Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1995.08.17
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal Zu einer Stunde Mittagsjournal begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Kurz zum Wichtigsten.
Eine kroatische Großoffensive in Südbosnien zum Schutz Dubrovniks könnte unmittelbar bevorstehen.
China plant trotz massiver internationaler Proteste heuer weitere unterirdische Atomtests.
Neuer schwerer Anschlag vermutlich von ETA-Terroristen in Nordspanien.
In Deutschland geht der Streit um die Kruzifixe weiter.
Wir bringen ein Gespräch mit einem VGH-Richter.
Aus Österreich ein Interview mit ÖVP-Chef Vizekanzler Schüssel aus Anlass der ÖVP-Vorstandssitzung im Lesachtal.
Schüssel bleibt dabei.
Das Verteidigungsministers Wunsch nach einer Militärparade am Nationalfeiertag in Wien wird entsprochen.
Welche Änderungen bringt das novellierte Weingesetz für die Landwirtschaft?
Wie sieht die Industriellenvereinigung die ersten Monate EU-Mitgliedschaft Österreichs?
Zwei der weiteren Fragen in diesem Mittagsjournal.
Und von der Kulturredaktion hören Sie eine Vorschau auf die Salzburger Festspielpremiere Lulu von Albanberg.
Erster Programmpunkt eine Meldungsübersicht von Rainer Warnecke.
Es liest Christian Neheber.
Österreich.
Die Westbahnstrecke über den Arlberg soll am Nachmittag wieder für den Zugverkehr freigegeben werden.
Die nach dem Eisenbahnunglück errichtete Behelfsbrücke ist am Vormittag fertiggestellt worden.
Auch ein Versuchszug hat die Brücke bereits passiert.
China.
Gegen den jüngsten chinesischen Atomtest haben mehrere Staaten protestiert.
Japan hat angekündigt, die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China einzuschränken.
Proteste gibt es auch aus Neuseeland, Australien, Indonesien, Vietnam und Russland.
Die USA haben sich neuerlich gegen alle Atomversuche gewarnt.
In China sind neuerlich zwölf Menschen hingerichtet worden.
Damit wurden innerhalb weniger Tage bereits 28 Todesurteile vollstreckt.
Unmittelbarer Anlass für die Hinrichtungen ist die bevorstehende Weltfrauenkonferenz in Peking, für die, wie es offiziell heißt, ein gutes soziales Umfeld geschaffen werden soll.
Kroatien, Bosnia-Herzegowina.
Die bosnischen Serben setzen die Artillerieangriffe auf die Umgebung von Dubrovnik fort.
Nach Angaben des kroatischen Rundfunks sind neuerlich Wälder in Brand geraten.
Außerdem entstand hoher Sachschaden, mehrere Ortschaften sind ohne Strom.
Die Bewohner von Dubrovnik wurden neuerlich aufgerufen, die Schutzräume nicht zu verlassen.
Eine baldige Offensive der Kroaten in diesem Gebiet wird nicht ausgeschlossen.
Kroatien hat dort in den vergangenen Tagen 5000 Soldaten zusammengezogen.
Russland.
Die russischen Truppen haben mit dem Abzug aus der tschetschenischen Hauptstadt Gorosny begonnen.
Zuvor haben die ersten tschetschenischen Kämpfer ihre Waffen abgegeben.
Ungeachtet der Umsetzung des Militärabkommens wird in Tschetschenien weiter gekämpft.
Nahe Osten.
Die israelischen Behörden haben die Abriegelung der Grenze zum Gazastreifen verlängert.
Begründet wird dies mit einem möglicherweise bevorstehenden Anschlag der radikalen Organisation Hamas.
Spanien.
Bei einem Bombenanschlag auf eine Polizeikaserne in Nordostspanien sind heute 40 Personen verletzt worden.
Durch die Detonation der Autobombe in der Stadt Arnedo wurde ein Haus teilweise zerstört, 30 Autos wurden beschädigt.
Der Anschlag wird der baskischen Untergrundorganisation ETA zugeschrieben.
Das oberste Gericht Spaniens beginnt heute mit der Prüfung der Vorwürfe gegen Ministerpräsident González.
Ihm und anderen sozialistischen Politikern wird vorgeworfen, Aktionen der sogenannten Todesschwadronen gegen Basken gebilligt zu haben.
Deutschland.
Über den Anschlag auf die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen wird ab heute in Potsdam neu verhandelt.
Die zwei beschuldigten Jugendlichen sind im ersten Prozess vor zwei Jahren aus Mangelanbeweisen freigesprochen worden.
Bei dem Brandanschlag im Jahr 1992 entstand erheblicher Sachschaden.
Bermudas.
Die Wähler auf den Bermudas haben sich mit überwältigender Mehrheit gegen die Unabhängigkeit von Großbritannien ausgesprochen.
Nach dem bisherigen Stand der Auszählung ist eine Dreiviertelmehrheit für den Verbleib bei Großbritannien zu erwarten.
Die Bermudas sind seit 1684 britische Kolonie.
USA.
Im Bundesstaat Pennsylvania ist ein zum Tode verurteilter Mann durch eine Giftspritze hingerichtet worden.
Der 52-jährige Leon Moser war wegen Mordes an seiner Ex-Frau und an seinen beiden Töchtern im Alter von 10 und 14 Jahren zum Tod verurteilt worden.
Er hatte das Urteil nicht angefochten.
Pakistan.
Bei der Besteigung des K2, des zweithöchsten Berges der Welt, sind in Pakistan fünf Bergsteiger ums Leben gekommen.
Die Gruppe, zwei Spanier, ein Brite, ein Amerikaner und ein Kanadier, wurde beim Abstieg von einer Lawine erfasst.
Belgien.
An der Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden sind tausende Raubkopien des Computerbetriebssystems Windows 95 beschlagnahmt worden.
Windows 95 kommt erst in der nächsten Woche offiziell auf den Markt.
Die Computerfirma Microsoft schätzt, dass allein in den Niederlanden schon 50.000 CD-Kopien mit dem Programm im Umlauf sind.
USA.
Der Hurricane Felix hat sein Tempo verlangsamt.
Er wird die amerikanische Atlantikküste voraussichtlich erst am Abend erreichen.
Aus Furcht vor dem Wirbelsturm haben etwa 200.000 Menschen die Küstengebiete verlassen.
Sechs nach zwölf, nun zum Österreichwetter, Details dazu von Christian Hundorf.
Der Sommer lässt sich im Moment bitten, auf Badewetter müssen wir noch eine Zeit warten, auch in den nächsten Tagen ist es im Großteil Österreichs unbeständig und nicht allzu warm.
Grund dafür ist ein Tief über Italien, es lässt die Sonne bei uns nur hin und wieder durch und zwar am ehesten in Westösterreich, vor allem nach Süden und Osten hin aber bringt es Regenschauer.
Recht kühl ist es im Moment in einigen Landeshauptstädten.
Hier die aktuellen Meldungen.
Wien und Eisenstadt stark bewölkt, 20 Grad.
St.
Pölten, Linz und Salzburg stark bewölkt, 17 Grad.
Mit Temperaturen nur bis 15 Grad war der gestrige Tag in Linz und in Salzburg übrigens der mit Abstand kälteste im heurigen August.
Innsbruck heiter 17, Bregenz wolkig 18, Graz stark bewölkt 18 und Klagenfurt im Moment wolkig bei 20 Grad.
Die Sonne zeigt sich heute Nachmittag am ehesten in Vorarlberg und Nordtirol und hier könnte es auch trocken bleiben.
Im Großteil Österreichs aber muss man allmählich mit einigen Regenschauern rechnen.
Die Temperaturen bleiben gedämpft, 17 bis 24 Grad sind das höchste der Gefühle.
Wechselnd bewölkt geht es morgen Freitag weiter.
Regenschauer gibt es dabei wieder vor allem im Süden und Osten Österreichs.
In Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich ist es hin und wieder sonnig mit nur einzelnen Regenschauern im Laufe des Nachmittags.
Die Temperatur morgen in der Früh um 14 Grad, am Nachmittag zwischen 19 und 26, wobei die 26 nur in Vorarlberg möglich sind.
Und auf den Bergen in 2000 Meter Höhe hat es morgen 9 Grad.
Werfen wir noch einen Blick auf das Wochenende.
Am Samstag muss man überall mit einigen Regenschauern rechnen, in Kärnten und der Steiermark auch mit Gewittern.
Die Sonne zeigt sich nur kurz zwischendurch.
Übermorgen Sonntag wird das Tief langsam schwächer, die Sonne lässt sich schon etwas häufiger blicken, mit einzelnen Regenschauern muss man am Nachmittag aber immer noch rechnen.
Danke, Christian Hundorf.
Nach der kroatischen Offensive gegen die Krainer dürfte die nächste unmittelbar bevorstehen.
Zagreb ist fest entschlossen, Angriffe bosnischer Serben auf das Gebiet rund um Dubrovnik für immer zu verhindern.
So könnte schon in den nächsten Stunden das in Südbosnien liegende Hinterland Dubrovniks Ziel einer neuen kroatischen Militäraktion sein.
Der Truppenaufmarsch der kroatischen Armee in der Region um die dalmatinische Hafenstadt geht jedenfalls intensiv weiter.
Barbara Ladin seit zur jüngsten Entwicklung.
Das Gebiet rund um Dubrovnik liegt seit Tagen im Visier der serbischen Artilleriestellungen in Südbosnien.
Die Geschütze stehen rund 15 Kilometer östlich von Dubrovnik, gleich hinter der Grenze bei Trebinje in Bosnien.
Dubrovnik selbst ist bisher weitgehend unbehelligt geblieben, aber die umliegenden Dörfer wurden teilweise arg getroffen.
Aber nicht nur die UNO befürchtet, dass die kroatische Armee schon in Kürze zum Angriff auf die serbischen Stellungen übergehen wird.
Die Bewohner von Dubrovnik erwarten dies.
Sie sind verstört und in ständiger Angst, sagt ihr Bürgermeister Nikolaj Obuljen BBC gegenüber.
All the people are thinking that this is nothing else but terrorism.
People would be very happy
dass das der reine Terrorismus ist.
Sie wollen, dass die Situation irgendwie gelöst wird, denn so kann man nicht leben.
Man kann nicht jeden Tag im Luftschutzkeller verbringen.
Die meisten möchten eine friedliche Lösung, doch nach dem, was wir von der anderen Seite hören, gibt es keine andere als eine militärische Lösung.
Mit Dubrovnik würden die Serben mehr angreifen als nur irgendeine Stadt Saktubulien.
Dubrovnik sei kein militärisches Ziel, sondern ein wirtschaftliches.
Wer Dubrovnik angreife, greife Kroatien an.
Im Norden Bosniens machen die vereinten muslimisch-kroatischen Verbände indes weiter Druck auf die serbischen Linien.
Heftige Kämpfe gab es zuletzt bei Bosanska Krupa, 20 Kilometer westlich von Bihać.
Unklar ist die Lage rund um die serbische Stadt Drva in West-Bosnien, nördlich von Bosansko-Krajovo und Klamoc.
Drva soll nach einem kroatischen Vorstoß gestern aus der Kraina bereits kurz vor dem Fall gestanden sein.
UNO-Sprecher Chris Gunness sagte dazu dem ORF gegenüber,
Wir glauben, dass die Stadt Dervar umgekehrt ist.
Wir können keine Beweise geben, dass die Stadt tatsächlich umgekehrt ist.
Wir glauben, dass die Stadt drüber umzingelt ist.
Meldungen, dass sie tatsächlich schon gefallen sei, können wir aber nicht bestätigen.
Aber in den letzten Tagen haben wir immer wieder beobachtet, dass Ausrüstung über die internationale Grenze nach Bosnien, nördlich von Knin, gebracht wurde.
Wir glauben, dass damit die Offensive gegenüber verstärkt werden soll.
Darüber hinaus ist es möglich, dass die kroatische Armee und die bosnischen Kroaten weiter nach Norden vorstoßen werden, vielleicht mit dem Endziel, sich der 5.
Bosnischen Armee in Bihać zu vereinigen.
Der stellvertretende US-Außenminister Holbrooke fährt unterdessen mit seinen Friedensvorschlägen heute weiter nach Belgrad zu Präsident Milosevic.
Gestern war er in Zagreb und vorgestern in Split.
Einzelheiten über den Inhalt des Plans und einzelne Ergebnisse sind bisher noch nicht bekannt.
Informationen von Barbara Ladinser.
Alle internationalen Proteste haben nichts gefruchtet.
China hat heute früh seinen zweiten Atomtest in diesem Jahr durchgeführt.
Es war die 43.
Explosion, seit China im Jahr 1963 mit seinen Atomtests begonnen hat.
Diplomaten hatten den Test für Ende dieses Monats erwartet.
Auch Greenpeace hatte Vorinformationen.
Am Dienstag entrollten Greenpeace-Aktivisten ein Transparent am Platz des himmlischen Friedens, das gegen die geplanten Tests protestierte.
Die Aktivisten wurden verhaftet und abgeschoben.
Internationale Proteste hatten aber bisher noch nie Einfluss auf das chinesische Testprogramm.
Für dieses Jahr sind noch zwei bis drei weitere Tests geplant.
Constanze Ripper über das chinesische Atomwaffenprogramm.
Insgesamt hat das chinesische Atomarsenal eine Sprengkraft von 250 Megatonnen oder 16.000 Hiroshima-Bomben.
Verteilt sind die Sprengköpfe auf etwa 450 Atomwaffen verschiedener Typen.
Der heutige Test war Teil der Erprobung zweier neuer Raketensysteme, die Ende der 90er Jahre bzw.
im Jahr 2010 stationiert werden sollen.
Auch wassergestützte Raketen, die von U-Booten abgefeuert werden können, sind geplant.
Im Jahr 1963 begann China mit den Atomtests im Testgelände Lop Nor.
23 Tests wurden überirdisch durchgeführt, dann ging man zu unterirdischen Tests über.
Lop Nor liegt in der autonomen Provinz Xinjiang, wo hauptsächlich Nicht-Chinesen leben.
Besonders betroffen ist das turkmenische Volk der Uiguren.
Das Gebiet grenzt an Kasachstan.
In den vergangenen Jahrzehnten sollen mehr als 250.000 Menschen Opfer der Atomtests geworden sein.
In den 60er Jahren deportierten die Chinesen 40.000 Kasachen und Uiguren und steckten sie in Arbeitslager.
Später wurden die Menschen zurückgebracht.
Bei vielen traten schwere Erkrankungen auf.
Selbst hohe chinesische Militärs geben zu, dass die Tests Todesopfer gefordert haben.
Doch unabhängige Untersuchungen der Folgen im Testgebiet wurden immer verhindert.
In Kasachstan ist die Kindersterblichkeit aufgrund atomarer Verseuchung mehr als 400 Mal so hoch wie in Europa.
Leukämie tritt bei Kindern 5 Mal so oft auf.
Von den fünf Atommächten der Erde – USA, Russland, England, China und Frankreich – ist China die viertgrößte.
Alle anderen haben 1992 einem vorläufigen Teststopp-Moratorium zugestimmt, nur Frankreich ist nun wieder davon abgegangen.
Bis Ende 1996 soll ein totaler Teststopp vertraglich festgelegt werden.
China unterstützt das mit Worten, will bis dahin aber noch etwa vier bis fünf Tests durchführen.
Ein Problem bei den Verhandlungen ist die sogenannte friedliche Nutzung von Atomexplosionen, etwa für die Sprengung von Stauseen.
Man kann aber nicht messen, ob eine Explosion militärische oder andere Zwecke hat.
Würden solche Explosionen also erlaubt, könnte man die Einhaltung eines völligen Teststops nicht überprüfen.
Konstanze Ripper zu Atomtestplänen, die China ohne Rücksicht auf weltweiten Protest weiter aufrechterhalten will.
12 Uhr und 14 Minuten ist es jetzt österreichische Innenpolitik.
In landschaftlich reizvoller Umgebung haben heute die Beratungen des ÖVP-Bundesparteivorstandes im Kärntner Lesachtal begonnen.
Neben Bergwanderungen stehen die wichtigsten Schwerpunkte der politischen Herbstarbeit auf dem Programm.
Von der Budgetpolitik über EU-Fragen und die Bundesstaatsreform bis zur umstrittenen Militärparade am Nationalfeiertag in Wien.
Gisela Hopfmüller hat ÖVP-Chef Vizekanzler Außenminister Wolfgang Schüssel in einer Tagungspause ans Telefon bekommen.
Herr Vizekanzler Schüssel, Sie haben unlängst den Großglockner erklommen, jetzt haben Sie dem ganzen ÖVP-Vorstand Bergwandern verordnet.
Ist das die Art und Weise, wie die ÖVP nach Höhenluft strebt?
Ja, wir wollen natürlich zur Spitze.
Daher kann das nicht schaden, dass man die Kondition verbessert.
Apropos Kondition verbessern, freiheitlichen Obmann Heider hat heute in einem Interview in den Salzburger Nachrichten zu ihrem Glockner-Besuch gesagt, er sei am Glockner vor zwei Jahren gewesen, jetzt war er am Matterhorn, da muss der Dr. Schüssel noch trainieren.
sicher nicht bitte an den bewussten Herren.
Ich war vor vier Jahren auch schon am Glockner, aber ich glaube, das ist nicht wirklich wichtig.
Es war außerdem mein Privatvergnügen und ich habe es sehr genossen.
Das Wetter war auch gut und es war eine Herausforderung, die man nur jedem empfehlen kann.
Also Wetterschutz, ordentliche Ausrüstung, gutes Schuhwerk im übertragenen Sinn wird die ÖVP wohl auch für die Budgetgespräche mit dem Koalitionspartner brauchen, die ja im Herbst jetzt in die Endrunde gehen.
Welche Marschrichtung hat denn der ÖVP-Vorstand bei seiner heutigen Sitzung dafür fixiert?
Wir wollen zunächst einmal massiv darauf drängen, dass das Budget für 1995 auch wirklich eingehalten wird.
Da sind einige große Brocken noch offen, vor allem die außerordentlichen Verkaufserlöse, sogenannte Privatisierungen für die Banken oder Energiewerke sind noch offen.
Das sind riesige Beträge, da geht es immerhin um 12, 13 Milliarden Shilling.
und die Zeit drängt.
Wir haben praktisch jetzt schon fast Ende August und wir haben nicht einmal mehr vier Monate Zeit, um die Verhandlungen zum Abschluss zu bringen, einen guten Preis zu erzielen und auch die notwendige Zustimmung vom Parlament zu bekommen.
Da ist der Finanzminister wirklich sehr dringend gefordert, rasch die notwendigen Schritte einzuleiten.
Sind Sie zuversichtlich, dass bei all diesen doch großen Brocken, die es noch zu lösen gilt, tatsächlich ein haltbares Budget für das 96er-Jahr zustande kommt?
Also ich bin ganz sicher, dass wir das zustande bringen müssen.
Erstens erwarten, dass die Bürger von uns und eine Regierung, die kein Budget, also praktisch keine finanzielle Basis für ihre Regierungsarbeit für das kommende Jahr zustande brächte, wäre gescheitert und müsste einfach in Neuwahlen gehen.
Und damit wäre auch nicht gewonnen.
Die Probleme wären einfach länger hinausgeschoben und kommen dann mit umso größerer Wucht wiederum zurück.
Ich glaube, überhaupt eine
Regierung und besonders eine Volkspartei, die sich selber zum Thema genommen hat, die Welt auch verstärkt mit den Augen der kommenden Generation, mit den Augen der Kinder und Jugendlichen zu sehen, darf nicht zulassen, dass die Probleme auf die lange Bank geschoben und damit auf die Schultern der nächsten Generation verlagert werden.
Wir sind dazu gewählt, dass wir jetzt etwas weiterbringen.
Und was auch noch zu sagen ist und ein wichtiges Thema bei dieser Klausurtagung gewesen ist,
Wir wollen auch verstärkt in der Gesellschaftspolitik Akzente setzen.
Wir werden es zum Beispiel nicht zulassen, dass man jetzt eine importierte Diskussion aus der Bundesrepublik, ob Kreuze in unseren Schulen noch einen Platz haben, auch führt und dass sogar österreichische Politiker sich nicht zu gut sind, eine solche Diskussion mitzuführen.
Das hätte ich eigentlich zunächst nicht erwartet, aber wir sprechen uns mit aller Schärfe dagegen aus.
Das geht auch nur verfassungsrechtlich mit Zustimmung der Kirche selber und wir von der Volkspartei würden dem nie zustimmen.
Ich glaube, dass das Kreuz als ein Toleranzzeichen für unseren Glauben, für unsere Identität erhalten bleiben muss.
Wir werden allen Versuchen entgegentreten, hier die Menschen zu verunsichern und ihnen einen Teil ihrer Geschichte, ihrer
Sie haben jetzt angespielt auf den Chef der sozialistischen Jugend Delfs, der angekündigt hat, in Österreich eine ähnliche Verfassungsklage einbringen zu wollen, wie sie in Deutschland Anlass war für die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs.
Richtig.
Und ich erwarte eigentlich auch von der Spitze der Sozialdemokraten, dass sie sich energisch von einer solchen Idee
distanziert, wobei mir das Wort Idee eigentlich dabei schon auszusprechen schwerfällt.
Aber es geht auch noch weiter, auch die Vorsitzende der liberalen Partei hat eine ähnliche Idee, quasi ein gleichberechtigtes Nebeneinanderaufhängen von verschiedenen Religionssymbolen vorgeschlagen, was auch überhaupt nicht mit der österreichischen Identität und Rechtslage vereinbar ist.
Wir werden dem sicherlich nicht nachkommen.
Ein Thema, das ja beim Vorstand offensichtlich auch auf der Tagesordnung steht, ist die heiß umstrittene Militärparade, die für den 26.
Oktober geplant ist.
Wird die ÖVP bei ihrem Wunsch, diese Parade auf alle Fälle abzuhalten, bleiben?
Der Verteidigungsminister wird darüber berichten, er hat es noch nicht getan, dass diese Bundesherrschau in drei Teilen abgewickelt wird.
Es soll eine feierliche Angelobung von jungen Offizieren geben.
Es soll zweitens eine Leistungsschau geben, die das Bundesheer soll zeigen dürfen und zeigen können, wofür es da ist, welche Leistungen und Möglichkeiten es erbracht hat oder gegeben sind.
Und drittens ein Vorbeimarsch von Einheiten des österreichischen Bundesheers mit dem notwendigen Gebot der Sparsamkeit.
Und ein derartiger Plan wird jetzt im Verteidigungsministerium entwickelt.
Dieser Plan ist auch gut geheißen worden.
Kann man sagen, es wird sowas wie eine Sparparade sein?
Ich glaube, dass generell Kostenargumente immer wichtig sind, aber ich glaube, es besteht überhaupt kein Anlass, das österreichische Bundesheer im 50.
Jahr der Geschichte der Zweiten Republik und im 40.
Jahr nach seiner Gründung zu verstecken oder etwa von den Straßen zu verbannen.
Das ist ganz lächerlich und das würden wir
Das will, glaube ich, auch Ihr Koalitionspartner, die SPÖ, nicht.
Und trotzdem ist von dieser Seite sehr große Reserviertheit gegenüber dieser Parade nach wie vor vorhanden.
Werden Sie trotzdem daran festhalten?
Ich glaube, dass sich manche, die das in Frage stellen, selber die Frage vorlegen sollten, wie sie es eigentlich mit der österreichischen Landesverteidigung halten.
Selbstverständlich spielt das Sparsamkeitsargument bei allen staatlichen Leistungen oder Präsentationen eine große Rolle.
Aber es kann nicht das alleinausschlaggebende Argument sein,
den Polizei, Gendarmerie, Feuerwehren, Bundesheer oder wer immer.
Also die Leute, die für uns den Kopf hinhalten, die müssen auch das Recht haben, sich präsentieren zu dürfen.
Und gerade ein Volksheer braucht sich vor dem Volk nicht zu fürchten.
Ein Gespräch, das Gisela Hopfmüller mit ÖVP-Chef Schüssel geführt hat.
Im Lesachtal findet zurzeit eine ÖVP-Bundesvorstandssitzung statt.
In Innsbruck sorgt eine Ankündigung von Bürgermeister Herwig van Staar für Aufregung.
Er will für das Amt des ÖVP-Obmannes kandidieren.
Van Staar hatte bei den letzten Gemeinderatswahlen eine eigene Liste für Innsbruck aufgestellt, weil er mit der eigenen Volkspartei nicht mehr konnte.
Jetzt sieht sich der ehemals ausgestoßene Sohn als Gestalter für die Zukunft der Innsbrucker ÖVP.
Aus dem Landesstudio Tirol, Ulrike Geuser.
Im Oktober soll es soweit sein, dann will Bürgermeister Herwig van Staar auch Vorsitzender der Innsbrucker Volkspartei werden.
Und die Volkspartei ist jene Partei, die ihn vor knapp drei Jahren aus ihren Gemeinderatsreihen ausschloss.
Und von der auch Herwig van Staar selbst nicht die beste Meinung hatte.
Worte wie Stahlhelmfraktion fielen damals von reformunfreundlich bzw.
nicht reformierbar war da die Rede.
Jetzt, drei Jahre später, ist alles anders.
Aber nicht Van Staar selbst kandidiert aktiv, sondern er wurde gebeten zu kandidieren.
Und zwar aus Volksparteireihen, wie er sagt.
Er sieht in seiner Kandidatur ein Signal der Erneuerung der Volkspartei und dass das als Wählerbetrug verstanden werden könnte.
Ich habe mich immer zur österreichischen Volkspartei bekannt.
Ich war immer Mitglied der Volkspartei.
Ich war sogar Obmann der inneren Stadt, auch während des ganzen Wahlkampfes.
Ich habe nur gesagt, die Partei muss sich öffnen.
Eine Reform innerhalb der Partei war nicht möglich und deshalb habe ich die Reform von außen gesucht.
Und diese Öffnung der Partei möchte Van Staar auch für die Zukunft sicherstellen und weiterführen, indem er vor allem das liberale Element innerhalb der Volkspartei stärkt.
Als Partei-Dissident sieht er sich nicht, denn er ist ja nie aus der Partei ausgetreten.
Ich war immer in der Volkspartei.
Ich war immer Funktionär der Volkspartei.
Ich bin Mitglied des Landesparteivorstandes der österreichischen Volkspartei.
Ich bin Fraktionsführer der österreichischen Volkspartei im Städtebund.
Ich bin Vizepräsident des österreichischen Städtebundes durch die Stimmen der österreichischen Volkspartei geworden.
Ich konnte nur in einer besonders verkrusteten Situation der Innsbrucker Volkspartei mit der Innsbrucker Volkspartei in der damaligen Konstellation
nicht mehr arbeiten.
Aber derzeit ist die Situation so, dass ich mit dem jetzigen Geschäftsführenden Obmann, Vizebürgermeister Sprenger, in der Sachpolitik ein sehr gutes Verhältnis habe.
Und eine Konzentration der Macht sehen Sie da nicht, wenn Sie schon so viele Funktionen haben, wenn Sie auch diese jetzt noch dazu bekommen?
Eine Konzentration der Macht ist überhaupt nicht gegeben, wenn man sich vorstellt, dass eine Fraktion keine absolute Mehrheit hat.
Ich habe auch mit der österreichischen Volkspartei zusammen im Innsbrucker Gemeinderat keine Mehrheit.
Und ob der Wähler im Herbst dann mit dieser Art der Politik einverstanden ist oder nicht, das werde er wohl selbst entscheiden, ist Van Star ganz zuversichtlich.
Ulrike Eigeräußer war das aus Innsbruck.
Nächstes Thema, das im Juli novellierte Weingesetz und die Folgen.
Als eine der Änderungen wurde die Bandarole als Qualitätsmerkmal für österreichischen Wein zum Teil wieder abgeschafft.
Wein darf jetzt wieder im Tetrapak verkauft werden.
Wie hat sich nun diese Änderung des Weingesetzes ausgewirkt?
Ernstweinisch ist diese Frage nachgegangen.
In Kraft tritt das neue Weingesetz Ende August.
Ab dann wird es vor allem für den Konsumenten einfacher sein, Qualitätswein zu erkennen.
Dieser Wein wird ausschließlich in Flaschen abgefüllt sein und wird eine Banderole tragen.
Zurzeit sieht es so aus, dass die Banderole über dem Verschluss befestigt werden muss.
Das wiederum will die Landwirtschaftskammer nicht.
Das Argument von Josef Pleil, Präsident des Bundesweinbauverbandes?
Was uns momentan nicht sehr behakt, ist die Tatsache, dass dieses Qualitätszeichen unbedingt über den Verschluss sein muss, weil es viele Bestrebungen gibt und auch viele junge Winzer gibt, die keine Kapsel mehr verwenden aus Umweltgründen.
Und jetzt muss der, wenn er keine Kapsel über der Flasche hat, dann mit einem Papierpickerl oben das drüberpicken und dann rinnt der gute Wein
über den Leim und über die Papierfetzen und das ist aus unserer Sicht sehr, sehr unhygienisch, meint Plail.
Neu ist weiters, dass Tafel- und Landweine, also Weine einer geringeren Qualitätsstufe, jetzt auch in Botellen abgefüllt werden dürfen.
Wer also künftig eine 7-Zentiliter-Flasche kauft, muss auf die Banderole achten, denn nur dann ist Qualitätswein in der Flasche.
Sonst ist es Land- oder Tafelwein.
Genauso ist es mit dem Wein im Tetrapack.
Dort darf nur Tafel- oder Landwein drinnen sein, kein Qualitätswein.
Die Mehrzahl der Weinbauern kann mit dieser Lösung leben und hofft auf gute Geschäfte.
Denn durch die Banderole bleibt sichergestellt, dass österreichischer Qualitätswein klar gekennzeichnet ist.
Sie hatten einen Bericht von Ernst Weinisch.
Für die überwiegende Mehrzahl der österreichischen Industrieunternehmen haben sich die Erwartungen nach dem Beitritt zur Europäischen Union Anfang dieses Jahres voll und ganz erfüllt.
Das ist zumindest das Ergebnis einer Umfrage der Industriellenvereinigung, das heute veröffentlicht wurde.
Der Beitritt hat demnach vor allem beigetragen, die bestehenden Arbeitsplätze zu sichern.
Skeptisch zeigt sich nur die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, die den Konkurrenzdruck aus Europa besonders stark zu spüren bekommen hat.
Details von Christian Hunger.
Wie schätzen Sie heute die Chancen und Risken der EU-Mitgliedschaft für Ihr Unternehmen ein?
Welche Vor- und Nachteile haben sich ergeben?
Welche Auswirkungen gab es auf die Beschäftigung, auf Ihre Verkaufspreise, die Investitionstätigkeit?
Wie wichtig ist eine gemeinsame europäische
Die Antwort ist repräsentativ und eindeutig.
Dr. Erhard Fürst, Leiter des Bereichs Wirtschaftspolitik der Interessensvertretung,
Keine Euphorie, aber eine positiv realistische Einschätzung der EU-Mitgliedschaft durch die österreichischen Industrieunternehmen.
Im Detail.
Zwei Drittel der Unternehmen sehen ihre Erwartungen an die EU-Mitgliedschaft bestätigt.
Enttäuscht ist lediglich eine Minderheit von 6%.
Mehr als die Hälfte der Befragten ist überzeugt, dass der Beitritt zu Jahresbeginn mit dazu beigetragen hat, dass die bestehenden Arbeitsplätze in der Industrie gesichert worden sind.
Das deckt sich mit einer kürzlich veröffentlichten WIFO-Studie, die allerdings auch kritisiert hat, dass trotz Konjunkturhochs keine neuen Arbeitsplätze geschaffen wurden.
Die Unternehmen haben auf die verstärkte Nachfrage und die gestiegene Konkurrenz aus dem europäischen Markt mit mehr Investitionen reagiert, bestätigt ein Fünftel der Befragten.
Dr. Erhard Fürst.
Höchstwahrscheinlich hätten wir ohne EU stärkere Beschäftigungsverluste, als wir sie jetzt haben.
Wir müssen es immer mit der Situation ohne EU vergleichen.
Das ist einmal der eine Aspekt.
Und der zweite Aspekt ist ganz klar, dass im Rahmen der Umstrukturierung sozusagen zuerst einmal kurzfristig Beschäftigungseffekte, negative auch, auch eintreten und die positiven Effekte der EU-Mitgliedschaft erst in einer gewissen
Verzögerung.
Ich halte das für sehr plausibel.
Wenn Sie sich diese WIFO-Studie anschauen, dann sehen Sie eben, dass etwa drei Viertel aller Industriebranchen nach fünf Jahren positive Beschäftigungseffekte zu erwarten haben, aber eben im ersten Jahr nahezu keine einzige Branche von Bau und Holzbearbeitung abgesehen.
Positiv bewertet wird, dass es seit dem Beitritt insgesamt weniger Formalitäten gibt, dass die Wartezeiten an den Grenzen weggefallen sind und überhaupt der EU-Marktzugang dem Wirtschaftsstandort Österreich wichtige Vorteile gebracht hat.
Der große Markt hat aber auch zu einem erhöhten Preisdruck geführt, vor allem für die Nahrungs- und Genussmittelindustrie.
Recht eindeutig fällt die Frage nach der gemeinsamen europäischen Währung aus, die es voraussichtlich ab 1999 geben wird.
Für Dreiviertel ist diese Europawährung wichtig oder sehr wichtig.
Wir sehen hier eine erhebliche Diskrepanz, das wissen Sie auch, zur Einschätzung in der Bevölkerung, für die mit großer Mehrheit eine europäische Währung nicht nur nicht wichtig ist, sondern sogar etwas Negatives ist, das abgelehnt wird.
Und es wird sicherlich unsere Aufgabe und auch die Aufgabe vor allem der Wirtschaftspolitik und der Österreichischen Nationalbank sein, in der Bevölkerung das Verständnis für die wirtschaftliche Notwendigkeit und die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen einer Wirtschafts- und Währungsunion, einer gemeinsamen Währung in Europa zu stärken und zu fördern.
Als Nachteil beurteilt die Industrie die neuen Statistiker-Fordernisse der EU.
Damit sei erhöhter administrativer Aufwand verbunden.
Unbefriedigend sei auch die geltende EU-Mehrwertsteuer-Regelung, heißt es.
Die Industriellenvereinigung sieht aber die Erwartungen in die EU-Mitgliedschaft Österreichs im Großen und Ganzen erwartungsgemäß erfüllt.
Sie hatten dazu einen Beitrag von Christian Hunger.
Gestern Mittag hat sich der Wörgler Transportunternehmer Johann Berger aus Deutschem Hausarrest nach Österreich abgesetzt.
Gegen den Vater des Tiroler Formel-1-Stars Gerhard Berger läuft ja in Stuttgart ein Verfahren, in dem Berger des Betrugs angeklagt werden soll.
Er soll mit einem fingierten Fabriksprojekt deutsche Banken um 14 Millionen D-Mark geschädigt haben, was Berger immer bestritten hat.
Trotz einer Kaution von 2 Millionen Mark, umgerechnet also rund 14 Millionen Schilling, ist Johann Berger der deutschen Justiz nun aber abhandengekommen.
Christoph Seiler aus dem Landesstudio Tirol.
Hüben wie drüben war man auch heute noch baff.
Einmal die Staatsanwaltschaft Stuttgart, die sich immer gegen eine Entlassung Bergers aus der Untersuchungshaft und gegen die Kaution ausgesprochen hatte.
Knapper Kommentar des zuständigen Staatsanwaltes heute.
Auf diese Flucht Bergers kann sich wohl jeder seinen Reim machen.
Man ist also sauer in Stuttgart und stellt nur mehr eine Hypothese an.
Der Protest gegen Berger könnte stattfinden, wenn sich der Tiroler Unternehmer doch noch freiwillig bis zum 22.
September stellt.
was Berger aber nicht vorhat.
Somit sind auch die zwei Millionen Mark Kaution endgültig dahin.
Verwunderung auch bei den Rechtsanwälten Bergers, die mit einem glatten Freispruch in dem deutschen Verfahren gerechnet hatten.
Sie hatten von der Flucht Bergers nichts gewusst und hätten ihm auch davon abgeraten, sagt sie.
Nun seien die österreichischen Gerichte und Anwälte am Zug, Punktum.
In Innsbruck hat man die Voruntersuchungen bereits auf Volltouren anlaufen lassen.
Der Akt Berger umfasst gut 100 Bände, die man sich nun von Deutschland organisieren wird.
Mit einem Prozessbeginn wird daher nicht vor 1996 gerechnet, falls das Verfahren nicht ohne dies vorher eingestellt wird.
Berger bleibt gegen Gelöbnis auf freiem Fuß, er will sich nun um seine Firma in Wörgl kümmern.
Ausgeliefert an Deutschland wird Johann Berger keinesfalls, auch wenn die Deutschen, wie heute angekündigt, einen internationalen Haftbefehl gegen Berger erlassen werden.
PS.
Ursprünglich hatte Berger für seine Entlassung aus der Untersuchungshaft gar 14 Millionen Mark Kaution angeboten.
Das Landgericht Stuttgart hatte abgelehnt und erst nach sechsmonatigem Hin und Her Berger für zwei Millionen Mark auf freien Fuß gesetzt.
Christoph Seiler hat berichtet.
In der nächsten Woche will die größte Computerfirma der Welt, Microsoft, ihr neues Betriebssystem Windows 95 auf den Markt bringen.
Doch bevor die neue Software noch auf dem Markt ist, gibt es bereits erste industriell gefertigte Raubkopien.
Aus Belgien dazu Dieter Bornemann.
Bei einer Polizeikontrolle einer Softwarefirma an der Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden staunten die Ermittler nicht schlecht.
Sie fanden tausende Kopien der Original Windows 95 Software, die noch nicht einmal offiziell auf dem Markt ist.
Die Softwarepiraten waren mit ihrer Markteinführung schneller als der amerikanische Computergigant Microsoft.
Etwa 50.000 Computer-CDs, auf denen die Software drauf ist, sind in den Niederlanden bereits im Umlauf, schätzt man bei Microsoft.
Seit Beginn dieses Monats sind der Polizei immer wieder Verdächtige
gab es erste Verhaftungen.
Der Verkaufspreis für die kopierte Originalsoftware hat die Kunden offenbar nicht lange nach der Herkunft fragen lassen.
Statt weit über 1.000 Schilling, die die Originalsoftware kostet, musste man für die illegalen Raubkopien gerade einmal 400 Schilling hinlegen.
Informationen von Dieter Braunemann.
Etwas mehr als die Halbzeit im Mittagsjournal, jetzt ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Brasiliens Großstädte werden mehr und mehr zu Brutstätten der Gewalt.
Rio de Janeiro, sagt die Soziologin Miriam Mesquita, wird vom Drogengeschäft beherrscht.
Und in Sao Paulo geht ein Drittel aller Tötungsdelikte mittlerweile auf das Konto der Polizei.
In Rio de Janeiro gibt es Drogen.
Und hier in São Paulo gibt es ein Phänomen, das mir sehr wichtig ist.
Die Polizisten töten sehr oft.
Gewalt in den Städten Brasiliens.
Hintergründe, Ursachen und ein Lokalaugenschein.
Heute im Journal Panorama ab 18.20 Uhr.
Programm Österreich 1.
Ein Blick auf die Uhr.
Vier Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Kein Ende der Diskussion um das deutsche Kruzifix-Urteil.
Nachdem das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe erklärt hatte, es dürfte nicht verpflichtend sein, an bayerischen Schulen christliche Kreuze in den Klassenzimmern anzubringen,
gehen nun bayerische Politiker auf volle Konfrontation mit den Höchstrichtern.
Der Chef der christlich-sozialen Union, Theo Weigl, hat das Bundesverfassungsgericht scharf kritisiert.
Sein Stellvertreter Ingo Friedrich fordert gar, den Gerichtsbeschluss nicht zu befolgen.
Die Verfassungsrichter wehren sich aber.
Aus Deutschland Wolfgang Wert.
CSU-Chef Theo Weigl hat in seiner Parteizeitung geschrieben, durch dieses Urteil werde der demokratische Grundkonsens auf eine harte Belastungsprobe gestellt.
Das Bundesverfassungsgericht fordere zur Abkehr von Gott auf.
Rolle und Funktion des Bundesverfassungsgerichts sollten diskutiert werden, meint Theo Weigl.
Es sei fraglich, ob eine so knappe Mehrheit von 5 zu 3 Richterstimmen weiterhin so weitreichende Entscheidungen treffen dürfe, formuliert Weigl in diesem Artikel.
Verbal vorsichtig, aber inhaltlich eindeutig.
Und Weigl kritisiert auch andere Entscheidungen der Höchstrichter, etwa die, dass der Verfassungsgerichtshof es zugelassen habe, dass jemand Soldaten mit Mördern gleichsetzt.
Die massive Kritik aus Bayern hat nun den Vorsitzenden des für den Kruzifixbeschluss zuständigen Senats, Professor Johann Friedrich Henschel, zu einem für seine Profession ungewöhnlichen Schritt bewogen.
Er gab ein Fernsehinterview, und zwar der ARD.
Henschel verwies darin auf die Neutralitätspflicht des Staates in religiösen Angelegenheiten.
Angesprochen auf die Politikerforderung nach Zweidrittelmehrheit bei BVG-Entscheidungen,
lässt Vizepräsident Henschel seine Meinung über die Rechenkünste von Politikern durchblicken.
Also diese Forderung, die ist schon sehr alt, aber wenn Sie mal ausrechnen, vielleicht können das die Politiker nicht so richtig.
Fünf Richter von acht Richtern macht 62,5 Prozent aus, zwei Drittel sind dann also 4,1 Prozent mehr.
Und zur Forderung bayerischer Politiker, den Richterspruch einfach nicht zu befolgen, sagt Verfassungsrichter Henschel.
Dem liegt ja die Maxime zugrunde, dass das Recht nicht zu beachten ist, wenn es einem nicht passt.
Das schlägt letztlich dann auf die Politiker wohl wieder zurück.
Wenn sie Gesetze erlassen, die nicht mehrheitsfähig sind, dann werden sie denjenigen, denen das nicht passt und die das nicht beachten wollen, schwer klarmachen können, weshalb das anders so ist.
Und sie beschneiden dann auch ihre eigenen politischen Möglichkeiten und Arbeitsmöglichkeiten.
Wir verlassen die Grundlagen unseres Rechtsstaates, wenn das Schule macht.
Mittlerweile gibt es im christlichen Bereich auch Stellungnahmen, die den Gerichtsbeschluss nicht verurteilen.
Die Vorsitzende des Bundes der deutschen katholischen Jugend, Karin Kortmann, kritisiert zwar einiges an der Begründung für die Entscheidung, das Ergebnis, nämlich die Streichung der Kreuzpflicht aus Gründen der staatlichen Neutralität, hält die katholische Jugendvorsitzende für korrekt.
Unkonventionell der Vorschlag des evangelischen Bischofs von Berlin-Brandenburg, Wolfgang Huber,
Bischof Huber ist dafür, in Klassen mit hohem Moslem-Anteil neben das Kreuz ein Bild von Mekka zu hängen.
Keineswegs zur Beruhigung der Gemüter dürfte die nun bekannt gewordene Klage eines bayerischen Lehrers beitragen.
Er will seine Schüler nicht mehr zur Schulmesse begleiten.
Begründung, es könne ihm nicht zugemutet werden, Kindern eine Religionsgemeinschaft zuzuführen, die er vom Gewissen her ablehnt.
Soviel aus Deutschland von Wolfgang Wert.
Die Diskussion um die Kreuze geht auch in Österreich weiter.
Das liberale Forum in Oberösterreich tritt dafür ein, die Kruzifixe in den Gerichtssälen zu entfernen.
Ein Kreuz, das auf dem Richtertisch steht, sei ein anachronistisches Drohsymbol, erklärte der Landessprecher des liberalen Forums in Oberösterreich, Michael Obermeier.
Darüber hinaus könne das Kreuz auf dem Richtertisch für Nichtchristen auch ein Affront oder eine Provokation darstellen, sagt die Obermeier.
In Spanien geht der Terror der baskischen Separatistengruppe ETA weiter.
Heute Morgen detonierte in der Region La Rioja im Norden des Landes eine Autobombe mit 40 Kilogramm Sprengstoff.
Rund 40 Menschen wurden leicht verletzt, als der Sprengsatz neben einer Wohnkaserne der paramilitärischen Polizeitruppe Guardia Civil explodierte.
Dieses neue Attentat zeigt einmal mehr, dass die ETA offenbar auf beträchtliche Ressourcen, an Nachwuchs und Finanzmitteln zurückgreifen kann.
Obwohl zuletzt ein dreiköpfiges ETA-Kommando bei der Vorbereitung eines Anschlags auf die Königsfamilie verhaftet wurde, vermag die Terrorgruppe solche Rückschläge immer wieder wegzustecken.
Aber hören Sie mehr von Josef Manola aus Spanien.
Mit dem Bombenanschlag heute früh hat die baskische Terrororganisation ETA ihre volle Einsatzbereitschaft unter Beweis gestellt.
Bei der Explosion einer Autobombe in unmittelbarer Nachbarschaft einer Kaserne der Guardia Civil in La Rioja
wurden 40 Menschen durch herabstürzende Mauern und zerbrochene Fensterscheiben verletzt.
Nur ein einziger befindet sich noch in Spitalsbehandlung.
Auch einer der drei Attentäter wurde offenbar durch die Druckwelle des Sprengkörpers verletzt.
Auf der Flucht stellte eine Polizeistreife zuerst die baskischen Terroristen, die die Beamten allerdings überwältigen und entwaffnen konnten.
Im gekidnappten Dienstfahrzeug entkamen die ETA-Mitglieder schließlich.
Obwohl der heutige Bombenanschlag kein Menschenleben gefordert und nur beträchtliche Sachschäden verursacht hat, unterstreicht er die offenbar unerschöpflichen Ressourcen der baskischen Separatisten an Geldmitteln und an Nachwuchs.
Die nötigen finanziellen Mitteln für den Lebensunterhalt von geschätzten 100 Terroristen, die in Spanien und Frankreich im Untergrund leben, besorgt sich die Organisation durch das Erpressen einer sogenannten Revolutionssteuer.
Unternehmer und Geschäftsleute im Baskland werden mit der Drohung von Attentaten zur Bezahlung von Millionenbeträgen gezwungen.
Wer sich weigert, wie der Transportunternehmer Aldaya aus San Sebastian, wird einfach entführt.
Jose Maria Aldaya befindet sich seit genau 100 Tagen in der Gewalt der Terroristen.
Auch Sorgen mit dem Nachwuchs scheint es bei den baskischen Terroristen nicht zu geben.
Erst vor wenigen Tagen wurde ein dreiköpfiges Kommando bei der Vorbereitung eines Attentats gegen König Juan Carlos auf Mallorca verhaftet.
Der Anschlag von heute früh kann als Beweis dafür gelten, dass ETA solche Rückschläge, wie schon in den 25 Jahren zuvor, immer wieder erstaunlich schnell wegsteckt.
Psychologisch befinden sich die Terroristen trotz der polizeilichen Fahndungserfolge im Aufwind.
Die gerichtlichen Voruntersuchungen gegen Premierminister Felipe González sowie zwei seiner früheren Innenminister spielen dabei eine wichtige Rolle.
Es geht um den Verdacht, die sozialistische Regierung hätte Mitte der 80er Jahre
eine Söldnertruppe aufgestellt und finanziert, um die baskischen Terroristen mit illegalen Mitteln, nämlich Attentaten und Bombenanschlägen zu bekämpfen.
Ein Senat des obersten Gerichtshofs berät zur Zeit über eine mögliche Anklageerhebung gegen González und seine Minister.
Die öffentliche Diskussion, in der sogar führende Politiker den Einsatz von staatlich bezahlten Mördern zu rechtfertigen suchen, hat den Extremisten im Baskenland neuen Zulauf gebracht.
Auch die makabren Details einer Mitte der 80er Jahre durchgeführten Entführung von zwei baskischen Terroristen, die ersten Erhebungen zufolge von Beamten der Guardia Civil wochenlang festgehalten, gefoltert und schließlich ermordet wurden, gibt den Terroristen das Material für neue Heldenlegenden.
Der Rechtsstaat, der sich im Netz illegaler Machenschaften verfangen hat, ist jetzt zur Zielscheibe der Terroristen geworden.
Berichterstatter war Josef Manola.
Ein Inselreich im fernen Osten jubiliert, Indonesien.
Der Anlass heute ist der 50.
Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung Indonesiens nach holländischer Kolonialherrschaft und japanischer Okkupation.
Mit seinen 200 Millionen Einwohnern gehört das Inselreich zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozean zu den wichtigsten Mächten der Region.
Rainer Wolf Grahm zu einem halben Jahrhundert unabhängiges Indonesien.
Zum heutigen 50.
Jahrestag der Unabhängigkeit sind alle größeren Orte, alle Städte auf den 13.000 Inseln des Archipels mit bunten Lichterketten geschmückt.
Unzählige Festakte, Festessen, Tanz- und Musikveranstaltungen finden statt.
Und in ihren Ansprachen betonen die Politiker immer wieder, wie stolz man sein könne auf das Erreichte.
Das Erreichte?
Das bedeutet zunächst vier Jahre Krieg nach der Ausrufung der Unabhängigkeit durch den späteren ersten Präsidenten des Landes, Sukarno.
Die Holländer, die rund 400 Jahre lang als Kolonialmacht herrschten, wollten nach dem Abzug der Japaner den alten Zustand wiederherstellen.
Wie viele zigtausend Menschen bei ihren sogenannten Polizeiaktionen und den Gefechten mit der neu gegründeten indonesischen Armee ums Leben kamen, ist nie genau bekannt geworden.
1949 endete dieser Krieg, doch Frieden erlebten die Menschen immer noch nicht.
Mit einer Agresi genannten, also aggressiven Politik, bedrohte Indonesien die Nachbarn.
In den 60er Jahren wuchs der innenpolitische Widerstand gegen Sokarno, vor allem, weil die Wirtschaft ins Chaos abglitt.
Nach einem angeblich kommunistischen Putschversuch 1965 waren Sokarnos Tage im Präsidentenamt gezählt.
Seit 1967 ist President Suharto an der Macht.
Wenn Suharto jetzt vom Stolz auf das Erreichte spricht, dann geht es nicht um militärische Erfolge.
Das Erreichte in seiner 28-jährigen Amtszeit bedeutet jährliche Wirtschaftswachstumsraten von über 6 Prozent, Erhöhung des jährlichen Pro-Kopf-Einkommens auf fast 1.000 Dollar pro Jahr, rapide fortschreitende Industrialisierung, Eindämmung des Bevölkerungswachstums.
Indonesiens erstes selbst entwickeltes Verkehrsflugzeug startete jetzt zum ersten Probeflug.
Andere eigene Hochtechnologie-Produkte sollen bald folgen.
Das alles wird anerkannt.
UNO-Organisationen loben Programme zur Familienpolitik und im Gesundheitswesen.
Weltbank und ähnliche Institutionen bescheinigen zu Hartur und seinem Land auf dem richtigen Weg zu dauerhaftem wirtschaftlichen Erfolg zu sein.
Das angestrebte Ziel, noch vor der Jahrtausendwende als Industriestaat anerkannt zu werden, sei erreichbar.
Die internationale Wirtschaft honoriert die politische Stabilität mit riesigen Investitionen.
Doch in- und ausländische Menschenrechtsgruppen beklagen, dass der Preis für diese Stabilität zu hoch sei.
Die Armee beherrschte das Land.
Es gäbe immer wieder brutale Übergriffe.
Zigtausende von politischen Gefangenen säßen in den Gefängnissen.
Die Regierung gibt zu, dass sie hart vorgeht und begründet das mit den drohenden Gefahren.
Das Erreichte müsse verteidigt werden.
Beispielsweise gegen islamische Fundamentalisten und gegen Kommunisten, heißt es da.
Man suche nicht die Kontroverse, sondern den Konsens, um zu verhindern, dass Indonesien von den unterschiedlichen Interessengruppen auseinandergesprengt wird.
Eine Sorge, die nicht nur Präsident Suharto umtreibt, sondern die auch von Indonesiens kleineren Nachbarn in Südostasien geteilt wird.
Die Zeit, es ist nun dreiviertel eins.
Vor mehr als 90 Jahren wurde es entdeckt, eines der spektakulärsten Gräber Ägyptens.
Nun soll es für Touristen wieder geöffnet werden.
Die Rede ist von der Grabkammer der Königin Nefertari, Ehefrau Ramses II.
Die Grabanlage, die seit 1945 geschlossen war, wurde frisch restauriert.
Sie gilt als besonders schöne Grabkammer im Tal der Könige von Luxor, Martin Dorn.
Silberstaub rieselt in den Eingang des Grabes und unten in der Kruft läuft einem ein Schauder über den Rücken.
Hier haben sie 1223 vor Christus die Königin Nefertari beerdigt und 3200 Jahre später ist man noch immer geblendet von den leuchtenden Farben der pharaonischen Fresken.
Die Wände, ein einziges monumentales Göttergemälde, Osiris Herrscher des Totenreichs, daneben sein Sohn, der falkenköpfige Horus,
und immer wieder Nefertari zierlich und jung mit einem seltsamen Lächeln, mal in tiefblaue Gewänder gehüllt, mal mit Armreifen und Ohrringen geschmückt.
Die alten Ägypter hatten ihrer Königin passende Beinamen gegeben.
Die mit dem hübschen Gesicht nannten sie Nefertari oder die, deren Schönheit den Gott beruhigt.
Zugegeben, man gerät leicht ins Schwärmen in diesem Grab und ist versucht, die nüchternen Fakten zu übersehen.
Nefertari war die Lieblingsfrau des mächtigen Pharaos Ramses II.
Während der mumifizierte Göttergatte im Nationalmuseum von Kairo zu besichtigen ist, gibt es keinen Hinweis darauf, wo sich die sterblichen Überreste seiner Gemahlin befinden.
1904 wurde das schon in der Antike geplünderte Grab Nefertaris von dem italienischen Ägyptologen Schiaparelli im Tal der Königinnen westlich von Luxor entdeckt.
In den folgenden vier Jahrzehnten strömten so viele Besucher in diese Kruft, dass die Wandgemälde unter dem touristischen Ansturm zerfielen.
Tausende Finger betatschten die Bilder, Schweiß setzte sich ab, Salz und Regenwasser zerfrasen die Fresken.
1945 wurde das Grab geschlossen, seitdem haben nur noch Besucher mit Ausnahmegenehmigung zutritt.
Doch ab November wird die Gruft der Nefertari wieder geöffnet, verspricht Mohamed El-Biyali, der Chefinspektor für Altertümer in Luxor.
In Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Getty-Institut wurde das Grab in den vergangenen vier Jahren restauriert, wobei sich die Wissenschaftler einer ebenso faszinierenden wie einfachen Technik bedienten.
Sie schoben lange Sonden hinter die Fresken, lösten Millimeter für Millimeter das abgelagerte Salz und brachten mit einer Flüssigkeit die alten Farben wieder zum Leuchten.
Besonders reichhaltig hat Gerard Mortier anlässlich des Jubiläums 75 Jahre Salzburger Festspiele das Opernprogramm gestaltet.
Nach Figaro, Don Giovanni, Rosenkavalier und La Traviata kommt eine Serie mit Werken von Bartók, Schönberg und Berg.
Den Auftakt macht am kommenden Sonntag die Premiere der dreiaktigen Fassung von Albanbergs Lulu, die zum ersten Mal bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wird.
Volkmar Parshalk hat sich bei den Proben umgehört.
Das war's.
Als ein Prachtexemplar von Waib, das aus der Gosse kommt und in einer Umgebung von Männern, denen es überlegen ist, zu schrankenloser Entfaltung kommt, so sah Alban Berg Wedekinds Lulu-Dramen und die Titelfigur seiner Oper.
Eine einzige Zwölftonreihe lieferte den Baustoff für eine formal komplizierte Oper, die ein zweiaktiger Torso blieb und erst 1979 von Friedrich Zerra nach Skizzen des Komponisten vollendet wurde.
Seit der Pariser Uraufführung durch Pierre Poulez und Patrice Chéreau hat die dreiaktige Fassung die zweiaktige fast vollständig verdrängt.
Michael Gillen, der in Salzburg die Staatskapelle Berlin dirigiert.
Geradezu fundamental ist, dass im letzten Bild die Männer, die gestorben sind durch Lulu und mit denen sie verheiratet war, wiederkommen in anderer Gestalt, aber doch erkennbar dieselben Männer und sozusagen Rache nehmen.
Eine äußerst fantasievolle Inszenierung und Ausstattung ist Peter Musbach in Salzburg zu danken, der sich von Stoff und Musik hat inspirieren lassen.
Es geht um eigentlich den ganzen menschlichen Kosmos in seinem Grundzusammenhängen.
Und die Probleme, die sich in diesem Zusammenhang ergeben, sind sehr aktuell.
Wir leiden unter einer enormen Zunahme der Brutalität der Jugendlichen.
Die sexuelle Moral verkommt zusehends, es gibt keinen äußeren Halt und das innere Chaos macht sich umso stärker bemerkbar.
Peter Musbachs stark stilisierte Inszenierung stützt sich auf Zitate aus der bildenden Kunst, erinnert in ihren Farbwirkungen an de Chirico.
in den Kostümen von Andrea Schmidt-Futterer, aber auch an Schlemmers driadisches Ballett und bezieht den Film ein.
In großen Bildsequenzen beobachtet Lulu mit kaltem Interesse ihre eigenen Untaten und nimmt in ihrem Kopf ihren Aufstieg, aber auch ihren tristen Untergang als Hure in einem Londoner Elendsquartier vorweg.
Ist sie die Personifizierung der Amoral?
Noch einmal Michael Gilden?
Das ist nicht die personifizierte Amoral.
Sowas, glaube ich, gibt es gar nicht.
Das ist die personifizierte Erotik.
Sie ist die Sexualität, die in den Köpfen der Männer hockt, zu einer Figur geworden.
Das spürt man, weiss Gott, in der Musik, weil im Kopf von Berg hockte ja auch eine Frau, die er unglücklich geliebt hat, jahrelang.
Als eine ganz zarte junge Frau mit schwarzem Bubikopf durcheilt Christine Schäfer die Stationen der Lulu, die Dr. Schön liebt, ihn aber auch ruiniert und erschießt.
sehr ehrlich und ganz nach ihren Instinkten und nach ihren Gefühlen handelt und tut.
Dass es natürlich auch außerhalb einer Moral stattfindet, ist durch das Stück einfach gegeben.
Sie lebt nicht mit Konflikten.
hält sie sich, geht sie davon, eben weil sie immer dieses eine Ziel hat, sozusagen diesen Mann, den sie wirklich liebt, zu besitzen.
Und in dem Moment, wo sie ihn hat, ist dann auch schon vorbei.
Festspielprämie von Alban Bergs Lulu am kommenden Sonntag in Salzburg.
Nach diesem Beitrag gestaltet von Volkmar Paschalk eine aktuelle Meldungsübersicht.
Kroatien.
Zagreb zieht offenbar Truppen für eine Offensive gegen die Serben im Süden Bosniens zusammen.
Nach UNO-Angaben sind in der Region um Dubrovnik zahlreiche Einheiten aufmarschiert.
Unterdessen setzen die bosnischen Serben die Artillerieangriffe auf die Umgebung der kroatischen Küstenstadt fort.
Es entstanden wieder Waldbrände, einige Ortschaften sind ohne Strom.
Die Bewohner von Dubrovnik wurden abermals dazu aufgerufen, die Schutzräume nicht zu verlassen.
Der amerikanische Vizeaußenminister Holbrooke ist unterdessen in Belgrad eingetroffen, um Gespräche über eine Lösung des Konfliktes im ehemaligen Jugoslawien fortzusetzen.
China.
Der jüngste chinesische Atomtest hat eine Welle internationaler Proteste ausgelöst.
Japan hat angekündigt, die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der Volksrepublik einzuschränken.
Der australische Regierungschef hat Peking aufgefordert, mit einem Stopp des Atomwaffenprogramms den weltweiten Abrüstungsbemühungen Rechnung zu tragen.
Der neuseeländische Ministerpräsident bezeichnete den chinesischen Atomtest als verwerflich.
Russland hat ebenfalls bedauert, dass China heuer schon den zweiten unterirdischen Atomtest unternommen habe.
Die USA haben die Forderung nach einem allgemeinen Verbot von Atomwaffentests bekräftigt.
In Wien hat Bundeskanzler Franitzki den Atomtest scharf verurteilt und von einer weltpolitischen Fehleinschätzung gesprochen.
Der ÖVP-Bundesparteivorstand hat den Versuch mit größtem Bedauern registriert.
Greenpeace Österreich hat ein Protestschreiben an die chinesische Botschaft geschickt.
Deutschland.
Die Diskussionen um das sogenannte Kruzifixurteil des Bundesverfassungsgerichtes dauert an.
Der Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichtes, Henschel, hat Respekt vor den Entscheidungen von Karlsruhe verlangt.
Durch die Forderung mancher CSU-Politiker, das Kruzifixurteil zu ignorieren,
sei der grundsätzliche Konsens in der Gesellschaft infrage gestellt, sagte Henschel.
Die Glaubwürdigkeit der Politik werde aufs Spiel gesetzt.
Wenn man verlange, dass ein verbindlicher Richterspruch nicht befolgt werde, könne man in anderen Fragen kaum noch die notwendige Befolgung eines Gesetzes klar machen, das von der Mehrheit abgelehnt werde.
Diese Entwicklung sei bedenklich und für den Rechtsstaat nicht hinnehmbar, sagte der Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichtes.
Österreich.
ÖVP-Bundesparteiobmann Schüssel hat sich gegen eine politische Diskussion in Österreich zum Thema Kruzifixe in den Schulen ausgesprochen.
Änderungen seien verfassungsrechtlich nur im Einverständnis mit der Kirche möglich, sagte Schüssel.
Das Kreuz müsse als Toleranzzeichen erhalten bleiben.
Er werde es nicht zulassen, dass eine importierte Diskussion nun auch in Österreich geführt werde.
Nach dem schwierigen Zugunglück wird schon heute der Verkehr über den Arlberg wieder aufgenommen.
Die Behelfsbrücke ist fertiggestellt, es hat eine Belastungsprobe gegeben, die zufriedenstellend verlaufen ist.
Die Aufräumungsarbeiten werden allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Nahe Osten.
Die israelischen Sicherheitsbehörden haben die vor acht Tagen verfügte Absperrung des Gazastreifens wieder verlängert.
Gestützt auf Erkenntnisse des Geheimdienstes fürchtet man einen Autobombenanschlag seitens der radikalen palästinensischen Untergrundorganisation Hamas.
Das Wetter heute Nachmittag wechselnd bewölkt und vor allem in Niederösterreich, Wien, dem Burgenland sowie der Steiermark und in Kärnten regnet es.
Sonst scheint zumindest zeitweise die Sonne.
Tageshöchstwerte 17 bis 24 Grad.
Das war das Mittagsschonal vom 17.
August.
Ton Kurt Quatter, Regie Ilse Oberhofer und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.
Einblendung: Bürgermeister von Dubrovnik Nikolaj Obuljen, Chris Gunness. Angriffe bosnischer Serben auf das Gebiet um Dubrovnik will die kroatische Armee verhindern. Die Stadt selbst ist bis jetzt unbehelligt, die Bewohner leben aber in ständiger Angst.
Mitwirkende:
Ladinser, Barbara [Gestaltung]
, Obuljen, Nikolaj [Interviewte/r]
, Gunness, Chris [Interviewte/r]
Datum:
1992.08.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Krieg
;
Krisen und Konflikte
;
Militär
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Kroatien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten