Jörg Haidt und es geht um zwei Kulturthemen.
Axel Cortis, Schalldämpfer, jetzt auch als Buch, nachdem es ihn auch schon als CD gibt, und eine Zwischenbilanz der Venediger Filmfestspiele.
Am Beginn der Sendung der Nachrichtenüberblick-Redaktion, Fabio Polli.
Die Meldungen werden Ihnen von Nina Strählein präsentiert.
Österreich.
Benzin wird wieder billiger.
Eurosuper und EurosuperPlus werden am Mitternacht um 22 Groschen je Liter weniger kosten.
Ausschlaggebend dafür sind die international gesunkenen Rohstoffpreise und der niedrige Dollarkurs.
Bei Normalbenzin könnte eine Preissenkung in den nächsten Tagen folgen.
Der ungarische Ministerpräsident Diola Horn ist zu einem offiziellen Besuch in Österreich eingetroffen.
In Deutsch-Jahndorf im Burgenland nimmt er den Spatenstich zum Bau der Hungarier-Austrier-Gasleitung vor.
Im Mittelpunkt seiner Gespräche werden Wirtschaftsfragen und die Erfahrungen Österreichs bei der Annäherung an die EG stehen.
Horn trifft mit Bundeskanzler Wranicki und Bundespräsident Klistil zusammen.
Österreich hat an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verloren.
Das geht aus einer Berechnung des Weltwirtschaftsforums hervor.
Dort heißt es aber auch, dieser Umstand solle nicht überdramatisiert werden.
Zurückgeführt wird der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit auf die Rezession und Probleme in der Finanzwirtschaft.
Besonders gut schneidet Österreich beim Fremdenverkehr und bei der Hartwährungspolitik ab.
In einer internationalen Rangliste ergab das die Plätze 2 und 3.
Im Umweltschutz hingegen rangiert Österreich nur an 32.
Stelle.
Als wettbewerbsfähigste Länder sieht das Weltwirtschaftsforum die USA, Singapur und Hongkong an.
Vatikan.
Die UNO bedauert die Absage des Papstbesuches in Sarajevo.
Ein Sprecher der UNO-Schutztruppe im ehemaligen Jugoslawien sprach von einer großen Enttäuschung und einem Rückschlag für die Friedensbemühungen.
Der Papst hat die Reise aus Sicherheitsgründen abgesagt, will sie aber möglichst bald nachholen.
Bosnien-Herzegowina.
Die UNO-Luftbrücke für Sarajevo ist vorerst unterbrochen.
Gestern ist mindestens ein Transportflugzeug beim Beschuss aus automatischen Waffen getroffen worden.
Die Hilfsflüge sollen wieder aufgenommen werden, sobald die Sicherheit für Piloten und Maschinen wieder besteht.
Die Serben verstärken den Druck in Zentralbosnien.
In der Nacht hat es Artillerie-Duelle in der Umgebung muslimisch kontrollierter Städte gegeben.
Eine Bilanz über Opfer liegt nicht vor.
Ägypten.
Bei der Weltbevölkerungskonferenz der UNO in Kairo ist ein Kompromiss in der Abtreibungsfrage gescheitert.
Blockiert wurde der Konsens vom Vatikan.
Die islamischen Staaten waren bereit, einer Lösung zuzustimmen.
Der Kompromiss sah Folgendes vor.
Abtreibung wird als Methode zur Familienplanung abgelehnt, nicht aber gänzlich verworfen.
Die UNO-Weltbevölkerungskonferenz will sich weiter um eine einvernehmliche Lösung bemühen.
Europäische Union.
Die EU sagt der Kriminalität den Kampf an.
Die Innen- und Justizminister beraten in Berlin darüber, welche Maßnahmen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit ergriffen werden können.
Im Mittelpunkt wird die Frage stehen, wie die EU-Staaten zusammenarbeiten können.
Morgen werden auch Minister aus Osteuropa an den Beratungen teilnehmen, dann geht es vor allem um den Rauschgifthandel und den Schmuggel von strahlendem Material.
Nahe Osten.
Die Weltbank gibt mehr als 300 Millionen Schilling für die Palästinenser frei.
Heute soll ein Vertrag darüber unterzeichnet werden.
Das Geld wird für den Bau von Straßen und von Wasserleitungen verwendet.
Ein Teil soll auch in den Aufbau eines palästinensischen Erziehungswesens fließen.
Deutschland.
Das Lottofieber führt zu neuen Diskussionen.
Die evangelische Kirche verlangt, dass der deutsche Jackpot von fast 300 Millionen Schilling für einen karitativen Zweck verwendet wird und schlägt dafür die Ruanderhilfe vor.
Der Weltanschauungsbeauftragte der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Hannover, Wilhelm Knackstedt, sagte, es sei zu bedenken, ob eine so große Summe für einen Menschen noch verkraftbar sei.
Ein Gewinner sei mit der Verantwortung überfordert.
Ein Experte für Spielsucht kritisiert, dass durch den Medienrummel um den einmaligen Jackpot viele Menschen zum Spielen gebracht würden.
In einem nachweisbaren Extremfall habe jemand schon einmal 22 Millionen Mark im Lotto verspielt.
Österreich.
In Linz hat es in der Nacht eine wilde Verfolgungsjagd gegeben.
Ein Autofahrer aus Amstetten konnte von der Polizei erst durch mehrere Schüsse gestoppt werden.
Wenige Stunden vorher musste er bei einer Kontrolle wegen Trunkenheit am Steuer seinen Führerschein abgeben.
Als er zum zweiten Mal aufgehalten werden sollte, versuchte er mitten in der Stadt mit mehr als 100 Stundenkilometer Geschwindigkeit zu entkommen.
Bei seiner Verhaftung attackierte er auch mehrere Polizisten.
Meldungen waren das am Beginn des Mittagschannals.
Nächster Programmpunkt ist der Blick aufs Wetter von heute und der nächsten Tage.
Manfred Meixner präsentiert es Ihnen.
Ein mächtiges Wolkenband liegt zurzeit über Frankreich, Deutschland und Tschechien.
Der Südrand dieses Wolkenbandes reicht bis an die Alpen-Nordseite herein und hat bereits am Vormittag etwas mehr Regen als erwartet gebracht.
Und auch heute Nachmittag sind wieder Regenschauer und einzelne Gewitter zu erwarten.
Morgen kommt kräftiger Südhöhen auf.
Es wird sehr warm und oft sonnig.
In der Nacht zum Freitag aber kühlt es deutlich ab.
Damit zu den aktuellen Meldungen.
In Wien ist es wolkig bei 24 Grad, Eisenstadt heiter 23, St.
Pölten heiter 23 Grad, Südwestwind 25 Kilometer pro Stunde, Linz stark bewölkt 18, Salzburg und Pregens stark bewölkt 20, Innsbruck stark bewölkt 21 und Graz und Klagenfurt heiter 22 Grad.
Sonnig bleibt es bis zum Abend in Unterkernten, der südlichen Steiermark und im Südburgenland, sonst ist es wechselnd bewölkt.
Im Lauf des Nachmittages kommt es dann erneut zu einigen Regenschauern und Gewittern, vor allem entlang des Alpenhauptkammes sowie nördlich davon, eventuell auch im Flachland Ostösterreichs.
Die Höchstwerte 23 bis 29 Grad.
Heute Nacht gibt es besonders in den Alpen noch einzelne Regenschauer.
Zwischen Unterkärnten und dem Südburgenland bilden sich mitunter Nebelfelder.
Die Tiefstwerte der Nacht 10 bis 17 Grad.
Morgen Donnerstag wird es meist sonnig und sehr warm.
Dazu weht kräftiger Südostwind an der Nordseite der Alpen Föhn.
Die Temperaturen erreichen 25 bis 31 Grad.
Zeitweise bewölkt ist es in Vorarlberg sowie im Süd- und Osttirol.
Und in Vorarlberg beginnt es am Nachmittag zu regnen, eventuell sind auch Gewitter dabei.
In der Nacht zum Freitag muss man dann im Großteil Österreichs mit Regenschauern rechnen, am Freitag selbst vor allem von Salzburg ostwärts.
Die meisten Regenschauer sind dabei im Süden zu erwarten.
Es wird deutlich kühler die Höchstwerte übermorgen, nur 17 bis 23 Grad.
Einen eintägigen offiziellen Besuch in Österreich absolviert heute der ungarische Ministerpräsident Jula Horn.
Der frühere Kommunist und jetzige Sozialdemokrat, der kurz nach einem schweren Autounfall Ungarns Mai-Wahlen triumphal gewonnen hatte, will vor allem die schon bisher engen Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich weiter ausbauen.
Die Wirtschaft ist das große Sorgenkind der Madian.
Vom Reformvorreiter sind sie zum ökonomischen Nachzügler.
der ostmitteleuropäischen Staaten geworden.
Besonders die riesigen Staatsschulden zehren das Budget aus.
Ungarn muss sparen, Ungarn muss aber auch investieren und den Westhandel ausbauen.
Österreich wird hier auch als ein Tor zur EU gesehen.
Am Vormittag war Horn beim Spatenstich für eine ungarisch-österreichische Gasleitung.
Werner Heritsch berichtet von der ÖMV-Gaszentralstation in Baumgarten.
Knapp 120 Kilometer lang ist die grenzüberschreitende Leitung, die das ungarische Gasnetz mit dem österreichischen und damit mit dem westeuropäischen verbindet.
Die HAG, die Hungaria-Austria-Gasleitung, eine Koproduktion der ÖMV und der MOL, der Ungarischen Öl- und Gasgesellschaft,
erhöht die Absicherung des europäischen Gasnetzes gegen Ausfälle.
Versorgungsstörungen, an denen in der Slowakei gelegenen Leitungen über die derzeit das gesamte aus Russland gelieferte Gas transportiert wird, können so überbrückt werden.
Das in Österreich liegende 48 Kilometer lange Teilstück von Deutsch-Arendorf entlang der Grenze bis nach Baumgarten wird die ÖMV mit einem Kostenaufwand von 700 Millionen Schilling errichten.
Bundeskanzler Franz Franetzki sagte,
dass die Anwesenden heute Akteure und Zeugen des politischen Umbruches in Ungarn seien, eines Umbruches zugunsten der ungarischen und österreichischen Völker.
Besonders auf wirtschaftlichem Gebiet gilt es, ein riesiges Potenzial an Kooperationsmöglichkeiten auszuschöpfen.
zum Vorteil beider Länder, um das eigentliche Ziel zu erreichen, Wohlstand und soziale Stabilität.
Die Leitung, die er ab 1.
Jänner 1995 über eine EU-Außengrenze führen wird, sei ein Zeichen für den Beginn gemeinsamer infrastruktureller und industrieller Projekte, sagte Wranitzki.
Für den ungarischen Ministerpräsidenten Horn ist, wie er sagte, mit der Anbindung an das westliche Energienetz ein Wunschtraum in Erfüllung gegangen.
In Anspielung auf seinen Einsatz als damaliger Außenminister beim Durchschneiden des Eisernen Vorhanges vor fünf Jahren, sagte Horn,
Ich hatte damals eine große Blechschere in der Hand.
Jetzt werde ich eine Hacke benutzen.
Ich bin gerne bereit, jedes Werkzeug in die Hand zu nehmen, das dazu dient, uns mit Österreich zu verbinden.
Horn, Wranitzki, Verkehrsminister Klima und die Generaldirektoren der ÖMV und der MOL haben dann zum Spaten gegriffen, um die ersten Löcher für die 70 cm starken Rohre auszuheben.
Die Inbetriebnahme der HAG ist für den 1.
Oktober 1995 vorgesehen.
Werner Herritsch hat berichtet von der österreichischen Ostgrenze.
Es gibt zum Mittag heute noch nach der Rückkehr von Horn und Fronitzki nach Wien eine Pressekonferenz beider Regierungschefs.
Wir werden, falls es in der Sendung ausgeht, darüber natürlich noch berichten.
Ursprünglich wollte der Papst nach Belgrad, nach Sarajevo und nach Zagreb fahren, um dort gemeinsam mit serbisch-orthodoxen Moslems und Katholiken für den Frieden im ehemaligen Jugoslawien zu beten.
Geblieben ist aber nun nur eine Visite in Zagreb.
Denn nach dem Nein aus Belgrad kam gestern Abend die Absage des umstrittenen Sarajevo-Besuches des Heiligen Vaters.
Weder die Sicherheit Johannes Paul II.
noch die der 20.000 erwarteten Messebesucher konnte auch nur halbwegs gesichert werden.
Doch das war den Blauhelmen der Unprofor offenbar gar nicht unwillkommen.
Viele sprachen von einer Papstshow, die nichts bringt.
Und auch sonst galt das Oberhaupt der katholischen Kirche in Sarajevo nicht als die neutrale, allseits anerkannte Friedenssymbolfigur.
Enttäuschung und Überraschung, alle Mühe vergeblich.
Der Chor in der Kathedrale, der noch gestern für die Begrüßungsteremonie übte.
Alles umsonst, die 2000 Plakate in der Innenstadt, die einen überdimensional großen Papst aus dem grenzumrissen Bosnien hervortreten lassen.
Mit der Botschaft in violetten Großbuchstaben.
Seid nicht verzweifelt, wir sind mit euch.
Nach der Absage des Besuchs druckt heute die Zeitung Osnabrück eine Karikatur, der Papst als Friedenstaube sich Bosnien nähernd, von dem ihn eine Vogelscheuche mit den Gesichtszügen von Serienführer Karadzic fernhält.
Die Schuldigen für die Absage besuchen viele Gesprächspartner auf den Straßen und in der Fußgängerzone, bei der bosnischen Serienführung und bei der UNPROFOR.
Die Serben entscheiden, wer in die Stadtserie rein darf, und daraus ist immer wieder zu hören.
Das Lieblingsseinbild ist der UNO-Spezialgesamte für Ex-Jugoslawiener Kashi.
Er hatte den Babs in einem Brief auf das ernste Sicherheitsrisiko hingewiesen.
Als ich von diesem Brief gehört habe, wusste ich, dass Johannes Paul nicht kommen wird, sagt ein junger Mann.
Die bosnische Regierung sucht politische Erklärungen.
Der Vizepräsident der bosnisch-kroatischen Föderation, der Moslem Ganić, nennt die Absage eine Niederlage für den Friedensprozess, eine Niederlage gegen den Faschismus.
Für Ganić sitzen die Faschisten in Pale, in der Serbenhochburg östlich von Sarajevo.
Karadžić wollte keine Sicherheitsgarantie geben.
Aus der Sicht der politischen Führung Bosniens hat die westliche Zivilisation wieder einmal Schwäche gezeigt.
Mit Gewalt kann man nur mit Gewalt stoppen", lautet die immer wieder gehörte Beteuerung der bosnischen Führung.
Am bedrohlichsten zeigen sich natürlich die seit dem Krieg während stark reduzierten katholischen Pfarreien, die mit dem Babs-Besuch große Friedenshoffnungen verknüpften.
Erzbischof Bulic hat hier heute noch eine offizielle Erklärung zur Absage des Babs-Besuches angekündigt.
Friedrich Horter hat aus Sarajevo berichtet.
Zweieinhalb Jahre ist es nun her, dass in Italien mailender Richter mit Antonio Di Pietro an der Spitze den Parteispenden-Schmirgel-Skandal ins Rollen gebracht haben.
Die Folge?
Tausende Korruptionsverfahren und ein politisches Erdbeben.
Altparteien und Altpolitiker wurden förmlich hinweggefegt und mit Silvio Berlusconi begann die Zweite Republik.
Doch bisher hat sich der TV-Mogul nicht als der große Reiniger und Reformer Italiens erwiesen, als der wohl gewählt wurde.
Im Gegenteil, sein Bruder, der seine Firmen managt, zahlte auch Schmiergelder.
Und so ist die dishomogene Koalition der Berlusconi-Forza mit der Lega und den Neofaschisten auch in der Frage der Korruptionsbekämpfung immer wieder uneins.
So auch jetzt bei einem neuen Amnestie-Vorschlag des meilender saubere-Handy-Richterteams.
Reinhard Frauscher mit den Details.
Antonio Di Pietro ist der Superstar unter den Mailänder Untersuchungsrichtern und allen Umfragen nach beliebtester und glaubwürdigster Landsmann der Italiener.
Er hat sich am Samstag erstmals von sich aus öffentlich zu Wort gemeldet.
In einem Seminar mit den prominentesten Wirtschaftsposten des Landes legte er einen Gesetzentwurf vor, mit dem die immer noch laufenden Untersuchungen in den vielen verschiedenen Korruptionsskandalen ein vorläufiges Ende finden sollten.
Das Gesetz wäre der Abschluss und die Lehre aus Tangentopoli, so das gebräuchliche Kunstwort für die bisher anscheinend allumfassende Korruption.
Drei Hauptpunkte sieht der Entwurf vor.
Die normale Durchführung der laufenden Verfahren ohne jede Strafmilderung.
Eine Amnestie für alle Korruptionstäter, gegen die noch nicht ermittelt wird, wenn sie jetzt ihre Tat gestehen und den Schaden gut machen.
Und drittens doppelt so hohe Strafen wie bisher für künftige Korruptionstäter.
Dieser Gesetzesentwurf wurde nicht nur von Di Pietro, sondern auch von seinen Mailänder Kollegen bis ins Detail ausgearbeitet und auch von prominenten Strafverteidigern begutachtet.
Er wird von unabhängigen Experten als vernünftig und ausgeglichen beurteilt, im Gegensatz zu dem vor zwei Monaten vorgelegten Gesetzentwurf von Justizminister Biondi, der weitgehende Straffreiheit für die meisten Korrupten vorsah und deshalb im Protest der Öffentlichkeit und des Koalitionspartners Lega Nord unterging.
Doch in der Regierung herrscht nicht nur Überraschung, sondern auch offener Streit über die Pietros Vorschlag.
Während die Lega Nord als alte moralische Stütze der meilenden Richter ihn vollinhaltlich begrüßt, ist der größte Teil der Forza Italia dagegen.
Höhepunkt war gestern die Feststellung von Regierungssprecher und Parlamentsminister Giuliano Ferrara, der Vorschlag sei eine eklatante Verletzung der Verfassung und erfordere das Eingreifen des Staatspräsidenten.
Von dieser aggressiven Sichtweise distanzierte sich am Abend Ministerpräsident Berlusconi, indem er den Vorschlag als inhaltlich gut in der Methode als falsch bezeichnete.
Wie immer zurückhaltend äußert sich Neofaschisten-Chef Gianfranco Fini, der Sympathie für beide Seiten verströmt und damit konsequent seine Image als ruhender Pol in dieser zerstrittenen Regierung festigt.
Wie erfolgreich er dabei ist, zeigen übrigens die letzten Umfragen, wo er in den Sympathiewerten Berlusconi schon überrundet hat.
Dass hier Ausgangspositionen für immer noch naheliegend scheinende Neuwahlen bezogen werden, hat auch der ergebnislose Ministerrat von gestern Abend bestätigt.
Die meilender Richter zeigen sich von den Angriffen äußerlich unbeeindruckt.
Wenn schon die Regierung nicht imstande sei, die notwendigen Gesetze zu machen, dann müssten es andere tun, ließen sie gestern durchblicken.
Dass sie damit allerdings die Gewaltentrennung im Staate infrage stellen, dies wird von ihnen vehement bestritten.
Genauso wie der Vorwurf von Regierungssprecher Ferrara, dass sie den Gesetzentwurf deswegen gemacht hätten, weil auch sie die Nase voll hätten vom nicht enden wollenden Korruptionsskandal.
Reinhard Frauscher hat aus Italien berichtet, das Thema dort nach wie vor die Korruption.
Wir wechseln nach Österreich.
Ja, Kaider hat es wieder einmal geschafft, dass alle über ihn reden.
Seit seinen Sagern von der ideologischen Missgeburt Österreichs und von der ordentlichen Beschäftigungspolitik im Dritten Reich hat keine Bemerkung Kaiders mehr Aufregung ausgelöst als seine jüngste Kritik an der parlamentarischen Demokratie.
Die repräsentative Demokratie ist überholt.
formulierte Haider letzte Woche in einem Zeitungsinterview und schob seither mehrfach Erläuterungen dazu nach.
Das demokratische System in Österreich sei defekt, das Parlament eine Abstimmungsmaschine und die Parteien seien nicht nur viel zu mächtig, sondern auch bereits überholt.
Haiders Lösung?
Bürgerbewegungen statt Parteien und vielmehr direkte Demokratie.
Was steckt nun dahinter?
Ein Wahlkampfgag oder mehr?
Trifft Heider eine Zeitströmung?
Ist die Zeit der repräsentativen Demokratie tatsächlich vorbei?
Armin Wolf versucht eine Analyse.
Jörg Haider hat offenbar seinen Ideologiechef ausgewechselt.
Der rechtsnationale Umvolkungsexperte Andreas Mölzer ist out.
Der neue Programmguru von Jörg Haider ist Amerikaner und heißt John Nesbitt, ein sogenannter Zukunftsforscher, der mit dem Bestseller Megatrends zum Millionenautor wurde.
In Nesbitts jüngstem Buch Global Paradox finden sich Haiders neue Lieblingssätze.
In der Evolution der Demokratie sehen wir dem Ende der Phase entgegen, die wir als repräsentative Demokratie bezeichnen.
Wir brauchen niemanden mehr, der auf der Weltbühne über Wissen und Informationen verfügt und ein Stellvertreten für uns zu urteilen.
Wir haben heute die gleichen Informationen und das gleiche Wissen und wir stehen selbst auf der Bühne.
Und Nesbitts Schlussfolgerung daraus?
Ich glaube, dass wir uns nach der langen Phase der repräsentativen Demokratie auf eine ultimative, direkte Demokratie zubewegen.
Eine Demokratie des freien Marktes, eine verbraucherzentrierte Demokratie, die Probleme direkt und ohne Vermittlung von Repräsentanten angeht.
Auch wenn John Nesbitts These, dass Politiker nicht mehr gebraucht werden, überspitzt ist, es gibt tatsächlich in den westlichen Demokratien einen Trend zu mehr direkter Demokratie und mehr Bürgerbeteiligung, analysiert der Politologe Anton Pelinka.
Es ist natürlich auch die Sehnsucht nach der Vereinfachung.
Es gibt den Wunsch, die Dinge weniger kompliziert zu sehen, als sie sind.
Und hier sehe ich auch die tatsächliche Gefahr.
Politik wird immer komplexer.
Politisches Expertentum wird immer notwendiger.
Auf der anderen Seite wird den Menschen versprochen, dass sie entgegen dieser Komplexität immer mehr mitbestimmen können.
Ein Wunsch, der etwas Urdemokratisches ist, aber diese Schere, wenn sie sich immer mehr auftut, könnte dann dazu führen, dass Demokratie zur reinen Fassade wird.
Die Menschen betätigen elektronische Knöpfe, haben die Illusion, direkt zu bestimmen.
In Wirklichkeit fallen die Entscheidungen ganz woanders.
Würde man ja Keiders ursprüngliche Aussage ernst nehmen, die repräsentative Demokratie sei überholt, dann würde das als Konsequenz die Abschaffung des Parlaments bedeuten, eben jenes Gremiums, wo gewählte Politik-Profis stellvertretend für die Bürger komplizierte Entscheidungen treffen.
Aber ganz so ernst meint es Haider dann auch wieder nicht.
Seit gestern kritisiert er nur noch die derzeitige Form der repräsentativen Demokratie und die gelte es zu reformieren.
Unter anderem durch mehr direkte Demokratie, also durch wesentlich mehr Volksabstimmungen.
Aber nicht über alles kann man abstimmen.
Jörg Haider selbst hat ein Referendum über die Todesstrafe ausgeschlossen.
Über die Ausländerpolitik hingegen würde er sehr wohl abstimmen lassen, Politologe Pelinker.
Bei der sogenannten Ausländerpolitik werden zumindest prinzipiell und möglicherweise Menschenrechte berührt und da ist schon eine ganz wichtige Grenze der direkten Demokratie.
Über Menschenrechte kann man nicht abstimmen, wenn man Demokratie haben will.
Durchaus im Politiker-Müden-Zeitgeist liegt Jörg Haider mit seiner Kritik an den Parteien.
Nach der Wahl will er seine FPÖ ja zu einer Wählerbewegung umbauen, hat er gestern angekündigt.
Erfunden hat Haider das nicht.
Erstmals führte das vor zwei Jahren der Öl-Milliardär Ross Perot bei der amerikanischen Präsidentenwahl vor.
Perots Wahlbewegung America United ist allerdings bereits kurz nach der Wahl zerbröselt und existiert praktisch nicht mehr.
Zumindest kurzfristig wesentlich erfolgreicher ist da die Bewegung Forza Italia des italienischen industriellen und nunmehrigen Premierministers Berlusconi.
Aber tatsächlich seien solche Wahlbewegungen statt Parteien eine Wortklauberei, meint Anton Pilinker.
Ob ich eine Organisation, die Kandidaten für die Nationalratswahl nominiert, Partei oder Wahlbewegung nenne, ist ein semantischer Trick.
Und Berlusconi hat tatsächlich einen neuen Parteitypus geschaffen, nur die Frage ist dann, und Berlusconi ist ja damit konfrontiert, wie setzt man das in reale Regierungstätigkeit um?
Man kann offenkundig leichter mit solchen Techniken erfolgreich Wahlen schlagen, als dann danach vier oder fünf Jahre regieren.
Mit seiner Kritik an der repräsentativen Demokratie ist Jörg Haider aber mitten im Wahlkampf wieder etwas gelungen, wovon er seit Jahren politisch lebt.
Ein Tabubruch.
Politikwissenschaftler Anton Pelinker.
Wenn man das Parlament gleichsam zusperren oder in eine Schwimmhalle umwandeln will, das wäre die letzte Konsequenz.
Er sagt es bewusst nicht so deutlich, damit es im Diffusen bleibt.
Aber mit dem Effekt, dass wieder ein Stück an Werten, auf die sich die zweite Demokratie aufgebaut hat,
enttabuisiert wird.
Das heißt, es ist ein Spiel mit Risken.
Schadet ihm das oder nützt ihm das in diesem Wahlkampf?
Angesichts dessen, dass sich jetzt alle wieder mit Haider beschäftigen, glaube ich, nützt es ihm.
Er ist der Alleinunterhalter des Wahlkampfes.
Er liefert die Themen, an denen sich die anderen festbeißen.
Und unterm Strich ist das sicherlich für ihn günstig.
Armin Wolf auf den Spuren der Hintergründe und Motive für Jörg Haiders neuen Vorstoß für mehr direkte und weniger repräsentative Demokratie.
Von der Abendmatura über sämtliche Lehrberufe bis zu Rhetorik- und Selbstfindungsseminaren.
145.000 Kurse bieten die österreichischen Erwachsenenbildungseinrichtungen, darunter die Volkshochschulen, das WIFI und das BFI, jedes Jahr an.
4,8 Millionen Interessierte machen von diesem Bildungsangebot irgendwann einmal Gebrauch, also fast jeder erwachsene Österreicher.
Trotzdem fühlen sich diese Bildungseinrichtungen zu wenig unterstützt und das sowohl finanziell durch das Unterrichtsministerium als auch imagemäßig durch die Öffentlichkeit.
Die zehn größten Erwachsenenbildungseinrichtungen haben sich daher heute bei einer Pressekonferenz in Wien mit einem Memorandum zu Wort gemeldet, um auf diesen Notstand in der Erwachsenenbildung aufmerksam zu machen.
Katharina Asis war dabei.
Lebenslanges Lernen ist in Österreich derzeit noch Illusion.
Das ist die pessimistische Analyse, mit der sich die Konferenz der Erwachsenenbildner heute an die Öffentlichkeit wandte.
Zehn Organisationen, darunter die Volkshochschulen, die katholischen Bildungseinrichtungen, die Büchereiverbände, das WIFI und das BFI, haben sich zu dieser Konferenz zusammengeschlossen.
Ihr gemeinsames Ziel über ideologische Grenzen hinweg, die Leistungen der Erwachsenenbildung für die innerbetriebliche Weiterbildung, die Qualifikation von Arbeitslosen, aber auch die demokratiepolitischen Leistungen in der Öffentlichkeit aufzuzeigen.
Denn derzeit hätten die Erwachsenenbildungseinrichtungen
oft mit dem Image zu kämpfen.
Es handele sich dabei um kreative Freizeitangebote mit Kursen für Hinterglasmalerei, beklagt Mag.
Franz Lackinger, Vorsitzender der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreich.
Es fehle in der Öffentlichkeit das Interesse an den Einrichtungen der Erwachsenenbildung.
Die Beteiligten fühlten sich davon eher bedroht, meint Lackinger.
Bedroht fühlen sich die Arbeitgeber.
Sie klagen, was sollen wir denn noch alles finanzieren?
Bedroht fühlen sich selbstverständlich die Arbeitnehmer.
Sie spüren den Zwang zur Weiterbildung, die Notwendigkeit zur Weiterbildung, klagen aber über zu wenig Zeit und über die hohen Kosten von Weiterbildung.
Bedroht fühlen sich auch die Verwalter der öffentlichen Budgets, die bekanntlich über leere Kassen klagen.
Die Erwachsenenbildner fordern daher mehr finanzielle Unterstützung durch das Unterrichts-, aber auch das Wirtschaftsministerium.
Derzeit bekommen sie jährlich 160 Millionen Schilling.
Eine wesentliche Aufstockung dieser Mittel sei notwendig, meint Lackinger, allerdings ohne konkrete Zahlen zu nennen.
Aber auch der einzelne Bildungshungrige soll für die Teilnahme an den Kursen und Seminaren unterstützt werden.
Entweder durch Stipendien oder durch die Einrichtung von Bildungskonten, wie sie bereits in den USA existieren.
Lackinger?
Tatsache ist, dass es zum Beispiel in den USA schon in einzelnen Staaten Versuche gibt, wo also beim Beginn des Berufseintrittes jedem Arbeitnehmer ein bestimmter Betrag für Weiterbildung zur Verfügung gestellt wird, wo auf der anderen Seite ein bestimmtes Weiterbildungsangebot definiert ist,
dass der Arbeitnehmer hier in Anspruch nehmen kann und die Kosten dafür werden dann bis zu einem bestimmten Betrag von diesem Konto abgebucht.
Wir denken deswegen in die Richtung, weil ja derzeit die hohen Weiterbildungskosten eine ganz eminente Barriere sind, für den Einzelnen verschiedene Angebote in Anspruch nehmen zu können.
Und schließlich wünschen sich die Erwachsenenbildner auch mehr Verständnis von den Politikern.
Um die Erwachsenenbildung in Österreich koordiniert auszubauen, sei unter der Ägide des Unterrichtsministers ein eigenes Kuratorium zu schaffen.
Darin sollten nicht nur andere Ressorts wie etwa das Wirtschaftsministerium eingebunden werden, sondern auch Länder und Gemeinden.
Katharina, es ist über Probleme der Erwachsenenfortbildung in Österreich und wir gehen in die Luft, dort herrscht dicke Luft, es riecht nach Kampfstimmung, der Wettbewerb in der heimischen Luftfahrt verschärft sich weiter.
Die Fronten sind klar, eine Kooperation der Auer mit der Lufthansa ist ja gescheitert, jetzt fliegt Auer mit Tyrolien und die Lufthansa mit Laudaer.
Die deutsche Fluglinie hat sich voll auf den Konkurrenzkampf eingestellt und sie führt in konsequenter Weise auch in Österreich.
Wie, das hat die Lufthansa heute in Wien verraten.
Josef Schweinzer informiert Sie.
Die vor der Privatisierung stehende Lufthansa kann nach schweren Verlusten wieder einen Quartalsgewinn vorzeigen, das Jahr soll ausgeglichen schließen.
Trotz Konkurrenzkämpfen soll es gelungen sein, die Preise zu halten und die Kosten zu senken.
Als Sparmaßnahme werden nun auch die Direktionen für Schweiz und Österreich zusammengelegt.
Lufthansa-Vorstandsmitglied Hemjö Klein legt ein Glaubensbekenntnis ab.
Wir glauben an die reinigende Kraft von Wettbewerb.
Wir haben für diese Zielsetzung einen Weg gewählt, der sehr stark von Partnerschaft begleitet ist.
Partner weltweit ist die amerikanische United, Partner in Österreich ist die Lauda Air.
Die Lufthansa wird ihren Lauda-Anteil demnächst von 26 auf 39 Prozent aufstocken.
Niki Lauda wird dabei 13 Prozent abgeben.
Lauda hält derzeit nach dem Ausstieg von Itas Besitzer Varvaresos 53 Prozent der Fluglinie.
Und Lauda ist damit der Partner für den Ausbau der Wettbewerbsposition in Österreich.
Lufthansa-Vorstand Klein,
Wir werden die Bedienung Salzburgs intensivieren.
Wir werden zum Sommerflugplan 95 zusammen mit Laudaair als Laudaair Salzburg-Frankfurt fliegen.
Dort wird dann eine Jet-Verbindung sein, zweimal täglich.
Gleichzeitig wird Auda, Laudaair in abgestimmten Verfahren mit uns, um die Vorteile deutlich zu machen, nach London fliegen von Salzburg.
und er wird nach Paris-Olive fliegen.
Die Auer ihrerseits fliegt mit ihrer neuen Mehrheitsbeteiligung Tirolien bereits ab nächster Woche von Wien auch nach Bologna vor Florenz, Dresden und Leipzig.
Die Lauda Air macht dem Auer-Partner Tirolien auch auf einem anderen Gebiet Konkurrenz.
Noch im September will Lauda einen Taxi-Flugbetrieb aufnehmen.
Das ist bisher die Stärke von Tirolien Jet Services, einer Tochtergesellschaft von Tirolien Air.
dass bei diesem Konkurrenzkampf auch bei den Preisen was drinnen ist, kann man erwarten, auch wenn alle Beteiligten betonen, verstärkt auf Qualität zu setzen.
Josef Scheinzer hat berichtet, die Lufthansa geht also in die Offensive.
Was haben wir in der ersten Journalhälfte berichtet?
Jula Horn, Ungarns Regierungschef, auf Besuch in Österreich, vielleicht in der Sendung noch ein Bericht von einer Pressekonferenz, gemeinsam mit seinem Amtskollegen Franz Franitzki.
Wir haben Politikwissenschaftler gefragt zu Haiders neuer Idee von mehr direkter Demokratie.
Wir haben aus Italien berichtet über eine kontroverse Korruptionsbekämpfung.
Wir haben die Hintergründe der Absage der Papstreise nach Sarajevo beleuchtet und haben uns einen Aufschrei der Erwachsenenbildner berichten lassen und zuletzt eben die Pläne der Lufthansa.
Zweite Hälfte geplant.
Kontroverse, nach wie vor ein umstrittenes Thema, das aber nicht vor einer Lösung steht, das ÖBB-Dienstrecht, das neue.
Experten warnen nun angesichts des Supercheckpots in Deutschland vor der Ausbeutung der Spielsucht.
In Linz verschenkt die Gemeinde das Gassi-Set für Hundebesitzer.
Und dann gibt's noch zwei geplante Kulturbeiträge.
Axel Kottis' Schalldämpfer nun auch als Buch zum Nachlesen und eine Zwischenbilanz der Filmfestspiele in Venedig.
Vor all diesen Beiträgen ein Programmhinweis auf unsere heutige Abendjournalbeilage.
Journal Panorama.
Er war schmerzhaft.
Viele Leute hier verstehen den Islam einfach falsch.
Sie sagen, der Gebrauch von Verhütungsmitteln wäre gleichbedeutend mit der Tötung von Leben und verweisen auf den Koran.
Aber Geburtenkontrolle heißt nicht, dass Kinder umgebracht werden.
Im Moment der Zeugung gibt es noch kein Leben, keine Seele.
Der Islam erlaubt deshalb, dass Mann und Frau zu ihrem eigenen Wohl Verhütungsmittel benutzen.
Sheikh Saad al-Said Abdel-Atti, Religionsbeauftragter der Regierung, stets aufs Neue muss er erklären, dass Geburtenkontrolle nicht gegen Gottes Wille verstößt.
Tatsächlich vertritt der Islam im Vergleich zur katholischen Kirche geradezu revolutionäre Thesen zur ehelichen Geburtenkontrolle.
Pille, Kondom und Spirale sind als Methoden der Empfängnisverhütung erlaubt.
Schon der Prophet praktizierte seinerzeit den Coitus Interruptus als einzig bekanntes Mittel der Empfängnisverhütung.
Selbst im schiitisch-fundamentalistischen Iran wird Empfängnisverhütung gefördert.
Bei den Mullahs ist man nicht päpstlicher als der Papst.
Martin Turm berichtet über Geburtenkontrolle im Islam, am Beispiel Ägyptens, des Gastgebers der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo.
Heute Abend, circa 18.20 Uhr, Österreich 1 im Journal Panorama.
Direkt nach Österreich in der Berichterstattung ein Thema, das in dieser Legislaturperiode sicherlich nicht mehr abgeschlossen werden wird.
Das ist ein neues Dienstrecht für die neu eintretenden österreichischen Eisenbahner.
Dies muss, so steht es im Gesetz, bis Ende dieses Jahres zwischen Gewerkschaft und ÖBB-Vorstaat ausverhandelt sein.
Wenn nicht, wird es an den Nationalrat zurückverwiesen.
ÖBB-Generaldirektor Helmut Raxler hat vor kurzem erklärt, in vielen aber dafür nur geringfügigen Punkten sei man sich schon einig.
Ein Kernbereich allerdings ist das Eisenbahner-Pensionsrecht.
Das sehr frühe Pensionseintrittsalter ist besonders der Volksparteien dorn im Auge und Verkehrsminister Klima hat den Verhandlungspartnern grundsätzlich aufgetragen, das Eisenbahner-Dienstrecht an das des ASVG anzugleichen.
Die Verhandlungen werden recht hart geführt und nach den Wahlen kommt natürlich dann noch erheblicher Zeitdruck dazu.
Eine Zwischenbilanz zieht Herbert Hutter.
Im Ton verbindlich in der Sache hart präsentiert sich der Vorsitzende der Eisenbahner-Gewerkschafter, Abgeordneter Franz Hums.
Ein großer Brocken, bei dem die Verhandler noch nicht sehr weit gekommen sind.
Eisenbahner-Pension nach 35 Dienstjahren.
Flexibel ist der Gewerkschaftsvorsitzende Humms aber da nur in den Argumenten, nicht in der Sache.
Er pocht auf die Versetzungsmöglichkeit bei den Eisenbahnern im Gegensatz zum übrigen öffentlichen Dienst, auf das Fehlen einer Abfertigung und auf die längere Wochenarbeitszeit, nämlich zwischen 40 und 44,5 Stunden.
Eisenbahner gehen aber mit 54 Jahren im Schnitt in Pension, ASVG-Arbeiter im Schnitt mit 57 Jahren.
Das alles rechtet Humms auf, wenn er argumentiert,
Wir verzichten auf diese Arbeitszeitverkürzung nicht, die die anderen haben, aber wir verwenden sie anders.
Wir verwenden sie so, dass wir diese Arbeitszeit, diese fiktive Arbeitszeitverkürzungsmöglichkeit 35 Jahre lang ansparen und nach den 35 Jahren quasi wie im Zeitausgleich etwas früher in Pension gehen.
Von diesen drei Jahren bringen wir heute schon ein.
Ein Jahr mindestens dadurch, dass wir keine Abfertigung beziehen.
Und den Rest aber locker durch die längeren Wochenarbeitszeiten, die wir uns ansparen.
Außerdem sei das für die ÖBB das Billigste, sagt Gewerkschafter Hums.
ÖBB-Generaldirektor Helmut Traxler will sich auf noch nichts festlegen, meint aber,
Wir haben eine Reihe von Berufsbildern in unseren Unternehmen.
Wenn Sie jetzt hernehmen einen Buchhalter, warum sollte ein Buchhalter bei der Bahn so ganz viel anders behandelt werden wie in einem anderen Konzern, einem anderen Unternehmen?
Natürlich haben wir bahnspezifische Berufe, die wir berücksichtigen wollen.
Das gibt es ja aber im Rahmen des ASVG auch, wenn ich nur an die Schwerarbeiter-Nachtarbeiter-Regelungen denke.
Also ich glaube, da gibt es eine Reihe von Konsensmodellen, die durchaus vertretbar werden.
Der Gewerkschafter dagegen, bei den ÖBB kommt man auch in die Verwaltung, nur aus dem Außendienst.
Hier wird also noch manch harter Strauß auszufechten sein.
Die Zeit drängt, denn vor der Wahl wird da sicher nichts entschieden.
Nach der Wahl aber muss es mit Volldampf weitergehen, will man bis Ende des Jahres fertig werden.
Und wenn nicht?
Gewerkschaftsvorsitzender Franz Hums.
Für uns bedeutet das, wenn wir bis zum 31.
Dezember zu keinem Abschluss kommen,
dass ich die Verhandlungen weiterzuführen habe, nur mit einem anderen Verhandlungspartner.
Das heißt, ich bin daher durchaus interessiert abzuschließen, weil jeder Abschluss auch in die Belegschaft wieder Ruhe bringt.
Für die Unternehmensführung würde bedeuten, wenn es bis zum 31.
Dezember zu keinem Abschluss kommt, dann hat die Unternehmensführung dieses Thema am 1.
Jänner auch vom Tisch.
Wäre das für den ÖBB-Generaldirektor Helmut Traxler wirklich eine so große Erleichterung oder doch eher ein Misserfolg?
Ich würde mal sagen, für das Management wäre die Situation dann sicher insofern leichter, dass sich der Nationalrat damit beschäftigen muss und es nicht direkt die Gesprächspartner Management und Belegschaftsvertretung sein würden.
Ich glaube aber trotzdem, dass es sehr viel zweckmäßiger wäre, wenn diese Sache im Unternehmensbereich geklärt wird.
So denke ich doch, wenn der Weg gewählt werden müsste, dass es wieder, wie es im Gesetz vorgesehen ist, dann ins Parlament zurückgeht, dass das für mich schon eine gewisse Enttäuschung wäre.
Gewerkschaftschef Franz Hums dann grundsätzlich zu seinem Verhandlungsstil.
Wir gehen nicht in Verhandlungen.
Mit sturen Argumenten, in keiner einzigen Frage.
Das Argument, das sind wohlerworbene, nicht veränderbare Rechte, habe ich nie verwendet und ich würde mich genieren, mit derartigen Argumenten in eine Verhandlung gehen zu müssen.
Trotz aller Härte, so wie es jetzt aussieht, will keiner der beiden Verhandlungspartner sagen müssen, am 32.
Dezember ist es zu spät.
Herbert Hutter hat berichtet über die unterschiedlichen Standpunkte zur Reform des ÖBB-Dienstrechtes.
Eine Woche nach den Österreichern wählen Mitte Oktober die Deutschen ihr neues Parlament.
Der Wahlkampf hat auch beim großen Nachbarn voll eingesetzt.
Favorit für die Wiederwahl ist der seit zwölf Jahren amtierende Helmut Kohl.
Der CDU-Chef wurde noch im Frühjahr als Auslaufmodell gehandelt, hat sich aber nach allen Umfragen erholt und den Herausforderer Rudolf Scharping von der SPD klar überflügelt.
Scharping wurde seinen Forschungslorbeeren nicht gerecht und ist nun in ein Team mit Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder geflüchtet.
Willkommene Wahlkampfmunition haben die Sozialdemokraten der Union mit der Regierungsbildung in Sachsen-Anhalt geliefert, wo die SPD auf die Tolerierung durch die PDS angewiesen ist, also die Ex-SED.
Kommunisten als Steigbügelhalter höhnt Kohl seither.
Auch heute im Bundestag bei der großen Generaldebatte von Werner und Gerhard Seyfried berichtet.
Das Aufeinanderprallen von Regierung und Opposition, es gehört zum alljährlichen Bundestagsritual im Rahmen der Haushaltsdebatte.
Doch vom Haushalt ist eigentlich keine Rede, es geht ausschließlich um den Wahlkampf.
Wenige Wochen vor dem 16.
Oktober ist es auch das letzte direkte Duell zwischen Helmut Kohl und seinem SPD-Herausforderer Rudolf Scharping.
Auch heute hat Helmut Kohl die Nase vorne.
Als erster tritt er ans Rednerpult.
Vom Aufwind der letzten Umfrageergebnisse getragen, relativ gelassen und aufgeräumt.
Lassen Sie uns frisch, fröhlich, frei miteinander kämpfen.
Und ich tue es ja auch, meine Damen und Herren.
Sie können ja mit mir reisen.
Das werden Sie auch sehen, Herr Schloße, dass da in Frankfurt an der Oder nicht 10.000 Leute zusammengekarrt werden, sondern dass sie kommen.
Und dass auf allen Plätzen, wo ich vor vier Jahren war, die Leute wiederkommen.
Und natürlich kommen auch andere, das ist ein freies Land.
Das einzig wirklich gute Zitat von Roter Luxemburg ist ja, Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden.
Da sollen Sie kommen.
Und ich lade Sie einmal mitzugehen, dann sehen Sie übrigens die letzten roten Fahnen.
Man sieht die nur noch in Kuba und in Teilen, wo die PDS versucht, wieder Fuß zu fassen.
Das ist Deutschland heute bei uns.
Heftig wird Kohl erst, als es um die Rolle der SED-Nachfolgepartei PDS geht.
Erneut spricht der Kanzler von rotlackierten Faschisten-Kommunisten und greift vor allem die SPD an, weil erst durch die Mithilfe der PDS der Regierungswechsel in Magdeburg möglich wurde.
Aus der Sicht des CDU-Vorsitzenden ein Sündenfall der SPD, ein Verrat an bisherigen Prinzipien, nicht mit Extremisten zusammenzuarbeiten.
Ein Modell mit Beispielcharakter, auch für Bonn.
Meine Damen und Herren!
Und dann haben wir uns Jahr für Jahr am 17.
Juni an den Gräbern der Opfer in Berlin versammelt.
Und jetzt sollen diese Leute wieder das Sagen in Deutschland haben.
Das ist indiskutabel.
Dann ist Rudolf Scharping am Zug der Herausforderer, der durch die Einbindung Schröders und Lafontaines in sein Wahlkampfteam sich neuen Aufschwung erwartet.
Kämpferische Töne von Scharping, der der amtierenden Koalition vorhält, alle Antworten über die Zukunft des Landes schuldig geblieben zu sein.
Wer es fertigbringt, in der Grundsatzaussprache über seinen eigenen Haushalt und seine eigene Politik nur noch in Nebensätzen über die drängenden Probleme von Menschen in Deutschland zu reden, der ist so weit
abgehoben, dass er die Menschen nur noch ameisenhaft wahrnimmt und kaum noch eine Vorstellung davon hat, was es in einem Land bedeutet, wenn sechs Millionen Menschen keine Arbeit haben, was es bedeutet, wenn eine Million Kinder mit Sozialhilfe groß wird, was es bedeutet, dass 500.000 Kinder kein anständiges Dach über dem Kopf haben, was es bedeutet, dass alleinerziehende Mütter immer stärker abgegrenzt werden und so weiter und so weiter.
Derzeit ist Rudolf Scharping noch am Zug.
Ein Wort der Klarstellung über das von der Union heftig kritisierte Verhältnis zur PDS wird sich der Herausforderer wohl nicht nehmen lassen.
Und wir werden darüber vielleicht im Schnall ab 5 berichten.
Jedenfalls wird es eine direkte Konfrontation im deutschen Fernsehen zwischen Scharping und Kohl übrigens nicht geben.
Wir aber, wir kommen nach Österreich und wir kommen auf den Hund.
In Linz sagt man jetzt dem Hundedreck auf der Straße den Kampf an.
Ab sofort wird an alle Linzer Hundebesitzer ein sogenanntes Gassi-Set verschickt.
Und zwar kostenlos sogar.
Die Linzer Stadtväter hoffen damit, die Gehsteige, Spielplätze und die Parkanlagen von den Hundehäufern zu befreien.
Der Tritt in einen Hundehaufen gehört wohl zu den unliebsamsten Ereignissen eines jeden Bürgers.
Und in Linz wird dieses Problem immer mehr zu einem Ärgernis ersten Ranges.
Nach den letzten Umfragen fordern bereits nahezu die Hälfte aller Österreicher, dass gegen Hundebesitzer dessen vierbeiniger Liebling sein Geschäft auf einer öffentlichen Fläche, also auf den Gehsteigen, den Spielplätzen oder in einem Park verrichtet, harte Strafen verhängt werden.
Aber vor allem wird auch der Ruf nach einem Hundeverbot laut.
Die Linzer Stadtväter zeigen aber jetzt trotz dieser Umfrageergebnisse ein Herz für Tiere.
Sie haben nämlich beschlossen, jedem Hundebesitzer ein Gassi-Set kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Sie hoffen, dass man damit das Problem Hundehäuferl in den Griff bekommen wird.
Konkret werden über 4000 Linzer Hundebesitzer in den nächsten Tagen dieses Hygieneset für ihren Vierbeiner erhalten.
Sie sollen dann den illegal abgelagerten Hundekot einsammeln und ordnungsgemäß entsorgen.
Die Stadt Linz gibt dafür immerhin rund 250.000 Schilling aus.
Im Übrigen, dieses Set steht nur den ordnungsgemäß versteuerten Hunden zu.
Wie man das Problem mit den illegalen Hundebewohnern von Linz und den Streunern lösen will, ist noch nicht geklärt.
Nächstes Thema, Deutschland im Lottofieber.
Diese Schlagzeile gibt es schon seit 10 Wochen.
So lange ist der Checkpoint noch nicht gefallen.
Inzwischen drinnen 300 Millionen Schilling.
Spiel im Allgemeinen, das ist ein Problem, das auch seine sehr dunklen Seiten hat.
In Österreich beispielsweise gibt es eine Organisation Anonyme Spieler, durch die Spielwütige von ihrer Sucht loskommen sollen.
An der Uni Bremen befasst sich der Suchtforscher Gerhard Maier mit der Spielsucht und mit den daraus resultierenden Problemen.
Ein Bericht dazu von Georg Schalgruber.
Glücksspiel, wenn der Traum vom Glück zum Albtraum wird.
Diesen Titel hat Spielsuchtforscher Gerhard Maier einem seiner Bücher gegeben.
Und vor dem Hintergrund dieses Glücksspieltraums bzw.
Glücksspielalbtraums wirft er jetzt ausdrücklich dem Staat vor, die Spielleidenschaft der Deutschen auszubeuten.
Er hat dafür auch eine gleichsam juristische Untermauerung.
Es ist so, dass in der Bundesrepublik Deutschland der Staat sich extra ein Glücksspielmonopol gegeben hat, um, wie der Bundesgerichtshof wörtlich festgehalten hat, die wirtschaftliche Ausbeutung der Spielleidenschaft des Publikums unter staatliche Kontrolle und Zügelung zu nehmen.
Nur, das, was wir in den letzten Wochen hier in der Bundesrepublik erleben, ist nun mit Zügelung nicht mehr zu vereinbaren.
Letztendlich ist dieser Jackpot über die Superzahl nur geschaffen worden,
um für diesen Werberummel zu sorgen.
Der Spielanreiz wurde erhöht und dies hat zur Folge, dass die Spielleidenschaft des Publikums nicht bezügelt, sondern gefördert und ausgebeutet wird.
Angesichts der Lotto-Hysterie, angesichts der anerkannten Krankheitsspielsucht, angesichts vieler Existenzen, die sich nachweisbar durch das Spielen, ob an Automaten, am Roulette-Kessel oder am Blackjack-Tisch, ruiniert haben, wäre da nicht überhaupt ein Glücksspielverbot vertretbar?
Dazu Spielsuchtforscher Gerhard Maier.
Es ist so, dass ein Glücksspielverbot uns sicherlich nicht weiterhelfen würde, weil das dazu führen würde, dass vieles abdrängt in den illegalen Bereich.
Ein Verbot Verwerbung würde ich für gut halten.
Was meint Gerhard Maier nun zur psychologischen Struktur der Glücksritter, die bis zu 25.000 Mark wöchentlich fürs Lotto ausgeben, die sogar nachweislich Verbrechen begehen, um ihren Einsatz zu leisten?
Gibt es eine Art Psychogramm eines Lottospielsüchtigen?
Nun muss man sagen, dass das Suchtpotenzial vom Lotto sicherlich sehr viel geringer ist als das vom Roulette oder von Glücksspielautomaten.
Süchtige pathologische Spieler wählen Glücksspiele mit einer raschen Spielabfolge.
Es sind allerdings Einzelfälle bekannt geworden, in denen Menschen bis zu 22 Millionen DM auch beim Lotto verspielt haben.
Sie waren auf der Suche nach vermeintlichen Erfolgssystemen.
Das ist die eine Seite.
Auf der anderen Seite waren es zum Teil auch Roulettespieler, Automatenspieler, die auf das Lotto umgestiegen sind, in der Hoffnung, über den Gewinn des Jackpots aus ihrer prekären Schuldensituation herauszukommen.
Übrigens wird es sich auch an dieser Woche abermals an den deutsch-österreichischen Grenzen staunen, weil österreichische Glücksspieler in Deutschland ihre Tipps abgeben werden.
Und es sind Fälle bekannt, dass sich Spieler nicht nur aus Salzburg, Tirol oder Vorarlberg, sondern sogar aus Wien mit dem Auto auf den Weg machen.
Georg Schalgruber hat Berichte zum Thema Spielleidenschaft.
Heute Abend wird ORF-Generalintendant Gerd Bacher ein Buch des Verlages Kremmeier und Scheriau der Öffentlichkeit präsentieren, das einige markante Manuskripte der Radiosendung Der Schalldämpfer enthält, die Axel Korti, vergangenen Dezemberjahr verstorben, an jedem Sonntag in Ö3 und an jedem Montag in Österreich 1 gestaltet hat.
Folgt mir ein paar, Schalks Beitrag beginnt mit einem kurzen Ausschnitt aus der beliebten Radioserie.
Der Schalldämpfer.
Der Dialog zwischen den Politikern und den Künstlern, gibt's den?
Oder ist das ein Scheindialog?
Es ist meistens ein Monolog.
Der findet schulterklopfend statt oder gar nicht.
Manchmal, ganz selten, bei hochgerühmten Künstlern fallen die Mächtigen in eine unbegreiflich devote Krümmung.
Die Beiläufigkeit unserer Existenz ist schändlich.
Die Faulheit der öffentlichen Meinung ist unser Unglück.
An beidem ist der Künstler selber beteiligt.
Sonntag 15.05 Uhr auf Ö3, Montag um 10.12 Uhr auf Österreich 1, das waren bis zum 26.
Dezember 1993 Pflichttermine für viele Hörer des ORF.
Da ertönte diesamt eine dunkle Stimme von Axel Korthy, da sprach der prominente Rundfunkmann und Filmregisseur darüber, was ihn bewegte.
Da rief einer, der sich von allem kleinlichen Hick-Hack und parteipolitischen Gezänk heraushielt, zum Nachdenken auf, über die kleinen Dinge des Alltags, über Probleme, die uns alle angehen und beschäftigen, über große Staatsmänner und große Künstler, über den kleinen persischen Studenten, bei dem wir täglich die Zeitung kaufen, über seine Begegnungen mit seinen Schauspielern, über die Banalität unseres Lebens und was wir dennoch mit Zivilcourage daraus machen können.
Ein paar seiner ausgefeilten Sprachkunstwerke aus der Zeit von 1970 bis 1993 macht uns jetzt der Verlag Kremaier und Scheriau zugänglich, im Einverständnis mit der Wittwerksel Cortis, Cecily Corti Herberstein.
Ich habe eine kleinere Auswahl vorgelegt bekommen und habe dann von denen die herausgehoben, die mir auch besonders gefallen haben.
Verlagsleiter Leo Mazzaccarini war mit Corti befreundet, er hat in ein paar Filmen mitgespielt und ist stolz auf den Band, den Lektorin Brigitte Stammler betreut hat.
Wir hätten sieben Bände machen können aus dem Material und acht einen Reiseband, zum Beispiel einen ganz amüsanten Reiseband, einen politischen Band, einen ironisch humorigen Band, es ist alles da.
Von 1968 an bis zum 26.
Dezember 1993, also drei Tage vor seinem Tod, 25 Jahre lang, hat Axel Korthy Woche für Woche diese Sendung gestaltet.
Mit dieser Sendung, aber auch mit seinen Filmen, wie etwa die blassblaue Frauenschrift, der Fall Jägerstädter, der junge Hitler, Welcome in Vienna, wurde er zum großen Moralisten.
Doch das war er sicher ganz und gar.
Oft unerträglich, weil er das, was er von uns oder von den Menschen an und für sich gefordert hat, auch von sich gefordert hat.
Und da war er wirklich sehr unerbittlich.
Ich glaube, dass das viel Kraft, seine eigene Kraft gekostet hat, dass er mit sich selber so sehr kritisch umgegangen ist und immer
noch meinte, es besser machen zu können und noch immer nicht genug gegeben hat.
Aber deswegen war er auch so kompromisslos in seinen Forderungen.
Die Texte des Schalldämpfers werden also auch als Buch zu haben sein?
Noch ein kulturbereiter Beitrag im Mittagschanal.
Die letzten Donnerstag eröffneten 51.
Filmfestspiele von Venedig gehen in ihr letztes Drittel.
Noch bis kommenden Montag kämpfen 19 Filmneuheiten aus 13 Ländern um den begehrten goldenen Löwen.
Über die Favoriten und die Stars der Festspiele ein Bericht aus Venedig von Hans Langsteiner und Karin Bauer.
Fast ist es Paradox.
Das ferne Amerika dominiert das traditionsreiche und Europa betonte Festival von Venedig, selbst dort, wo es nur höchst indirekt, nämlich im Titel eines Films, vorkommt.
Heißt doch der Streifen, dem hier am Lido nach praktisch einhelliger Kritikermeinung bis jetzt die größten Preisschancen eingeräumt werden, l'Amerika, auch wenn er aus Italien kommt und in Albanien spielt.
Hungernde Menschen, zerstörte Städte, Flüchtlinge auf überfüllten Autos und Schiffen.
Das Ende des Kommunismus in Albanien fordert seine Opfer.
Gianni Amelio, seit dem Erfolgsfilm »Gestohlene Kinder«, einer der italienischen Nachwuchsregisseure, stellt in seinem preisverdächtigen Wettbewerbsbeitrag »L'America« Nutznießer und Ausgebeutete im krisengeschüttelten Albanien gegenüber.
Zwei italienische Spekulanten wollen in Tirana das große Geld machen und bedienen sich dazu eines aus Sizilien stammenden Kreisen-Häftlings als Strohmann.
So wie für den Altmann Italien ein unerreichbares Ziel bedeutet, so versteht Regisseur Amelio den Titel America weniger als Bezeichnung eines konkreten Landes, denn als Symbol für Utopie, Hoffnung und eine bessere Zukunft.
Und das reale Amerika?
Es tut filmpolitisch, was es schon immer getan hat.
Es schickt seine herbstlichen Kassenschlager samt Begleitstars an den Lido und setzt auf die Werbewirkung eines so großen Festivals.
So kommt es, dass in Venedig außer Konkurrenz zwar aber immerhin ein glatter Commerz-Thriller wie Clear and Present Danger laufen darf, in dem sich Harrison Ford als CIA-Agent mit dem Drogenkartell von Kolumbien, aber auch mit übereifrigen Kollegen in den eigenen Reihen herumschlagen muss.
In seiner Pressekonferenz sagte Harrison Ford, er agiere auch in gefährlichen Szenen gerne ohne Dubel, weil sich das Publikum emotional angesprochen fühle, wenn es das Gesicht des Schauspielers in furchterregenden Szenen sehen könne.
Fürchten soll sich das Kinopublikum, auch wenn es sieht, wie sich Jack Nicholson allmählich in einen Werwolf verwandelt.
Der Thriller Wolf, in dem sich solches ereignet und der schon nächste Woche auch in Österreich anläuft,
lockte den sonst zur Presse scheuenden Jack Nicholson an den Lido, wo er einem verblüfften Auditorium erklärte, er habe sich Anregungen für diese Rolle just in der Carnegie Hall geholt, bei einem bekannten Prokofiev-Stick.
We went to Carnegie Hall and had some lessons with a man who had done a production of Peter and the Wolf.
Europa-Starthilfe bekam in Venedig auch die romantische Komödie Forrest Gump, die vier Jahrzehnte amerikanischer Geschichte aus der versöhnlichen Sicht eines naiven Einfallspinsels schildert und folgerichtig in den USA zum Kassenschlager amassiert ist.
Ein Film zum Lachen und zum Weinen, so recht nach dem Geschmack des ebenfalls nach Venedig angereisten Tom Hanks.
Wer am Schluss dieser Filmfestspiele von Venedig lachen und wer weinen wird, das steht freilich erst Montagabend fest bei der Preisverleihung.
Hans Langsteiner aus Venedig von den Filmfestspielen gemeinsam mit Karin Bauer.
Mittagsjournal ist gleich zu Ende.
Ein ganz kurzer Blick noch auf Aktualitäten in Meldungsform von dieser Mittagsstunde.
Der ungarische Ministerpräsident Jula Horn hat einen offiziellen Besuch in Österreich begonnen.
Im grenznahen Baumgarten in Burgland hat er gemeinsam mit Bundeskanzler Frenitzki den Spatenstich zum Bau der Hungaria-Austria-Gasleitung vorgenommen.
Benzin wird wieder billiger.
Ab Mitternacht kosten Eurosuper und Superplus um 22 Groschen je Liter weniger.
Die Gründe sind der niedrige Dollarkurs und die international gesunkenen Rohstoffpreise.
Der Bundesrat erhebt Einspruch gegen das Fernwärmeförderungsgesetz.
Das Gesetz ist im Juli vom Nationalrat beschlossen worden.
Heute haben in der Sitzung des Ausschusses 13 von 16 Mitgliedern für diesen Einspruch gestimmt.
Der Blick aufs Wetter nach heute Nachmittag wechselt Sonne und Wolken, wobei es vor allem in den Alpen und nördlich davon zu einzelnen gewittrigen Regenschauern kommt.
Durchwegs sonnig bleibt es in Unterkärnten, der südlichen Steiermark und in Burgland und die Höchstwerte heute Nachmittag 23 bis 29 Grad.
Das war unser Mittagsschanal.
Das Team verabschiedet sich.
Tonmeister Werner Sedlacek, Regisseur Christian Moser und ihr Moderator Luis Glück.
Der ungarische Ministerpräsident Gyula Horn absolviert einen offiziellen Besuch in Österreich. Der frühere Kommunist und nunmehrige Sozialdemokrat will vor allem die engen Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich ausbauen. Die Wirtschaft ist das Sorgenkind der Ungarn. Am Vormittag war er beim Spatenstich für eine ungarisch-österreichische Gasleitung. Einblendung: Bundeskanzler Franz Vranitzky, Einblendung: Ministerpräsident Ungarn Gyula Horn.
Mitwirkende:
Herics, Werner [Gestaltung]
, Horn, Gyula [Interviewte/r]
, Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
Datum:
1994.09.07 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Außenpolitik
;
Wirtschaftspolitik
;
Handwerk und Gewerbe
;
fossile Energieträger
;
Diplomatie
;
Regierung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Ungarn
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In Deutschland hat der Wahlkampf für die Parlamentswahlen voll eingesetzt. Als Favorit geht der CDU-Bundeskanzler Kohl ins Rennen. Herausforderer Rudolf Scharping wurde seinen Vorschusslorbeeren nicht gerecht. Die SPD hat der Union mit der Regierungsbildung in Sachsen-Anhalt geliefert, bei der die SPD auf die Unterstützung der postkommunistischen PDS angewiesen ist. Einblendung: Bundeskanzler Helmut Kohl, Einblendung: SPD-Kandidat Rudolf Scharping.
Mitwirkende:
Seifried, Gerhard [Gestaltung]
, Kohl, Helmut [Interviewte/r]
, Scharping, Rudolf [Interviewte/r]
Datum:
1994.09.07 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Regierung
;
Parlament
;
Wahlen
;
Opposition
;
Reden und Ansprachen
;
Konservative
;
Sozialismus und Sozialdemokratie
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesrepublik Deutschland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
ORF-Generalintendant Gerhard Bacher wird ein Buch mit bisanten Manuskripten der Radiosendung "Der Schalldämpfer" präsentieren. Diese Sendung wurde von Axel Corti wöchentlich gestaltet. Einblendung: Signation "Der Schalldämpfer", Einblendung: Journalist Axel Corti. Interview: Witwe Cecily Corti-Herberstein, Interview: Verleger Leo Mazakarini.
Mitwirkende:
Parschalk, Volkmar [Gestaltung]
, Corti, Axel [Interviewte/r]
, Corti-Herberstein, Cecily [Interviewte/r]
, Mazakarini, Leo [Interviewte/r]
Datum:
1994.09.07 [Sendedatum]
Schlagworte:
Medien und Kommunikation
;
Printmedien
;
Radio
;
Radiosignations und Fernsehsignations
;
Interview
;
Tod
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die 51. Filmfestspiele von Venedig gehen in ihr letztes Drittel. 19 Filmneuheiten aus 13 Länder rittern um den begehrten "Goldenen Löwen". Einblendung: Filmausschnitt "Lamerica", Interview: Regisseur Gianni Amelio, Einblendung: Schauspieler Harrison Ford, Einblendung: Schauspieler Jack Nicholson, Einblendung: Schauspieler Tom Hanks.
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Baur, Karin [Gestaltung]
, Amelio, Gianni [Interviewte/r]
, Ford, Harrison [Interviewte/r]
, Nicholson, Jack [Interviewte/r]
, Hanks, Tom [Interviewte/r]
Datum:
1994.09.07 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Kulturveranstaltung
;
Spielfilm
;
Preis
;
Drama
;
Pressekonferenz
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Italien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten