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Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mit Hubert Arnem Ellison im Studio.
In der folgenden Stunde informieren wir Sie ausführlich.
Einige Schlagzeilen vorweg.
Chefsache Werkverträge.
Im Ministerrat versuchen Franitzki und Schüssel, was Sozial- und Familienminister nicht gelungen ist, die verkorkste Werkvertragsregelung zu entkorken.
Betriebsversammlung in Hallein.
Die Belegschaft der Hallein Papier überlegt sich die Aufkündigung des Solidarpakets, nachdem sie von geplanten Kündigungen Wind bekommen haben.
Wahlen in Bosnien.
Teilergebnisse liegen vor.
In der Entscheidung, wer das Gesamtpräsidium anführen wird, liegt Izet-Begovic vor Krasnik.
Israel, Syrien.
Truppenbewegungen auf dem Golan sollen den Verhandlungen neuen Schwung verleihen.
Der US-Geheimdienst schätzt die Gefahr einer militärischen Konfrontation auf 30 bis 70 Prozent.
Der Film zum Gräuel, Independence Day, die neue Hollywood-Sensation, spielt mit der Vorstellung, dass der amerikanische Präsident höchstselbst gegen Außerirdische zu Fluge zieht.
Das aber ist nur Film.
Die Wirklichkeit dieses Tages hören Sie jetzt im Nachrichtenüberblick.
Daniela Paul hat sie verfasst, es liest Nikolaus Riemerschmidt.
Österreich.
Die Werksvertragsverhandlungen werden nun Chefsache.
Die Gespräche über eine Reform der Werksvertragsregelung sind offensichtlich festgefahren.
Sozialminister Hums und Familienminister Bartenstein konnten sich gestern zu keiner Einigung durchringen.
Heute soll die Lösung des Problems an Bundeskanzler Warnitzki und Vizekanzler Schüssel delegiert werden.
Die Opposition kündigte unterdessen einhellig an, eine vom liberalen Forum initiierte Verfassungsklage unterstützen zu wollen.
Die Inflation hat sich im August verlangsamt.
Der Verbraucherpreisindex weist für August 1996 eine Steigerungsrate von 1,8 Prozent aus.
Im Juli lag die Rate noch bei 1,9 Prozent.
Bosnien-Herzegowina.
Mit konkreten Ergebnissen der Wahlen in Bosnien-Herzegowina ist für heute zu rechnen.
Die Auszählung hat sich nach Angaben der OSZE verzögert.
Bei der Wahl für das neue Staatspräsidium liegen erwartungsgemäß der muslimische Präsident Izetbegovic, der serbische Parlamentspräsident Krajčnik und der Kroate Subak in Führung.
Nach den Worten internationaler Beobachter gab es keine schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten.
Russland.
Alexander Lebed, der Sicherheitsberater von Präsident Yeltsin, ist neulich zu Verhandlungen nach Tschetschenien gereist.
Im Stabsquartier des russischen Militärs in Khankala bei Krosny will er mit dem Oberkommando und der Rebellenführung über den Abzug der russischen Truppen aus Tschetschenien verhandeln.
Die Russen hätten den vereinbarten Truppenabzug wegen des schleppenden Gefangenenaustausches zunächst gestoppt.
Lebed will eine drohende Eskalation abwenden.
Rebellen beschießen nach russischen Militärangaben seit Tagen russische Stationierungspunkte bei Krosny.
USA Der amerikanische Präsident Clinton will als erster Staatsmann, das in der vergangenen Woche von der UNO verabschiedete Abkommen über ein umfassendes Atomtestverbot unterzeichnen.
Anschließend will Clinton vor der 51.
Vollversammlung der Vereinten Nationen sprechen.
Vereinte Nationen.
Der Druck auf UNO-Generalsekretär Boutros Boutrosghali steigt.
Einen Tag vor Beginn der 51.
UNO-Vollversammlung in New York hat die amerikanische UNO-Botschafterin Madeleine Albright neuerlich die Ablösung von Boutrosghali gefördert.
Albright erklärte, die Vereinten Nationen brauchten an ihrer Spitze keinen Buchhalter, sondern einen Organisator mit Visionen.
Buto Skaldi hat bereits mehrmals angekündigt, er werde trotz des Widerstandes der USA für eine zweite Amtszeit an der Spitze der Vereinten Nationen kandidieren.
Die 185 Mitgliedstaaten der UNO beginnen heute ihre 51.
Vollversammlung.
Zur Debatte steht vor allem eine Reform der Weltorganisation.
Die UNO steckt in einer schwersten Finanzkrise ihrer Geschichte.
Europäische Union.
Die Landwirtschaftsminister der Europäischen Union beraten heute auf Wunsch Großbritanniens über neue Erkenntnisse zur Rinderseuche BSE.
Im Vordergrund der Diskussionen steht eine Studie britischer Wissenschaftler.
Diese Experten behaupten, die Rinderseuche könne bis zum Jahr 2001 auch ohne Massenschlachtungen ausgerottet werden.
Im Juni hatte die Regierung in London Massenschlachtungen von Rindern zugestimmt, damit das weltweite Exportverbot für britische Rinder- und Rindfleischprodukte wieder aufgehoben wird.
USA.
McGeorge Bundy, der Berater von John F. Kennedy, ist im Alter von 77 Jahren gestorben.
Er lag den Folgen eines Herzanfalls.
Bundy hatte in den 60er Jahren die Außen- und Verteidigungspolitik der USA maßgeblich mitgestaltet.
Als Sicherheitsberater unter den Präsidenten John F. Kennedy und Lyndon B. Johnson war er von 1961 bis 1965 vor allem für die amerikanische Politik im Vietnamkrieg mitverantwortlich.
Später übte er das Amt des Präsidenten der Einflussreichen Fortstiftung aus.
Bis zu seiner Emeritierung 1989 war er neulich Geschichtsprofessor.
In Santa Monica beginnt heute der Zivilprozess gegen den ehemaligen Football-Star Oji Simpson.
Simpson wurde im vergangenen Jahr von der Anklage des Mordes an seiner Ex-Frau und deren Freund freigesprochen.
Die Familien der Mordopfer halten Simpson aber für schuldig.
Sie fordern nun in dem Zivilverfahren Schadenersatz.
Österreich.
Im Silvretta-Gebiet sind zwei Bergsteiger erfroren.
Die beiden Belgier wurden nur mehr tot aufgefunden.
Die beiden Männer im Alter von 49 und 73 Jahren waren Mittwoch vergangener Woche von der Saarbrückner Hütte in Richtung Tübinger Hütte aufgebrochen.
Dort kamen sie aber nie an.
Was lässt sich zum Wetter sagen?
Es ist uns zu kalt.
Also, wie sollte es sein?
Wie aber ist es?
Und die furchtsame Frage, wie wird's?
Markus Warzak.
Na ja, zumindest um 20 Grad sollten die Temperaturen Mitte September liegen.
Die tatsächlichen Höchstwerte von gestern, nur 8 Grad in Mariazell, lediglich in Kärnten und Vorarlberg sind sich bis zu 18 Grad ausgegangen.
Heute in der Frühe Frost im Lungau und im Murtal, deutlich zu kühl ist es auch im Gebirge.
Hier liegen die Werte um bis zu 9 Grad unter dem Durchschnitt.
Mit unterdurchschnittlichen Temperaturen und wechselhaften Wetter müssen wir uns auch in den nächsten Tagen abfinden.
Die aktuellen Meldungen Wien stark bewölkt 11°C, Eisenstadt stark bewölkt 12°C, St.
Pölten bedeckt 11°C, Linz stark bewölkt 11°C, Salzburg heiter 12°C, Innsbruck heiter 13°C, Bregenz heiter 11°C, Graz stark bewölkt 14°C und Klagenfurt stark bewölkt 10°C.
In Vorarlberg, Tirol und Salzburg bleibt es auch am Nachmittag überwiegend sonnig.
In Kärnten und im Großteil der Starmark lockert es weiter auf und immer mehr kommt auch hier die Sonne durch.
Von Oberösterreich bis ins Burgenland ziehen hingegen immer wieder Wolken durch, ab und zu kann es dabei leicht regnen.
Die Temperaturen steigen im Laufe des Nachmittags noch auf 12 bis 17 Grad.
Gegen Abend werden die Wolken allmählich überall dichter, in der Nacht kann es ein wenig regnen.
Die Temperaturen sinken meist auf 9 bis 2 Grad, in einzelnen Tälern kann es wieder leicht frostig werden.
Morgen Mittwoch ist es wechselnd bewölkt und man muss in ganz Österreich mit Regenschauern rechnen, oberhalb von 1300 Meter Höhe mit Schneeschauern.
Am meisten regnet und schneit es in Osttirol und Kärnten, nur einzelne Regenschauer erwarten wir im Flachland von Niederösterreich.
über Wien bis ins Nordburgenland.
Die Höchstwerte liegen morgen nur zwischen 10 und 17 Grad, in 2000 Meter Höhe hat es zum Mittag um 0.
Entlang der Alpen und südlich davon regnet es auch am Donnerstag häufig.
Im Flachland zwischen Salzburg und dem nördlichen Burgenland lockern die Wolken manchmal auf.
Im Lauf des Nachmittags sind einzelne Regenschauer, allerdings auch hier nicht ganz ausgeschlossen.
Es kommt lebhafter Wind auf und diesmal ausnahmsweise nicht aus Nord sondern aus Süd und damit legen auch die Temperaturen zumindest ein wenig zu.
Die Höchstwerte liegen übermorgen zwischen 13 und 19 Grad.
Hoffnung auf den Südwind.
Gestern Abend sind die Minister Hums und Bartenstein an der Aufgabe gescheitert das Dilemma der Werkverträge zu lösen.
Stichwort Geringfügigkeitsgrenze hakt es.
Die ÖVP will sie auf 7400 Schilling anheben, das heißt
dass bis zu dieser Grenze keine Abzugsteuer fällig ist.
Jedenfalls sind die Gespräche gestern im Sozialministerium abgebrochen worden und jetzt sind die Chefs dran.
Kanzler und Vizekanzler sollen Klarheit schaffen.
Beim Ministerrat ist heute Gelegenheit darüber weiter zu verhandeln.
Chefsache soll es nun also sein, die Lösung der Werkvertragsregelung.
Einer der Chefs aber, Vizekanzler Schlüssel, meinte, heute die SPÖ sei am Zug.
Und ein positives Ergebnis stehe jetzt noch in den Sternen.
Wie es jetzt steht, das berichtet direkt aus dem Bundeskanzleramt Fritz Dietlbacher.
Die Werkvertragsverhandlungen sind seit heute also Chefsache, das heißt Verhandlungsgegenstand von Kanzler und Vizekanzler.
Zwischen den beiden hat es bereits heute Vormittag ein erstes Gespräch gegeben.
Im derzeit laufenden Ministerrat referieren gerade Sozialminister Homs und Familienminister Badenstein zum Thema.
Wobei deren Referate wohl etwas auseinander gehen dürften.
Während nämlich Hums die gestrige Verhandlungsrunde mit dem Eindruck verlassen hatte, man wäre sich schon sehr nahe gekommen, sieht ÖVP-Verhandler Badenstein nach wie vor große Differenzen.
Und das betrifft laut Badenstein nicht nur die umstrittene Geringfügigkeitsgrenze.
Hier will die SPÖ ja weiterhin ab 3.600 Schilling Werkvertragshöhe schon Sozialversicherungsbeiträge einheben, während die ÖVP diese Grenze auf 7.400 Schilling anheben will.
Laut Badenstein ist aber auch die Frage der Dienstnehmerähnlichkeit noch nicht geklärt.
Hier geht es darum, wer überhaupt unter die Werkvertragsregelung fällt.
Derzeit ist es jeder, der zumindest dreimal im Halbjahr für einen Auftraggeber arbeitet.
ÖVP-Sozialsprecher Feuerstein, einer der Verhandler, hatte hier gestern Abend von einer Einigung aufs derzeitige Modell gesprochen.
Familienminister Batenstein hat diese Einigung heute früh aber dementiert.
Feuerstein jedoch beharrt auf seiner Sichtweise.
Es gebe hier eine weitgehende Einigung.
Wenn Batenstein das anders sähe, nehme er dies aber zur Kenntnis.
Diese ÖVP-interne Kontroverse wirft ein bezeichnendes Schlaglicht auf die ganze Werkvertragsdiskussion und wohl auch auf die Chefverhandlungen.
Am Rande des Ministerrats hieß es daher heute, man habe ja immer noch ein wenig Zeit.
Heute um 13 Uhr startet auf alle Fälle ein neuer Versuch mit Kanzler, Vizekanzler, Klima, Hums und Badenstein.
Zeit ist noch bis Donnerstag, das ist das selbstgesteckte Zeitlimit, das sich die Politiker gegeben haben, denn am Donnerstag ist der erste Plenumstag im Parlament nach der Sommerpause und bis dahin wollen ÖVP und SPÖ die Werkvertragsregelung weitergebracht haben.
Man freut sich über Kleinigkeiten.
Erdäpfel sind im August im Preis gesunken.
Auf eine gesamtwirtschaftliche Dimension gebracht ist die Botschaft, die Inflation hat sich verlangsamt, gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 1,8 Prozent.
Hans Adler.
Die 1,8% Preissteigerungsrate bedeuten einen leichten Rückgang, der eher auf kurzfristig wirksame Ursachen zurückgeht.
Die teurer gewordenen Auslandsurlaube der Österreicher beispielsweise wirken sich natürlich dann besonders stark aus, wenn die Zeit beginnt.
Das hat die Juli-Inflationsrate deutlich in die Höhe geschraubt.
Sie erinnern sich,
von 1,6% im Juni auf 1,9% im Juli.
Jetzt sind die Auslandsurlaube noch einmal um mehr als 12% in einem Monat teurer geworden, aber das hat den Index nicht mehr so stark beeinflusst.
Vielleicht ergibt sich daraus sogar ein Rückgang der Inflationsrate nach dem Ende der Urlaubszeit, also in der Septemberpreis-Statistik.
Jetzt wieder zum August.
Da sind natürlich Indexwaren wie Erdäpfel und Obst wegen der laufenden Ernte billiger geworden und das hat die Preissteigerung beim Treibstoff, die immer zur Reisezeit eintritt, bei den Auslandsurlauben und durch die Erhöhung der Rezeptgebühr wieder ausgeglichen.
Insgesamt sind 1,8% noch lange nicht die niedrigste Inflationsrate in diesem Jahr.
Die hatten wir im Februar und im Mai mit jeweils 1,5%.
Aber der Trend ist wenigstens wieder umgekehrt und weist nach unten.
Im Jahresdurchschnitt liegen wir jetzt bei 1,7% und das ist genau der von den Wirtschaftsforschern prognostizierte Wert.
International gesehen liegen wir nicht so schlecht, aber doch hinter Schweden, der Schweiz, Luxemburg und Deutschland auf Platz 5.
Natürlich liegt noch nicht für alle Staaten der EU die Inflationsberechnung vor.
Von den bisher bekanntgegebenen aber hat Schweden mit 0,3% bei weitem die niedrigste und Griechenland
mit 8,5 Prozent die höchste Inflationsrate.
Für die Österreicher als Nachbar, Handels- und Urlaubsland wichtig.
Italiens Inflationsrate betrug im August 3,3 Prozent.
Und die österreichische 1,8, Hans Adler, hat informiert.
Für Europa ein soziales Manifest.
Das hat die österreichische Volkspartei erarbeitet und am Vormittag präsentiert.
Zu diesem Behufe ist aus Deutschland der Fraktionsvorsitzende der CDU-CSU im Bundestag nach Wien gekommen, Wolfgang Schäuble.
Vor den Europawahlen am 13.
Oktober ist Schäuble auch als Wahlhelfer willkommen.
Von der Präsentation berichtet Dieter Bornemann.
Europa ist nicht nur eine Wirtschaftsgemeinschaft, sondern auch eine Wertegemeinschaft und eine Friedensgemeinschaft.
Im 21.
Jahrhundert wird es nicht mehr zu Kämpfen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern kommen, sondern zwischen Alt und Jung, zwischen Beschäftigten und Arbeitslosen, zwischen Flexiblen und Unflexiblen.
So der Standpunkt der ÖVP in ihrem Sozialen Manifest für Europa.
Nach Wunsch der ÖVP soll es in ganz Europa gemeinsame soziale Standards geben.
Für den Vorsitzenden der CDU-CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Wolfgang Schäuble, hat vor allem die Familie in der europäischen Sozialpolitik eine wichtige Rolle.
Wir glauben, dass wir soziale Gerechtigkeit
besser verwirklichen, wenn wir auch da nicht nur auf die großen, anonymen Kollektive vertrauen, sondern wenn wir auch für sozialen Ausgleich, für soziale Fürsorge, für soziale Wärme da auf das Engagement von Kleingruppen von Nähe einsetzen.
Das ist das, was wir mit Subsidiaritätsprinzip bezeichnen.
Deswegen ist für uns die Familie eine unverzichtbare Vorkehrung,
und eine Institution, die soziale Sicherheit, soziale Stabilität gewährleistet.
So der konservative Politiker Schäuble, der heute als Europawahlhelfer für die ÖVP nach Wien gekommen ist.
Im Sozialen Manifest der ÖVP steht auch noch der Wunsch nach einer Verbesserung der Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt und die wirtschaftliche Absicherung der Senioren.
Und durch die Unterstützung von Klein- und Mittelbetrieben sollen zusätzliche Arbeitsplätze in Europa geschaffen werden.
Die raschen Veränderungen in der Welt dürfen die Bürger aber nicht in Resignation oder Ängste flüchten lassen, sagt Schäuble.
Deswegen halten wir es immer auch für verantwortungslos, Ängste der Menschen zu schüren oder zu politischen Zwecken auszubauen.
Es gibt übrigens auch keinen Grund.
Wo immer man sich in Europa heute umschaut, die Lebenschancen der Menschen
sind jedenfalls nicht schlechter als zu irgendeinem früheren Zeitpunkt, sondern sie sind besser."
Vor allem die Jugend profitiere von einem geeinten Europa, so Schäuble.
Offene Grenzen bedeuten mehr Chancen.
Doch das darf nicht den persönlichen Egoismus münden.
Wirtschaftliche Gewinnmaximierung muss durch soziale Verantwortung begrenzt werden, wünscht sich Schäuble.
Und dafür müssen sich die Europäer engagieren.
Engagement ist nicht nur die Mehrung des eigenen Interesses.
Es ist nicht die kalte Ellenbogen- oder Egoistengesellschaft, sondern es ist eine Gesellschaft, in der der Einzele sich zugleich der Gemeinschaft verpflichtet fühlt.
Es fängt in der Familie an und ändert in einer Sozialordnung
die die Eskalation von Konflikten verhindert und die dadurch für mehr Stabilität und damit auch für mehr wirtschaftliche Leistungsfähigkeit sorgt.
Schäuble spricht sich auch für die Erweiterung der Europäischen Union in Richtung Osteuropa aus.
Allerdings müssen sich die Länder in Osteuropa zuerst einmal stabilisieren und dann müssen die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Gräben zwischen den Kernländern der EU und Osteuropa zugeschüttet werden.
Das soziale Manifest, das die ÖVP heute präsentiert hat, legt Gewicht auf die Familie.
Mit Wolfgang Schäuble, dem Fraktionsvorsitzenden der CDU-CSU im Deutschen Bundestag, hat Dieter Pornemann gesprochen.
In unserem nächsten Beitrag geht es um die Wahlen in Bosnien.
Drei Tage ist es nun her, dass die Bürger Bosniens erstmals nach dem Krieg gewählt haben.
Ein definitives Ergebnis dieser Wahl gibt es allerdings immer noch nicht.
Ausgezählt ist bisher nur ein Teil der Stimmen der Wahl zum neuen kollektiven Staatspräsidium.
Von den Parlaments- und Kantonalwahlen gibt es überhaupt noch keine Resultate.
Und selbst bei der Wahl zum kollektiven Präsidium ist noch nicht klar, wer in den nächsten acht Monaten dessen Vorsitzender werden wird.
Chancen haben nach wie vor der Serbe Moncilo Kreischnik und der Moslem Alja Izetbegovic.
Christian Lieninger mit den Details.
Ausgezählt sind bisher die Stimmen für die kollektive Präsidentschaft in etwa einem Drittel der Wahlkreise.
Eindeutig ist mittlerweile, dass die Kandidaten der drei großen nationalen Parteien ganz klar voran liegen.
Bei den Moslems, also Alija Izetbegovic mit derzeit 81 Prozent, bei den Serben Momcilo Krajsnik mit 78 Prozent und bei den Kroaten Kresimir Subak mit 86 Prozent.
Wer von den drei Politikern insgesamt die meisten Stimmen erhalten wird, lässt sich allerdings noch nicht sagen.
Und damit ist zwar klar, wer in dem dreiköpfigen Präsidium, das sich ja aus einem Moslem, einem Serben und einem Koraten zusammensetzen wird, künftig sitzen wird, nämlich Iset Begovic, Kreischnig und Subak.
Unklar ist aber weiterhin, wer in den nächsten acht Monaten als erster den rotierenden Vorsitz des Präsidiums übernehmen wird.
Das wird nämlich jener Kandidat sein, der insgesamt die meisten Stimmen erhält.
Und das könnte entweder Kreischnig sein, der gestern bei der Stimmauszählung geführt hat, oder Iset Begovic, der nunmehr voranliegt.
Klar ist vorerst nur eines, der Kroate Subak hat keine Chancen.
Entscheidungen treffen dürfen die drei Mitglieder des Staatspräsidiums ohnehin nur gemeinsam.
Der Vorsitzende hat allerdings das Recht, das Land nach außen zu vertreten.
Er wird also jener Mann sein, der bei allen künftigen internationalen Verhandlungen am Tisch sitzt.
Und somit dürfte es doch einen Unterschied machen, ob dies der Serbe Kreischnig sein wird, der sich im Krieg als extremer Nationalist hervorgetan hat,
und wenig von der Einheit der beiden Landesteile Bosniens hält, oder eben Alija Izetbegovic, der nach wie vor für die Erhaltung des Gesamtstaates kämpft.
Gewissheit darüber wird es vermutlich erst am Abend geben.
Dann soll nämlich nach Angaben der OSZE, die ja die Wahlen organisiert und überwacht hat, das Endergebnis der Wahl zum Präsidium vorliegen.
Und erst dann wird mit der Auszählung der Stimmzettel für die anderen Wahlen begonnen, die ebenfalls am Samstag abgehalten wurden.
Das waren die Parlamentswahlen für den Gesamtstaat und die beiden Teilstaaten, die Wahlen zu den Kantonalsparlamenten in der muslimisch-kroatischen Föderation und die Wahl des Präsidenten der Republik Srpska.
Internationale Diplomaten glauben, dass die meist weniger nationalistisch eingestellten Oppositionsparteien bei den Parlamentswahlen vielleicht besser abschneiden könnten als bei den Wahlen zum Staatspräsidium.
Urteilt man nämlich nach den bisher vorliegenden Ergebnissen der Präsidiumswahl, so haben sich die Bosnier ganz klar für jene Politiker entschieden, die das Land vor vier Jahren in den Krieg geführt haben.
Diese Politiker werden nun gemeinsam im Staatspräsidium sitzen und müssen dort über alle zu entscheidenden Themen Einigkeit erzielen.
Denn Entscheidungen können vom Präsidium, wie gesagt, nur im Konsens getroffen werden.
Einigen sich die Präsidiumsmitglieder nicht, so wird überhaupt nichts entschieden.
Die neue Staatsspitze Bosniens wäre dann also gelähmt.
Christian Lieninger hat sich informiert über den derzeitigen Stand der Wahlergebnisse von Bosnien.
In New York beginnt heute die 51.
Vollversammlung der Vereinten Nationen.
Die 185 Mitgliedstaaten müssen sich mit einschneidenden Reformen auseinandersetzen, da die Weltorganisation in der schwersten Finanzkrise ihrer Geschichte steckt.
Zur Sprache kommen dürfte in der Vollversammlung auch die umstrittene Erweiterung des Sicherheitsrates.
Die ständigen Mitglieder – USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien – genießen ja in diesem mächtigen UNO-Gremium ein Vetorecht.
Als weitere ständige Mitglieder sind unter anderem Deutschland und Japan im Gespräch.
Vor allem aber steckt die UNO auch in einer Führungskrise.
Bis Jahresende muss ein neuer Generalsekretär gewählt werden.
Und diese Wahl wird von einem schweren Konflikt zwischen den USA und dem amtierenden Generalsekretär Budros Budros Ghali überschattet.
Der Ägypter möchte für eine zweite Amtszeit gewählt werden.
Die USA haben ein Vetorecht und sind dagegen.
Klaus Webhofer.
Als Butros Ghali im Juni am Rande eines Besuchs in Bonn seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit als UNO-Generalsekretär bekannt gab, kam postwendend das Nein aus Washington.
Butros Ghali ließ etwa ein Sprecher von Präsident Clinton wissen, werde keine zweite Amtszeit haben.
Seitdem lähmt das Streit zwischen dem höchsten UNO-Beamten und dem mächtigsten UNO-Mitglied die Weltorganisation.
Noch gestern hatte die UNO-Botschafterin der USA, Madeleine Albright, die gewünschte Ablösung von Butros Ghali bekräftigt.
Die UNO brauche an ihrer Spitze keinen Buchhalter, sondern einen Organisator mit Visionen.
Washington wirft Bhutto Scali vor, er sei für eine Reform der UNO unfähig.
Dabei gab es im Vorjahr durchaus Bemühungen, die Organisation zu straffen und effizienter zu gestalten.
Die Ausgaben wurden gesenkt, die Zahl der UNO-Mitarbeiter von 12.000 auf 9.000 reduziert.
Doch die Finanzkrise ist wohl kaum mehr als ein willkommener Vorwand, um das Nein zu Butros Ghalis Wiederwahl zu rechtfertigen.
Seine Gegner in den USA werfen den Ägypter vor, die Franzosen gegenüber den Amerikanern zu bevorzugen und generell gegen Israel eingestellt zu sein.
Außerdem machen sie ihn für das Scheitern der UNO-Missionen in Bosnien und Somalia verantwortlich.
Dazu kommt noch die innenpolitische Komponente.
In den USA hat die UNO in den letzten Jahren viel an Kredit verloren.
Das Bild eines aufgeblähten Berndenapparats hat sich tief festgesetzt.
Und daher kommt ein harter Kurs gegen die UNO gerade in Wahlkampfzeiten gut an.
Andererseits genießt Butrosgali die Unterstützung der Sicherheitsratsmitglieder Frankreich, Russland und China.
Nicht zuletzt deshalb, weil Butrosgali eben im Clinch mit den USA liegt.
Als Alternativen zu Butrosgali wurden bereits diverse Namen lanciert.
Darunter drei bekannte Frauen.
Sadako Ogata, die japanische UNO-Hochkommissarin für Flüchtlinge.
Die irische Präsidentin Mary Robinson.
Oder Gro Harlem Brundtland, Norwegens Premierministerin.
Aber auch Kofi Annan, der aus Ghana stammende UNO-Verantwortliche für Friedensmissionen.
Die fünf Sicherheitsratsmitglieder müssen sich auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen.
Und vielleicht wird ein Kompromiss letztlich den Konflikt beenden.
Ein Kompromiss, der etwa so aussehen könnte, dass Butros Ghali ein weiteres Mandat bekommt, allerdings nur für ein oder zwei Jahre statt der vorgesehenen fünf.
Und dass der Ägypter dann in seinem 75.
Lebensjahr seinen Posten zur Verfügung stellt.
Butros Butros Ghali kämpft um seine Wiederkandidatur und Wiederbestätigung, aber die USA wollen von ihrem Vetorecht gegen ihn als UNO-Generalsekretär Gebrauch machen.
Ein Bericht von Klaus Webhofer.
Keine kriegerischen Absichten, das beteuern einander Syrien und Israel, obwohl die gegenseitigen Truppenbewegungen auf dem Golan Nervosität aufkommen lassen.
Der Verhandlungsstillstand um die Landrückgabe durch Israel soll offenbar durch die Verlegung von etwa 10.000 syrischen Soldaten in neue Verteidigungsstellungen mit militärischem Druck wieder flott gemacht werden.
Israel reagiert nervös, Ben Segenreich berichtet.
Es wäre weit übertrieben von Kriegsgefahr zu sprechen, aber es ist ein Nervenkrieg, der sich da schön langsam zwischen Israel und Syrien entwickelt.
Und in den letzten Tagen hört man immer wieder Warnungen davor, dass solche Nervenkriege auch außer Kontrolle geraten können, dass sie in eine Konfrontation führen können, die eigentlich keine Seite wollte.
Der Grund für die israelische Nervosität sind die rätselhaften und ungewöhnlichen Truppenbewegungen, mit denen die Syrer vor einigen Wochen im Libanon begonnen haben.
Seit Jahren hat Syrien rund 35.000 Mann im Libanon stehen.
Sie sorgen dort nach syrischer Lesart für Ordnung oder, weniger wohlwollend ausgedrückt, sie sorgen dafür, dass der kleine Nachbar nach der Pfeife des syrischen Staatschefs Hafez Assad tanzt.
Rund 10.000 Mann hat Syrien aber nun aus der Gegend von Beirut in Richtung Südosten abgezogen und sie damit näher an die Linie herangeführt, die Israel und Syrien verbindet.
Eine interne Umgruppierung, sagen die Syrer, eine rein defensive Maßnahme, man fühle sich seit dem Amtsantritt der Regierung Netanyahu von Israel bedroht.
Die längste Zeit haben die Israelis das relativ ruhig beobachtet, nun ist aber eine gewisse Besorgnis zu spüren.
Die neue Verteilung der syrischen Truppen sei nicht nur defensiv, Kommandoeinheiten seien am Hermonberg im Grenzbereich stationiert worden, eine zumindest begrenzte militärische Operation der Syrer sei damit im Bereich des Möglichen.
Wenn man dazu die sehr scharfen Attacken der syrischen Presse auf Israels Premier Benjamin Netanyahu betrachtet, so ist die Atmosphäre unbehaglich.
Die USA mahnen Israel und Syrien zur Zurückhaltung.
Präsident Bill Clinton hat ja mit dem Irak alle Hände voll zu tun.
Ein weiterer Krisenherd in der Region ist das letzte, was er jetzt braucht.
Auch die Israelis tun alles, um keine Alarmstimmung aufkommen zu lassen.
Man sei nicht sorglos, sagt Netanyahu, man verfolge die Vorgänge aufmerksam und parallel dazu bemühe man sich weiter um einen neuen Start der Verhandlungen mit Syrien.
Was nun hinter diesen syrischen Truppenbewegungen steckt, die Ende August besonnen haben, darüber wird heftig spekuliert.
Im Zusammenhang mit den Wahlen im Libanon könnten sie durchaus auch eine Geste an die libanesische Regierung sein.
Hier würde ein bisschen mehr Souveränität eingeräumt und für den Wiederaufbau von Beirut ist der Abzug von Soldaten von praktischem Nutzen.
Aber vor allem schickt Assad wohl ein Signal an Israel.
Die Friedensverhandlungen kommen nicht in Gang, weil Israel ohne Vorbedingungen verhandeln will, während Assad von vornherein die Garantie wünscht, dass er die Golanhöhen zurückbekommt.
Wenn ihr nicht nach meinen Regeln verhandeln wollt, scheint Assad mit seinem militärischen Muskelspiel zu sagen, dann geht es auch anders.
Aber Assad ist kein Abenteurer und auch Netanyahu nicht.
Man darf hoffen, dass die Truppenbewegungen so harmlos bleiben, wie sie vorläufig aussehen und vielleicht die nächsten politischen Bewegungen beschleunigen.
Mit militärischem Muskelspiel sollen die Friedensverhandlungen zwischen Syrien und Israel wieder in Gang gebracht werden.
Das berichtet Ben Segenreich.
Als Affair Regal wurde eine Aktion des spanischen Geheimdienstes bekannt, bei der Mitte der 80er Jahre baskische Terroristen mit ihren eigenen Waffen geschlagen werden sollten.
Im Auftrag des Innenministeriums wurden damals Anschläge gegen ETA-Terroristen durchgeführt.
28 Menschen kamen dabei ums Leben, doch auch völlig Unbeteiligte wurden im Rahmen der staatlichen Terrorismusaktionen verfolgt.
Eine Tageszeitung berichtet heute von einem medizinischen Experiment des Geheimdienstes, bei dem ein Obdachloser ums Leben gekommen ist.
Hören Sie mehr darüber von Josef Manolo aus Madrid.
In einer Aneto-Esfero-Schuto genannten Aktion wurden im Juli 1988 zwei rauschgiftzüchtige Brüder und ein Obdachloser von Agenten des Geheimdienstes CESID entführt, um an ihnen ein Beruhigungsmittel auszuprobieren, mit dem später ein Eta-Terrorist betäubt und entführt werden sollte.
Ein namentlich bekannter Herzspezialist injizierte den drei Opfern das Präparat.
Eines der drei menschlichen Versuchskaninchen starb bei dem Experiment.
Das weitläufige Gebäude an einer der Ausfallstraßen der spanischen Hauptstadt stammt aus den 70er Jahren und wird von einer hohen Mauer vor den neugierigen Blicken der Vorbeifahrenden geschützt.
Was wie ein Forschungslabor eines technischen Unternehmens aussieht, ist in Wirklichkeit nichts anderes als die Zentrale des militärischen Geheimdienstes CISID.
Schaltstelle und Kommandoplatz jener Agenten, die während der 80er Jahre durch Anschläge auf ETA-Terroristen traurige Berühmtheit erlangten.
Während der Amtszeit der sozialistischen Regierung von Felipe González entwarfen führende Strategen im Innenministerium eine neue und, wie sie wohl dachten, effiziente Taktik im Kampf gegen die baskische Terrororganisation ETA.
Mittels Pistolen- und Bombemartentaten, die nach heutiger Rechnung insgesamt 28 Menschenleben gekostet haben, sollte die Führung der Untergrundorganisation zum Einlenken und zur Aufgabe ihres bewaffneten Kampfes gegen den spanischen Staat gezwungen werden.
Die Wahl der Terrorfahnder im Innenministerium fiel auf den militärischen Abwehrdienst CESID, der nach dem Militärputsch von 1981 gesäubert und einer zuverlässigen Führung unterstellt worden war.
Hatten die Erfinder des schmutzigen Krieges gegen etwa Professionalität und Geheimhaltung gewartet, wurden sie allerdings bitter enttäuscht.
Die stümperhaft geplanten Anschläge trafen oft völlig Unbeteiligte, die auch auf die Schwächung der Terrororganisation stellte sich nicht ein.
Erst rund zehn Jahre nach dem kriminellen Feldzug übereifriger Staatsdiener brachte die gerichtliche Untersuchung der sogenannten Affäre Gall erste Ergebnisse.
Der damalige Innenminister Josep Barrionovo, ein Staatssekretär und mehrere Spitzenbeamte des Innenministeriums landeten in Untersuchungshaft.
Über eine mögliche Mitwisserschaft und Verantwortung des früheren Premierministers Felipe González wird der oberste Gerichtshof in den nächsten Wochen zu entscheiden haben.
Dass im Auftrag staatlicher Stellen und mit Mitteln aus dem Geheimfonds des Innenministeriums während mehrerer Jahre Verdächtige entführt, gefoltert und ermordet wurden,
brachten die gerichtlichen Untersuchungen zutage.
Nicht zuletzt trugen die Enthüllungen der Tageszeitung El Mundo zur Wahlniederlagung der sozialistischen Regierung bei den Parlamentswahlen im März des heurigen Jahres bei.
Dass übereifrige Staatsdiener allerdings vor Menschenversuch nicht zurückschrecken, eine Vorstellung, an die sich Spaniens Öffentlichkeit erst gewöhnen wird müssen.
Nach diesem Bericht von Josef Manolo aus Madrid nun ein Programmhinweis auf heute Abend.
Willkommen in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Sie passieren hier den verkehrsreichsten Grenzübergang der Welt.
Bitte halten Sie Ihre Papiere bereit.
Die Verwendung von gefälschten Papieren verstößt gegen das Gesetz.
Fremde, die versuchen mit gefälschten Papieren einzureisen, werden vor ihrer Anhörung vor einem Immigrationsgericht in Haft genommen.
Die versuchte Wiedereinreise nach einer Abschiebung wird strafrechtlich verfolgt.
Die Grenze zwischen Tijuana, Mexiko und San Diego, USA.
Es mag der meistfrequentierte Grenzübergang der Welt sein, für viele bleibt er dennoch unüberwindlich.
Für Zehntausende Mexikaner, die beim reichen Nachbarn eine Existenzgrundlage suchen.
Und die den Weg in die Illegalität in Kauf nehmen und damit erst recht in die Mühlen einer unbarmherzigen Maschinerie geraten.
Eine Grenzreportage von Karl Scharf, im Journal Panorama, 18.20, Österreich 1.
Und wir kehren zurück zur Europäischen Union.
BSE, ein nicht enden wollendes Thema.
Großbritannien steht bekanntlich seit einigen Tagen auf dem Standpunkt, dass der vereinbarte Schlachtungsplan nicht eingehalten werden muss, weil die Seuche sich in den nächsten Jahren sozusagen von selbst erledigt.
Die Inselbauern sind davon natürlich sehr angetan, der europäische Rest freilich weniger, denn je länger der Konsument das Gefühl hat, dass mit dem Rindfleisch irgendetwas nicht in Ordnung sein könnte, entwöhnt er sich dem geliebten Cordon Bleu.
Andreas Molterer hat heute in Brüssel berichtet, dass die Agrarminister zwar auf keinen grünen Zweig gekommen sind, die Londoner Position sich aber keinesfalls durchzusetzen scheint.
Robert Stoppacher berichtet aus Brüssel.
Der große Krach blieb aus hier in Brüssel.
Nicht weil die Briten auf ihre Sonderwünsche plötzlich verzichtet hätten, nein, sondern weil ihnen der Rest Europas die kalte Schulter zeigte.
Man war nicht einmal bereit, sich mit dem britischen Landwirtschaftsminister Douglas Hogg hier im Rat auf eine Diskussion einzulassen.
Kein anderes EU-Land hatte Verständnis für die Auffassung Londons, dass der Rinderwahnsinn auch mit weniger Schlachtungen auszurotten sei.
Dabei hatte der britische Landwirtschaftsminister sich heute früh Mühe gegeben, die anderen versammelten Agrarminister davon zu überzeugen, dass man gefahrlos vom Rinder-Schlachtungsprogramm, wie es beim EU-Gipfel in Florenz vereinbart worden ist, abrücken könne.
Der Brite versuchte das auch mit wissenschaftlichen Studien der Universität von Oxford zu untermauern.
Doch, wie erwartet, fand Haag hier in Brüssel kein Gehör.
Die deutsche Delegation argumentierte, wie viele andere, es gebe keinen Anlass, von den bisherigen Beschlüssen abzugehen.
Und der österreichische Landwirtschaftsminister Willi Molterer, nach Ende des heutigen Agrarministerrates.
Und es ist unverständlich, warum dieser Vorstoß
gemacht wurde, weil er auch gewisse Widersprüche beinhaltet, auf die die Kommission, die der Kommissar hingewiesen hat.
Daher hat es keine weiteren Reaktionen im Rat gegeben, sondern die Position der Kommission und des Kommissars waren so klar, dass sie die ungeteilte Zustimmung der 14 anderen Mitgliedstaaten gefunden haben.
Und EU-Landwirtschaftskommissar Franz Fischler gab sich äußert verwundert über die Anwandlungen Großbritanniens.
Mit klaren und deutlichen Worten appellierte Fischler an London, sich doch an mühsam Vereinbartes zu halten.
Und das war's dann auch schon.
Ein Krach blieb aus.
Wie gesagt, die EU-Partner reagierten cool, aber bestimmt.
Und Douglas Haug muss unverrichteter Dinge die Heimreise antreten.
Robert Stoppacher hat sie informiert.
Im WEB-Prozess, dieser Wohnbauskandal, wo 25.000 Anleger um zwei Milliarden geprellt worden sind, hat gestern die Verteidigung versucht, den Prozess gleich zu Beginn zu Fall zu bringen.
Diesen Versuch hat aber der Richter heute zu Beginn des zweiten Prozestags abgeschmettert.
Petra Kandut informiert.
Die Verteidigung hatte jeden juristischen Trick versucht, um eine Enthebung des Gerichtes zu erreichen.
Die Anträge der Anwälte wurden heute früh gleich zu Beginn des zweiten Verhandlungstages vom Vorsitzenden Richter abgewiesen.
Einer der massivsten Vorwürfe war der, dass der Sachverständige dem Staatsanwalt bei der Formulierung der Anklage geholfen habe.
Staatsanwalt Helmut Inselsbacher sprach in seinem Plädoyer von einer Loch-auf-Loch-zu-Methode der Manager des WEB IMAG-Bautreuhand-Imperiums.
Die Angeklagten hätten mit unrealistischen Ronditversprechen und der Behauptung von ordentlichen finanziellen Verhältnissen mindestens 2,2 Milliarden Schilling Anlegergelder verschwinden lassen.
Inselsbacher bedauerte auch das Fehlen von W.B.
Hirn-Norman Graf und Gründervater Hans Züller auf der Anklagebank.
Der ehemalige Staatsanwalt Graf verstecke sich hinter seiner neu erworbenen deutschen Staatsbürgerschaft und Hans Züller sei aus gesundheitlichen Gründen nicht verhandlungsfähig.
In Sachen Graf sei das letzte Wort aber noch nicht gesprochen, so der Staatsanwalt.
Den sieben Anwesenden Angeklagten warf Inselsbacher vor, entgegen ihren abgegebenen Versprechen Anlegergelder nicht in Immobilien oder anderen Werten angelegt, sondern die Erlöse wiederum in zweifelhafte Beteiligungen investiert und für die Abdeckung von Krediten verwendet zu haben.
Außerdem hätten sie unbegründete und überhöhte Provisionen und viel zu hohe Gehälter ausbezahlt.
Auch öffentliche Förderungen seien so in dem Konzern versickert.
Die Idee, Hausanteilscheine zu verkaufen und so den Wohnbau zu finanzieren, hatten Anfang der 70er Jahre der mittlerweile verstorbene Siegfried Schieder und Firmengründer Hans Züller.
So wollte man der teuren Bankenfinanzierung entkommen.
Die Idee sei nicht schlecht gewesen, so Inselsbacher, die beiden Gründer hatten in Salzburg auch einen guten Namen.
Nur was bis zur Aufdeckung der Machenschaften 1989 daraus geworden war, sei ein Skandal.
Abschließend plädierte der Staatsanwalt für eine Bestrafung der Angeklagten wegen Untreue, außerdem sollten sie zu Geldstrafen verurteilt werden, die in etwa den Beträgen entsprechen, die sie in die eigene Tasche gewirtschaftet hätten.
Für elf Uhr hat die Belegschaft der Hallein Papier eine Betriebsversammlung angesetzt.
Angst, Unmut, eine aufgeheizte Stimmung herrscht in Hallein, seit bekannt geworden ist, dass 150 Mitarbeiter von der Kündigung bedroht sind.
Und das, nachdem ein Solidarpaket vereinbart worden war, das von den 900 Arbeitern und Angestellten drastische Zugeständnisse einfordert.
Vier Stunden längere Arbeitszeit, keine Überstundenzuschläge, eine Ersparnis für den schwedisch-deutschen Konzern von 20 Millionen Schilling.
Das Entgegenkommen der Geschäftsführung, Kündigungsschutz bis März 97.
Dass dann aber gleich über 100 Kollegen weg sollen, das bringt die Belegschaft in Rage.
Die Aufkündigung des Solidarpakets steht im Raum.
Bernhard Schausberger von Landesstudio Salzburg mittendrin.
Überraschendes Ende der Betriebsversammlung bei Haarleinpapier.
Die angekündigte neuerliche Abstimmung über die Betriebsvereinbarung vom August ist nämlich abgesagt worden.
Die Gewerkschaft der Privatangestellten und die Gewerkschaft der Chemiearbeiter haben sich mit Betriebsrat und Belegschaft geeinigt, das mit dem Management beschlossene Paket nicht mehr aufzuschnüren, sagt der Sekretär der Salzburger Privatangestellten-Gewerkschaft Siegfried Pichler.
Der Druck der Erpressung des Unternehmens, der Konzernleitung gegenüber den Mitarbeitern, dass dann morgen Haarleinpapier zugesperrt wird, da hat man sich diesem Druck gebeugt.
Und das ist das klassische Beispiel internationaler Konzernpolitik, wie hier leichtfertig,
Standorte verschoben, verändert, umkonzipiert werden und als Gewerkschaft müssen wir dagegen auftreten.
Wir in der Betriebsversammlung haben sowohl die Betriebsräte wie wir beide von der Gewerkschaft unsere Positionen so klar wie hier positioniert vorgebracht und die Arbeitnehmer haben das kritiklos zustimmend und mit Applaus zur Kenntnis genommen.
Österreichs oberster Chemiegewerkschafter Gerald Hirz-Werdesheim sagte, es habe nie Differenzen zwischen seiner Gewerkschaft und der GPA gegeben.
Ich möchte klar feststellen, dass ich meine Position immer sehr zurückhaltend war und ich einer Betriebsversammlung, wie sie heute war, nicht vorgreifen wollte.
Alles, was ich gesagt habe, war in Richtung Sicherung des Standortes, Alleinsicherung der Arbeitsplätze und diese Politik der Medien, Meinungen gegeneinander auszuspülen, kann ich nicht gutieren.
Ich habe Wortmeldungen abgegeben, die dann leicht verändert in den Zeitungen dargestellt wurden.
Darüber hinaus teilten die beiden Gewerkschafter mit, dass es eine entschuldigungsschreibende Konzernleitung wegen der Vorgangsweise an Betriebsrat Belegschaft und Gewerkschaft gegeben habe.
Außerdem hat die Konzernleitung vorgeschlagen, über die Zahl und den Zeitpunkt der Kündigungen noch einmal zu diskutieren und damit wieder zurück ins Journalstudio nach Wien.
Dankeschön Bernhard Schausberg über diese Informationen direkt aus der Betriebsversammlung der Belegschaft der Hallein Papier.
Eine gute Nachricht nun.
Kohinor Hartmut scheint gerettet.
Der Bleistiftproduzent war im Sommer in Konkurs gegangen, Anfang August.
Ein neuer Eigentümer ist nun da und der will das Werk mit einem neuen Konzept weiterführen.
Josef Hartmut war der Erfinder der Bleistiftmine und er hatte diese Firma im 18.
Jahrhundert gegründet.
Kein Federpenal ohne Kohinor Blei.
Jedem österreichischen Schüler vertraut.
So soll es auch bleiben und für 35 Arbeitnehmer soll es im neuen Werk auch Arbeit geben, berichtet Christian Hunger.
Der zuletzt abgebrochene Bleistift Koh-i-Noor Hartmut ist zwar wieder gespitzt und auch künftige Tafelklassler-Generationen werden sich wohl mit den Schreibgeräten aus dem Haus des Erfinders der Bleistiftmine abmühen.
Ein Wermutstropfen bleibt trotzdem.
Auf den Bleistiften und Farbstiften wird sich in Zukunft nicht mehr der Name Koh-i-Noor Hartmut finden.
Das ist eine Folge der bewegten Firmengeschichte.
Das 1752 gegründete Unternehmen war einst eines der großen der ehemaligen Monarchie und hat an die 20 Fabriken umfasst.
Das Stammhaus war in Budweis in Tschechien.
Die Lizenzrechte kamen irgendwann einmal an eine Firma, die im Schweizer Lichtenstein'schen Raum angesiedelt ist.
Mit dem österreichischen Unternehmen gab es zuletzt einen Lizenzvertrag, der mit Konkursanmeldung aber ausgelaufen ist.
In Zukunft werden Bleistifte mit dem Namen Koh-i-Noor Hartmut weiterhin in Tschechien hergestellt.
Der neue Eigentümer des österreichischen Werkes, ein in Familienbesitz befindliches Wiener Großhandelsunternehmen, wird sich einen neuen Markennamen aufbauen müssen.
Man ist zuversichtlich, dass das mit der hohen Qualität trotz Billig-Konkurrenz aus Fernost gelingen wird.
Denn Absatzschwierigkeiten hat es zuletzt trotz der Pleite nicht gegeben.
Mehr als 14 Millionen Bleistifte und Farbstifte haben die 34 Mitarbeiter am burgenländischen Produktionsstandort jährlich erzeugt.
Dazu jede Menge Ölkreiden, Farben und sonstige Produkte für den Künstlerbedarf.
Drei Viertel davon wurde exportiert und zwar in die ganze Welt.
Warum es dennoch zum Konkurs kam, erklärt der neue Eigentümer mit einer Investition, dessen Folgen die alte Geschäftsführung offensichtlich nicht richtig eingeschätzt hat.
Man hat einen neuen Firmensitz gebaut, zu groß und zu teuer, die Folge war eine Überschuldung und letztlich der unausweichliche Konkurs.
Jetzt werden die neuen Eigentümer wohl viel in Werbung investieren müssen, um ein gutes, altes, österreichisches Produkt mit einem neuen Namen am Markt zu positionieren.
Und zwischendurch noch einmal zurück ins Bundeskanzleramt, wo Familienminister Bartenstein jetzt auch Stellung bezogen hat zum Thema Werkverträge.
Er ist ja gestern in seinen Verhandlungen mit dem Sozialminister gescheitert und momentan ist noch alles offen.
Was sagt Familienminister Bartenstein jetzt?
Wir werden uns jetzt in den nächsten Tagen mit Sicherheit vor allem auch der einen Aufgabe widmen, nämlich aus der bestehenden und, ich wiederhole, wohl mehr als missglückten Werkvertragslösung das Beste herauszuholen.
Das soll uns aber nicht von der Langfristaufgabe entbinden, hier auch in einer großen Lösung zu arbeiten.
Diese grundsätzliche Fragen, was gehört ins ASVG, was gehört in die gewerbliche Sozialversicherung, auch beantworten werden müssen.
Dienstnehmerähnliche Werkverträge abschaffen, ist das Ihre Position heute?
Das ist eine unserer Verhandlungspositionen.
Es ist hier vom Sozialminister ein Vorschlag unterbreitet worden, der wohl das eine oder andere administrative verbessert.
Das ist richtig.
Auf der anderen Seite würde dieser Vorschlag aber den Kreis der jetzt von der Sozialversicherung erfassten Werkverträge nochmals deutlich erweitern, sodass wir auf diesem Weg nicht wirklich weiterkommen.
Wir werden sehen, ob wir zu einem Verhandlungsergebnis kommen.
Hanno Settele hat mit Familienminister Bartenstein hier noch einmal sprechen können im Bundeskanzleramt zum Thema Werkverträge.
Der Verkauf österreichischer Firmen an ausländische Unternehmen geht weiter.
Heute hat die Lenzing AG bekannt gegeben, dass sie ihre 49 Prozent Beteiligung an den Austria-Faser-Werken in Lenzing an den Höchstkonzernen verkauft hat.
Neuer Besitzer dieses Anteils ist zwar höchst Austria, die Entscheidungen über die Zukunft des Unternehmens fallen aber beim Mehrheitseigentümer und der ist in Deutschland.
Die Zukunftsaussichten für die Austria-Faserwerke sind also düster, berichtet Roland Maier.
Die Austria-Faserwerke mit ihren derzeit rund 120 Mitarbeitern haben nach Angaben des Betriebsrates bisher immer Gewinn geschrieben.
Sie sind Teil des Höchst-Reviere-Imperiums und leben Standorten in Portugal, Bayern und Berlin, Hauptproduzent für sogenannte Stapelfasern.
Das sind kleingehäckselte Polyesterfasern, die mit anderen Fasern vermischt werden, um die Eigenschaften des daraus entstehenden Stoffes zu verbessern.
Billige Lieferungen dieser Fasern bzw.
von fertigen Stoffen aus dem nicht-europäischen Raum haben Höchstrevierer in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht.
Die Konsequenzen laut Höchstdeutschland, die Produktion muss zurückgenommen, die Betriebe müssen rationalisiert werden.
Sollte das keine Verbesserungen der Ertragssituation bringen, werde auch die Schließung von bis zu zwei der vier Standorte ins Auge gefasst.
Und dass der Standort Lenzing von dieser Schließung betroffen sein wird, scheint für den Zentralbetriebsrat Roland Feusthuber schon so gut wie fix.
Im Portugal werde billiger produziert, die deutschen Standorte zu schließen, sei politisch schwierig, so der Betriebsrat.
Höchstdeutschland allerdings beruhigt vorerst noch.
Derzeit gäbe es noch keinen Schließungsbeschluss für irgendeinen der vier Standorte, die Entscheidung werde aber bis spätestens Jahresende fallen.
Gewerkschaft und Betriebsrat der Austria-Faserwerke haben auf jeden Fall schon einen Sozialplan fix und fertig in der Tasche.
Donnerstag oder Freitag soll es zu ersten Gesprächen zwischen Höchstmanagern und dem Betriebsrat kommen.
Sehr herzlich dürfte das Klima bei diesen Gesprächen allerdings nicht sein, denn die Belegschaft der Faserwerke und deren Vertreter haben erst heute durch unseren Anruf erfahren, dass sie nun zur Gänze zu Höchst gehören, der Verkauf als über die Bühne gegangen ist.
Sollte das Werk, wie vom Betriebsrat befürchtet, tatsächlich geschlossen werden, sind die Aussichten für die 120 Mitarbeiter eher trist.
Denn die Lenzing AG, größter Arbeitgeber der Region, lässt das Unternehmen derzeit selbst auf Einsparungsmöglichkeiten durchleuchten, ein Personalabbau ist nicht ausgeschlossen.
Neue Arbeitsplätze werden für die Mitarbeiter der Austria-Faser-Werke da kaum zu finden sein.
Nach diesen düsteren Aussichten für die Lansing AG kommen wir in einem nächsten Beitrag noch einmal zum Thema Wetter.
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien ist derzeit Gastgeber für eine Konferenz über neue Nutzungsmöglichkeiten der teuren Wetterdaten.
Schöner wird es dadurch nicht, aber genauer.
Wettersatelliten liefern derzeit im Halbstundentakt Bilder
von verschiedenen Höhenschichten unserer Atmosphäre an die 17 Mitgliedstaaten der EumetSat, das ist die europäische Wettersatellitenbetreiberorganisation.
Seit drei Jahren ist da auch Österreich dabei mit der Hohenwarte.
Aus dem Fernsehen kennen sie das EumetSat Bild und im Radio erzählt zum Beispiel Andreas Thiesner, was er in seiner Redaktion am Bildschirm ausgewertet hat.
Diesmal berichtet er von der EumetSat-Konferenz, die in Wien stattfindet.
Gerade die Satellitentechnik soll in den nächsten Jahren in der Umwelt- und Klimaforschung entscheidende Fortschritte bringen.
Für den Direktor der EUMETSAT Dr. Tilman Mohr sind aber noch entscheidende Hürden zu überwinden.
Zunächst einmal müssen wir die gegenwärtige Meteosat-Generation abwechseln durch eine Generation, die erhebliche Verbesserung
mit sich bringt, das ist die zweite Meteosat-Generation.
Wir haben mit diesem Programm vor zwei Jahren begonnen und wir werden den ersten Satelliten dieser zweiten Generation im Jahre 2000 starten.
Wesentliche Verbesserungen sind die folgenden.
Im Moment liefert der Meteosat-Satellit aus drei Spektralbereichen Information.
Aus dem sichtbaren Infrarot- und Wasserdampfbereich, das heißt, wie wir als Satellitenmetrologen sagen, aus drei Kanälen.
Und wir werden mit der zweiten Generation in der Lage sein, Informationen aus zwölf Kanälen zu liefern.
Das heißt eine erhebliche Verbesserung der Daten.
Und daraus lassen sich die Temperaturen in allen Höhenschichten ableiten.
Auch wird es zum Beispiel möglich sein, das stratosphärische Ozon lückenlos zu messen.
Damit ist es möglich, weitere Fragestellungen, die über die operationelle Meteorologie, das heißt über den täglichen Wettervorhersagedienst hinausgehen, zu beantworten.
Nämlich wir sind in der Lage, uns an der globalen Klimaüberwachung zu beteiligen.
Das ist ein Aspekt, den Europa bisher nur sekundär wahrgenommen hat, aber wir müssen und unsere Mitgliedsländer haben das auch so beschlossen, uns beteiligen und das ist durch die zweite Generation machbar.
Eine 15-minütige Bildfolge wird angepeilt, momentan gibt es alle 30 Minuten neue Satellitenbilder und die höhere zeitliche Auflösung wird besonders die Katastrophenvorhersage verbessern.
Stellt sich die Frage, kann ein kleines Land wie Österreich in diesem Hochtechnologiebereich überhaupt mithalten?
Dazu Dr. Tilman Mohr.
Österreich kann voll mithalten, sowohl was die wissenschaftliche Seite anbelangt, was die operationelle Seite anbelangt, als auch was die finanzielle Seite anbelangt.
Und ich möchte nochmal wiederholen, dass natürlich auch interessant ist für die österreichische Weltraumindustrie, sich an einem solchen Programm zu beteiligen, weil gewisse Rückflüsse über Aufträge dann in die nationale Weltraumindustrie stattfinden.
So ist es zum Beispiel einer Firma in Wien schon gelungen, sich bei Almeza dem Softwarebereich erfolgreich zu profilieren.
Und zum Abschluss geht's jetzt ins Kino.
Der amerikanische Science-Fiction-Thriller Independence Day hat allein in den USA schon mehr als 740 Millionen Schilling eingespielt.
Das ist fünfmal so viel, als er gekostet hat.
Der deutsche Regisseur Roland Emmerich schildert die Vernichtung riesiger UFOs, die die Welt zu zerstören drohen.
Hans Langsteiner stellt Independence Day in seinen Beitrag in die Tradition des Science-Fiction-Films.
Sie waren schon einmal da.
In den 50er Jahren symbolisierten fliegende Untertassen im Kino gleich serienweise Atomangst und die Furcht vor kommunistischer Unterwanderung.
In den 60er Jahren änderte sich das Bild.
Einer neuen Generation von Kinogehern erschien das Fremde nicht länger als Bedrohung, sondern als verlockende Herausforderung.
Stanley Kubricks 2001 Weltraum-Odyssee erlebte er nicht zufällig 1968, im Geburtsjahr der Jugendrevolte, ihre Premiere.
wurde der erste Beweis für die Existenz von bewusstem, intelligentem Leben außerhalb der Erde entdeckt.
Fortan hatte sich das gesellschaftliche Klima gewandelt, auch und gerade im Science-Fiction-Film.
Freundliche Fremdlinge verhalfen den Menschen zu gar nicht unheimlichen Begegnungen der dritten Art, mischten sich als ETs unter Kinder und forchten poppig-bunte Sternenkriege aus.
Jetzt sind wir scheinbar wieder in den 50er Jahren gelandet.
Die Ufos des Roland Emmerich sind außer unbegründet feindzählig nur eins, riesengroß.
Wir schätzen den Durchmesser auf über 550 Kilometer und das Volumen entspricht ungefähr einem Viertel der Größe unseres Mondes.
Was um Gottes willen ist das?
Warum jetzt, nach dem Ende des Kalten Krieges, anonyme Feindseligkeit wieder attraktiv für ein Millionenpublikum geworden ist, darüber mag Regisseur Emmerich nun gar nicht nachdenken.
Wir haben die Regel aufgestellt, dass wir nur das machen, was wir selbst gern sehen würden.
Wir reflektieren nicht allzu viel, wie andere darüber denken könnten.
Wir lassen uns einfach Geschichten einfallen, die wir im nächsten Sommer, Freitagnacht, gern sehen würden.
Große Analysen etwa darüber, warum die Aliens jetzt böse sind, bringen die Sache nicht viel weiter.
Es ist doch nur ein Film.
Dem unbestreitbaren Erfolg an der Kinokasse steht ebenso unbestreitbar das Misstrauen der Kritik gegenüber.
So gut wie alle ernstzunehmenden Rezensenten konnten der aus Kassenschlagern wie Alien und Top Gun humorfrei geklitterten Independence-Day-Geschichte wenig bis nichts abgewinnen.
Dabei benutzen Sie dieses Signal, um Ihre Bewegung zu koordinieren.
In ungefähr sechs Stunden wird das Signal verschwinden und der Countdown ist vorbei.
Und dann was?
Schachmatt.
Vor solcher Gefahr schützen nur die höchsten Retter.
Der amerikanische Präsident himself besteigt bei Emmerich ein Kampfflugzeug, um die Welt zu retten.
Roland Emmerich.
Ich bin eigentlich relativ stolz, dass ich einen patriotischen Film gedreht habe, wo kein Araber, kein südamerikaner oder deutschsprachiger Terrorist als Opfer hergenommen wird.
politisch korrekte Aliens.
Wir werden nicht ohne zu kämpfen vergehen.
Wir werden überleben.
Wir werden weiterleben.
Heute feiern wir gemeinsam unseren Independenz-
Für die Menschheit mag dieser 4.
Juli, an dem hier auf der Leinwand das letzte Riesen-Ufo im Feuerball verglüht, vielleicht ein großer Tag sein.
Für's Kino ganz bestimmt nicht.
Aber es ist eh nur ein Film.
Und der läuft in dieser Woche in Österreich an.
Und jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die Verhandlungen über eine Reform der Werkvertragsregelung sind festgefahren.
Nachdem sich Sozialminister Hums und Familienminister Bartenstein gestern zu keiner Einigung durchringen konnten, soll die Lösung des Problems heute an die Regierungsspitze delegiert werden.
Vizekanzler Schüssel sagte, er warte nun auf Vorschläge der SPÖ.
Die Inflation hat sich im August verlangsamt.
Der Verbraucherpreisindex weist für August 1996 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres eine Steigerungsrate von 1,8 Prozent auf.
Im Juli lag die Rate noch bei 1,9 Prozent.
Europäische Union Die Europäische Kommission besteht auf die volle Umsetzung des britischen Schlachtprogramms zur Ausrottung der Rinderseuche BSE.
Ein Kommissionssprecher sagte in Brüssel, dies habe Agrarkommissar Franz Fischler bei einem Treffen der europäischen Landwirtschaftsminister deutlich gemacht.
Zuvor hatte der britische Landwirtschaftsminister Douglas Hock eine wissenschaftliche Studie präsentiert, nach der BSE auch ohne Sondermaßnahmen bis zum Jahr 2001 ausgerottet werden könnte.
Bosnien-Herzegowina.
Die Auszählung der Stimmen für das bosnische Staatspräsidium hat sich etwas verzögert.
Grund dafür seien vor allem technische Probleme, erklärte die OSZE, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.
Nach Teilergebnissen liegen erwartungsgemäß der muslimische Präsident Izetbegovic, der serbische Parlamentspräsident Kaschnik und der Kroate Subac in Führung.
Jetzt noch ein Blick auf das Wetter heute Nachmittag.
Zeitweise Sonne, vor allem im Westen und im Süden, sonst meist bewölkt und vereinzelt Nieseln oder leichter Regen, besonders im Alpenvorland sowie in der Obersteiermark.
Die Höchstwerte erneut nur zwischen 12 und 17 Grad.
Damit hat das Mittagschanal vom 17.
September 1996 ausgespielt.
Ernst Weinisch war sendungsverantwortlicher Regisseur, Rainer Kaiser Tontechnik und am Mikrofon Hubert Arne Mellissen.
Die ÖVP hat für Europa ein soziales Manifest erarbeitet und präsentiert. Dazu ist der Vorsitzende der CDU/CSU im deutschen Bundestag Wolfgang Schäuble nach Wien gekommen. Gleichzeitig fungiert er als Wahlhelfer vor der nahenden Europawahl. Einblendung: CDU Wolfgang Schäuble.
Mitwirkende:
Bornemann, Dieter [Gestaltung]
, Schäuble, Wolfgang [Interviewte/r]
Datum:
1996.09.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Parteien / ÖVP
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EU
;
Wahlen
;
Konservative
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Reden und Ansprachen
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Vor 3 Tagen haben die Bürger Bosniens erstmals seit dem Krieg gewählt. Ein definitives Ergebnis ist weiterhin nicht vorhanden. Bisher ist ein Teil der Stimmen zur Wahl des kollektiven Staatspräsidiums ausgezählt. Von den Parlaments- und Kommunalwahlen liegen keinerlei Ergebnisse vor.
Mitwirkende:
Lininger, Christian [Gestaltung]
Datum:
1996.09.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Wahlen
;
Regierung
;
Ethnie
;
Reportage
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bosnien-Herzegovina
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In New York beginnt die 51. Vollversammlung der Vereinten Nationen. Die 185 Mitgliedsstaaten müssen sich mit einschneidenden Reformen auseinandersetzen. Die UNO steckt in der schwersten Finanzkrise ihrer Geschichte. Weiteres Thema ist die umstrittene Erweiterung des Sicherheitsrates. Bis Jahresende muss ein neuer Generalsekretär gewählt werden. Die USA stehen dabei in Opposition zum aktuellen Generalsekretär Boutros Ghali.
Mitwirkende:
Webhofer, Klaus [Gestaltung]
Datum:
1996.09.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
United Nations Organization
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Konferenz
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Wahlen
;
Diplomatie
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Außenpolitik
;
Sicherheit
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Diskussion
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Mitte der 80er Jahre hatte die spanische Polizei Anschläge gegen ETA-Terroristen durchgeführt. Dabei kamen 28 Menschen ums Leben. Nun soll der Geheimdienst ein medizinisches Experiment durchgeführt haben, bei dem ein Obdachloser gestorben ist.
Mitwirkende:
Manola, Josef [Gestaltung]
Datum:
1996.09.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Exekutive
;
Terror
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Tod
;
Sicherheit
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Regierung
;
Skandal
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Spanien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Belegschaft der Hallein-Papier hat für 11.00h ein Betreibsversammlung angesetzt. 150 Mitarbeiter sollen demnach von der Kündigung bedroht sein. Zuvor wurde mit den Angestellten noch ein Solidarpaket beschlossen. Der Aufruhr ist groß. Interview: GPA Siegfried Pichler, Interview. Gewerkschafter Gerald Hirss-Werdisheim.
Mitwirkende:
Schausberger, Bernhard [Gestaltung]
, Pichler, Siegfried [Interviewte/r]
, Hirss-Werdisheim, Gerald [Interviewte/r]
Datum:
1996.09.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Arbeitnehmerverbände
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Industrie
;
Diskussion
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Interview
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Salzburg
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Wetterdynaik in Wien ist Gastgeber für eine Konferenz über neue Nutzungsmöglichkeiten für teure Wetterdaten. Wettersatelliten liefern im Halbstundentakt Bilder von verschiedenen Höhenschichten der Atmosphäre. Interview: EUMETSAT Tillmann Mohr.
Mitwirkende:
Tiesner, Andreas [Gestaltung]
, Mohr, Tillmann [Interviewte/r]
Datum:
1996.09.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Natur
;
Technik
;
Klima und Wetter
;
Interview
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Konferenz
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Ingenieurswissenschaften
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Kontinente / Europa
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der amerikanische Science-Fiction-Thriller "Independance Day" hat allein in den USA 740 Millionen Schilling eingespielt. Der deutsche Regisseur Roland Emmerich schildert die Vernichtung riesiger UFOs. Einblendung: diverse Ausschnitte Science-Fiction-Filme, Einblendung: Filmausschnitt "Independence day", Einblendung: Regisseur Roland Emmerich.
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Emmerich, Roland [Interviewte/r]
Datum:
1996.09.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Spielfilm
;
Militär
;
Vorschau
;
Pressekonferenz
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
USA - Vereinigte Staaten von Amerika
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten