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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Freitag, der 11.
August, ist heute.
Durch das Mittagsjournal begleitet sie Udo Bachmeier.
Das Themenangebot dieser kommenden knappen Stunde, Aufatmen im Nahen Osten.
Israel und die BLO sind sich um die Zukunft des Westjordanlandes weitgehend einig.
Aber auch mögliche neue Gefahr in Nahost.
Verstärktes Konfliktpotenzial besteht zwischen dem Iran und dem Irak und Jordanien, wohin sich enge Verwandte Saddam Husseins abgesetzt haben.
Thema Ex-Jugoslawien.
Der Flüchtlingsstrom nach dem kroatischen Blitzkrieg gegen die Krainer reißt nicht ab.
Racheaktionen serbischer Flüchtlinge an Kroaten in der Vojvodina.
Mögliches Massengrab in der früheren Unschutzzone Srebrenica entdeckt.
Amnesty spricht von Massenerschießungen.
Österreich-Schwerpunkt hier der Niedergang der Austria-Tabak-Tochter HTM.
Auf politischer Ebene hat sich dazu ein Disput zwischen F-Chef Haider und Finanzminister Staribach entwickelt.
Wir untersuchen darüber hinaus die wirtschaftlichen Folgen des HTM-Debakels.
Ein Gipfel der Autobranche in Bonn, intensive Debatte in Italien zur Serie an Vergewaltigungen, sowie Hürlimanns groteske Jelzins Koffer in Telvs, das sind einige der weiteren Themen dieses Mittagsschonals, das jetzt mit einer Meldungsübersicht von Georg Schallgruber beginnt.
Es liest Josef Fenzl-Chnatek.
Nahe Osten.
Über die Ausweitung der palästinensischen Autonomie auf das israelisch besetzte Westjordanland wurde nach Marathonverhandlungen Einigung erzielt.
Zuletzt konferierten in Tabar, einem luxuriösen Badeort in Ägypten, der israelische Außenminister Peres und PLO-Chef Arafat.
Einzelne Streitpunkte müssen noch von Kommissionen geklärt werden.
Geplant ist, dass der Vertrag am 13.
September in Washington unterzeichnet wird.
Am Sonntag wird sich die israelische Regierung damit auseinandersetzen.
Aus Angst vor Anschlägen hat die israelische Armee die Sperre des Gazastreifens bis zum Sonntag verlängert.
Protestaktionen jüdischer Siedler dauern an.
Südlich von Jerusalem wurde wieder ein Hügel besetzt.
Vereinte Nationen
Der Sicherheitsrat hat Kroatien aufgefordert, alle militärischen Aktivitäten in der Krajina einzustellen und die Rechte der serbischen Bevölkerung zu achten.
Die Übergriffe von kroatischen Soldaten auf UNO-Personal wurden verurteilt.
Die bosnischen Serben sollen den internationalen Hilfsorganisationen umgehend Zugang zu jenen Menschen gewähren, die aus den ehemaligen UNO-Schutzzonen Srebrenica und Džepa vertrieben worden sind.
Kroatien.
Präsident Tudjman hat berichtet, dass bei der Offensive gegen die Krainer etwa 150 kroatische Soldaten ums Leben gekommen seien.
Über die Zahl der Toten und der Verwundeten auf serbischer Seite liegen keine Erkenntnisse vor.
Die kroatische Armee verwehrt UNO-Beobachtern und westlichen Hilfsorganisationen weiterhin den Zugang in die Kampfgebiete.
Zum Thema Balkan-Konflikt verhandeln morgen der nationale Sicherheitsberater von Präsident Clinton und der russische Außenminister Kozyerew.
Jordanien, Irak.
Die Flucht zweier Töchter und zweier Schwiegersöhne von Staatschef Saddam Hussein nach Amman sorgt für Spannungen zwischen den beiden Ländern.
Nach Jordanien abgesetzt haben sich der irakische Industrieminister und sein Bruder, der bisherige Kommandant der Präsidentengarde.
Sie sind mit zwei Töchtern Husseins verheiratet.
Alle vier haben in Amman politisches Asyl erhalten.
Ein Sohn Saddam Husseins verlangte gestern in einer kurzen Unterredung von König Hussein die Auslieferung.
König Hussein von Jordanien lehnte ab.
Jordanien wird mit Nachdruck von den USA unterstützt.
Präsident Clinton sprach von echtem Mut des jordanischen Monarchen.
Die USA würden, sollte die Sicherheit des Landes bedroht sein, zu Jordanien halten und es schützen, ergänzte Clinton.
Das Verteidigungsministerium in Washington hat einige Truppenbewegungen irakischer Eliteeinheiten registriert.
Es ist allerdings unklar, ob dies mit der Affäre zusammenhängt.
USA.
Zwei Männer wurden nach dem Anschlag auf ein Hochhaus in Oklahoma City formell unter Anklage gestellt.
Im April sind bei dem Attentat etwa 170 Menschen ums Leben gekommen.
Den mutmaßlichen Bombenlegern droht die Todesstrafe.
Der Prozess beginnt innerhalb von sechs Monaten.
Zwischen Präsident Clinton und der Tabakindustrie bahnt sich eine neue Auseinandersetzung ab.
Clinton will den Zigarettenverkauf an Jugendliche verbieten.
Die Tabakindustrie spricht von einer schleichenden Prohibition durch die Hintertür.
Deutschland.
Bis zum Jahre 2000 sollen Autos auf dem Markt sein, die drei Liter verbrauchen.
Auf dieses Konzept verständigten sich in Bonn die Ministerpräsidenten von drei Bundesländern und Vertreter von vier Automobilkonzernen.
Der schon jetzt sparsame Dieselmotor soll weiter technisch verbessert werden.
Österreich.
Austria-Tabak-Generaldirektor Beppo Mauhardt ist sich im Zusammenhang mit der Krise von Het Tiroli Amaris keiner Schuld bewusst.
Diese Ansicht erneuerte Mauhardt vor der heute Nachmittag stattfindenden Hauptversammlung.
Er fühle sich vielmehr als politisches Opfer.
Die Austria Tabak könne auf eine lückenlose Erfolgsbilanz verweisen, sagte Mauhardt.
Bei der Hauptversammlung wird voraussichtlich der gesamte Vorstand der Austria Tabak abgelöst.
Von den 1300 Arbeitsplätzen bei HTM können nicht alle gehalten werden.
Um die Zukunft der österreichischen Wälder zu sichern, experimentieren Fachleute mit gleichsam exotischen Bäumen, die in Österreich nicht heimisch sind.
Es gilt, die zu erwartende Klimaumstellung zu bewältigen.
Die Niederschlagsmengen sinken, die Durchschnittstemperaturen steigen.
Experten versuchen, Bäume aus Balkanregionen oder aus dem Nahen Osten zu kultivieren, etwa Zedern, Platanern und die türkische Haselnuss.
Auch im Obstbau versucht man schon jetzt, sich auf die geänderten Klimabedingungen einzustellen.
Zwölf Uhr und sechs Minuten war es soeben zum Wetter.
Manfred Meixner mit recht sonnigen Aussichten fürs Wochenende.
Ja das stimmt, am Wochenende erwarten uns Sonnenschein und recht hohe Temperaturen.
Im Großteil Österreichs ist die Luft sehr trocken, nur im Westen wird sie allmählich etwas feuchter und damit steigt hier auch die Wahrscheinlichkeit für Gewitter.
Wie sieht es jetzt in Österreich aus?
In allen Landeshauptstädten ist es heiter.
Hier die aktuellen Temperaturen.
Wien und Eisenstadt 25°C, St.
Pölten 23°C, Linz und Salzburg 25°C, Innsbruck 23°C, Bregenz 21°C und Graz und Klagenfurt 24°C.
Heute Nachmittag bleibt es meist sonnig, nur in Varelberg sind gegen Abend einzelne Gewitter möglich.
Die Temperaturen erreichen noch 25 bis 30 Grad.
Die kommende Nacht wird wieder recht frisch, es kühlt auf 18 bis 13 Grad ab, in einigen Tälern sowie im Mühl- und Waldviertel bis 7 Grad.
Morgen Samstag scheint wieder die meiste Zeit die Sonne, nun Vorarlberg und Tirol ziehen ab und zu Wolken durch und hier sind am Nachmittag ein paar Wärmegewitter zu erwarten.
Die Höchstwerte liegen auch morgen zwischen 25 und 30 Grad, in 2000 Meter Höhe zwischen 11 im Osten und 15 Grad im Westen.
Und ganz ähnlich auch der Sonntag, also viel Sonne und Temperaturen meist zwischen 25 und 29 Grad.
In Vorarlberg und Tirol werden die Gewitter am Nachmittag häufiger, einzelne Gewitter sind dann auch in Salzburg und Oberkärnten möglich.
12 Uhr und 8 Minuten.
Erstes Thema die Situation nach der Großoffensive Kroatiens gegen die Kriener.
Nach der Flucht von mehr als 100.000 Menschen aus dem von den Kroaten zurückeroberten Gebiet ist die frühere Mehrheitlich von Serbenbewohnt der Region nahezu entvölkert.
Gestern sind die letzten paar tausend Kriener Serben in Richtung Serbien aufgebrochen.
Ein Teil dieser Flüchtlinge, die sich aus ihren zerstörten Orten auf den Weg gemacht hatten, waren unterwegs Schmähungen, Demütigungen und auch Gewaltexzessen seitens kroatischer Zivilisten ausgesetzt.
Die kroatische Polizei sah zu, außer es näherten sich UNO-Beobachter.
Nicht zuletzt wegen dieser Übergriffe wurde Kroatiens Präsident Tudjman in einer ungewöhnlich scharfen Erklärung des UNO-Sicherheitsrates ermahnt, die serbischen Flüchtlinge vor weiteren Übergriffen zu schützen.
Unterdessen ist kein Ende des Elends abzusehen, das durch die im Balkan-Konflikt bisher größte Fluchtwelle entstanden ist.
Christian Lieninger mit Informationen aus Zagreb.
Das Flüchtlingsdrama in der Nordkraine nähert sich langsam seinem Ende.
Nach Angaben von UNO-Beobachtern verlassen nun auch die letzten jener Serben, die südlich der Stadt Lina festgesessen sind, die Gegend.
In Autos und auf Traktoren ziehen sie quer durch Kroatien in einem langsamen, endlosen Zug.
Die Straßen, auf denen die Serben Kroatien verlassen, sind von der Polizei weiterhin für den normalen Verkehr abgeriegelt.
Die Polizisten haben die Anweisung, Übergriffe kroatischer Zivilisten auf dem Flüchtlingszug zu verhindern.
Dass sie diesem Befehl nicht immer nachkommen, hat er sich allerdings erst gestern in der Stadt Cisak gezeigt.
Als aufgebrachte Kroaten mehrere hundert Serben aus ihren Autos zerrten und verprügelten, schaute die Polizei zu.
Und auch in der Nacht auf heute dürfte es weitere Übergriffe gegen Flüchtlinge gegeben haben.
Diesmal begangen vom kroatischen Polizisten selbst.
Die UNO konnte gestern noch beobachten, wie in der Gegend um Kliener Flüchtlinge verprügelt wurden.
Dann wurde die Region für die UNO gesperrt.
Als die UNO-Beobachter heute früh wieder zurückkehren durften, fanden sie die Leiche eines Flüchtlings.
Der Mann war von hinten erschossen worden.
Wenn vielleicht noch heute die letzten Flüchtlinge die Gegend um China verlassen haben werden, dann wird es kaum mehr einen Serben in der Karina geben.
Doch die Spirale der Vertreibung dreht sich weiter, von einem Staat des früheren Jugoslawiens in der nächsten.
So berichtet das UNO-Flüchtlingshilfswerk, dass die serbischen Flüchtlinge aus der Karina nun Kuraten und Moslems aus Banja Luka in Bosnien vertreiben.
Und die kuratischen Zeitungen schreiben heute, dass es auch in der Vojvodina in Serbien neue Vertreibungen von Kuraten gibt.
Die UNO zieht sich unterdessen aus der Konfliktzone zurück.
Der UNO-Sondergesandte für Ex-Jugoslawien, Yasushi Akashi, bestätigte heute seine Ankündigung von gestern, dass vermutlich der größte Teil der UNO-Soldaten aus Kroatien abgezogen werde.
Die Entscheidung darüber sei inzwischen gefallen, sagte Akashi in der Früh.
Krieg gebührt Hass und Hass wiederum Hass, die Spirale von Gewalt und Rache dreht sich weiter.
Ein Teil jener auf ihrer Flucht aus der Carina G. Demütigten hat sich nun an Kroaten gerecht, die als Minderheit in der zu Rest-Jugoslawien gehörenden Vojvodina leben.
Serbische Flüchtlinge vertreiben nun ihrerseits Angehörige der anderen verhassten Volksgruppe.
Veronika sei informiert.
Novi Banovci, ein Bauerndorf in der Vojvodina.
Wie so viele hier ist es gemischt.
Serben und Kroaten, einige Ungarn und Slowaken leben in Novi Banovci.
An einem Einfamilienhaus steht, mit blauem Autolack aufgesprüht, besetzt Milan Plavsic.
Aus dem Giebel hängt eine serbische Fahne.
Flüchtlinge aus der Krajina ziehen durch die Dörfer der Vojvodina und werfen die kroatischen Bewohner aus ihren Häusern.
Die Männer der geschlagenen Krajina-Truppe haben oft noch Waffen.
Alle sind verbittert und wütend.
Die Sozialdemokratische Liga der Volvo-Diener hat in zwei Tagen 20 gewalttätige Vorfälle registriert.
In vielen Dörfern verstecken sich die Kroaten, um nicht Opfer der Rache zu werden.
Andere nehmen freiwillig Kreiner Serben auf, in der Hoffnung, dann vor Übergriffen sicher zu sein.
Gieberitzer, ein rein kroatisches Dorf, haben die Kreiner Serben zur Gänze gesäubert.
Die Polizei der nahegelegenen Stadt Schied hat noch nicht eingegriffen.
Viele von diesen Flüchtlingen gehören zu dem Teil des Drecks, der auf der Fahrt durch Kroatien bombardiert, mit Steinen beworfen und bespuckt worden war.
Sie bekommen von der radikalen Partei Serbiens Listen, nach denen sie dann die kroatischen Häuser aussuchen, aber auch serbische, die als Gegner der Radikalen gelten.
Ihr Anführer Wojslaw Szeszel plädierte dafür, jedes Haus, jede Wohnung, die einen nicht serbischen Namen trage, solle von den Flüchtlingen besetzt werden.
Das Dorf Novi Banovci war von den pogromartigen Ausstreitungen deswegen so stark heimgesucht, weil hier am Samstag die Kroaten den Fall von Knien gefeiert hatten.
Der kroatische Blitzkrieg gegen die Krainer hat in den Augen der Weltöffentlichkeit das Leid jener nahezu vergessen lassen, die in Ostbosnien Opfer der bosnischen Serben geworden sind.
Die Vertreibung der Bevölkerung aus den UNO-Schutzzonen Srebrenica und Scepa hatten tage- und wochenlang die Schlagzeilen beherrscht.
Rund 40.000 Menschen mussten aus den beiden Moslem-Enklaven fliehen.
Die Zahl der Toten und Ermordeten ist nicht bekannt.
Eine hohe Dunkelziffer wird befürchtet.
Und schlaglichtartig wird die Aufmerksamkeit der Medien nun wieder aufs Repre-Nizza gelenkt.
So sollen die Eroberer der früheren Schutzzone ein Massengrab geschaufelt haben.
Ein US-Spionageflugzeug lieferte Aufnahmen von frischen Erdarbeiten neben einem Fußballstadion, in dem nach der Einnahme der Enklave tausend muslimische Männer festgehalten worden waren.
Das Schlimmste wird befürchtet.
Eine Vertreterin von Amnesty International in Großbritannien berichtete von Exekutionen in Srebrenica.
Aus London ein Bericht von Claudia Neuhauser.
Das Massenblatt Daily Mail widmet seine Titelseite heute genauso wie die Londoner Times dem Massaker von Srebrenica.
Zur Luftaufnahme des American State Department über mögliche Massengräber nimmt heute auch Amnesty International hier in London Stellung.
Die Sprecherin von Amnesty Judith Arenas spricht von 4.000 vermissten Personen seit der Erstürmung der muslimischen Enklave durch die Armee der bosnischen Serben.
Und wir haben Fälle von 4.000 Menschen, die verblieben sind oder durch das gesamte Treffen von Srebrenica verschwunden sind.
was uns sehr beklagt.
Augenzeugen haben Amnesty berichtet, dass die Menschen aus Srebrenica in zwei größeren Gruppen geflüchtet seien.
Eine Gruppe, die durch den Wald flüchten wollte, sei von muslimischen Soldaten begleitet worden, dass sich darunter auch politische Führer und deren Verwandte befunden hätten.
Die bosnisch-serbische Armee hätte viele Moslems schon vor ihrer Gefangennahme aus dem Hinterhalt erschossen, einen anderen Teil dann später.
Wir wissen, dass es zwei Gruppen von Menschen gab, die aus Srebrenica fliehen, eine Gruppe,
Sie fliehen durch die Wälder, verfolgt von Soldaten.
Sie waren gefährdete Zivilisten.
Menschen, die sich mit politischen Leadern in der Stadt befassten usw.
Wir wissen, dass sie von den bosnischen Serb-Armeen getötet wurden.
Amnesty hat auch Augenzeugenberichte von den Misshandlungen, denen die andere Gruppe flüchtender Moslems durch die bosnischen Serben ausgesetzt war.
Judith Arenas berichtet von einer Gruppe von Moslems, die sich in eine aufgelassene Fabrik in der Nähe Srebrenicas geflüchtet hätte.
Auch darunter seien politische Führer gewesen, die nach ihrer Entdeckung durch bosnisch-serbische Soldaten auf ein Feld geführt worden wären.
Dann hätten die anderen Gefangene Schüsse gehört und bei ihrer Flucht über das Feld die toten Männer mit zum Teil aufgeschlitzten Hälsern gesehen.
Details von politischen Leadern, von muslimischen politischen Leadern in Srebrenica, wurden weggenommen.
Und dann wurden Schüsse gehört, in einem nahen Feld.
Nachdem die Leute über den Feld gegangen sind, waren die Körper dieser Männer liegen, einige von denen hatten ihre Brust geschnitten.
Also muss ich sagen, wir sind...
Amnesty International rechnet mit dem Schlimmsten und verlangt Zugang zum Gebiet rund um Srebrenica.
Aber genauso wie das Rote Kreuz hat auch Amnesty bisher von den bosnischen Serben keine Erlaubnis dazu erhalten.
Die Massaker können also nur vermutet werden, aber bis jetzt kann man nichts beweisen.
12 Uhr 16, Informationen aus Österreich.
Um 17 Uhr heute Nachmittag tritt die Hauptversammlung der Austria-Tabak zusammen.
Dabei soll, wie berichtet, der gesamte Vorstand abgelöst werden.
Generaldirektor Beppo Mauhardt hat dafür kein Verständnis, trotz der, wie er gestern in der ZIB2 formulierte, großen Probleme von Head Tirole Amares.
Er habe nicht falsch gehandelt, betonte Mauhardt, er sei ganz sicher ein politisches Opfer.
Mit dieser Verteidigungslinie findet Mauhard allerdings unter den Politikern verschiedener Couleurs wenig Zustimmung.
Gisela Hopfmüller fasst zusammen.
Als wessen politisches Opfer er sich fühlt, das hat Austria-Tabak-Generaldirektor Mauhardt bisher nicht im Detail erläutert.
Und nachdem er uns auch heute kein Interview geben wollte mit dem Hinweis, nicht vor der Hauptversammlung, bleiben nur Vermutungen.
Fühlt sich Mauhardt von seiner eigenen Partei, der SPÖ, verlassen, trotz langjähriger Freundschaft mit Kanzler Wranicki?
Oder glaubt Mauhardt ein politisches Opfer der ÖVP zu sein?
Für SPÖ-Bundesgeschäftsführer Josef Tschapp jedenfalls ist Mauhardt kein Opfer.
Absolut nicht.
Hat ihn eigentlich die SPÖ fallen lassen, dass das möglich ist, dass jetzt so ein mächtiger Manager abgelöst wird?
Das hat mit der SPÖ insofern nichts zu tun, weil es hat ihm ja niemand vorgeschlagen, dass er sich in dieses Risikoprojekt mit seinem Konzern engagiert und das war wirtschaftlich kein Erfolg.
Das hat zu diesen öffentlichen Diskussionen geführt und es ist jetzt die Sache der zuständigen Organe, die entsprechenden Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.
Also das ist ein ganz normaler Vorgang in einem Betrieb, in einem Konzern und hat mit der Politik überhaupt nichts zu tun.
Ja, es ist ja nicht irgendeine Firma.
Es ist ja eine Firma, die, dadurch sie zu 100 Prozent den Staatsbesitz ist, auch durchaus eine politische Frage ist.
Der Verlust ist ja auch nicht irgendein Verlust.
Und das wird wahrscheinlich zu diesen Diskussionen in den zuständigen Organen geführt haben.
sagt Josef Zschapp im Gespräch mit Wolfgang Fuchs.
ÖVP-Wirtschaftsminister Dietz legt Wert auf die Feststellung, es geht nicht um politischen Handel.
Generaldirektor Mau hat es sicher kein politisches Opfer und er ist auch keine Bedienung zu einer Zustimmung der ÖVP, weil die ÖVP keine Zustimmung gibt.
Die offensichtlich jetzt getroffene Entscheidung über die Ablöse ist für mich ausschließlich eine Entscheidung der Unternehmensorgane und des Eigentümers und diese Entscheidung
wird von der österreichischen Volkspartei zur Kenntnis genommen und mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Es gibt Überlegungen, dass Finanzminister Staribach über den Aufsichtsrat schon früher von den HTM-Verlusten gewusst haben müsste.
Wie sehen Sie die Verantwortung von Finanzminister Staribach?
Dazu möchte ich nicht Stellung nehmen.
Das sind Gerüchte und ich glaube, dass man das von außen nicht beurteilen kann.
Auch die grüne Abgeordnete Theresia Stoisitz kann Mauharts Opferthese nichts abgewinnen.
Pepper Mauhart ist bestimmt kein politisch Verfolgter, sondern hat als Manager versagt.
Und das muss er wohl zur Kenntnis nehmen, dass er hier gefordert war als ein Konzernchef und als solcher hat er ganz eindeutige Fehler begangen und dafür hat er die Konsequenzen zu tragen.
Das heißt, für die Ablösung sind Sie auf jeden Fall.
Ich bin dafür, das genau zu prüfen.
Und der Minister Dr. Staribacher hat ja alle Entscheidungsgrundlagen.
Und wenn er zum Schluss kommt, dass der oberste Chef, in dem Fall der Dr. Mauhardt, hier jetzt auch persönlich Verantwortung hat, dann muss er auch die Konsequenzen tragen.
Und die Ablösung ist die härteste aller Konsequenzen.
sagt Theresia Stoisitz.
Der Budgetsprecher des liberalen Forums Hans-Peter Haselsteiner findet, durch ein spektakuläres Köpferrollen im ATW-Vorstand beweise Finanzminister Staribacher noch lange keine Unternehmerqualitäten.
Informationen und Reaktionen zur Chaosa HTM und ATW, zusammengefasst von Gisela Hopfmüller.
Und wir bleiben beim Thema.
Der einzige Politiker, der ATW-Generaldirektor Beppo Mauhardt heute verteidigt hat, ist freiheitlichen Chef Jörg Haider.
Er kritisiert dagegen scharf Finanzminister Andreas Starrybacher.
Der wiederum wehrt sich.
Robert Stoppacher und Herbert Huter berichten.
Nicht Austria-Tabak-Chef Beppo Mauhort, sondern der Finanzminister Andreas Staribacher ist für freiheitlichen Chef Jörg Haider der böse Bube im Poker um die HTM.
Bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt richtete Haider heute schwere Vorwürfe an die Adresse der Politiker.
Konsequenzen für das Management gibt, dann bitte umfassende Konsequenzen.
Dann muss nicht nur Mauhardt und seine Vorstände gehen, sondern dann hat auch selbstverständlich Staribacher als seinerzeitiges Prüfungsorgan, der sich noch in seiner Zeit als Minister in die Prüfungen eingeschaltet hat durch seinen Herrn Hofer am 12.
Mai, selbstverständlich auch die Konsequenzen zu ziehen.
Denn er hat monatelang zugeschaut im Wissen, wie auch die ganzen Bilanzen erstellt worden sind, was sich hier abspielt.
Denn es ist für den Österreicher unbillig, hunderte Industriearbeitsplätze auf dem Spiel zu haben, sondern immerhin 1.300 Arbeitsplätze, die da in Diskussion stehen.
und damit ansehen zu müssen, dass der Herr Mauerhardt vielleicht mit 28 bis 30 Millionen Schilling abgefunden wird, obwohl er angeblich versagt hat.
Desselbe Situation wie seinerzeit, wo der Herr Sekira die verstaatlichte Industrie kaputt gemacht hat, 30 Millionen Abfertigung gekriegt hat, der Herr Wittmann beim Raiffeisenverband für die Pleite im Warensektor 30 Millionen Schilling bekommen hat, der Herr Gerhardt beim Konsum 52 Millionen haben will und jetzt also das hier fortgesetzt wird.
Haider will in dieser Situation auch den Bundeskanzler in die Verantwortung nehmen.
Der Vertrag von Mauhat und Co.
läuft aus.
Ende 97, es wäre sinnvoller, Sie mit der Sanierung zu beauftragen, denn Sie haben ja rechtzeitig entsprechende Schritte eingeleitet.
Und das kann nur dann geschehen, wenn auch der Bundeskanzler bereit ist, diesen nun zur politischen Kausa gewordenen Fall der Austria-Tabak entsprechend zu lenken.
Denn es kann also nicht so sein, dass er zuschaut, dass hier Menschen tätig werden, die für Geld und Menschen und Existenzen überhaupt kein Gefühl haben.
Und seinen Finanzminister sollte er daher zurückpfeifen, der meines Erachtens so viel Butter am Kopf hat, dass er sich nicht in die Sonne trauen kann und daher es vernünftiger wäre, ein bisschen zurückhaltender in dieser Frage zu agieren.
Er hat so viele Ungeschicklichkeiten in den letzten Tagen begangen.
Er war es, der öffentlich gemacht hat, dass eine Insolvenzgefahr besteht.
Kein Mensch hätte darüber geredet.
Er redet über die Insolvenzgefahr.
Das macht man als Eigentümervertreter nicht, wenn man jetzt Unternehmen hinmachen will.
Er hat also sozusagen einen Amoklauf gestartet gegen ein Unternehmen, das im Grunde genommen als Milliardenkonzern für uns eine wichtige Bedeutung hat, insbesondere wenn es um die Standortsicherung für österreichische Industriestandorte geht.
Der angesprochene Finanzminister Andreas Staribacher weist Haiders Vorwürfe vehement zurück.
Im Telefonat mit Herbert Hutter sagt Staribacher,
Und der Vorwurf ist insoweit natürlich falsch, als ich nicht Prüfer der HTM und des HTM-Konzerns war.
Ich war für das Jahr 1994 in der Austria Tabak gemeinsam mit einer zweiten Prüfungsgesellschaft als Abschlussprüfer bestellt, habe aber diesen Prüfungsauftrag am 5.
April dieses Jahres, also am 5.
April 1995, niedergelegt.
ohne dass diese Prüfungstätigkeit beendet wurde.
Das heißt, die zweite Prüfungsgesellschaft hat alleine diesen Prüfungsauftrag aus der Tabak zu Ende geführt und auch den Bestätigungsvermerk erteilt.
Ist Ihnen da von HTM nichts aufgefallen?
Sie müssen bitte Verständnis haben, dass ich auch, wenn ich meine Tätigkeit als Wirtschafts-Dreihänder bereits durch Ruhemeldung beendet habe, weiterhin der Verschwiegenheit verpflichtet bin.
Sie müssen das so verstehen, das wäre in etwa gleich zu halten, als würde ein Arzt Gesundheitsminister werden und Sie würden zu einem von ihm betreuten Patienten eine konkrete Auskunft verlangen.
Auch diese würde er nicht erteilen können.
Andersherum gefragt, haben Sie den Austria-Tabak-Vorstand für den Fall, dass Sie etwas gefunden hätten, haben Sie den Austria-Tabak-Vorstand davon informiert?
Noch einmal, ich kann Ihnen zu Details aus meiner Prüfungstätigkeit keine Auskunft geben.
Es ist allerdings so, dass über alle Details, die einem Prüfer zugänglich werden, natürlich auch der Vorstand zu informieren ist.
üblicherweise auch informiert wird.
Nun erklärt Jörg Haider, Mitarbeiter ihrer Kanzlei hätten am 12.
Mai bei Besprechungen der Austria Tabak teilgenommen und da hätten sie ja eigentlich schon müssen tätig werden.
Ja, das ist wieder die alte Methode zu argumentieren, dass also ich an dieser Kanzlei weiter beteiligt bin.
Ich bin an dieser Kanzlei nicht beteiligt.
Ich habe den Prüfungsauftrag am 5.
April 95 niedergelegt.
Ich kann daher weder bestätigen, ob eine derartige Besprechung stattgefunden hat.
Wenn sie stattgefunden hat, so hat sie ja auch keine formale Bedeutung mehr haben können, da ja wie gesagt die Prüfungstätigkeit von einer anderen Prüfungsgesellschaft übernommen worden ist.
Herr Minister Starebacher, ein weiterer Vorwurf von Jörg Haider, Sie hätten durch die Erwähnung der Insolvenz in Ihrer Eigenschaft als Eigentümer oder als indirekter Eigentümer dem Unternehmen geschadet.
Sie hätten damit Arbeitsplätze in Gefahr gebracht.
Ich habe die 1300 Arbeitsplätze in Österreich dadurch gesichert, dass ich mit heutiger Hauptversammlungsbeschluss die Zustimmung zu einer entsprechenden Geldspritze für die HTM erteilen werde.
Durch die Entscheidung, die ich als Finanzminister getroffen habe, sind diese Arbeitsplätze gesichert worden.
Herr Minister, abschließend, es bleibt bei der Abberufung des gesamten Austria-Tabak-Vorstandes.
Nach meinem Wissensstand hat der Vorstand dem Aufsichtsrat die Niederlegung seines Mandates mitgeteilt.
sagt Finanzminister Starrybacher.
Zu den Folgen des Niedergangs der Austria-Tabak-Tochter Het Tyrolia Maris eine Analyse von Herbert Huter.
Peppermau hat's Missgriff mit dem Erwerb des schon von vornherein schwer verschuldeten Sportartikelkonzerns Het Tyrolia Maris, kostet ihn nun auch seinen Posten als Chef von Austria Tabak.
Er hat zwar einige wenig erfolgreiche Zigarettenmarken auf den Markt gebracht, aber er hat die ehemalige Tabakregie, nicht zuletzt durch den Kauf des deutschen Tabakgroßhändlers Topakoland, auf Europakurs gebracht.
Die 4 Milliarden Schilling Schulden, die er als Aufsichtsratsvorsitzender von HTM zu verantworten hat, wiegen aber schwerer.
Obwohl Mauhard versichert hat, dass er dem Finanzminister trotz des HTM-Debakels 300 Millionen Schilling Dividende abliefern wird.
Der Finanzminister fällt um eine Sonderdividende um, wie sie der Tabakkonzern in den letzten Jahren zahlen musste.
Und das in einem Jahr, in dem die Steuereinnahmen bisher um 10% zurückgeblieben sind und in dem es fraglich ist, ob das Budget überhaupt hält.
Das heißt, der Steuerzahler wird zwar durch die HTM-Pleite nicht direkt zur Kasse gebeten, der Fiskus muss aber den Wegfall von dringend benötigten Zusatzeinnahmen beklagen.
Das Sanierungskonzept selbst, das ja durch die Finanzspritze erst möglich gemacht wird, ist noch keineswegs als gelungen anzusehen, da beginnt erst die Arbeit.
Erste Zweifel werden laut.
Neben der Sportbekleidung soll ja auch die sparte Golf abgestoßen oder geschlossen werden, wegen hoher Verluste.
Aus dem Sportartikel-Handlist zu hören, dass Headgolf-Ausrüstungen keinen schlechten Namen haben.
Dass es sich durchaus lohnen würde, dazu rationalisieren und auf diesem Zukunftsmarkt noch durchzuhalten.
Die Probleme mit der Sportbekleidung aber sind, ein wahrscheinlich zu teurer Kauf im Interesse der Markenrechte und außerdem, der Name allein rechtfertigt offenbar noch nicht extrem hohe Preise.
Das musste ja auch Franz Klammer zur Kenntnis nehmen.
Und auf die zu hohen Preise und die hohen Lager deutet die Abwertung in dreistelliger Millionenhöhe hin.
Ob es sich HET in der kommenden Wintersaison leisten kann, die vollen Skilager nicht zu verschleudern, darf bezweifelt werden.
Die Skiproduktion muss auf jeden Fall zurückgefahren werden.
Minus 20 Prozent musste schon Pepo Mauhat einräumen.
Es könnte schlimmer werden.
Dass die Skikrise auf die Bindungen durchschlägt, ist auch klar.
Mit entsprechenden Auswirkungen auf die beiden Tyrolia-Werke in Niederösterreich.
Zur Sparte Tennisschläge sagte gestern Zentra-Sportchef Hannes Urlaßberger, Thomas Musters Erfolge sind zwar gut für die Volksseele, bei den Umsätzen wirken sie sich aber nicht aus.
Thomas Muster spielt mit Headschlägern.
Weltweit besteht ein Überangebot an Tennisschlägern.
Bereits 1994 schrumpfte der Markt um 15 Prozent.
Eines der Hauptprobleme bei HTM war immer das Management.
Pepa Mauhart ließ die Manager der alten Eigentümer zu lange weiterwerken.
Die neuen Männer brauchten ein Jahr, um die verhängnisvollen Leichen in den Bilanzen auszugraben.
Eine halbe Milliarde Schilling Schaden ließ das Ergebnis.
Die neuen Männer an der Spitze sind in erster Linie Finanzexperten.
Ob sie sich auf dem harten und extrem hektischen Markt der Sportartikel, auf einem Markt, der auch viel von öffentlicher Show geprägt ist, erfolgreich bewegen können, das werden sie erst zeigen müssen.
Da stellt sich die Frage, wie viel Geld sie künftig für die Sportler übrig haben.
Ob sie sich Thomas Muster und Andrew Agassi überhaupt noch leisten können oder wollen.
Oder Skifahrer wie Patrick Ortlieb und Armin Asinger.
Immerhin wichtige Werbeträger für die Marken Head und Tyrolia.
Weniger prominent auf der Gehaltsliste von HTM, die 1300 Mitarbeiter in Vorarlberg und in Niederösterreich.
Wie viele von ihnen ihren Job behalten können, ist noch völlig offen.
Soweit Herbert Huter mit einer Analyse zum Problemkreis HTM.
Nächstes Stichwort Nahost.
Es waren lange, zähe Verhandlungen.
Nun ist an der israelisch-ägyptischen Grenze in Taba offensichtlich jener Durchbruch erzielt, der grünes Licht für die Palästinenser-Autonomie im Westjordanland geben soll.
Jedenfalls haben Israels Außenminister Peres und PLO-Chef Arafat bei ihrem jüngsten Treffen Optimismus versprüht und sie haben die Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens angekündigt.
Trotz aller Euphorie gilt es aber noch, Stolpersteine auf dem Weg zu einem unterschriftsreifen Vertrag zu beseitigen.
Das versuchen jetzt zum Mittag in Taba, Peres und Arafat in einer fünften Gesprächsrunde innerhalb von vier Tagen.
Hans Schech.
Möglich wurde die Einigung in der vergangenen Nacht nur, nachdem man einige wichtige, strittige Fragen ausgeklammert hatte, und zwar die Aufteilung des Wassers zwischen Israel und den Palästinensern und die Präsenz des israelischen Militärs in der Stadt Hebron.
Dort leben im Stadtzentrum rund 400 jüdische Siedler.
Israel ist bereit, seine Truppen aus den Städten des Westjordanlandes abzuziehen, will aber eine Sonderlösung zum Schutz der Siedler in Hebron.
Darüber soll jetzt eine spezielle Kommission beraten.
Eine andere wird über das Wasser verhandeln.
Hier wollen die USA vermitteln.
Der israelische Außenminister Peres und PLO-Chef Arafat haben ein entsprechendes Angebot des amerikanischen Außenministers Christopher akzeptiert.
Sonst aber ist man sich im Wesentlichen einig, der Text des Vertrags muss jetzt, voraussichtlich innerhalb von zwei Wochen, schriftlich ausformuliert werden und da zeichnen will man dann Anfang oder Mitte September, eventuell in Washington.
Außenminister Peres und PLO-Chef Arafat wirkten erschöpft, als sie um zwei Uhr in der vergangenen Nacht das Ergebnis bekannt gaben.
Unsere Chefunterhändler haben den Entwurf abgezeichnet, teilte Shimon Peres mit.
Der Vertrag wurde von Herrn Uri Savir, dem israelischen und palästinensischen Geschäftsführer, verabschiedet.
Das Autonomieabkommen sei noch nicht fertig, sagte Peres, aber die Einigung jetzt sei die entscheidende Voraussetzung, dass man fertig werde.
Das Abkommen wird den 1,2 Millionen Palästinensern im Westjordanland nach dem Muster von Gaza und Jericho die Autonomie bringen und zwar in Stufen.
Nach der Unterzeichnung wird sich das israelische Militär aus den Städten zurückziehen.
Dann folgen voraussichtlich zum Jahresende die Wahlen zu einer palästinensischen Selbstverwaltung und danach der Rückzug der israelischen Truppen auch aus den Dörfern.
Dann auf Positionen zum Schutz der über 100 jüdischen Siedlungen im Westjordanland.
In Jerusalem berät Ministerpräsident Rabin derzeit mit Ministern und Militärs über den Vertragsentwurf.
Die Opposition hat ihren Widerstand angekündigt und eine Sondersitzung des Parlaments verlangt, die aller Wahrscheinlichkeit nach schon in wenigen Tagen stattfinden wird.
Die Abgeordneten müssen dazu die Sommerpause unterbrechen.
Die Opposition verlangt auch, dass über das Autonomieabkommen, wenn es unterschriftsreif vorliegt, eine Volksabstimmung abgehalten wird.
Währenddessen gehen die Proteste jüdischer Siedler weiter.
Einige hundert haben vergangene Nacht wieder den Hügel bei Bethlehem besetzt, wo vor Wochen die Protestaktionen begonnen hatten.
Der Gaza-Streifen bleibt bis Sonntag geschlossen.
In Israel fürchtet man, islamische Terroristen könnten die Einigung von Taba mit Anschlägen beantworten.
Und dennoch weitgehende Einigung also zwischen Israel und der PLO zur Palästinenser Autonomie.
So hörten dazu Hans Cech.
Als hätte Iraks Staatschef Saddam Hussein nicht schon genug Probleme, läuft ihm jetzt auch noch die eigene Familie davon.
Nach der gestrigen Flucht seiner beiden Töchter und deren Ehemänner ins benachbarte Jordanien stellt sich die Frage, wie lange sich der mit harter Hand regierende Diktator wohl noch halten wird.
Vor allem der Abgang der Schwiegersöhne hat einige politische Brisanz, bekleideten die beiden durch hohe Posten innerhalb des Bagdader Regimes.
General Hussein Kamel Hassan war bis zu seiner Entlassung am Mittwoch Industrie- und Bergbauminister.
Sein Bruder Saddam Kamel war Kommandant der Präsidentengarde.
Die Führung in Bagdad hat von Jordanien bereits die Auslieferung gefordert.
König Hussein winkt aber ab und hat der ganzen Gruppe politisches Asyl gewährt.
Ulrich Dildner dazu.
Saddam Hussein versucht zu retten, was noch zu retten ist.
Aber Uday, seinem ältesten Sohn, ist es nicht gelungen, König Hussein von Jordanien zu überzeugen, die geflohenen Schwiegersöhne mit ihren Frauen, also den Saddam-Töchtern, an den Irak auszuliefern.
Diese Versuche müssen scheitern.
Jordanien hat der gesamten Gruppe, die am Dienstag geflohen ist, politisches Asyl gewährt.
Auch möglicher militärischer Druck, wie Truppenbewegungen Richtung jordanische Grenze, werden die jordanische Haltung nicht ändern.
US-Präsident Bill Clinton unterstützt König Hussein bei möglichen Auseinandersetzungen mit Irak.
Das alles sind Zeichen, welche Bedeutung die Flucht der irakischen Spitzenpolitiker hat.
Ein Riss im Machtapparat Bagdad ist sichtbar geworden.
Dass sich gleich eine ganze Gruppe von Politikern und Offizieren nach Jordanien abgesetzt hat, ist ein Zeichen für den zunehmenden Verfall der Herrschaft Saddams.
Die beiden Kamal-Hassan-Brüder haben in Bagdad Schlüsselstellungen eingenommen.
Der ältere von ihnen war praktisch Nummer drei im irakischen Machtgefüge.
Unter anderem hat er die gesamte Rüstung Wirtschaft Iraks organisiert.
Nach Ende des Kuwait Krieges war er für den Wiederaufbau des Landes zuständig.
Eine Stellung, die ihm nahezu unbeschränkte Macht im Wirtschaftsbereich eingebracht hatte.
Der Jüngere war Leiter der Leibgarde von Saddam Hussein.
Wenn das Brüderpaar den jordanischen König persönlich um Schutz gebeten hat, ist dies ein Zeichen, dass die Clanmitglieder mit Racheakten der irakischen Geheimdienste rechnen müssen.
Die Flucht stellt gleichzeitig etwas Neues dar.
Bisher galt der Grundsatz, dass hochrangige Mitglieder des Machtapparates in Bagdad kaltgestellt werden, aber nach ihrer Entmachtung im Irak bleiben und dort zurückgezogen leben könnten.
Saddams Schwiegersöhne gehen offensichtlich davon aus, dass der Präsident über kurz oder lang gestürzt wird.
Ihre Flucht ist ein Zeichen, dass sie sich in Sicherheit bringen wollen, um nicht Opfer politischer Wirren in Bagdad zu werden.
Eine Entwicklung, die nur auf den ersten Blick überraschen kann.
Saddam Hussein gehen die Mittel aus, um seinen Herrschaftsapparat zusammenzuhalten.
Der Präsident profitiert zur Zeit vor allem davon, dass in Bagdad, dem Zentrum des Landes, weiterhin keine organisierte Opposition existiert.
Aber mit jedem weiteren Tag werden sich die Risse in Zardams Herrschaftsapparat vertiefen.
Ohne Aufhebung der Wirtschaftssanktionen ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Diktator gestürzt wird.
Die Ankündigung von US-Präsident Bill Clinton vom Mittwoch vergangener Woche, dass die Vereinigten Staaten für eine Fortsetzung der Sanktionen eintreten, muss auf die bisherige Machtelite in Bagdad wie ein Schock gewirkt haben.
Saddams Schwiegersohn musste als Industrieminister natürlich sehr gut wissen, dass die Wirtschaft Iraks vor dem völligen Zusammenbruch steht.
Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, ob die irakische Opposition die Risse im Herrschaftsapparat nutzen kann.
Es bleibt abzuwarten, denn die ehemaligen Vertrauten Saddams werden möglicherweise keinen Zugang zu den Oppositionskreisen finden.
Sollte es aber zu einem Bündnis zwischen den Abgesprungenen und den Oppositionsparteien kommen, kann Saddam seinen Sturz nicht mehr abwenden.
Eine Analyse von Ulrich Tildner.
Ein Blick auf die Uhr, 12.39 Uhr.
Deutschlands Autoindustrie und damit auch die Arbeitnehmer in diesem Wirtschaftsbereich sind unter ziemlichen Druck geraten und zwar von zwei Seiten.
Die internationale Konkurrenz, vor allem die aus dem fernen Osten, unterbietet ihre Preise und die Umweltschützer fordern eine Senkung der Umweltbelastung durch den Straßenverkehr.
Gewinne sinken.
Und wie soll es mittelfristig weitergehen mit der Autoproduktion in Deutschland?
Um diesbezüglich entsprechende Vereinbarungen zu treffen, hat sich nun eine hochkarätige Runde von deutschen Politikern und Automanagern in Bonn zu einem sogenannten Autogipfel getroffen.
Aus Bonn berichtet Wolfgang Wert.
Gottvater hatte gerufen und die Jünger des Autobaus kamen.
Gottvater, das ist der Spitzname des 82-jährigen Bosch-Ehrenvorsitzenden Hans Merkel.
Der Bosch-Konzern macht riesige Umsätze mit Autoausrüstungen und damit das so bleibt, hatte Merkel zum sogenannten Autogipfel geladen.
Teilnehmer waren die Vorsitzenden wichtiger deutscher Autowerke und die Ministerpräsidenten jener Bundesländer, in denen die Fabriken stehen.
Aus Niedersachsen VW-Chef Pirch und Ministerpräsident Schröder.
Aus Bayern BMW-Vorsitzender Pischetsrieder und Landesvater Stoiber.
Und aus Stuttgart Mercedes-Boss Werner, Porsche-Chef Wiedeking und Regierungschef Teufel.
Rot, Schwarz und die Wirtschaftsmächtigen also an einem Tisch vereint, wenn es darum geht, auf die Öko-Herausforderung zu antworten.
Die Forderung nach Erhöhung der Mineralölsteuer aus Umweltschutzgründen sitzt den Autobauern im Nacken, außerdem die hohen Lohnnebenkosten in Deutschland.
Um Politiker und Umweltbewegte bei Laune zu halten, soll jetzt plötzlich möglich sein, was früher als zu schwierig und zu teuer galt – Autos mit ganz wenig Spritverbrauch.
Bis jetzt hatte die Autoindustrie nur versprochen, den Kraftstoffverbrauch auf 5 Liter pro 100 Kilometer zu senken, und zwar bis zum Jahr 2005.
Heute hieß es auf einmal, drei Liter sind möglich, so um die Jahrtausendwende herum.
Der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel über die Einigung mit den Autofirmen.
Wir wollen das 3-Liter-Auto.
Bis zum Jahr 2000 sollen in Deutschland auch PKW-Modelle auf dem Markt sein, die nur noch 3 bis 4 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer verbrauchen.
Und dazu wird der schon jetzt besonders sparsame Dieselmotor noch einmal technisch optimiert und weiterentwickelt.
Nach heutigen Erkenntnissen
kann ein für den täglichen Einsatz taugliches 3-Liter-Auto nur mit der Technologie des Dieselmotors erreicht werden.
Als Gegenleistung versprechen die beteiligten Politiker auch weiterhin keine generellen Tempolimits in Deutschland einzuführen.
Außerdem wollen sie sich für eine Senkung diverser Kraftfahrzeugsteuern einsetzen.
Übrigens, zwei große Autofirmen und ihre zuständigen Ministerpräsidenten waren nicht eingeladen zum großen Autogipfel.
Opel in Hessen und Ford in Nordrhein-Westfalen.
Zwei Bundesländer, in denen die Grünen an der Regierung beteiligt sind.
In Hessen und in Nordrhein-Westfalen reagierte man verschnupft auf die Nicht-Einladung.
Opel posaunte deswegen zu Fleiß schon gestern hinaus, man werde noch heuer, also viel früher als die anderen, einen besonders leichten, sparsamen Corsa-Prototypen vorstellen.
Verbrauch 3,4 Liter.
Die deutsche Autoindustrie brauche sich wegen ihres Sparselbstlobes gar nicht groß feiern zu lassen, meint Greenpeace zu alledem.
Schon heute könnte die Autoindustrie einen Viersitzer mit einem Verbrauch von 2,5 Liter produzieren.
Serienreif.
Theoretisch ja, antwortete die Autoindustrie auf dieses Argument stets.
Aber die Autos wären dann so teuer, dass sie niemand kaufen würde.
Sie hörten Wolfgang Wert.
Der Sommer 1995 ist der erruhigste Sommer der italienischen Politik seit Jahren.
Die bisher vergleichsweise sehr effizient arbeitende Regierung von Ministerpräsident Dini hat der Opposition wenig Angriffsflächen gelassen.
Die Sommerpause wird von allen erstmals tatsächlich zum Kräftesammeln benutzt.
Erstmals seit langem herrscht daher ein anderes Thema den Sommer in Italien.
Eine bisher noch nie dagewesene Welle von Vergewaltigungen hat die Öffentlichkeit geschockt.
Vergewaltigung ist damit erstmals in Italien zu einem landesweit diskutierten Thema geworden.
Bisher war es vor allem im Süden häufig ein Tabu von der männlichen Gesellschaft als Kavaliersdelikt abgetan, von den betroffenen Frauen aus Scham und Angst oft verschwiegen.
Das hat sich ihm in diesem Sommer offensichtlich geändert, berichtet Reinhard Frauscher.
Eine 23-jährige Studentin, die in der Tiefgarage vergewaltigt wird.
Eine 20-jährige Invalidin, die zur Prostitution gezwungen wird.
Drei Mädchen, die nach dem Diskothekenbesuch Opfer sexueller Gewalt werden.
Eine vielfache Mutter, die von ihrem Bruder vergewaltigt wird.
Die Liste ist endlos und wird jeden Tag länger.
Noch nie wurden in Italien so viele sexuelle Gewalttaten von Frauen angezeigt wie in diesem Sommer, wobei ein Übergewicht des Südens vorherrscht.
Ob die Zahl der Verbrechen tatsächlich zugenommen hat oder nur die Zahl der Anzeigen, ist aber schon die erste Frage, die in der Öffentlichkeit umstritten ist.
Genauso heftig diskutiert wird über die Ursache des Ansteigens der angezeigten Sexualdelikte.
Die Meinungen prominenter Frauen, eingeholt von der eilfertigen Presse, gehen weit auseinander.
Manche geben dem Privatfernsehen die Schuld, dass mit obszönen Filmen die Männer auf den Geschmack bringe.
Andere beschuldigen die Presse mit dem Ausschlachten der Fälle Nachahmungstäter zu provozieren und ohnehin nunmehr Sex als Hauptthema zu kennen, was sogar für die bisher politischen Magazine gelte.
Soziologen, die sich reihenweise zu Wort melden, weisen auf den wachsenden Mut der Frauen vor allem im Süden hin, das bisher als schmachempfundene Erlebnis nicht zu verheimlichen, sondern mithilfe der Polizei die Täter ausfindig zu machen.
Überhaupt sei der in Italien besonders ausgeprägte Körperkult das Stimulans für Trieb- und Gelegenheitstäter, die von der Werbung hin bis zur Fleischbeschau in den riesigen Diskotheken dauernd provoziert würden.
In der Hochburg der Riesendiscos in der Emilia-Romagna hat man darauf reagiert.
Disco-Besitzer geben an diesem Wochenende erstmals Merkblätter für allein ankommende weibliche Gäste aus.
Darin werden sie vor zu viel Alkohol und Drogen gewarnt, vor nächtlichen Stops an Tankstellen und vor dem einsamen Nachhauseweg.
Ernsthafter als die Diskus scheint sich diesmal aber die Politik des Themas dieses Sommers anzunehmen.
Von allen Seiten kommen Stellungnahmen und Vorschläge, sogar die Einberufung des Parlaments in der Sommerpause wurde gefordert.
Und dies, obwohl es seit 18 Jahren erfolglos an einer Reform der einschlägigen Strafbestimmungen arbeitet, wobei bis heute 15 verschiedene Gesetzesentwürfe vorliegen.
Ob die von vielen Frauenorganisationen und vor allem den Linksparteien geforderte drastische Strafverschärfung für männliche Sexualtäter kommen wird, ist aber offen.
Bis jetzt haben konservative Kräfte, besonders jene, die ihre Klientel im Süden haben, diese Reform immer noch hinausgezögert.
Noch wirkungsvoller scheint der Zustand der italienischen Gefängnisse eine Bestrafung zu verhindern.
Sie sind so hoffnungslos überfüllt, dass die italienische Justiz AIDS-kranke Schwerverbrecher prinzipiell von jedem Strafvollzug ausschließt.
Nach dem Bericht aus Italien von Reinhard Frauscher ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Genau weiß eigentlich niemand, was Fernsehen denn nun tatsächlich bewirkt.
Und deshalb, sagt die Fernsehkritikerin und Sozialwissenschaftlerin Barbara Sichtermann, sind viele Eltern und noch mehr Pädagogen vorsichtshalber einmal dagegen.
Seit es Fernsehen gibt, streiten Berufende um den rechten Gebrauch des Mediums.
Wobei die Unmündigen die größten Sorgen machen.
Die TV-Kids.
Oder über die Angst, dass Fernsehen Schaden anrichten könnte.
Im heutigen Medienjournal hören sie Reflexionen von Barbara Sichtermann.
Wer seinem Kind wohl will, bewahre es vor dem Kasten.
Medienjournal, heute ab 18.20 Uhr, Programm Österreich 1.
Zwei Minuten nach dreiviertel eins ist es jetzt.
Der aus Österreich stammende Biochemiker und Fortschrittskritiker Erwin Chargaff wird heute 90.
Chargaff ist einer jener Wissenschaftler, die den Grundstein zur Aufschlüsselung der menschlichen Erbmasse gelegt haben.
Der Biochemiker hat in Wien studiert und in Berlin, Paris und New York gelehrt.
In den letzten Jahrzehnten hat er international Aufsehen erregt wegen seiner harten Kritik an der Wissenschaft.
Herrn Sineris von Christoph Kuppenberger.
Hätte Erwin Chargaff nicht die grundlegenden Funktionen der menschlichen Erbmasse durchschaut, hätten James Watson und Francis Crick nicht das Modell des menschlichen Erbmoleküls aufzeichnen können.
Chargaff hat nämlich erkannt, dass die menschliche DNS aus je zwei Molekülpaaren besteht, die wie Schlüssel und Schloss zusammen passen.
Das war im Jahr 1950.
Danach hat er sich immer mehr von der harten Wissenschaft abgewandt und ist zum Kritiker des wissenschaftlichen Fortschritts geworden.
Es müsste tatsächlich eine Revolution im menschlichen Bewusstsein erfolgen.
Etwas, was die Leute gar nicht verstehen, zum Beispiel ein unerhörtes Misstrauen gegen, was wir Fortschritt nennen.
Ein unerhörtes Misstrauen gegen die Errungenschaft unserer Zivilisation.
Ich selbst will Ihnen nicht das elektrische Licht abdrehen.
Ich möchte es auch selbst nicht wehren.
Es gibt schon Dinge, die wir jetzt nicht mehr leben können.
Aber die größten Leistungen der Kultur sind alle in Abwesenheit der Spitzentechnik erfolgt.
Und man kann sich fragen, ob das eine nicht das andere verdrängt hat.
Den Schriftsteller Karl Kraus nannte Chargaff seinen einzigen wirklichen Lehrer.
Er kritisierte die Arbeit der Wissenschaftler und bezeichnete die Gentechnologie als genetische Bastelsucht.
Auch an der Atomforschung ließ er kein gutes Haar.
So sagte er, der Mensch hätte vom Atomkern und vom Zellkern die Finger lassen sollen.
Ich halte die Wissenschaft unserer Zeit mit allem Guten, was sie manchmal tut, denn es gibt ja auch große Forscher und so weiter, für ein Symptom,
unseres Verfalls.
Es ist, die Wissenschaft ist hineingeraten in eine Bahn, wo sie eigentlich nur die Wegmacherin für die Industrie sein soll und eigentlich immer wieder neue verkäufliche Objekte erzeugt.
Ich habe eigentlich meine Aufgabe darin gesehen, davor zu warnen.
Die Menschen müssen aufwachen, sich mein altes Jugendmotto wieder mal anzuschauen, lasst euch nicht blöd machen.
Der Biochemiker und Fortschrittskritiker Erwin Chargaff wird heute 90.
Nächstes Thema, die Volksschauspiele im tirolerischen Telfs.
Hauptbestandteile des heuer aus Spargründen deutlich reduzierten Programms sind Nestroy's Lumpazi Vagabundus in einer Koproduktion mit dem Münchner Volkstheater und zwei Fast-Uraufführungen von Thomas Hürlimann.
Die beiden Stücke »Dämmer, Schoppen und Jeld« sind Koffer, mit denen Hürlimann eine im Vorjahr begonnene Trilogie abschließt.
Beide Stücke hat Hürlimann für Telfs umgeschrieben und bearbeitet.
Patricia Jilk vom Landestudio Tirol beginnt ihre Vorschau mit einer szenischen Reminiszenz.
Der Sargtoni im ersten Teil der Sargtoni-Triologie mit dem Titel Der Franzos in Oetz.
Die Uraufführung dieses Stücks Thomas Hürlemans im letzten Jahr war ein so großer Erfolg, dass die Tiroler Volksschauspiele mit Dämmerschoppen und Jelz ins Koffer heuer die Triologie kompletieren.
Alle Stücke zusammenführen durch 300 Jahre im Leben des Sargdoni, der, wie sollte es anders sein, den Tod personifiziert.
Hans Brenner schlüpft in seine Rolle, ist einmal Handlungsträger, dann Spielführer und Kommentator.
Die Sargdoni-Trilogie wurde übrigens extra für die Tiroler Volksschauspiele als Trilogie zurechtgeschneidert.
Ursprünglich waren die Stücke als Innerschweizer Trilogie gedacht.
So ist auch der Dämmerschoppen zu verstehen.
Eine szenische Lesung, die das Leben Gottfried Kellers thematisiert.
Dämmerschoppen zeigt den Schweizer Nationaldichter als von Wein benebelten Kreis.
Aber wie mit seiner alten, weinschweren Zunge eine Rede halten.
Oh, du verdrehte, verkehrte Welt.
Aus dem feierlichsten Moment seines Lebens würde der peinlichste werden.
Der Tiroler Komponist Heimo Wisser zeichnet für die Musik, der Sargtoni-Triologie verantwortlich.
Für Dämmerschoppen hat er ein Gedicht Kellers vertont.
Deine Liebe, du Fensterlein, geh' nicht in Verschwörungste hol'n.
Skurril mit oft nur schwer fassbarem Humor präsentiert sich das letzte Stück der Triologie.
Jelzins Koffer oder der Robbenkönig.
200 Jahre sind vergangen für den Sarg Toni.
Er ist jetzt mit Milli liert, die ihn nach einer siebentägigen Sauftour aus dem Haus werfen will.
Sie schickt mich weg.
Ich hätte meine Milli in dieser welthistorischen Situation nie und nimmer allein lassen.
Mit einer Lüge will sich der Sarg Toni retten.
Er setzt das Gerücht vom Gau in die Welt, ausgelöst vom schnappstrunkenen Boris Jelzin.
Wie sich die Leute auf diesen Weltuntergang einstellen, handelt Hürlemann mit absurder Komik und tiefgrauer Satire ab.
Aufrecht wie einst auf der Titanic geht man singend zum letzten Gelage über.
Eins, zwei und so ein Tag, so wunderschön wie heute.
Wie's endet, man erwacht, hat Kopfweh und ist durstig.
Nach diesem Beitrag gestaltet von Patrizia Jilk nun wieder Josef Wenzlchnatek im Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die Hauptversammlung der Austria Tabakwerke befasst sich heute Abend mit der Krise von Het Tiroli Amaris.
Dabei wird die Entscheidung über eine mögliche Ablöse von Generaldirektor Beppo Mauhardt erwartet.
Mauhardt sieht sich als politisches Opfer.
Das ATW-Management könne eine lückenlose Erfolgsbilanz vorlegen, rechtfertigt sich Mauhardt.
Seine Auffassung ist auf zahlreiche kritische Reaktionen gestoßen.
So meinte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Chapp Mauhat sei kein Opfer.
Er habe vielmehr, die HTM-Krise allein zu verantworten.
Mit der SPÖ habe das Ganze nichts zu tun.
Ähnlich äußerten sich auch Wirtschaftsminister Dietz und die Grün-Abgeordnete Stoischitz.
Anders reagierte der freiheitliche Bundesobmann Haider.
Wenn es schon zu personellen Konsequenzen bei HTM komme, dann müsse auch Finanzminister Staribacher zurücktreten.
Dieser habe nämlich in seiner Funktion als HTM-Prüfer um die Vorgänge gewusst, aber geschwiegen.
Staribacher wies den Vorwurf Haiders zurück.
Die Bundesregierung hat gegen die Misshandlung serbischer Flüchtlinge nach der Rückeroberung der Krainer durch die kroatische Armee protestiert.
Der kroatische Botschafter in Wien wurde in diesem Zusammenhang heute in das Außenministerium zitiert.
Ihm wurde der Standpunkt Österreichs übermittelt, wonach das Vorgehen der Kroaten im eklatanten Widerspruch zu den Erklärungen der kroatischen Regierung stehe, die Rechte der serbischen Bevölkerung in der Kraina in vollem Umfang zu respektieren.
Österreich fordert deshalb die kroatische Regierung dazu auf, alles zu unternehmen, um eine Wiederholung solcher Vorfälle zu verhindern.
Wenige Stunden zuvor hatte der UNO-Sicherheitsrat aufgefordert, die Rechte der serbischen Bevölkerung in der Kraina zu achten und all die militärischen Aktivitäten umgehend einzustellen.
Kroatien Präsident Tudjman hat eine Opferbilanz der militärischen Offensive seiner Armee in Kraina bekannt gegeben.
Nach seinen Angaben sind etwa 150 kroatische Soldaten gefallen, mehr als 1.000 wurden verletzt.
Über die Zahl der Toten und der Verwundeten auf Seite der Kainer Serben liegen bis jetzt keine Erkenntnisse vor.
Die kroatische Armee verwehrt UNO-Beobachtern und westlichen Hilfsorganisationen weiterhin den Zugang in die rückeroberten Gebiete.
Nun zum Wetter heute Nachmittag.
Sonnig und sehr warm mit Höchstwerten zwischen 25 und 30 Grad.
In Vorarlberg sind gegen Abend einzelne Gewitter möglich.
Auch im kommenden Wochenende viel Sonne und Höchsttemperaturen zwischen 25 und 30 Grad.
In Vorarlberg und in Tirol am Nachmittag dann Gewitter.
Eine knappe Stunde Mittagsjournal ist damit beendet.
Tonmeister war Herbert Heiner, Studieregisseur Christian Moser.
Übergriffe auf serbische Flüchtlinge, die die Krajina verlassen durch kroatische Zivilisten, was mit Billigung der kroatischen Polizei passiert, die sich an der Gewalt zum Teil selbst beteiligt. Die Krajina ist nun praktisch nicht mehr von Serben bewohnt. Mittlerweile gibt es aber Medlungen, dass Serben aus der Krajina Kroaten und Moslems aus Banja Luka in Bosnien vertreiben. Ähnliches liegt über die Vojvodina vor, aus der nun Kroaten vertrieben werden.
Mitwirkende:
Lininger, Christian [Gestaltung]
Datum:
1995.08.11 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Militär
;
Krieg
;
Krisen und Konflikte
;
Asyl
;
Straftaten
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In den oft ethnisch gemischten Dörfern der Vojvodina, in denen Serben, Kroaten, Ungarn und Slowaken zusammenleben, werden kroatische Zivilisten vertrieben, oft von demobilisierten serbischen Freischärlern aus der Krajina. In vielen Dörfern verstecken sich die Kroaten, um nicht Opfer der Rache zu werden, andere nehmen freiwillig serbische Flüchtlinge auf, in der Hoffnung, so in Ruhe gelassen zu werden. Oft wurden diese Flüchtlinge auf ihrem Weg von Kroaten beschimpft, bespuckt oder beschossen. Libarica, ein quasi rein kroatisches Dorf, wurde bereits "ethnisch gesäubert". Vor Ort verteilt die radikale Partei Serbiens Listen mit Adressen der Kroaten. Auch Serben, die als Gegner der Radikalen gelten, bringen sich in Gefahr.
Mitwirkende:
Seyr, Veronika [Gestaltung]
Datum:
1995.08.11 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Militär
;
Krieg
;
Krisen und Konflikte
;
Asyl
;
Straftaten
;
Minderheiten
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Noch nie zuvor wurden so viele Sexualstraftaten von Frauen angezeigt wie in diesem Sommer, wobei hier vor allem Süditalien betroffen ist. Diskutiert wird, ob die Delikte an sich angestiegen sind, oder ob die Bereitschaft, sie publik zu machen, höher ist.
Mitwirkende:
Frauscher, Reinhard [Gestaltung]
Datum:
1995.08.11 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Straftaten
;
Sexualität
;
Frauen
;
Justiz und Rechtswesen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Mit dem Wort „Mitschnitt“ ist eine audiovisuelle Aufnahme gemeint, die von einer fixen Anlage an einem festen Ort durchgeführt wird. Im Vergleich zu „Feldaufnahmen“, bei denen die technische Anlage immer wieder neu aufgebaut werden muss, sind Mitschnitte organisatorisch einfacher durchzuführen. Ein wichtiger Teil des Archivs der Österreichischen Mediathek besteht aus Radio-Mitschnitten, welche die Österreichische Mediathek selbst angefertigt hat und weiterhin anfertigt. Es wurden und werden viele Radioprogramme österreichischer Sender selektiv mitgeschnitten. Die Fülle des Angebotes und die vergleichsweise geringen quantitativen Möglichkeiten stellen die Österreichische Mediathek hier vor erhebliche Selektionsprobleme. Dennoch stellen Mitschnitte eine weitere wichtige Möglichkeit dar, das medial vermittelte Zeitgeschehen zu dokumentieren. Bei den Rundfunkmitschnitten nehmen die seit 1976 durchgeführten Mitschnitte der Journalsendungen des ORF – Ö1-Mittagsjournal, Abendjournal etc. – einen besonderen Platz ein, wegen der schieren Menge des darin versammelten zeitgeschichtlichen Quellenmaterials, aber auch, weil sie seit einiger Zeit via Internet (www.journale.at) in der Österreichischen Mediathek zugänglich sind (derzeit: 1967 bis1999). In jüngerer Zeit tritt neben die Möglichkeit des Mitschnittes von Rundfunkmaterial der Download aus dem Internet, der allerdings wieder eigene Probleme, nicht zuletzt rechtliche, aufwirft. Für die Online-Edition "Österreich am Wort" wurde versucht, einen repräsentativen Querschnitt aus den Archivbeständen der Österreichischen Mediathek auszuwählen.