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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zu einer Stunde Information in Österreich eins.
Ihr Moderator ist heute Wolfgang Wittmann.
Zunächst als Einleitung unsere Inhaltsangabe.
Der Countdown für die EU-Wahl steht auf weniger als 48 Stunden.
Der Wahlkampf ist so gut wie gelaufen.
Nach den Grünen und den Freiheitlichen halten heute SPÖ, ÖVP und Liberales Forum ihre Schlussveranstaltungen bzw.
Stellungnahmen ab.
Wie sehen wir Österreicher uns selbst?
Dieser Frage ist das Meinungsforschungsinstitut IMAS nachgegangen.
Auf Österreichs Straßen fahren indirekt EU-bedingt immer mehr illegale Chemie-Lkw.
Zur Erläuterung aktuelle Fakten aus Kärnten und Reaktionen.
Während bei Semperit Dreiskirchen die Urabstimmung über mögliche Arbeitskampfmaßnahmen gegen Conti läuft, haben wir den Betriebsrat des Conti-Reifenwerks Barum in Tschechien befragt, wie er die Causa Semperit beurteilt.
Der Flughafen Wien will, dass der Staat für Umbaukosten aufkommt, die durch das Schengener Grenzkontrollabkommen entstehen.
Der Pilhar-Prozess in Wiener Neustadt in der Endphase.
Für heute Nachmittag wird das Urteil gegen die Eltern Olivias erwartet.
In Oslo ist der diesjährige Friedensnobelpreis vergeben worden an zwei Vertreter der von Indonesien unterdrückten Region Osttimor.
Die Preisträger sind der katholische Bischof von Osttimor Carlos Felipe de Jiménez Belo und der Auslandskoordinator der Widerstandsbewegung Osttimors
Kossi Ramos-Horta.
Zur Person und zur Arbeit der neuen Friedensnobelpreisträger ein ausführlicher Bericht.
In Russland wird Präsident Jelzin aktiv, um Steuern einzutreiben und ausstehende Löhne zu bezahlen.
Und zur Zukunft der medizinischen Forschung in Österreich findet in Wien eine Enquete statt.
Soweit unser erster Themenüberblick, es folgen die Mittagsnachrichten, zusammengestellt hat sie Christian Werschütz.
Norwegen.
Der Friedensnobelpreis 1996 ist zwei Kritikern der indonesischen Besetzung von Osttimor verliehen worden.
Das Nobelpreiskomitee in Oslo vergab die Auszeichnung an den indonesischen Bischof Carlos Felipe de Jiménez Belo und den Auslandskoordinator der Widerstandsbewegung von Osttimor José Ramos Horta.
Bello ist seit 1983 Oberhaupt der katholischen Kirche auf Osttimor und hat erstmals auf die Unterdrückung der Bevölkerung durch Indonesien aufmerksam gemacht.
Osttimor steht formal noch immer unter portugiesischer Verwaltung, ist aber seit 20 Jahren von Indonesien annektiert.
Deutschland
Der Bundestag in Bonn wird im Jahre 2002 um etwa 60 Sitze kleiner sein.
Die Abgeordneten beschlossen heute ein neues Wahlgesetz, in dem die Verkleinerung des Parlaments von derzeit 656 auf 598 Sitze festgelegt wird.
Zugleich wurde auch beschlossen, die Wahlkreise um knapp 30 auf 299 zu verringern und die zum Teil erheblichen Größenunterschiede zu beseitigen.
Russland.
Präsident Jelzin will die Steuereinhebung in Russland effizienter gestalten.
In einer Radioansprache kündigte Jelzin dazu die Einsetzung einer Kommission unter Leitung von Ministerpräsident Tschernomyrdin an.
Das Gremium hat die Zoll- und Finanzämter zu kontrollieren.
Mit den zusätzlich erhofften Steuereinnahmen sollen die Rückstände bei den Lohnzahlungen gegenüber Arbeitern, Lehrern und Wissenschaftlern beglichen werden.
Diese drei Berufsgruppen haben seit mehreren Monaten keinen Lohn bekommen und daher in den vergangenen Wochen Protestversammlungen abgehalten.
Yeltsin machte für diesen Zustand vor allem Großunternehmen, wegen deren schlechter Steuermoral, aber auch örtliche Behörden verantwortlich.
Das Schicksal von mehr als 100 Millionen Bürgern hänge davon ab, wie schnell die Steuern eingetrieben würden, sagte Yeltsin.
Frankreich
In Paris beraten Experten der Ukraine und der sieben führenden Industriestaaten über die Schliessung des Atomkraftwerkes Tschernobyl.
Zu entscheiden ist unter anderem die Frage, ob um den sogenannten Sarkophag über dem Unglücksreaktor ein zweiter Schutzwandel gebaut werden muss.
Die Ukraine hat sich bereit erklärt, das Kraftwerk im Jahre 2000 stillzulegen.
Der Westen hat im Gegenzug eine Finanzhilfe von mehr als 30 Milliarden Schilling zugesagt.
Österreich Im Semperitwerk in Traiskirchen findet derzeit die Urabstimmung über einen möglichen Arbeitskampf statt.
Ein Streikbeschluss gilt jedoch als unwahrscheinlich, weil der Eigentümer Continental schriftlich eine Garantie für den Standort Traiskirchen abgegeben hat.
Das Ergebnis soll um etwa 17 Uhr vorliegen.
Nordirland
Der jüngste Autobombenanschlag der IRA auf das Hauptquartier der britischen Armee in Lisbon hat nunmehr ein Todesopfer gefordert.
Ein Soldat erlag in der Früh den Verletzungen, die er bei dem Anschlag erlitten hatte.
Insgesamt wurden 31 Personen verletzt.
Sieben sind noch im Krankenhaus.
Die Polizei hat gestern bereits einen ersten Verdächtigen festgenommen.
China-Brasilien.
Die erste Weltraumkooperation zwischen Entwicklungsländern haben China und Brasilien vereinbart.
Die beiden Länder wollen Ende 1997 einen Beobachtungssatelliten in eine Erdumlaufbahn bringen.
China wird dazu die Rakete und einen Infrarotscanner bereitstellen, während Brasilien den Satelliten zusammenbauen und die Solarstromzellen einbauen wird.
Die Gesamtkosten des Weltraumprojekts sollen mehr als eineinhalb Milliarden Schilling betragen, von denen Brasilien ein Drittel trägt.
Indonesien.
Auf der Insel Java haben Moslems 18 christliche Kirchen niedergebrannt.
Dabei wurden fünf Menschen getötet.
Ebenfalls angezündet wurden vier christliche Schulen und ein Gerichtsgebäude.
Die Polizei hat mehrere Personen verhaftet.
Möglicher Anlass für die Gewalttätigkeiten könnte das Urteil gegen den Führer einer Moslem-Sekte gewesen sein.
Südafrika.
Im Prozess um die Ermordung von 13 Schwarzen in Südafrika ist der frühere Verteidigungsminister Magnus Malan freigesprochen worden.
Ebenfalls freigesprochen wurden seine 16 Mitangeklagten.
Der Richter in Döbern begründete sein Urteil damit, dass es keine Beweise dafür gäbe, dass führende Militärs die Ermordung der 13 Menschen im Jahre 1987 in der Provinz Natal KwaZulu befohlen hätten.
Schwere Vorwürfe erhob der Richter jedoch gegen die Staatsanwaltschaft und die Polizei.
Der Mittagsnachrichtenüberblick war das Gelesen von Josef Wenzel-Natek.
Als nächstes der Wetterbericht, wie jeden Freitag mit einer ausführlichen Vorschau auf das Wochenende, heute erstellt und präsentiert von Peter Sterzinger.
Nach einer Reihe trüber Tage und dem letzten verregneten Wochenende wird einiges von uns erwartet und tatsächlich gibt es mit dem heutigen Tag wieder mehr Sonne.
Allerdings ist die sehr typische Hochdruckwetterlage weiterhin auch gut für viel Frühnebel, der sich oft nur langsam auflöst und da und dort sogar liegen bleiben kann.
Die aktuellen Meldungen, Wien wolkig 13 Grad, Eisenstadt heiter 13, St.
Pölten und Linz stark bei Wölk 13, Salzburg heiter 14, Innsbruck wolkig 14, Bregenz Hochnebel 12 Grad, Graz stark bei Wölk 12 und Klagenfurt stark bei Wölk 13 Grad.
Im Laufe des Nachmittags werden Wolken und Nebel weniger und im Großteil Österreichs kommt zumindest zeitweise die Sonne hervor.
Über die Steiermark, das Burgenland, Kärnten, Ost- und Südtirol ziehen aber immer wieder Wolken und um den Bodensee herum wird es wohl trüb bleiben.
Ab und zu sind in den bewölkten Gebieten ein paar Regentropfen möglich.
Der Wind bleibt vorerst schwach und die Temperaturen steigen je nach Sonne auf 11 bis 17 Grad.
In der Nacht fällt wieder häufig Nebel ein.
Wo es wolkenlos bleibt, und das wird in manchen hochgelegenen Tälern sein, ist leichter Frost möglich, meist aber liegen die Tiefstwerte zwischen 12 und 3 Grad.
Morgen Samstag halten sich Boden und Hochnebel in den flachen Regionen bis in den Vormittag hinein.
Unmöglich zu sagen, wo die Sonne zuerst herauskommt, am Nachmittag dann aber fast überall.
Auf den Bergen bleibt es durchwegs den ganzen Tag sonnig, wobei die Nebelobergrenze knapp über 1000 Meter liegen dürfte.
Allmählich macht sich Südostwind bemerkbar und er wird im Hochgebirge sehr lebhaft.
Für Föhn wird es aber vorerst nicht reichen.
Höchsttemperaturen morgen 12 bis 19 Grad in 2000 Meter Höhe zwischen 2 und 5.
Am Sonntag legt der Wind zu, in Ostösterreich wird er lebhaft und am Nordrand der Alpen zum Föhn, der aber nicht überall das Tal erreichen wird.
Wieder scheint im Gebirge die Sonne am längsten, sonst heißt es stellenweise bis Mittag warten, bis sich der Nebel lichtet.
Und je nach Sonne oder sogar Föhn steigen die Temperaturen am Sonntag auf 13 bis vielleicht 22 Grad.
In jedem Fall also zum Wochenende ideales Wanderwetter.
Peter Sterzinger mit seiner Einladung zum Wahlspaziergang.
Zwölf Uhr und neun Minuten.
Im Semperitwerk in Treskirchen findet also derzeit die Urabstimmung über einen möglichen Arbeitskampf statt.
Ein Streikbeschluss gilt wie eingangs erwähnt als unwahrscheinlich.
Der Eigentümer Continental hat ja schriftlich eine Garantie für den Standort Treskirchen abgegeben.
Das Ergebnis der Urabstimmung um etwa 17 Uhr.
Vor diesem Hintergrund der Entwicklungen rund um das Semperitwerk ist es uns gelungen, mit einem Vertreter des Betriebsrates jenes mehrischen Werks Barum zu sprechen, wohin die Produktion aus Niederösterreich verlagert werden wird.
Außer Verständnis können die 4000 Mitarbeiter von Barum den österreichischen Kollegen nichts anbieten.
Ein Beitrag von Ljubo Fusak und Joana Ratziner.
Barum mauert.
Seit Wochen verweigert die Geschäftsführung des südmärischen Standorts der Continental AG das Gespräch mit den Medien.
Für alle Informationen seien die deutschen Eigentümer zuständig.
Der Betriebsrat des Barumwerkes ist der andere Ansicht.
In der großen Empfangshalle des früheren KP-Vorzeigebetriebes versicherte stellvertretender Betriebsratsobmann Jans Koch, dass die 4.000-Mann-Belegschaft von Barum für die Sorgen der Kollegen von Traiskirchen sehr wohl Verständnis haben.
Aber
Im Grunde genommen waren wir bisher mit solchen Problemen nie konfrontiert.
In Tschechien, ja vielleicht im ganzen ehemaligen Ostblock fehlt den Arbeitern hierfür noch das notwendige Bewusstsein.
Sie sind noch nicht reif genug, um wirklich alle möglichen Konsequenzen zu erkennen.
Mehr als bloßes Verständnis für die österreichischen Kollegen ist freilich nichts zu erwarten, denn schon die hierfür erforderliche intensive Zusammenarbeit auf Betriebsratsebene sei nicht gegeben.
Wir haben vor einigen Jahren den Semperit-Betriebsrat um eine engere Zusammenarbeit ersucht.
Wir wollten, dass sie uns ihre Erfahrungen weitergeben und sie haben uns damals sogar zugesichert, Schulungen für uns zu machen.
Leider Gottes kam es nicht zu mehr als zu einem Besuch westlicher Betriebsräte bei uns.
Semperit-Betriebsratsobmann Harry Neubauer weist diesen Vorwurf allerdings entschieden zurück.
Es ist alles von unserer Seite gemacht, nur ich höre von den tschechischen Kollegen wenig.
Von den tschechischen Kollegen aus Barum.
Das ist die Tatsache.
Ich habe die tschechischen Kollegen seinerzeit wieder in Barum eingeladen nach Dreskirchen zu kommen und so weiter und so fort.
Also es ist nichts passiert von tschechischen Kollegen.
Ein weit grösseres Hindernis für eine aktive Solidarität mit den Dreiskirchenern stellt freilich die eigene Interessenlage der Barum-Belegschaft dar.
Obwohl das Lohnniveau hier nur ein Zehntel des österreichischen ausmacht, verdient ein Arbeiter bei Barum um bis zu ein Drittel mehr als ein tschechischer Durchschnittsarbeiter.
Und dieses Privileg will man nicht verlieren, zumal die Gerüchte von einer Weiterverlagerung eines Teils der Contireifenproduktion in die noch billigere Ukraine nicht verstummen wollen.
Im Unterschied zu Österreich hat die Continental AG beim Kauf von Barum weder eines Standorts noch eine Arbeitsplatzgarantie abgegeben.
Ein Beitrag von Lubo Fusak und Joana Ratziner.
Sie haben Stimmen des Betriebsrates von Barum in Tschechien zur Causa Semperit eingeholt und Reaktionen aus Dreiskirchen dazu.
Im Landesgericht Wiener Neustadt ist heute der Prozess gegen das Ehepaar Pilhar fortgesetzt worden.
Die Eltern des früher krebskranken Mädchens Olivia.
Noch heute soll das Urteil gegen die Pilhars gesprochen werden.
Die Anklage lautete auf Entziehung eines Unmündigen aus der Gewalt des Erziehungsberechtigten und auf fahrlässige Körperverletzung.
Der Prozess hatte ja am Mittwoch eher turbulent begonnen.
Wie es heute weiterging, schildert Hans-Christian Unger.
Heute haben im Pilhar-Prozess die Ärzte das Wort im Zeugenstand.
Der erste ist Olaf Jürgensen vom Landeskrankenhaus Wiener Neustadt.
Man kann doch nicht einfach zuschauen, wie ein Kind stirbt.
Damit begründet er seine Meldung an das Jugendamt, nachdem er erfahren hatte, dass die Eltern mit Olivia das St.
Anna Kinderspital in Wien verlassen hatten und eine Behandlung verweigerten.
und Jürgensen erstattete auch gegen den Wunderheiler, Reike Gerdhammer, Anzeige wegen Kurpfuscherei.
Der Wiener Neuschwanz-Mediziner war der erste, der bei Olivia den Wilms-Tumor diagnostizierte und sie zur sofortigen Behandlung nach St.
Anna überwies.
Die Pilhas, so Jürgensen, hätten sich ihm damals als verunsicherte Eltern präsentiert, die sich eben intensiv vorher informieren wollten.
Ihre fundamentalistische medizinische Weltanschauung, die hätte er erst später gemerkt.
Als weiterer Zeuge dann der Arzt Georg Mann von St.
Anna.
Er hätte ein ausführliches Gespräch mit dem Pilharz geführt.
Ihnen große Heilungschancen, Olivias, bei einem sofortigen Beginn einer schulmedizinischen Therapie versprochen.
Ich habe aber schon damals aus einigen ihrer Fragen geschlossen, dass sie mit dem Kind das Spital verlassen wollen.
und ich habe Ihnen alle Konsequenzen für die Gesundheit Olivias vorhergesagt.
Die sind ja dann eingetroffen.
Im Laufe des heutigen Vormittags will Erika Pilha mit einem Arzt einen medizinischen Disput führen.
Da fährt der Richter dazwischen.
Sie haben sich als Laien eben auf ein Gebiet vorgewagt, wo sie nicht den Überblick haben können und sich auf Experten verlassen müssen.
Und genau das ist es, worum es in diesem Prozess geht.
Hans-Christian Unger vom Pilhar-Prozess in Wiener Neustadt.
Das Urteil, wie gesagt, am späten Nachmittag oder am frühen Abend.
Zurück zur einleitenden Meldung über die Vergabe des Friedensnobelpreises.
Die Preisträger sind in einer Weltgegend aktiv, wo die Menschenrechte schwerstens verletzt werden, was aber im Alltag der Berichterstattung nur allzu leicht untergeht.
In Ost-Timor, das von indonesischen Truppen polizeistaatmäßig kontrolliert und unterdrückt wird, mit zehntausenden Todesopfern mittlerweile.
Gegen diese Menschenrechtsverbrechen sind die neuen Friedensnobelpreisträger aktiv.
Bischof Carlos Felipe de Jiménez Belo und der Auslandskoordinator des Widerstandes José Ramos Orta.
Details über Leben und Arbeit der neuen Nobelpreisträger jetzt von Dolores Bauer.
Bischof Carlos Felipe Jiménez Belo wurde am 3.
Februar 1948 in dem kleinen Dorf Baucao in der Diözese Dili auf Osttimor als Kind einer katholischen Familie geboren.
In seinem Heimatdorf hatte der Knabe Gelegenheit zu erfahren, wie die Missionare der Salesianer Don Boscos sich für die Armen und Unterdrückten engagierten.
Das Beispiel dieser mutigen Gottesmänner beeindruckte den Heranwachsenden, der sich früh dazu entschloss, diesem Orden beizutreten.
Nach der Annektierung der Insel durch Indonesien im Jahre 1976 wurde der Boden für die Katholiken immer heißer.
Und so schickte der Orden den begabten Studenten zum Studium nach Rom.
Am 16.
Juli 1980 wurde er in Rom zum Priester geweiht und kehrte wenig später nach Osttimor zurück, um dort ein Priesterseminar zu lehren.
Im Jahr 1988 wurde Carlos Bailo vom Papst Johannes Paul II.
zum Apostolischen Administrator von Osttimor ernannt.
Obwohl die Auseinandersetzungen zwischen den Katholiken und den immer stärker werdenden Muslimen immer härter wurden und die Verfolgung der katholischen Bevölkerung zunahm, versuchte Bischof Belo, den Dialog zwischen den Religionen aufrechtzuerhalten und damit den Katholiken Raum zum Atmen zu geben.
Im Juni 1995 war er auf persönliche Einladung des UNO-Generalsekretär Bustos Krali als Beobachter des intrademoresischen Dialogforums auf der Burg Schleinig in Österreich.
In einem Interview sagte er damals zur Situation in seinem Land,
Die katholische Kirche wird auch weiterhin alles versuchen, um die Streitparteien einzuladen, sich zu verständigen, sich zu versöhnen.
Das Drama Osttimors ist es, dass die Menschen sich untereinander nicht einig sind.
Ich meine, viele Menschen wären durchaus damit einverstanden,
bei Indonesien zu bleiben, wenn die Zentralregierung ihnen mehr Rechte auf Selbstbestimmung einräumen würde.
Das wäre die einzige Chance zu retten, was zu retten ist.
Denn eine Lösung für Osttimor wird es nur geben, wenn die Menschen die Chance bekommen, ihr Schicksal selbst mitzubestimmen.
Wenn die katholische Kirche heute so stark ist, dann nur deswegen, weil wir damals, Ende der 70er Jahre, als sich die Menschen in den Wäldern vor den indonesischen Bomben versteckt hielten, auf ihrer Seite standen und ihr Überleben sicherten.
Soweit Bischof Belo.
Auch der zweite Friedensnobelpreisträger, José Ramos Orta, stand als katholischer Laie immer auf der Seite der unterdrückten Bevölkerung.
Nach der Enaktierung durch Indonesien wurde er verfolgt, auch mehrmals verhaftet und gefoltert.
Bischof Belov verhalf ihm schließlich zur Flucht.
Jose Lamos Horta ist heute sozusagen der Außenminister der Unabhängigkeitsbewegung und tritt überall dort auf, wo die Situation auf Osttimor zur Diskussion steht.
Bis heute ist es ihm allerdings nicht möglich, in seine Heimat zurückzukehren.
Dolores Bauer über die diesjährigen Friedensnobelpreisträger.
Wir bleiben beim Stichwort Osttimor.
Wo liegt dieses Gebiet genau?
Welche politischen Verhältnisse gibt es dort?
Wieso ist Indonesien so an Osttimor interessiert?
Antworten auf diese Frage von Elisa Wasch.
Im Jahr 1975, also vor 21 Jahren, besetzten indonesische Truppen die ehemalige portugiesische Kolonie Osttimor, nur wenige Tage nachdem diese ihre Unabhängigkeit erklärt hatte.
Seitdem übt die Armee auf der östlichsten Sunda-Insel eine Schreckensherrschaft aus.
Etwa 200.000 Menschen, so wird geschätzt, sind auf Osttimor gestorben, sie wurden von Soldaten umgebracht oder sind verhungert.
Damit wurde ein Drittel der Bevölkerung ausgerottet.
Die katholische Kirche hat die Führung in Jakarta bereits 1984 des Völkermordes angeklagt.
Doch der autokratisch regierende Präsident Suwarto hat jegliche Untersuchung der Vorfälle durch die UNO bis jetzt standhaft verweigert.
Ein weiterer Konfliktpunkt ist, dass die meisten Timoresen Katholiken sind, die meisten Indonesier hingegen Moslems.
Die kulturelle Identität der Einwohner Osttimos ist in Gefahr, die indonesische Regierung siedelt immer mehr Moslems hier an, um den Widerstand der ursprünglichen Bewohner zu brechen.
Die UNO hat übrigens die indonesische Herrschaft über den Ostteil der Insel nicht anerkannt und bezeichnet sie als völkerrechtswidrig.
Mittlerweile gibt es auf Osttimor nur mehr wenige hundert Widerstandskämpfer, doch Indonesien behandelt die Insel immer noch als besetztes Gebiet.
14.000 Soldaten terrorisieren etwa 500.000 Zivilisten.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat wiederholt auf Massenhinrichtungen, willkürliche Verhaftungen und Verschleppungen aufmerksam gemacht.
Elisa Wasch mit Einzelheiten über das indonesisch unterdrückte Osttimor.
Der Countdown in Hongkong läuft.
In 8,5 Monaten wird die britische Kronkolonie nach 99 Jahren an China zurückgegeben.
Zurzeit ist die dritthöchste Persönlichkeit Hongkongs Finanzminister Donald Tsang für zwei Tage auf Besuch in Wien.
Er unterzeichnet mit Staatssekretärin Benita Ferrero-Waldner ein Investitionsschutzabkommen.
Heute Vormittag war der Finanzminister von Hongkong bei Nationalratspräsident Heinz Fischer, Herbert Hutter, berichtet.
Für Hongkongs Finanzminister Donald Tsung-Yam Kuen, der seine Ausbildung in der amerikanischen Eliteuniversität Harvard erhalten hat, gibt es keinen Zweifel, dass nicht nur die Rückgabe Hongkongs an China reibungslos vor sich gehen wird, er sieht auch die weitere Zukunft durchaus rosig.
I am very optimistic about the future.
Ich bin sehr optimistisch für die Zukunft.
Sie wissen, unsere Wirtschaftsdaten sind sehr gut.
Das Wirtschaftsleben ist äußerst rege, mit einem Wachstum von 5%.
Wir können die Wettbewerbsvorteile in China nützen durch billige Produktionsstandorte dort.
Die Nachfrage in Hongkong selbst steigt und das zeigt, dass das Vertrauen wieder zurückkehrt.
Zur Politik, die Vorbereitungen sind weit gedient für die Wahlen der künftigen Regierung.
Kapitalflucht durch die reichen Geschäftsleute, die Taipans und Taikuns, keineswegs versichert Minister Tsang.
In den letzten Jahren sind die Finanzanlagen in Hongkong deutlich gestiegen und zwar zweistellig.
14%, 13%, 16% jedes Jahr.
Das heißt also, keinerlei Anzeichen für Kapitalflucht.
Und ich sehe keine Anzeichen dafür, dass sich das 1997 ändern sollte.
Aus Angst vor den Kommunisten sind viele Hongkong-Chinesen, oft ehemalige Flüchtlinge, die in der Inselstadt reich geworden sind, ausgewandert.
Dazu Finanzminister Tsang.
Wir hatten eine Auswanderungswelle von Hongkong-Chinesen in den späten 80er Jahren, etwa bis 1990 und 1991.
Die Menschen sind beispielsweise nach Vancouver gezogen und nach Sydney.
Viele von ihnen befürchteten politische Unsicherheit in Hongkong.
Was wir aber jetzt sehen, ist eine starke Rückwanderungswelle von früheren Einwohnern von Hongkong, die jetzt zurückkehren aus Städten wie Vancouver und Sydney und so weiter.
Die Bevölkerungszahl steigt wieder.
Wir haben 6,2 bis 6,3 Millionen Einwohner in Hongkong und diese Menschen haben entschieden, dass es besser ist, in Hongkong zu bleiben und da zu leben.
Finanzminister Tsang ist überzeugt, dass Hongkong eine freie Stadt bleiben wird.
Ebenso wie Nationalratspräsident Heinz Fischer.
Das bestehende wirtschaftliche und politische System Hongkongs wird weiter existieren und beibehalten werden für den vereinbarten Zeitraum von 50 Jahren und das ist bekanntlich in der Politik ein sehr langer Zeitraum.
Optimistische Stellungnahmen des Finanzministers von Hongkong in Wien, mit ihm sprach Herbert Hutter.
Der nächste Beitrag führt uns nach Russland.
Mit Spannung haben Russlands Bürger heute auf die kurzfristig angekündigte Radiorede ihres herzkranken Präsidenten Boris Jelzin gewartet.
In der Hoffnung, er werde endlich verraten, wie denn der Staat gedenke, die seit langem ausstehenden Löhne und Gehälter seiner Beamten, Angestellten, Arbeiter und Militärs endlich auszuzahlen.
Ein Wahlkampfversprechen des Präsidenten übrigens.
Die Lösung, die Yeltsin heute versprach, eine Krisenkommission zur Eintreibung ausstehender Steuergelder, um die leeren Staatskassen zu füllen und mit dem Geld Löhne zu zahlen.
Hören Sie mehr aus Moskau von Susanne Scholl.
Boris Yeltsin versucht vom Krankenbett aus Russlands Hauptproblem zu lösen.
In einer Radioansprache teilte er heute mit, er habe eine Sonderkommission zur Eintreibung der Steuern gegründet, um so die Auszahlung von Löhnen und Pensionen zu sichern.
Tatsächlich warten Arbeiter, Angestellte, Offiziere und Pensionisten überall im Land seit Monaten auf ihr Geld.
Der Staat ist immer noch Russlands größter Arbeitgeber und er ist auch der größte Abnehmer der Großunternehmen.
Weil die Steuern aber kaum fließen, kann er seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen.
Was erstens alle Staatsangestellten schwer betrifft und zweitens all jene, die für Betriebe arbeiten, denen der Staat ebenfalls das Geld schuldig bleibt.
Gerade die größten Unternehmen Russlands zahlen aber ihre Steuern gerade mit dem Argument nicht, der Staat lasse sich von ihnen beliefern, zahle aber nicht.
Ein Teufelskreis, den Yeltsin jetzt offenbar mit Hilfe härterer Maßnahmen durchbrechen will.
Die neu ins Leben gerufene Kommission unter Ministerpräsident Jean-Eau-Murdin soll die Steuern vor allem bei den großen Betrieben erbarmungslos eintreiben.
Denn, so erklärte der Präsident in seiner Radioansprache, die regelmäßige Bezahlung der Löhne, Gehälter und Pensionen sei nicht nur eine Frage der Politik und der Wirtschaft, sondern auch eine Frage des Gewissens.
Ob die Krise mithilfe der neuen Kommission allerdings tatsächlich behoben werden kann, bleibt fraglich.
Denn was vor allem fehlt, ist ein vernünftiges, tragfähiges Steuergesetz.
Doch die Tatsache, dass immer mehr Menschen in Russland ihre Arbeit nicht bezahlt bekommen, ist, das weiß auch Yeltsin, eine soziale Zeitbombe, von der niemand sagen kann, wann sie explodiert.
Gleichzeitig steht die russische Regierung allerdings unter dem Zwang, mit ihrem Budget sparsam umzugehen.
Die bisherige Methode, um soziale Unruhen zu vermeiden, nämlich dorthin, wo es gerade am schlimmsten ist, ein bisschen Geld zu schicken, das dann anderswo fehlt, lässt sich nicht mehr lange anwenden.
Umfassende Lösungen allerdings sind weit und breit nicht in Sicht.
Die hat auch das russische Parlament nicht anzubieten, das heute mit der Budgetdebatte begonnen hat.
Aller Voraussicht nach werden die Abgeordneten das Sparbudget für 1997 mit dem Hinweis auf die angespannte soziale Situation zurückweisen und von der Regierung zusätzliches Geld für viele Bereiche, vor allem wohl für die krisengeschüttelte Armee verlangen.
Susanne Scholl aus Moskau, jetzt um 12 Uhr und 26 Minuten, ein Programmhinweis für heute Abend.
Nein, dieses eine Match mag vorüber sein, aber beim digitalen Fernsehen fängt das Spiel gerade erst an.
Und weil Fußballspiele als attraktives Programm gelten, sind die Übertragungsrechte ein beliebtes Ziel im Konkurrenzkampf der Sender.
Die Fußball-Weltmeisterschaften 2002 und 2006 sind schon verkauft.
Für rund zwei Dutzend Milliarden Schilling.
Gekauft hat sie der Kirchkonzern, der auch das digitale Fernsehen betreibt.
Und so ist damit zu rechnen, dass die Fußball-WM irgendwann nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch zu Hause vor dem Fernseher Eintrittsgeld kosten wird.
Denn digitales Fernsehen kostet extra.
Aber das ist nur ein Aspekt der Technologie, die uns bald zwischen 500 Kanälen switchen lassen wird.
Alle anderen Aspekte bieten wir heute im Medienjournal.
18.20 Uhr Österreich 1.
Einschalten und staunen.
Es erwartet Sie ein unglaubliches Programm.
Zurück nach Österreich.
Zu welcher Art von Menschen zählen sie sich eigentlich?
Diese Frage haben 1000 Österreicher anlässlich einer jetzt veröffentlichten IMAS-Umfrage mit dem Titel Das Selbstportrait der Österreicher beantwortet.
Die Befragten konnten aus 20 verschiedenen Personengruppen jene auswählen, denen sie sich selbst am ehesten zugehörig fühlen.
Das auffälligste Ergebnis, die Österreicher halten sich in erster Linie für heimatbewusst.
Mehr von Cornelia Krebs.
Heimatverbunden fühlen sich viele Österreicher, egal ob Mann oder Frau, alt oder jung, Arbeiter oder Akademiker.
Besonders heimatbewusst empfinden sich die Frauen, nämlich 57 Prozent der Befragten, bei den Männern sind es 48 Prozent.
Menschen über 50 fühlen sich daheimatverbundener als Jugendliche, aber selbst bei den 14- bis 29-Jährigen bezeichnet sich fast jeder Zweite als heimatverbundener.
An zweiter Stelle steht das Umweltbewusstsein der Österreicher.
Der Blick in den demoskopischen Spiegel ergab, dass sich 46 Prozent der Befragten zu den Umweltbewussten zählen.
Auch hier sind es wieder die Frauen, die etwas bewusster sind als die Männer.
Auffällig ist, dass sich in Wien nur jeder Vierte als umweltbewusster sieht, während sich etwa in der Steiermark mehr als die Hälfte der Befragten als umweltbewusst charakterisiert.
Jeweils etwa ein Drittel der Bevölkerung präsentiert sich in der Umfrage als zukunftsorientiert, als optimistisch und als kritischer Konsument.
Damit identifizieren sich vor allem Angehörige der höheren Bildungsschichten.
Zum selben Anteil ist bei Menschen mit einfacher Schulbildung die Gruppe der traditionsbewussten und religiösen, der sie sich zugehörig fühlen.
An vierter Stelle rangieren die sozialgesinnten, die fortschrittlichen, berufs- und sicherheitsorientierten Menschen.
Jeder vierte Österreicher kann sich damit identifizieren, allerdings auch mit den Politikverdrossenen.
Besonders Akademiker haben keine rechte Freude mit der österreichischen Politik.
Recht selten ist bereits das ausdrückliche Bekenntnis zu den Reformfreudigen und zu den Europa-Gesinnten und das Gefühl, ein schön geistiger, musischer Mensch zu sein.
Zwar sieht sich noch jeder dritte Akademiker als ein solcher, bei den Arbeitern ist es aber lediglich jeder achte.
Am seltensten sind die sozialen Selbstbekenntnisse zur gehobenen Schicht zu gehören.
Nur jeder zehnte Befragte fühlt sich dieser zugehörig.
Cornelia Krebs mit dem, was der Österreicher sieht, wenn er in den IMAS-Spiegel schaut.
Vom kommenden Sonntag an bis Freitag nächster Woche findet die Herbsttagung der Synode der Evangelischen Kirche statt.
Und zwar erstmals außerhalb von Wien, nämlich in Graz.
Die Synode läuft unter dem Titel Bildung in Kirche und Gesellschaft.
Die Themen Homosexualität und Sterbehilfe werden jedoch ebenfalls im Mittelpunkt stehen.
Heute wurde in einer Pressekonferenz über Verlauf und Schwerpunkte der Synode informiert, Mathilde Schwabeneder berichtet.
Inhaltlicher Schwerpunkt der Herbsttagung der Synode, dem höchsten gesetzgebenden Gremium der evangelischen Kirche, ist das Thema Bildung.
Hinausgehend über die sogenannte Erwachsenenbildung sollen vor allem Fragen rund um den Religionsunterricht behandelt werden.
Hintergrund letztlich auch die Bedrohung durch Sekten.
In den Mittelpunkt des Interesses und damit auch der Synode ist in den letzten Wochen wieder verstärkt das Thema Homosexualität geraten.
Auslöser war die Segnung eines lesbischen Paares durch einen evangelischen Pfarrer im Sommer.
Synodenpräsident Peter Krömer sitzt die evangelische Kirche daher vor einer Zerreißprobe.
im ersten Anlauf, ich sage das bitte bewusst, ohne entsprechende Vorberatung, nicht so ohne weiteres, hier klare Dinge wird sagen können und zur Beruhigung beitreten.
Und ich schließe nicht aus, sondern ich fürchte, das sage ich auch ganz offen,
dass es hier zu Austritten kommen wird, zu größeren.
Auch neue Gemeindebildungen könne man daher nicht ausschließen.
Austritte, so Peter Krömer, von engagierten Kirchenmitgliedern und um solche Handle sich in diesem Fall wären aber immer ein Aderlass.
Erwartet wird auf der kommenden Synode jedenfalls ein Zwischenbericht zum Thema Homosexualität, das aufgrund eines Papiers der Generalsynode vom Jahr 1994 diskutiert wird.
Dabei ging es vor allem um Fragen eines eventuellen Ausschlusses Homosexueller von kirchlichen Ämtern.
Eine Frage, die mit Nein beantwortet wurde.
Von den Gemeinden war das Papier mit je ein Drittel Ja, ein Drittel Nein und einem Drittel Unentschlossen beantwortet worden.
Die Frage der Segnung homosexueller Paare war noch nicht Teil eines Papiers.
Der Theologische Ausschuss der Evangelischen Kirche sieht jedoch in der Grundlinie der Seelsorge bei homosexuell geprägten Menschen das Recht auf Verständnis und Akzeptanz.
Ein weiteres heißes Thema bei der Synode ist die Sterbehilfe.
Wichtig, so in einem Vorbereitungsdokument, sei der Grundkonsens in der Gesellschaft, dass Glück nicht nur von Jugend und Schönheit abhänge und dass Alte und Kranke daher ihren Platz in der Gesellschaft haben müssen.
Angesichts der heißen Debatte um die Problematik des Umgangs mit Homosexualität droht dieses Thema jedoch an den Rand gedrängt zu werden.
Die evangelische Kirche kämpft mit Spaltungstendenzen bei ihrer kommenden Synode in Graz.
Der nächste Beitrag widmet sich einem brisanten Umweltschutzthema.
Jedes Jahr fahren etwa 500 Gifttransporte durch Kärnten.
Die Fracht, hochexplosive Stoffe und Chemikalien,
ist eine ernste Bedrohung für Mensch und Umwelt.
Aber innerhalb der EU gilt diese gefährliche Ladung als zollfrei Ware und wird kaum noch kontrolliert.
Die Folge, nur noch ganz selten können die Gifttransporte gestoppt werden.
Gudrun Maria Leb.
Die Trickkiste der ausländischen Giftfrechter ist sowieso unergründlich, sagt Dr. Eduard Kratzer von der Landesfinanzdirektion Klagenfurt ernüchtert.
Jetzt sind aber all diese Tricks völlig unnötig geworden.
Dadurch, dass Österreich zur EU beigetreten ist, ist natürlich im Verkehr zu unseren Mitgliedsländern, Italien vorwiegend, eine
Erleichterung beim Transport eingetreten, sodass sehr viele Unternehmer jetzt quasi bei der Grenze formlos passieren können.
An der EU-Außengrenze zu Slowenien plagen sich die Zöllner dagegen bei der Abfertigung nach wie vor mit gefälschten Papieren.
und verschleierter Kennzeichnung der Gifttransporter.
Sonst sind aber in Kärnten selbst nur noch die Gendarmerie und die mobilen Überwachungsgruppen der Zollämter, kurz MÜCK, berechtigt, die gefährliche Fracht zu kontrollieren.
Das ist auch schon alles, wovor sich die Giftfrechter fürchten müssen.
Rund 50 Gefahrguttransporter hat die MÜCK im vergangenen Halbjahr gestoppt.
Es gibt sicherlich eine große Dunkelziffer.
Wir sind also personell auch nicht in der Lage, alle Fahrzeuge genau zu kontrollieren und dass der eine oder andere durchkommt, das ist Realität.
Eine unheimliche Realität, bedenkt man das Risiko.
Von den ratlosen Zöllnern und Gendarmen werden die Landeschemiker als Experten beigezogen.
Aber auch diese Experten können die Gefahr nicht abschätzen, sagt Dr. Gernot Wurm von der Umweltabteilung Klanten.
Es könnten theoretisch ein Sammelsurium von verschiedenen Gefährdungen und Gefahrenklassen auf einem Fahrzeug zusammengeladen sein.
Und das macht das Problem, dass in einem Zwischenfall ein Gefahrenpotential vorhanden ist, das nicht immer leicht abschätzbar ist.
Und das ist das große Problem, dass solche Fahrzeuge zum Teil auch gar nicht gekennzeichnet werden müssen, wenn nämlich die
darin enthaltenen Stoffmengen nicht allzu groß sind, aber im Unglücksfall die Gefahr für Personen natürlich dennoch virulent und einfach da ist.
Bei einem Unfall des Gifttransportes ist dann alles möglich.
Explosionen, Brände, Verätzungen, Vergiftungen, kurz das Horror-Szenario für jeden Landeschemiker.
Dass eben eine unvorhersehbare Reaktion stattfindet und man aus der Nichtkenntnis der beteiligten Substanzen eigentlich machtlos dem Ganzen gegenübersteht.
Kärnten hat zunehmend Probleme mit Gifttransporten.
Allerdings, die Situation dürfte in anderen Bundesländern nicht viel anders sein.
Überprüfungen in früheren Jahren haben ergeben, dass etwa jeder zwanzigste Gefahrenguttransport ohne entsprechende Hinweise auf die brisante Ladung unterwegs ist.
Im Verkehrsministerium weist man darauf hin, dass sich die Situation in den vergangenen Jahren schon deutlich gebessert habe
und durch entsprechende EU-Richtlinien weitere Verbesserungen zu erwarten sein.
Dazu Franz Simbürger.
Mehr als 200 Millionen Tonnen Güter werden pro Jahr auf der Straße durch Österreich transportiert.
Rund 10 Prozent von ihnen gelten als Gefahrengüter, für deren Transport es international gültige besondere Vorschriften gibt.
Für die anderen Verkehrsteilnehmer auffälligste davon die orangen Warentafeln an den Lastfahrzeugen, wo in Zahlen ausgedrückt genaue Hinweise auf die Zusammensetzung und die Gefährlichkeit der Ladung gegeben werden.
Insgesamt neun Klassen gefährlicher Güter werden unterschieden.
Das reicht von flüssig und entzündbar über explosiv oder ätzend bis zu radioaktiv.
Und in internationalen Übereinkommen geregelt ist neben der Klassifizierung der Gefanggüter auch die notwendige Ausstattung der Fahrzeuge.
die Art der Verpackung für einzeln verpackte Waren, für die es nochmals eigene Gefahrenzettel gibt, dann ist geregelt der Inhalt und Umfang von sogenannten Unfallmerkblättern, die der Fahrer bei sich haben sollte, und geregelt ist schließlich auch die notwendige Aus- und Weiterbildung der Fahrer.
Darüber hinaus gibt es in Österreich auch noch Vorschriften, wo diese Gefahrentransporte überhaupt unterwegs sein dürfen.
Das ist nach der sogenannten Streckenbewilligungspflicht im Prinzip nur auf höherrangigen Straßen der Fall.
Freilich, diese Streckenbewilligungspflicht, vor acht Jahren eingeführt, ist mittlerweile praktisch überholt.
Wenn nämlich entsprechende Straßen, also Autobahnen oder Schnellstraßen vorhanden waren, so musste die Transportbewilligung auf jeden Fall erteilt werden.
Und das, so der zuständige Beamte im Verkehrsministerium, sei einfach zu viel Bürokratie für zu wenig Nutzen gewesen.
Die Streckenbewilligungspflicht soll daher auslaufen.
Stattdessen soll es in Zukunft nur noch die, auch derzeit schon mögliche, ausdrückliche Sperre einer Straße für Gifttransporte durch entsprechende Verkehrstafeln geben.
Änderungen wird es in nächster Zeit auch für Gefahrenguttransporte durch Tunnels geben.
Zurzeit gilt noch generell für alle Tunnels in Österreich, dass die Durchfahrt mit einem Gifttransporter bewilligungspflichtig ist.
Bei längeren Tunnels, etwa unter dem Arlberg, sind dafür auch Begleitfahrzeuge vorgeschrieben.
Durch die EU-Mitgliedschaft wird sich hier ebenfalls eine Änderung ergeben, dahingehend nämlich, dass statt der generellen Regelung eine für jeden einzelnen Tunnel zu treffen ist.
Von der EU erwartet man im Verkehrsministerium weitere Verbesserungen in der Sicherheit von Gefahrentransporten auf der Straße.
Zum einen durch eine Richtlinie, die jenen Firmen, die gefährliche Güter transportieren lassen, die Einstellung eines sogenannten Gefahrengutbeauftragten vorschreibt.
Damit sollen etwa fehlende oder falsche Deklarationen schon beim Absender verhindert werden.
Eine zweite Richtlinie wird sich mit der Vereinheitlichung der Kontrollen beschäftigen, sodass eine europaweite Übersicht über die Gefangenguttransporte zustande kommt.
In Österreich obliegt die Kontrolle zurzeit ja den einzelnen Bundesländern.
Und die werden dabei von insgesamt zwei Prüfzügen der Bundesprüfanstalt unterstützt.
Diese beiden Prüfeinheiten sind auch mit fahrenden Labors zur Kontrolle der Ladungen ausgestattet.
Franz Simbürger über die sogenannten rollenden Bomben auf Österreichs Straßen, legale und illegale.
Nicht ganz zwei Tage sind es noch bis zur EU-Wahl am kommenden Sonntag.
Traditionellerweise gibt es in diesen letzten Wahlkampftagen von den meisten Parteien offizielle Schlusspunkte in Form von Abschlusskundgebungen und Pressekonferenzen.
Gestern haben wir über die entsprechenden Aktionen der Grünen und der Freiheitlichen berichtet.
Heute treten die SPÖ, die ÖVP und das liberale Forum zum Finale an.
Zum ÖVP-Schlusstermin könnte man die Schlagzeile finden, anders beendet.
Denn der Ort der Veranstaltung, die Gloriette des Schlosses Schönbrunn, ist ja vor wenigen Wochen Schauplatz der Fernseh-Polit-Talkshow anders gefragt gewesen.
Vom ÖVP-EU-Wahlkampfabschluss allerdings im Zelt vor der Gloriette berichtet Thomas Langpaul.
Mit Klassik, aber auch mit Jazz lässt die ÖVP den EU-Wahlkampf ausklingen.
Die Themen reichen von Landwirtschaft über Arbeitsplatzsicherung bis hin zum Föderalismus.
Alle sieben Kandidaten an wählbarer Stelle der ÖVP-Liste haben noch einmal Gelegenheit, ihr Thema zu präsentieren.
Spitzenkandidatin Ursula Stenzel referiert dann über ihre Sicht Europas.
Es ist mehr als nur ein Binnenmarkt.
Es ist mehr als nur eine nüchterne Bilanz zwischen Soll und Haben, wobei ich sehr dafür bin, dass dieses Soll und Haben ausgeglichen ist.
Es ist mehr als nur die trockenen Zahlen der Budgets oder die finanztechnischen Argumente der Währungsexperten.
Europa ist eine Idee.
Und diese Idee werde seit Beginn der europäischen Einigung am besten von Christdemokraten vertreten, sagt Stenzl.
ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel zieht dann eine positive Bilanz der bisherigen EU-Mitgliedschaft Österreichs.
Neben negativen Beispielen wie Semperit gäbe es auch zahlreiche positive Bereiche, sagt Schüssel.
Trotzdem müsse die EU noch verbessert werden.
Europa ist ein junges Projekt und es ist ein Projekt der Jungen.
Es ist ein Projekt, das noch nicht so ist, wie wir es haben wollen.
Europa muss sozialer, menschlicher, sicherer, humaner werden.
Daher kämpfen wir auch für die stärkere Verankerung von Menschenrechten.
von Umweltstandards, von Beschäftigungspolitik, von marktwirtschaftlichen Regelungen für eine ökologischere Landwirtschaft.
Alle diese Dinge sind wichtig.
Wir müssen uns annehmen, wir müssen positiv fühlen, positiv denken, positiv handeln.
Und dazu müsse man Europa aber insgesamt annehmen, sagt Schüssel.
Nun zur SPÖ, deren EU-Spitzenkandidat Hannes Svoboda vor einer Großveranstaltung eine Pressekonferenz gab.
Für uns war Dieter Bornemann dabei.
Für seinen Wahlkampfabschluss in Wien hat sich SPÖ-Spitzenkandidat Hannes Svoboda das Berufsausbildungszentrum in Wien 20 ausgesucht.
Zehn Lehrlinge haben ihren Lehrabschluss zum Anlagenmonteur geschafft.
Svoboda überreicht ihnen die Urkunden und kommt ins Gespräch.
Wie lang sind Sie schon?
Ich habe noch vier Monate und dann bin ich fertig.
Und was haben Sie vorher gemacht?
Gellnerin.
Und hat Ihnen keinen Spaß mehr gemacht oder war der Betrieb geschlossen?
Ich will auch einen Beruf lernen und das geht so.
Und, hat es Spaß?
Ja, schon.
Und, mit den vielen Kollegen zusammen?
Ja, kein Problem.
Aber natürlich ist auch hier Wahlkampf und der SPÖ-Spitzenkandidat fasst noch einmal seine Pläne für die Arbeit im EU-Parlament zusammen.
Wir dürfen uns der wachsenden Arbeitslosigkeit in Europa nicht weigern.
Wir müssen und können etwas dagegen tun.
Und ich werde selbst im Europäischen Parlament dafür kämpfen, dass die Vollbeschäftigung das oberste und wesentliche Ziel ist, wie es Bundeskanzler Wanitski immer wieder fordert.
Ich werde im Europäischen Parlament dafür kämpfen, dass die Mittel für Ausbildung und Weiterbildung verdoppelt werden, damit Frauen und Männer auch in unserem Land Österreich besser vorbereitet werden auf die neuen Arbeitsplätze.
Ich werde dafür kämpfen, dass vor allem die kleinen Mittelbetriebe mehr Förderungsmittel bekommen.
Das Thema Beschäftigung kommt im Berufsausbildungszentrum natürlich gut an.
Die meisten der Lehrlinge sind gerade auf Jobsuche.
Darum geht es mir und darum geht es der Sozialdemokratie in diesem Europa, nämlich der Sicherung der Beschäftigung, der Schaffung neuer Arbeitsplätze und der Bildung und Ausbildung der Arbeitskräfte, um die Anforderungen dieser neuen Arbeitsplätze auch bestehen zu können.
Und dann darf natürlich der Aufruf an die Lehrlinge nicht fehlen, am Sonntag auch wirklich zur Wahl zu gehen.
Denn nur ein gewählter Kandidat ist auch ein guter Kandidat.
Der EU-Wahlspitzenkandidat der SPÖ, Svoboda, heute Wahlkampf abschließend vor der Presse, mehr zum SPÖ-Wahlkampfende dann in den nächsten Journalen.
Auch die Liberalen haben heute ihren EU-Wahlkampf mit einer Abschlusspressekonferenz beendet.
Unter dem Motto Bilanz vor dem 13.
Oktober blickten die Liberalen heute noch einmal zurück auf einen turbulenten Wahlkampf,
in dem zwei Liberale abhanden kamen.
Der Wiener Spitzenkandidat Wolfgang Bachmeier und der Abgeordnete Reinhard Vierlinger.
Einzelheiten von Helma Poschner.
Es war ein ungewöhnlicher Wahlkampf, resümiert Liberalen-Chefin Heide Schmid.
Dass aber die Wähler den Liberalen am Sonntag die Rechnung für die jüngsten Turbulenzen in der Partei präsentieren werden, will Schmid nicht glauben.
Ich denke mir, dass das alles uns auch sehr viele positive Chancen gegeben hat.
Wenn ich auf der Straße so gehe, dann habe ich den Eindruck, dass das sehr viele Menschen empfinden, dass wir gerade in dieser Situation ein sehr klares Profil von unseren politischen Positionen vermitteln konnten und vor allem ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit und jene politische Kultur, die wir uns von Anfang an vorgenommen haben.
Das ist eben dann die Gelegenheit zu beweisen,
wenn es einem selber auch unangenehm ist.
Für die EU-Wahl ist Schmidt optimistisch besser abzuschneiden als bei der Nationalratswahl im Dezember.
Damals hatten die Liberalen 5,5 Prozent der Stimmen erreicht.
EU-Spitzenkandidat Friedhelm Frischenschlager hält seiner Partei zugute, dass sie sich im Wahlkampf klar positioniert habe und nicht nur mit einer kompromisslosen Pro-EU-Haltung.
Die anderen Parteien haben für Frischenschlager höchst nebulos und verwirrend agiert.
Wir dürfen dieses Europa nicht den Koalitionsparteien überlassen, die bisher dabei versagt haben, die Europareife Österreichs wirklich nicht nur vorzubereiten, sondern voranzutreiben.
Und schon gar nicht dürfen wir dieses Europa Parteien überlassen, die im Grunde gegen die europäische Einigung sind.
Das ist das Resümee, das aus diesem Wahlkampf zu ziehen ist, sagt Frischenschlager.
Und diese deutliche Haltung der Liberalen sollten die Wähler honorieren, wünscht er sich.
Helma Poschner vom Wahlkampf-Finale der Liberalen.
Ein Programmtipp an dieser Stelle, ein ausführliches Wahlkampf-Roundup mit allerlei Stimmen und Stimmungen planen wir für unser morgiges Mittagssjournal.
Wir wechseln zur Wissenschaft.
Dass Österreich seit Jahrzehnten keinen Nobelpreisträger für Medizin hervorgebracht hat, ist nur ein Zeichen dafür, dass es um Österreichs medizinische Forschung nicht zum Besten steht.
Was die Ursachen dafür sind, darum ging es heute Vormittag bei der ersten Fakultätsvorlesung des Vereins zur Förderung von Wissenschaft und Forschung.
Eveline Schütz fasst zusammen.
Bewertet nach wissenschaftlichen Publikationen liegt Österreich 20 Prozent unter dem Schnitt der industrialisierten Welt.
Aber das liegt nach Professor Klaus Wolf vom Verein zur Förderung von Wissenschaft und Forschung nicht vordergründig daran, dass Österreich weit weniger für die Forschung ausgibt als andere vergleichbare Länder.
Vielmehr wird die Forschung durch die österreichischen Strukturen behindert.
Nach der Statistik drängt sich der Verdacht auf, dass Österreichs Mediziner eigentlich etwas ganz anderes wollen.
Denn da gibt es noch einen nicht unwesentlichen Punkt, wie die Statistik eben zeigt.
Der Forschungsoutput geht nicht nur zurück, sondern stürzt in Österreich regelrecht ab, wenn sich die Mediziner habilitieren und den Karrieresprung zum Dozenten machen.
Diese Tätigkeit lässt sich vielfach auch recht gut mit einer eigenen Praxis verbinden.
Frage an Prof. Wolff, sind Österreichs Mediziner mehr daran interessiert, gutes Geld zu verdienen, als durch Forschung etwas für die Allgemeinheit zu tun?
Wenn Sie sich ansehen, wie das heute ist, wenn ein junger Mann Forschung betreibt und das publiziert, und wenn er dann das dauernde Dienstverhältnis erreicht, das auf gut österreichisch pragmatisiert wird,
und sich jetzt an das Output anschaut und vergleicht, dann sieht man genau in dem Augenblick, wo er pragmatisiert ist und wo er jetzt eigentlich sicher ist und in Ruhe und ohne Druck die Forschung weitermachen könnte, fällt das Output auf Null herunter.
Das ist gegen die Mediziner, ja.
Ich bin mir dessen bewusst.
Zu wenig Forschungsmittel kann nicht als Entschuldigung akzeptiert werden.
Die vorhandenen Gelder werden nicht einmal ausgeschöpft.
Zur Abrundung unserer Mittagsschurnal-Informationen Kultur.
Gretchen Dutschke, die Frau des an einem Schussattentat verstorbenen Wortführers der 68er-Bewegung Rudi Dutschke, hat nun dessen Biografie geschrieben.
Aus diesem vielbeachteten Buch mit dem Titel »Wir hatten ein barbarisch schönes Leben« liest sie heute Abend auf Einladung des Burgtheaters im Casino auf dem Wiener Schwarzenbergplatz.
Mit der Theologin Gretchen Dutschke, die jetzt als Ernährungswissenschaftlerin in Boston lebt, sprach Roland Schöni.
Durch und durch geprägt vom antiautoritären Geist der 60er Jahre erzählt Gretchen Dutschke in ihrem Buch teils liebevoll einfühlsam und oft witzig aus ironischer Distanz anhand von Tagebuchnotizen und bis dato unveröffentlichten Briefen die Lebensgeschichte des wichtigsten Vordenkers der Studentenrevolte.
Warum eigentlich heute, mehr als 15 Jahre nach dessen Tod, ein Buch über Rudi Dutschke?
Also ich denke, dass wenn Menschen an der Geschichte interessiert sind, dann ist es wichtig für Leute, ihre deutsche Geschichte, ja, auch nach diesem Faschismus schon zu sehen, dass es wirklich einen positiven, neuen Anfang gegeben hat, die ihre Wurzeln nicht in Narzissmus und Faschismus haben.
Die Biografie Dutschkes rangiert bereits seit Wochen auf den vordersten Rängen der deutschen Bestsellerlisten.
Rudi Dutschke, der durch seine religiöse Erziehung und humanistische Bildung beeinflusst war, verließ noch vor dem Mauerbau die diktatorische DDR, um schließlich im Westen den politischen Kampf gegen den Muff eines verkrusteten und derzeit längst nicht mehr entsprechenden Bildungssystems aufzunehmen.
Hinzu kamen die Proteste gegen den Vietnamkrieg und die ökonomische Ausbeutung der Dritten Welt.
Gemeinsam mit Intellektuellen wie Hans Magnus Enzensberger oder dem Komponisten Hans-Werner Henze wurde Dutschkes Leben prototypisch für das einer ganzen Generation.
Außergewöhnlich war seine charismatische Ausstrahlung.
Er war ein Mensch, der sehr offen war und gleich auf anderen eingehen konnte.
Du fühlst es dich gleich, dass er
von dir lernen wollte.
Er hörte zu.
Er wollte wissen, was du sagst.
Er war natürlich auch ein fröhlicher Mensch, der auch mit Kindern wahnsinnig sehr gut umgegangen war.
Er konnte gleich Kontakt mit ihnen herstellen.
»Wir führten ein barbarisch schönes Leben«, betitelt sich Dutschkes Biografie.
Wobei mit barbarisch auch die äußeren Lebensbedingungen in den 60er Jahren gemeint seien, erklärt Gretchen Dutschke rückblickend.
Barbarisch kann man natürlich erst mal anfangen mit der Pressehetze, die gegen uns losgelassen war.
Die fing schon an, natürlich schon Mitte der 60er Jahre.
Und im Grunde kann man sagen, dass sie praktisch die Bevölkerung aufgefordert hat, gegen die Studenten vorzugehen und zwar sie zu beseitigen.
Eine Stimmung, die letztlich zum Attentat auf Rudi Dutschke führte, an dessen Folgen er 1979 verstarb.
Und welche positiven Spuren haben die 68er nach Meinung von Gretchen Dutschke hinterlassen?
Also ich denke, dass überhaupt der Anfang gemacht wurde, mit der Geschichte, der schlechten Geschichte, überhaupt auseinanderzusetzen, sodass man schon einen Schritt weiter vorangekommen war.
Das hat sich wieder vielleicht ein bisschen beruhigt, aber ich glaube, man ist auch bewusst, dass man schon diesen Schritt gemacht hat und dass man weitergehen muss.
Gretchen Dutschke liest heute Abend im Casino am Schwarzenbergplatz.
Ihr Buch über Rudi Dutschke ist im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen.
Und für die Lesung heute im Casino am Schwarzenbergplatz gibt es noch Restkarten.
Zum Schluss des Mittagsjournals noch einmal die wichtigsten Informationen zusammengefasst in Kurzmeldungen.
Norwegen.
Der Friedensnobelpreis 1996 ist zwei Kritikern der indonesischen Besetzung von Osttimor verliehen worden.
Das Nobelpreiskomitee in Oslo vergab die Auszeichnung an den indonesischen Bischof Carlos Felipe de Ximénez Belu
und den Auslandskoordinator der Widerstandsbewegung von Osttimor, José Ramos Orta.
Bello ist seit 1983 Oberhaupt der katholischen Kirche auf Osttimor und hat zum ersten Mal auf die Unterdrückung der Bevölkerung durch Indonesien aufmerksam gemacht.
Osttimor steht formal noch immer unter portugiesischer Verwaltung, ist aber seit 20 Jahren an Indonesien angeschlossen.
Deutschland.
Der Deutsche Bundestag in Bonn wird im Jahre 2002 um etwa 60 Sitze kleiner sein.
Ein entsprechendes neues Wahlgesetz wurde heute beschlossen.
Russland.
Präsident Jelzin will die Steuereinhebung in Russland effizienter gestalten.
Rückstände bei den zusätzlich erhofften Steuereinnahmen sollen vor allem gegenüber Arbeitern, Lehrern und Wissenschaftlern beglichen werden.
Diese drei Berufsgruppen haben seit mehreren Monaten keinen Lohn bekommen.
Frankreich.
In Paris erörtern Experten der Ukraine und der sieben führenden Industriestaaten über die Schliessung des Atomkraftwerkes von Tschernobyl.
Zu entscheiden ist unter anderem die Frage, ob um den sogenannten Sarkophag über dem Unglücksreaktor ein zweiter Schutzmantel gebaut werden muss.
Nordirland.
Der jüngste Autobombenanschlag der IRA auf das Hauptquartier der britischen Armee in Lisbon hat nunmehr ein Menschenleben gefordert.
Ein Soldat, der lag heute früh seinen schweren Verletzungen an.
Insgesamt wurden 31 Personen verletzt.
Ein Verdächtiger ist in Haft.
Das Wetter, vielfach sonnig, stellenweise kann es allerdings trüb bleiben, besonders in Südösterreich sowie im Bodenseeraum und in Teilen Ober- und Niederösterreichs.
Die Temperaturen erreichen Werte zwischen 11 und 17 Grad.
Das war das Mittagsschanal vom 11.
Oktober.
Sendungsverantwortlicher Regisseur war Werner Löw, Tonmeister Franz Trünker.
In der kommenden Woche findet die Herbsttagung der Synode der evangelischen Kirche statt. Erstmals findet die Synode außerhalb von Wien statt. Das Treffen in Graz läuft unter dem Titel "Bildung in Kirche und Gesellschaft". Homosexualität und Sterbehilfe stehen ebenfalls im Mittelpunkt. Einblendung: Synodenpräsident Peter Krömer.
Mitwirkende:
Schwabeneder, Mathilde [Gestaltung]
, Krömer, Peter [Interviewte/r]
Datum:
1996.10.11 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
evangelische Kirche
;
Kongress
;
Familie
;
Pressekonferenz
;
Sexualität
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In 2 Tagen finden die ersten Wahlen zum EU-Parlament in Österreich statt. Die Parteien halten ihre offiziellen Abschlußveranstaltungen ab. Der Ort der ÖVP-Schlußveranstaltung war die Gloriette in Wien. Ein Bericht. Einblendung: Jazzmusik, Einblendung: ÖVP-Spitzenkandidatin Ursula Stenzel, Einblendung: ÖVP-Obmann Wolfgang Schüssel,
Mitwirkende:
Langpaul, Thomas [Gestaltung]
, Stenzel, Ursula [Interviewte/r]
, Schüssel, Wolfgang [Interviewte/r]
Datum:
1996.10.11 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Parteien / ÖVP
;
Wahlen
;
EU
;
Parlament
;
Pressekonferenz
;
Festakte
;
Regierung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In 2 Tagen finden die ersten Wahlen zum EU-Parlament in Österreich statt. Die Parteien halten ihre offiziellen Abschlussveranstaltungen ab. Die Liberalen haben ihren EU-Wahlkampf mit einer Abschlusspressekonferenz zum Thema "Bilanz vor dem 13. Oktober" beendet. Einblendung: LiF-Obfrau Heide Schmidt, Einblendung: LiF-Spitzenkandidat Friedhelm Frischenschlager.
Mitwirkende:
Poschner, Helma [Gestaltung]
, Schmidt, Heide [Interviewte/r]
, Frischenschlager, Friedhelm [Interviewte/r]
Datum:
1996.10.11 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Parteien / LIF
;
Wahlen
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EU
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Parlament
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Pressekonferenz
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Opposition
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten