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KI-generiertes Transkript
Ein Mittagssjournal heute mit Christel Reis.
Guten Tag.
Einige der geplanten Themen für die Mittagsinformationsstunde in Österreich 1 und Ö3.
Die Budapester KSZE-Konferenz hat begonnen.
In Italien hält auch bei den Kommunalwahlen der Anti-Berlusconi-Trend an.
In Russland wächst der Widerstand gegen das Tschetschenien-Engagement.
Und in Großbritannien gibt es wieder eine neue Diskussion über das Königshaus.
Die Labour-Party wünscht sich eine Monarchie, beschränkt auf eine rein symbolische Rolle.
Österreich-Themen in diesem Mittag-Journal.
Kein 8.
Dezember ohne Diskussionen über vielleicht geöffnete Geschäfte an diesem Feiertag.
Eine Diskussion, die in Oberösterreich geführt wird.
Wie geht es Österreichs Wirtschaft?
Günstige Daten kommen vom Wifo, die Nationalbank aber warnt.
Und Arne is back, Arnold Schwarzenegger, derzeit in Wien.
Zu Beginn jetzt aber gleich die Nachrichten.
Verfasst hat sie heute Karin Fischer, Sprecher ist Christian Nehiber.
Ungarn.
Der Konflikt um die NATO-Erweiterung überschattet den KSZI-Gipfel in Budapest.
Der russische Präsident Jelzin hat zu Beginn des Treffens Kritik an der Osterweiterung geübt.
Durch diese Erweiterung würde lediglich eine neue Trennlinie an den Grenzen Russlands geschaffen, sagt Jelzin.
US-Präsident Clinton hat die Bedenken des russischen Präsidenten zurückgewiesen.
Keine Nation könne gegen die Aufnahme früherer Ostblockländer in das Verteidigungsbündnis Irveto einlegen, betonte Clinton.
Bei dem KSZI-Gipfel beraten Staats- und Regierungschefs aus mehr als 50 Mitgliedsländern über eine neue Sicherheitsstruktur für Europa.
Auch die Konflikte auf dem Balkan und im Kaukasus sind Thema der Gespräche.
Präsident Clinton forderte die bosnischen Serben eindringlich auf, dem Friedensplan der internationalen Kontaktgruppe endlich zuzustimmen.
Bosnien-Herzegowina.
Die Friedensbemühungen für Bosnien gehen weiter.
Die Außenminister Großbritanniens und Frankreichs, Hurt und Juppé, haben sich bemüht, die Kriegsgegner wieder an den Verhandlungstisch zu bekommen.
Nach wie vor lehnen aber die bosnischen Serben die neue Landkarte ab.
Sie würde ihnen 49 Prozent des Territoriums zugestehen, Moslems und Kroaten 51 Prozent.
Serbenführer Milošević hat zugesagt, die Serben zur Annahme des Friedensplanes zu drängen.
Gleichzeitig forderte er einen allgemeinen Waffenstillstand für Bosnien.
Ungeachtet dessen halten die Kämpfe um die Moslem-Enklave Bihać an.
Die Serben haben nach Meldungen des bosnischen Rundfunks auch das Krankenhaus von Bihać unter Beschuss genommen.
Russland.
Die Führung der abtrünnigen Kaukasusrepublik Tschetschenien stimmt Verhandlungen mit Moskau zu.
Allerdings dürfe dadurch die Unabhängigkeit Tschetscheniens nicht infrage gestellt werden, schränkte der Vizepräsident ein.
Die Tschetschenien haben sich vor drei Jahren für unabhängig von Russland erklärt.
Russland hat in der Region starke Truppenverbände zusammengezogen und mit einem militärischen Eingreifen gedroht.
Italien.
Bei den Bürgermeisterstichwahlen hat Silvio Berlusconis Partei eine Niederlage erlitten.
Die Forza Italia wurde lediglich viertstärkste Kraft.
Seine Koalitionspartner, die Neofaschisten und die Lega Nord, mussten ebenfalls Stimmenverluste hinnehmen.
Erfolge gab es für die Kandidaten der Opposition.
In Brescia, der Hochburg der Liga Nord, konnte sich der Chef der früheren Christdemokraten, Martina Zoli, durchsetzen.
Auch in anderen Orten liegen Bündnisse zwischen den früheren Christdemokraten und der Linkspartei PDS in Führung.
Die Stichwahl galt, nach den Korruptionsermittlungen gegen Berlusconi, auch als Test für die politische Stimmung im Land.
Slowenien.
Die unabhängigen Kandidaten gehen als Sieger aus den Kommunalwahlen hervor.
Sie stellen die meisten Bürgermeister, gefolgt von den rechtsgerichteten, oppositionellen Volksparteien.
Es waren die ersten Kommunalwahlen seit der Unabhängigkeit Sloweniens vom früheren Jugoslawien.
Dänemark.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hält heute in Kopenhagen eine Konferenz ab.
Hauptthema ist die wachsende Kluft zwischen Ost und West in der Lebenserwartung.
Osteuropäer sterben im Durchschnitt um sechs Jahre früher als Westeuropäer.
Bei der Konferenz wird es vor allem darum gehen, wie die Lebensbedingungen für die Menschen im ehemaligen Ostblock verbessert werden können.
Italien, Kenia.
Gegen die Besatzung der Achille Lauro häufen sich die Vorwürfe.
Gerettete des Kreuzfahrtschiffes berichten, die Besatzung habe versucht, sich selbst zu retten, statt die Passagiere in Sicherheit zu bringen.
So sei das Personal zuerst in den Rettungsbooten gesessen, während viele Menschen vom Ausbruch des Feuers gar nicht informiert worden seien.
Einige seien nur durch reinen Zufall gerettet worden.
Australien.
Ein Amokläufer hat in Melbourne zwei Menschen getötet.
Nach Augenzeugenberichten ist der Mann mit einem Schnellfeuergewehr durch die Stadt gegangen und hat plötzlich das Feuer auf Fußgänger und Autofahrer eröffnet.
Die Polizei erschoss den Täter.
Motiv des Amokläufers dürften familiäre Schwierigkeiten gewesen sein.
Seine Frau hatte ihn verlassen, nachdem sie von seinem Bankrott erfahren hatte.
Österreich.
Beim Lotto 6 aus 45 gibt es 8 Sechser.
Spieler aus Wien, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg bekommen jeweils mehr als 7 Millionen Schilling.
Die richtige Joker-Zahl hatten 6 Spieler, ihr Gewinn beträgt jeweils 1 Million Schilling.
Kann man auch gut gebrauchen, gerade jetzt vor Weihnachten.
Jetzt in diesem ORF-Mittagsjournal, knapp 6 Minuten nach 12 Uhr zum Österreich-Wetter.
Manfred Meixner, bitte.
In den nächsten Tagen muss man sich auf wechselhaftes Wetter einstellen.
Einmal wird es trocken sein, einmal regnerisch.
Die extremen Temperaturgegensätze, die es jetzt etwa zwischen Ost- und Westösterreich gibt, werden aber bis heute Abend ausgeglichen.
Die aktuellen Meldungen Wien bedeckt 1 Grad, Eisenstadt Nebel 0, St.
Pölten Nebel 1 Grad, Linz leichter Regenschauer 3, Salzburg leichter Regen 8, Innsbruck bedeckt 5, Bregenz Regen 9, Graz Heiter 5 und Klagenfurt Heiter 2 Grad.
Es bleibt heute Nachmittag meist stark bewölkt, stellenweise auch neblig trüb.
Besonders an der Nordseite der Alpen von Vorarlberg bis Salzburg sowie in Ober- und Niederösterreich, in Wien, im Nordburgenland und in der Obersteiermark kann es zeitweise regnen oder nieseln.
Im Süden bleibt es weitgehend trocken und hier lockern die Wolken ab und zu auf.
Im Donauraum und im Bergland kommt in den nächsten Stunden lebhafter Westwind auf und damit werden auch die Temperaturen rasch ansteigen.
Somit kann es auch im Osten am späten Nachmittag noch recht mild werden.
Die Höchstwerte heute 5 bis 11 Grad.
In der Nacht fällt Nebel ein, die Temperaturen sinken bis morgen früh auf plus 1 bis etwa minus 4 Grad.
Im Westen bleibt es dagegen recht mild.
Der morgige Dienstag beginnt also oft mit Nebel, noch im Lauf des Vormittags kommt aber häufig die Sonne durch.
Anders in Westösterreich, hier gibt es von der Früh weg dichte Wolken und bereits erste Regenschauer.
Die Wolken ziehen tagsüber langsam ostwärts und bis zum Abend ist im Großteil Österreichs etwas Regen möglich.
Die Schneefallgrenze sinkt allmählich auf 1000 Meter.
Die höchsten Temperaturen morgen meist 3 bis 7, in 2000 Metern um minus 2 Grad.
und am Mittwoch in der Früh frostig und mitunter wieder nebelig, später meist sonnig.
Am Nachmittag ziehen dann im Westen erneut dichte Wolken auf.
Die Höchstwerte übermorgen 0 bis 5 Grad.
Also noch kein ausgesprochenes Winterwetter, das uns da bevorsteht in den nächsten Tagen.
Acht Minuten nach 12 Uhr, wir beginnen dieses ORF-Mittagsjournal, den Beitragsteil mit dem Überthema Wirtschaft.
Freitag nächster Woche veröffentlichen die beiden Wirtschaftsforschungsinstitute ihre neuesten Prognosen für das nächste Jahr.
Sie werden, so lässt der jüngste, heute veröffentlichte Monatsbericht des Instituts für Wirtschaftsforschung erwarten, günstig ausfallen.
Und zur gleichen Zeit kommt aber eine deutliche Warnung aus der Nationalbank.
Wir haben 13 Milliarden Schilling Leistungsbilanzverlust.
Die Firma Österreich hat also heuer im Import-Export-Geschäft mit Waren und Dienstleistungen draufgezahlt.
Hans Adler fasst die beiden Berichte zusammen.
Konjunkturbelebung entlastet den Arbeitsmarkt.
Hört sich als Überschrift recht angenehm an.
Und so geht es auch weiter.
Dass die Konjunktur nicht plötzlich, sondern seit dem Frühjahr recht langsam anläuft, registrieren die Wirtschaftsforscher mit Genugtuung.
Denn wenn das Wirtschaftswachstum nicht explodiert, muss man auch keinen massiven Preisauftrieb fürchten und die Verbraucherpreisprognose bleibt demnach bei zweieinhalb Prozent.
Sehr angenehm klingt auch die Feststellung, dass die Arbeitslosigkeit deutlich zurückgegangen ist und derzeit um rund 14.000 Menschen weniger arbeitslos sind, als zum Vergleichszeitraum, das ist der November 1993.
Die Impulse kommen aus dem Export, und zwar dem Export in den ehemaligen Ostblock, wo die Österreicher mit ihrem starken Angebot an Halbfertigprodukten gut ankommen.
In Westeuropa geht es wirtschaftlich zwar auch aufwärts, aber dort läuft die Sache für die österreichischen Exporteure lange nicht so gut.
Vor allem die Autozulieferer leiden darunter, dass die Deutschen als wichtigste Kunden stark rationalisiert und die Zulieferungen abgebaut haben.
In Deutschland ist die Arbeitslosigkeit nach wie vor hoch, die Deutschen sparen und das hat auch der österreichische Fremdenverkehr zu spüren bekommen, der heuer vor allem bei den deutschen Gästen einen deutlichen Einbruch erleben musste.
Im Fremdenverkehr waren die Amerikaner die einzigen, die wieder mehr Urlaube in Österreich gebucht hatten.
Bei ihnen ist die Konjunktur auch fast ein Jahr früher angelaufen als in Europa.
Die Aussichten für Österreichs Wirte und Hoteliers sind nach wie vor also nicht wirklich rosig, denn der harte Schilling hat uns für die Italiener, die Schweden und die Briten zu einem relativ teuren Urlaubsland werden lassen.
Die Rechnung dafür präsentiert heute die Nationalbank.
Das Leistungsbilanzdefizit, also die Import-Export-Bilanz an Waren und Dienstleistungen der Firma Österreich, hat sich gewaltig verschlechtert.
Von einem Milliardenverlust 1993 auf 13,5 Milliarden heuer.
Und zu dieser massiven Verschlechterung hat sowohl das Minus des Ausländerfremdenverkehrs in Österreich beigetragen, als auch die Auslandsreisen der Österreicher.
Und auch bei den Warenexporten und Importen stehen die Zeichen auf Sturm.
Es sieht zwar recht gut aus, wenn die Statistik bei den Exporten wie bei den Importen eine 8-prozentige Steigerung vermerkt,
Wir importieren bloß wesentlich mehr, als wir an Waren exportieren.
Daher machen 8% plus bei den Importen viel mehr aus als 8% bei den Exporten.
Und da wir die Differenz sonst immer durch die fremden Verkehrseinnahmen ausgleichen, spüren wir jetzt den Rückgang im Tourismus umso mehr.
Immerhin haben wir, so berichtet die Nationalbank, die Reiseverkehrsabrechnung dieses Jahres mit 15 Milliarden Schilling weniger Gewinn abgeschlossen als im vergangenen Jahr.
Probleme hat auch die Bauindustrie, die nur im Wohnbaubereich wirklich gut ausgelastet ist.
Im Tiefbau, also bei Straßen, Kraftwerken und anderen Großvorhaben, herrscht nach wie vor Flaute.
Bleibt also der Export als Konjunkturstütze.
Und diese Stütze hält, meinen die Wirtschaftsforscher.
Plus 8 Prozent beim Export weltweit sind für die beobachteten drei Viertel des heurigen Jahres kein schlechter Wert.
Und die Tendenz des Wirtschaftsbarometers ist weiter steigend.
Hans Adler hat informiert.
Die Hinleitung zum nächsten Beitrag ist nicht originell, aber passend und alle Jahre wieder verwendbar.
Denn alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch die Diskussion um das Offenhalten der Geschäfte am 8.
Dezember.
In Oberösterreich mehren sich bereits die Ankündigungen von Geschäftsleuten, am Marienfeiertag Warenfeil zu bieten.
Begonnen hat der Fotospezialist aus Steyr, Franz Josef Hartlauer, der mit Hilfe seiner Familie am kommenden Donnerstag sein Geschäft in der Linzer Innenstadt offen halten will.
Heute hört man Ähnliches aus Wels.
Stefan May berichtet aus Linz.
Auch in Wels werden am kommenden Donnerstag ganze Grußfamilien Dienst machen.
Initiator der wirtschaftlichen Rebellion gegen die Gesetze ist der Sprecher der Welser Kaufmannschaft und Geschenkartikelhändler Johannes Naderhirn.
Ja, ich glaube einfach, dass die Regelung dieser
dieses Feiertages eine vollkommen überholte ist und man muss einfach Zeichen setzen und ich habe letztes Jahr schon offen gehabt in Wales und ich werde heuer auch wieder offen halten und im letzten Jahr waren circa noch fünf Unternehmen, die mit mir offen gehabt haben.
Heuer sind wir, ich rechne ungefähr mit 30 bis 40
Einzelhandelsgeschäfte im Welser Zentrum, die ihre Geschäfte offen halten und hier ganz bewusst einen Protest setzen, dass in Oberösterreich einige Bezirke offen halten dürfen, andere nicht.
Ich glaube, hier muss es einfach einmal zu einer einheitlichen Regelung kommen.
Fürchten Sie selbst Sanktionen oder Klagen?
Hoffentlich!
Ich wäre ja froh, wenn ich endlich einmal eine Anzeige bekommen würde, denn ich wäre bereit, aufgrund des Gleichheitsgrundsatzes wirklich vehement vorzugehen und es bis zu den höchsten Gerichten auch durchzufesten, dass einfach eine Ungleichbehandlung einzelner Bezirke, Städte nicht mehr möglich ist in Oberösterreich.
Nächstes Jahr, so Naderhirn, sei zu erwarten, dass bereits die meisten Geschäfte in Wales offen halten.
Der zuständige Wirtschaftspolitiker in Wales ist Vizebürgermeister Martin Stiger.
Er befürchtet, dass am kommenden Donnerstag viele Welser zum Einkauf in die Grenzregion oder gleich nach Bayern fahren.
Stiger ist schon 1993 nach der Devise vorgegangen, was das Auge des Gesetzes nicht sieht, wird nicht sanktioniert.
Auch heuer ist seine Bereitschaft zu bestrafen nach seinen eigenen Worten eine geringe.
am 8.
Dezember mit dem Offenhalten der Geschäfte, wenn hier Personal beschäftigt wird, weil das ja auch eine Gesetzesverletzung darstellt.
Und ich es auch zu billige, dass die Beschäftigten des Handels einen arbeitsfreien Tag haben, schon alleine ihren Familien und ihren Tätigkeiten gegenüber.
Aber wenn sozusagen der Geschäftsmann alleine drinnen steht und nicht allzu viel Werbung für sein Offenhalten macht, können Sie sich vorstellen, dass man darüber hinweggeht?
Also von mir aus ja, wobei ich natürlich jeder Anzeige nachkommen muss.
In einem speziellen Fall wäre eine Anzeige sogar von Vorteil, weil ich persönlich der Meinung bin, dass ein Offenhalten in anderen Bezirken als dem Bezirk Welstadt zum Beispiel gleichheitswidrig ist.
Also ich glaube, dass ein Verfahren, das wir bis vor den Verfassungsgerichtshof bringen, hier von Vorteil wäre.
Dem offenen Kampf fürs Mut in Wels steht Zurückhaltung in der Landeshauptstadt Linz gegenüber.
Neben dem Fotospezialisten Hartlauer wird lediglich ein Einrichtungshaus am Marienfeiertag offenhalten.
In Oberösterreich wollen einige Geschäfte also am kommenden 8.
Dezember den Feiertag offen halten und sie wünschen sich für diesen Feiertag nicht nur ein gutes Geschäft, sondern auch eine Anzeige, um so eine Klärung über das Offenhalten am 8.
Dezember zu erzielen, eine höchstgerichtliche Klärung so herbeizuführen.
Seit März dieses Jahres ist das neue Mietrecht in Kraft.
Es sieht Richtwerte für den Mietzins und strengere Regeln für die Befristung von Mietverträgen vor.
Die Regierungsverhandler versprachen, das neue Mietrecht würde Wohnungen billiger machen und bisher zurückgehaltene Wohnungen auf den Markt bringen.
Die Reaktionen auf dieses sogenannte dritte Wohnrechtsänderungsgesetz waren überwiegend zurückhaltend bis ablehnend.
Jetzt, neun Monate nach dem Inkrafttreten der neuen Richtwerte, ist ein erster Überblick über die Auswirkungen möglich.
Eine Studie zeigt, kaum ein Vermieter hält sich an die Richtwerte, befristete Mietverträge dominieren.
Josef Schweinzer mit Details.
Durchschnittliche Wiener Mietwohnungen, die vor 1945 errichtet worden sind, dürften nicht mehr als 50 Schilling und 40 Groschen je Quadratmeter kosten.
Das ist der Richtwert ohne Zuschläge oder Abzüge für Ausstattung und Lage.
Vermieter verlangen aber mehr als das Doppelte, nämlich sage und schreibe 112 Schilling pro Quadratmeter.
Das ergab die Auswertung aller inserierten Wohnungen durch das Stadt- und Regionalwissenschaftliche Zentrum im Auftrag der Mietervereinigung.
Viele Vermieter seien offenbar nicht bereit, sich an die gesetzlichen Mietzinsregelungen zu halten, kritisiert die Mietervereinigung.
Wenig verändert hat auch die strengere Handhabung der Befristungen.
Laut neuem Mietrecht dürfen für befristete Mietverhältnisse nur noch drei Jahresverträge abgeschlossen werden.
Kürzere Laufzeiten sind nicht mehr oder kaum mehr möglich.
Trotzdem sind nach wie vor 70 Prozent aller inserierten Wohnungsangebote befristet.
Und auch die Hoffnung, dass mehr billige, weil schlechter ausgestattete Wohnungen auf den Markt kommen, sieht die Mietervereinigung nicht erfüllt.
Unverändert gehören 90 Prozent aller angebotenen Wohnungen zur teuersten Kategorie A. Einige positive Punkte, Umgehungsversuche durch Scheinuntermieten dürften zurückgehen, die verlangten Ablösebeträge werden niedriger, der Anteil der Wohnungsangebote mit Ablöseforderung bleibt aber gleich und es werden tatsächlich mehr Hauptmietwohnungen angeboten.
Nicht ganz negativ sind auch die Erfahrungen der Wiener Schlichtungsstellen mit dem neuen Mietrecht.
Die Schlichtungsstellen hatten mit einem wahren Ansturm von Mietern gerechnet, die Verträge und ungerechtfertigte Mieten anfechten wollen.
Das zuständige Magistrat hatte extra mehr Personal abgestellt.
Doch der Ansturm ist ausgeblieben.
Der Grund dafür ist allerdings weniger erfreulich.
Ernst Krell von der Zentralen Schlichtungsstelle in Wien meint, dass mehr als 90 Prozent der Mietverträge nur befristet abgeschlossen würden.
Und die Mieter, die auf eine dann unbefristete Verlängerung hofften, wollten es sich mit ihren Hausherren nicht verscherzen.
Daher würden sie jetzt den Ablauf der Drei-Jahres-Frist abwarten.
Und möglicherweise erst dann den Gang zur Schlichtungsstelle antreten.
Mit dem unbefristeten Mietvertrag in der Tasche.
Also nach wie vor dominieren die befristeten Mietverträge auch nach dem Wohnrechtsänderungsgesetz.
Alle Besitzer von Satellitenschüsseln und Telekabelanschlüssen kennen es schon längst, das Teleshopping.
In bezahlten Werbesendungen wird für ein Produkt geworben, dazwischen wird immer wieder eine Telefonnummer eingeblendet, bei der man anrufen kann, um die Produkte zu bestellen.
Mehr als zwei Milliarden Schilling Umsatz erwarten die Fernsehsender in Deutschland heuer mit Teleshopping.
Ab heute bietet auch der ORF in einem Versuch die Möglichkeit an, von zu Hause aus einkaufen zu gehen.
Der Griff zum Telefon genügt.
Halbstündige Verkaufsshows wie auf den Kommerzkanälen wird es im ORF aber nicht geben.
Da die Werbezeit beschränkt ist, werden für die Spots täglich maximal drei bis vier Minuten verwendet.
Ab heute täglich kann man um 10.15 Uhr und am Nachmittag dann um 16 Uhr der Fernsehapparat zum Einkaufen benutzt werden.
Dieter Bornemann hat sich den ersten Teleshopping-Spot im ORF angesehen und angehört.
So klingt einer der Werbespots, die ab heute täglich, ein Monat lang, am Vormittag und am Nachmittag im ORF-Fernsehen ausgestrahlt werden.
Kosmetik, Schmuck und ein spezieller Kopfpolster sind das erste Angebot.
In den USA ist es schon seit langem üblich, dass fast bei jedem Werbespot auch eine Telefonnummer eingeblendet wird.
Und es gibt sogar eigene Fernsehkanäle, die ausschließlich Teleshopping-Sendungen zeigen.
Der ORF-Werbeschef Josef Rubi erklärt, warum der österreichische Rundfunk in dieses Geschäft einsteigt.
dafür ist, dass der ORF in den nächsten Jahren laut Gesetz immer mehr Werbezeit bekommt und wir uns natürlich auch um andere Sparten der Vermarktung umsehen müssen.
Dass es jetzt aber halbstündige Verkaufsshows wie bei den deutschen Fernsehkanälen auch im ORF geben wird, diese Sorge muss man nicht haben, sagt Werbeschef Rubi.
Das ist, glaube ich, schon deswegen nicht möglich, weil der ORF Werbezeitenbeschränkungen hat und das in 25 Minuten pro Tag auch möglich sein wird.
Im ersten Versuchsstadium ist die Werbezeit auf täglich drei bis vier Minuten beim Teleshopping beschränkt.
Eine erste Erfahrung mit einem deutschen Teleshopping-Kanal hat mein Kollege Karl Jekowski gemacht.
Ich bestellte diese Singer Handnähmaschine im Sommer 1992 aufgrund einer
Anzeige in einem Kabel-TV-Programm.
Es gab eine Wiener Telefonnummer.
Nach circa vier bis fünf Monaten erhielt ich dann diese Handnähmaschine zugesendet.
Also doch eine relativ lange Wartezeit.
In Österreich soll das schneller gehen, hofft ORF-Werbechef Rubi.
Ich würde sagen, ein Produkt wird sich umso besser verkaufen, umso schneller zugestellt wird.
Das liegt dann aber an den Firmen, die sich die Werbezeit kaufen.
Wählen Sie gleich und bestellen Sie jetzt.
Wie viele Zuschauer dieser Aufforderung nachkommen werden, ist derzeit noch schwer zu sagen.
Insgesamt 30 Telefonistinnen warten auf die Anrufer.
Internationale Erfahrungswerte zeigen, dass zwischen einem Prozent der Seher und bis zu 20 Prozent nach dem Spot anrufen.
Das wären beim ORF zwischen 2000 und 40.000 Anrufer.
Teleshopping ab heute also auch im ORF täglich um 10.15 Uhr und dann am Nachmittag um 16 Uhr.
Jetzt aber großer Themenwechsel in diesem ORF-Mittagsjournal.
Wir kommen ins Ausland, nämlich zum großen KSZE-Gipfel in Budapest.
Heute hat er begonnen.
Aufgewertet ist das Treffen der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa zweifellos durch die Anwesenheit des amerikanischen Präsidenten Bill Clinton und des russischen Präsidenten Boris Jelzin.
Die KSZE, die während des Kalten Krieges das einzige ständige Gesprächs- und Kontaktforum zwischen den Militärblöcken von Ost und West war, hat sich nun ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, nämlich Frieden, Stabilität und Wahrung der Menschenrechte in allen 53 Mitgliedstaaten.
Ein fernes und wie es derzeit aussieht kaum erreichbares Ziel.
Um die neue Definition der Rolle der KSZE geht es heute und morgen in Budapest.
Und bei allen aktuellen Themen, die da besprochen werden, wird es immer wieder um die Rolle Russlands gehen.
Vorsitzender der Konferenz in Budapest ist der österreichische Bundespräsident Thomas Klestil.
I give the floor to the first speaker on my list.
His Excellency Mr. William Jefferson Clinton, the President of the United States of America.
Aus dem Munde des österreichischen Bundespräsidenten Glestil bekam der Stargast der KSCD-Konferenz das Wort erteilt, der amerikanische Präsident Bill Clinton.
Und Clinton hielt sich in seiner 10-minütigen Rede nicht lange mit Floskeln auf und kam gleich auf das wesentliche Thema der Konferenz zu sprechen, nämlich die geplante Osterweiterung der NATO.
Die NATO würde niemanden ausschließen, doch gleichzeitig setzte Clinton in Richtung Russland fort, würde keinem Land von außen erlaubt werden, ein Veto gegen eine NATO-Ausweitung einzulegen.
Eine Ausweitung der NATO würde die Sicherheit für alle europäischen Staaten erhöhen, weil die NATO keine aggressive, sondern eine defensive Organisation sei.
NATO will not automatically exclude any nation from joining, at the same time no country outside will be allowed a veto expansion, to veto expansion.
As NATO does expand, so will security for all European states, for it is not an aggressive but an offensive organization.
NATO's new members, old members and non-members alike will be more secure.
As NATO continues its mission, other institutions can and should share the security burden and take on special responsibilities.
Doch während die NATO voranschreitet, so Clinton weiter, könnten andere Organisationen die Grundlagen für den Frieden stärken und eine spezielle Verantwortung übernehmen, vor allem auch die KSZT.
Und in dieser KSZT – Clinton hat es nicht ausgesprochen, aber vor der Konferenz haben die USA das klar zu verstehen gegeben – sollten die Russen in Zukunft eine größere Rolle spielen.
Konkret ging allerdings Clinton in seiner Rede auf eine Aufwertung Russlands innerhalb der KSZT nicht ein.
Die Antwort Russlands ließ nicht lange auf sich warten.
Gleich nach Clinton ergriff der russische Präsident Yeltsin das Wort.
Nach einführenden Worten über die Wichtigkeit von Frieden und Stabilität in Europa ging auch er auf die geplante Osterweiterung der NATO ein.
Und zwar mit deutlichen Worten.
Russland sei besorgt über die Veränderungen, die in der NATO vor sich gingen.
Was wird eine NATO-Ausweitung für Russland bedeuten, fragte Yeltsin.
Die NATO sei gegründet worden als Reaktion auf den Kalten Krieg.
Heute suche die Nato ihre neue Rolle im neuen Europa.
Es sei wichtig, dass diese Suche nicht zu neuen Widersprüchen führe.
Die Rolle der Nato solle Europa nicht auseinander, sondern zusammenführen.
Eine Ausweitung, so Jelzin, würde für Europa aber neue Probleme schaffen.
Was wird das für Russland bedeuten?
Die Nato wurde in der Epoche der Kalten Weite geschaffen.
In diesem Zusammenhang sprach Yeltsin auch etwas kryptisch von möglichen unerwünschten Ereignissen in Russland, die auf eine NATO-Ausweitung folgen könnten.
Gemeint ist hier sicherlich der innerpolitische Druck der Nationalisten, der auf Yeltsin lastet und seine Handlungsfreiheit einschränkt.
Doch Yeltsin kam auch dem Westen entgegen.
Er drehte nicht dafür ein, dass die Staaten der ehemaligen Sowjetunion, also die heutigen GUS-Staaten, einen eigenen Block bilden sollten.
Von einer Vormachtstellung Russlands auf ihrem ehemaligen Einflussgebiet war nicht die Rede.
Über die KSZE sagte Jelzin, ihre Rolle sollte aufgewertet werden.
Doch dies ist auch schon der kleinste gemeinsame Nenner zwischen der Position der USA und Russland.
Ein Näherkommen in der Frage der NATO-Ausweitung Richtung Osten ist also hier in Budapest nicht zu erwarten.
Noch nichts Konkretes gibt es auch in der Frage des geplanten KSZE-Friedenseinsatzes in Karabach, wo der Waffenstillstand zwischen Armenien und Aserbaidschan überwacht werden soll.
Mehr als 3000 KSZE-Soldaten sollen in das Krisengebiet der ehemaligen Sowjetunion geschickt werden.
Ob Russland dem bedingungslos zustimmt, steht noch nicht fest.
Nun noch zu Österreich.
Österreich, und das wird hier vielfach belächelt, ist als einziges Land gleich mit drei Spitzenpolitikern vertreten.
Bundespräsident Klestil, Bundeskanzler Wranitzki und Außenminister Mock.
Das hat natürlich nichts mit der politischen Bedeutung Österreichs zu tun, sondern mit den innerösterreichischen Konstellationen.
Österreich möchte jedenfalls, dass die KSZE zu einer ständigen Konferenz wird und nicht nur jeweils zu Konferenzen zusammentritt.
Sollte Wien ein solches KSZE-Zentrum werden, so hätte man sicherlich nichts dagegen.
Aber auch die Ungarn wären froh, eine aufgewertete, ständige KSZE-Organisation nach Budapest zu locken.
Im Mittelpunkt zu stehen, tut jedem gut.
Die Osteröffnung der NATO, die neue Rolle der KSZE und die Rolle Russlands dabei einige der Themen der großen KSZE-Konferenz heute und morgen in Budapest aus der ungarischen Hauptstadt, hat für das Mittagsschanal Alfred Schwarz berichtet.
Im Konflikt Russlands mit den abtrünnigen Tschetschenern gibt es eine kurze Verschnaufpause.
Die tschetschenische Führung hat nun Verhandlungen zugestimmt, die es jetzt, nachdem Moskau nicht mehr bestreiten kann, dass russische Armeeangehörige auf der Seite der Opposition in Tschetschenien militärisch mitgemischt haben.
Offenbar im Auftrag des russischen Inlandsgeheimdienstes.
Eine Abgeordnetendelegation aus Moskau ist heute aus der tschetschenischen Hauptstadt Krosny zurückgekehrt.
Die Parlamentarier sollten die 21 festgenommenen russischen Armeeangehörigen auslösen.
Tschetschenien hat zwei freigelassen.
Einzelheiten aus Moskau von Georg Dox.
Die Vermittlungsmission russischer Abgeordneter im Tschetschenien-Konflikt hat zwar nicht in Frieden gebracht, aber einiges zur Klärung der Lage beigetragen.
Die Abgeordneten konnten nur zwei der offiziell insgesamt 21 Gefangenen aus Tschetschenien zurück nach Moskau bringen.
Doch das reichte, um die offizielle Version von der militärischen Nicht-Einmischung russischer Stellen zu erschüttern.
Nicht Söldner, sondern Angehörige der russischen Armee waren in Tschetschenien am Werk.
Sechs Millionen Rubel soll ihnen der russische Inlandsgeheimdienst FSK geboten haben, wenn sie an den Militäraktionen der Dudayev-Gegner mitmachen.
Noch während die Abgeordneten die befreiten Gefangenen im Parlamentsgebäude der Presse präsentierten, waren hohe Militärzustelle, um diese heiklen Zeugen der Öffentlichkeit zu entziehen.
Die Abgeordneten verweigerten deren Herausgabe und richteten gleichzeitig schwere Vorwürfe gegen eine nicht näher bezeichnete Kriegspartei, die Russland in einen nicht zu gewinnenden Kaukasuskrieg stürzen wolle.
Damit war die Behauptung von der militärischen Nicht-Einmischung nicht mehr zu halten.
Verteidigungsminister Gratschow erklärte, er könne nicht in jedem Fall kontrollieren, was einzelne Armeeangehörige gerade machten, womit das durch Skandale bereits schwer beschädigte Ansehen des Verteidigungsministers einen neuen Tiefpunkt erreicht haben dürfte.
Der Kommandant einer Eliteeinheit gab seinen Rücktritt bekannt, angeblich seien seine Leute ohne sein Zutun zu den Einsätzen in Grosny abgeworben worden.
Präsident Tudejew hat so ohne viel Mühe Parlament, Armeeführung und den russischen Inlandsgeheimdienst gegeneinander ausgespielt.
Doch das soll nun offenbar anders werden.
Parallel zu Verhandlungsangeboten soll der militärische Druck auf Krosny weiter verstärkt werden, Truppen werden in den Kaukasus verlegt, Verteidigungsminister Gradschow, aber auch der russische Innenminister und der Chef des Inlandsgeheimdienstes sind auf dem Weg ins Krisengebiet.
In Moskau ist auch der litauische Ex-Präsident Witautas Landsbergis eingetroffen,
der heute noch ebenfalls zu einer Vermittlungsmission aufbrechen möchte.
Vor dem entscheidenden militärischen Schlag schreckt Moskau derzeit aber noch zurück.
Zu groß werden hier die Risiken eingeschätzt, der Konflikt könnte eskalieren und schließlich das gesamte Kaukasus-Gebiet in einen Kriegsschauplatz verwandeln.
Georg Doxart informiert aus Moskau, Halbzeit schon knapp vorbei in diesem ORF-Mittagsjournal.
Eine Minute nach halb eins ist es, was planen wir noch unterzubringen in dieser Sendung bis knapp vor eins.
Wir berichten über die Politlandschaft in Italien nach den Kommunalwahlen.
Wir berichten über einen Vorstoß in Großbritannien der Labour-Partei.
Sie will die Monarchie deutlich zurückgestutzt sehen.
Und wir berichten auch noch über freiheitliche Radiopläne und natürlich auch noch über Arnold Schwarzenegger.
Er wirbt derzeit für seinen neuen Film und gab heute Vormittag in Wien eine Pressekonferenz.
In Italien fanden gestern in 52 Gemeinden Stichwahlen für den Bürgermeister statt.
Es war dies der Abschluss jener Kommunalwahlen, die vor 14 Tagen abgehalten wurden und schon damals einen Trend gegen die herrschende Rechtskoalition aufzeigten.
Der hat sich nun gestern wieder bestätigt.
Mitte-Links-Koalitionen konnten fast überall dort, wo sie angetreten sind, die Kandidaten der Rechten schlagen.
Für die Opposition eröffnen sich damit neue Perspektiven.
Für die herrschende Rechtskoalition ist es zumindest ein Ordnungsruf, von dem sich aber Regierungschef Berlusconi nicht aus der Ruhe bringen lässt, meint Reinhard Frauscher in einer Analyse aus Rom.
10.000 Anhänger von Berlusconi demonstrierten gestern auf der Piazza del Popolo in Rom und am Samstag waren es immerhin 3.000 auf dem Mailänder Domplatz.
Zum ersten Mal seit den großen Gewerkschaftsdemonstrationen der letzten Monate gingen also jetzt auch die Forza Italia Anhänger auf die Straße.
Doch sie wirkten wenig überzeugend, nicht nur wegen ihrer vergleichsweise kleinen Zahl.
Vor allem, weil sie nichts zum Feiern hatten.
Was sich heute Nacht abzeichnete und nun Stunde um Stunde von den Ergebnissen bestätigt wird, ist eine klare Niederlage von Berlusconi und seinen Anhängern.
In der größten der sechs wichtigeren Gemeinden, in der oberitalienischen 200.000 Einwohner Stadt Brescia, siegte der Kandidat der Zentrum-Links-Koalition.
Mino Martinazoli, letzter unglücklicher Parteichef der Christdemokraten, war der Kandidat ihrer Nachfolgerin Volkspartei und der PDS, der Nachfolgerin der Kommunisten.
Mit gut 55 Prozent schlug Martinazoli seinen Gegenkandidaten von der Lega Nord, deren Hochburg bisher Brescia gewesen ist.
Eine ähnliche Mitte-Links-Koalition siegte in Sondrio, in Massacarara, in Pescara und sogar im süditalienischen Brindisi, das bisher als Feudum der Neofaschisten galt.
Lediglich im venezianischen Treviso siegte ein starker Liga-Kandidat, sogar ohne Unterstützung von Forza Italia und der neofaschistischen Allianza Nazionale.
Damit hat sich der Trend der letzten großen Kommunalwahlen von vor genau einem Jahr fortgesetzt.
Die großen Städte Trieste, Venedig, Genua, Rom und Neapel gingen schon damals an Kandidaten der linken oder der linken Mitte.
Kein Wunder, dass jetzt die Opposition mit dem Ergebnis zufrieden ist.
Denn auch wenn man lokale Besonderheiten nicht ganz außer Acht lässt, zeigen diese Kommunalwahlen deutlich, dass Mitte-Links-Parteien, die sich pragmatisch vertragen, erfolgreich sind.
Der unaufhaltsam scheinende Aufstieg von Berlusconis Forza Italia ist zu Ende, wie auch der seiner Alliierten, der Allianz Nationale und der Lega Nord.
Das bestätigen auch die neuesten Umfragen.
Nach denen sind die gemäßigten Linksparteien von 27 Prozent auf 33 gestiegen, bei gleichzeitigem Stagnieren der inzwischen nur mehr kleinen Mitte.
Von einer Mitte-Links-Koalition ist seit gestern also wieder viel die Rede.
Die Regierung bei Losconi könnte sie trotzdem nicht stürzen.
Da müsste schon ihr eigener, unsicherer Partner Umberto Bossi mit seiner Lega mithelfen.
Und der hat gestern Abend wiederholt, dass er zuerst das Budget verabschieden möchte.
Im Jänner dann werde man weitersehen, so Lega-Chef Bossi kryptisch.
Und so konnte gestern Abend auch Silvio Berlusconi seinen bekannten Optimismus verströmen.
Es seien nur Lokalwahlen gewesen, sagte er in Budapest, in den Umfragen liege er gut.
Und schließlich freue er sich über die Demonstrationen seiner Anhänger.
Davon sei er wirklich bewegt.
Reinhard Frauscher war das mit einem Bericht nach den Kommunalwahlen in Italien.
Was wäre Großbritannien ohne die Queen, ohne Queen Mum, ohne die nicht enden wollenden Enthüllungen über das meist shocking Privatleben der Prinzen und Prinzessinnen.
Zeitungsfüllen sind die Geschichten darüber, das wahre Leben von Charles und Lady Di auch als Fernsehfilm, das Familienleben der Royals als Bestandteil des britischen Lebens.
Die Rolle des britischen Königshauses und die Diskussionen darüber sind gleich alt.
Neue Aufregung hat nun einen Vorschlag verursacht, der aus den Reihen der oppositionellen Labour-Party kommt.
Das neue Modell lautet ein in jeder Beziehung schlankeres Königshaus.
Brigitte Fuchs dazu aus London.
dass das britische Königshaus für Schlagzeilen sorgt, ist an sich nichts Außergewöhnliches.
Doch diesmal sind es nicht Skandale im Hause Windsor, die für öffentliche beziehungsweise veröffentlichte Erregung sorgen.
Stein des Anstoßes ist vielmehr die Aussage des britischen Schatten-Innenministers Jack Straw.
Eine künftige Labour-Regierung werde für eine groß angelegte Reform der übrigens nicht festgeschriebenen Verfassung des Vereinigten Königsreichs sorgen.
Eine Reform, die auch an den Privilegien der Monarchie und des Hochadels kratzen werde.
Rund 40 Mitglieder des Windsor Clans können sich heute königliche Hoheit nennen.
Eine Zahl, die sich nach Ansicht der britischen Opposition leicht auf die Hälfte reduzieren ließe.
Genauso wie die Zahl derjenigen, die ihren repräsentativen Verpflichtungen direkt oder indirekt auf Kosten der Steuerzahler nachkommen.
Darüber hinaus soll, erklärt der Labour-Politiker, in einem BBC-Programm, das heute Abend ausgestrahlt werden soll, die politische Macht der Königin beschnitten werden.
In Zukunft soll es nicht mehr der Queen oder ihren Erben zukommen, über die Auflösung des Parlaments und Neuwahlen zu entscheiden.
das königliche Vorrecht, etwa Kriege zu erklären, ein Recht, das normalerweise der jeweils amtierende Premierminister wahrnimmt, soll künftig dem Parlament übertragen werden.
Insgesamt, so argumentiert Labour, will auch die Opposition nicht das Königshaus als solches abschaffen.
In ihrer politischen Macht, in ihrer Größe und in ihren Privilegien soll die britische Monarchie aber den Königshäusern Skandinaviens angeglichen werden.
Der erbliche Hochadel im britischen Oberhaus, dem House of Lords,
soll ebenfalls zurückgestutzt werden und einer zweiten gewählten Kammer des Parlaments weichen.
Buckingham Palace hat auf die Reformpläne Labours, wie gewohnt, zunächst einmal nicht reagiert.
Dafür werfen sich die regierenden Konservativen für die Royals in die Bresche.
Sozialminister Peter Lilly etwa, ein Exponent der Tory-Rechten, versichert, die Regierung werde alles tun, die traditionellen Institutionen Großbritanniens zu verteidigen.
Konstitutionelle Reformen, wie sie von der Opposition, von Labour und den Liberaldemokraten angestrebt werden,
würde nach Ansicht der Tories zu einem Auseinanderbrechen des Vereinigten Königsreichs führen.
Die Untertanen ihrer Majestät scheinen diese Ängste nicht zu teilen.
In Meinungsumfragen über das Königshaus spricht sich die Mehrheit der Befragten zwar immer noch gegen eine Republik Großbritannien aus, doch zwei Drittel der Befragten glaubt, dass eine abgeschlankte, preiswertere und weniger pompöse Monarchie etwa nach Vorbild des holländischen Königshauses für ihre Bedürfnisse durchaus ausreichend wäre.
Eine Neverending Story in Großbritannien, eine Diskussion über das Königshaus und welche Rolle es eigentlich spielen soll.
Und jetzt wieder zurück nach Österreich.
Hier gibt es nämlich weiteres Rätselraten um den Panzerfund im niederösterreichischen Waldviertel.
Nach neuesten Ermittlungsergebnissen dürfte das Kriegsgerät der sowjetischen Type T-34 vor rund eineinhalb Jahren ganz offiziell mit der Bahn nach Österreich gebracht worden sein.
Außerdem, so Michael Sika, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, sei der Panzer fahrbereit und mit wenigen Handgriffen auch schussbereit gewesen.
Es berichtet Paul Tesarek.
Der Wiener Spediteur könnte laut letzten Ermittlungen einen der beiden Panzer als Bau- oder Landmaschine aus Tschechien importiert haben.
Dazu wurden dem russischen T-34 wahrscheinlich Turm und Kanonenrohr abmontiert.
Außerdem dürfte das Kriegsgerät mit Rostschutzfarbe getarnt worden sein.
Hinter vorgehaltener Hand vermutet aber so mancher Zollbeamter, dass der Panzer als Schneepflug deklariert worden ist.
Klarheit wird es über all das erst geben, wenn die Finanzlandesdirektion Niederösterreich die 3.500 Importakten des letzten Jahres überprüft hat.
Parallel dazu wird derzeit untersucht, ob man mit dem Panzer tatsächlich jederzeit zu einem Kampfeinsatz ausrücken hätte können.
Fahrbereit war er jedenfalls.
Das bestätigt auch der oberste Ermittler, Sicherheitsdirektor Michael Sika.
Bei aller Vorsicht gibt sich Sika aber auch schon sicher, dass der Panzer mit einigen Handgriffen schussbereit zu machen wäre.
Denn in der Wohnung des als rechtsradikal bekannten Spediteurs wurden alle dazu notwendigen Teile gefunden.
Wonach die Ermittler jetzt noch suchen, ist die dazu passende Munition.
Paul Tesarek hat informiert über den neuesten Ermittlungsstand nach dem Panzerfund in Niederösterreich.
Nach Radio Freies Europa in Italien sollen Jörg Haider und seine FPÖ nun in der Slowakei einen weiteren Radiosender akquiriert haben.
Das berichtet heute die Tageszeitung Kurier.
Schon ab 1.
Jänner gehe man auf Sendung.
Auch die Beteiligung der FPÖ-nahen Werbeagentur 1998 sei in naher Zukunft geplant, wird der frühere FPÖ-Generalsekretär Mai Sperger im Kurier zitiert.
Kann man nun also in naher Zukunft auch in Wien Haider Radio empfangen?
Hanno Sätteli hat recherchiert.
Jörg Haider hat Erfahrung im Radiomachen.
Radiofreies Europa strahlt vom italienischen Lusciari aus nach Kärnten.
His Master's Voice erklingt von dort zu Neujahrsansprachen und anderen wichtigen Anlässen.
Ansonsten liefert der Sender einen breiten Musikteppich ein bisschen Nachrichten und Werbung.
Die Übernahme der italienischen Frequenz kam genauso überraschend wie die nun bekannt gewordenen Pläne in der Slowakei.
Der für Medienfragen in der FPÖ zuständige Walter Maischberger war heute Vormittag nicht erreichbar.
Im Kurier spricht er aber von geplanten Beteiligungen der FPÖ-Werbeagentur 1998.
Schließlich könne man nicht tatenlos zusehen, was die SPÖ in diesem Bereich aufführe.
Rückfragen in der FPÖ-Zentrale heute Vormittag erbrachten ein anderes Bild.
Gernot Rumpold, Geschäftsführer der angesprochenen Werbeagentur 1998, verweist alles ins Reich der Träume.
Es ist keine Beteiligung der Agentur oder gar der FPÖ an irgendeinem Radiosender in der Slowakei geplant.
Punkt aus.
Noch weniger, nämlich gar keinen Kommentar, wollte man ursprünglich aus dem Büro von Jörg Haider verlauten lassen.
Schließlich rang man sich aber doch eine Stellungnahme ab.
Was Freunde und Bekannte der FPÖ im Radiobereich unternehmen, sei privates Engagement, das dazu diene, die starre Medienlandschaft in Österreich aufzuweichen, ist aber nicht Sache der FPÖ, hieß es am Vormittag aus der Zentrale.
Maischberger's Aussagen wurden offiziell dementiert, Walter Maischberger sei nicht im Detail über das Projekt informiert gewesen.
Es bleibt also vorerst dabei, kein offizielles FPÖ-Radio aus der Slowakei.
Die Zielgruppe der 16- bis 45-Jährigen, die Maischberger laut Zeitungsinterview ansprechen wollte, muss zumindest im Osten des Bundesgebiets weiterhin ohne Haidar Radio ihr Auskommen finden.
Ein kleiner Nachsatz noch zu diesem Beitrag von Hanno Sättele.
Auch der heute im Kurier zitierte Betreiber des Senders Herbert Wittiska hat dementiert, dass die FPÖ in die Radiopläne involviert ist.
Und jetzt in diesem ORF-Mittagsjournal noch einmal Thema KSZE.
Bei der KSZE-Tagung in Budapest haben heute nämlich die Ukraine, Weißrussland und Kasachstan den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben.
Das ist zweifellos ein weiterer Schritt in Richtung Beruhigung der Nukleargefahren in den UdSSR-Nachfolgestaaten.
Details nun von Bettina Reuter.
Es war zwar eine Zeremonie am Rande, aber sie ist ein wichtiger Schritt.
Die Ukraine, Weißrussland und Kasachstan haben sich nun verpflichtet, keinerlei Atomwaffen weiter zu verbreiten.
Für die Ukraine unterzeichnete Präsident Leonid Kutschma das Dokument für Weißrussland, unterschrieb Präsident Alexander Lukaschenko und für Kasachstan Präsident Nursultan Nazarbayev.
Dann überreichten sie den Vertrag Bill Clinton, Boris Jelzin und dem britischen Premierminister John Major.
Denn seit 1968 sind es deren Länder, die den Vertrag bewahren.
Und an ihnen lag es auch, etwa der Ukraine, jene Sicherheitsgarantien zu geben, die die Ukraine vor der Unterzeichnung des Atomsperrvertrags verlangt hatte.
Drei Jahre lang hat die internationale Gemeinschaft mit der Ukraine über einen Verzicht auf Atomwaffen verhandelt, mit der drittgrößten Atommacht, die rund 2000 atomare Sprengkörper aus der ehemaligen UdSSR geerbt hat.
Im November hat das Parlament der Ukraine jene Sicherheitsgarantien präzisiert, die für eine Unterzeichnung notwendig seien.
Dazu gehören etwa die Anerkennung der territorialen Integrität der Ukraine, eine Nicht-Angriffsverpflichtung und die Verpflichtung, keinerlei wirtschaftlichen Druck zur Erreichung politischer Ziele auszuüben sowie eine Einschaltung des UNO-Sicherheitsrates im Falle einer nuklearen Bedrohung der Ukraine.
Weißrussland und Kasachstan haben sich diesen Bedingungen angeschlossen.
Die drei neuen Vertragsstaaten müssen nun der Internationalen Atomenergieorganisation in Wien eine Liste ihrer Atomanlagen übermitteln.
Diese Anlagen werden dann von der IAEU kontrolliert.
Die Ukraine, Weißrussland und Kasachstan haben heute den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben.
Bettina Reuter hat informiert.
Ein Hinweis jetzt in diesem Journal auf das Radioprogramm von heute Abend.
Morgen und übermorgen finden in Namibia Präsidentschaftswahlen statt.
Die zweiten seit das von einem 30-jährigen Bürger- und Befreiungskrieg geplagte Land vor fünf Jahren die Unabhängigkeit von Südafrika erlangt hat.
Die ehemalige deutsche Kolonie Deutsch-Südwestafrika, die später von Südafrika verwaltet wurde, wird seit fünf Jahren von der Swapo regiert, deren sozialistische Tendenzen allerdings bis jetzt ausländische Investoren abgeschreckt haben.
Nun, vor den zweiten Freien Wahlen in Namibia, ist das Land wirtschaftlich immer noch von Südafrika abhängig.
Namibia vor der Wahl, darüber informiert heute Abend unser Journal Panorama, 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 im Rahmen unseres Abendjournals.
Jetzt zweimal Thema Kultur im Mittagsschonal, zweimal Thema Film.
Junior, so heißt der neue Film von Arnold Schwarzenegger und Österreichs erfolgreichster Kinoexport weilt dieser Tage in Wien, um seinen jüngsten Streifen vorzustellen.
Nach der Europa-Premiere gestern Abend im Wiener Gartenbaukino bat Arni heute Vormittag zu einer Pressekonferenz.
Günther Keindlsdorfer war mit dabei.
Wenn Arnold Schwarzenegger zur Filmgala lädt, eilen nicht nur notorische Aderbeiß herbei, sondern auch die Spitzen der heimischen Politik.
Vor der Junior-Premiere gestern Abend bereiteten nicht nur Niki Lauda und Hans-Werner Schimanko ihren Ani Ovationen, auch FPÖ-Chef Haider und Vizekanzler Bussek wurden gesichtet.
Schwarzenegger bedankte sich auf unverwechselbare Art und Weise.
Recht herzlichen Dank.
und willkommen zur Junior Premiere für mich ist dieser Besuch speziell sehr wichtig ich habe nämlich sehr viele Freunde von Amerika mitgebracht hier nach Wien zu unserer schönen Hauptstadt von Österreich ich habe sie gestern nach einem 16 Stunden Flug von Tokio mit raus zum Heurigen genommen ich habe niemanden ins Bett gehen lassen wir müssen mit zum Heurigen, zum Wiener Schnitzel essen zum Germknöll essen
Eis essen, trinken, guten österreichischen Wein trinken.
Junior ist kein Film, der durch hohen Kunstanspruch besticht.
Es handelt sich um eine flotte, kleine Komödie mit zum Teil auch recht albernen Lacheffekten.
Arnold Schwarzenegger mimt einen kalifornischen Fortpflanzungsmediziner, der im Selbstversuch ein Schwangerschaftshormon erprobt und sich zu diesem Behufe ein eigenhändig besahntes Tiefkühlei in die Bauchdecke implantiert.
Wieder erwarten fühlt sich das Baby in Arnolds Bauchpudel wohl.
Die Schwangerschaft verläuft unkompliziert und Arnie entwickelt intensive Muttergefühle.
Am Ende lässt er auch die Presswehen tapfer über sich ergehen und wird von einem gesunden Mädchen entbunden.
Wir hatten
Bei den Dreharbeiten hatten wir eine familiäre Situation.
Ich habe mit Ivan Reitman schon einige Filme gemacht, ich habe mit Davido Filme gemacht und ich war erstaunt, wie schnell sich Emma Thompson in unser Team integriert hat.
Sie ist eine wundervolle Frau und sie ist wahnsinnig lustig.
Niemand weiß, wie lustig sie sein kann.
Junior, der neue Film von Arnold Schwarzenegger, läuft Mitte Dezember, also noch rechtzeitig fürs Weihnachtsgeschäft, in den österreichischen Kinos an.
Ex-Mr. Universum Arnold Schwarzenegger ist also Vater und Mutter zugleich in seinem neuen Film Junior.
Das war ein Bericht von Günther Keindlstorfer.
Wir bleiben beim Thema Kino.
Schon diesen Freitag kommt ein spektakulärer Film aus China in die heimischen Kinos.
Titel des Streifens Leben.
Regisseur Zhang Yimu wurde dafür mit der goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet.
Es geht in diesem aufwendig ausgestatteten Werk um das Schicksal einer Familie in den Wirren der chinesischen Zeitgeschichte.
»Ich bin froh, dass ich am Leben bin«, singt Puppenspieler Fu Gui, der tragikomische Held im chinesischen Film »Leben«, einer Familienchronik aus den spannungsgeladenen Jahrzehnten chinesischer Zeitgeschichte.
Im Mittelpunkt steht das Überleben kleiner Leute des Mao-Regimes in einer Zeit politischer Revolution und sozialer Turbulenzen.
Regisseur Sang Zhimu gestaltet das Bild gewaltige Epos mit schwarzem Humor und grimmiger Ironie, wenn es um die Grausamkeit der Mächtigen geht.
Der Konterrevolutionär Longar wird zum Tode verurteilt, bringt ihn gefesselt zum Richtplatz und führt die Hinrichtung sofort tot.
Wir Volksmassen erheben einhellig unsere Stimmen.
Unterdrückt die Konterrevolution!
Auch Hauptdarsteller Fugui war einst Kapitalist, verlor aber seinen Besitz beim Spielen.
Was in den 40er Jahren das große Unglück bedeutete, rettet ihm und seiner Familie beim Ausbruch des Bürgerkriegs das Leben.
In welche politische Klasse hat man uns eingestuft?
Ich denke, zu den Großkundenbesitzern.
Nein, nein, unmöglich.
Da sind wir noch längst nicht mehr.
Was käme für uns sonst in Frage?
Wenn nicht Großkundenbesitzer, dann einfache Stadtbevölkerung.
Das wäre sehr gut.
Irgendwie habe ich ja auch an der Revolution teilgenommen.
Das müssen wir gut aufheben.
Unsere Klassenzugehörigkeit.
Hast du die richtig gemerkt?
Wir gehören zum einfachen Volk.
Ich bin sicher, es war einfaches Volk.
Sie sagten sowas wie arme Stadtbevölkerung.
Das ist gut, das ist gut.
Nichts ist besser, als zum einfachen Volk zu gehören.
Gong Li, die Frau des Puppenspielers, ist eine Frau, die auch in tragischen Situationen nie den Mut verliert.
Sie ist der eigentliche Star des Films, wurde Ende der 80er Jahre schlagartig berühmt, durch das rote Kornfeld in Berlin mit dem goldenen Bären ausgezeichnet.
Beeindruckend auch als aufmüpfige Schwangere in der Geschichte der Guishu, die er den goldenen Löwen von Venedig einbrachte.
Gong Li nun zu ihrem neuen Film.
Die ist im Leben der künstlerische Aspekt wichtiger als der politische.
Man soll die beiden Dinge nicht vermischen.
Der politische Background dient Regisseur Yi Mu als Gestaltungselement dieser sehr bewegten 40 Jahre, in deren Mittelpunkt eine einfache chinesische Familie steht.
Seine Kritik an der chinesischen Politik drückt Regisseur Xi Mu mit dramatischen Szenen aus, wie etwa beim Tod der Tochter, die im Kindbett verblutet.
Sie wäre zu retten gewesen, hätte man im Zuge der Kulturrevolution nicht alle Ärzte in ein Lager verbannt.
Das unerfahrene politisch akzeptierte Personal ist im Ernstfall machtlos.
Wie könnt ihr denn jetzt so kopflos sein?
Wir sind doch nur Schülerinnen.
Wir haben sowas noch nie gemacht.
Wir können das nicht.
Behörend Gong-Li als Mutter, die ihre Verzweiflung zu unterdrücken versucht, um der Tochter das Sterben zu erleichtern.
Es ist nichts Schlimmes.
Hab keine Angst.
Mutter ist da.
Ich will her.
Jan hilft meiner Tochter.
Ich hab dann nur diese eine einzige Tochter.
Das chinesische Familienepos Leben läuft nächsten Freitag an.
Ab Freitag also der neue Shimu-Film in den heimischen Kinos, jetzt im Mittagschanal die Schlussnachrichten.
Ungarn.
Der KSZE-Gipfel in Budapest wird vom Konflikt um die geplante Osterweiterung der NATO überschattet.
Der russische Präsident Jelzin hat zu Beginn des Treffens kritisiert, dass durch die NATO-Erweiterung lediglich eine neue Trennlinie an den Grenzen Russlands geschaffen würde.
Der amerikanische Präsident Clinton hat die Bedenken Jelzins zurückgewiesen.
Keine Nation könne gegen die Aufnahme früherer Ostblockländer in die NATO ihr Veto einlegen, betonte Clinton.
Bei dem zeitgigen KSZE-Gipfel beraten die Staats- und Regierungschefs aus mehr als 50 Mitgliedsländern über eine neue Sicherheitsstruktur für Europa.
Weitere Themen sind der Krieg in Bosnien und der Konflikt in Tschetschenien.
Russland.
Im Konflikt um die abtrünnige Kaukasusrepublik Tschetschenien soll nun verhandelt werden.
Die tschetschenische Führung hat Gesprächen mit Moskau zugestimmt.
Allerdings dürfe dadurch die Unabhängigkeit Tschetscheniens nicht in Frage gestellt werden, schränkte der Vizepräsident der Kaukasusrepublik ein.
Österreich.
Über den Panzerfund in Niederösterreich sind jetzt neue Einzelheiten bekannt.
Nach Angaben des Sicherheitsbüros des Innenministeriums wurden die beiden Panzer vor eineinhalb Jahren offiziell mit der Bahn nach Österreich gebracht.
Der Besitzer, ein Wiener Geschäftsmann aus rechtsradikalen Kreisen, dürfte die Panzer mit Rostschutzfarbe getarnt und mit abmontierten Rohren als Bau- oder Landmaschinen importiert haben.
Derzeit wird überprüft, ob man mit den fahrbereiten Panzern gegebenenfalls auch schießen hätte können.
In Oberösterreich wird über das Offenhalten der Geschäfte am 8.
Dezember diskutiert.
In Linz und in Wels wollen mehrere Geschäftsleute am Marienfeiertag offenhalten.
Ihre Begründung, die Geschäfte an diesem Tag geschlossen zu halten, sei überholt.
Es müsste ein Zeichen gesetzt werden, dass es endlich zu einer Klärung über ein allgemeines Offenhalten am 8.12. kommt.
Ab heute bietet der ORF die Möglichkeit, via Fernsehen einzukaufen.
In einem Versuch sollen einen Monat lang zweimal täglich Werbespots von maximal vier Minuten Länge zu sehen sein.
Dabei werden Telefonnummern eingeblendet, über die die jeweiligen Produkte zu bestellen sind.
Das sogenannte Teleshopping wird es um 10.15 Uhr und um 16 Uhr in ORF 2 geben.
Noch ein Blick auf das Wetter.
Weiterhin häufig stark bewölkt oder nebelig und zeitweise etwas Regen.
Nur im Süden Österreichs aufgelockert.
Im Osten vorerst noch kalt, gegen Abend windig und deutlich milder.
Tageshöchstwerte meist 5 bis 11 Grad.
Und das war es, das Montag-Mittag-Journal.
Werner Sedlacek behielt als Tonmeister, Louis Glück als Regisseur.
Der große KSZE-Gipfel in Budapest ist durch die Anwesenheit des amerikanischen Präsidenten Clinton als auch des russischen Präsidenten Jelzin aufgewertet. Die KSZE hat sich die ehrgeizigen Ziele Friede, Stabilität und die Wahrung der Menschenrechte in allen 53 Mitgliedsstaaten gesetzt. Vorsitzender der Konferenz ist der österreichische Bundespräsident Klestil. Einblendung: Bundespräsident Thomas Klestil, Einblendung: US-Präsident Bill Clinton, Einblendung: Präsident Russland Boris Jelzin.
Mitwirkende:
Schwarz, Alfred [Gestaltung]
, Klestil, Thomas [Interviewte/r]
, Clinton, Bill [Interviewte/r]
, Jelzin, Boris [Interviewte/r]
Datum:
1994.12.05 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Konferenz
;
Sicherheit
;
Menschenrechte
;
Reden und Ansprachen
;
Außenpolitik
;
Diplomatie
;
Friede
;
NATO
;
Militär
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
;
Ungarn
;
Russland
;
USA - Vereinigte Staaten von Amerika
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten