Mittagsjournal 1995.06.08

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Mittagsschornal.
    Sie hören das Österreich1-Mittagsschornal.
    Eine Stunde Information.
    Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
    Die wichtigsten Themen, zunächst zum Stichwort Bosnien.
    Der abgeschossene US-Pilot ist lebend geborgen worden.
    Die NATO-Verteidigungsminister sind zu einer Bosnien-Krisenkonferenz zusammengetroffen.
    Österreich, die Debatte über die steigende Transitbelastung in Tirol geht weiter.
    Heftige Reaktionen auch im Zusammenhang mit der endgültigen Zivildienst-Novelle.
    Die CO2-Kommission zieht Bilanz, die Zeiten für die Umwelt sind nicht besser geworden.
    Neue Chancen für Krebspatienten durch Alternativen zur Knochenmarkstransplantation.
    Und Kultur, der Vater von Paulus Manka im Theater an der Wien anlässlich der Wiener Festwochen.
    Erster Programmpunkt, eine Nachrichtenübersicht, sprech heißt Josef Wenzlich-Natek.
    Bosnien-Herzegowina, USA.
    Der amerikanische Pilot, der am vergangenen Freitag über Bosnien-Herzegowina abgeschossen worden ist, wurde heute bei guter Gesundheit und kaum verletzt gefunden.
    Der 29-jährige Scott O'Brady wird nun auf einem amerikanischen Kriegsschiff vor der adriatischen Küste medizinisch untersucht.
    Er hat offensichtlich nur eine Brandwunde am Hals erlitten, als er den Schleudersitz betätigte.
    Im Übrigen habe er sich, so berichtete US-Generalstabschef Charlie Cashwilli, nur durch einen Sechstagesbart verändert.
    Ob der Pilot direkt zu seiner Militärbasis in Aviano in Italien zurückkehren oder zunächst zu seiner Familie nach Hause fliegen wird, ist noch unbekannt.
    Präsident Clinton würdigte heute in einer ersten Reaktion den Mut des Piloten und formulierte, die Soldaten, die an der Bergung teilgenommen hätten, seien amerikanische Helden.
    Belgien Die NATO-Verteidigungsminister halten heute und morgen in Brüssel ihre Frühjahrstagung ab.
    Zur Diskussion steht einmal mehr der Krieg in Bosnien-Herzegowina.
    Nach den Initiativen von einzelnen Staaten werden sich die Minister vor allem bemühen, angesichts der jüngsten Eskalation zu einer gemeinsamen Strategie zu kommen.
    Insbesondere wird über die geplante multinationale Eingreiftruppe beraten.
    USA Präsident Clinton hat mit seinem Veto-Sparpläne der Republikaner blockiert.
    Die entsprechende Vorlage ist im Kongress bereits verabschiedet worden.
    Vorgesehen waren Einsparungsmaßnahmen im Bereich Erziehung und Umweltschutz.
    Es ist das erste Mal in seiner Amtszeit, dass Clinton von der Einspruchsmöglichkeit Gebrauch macht.
    Es gilt als nicht wahrscheinlich, dass in beiden Häusern die erforderliche Zweidrittelmehrheit zustande kommt, um Clintons Veto noch niederzustimmen.
    Nahe Ostern.
    Der amerikanische Außenminister Christopher versucht mit einer neuen Vermittlungsmission seiner 13. den Nahostfriedensprozess wieder anzukurbeln.
    Stationen der Christopher-Reise sind Israel, Syrien, Ägypten und Jordanien.
    Möglicherweise trifft der amerikanische Außenminister in Jericho auch mit der palästinensischen Führung zusammen.
    Der deutsche Bundeskanzler Kohl beendet heute eine fast einwöchige Nahostreise.
    Dänemark.
    In Eisberg beraten heute die Umweltminister der Nordsee an Rheinerstaaten und der Schweiz über Schutzmaßnahmen für die Nordsee.
    Unter anderem wird erörtert, ob eine Ölplattform versenkt werden darf.
    Diese Bohrinsel ist aus Protest gegen diese Pläne vorübergehend von der Umweltschutzorganisation Greenpeace besetzt worden.
    Frankreich.
    Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen veröffentlicht im jüngsten Jahresbericht alarmierende Zahlen über die Situation von Kindern in den Erbsenländern der Dritten Welt.
    Millionen Kinder sterben Jahr für Jahr an leicht vermeidbaren Krankheiten wie etwa Masern oder an Unterernährung.
    Kinderarbeit und Kinderprostitution gehören in vielen Ländern zum Alltag.
    Mehr als 200 Millionen Kinder sind durch Mangelerscheinungen körperlich behindert, beispielsweise blind durch Vitamin-A-Mangel.
    Vielen Frauen, die keine Kinder wünschen, stehen laut UNICEF nach wie vor keine empfängnisverhütenden Mittel zur Verfügung.
    Österreich In Salzburg hält die Pastoralkommission, ein beratendes Gremium der Bischofskonferenz, eine Sitzung ab.
    Sie wird sich mit Ursachen, Folgen und Konsequenzen des Falles Kardinal Grower beschäftigen.
    Auch zum derzeitigen Kirchenvolksbegehren soll Stellung genommen werden.
    Kircheninsider erwarten allerdings keine wichtigen Ergebnisse.
    USA.
    Einer der letzten direkt Beteiligten am ersten Atombombenabwurf der Geschichte ist 75-jährig in Denver gestorben.
    Der Mann war am 6.
    August 1945 nicht nur in der B-29 unterwegs, die die Bombe über Hiroshima absetzte, er machte auch das historisch gewordene Foto von der riesigen pilzförmigen Explosionswolke.
    Noch kurze Zeit vor seinem Tod betonte der Mann, er empfinde kein Bedauern.
    Wörtlich formulierte er, es gebe keine Reue, keine bösen Träume, man habe nur einen Auftrag erfüllt.
    Viele Jahre nach dem Abwurf hat er unter dem Titel »Die Glut von tausend Sonnern« seine Autobiografie veröffentlicht.
    Niederlande Die 30-jährige Linda de Mol lässt sich scheiden.
    Bekannt geworden ist Linda de Mol vor allem durch die von ihr präsentierte Fernsehshow »Traumhochzeit«.
    Das war eine Nachrichtenübersicht von Georg Schalk-Ruber.
    Der Blick aufs Wetter jetzt um 12 Uhr und 5 Minuten.
    Gunda Schuller, bitte.
    Frühsommerliche Temperaturen sind auch morgen und am Wochenende im Großteil Österreichs garantiert.
    Ungedrückter Sonnenschein allerdings nicht.
    Schon heute Abend wird es im Westen wieder feucht und in den kommenden Tagen steigt dann nach und nach überall die Wahrscheinlichkeit für Gewitter.
    Das Bon Jovi-Konzert am Sonntag im Zeltweg dürfte im Zeichen von Blitz und Donner stehen.
    Zurzeit ist es fast in allen Landeshauptstädten heiter, nur in Bregenz stark bewölkt.
    Die Temperaturen Wien 21°C, Eisenstadt 22°C, St.
    Pölten 20°C, Linz 19°C, Salzburg 21°C, Innsbruck 18°C, Bregenz 17°C, Graz 21°C und Klagenfurt 17°C.
    20 bis 26°C werden es heute Nachmittag, meist scheint die Sonne.
    Über Vorarlberg, Tirol, Salzburg und dem Innenviertel tauchen allerdings in den nächsten Stunden mehr und mehr Wolken auf, auch können später ein paar gewittrige Regenschauer niedergehen.
    Morgen Freitag gibt es im Gebiet zwischen Vorarlberg und Oberösterreich sowie in Oberkärnten höchstens 15 bis 20 Grad und schon von der Früh weg häufig Regen- oder Gewitterwolken.
    Bis zu 26 Grad stehen uns aber wieder im Osten und Süden bevor.
    Am Vormittag wird es noch eher sonnig sein, am Nachmittag sollte man aber auch in Niederösterreich, Wien im Burgenland und in der Steiermark mit Gewittern rechnen.
    Nach der grobe Trend fürs Wochenende nur zwischendurch sonnig, schwül, zeitweise regnerisch oder gewittrig.
    Wobei sich der Schwerpunkt der Gewitteraktivität am Sonntag auf den Osten und Süden verlagern dürfte.
    Danke, Kunda Schuller.
    Sieben Minuten nach zwölf ist es jetzt.
    Auf Drängen Belgrads haben die bosnischen Serben also in der vergangenen Nacht mehr als hundert weitere UNO-Geiseln freigelassen.
    Doch noch immer sind an die 150 Blauhelme in der Gewalt der Serben in Bosnien.
    Wie durch ein Wunder ist jener US-Pilot, der am vergangenen Freitag in Nordwest-Bosnien abgeschossen wurde, lebend geborgen worden.
    Die Bergungsaktion gestaltete sich äußerst schwierig.
    Alfred Schwarz mit Einzelheiten.
    Kurz nach zwei Uhr früh bekamen die in der Adria auf Kriegsschiffen stationierten amerikanischen Einheiten Funkkontakt mit dem vermissten Piloten.
    Ein Rettungsteam der 24.
    Marineeinheit aus North Carolina, die erst vor wenigen Tagen vor die Küste von Bosnien beordert worden war, startete mit Hubschraubern und fand kurz vor sieben den abgeschossenen Piloten Scott O'Gray, die etwa 30 Kilometer südöstlich von Bihać und brachte ihn zurück auf ihr Kriegsschiff.
    Dem Piloten geht es gut, er ist gesund, außer einer kleinen Halsverletzung, die er beim Aufprall am Boden mit dem Schleudersitz nach seinem Abschuss vor sechs Tagen gelitten hat.
    Er hat alles richtig gemacht, sagen seine Vorgesetzten.
    Vom Abschussort geflüchtet und dann per Funk Kontakt mit seiner Einheit aufgenommen.
    NATO-Kommandant Leighton Smith kommentiert die gelungene Rettungsaktion so.
    Im Einsatzgebiet war schlechtes Wetter, es war in einem Berggebiet.
    Der Pilot wurde auch von der anderen Seite gesucht, aber er bewahrte einen kühlen Kopf.
    Er versteckte sich gut, stützte sich und wir haben ihn.
    Das ist das Wichtigste.
    Schon vergangenen Dienstag hatte es Funksignale gegeben, die auf den vermissten amerikanischen Piloten hindeuteten, sich aber jetzt als falsch herausgestellt haben.
    US-Präsident Clinton erklärte in einer ersten Reaktion auf die gelungene Rettung, alle Soldaten, die an der Bergung des abgeschossenen Piloten teilgenommen haben, zu amerikanischen Helden.
    Der amerikanische Verteidigungsminister Perry bezeichnete die Rettungsaktion als Musterbeispiel für den Einsatz amerikanischer Soldaten in Bosnien.
    Nicht am Boden kämpfen, aber bei Gefahr Rettungsaktionen durchführen.
    Über das weitere Schicksal der noch immer fast 150 von den bosnischen Serben gefangengehaltenen UNO-Soldaten ist nichts bekannt.
    Belgrad vermeldet, die UNO-Soldaten würden bald freigelassen werden, aber dies ist nur eine Ankündigung.
    Die UNO fordert weiterhin kategorisch deren Freilassung und verhandelt darüber nicht mit den Serben, sagt UNO-Mitarbeiter Gabriel Keller.
    Es gibt keine Negotiationen bezüglich der Entschließung und, so weit ich weiß, keine Promise von irgendeiner Art.
    Ob es indirekte Kontakte zwischen UNO und Serben über Vermittlungsaktionen gibt, ist nichts bekannt, ist aber anzunehmen.
    Am Boden gibt es weiter heftige Kämpfe in Sarajevo.
    Die Serben entwenden aus UNO-Depots Waffen.
    Die UNO gibt nun selbst zu, dass sie die Kontrolle über ihre Depots verloren hat.
    Doch es gibt auch positive Zeichen.
    Zum ersten Mal seit zwei Wochen ist ein UNO-Versorgungskonvoi von den Serben in die belagerte Stadt Srebrenica gelassen worden.
    Aber es ist nicht sicher, ob das ein Zeichen für ein allgemeines Entgegenkommen der Serben ist.
    Inzwischen laufen die internationalen Verhandlungen über die Aufstellung einer internationalen Eingreiftruppe für Bosnien von bis zu 10.000 Mann weiter.
    Russland hat seinen Widerstand gegen eine Eingreiftruppe zwar aufgegeben, möchte aber über die Art und Weise des Einsatzes mitsprechen.
    Das geht aus der Aussage des russischen UNO-Botschafters Sergej Lavrov hervor.
    Er möchte nicht Nein, sondern Ja zu einer Eingreiftruppe im UNO-Sicherheitsrat sagen.
    Er möchte aber auch, dass dieses Ja gut durchdacht sei und für die Bewältigung der Krise in Bosnien nützlich und nicht erschwerend sei und nicht zu einem toten Punkt führe.
    Was Russland damit genau meint, ist bisher nicht bekannt.
    Aber es ist anzunehmen, dass Russland für einen äußerst zurückhaltenden Einsatz der Eingrifftruppe eintritt.
    Das will Russland der UNO und der NATO abbringen.
    Die internationalen diplomatischen Bemühungen in der Bosnien-Frage laufen also weiter auf Hochtouren.
    Die nahezu ausweglos scheinende Situation beraten zurzeit in Brüssel die NATO-Verteidigungsminister in deren traditionellen Frühjahrstagung.
    Die Hoffnungen auf konkrete Ergebnisse sind jedoch gedämpft, zumal Frankreich, das Land mit dem größten UNO-Truppenkontingent in Bosnien, an der Brüsseler Konferenz nicht beteiligt ist.
    Frankreich gehört nämlich nicht der militärischen Struktur der NATO an.
    Und Russlands Verteidigungsminister Gradschow, als einer der möglichen Vermittler in der schwierigen Bosnien-Frage, nimmt in Brüssel ebenfalls nicht teil.
    Und dennoch, kleine Schritte vorwärts zu einer Lösung können für Ex-Jugoslawien schon große sein.
    Eine Einschätzung aus Brüssel von Günther Schmidt.
    Die Verteidigungsminister der 16 NATO-Länder diskutieren über die Lage in Bosnien und die hastigen Reaktionen der Welt auf die Geiselnahme von UNO-Soldaten.
    Schon in der Vergangenheit haben die NATO-Planer der UNO-Aktion Vorwürfe gemacht.
    Der UNPROFOR-Einsatz habe keine klaren Zielvergaben und leide unter einer unprofessionellen Befehlsstruktur.
    Jetzt waren es ausgerechnet NATO-Länder, die durch die blitzartige Schaffung der schnellen Reaktionstruppe die Lage noch unklarer gemacht haben, klagen NATO-Kreise.
    Wer wird diese Truppen befehlen?
    Sie sollen ja den UNPROFOR-Offizieren unterstehen, aber nicht der UNO, was immer das in der Praxis bedeuten mag.
    Zweifellos hat sich durch die Reaktionstruppe auch der Charakter der UNO-Mission verändert.
    Bisher hatte sie ja im Wesentlichen humanitäre Aufgaben.
    Das alles betrifft die NATO als Organisation nicht.
    Das ist glücklicherweise eine Sache zwischen den Ländern und den Vereinten Nationen, kann man hören, wenn man verspricht, die Quelle nicht zu zitieren.
    Wo die NATO aber sehr wohl betroffen ist, das ist die Frage, wie künftig die Zusammenarbeit zwischen NATO und UNO funktionieren soll.
    Die NATO ist ja bereit, im Auftrag der UNO Luftangriffe zu fliegen.
    Wenn sich durch die Anwesenheit der Reaktionstruppen der Charakter der militärischen Ereignisse in Bosnien verändert, werden klarerweise auch eventuelle Luftaktionen der NATO neue Aufgaben erhalten.
    Darüber will sich die NATO heute, soweit es geht, Klarheit verschaffen.
    Bekannterweise sind es ja zum Teil dieselben Verteidigungsminister, die vor knapp einer Woche die Entsendung der Reaktionstruppe beschlossen haben und die heute hier über die Konsequenzen ihres schnellen Entschlusses nachdenken.
    Ein weiteres Thema, das mit dem allen zusammenhängt, betrifft die Planung der NATO für einen eventuellen Rückzug oder Teilrückzug der UNO-Truppen.
    Sollte der in New York beschlossen werden, was hier niemand hofft, dann wäre die NATO bereit, diesen Rückzug militärisch abzusichern.
    Dafür hat man Detailpläne ausgearbeitet, wobei die NATO davon ausgeht, dass ihr die UNO in diesem Fall das Kommando übertragen müsste.
    Diese Pläne sind so gut wie fertig, sind aber durch die Aufstellung der Reaktionstruppe zum Teil schon wieder in Frage gestellt.
    Soll diese Truppe jetzt Teil der NATO-Pläne sein oder soll sie einen Teil oder die gesamte Rückzugsdeckung von der NATO übernehmen?
    Fragen über Fragen, die heute sicherlich nicht alle beantwortet werden.
    Die NATO-Verteidigungsminister tagen in Brüssel.
    Hauptthema die Ex-Jugoslawien-Frage.
    Nächstes Thema die Türkei und deren Umgang mit den Kurden.
    Einerseits strebt die Türkei unter Ministerpräsidentin Cilla eine engere Anbindung an Europa an.
    Doch das Land scheint in Menschenrechtsfragen von Europareife noch weit entfernt zu sein.
    Das brutale Vorgehen von Polizei- und Regierungstruppen gegen die Minderheit der Kurden, auch über die Staatsgrenzen hinaus, ruft immer wieder auch internationale Proteste hervor.
    Nun hat eine österreichische Parlamentarier-Delegation jene sechs kurdischen Abgeordneten im Gefängnis besucht, die wegen Mitgliedschaft bei der kurdischen Arbeiterpartei zu hohen Haftstrafen verurteilt wurden.
    Aus der türkischen Hauptstadt Usula Stenzel.
    Layla Zana, die einzige Frau unter den Verurteilten, berichtete, dass sie wegen ihrer Knochenerkrankung ärztlich behandelt werde.
    Die ersten sechs Monate habe sie zwar keine Sonne gesehen, jetzt aber habe sich das geändert.
    Sie könne auch ihren Mann treffen, den ehemaligen kurdischen Bürgermeister von Djarbakir, der ebenfalls in diesem Gefängnis eine Haftstrafe absitzt.
    Die Verbindung zur PKK bestreiten diese kurdischen Abgeordneten.
    Das Geständnis eines von ihnen, Orthan Dogan, er habe einen PKK-Kämpfer versteckt und auf Parlamentskosten ärztlich behandeln lassen, sei unter Folter zustande gekommen.
    Im Gegenteil.
    Diese Gruppe kurdischer Abgeordneter habe mit Wissen des verstorbenen türkischen Staatspräsidenten Özal 1993 in der türkischen Botschaft in Damaskus Kontakt mit der PKK aufgenommen, um einen Waffenstillstand in dem seit zehn Jahren tobenden Guerillakrieg in Südostanatolien zu erreichen.
    Das Gericht habe aber einen Beweis für diese Aktion nicht zugelassen.
    Alles Lüge hört man von türkischen Politikern, auch von jenen der Opposition, wie dem Ex-Außenminister Mesut Yilmaz und Vorsitzenden der konservativen Mutterlandspartei.
    Er wirft der Regierung vor allem vor, in der Kurdenfrage ausschließlich auf das Militär zu setzen.
    Tausend kurdische Dörfer seien geräumt worden, über eine Million Menschen mussten fliehen und sie würden für ihren Verlust an Land und Besitz nicht entschädigt.
    Das nähere den Terrorismus.
    Natürlich sind wir für die Liberalisierung des Systems in der Türkei, aber es kommt darauf an, was Sie darunter verstehen.
    Für uns ist es viel wichtiger, dass die Regierung selbst oder die Staatsorgane gesetzmäßig handeln.
    Wenn die Gesetze selbst von der Regierung nicht berücksichtigt werden, wenn die Regierung selbst
    die Gesetze verstößt, dann lohnt es sich nicht, dass man neue Gesetze einführt.
    Leider ist in der Türkei, das ist der Fall, dass die Gesetze selbst von der Regierung nicht berücksichtigt werden.
    Trotzdem, die türkische Regierung sieht den Zwang zu Reformen ein.
    Das ging aus allen Gesprächen der österreichischen Vertreter mit den türkischen Parlamentariern hervor.
    Eine Verfassungsänderung steht bevor und die Antiterrorgesetze sollen entschärft werden.
    Die Türkei will sich ihren Eintritt in die Europäische Zollunion sichern.
    Ursula Stenzl war das aus Ankara, wo eine österreichische Parlamentarierdelegation inhaftierte kurdische Abgeordnete besucht hat.
    In der Wiener Hofburg beenden heute Nachmittag die europäischen Verkehrsminister ihre Beratungen.
    Gestern war ja unter anderem der Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Prague-Wien bis zum Jahr 2005 zur Hochgeschwindigkeitsstrecke fixiert worden.
    Heute nun befassen sich die Verkehrsminister unter anderem mit dem mangelhaften sicherheits- und umwelttechnischen Zustand der Ost-Lkw und Busse und den Möglichkeiten, diese Fahrzeuge besser zu kontrollieren.
    Außerdem steht ein Hearing mit Vertretern der Autoindustrie zur CO2-Reduktion auf der Tagesordnung.
    Kurt Tonka hat noch vor Sitzungsbeginn mit Verkehrsminister Klima, dem Präsidenten der Konferenz, gesprochen.
    Ja, es scheint hier Probleme zu geben mit unserer Maschine.
    Wir versuchen den Beitrag in Kürze neu zu starten.
    Jetzt also das Gespräch, das Kurt Tonka mit Verkehrsminister Klima, dem Präsidenten der Verkehrsministerkonferenz in Wien, geführt hat.
    Ja, es scheint sich wirklich um eine spezielle Bandproblematik zu handeln.
    Wir versuchen zu einem anderen Thema vorerst weiterzugehen, zum Stichwort Zivildienst.
    Die Einigung zwischen ÖVP und SPÖ auf eine endgültige Zivildienstnovelle ruft eine Reihe von Kritikern auf den Plan.
    Die Koalitionsparteien wollen ja die Gewissensprüfung und die Zivildienstkommission endgültig abschaffen.
    Die Dauer des Zivildienstes wird von der Zahl der Meldungen abhängig gemacht.
    Liegen sie in einem Halbjahr unter 3.000, so dauert der Zivildienst elf Monate.
    Liegen sie über 3.000, dauert der Zivildienst zwölf Monate.
    Die Freiheitlichen haben nun einen Gegenvorschlag gemacht.
    Kritik am Plan der Regierungsparteien kommt aber auch von der sozialistischen Jugend.
    Hören Sie eine Zusammenfassung der Reaktionen.
    Die Freiheitlichen stellen den Zivildienst in seiner derzeitigen Form infrage.
    Sie sind der Ansicht, dass er zu wenig effizient ist.
    Außerdem gehen sie davon aus, dass der Zivildienst kein Wehrersatzdienst mehr ist, sondern oft nur aus Bequemlichkeit gewählt wird.
    Der freiheitliche Wehrsprecher Herbert Scheibner schlägt nun vor, den Zivildienst in einen Zivilschutzdienst umzuwandeln.
    Die Zivilschutzdiener würden dann in Zukunft dem Verteidigungsministerium unterstehen.
    Die Zivildiener unterstehen ja bisher dem Innenministerium.
    Zivildiener oder die Zivilschutzdiener würden ausschließlich im Sanitätsbereich eingesetzt, in der Katastrophenhilfe und im Zivilschutz, auch im Sozialdienst.
    Sie würden bekommen eine Grundausbildung in diesen Aufgabenbereichen.
    Diese Grundausbildung sollte etwa sechs bis acht Wochen dauern.
    Sie wären dann acht Monate bei Ihrer Dienststelle in Verwendung und würden danach
    zwei Monate, also so wie es jetzt die Miliz gibt, zwei Monate zur Verfügung stehen für konkrete Katastrophenschutzeinsätze beziehungsweise auch für Zivilschutzübungen.
    Nach Ansicht des freiheitlichen Wehrsprechers besteht in Österreich ein großer Bedarf an einem Zivilschutzdienst.
    Es gibt heute in Wahrheit keinen funktionierenden Zivilschutz oder Katastrophenschutz.
    Ich denke nur an einen Unfall in einem Kernkraftwerk an unseren Grenzen.
    Kein Mensch weiß, wie er sich zu verhalten hat.
    Es gibt keine Organisation dafür.
    Es gibt keine ausgebildeten Kräfte, die im Ernstfall hier Hilfestellungen leisten könnten.
    Und es ist auch immer wieder so, wenn etwa Naturkatastrophen eintreten,
    Schneestürme, Unwetter etc., dann ist es wieder das Bundesheer, das hier ausrücken muss, während die eigentlich dafür vorgesehenen Zivildiener nicht herangezogen werden.
    Die Freiheitlichen haben bereits einen Entschließungsantrag im Parlament eingebracht und wollen, dass ihr Vorschlag in den Ausschüssen über den Sommer diskutiert wird.
    Für den Vorsitzenden der sozialistischen Jugend, Karl Delws, ist der Vorschlag unvorstellbar.
    Er bezeichnet das Modell Scheibners als Zwangssozialdienst.
    Karl Delws erneuert auch seine Kritik am derzeitigen Zivildienstmodell.
    Er bezeichnet den neuen Entwurf, den die Koalitionspartner ausverhandelt haben, als schlechte Runderneuerung.
    Die Länge des Zivildienstes könne nicht dauernd von der Zahl der Zivildienstanträge abhängig gemacht werden.
    Das war ein Provisorium, das man gesagt hat, weil das Verteidigungsministerium argumentiert hat, sie brauchen 34.000 Leute.
    hat man gesagt, einen Beobachtungszeitraum, wenn in diesem Zeitraum mehr als so und so viele Zivildiener kommen, wird der Zivildienst verlängert.
    Jetzt schreibt man das aber definitiv in einem Gesetz vor.
    Bedeutet natürlich auch, dass ein Zivildienstwilliger niemals wissen kann, ob er jetzt elf oder zwölf Monate Zivildienst leistet und dass die Frage von Treu und Glaube verletzt wird und dass in dieser Frage absolute Rechtsunsicherheit für die Zivildiener herrscht.
    Delfs will eine neue Verhandlung des Zivildienstgesetzes erreichen.
    Und die Kritik am bisherigen Vorgehen trifft vor allem die eigene Fraktion.
    Ich kann nur appellieren, es war immer Sprachregelung innerhalb der sozialdemokratischen Partei.
    mit den Freiheitlichen keine Verfassungsänderung dieser Art durchzuführen.
    Das heißt, ich fordere den SPÖ-Grupp auf, auch den ÖVP-Grupp natürlich, aber zuerst einmal meine eigene Partei, in dieser Frage mit den Grünen, mit den Liberalen so lange zu verhandeln, bis ein progressiver Konsens über dieses Gesetz vorherrscht.
    Weil es ja nicht sein kann, dass alle Zeiten beschworen wird, die Freiheitlichen stehen außerhalb des Verfassungsbogens und wie man das immer nennen mag.
    Nur wenn es einem in das politische Konzept passt,
    dann duldet man es still, diese Zustimmung.
    Und diese stille Duldung der Zustimmung ist politisch, moralisch genauso verwerflich, wie wenn man locken würde.
    Mit der derzeitigen Regelung stehe Österreich nämlich am Ende der europäischen Skala, was die Behandlung der Zivildiener betreffe, so Delfs.
    Neue Auflage, also der Zivildienst-Debatte, es hörten dazu Thomas Langpaul.
    Österreichische Soldaten sollen künftig nicht nur an UNO-Auslandseinsätzen teilnehmen, sondern auch an Missionen im Auftrag der OSZD.
    Das hat der Ministerrat gestern beschlossen.
    Vor diesem Hintergrund hat jetzt der ranghöchste Soldat des Bundesheeres, Generaltruppeninspektor Karl Meitzen,
    mit einer Aussage im ÖVP-Organ neues Volksblatt aufhauchen lassen.
    Meitzen will vom alleinigen Prinzip der Freiwilligkeit für solche Auslandseinsätze abgehen.
    Im Gespräch mit Robert Stoppacher erläutert General Meitzen seine Pläne.
    Mit klarer Bindung an die Zustimmung des österreichischen Gesetzgebers bzw.
    der österreichischen Bundesregierung für die jeweilige Entsendung
    scheint es vertretbar, zumindest die Zustimmung von Berufssoldaten generell zu verlangen.
    Ich sage das vor dem Hintergrund der Überlegungen, dass wir unter Umständen bei Zusagen, die rasch abgewickelt werden können, wo Berufssoldaten ohnehin dabei sein müssen, wir für diese und nur von den Berufssoldaten habe ich gesprochen, überlegen müssen, ob wir da nicht tatsächlich vom
    der Freiwilligkeit als Einzelprinzip abgehen.
    Heißt das, dass nach diesem Modell ein Berufssoldat des Bundesheeres künftig damit rechnen müsste, in ein Krisengebiet geschickt zu werden?
    Das hängt natürlich von der logistischen Ausformulierung ab.
    Ich bin kein Logist und weiß nicht, wie das geht und vielleicht geht es auch nur für zukünftige Neueintretende, dass eben ein Berufssoldat generell die Erklärung abgibt, das wäre zwar nach dem Gesichtspunkt der Freiwilligkeit, aber er erklärt sich grundsätzlich bereit, auch an Auslandseinsätzen, sofern es sie, und das wiederhole ich jetzt,
    von der Bundesregierung und den zuständigen politischen Instanzen, also auch vom Parlament, ordnungsgemäß und rechtenmäßig beschlossen wurden, dass es sich bereit erklärt, an solchen teilzunehmen.
    Kann man das überhaupt verlangen von Soldaten, dass sie, vielleicht gibt es Gründe, dass sie nicht ins Ausland wollen, auch bei vielleicht gefährlichen Einsätzen, kann man das verlangen, dass sie ins Ausland gehen?
    Kein Soldat, das muss man mal klar ausgesprochen werden, kann bei Einsätzen, die der österreichischen Landesverteidigung und dem Schutz der österreichischen Bevölkerung dienen, so wie er es gelobt hat, sozusagen ausweichen.
    Und es kann also auch notwendig sein, für Einsätze im Ausland, immer in Übereinstimmung natürlich mit der österreichischen Rechtsordnung, zumindest von einem Berufssoldaten zu verlangen, dass er eine grundsätzliche Erklärung oder Bereitschaftserklärung abgibt, dabei mitzumachen.
    findet das Bundesheer mit dem Prinzip der freiwilligen Meldungen für solche Auslandseinsätze nicht mehr das Auslangen?
    Das heißt, melden sich zu wenig Leute dafür?
    Nein, das ist nicht gesagt.
    Wir haben also unseren Grundstock an Freiwilligen, mit dem wir das Auslangen finden.
    Und ich wiederhole noch einmal und sehr deutlich, ich denke dabei nicht und kein Mensch denkt daran an die Wehrpflichtigen bzw.
    an die Milizsoldaten, sondern nur an die Berufssoldaten, die wir ja heute schon
    auch zu anderen dienstlichen Verpflichtungen normal irgendwo hinschicken können, aber es würde für rasch notwendige Entsendungen wahrscheinlich eine Erleichterung sein, wenn der Berufsvorschlag grundsätzlich eine Erklärung abgibt, ich bin bereit, auch im Ausland eingesetzt zu werden.
    Für so einen Vorschlag, wie Sie ihn unterbreiten, ist eine gesetzliche Änderung notwendig, das heißt, das muss durch das Parlament, sehen Sie da Chancen, dass so etwas eine Mehrheit bekommen kann?
    Also das Prinzip der Freiwilligkeit, und das hat ja den Rang eines Verfassungsgesetzes, ist ein hohes und wichtiges Gut.
    Es wird sicherlich eines langwierigen politischen Entscheidungs- und Überlegungsprozesses bedürfen.
    Aber wie ein chinesisches Sprichwort sagt, selbst der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt.
    Und man muss irgendwann mal dieses Grundsatzproblem anfangen zumindest zu diskutieren.
    Antworten von General Meitzen auf Fragen von Robert Stoppacher.
    Soll Österreich dem Militärbündnis NATO beitreten und wenn ja, wann?
    Nur eine Parlamentspartei, nämlich die Freiheitlichen, sprechen sich deutlich dafür aus.
    Die ÖVP hat sich noch nicht endgültig festgelegt.
    Die Sozialdemokraten hingegen lehnen einen NATO-Beitritt ab.
    SPÖ-Klubobmann Kostelka bekräftigte heute die Position der SPÖ.
    Hanno Settele berichtet.
    Die verfahrene Lage auf dem Balkan mache klar, dass die NATO nicht in der Lage sei, ihr erklärtes Ziel zu verwirklichen, sagte Kostelka.
    Daher gäbe es auch keinen Grund, der NATO beizutreten.
    Wenn eine NATO beitritt, würde die österreichischen Sicherheitsprobleme nicht lösen, sondern wäre es unendlich teuer.
    Sie wissen, dass ein NATO-Beitritt eine Investition von rund 52 Milliarden Schilling bedeuten würde.
    Heftig kritisiert hatte Kostelka in der vergangenen Woche das neue Promotion-Video des Verteidigungsministeriums.
    Seiner Meinung nach wird darin zu tendenziell über den Komplex Österreich und NATO berichtet.
    Nun hat Verteidigungsminister Fasslabend offenbar reagiert, sagt Kostelka.
    Mit Befriedigung stelle ich fest, dass Bundesminister Fasslabend das Video, das sich in der letzten Woche kritisiert hat, überarbeiten lässt.
    entsprechend zurückgezogen hat.
    Ich glaube, dass das ein durchaus sinnvoller Beitrag für diese aktuelle Diskussion ist.
    Verteidigungsminister Fasslabend war heute Vormittag nicht zu erreichen.
    Im Verteidigungsministerium war man aber über Kostelkas Aussagen überrascht.
    Keineswegs denke man daran, die Videos zurückzuziehen und schon gar nicht zu überarbeiten, sagte man uns am Vormittag.
    Es gebe keinen Grund dazu, die Aussagen über den NATO-Komplex seien nicht zu beanstanden.
    Und jetzt um halb eins zurück zur Verkehrsministerkonferenz, die heute in der Wiener Hofburg beendet wird.
    Der Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Prag-Wien zur Hochgeschwindigkeitsstrecke war gestern das Hauptthema dieser Konferenz und heute am Nachmittag noch befassen sich die Verkehrsminister unter anderem mit dem oft mangelhaften Zustand von Ostlastkraftwagen und Bussen.
    Kurt Tonka hat noch vor Sitzungsbeginn mit Verkehrsminister Klima, dem Präsidenten der Konferenz, gesprochen und wir hoffen nun auf einen guten Start.
    Nicht nur die europäischen Verkehrsminister wollen mehr Druck auf die Autoindustrie machen, die Maßnahmen zur CO2-Reduktion zu verstärken.
    Das erkennt man schon daran, dass der Vorsitzende des heutigen Hearings mit Vertretern der Autohersteller der amerikanische Verkehrsminister ist.
    Für den Präsidenten der Konferenz, Verkehrsminister Klima, steht fest, dass sich die Autoindustrie mehr einfallen lassen muss, um den Schadstoffausstoß der Kraftfahrzeuge zu reduzieren.
    In diesem Hering soll die Automobilindustrie aufgefordert werden, die Maßnahmen zur Senkung der CO2-Reduktion stärker als bisher anzugehen.
    Wir sind hier nicht zufrieden, denn die Verbesserungen im Motorbereich werden wirklich durch das Ansteigen der Zulassungszahlen mehr als ausgeglichen.
    Stichwort Schadstoffausstoß von Kraftfahrzeugen.
    Die europäischen Verkehrsminister beraten heute auch Möglichkeiten, die Länder des ehemaligen Ostens zu verstärkten Kontrollen ihrer Busse und Lkw zu bringen.
    Diese Kontrollen dürften sich aber nicht nur auf den umwelttechnischen Zustand dieser Fahrzeuge beschränken, erklärt Klima.
    Auch der sicherheitstechnische Zustand der Ost-Lkw und Busse sei den westeuropäischen Verkehrsministern schon lange ein Dorn im Auge.
    Das Effizienteste in Sachen CO2-Reduktion sei natürlich, auch den Transit aus und in den osteuropäischen Ländern von der Straße auf die Schiene zu bringen.
    Hier will Westeuropa nicht nur finanziell helfen, die Infrastruktur der Bahn auszubauen.
    Wie in Westeuropa soll auch bei den osteuropäischen Nachbarn die Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und privaten Finanziers verstärkt werden.
    Noch einmal zum Transit.
    Das Problem Brenner ist bei der Konferenz in der Wiener Hofburg kein Thema.
    Sicherlich ein Grund mehr für die gestrige Kritik des Transitforums an Klima.
    Das Forum hatte Klima ja vorgeworfen, dass mit dem EU-Beitritt die Straßenbenutzungsgebühr für Lkw aus der EU gesenkt wurde.
    Selbst eine Erhöhung der Maut am Brenner könne aber, nach Meinung des Forums, diese Differenz nicht mehr wettmachen.
    Verkehrsminister Klima hat zwar bereits gestern zugestanden, dass Fehler gemacht wurden, nach seiner Rechnung liegt das Forum Transit mit seiner Behauptung aber falsch.
    Ich habe vorgeschlagen, dass wir unverzüglich diese Mautanhebung durchführen sollen, um eben einen Ausgleich zu erreichen.
    Es ist nun gelungen, in langen Gesprächen die Kollegen zu überzeugen und ab 1.
    Juli wird es zu dieser dramatischen Mautanhebung kommen, die, und das ist nachrechnenbar, die die Senken der Wegekosten abfängt und ausgleicht.
    Also es kommt zu keiner Verbilligung für die ausländischen LKWs.
    Zurzeit halten die europäischen Verkehrsminister jedenfalls Mittagspause.
    Für 15 Uhr ist die Schlussrunde der Beratungen angesetzt.
    Was alles in den vergangenen Tagen beschlossen wurde, wird Verkehrsminister Klima in einer Pressekonferenz am Nachmittag bekannt geben.
    Wir bleiben noch beim Thema Transit.
    Seit gestern hat ja die Debatte um den Transitverkehr durch Österreich vor allem in Tirol selbst, in dem am meisten davon betroffenen Bundesland, neue Dimensionen angenommen.
    Gestern wurde ja bekannt, dass entgegen den Zielsetzungen des Transitvertrags mit der EU nicht nur die Zahl der durchfahrenden Lkw, sondern auch die Schadstoffbelastung der Luft durch diese Transitfahrten enorm gestiegen ist.
    Und jetzt werden Sinn und Zweck des Vertrags von einigen Seiten massiv in Frage gestellt, berichtet Markus Sommersache aus Innsbruck.
    Zumindest jene Gruppierungen, die schon vor dem Beitritt Österreichs zur EU und vor Inkrafttreten des Transitvertrags die Meinung vertreten haben, dass der Vertrag wirkungslos bleiben werde, fühlen sich jetzt in ihrer Meinung bestätigt.
    Fritz Gurgisser, der Sprecher des Transitforums, in dem die wesentlichen Antitransit-Initiativen zusammengefasst sind, ist mit der ersten Reaktion des Verkehrsministers auf die Neuentwicklung nicht einverstanden.
    Viktor Klima sagte noch gestern, man habe von Österreich aus in der Transitpolitik Fehler gemacht, indem man die Transitfahrten der schweren LKW durch Tirol nicht verteuert habe.
    Aber, so Klima, das werde jetzt am 1.
    Juli durch den Wegfall der bisherigen Rabatte für Mehrfachfahrten wieder ausgeglichen.
    Fritz Gurgisser ist nicht dieser Ansicht.
    Das genügt natürlich überhaupt nicht.
    Wir haben uns dazu bekannt, dass dieser Wegfall sofort kommen muss, aber weitere Schritte erfolgen müssen, aus dem einfachen Grund, weil diese angekündigte Erhöhung, die es bis heute nicht gibt, natürlich nicht einmal den Wegfall der Straßenbenutzungsgebühr aufhebt.
    Das heißt, es wird mit diesen 500 Schilling, die jetzt mehr verlangt werden sollen, wird kein einziger Lkw deswegen auf die Bahn gehen.
    Auch die Grünen und die Freiheitlichen fühlen sich in ihrer Skepsis gegenüber dem Transitvertrag bestätigt.
    Die Freiheitlichen verlangen, dass der Transitvertrag selbst neu ausgehandelt werden müsse.
    Die Grünen sind der Meinung, der Wegfall der bisherigen Vergünstigungen für Mehrfachfahrten sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
    SPÖ-Chef Herbert Prock findet, dass diese Maßnahme, die am 1.
    Juli in Kraft treten soll, als erster Schritt richtig sei und dass jetzt über die weiteren Forderungen Tirols in Wien weiter verhandelt werden müsse.
    Der Tiroler Landtag hat nämlich gefordert, dass die Maut auf der Brenner Autobahn für alle Transit-Lkw schrittweise kräftig erhöht und die Maut für Nachtfahrten verdoppelt werden soll.
    Tiroles Landeshauptmann Weingartner sieht die neue Entwicklung ebenfalls als eine Bestätigung, nämlich als eine Bestätigung von Bedenken, die er bei der Zahl der Laster und der Schadstoffbelastung immer gehabt habe, sagt Weingartner.
    Aber von einem Neuaushandlung des Transitvertrags, wie von den Gegnern verlangt, hält der Landeshauptmann nichts.
    Ich glaube, der Transitvertrag ist also so, wie er abgeschlossen ist, für beide Seiten verbindlich.
    Würde man also diesen Transitvertrag wieder neu beginnen zu verhandeln, es schon hat einen wesentlichen Teil der Laufzeit hinter sich, das wäre also sicher nicht zielführend.
    Meiner Ansicht nach muss man sich also intensiv mit der Frage beschäftigen, inwieweit man also am Weg über die Kostenwahrheit zu einer Reduktion des Verkehrs kommt.
    Das muss also das Ziel sein.
    Jetzt müssten eben durch weitere und andere Maßnahmen die Tiroler entlastet werden, nämlich vor allem durch den Bau der neuen Bahnlinie durchs Unterinntal verlangt, Weingärtner.
    Soviel aus Tirol von Markus Sommersacher.
    Bis zur Jahrhundertwende soll der Ausstoß des Treibhausgases CO2 in Österreich um 20% um den Wert von 1988 sinken.
    Zu diesem 20%-Ziel, dem sogenannten Toronto-Ziel, hat sich Österreich international verpflichtet.
    Die CO2-Kommission, ein Wissenschaftsgremium, das den CO2-Ausstoß seit einigen Jahren beobachtet und auch Maßnahmen zur Verringerung ausarbeitet.
    Diese Kommission also hat bereits in der Vergangenheit davor gewarnt, dass Österreich dieses hochgesteckte Toronto-Ziel nicht erreichen könne, wenn nicht rasch entsprechende Maßnahmen gesetzt werden.
    Dazu gehört vor allem die Einführung einer Energiesteuer.
    Heute nun hat die CO2-Kommission ihren jüngsten Bericht vorgelegt und die Aussichten für Umwelt
    Für die Umwelt sind eher schlechter als besser geworden, berichtet Franz Simbürger.
    So scharf wie diesmal hat die CO2-Kommission ihre Kritik an der österreichischen CO2-Politik noch nie formuliert.
    War bisher immer die Rede davon, dass das sogenannte Toronto-Ziel, also die Verringerung des CO2-Ausstoßes um 20 Prozent unter den Wert von 1988 nur schwer erreichbar sein werde, so wird jetzt Klartext gesprochen.
    Etwa vom Chef der CO2-Kommission, Albert Hackl.
    Im Wesentlichen sind im Jahr 1994 keine wesentlichen rechtlichen oder sonstigen organisatorischen Maßnahmen veranlasst worden, die diese Aussage eine Änderung bringen würden.
    Unter den derzeitigen Bedingungen scheint dieses Ziel so gut wie nicht erreichbar.
    Und im jetzt vorgelegten Jahresbericht für 1994 heißt es schlicht, das Beibehalten der Diktion, das Toronto-Ziel wäre unter den derzeitigen Bedingungen noch erreichbar, wäre eine bewusste Fehlinformation der Öffentlichkeit.
    Die jüngsten Daten zeigen laut CO2-Kommission, dass der vom Menschen verursachte CO2-Ausstoß weltweit weiter steigt und eine Stabilisierung und schon gar eine Reduktion des Treibhausgases nicht erkennbar sei.
    Die Schlussfolgerungen der CO2-Kommission aus diesem Befund gehen in zweierlei Richtung.
    Zum einen müssten nun endlich ernsthafte Maßnahmen zur CO2-Reduktion ergriffen werden und das wiederum sei in erster Linie die Einführung einer Energiesteuer.
    Ottmar Breinig, der Luftexperte der CO2-Kommission sagt,
    Was man aber wirklich brauchen würde, wäre ein EU-weites Programm, das der Industrie und den Verbrauchern sagt, mit einer ständigen Erhöhung des Energiepreises in den nächsten 20 Jahren, wo ja der Fortschritt des Preises nur klein, aber ständig ist unbedingt zu rechnen.
    Denn nur ein solches Programm,
    gibt den Anreiz der Industrie mehr in die Entwicklung energiesparender Methoden, energiesparender Geräte hineinzustecken.
    Doch damit allein scheint es auch noch nicht getan.
    Bessere Wärmedämmung beim Bau, Kraft-Wärme-Kopplungen in der Industrie und in der Energiewirtschaft,
    Die Förderung von Biomasse und Biogas und vor allem die Wiedereinführung einer umfangreichen Fernwärmeförderung, die ja seit zwei Jahren in Österreich praktisch nicht mehr existent ist, das sind weitere Forderungen der CO2-Kommission.
    Auf der anderen Seite aber, und das zeigt wohl die Dramatik der Situation am deutlichsten, raten die Wissenschaftler den Politikern jetzt schon Vorsorge für den zu erwartenden Klimawandel zu treffen.
    Denn da die CO2-Reduktion nicht im erhofften Ausmaß zustande kommen werde, wird der Treibhauseffekt, also die unnatürliche Erwärmung der Erde, weiter zunehmen.
    Die damit verbundenen Klimaänderungen, etwa das Austrocknen bis jetzt fruchtbarer Ackergebiete, werden sich auf der gesamten Erde und damit auch in Österreich auswirken, heißt es im Bericht der CO2-Kommission lakonisch.
    Umweltminister Martin Bartenstein widerspricht dem Befund der CO2-Kommission zumindest in einem Punkt.
    Es kann aber überhaupt kein Zweifel daran bestehen, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass die österreichische Bundesregierung an der Erreichung des Toronto-Ziels festhält, auch wenn innerhalb der EU bisher nur Dänemark und Deutschland sich vergleichsweise ebenso eindeutig festgelegt haben.
    Der Weg, den Österreich etwa mit der Anhebung der Mineralölsteuer Anfang Mai eingeschlagen habe, sei schon richtig, mein Patenstein.
    Nur die Geschwindigkeit entsprechender Maßnahmen müsse erhöht werden.
    Ein Erreichen des Toronto-Ziels würde übrigens nicht nur den CO2-Ausstoß drastisch senken.
    Auch andere Luftschadstoffe wie Staub, Schwefeldioxid oder die Ozonvorläufer-Substanz Stickoxid würden deutlich weniger werden.
    Und Österreich könnte sich bei seiner jährlichen Energierechnung 7 Milliarden Schilling ersparen, rechnet die CO2-Kommission vor.
    Sie hörten Franz Simbürger.
    Ökobilanz Wald, das ist der Titel der neuesten Publikation über einen der wichtigsten österreichischen Natur- und Wirtschaftsfaktoren.
    Die Broschüre, erstellt von der Forstlichen Bundesversuchsanstalt und dem Statistischen Zentralamt, wurde heute von Landwirtschaftsminister Molterer der Öffentlichkeit präsentiert.
    Hans Adler war für uns dabei.
    Eine neue Unterlage für Fachleute und Interessierte leihen über alles, was den Wald angeht.
    Das ist die Broschüre Ökobilanz Wald, die heute vorgestellt wurde.
    Sie hat nichts mit dem Waldbericht des Landwirtschaftsministeriums zu tun, der immer nur die Bestandsaufnahme eines Jahres ist.
    Die Ökobilanz Wald ist ein Überblick über den letzten Stand der Erkenntnisse und soll nicht jährlich, aber doch in größeren Abständen neu erstellt und ergänzt werden.
    Gearbeitet hat daran das Statistische Zentralamt, von dem die Zahlen stammen, und die Forstliche Bundesversuchsanstalt, von der die Angaben aus Bioindikatornetz und der Waldzustandserhebung der letzten 40 Jahre geliefert wurden.
    Der Zeitpunkt kommt nicht von ungefähr.
    Österreich, Schweden und Finnland sind die waldreichsten Länder Europas.
    Mit ihrem Beitritt Anfang des Jahres ist die Gemeinschaft Holz-Selbstversorger geworden.
    Der Wald hat daher auch für Brüssel mehr Bedeutung als früher.
    Und er ist nach wie vor nicht gesund, bestätigt Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer bei der Vorstellung der Ökobilanz Wald.
    Es ist so, dass dieser Patientwald, würde ich nennen, im Zustand stabiler, aber noch nicht zufriedenstellend sich entwickelt.
    Das heißt, es kann keinen Stillstand in den Maßnahmen zum Schutz unserer Wälder geben.
    Kurt Klein, Vizepräsident des Statistischen Zentralamtes, auf die Frage, an wen sich die Broschüre wendet.
    Die Publikation wendet sich zunächst einmal an eine informierte und interessierte Öffentlichkeit.
    Generell, wie das Direktorium gesagt hat.
    Also nicht nur an Forstleute, nicht nur an Statistiker, etwa auch an die Schulen, interessierte Lehrer, Journalisten, Multiplikatoren, Umsetzer.
    inklusive einem umfangreichen Glossar, in dem man alle Fachausdrücke erklärt findet, und einer Zusammenfassung ist der Wald und alle seine Nebenaspekte von der Eiszeit bis zur heutigen Holzverwertung durch insgesamt 15 Autoren aufgearbeitet.
    Karten, Grafiken, Tabellen und Zeichnungen helfen dem Leser, die Themen zu verstehen.
    Die Broschüre ist in der Staatsdruckerei in Wien oder über dem Buchhandel um 160 Schilling zu bekommen.
    Informationen von Hans Adler.
    Eine Minute vor dreiviertel eins zu neuen Chancen, auf die Krebspatienten hoffen können.
    Für Krebspatienten ist eine Knochenmarktransplantation oft die einzige Überlebenschance.
    Doch diese Chance bekamen in der Vergangenheit nicht allzu viele Patienten, weil es einfach zu wenige Spender gab.
    Das könnte nun anders werden, denn Knochenmarksspenden wird in Zukunft viel einfacher und ungefährlicher sein.
    In Wien findet heute ein Symposium statt, bei dem führende Wissenschaftler ihre bisherigen Erfahrungen mit einer neuen Möglichkeit der Knochenmarksspende diskutieren.
    Hören Sie dazu Eveline Schütz.
    Spätestens seit der amerikanische Arzt und Wissenschaftler Robert Gale nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl versuchte, schwerst verstrahlte Opfer des Unglücks durch Übertragung von Knochenmark zu retten, ist diese Technik auch in der breiten Öffentlichkeit bekannt.
    Durch Transplantation wurde seither bereits zahlreichen Menschen das Leben gerettet, wenn das Knochenmark etwa von einem Tumor befallen oder durch eine Chemotherapie zerstört war.
    Der Wiener Krebsspezialist Professor Heinz Ludwig
    Die Erweiterung der Transplantation auf diese Patienten stellt eigentlich eine Neuerung dar.
    Und eine weitere, ganz wesentliche Neuerung liegt darin, dass wir heute in der Lage sind, anstelle von Knochenmark, das man früher unter Narkose gewinnen musste, aus dem peripheren Blut Stammzähne zu isolieren und diese dann eventuell sogar noch anzureichern, zu reinigen und dann zurück zu transplantieren.
    Das heißt, es muss in Hinkunft nicht mehr das Knochenmark selbst transplantiert werden.
    Das wurde möglich, weil man heute jene körpereigenen Substanzen kennt, die für die Bildung der Knochenmarkzellen verantwortlich sind.
    Durch den Einsatz dieser Wachstumsfaktoren kann man nicht nur eine vermehrte Bildung von Knochenmarkzellen erreichen, sondern auch, dass diese in das Blut austreten.
    Und aus dem Blut sind diese lebenswichtigen und lebensrettenden Stammzellen relativ einfach zu gewinnen.
    Der Eingriff ist weniger belastend für den Spender und hat den Vorteil beim Empfänger, dass es schneller zu einer Repopulation des Knochenmarks kommt.
    Das heißt, es kommt schneller wieder zu einer aktiven Knochenmarkstätigkeit.
    Die Blutkörperchen werden schneller gebildet.
    Der Patient ist weniger gefährdet, hat also weniger lange keine Abwehrkörperchen und kann schneller wieder nach Hause.
    Und man geht nach Prof. Ludwig heute mehr und mehr zu Eigenspenden über.
    So ist es vielfach bereits Praxis, einem Patienten vor einer Chemotherapie Blutstammzellen zu entnehmen, um ihn danach hochdosiert und damit wirksamer behandeln zu können.
    braucht sich also nicht mehr um die Knochenmarkstoxizität sorgen und kann dann nach dieser Extrembehandlung den Patienten wieder diese Knochenmarkstammzellen, die in diesem Fall jetzt aus dem BRF1-Blut kommen, retransplantieren und so zu einer höheren Heilungsrate beitragen.
    Neue Hoffnungen also für Krebspatienten.
    Wieder ins Ausland.
    Sie stehen zwar erst nächstes Jahr im Herbst bevor die US-Präsidentenwahlen, doch der Wahlkampf hat längst begonnen.
    Eine ganze Reihe von Kandidaten auf Seiten der Republikaner will bereits auf sich aufmerksam machen, um Bill Clinton im Weißen Haus zu beerben.
    Derjenige aber, der dem Präsidenten derzeit das Leben am schwersten macht, hält sich zumindest offiziell zurück, Newt Gingrich, der Präsident des Repräsentantenhauses.
    Der politisch weit rechts stehende Abgeordnete aus dem Bundesstaat Georgia gilt als stärkster Gegner des Präsidenten und als Zugpferd der Republikaner.
    Viele meinen allerdings, dass das mit seinem Status als nicht deklarierter Kandidat zusammenhängt.
    Jetzt zieht Newt Gingrich auf Buchpräsentationstour, genau in jene Staaten, die für die Kandidatenauslese interessant werden könnten.
    Aus den USA Eugen Freund.
    Wenn so ein politisches Naturtalent in der Vorwahlphase der Präsidentschaftswahlen nun überall dort auftaucht, wo in etwas mehr als einem halben Jahr die ersten Ausschädungskämpfe ausgetragen werden, dann gibt es schon zu Spekulationen Anlass.
    Und für die Medien ist einer wie Newt Gingrich, der kein Kandidat ist, immer noch attraktiver als all die lahmen und langweiligen, die derzeit die politische Bühne bevölkern.
    Man wird doch noch ein Buch schreiben und damit hausieren gehen dürfen, so etwa reagiert der Speaker, wie er hier genannt wird, der Speaker of the House, mit Amisement auf die Aufmerksamkeit, die ihm überall begegnet.
    Nur ein Beispiel, wenn Bob Dole, der führende Republikaner im Senat und tatsächlich ein Präsidentschaftskandidat,
    Wenn Bob Dole also irgendwo im mittleren Westen eine Wahlveranstaltung abhält, kann er froh sein, wenn außer der lokalen Presse vielleicht noch ein oder zwei Vertreter der nationalen Medien dabei sind.
    Wenn Newt Gingrich auf Buchtour geht, zieht ein Tross von Journalisten hinter ihm her und ein Auftritt in den Abendnachrichten ist ihm sicher.
    Natürlich bringt ihm die Buchtour auch Kritik ein, vor allem, dass der Verlag, der sein Buch veröffentlicht, im Besitz von Rupert Murdoch ist,
    wird hier als problematisch angesehen.
    Immerhin beschäftigt der australisch-amerikanische Medienzar immer wieder diverse Parlamentsausschüsse, weil seine Dominanz auf dem Mediensektor geradezu danach ruft, dass die Gesetzgebung einschreitet.
    Aber Gingrich wischt solche ethischen Einwände vom Tisch.
    Er lasse sich von niemandem kaufen, auch von Rupert Murdoch nicht.
    Freilich, ob die amerikanische Öffentlichkeit solch diffizile Ungereimtheiten überhaupt wahrnimmt, ist fraglich.
    Aber seinem Image werden sie zumindest nicht helfen.
    Und genau dieses Image ist zum Trost der lahmen und langweiligen Mitstreiter im Moment noch so schlecht, dass Newt Gingrich mehr als eine Buchtour benötigen wird, um die Herzen der Wähler erobern zu können.
    Ein Blick auf die Uhr, zehn Minuten vor 13 Uhr, ein Beitrag der Kulturredaktion.
    Mit großer Spannung erwartet wird die morgige Premiere der Wiener Festwochenproduktion Der Vater.
    Eine auf die Bühne gebrachte Abrechnung mit dem 1946 im Zuge der Nürnberger Prozesse hingerichteten Nationalsozialisten Hans Frank.
    Eine der Besonderheiten des Stück wurde von Niklas Frank, dem Sohn des Naziverbrechers, geschrieben.
    Regie führt Paulus Manker, der auch die Hauptrolle besetzt.
    Ein Vorbericht von Roland Schöni.
    Eine blutige Komödie setzt Paulus Manker im Theater an der Wien in Szene.
    Das Publikum wird auf Holzbänken platziert, auf der Drehbühne sitzen und in den Zuschauerraum blicken.
    Dort prangt eine Hakenkreuzfahne.
    Einem Spektakel ähnlich wird dem Nationalsozialisten Hans Frank, der unter anderem für die Errichtung des KZs Dachau die Verantwortung trug, der Prozess gemacht.
    Videoprojektionen und historische Tonbandaufnahmen erinnern an einen bis heute unbegreiflichen Verbrecher.
    Hans Frank war Mitplaner der Judenmorde und präsentierte sich nach außen als Mann von Welt und Literat.
    Diesen schockierenden Widerspruch hat Paulus Manker in ein multimediales Drama mit Revue-Charakter verwandelt.
    Die Kombination ist nicht komisch, sondern notwendig und aufgrund des
    ungeheuren Ausmaße sein Entsetzen und Grauen, das mit der Person des Hans Frank verbunden ist, aus der Perspektive seines Sohnes erzählt, dem sein Leben ruiniert wird, indem er zwischen diesen Monstern, also Vater und Mutter, aufweckt.
    Der 1933 geborene Sohn des NS-Justizministers in Bayern, Niklas Frank, hat Mitte der 80er Jahre begonnen, die Biografie seines Vaters literarisch aufzuarbeiten.
    Sein 1987 erschienenes Buch soll vor drohendem Rechtsextremismus warnen.
    Wie er sagt, hat sein Schreiben nicht dazu beigetragen, sich in irgendeiner Weise mit der Geschichte auszusöhnen.
    Das sei unmöglich.
    Niklas Frank über seinen Vater, Hans Frank,
    Er hat doch immer gewusst über seine doppelte Natur, die eine, die herrschende, die andere, die dienende.
    Dann kam der Hitler und er kroch ihm in den Arsch.
    Das war also jetzt plötzlich der Mann, dem er dienen konnte.
    Und von da ab setzte auch sein moralisches Urteilsempfinden aus, aber nicht per Krankheit, sondern per Willen.
    Niklas Frank hat die Verurteilung seines Vaters in Nürnberg per Radio miterlebt.
    Entsetzlich für ihn waren damals die verlogenen Briefe, die er aus dem Gefängnis erhielt.
    In diesen träumte ihm sein Vater eine zuckersüße Zukunft vor.
    Andere noch erhaltene Dokumente berichten vom Machtwahn des Hans Frank, der im Zuge der nationalsozialistischen Ost-Okkupation einen Dienstsitz in Krakau einnahm.
    Zum Beispiel die erste Karte, die er nach Hause geschrieben hat zu meiner Mutter, als er in der Burg ankam, im Wabel in Krakau, was sein Dienstsitz werden sollte.
    Das Gold überall, Brigitte, diese wunderbaren Räume, einmalig.
    Also ich meine, der geht in ein geraubtes Land, das wir gerade mal erobert haben, und freut sich schon über die tolle Burg und das Gold und all die Kunstschätze.
    Im Stück der Vater, das Niklas Frank gemeinsam mit Joshua Sobol geschrieben hat, werden Originalfotos und historische Textzitate vorgeführt.
    Regisseur Paulus Manker hat das Entsetzen ins Absurde gesteigert.
    Das Programmheft sieht aus wie ein Groschenroman und enthält Ausschneidebögen.
    Wir haben auch ein Todesfoto vom Vater.
    der in Nürnberg aufgebaut lag mit einem Namensschild, das kann man auch ausschneiden und den Namen seines eigenen Vaters einfügen, wenn man möchte.
    Also es ist das spielerische Moment bis ins Programmheft gezogen, das finde ich gut.
    Dieser Umgang mit dem Nationalsozialismus dürfte für einige Aufregung sorgen.
    Ebenso wie die vielen Querverweise auf das Österreich der Nachkriegszeit.
    Paulus Manker rührt in den Wunden der Geschichte und klagt über mangelnde Vergangenheitsbewältigung.
    Das Stück »Der Vater«, dessen Proben noch andauern, enthält viele Anspielungen auf die Gegenwart.
    Viele, viele aus dem Unrechtsregime haben ja überlebt und haben große Funktionen begleitet in der späteren Bundesrepublik.
    Da gibt es amtliche Dokumente, die wir auch zitieren.
    Auch die katholische Kirche hat da sehr viel Dreck am Stecken.
    Sie alle dürfen bei uns mitspielen.
    Morgen also Premiere der Festwochenproduktion »Der Vater« unter der Regie von Paulus Manker.
    Und nun gegen Ende des Mittagsschonals eine weitere Nachrichtenübersicht.
    Bosnien-Herzegowina, USA.
    Die Rettung des über Nordbosnien abgeschossenen Piloten Scott O'Grady wird von amerikanischer Seite als sehr riskante Situation bezeichnet.
    Admiral Smith, der Oberkommandiere des NATO-Abschnittes Süd, meinte, die beiden mit etwa 40 amerikanischen Elite-Soldaten besetzten Hubschrauber seien zum Ende der dramatischen Aktion unter vermutlich serbischen Raketenbeschuss gekommen.
    Der Pilot wird derzeit auf einem amerikanischen Kriegsschiff untersucht.
    Er ist nach ersten Informationen wohl auf.
    Der 29-Jährige soll die sechs Tage mit Armeenotrationen und wie es wörtlich heißt mit viel Mumm überlebt haben.
    Die USA ändern unterdessen ihre Pläne für einen etwaigen Bosnien-Einsatz.
    Sie wollen vorerst nur 200 Soldaten zur Unterstützung eines möglichen UNO-Abzugs aus Bosnien von Deutschland nach Italien verlegen.
    Begründet wurde diese Maßnahme mit hohen Kosten.
    Ursprünglich hieß es, zu der Aktion würden 3.500 amerikanische Soldaten und etwa 100 Hubschrauber nach Italien verlegt.
    Belgien, die NATO-Verteidigungsminister halten heute und morgen in Brüssel ihre Frühjahrstagung ab.
    Zur Diskussion steht der Krieg in Bosnien-Herzegowina.
    Das Wetter heute Nachmittag meist sonnig und warm mit Höchstwerten zwischen 20 und 26 Grad.
    In Vorarlberg, Tirol und Salzburg allerdings mehr und mehr Wolken und gegen Abend dann auch einige gewittrige Regenschauer.
    Das Mittagsschanal vom 8.
    Juni ist damit beendet.
    Ton Günter Reiß, Regie Ilse Oberhofer und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Abgestürzter US-Pilot in Bosnien lebt
    Einblendung: Leighton Smith, NATO-Kommandant, Gabriel Keller, UNO-Mitarbeiter in Bosnien, Sergej Lawrow, russischer UNO-Botschafter. Pilot Scott O'Grady, der in Bosnien abgeschossen wurde, hat nur eine Brandwunde und wird versorgt.
    Mitwirkende: Schwarz, Alfred [Gestaltung] , Smith, Leighton [Interviewte/r] , Keller, Gabriel [Interviewte/r] , Lawrow, Sergej [Interviewte/r]
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krieg ; Krisen und Konflikte ; Militär ; Luftfahrt ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    NATO-Konferenz zu Bosnien in Brüssel
    Verteidigungsminister der NATO beraten über Krieg, Frankreich ist nicht dabei, der russische Außenminister, der als wichtiger Vermittler gilt, nimmt ebenfalls nicht teil.
    Mitwirkende: Schmidt, Günter [Gestaltung]
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krieg ; Krisen und Konflikte ; Militär ; Luftfahrt ; EU ; Friede ; Verhandlung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Österreichische Parlamentarier in der Türkei
    Einblendung: Mesut Yilmaz, Vorsitzender der konservativen Mutterlandspartei
    Mitwirkende: Stenzel, Ursula [Gestaltung] , Yilmaz, Mesut [Interviewte/r]
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Ort: Ankara
    Schlagworte: Politik ; Minderheiten ; Regierung ; Menschenrechte ; Straftaten ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Diskussion um Zivildienst und österreichische Bundesheereinsätze
    Einblendung: Scheibner, Delfs
    Mitwirkende: Langpaul, Thomas [Gestaltung] , Scheibner, Herbert [Interviewte/r] , Delfs, Karl [Interviewte/r]
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Militär ; Verteidigungspolitik ; Kinder und Jugend ; Diskussion ; Regierung ; Opposition ; Sozialpolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Diskussion um Zivildienst und österreichische Bundesheereinsätze: dazu Generaltruppeninspektor Majcen
    Einblendung: Majcen
    Mitwirkende: Stoppacher, Robert [Gestaltung] , Majcen, Karl [Interviewte/r]
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Militär ; Verteidigungspolitik ; Kinder und Jugend ; Diskussion ; Regierung ; Opposition ; Sozialpolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    NATO-Beitritt Österreichs?
    Einblendung: Kostelka
    Mitwirkende: Settele, Hanno [Gestaltung] , Kostelka, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Militär ; Verteidigungspolitik ; Parteien / SPÖ ; Diskussion ; Regierung ; Sozialpolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Österreichische Transitpolitik: welche Fehler sind gemacht worden? Verkehrsminister Klima dazu
    Einblendung: Klima
    Mitwirkende: Toncar, Kurt [Gestaltung] , Klima, Viktor [Interviewte/r]
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Straßenverkehr ; Sicherheit ; Umweltpolitik ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Österreichische Transitpolitik: welche Fehler sind gemacht worden? Reaktionen aus Tirol
    Einblendung: Fritz Gurgiser, Wendelin Weingartner
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung] , Gurgiser, Fritz [Interviewte/r] , Weingartner, Wendelin [Interviewte/r]
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Straßenverkehr ; Sicherheit ; Umweltpolitik ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Tirol
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Öko-Bilanz Wald: eine neue Broschüre gibt Auskunft
    Einblendung: Molterer, Klein
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Molterer, Wilhelm [Interviewte/r] , Klein, Kurt [Interviewte/r]
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Politik Österreich ; Umweltpolitik ; Umweltpolitik ; Regierung ; Pflanzen ; Landschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wissenschaft: Symposium neue Krebstherapien, Alternative Knochenmarkstransplantationen
    Einblendung: Krebsspezialist Heinz Ludwig
    Mitwirkende: Schütz, Eveline [Gestaltung] , Ludwig, Heinz [Interviewte/r]
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wissenschaft und Forschung ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Kongress ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ist Newt Gingrich Präsidentschaftskandidat?
    Der Präsident des Repräsentantenhauses aus dem Bundesstaat Georgia steht politisch weit rechts und ist sehr populär, obwohl er nicht einmal ein offizieller Kandidat fürs Präsidentenamt ist.
    Mitwirkende: Freund, Eugen [Gestaltung]
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wahlen ; Konservative ; Porträt ; Diskussion ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    "Der Vater" von Paulus Manker über Niklas und Hans Frank im Theater an der Wien anlässlich der Wiener Festwochen
    Einblendung: Paulus Manker, Niklas Frank. Frank beschreibt seinen Vater, Generalgouverneur des besetzten Polen während des Zweiten Weltkriegs als brutal, gierig nach Wertgegenständen und Macht, was ihm auch den Spitznamen"Schlächter von Polen" einbrachte. Das Stück beschreibt Franks Werdegang und spart auch nicht mit Kritik am Umgang mit dem Nationalsozialismus in der Nachkriegszeit.
    Mitwirkende: Schöny, Roland [Gestaltung] , Manker, Paulus [Interviewte/r] , Frank, Niklas [Interviewte/r]
    Datum: 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Theater ; Literatur ; Faschismus und Nationalsozialismus ; Zweiter Weltkrieg ; Völkermord und Holocaust ; Porträt ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1995.06.08
    Spieldauer 00:55:51
    Mitwirkende Bachmair, Udo [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1995.06.08 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-950608_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Nachrichten

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt